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Q3 PoWi

1. Internationale Konflikte und Konfliktbearbeitung in einer differenzierten


Staatenwelt

1. 1. Analyse eines aktuellen, exemplarischen Konfliktes vor dem Hintergrund


unterschiedlicher Konfliktarten

Internationale Akteure:

 Supranationale Einrichtungen
o Internationaler Strafgerichtshof
 Staatenverbund (Supranationale und zwischenstaatliche Politik)
o EU
 Staatengruppen
o G8, G20, UNO, NATO
 Einzelne Regierungen (Außenpolitik)
 Nationale Zivilgesellschaft
o Lobbyarbeit durch Gewerkschaften
 Internationale Zivilgeselschaften (grenzü berschreitende Einflussnahme)
o Greenpeace etc

Krieg:

Krieg ist ein organisierter mit Waffengewalt ausgetragener Machtkonflikt zwischen den
Bevö lkerungsgruppen zur Durchsetzung politischer, wirtschaftlicher, ideologischer und
militä rischer Interessen

Kriegsarten:

1. Staatenkrieg

 Beginn mit Kriegserklä rung, Ende mit Friedenserklä rung


 Verwendung staatlicher Truppen
 Armee vs. Armee
 Mö glichkeiten der Deeskalation: Friedenserklä rung, Kapitulation, diplomatische
Lö sungen

2. Bü rgerkrieg

 Revolutionä rer/ nationaler Befreiungskrieg


 Alte Herrschaftsordnung/ Fremdherrschaft stü rzen
 Involvierung der Zivilbevö lkerung
 Sehr gewaltvoll, Kriegsfü hrung ohne Regeln
 Nicht-staatliche Akteure gegen Soldaten
 Mö glichkeiten der Deeskalation: Zerschlagung der Aufstä ndigen, Sturz der
Regierung, staatlicher Eingriff, diplomatische Lö sungen

3. Interventionskrieg

 Staat marschiert in einen anderen Staat ein, um eine nicht-staatliche Organisation


zu bekä mpfen
 Zeitliche begrenzter Militä reinsatz in einem zweiten souverä nen Staat
 Militä rische Truppen gegen paramilitä rische Truppen

4. Stellvertreterkrieg

 Krieg, in dem sich zwei oder mehr im Konflikt befindliche Großmä chte nicht
militä risch auseinandersetzen, sondern die Auseinandersetzung in einem oder
mehreren Drittstaaten austragen
 Drittstaaten handeln als Stellvertreter fü r die im Hintergrund beteiligten
Großmä chte

Unterschied zu den neuen Kriegen heutzutage:

 Meist mehrere staatliche und nicht-staatliche Akteure


 Globales Netzwerk
 Ü berwiegend Zivilbevö lkerung, Staat eher untergeordnete Rolle
 Kleinere Waffen, mehr Anschlä ge
 Finanzierung durch illegalen Handel, Menschenhandel
 Lange Dauer und geringere Intensitä t
 Gewalt richtet sich an alle, Unbeteiligte werden getroffen

Konfliktanalyse:

 Wer, Wo, Wann, Was, Warum


 Machtmittel, Ziele, Intentionen( politisch, wirtschaftlich, religiö s etc), Ablauf
 Gegner und Unterstü tzer

Terrorismus:

 Eine Form von Gewaltausü bung, um ideologische, religiö se und politische Ziele
zu erreichen

 Merkmale: systematische Planung, Verbreitung durch Massenmedien und


Erreichen eines breiten Publikums, Verwendung von Symbolik,
 Handeln auf internationaler Ebene, Missbrauch von Religion/ Ideologien als
Rechtfertigung
 Fundamentalismus große Rolle ( Stellung der eigenen wahren Religion ü ber lle
anderen)
Fragile Staaten/ failed states:

 Staat, der seine grundlegenden Funktionen nicht mehr erfü llen kann

Fragile Staaten Failing states Failed states


Staatliches
Staatliches
Gewaltmonopol und
Gewaltmonopol Nicht mehr durch
Sicherheitsfunktion Gewährleistung von
existiert Staat erfüllt
Sicherheit stark
weitgehend
eingeschränkt
Staatliche Teilweise Anarchie,
Wohlfahrts-
Dienstleistungen und teilweise Herrschaft
Legitimitäts- und Defizite
Infrastruktur durch Warlords
Rechtsstaatsfunktion
eingeschränkt übernommen
Beispiele Somalia, Südsudan Afghanistan, Irak, Syrien Nordkorea

1.2. Ziele, Strategien und mö glicher Beitrag deutscher Außen- und Sicherheitspolitik
zur Konfliktbearbeitung und –prä vention

Engagement für Frieden und Sicherheit

 Außenpolitik engagiert sich weltweit für Frieden und Sicherheit


 Deutschland gestaltet Friedens- und Sicherheitspolitik multilateral: d.h. im Rahmen von
internationalen Institutionen und Strukturen wie EU, NATO, UN, G7, G20
 Friedenspolitik bedeutet zunächst diplomatischen Einsatz für politische Lösungen von
Krisen und Konflikten
 Militärische Hilfe, wenn es unumgänglich ist

Demokratie und Rechtsstaatlichkeit

 Deutsche Außenpolitik setzt sich weltweit für die Stärkung von Demokratie,
Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte ein
 Frieden, Sicherheit, Stabilität und nachhaltige Entwicklung kann es langfristig nur dort
geben, wo Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gilt und die Menschenrechte
respektiert werden

Globalisierung und internationale Ordnung

 Deutsche Außenpolitik setzt sich dafür ein, die Globalisierung gerecht und nachhaltig
zu gestalten
 Globale Gerechtigkeit ist eine wichtige Voraussetzung für internationalen Frieden
und Sicherheit

Die Bundeswehr

Grundlagen und Ziele

 Sicherheit und Wohlfahrt für DE ́s Bürger


 Souveränität und Unversehrtheit Deutschlands schützen
 Vorbeugung von Krisen und Krisenmanagement
 Globalen Herausforderungen begegnen
 Stärkung der internationalen Ordnung auf Grundlage des Völkerrechts

Herausforderungen

 Transnationaler Terrorismus
 Zwischenstaatliche Konflikte
 Weltweite Aufrüstung
 Klimawandel
 Migration
 Fragile Staatlichkeit

Außenpolitische Handlungsoptionen

humanitär diplomatisch wirtschaftlich militärisch


Entwicklungszusammen Verhandlungen für
Vermittlung Interventionskrieg
arbeit Freihandelsabkommen
Botschaft
Hilfsgüter Zölle (Angriffskrieg)
konsultieren/bestellen
Ausbildermission Krisentreffen Handelsembargo Ausbildermission
Handelskrieg

Werte, Probleme und Herausforderungen intern. Politik

Werte Probleme Herausforderungen an Politik


Unsicherheit, Krieg,
Sicherheit Frieden, Abrüstung
Aufrüstung
Chancengleichheit, Marktintegration, Bereitstellung
Wohlfahrt Ineffizienz, Marktversagen und Bewahrung internationaler Güter, Befriedigung
von Grundbedürfnissen
Unfreiheit, Einschränkung Gewährleistung von Freiheiten und Rechten im Staat
Freiheit
individueller Autonomie und außerhalb des Staates
1.3. Möglichkeiten, Verfahren und Akteure kollektiver Konfliktbearbeitung und
Friedenssicherung im Rahmen internationaler Bündnisse (insbesondere Vereinte Nationen
inkl. UN-Charta, NATO)

UN – United Nations

Allgemein

 Gründung: 1945 zur Vermeidung von neuen Konflikten nach dem 2. WK und
Wiederherstellung des Friedens
 193 Mitglieder (51 Gründungsmitglieder)
 UN-Charte ist der Gründungsvertrag und die Verfassung der UN
 Reaktion auf den gescheiterten Völkerbund im 2. WK
 Sitz in Genf, Wien und New York
 Vielerlei Hilfsorganisationen

Ziele

 3 Hauptziele: Weltfrieden, Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit


 internationale Zusammenarbeit fördern
 internationale Streitigkeiten lösen
 wirtschaftliche, soziale, humanitäre Probleme lösen
 internationale Staatengemeinschaft zur Akzeptanz und Befolgung ihrer in der UN-
Charta niedergelegten Ziele anzuhalten
 Verhinderung von weltweiter Anarchie, Instabilität, Faustrecht

Maßnahmen

 Frieden schaffende Maßnahmen sind Operationen, die einen akut bedrohten oder
bereits gebrochenen Frieden sichern oder wiederherstellen sollen
 Keine eigenen Friedenstruppen der UN

UN-Charta

Die Charta der Vereinten Nationen (UN-Charta) ist der Gründungsvertrag der Vereinten
Nationen.

Sie bildet die Ziele und Grundsätze der Verfassung der Staatengemeinschaft, welche alle
Mitglieder vertreten.
Wichtige Artikel der UN-Charta

Artikel 1
(1) ZielistWeltfriedendurchfriedlicheKonfliktlösungenundAchtungdesVölkerrechts (2)
Selbstbestimmungsrecht der Völker
(3) Probleme durch internationale Zusammenarbeit lösen

Artikel 2
(1) souveräne Gleichheit

(2) alle Mitglieder übernehmen Charta


(3) Mitglieder legen Konflikte friedlich bei
(4) Mitglieder unterlassen Aggressionen etc.

Stärken und Schwächen der UN

Stärken Schwächen
Bietet internationalen Zivilgesellschaft ein Raum Gestaltungsmacht ist durch staatliche
für Austausch Eigeninteressen beschränkt
Charta bildet sozusagen „Weltverfassung“à
Grundlage einer neuen Völkerrechtsordnung die Möglichkeiten werden unzureichend ausgeschöpft
Krieg und Gewalt verbannen soll
Ermöglicht internationale Zusammenarbeit Lange unverständliche Protokolle
Unverzichtbar für Gestaltung internationaler
Wenig durchsichtbar für Zivilbevölkerung
Politik
Bietet gegenseitige Kontrolle der Staaten Oft halbherzige Entscheidungen
Verhindert weltweite Anarchie und Instabilität Vetorecht= veraltet
Verordnungen der Charta werden missachtet
Staaten halten sich oft nicht an Gewaltverbot

NATO

Allgemein

 Nach dem 2. WK geschlossen gegen Russland


 Gegenstück zum Warschauer Pakt
 Internationale Organisation ohne Hoheitsrechte
 Militärische Allianz aus 12 Ländern zu Beginn
 Gegenseitige Verpflichtung zu militärischer Hilfe (Bündnisfall)
 2019: 29 Mitglieder (Ostererweiterung)
 Generalsekretär: Jens Stolfenberg

Aufbau

 wichtigstes Entscheidungsorgan: Nordatlantikrat in Brüssel


Entwicklung

 Nato ist heute viel weniger ein militärisches als ein sicherheitspolitisches Bündnis
 Ist in Krisengebieten weltweit aktiv

Vorwürfe/ Kritik

 Würde vor allem wirtschaftliche Interessen des Westens berücksichtigen


 Sei auf wirtschaftlichen Eigennutz aus
 Schwerfälligkeit und zu viel Bürokratie in der Entscheidungsfindung
 Nato wird immer mehr wie UNO

 Jedoch sorgt sie weiterhin in vielen Krisengebieten für Sicherheit

GASP – Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU

 Die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) wurde mit dem Vertrag von
Maastricht 1992 als eine der drei Säulen der EU eingeführt und soll es den EU-Staaten
ermöglichen, bei Krisen und Konflikten schneller zu reagieren
 Ein Unterbereich der GASP ist die Gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitspolitik (GSVP),
für den teilweise andere Regeln gelten

 Außerhalb: Friedenssicherung, Konfliktverhütung, Stärkung der


internationalen Sicherheit
Ziele  Innerhalb: Verteidigung der Mitgliedsstaaten im Falle eines Angriffes und
Stärkung der Sicherheit in und außerhalb Europas

 Im Falle eines Angriffes auf eines der Mitgliedsstaaten müssen andere


Grundsätze und
Mitgliedsländer Beistand leisten (Art.42 GASP)
Prinzipien

 Abrüstungsmaßnahmen
 Humanitäre Aufgaben und Rettungseinsätze
 Militärische Beratung und Unterstützung
Maßnahmen  Konfliktverhütung
 Friedensschaffende Maßnahmen
 Operationen zur Stabilisierung der Lage nach Konflikten

2.1. Strukturwandel der Weltwirtschaft als Herausforderung ökonomischer Globalisierung

1. Außenhandel, Freihandelszonen und Binnenmärkten, Währungsräumen und


Währungssystemen, Kapitalmärkten, Arbeit und damit verbundenen Chancen und Risiken

Globalisierung
Definition

 Zunehmende globale Verflechtung der Ökonomien, Finanzmärkte


 Verzahnung der Volkswirtschaften
 Neue Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten

Merkmale

 Vermehrung und Verdichtung von weltweiten Beziehungen


 Auflösung von Grenzen
 Digitalisierung
 Steigerung der Anzahl der Akteure (Nichtregierungsorganisationen)
 Bedeutungsverlust regionaler/ nationaler Politik
 Wahrnehmung von Gefahren als gemeinsame Risiken, Umwelt, Terror
 Mehr Welthandel
 Aufbau der Gesamtwirtschaft verändert sich

Ursachen der Globalisierung

1) Wirtschaftliche

 Wachsende Arbeitsteilung
 Mangelnde Verfügbarkeit von Produkten
 Mangelndes Know-how
 Preisunterschiede/ Qualitätsunterschiede
 Spezialisierungen
 Globale Aufspaltung von Produktionsprozessen

2) Politische

 Internationale Organisationen/ Kooperation angestiegen


 Liberalisierung
 Abbau von Handelshemmnissen

3) Technologische

 Technologischer Fortschritt
 Bessere Transport- und Kommunikationsmöglichkeiten

4) Kulturelle

 Stärkerer Austausch zwischen Kulturen

5) Gesellschaftliche

 Verbreitung der englischen Sprache, gemeinsame Kommunikationsmöglichkeit


 Soziale Netzwerke
6) Rechtliche

 Völkerrecht
 Menschenrechte
 Vereinheitlichung der Normen auf internationaler Ebene

Vorteile der Globalisierung /Chancen Probleme der Globalisierung / Risiken


 Durch vertiefte Arbeitsteilung mehr
Wohlstand
 Schaffung neuer Arbeitsplätze
 Senkung von Produktions- und
Transportkosten  Drohender Bedeutungsverlust der Nationalstaaten
 Bessere Nutzung der Ressourcen  Einschränkung der staatlichen Souveränität
 Angleichung von Standards  Verlust der traditionellen Identität
 Weltweiter Informationsaustausch  Export von Industriearbeitsplätze in Billiglohnländer
 Größe Wirkungsmöglichkeiten  Abbau von sozialen Standards
 Abbau von Vorurteilen mehr Kooperation  Öffnung Schere zwischen Arm und Reich
 Erweiterung Wissenspotenzial
 Entwicklung einer globalen
Zusammengehörigkeit

Handel

Zweck von Handel:

- Gütermangel
- Eigene Produktion zu teuer
- Mangel/ Überschuss an Ressourcen
- Absolute/ komparative Kostenvorteile

Maßnahmen:

- Auflösen von Handelshemmnissen


- Zollsenkungen
- Handelsabkommen
- Gemeinsame Handelspolitik
- Freier Kapitalverkehr
- Schaffung gemeinsamer Institutionen
- Gemeinsame Währung

absoluter und komparativer Kostenvorteil


Adam Smith, Theorie des absoluten Kostenvorteils David Ricardo, Theorie des komparativen Kostenvorteils
 Außenhandel lohnt sich für Länder auch ohne
 Freihandelstheorie: frei von staatlichen Eingriffen
absoluten Kostenvorteil
 Manche Staaten können einige Güter nicht selbst
 Wenn Land A, alles günstiger herstellen kann als
herstellen oder anbieten ( z.B. Erdöl, tropische
Land B, gibt es für A keinen Anreiz mit B zu handeln
Früchte)
 Trotzdem kann man beobachten, dass z.B.
 Auch wenn zwei Länder das selbe produzieren
Deutschland und Polen Handel betreiben, obwohl
liegen oft absolute Kostenunterschiede bei der
die meisten Güter in polen günstiger hergestellt
Herstellung vor
werden könnten
 Spezialisierung auf das Gut, bei dem es absolute
 Lösung dafür lieferte Ricardo
Kostenvorteile aufweist = Vorteil für beide
 Angenommen Polen kann sowohl Stahl
 Dieses Land exportiert dann einen Teil seiner
Produktion und importiert ein Gut, was schwer
als auch Autos günstiger herstellen als Deutschland
herzustellen wäre
 Beide Staaten transferieren dadurch
 Polens Kostenvorteil bei der Stahlproduktion ist jedoch
Produktionsfaktoren aus den jeweiligen
viel größer als bei den Autos
kostenmäßig unterlegenen Bereichen in
 Es lohnt sich folglich für beide Länder, wenn sich polen
diejenigen, in denen sie Kostenvorteile haben
auf Stahl und Deutschland auf Autos spezialisiert und
 Gesamtproduktion beider Länder kann so
beide Staaten dann Import und Export betreiben
gesteigert werden = Wohlfahrtsgewinn
 Vorteilhaftigkeit der internationalen Arbeitsteilung
 Problem für Staaten ohne Kostenvorteil
beruht hiernach auf dem komparativen Kostenvorteil
(Entwicklungsländer)
 Auch Entwicklungsländer profitieren

Staat A
Staat A
 1 kg Brot: 10h
 1 Tonne Stahl: 10h
 1kg Fisch 20h
 1 Tonne Weizen: 50h
-> kein absoluter Vorteil
Staat B
Staat B
 1 Tonne Stahl: 15h
 1 Tonne Weizen 30h
 1kg Brot: 5h
 1kg Fisch 15h
 beide haben einen absoluten
Kostenvorteil
zwei absolute Vorteile
und spezialisieren sich darauf
Opportunitätskosten

Staat A:

- 1kg Brot = 1⁄2 kg Fisch


Freihandel - 1kg Fisch = 2 kg Brot

Grundannahme:
- ungeregelter Handel führt zur optimalen Zuweisung aller weltweit
verfügbaren Güter
- und zum Wohlstand aller Beteiligten
- keine Zölle oder einschränkende Handelshemmnisse
- Land setzt auf am besten ausgebauten Produktionsfaktor

Maßnahmen:

- Vermeidung von handelshemmnissen


- Etablierung von Freihandelszonen und Wirtschaftsräumen
- Vereinheitlichung von Normen

Pro Freihandel Contra Freihandel


- keine Zölle/ Grenzkontrollen - Vernachlässigung des Umweltschutz,
- keine Hemmnisse Menschenrechte
- Kostenvorteile - Verdrängung leistungsschwacher
- Arbeitsteilung Wirtschaftszweige
- Günstigere Preise - Wohlstandszuwachs innerhalb der
- Bessere Qualität Zone, auf Kosten von Drittländern
- Mehr Nachfrage, die Nachfrage aus - Abhängigkeit von anderen Ländern,
anderen Ländern hinzukommt Versorgung in Krisenzeiten gefährdet
- Wirtschaftliches Wachstum - Importe können Arbeitsplätze
- Fördert Innovation vernichten
- Bessere Beziehungen - Lokale Handler vertreiben

Protektionismus:

Grundannahme:

- Schutz der einheimischen Produkte und möglichst geringe Importquoten führen zu


einer florierenden Wirtschaft, in der die Bevölkerung Arbeit findet und der Staat
Steuern eintreiben kann
- Sicherung von Arbeitsplätzen
- Schutz der lokalen Händler
- Schutz vor dem globalen Wettbewerb

Maßnahmen:

- tarifäre Handelshemmnisse (Zölle)


- nicht-tarifäre Handelshemmnisse
Pro Protektionismus Contra Protektionismus
- starker Staat - Verletzung der Entscheidungsfreiheit
- Zölle als Einnahmequellen für der Konsumenten
Staatshauhalt - Keine Möglichkeiten für Gewinn- und
- Eigenes Entwicklungstempo Nutzenmaximierung
- Unabhängigkeit - Keine Steuern und Absätze von
- Schutz der einheimischen Industrie ausländischen Anbietern

Instrumente:

1. Tarifäre Handelshemmnisse
- Begrenzungen von Ein- und Ausfuhren durch
- Zölle
- Kontingente (Mengenmäßige Beschränkungen)
- Ein- und Ausfuhrverbote

2. nichttarifäre Handelshemmnisse
- Formalitäten
- Vorgaben, Regelungen
- Umweltschutz, Verbraucherschutz
- Zum Schutz der Konsumenten

Export/ Import

In der Zahlungsbilanz werden die komplizierten Beziehungen zusammengefasst, sie ist in


verschiedene Teilbilanzen aufgeteilt:

1. Handelsbilanz: umfasst alle Transaktionen von Waren mit anderen Staaten


(Import/Export)

2. Dienstleistungsbilanz: bezieht sich auf Dienstleistungen, die im Ausland erbracht bzw.


im Ausland für das Inland eingekauft werden (z.B. Transportleistungen, Urlaub- und
Sprachreisen)

3. Leistungsbilanz: fasst Handelsbilanz und Dienstleistungsbilanz zusammen

4. Kapitalbilanz: erfasst alle Kapitalbewegungen mit dem Ausland (z.B.


Direktinvestitionen, Wertpapieranlagen, Kreditverkehr)

5. Übertragungsbilanz: bezeichnet u.a. die Heimatüberweisungen ausländischer Arbeiter

6. Devisenbilanz: bezeichnet Veränderungen der Währungsreserven eines Landes


Import > Export: negative Bilanz

Export > Import: positive Bilanz

Import = Export =0

2.2. Globalisierung von Unternehmen

Globalisierung von Unternehmen

Auswirkungen:

 Gesättigte Märkte im Heimatland und das Ziel einer Umsatzsteigerung beeinflussen das
Expansionsstreben vieler Unternehmen ins Ausland
 Wettbewerbsdruck steigt à Konkurrenz umfasst die ganze Welt
 Preisdruck steigt
 Verlagerung der Produktion ins Ausland, billigere Arbeitskräfte, bessere
Standortbedingungen (z.B. Steuern)
 Umsatz von Exportunternehmen steigt
 Liberalisierung
 Durch den Schritt in neue Absatzmärkte kann ein mittelständisches Unternehmen
langfristig die Existenz sichern und den Erflog weiter ausbauen
 Kontakt zu neuen Investoren und Kooperationspartnern in den Zielländern bietet frisches
Kapital
 Preiswerter Transport und die einfache Kommunikation erlauben das globale Einkaufen,
beispielsweise über das Internet

Vorteile:

 Größerer Absatzmarkt
 Weltweiter günstiger Markt zum Einkaufen von Rohstoffen und Zwischenprodukten
 Eröffnung von Filialen und Produktionsstätten im Ausland

Nachteile:

 Kleine, heimische und mittelständische Unternehmen und Einzelunternehmen haben


wenig Chancen zum Überleben/ geraten unter Druck
 Einfluss globaler Unternehmen wird größer
Internationale Arbeitsteilung:

Veränderungen:

- Aufteilung von Produktionsaktivitäten auf bestimmte Länder oder Ländergruppen


- Produktion wird oft ins Ausland verlegt, weil es dort billigere Arbeiter gibt

Folgen:

Pro Arbeitsteilung Contra Arbeitsteilung


Für Industrieländer: Für Industrieländer:

- Günstiger für Unternehmen, daher - Druck auf Löhne nimmt zu


auch günstiger für Konsumenten - Lücke Arm und Reich wird größer
- Größeres Produktangebot
Für Entwicklungsländer:
Für Entwicklungsländer:
- schlechte Arbeitsbedingungen
- schafft Arbeitsplätze - Beschäftigung trägt kaum zur
Armutsminderung bei, da die Löhne
niedrig bleiben

Standortfaktoren:

 Faktoren, die für die Wahl eines Standorts für ein Unternehmen wichtig sind
- Infrastruktur, Verkehr
- Nähe zu anderen wichtigen Einrichtungen
- Flächenverfügbarkeit
- Politische und soziale Situation
- Tarifäre Rahmenbedingungen
- Steuern, Abgaben
- Umweltauflagen
- Arbeitskräfte
- Natürliche Bedingungen
- Rohstoffe
- Energiequellen
- Absatzmarkt
- Wohnraum
- Persönliche Gründe
Standortwettbewerb:

 Bezeichnet die Konkurrenz von Städten, Gemeinden, Regionen oder Staaten um


Produktionsfaktoren
 Große Rolle bei Standortentscheidung spielen:
o Höhe der Lohnkosten
o Steuern
o Öffentliche Infrastruktur
o Bildungssystem
o Qualität der Arbeiter
o Umwelt

Standortwettbewerb in EU:

Neu beigetretene, wirtschaftlich noch unterentwickelte Länder mit niedrigen Steuern und
Löhnen werben um Unternehmensinvestitionen aus den Nachbarländern

2.3. Staaten zwischen Wohlfahrtsstaat und Wettbewerbsstaat

Wohlfahrtsstaat: Staat, welcher Maßnahmen zur Steigerung des sozialen, materiellen,


kulturellen Wohlergehens seiner Bürger ergreift

Wettbewerbsstaat: Staat, welcher Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit


seiner Unternehmen ergreift

Fiskalpolitik: Instrument des Staates, um Konjunkturschwankungen entgegenzuwirken und


die wirtschaftliche Stabilität des Landes zu sichern
- durch Beeinflussung von Steuern und Staatsausgaben

Wohlfahrtsstaat Wettbewerbsstaat
Steuern zur Erhaltung des Sozialsystems, Steuervorteile für Unternehmen und
Fiskalpolitik
Errichtung öffentlicher Gebäude Subventionen auf Kosten der Steuerzahler
Sozialpolitik viele Sozialhilfeprogramme, Versicherungen wenige/ keine Sozialprogramme
Leistungsdruck und Förderung von guten
Bildungspolitik Förderung von schwachen Schülern
Schülern
Umweltpolitik Nachhaltigkeit, Umweltschutz Ressourcennutzung auf Kosten der Umwelt
weniger Wochenarbeitsstunden, mehr
Arbeitspolitik Erhöhung der Arbeitszeit, Senkung von Urlaub
Urlaub, mehr Gehalt
Rückwirkungen Globalisierungsprozesse auf unterschiedliche Politikfelder

Fiskalpolitik:

 Einfluss von supranationalen Einrichtungen wird größer


 Richtlinien von z.B. der EU ergänzen Fiskalpolitik
 Starker Staat ist trotzdem eine Voraussetzung um an der Globalisierung teilzunehmen

Sozialpolitik:

 Arbeitsplätze werden in andere Länder versetzt, um zu sparen


 Schwieriger Arbeit zu finden

Bildungspolitik

 Aufgrund der globalen Vernetzung entsteht eine Wissensgesellschaft


 Förderung ist wichtig, damit in Zukunft international gearbeitet werden kann (Innovation)
 Englisch als Weltsprache = Voraussetzung für internationale Arbeit

2.3. politische Gestaltung der Weltwirtschaftsordnung

WTO- World Trade Organisation

 legt Regeln für Welthandel fest


Mitglieder decken über 90% des Welthandels ab

Grundprinzipien:

 Handlungssystem ohne Diskriminierung schaffen


 Keine Barrieren mehr
 Keine willkürlichen Handelshemmnisse
 Wettbewerbsfreundliches Handeln schaffen
 Handelssystem freundlich für die Entwicklungsländer machen

Ziele:
 Abbau Handelshemmnisse
 Beilegung von Streitigkeiten
 Liberalisierung des Welthandels
 Konflikte vorbeugen
 Optimaler Ressourcengebrauch
 Nachhaltigkeit
 Entwicklungsländer mit einbeziehen
Streitschlichtungsverfahren:

 Kommt in Aktion, wenn ein Mitglied einem anderen die Verletzung der WTO- Regeln
vorwirft
 1. Schritt: Verhandlungen
 2. Schritt: wenn nach 30 Tagen kein Ergebnis, dann Streitschlichtungsorgan (Dispute
Settlement Body DSB) -> diese setzen eine Expertengruppe ein, die den Fall
untersucht und den DSB berät

Kritik an WTO:

 handelt nur bei Beschwerde


 langwieriger Prozess
 viel Bürokratie
 geringe Durchsetzungsgewalt
 Demokratiedefizit

Handelspolitik der WTO zwischen Liberalisierung und Regulierung

 WTO hat prinzipiell das Ziel den Welthandel zu liberalisieren


 Jedoch sind einige Regulierungen notwendig für das Funktionieren des Welthandels
 Umwelt müsste stärker berücksichtigt werden
 Entwicklungsländer müssten stärker einbezogen werden

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