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Die Sektion C Kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe wurde in 4 Themenbereiche
unterteilt. Mein Beitrag2 wurde in die Sektion C2 Landeskunde im Diskurs – diskur-
sive Landeskunde eingeordnet. Das bereits im Titel der Sektion erwä hnte theore-
tische Konzept diskursive Landeskunde betrachtet Inhalte der Landeskunde nicht
als feststehende Postulate und lehnt jegliche Normativitä t bezü glich der Wahr-
nehmung anderer Kulturen ab. Fokussiert wird der Prozess der diskursiven Aus-
handlung, indem kulturspezi ische Verhaltensweisen nicht zum Gegenstand der
Auseinandersetzung werden, sondern Deutungsmuster und „in den diskursiven
Aushandlungsprozessen hergestellte Bedeutungen“3 werden unter die Lupe ge-
nommen. In der Sektion wurden theoretisch ausgerichtete Beiträ ge prä sentiert
sowie praktische Handreichungen fü r den Unterricht vorgestellt. Es wurde ein
Ermö glichungsraum geschaffen, in dem man ü ber Ausgangspunkte und Grundla-
gen der diskursiven Landeskunde sprechen konnte, indem dieses Konzept auf sein
theoretisches und praktisches Potenzial hin befragt wurde.
Die oben angedeutete Wechselbeziehung zwischen Theorie und Praxis sah sich
in den Institutionen bestä tigt, deren Mitarbeitende in der Sektion C2 Ihre Vor-
trä ge prä sentiert haben. Anwesend waren nä mlich Lehrkrä fte von Grundschulen,
Gymnasien, Goethe- und Osterreich-Instituten sowie Universitä ten aus Europa,
Asien und Lateinamerika. Die Potenziale der diskursiven Landeskunde wurden in
Beiträ gen ausgelotet, die sich etwa auf authentische Texte, Videos oder digitale
Medien fü r diverse Sprachniveaus fokussierten. Einer kritischen Analyse wurden
zahlreiche Lehrwerke unterzogen, wobei u.a. gefragt wurde, wie sich der kultur-
wissenschaftliche bzw. diskursiv landeskundliche Ansatz bei konkreten Aufgaben
umsetzen lä sst. Neben Untersuchungen zu Lehrwerken anderer, wurden auch ei-
gene Lehrmaterialsammlungen vorgestellt. Als Beispiele sei das Lehrwerk Öster-
reich und du von Manfred Waitzbauer und Rolland Fischer erwä hnt. Eine iktive
jugendliche Person zeigt den Lernenden ein anderes Osterreich, indem Klischees
und reproduzierte Meinungen kritisch hinterfragt werden und eine Sensibilisie-
rung fü r diverse Betrachtungsweisen angestrebt wird. Als zweites Beispiel kann
der Reader Diskursive Wien-Kunde von Roksoliana Stasenko erwä hnt werden, in
dem Diskurse ü ber Studium, Bibliotheken, Studentenwohnheime, Verkehrsmittel,
2 Der Titel meines Beitrags lautete Diskursive Aspekte der Sprachvermittlung an der Theater-Fakultät
der Janáček-Akademie für Musik und Darstellende Kunst (JAMU) in Brno/Tschechien. Unter anderem wurde
das Glossar theaterbezogener Begriffe vorgestellt und diskutiert. Eine an der Theater-Fakultä t der JAMU
erstellte und weiterentwickelte Plattform, die wichtige Fachbegriffe und -wendungen sammelt und fü r
die akademische Gemeinde der JAMU freigeschaltet wurde. Eines der Ziele des Beitrages war, zu be-
leuchten, wie diese auf die Lexik ausgerichtete Plattform sowie andere Lernmaterialien fü r Lese- und
Hö rverstehen (Theaterbesprechungen, Video-Materialen, Podcasts und ihre Didaktisierungen) fü r den
DaF-Unterricht kreativ angewendet werden kö nnen, um die Vermittlung der Spezi ika in der deutsch-
sprachigen Theaterlandschaft fü r tschechische Studierende zugä nglicher zu machen. Der Beitrag wird
voraussichtlich 2023 in einer Sondernummer der Brünner Beiträge zur Germanistik und Nordistik ver-
ö ffentlicht.
3 Internationale Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer https://www.idt-2022.at/site/
programm/fachprogramm/sektionc2 [letzter Zugriff: 18. 11. 2022].
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Geschä fte etc. vertreten sind. Erlernt sollen somit Deutungsmuster fü r in diesen
Bereichen hä u ig vorkommende Diskurse.
Bei Auseinandersetzungen mit Lehrwerken und theoretischen Ausgangspunkten
fü r ihre Erstellung wurde wiederholt ein Referenzbeispiel herangezogen: Das
Lehrwerk Mitreden von Claus Altmayer et al. 2016 erschien diese Materialsamm-
lung, in der sich die methodisch-didaktisch ausgearbeiteten Prinzipien der dis-
kursiven Landeskunde von Klaus Altmayer in konkreten Aufgaben niederschla-
gen. Die Lehrkrä fte kö nnen sich beim praktischen Umgang mit diesem Lehr-
werk an zahlreichen didaktischen Hinweisen und Lernzielbeschreibungen orien-
tieren. In manch einem Beitrag wurden Vergleiche zu anderen, meistens interkul-
turell orientierten Lehrwerken gezogen. Bei der abschließenden Podiumsdiskus-
sion der C2-Sektion bot sich den Teilnehmenden die Mö glichkeit, Beobachtungen
und Schlussfolgerungen zu diskursiver Landeskunde im Allgemeinen wie auch Mit-
reden im Konkreten mit C. Altmayer persö nlich zu besprechen. Besonders span-
nend war die Diskussion ü ber die kü nftige Ausrichtung und Forschungsausblicke
im Bereich der diskursiven Landeskunde. Die Sektionsleiter: innen Hee Hyun und
Johannes Kö ck sorgten wä hrend der gesamten Sektionsarbeit fü r eine produk-
tive und zugleich freundliche Stimmung, welche auch im Podiumsgesprä ch mit
C. Altmayer ihren Ausdruck fand und somit den Hö hepunkt der Sektion darstellte.
Diejenigen, die neben dem in Rä umlichkeiten der Universitä t Wien untergebrach-
ten Fachprogramm auch andere Eindrü cke sammeln wollten, konnten ein breit ge-
fä chertes Kulturprogramm in Anspruch nehmen. Konzerte, Autor: innenlesungen,
Poetry Slams oder Workshops baten reichlich Gelegenheit, Wien aus einem ande-
ren Blickwinkel kennenzulernen. Wer die Stadt im Gehen erkunden wollte, hat-
te die Mö glichkeit, einem der Stadtspaziergä nge beizuwohnen. Wollte man ü ber
Wiens Grenzen hinausschauen, konnte man im Rahmen des Aus lugsprogramms
etwa nach Salzburg oder Graz, oder sogar ins Ausland fahren, nä mlich in die na-
hegelegenen Stä dte Brü nn (Tschechien) oder Bratislava (Slowakei).
Autor
Mgr. et Mgr. Jan Trna, e-mail: trna@post.jamu.cz, Janá č kova akademie mú zický ch umě nı́ v Brně
Jan Trna je č inný jako odborný asistent v Kabinetu jazyků Divadelnı́ fakulty JAMU, kde vyuč uje ně me-
cký jazyk. Vzdě lá nı́ zı́skal na Masarykově univerzitě v Brně , kde studoval uč itelstvı́ a př ekladatelstvı́
ně mecké ho jazyka. V souč asné době dokonč uje dizertaci o dramatické m a esejistické m dı́le Lukase
Bä rfusse v kontextu ně meckojazyč né literatury 20. a 21 stoletı́. Vedle pedagogické č innosti publikuje
k translatologický m, literá rně vě dný m a didaktický m té matů m a zabý vá se rovně ž tlumoč nickou č in-
nostı́.
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