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Korngrössenbereiche

a) Grobkornbereich (Siebkorn): Korngröße > 0,063 mm


o Kies (Gr) > 2 mm bis 63 mm
 Grobkies (CGr) > 20 mm bis 63 mm
 Mittelkies (MGr) > 6,3 mm bis 20 mm
 Feinkies (FGr) > 2 mm bis 6,3 mm

o Sand (Sa) > 0,063 mm bis 2 mm


 Grobsand (CSa) > 0,6 mm bis 2 mm
 Mittelsand (MSa) > 0,2 mm bis 0,6 mm
 Feinsand (FSa) > 0,063 mm bis 0,2 mm
Bestimmung der Korngrößenverteilung für diesen Bereich erfolgt durch Siebung.

b) Feinkornbereich (Schlämmkorn): Korngröße ≤ 0,063 mm


o Schluff (Si) 0,002 mm bis 0,063 mm
o Ton (Cl) < 0,002 mm

Bestimmung der Korngrößenverteilung für diesen Bereich erfolgt durch eine


Sedimentationsanalyse.
Sedimentationsanalyse:
Zur Bestimmung der Kerngrößenverteilung für den Feinkornbereich werden ca. 50g Boden
mit destilliertem Wasser vermischt. Durch das unterschiedlich schnelle Absinken der
Bodenteilchen verändert sich zeitlich die Dichte der Suspension. Mit dem Aräometer
(=Schwimmstab, mit dem die Dichte von Flüssigkeiten bestimmt werden kann) wird nun in
zunehmenden zeitlichen Abständen die Dichte der Suspension gemessen. Aus diesem
Ergebnis kann nun die Korngrößenverteilung berechnet werden.

Korngrößenverteilung (Sieblinie)
Korngrößenverteilung  gibt Auskunft über die Massenanteile in % der verschiedenen
Korngrößenbereiche einer Bodenart
Verlauf der Körnungslinie wird mit Ungleichsförmigkeitszahl Cu und Krümmungszahl Cc
beschrieben.
a) Ungleichförmigungszahl Cu  Maß der Steilheit der Körnungslinie von D10 bis D60
D 60
C U=
D10
b) Krümmungszahl Cc  Verlauf der Körnungslinie von D10 bis D60
2
D30
C C=
D10∗D60
Arten der Korngrößenverteilung:
Frostkriterium nach Casagrande
Nach Casagrande sind für die Frostgefährlichkeit eines Bodens die Korngrössen um 0,02 mm
maßgebend.
<0,02mm  frostgefährdet
>0,02mm  frostsicher
Der Boden kann als frostsicher eingestuft werden, wenn folgende Bedingungen erfüllt wird:
für Cu <5: a0,02 < 10%
für Cu >15: a0,02 < 3%

Wassergehalt
mf −mt mw
w= =
mt mt
Bestimmung Wassergehalt  mittels Ofentrocknung bei 105 °C

Zustandsgrenzen nach Attenberg


Bindiger Boden  ändert mit Wassergehalt auch Eigenschaften
Übergang lassen sich beschreiben durch:
o Fließgrenze WL (liquid limit)  Grenze zwischen flüssigen und plastischen Zustand

Versuch: Die Fließgrenze wird mit dem Gerät nach Casagrande ermittelt. Dabei wird in eine
Schale der Boden eingebracht und mit einem Furchenzieher in zwei Hälften geteilt. Die Schale
wird dann mit der Kurbel am Gerät hochgehoben und wieder fallengelassen. Die Fließgrenze ist
dann erreicht, wenn sich nach 25 Schlägen die Furche auf eine Länge von 10 mm geschlossen hat.
Dabei werden mehrere Versuche mit unterschiedlichem Wassergehalt durchgeführt und die
Ergebnisse in einem Diagramm aufgetragen.

o Ausrollgrenze WP (plastic limit)  Grenze zwischen plastischen in den festen Zustand

Versuch: Beim Versuch wird der Boden zu Röllchen von 3 mm Durchmesser ausgerollt. Das
wird so lange auf einer wasseraufsaugenden Unterlage wiederholt, bis der Boden zu
zerbröckeln beginnt. Von diesen Röllchen wird dann der Wassergehalt bestimmt. Der
ermittelte Wassergehalt entspricht der Ausrollgrenze.

Plastizität Feinkörnigerböden
Plastizitätsbereich ist von Fließgrenze und Ausrollgrenze  zahlenmäßige Unterschied wird
Plastizität genannt.
l p=W L −W P

Konsistenz feinkörniger Böden


Je nach Wassergehalt  unterschiedliche Zustände:
- flüssig:
- breiig: quillt zwischen den Fingern heraus
- weich: leicht knetbar
- steif: schwer knetbar, man kann aber den Boden zu 3 mm dicken Walzen ausrollen und
wieder zu einem Klumpen zusammenfügen
- halbfest: zerbröckelt beim Ausrollen zu 3 mm dicken Röllchen; ein Klumpen ist gerade noch
herstellbar
- fest: Boden ist nicht mehr knetbar, Farbe eher hell
Konsistenz:

Feldversuche
o Manuelle Versuche (angreifen)
o Visuelle Versuche (nur schauen)
o Sonstige Versuch (Test mit Salzsäure)

Visuelle Versuche

 Vergleich mit Dingen des alltäglichen Lebens


Blöcke: größer als Köpfe
Steine: kleiner als Köpfe
größer als Hühnereier
Kieskorn: kleiner als Hühnereier
größer als Streichholzköpfe
Sandkorn: kleiner als Streichholzköpfe

einzelne Körner sind gerade noch mit dem freien Auge erkennbar

 Kornform:
o gerundete Kornform: kugelförmig
o plattige Kornform: tafelförmig
o längliche Kornform: säulenförmig
 Rundungsgrad:
o kantig
o angerundet
o gerundet
 Farbfeststellung:
Die Farbe ist unmittelbar nach der Entnahme an der Bruchfläche einer frischen Probe
möglichst
bei Tageslicht festzustellen.
Eine dunkelbraune Farbe weist auf organische Bestandteile hin.

Manuelle Verfahren  für bindige Böden

 Trockenfestigkeit
Eine handstückgroße Probe wird an der Luft in der Sonne oder im Ofen getrocknet.
Beim Zerbrechen der getrockneten Probe unterscheidet man folgende Festigkeiten:
- keine Trockenfestigkeit
 grobkörniger Boden (Sand, Kies)
keine Trockenfestigkeit
- geringe Trockenfestigkeit:
 Schluff, schluffiger Sand
Die Probe zerbröselt bereits bei geringem Druck
- mittlere Trockenfestigkeit:
 sandiger Ton, schluffiger Ton
zerbröselt erst bei hohem Druck
- hohe Trockenfestigkeit:
 Ton
Die Probe kann man zwischen den Fingern kaum mehr
zerbrechen
 Reibversuch
man zerreibt eine kleine Bodenprobe zwischen den Fingern
sandige Böden:
den Sandkornanteil erkennt man an der Rauheit und am Knirschen
Schluffige Böden:
fühlen sich weich und mehlig an; Die an den Fingern haftenden Bodenteilchen lassen
sich im trockenen Zustand durch Fortblasen oder Aneinaderklatschen der Hände
entfernen.
Tonige Böden:
fühlen sich seifig und fett an und kleben an den Fingern
Der Boden lässt sich auch im trockenen Zustand nur durch abwaschen entfernen
 Schneidversuch
man schneidet eine erdfeuchte Probe mit dem Messer
- Schnittfläche glänzend: Ton (Cl),
- Schnittfläche matt: Schluff
 Knetversuch
Bodenprobe zu 3 mm dicken Rollen formen und anschließend wieder
zusammenkneten
Der Versuch wird mehrmals wiederholt, die Probe verliert ständig Feuchtigkeit
- geringe Plastizität:
bereits beim 1.Versuch ist kein zusammenhängender Klumpen mehr
formbar bzw. es lassen sich überhaupt keine Röllchen formen (hoher
Sandanteil)
sandiger Schluff
- mittlere Plastizität:
man kann einen Klumpen formen, der Klumpen ist aber nicht knetbar
Schluff, toniger Schluff
- ausgeprägte Plastizität:
auch nach mehrmaligen Wiederholungen ist der Boden noch gut
knetbar Ton
Sonstige Verfahren  Riechversuch

Proctordichte
Sehr nasser/ trockener Boden  schlechte Verdichtung
Bestimmung erfolgt im Labor

Proctorversuch
Beim Proctorversuch werden mehrere Proben (mindestens 5 Einzelversuche) mit unterschiedlichem
Wassergehalt in einem Stahlzylinder (=Proctorzylinder) verdichtet. Dabei gibt es einen Wassergehalt,
bei dem sich die Bodenprobe am besten verdichten lässt.
Die größte erreichbare Trockendichte wird Proctordichte genannt, der zugehörige Wassergehalt wird
optimaler Wassergehalt genannt.
Versuchsgeräte:
- Proctorzylinder
- Verdichtungsgerät
Versuchsablauf:
Das Versuchsmaterial wird mit einer Handschaufel in 3 Schichten in den Proctorzylinder
eingefüllt und verdichtet. Jede Schicht ist mit 25 Schlägen zu verdichten. Anschließend wird der
Aufsatzring entfernt und der Wassergehalt sowie die Trockendichte der Probe bestimmt.
Die Versuchsergebnisse (Wassergehalt und Trockendichte) werden in ein Diagramm
aufgetragen. Es sind mind. 5 Einzelversuche mit unterschiedlichem Wassergehalt erforderlich.

Elastizitätsmodul von Boden  Berechnung der Verformung


a. Steifemodul Es  keine Querdehnung möglich
Ermittlung im Labor mittels Ödometer
Versuchablauf:
Bodenprobe im ungestörten Zustand in das Versuchsgerät einbauen
Probe stufenweise be- und entlasten und die Verformung messen
Das Ergebnis des Kompressionsversuches wird in einem Druck-Setzungs-Diagramm
aufgetragen.
∆ σ MN
E s= ( )
∆ ε m2
b. Verformungsmodul Ev  Querdehnung eingeschränkt möglich
wird mit Lastplattenversuch auf Baustelle bestimmt
Anwendung:
Der Lastplattenversuch wird zur Prüfung der Verformbarkeit und Tragfähigkeit des
Bodens verwendet. Beim Lastplattenversuch wird der Boden durch eine kreisförmige
Platte stufenweise be- und entlastet. Die gemessene Normalspannung und die
zugehörige Setzung s werden gemessen und in eine Drucksetzungslinie aufgetragen.
Auswertung:
Es werden die Normalspannung  und die zugehörige Setzung gemessen und in
einem Druck-Setzungs-Diagramm aufgetragen.
c. Elastizitätsmodul E  Zusammenhang zwischen Belastung und Verformung 
Querdehnung ungehindert
Versuchsdurchführung:
Probendurchmesser: 50/ 70/ 100/ 150 mm
Probenhöhe: 2,0 bis 2,5 * Durchmesser
Die Bodenprobe wird belastet und die Spannung sowie die Verformung h werden
gemessen.
Ergebnis:
Druckfestigkeit: qu = max σ
Elastizitätsmodul: E = cot β

Lastplattenversuch

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