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Das Geld der deutschen Steuerzahler reicht der EU-Kommission schon lange nicht mehr.
Sie haben es jetzt auch auf die Spareinlagen der Deutschen abgesehen. Weitgehend
unbemerkt von der deutschen Öffentlichkeit plant die EU-Kommission mit der
Europäischen Einlagensicherung „European Deposit Insurance Scheme“, kurz EDIS,
einen Angriff auf alle nationalen Einlagensicherungssysteme.
EDIS soll laut EU-Kommission die Finanzstabilität erhöhen. Faktisch könnte das Gegenteil
der Fall sein. Zwar würde EDIS über mehr Ausstattung verfügen als ein nationales
Sicherungssystem, müsste jedoch auch ein Vielfaches an Risiken abdecken. Doch gerade
dies könnte gefährliche Anreize für Bankkunden, Finanzinstitute und Regierungen setzen
und völlig falsche Erwartungen wecken. Eine ganze Reihe Fehlanreize sind zu erwarten:
Es fängt bereits bei den Kunden an. Auf normalen Märkten wählen Kunden ihre Produkte
nicht einfach nur nach dem Preis, sondern auch nach der Qualität. Wer sich für eine
günstigere Waschmaschine entscheidet, nimmt in Kauf, dass sie vielleicht ein paar Jahre
früher den Geist aufgibt als teurere Modelle. Auch auf den Finanzmärkten sollte dies so
sein. Die Preise sind hier die Zinsen und verhalten sich genau umgekehrt, aber nach dem
gleichen Prinzip wie bei dem Beispiel mit der Waschmaschine.
Wer sein Geld zu einem höheren Zinssatz, etwa bei einer Bank in Griechenland oder
Zypern, anlegt, nimmt bislang eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit in Kauf. Wenn mit
EDIS Sparer aus anderen Ländern im Falle einer Insolvenz einspringen, könnte sich dies
ändern. Bankkunden hätten weniger Anreize, die Solidität einer Bank zu prüfen, da EDIS
ja im Zweifel alle Banken rettet, auch die weniger sicheren. Das für die Marktwirtschaft
essentielle Haftungsprinzip wäre ausgehebelt.