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Praxishilfe Denkmalpflege

Hinweise für Architekten und Bauherren


Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

Inhalt
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Praxis: Zum Umgang mit dem Denkmal


Denkmalpflegerische Grundsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Häufige Fälle, geordnet nach Bauteilen:
1. Fassaden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
2. Fenster und Türen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
3. Dächer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
4. Dachausbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
5. Innenräume, Ausstattung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
6. Außenanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
7. Energieeffizienz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
8. Nutzungsänderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

Theorie: Grundlagen und Begriffe der Denkmalpflege


Gesetzliche Kriterien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Erläuterungen zu den Denkmalkriterien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Zur Denkmalliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Konservatorische Handlungsmaximen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Anhang
Hinweise zur Beantragung einer Steuerbescheinigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Zur Frage der wirtschaft­lichen Zumutbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

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Praxishilfe Denkmalpflege

Vorwort
Die Hamburgische Bürgerschaft hat 2013 ein neues Denkmalschutzgesetz verab­
schiedet, das das bisherige »konstitutive« Denkmalschutzsystem durch das so
genannte nachrichtliche System ersetzt (verkündet als Artikel 1 des Gesetzes zum
Neuerlass des Denkmalschutzgesetzes und zur Anpassung weiterer Vorschriften
vom 5. April 2013 HmbGVBl. S. 142). Seither ist es nicht mehr notwendig, der
Eintragung in die Denkmalliste als »geschütztes Denkmal« einen bestandskräfti­
gen Verwaltungsakt vorausgehen zu lassen, sondern die Denkmäler sind als sol­
che durch das Gesetz geschützt.

Dem Gesetz liegt der Gedanke zugrunde, dass das, was als Denkmal erkannt wur­
de, weil es den Kriterien des Gesetzes entspricht, auch geschützt sein soll. Das öf­
fentliche Interesse an der Erhaltung der Denkmäler als Geschichtszeugnisse, künst­
lerische Werke oder prägende Elemente unserer Stadtlandschaft und Identifika­
tionsorte der Stadtgesellschaft wird dabei vorausgesetzt. Die Denkmalerkenntnis,
Denkmaldefinition und Denkmaldeklaration und daraus folgend der Schutz sollen
als Ergebnis wissenschaftlicher Arbeit frei sein von anderen Interessen privater
oder öffentlicher Natur. Sie richten sich allein nach den fachlichen Kriterien des
Gesetzes, die auf den geschichtlichen, künstlerischen oder wissenschaftlichen
Wert des Denkmals oder seinen Beitrag zum Stadtbild abzielen und daraus das
öffentliche Interesse an der Erhaltung der Denkmäler ableiten. Die unbestimm­
ten Rechtsbegriffe der verschiedenen Bedeutungen sind jeweils entsprechend
dem betreffenden Objekt auszufüllen, um dadurch eine nachvollziehbare, gege­
benenfalls auch justiziable Denkmalbestimmung zu erhalten.

Denkmale unterliegen mannigfachen, teils verändernden, teils auch gefährden­


den Einflüssen und Zugriffen. Der gesetzliche Schutz und die verschiedenen Be­
stimmungen des Denkmalschutzgesetzes sollen dafür sorgen, dass Schädigun­
gen verhindert werden und Veränderungen so denkmalverträglich wie im Einzelfall
möglich erfolgen. Hierfür wird dem Denkmalschutzamt bei Maßnahmen an Denk­
mälern durch das Gesetz ein Genehmigungsvorbehalt eingeräumt. Er dient dazu,
die Absichten und Vorlagen zur Veränderung eines Denkmals darauf hin zu prüfen,
ob sie die Substanz und das Erscheinungsbild des Denkmals so verändern w
­ ürden,

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Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

dass der Denkmalwert beeinträchtigt wird, denn: Ein zu weit gehender Eingriff
kann zum Verlust der Denkmaleigenschaft führen.

Allerdings hat die Denkmalschutzbehörde bei ihrer Entscheidung über eine Ge­
nehmigung (und eventuell mit ihr verbundene Auflagen und Bedingungen) oder
eine Versagung nicht nur die Denkmalbelange, sondern in pflichtgemäßem Er­
messen auch die privaten (wirtschaftlichen) Belange der Verfügungsberechtigten
und gegebenenfalls andere öffentliche Interessen zu berücksichtigen. So ist ge­
währleistet, dass Denkmalbesitz und die damit verbundenen Einschränkungen in
die Verfügungsgewalt nicht als unverhältnismäßiger Eingriff in die Eigentumsga­
rantie des Grundgesetzes – in ihrer sozialen Gebundenheit – aufgefasst werden.

Da die vorliegende Broschüre vor allem als Praxishilfe zu verstehen ist, ist der
praktische Teil den gesetzlichen Grundlagen und deren Erläuterungen vorange­
stellt. Der theoretische Teil dient dem tieferen Verständnis von Denkmalschutz
und Denkmalpflege. Beides soll die individuelle Beratung nicht ersetzen.

Andreas Kellner
Denkmalpfleger der Freien und
Hansestadt Hamburg

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Praxishilfe Denkmalpflege

Einleitung
Die vorliegende Broschüre erläutert den richtigen Umgang mit Baudenkmälern
aus fachlicher Sicht. Das Denkmalschutzamt der Freien und Hansestadt Hamburg
hat dafür Standardfälle zusammengestellt. Ergänzend finden Sie Antworten auf
die häufigsten Fragen von Denkmaleigentümern, Denkmalnutzern und Architekten
unter www.denkmalschutzamt.hamburg.de.

Diese Praxishilfe ist jedoch nur eine erste Annäherung an das Thema und ersetzt
nicht die Beratung durch das Denkmalschutzamt, auch weil Veränderungen an
Denkmälern einer denkmalrechtlichen Genehmigung bedürfen. Bei komplexeren
Bau- und Sanierungsvorhaben kann eine zusätzliche Beratung durch geeignete, am
besten denkmalerfahrene Architekten, Bauingenieure oder Handwerker sinnvoll
sein.

Denkmalpflege kann günstiger sein als »normale« Sanierungen: Oft sind denkmal­
gerechte Instandsetzungen mittel- und langfristig wirtschaftlicher, weil die verwen­
deten Materialien qualitätvoller sind und den Denkmalbesitz aufwerten.

Denkmalgerechte Maßnahmen können aber auch kostspieliger sein, wenn sie den
Einsatz besonderer Baustoffe oder größeren handwerklichen Zeitaufwand erfor­
dern als bei Nicht-Denkmälern.

Der Gesetzgeber hat daher als Ausgleich und Anreiz die Möglichkeit einer erhöhten
steuerlichen Abschreibung geschaffen (§ 7i, 10f, 11b EStG).

Alle Informationen und Ihre Ansprechpartner im Denkmalschutzamt finden Sie un­


ter www.denkmalschutzamt.hamburg.de.

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Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

Praxis:
Zum
Umgang
mit dem
Denkmal

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Praxishilfe Denkmalpflege – Praxis: Zum Umgang mit dem Denkmal

Denkmal­
pflegerische
Grundsätze
Baudenkmäler besitzen baukünstle-
rische, (stadt-, wirtschafts- oder
sozial-) geschichtliche, städtebau-
liche oder auch wissenschaftliche
Bedeutung. Sie sind im Interesse der
Allgemeinheit zu bewahren, damit sie
auch in Zukunft die Baugeschichte ei­
nes Ortes, geschichtliche Ereignisse
oder Entwick­ lungen und architekto­
nisch-künstlerische Ausdrucksweisen
dokumentieren und zu den charakte­
Die historische Bausubstanz und die feste
ristischen Eigenarten eines Orts- oder Ausstattung (hier: Sichtbeton, Geländer,
Stadtbildes beitragen. Deckenleuchten, Terrazzofußboden) sind
unverzichtbar für den Denkmalwert eines
Die Aussagekraft eines Baudenkmals Gebäudes.
ist unmittelbar an die überlieferte Bau-
substanz und das Erscheinungsbild Bei allen Maßnahmen an denkmalwür­
des Gebäudes gebunden. Frühere Ver­ digen Gebäuden müssen Substanz
änderungen durch Alterung, Reparatur und Erscheinungsbild möglichst weit­
und Umbauten beeinflussen den gehend erhalten bleiben, um den
Denkmalwert. Dabei ist zu unterschei­ Denkmalwert nicht zu vermindern. Re-
den zwischen unsachgemäßen, ent­ paratur und wenn nötig Ergänzung
stellenden Änderungen und solchen, haben daher immer Vorrang vor Er-
die eine eigene baukünstlerische oder neuerung!
geschichtliche Bedeutung und damit
möglicherweise selbst Denkmalwert Wie in der Medizin gilt: Ohne Untersu­
besitzen, wie z. B. ein qualitätvoller chung keine Diagnose, ohne Diagnose
Wiederaufbau oder architektonisch keine Therapie. Wesentlich für alle
anspruchsvolle Erweiterungen. Planungen ist zunächst eine genaue

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Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

Kenntnis der ursprünglichen Sub­ Für größere zusammenhängende Denk-


stanz und ihrer Veränderungen, Schädi­ mal-Ensembles gibt es unbürokra­
gungen und der Schadensursachen. Im tische Instrumentarien für Sanierung,
besten Fall werden diese kartiert und Aus- und Umbau: Sogenannte Denk-
beispielsweise in einem Raumbuch mal-Pflegepläne enthalten die we­ ­
festgehalten. Auf dieser Grundlage sent­lichen Rahmenbedingungen und
kann man nachhaltige, denkmalge­ werden zwischen Eigentümer(n) und
rechte Maßnahmen planen. Denkmalschutzamt (gegebenenfalls
durch einen öffentlich-rechtlichen Ver­
Die Hamburger Denkmallandschaft ist trag) vereinbart. So ist es z. B. bei der
vielfältig und reicht vom einzelnen Frankschen Siedlung in Klein Borstel ge­
Grenzstein bis zur großen Wohnsied­
lung. Ein Baudenkmal ist als Ganzes
grundsätzlich erhaltens- und schüt-
zenswert – d. h. mitsamt seiner Fassa­
de, dem Dach, der inneren Grundriss-
Struktur und der baufesten Ausstat­
tung, zumindest soweit sie mit dem
Gebäude eine Einheit von Denkmal­
wert bildet. Auch ein Garten kann
Denkmal oder Teil des Denkmals sein.
Gerade scheinbar unbedeutende De­
tails wie z. B. Tür- und Fenstergriffe kön­
nen die Aussagekraft des Denkmals in
der Gesamtheit prägen. Die Bedeu­
tung der einzelnen Denkmalbestand­
teile kann von Fall zu Fall stark variieren.
Es ist einleuchtend, dass ein Fachwerk­
haus mit barocker Deckenbemalung
ganz anders zu behandeln ist als ein
Bunker.

Typisch Hamburg: Backsteinfassade mit


lebendiger Materialwirkung, Sprossenfens­
ter fast bündig in der Fassade. Die starke
Großform besticht durch Qualität im Detail.

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Praxishilfe Denkmalpflege – Praxis: Zum Umgang mit dem Denkmal

schehen, einem sehr einheitlichen Rei­


henhausensemble mit Außenanlagen
aus den 1930er Jahren. Der Fokus des
Denkmalpflegeplans liegt insofern auf
dem äußeren Gesamteindruck des En­
sembles. Wie man Fenster, Türen oder
Dacheindeckungen gestalten kann, wur­
de ebenso festgelegt wie das mögliche
Aussehen nachträglicher Gauben oder
auch neuer Wintergärten. Maßnahmen,
die diesen Vorgaben entsprechen, kön­ Für Ensembles und Siedlungen ist die
nen so schnell und einfach genehmigt Bewahrung der Einheitlichkeit und der
werden. ursprünglichen Qualitäten ein besonderes
Ziel. Denkmalpflegepläne können hier ein
Mittel sein, um die Rahmenbedingungen
für zukünftige Maßnahmen zwischen den
Eigentümern und dem Denkmalschutzamt
festzulegen.

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Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

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Praxishilfe Denkmalpflege – Praxis: Zum Umgang mit dem Denkmal

Häufige Fälle, geordnet


nach Bauteilen
1. Fassaden
Die Fassade prägt das Erscheinungs­
bild eines Denkmals entscheidend und
ist daher mit ihren gestalterischen De­
tails zu erhalten. Hierzu zählen auch
Balkone mitsamt der Geländer oder
Brüstungen. Eventuelle Schäden müs­
sen material- und handwerksgerecht
repariert werden.

Bei Fassaden mit Farbanstrich ist es


häufig sinnvoll, die ursprüngliche Farbig­
keit mittels restauratorischer Befundun­
tersuchung zu ermitteln und wieder her­
zustellen, da oft nur diese der Architektur
der Fassade entspricht. Gibt es allerdings
eine spätere, künstlerisch oder ge­
schichtlich bedeutsamere Farbigkeit,
kann sich auch deren Erhaltung anbieten.
Dies muss im Einzelfall mit dem Denk­
Maßnahmen an Fenstern, an der Fassade
malschutzamt abgestimmt werden. und in der unmittelbaren Umgebung des
Gebäudes verändern das Erscheinungsbild.
Rekonstruktionen zerstörter Gestal­ Bei Baudenkmälern soll diese Veränderung
tungselemente an Stuck- und Putzfassa­ möglichst gering sein.
den wie Gesimse oder Wandpfeiler sind
möglich, um das historische Erschei­

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Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

nungsbild wiederherzustellen – sofern fahren zu wählen, da sonst Teile der


hierfür gesicherte Befunde vorliegen. Oberfläche abgetragen werden kön­
nen. Auch bei anderen Reparaturen
Wer Fassaden reinigen oder reparieren müssen Nutzen und Risiken abgewo­
möchte, sollte das nur auf der Grundla­ gen werden. Das Denkmalschutzamt
ge qualifizierter Schadensanalysen tun, bietet hierzu aufgrund seiner Erfahrun­
um Nachfolgeschäden zu vermeiden. gen Beratung an.
Das gilt besonders bei Naturstein-,
Kunststein- und Backsteinfassaden.
Für die Reinigung sind schonende Ver­

Das Ersatzmaterial für Reparaturen am


­ auerwerk muss sorgfältig ausgewählt
M
werden, damit die neuen Steine und der
­Fugenmörtel sich gut in den Bestand einfü­
gen. Ziegelmuster können nach der schonen­
den Reinigung ausgesucht werden – ganz
rechts der ungereinigte Zustand.

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Praxishilfe Denkmalpflege – Praxis: Zum Umgang mit dem Denkmal

2. Fenster und Türen


Historische Fenster, Fensterläden und  Austausch der Verglasung
Türen und ihre Beschläge sind wichtige (Einbau Sonderisolierglas).
Bestandteile eines Baudenkmals. Sie
sind deshalb grundsätzlich zu erhalten, Das Denkmalschutzamt kann hier an­
Schäden sind sach- und handwerksge­ gemessene Empfehlungen geben.
recht mit Hilfe erfahrener Fachfirmen
zu reparieren. Einfachfenster in Treppenhäusern be­
nötigen oft gar keine wärmetechnische
Die Farbgebung für Fenster, Fensterlä­ Verbesserung.
den und Türen soll sich – wie bei Fassa­
den – am Original oder an einer für den Um den Schall- und Brandschutz von
Denkmalwert relevanten späteren Über­ historischen Türen zu verbessern, sind
formung orientieren. verschiedene bauliche Ergänzungen
möglich, wie beispielsweise
Vorhandene innere Fensterfutter oder
Fensterbekleidungen sind zu erhalten.  zusätzliche Dichtungen
Sind Forderungen nach einer Verbesse­  automatische Türschließer
rung der Energiewerte und des Schall­  Aufdoppelungen.
schutzes bei Fenstern unabweisbar, sind
Ergänzungen möglich, wie beispielsweise

 zusätzliche Fensterebene
(Kastendoppelfenster)
 zusätzliche Verglasungsebene
(Verbundfenster)
 zusätzliche Dichtungen

Hier wird die Bedeutung der Fenster beson­


ders deutlich: rechts im Bild Sprossenfenster
mit der historischen Teilung, links mit asym­
metrischer Fensterteilung, die nicht dem
ursprünglichen Erscheinungsbild entspricht.

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Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

Originale Fenster und Türen durch


Nachbauten zu ersetzen ist nur mög-
lich, wenn ihr Erhalt einen unverhält-
nismäßig hohen Aufwand darstellen
würde. Die Nachbauten sollen dem
Original nachgebildet werden, um das
Erscheinungsbild des Baudenkmals
nicht zu verändern.

Umbau zum Kastendoppelfenster: Erhalt des


historischen Fensters und energetische Ver­
besserung durch ein zweites, inneres Fens­
ter. Ersatz der Einscheibenverglasung durch
Isolierverglasung, Erhaltung der historischen
Rahmen und Beschläge (Bild links unten),
Bewahrung der bauzeitlichen Haustür.

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Praxishilfe Denkmalpflege – Praxis: Zum Umgang mit dem Denkmal

3. Dächer
Historische Dächer prägen das Bild ei­ fern sie intakt oder reparabel sind, zu
ner Stadt- oder Kulturlandschaft ebenso erhalten und ggf. in traditioneller Technik
wie das Erscheinungsbild des einzel­ zu reparieren. Dies gilt auch für origi­
nen Denkmals. nale Dach-Elemente wie Schornsteine,
Brandmauern, Schneegitter, Dachent­
Originale Dachkonstruktionen sowie wässerung und Gauben.
Originaleindeckungen oder historisch
überlieferte Dacheindeckungen sind, so­ Dachboden- oder Zwischensparrendäm­
mung ist aus denkmalpflegerischer Sicht
meist unproblematisch (s. a. Abschnitt
Energieeffizienz).

Große Antennen-, Solar- und Photovol­


taikanlagen auf Dächern sind in der Re­
gel nicht zulässig, wenn sie das Ge­
samtbild beeinträchtigen.

Mit Einzelfragen wenden Sie sich gern


an das Denkmalschutzamt.

Historisches Dachwerk mit Schwalben­


schwanzblatt und Tonpfannendeckung in
Kalkmörtel.

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Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

4. Dachausbau
Ein Dachausbau ist zulässig, wenn er (Teil-)Aufstockungen, Loggien-Einschnit­
keine Denkmalsubstanz zerstört und te und vorgestellte Balkone am Dach
die historische Aussage des Denkmals sind in der Regel nicht möglich. Neue
nicht gravierend mindert. Das Erschei­ Dachterrassen und Ausstiegsbauwerke
nungsbild des Denkmals darf nicht er­ dürfen nicht einsehbar sein. Ausstiegs­
heblich beeinträchtigt werden. Dach­ aufbauten sollen sich zudem in Größe
ausbauten bedingen u. U. zusätzliche und Gestaltung an den in der Bauzeit
Fluchtwege oder statische Eingriffe. des Hauses typischen Dachaufbauten
orientieren (z. B. an Treppenhausober­
Problematisch können zudem erforder­ lichtern bei Gründerzeitbauten).
liche Dachdämmungen sein, wenn sich
dadurch die Dachränder an Traufe, Ort­ Ausnahmen von diesen Regeln sind
gang oder Gauben verändern; aber nur möglich, wenn die Nutzung und da­
auch der Einbau von Dachflächenfen­ mit der Erhalt des Denkmals sonst
stern. In vielen Fällen lassen sich ge­ wirtschaftlich nicht zumutbar wären.
meinsam mit dem Denkmalschutzamt
geeignete Lösungen finden.

Denkmalverträglicher Dachgeschossausbau:
Die zurückhaltenden Gauben beeinträchti­
gen das Erscheinungsbild der Gebäude nur
unwesentlich.

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Praxishilfe Denkmalpflege – Praxis: Zum Umgang mit dem Denkmal

5. Innenräume, Ausstattung
Historische Innenräume können beson­ Besonders gestaltete Räume – wie
ders gut die Geschichte der Denkmal­ häufig Eingangsräume und Treppen­
nutzung sowie Wohn- und Arbeitsver­ häuser – sind zu erhalten, Oberflächen
hältnisse der jeweiligen Entstehungs­ und Ausstattungen fach- und sachge­
zeit dokumentieren. Die historische recht zu reparieren.
Aussage kann z. B. an den Grundriss-
Zuschnitten und / oder an Wand- oder Ebenfalls erhaltenswert sind besonde­
Deckenmalereien abgelesen werden. re historische Küchen- oder Badaus­
Charakteristische Wohnungsgrundrisse stattungen, manchmal auch Heizkör­
und Raumabfolgen sind grundsätzlich per, Speiseaufzüge, besonderer Stuck,
zu erhalten. Wandgestaltungen und -bekleidungen

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Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

Historische Ausstattungen wie Holz- und Stuckdecken, Fenster- und Wandbekleidungen, Türen,
Wand- und Bodenfliesen, Treppengeländer, aber auch historische Haustechnik, machen Innen­
räume unverwechselbar und können in eine zeitgemäße Gestaltung einbezogen werden.

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Praxishilfe Denkmalpflege – Praxis: Zum Umgang mit dem Denkmal

oder Fußböden aus Dielen, Parkett,


Terrazzo, Naturstein oder anderen his­
torischen Materialien.

Im Einzelfall ist es oft sinnvoll, dies


mit dem Denkmalschutzamt zu be­
sprechen.

Der Einbau erforderlicher Aufzüge ist nur


in begründeten Fällen und an einem
denkmalverträglichen Ort zulässig.

Der erste Eindruck ist wichtig: aufwendiger


Eingang zu einem Mietshaus in St. Pauli und
einfacher, aber ebenfalls sorgfältig gestalte­
ter Eingang eines Siedlungsbaus in Harburg.

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Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

6. Außen­anlagen
Auch Gärten und andere Freiflächen dürfen daher nicht durch zusätzliche
können einschließlich ihrer Ausstat­ Stellplätze, Garagen, Fahrrad- und Müll­
tung wie Einfriedungen, Zäune, Tore, plätze beeinträchtigt werden.
Brunnen, Skulpturen und Anpflanzun­
gen Denkmalschutz genießen. Diese Ist die ursprüngliche Gestaltung einer
sind dann ebenfalls zu erhalten, zu re­ denkmalgeschützten Außenanlage oder
parieren, gegebenenfalls fachgerecht eines Gartendenkmals gegebenenfalls
zu restaurieren und zu pflegen. In den mit Bepflanzung noch bekannt, kann es
Gründerzeitvierteln sind die Vorgärten sinnvoll sein, sie in der gärtnerischen
oft gleichzeitig mit der Bebauung ent­ Tradition ihrer Bauzeit zu erhalten und
standen und sind für deren Erschei­ zu pflegen. Das Denkmalschutzamt be­
nungsbild von großer Bedeutung. Sie rät Sie auch hierzu gern.

Die Außenanlagen der Frankschen Siedlung in Ohlsdorf: Pergolen und Hecken prägen die
Erscheinung und sind Teil des geschützten Gesamtensembles.
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Praxishilfe Denkmalpflege – Praxis: Zum Umgang mit dem Denkmal

7. Energieeffizienz
Der verantwortungsvolle Umgang mit Es gibt jedoch zahlreiche Alternativen,
Ressourcen stellt einen Leitgedanken um Energie zu sparen und den Wohn­
der Denkmalpflege dar. Deshalb sind komfort zu steigern. Die nachfolgende
auch bei denkmalgeschützten Gebäu­ Grafik veranschaulicht, dass z. B. nur et­
den Maßnahmen zur Energieeinsparung wa 20 – 25 % des Energieverlustes über
durchaus wünschenswert und vielfach die Außenwände erfolgt:
möglich. Die Substanz und das Erschei­
nungsbild des Denkmals sind dabei zu Viele andere Maßnahmen sind in der
bewahren. Deshalb können in begrün­ Regel unproblematisch an Denkmälern
deten Fällen Ausnahmen von den Anfor­ durchführbar. Deshalb wird eine Prü­
derungen der Energieeinsparverord­ fung der Möglichkeiten in folgender
nung (EnEV 2014) und der Hamburgi­ Reihenfolge empfohlen:
schen Klimaschutzverordnung (Ham­
KlimSchVo) zugelassen werden. 1. Das größte Potential liegt häufig in
der Modernisierung der Anlagentech­
Damit Denkmäler ihr Erscheinungsbild nik. Eine Erneuerung der Heizungsan­
nicht verlieren, sollten sie von außen lage und der Warmwasserbereitung ist
nicht gedämmt werden. meist einfach durchführbar.

2. Die Kellerdecke und die Kelleraußen­


wand können in der Regel gedämmt
werden. Die oberste Geschossdecke
oder das Dach bieten ebenfalls Potenti­
al, letzteres allerdings vorrangig mittels
Zwischensparrendämmung, um die
Trauf- und Ortgangdetails erhalten zu
können.

3. Denkmalwerte Fenster sollen zu­


nächst repariert werden, ihre Funkti­
onstüchtigkeit bietet in der Regel
Verteilung der Energieverluste im Überblick; den Mindestwärmeschutz. Zusätzli­
Grafik: W. Scherz che Dichtungen, eine neue Vergla­

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Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

sung oder eine zweite Fensterebene Maßnahmen zur energetischen Ertüch­


stellen dann denkmalverträgliche Ver­ tigung von Denkmälern sind in Ham­
besserungsmaßnahmen dar. Auch burg grundsätzlich genehmigungs­
Türen lassen sich durch zusätzliche pflichtig. Sie müssen rechtzeitig mit
Dichtungen aufwerten. dem Denkmalschutzamt abgestimmt
und bei diesem beantragt werden. Die
4. Eine Fassadendämmung kann als meisten Maßnahmen sind im Einzelfall
Hohlraum- oder Innendämmung ge­ zu betrachten und sollten von denkmal­
nehmigungsfähig sein. Da sie bauphy­ pflegerisch erfahrenen Planern und
sikalisch sehr komplex ist und spätere Handwerkern durchgeführt werden.
Schäden an der Bausubstanz vermie­ Das Ziel ist immer, gemeinsam Lösun­
den werden müssen, bedarf es vor ei­ gen zu finden, die sowohl eine dem
ner solchen Maßnahme einer genauen Gebäude angemessene Verbesserung
Analyse des Bestands. darstellen als auch eine gute Aufwand-
Nutzen-Relation aufweisen. Die Mitar­
5. Solarthermie- oder Photovoltaikan­ beiter des Denkmalschutzamtes bera­
lagen sind in der Regel nicht genehmi­ ten Sie gerne.
gungsfähig, da sie das Erscheinungs­
bild des Denkmals zu stark beeinträch­ Weitere Informationen zum Thema be­
tigen. Alternativen wie Wärmepumpen finden sich auch auf der Webseite unter
und Kompensationsmaßnahmen im www.denkmalschutzamt.hamburg.de.
Quartier sind zu prüfen.

Auch das eigene Nutzungsverhalten


verdient einen kritischen Blick: In die­
sem liegt häufig ein hohes Einsparpo­
tential. So ist dauerhaftes Lüften bei
gleichzeitigem Heizen auch nach einer
energetischen Ertüchtigung kontrapro­
duktiv. Einen nicht zu unterschätzen­
den Aspekt stellt darüber hinaus das
Behaglichkeitsgefühl des Nutzers dar.
Hier können beispielsweise durch eine
energiesparende Strahlungsheizung
Zuglufterscheinungen reduziert und
kalte Wand- oder Bodenflächen ver­
mieden werden.

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Praxishilfe Denkmalpflege – Praxis: Zum Umgang mit dem Denkmal

8. Nutzungsänderungen
Denkmäler können zumeist nur durch Bei Nutzungsänderungen, die die ehe­
eine sinnvolle und wirtschaftliche Nut­ malige Denkmalnutzung oder eine
zung dauerhaft erhalten werden. Eine denkmalgerechte Nutzung zum Ziel ha­
Umnutzung ist also im Sinne des ben, soll eine Rückgewinnung von his­
Denkmalerhalts möglich. Die Geschich­ torischen Denkmalqualitäten geprüft
te eines Denkmals ist oft auch die Ge­ und gegebenenfalls gefördert werden.
schichte seiner Umnutzung, die fortge­
schrieben werden kann, auch unter Auch denkmalwerte Ausstattungsteile
Verlust der bisherigen Funktion. müssen – im Rahmen des wirtschaft­
lich Zumutbaren – bei einer Umnutzung
Nutzungsänderungen, die keine bauli­ erhalten bleiben. Beeinträchtigungen
chen oder denkmalrelevanten Eingriffe oder unwiederbringliche Verluste durch
voraussetzen, sind zulässig, wenn der die veränderten Nutzungsanforderun­
Umgang mit dem Gebäude diesem an­ gen sind zu vermeiden. Im Ausnahme­
gemessen ist. fall kann – durch einen öffentlich-rechtli­
chen Vertrag geregelt – eine denkmal­
werte Ausstattung für die Dauer einer
Zwischennutzung fachgerecht gebor­
gen und eingelagert oder reversibel
verkleidet werden, um die Möglichkeit
einer späteren Re-Integration zu erhal­
ten.

Die ehemalige Schiffsschraubenfabrik Zeise


wurde nach jahrelangem Leerstand durch
neue Nutzungen wiederbelebt.

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Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

Theorie:
Grundlagen
und
Begriffe
der
Denkmal­
pflege
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Praxishilfe Denkmalpflege – Theorie: Grundlagen und Begriffe der Denkmalpflege

Gesetzliche Kriterien
Auszug Denkmalschutzgesetz: nen verbundenen Straßen und Plätze
§ 4 – Gegenstand des Denkmal- sowie Grünanlagen und Frei- und Was­
schutzes serflächen, deren Erhaltung aus in Ab­
satz 2 genannten Gründen im öffentli­
(1) Nach diesem Gesetz sind Baudenk­ chen Interesse liegt, und zwar auch
mäler, Ensembles, Gartendenkmäler dann, wenn kein oder nicht jeder einzel­
und Bodendenkmäler als Denkmäler ne Teil des Ensembles ein Denkmal dar­
geschützt. Das Gleiche gilt für bewegli­ stellt. Zu einem Ensemble gehören
che Denkmäler, deren Verfügung über auch das Zubehör und die Ausstattung
die Unterschutzstellung unanfechtbar seiner Bestandteile, soweit sie mit den
geworden ist oder wenn sofortige Voll­ Bestandteilen des Ensembles eine Ein­
ziehung angeordnet wurde. heit von Denkmalwert bilden.

(2) Ein Baudenkmal ist eine bauliche An­ (4) Ein Gartendenkmal ist eine Grünan­
lage oder ein Teil einer baulichen Anlage lage, eine Garten- oder Parkanlage, ein
im Sinne des § 2 Absatz 1 der Hambur­ Friedhof, eine Allee oder ein sonstiges
gischen Bauordnung vom 14. Dezember Zeugnis der Garten- und Landschaftsge­
2005 (HmbGVBl. S. 525, 563), zuletzt staltung einschließlich der Wasser- und
geändert am 20. Dezember 2011 Waldflächen oder Teile davon, deren
(HmbGVBl. S. 554), in der jeweils gelten­ oder dessen Erhaltung aus in Absatz 2
den Fassung, deren oder dessen Erhal­ genannten Gründen im öffentlichen In­
tung wegen der geschichtlichen, künst­ teresse liegt. Zu einem Gartendenkmal
lerischen oder wissenschaftlichen Be­ gehören auch sein Zubehör und seine
deutung oder zur Bewahrung charakte­ Ausstattung, soweit sie mit dem Gar­
ristischer Eigenheiten des Stadtbildes tendenkmal eine Einheit von Denkmal­
im öffentlichen Interesse liegt. Zu einem wert bilden.
Baudenkmal gehören auch sein Zubehör
und seine Ausstattung, soweit sie mit (5) Ein Bodendenkmal ist ein Überrest,
dem Baudenkmal eine Einheit von eine bewegliche oder eine unbewegli­
Denkmalwert bilden. che Sache, der oder die von Epochen
und Kulturen zeugt, für die Ausgrabun­
(3) Ein Ensemble ist eine Mehrheit bau­ gen und Funde eine der Hauptquellen
licher Anlagen einschließlich der mit ih­ wissenschaftlicher Erkenntnis sind und

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Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

deren Erhaltung aus in Absatz 2 ge­ den zukünftigen Generationen einen


nannten Gründen im öffentlichen Inter­ Zugriff auf möglichst unverfälschte Do­
esse liegt. kumente, die zu verstehen helfen, wel­
che geschichtliche Dimension unserem
(6) Bewegliche Denkmäler sind alle Leben zugrunde liegt. Anders als Ur­
nicht ortsfesten Sachen, die nicht unter kunden, Akten oder Fotos in traditionel­
die Absätze 2 bis 5 fallen und deren Er­ len Archiven sind die Denkmäler aber
haltung aus den in Absatz 2 genannten im Alltag präsent; sie prägen ihre Um­
Gründen im öffentlichen Interesse gebung, sind auf dem Weg zur Arbeit,
liegt, insbesondere: bei Ausflügen oder bei Besuchen stän­
dig wahrnehmbar. Lokale, regionale
1. bewegliche Einzelgegenstände, oder nationale Besonderheiten und eu­
ropäische Gemeinsamkeiten definieren
2. Sammlungen und sonstige Gesamt­ sich auch über Stätten der Kultur und
heiten von beweglichen Einzelgegen­ der Baukunst. Als Identität, Orientie­
ständen. rung und Gemeinschaft stiftende Zeu­
gen können Denkmäler Bindung in ei­
ner zunehmend flexiblen und mobilen
Erläuterungen Zeit schaffen. Allerdings sind sie auch
geeignet, überkommene Vorstellungen
zu den Denkmal­ von Zugehörigkeit zu prüfen und neu zu
bewerten. Ihre regionale Vielfalt und Ei­
kriterien genart gilt als Ausweis und Attraktion
der europäischen Zivilgesellschaften.
Denkmäler sind Teil eines gemeinsa­
Der Mensch hat ein Grundbedürfnis men Entwicklungsprozesses. Darüber
nach Erinnerung, das auch durch Denk­ hinaus sind Denkmäler Teil eines um­
mäler befriedigt wird. Denkmäler ver­ fassenden kulturellen Erbes, zu dem
anschaulichen im Zusammenwirken Musik, bildende und darstellende Kunst,
und Vergleich als materielle Zeugnisse Literatur und weitere Sparten gehören.
die Gedankenwelt und Wertesysteme, Ihr Erhalt ist insofern ein selbstver­
Haltungen und Handlungen der Men­ ständlicher Teil der allgemeinen Kultur­
schen in der Vergangenheit. Sie bilden pflege.
so ein räumliches Archiv, das klassi­
schen Archiven mit ihren Schrift-, Bild- Die Ausweisung eines Gegenstandes
und Tondokumenten vergleichbar ist: als Denkmal erfolgt gemäß den im
Sie gewähren sowohl den heutigen wie Denkmalschutzgesetz vorgegebenen

27
Praxishilfe Denkmalpflege – Theorie: Grundlagen und Begriffe der Denkmalpflege

Kriterien: Es sind Sachen, »deren Erhal­ die Stellung im Werk eines Künstlers,
tung wegen ihrer geschichtlichen, die Qualität oder Vielfalt der Fassaden­
künstlerischen oder wissenschaftlichen gliederung und Bauornamentik oder
Bedeutung oder zur Bewahrung der die gelungene Bewältigung der Bau­
charakteristischen Eigenheiten des aufgabe eine Rolle. Dabei können auch
Stadtbildes im öffentlichen Interesse einfache Bauten wie ein Kiosk künstle­
liegt«. Die inhaltliche Ausfüllung dieser risch bedeutsam sein, wenn sie etwa
unbestimmten Rechtsbegriffe über­ in ihren Proportionen oder funktional
nimmt das Denkmalschutzamt als fach­ gelungen gestaltet sind oder eine zeit­
lich qualifizierte Institution auf wissen­ typische Formensprache anschaulich
schaftlicher Grundlage. Angesichts der machen.
Vielfalt der Denkmale kann die folgende
Auflistung nur beispielhaft und nicht ab­ Auch bei den wissenschaftlichen
geschlossen sein. Für ein Denkmal Gründen sind alle Wissenschaftsberei­
muss wenigstens einer der folgenden che gemeint, sodass gelegentlich mit
im Gesetz genannten Gründe zutreffen. den geschichtlichen Gründen Über­
schneidungen entstehen. So können
Unter geschichtlichen Gründen sind etwa Kirchengrundrisse theologisch re­
alle Teilbereiche der Geschichte gefasst, levant sein, und hölzerne Fachwerkkons­
also etwa Sozial-, Wirtschafts-, Verkehrs- truktionen bilden für die Gefügefor­
Territorial- und Kriegs-, Siedlungs-, Reli­ schung und die Volkskunde den Gegen­
gions-, Technik-, Architekturgeschichte stand des Interesses. Im Vordergrund
usw. So können Wohngebäude z. B. die dieses Denkmalwertes steht die doku­
Geschichte des Wohnens (Einführung mentarische Bedeutung eines Objekts
von Bädern) dokumentieren, Hinweise für die Wissenschaft als Zeugnis des
für die Siedlungsgeschichte geben (Er­ Wissensstandes einer Epoche. Wissen­
schließung neuer Wohngebiete), archi­ schaftliche Gründe sind auch dann anzu­
tekturgeschichtlich bedeutsam sein nehmen, wenn das Denkmal Gegen­
(neue Gebäudetypen wie z. B. Lauben­ stand eines konkreten Forschungsvor­
ganghäuser) oder die Sozialgeschichte habens ist bzw. war.
veranschaulichen (z. B. staatlich geför­
derter Wohnungsbau nach dem Ersten Zur Bewahrung charakteristischer Ei-
Weltkrieg). genheiten des Stadtbildes werden
­Gegenstände erhalten, die in herausge­
Bei den künstlerischen Gründen spie­ hobener Weise ein Orts-, Platz- oder
len die gestalterische Qualität, die Be­ Straßenbild bestimmen oder kennzeich­
deutung innerhalb der Kunstepochen, nende Bestandteile einer typischen his­

28
Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

torischen Stadtstruktur sind. Dies trifft Ungeeignet zur Bestimmung eines


natürlich für markante Großbauten wie Denkmals sind Merkmale wie »viel
etwa die Hauptkirchen, Repräsentati­ Stuck«, »schöne Gestaltung«, »Größe«
onsbauten oder große Siedlungsanla­ oder ähnliche, wenn sie isoliert zur Be­
gen zu, jedoch können auch kleinere trachtung eines Objektes herangezo­
Bauten, wie etwa Etagenhäuser um ei­ gen werden. Sie können immer nur im
nen Platz oder an einer Straßengabe­ geschichtlichen, auch historisch-topo­
lung, oder auch flächige Ensembles, grafischen und gegebenenfalls auch
z. B. ein historistisches Viertel oder eine historisch-sozialen Kontext und im Ver­
Fabrikanlage, das Stadtbild prägen. gleich mit den herrschenden Strömun­
gen ihrer Zeit betrachtet werden. So
Grundsätzlich bezieht sich der Denkmal­ können auch dem geläufigen Schön­
schutz spätestens seit den 1970er Jah­ heitsbegriff nicht entsprechende Denk­
ren nicht nur auf die repräsentativen mäler wie z. B. ein Bunker oder eine
Denkmäler (Kirchen, Schlösser  /Burgen, Zwangsarbeiterbaracke, ein Fabrikati­
Rathäuser), sondern auch auf die das All­ onsgebäude oder ein Bürohaus aus der
tagsleben prägenden und dokumentie­ Wiederaufbauzeit Denkmäler sein, weil
renden Bauten (einfache Wohnhäuser, sie als geschichtliche Zeugnisse Bedeu­
Fabriken, Ingenieurbauten usw.) sowie tung besitzen. Es kann an der einen
Elemente der historischen Stadt- und Stelle einem gut erhaltenen, reich ge­
Kulturlandschaft, zu denen auch histori­ schmückten großbürgerlichen Wohnge­
sche Gärten, Parks, Friedhöfe, Alleen bäude Denkmalwert zukommen und
usw. gehören. woanders auch einem relativ gut erhal­
tenen, aber nur sparsam dekorierten
Ein wichtiges Beurteilungskriterium ist Wohnhaus für Arbeiterfamilien. Ähnli­
die möglichst authentische Überliefe­ che Objekte können demgegenüber je
rung des Denkmals in Bezug auf die nach Kontext völlig anders beurteilt
den Denkmalwert begründenden werden, weil es nicht nur um das Ob­
Merkmale. Dies bedeutet nicht, dass jekt selbst, sondern um den geschicht­
ein Denkmal im Laufe seiner Geschich­ lichen und topographischen Zusam­
te keine Veränderungen erfahren ha­ menhang geht. Gleich Erscheinendes
ben darf, vielmehr können auch diese ist so nicht unbedingt gleich. Insbeson­
Veränderungen als Geschichtsspuren dere ist es Aufgabe der wissen­
den Denkmalwert ausmachen. Auch schaftlichen Inventarisation, aus der
das Kriterium der Seltenheit kann bei Menge der Objekte die denkmalwürdi­
der Beurteilung des Denkmalwertes gen zu bestimmen und als Schutzobjek­
eine Rolle spielen. te auszuwählen, die dann in die nach­

29
Praxishilfe Denkmalpflege – Theorie: Grundlagen und Begriffe der Denkmalpflege

Wohnhaus in Othmarschen, 1972 – 75, Architekt: Thomas Darboven

30
Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

richtliche Denkmalliste eingetragen Verbesserung des Ortsbildes sowie für


werden. Objekte und Areale unterhalb der
Denkmalschwelle (wie sie in § 4 Hmb­
»Denkmal« ist ein unbestimmter Rechts­ DSchG definiert ist) gibt es andere
begriff, der der gerichtlichen Überprü­ ­Instrumente, die einen angemessenen
fung unterliegt. Zahlreiche Kommentare Umgang gewährleisten, wie z. B. eine
und Urteile zeugen davon, dass eine städtebauliche Erhaltungsverordnung
›strenge‹ Auswahl zu treffen ist. Die ein nach § 172 Baugesetzbuch.
Baudenkmal begründende Argumentati­
on muss nachvollziehbar und letzten En­
des justiziabel sein, damit der staatliche
Eingriff durch die Unterschutzstellung
und nachfolgende Verfügungen im öf­
fentlichen Interesse begründet sind.
Nach diesem Prinzip wird jede Frage
nach dem Denkmalwert durch die wis­
senschaftliche Inventarisation im Denk­
malschutzamt geprüft. Die Inventarisati­
on bildet die Basis denkmalpflegeri­
schen Handelns, indem sie Objekte er­
fasst und beschreibt, ihre Bedeutung im
historischen Kontext erforscht und eine
fachliche Bewertung vornimmt. Die Er­
gebnisse werden dokumentiert in Text,
Bild und Karte. Das so erhobene Denk­
malwissen bildet auch die Grundlage für
eine zielgruppengerechte Vermittlung
des Erhaltungsanliegens.

Es ist nicht Aufgabe von Denkmal­


schutz und Denkmalpflege, im Sinne
einer allgemeinen Gefahrenabwehr
oder zur Durchsetzung partikularer In­
teressen tätig zu werden. Denkmal­
pflege ist auch nicht mit Stadtbildpfle­
ge gleichzusetzen. Zur Erhaltung ge­
wachsener Strukturen, zur Pflege und

31
Praxishilfe Denkmalpflege – Theorie: Grundlagen und Begriffe der Denkmalpflege

Denkmalliste, Denkmalkarte und


Formulare
Die Denkmalliste hat nachrichtlichen ten erst ab der Eintragung verlangt
Charakter, d. h. sie dient in erster Linie werden.
der Orientierung und Information der
Bürgerinnen und Bürger sowie der an­ Wenn Sie wissen möchten, ob Ihr Ge­
deren Behörden. Der Schutz des Denk­ bäude denkmalgeschützt oder Teil eines
mals ergibt sich aus dem Gesetz selbst. denkmalgeschützten Ensembles ist,
können Sie sich zunächst unverbindlich
Nach der Erfassung und Bewertung über die Internetseite des Denkmal­
eines Objektes als Denkmal wird die­ schutzamtes informieren. Dort finden
ses umgehend in die nachrichtliche Sie neben der Denkmalliste auch die
Denkmalliste eingetragen und die sehr übersichtliche Denkmalkarte.
Verfügungsberechtigten werden hier­
von in Kenntnis gesetzt. Die Einhal­ www.hamburg.de/kulturbehoerde/
tung der gesetzlichen Schutzpflichten denkmalschutzamt/nofl/3693584/con­
kann von den Verfügungsberechtig­ tainer-denkmaeler/

Geo-Online-Hamburg

32
Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

Auf der Website des Denkmalschutz­  Vorlage Rechnungsaufstellung für


amtes der Kulturbehörde erhalten Sie Steuerbescheinigungen
umfangreiche Informationen zu die­  Bestellformular Denkmalplakette.
sem Thema: www.hamburg.de/kultur­
behoerde/denkmalschutzamt/. Anträge auf denkmalrechtliche Geneh­
migungen senden Sie bitte postalisch
Im oberen Bereich können Sie über unter der Verwendung des Antragsfor­
den Button Service und Publikationen mulars mit aussagekräftigen Unterla­
zu den Downloadangeboten gelangen. gen zum Vorhaben (Zeichnungen, Fotos,
Angebote von Firmen etc.) an Ihren
Unter der Rubrik Praxishilfen für Denk­ zuständigen praktischen Denkmalpfle­
maleigentümer und Architekten finden ger. Diesen finden Sie ebenfalls auf der
sie folgende Informationen: Website des Denkmalschutzamtes.

 Praxishilfe Denkmalpflege in www.hamburg.de/kulturbehoerde/


digitaler Version denkmalschutzamt/2081860/ansprech­
 Arbeitsblatt zur Energieeinsparver­ partner/
ordnung
 Steuertipps für Denkmaleigentümer
 Wandheizung als Chance zur
Bewahrung des baukulturellen
Erbes.

Im Bereich Formulare und Richtlinien


finden Sie Antragsvorlagen und ent­
sprechende Hinweise zum Ausfüllen:

 Antragsformular denkmalrechtliche
Genehmigung
 Richtlinie über die Gewährung von
Zuwendungen zur Erhaltung,
Unterhaltung und Wiederherstel­
lung von Denkmalen
 Kurzübersicht zur Erteilung einer
Bescheinigung
 Checkliste Steuer
 Antrag auf Steuerbescheinigung

33
Praxishilfe Denkmalpflege

Konserva­torische
Handlungs­maximen
Die denkmalpflegerischen Ziele werden die die wesentlichen materiellen Denk­
bestimmt aus der Besonderheit des malbestandteile in ihrem Zustand er­
Denkmals, getragen von den vielschich­ fasst und nach ihrem Beitrag zur Denk­
tigen Wertzuschreibungen und Bedeu­ malbedeutung bewertet und doku­
tungsebenen. Das öffentliche Interesse mentiert. Maßnahmen am bzw. im
an der Denkmalerhaltung findet seine Denkmal sollen im Dienste der umfas­
Grenzen in der unzumutbaren Belastung senden Substanzerhaltung und der
privater Eigentümer oder in übergeord­ Überlieferung der ermittelten Bedeu­
neten öffentlichen Interessen. tungsebenen des Denkmals stehen.

Die Erhaltung der historischen Sub­ Unabweisbar notwendiger Substanz­


stanz hat bei Eingriffen in den Bestand ersatz soll den Kriterien der Material­
Vorrang. Diesem Grundsatz sind alle gleichheit, Werkgerechtigkeit und dem
konservatorischen Maßnahmen ver­ Erhalt des Erscheinungsbildes folgen.
pflichtet. Deren Ziel ist es, dem Zerfall Hinzufügungen dürfen ein Denkmal
der Denkmalsubstanz entgegen zu wir­ nicht verfälschen und sollen reversibel
ken, ohne sie dabei wesentlich zu ver­ sein. Der Grundsatz der Reversibilität
ändern. Das schließt die Bewahrung dient der Absicht, die historische Sub­
jüngerer Zeitschichten ein, die für die stanz als Träger historischer oder
geschichtliche Entwicklung eines Denk­ künstlerischer Aussagen möglichst un­
mals prägend sind. versehrt zu lassen. Planung und Um­
setzung der Maßnahmen müssen
Eingriffe in den Denkmalbestand bedeu­ prozess­artig gestaltet werden. Damit
ten immer dessen Veränderung. Sie sind soll es grundsätzlich möglich sein, Kor­
deshalb auf das Notwendigste zu be­ rekturen aus weiterführenden Erkennt­
schränken unter Bewahrung der Authen­ nissen und begleitenden Untersuchun­
tizität des Denkmals, insbesondere der gen vorzunehmen.
Geschichtlichkeit und der Altersspuren.
Eine regelmäßige Begutachtung des
Veränderungen des Bestandes muss Zustandes eines Denkmals und damit
eine Bestandsanalyse vorausgehen, verbundene Maßnahmen zur Unterhal­

34
Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

tung und Pflege (Denkmalpflegeplan, auch für die Priorisierung und Abwä­
Wartungsplan, Parkpflegewerk usw.) gung denkmalpflegerischer Anliegen
dienen der Denkmalerhaltung und kön­ mit politischen, ökonomischen oder
nen durchgreifende Sicherungs- und Sa­ ökologischen usw. Belangen.
nierungsmaßnahmen und Kosten ver­
meiden. Es ist ein Gebot der Denkmalpflege,
Denkmalsubstanz für die Zukunft und
Eine auf die Denkmalsubstanz abge­ nachfolgende Generationen zu erhal­
stimmte Nutzung bietet die Garantie ten. Hieraus ergibt es sich, gemein­
ihrer Erhaltung. Dabei ist der ursprüng­ sam mit den Verfügungsberechtigten
lichen Zweckbestimmung eine beson­ eine in sich tragfähige und wirtschaftli­
dere Beachtung zu schenken. Bei ih­ che Perspektive für die Denkmäler zu
rem Wegfall oder ihrer Minderung ge­ entwickeln.
winnen ideelle, ästhetische, Stadt-,
Dorf- und Landschaftsbilder prägende In Ableitung des denkmalfachlichen
Aspekte an Bedeutung. Sie dienen der Gutachtens und / oder in Auswertung
Werterhaltung und der Inwertsetzung der Denkmalsubstanz ist zunächst zu
unserer Umwelt und wirken als unver­ bestimmen, welche Originalsubstanz,
zichtbare Standortfaktoren, die es zu die den Denkmalwert bestimmt, vor­
respektieren und zu nutzen gilt. Partiku­ handen ist. Sie ist vorrangig zu erhalten.
läre oder zeitlich begrenzte, auf ökono­ Im Sinne einer Gesamtlösung für das
mischen Gewinn gerichtete Nutzungs­ Denkmal können in Bereichen von stö­
absichten bedeuten stets eine Gefahr renden Eingriffen und nicht denkmalbe­
für die Erhaltung der Denkmäler – im stimmenden Veränderungen (1) Spiel­
günstigsten Fall nur eine Minderung ih­ räume für bauliche Neuerungen (2) er­
rer Wirkung und damit ihrer Bedeutung. öffnet werden. Das Denkmal wird im­
mer in seiner Gesamtheit bewertet und
Die Erhaltung und Nutzung der authen­ beurteilt. Signifikante Veränderungen
tischen Denkmalsubstanz als nicht er­ sind, außer von reinen Reparaturen,
neuerbare historische und kulturelle ebenso im Gesamtkontext zu betrach­
Ressource zielen auf eine nachhaltige ten. Besondere Aufwendungen im Sin­
Denkmalpflege, die auch kommenden ne der Erhaltung des Denkmals (3) kön­
Generationen den Umgang mit dem nen in Anerkennung dieser Leistung für
Erbe ermöglicht. Gegenwartsinteres­ die Erhaltung des kulturellen Erbes zu
sen dürfen die Möglichkeit späterer Zugeständnissen und Befreiungen (4)
Wertzuschreibungen nicht unnötig ein­ an anderer das Denkmal nicht beein­
engen oder gar verhindern. Das gilt trächtigender Stelle führen.

35
Praxishilfe Denkmalpflege

(1) Beispiele für störende Eingriffe im


Denkmal: Veränderte Dachstühle, nicht
originale Fenster, veränderte Öffnung
in Wänden, jüngere Einbauten für tech­
nische Zwecke, teilweise Zerstörun­
gen des Gefüges nicht erhaltenswerter
Anbauten.

(2) Beispiele für bauliche Neuerungen:


Ausbau von Dachstühlen, Reparatur
von Eingriffen in neuzeitlicher Gestal­
tung, Wiederherstellung von ursprüngli­
chen Geschossigkeiten.

(3) Beispiele für besondere Aufwendun­


gen: Freilegungen und Restaurierung
von Befunden, Wiederherstellung im
denkmalpflegerischen Sinne, Verzicht
auf Ausnutzbarkeit / Geschossfläche.

(4) Beispiele für Zugeständnisse und


Befreiungen: Schaffung eines Bauplat­
zes im Ensemble, Anbau, Aufstockung,
Öffnung von Wandflächen.

36
Kulturbehörde Hamburg
Kulturbehörde Hamburg –– Denkmalschutzamt
Denkmalschutzamt

Anhang

37
Praxishilfe Denkmalpflege – Anhang

Hinweise zur Beantragung


einer Steuerbescheinigung
Voraussetzungen erteilt. Dieses Abstimmungsverfahren,
Grundsätzlich können die steuerlichen das denkmalschutzrechtliche Geneh­
Vergünstigungen nur für rechtskräftig migungsverfahren und das Baugeneh­
in die Denkmalliste eingetragene migungsverfahren haben unterschied­
Denkmäler geltend gemacht werden. liche Prüfungsinhalte und können sich
nicht gegenseitig ersetzen.
Die Vergünstigungen gemäß §§ 7i, 10f
und 11b bzw. 10g EStG können nur in Antragstellung
Anspruch genommen werden, wenn Die Ausstellung einer (vorläufigen)
u. a. die Baumaßnahmen rechtzeitig vor Steuerbescheinigung erfolgt auf An­
ihrem Beginn mit dem Denkmalschutz­ trag. Das entsprechende Antragsfor­
amt bis in die Einzelheiten abgestimmt mular ist beim Denkmalschutzamt er­
und dann entsprechend dieser Abstim­ hältlich oder steht zum Download un­
mung durchgeführt wurden. Bei neu ter www.denkmalschutzamt.hamburg.
auftretenden Fragestellungen während de zur Verfügung.
der Ausführung, die ein Abweichen von
dem abgestimmten Projekt erfordern, Vollmachten
ist in jedem Fall eine erneute Abstim­ Werden Denkmaleigentümer durch Ar­
mung mit dem Denkmalschutzamt er­ chitekten, Bauträger, Projektentwickler
forderlich. Diese wird aktenkundig ge­ und dergleichen vertreten, sind ent­
macht, gegebenenfalls kann eine Ände­ sprechende Vollmachten gemeinsam
rung der denkmalrechtlichen Genehmi­ mit dem Antrag auf Ausstellung einer
gung erforderlich werden. Steuerbescheinigung beim Denkmal­
schutzamt einzureichen. Dies gilt ins­
Nach Abschluss der Baumaßnahmen besondere bei Wohnungseigentümer­
wird das Denkmalschutzamt prüfen, gemeinschaften, die alle Vollmachten
ob die Arbeiten entsprechend der Ab­ (a – d) einreichen müssen.
stimmung ausgeführt wurden. Bei er­
heblichen Abweichungen der durchge­ Vollmachten sind erforderlich für:
führten Baumaßnahmen von der Ab­ a) alle Eigentümer, die eine Bescheini­
stimmung wird keine Bescheinigung gung begehren,

38
Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

HEW-Verwaltung (heute Vattenfall), City Nord, 1965 – 69, Architekt: Arne Jacobsen

39
Praxishilfe Denkmalpflege – Anhang

b) die vertretungsweise Antragstellung, Die Bescheinigung ist gebührenpflich­


c) die vertretungsweise Entgegennah­ tig (siehe hierzu den Absatz Gebühren).
me der Bescheinigung,
d) die vertretungsweise Wahrneh­ Endgültige Bescheinigung
mung von Rechtsmitteln. Gemeinsam mit dem ausgefüllten An­
tragsformular sind folgende Unterlagen
Vorläufige Bescheinigung einzureichen:
Die vorläufige Steuerbescheinigung
wird nur auf ausdrücklichen Wunsch a) Antragsformular laut Richtlinie; For­
ausgestellt, sie ist nur verbindlich hin­ mular zum Download: www.denk­
sichtlich der in ihr bzw. in der Anlage malschutzamt.hamburg.de
aufgeführten Maßnahmen, nicht je­ b) Originalrechnungen mit eindeutiger
doch hinsichtlich der Höhe der begüns­ Zuordnung zu Objekt, Maßnahme
tigten Beträge. Die Höhe der begüns­ und Rechnungsübersicht
tigten Aufwendungen ist erst durch die c) Rechnungsübersicht (als Tabelle ge­
Vorlage der Originalrechnungen bei der mäß der Vorlage des Denkmal­
endgültigen Steuerbescheinigung zu schutzamtes), digital und in ausge­
ermitteln. druckter Form
d) Dokumentation (Nachweis der durch­
Gemeinsam mit dem ausgefüllten An­ geführten Maßnahme, inkl. Fotos
tragsformular müssen eine ausführli­ vom Vor- und Herstellungszustand)
che Baubeschreibung (je nach Um­ e) gegebenenfalls Vollmacht
fang des Bauvorhabens inkl. Planun­
terlagen) und ein Verzeichnis der Maß­ Zu c) Rechnungsübersicht
nahmen (gewerkemäßige Aufstellung Die Rechnungsübersicht ist gemäß der
der Angebote oder Leistungsverzeich­ Vorlage des Denkmalschutzamtes in
nis) in gedruckter Form auf dem Post­ Form einer Tabelle einzureichen, die,
wege eingereicht werden. Das Ver­ wenn möglich, zusätzlich zu einem Aus­
zeichnis ist später Bestandteil der Be­ druck auch digital zur Verfügung gestellt
scheinigung. wird. Die Vorlage ist beim Denkmal­
schutzamt oder unter www.denkmal­
Es ist empfehlenswert, sich über den schutzamt.hamburg.de erhältlich.
Umfang der bescheinigungsfähigen
Maßnahmen vor Abgabe des Antrages Vor Einreichung des Bescheinigungs­
mit dem zuständigen Referenten abzu­ antrages ist eine Abstimmung über die
stimmen. anzuerkennenden Beträge mit dem zu­
ständigen Referenten des Denkmal­

40
Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

schutzamtes sinnvoll, um Unklarheiten (im Folgenden „GU“) mit der Durchfüh­


und mögliche Minderungen von Beträ­ rung der Maßnahmen am Denkmal be­
gen zu erläutern. auftragt wurde, ist eine entsprechende
Rechnungsvorlage gemäß der Beschei­
Die Bescheinigung ist gebührenpflich­ nigungsrichtlinien Ziff. 6.1. (§§ 7i, 10f
tig (siehe hierzu den Absatz Gebühren). und 11b EStG) bzw. Ziff. 5 (§ 10g EStG)
unabdingbare Voraussetzung für die
Abzüge / Skonti / Zuwendungen endgültige Bescheinigung. Einem In­
Gewährte Abzüge (Skonti) sind auf den vestor mit GU kann kein Vorzug gegen­
Rechnungen zu vermerken, sie sind über einem Eigentümer mit Einzelge­
nicht bescheinigungsfähig. Sicherheits­ werksrechnungen gegeben werden
einbehalte sind nicht als Abzüge zu ver­ (Gleichheitsgrundsatz). Dieser läge
stehen, da die Aufwendungen ihrem nämlich vor, wenn einerseits jeder
Wert nach in jedem Fall entstanden Handwerker seine Leistungen im Ein­
sind (entweder gleich tatsächlich oder zelnen sachlich und rechnerisch nach­
durch Nachbesserung, später nicht weisen muss, andererseits nicht aber
ausgezahlte Einbehalte wegen fehlen­ ein GU. Darüber hinaus kann eine GU-
der Mängelbeseitigung sind als »Min­ Schlussrechnung, die eine Pauschal­
derung« vom Antragsteller nachträg­ summe ausweist, nicht im Sinne der
lich entsprechend zu berichtigen). Es Richtlinien geprüft werden, selbst
ist hierbei unerheblich, ob und wann wenn offensichtlich wäre, dass alle
(gegebenenfalls durch Stundung) die Leistungen im Sinne der Richtlinien an­
Zahlung bereits geleistet ist. Änderun­ erkennungsfähig sind. Ausnahmslos
gen in der Höhe der tatsächlich ent­ gelten die einschlägigen Passagen der
standenen Aufwendungen sind durch Richtlinien, d. h., der Investor ist wie je­
den Antragsteller gegenüber dem zu­ der andere Eigentümer verpflichtet, die
ständigen Finanzamt zu belegen. ihn begünstigende Prüfung durch einen
prüfbaren Nachweis (Vorlage der Origi­
Zuwendungen aus öffentlichen Mitteln nalrechnungen) zu ermöglichen. Es ist
und Fördermittel des Denkmalschutz­ dem Investor daher zu empfehlen, nöti­
amtes werden in der Bescheinigung genfalls die zwecks Erlangung der Be­
aufgeführt. scheinigung notwendige Offenlegung
der Einzelrechnungen oder der spezifi­
Rechnungslegung durch zierten Kalkulation in seinem GU-Ver­
Generalunternehmer trag abzusichern. Die zivilrechtlichen
Auch in Fällen, in denen ein General­ Probleme von Antragstellern mit GU
übernehmer oder Generalunternehmer lassen sowohl die Nachweispflicht des

41
Praxishilfe Denkmalpflege – Anhang

Antragstellers nach Nr. 6.2 der 7i-Richt­ Tatbestände bzw. Fragen der Begünsti­
linie bzw. Nr. 5 der 10g-Richtlinie als gung einzelner Aufwendungen, in die­
auch die Pflicht des Denkmalschutzam­ sem Zusammenhang relevante Pla­
tes zur Prüfung nach Nr. 4.1 i. V. m. Nr. nungsänderungen und dergleichen,
6.2 der 7i-Richtlinie bzw. nach Nr. 1 beziehen.
i. 
V. m. Nr. 5 der 10g-Richtlinie unbe­
rührt. Ausstellung der Bescheinigung
Die endgültige Bescheinigung wird erst
Verfahren bei Wohnungseigentümer­ nach Fertigstellung der Maßnahme er­
gemeinschaften teilt.
Der Bauträger beantragt als Bevoll­
mächtigter aller Wohnungskäufer in
Übereinstimmung mit Nr. 4.1, 4.2
und 5.1 der Bescheinigungsrichtli­
nie für die abgestimmte Gesamt­
maßnahme eine Bescheinigung
nach Abschluss der Baumaßnahme
und bei Vorliegen der Schlussrech­
nungen. Es wird nur eine Bescheini­
gung auf den Antragsteller (in der
Regel Investor oder Beauftragter
der Wohnungseigentümergemein­
schaft (WEG)  / Hausverwalter) über
die Gesamtmaßnahme einschließ­
lich Rechts­behelfsbelehrung und
Gebührenbescheid ausgefertigt.

Gebühren
Sowohl die vorläufige als auch die end­
gültige Bescheinigung sind gebühren­
pflichtig.

Die Höhe der Gebühr richtet sich nach


dem Aufwand zur Ausfertigung der Be­
scheinigung. Zum Aufwand zählen die
Erstberatung, die Abstimmungen, so­
weit sie sich auf die steuerrechtlichen

42
Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

Das Glockenhaus wurde um 1600 erbaut und ist ein Beispiel der frühen Landhauskultur im
­ amburger Umland. Es wird als Deutsches Maler- und Lackierer-Museum genutzt.
H

43
Praxishilfe Denkmalpflege – Anhang

Zur Frage der wirtschaft­lichen


Zumutbarkeit
Das öffentliche Interesse an der Denk­ erzielbare Ertrag aus der Nutzung des
malerhaltung findet seine Grenzen in Denkmals. Etwas anderes ergibt sich nur,
übergeordneten öffentlichen Interessen wenn steuerliche Vergünstigungen in An­
und vor allem in der unzumutbaren Be­ spruch genommen und die Einkommens­
lastung privater Eigentümer. Juristische verhältnisse des Verfügungsberechtigten
Personen des öffentlichen Rechts – mit relevant werden können.
Ausnahme der öffentlich-rechtlichen Re­
ligionsgemeinschaften – unterliegen Nach § 7 Abs. 1 DSchG sind die Verfü­
nicht dem Grundrechtsschutz aus Art. 14 gungsberechtigten verpflichtet, das
GG, sodass für diese kein Zumutbar­ Denkmal im Rahmen des Zumutbaren
keitsmaßstab wie für private Eigentü­ denkmalgerecht zu erhalten, vor Gefähr­
mer zugrunde zu legen ist. Dies gilt auch dungen zu schützen und instand zu set­
bei einer fiskalischen Betätigung oder zen. Unzumutbarkeit ist insbesondere
wenn sie Träger einer privatrechtlichen gegeben, soweit die Kosten der Erhal­
Organisationsform (z. B. GmbH) sind. tung und Bewirtschaftung dauerhaft
nicht durch die Erträge oder den Ge­
Wie die Frage der Zumutbarkeit einer be­ brauchswert des Denkmals aufgewo­
schränkenden Bestimmung in einer Ge­ gen werden können. Können die Verfü­
nehmigung (z. B. Auflagen hinsichtlich gungsberechtigten Zuwendungen aus
bestimmter Materialien, Versagung eines öffentlichen oder privaten Mitteln oder
Abbruches) zu entscheiden ist, ist von vie­ steuerliche Vorteile in Anspruch nehmen,
len Parametern abhängig. Die finanzielle so sind diese anzurechnen. Die Verfü­
Leistungsfähigkeit eines Verfügungsbe­ gungsberechtigten können sich nicht auf
rechtigten ist grundsätzlich kein geeigne­ die Belastung durch erhöhte Erhaltungs­
tes Kriterium zur Beurteilung der Zumut­ kosten berufen, die dadurch verursacht
barkeit. Daher dürfen die über das Denk­ wurden, dass Erhaltungsmaßnahmen
mal hinaus gehenden Vermögensteile ei­ diesem Gesetz oder sonstigem öffentli­
nes Verfügungsberechtigten nicht zur chen Recht zuwider unterblieben sind.
Beurteilung herangezogen werden, son­
dern ausschließlich der Gebrauchswert Ohne auf Einzelheiten einer Wirtschaft­
und der nach wirtschaftlicher Betrachtung lichkeitsberechnung eingehen zu kön­

44
Kulturbehörde Hamburg – Denkmalschutzamt

nen, kann hier nur ein allgemeines II. Jährlicher Gesamtertrag


Schema vorgestellt werden. Folgende Punkte sind bei der Berech­
nung des jährlichen Gesamtertrages
Grundlagen der denkmalrechtlichen zu berücksichtigen:
Zumutbarkeitsbetrachtung 1. Erträge aus Vermietung und Ver­
Für die Prüfung sind folgende Nach­ pachtung
weise zu erarbeiten: 2. Erträge aus Gebrauchswert (insbe­
sondere fiktive Mieteinnahmen bei
I. Kostenermittlung ­Eigennutzung)
Zur Ermittlung der Kosten werden fol­ 3. Sonstige Erträge, insbesondere
gende Parameter herangezogen: Erträge von weiteren ertragsfähigen
1. Zunächst sind die Baukosten ent­ Objekten, die sich mit dem Schutz­
sprechend eines Schadenskatasters objekt in einer wirtschaftlichen Ein­
zu ermitteln. Diese umfassen die vor­ heit befinden
aussichtlichen Investitionskosten ein­ 4. Steuerersparnis bei bestehender
schließlich Baunebenkosten. Nicht zu Möglichkeit zur Inanspruchnahme steu­
berücksichtigen sind überdimensio­ erlicher Vorteile nach den §§ 7i, 10f, 10g
nierte Ausbau- bzw. Nutzungskon­ und 11b EStG
zepte.
2. Bei der Kostenermittlung sind die III. Jährliche Bewirtschaftungs­
Kosten herauszurechnen, die auf einem kosten
Unterlassen der Erhaltungspflichten ge­ Die jährlichen Bewirtschaftungskosten
mäß Hamburger Denkmalschutzge­ errechnen sich aus
setz beruhen. 1. Instandhaltungskosten
3. Ebenfalls herauszurechnen sind ge­ 2. Verwaltungskosten (nur bei Nut­
währte staatliche Zuwendungen bzw. zungsüberlassung an Dritte)
Zuschüsse zur Sanierungsmaßnahme. 3. Mietausfallwagnis (nur bei Nut­
4. Weiterhin sind Leistungen durch Ver­ zungsüberlassung an Dritte, 2% ent­
sicherungen für eingetretene Schäden sprechend den §§ 29, 31 ­Verordnung
am Denkmal herauszurechnen (z. B. über wohnungswirtschaftliche Berech­
Leistungen durch eine Gebäudeversi­ nungen, II. BV).
cherung). 4. Betriebskosten (nicht umlegbare
5. Eventuelle Finanzierungskosten (Zins­ Betriebskosten).
zahlung p. a. ohne Berücksichtigung
von Tilgungsleistungen unter Zugrun­ IV. Vergleichsberechnung
delegung eines marktüblichen Zinssat­ Die ermittelten Kosten sind den Erträ­
zes). gen gegenüberzustellen.

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Praxishilfe Denkmalpflege

Impressum
Texte und Redaktion
Gabriele Bohnsack-Häfner, Rita Clasen,
Frank P. Hesse, Andreas Kellner, Stefan
Kleineschulte, Katrin Meyer, Andreas
Petersen, Andreas Potthoff, Kristina
Sassenscheidt, Daniela Scherz,
Christoph Schwarzkopf

Anmerkungen
S. 30 ff: Vereinigung der Landesdenkmal­
pfleger in der Bundesrepublik Deutsch­
land (Hg.), Leitbild Denkmalpflege – Zur
Standortbestimmung der Denkmalpflege
heute. Petersberg 2011, S. 20 ff.

Abbildungsnachweis
Titel, S. 5, 19 o. l. und o.r. Staatsarchiv
Hamburg, Foto: Nicolai Wieckmann; S. 8, 13
o., 17, 18, 20 o. Foto: Christoph Schwarz­
kopf; S. 9, 12, 24, 30, 35 Staatsarchiv
Hamburg, Foto: Sabine Ganczarsky; S. 10,
14 Foto: Christoph Bartsch; S. 13, 15 u.l.
­Ursula Markfort; S. 15 o. Katrin Meyer; S. 15
u. r., 20 u. Foto: Dietmar Ridder; S. 16 Foto:
Herausgeber Biagia Bongiorno; S. 19 u. Foto: Hansen
Freie und Hansestadt Hamburg & Muhsil; S. 21 Foto: Martin Kinzinger;
Kulturbehörde S. 39 Malermuseum, Foto: H. v. Gundlach
Denkmalschutzamt
Große Bleichen 30 Gestaltungskonzept
20354 Hamburg Torsten Jahnke, mitchum d. a. Hamburg
www.hamburg.de/kulturbehoerde/
denkmalschutzamt/ Layout
Landesbetrieb Geoinformation und
2. Auflage 2016 Vermessung

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Denkmalschutzamt
Große Bleichen 30
20354 Hamburg
Tel.: 0 40 / 4 28 24 - 7 18
Fax: 0 40 / 42 73  - 1 00 08
www.denkmalschutzamt.hamburg.de

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