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Konzernnorm TL 82428

Aktualität prüfen!

Ausgabe 2016-12
Klass.-Nr.: 8BL00

Schlagwörter: Aluminium, Waschen, Passivieren, Reinigung, Oberfläche

Waschen und Passivieren von Aluminium-Teilen


Anforderungen

2 Ausführungen: ohne Index, A

Frühere Ausgaben
vor Anwendung auf

TL 82428: 2000-10, 2010-09, 2015-03

Änderungen
Gegenüber der TL 82428: 2015-03 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
– Tabelle 1: Fussnote hinzu
– Abschnitt 4:“kein Abtragen der Passivierungsschicht bei walzwerkpassivierten Blechen”, ent‐
fernt
– Abschnitt 5: Komplett überarbeitet und neu gegliedert

1 Anwendungsbereich
Diese Norm beschreibt den Prozess Waschen und Passivieren von Aluminiumbauteilen nach dem
Gieß- oder Umformprozess, um die nachfolgende Verarbeitung gemäß AUDI AG Q-Anforderungen
zu gewährleisten. Diese Norm soll sicherstellen, dass Verschmutzungen auf der Oberfläche (z. B.
Intranetausdruck

Ziehöle, Fette, Trennmittel, Feststoffe, Trennmittel nach QP G001 usw.) entfernt werden, ohne
dass dabei die Oberfläche des Aluminiums negativ beeinflusst wird und die weitere Verarbeitbar‐
keit (Fügeprozess, Vorbehandlung, Lackierung) nach AUDI AG Q-Anforderungen gegeben ist.

2 Bezeichnung
Waschen und Passivieren von Aluminium-Teilen nach TL 82428
Waschen und Passivieren von Aluminium-Teilen nach TL 82428-A

Norm vor Anwendung auf Aktualität prüfen.


Die elektronisch erzeugte Norm ist authentisch und gilt ohne Unterschrift. Seite 1 von 5
Fachverantwortung Normung
I/EZ-3 Reinhold Eitelhuber
N/GQ-L21 Hr. Uwe Schwalbe Tel.: +49-7132-31-1035 Tel.: +49-841-89-32120

Alle Rechte vorbehalten. Weitergabe oder Vervielfältigung ohne vorherige Zustimmung einer Normenabteilung des Volkswagen Konzerns nicht gestattet.
© Volkswagen Aktiengesellschaft VWNORM-2015-07d
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3 Prozessablauf
Der Entfettung und dem Passivierbad werden geeignete Spülbäder nachgeschaltet.
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Prozessablauf der beiden Verfahren, siehe Tabelle 1

Tabelle 1 – Verfahren
Ohne Index Index “A”, Kleben naturharter Guss
Entfetten Entfetten mit Bonderite C-AK 1563-1 und Bon‐
derite C-AD 5003 (Fa. Henkel)a) bei > 52 °C für
ca. 6 min
Spülen mit Betriebswasser oder Frischwasser Spülen mit Betriebswasser oder Frischwasser
Spülen mit VE-Wasser, Spülen mit VE-Wasser,
Leitfähigkeit < 800 μS/cm Leitfähigkeit < 800 μS/cm
Beizpassivieren mit Bonderite M-NT 2040b) (Fa. Beizpassivieren mit Bonderite M-NT 2040 R2
Henkel)a) (Fa. Henkel)a)
Spülen mit Betriebswasser oder Frischwasser Spülen mit Betriebswasser oder Frischwasser
vor Anwendung auf

Spülen mit VE-Wasser, Spülen mit VE-Wasser,


Leitfähigkeit < 30 μS/cm Leitfähigkeit < 30 μS/cm
Trocknen mit Warmluft bis 100 °C Trocknen mit Warmluft bis 100 °C
a) [Bonderite] ist die Herstellerbezeichnung des Produkts, hergestellt von [Fa. Henkel]. Diese Angabe dient nur zur Unterrichtung der
Anwender dieser Werknorm und bedeutet keine Anerkennung des genannten Produkts durch den Volkswagen Konzern. Gleichwer‐
tige Produkte dürfen verwendet werden, wenn sie nachweisbar zu den gleichen Ergebnissen führen.
b) Es sind alle Varianten des Prozessmaterials M-NT2040 zulässig (die Rezepturen variieren Anlagen- und Durchsatzabhängig), u. a.
auch die Variante R2, die bei Index “A” explizit gefordert wird.

4 Mindestanforderungen
Nach dem Prozess müssen folgende Punkte gewährleistet werden:
– eine gleichmäßig rückstandsfreie Oberfläche (Restkohlenstoffgehalt < 10 mg/m2)
– kein schädigender Angriff des Grundwerkstoffes Aluminium
– fleckenfreie Oberfläche ohne Verfärbungen und Korrosion
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– uneingeschränkte Schweißbarkeit für alle gängigen Schweißverfahren


– Einpresselemente bzw. Schraubelemente, vor allem deren Oberflächenbeschichtungen, dür‐
fen durch den Waschprozess nicht beschädigt werden
Der Prozess der Reinigung muss durch die Planung Lackiererei der AUDI AG freigegeben sein.
Änderungen am Prozess oder den Inhaltsstoffen sind nur mit Zustimmung der Audi Verfahrens‐
technik erlaubt.

5 Kontrollmöglichkeiten
Der Nachweis der Passivierung ist durch ein der unter Abschnitt 5.1 genannten Methoden nachzu‐
weisen. Der Nachweis der Sauberkeit erfolgt über eine der unter Abschnitt 5.2 genannten Metho‐
den.
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5.1 Nachweis der Passivierung


Der Nachweis der Passivierung kann wahlweise nach Abschnitt 5.1.1 oder Abschnitt 5.1.2 erfol‐
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gen.

5.1.1 Durchgangswiderstand
Prüfbleche der Legierung AA 6016 in der Blechdicke 1,1 mm, die diesen Prozess durchlaufen, dür‐
fen anschließend einen maximalen Durchgangswiderstand von 20 µOhm und nach 8 Wochen La‐
gerzeit einen maximalen Durchgangswiderstand von 30 µOhm (Einzelblechmessung nach
DVS 2929) aufweisen.

5.1.2 RFA-Messung über Handgerät oder Feststation


Bei der RFA-Messmethode ist der entsprechende Blindwert des Werkstückes oder Prüfbleches zu
berücksichtigen bzw. abzuziehen von der gemessenen Titan-Auflage nach Durchlauf durch den
Prozess. Bei Prüfblechen der Legierung AA6016 muss die Titanauflagen-Differenz (vor und nach
Durchlauf durch den Prozess) zwischen (2 und 8) mg/m2 liegen.
vor Anwendung auf

5.2 Nachweis Sauberkeit

5.2.1 Wasserbenetzungstest

5.2.1.1 Zweck
Der Test dient zur Beurteilung der Benetzbarkeit der Bauteil-Oberfläche.
Es ist die Benetzbarkeit vor dem Passivieren bzw. nach dem letzten Spülen zu überprüfen.
Ist dies auf Grund der geometrischen Form der Bauteile nicht möglich, ist der Einsatz von Probef‐
lächen zur Überprüfung mit der zuständigen Audi Fachabteilung abzustimmen.
Die Durchführung und Beurteilung erfolgt in Anlehnung an VDA 230-213

5.2.1.2 Durchführung
Das Bauteil wird für die Dauer von 30 Sekunden in ein Spülbad mit ständigem Frischwasserzulauf
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eingetaucht und gleichzeitig von Hand ca. 1 mal pro Sekunde in Längsrichtung hin und her ge‐
schwenkt.
Nach dem Herausnehmen wird sofort die Stabilität des Wasserfilmes beurteilt. Das Bauteil wird da‐
bei nahezu senkrecht gehalten.
Alternativ ist (bei großen / schweren Bauteilen) zur Bewertung der Stabilität des Wasserfilmes ein
nachträgliches Benetzen mit Wasser (Qualität entsprechend der Schluss-Spüle) möglich.
Anmerkung:
Um eine optische Prüfung über den Wasserbenetzungstest zu ermöglichen, ist (falls kein saures
Behandlungsbad vorhanden ist) im letzten Spülbad ein pH-Wert im leicht sauren Bereich (5,0 bis
7,0) zu halten.
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5.2.1.3 Beurteilung
Die Prüfung gilt als erfüllt, wenn innerhalb von 10 Sekunden kein Aufbrechen oder Zusammenlau‐
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fen des Wasserfilms auf der Prüffläche zu beobachten ist. (Ausnahme: Rückzug des Wasserfilms
bis ca. 1 cm im Randbereich zulässig).

5.2.2 Klebeband-Abrisstest

5.2.2.1 Prüfmittel
Die Oberflächenreinheit ist mit dem Klebeband „Tesafilm Kristallklar“ zu überprüfen. Die Klebe‐
bandrollen müssen an einem dunklen und trockenen Ort gelagert werden. Die Klebebandrollen
dürfen max. 6 Monate gelagert werden. Bei Überschreitung dieser Lagerzeit dürfen diese Rollen
nicht mehr für den Klebeband-Abrisstest verwendet werden.

5.2.2.2 Durchführung
Auf die zu prüfende Oberfläche wird ein Klebband aufgebracht. Das Klebeband wird mit dem Dau‐
men einmalig auf das Bauteil gestreift. Eine Blasenbildung ist zu vermeiden. Beim Abschneiden
vor Anwendung auf

und Aufbringen des Klebbandes ist darauf zu achten, dass die klebende Seite nicht mit den Fin‐
gern berührt wird. Der Klebstreifen kann nach ca. 40 Sek. wieder abgezogen werden.
Am Klebeband anhaftende Partikel werden vor einem weißen Blatt Papier nach der Referenzfarb‐
skala beurteilt, siehe Bild 1

5.2.2.3 Beurteilung
Die Beurteilung der Partikelmenge erfolgt anhand der Klebeflächenfärbung mit der Referenzfarb‐
skala (Bild 1).

Bild 1 – Referenzfarbskala
Intranetausdruck

5.2.3 Ermittlung des Restkohlenstoffgehaltes


Der Restkohlenstoffgehalt auf der Bauteiloberfläche kann mittels einer Oberflächenanalyse (Glim‐
mentladungsspektroskopie (GDOS)) ermittelt werden. Diese Prüfmethode kann in besonderen Fäl‐
len nach Absprache eingesetzt werden.

5.3 Einbauversuch Fügetechnik (bei Bedarf)


Die Teile müssen den Qualitätsanforderungen der angewendeten AUDI Fügetechniken gemäß Se‐
rienfertigung genügen und können bei Bedarf überprüft werden.

6 Verpackung und Transport


Gewaschene Teile sind vor Verschmutzung, Spritz- und Kondenswasser durch geeignete Verpa‐
ckung bei Lagerung und Transport zu schützen. Insbesondere ist auf Temperaturschwankungen
bzw. Taupunktunterschreitung zu achten. Taupunktunterschreitung führt zu
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Kondenswasserbildung und dies wiederum zu ungleichmäßiger Oxidation, was zu Schlieren führen


kann, die auch nach der Lackierung noch sichtbar sind. Lagerorte, Transport mit erhöhter Luft‐
feuchtigkeit und plötzlich auftretende Temperaturwechsel sind zu vermeiden.
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7 Mitgeltende Unterlagen
Die folgenden in der Norm zitierten Dokumente sind zur Anwendung dieser Norm erforderlich:

QP G001 Trennmittel für naturharte Druckgussbauteile aus Aluminiumlegierungen


- Qualitätsanforderungen
DVS 2929 Widerstandsschweißen - Messen des Übergangswiderstandes an Alumi‐
niumwerkstoffen
VDA 230-213 Prüfverfahren für die Produktklassen - Prelube, Prelube 2, Hotmelt, Spot
lubricant
vor Anwendung auf
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