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Sicherheitseinrichtungen AD 2000-Merkblatt
gegen Drucküberschreitung A2
-- Sicherheitsventile -- Ausgabe September 2001 *)
Die AD 2000-Merkblätter werden von den in der „Arbeitsgemeinschaft Druckbehälter“ (AD) zusammenarbeitenden, nachstehend genann-
ten sieben Verbänden aufgestellt. Aufbau und Anwendung des AD 2000-Regelwerkes sowie die Verfahrensrichtlinien regelt das
AD 2000-Merkblatt G1.
Die AD 2000-Merkblätter enthalten sicherheitstechnische Anforderungen, die für normale Betriebsverhältnisse zu stellen sind. Sind über
das normale Maß hinausgehende Beanspruchungen beim Betrieb der Druckbehälter zu erwarten, so ist diesen durch Erfüllung
besonderer Anforderungen Rechnung zu tragen.
Wird von den Forderungen dieses AD 2000-Merkblattes abgewichen, muss nachweisbar sein, dass der sicherheitstechnische Maßstab
dieses Regelwerkes auf andere Weise eingehalten ist, z.B. durch Werkstoffprüfungen, Versuche, Spannungsanalyse, Betriebserfah-
rungen.
Fachverband Dampfkessel-, Behälter- und Rohrleitungsbau e.V. (FDBR), Düsseldorf
AD 2000-Merkblatt
Inhalt
*) Ersatz für Ausgabe Oktober 2000; = Änderungen gegenüber der vorangehenden Ausgabe
TÜVIS-Prüfgrundlagen: Druckgeräte, Band 3/1, Register A AD 2000-Merkblatt A 2
Seite 2 Fassung 10.2001
-- Nur für die Sachverständigen der TÜV bestimmt -- Nachdruck nicht gestattet --
Bei anderen Modulen der Druckgeräte-Richtlinie oder bei gesteuerten Sicherheitsventilen der größten Druck-
für andere Rechtsgebiete kann das AD 2000-Regelwerk änderungsgeschwindigkeit des abzusichernden Systems
sinngemäß angewandt werden. Die Prüfzuständigkeit richtet angepasst sein. Für gesteuerte Ventile ist die Zeitspanne
sich nach den Vorgaben des jeweiligen Rechtsgebietes. anzugeben, die nach Erreichen des Ansprechdruckes be-
nötigt wird, bis der erforderliche Hub zum Abführen des
angegebenen Massenstromes erreicht wird. Angegeben
wird ferner, für welchen Aggregatzustand des Mediums im
1 Geltungsbereich Steuerungssystem die Angaben gelten.
3.1.1 Normal-Sicherheitsventile
2 Allgemeines 2)
Diese Sicherheitsventile erreichen nach dem Ansprechen
2.1 Sicherheitsventile müssen dem Stand der Technik innerhalb eines Druckanstieges von maximal 10 % den für
entsprechen und für den Verwendungszweck geeignet den abzuführenden Massenstrom erforderlichen Hub (Aus-
sein. Das bedeutet: Sie müssen den geltenden Anforderun- nahme siehe Abschnitt 2.3). An die Öffnungscharakteristik
werden keine weiteren Anforderungen gestellt.
AD 2000-Merkblatt
gen an Werkstoffe und Bauart genügen, unter Berücksichti-
gung der jeweiligen Betriebsweise des Druckraumes -- ins-
besondere von Medium, Druck und Temperatur -- 3.1.2 Vollhub-Sicherheitsventile
zuverlässig arbeiten und den im Störungsfall abzuführen- Vollhub-Sicherheitsventile öffnen nach dem Ansprechen in-
den Massenstrom unter Einhaltung der Forderungen des nerhalb von 5 % Drucksteigerung schlagartig bis zum kon-
AD 2000-Merkblattes A 403 ableiten können. struktiv begrenzten Hub. Der Anteil des Hubes bis zum
In der Regel wird die Zuverlässigkeit im Hinblick auf die schlagartigen Öffnen (Proportionalbereich) darf nicht mehr
richtige Funktionsweise und den Massenstrom ohne Be- als 20 % des Gesamthubes betragen.
rücksichtigung der Einflüsse aufgrund chemischer Eigen-
schaften durch eine Bauteilprüfung 3) für den vorgesehenen 3.1.3 Proportional-Sicherheitsventile
Verwendungsbereich (Druck, Temperatur, Medium) festge-
stellt. Bei der Abnahmeprüfung des Druckbehälters werden Proportional-Sicherheitsventile öffnen in Abhängigkeit vom
die richtige Bemessung, Einstellung, Anordnung und die Druckanstieg nahezu stetig. Hierbei tritt ein plötzliches Öff-
Eignung für die vorgesehenen Betriebsverhältnisse und für nen ohne Drucksteigerung über einen Bereich von mehr
das Betriebsmedium geprüft, bei Sicherheitsventilen ohne als 10 % des Hubes nicht auf. Diese Sicherheitsventile er-
Bauteilprüfung auch die Zuverlässigkeit. reichen nach dem Ansprechen innerhalb eines Druckan-
stieges von maximal 10 % den für den abzuführenden
2.2 Sicherheitsventile müssen gemäß AD 2000-Merkblatt Massenstrom erforderlichen Hub (Ausnahme siehe Ab-
A 403 so bemessen und eingestellt sein, dass eine Über- schnitt 2.3).
schreitung des maximal zulässigen Druckes um mehr als
10 % verhindert wird. 3.2 Einteilung der Sicherheitsventile nach ihren
Bauarten
2.3 Sicherheitsventile öffnen innerhalb einer Öffnungs-
druckdifferenz von 10 % des Ansprechdruckes. Bei An- 3.2.1 Direkt wirkende Sicherheitsventile
sprechdrücken <1 bar kann die Öffnungsdruckdifferenz
bis 0,1 bar betragen. Dies ist bei der Festlegung des An- Direkt wirkende Sicherheitsventile sind Sicherheitsventile,
sprechdruckes gemäß Abschnitt 2.2 zu berücksichtigen. bei welchen der unter dem Ventilteller wirkenden Öffnungs-
kraft eine direkte mechanische Belastung (ein Gewicht, ein
2.4 Sicherheitsventile schließen innerhalb einer Druck- Gewicht mit Hebel oder eine Feder) als Schließkraft entge-
absenkung von 10 % bei kompressiblen und 20 % bei genwirkt.
inkompressiblen Medien unter dem Ansprechdruck. Bei
Sicherheitsventilen bis 3 bar Ansprechdruck dürfen bei 3.2.2 Gesteuerte Sicherheitsventile
kompressiblen Medien 0,3 bar und bei inkompressiblen
Medien 0,6 bar Druckabsenkung für das Schließen in An- Gesteuerte Sicherheitsventile bestehen aus Hauptventil
spruch genommen werden. und Steuereinrichtung. Hierunter fallen auch direkt wir-
kende Sicherheitsventile mit Zusatzbelastung, bei denen
2.5 Ansprechdruck und Zeit zwischen Erreichen des An- bis zum Erreichen des Ansprechdruckes eine zusätzliche
sprechdruckes und Erreichen des erforderlichen Hubes Kraft die Schließkraft verstärkt.
zum Abführen des Massenstromes müssen insbesondere
Die Schließkraft bzw. zusätzliche Kraft kann mechanisch
(z. B. durch Feder), durch Fremdenergie (z. B. pneuma-
tisch, hydraulisch oder elektromagnetisch) und/oder durch
1) Siehe auch Fußnote 10
Eigenmedium aufgebracht werden. Sie wird bei Überschrei-
2) Begriffe siehe DIN 3320
ten des Ansprechdruckes selbsttätig aufgehoben oder so
3) Verfahren und Umfang der Bauteilprüfung siehe VdTÜV-Merkblatt Sicher-
weit verringert, dass das Hauptventil durch den auf den
heitsventil 100; zu beziehen beim TÜV-Verlag GmbH, Postfach 90 30 60, Ventilteller wirkenden Mediumdruck oder durch eine andere
51123 Köln in Öffnungsrichtung wirkende Kraft öffnet. Hierbei kann das
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Hauptventil nach dem Be- oder Entlastungsprinzip betätigt bestehen. Bei Sicherheitsventilen mit mehr als einem Ven-
werden, und Steuereinrichtungen können nach dem Ruhe- tilteller muss die Belastung der einzelnen Teller unabhängig
oder Arbeitsprinzip wirken. voneinander erfolgen.
Das Belastungsprinzip ist dadurch gekennzeichnet, dass
das Hauptventil beim Aufbringen der Belastung öffnet. 4.5 Ausbildung der Schraubenfedern
Das Entlastungsprinzip ist dadurch gekennzeichnet, dass Schraubenfedern federbelasteter Sicherheitsventile müssen
das Hauptventil bei Aufheben der Belastung öffnet. so ausgeführt sein, dass alle Windungen der Feder bei dem
Das Ruheprinzip der Steuerung ist dadurch gekennzeich- erforderlichen Hub noch einen gegenseitigen Abstand von
net, dass die Steuereinrichtung bei Ausfall der Steuerener- 0,5 x Drahtdurchmesser oder mindestens 2 mm aufweisen.
gie die Be- oder Entlastung bewirkt. Steuereinrichtungen Sind Federn und gleitende oder drehende metallische Teile
mit Eigenmedium werden dem Ruheprinzip zugeordnet. durch Membrane, Faltenbalg, Haube oder Ähnliches gegen
Verschmutzung oder korrosiven Angriff geschützt, können
Das Arbeitsprinzip der Steuerung ist dadurch gekennzeich-
geringere Abstände zugelassen werden.
net, dass die Steuereinrichtung bei Ausfall der Steuerener-
gie keine Be- oder Entlastung bewirkt. 4.6 Anforderungen an das Ventilgehäuse
An die Gehäuse der Sicherheitsventile müssen erforderli-
chenfalls Abblaseleitungen angebracht werden können.
4 Allgemeine Anforderungen an Die Gehäuse müssen ferner mit einer besonderen Befesti-
Sicherheitsventile gungsmöglichkeit versehen sein, wenn die beim Ausblasen
auftretenden Reaktionskräfte nicht von den Anschlussstut-
zen übertragen werden können. Im Ventilgehäuse darf sich
4.1 Sicherung gegen Verstellen
kein Kondensat ansammeln können.
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Bei Betätigung der Hauptventile nach dem Entlastungsprin- 5.8.2 Steuerleitungen sollen kurz und strömungsgünstig
zip genügen zwei Steuerleitungen. Eine Steuerleitung ist verlegt sein. Kondensatansammlungen in den Steuer-
beim Entlastungsprinzip ausreichend, wenn ein Verstopfen strängen sowie ein Einfrieren der Steuerstränge müssen
der Leitung sicher ausgeschlossen werden kann. Hierbei verhindert werden. Zur Kondensatableitung soll ein Lei-
wird vorausgesetzt: Fremdmediumsteuerung, Einbau von tungsgefälle von mindestens 15 % eingehalten werden. Bei
Feinfiltern und lichter Durchmesser der Steuerleitung min- Abweichungen muß sichergestellt sein, dass die Funktion
destens 15 mm ohne jede Verengung. der gesteuerten Sicherheitsventile trotzdem gewährleistet
Das einwandfreie Zusammenwirken der Steuerung mit dem ist.
Hauptventil muss an der Anlage geprüft werden können.
5.8.3 Steuerleitungen für Medien, bei denen Verschmut-
Zur Steuerung dürfen nur Medien verwendet werden, bei
zung oder Korrosion nicht auszuschließen ist, sind min-
denen Verschmutzung oder Korrosion des Steuersystems
destens mit 15 mm lichtem Durchmesser auszuführen und
nicht zu erwarten ist. Kondensatansammlung im Steuersy-
dürfen keine Verengungen aufweisen.
stem muss verhindert werden, wenn die Funktionssicher-
heit hierdurch beeinträchtigt wird. 5.9 An gesteuerten Sicherheitsventilen sind regelmäßige
Funktionsprüfungen erforderlich.
5.4 Zwei Steuerstränge je Hauptventil genügen, wenn
Abweichend von Abschnitt 4.7 ist eine jährliche Prüfung erfor-
– das Hauptventil beim Versagen beider Steuerstränge derlich. Die Funktionsprüfung ist dabei so vorzunehmen,
spätestens bei Erreichen des 1,2-fachen des maximal zu- dass neben der Funktion des Hauptventils auch die Funk-
lässigen Druckes voll geöffnet ist oder tionstüchtigkeit der einzelnen Stränge beurteilt werden kann.
– eine Aufteilung des abzuführenden Massenstromes auf Es muss geprüft werden, ob die Öffnungskriterien, z. B.
mehrere Hauptventile und getrennte Ansteuerung jedes Größe und zeitlicher Verlauf der Be- und Entlastungskräfte,
Hauptventils erfolgt, sofern bei Ausfall eines der Haupt- eine einwandfreie Funktion bis zum vollen Öffnen des
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ventile die übrigen mindestens noch 2/3 des geforderten Hauptventils gewährleisten.
Massenstroms abführen können.
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DE
20 50 100 200 500
R/DE
ζ uδ = ζu90 ⋅ δ
8
10
0,12
0,14
0,10
0,11
0,10
0,10
0,10
0,10
0,10
0,10
90
ζi
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gut gerundet 0,1
Zuleitungsstutzen
Kante normal gebrochen 0,25
Kante scharf oder durchgestecktes Rohr 0,50
stetige Querschnittsverengung
rechtwinklige
im Durchgang 0,353)
T-Stücke Stutzen
scharfkantig
eingesetzt im Abzweig 1,283)
Wechselventil/Verblockungseinrichtungen 2)
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Bild 2. Zulässiger Widerstandsbeiwert ζz (bei k = 1,3) für 3 % Druckverlust (durchgezogene Linie: Dämpfe und
Gase, gestrichelte Linie: gilt auch für Flüssigkeiten, unabhängig vom Druckverhältnis k = 1,3)
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Erläuterung zu Bild 2
ζz = 1 ⋅
k
C⋅ AE
1, 1 ⋅ α w ⋅ A 0
−1 ⋅ ∆pp ⋅ 1 + 32 ⋅ ∆pp + 2 ⋅ ∆pp
2
0
R
0
R
0
R
2
mit
und
AD 2000-Merkblatt
bzw.
>
pa 0
Grenzkurve für
p0 → 1 :
∆p R
p 0 = das Verhältnis vom Druckverlust zum absoluten Druck vor dem Einlauf im abzusichernden System
pa 0
p 0 = das Verhältnis des absoluten Fremdgegendruckes zum absoluten Druck vor dem Einlauf im abzusichernden
System
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00
zuerkannte Ausflussziffer αw
oder Ausfluss in t/h bzw. kg/h oder l/min
Bei Sicherheitsventilen, die für verschiedene Medien geprüft werden, können mehrere Kennbuchstaben
angegeben werden.
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kmol ⋅ K
kg
M molare Masse in
10.4.1 Die allgemeine Beziehung für die Bemessung des kmol
engsten Strömungsquerschnittes lautet T absolute Temperatur des Mediums
im Druckraum in K
qm Z Realgasfaktor des Mediums im
A0 = (2)
ψ ⋅ αw 2 ν p0 Druckraum --
p0 absoluter Druck im Druckraum in bar
Hierin bedeuten:
v spezifisches Volumen des Mediums
A0 engster Strömungsquerschnitt im Druckraum in m3/kg
qm abzuführender Massenstrom ψ Ausflussfunktion --
p0 absoluter Druck im Druckraum αw zuerkannte Ausflussziffer --
v spezifisches Volumen des Mediums im
Druckraum Die Ausflussfunktion ψ kann nach Abschnitt 10.4.1 errech-
αw die im Rahmen der Bauteilprüfung zuerkannte net oder in Abhängigkeit vom Druckverhältnis und vom
Ausflussziffer (vielfach auch als αd bezeichnet) Isentropenexponenten dem Bild 3 entnommen werden. Die
Stoffwerte für einige wichtige Gase und Dämpfe im Norm-
ψ Ausflussfunktion
zustand sind in Tafel 3 aufgeführt. Sie können auch für vom
k Normzustand abweichende Zustände im allgemeinen ver-
pa 0
Für unterkritische Druckverhältnisse 2
p0 > k + 1
k−1
wendet werden.
ist Die Isentropenexponenten können jedoch bei höheren
Drücken und bei von 273 K abweichenden Temperaturen
2 k+1
von den in Tafel 3 angegebenen Werten abweichen. So hat
k z. B. für Luft bei 100 bar und 293 K den Wert 1,60, so
ψ = k ⋅ − pp
p a0 k
a0
k
p0 (3) dass sich ψmax von 0,484 auf 0,507 ändert.
k−1 0
Bei den in Tafel 3 genannten Gasen unterscheidet sich der
Wert Z für den Realgasfaktor im Normzustand nur wenig
Für überkritische Druckverhältnisse ist von 1,0. Bei Abweichung vom Normzustand können sich
1 die Werte von 1,0 unterscheiden (z. B. für Äthylen bei
= k ⋅ 2 30 bar und 20 °C ist Z = 0,8).
k−1
ψ = ψmax (4)
k+1 k+1 Für die Berechnung können die Werte für den Isentropen-
mit exponenten und den Realgasfaktor z. B. VDI/VDE 2040
pa0 absoluter Gegendruck in bar Blatt 4, Ausgabe September 19968), und Data Book on
Hydrocarbons entnommen werden.
k Isentropenexponent des Mediums im Druckraum
Stoffwerte für Kältemittel siehe UVV „Kälteanlagen“
(VBG 20).
10.4.2 Bei technischen Gasen und Dämpfen errechnet
sich das spezifische Volumen aus der allgemeinen Bezie-
hung 8) VDI/VDE 2040 Blatt 4, Ausgabe September 1996: Berechnungsgrundlagen
R ⋅T⋅Z
v= 1 p (5) für die Durchflussmessung mit Blenden, Düsen und Venturirohren; Stoff-
0 werte
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1) Weitere Stoffwerte sowie Stoffwerte für vom Normzustand abweichende Zustände siehe VDI-Wärmeatlas und Fußnote 9) und 10)
10.4.3 Für Wasserdampf sind das spezifische Volumen v Der Druckmittelbeiwert x ist für überkritische Entspannung
und der Isentropenexponent k aus der Literatur 9) zu ent- in Bild 4 dargestellt.
nehmen. Für unterkritische Entspannung und für Drücke < 2 bar
Mit Hilfe des Druckmittelbeiwertes x, der die Eigenschaften ist der Druckmittelbeiwert x rechnerisch zu ermitteln
des ausströmenden Wasserdampfes und die Umrechnung (siehe auch Abschnitt 7.3 des VdTÜV-Merkblatts Sicher-
der nicht kohärenten Einheiten berücksichtigt, ergibt sich heitsventil 100).
für Wasserdampf aus Formel (8) Die übrigen Größen werden mit den Einheiten nach Ab-
x ⋅ qm schnitt 10.4.2 eingesetzt.
A0 = α ⋅ p in mm2 (8)
w 0
mit 10.5 Flüssigkeiten
p ⋅ ν 10.5.1 Nicht siedende Flüssigkeiten
in h ⋅ mm ⋅ bar
0 2
x = 0, 6211 ⋅
ψ kg
Für nicht siedende Flüssigkeiten (Flüssigkeiten, die beim
Einströmen in die Abblaseleitung keine Phasenumwand-
lung erfahren) gilt
qm
9) Zustandsgrößen von Wasser und Wasserdampf; Springer Verlag, Berlin, A0 = 0, 6211 ⋅ in mm2 (9)
Heidelberg: Ausgabe 1969 α w ∆p ⋅
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∆p = p 0 − p a0 Druckdifferenz in bar 12.1.1 Abweichend von den Abschnitten 5.8.1 und 10.2
muss der engste Strömungsdurchmesser an Hauptventilen
Die übrigen Größen werden mit den Einheiten nach Ab- und Steuerventilen mindestens 4,0 mm betragen.
schnitt 10.4.2 eingesetzt.
12.1.2 Abweichend von Abschnitt 5.4 genügen zwei Steu-
erstränge, wenn diese nach dem Ruheprinzip geschaltet
10.5.2 Siedende Flüssigkeiten
sind.
Für siedende Flüssigkeiten und für Flüssigkeiten, die bei
12.1.3 Zur Absicherung von Druckbehältern für Hydraulik-
der Entspannung auf den Gegendruck Gas freisetzen, sind
flüssigkeiten mit einem Produkt aus Inhalt in Litern und ma-
Bemessungsregeln in Vorbereitung. Siehe VdTÜV-Merk-
ximal zulässigem Druck in bar von ≤ 6000 genügt abwei-
blatt Sicherheitsventil 100/2.
chend von den Abschnitten 5.4 und 5.5 ein Steuerstrang,
wenn auch beim Zusetzen von Düsen, engen Bohrungen
und dergleichen im Steuersystem das Hauptventil beim Er-
reichen des Ansprechdruckes zuverlässig öffnet.
11 Prüfungen
12.2 Foliensicherheitsventile
11.1 Die Funktionssicherheit, der Einstelldruckbereich
und der Ausflussmassenstrom müssen durch Bauteilprü- Wegen der besonderen Bauart dieser Sicherheitsventile gilt
fung oder Einzelprüfung festgestellt werden. die Anforderung gemäß Abschnitt 2.4 nicht.
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11.2 Die Bauteilprüfung wird nach VdTÜV-Merkblatt Si- 12.3 Sicherheitsventile für Sauerstoff sind zusätzlich mit
cherheitsventil 1004) durchgeführt. Sie erfolgt in der Regel der Kennzeichnung „Sauerstoff, öl- und fettfrei halten!“ oder
unter Verwendung neutraler Prüfmedien. Auf andere Me- mit dem entsprechenden Symbol nach der UVV „Sauer-
dien und Temperaturen kann geschlossen werden, wenn stoff“ (VBG 62) zu versehen.
vergleichbare physikalische Eigenschaften vorliegen oder
wenn Abweichungen berücksichtigt werden können.
11.3 Bei nicht bauteilgeprüften Sicherheitsventilen werden 13 Sicherheitsabsperrventile 10)
die Funktionssicherheit, der Einstelldruck und der Massen-
strom in der Regel als Einzelprüfung im Rahmen der Ab-
nahmeprüfung in Anlehnung an VdTÜV-Merkblatt Sicher- 13.1 Sicherheitsabsperrventile sind gesteuerte Ventile mit
heitsventil 100 festgestellt. entgegengesetzter Wirkungsrichtung des Hauptventils
(siehe DIN 3320 Teil 1, Abschnitt 2). Sie sind einem abzusi-
11.4 Der Ansprechdruck jedes Sicherheitsventils ist fest- chernden System vorgeschaltet und im Normalbetrieb ge-
zustellen. Dies kann unter Verwendung neutraler Medien öffnet. Bei unzulässiger Drucksteigerung sperren sie den
erfolgen. Hierüber ist eine Bescheinigung mit Angabe des Mediumzustrom selbsttätig ab. Die Abschnitte 2.4, 4, 5, 6,
Ansprechdruckes, des Prüfmediums, der Prüftemperatur 7, 8, 10 und 11 sind hierfür sinngemäß anzuwenden. Eine
und der Kennzeichnung auszustellen. Bei Sicherheitsventi- Bemessung entsprechend DIN 3320 Teil 1 entfällt.
len als Ausrüstungsteile mit Sicherheitsfunktion für Druck-
behälter erfolgt dies durch die zuständige unabhängige 13.2 In Strömungsrichtung sind vor den Hauptventilen
Stelle. Einrichtungen wie z. B. gelochte Scheiben oder Siebe ein-
zubauen, die sicher verhindern, dass größere Fremdkörper
in den Sitz eines Ventils gelangen.
13.3 Trotz vorgeschalteter Schutzeinrichtung im Sinne
12 Besondere Bauarten oder von Abschnitt 13.2 können Fremdkörper vom Durchmesser
Anwendungsfälle der größten Siebbohrung das völlige Schließen des Haupt-
ventils verhindern. Das dem Sicherheitsabsperrventil nach-
12.1 Sicherheitsventile für Hydraulikflüssigkeiten geschaltete abzusichernde System muss daher zusätzlich
mit einem Sicherheitsventil ausgerüstet werden. Dieses ist
Unter der Voraussetzung, dass nicht korrodierende selbst- so zu bemessen, dass der nach Satz 1 mögliche Leckmen-
schmierende und alterungsbeständige Hydraulikflüssigkei- genstrom abgeführt werden kann.
ten (z. B. Hydrauliköle H-L nach DIN 51 524 und H-LP nach
DIN 51 525) verwendet werden, für eine ausreichende
Reinheit der Hydraulikflüssigkeit gesorgt wird (Wechsel in 10 ) FürSicherheitsabsperrventile von Druckbehältern in Leitungen für Gase
angemessenen Zeitabständen und Filterung) und die Tem- der öffentlichen Gasversorgung gilt DIN 3381.
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Ausflussfunktion
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Bild 3. Ausflussfunktion
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