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1. Welche Vertragsarten kennen Sie? Benennen Sie und erläutern Sie kurz deren Besonderheiten! S.

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Vorschlag:

1. Arbeitsvertrag auf unbestimmte Zeit


- keine zeitliche Begrenzung
- Er kann schriftlich-aber auch mündlich begründet werden.
- Allerding ist das Nachweisgesetz zu beachten, wonach der AG (Arbeitgeber) verpflichtet ist,
spätestens 1 Monat nach dem vereinbarten Beginn eines Arbeitsverhältnisses
die wesentlichen Vertragsbedingungen schriftlich festzuhalten und sie dem AN zu übergeben.
- Beendigung durch fristgerechte und fristlose Kündigung oder Aufhebungsvertrag möglich
- Kündigungsfristen nach Gesetz, Tarif- oder Einzelarbeitsvertrag
- Kündigungseinschränkungen durch allgemeinen und besonderen Kündigungsschutz sind zu
beachten

2. Der Arbeitsvertrag auf bestimmte Zeit


- Er endet erst mit Ablauf der vereinbarten Frist oder Erreichen des Sachgrundes.
- Die Befristung bedarf zur Wirksamkeit der Schriftform.

Befristung des Arbeitsvertrages mit Sachgrund


Die Befristung kann durch einen sachlichen Grund oder Befristungszweck nachgewiesen werden, z.
B. Vertretung im Krankheitsfall, während des Mutterschutze, der Elternzeit, oder Projekt.
2 Wochen vor Erreichen des Zwecks muss der AG dies dem AN mitteilen.
Der AN kann bereits einmal beschäftigt gewesen sein.
Gesamtdauer der Befristung ist nicht zeitlich beschränkt.
Nur bei Vereinbarung ist eine ordentl. Kündigung möglich.

Befristung eines Arbeitsvertrages ohne sachlichen Grund


Ohne besonderen Grund kann ein Arbeitsverhältnis auf die Dauer von 2 Jahren vereinbart werden.
Innerhalb der 2 Jahre ist eine dreimalige Verlängerung möglich.
Die Verlängerung muss nahtlos übergehen.
Unzulässig wenn derselbe Arbeitnehmer bereits zuvor beschäftigt gewesen war.
Nur bei gesonderter Vereinbarung ist eine ordentl. Kündigung möglich.
Zusatz:
Ältere ABN ab 52, die beschäftigungslos waren, können ohne Sachgrund bis zu 5 Jahren eingestellt
werden. Ein
Bei Existenzgründer kann die Befristung 4 Jahre ohne Grund betragen.

3. Arbeitsvertrag zur Probe


Der Arbeitsvertrag auf Probe kann als befristetes Arbeitsverhältnis oder als Probezeit bei
unbefristetem AV vereinbart werden.
Innerhalb der Probezeit kann mit ges. Kündigungsfrist von 2 Wochen gekündigt werden.
Ausdrückliche Vereinbarung und Schriftform notwendig.

4. Teilzeitarbeitsvertrag
Für diese Art gelten die gleichen Rechte und Arbeitsschutzvorschriften, wie bei der
Vollzeitbeschäftigung. Die regelmäßige wöchentl. Arbeitszeit wird verkürzt, klassisches Beispiel
Minijob

Anspruch auf Teilzeitarbeit hat ein AN, der bereits 6 Monate im Betrieb ist, sofern der Betrieb mit
mehr als 15 AN arbeitet und keine betriebl. Gründen entgegenstehen. Der Antrag auf Verringerung
der Arbeistzeit ist mindestens 3 Monate vor deren Beginn mitzuteilen.
Es gibt auch die Brückenteilzeit = Anspruch auf befristete Teilzeit, befristet von 1-5 Jahre, z.B.
wegen Erziehung der Kinder oder Pflege der Eltern. Voraussetzung der Betrieb arbeitet mit mehr als
45 AN.

5. Leiharbeitsverhältnis
Diese Möglichkeit dient der kurzfristige Personalaufstockung u. der Flexibilität der Betriebe.
Verleiher (Zeitarbeitsfirma) , die einem Dritten AN gewerbsmäßig überlassen bedürfen der Erlaubnis
der Agentur für Arbeit.
Das Leiharbeitsverhältnis selbst und der Vertrag zwischen Verleiher und Entleiher bedarf der
Schriftform.
Die Höchstdauer eines Leiharbeitsverhältnisses beträgt 18 Monate.
Nach 9 Monaten hat der Leiharbeitnehmer Anspruch auf gleiche Bezahlung wie die
Stammmitarbeiter. Ein Tarifvertrag kann diese Zeit auf 15 Monaten ausweiten.

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