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MINISTERIUM FÜR BILDUNG,

WISSENSCHAFT, WEITERBILDUNG
UND KULTUR

MINISTERIUM FÜR BILDUNG,


WISSENSCHAFT, WEITERBILDUNG
UND KULTUR LEHRPLAN ENGLISCH
Mittlere Bleiche 61
55116 Mainz
Grund- und Leistungsfach
poststelle@mbwwk.rlp.de in der gymnasialen Oberstufe
www.mbwwk.rlp.de
(Mainzer Studienstufe)
IMPRESSUM

Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (Hrsg.)


Mittlere Bleiche 61
55116 Mainz
Tel.: 0 61 31 / 16 0 (zentraler Telefondienst)
Fax: 0 61 31 / 16 29 97
E-Mail: poststelle@mbwwk.rlp.de
Web: www.mbwwk.rlp.de

Redaktion: Michael Emrich

Erscheinungstermin: Oktober 2014

Anpassung an
die Bildungsstandards
für die allgemeine
Hochschulreife

Stand Juli 2014


Vorwort
Der Englischunterricht in der gymnasialen Oberstufe (MSS) basiert in Rheinland-Pfalz auf

dem Lehrplan Englisch, Grund- und Leistungsfach, Jahrgangsstufen 11 bis 13 der gymnasialen Oberstufe
(Mainzer Studienstufe) von 1998,
den Richtlinien zur Umsetzung der Lehrpläne Englisch für die Klassenstufen 5 bis 9/10 und für Grund- und
Leistungsfach im 8-jährigen Gymnasium mit Ganztagsschule (G8GTS) von 2009
und den Bildungsstandards für die fortgesetzte Fremdsprache (Englisch / Französisch) für die Allgemeine
Hochschulreife von 2012.

Der Lehrplan behält nach der Verabschiedung der Bildungsstandards seine Gültigkeit.

Die Vorgaben des Lehrplans (z.B. im Bereich Literatur) bleiben unangetastet.

Im Zusammenspiel von Lehrplan und Bildungsstandards soll kompetenzorientiertes Arbeiten mit an-
spruchsvollen Inhalten verbunden werden. Die Auswahl der konkreten Themen und Texte bleibt – im
Rahmen der Regelungen des Lehrplans – weiterhin den Lehrkräften überlassen.

Die vorliegenden Richtlinien zur Angleichung der Lehrpläne für die gymnasiale Oberstufe an die Bildungs-
standards für die allgemeine Hochschulreife folgen der Gliederung der Kompetenzbereiche der Bildungs-
standards in grundlegendes und erhöhtes Niveau bzw. Grund- und Leistungskurs, soweit dies in den
Bildungsstandards so vorgesehen ist. Den Kompetenzen werden jeweils die wichtigsten Elemente der je-
weiligen Passagen des Lehrplans tabellarisch gegenübergestellt. Bei der Darstellung des Lehrplans wurde
– um Doppellungen zu vermeiden – für den Leistungskurs nur aufgeführt, was über die Grundfachanfor-
derungen hinausgeht. Am Ende der Ausführungen zu den einzelnen Kompetenzen wird in einer Kommen­
tarzeile jeweils das Wichtigste knapp zusammengefasst und auf eventuelle Schwerpunktverschiebungen
durch die Bildungsstandards hingewiesen.
Im Hinblick auf das neue Format der Abiturprüfungen ist darauf zu achten, dass die Kompetenzen Hör-
verstehen, Hörsehverstehen, Leseverstehen, Sprechen und Sprachmittlung auch isoliert, d.h. einzeln in
geschlossenen und halbgeschlossenen Aufgaben geübt werden. Hinweise zur Durchführung der Abitur-
prüfungen („fachspezifische Hinweise für das Fach Englisch“) werden im Rundschreiben des Ministeriums
zur AbiPro geregelt (voraussichtliches Erscheinen 2016).

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Richtlinienkommission:

Frank-Michael Strauss,
Priv. Gymnasium der Franziskanerinnen,
Insel Nonnenwerth

Brigitte Dreymüller,
Geschwister-Scholl-Gymnasium, Daun

Dr. Ute Ritzenhofen,


Otto-Schott-Gymnasium, Mainz-Gonsenheim

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Bildungsstandards Allgemeine Hochschulreife Lehrplan Oberstufe
Hör-/Hörsehverstehen

Die Schülerinnen und Schüler können authentische Hör- und Hörsehtexte verstehen, sofern Die Schulung des Hörverstehens erfolgt im Unterrichtsgespräch und an Texten in authentischer
repräsentative Varietäten der Zielsprache gesprochen werden. Sie können dabei Hauptaussagen und gesprochener Sprache sowie in möglichst vielfältigen Textformen. Die Texte werden in der
und Einzelinformationen entnehmen und diese Informationen in thematische Zusammenhänge Regel in die thematische Arbeit eingebunden. […]
einordnen (S. 15). Das Sehverstehen versetzt die Schülerinnen und Schüler in die Lage, dieses Informationsangebot
sinnvoll und kritisch zu nutzen und anhand des filmischen Materials […] das Zusammenspiel von
Wort und Bild zu erfassen. (S. 16)

Grundlegendes Niveau (GK) Erhöhtes Niveau (LK) GK LK

Die Schülerinnen und Schüler können Die Schülerinnen und Schüler können darüber Im Einzelnen erwerben oder festigen die Schü- Im Einzelnen erwerben oder festigen die
einem Hör- bzw. Hörsehtext die Haupt- hinaus lerinnen und Schüler die Fähigkeit Schülerinnen und Schüler [darüber hinaus] die
aussagen oder Einzelinformationen komplexe Hör- und Hörsehtexte auch zu wesentliche Sachverhalte eines Gesprächs Fähigkeit
entsprechend der Hör- bzw. Hörsehabsicht wenig vertrauten Themen erschließen, bzw. einer Diskussion zu verstehen, soweit verschiedene Stimmen und Sprechweisen
entnehmen, implizite Informationen erkennen und ein- diese in Thema und Schwierigkeit ihrem des British English und American English
textinterne Informationen und textexter- ordnen und deren Wirkung interpretieren, Kenntnisstand entsprechen, […] auch in regionalen und sozialen Vari-
nes Wissen kombinieren, implizite Einstellungen oder Beziehungen wesentliche Sachverhalte in der Regel aus anten […] zu verstehen,
in Abhängigkeit von der jeweiligen Hör-/ zwischen Sprechenden erfassen, authentischen Texten der gesprochenen charakteristische Stilmittel, Redundanzen
Hörseh-Absicht Rezeptionsstrategien Hör- und Hörsehtexte verstehen, auch Sprache […] möglichst nach einmaligem und Sprachformeln als verständniserleich-
anwenden, wenn schnell gesprochen und nicht Stan- Hören bei möglichst wenig Hilfestellung ternde Faktoren zu erkennen bzw. sie zur
angemessene Strategien zur Lösung von dardsprache verwendet wird, und unter Anwendung verschiedener Bestimmung der Redeabsicht heranzu­
Verständnisproblemen einsetzen, einem Hör- bzw. Hörsehtext die Haupt- Techniken (z.B. note-taking, kontextuelles ziehen (S. 26).
Stimmungen und Einstellungen der Spre- aussagen oder Einzelinformationen ent- Erschließen, assoziatives Erfassen etc.) zu
chenden erfassen, sprechend der Hör- bzw. Hörseh-Absicht verstehen,
gehörte und gesehene Informationen auf- entnehmen, auch wenn Hintergrundge- verschiedene Stimmen und Sprechweisen
einander beziehen und in ihrem kulturellen räusche oder die Art der Wiedergabe das in Varianten des British English und Ameri-
Zusammenhang verstehen (S. 15). Verstehen beeinflussen (S. 15). can English zu verstehen,
die jeweilige Beziehung zwischen Wort
und Bild […] zu erfassen,
die visuelle Information als Verständnishil-
fe zu nutzen,
durch Beobachtung der Körpersprache das
Verstehen des Gehörten zu erleichtern
(S. 16/17).

Sowohl das Hör- als auch das Hörsehverstehen werden in der gesamten Oberstufe mit authentischem Material intensiv geübt. Die Schülerinnen und Schüler kennen verschiedene Hör-
bzw. Hörsehabsichten und beherrschen Hör- und Hörsehverstehensstrategien. Hörverstehen und Hörsehverstehen werden in die thematische Arbeit integriert und auch isoliert geübt.
Bildungsstandards Allgemeine Hochschulreife Lehrplan Oberstufe
Leseverstehen

Die Schülerinnen und Schüler können authentische Texte auch zu abstrakteren Themen verste- Die Schulung des Leseverstehens erfolgt an authentischen Texten. Diese eröffnen den Schülerin-
hen. Sie können ein umfassendes Textverständnis aufbauen, indem sie Hauptaussagen und Ein- nen und Schülern in besonderer Weise einen Zugang zu Kulturen der Zielsprachengebiete. Die
zelinformationen entnehmen, diese Informationen in thematische Zusammenhänge einordnen, Schulung des Leseverstehens zielt auf die zunehmend schnellere, selbstständige Erschließung
gezielt textinterne Informationen und externes Wissen heranziehen und auch wichtige implizite von Texten, Freude am Lesen sowie die Fähigkeit zu kritischer Lektüre. Das von der Sekundarstu-
Aussagen erschließen (S. 16). fe I her bekannte intensive und extensive Leseverstehen wird unter erhöhtem Anspruch an die
Selbstständigkeit und anhand authentischer Texte weiterentwickelt. Daher ist die Behandlung
einer Ganzschrift aus dem 20. / 21. Jhdt. in der Einführungsphase verbindlich (S. 17).

Grundlegendes Niveau (GK) Erhöhtes Niveau (LK) GK LK

Die Schülerinnen und Schüler können Die Schülerinnen und Schüler können darüber Im Einzelnen erwerben oder festigen die Schü-
Im Einzelnen erwerben oder festigen die
Texte unterschiedlicher Textsorten und hinaus lerinnen und Schüler die Fähigkeit,
Schülerinnen und Schüler[darüber hinaus] die
Entstehungszeiten erschließen, selbstständig komplexe Texte unter- literarische Texte und Sachtexte mittleren
Fähigkeit
explizite und implizite Aussagen von Texten schiedlicher Textsorten und Entstehungs- Schwierigkeitsgrades unter Verwendung
literarische Texte und Sachtexte komple-
sowie deren Wirkungspotenzial erkennen zeiten auch zu wenig vertrauten Themen von Hilfsmitteln detailliert zu erschließen
xer Struktur mit anspruchsvollem Inhalt
und einschätzen, erschließen, (intensive reading),
detailliert unter Verwendung von Hilfsmit-
Texte und Textteile mit Bezug auf ein spezi- die inhaltliche Struktur von komplexen die wesentlichen Inhalte von sprachlich
teln zu verstehen (intensive reading),
fisches Leseziel auswählen, Texten erkennen und dabei Gestaltungs- und inhaltlich leichteren Texten spontan,
Im Einzelnen erwerben oder festigen die
der Leseabsicht entsprechende Rezeptions- merkmale in ihrer Funktion und Wirkung ohne sprachliche Hilfen und unter Verwen-
Schülerinnen und Schüler [darüber hinaus]
strategien selbstständig anwenden, analysieren, dung wörterbuchunabhängiger Erschlie-
die Fähigkeit,
die Hauptaussagen und deren unterstüt- die Wirkung von Texten in deren zielkultu- ßungstechniken zu verstehen (extensive
die wesentlichen Inhalte von Texten mitt-
zende sprachliche und / oder inhaltliche rellen Zusammenhängen analysieren reading),
leren Schwierigkeitsgrades spontan, ohne
Einzelinformationen erfassen, (S. 16). sich rasch eine erste Orientierung über
sprachliche Hilfen und unter Verwendung
die inhaltliche Struktur eines Textes nach- Inhalt, Aufbau und Relevanz eines Textes
wörterbuchunabhängiger Erschließungs-
vollziehen und Gestaltungsmerkmale in zu verschaffen (skimming),
techniken zu verstehen (extensive reading)
ihrer Wirkung erfassen, Teilinformationen aus längeren Texten
[…],
die Absicht und Wirkung von Texten in deren unter vorgegebenen oder selbstgewählten
Textart, Textaufbau, Sprachfunktionen
zielkulturellen Zusammenhängen erkennen, Zielsetzungen zu entnehmen (selective
sowie wichtige formale Mittel eines Textes
mehrfach kodierte Texte und Textteile, z. B. reading / scanning),
zu erkennen und in Bezug zur inhaltlichen
in Werbeanzeigen, Plakaten, Flugblättern, einzelne formale Mittel eines Textes, die
Aussage zu setzen (S. 28).
aufeinander beziehen und in ihrer Einzel- für dessen Aussage oder Sinngehalt von
und Gesamtaussage erkennen, analysieren besonderer Bedeutung sind, zu erkennen
und bewerten (S. 16). und in Bezug zur inhaltlichen Aussage zu
setzen (S. 18).

Leseverstehen wird in der gesamten Oberstufe mit authentischem Material (fiktionalen und nichtfiktionalen englischsprachigen Texten jedweder medialer Form) intensiv geübt. Schü-
lerinnen und Schüler beherrschen verschiedene Lesestrategien (skimming, scanning u.a.). Leseverstehen wird in die thematische Arbeit integriert und isoliert geübt.

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Bildungsstandards Allgemeine Hochschulreife Lehrplan Oberstufe
Sprechen

An Gesprächen teilnehmen Für Unterricht, Beruf, öffentliches Leben und privaten Umgang besitzt die mündliche Sprechfer-
Die Schülerinnen und Schüler können sich weitgehend flüssig, sprachlich korrekt und tigkeit entscheidende Bedeutung, denn sie ermöglicht die aktive, sach- und adressatenbezogene
adressatengerecht sowie situationsangemessen an Gesprächen beteiligen. Sie sind bereit und in Teilnahme an Gesprächen und Diskussionen (S. 17).
der Lage, in einer gegebenen Sprechsituation zu interagieren, auch wenn abstrakte und in einzel-
nen Fällen weniger vertraute Themen behandelt werden. (S. 16).

Zusammenhängendes monologisches Sprechen


Die Schülerinnen und Schüler können klare und detaillierte Darstellungen geben, ihren
Standpunkt vertreten und erläutern sowie Vor- und Nachteile verschiedener Optionen angeben
(S. 17).

Grundlegendes Niveau (GK) Erhöhtes Niveau (LK) GK LK

Die Schülerinnen und Schüler können Die Schülerinnen und Schüler können darü- Im Einzelnen erwerben bzw. festigen die Darüber hinaus wird eine möglichst selbst-
ein adressatengerechtes und situations- ber hinaus Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit ständige, vorlagenunabhängige Ausdrucks-
angemessenes Gespräch in der Fremd- sich an Diskussionen zu weniger vertrau- Textstellen zu paraphrasieren, fähigkeit für die flexible Teilnahme an
sprache führen, ten Themen aktiv beteiligen, auf differen- den Inhalt von Texten und Filmen wie- Gesprächen und Diskussionen im privaten, be-
verbale und nicht-verbale Gesprächs- zierte Äußerungen anderer angemessen derzugeben, zusammenzufassen und zu ruflichen und öffentlichen Bereich angestrebt.
konventionen situationsangemessen reagieren sowie eigene Positionen vertre- erläutern, Die Bereitschaft zum Sprechen und zu sach-
anwenden, um z. B. ein Gespräch oder ten, einfachere Aspekte der Form sowie die und adressatengerechtem Sprachverhalten
eine Diskussion zu eröffnen, auf Aussagen ein adressatengerechtes und situations- Aussageabsicht und Wirkung eines Textes soll erzieherisches Ziel des Unterrichts sein.
anderer Sprecher einzugehen, sich auf angemessenes Gespräch in der Fremd- bzw. Films zu erläutern,
Gesprächspartner einzustellen und ein sprache führen und sich dabei spontan visuelle Vorlagen (z. B. Bilder, Schaubil- Im Einzelnen erwerben bzw. festigen die Schü-
Gespräch zu beenden, und weitgehend flüssig äußern, der, Karikaturen) in Texte umzusetzen lerinnen und Schüler die Fähigkeit,
angemessene kommunikative Strategien zu aktuellen wie generell bedeutsamen (Beschreibung, Kommentar, assoziative Form, Aussageabsicht und Wirkung eines
bewusst einsetzen, um mit Nichtverste- Sachverhalten Stellung nehmen und in und kreative Formen der Umsetzung), Textes bzw. Films zu erläutern,
hen und Missverständnissen umzugehen, Diskussionen ggf. verschiedene Positio- Informationen, Arbeitsergebnisse und die jeweilige Beziehung von Wort und Bild
sich zu vertrauten Themen aktiv an nen sprachlich differenziert formulieren Sachverhalte (auch mit Hilfe von Stich- in Texten und Filmen möglichst differen-
Diskussionen beteiligen sowie eigene (S. 17). wortnotizen) in einem Kurzreferat usw. ziert zu erläutern,
Positionen vertreten, darzustellen, Informationen, Arbeitsergebnisse und
in informellen und formellen Situationen Zusammenhängendes monologisches zu Themen, Texten, Arbeitsvorhaben und Sachverhalte (auch mit Hilfe von Stich-
persönliche Meinungen unter Beachtung Sprechen -ergebnissen argumentierend und kom- wortnotizen) gegliedert und differenziert
kultureller Gesprächskonventionen aus- Die Schülerinnen und Schüler können mentierend Stellung zu nehmen, darzustellen (S. 27),
drücken und begründen, darüber hinaus Beobachtungen und Erfahrungen aus der der Gestaltung der Gesprächsleitung
zu aktuell bedeutsamen Sachverhalten in Sachverhalte bezogen auf ein breites eigenen Lebenswelt zu versprachlichen, (S. 37).
Gesprächen oder Diskussionen Stellung Spektrum von anspruchsvollen Themen
nehmen (S. 17).
Zusammenhängendes monologisches fachlichen, persönlichen und kulturellen in Gesprächen und Diskussionen eigene
Sprechen Interesses strukturiert darstellen und kom- Gedanken zu äußern und auf Fragen und
Die Schülerinnen und Schüler können mentieren, Äußerungen von Gesprächspartnern ein-
Sachverhalte bezogen auf ein breites komplexe nicht-literarische und literari- zugehen,
Spektrum von Vorgängen des Alltags sowie sche, auch mediale Textvorlagen sprach- Gespräche selbst zu initiieren, aufrecht zu
Themen fachlichen und persönlichen lich angemessen und kohärent vorstellen erhalten, zu beenden etc. (S. 17),
Interesses strukturiert darstellen und ggf. und dabei wesentliche Punkte und rele- des ansprechenden mündlichen Vortrags
kommentieren, vante unterstützende Details hervorhe- von Informationen, Arbeitsergebnissen
für Meinungen, Pläne oder Handlungen ben, und Bewertungen in verschiedenen For-
klare Begründungen bzw. Erläuterungen eine Präsentation klar strukturiert und men (Kurzreferat, Referat etc.),
geben, flüssig vortragen, ggf. spontan vom vorbe- der Übernahme verschiedener Rollen (Rol-
nicht-literarische und literarische, auch reiteten Text abweichen und auf Nachfra- lenspiel, Planspiel, Interview etc.),
mediale Textvorlagen sprachlich angemes- gen zum Thema eingehen (S. 18). der sachgerechten und zielgerichteten
sen und kohärent vorstellen, Teilnahme am Gespräch,
im Kontext komplexer Aufgabenstellungen der gelenkten Argumentation in verschie-
eigene mündliche Textproduktionen, z. B. denen Formen (z.B. Debatte, hearing, hot
Vorträge, Reden, Teile von Reportagen und seat),
Kommentare, planen, adressatengerecht der sachgerechten Argumentation über
vortragen und dabei geeignete Vortrags- inhaltlich-thematische und methodische
und Präsentationsstrategien nutzen Fragen mit dem Ziel des Einverständnisses
(S. 17/18). über den Arbeitsprozess und gemeinsame
Arbeitsergebnisse oder der Reflexion und
Bewusstmachung von Differenzen (Dis-
kursfähigkeit) (S. 25).

Das monologische, das dialogische Sprechen sowie die aktive Teilnahme an Gesprächen werden in der gesamten Oberstufe intensiv geübt. Sprechen wird in die thematische Arbeit inte-
griert, ebenfalls wird das freie Sprechen zu aktuellen auch wenig vertrauten Themen geübt.

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Bildungsstandards Allgemeine Hochschulreife Lehrplan Oberstufe
Schreiben

Die Schülerinnen und Schüler können Texte zu einem breiten Spektrum von Themen des fach- Die Übung des schriftlichen Ausdrucks festigt und erweitert die Fertigkeit, orthographisch,
lichen und persönlichen Interesses adressatengerecht und textsortenspezifisch verfassen. Sie lexikalisch und syntaktisch richtig sowie stilistisch angemessen zu schreiben. Die Schulung der
verfügen über Techniken und Strategien des formellen, informellen und kreativen Schreibens schriftlichen Ausdrucksfähigkeit zielt auf eine Sprachbeherrschung, die die Schülerinnen und
(S. 18). Schüler befähigt, sich in situationsgerechter, zusammenhängender und adressatenbezogener
Form zu äußern. Zudem sind sachgemäßer und präziser Sprachgebrauch ein allgemeines erzie-
herisches Ziel. […] Die Schulung der schriftlichen Ausdrucksfähigkeit nimmt weitgehend die glei-
chen Ausdrucksformen auf, wie sie im Bereich des Mündlichen gegeben sind. Durch den stärker
reflektierten Sprachgebrauch bei der schriftlichen Textproduktion werden größere Genauigkeit
und Differenziertheit im Wortschatz sowie ein erhöhtes Maß an Geschlossenheit in der Äuße-
rungsform gefördert (S. 18).

Grundlegendes Niveau (GK) Erhöhtes Niveau (LK) GK LK

Die Schülerinnen und Schüler können Die Schülerinnen und Schüler können Im Einzelnen erwerben oder festigen die Die Schulung der schriftlichen Ausdrucks-
Schreibprozesse selbstständig planen, darüber hinaus Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit fähigkeit […] strebt [darüber hinaus] unter
umsetzen und reflektieren, aus einem breiten Spektrum eine beim Hören und Lesen von Texten sach- Beachtung des schriftlichen Registers einen
Texte in formeller oder persönlich-in- Textsorte auswählen, in eigenen Text- gerechte Notizen anzufertigen, bewussteren und differenzierten Sprach-
formeller Sprache verfassen und dabei produktionen situationsangemessen und Textstellen zu paraphrasieren, gebrauch an. Dieser zeigt sich in der grö-
wesentliche Konventionen der jeweiligen adressatengerecht umsetzen und dabei eine Textzusammenfassung zu erstellen, ßeren Reichhaltigkeit und Differenziertheit
Textsorten beachten, die Konventionen der jeweiligen Textsorte Fragen insbesondere zum Inhalt, aber des Wortschatzes, der größeren Klarheit
Informationen strukturiert und kohärent beachten, auch zu Aussagen und zu einfacheren und Variation im Satzbau, in geschickterer
vermitteln, bei der Textgestaltung funktionale formalen Aspekten eines Textes zu beant- Satzverbindung und in dem gezielten Einsatz
sich argumentativ mit unterschiedlichen Gesichtspunkte, z.B. Leserlenkung und worten, elementarer Stilelemente
Positionen auseinandersetzen, Fokussierung, beachten, Arbeitsergebnisse in angemessener Form (S. 28).
Texte zu literarischen und nicht-literari- literarische und nicht-literarische schriftlich darzustellen,
schen Textvorlagen verfassen, Textvorlagen transformieren, z.B. einen visuelle Vorlagen zu versprachlichen, Im Einzelnen erwerben oder festigen die
eigene kreative Texte verfassen, ggf. in historischen Text in einen modernen Text zu Sachverhalten, Themen und Texten Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit,
Anbindung an eine Textvorlage, umwandeln, einen Text mit fachsprachli- argumentierend und kommentierend Fragen zu Inhalt, Form und Aussagen
Textsorten zielorientiert in eigenen chen Elementen für eine andere Zielgrup- Stellung zu nehmen, eines Textes in geschlossener Form zu
Textproduktionen situationsangemessen pe adaptieren (S. 17). eine Textvorlage schriftlich aus- oder beantworten,
verwenden, umzugestalten (creative writing), visuelle Vorlagen in Texte umzusetzen
diskontinuierliche Vorlagen in kontinuier- eigene ästhetische Texte zu gestalten (Beschreibung, Kommentar, Formen
liche Texte umschreiben (S. 18). (creative writing), kreativer Umsetzung),
persönliche und formelle Briefe zu schrei- zu Sachverhalten, Themen und Texten er-
ben, läuternd, argumentierend und kommen-
ein Bewerbungsschreiben und einen tierend, auch in längeren zusammenhän-
Lebenslauf abzufassen (S. 19). genden Äußerungen, Stellung zu nehmen,
eine längere schriftliche Ausarbeitung
(Protokoll oder Referat) zu erstellen […],
eigene Texte mit ästhetischen oder lite-
rarischen Merkmalen (creative writing) zu
gestalten (S. 29).

Das Schreiben verschiedener Textsorten wird in der gesamten Oberstufe intensiv geübt. Die Schülerinnen und Schüler beherrschen verschiedene Schreibstrategien.

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Bildungsstandards Allgemeine Hochschulreife Lehrplan Oberstufe
Sprachmittlung

Die Schülerinnen und Schüler können – auch unter Verwendung von Hilfsmitteln und Da kulturelle Differenzen ein konstitutives Merkmal fremdsprachlicher Begegnungssituationen
Strategien – wesentliche Inhalte authentischer mündlicher oder schriftlicher Texte, auch zu sind, kommt der Bereitschaft und der Fähigkeit, sich über Differenzen zu verständigen und den
weniger vertrauten Themen, in der jeweils anderen Sprache sowohl schriftlich als auch münd- Sinn oder die Bedeutung von Äußerungen auszuhandeln […] besondere Bedeutung zu (S. 7).
lich adressatengerecht und situationsangemessen für einen bestimmten Zweck wiedergeben Im Englischunterricht werden […] die Bereitschaft der Schülerinnen und Schüler und alle Kennt-
(S. 19). nisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten weiter entwickelt, die zu einem erfolgreichen, sach- und
situationsgerechtem sprachlichen Handeln in realen Situationen befähigen und die zu einem
differenzierten Umgang mit der englischen Sprache erforderlich sind (S.8).

Grundlegendes Niveau (GK) Erhöhtes Niveau (LK) GK und LK

Die Schülerinnen und Schüler können Die Schülerinnen und Schüler können In einer Vielzahl von Situationen in Alltag, Studium und Beruf können auch die elementaren
Informationen adressatengerecht und darüber hinaus sprachmittelnden Fertigkeiten des Dolmetschens und Übersetzens erforderlich sein, verstanden
situationsangemessen in der jeweils aus einem breiten Spektrum eine für das als sinngemäßes mündliches oder schriftliches Übertragen. Übungen dazu sind in die themati-
anderen Sprache zusammenfassend Verstehen erforderliche Bemerkungen sche Arbeit integriert.
wiedergeben, hinzufügen,
interkulturelle Kompetenz und entspre- zur Bewältigung der Sprachmittlung Die Schülerinnen und Schüler erwerben oder festigen die Fähigkeit,
chende kommunikative Strategien einset- kreativ mit den beteiligten Sprachen in wichtigen Alltagssituationen die Verständigung zwischen deutsch- und englischspra-
zen, um adressatenrelevante Inhalte und umgehen. chigen Gesprächspartnern durch sinngemäßes mündliches Übertragen in die Ziel- bzw.
Absichten in der jeweils anderen Sprache Muttersprache herzustellen (elementares Dolmetschen),
zu vermitteln, ausgewählte fremdsprachliche Texte in die Muttersprache und muttersprachliche Texte in
bei der Vermittlung von Informationen die Fremdsprache zu übertragen (z.B. Gebrauchstexte zur Sicherstellung der Kommunika-
gegebenenfalls auf Nachfragen eingehen, tion oder literarische Texte zur Bewusstmachung sprachlicher und literarisch-ästhetischer
Inhalte unter Nutzung von Hilfsmitteln, Phänomene) (S. 19, 29).
wie z.B. Wörterbüchern, durch Kompen-
sationsstrategien, wie z. B. Paraphrasie-
ren, und gegebenenfalls Nutzung von
Gestik und Mimik adressatengerecht und
situationsangemessen sinngemäß über-
tragen (S. 19).

Die Sprachmittlung wir in der gesamten Oberstufe intensiv geübt, gegebenenfalls unter Verwendung von Hilfsmitteln und Kompensationsstrategien.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem sinngemäßen schriftlichen und mündlichen Übertragen.
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Bildungsstandards Allgemeine Hochschulreife Lehrplan Oberstufe
Verfügen über sprachliche Mittel

Die sprachlichen Mittel – Wortschatz, Grammatik, Aussprache, Prosodie und Orthografie – sind Die genannten sprachlichen Fertigkeiten setzen den Erwerb bzw. die Festigung folgender sprach-
Kompetenz bildende, funktionale Bestandteile des sprachlichen Systems und der Kommuni- licher Kenntnisse bzw. Teilfertigkeiten voraus (S. 19, 29):
kation. Die sprachlichen Mittel haben grundsätzlich dienende Funktion, wobei die gelingende
Kommunikation im Vordergrund steht. Die Schülerinnen und Schüler greifen bei der Sprachre-
zeption und -produktion auf ein breites Repertoire lexikalischer, grammatischer, textueller und
diskursiver Strukturen zurück, um die Fremdsprache auch als Arbeitssprache in der Auseinan-
dersetzung mit komplexen Sachverhalten zu verwenden (S. 20).

Grundlegendes Niveau (GK) Erhöhtes Niveau (LK) GK LK

Die Schülerinnen und Schüler können Phonetik/Intonation Darüber hinaus …


einen erweiterten allgemeinen und thematischen Wortschatz sowie einen Funktions- und korrekte Aussprache des Standard British Phonetik/Intonation
Interpretationswortschatz nutzen, English oder des Standard American Kenntnis weiterer prosodischer Mittel
ihre lexikalischen Bestände kontextorientiert und vernetzt verwenden und dabei auch Wör- English; (z.B. Rhythmus, Tonstärke, Tempo, Akzent)
ter und Wendungen aus dem Bereich informeller mündlicher Sprachverwendung einsetzen, Kenntnis und Verwendung verschiedener auch im Hinblick auf deren Verwendung in
ein gefestigtes Repertoire der grundlegenden grammatischen Strukturen für die Realisie- Intonationsmuster; Hörtexten, Dramen und Gedichten;
rung ihrer Sprech- und Schreibabsichten nutzen, Fähigkeit, Texte sinndarstellend Grammatik
ein gefestigtes Repertoire typischer Aussprache- und Intonationsmuster verwenden und vorzutragen. teils produktive, teils rezeptive Verfüg-
dabei eine meist klar verständliche Aussprache und angemessene Intonation zeigen, Grammatik barkeit der grammatischen Strukturen
mit repräsentativen Varietäten der Standardsprache umgehen, wenn klar artikuliert gespro- produktive Verfügbarkeit der gramma- des formal spoken English und des formal
chen wird, tischen Strukturen des informal spoken written English.
ihre erweiterten Kenntnisse zu den Regelmäßigkeiten der Orthografie und Zeichensetzung English und des informal written English; Wortschatz
nutzen und ihren aktiven Wortschatz weitgehend regelkonform verwenden, vorwiegend rezeptive Verfügbarkeit der vorwiegend produktive Verfügbarkeit eines
emotional markierte Sprache identifizieren und einschätzen und auf emotionale Äußerun- grammatischen Strukturen des formal allgemeinen Erweiterungswortschatzes
gen angemessen reagieren, spoken English und formal written English. […];
sich auf repräsentative Varietäten einstellen, auch wenn nicht durchgehend artikuliert Wortschatz produktive Verfügbarkeit eines Fachvoka-
gesprochen wird (S. 20). produktive Verfügbarkeit eines Grund­ bulars zur Beschreibung sprachlicher Phä-
wortschatzes; nomene (auch grammatischer Strukturen)
teils rezeptive, doch vorwiegend pro- und zur Analyse und Kommentierung von
duktive Verfügbarkeit eines allgemeinen Texten.
Erweiterungswortschatzes […]; teils pro-
duktive, teils rezeptive Verfügbarkeit eines
themenspezifischen Erweiterungswort­
schatzes […];
produktive Verfügbarkeit eines elemen- Im Rahmen der Wortschatzarbeit wird ein
taren Fachvokabulars zur Beschreibung Zuwachs von ca. 1000 produktiv verfügbaren
sprachlicher Phänomene (auch gramma- Einheiten am Ende der gymnasialen Oberstufe
tischer Strukturen) und zur Analyse und […] angestrebt. […]
Kommentierung von Texten.
Redemittel, Sprachebenen, Register
Im Rahmen der Wortschatzarbeit wird als Beherrschung von angemessenen Re-
Richtwert ein Zuwachs von ca. 600 produktiv demitteln in vielfältigen Standard- und
verfügbaren Einheiten am Ende der gymnasia- Alltagssituationen,
len Oberstufe […] angestrebt. […] Kenntnis unterschiedlicher Sprachebenen
(formal, informal, colloquial, vulgar, slang)
Redemittel, Sprachebenen, Register und ansatzweise die Fähigkeit, diese Ebe-
Beherrschung von Redemitteln zum Aus- nen situationsgerecht anzuwenden;
druck von Aussageintentionen, vor allem Kenntnis charakteristischer Merkmale der
in den Bereichen der Information und der gesprochenen und geschriebenen Sprache
Argumentation sowie zur Teilnahme am sowie die Fähigkeit, sie situationsgerecht
Gespräch (diskurssteuernde Redemittel); anzuwenden;
Beherrschung von angemessenen Rede- Kenntnis grundlegender Stilelemente und
mitteln für die Erstellung von Gebrauchs- ansatzweise die Fähigkeit, einige elemen-
texten (z.B. Brief, Lebenslauf usw.); tare Mittel (z. B. Wiederholung, Aufzäh-
Beherrschung von angemessenen Rede- lung, rhetorische Frage) aussagegerecht
mitteln in Alltagssituationen; oder auch spielerisch-kreativ anzuwenden
Kenntnis unterschiedlicher Sprachebenen (S. 29/30).
(formal, informal, colloquial, vulgar, slang);
Kenntnis charakteristischer Merkmale der
gesprochenen und geschriebenen Sprache
und ansatzweise die Fähigkeit, sie situati-
onsgerecht anzuwenden (S. 19/20).

Im Lauf der gymnasialen Oberstufe erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse in den Bereichen Wortschatz, Grammatik, Aussprache, Orthografie, Zeichensetzung etc..
Die Beherrschung dieser sprachlichen Mittel hat eine dienende Funktion und ist mit der funktionalen kommunikativen Kompetenz eng verknüpft. Der Erwerb und das Einüben der
sprachlichen Mittel werden in inhaltlich-thematische Kontexte integriert.

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Bildungsstandards Allgemeine Hochschulreife Lehrplan Oberstufe
Interkulturelle kommunikative Kompetenz

Der Prozess interkulturellen Verstehens und Handelns beruht auf dem Zusammenspiel von Wis- Das Erlernen des Englischen ist immer auch die Begegnung mit den Kulturen englischsprachi-
sen, Einstellungen und Bewusstheit. ger Länder. Der Englischunterricht gewährt Einblicke in die Lebenssituationen, Traditionen und
Schülerinnen und Schüler nutzen verschiedene Wissenskomponenten als Hilfe für das Verstehen Konventionen fremder Kulturen, versucht sie zu verstehen und zielt auf die Verständigung mit
und Handeln. Dazu zählen ihr fremdkulturelles Wissen, insbesondere in der Form soziokulturellen ihnen. Das Fach Englisch ist dabei besonders geeignet, die Sensibilität und das Bewusstsein für
Orientierungswissens, und ihre Einsichten in die kulturellen Prägungen von Sprache und Sprach- die Eigenständigkeit und das Zusammenspiel verschiedener Kulturen zu fördern, da viele Länder
verwendung, auch bezogen auf den Gebrauch der Fremdsprache als lingua franca. Letzteres be- des Zielsprachengebietes vom Zusammenleben verschiedener ethnischer Gruppen mit unter-
trifft insbesondere das Englische. Strategisches Wissen als weitere Wissenskomponente umfasst schiedlichen kulturellen Traditionen geprägt sind. Bei aller Bereitschaft zum Verstehen und zur
vor allem Strategien, die die Kommunikation unter den besonderen Bedingungen des Gebrauchs Verständigung ist aber auch das Bewusstsein kultureller Unterschiede und die Achtung vor der
der Fremdsprache sichern. Es ermöglicht Schülerinnen und Schülern, mit eigenem und fremdem fremden sowie die Wahrung der eigenen kulturellen Identität wichtig. In der Auseinandersetzung
sprachlichem und kulturellem Nichtverstehen und mit der Begrenztheit ihrer Lernersprache in mit von der eigenen Kultur abweichenden Erscheinungen, Normen und Wertvorstellungen sind
Kommunikationssituationen umzugehen. Zudem hilft es ihnen, nicht explizit Formuliertes in Annäherung und Distanzierung gleichermaßen möglich. Da kulturelle Differenzen ein konstitu-
mündlicher wie schriftlicher Kommunikation zu erkennen und zu verstehen. tives Merkmal fremdsprachlicher Begegnungssituationen sind, kommt der Bereitschaft und der
Gelingende interkulturelle Kommunikation setzt bei Schülerinnen und Schülern neben Wissen Fähigkeit, sich über Differenzen zu verständigen und den Sinn oder die Bedeutung von Äußerun-
und dem Verfügen über Strategien angemessene Einstellungen voraus. Dazu zählen insbesondere gen auszuhandeln (negotiation of meaning), besondere Bedeutung zu (S. 7).
die Bereitschaft und Fähigkeit, anderen respektvoll zu begegnen, sich kritisch mit ihnen auseinan-
derzusetzen und beim eigenen Sprachhandeln sprachliche und inhaltliche Risiken einzugehen.
Im Prozess interkulturellen Verstehens und Handelns spielt außerdem Bewusstheit eine wichtige
Rolle. Die Schülerinnen und Schüler entwickeln die Fähigkeit und Bereitschaft, ihr persönliches
Verstehen und Handeln zu hinterfragen und mit den eigenen Stand-punkten Unvereinbares aus-
zuhalten und in der interkulturellen Auseinandersetzung zu reflektieren (S. 21).

Grundlegendes Niveau (GK) Erhöhtes Niveau (LK) GK LK

Die Schülerinnen und Schüler können in direkten und in medial vermittelten interkulturellen Im Teilbereich „Landeskunde“ werden die Die landeskundliche Arbeit zielt vorwiegend
Situationen kommunikativ handeln. Dies bezieht sich auf personale Begegnungen sowie das Bereitschaft und die Fähigkeit der Schülerin- auf eine problemorientierte Auseinanderset-
Verstehen, Deuten und Produzieren fremdsprachiger Texte. Die Schülerinnen und Schüler nen und Schüler zur interkulturellen Kommu- zung mit gegenwartsbezogenen Erscheinun-
greifen dazu auf ihr interkulturelles kommunikatives Wissen zurück und beachten kulturell nikation entwickelt und gefördert. Ein tieferes gen ab, wobei zu deren besserem Verständnis
geprägte Konventionen. Dabei sind sie in der Lage, eigene Vorstellungen und Erwartungen Verständnis für fremde Kulturen und die wei- auch historische Entwicklungen in die Be-
im Wechselspiel mit den an sie herangetragenen zu reflektieren und die eigene Position zum tergehende Verständigung mit ihnen erfordern trachtung einbezogen werden. Der Beitrag der
Ausdruck zu bringen. den Erwerb von Kenntnissen über und die Aus- Landeskunde zum Sprachunterricht besteht
Die Schülerinnen und Schüler können einandersetzung mit kulturspezifischen Sach- vorwiegend in der Aneignung eines the-
ihr Orientierungswissen über die Zielkulturen in vielfältigen Situationen anwenden: Aspekte verhalten, Lebensformen, Verhaltens­weisen menspezifischen Erweiterungswortschatzes
der Alltagskultur und Berufswelt, Themen und Probleme junger Erwachsener, gegenwärtige und Wertvorstellungen in Großbritannien, den und in der Einübung von Ausdrucksmitteln im
politische und soziale Bedingungen, historische und kulturelle Entwicklungen einschließlich USA und anderen Zielsprachenländern. Die Hinblick auf das Informieren und Argumentie-
literarischer Aspekte sowie Themen von globaler Bedeutung, landeskundliche Arbeit zielt vorwiegend auf ren sowie zum Diskurs über Wertungen und
eine problemorientierte Auseinandersetzung Haltungen.
mit gegenwartsbezogenen Erscheinungen ab.
ihr Wissen über Kommunikation anwenden und fremdsprachige Konventionen beachten Im Einzelnen erwerben und vertiefen die [Über das grundlegende Niveau (GK) hinaus]
u. a. zur Signalisierung von Distanz und Nähe, Schülerinnen und Schüler erwerben und vertiefen die Schülerinnen und
ihre Wahrnehmungen und (Vor-)Urteile erkennen, hinterfragen, relativieren und ggf. Verständnis für die Menschen fremder Schüler
revidieren, Kulturen und die Bereitschaft zur Verstän- Verständnis für die Menschen fremder Kul-
einen Perspektivenwechsel vollziehen sowie verschiedene Perspektiven vergleichen digung mit ihnen, turen und deren spezifische Probleme,
und abwägen, die Fähigkeit, landeskundliche Informatio- die Bereitschaft zur Verständigung mit
Werte, Haltungen und Einstellungen ihrer zielsprachigen Kommunikationspartner erkennen nen zu gewinnen und auszuwerten, Menschen verschiedener Kulturen in viel-
und unter Berücksichtigung des fremdkulturellen Hintergrundes einordnen, Kenntnisse über und Einblicke in wichtige fältigen Situationen und Kontexten,
fremdsprachige Texte und Diskurse in ihrer fremdkulturellen Dimension erfassen, deuten gesellschaftliche und kulturelle Erschei- Kenntnisse über wichtige geschichtliche
und bewerten, nungen und Probleme der Gegenwart. Vorgänge, politische Dokumente, staatli-
fremde und eigene Werte, Haltungen und Einstellungen im Hinblick auf international Die Behandlung landes- und kulturspezifischer che und gesellschaftliche Institutionen,
gültige Konventionen (z. B. die Menschenrechte) einordnen, Aspekte erfolgt im Rahmen eines themen- Einblicke in wichtige politische, soziale
ihr strategisches Wissen nutzen, um Missverständnisse und sprachlich-kulturell bedingte orientierten Unterrichts an authentischen und kulturelle Erscheinungen und Proble-
Konfliktsituationen zu erkennen und zu klären, Texten, Medien und Materialien. Neben Sach- me der Gegenwart,
sich trotz des Wissens um die eigenen begrenzten kommunikativen Mittel auf interkultu- texten können auch literarische Texte oder Einblicke in einige wichtige geistes­
relle Kommunikationssituationen einlassen und ihr eigenes sprachliches Verhalten in seiner Mischformen (Autobiographien, Briefe, Essays geschichtliche, gesellschaftliche und
Wirkung reflektieren und bewerten, etc.) besondere Perspektiven auf eine Kultur kulturelle Entwicklungen (S. 33).
auch in für sie interkulturell herausfordernden Situationen reflektiert agieren, indem sie eröffnen (S. 22).
sprachlich und kulturell Fremdes auf den jeweiligen Hintergrund beziehen und sich konst-
ruktiv-kritisch damit auseinandersetzen (S. 21/22).

Ausgehend von den im Lehrplan vorgesehenen Inhalten erwerben die Schülerinnen und Schüler fremdkulturelles Wissen, das sie sowohl zum Verstehen englischsprachiger Texte als
auch auf der Handlungsebene reflektiert nutzen können.

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16
Bildungsstandards Allgemeine Hochschulreife Lehrplan Oberstufe
Text- und Medienkompetenz

Text- und Medienkompetenz umfasst die Fähigkeit, Texte selbstständig, zielbezogen sowie in Die Vielzahl der Äußerungsformen und Diskurse in und zwischen den Kulturen der Zielspra-
ihren historischen und sozialen Kontexten zu verstehen, zu deuten und eine Interpretation zu chenländer sowie die Bedeutung visueller, elektronischer und anderer Medien im Alltag und in
begründen. Text- und Medienkompetenz schließt überdies die Fähigkeit mit ein, die gewonne- der Sozialisation junger Menschen erfordern dabei einen weitgefassten Textbegriff, der sowohl
nen Erkenntnisse über die Bedingungen und Techniken der Erstellung von Texten zur Produktion direkte als auch medial vermittelte Kommunikationsformen einschließt und der nicht nur die
eigener Texte unterschiedlicher Textsorten zu nutzen. Alle mündlich, schriftlich und medial traditionellen Genres, sondern z.B. auch den Spielfilm, die Fernsehnachricht oder die email-Bot-
vermittelten Produkte, die Schülerinnen und Schüler rezipieren, produzieren oder austauschen, schaft umfasst. […]
werden als ”Text“ verstanden. Der Medienbegriff umfasst alle Mittel und Verfahren der Infor- Durch die Auswahl authentischer, bedeutsamer und belangvoller Texte und Materialien sowie
mationsverarbeitung und -verbreitung. durch die Kombination und den Wechsel verschiedener Medien werden intensive Prozesse der
Als komplexe, integrative Kompetenz geht die Text- und Medienkompetenz über die in den Verarbeitung und schließlich der Produktion von Information und Sprache angestoßen, die indi-
zugrunde liegenden funktionalen kommunikativen Kompetenzen definierten Anforderungen viduelle Lernwege und Sinnerstellung im Fremdsprachenunterricht ermöglichen. Diese Prozesse
hinaus (insbesondere im Vergleich zum Lese- und Hör-/Hörsehverstehen). Dies entspricht dem und aus ihnen entstandene Produkte können ihrerseits Anregungen sein für weiter führende
zentralen Stellenwert von Texten und Medien für alle Zielsetzungen des gymnasialen Ober- Kommunikations-, Erwerbs- und Verarbeitungsprozesse.
stufenunterrichts. Die Schülerinnen und Schüler greifen im Sinne des vernetzenden Lernens Der Prozess des Verstehens fiktionaler und nichtfiktionaler fremdsprachlicher Texte (jedweder
auf Wissen zurück, das sie in schulischen Lernangeboten und außerhalb der Schule erworben medialer Form) wird gesehen als Begegnung mit den in ihnen niedergelegten Erfahrungen, Wert-
haben, und entwickeln es weiter. vorstellungen, Ansichten und Deutungen der Wirklichkeit. […] Der Ganzheitlichkeit und Indivi-
Text- und Medienkompetenz ermöglicht das Verstehen und Deuten von kontinuierlichen und dualität des Verstehensvorgangs trägt der Englischunterricht durch erfahrungs- und handlungs-
diskontinuierlichen – auch audio- und audiovisuellen – Texten in ihren Bezügen und Vorausset- orientierte Zugänge Rechnung, die das kognitivanalytische Verstehen durch activities ergänzen,
zungen. Sie umfasst das Erkennen konventionalisierter, kulturspezifisch geprägter Charakteris- die den Verstehensprozess vor- und nachbereiten oder begleiten (pre-, while-, post-reading
tika von Texten und Medien, die Verwendung dieser Charakteristika bei der Produktion eigener activities), die Vorerfahrungen der Rezipienten aktivieren oder ihre Phantasie und ihre Kreativität
Texte sowie die Reflektion des individuellen Rezeptions- und Produktionsprozesses (S. 22/23). im Umgang mit dem Text fördern (S. 8).

Grundlegendes Niveau (GK) Erhöhtes Niveau (LK) GK LK

Die Schülerinnen und Schüler können Die Schülerinnen und Schüler können darüber Im Umgang mit Texten erwerben und festigen Im Einzelnen erwerben die Schülerinnen und
sprachlich und inhaltlich komplexe, litera- hinaus die Schülerinnen und Schüler sowohl Fertig- Schüler [darüber hinaus] einen Grundbestand
rische und nicht-literarische Texte verste- Gestaltungsmittel in ihrer Wirkung erken- keiten und Kenntnisse der Textanalyse (guided textkundlicher Kenntnisse, und zwar zur
hen und strukturiert zusammenfassen, nen, deuten und bewerten, text analysis) mit dem Ziel der kommentieren- Unterscheidung
mithilfe sprachlichen, inhaltlichen sowie die von ihnen vollzogenen Deutungs- und den Interpretation als auch die Fähigkeit zu von Textgruppen (fiktionale und nicht-
textsortenspezifischen und ggf. stilis- Produktionsprozesse reflektieren und kreativer Interpretation. fiktionale Texte) nach ihrem Bezug zur
tisch-rhetorischen Wissens literarische darlegen, Bei der kommentierenden Interpretation Wirklichkeit einschließlich des Wissens um
und nicht-literarische Texte aufgabenbe- Textvorlagen unter Berücksichtigung von stehen die Darstellung und Beschreibung des Textarten im Grenzbereich zwischen ficti-
zogen analysieren, deuten und die gewon- Hintergrundwissen in ihrem historischen Sinn- und Bedeutungsgehaltes, der Gestal- on und non-fiction (z.B. Essay, Biographie,
nenen Aussagen am Text belegen, und sozialen Kontext interpretieren tungselemente sowie der Wirkungen eines Rede),
die Wirkung spezifischer Gestaltungsmit- (S. 23). Textes und die kritische Auseinandersetzung von Kommunikationszusammenhängen
tel medial vermittelter Texte erkennen damit im Vordergrund. (Autor - Text - Leser) für die Interpreta-
und deuten, tion von fiktionalen und nichtfiktionalen
Texten,
sich mit den Perspektiven und Handlungs- Im Einzelnen erwerben und festigen die Schü- von Texttypen (z.B. argumentative, exposi-
mustern von Akteuren, Charakteren und lerinnen und Schüler tory, narrative texts) und ihrer Charakteris-
Figuren auseinandersetzen und ggf. einen die Fähigkeit, eigene Erfahrungen in die tika sowie das Wissen, dass Texte (entspre-
Perspektivenwechsel vollziehen, Textinterpretation einzubringen, chend den verschiedenen Funktionen von
bei der Deutung eine eigene Perspektive die Kenntnis grundlegender Kategorien der Sprache) verschiedene Funktionen haben
herausarbeiten und plausibel darstellen, Textanalyse und -interpretation, können (Darstellung, Ausdruck, Appell),
Textvorlagen durch das Verfassen eige- die Kenntnis grundlegender Begriffe zur dass aber häufig eine dieser Funktionen
ner – auch kreativer – Texte erschließen, Beschreibung der Textgestalt, dominant ist,
interpretieren und ggf. weiterführen, die Fähigkeit, Bezüge zwischen gesell- wichtiger Sachtextformen (z B. comment,
ihr Erstverstehen kritisch reflektieren, schaftlichen und kulturellen Phänomenen summary, definition, report, news story)
relativieren und ggf. revidieren, und dem Text herzustellen, und ihre Charakteristika,
Hilfsmittel zum vertieften sprachlichen, die Fähigkeit, Aufgaben zur Analyse und spezifischer Merkmale der behandelten
inhaltlichen und textuellen Verstehen Interpretation eines Textes weitgehend literarischen Gattungen.
und Produzieren von Texten selbstständig selbständig zu lösen, Ziel der Einübung von Analyse- und Inter-
verwenden (S. 23). die Fähigkeit, Gestalt und Sinngehalt eines pretationsverfahren ist der bewusste und zu-
Textes zu bewerten. nehmend selbstständige Umgang mit jeweils
Bei der kreativen Interpretation stehen die adäquaten Methoden zur Erschließung der
Aktivierung der Leser-Erfahrungen durch den Komposition und des Bedeutungsgehaltes von
Text und die Beleuchtung der Eigenarten und Texten. Im einzelnen erwerben und festigen
Merkmale des Textes durch gestaltenden die Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit,
Umgang im Vordergrund. sprachlich-stilistische Gestaltungselemen-
te,
Im Einzelnen erwerben und festigen die Schü- kompositorisch-strukturelle Merkmale
lerinnen und Schüler die Fähigkeit und die und texttypische bzw. gattungsspezifische
Bereitschaft, Gestaltungsmerkmale zu erkennen, zu be-
eine Textvorlage sprachlich aus- oder schreiben und in eine zusammenhängende
umzugestalten, Interpretation zu integrieren.
eine Textvorlage als Ausgangspunkt für Bei der kommentierenden Interpretation
eigene ästhetische Entwürfe und Gestal- stehen die Darstellung und Beschreibung des
tungen zu nutzen (z. B. Collage, Illustrati- Sinn- und Bedeutungsgehaltes, der Gestal-
on, filmische Produktion etc.), tungselemente sowie der Wirkungen eines
sich in vorgegebene Figuren und Rollen Textes und die kritische Auseinandersetzung
einzufühlen, sie selbstständig auszugestal- damit im Vordergrund; sie kann erfolgen
ten und darzustellen (S. 24/25). auf der Grundlage der zuvor genannten
Zugriffe der Formanalyse (Funktion, Wir-
kung, Bedeutung der Gestaltelemente),
durch Einbringung des Erfahrungshorizon-
tes,

17
18
durch die Erörterung und Erklärung der
Themen, Gegenstände oder Motive des
Textes,
durch Herstellung von Bezügen des Text-
gehaltes zu außertextlichen Sachverhal-
ten […],
durch Wertung von Form und Sinngehalt
des Textes.
Darüber hinaus können in leistungsstarken
Lerngruppen andere oder weiterführende
Interpretationsansätze und -methoden (z.B.
soziologische, rezeptionsästhetische oder
psychoanalytische) mit einbezogen werden
(S. 36/37).

Im Laufe der Oberstufe erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeit, englischsprachige Texte und Medien aller Art in ihren kulturellen Kontexten zu verstehen und zu deuten,
eigene Texte zu produzieren und Rezeptions- und Produktionsprozesse zu reflektieren.
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20
Bildungsstandards Allgemeine Hochschulreife Lehrplan Oberstufe
Sprachbewusstheit

Sprachbewusstheit bedeutet Sensibilität für und Nachdenken über Sprache und sprachlich ver- Die bewusste Wahrnehmung sowie die (gelegentliche) Betrachtung und Reflexion sprachlicher
mittelte Kommunikation. Sie ermöglicht Schülerinnen und Schülern, die Ausdrucksmittel und Phänomene, Strukturen und Funktionen sowie kommunikativer Prozesse […] im Rahmen der
Varianten einer Sprache bewusst zu nutzen; dies schließt eine Sensibilität für Stil und Register laufenden thematischen Arbeit vermittelt auf exemplarische Weise Einsichten in die Systematik
sowie für kulturell bestimmte Formen des Sprachgebrauchs, z.B. Formen der Höflichkeit, ein. und die Funktionsweise des Englischen und von Sprache im Allgemeinen. Gemeinsamkeiten und
Die Reflexion über Sprache richtet sich auch auf die Rolle und Verwendung von Sprachen in der Unterschiede sprachlicher und kultureller Traditionen der Muttersprache und der Zielsprache,
Welt, z.B. im Kontext kultureller und politischer Einflüsse. gegebenenfalls auch weiterer Sprachen, können verdeutlicht werden (S. 20).
Da Sprache stets soziokulturell geprägt ist, führt Sprachbewusstheit darüber hinaus zu einer
sensiblen Gestaltung der sprachlich-diskursiven Beziehungen mit anderen Menschen. Damit
leistet die Entwicklung von Sprachbewusstheit einen wichtigen Beitrag zum Aufbau fremdspra-
chiger Kompetenz und über diese hinaus zum interkulturellen Lernen sowie zur Persönlichkeits-
bildung.
Die Schülerinnen und Schüler können ihre Einsichten in Struktur und Gebrauch der Zielsprache
und anderer Sprachen nutzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationsprozesse sicher
zu bewältigen (S. 23/24).

Grundlegendes Niveau (GK) Erhöhtes Niveau (LK) GK LK

Die Schülerinnen und Schüler können Die Schülerinnen und Schüler können darüber Sprachbetrachtung bildet auch die Grundlage [Darüber hinaus] können Sprache und Kom-
grundlegende Ausprägungen des fremd- hinaus für eigenständiges systematisches Lernen und munikation auch eigenständige Themen sein
sprachigen Systems an Beispielen er- Varietäten des Sprachgebrauchs sprach- Verbessern sowohl des Englischen als auch der mit dem Ziel einer systematischeren Einfüh-
kennen und benennen, Hypothesen im vergleichend einordnen, Muttersprache (durch Sprachvergleich) sowie rung in den Gegenstand auf der Grundlage
Bereich sprachlicher Regelmäßigkeiten die Erfordernisse einer kommunikativen weiterer Fremdsprachen, auch über den schu- entsprechender Texte und Materialien.
formulieren und Ausdrucksvarianten ein- Situation (u. a. bezogen auf Medium, lischen Fremdsprachenunterricht hinaus. Die folgenden Aspekte können Gegenstand
schätzen, Adressatenbezug, Absicht, Stil, Register) Überdies fördert die Reflexion kommunikati- der Betrachtung sein:
regionale, soziale und kulturell geprägte reflektieren und in ihrem Sprachhandeln ver Prozesse die Bereitschaft und die Fähigkeit
Varietäten des Sprachgebrauchs erkennen, berücksichtigen (S. 24). zur bewussten Gestaltung der Kommunikati- Wortschatz und Grammatik
sprachliche Kommunikationsprobleme on und des eigenen Anteils daran (language Wortbildungsgesetze und Strukturierungs-
erkennen und Möglichkeiten ihrer Lösung, awareness). Gegenstand des Unterrichts sind möglichkeiten des Wortschatzes […];
u. a. durch den Einsatz von Kompensati- vorwiegend solche Aspekte, deren Erarbeitung strukturelle Besonderheiten des Engli-
onsstrategien abwägen, den Spracherwerb, das Textverständnis und schen […];
wichtige Beziehungen zwischen Sprach- die Kommunikationsfähigkeit fördert (funktio- Möglichkeiten der systematischen Be-
und Kulturphänomenen an Beispielen nale Sprachbetrachtung) (S. 20). schreibung einer Sprache sowie Leistungen
belegen und reflektieren, und Funktionen einer Grammatik […];
Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Sprachvarianten
Beziehungen zwischen Sprachen erkennen Besonderheiten des AE und BE sowie
und reflektieren, gegebenenfalls anderer Varianten des
über Sprache gesteuerte Beeinflussungs- Englischen und deren Ursachen;
strategien erkennen, beschreiben und regionale und soziale Varianten, vor allem
bewerten, des AE und des BE;
aufgrund ihrer Einsichten in die Elemente, die Problematik von Sprachnormen;
Regelmäßigkeiten und Ausdrucksvarianten
der Fremdsprache den eigenen Sprachge- Entwicklung der englischen Sprache
brauch steuern (S. 24). der mehrsprachige Ursprung der engli-
schen Sprache, vorwiegend anhand des
Wortschatzes;
Shakespeares Englisch als Beispiel für eine
diachrone Variante;
Englisch als Weltsprache;
Sprachverwandtschaft des Englischen mit
dem Deutschen und anderen Sprachen;

Kommunikation
Voraussetzungen und Grundlagen
menschlicher Kommunikation sowie
Ursachen für deren Störung oder Zusam-
menbruch;
der Zusammenhang zwischen Gesellschaft
bzw. sozialen Beziehungen und Sprache;
grundlegende Sprachfunktionen (Darstel-
lung, Ausdruck, Appell);
Bedeutung herkömmlicher und neuer
Medien und Technologien (S. 31).

Durch die Beschäftigung mit Strukturen und Varietäten der englischen Sprache, mit Themen wie Kommunikation, Sprachgeschichte und dem Zusammenhang von Sprache und Kultur
erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeit, Sprache bewusst, interkulturell und ästhetisch reflektiert zu verwenden.

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Bildungsstandards Allgemeine Hochschulreife Lehrplan Oberstufe
Sprachlernkompetenz

Sprachlernkompetenz beinhaltet die Fähigkeit und Bereitschaft, das eigene Sprachenlernen Im Hinblick auf die zukünftigen Anforderungen in Alltag, Studium und Beruf ist es auch eine
selbstständig zu analysieren und bewusst zu gestalten, wobei die Schülerinnen und Schüler auf Aufgabe des Englischunterrichts, die Schülerinnen und Schüler zur selbstständigen und verant-
ihr mehrsprachiges Wissen und auf individuelle Sprachlernerfahrungen zurückgreifen. wortlichen Gestaltung der eigenen Lern- und Arbeitsprozesse zu befähigen (Schlüsselqualifika-
Sprachlernkompetenz zeigt sich erstens im Verfügen über sprachbezogene Lernmethoden und tionen). Sie lernen, sowohl individuell als auch in Zusammenarbeit mit anderen, Techniken und
in der Beherrschung daraus abgeleiteter, konkreter Strategien. Sie zeigt sich zweitens in der Be- Strategien der Informationsgewinnung, der Aneignung und Anwendung von Wissen sowie der
obachtung und Evaluation der eigenen Sprachlernmotivation, -prozesse und -ergebnisse sowie Schulung von Fertigkeiten zu entwickeln und mit anderen auf angemessene Weise in englischer
drittens in der Bereitschaft und Fähigkeit, begründete Konsequenzen daraus zu ziehen. Sprache über ihre Arbeit und deren Ergebnisse zu kommunizieren. Dabei soll sowohl der prakti-
Sprachbewusstheit und Sprachlernkompetenz haben überdies einen eigenen Bildungswert, sche Umgang mit Texten, Materialien, Lerngegenständen und Medien (besonders den elektroni-
sowohl im Hinblick auf die Persönlichkeitsbildung der jungen Erwachsenen als auch auf Berufs- schen) als auch die Planung und Strukturierung von Lern- und Arbeitsprozessen geübt werden.
und Wissenschaftspropädeutik. Ziel der Einübung und bewussten Anwendung der jeweils angemessenen und effektiven Metho-
Die Schülerinnen und Schüler können ihre sprachlichen Kompetenzen und ihre vorhandene den, Arbeitsformen und Lernverfahren sind die Selbstständigkeit und die Kooperationsfähigkeit
Mehrsprachigkeit (Erstsprache, ggf. Zweitsprache, Fremdsprachen) selbstständig und reflektiert in schulischen wie außerschulischen Lern- und Arbeitsprozessen (S. 11).
erweitern. Dabei nutzen sie zielgerichtet ein breites Repertoire von Strategien und Techniken
des reflexiven Sprachenlernens (S. 25).

Grundlegendes Niveau (GK) Erhöhtes Niveau (LK) GK LK

Die Schülerinnen und Schüler können Die Schülerinnen und Schüler können darüber Die Schülerinnen und Schüler erwerben und Die Schülerinnen und Schüler erwerben und
ihr Sprachlernverhalten und ihre Sprach- hinaus festigen die Fertigkeit, festigen [darüber hinaus] die Fertigkeit […]
lernprozesse reflektieren und optimieren, das Niveau ihrer eigenen Sprachbeherr- wörterbuchunabhängige Erschließungs- Medien sachgerecht für das Lernen sowie
ihre rezeptiven und produktiven Kompe- schung einschätzen und selbstkritisch techniken (z.B. Kontext, Wortbildung, die Übung und Schulung von (auch
tenzen prüfen und gezielt erweitern, z.B. bewerten, durch Selbstevaluation ange- Ähnlichkeit mit anderen Sprachen) zu sprachlichen) Fertigkeiten einzusetzen (S.
durch die Nutzung geeigneter Strategien messen dokumentieren und die Ergebnisse verwenden, 35).
und Hilfsmittel (u.a. Nachschlagewerke, für die Planung des weiteren Sprachenler- Hilfsmittel wie ein- und zweisprachi-
gezielte Nutzung des Internets), nens verwenden, ge Wörterbücher, Nachschlagewerke,
das Niveau ihrer Sprachbeherrschung durch planvolles Erproben sprachli- Grammatiken, elektronische Dateien etc.
einschätzen, durch Selbstevaluation in cher Mittel und kommunikativer sowie sachgerecht zu verwenden,
Grundzügen dokumentieren und die inter-kultureller Strategien die eigene Bibliotheken und Karteien sachgerecht zu
Ergebnisse für die Planung des weiteren Sprach- und Sprachhandlungskompetenz benutzen,
Fremdsprachenlernens nutzen, festigen und erweitern und in diesem Wissen, Informationen und eigene Gedan-
Begegnungen in der Fremdsprache für Zusammenhang die an anderen Sprachen ken entsprechend den Erfordernissen des
das eigene Sprachenlernen nutzen (z.B. erworbenen Kompetenzen nutzen jeweiligen Arbeitszusammenhangs zu sys-
persönliche Begegnungen, Internetforen, (S. 25/26). tematisieren sowie den Zusammenhang
Radio, TV, Filme, Theateraufführungen, mit bereits Bekanntem zu erkennen und zu
Bücher, Zeitschriften), nutzen,
durch Erproben sprachlicher Mittel die Arbeits- und Lernunterlagen systema-
eigene sprachliche Kompetenz festigen tisch zu führen und längerfristig verfüg-
und erweitern und in diesem Zusammen- bar zu halten,
hang die an anderen Sprachen erworbenen das Arbeiten sowie das übende und
Kompetenzen nutzen (S. 25). wiederholende Lernen auf individuell
angemessene Weise über einen längeren
Zeitraum planvoll, zielgerichtet und
effizient zu gestalten (S. 24).

Im Laufe der Oberstufe erweitern die Schülerinnen und Schüler ihre Fähigkeit Lernprozesse zu gestalten und dabei unterschiedliche Hilfsmittel sinnvoll zu nutzen. Besonderer Wert wird
auf die Reflexion der Sprachlernprozesse sowie die selbstkritische Einschätzung fremdsprachlicher Kompetenzen gelegt.

23
Notizen:

24
MINISTERIUM FÜR BILDUNG,
WISSENSCHAFT, WEITERBILDUNG
UND KULTUR

MINISTERIUM FÜR BILDUNG,


WISSENSCHAFT, WEITERBILDUNG
UND KULTUR LEHRPLAN ENGLISCH
Mittlere Bleiche 61
55116 Mainz
Grund- und Leistungsfach
poststelle@mbwwk.rlp.de in der gymnasialen Oberstufe
www.mbwwk.rlp.de
(Mainzer Studienstufe)
IMPRESSUM

Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (Hrsg.)


Mittlere Bleiche 61
55116 Mainz
Tel.: 0 61 31 / 16 0 (zentraler Telefondienst)
Fax: 0 61 31 / 16 29 97
E-Mail: poststelle@mbwwk.rlp.de
Web: www.mbwwk.rlp.de

Redaktion: Michael Emrich

Erscheinungstermin: Oktober 2014

Anpassung an
die Bildungsstandards
für die allgemeine
Hochschulreife

Stand Juli 2014

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