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Wissenschaftstheorie und Methodologie

pädagogischer Forschung 2017

1. Wissenschaftstheorie und Methologie


1.
Welche Wissenschaften stehen mit Erziehungs- und
Bildungswissenschaften im Zusammenhang
 Philosophie
 Sozialwissenschaften
 Kulturwissenschaften
 Naturwissenschaften
2.
Was ist die Aufgabe der Wissenschaft?
 Beschreiben
 Erklären
 Vorhersage
 Veränderung
 Bewertung
 Wissenschaft als System wahrer Aussagen: Aufgabe der Wissenschaft ist es wahre
Aussagen über die Wirklichkeit zu (er)finden
3.
Was war die erste Universität?
 Bologna
4.
Was versteht man unter Wissenschaftstheorie?
a. Theorien über Bedingungen und Möglichkeiten der Erkenntnis (=Erkenntnistheorie)
b. Theorien über Sacherverhalte in der Wissenschaft (=Gegenstandstheorie)
c. Theorie über das Entstehen von Theorien & die Konstruktionsregel von Wissenschaft
d. Lehre des Seins (=Ontologie)
e. Theorien zur Begründung der einzelnen Wissenschaft (=Disziplintheorie)
5.
Was ist die Episteniologie?
 Theorie über Möglichkeiten und Grenzen menschlicher Erkenntnis (Erkenntnisstheorie)
6.
Was trifft auf den Fallibilismus zu?
 erkenntnistheoretische Position
 menschliches Wissen hat immer nur vorläufig bestand, steht unter dem Vorbehalt falsch
zu sein
7.
Was ist impliziertes Wissen?
 Wissen, dass man nicht konkret benennen kann
8.
Was ist expliziertes Wissen?
 Wissen, dass man bewusst verfügt und das man sprachlich benennen kann
9.
Was sind die 4 Auffassungen der Wissenschaftstheorie nach Fichte?
 Wissenschaftstheorie als Grundlegung der Wissenschaft
 Wissenschaftstheorie als Theorie von Theorien
Monika Raffalt
1
 Wissenschaftstheorie als Analyse der Wissenschaften
 Wissenschaftstheorie als Methodologie
10.
Was ist Methodologie?
 Lehre von Erkenntniswegen in den einzelnen Wissenschaften.
 Reflexion von spezifischen Theorieansätzen und bestimmten Methodenrepertoire
11.
Was ist eine Gegenstandstheorie?
 Theorie über Sachverhalte einer Wissenschaft
12.
Was ist die Disziplintheorie?
 Theorie zur Begründung der einzelnen Wissenschaft als Wissenschaft
13.
Was ist die Onthologie?
 Lehre des Seins
14.
Was ist die Erkenntnistheorie (Theory of Knowlege)?
 Theorie über Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen menschlicher und
wissenschaftlicher Erkenntnis
2. Das ABS der Wissenschaftstheorie
15.
Was ist eine Theorie
 Eine Theorie ist ein System von Aussagen (Walach, 2013)
 Eine Theorie bietet einen logifizierten Blick auf einen Ausschnitt der Welt. Sie kommt durch
Reflexion zustande, ist also distanziert und ausgearbeitet. Sie besteht aus einem Bündel von
Aussagen, die aufeinander abgestimmt sind und eine stimmige Gesamtsicht bieten
(Schülein/Reitze, 2012)
 Vollständige, durchgängige, in sich widerspruchsfreie und präzise Erfassung des
Gegenstandes
 Logische Aussagen und Thesen darüber, wie die soziale Welt strukturiert ist, wie sie
funktioniert, Wie ihre Teile und diese mit dem „Ganzen“ zusammenhängt
 Eigene Sprache, bestimmte Grammatik, legt Bedeutung fest
 Modellhaft, die abstrakte Essenz abbildend
 Entwicklungen die Vergangenheit erklärend, Voraussagen die Zukunft betreffent
 Intersubjektiv überprüfbar (=Empirie!)
 Die Menge von Aussagen muss überhaupt wahr sein können, und zudem in sich
abgeschlossen und widerspruchsfrei sein.
16.
Anforderungen an eine Theorie:
Eine Theorie soll explizit, widerspruchsfrei also konsistent und grundsätzlich überprüfbar sein;
eine Theorie sollte auch einen praktischen Nutzen haben (Praktikabilität). Zudem sollte eine
Theorie eine Verträglichkeit mit bestehenden Theorien aufweisen, soll einen Erklärungswert
besitzen und Vorhersagen ermöglichen.
17.
Wozu brauchen wir Theorien?
- Um Informationen/Fakten zu ordnen
-Werkzeuge, um die soziale Welt zu verstehen
Monika Raffalt
2
-Probleme zu definieren
-Möglichkeiten für Handeln erkennen und entwerfen
-Theorie beeinflusst die Wahl des Untersuchungsgegenstandes & die Interpretation der
Ergebnisse
18.
Aussagen über Regelhaftigkeiten und Gesetzmäßigkeiten, die durch eine
Theorie erklärt werden und durch Beobachtung bestätigt werden
müssen?
 Theoreme
19.
Regelhaftigkeiten und Gesetzmäßigkeiten, deren Wahrheit als gesichert
angenommen werden, also weder bestätigt, noch wiederlegt werden
nennt man?
 Axiome
20.
Was ist eine Hypothese?
 eine Hypothese ist wörtlich übersetzt eine Unterstellung (Annahme, Vermutung)
 eine Hypothese behauptet z.B. einen Zusammenhang zwischen zwei oder mehreren
beobachtbaren Variablen
 Hypothesen werden nur aufgestellt um sie empirisch zu überprüfen
21.
Eine Annahme, Vermutung, welche einen Zusammenhang zwischen 2
oder mehreren beobachtbaren oder nicht beobachtbaren Variablen
beobachtet nennt man?
 Hypothese
22.
Was ist eine These?
 Ein Gedanke/Satz, dessen Wahrheitsgehalt eines Beweises bedarf
23.
Eine Relationsaussage über die beobachtbare Wirklichkeit, deren
Wahrheitsgehalt eines Beweises bedarf, nennt man?
 These
24.
Was ist ein Gesetz?
 Wissenschaftliche These, die in einem hohen Maß bestätigt wird
25.
Wie werden wissenschaftliche Thesen, die in einem hohen Maße
bestätigt werden, in der Erfahrungswissenschaft bezeichnet?
 Gesetze
26.
Was ist eine Variable?
 Eine veränderliche Größe, die unterschiedliche Werte annehmen kann
27.
Eine veränderliche Größe / unterschiedliche Werte nennt man?
 Variable

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28.
Abhängige/unabhängige Variable?
 AV: Ist von der Wirkung betroffen. Von dieser werden Schlüsse gezogen
 UV: Von ihr geht die Wirkung aus und beeinflusst die AV. Wird in Experimenten
systematisch variiert
29.
Variablen Bsp.:
Schüler schreiben mit, Kontrollgruppe schreibt nicht mit - die Noten der KG sind schlechter: was
ist die unabhängige V. Bzw. Was die abhängige? (Antworten sind immer zum auswählen)
AV = Note
UV = (glaub) Mitschrift
30.
Zuordnen Arten Variablen?
 kontinuierliche -> Werte verteilen sich auf einen Wertebereich  Körpergröße
 kategoriale bzw. diskrete->Variationen in einer begrenzten Anzahl Augenfarbe
 aggregierte -> setzt sich aus mehren Variablen zusammen IQ Test
 Unabhängige V -> kann von Forschern manipuliert werden
 Abhängige V -> was sich durch Manipulation verändert
 intervenierende -> Mediator-oder Moderatorvariable vermittelt zwischen 2 Variablen; Kann
eine qualitative Variable sein (Geschlecht, Schicht) oder eine quantitative Variable sein
(z.B. Stärke einer Belohnung), die die Richtung oder die Stärke einer Beziehung
zwischen UV und AV beeinflusst
31.
Ordnen Sie zu?
 Kontinuierliche Variable -> Körpergröße
 Kategoriale (diskrete) Variable -> Augenfarbe
 Aggregierte Variable -> Intelligenz
 UV -> was die Natur vorgibt, vom Forscher manipulierbar (Programm)
 AV -> was durch UV bewirkt wird - Resultat (Leistung)
32.
Was ist ein Modell?
 bezieht sich auf Theorien, eine Art Vorform von Theorien
 ein Modell ist hinsichtlich ihrer Reichweite eingeschränkte Theorie
 wichtigstes Merkmal ist, dass sie hinreichend konsistent und präzise sind, damit ihre
Eigenschaften definiert sind und die Vorhersagen genau werden

33.
Wie bezeichnet man die Vorform von Theorien?
 Modelle
34.
Ordnen Sie zu:
 Induktion -> Schluss von vielen Einzelnen auf eine allgemeine Grundstruktur
 Abduktion -> Schluss vom Besonderen Aufs Besondere
 Deduktion -> Schluss von der allgemeinen Struktur auf einen Einzelfall
35.
Ordne Sie zu
 Deduktion -> Menschen sind sterblich, Sokrates ist ein Mensch, Sokrates ist sterblich
 Induktion -> Da die Sonne bisher jeden Tag aufgegangen ist, wird sie auch in Zukunft
jeden Tag aufgehen
 Abduktion -> Einfall, Zufall, Aha-Erlebnis

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36.
Alle Menschen sind Sterblich - Sokrates ist ein Mensch - also ist
Sokrates sterblich:
 Deduktion
37.
Logischer Schluss von empirischen Feststellung zu allgemeinen
Aussagen (Fragen)?
 Induktiv
38.
Einen Schluss von verschiedenen anscheinend miteinander
unverbundenen Einzelfällen auf eine verborgene Struktur oder Theorie
nennt man?
Abduktion
39.
Schluss von empirischen Feststellungen zu allgemeinen Aussagen:
Induktion
40.
Wir sind an einem See und beobachten nur weiße Schwäne. Wir ziehen
den Schluss, dass alle Schwäne Weiß sind, welcher logische Schluss ist
das?
 Induktion
41.
logische Schlussfolgerung bezeichnet man als?
 Induktion
42.
Was sind die Nachteile von Abduktion und Induktion?
 Abduktion: Es kann zu fehleranfälligen Schlüssen kommen
 Induktion: Man schließt von einigen Beobachtungen auf eine allgemeine Aussage
43.
Was sind die Problemfälle beim Hempel-Oppenheim-Schema?
 Irrelevanz
 deterministische vs. statistische Aussagen
 Problem des Konditionalismus bwz. Kausalismus
44.
Hempel-Oppenheim-Schema:
 Formale Struktur der wissenschaftlichen Erklärung eines Kausalzusammenhangs mittels
natürlicher Sprache
 Bezieht sich auf deduktiv-nomologisch Erklärung
-betreffend der Frage: „Warum tritt das Phänomen auf?“ „Nach welchen allgemeinen
Gesetzen und aufgrund welcher Vorbedingungen tritt das Phänomen auf?“
 Es gibt:
-Gesetzesaussagen: Erklärende Explanas (ein zu erklärendes Ereignis = Explanandum)
-Randbedingungen: Antezedenzien, wo die Gesetzesaussagen gelten, Bedingung
45.
Nenne ein Beispiel für das Hempel-Oppenheim-Schema!
 E. Explanandum: Warum ist Sokrates gestorben?
 L. Gesetzesaussage wäre: Alle Menschen sind sterblich
 C. Randbedingung wäre: Sokrates ist ein Mensch

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46.
Was ist die Kernaussage der Korrespondenztheorie der Wahrheit?
 Übereinstimmung der Aussage über einen Sachverhalt mit dem Sachverhalt selbst
47.
Wenn Widerspruchsfreiheit zwischen allen Aussagen eines logisch-
axiomatischen Aussagesystems besteht? Um welche Wahrheitstheorie
handelt es sich dann?
 Kohärenz
48.
Was ist die Kernaussage der Kohärenztheorie der Wahrheit?
 Widerspruchsfreiheit mit anderen Aussagen innerhalb eines theoretischen Systems
49.
Was ist die Kernaussage der Kohärenztheorie der Wahrheit?
f. Wahrheit ist, was sich bewährt (=pragmatische Wahrheitstheorie)
g. Widerspruchsfreiheit mit anderen Aussagen innerhalb eines theoretischen Systems
h. Wahrheit ist relativ (?)
i. Übereinstimmung zwischen allen Expert/innen in einem Sachgebit (=Konsenstheorie)
j. Theorien können nicht bestätigt werden
k. Übereinstimmung der Aussage über einen Sachverhalt mit dem Sachverhalt selbst
(=Korrespondenztheorie)
50.
Was ist die Kernaussage der Konsenstheorie der Wahrheit?
 Übereinstimmung zwischen allen Experten in einem Sachgebiet
51.
Was ist die Kernaussage der pragmatischen Wahrheitstheorie?
 Wahr ist, was sich bewährt
52.
Was ist die Kernaussage der Redundanztheorie?
 Man kann auf den Wahrheitsbegriff verzichten
53.
Was stimmt nicht?
 Wahrheit ist im ethischen Sinne gleichbedeutend mit Wahrheit in erkenntnistheoretischen
Sinne
 Ein Modell hat eine allgemeingültige Reichweite

3. Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie


54.
Was ist ein Mythos?
= Darunter verstehen Schülein/Reitze die vortheoretische Form der Erklärung in Gestalt einer
Erzählung. Erzählungen können als erste Form von Welterklärungen in archaischen
Gesellschaften verstanden werden. Antike Mythen arbeiten beispielsweise mit einem Verständnis
einer belebten Welt, Magie oder Göttergestalten.
55.
Wer gilt als Urvater der Philosophie?
 Thales von Milet

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56.
Was trifft auf Thales von Milet zu?
 Urvater der Philosophie
 hat eine Sonnenfinsternis exakt vorausberechnet
57.
Was trifft auf Pythagoras zu?
 Was den Stoff gestaltet und ordnet ist die Zahl
 Pythagoreer werden als die erste Denkschule des Abendlandes bezeichnet
58.
Wer sind die Vorsokratiker?
 Demokrit (460-371 v.Chr.):
- Vermutete bereits Atome als kleinste Bausteine der Welt
- „In Wirklichkeit gibt es nur die Atome und das Leere“
 Paramenides (515-445 v.Chr.):
- Das Sein kann nur durch Erkenntnis erfasst werden. Damit eröffnet sich der Blick auf
Logik und Erkenntnis.
59.
Wählen Sie aus, was auf Sokrates zutrifft?
 Maieutik
 Sokratischer Dialog
 Scio Nesvio -> ich weiß, dass ich nichts weiß
60.
Wählen sie bitte aus, was auf Platon zutrifft:
 Maieutik (=Sokrates)
 Höhlengleichnis
 Einsicht, dass man nichts sicher weiß (=Sokrates)
 Syllogistik (=Aristoteles)
 System von Wahrheit (=Aristoteles)
 Ideologist
61.
Wählen Sie aus, was auf Planton zutrifft?
 Höhlengleichnis
 Idealist
62.
Wählen Sie aus, was auf Aristoteles zutrifft?
 Logos -> Lehre vom richtigen Denken
 Syllogistik (Funktionslogik von Erkenntnis)
 nur deduktive Schlüsse sind gültig
63.
Welche Aussagen sind wahr?
 Die Funktionslogik (Syllogistik) von Aristoteles hat bis heute bestand. (Nein - lt. Skript hat
die Lehre vom richtigen Denken - LOGOS zum Teil bis heute Bestand)
64.
Zuordnen • Sokrates • Aristofeles • Platon • Phytagoras • Thales von
Milet
 Sokrates: (Maieutik, sokratischer Dialog, scio nescio)
 Aristofeles: (Funktionslogik, Syllogistik, Logos-Lehre vom richtigen Denken)
 Platon: (Idealismus, Höhlengleichnis
 Phytagoras: (Zahlen ordnen die Welt) Was Stoff gestaltet und ordnet ist Zahl
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 Thales von Milet: (Urvater der Philosophie)
65.
Was ist Patristik?
 die Philosophie, die sich mit der Lehre der Kirchenväter befasst
66.
Was bedeutet Scholastik?
 wissenschaftliche Denkweise und Methode der Beweisführung
 wurde in der lateinsprachigen Gelehrtenwelt des Mittelalters entwickelt
 basierend auf Aristoteles
 Klärung von Fragen mittels Argumenten dafür und dagegen
 deduktives Vorgehen
 mit dem Ende der Scholastik wurden Religion und Erkenntnistheorie getrennt
67.
Ordnen Sie zu?
 Scholastik -> Verknüpfung von Glaube und Wissenschaft (deduktiv)
 Patristik -> Lehre der Kirchenväter
68.
Hat die Patristik hat eine Enge Verknüpfung von Glaube/Religion und
Wissenschaft ?
 Nein - lt. Skript ist es die Scholastik
69.
Eine Perspektive, die davon ausgeht, dass Erkenntnis nicht allein aus
den empirischen Gegebenheiten hervorgeht, sondern auch intellektuelle
Leistungen hervorgebracht werden nennt man?
 Rationalismus
70.
Was trifft auf den Rationalismus zu?
 mit Hilfe der Vernunft die Wirklichkeit erkennen
 Verstand als Grundlage der Erkenntnis
 Konsequente Zweifel führen zur Gewissheit
 Erfahrung kann nicht zur Erkenntnis führen
71.
Was trifft auf den Rationalismus zu? 5 Antwortmöglichkeiten
 Verstand als Grundlage der Erkenntnis(richtig)
 Emipirie als Grundlage von Erkenntnis(Falsch)
 jedem Wissens liegt Erfahrung zu Grunde (Falsch)
 ...Objektivität (falsch)
 Laborexperimente sind wichtig (falsch)
72.
Wählen Sie aus, was auf Descartes zutrifft?
 Erfahrung und Empirie können nicht zur Erkenntnis führen
 Was wäre wenn alles empirische nur eine Täuschung wäre
 cognito ergo sum -> ich denke, also bin ich
73.
Wählen Sie aus, was auf Leibniz zutrifft?
 letztes Universalgenie
 Integral- und Differenzialrechnung
 Monaten -> die Welt besteht aus kleinen unteilbaren Einheiten

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 -Nackte Monaden = eigentlichen Atome
-Mensch = Seelenmonade
-Gott = Urmonade, nur er hat ein vollständiges Bild des Universums
74.
Was sind die Eigenschaften von Monaden?
 Körperlos
 Nicht auf materielle Einflüsse regierende Einheiten
 Nicht teilbar
 Aber untereinader in Austausch
75.
Im Empirismus wird von der Möglichkeit eines direkten Zugriffs auf die
Wirklichkeit durch Erfahrung ausgegangen, wobei das erkennende
Subjekt irrelevant ist
 richtig
76.
Was trifft auf den Empirismus zu?
 zentrale Funktion von realer Erfahrung
 jedem Wissen liegt Erfahrung zugrunde
77.
Ordnen Sie zu (Empirismus)?
 Wegbereiter -> Bacon
 naiver Empirismus (Sensualismus) -> Locke
 klassischer Empirismus -> Mill
 Positivismus -> Comte
78.
Was trifft auf Locke zu?
 Sensualismus
79.
Grundlage der Erkenntnis ist die Erfahrung(Sensualismus)? –
 Locke
80.
Welche 2 Arten von Erfahrungen gibt es laut John Locke?
 Grundlage der Erkenntnis ist nicht das Denken, sondern die Erfahrung, Sinne sind die
einzigen Garanten sicheren Wissens
 2 Arten/Quellen von Erfahrung:
-1. Sensation Sinneserfahrung, z.B. sehen
-2. Reflection, Selbsterfahrung, eigener Wille, eigene Vorstellungen, die auf
Sinneserfahrungen beruhen
81.
Was trifft NICHT auf den Positivismus zu? 5 Antworten:
 Von Geisteswissenschaften beeinflusst
 • Experimente werden abgelehnt
 • Subjektiver Blick des Forschers auf die Wirklichkeit
 • Der Positivismusstreit ging zugunsten der Kritischen Theorie zusende (falsch - keine
Seite hat gewonnen!)

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82.
Historische Aspekte der Wissenschaftstheorie. Was stimmt nicht?
 Im Positivismus wird eine gesellschaftliche Position vertreten
 Richtig: Im Positivismus wird eine geisteswissenschaftliche Position vertreten
83.
Wer gilt als Vater der Geisteswissenschaften?
 Wilhelm Dilthey
84.
Was trifft auf Immanuel Kant zu?
 Rationalismus und Empirismus in eine Synthese zusammengeführt
 Gedanken ohne Inhalt leer, Anschauung ohn Begriffe blind
 Theorie und Empire sind miteinander verknüpft
 Aufklärung=der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit
 sepere aude -> habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen
85.
Ordnen sie bitte die Namen zu? (nach Empirismus und Rationalismus)
l. Descartes
m. Locke
n. Leibnix
o. Comte
p. Bacon
86.
Zitate zuordnen?
 cognito erg sum -> ich denke, also bin ich -> Descartes
 scio nesvio -> ich weiß, dass ich nichts weiß -> Sokrates
 Wissen ist Macht -> Utilitarismus Zweck des Wissens ist der Nutzung für die Gesellschaft
 Bacon
 Nullis in verbia = Worte allein gelten nicht -> Locke
 sepere aude -> habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen -> Kant
 anything goes -> Feyerabend

4. Wichtige wissenschftliche Diskurse


87.
Wie wird der logische Empirismus noch bezeichnet?
 logischer Positivismus
 Neopositivismus
88.
Was ist das zentrale Thema im Wiener Kreis?
 Übergang von praktischer Forschung zur Theorie und die theoretische Konservierung von
Erkenntnis
89.
Was sind die 3 methodischen Grundsätze des logischen Empirismus?
1. Philosophie sollte sich die exakten Naturwissenschaften zum Vorbild nehmen
2. Die Instrumente der Philosophie und Theorie müsse Logik sein (=formalisierte Sprache, der
Mathematik ähnlich)
3. Es gibt ein absolutes Metaphysik-Verbot: Metaphysik als philosophische Spekulation über
die Grundlagen der Welt führt immer zu Aussagen, die nicht empirisch, sondern fundamental
sind

Monika Raffalt
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90.
Was trifft auf den kritischen Rationalismus zu?
 Nachfolger vom Positivismus
 moderne Form des Empirismus
 Wissenschaft nähert sich der Wahrheit nur an
 Ausgangspunkt= nicht in Tatsachen sondern in Theorien die auf komplexe Wirklichkeiten
bezogen sind
 Falsifizierbarkeit als Abgrenzungskriterium zwischen Wissenschaft und Spekulation
91.
Kritischer Rationalismus zeichnet sich aus durch?
 Anspruch der Objektivität
 Verzicht auf den Wahrheitsanspruch
 Empirische Messbarkeit
92.
Bergriffe Kritischer Rationalismus?
 moderne Form des Empirismus
 Falsifizierbarkeit als Abgrenzungskriterium zwischen Wissenschaft und Spekulation

93.
Kritischer Rationalismus zeichnet sich aus durch
q. Anspruch auf Objektivität
r. Verzicht auf den Wahrheitsanspruch
s. Theorien müssen verifizierbar sein
t. Verstehender Zugang
u. Empirische Messbarkeit
v. Qualitative Forschung im Vordergrund
94.
Erkenntnis nach Popper?
 aktiv
 konstruktiv
 nicht unbedingt ein Abbild der Wirklichkeit
95.
Die Überprüfung von Theorien erfolgt durch?
 Falsifikation
96.
Eine empirische Wiederlegung einer allgemeinen Aussage nennt man?
 Falsifikation
97.
Was beschreibt die Falsifikation: (5 Antworten)
 Abgrenzung zwischen Wissenschaft und Spekulation (Wahr)
 Muss verfizierbar sein (Falsch)
 Muss empirisch sein (Wahr)
 Objektivität steht im Zentrum (Wahr)
98.
Was trifft auf die kritische Theorie zu?
 Frankfurter Schule
 basierend auf der Marx´schen Ideologietechnik
 Theorien sind vom Kontext abhängig
 Wissenschaft ist nicht wertfrei, nicht objektiv
 Ist eine Art Meta-Theorie
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99.
Was trifft auf die kritische Frankfurter Schule zu?
 Wissenschaft soll Systemveränderung wirken (von Kontext abhängig)
 Wissenschaftlerinnen haben eine bewusste subjektive Position (nicht wertfrei/nicht
objektiv)
 Ideologiekritik (Marxsche)
100.
Wer waren Vertreter der Frankfurter Schule?
 1.Generation: Horkheimer, Adorno, Fromm, Marcuse
 2.Generation: Habermas, Negt
101.
Was ist die Verifikation?
 Überprüfung der Wahrheit einer Hypothese
102.
Was ist ein Paradigma?
 ein wissenschaftlicher Ansatz, der sich bereits etabliert hat oder zu einem etablierten
Ansatz in Widerspruch steht
103.
Was beschreibt ein Paradigma? (5 antworten)
 Empirischer Ansatz, der sich bereits etabliert hat oder zu einem etablierten Ansatz im
Widerspruch steht. (Wahr)
 Es können mehrere Paradigmen in der Erziehungswissenschaft gleichzeitig bestehen? (?)
104.
Was determiniert ein Paradigma?
 das was beobachtet und untersucht werden soll
 die Art von Fragen, von denen man glaubt, dass sie gestellt werden sollen
 wie die Fragen zu stellen sind
 wie die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen zu interpretieren sind
105.
Die Phasen der Wissenschaftsentwicklung nach Kuhn?
 vorparadigmatische
 paradigmatische
 kritische
 revolutionäre
 neue paradigmatische
106.
Ordnen Sie zu?
 empirisch analytisches Paradigma -> quantitativ
 hermeneutisch interpretatives Paradigma -> qualitativ
107.
Was versteht man unter Inkommensurabilitätsthese?
 zentrale Begriffe in Theorien haben eine unterschiedliche Bedeutung
 Paradigma passen nicht zusammen und werden abgelöst
108.
Was versteht man unter Inkommensurabilitätsthese?
w. Zentrale Begriffe in Theorien haben eine unterschiedliche Bedeutung
x. Paradigmen passen nicht zusammen und werden abgelöst
y. Historische Dynamik von Denkkollektiven und Denkstilen
z. Wissenschaftlicher Ansatz, der sich etabliert hat (=Paradigma)

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aa. Die Überschätzung der Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft (Paul Feyer,
Zwangsjacke des Denkens)
bb. Soziale Faktoren bestimmen, welche Erkenntnisse produziert werden (=Knor-Cetina,
Forschung = multifunktionaler Prozess, großer Einfluss nicht sachlicher Theorie)
109.
Was trifft auf die Inkommensurabilitätsthese zu?
 verschiedene Paradigmen passen nicht zusammen
 unverträglich oder nicht vergleichbar mit anderen Paradigmen
 leben in verschiedenen Welten
110.
Akzeptierten Umgang mit Heterogenität und Diversität nennt man?
 Inklusion
111.
Wählen Sie aus, was auf Paul Feyerabend zutrifft?
 wissenschaftlicher Relativismus
 anything goes
112.
Paul Feyerabend hat zum Thema wissenschaftliche Revolution
publiziert?
 Falsch, Relativismus
113.
Theoretische Strömungen in der Erziehungswissenschaft? Ordnen Sie
bitte zu.
 verstehen: Geistes (qualitativ)
 erklären: Empirisch (quantitativ)
 verändern: Kritisch (beides)
114.
Theoretische Strömungen in Erziehungswissenschaften Was stimmt
NICHT?
 Die geisteswissenschaftlichen Erziehungswissenschaften verwendet vorrangig
quantitative Forschungsmethoden
115.
Moderner Wissenschaftsdiskurs Was stimmt nicht?
 Paul Feyerabend hat zu wissenschaftlichen Revolutionen publiziert
 Der Positivismusstreit zwischen Popper und der Frankfurter Schule wurde zu Gunsten
des kritischen Rationalismus entschieden
116.
Ordnen Sie die Namen den Konzepten zu?
 Positivismus: August Comte
 Neopositivismus: Wiener Kreis
 Kritischer Rationalismus: Karl Popper
 Frankfurter Schule: Theodor Adorno
 Wissenschaftliche Revolution: Thomas Kuhn
 Philosophischer Relativismus: Paul Feyerabend
117.
Ordnen sie die Namen zu?
 Empirismus -> Locke, Comte, Bacon, Mill, Galilei, Newton, Delthey
 Rationalismus -> Descartes, Leibniz
 Kritischer Rationalismus -> Popper
Monika Raffalt
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 Positivismus -> Comte, Mill, Spenzer
5. Der Methodenpluralismus der Erziehungswissenschaften
118.
2 methodologische Makroparadigmen in der Erziehungswissenschaft?
 empirisch- analytisches Paradigma
 hermeneutisch- interpretatives Paradigma
119.
Ordnen Sie theoretische Strömungen richtig zu?
 Geisteswissenschaftliche Pädagogik -> verstehen
 Empirisch-Analytische Pädagogik -> erklären
 Kritische Pädagogik -> verändern
120.
Was ist ein Forschungsdesign?
 Beschreibt wie eine pädagogische Fragestellung untersucht werden soll und legt feste
welche Indikatoren wann wie oft wo und wie an welchen Objekten erfasst werden soll.
121.
Welche 3 Formen von Forschung gibt es?
 Erklärungsorientierte
 Verstehensorientierte
 Gestaltungsorientierte
122.
Sie führen ein Experiment zu prosozialem Verhalten zwischen Kindern in
einem Testraum der Uni durch. Was sind mögliche methodische
Schwächen, die dabei Beachtung finden sollen?
 die Frage der Generalisierbarkeit bleibt offen
 es besteht eine hohe innere Validität
123.
Sie sind beauftragt, eine Studie zur Sprache und Interaktion von
Jugendkulturen zu machen. Welches Forschungsdesigne wählen Sie?
 Ethnographieforschung
124.
Es wird erforscht wie sich die Jugendkultur über Jahre verändert hat,
welche Forschungsmethode wird hierbei angewandt?
 Ethnologie
125.
Ordnen sie zu?
 korrelative Designs/Deskriptionsforschung -> beschreiben
 experimentelle Designs -> erklären
 Evaluationsforschung -> bewerten
 Handlungs- Aktions- Praxisforschung -> verändern
126.
Was stimmt NICHT für korrelative Forschungsdesigns?
 • Ursachen- und Wirkungszusammenhänge sind eindeutig ableitbar
127.
Was stimmt nicht?
 Evaluationen müssen immer auf einem quantitativen Forschungszugang beruhen
 Konsequenzen der Evaluierung sind aus ethischer Sicht irrelevant

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128.
Was ist eine Case Studie?
 Aggregierte Einzelfallanalyse -> eine Einzelne Person wird untersucht
129.
Wann erfüllt eine Stichprobe das Kriterium der Repräsentativität?
 wenn die Stichprobe ein kleineres Abbild der Grundgesamtheit darstellt
 wenn ich eine zufallsgesteuerte Stichprobenauswahl vornehme
130.
Wann erfüllt eine Stichprobe das Kriterium der Repräsentativität?
cc. Wenn die Stichprobe ein verkleinertes Abbild der Grundgesamtheit darstellt.
dd. Wenn die Probanden gewählt werden, die zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem
bestimmten Ort sind (anfallende Stichprobe)
ee. Wenn ich sozial erwünschte Fragen vermeide (bei Fragebogen)
ff. Wenn Angehörige der Non-response bias Gruppe von vornherein nicht antworten
gg. Wenn eine disproportional geschichtete Stichprobe gezogen wird
hh. Wenn ich eine zufallsgesteuerte Stichprobenauswahl vornehme (Nur so vertrauenswürdig)
131.
Was ist ein Survey?
 Eine große Anzahl von Personen wird zu einem Thema befragt (Meinungsforschung vor
Wahlen)
132.
Was ist eine Querschnittstudie?
 Personen unterschiedlicher Altersgruppen werden zu einem bestimmten Zeitpunkt befragt
133.
Was ist eine Längsschnittstudie?
 dieselben Personen werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten befragt
134.
Was ist ein Panel?
 Sonderform der Survey, bei der die selbe Gruppe nach einem bestimmten Zeitraum noch
einmal befragt wird
135.
Was ist eine Kohortenstudie?
 alle Personen einer Stichprobe gehören derselben Kohorte an (Geburtskohorte,
Einschulungskohore,...)
6. Hermeneutik: Methodologie der geisteswissenschaftlichen
Pädagogik
136.
Was bedeutet Hermeneutik?
Kunst des Verstehens, Deutungs- und Auslegungskunst
137.
Womit beschäftigt sich die Hermeneutik?
 dem Text und dem Autor
 dem Medium (Buch)
 dem Subjekt (Leser)
138.
Was bedeutet das Vorgehen nach der hermeneutischen Spirale?
 meine Vorannahmen werden mit einbezogen
 es geht um die Rekonstruktion von Sinnen
 historische Zusammenhänge werden berücksichtigt
Monika Raffalt
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139.
Was sind die Vorteile hermeneutischer Positionen?
 Gegenstandsangemessen: Es geht primär um die Eigenart eines Phänomens (Text,
Kunstwerk, Verhalten, …) -eine Methode in diesem Bereich bezeichnet sich als grounded
theory
 Am Vorverständnis orientiert: d.h. auch auf Selbstreflexion des Forschers;
„Voraussetzungshaftigkeit alles Verstehens“ (Gadamer)
 Berücksichtigt historische Zusammenhänge:
- Prinzip der Wirkungsgeschichte (kulturell und traditionelles Vorverständnis)
- Prinzip der Horizontverschmelzung (des zu Verstehenden und des
Verstehenden)
140.
Was versteht man unter Kasuistik?
 Eine Methode, um von Einzelfällen vom Besonderen zu verallgemein-baren
Erkenntniswegen zu gelangen
141.
Analyse und Interpretation von Einzelfällen um vom Besonderen zum
allgemeinen zu kommen ist?
 Kasuistik
142.
Sie stehen vor der Aufgabe, Texte von Kindern zu interpretieren, welche
Methode wenden Sie an?
 Hermeneutik
 Qualitatives Paradigma
143.
Was sind Annahmen der Hermeneutik?
 Welt ist nicht unmittelbar und eindeutig erfahrbar
 Wechselseitige Abhängigkeit von Vorannahmen und Ergebnissen
 Notwendigkeit der Interpretation
 Erschließung von Sinneszusammenhängen
 Fokussierund auf qualitative Forschungsmethoden
144.
Womit beschäftigt sich die Hermeneutik nicht?
 Beschäftigt sich mit Textanalysen
 verwendet Vorwissen
145.
Bergriffe der Hermeneutik?/Hermeneutik zeichnet sich aus durch?
 verstehen
 Sinndeutung
 Betonung Geschlechtlichkeit
146.
Modelle der Hermeneutik zuordnen?
 Texthermeneutik -> Schleiermacher
 Hermeneutik als Methode der Geisteswissenschaft -> Dilthey
 Existenzhermeneutik-> Heidehher und Gadamer
 Phänomenologie -> Husserl
 Hermeneutik des Daseins: Heidegger
 Kritische-Konstruktive Erziehungswissenschaften: Klafk

Monika Raffalt
16
147.
Wer war der Begründer der Phänomenologie?
 Edmund Husserl

7. Empirische Forschung in der Erziehungswissenschaft


148.
Welche Begriffe treffen auf die Kritische Erziehungswissenschaft zu?
ii. Positivismus
jj. Vorhersage von objektiver Erziehungswirklichkeit
kk. Gesellschaftswissenschaft
ll. Mündigkeit und Autonomie
mm. Verändern als Erkenntnisprinzip
nn. Quantitative Methoden
149.
Welche Begriffe treffen auf die kritische Erziehungswissenschaft zu?
 Gesellschaftswissenschaft
 Förderung von Mündigkeit und Autonomie
 Veränderung der Erkenntnisprinzipe
150.
Was trifft auf die Kritischer Erziehungstheorie NICHT zu?
 Die Förderung von Mündigkeit und Autonomie (nicht ankreuzen -Trifft zu)
 Übt Kritik an der Empirie (nicht ankreuzen -trifft zu)
 Erklären als Prinzip der Erkenntnis (ankreuzen!)
151.
Was bedeutet Methodos und Empirisch?
 Methodos= meta hodos = Weg zu etwas hin
 Empirisch= auf Erfahrung beruhend/erfahrungsgemäßig
152.
Was versteht man unter nomothetischen Wissenschaftsverständnis?
 Aufdeckung von allgemeinen Gesetzmäßigkeiten und ihren Erklärungen
 Der empirischen Pädagogik zuzuordnen
153.
Was ist messen und beurteilen?
 Messen= Zuordnen von Zahlen zu Objekten nach gewissen Regeln
 Beurteilen= Eigenschaften die nicht messbar sind durch menschliche Urteilskraft erfassen
154.
Was ist der Unterschied zwischen direkter und indirekter Messung?
 Direkte von Variablen: Methoden der Einstellungsmessung als direkte Messung verstanden
(=Selbsteinschätzung)
 Indirekte Messungen: Einstellungsmessungen z.B. über Hautleitfähigkeit
155.
Das messbar machen eines Merkmals heißt?
 Operationalisierung
156.
Was bedeutet Operationalisieren? (5 Antworten)
 Etwas messbar machen - wahr
 Theoretische Konstrukte mit empirischen Variablen verbinden - wahr

Monika Raffalt
17
157.
Was bedeutet Skala?
 Beschreibung im Sinne einer Messvorschrift
158.
Ordnen Sie zu?
 Nominalskala: Dichotom -> 2 Ausprägungen (Geschlecht- männlich/weiblich)
Polytom -> mehr als 2 Ausprägungen (Familienstand- ledig, verheiratet)
 Ordinalskala (Rangskala): Daten werden nach Rang und Namen geordnet (Schulnoten)
 Intervallskala: zeigt an ob gleich oder ungleich / größer oder kleiner (IQ)
 Rationale- oder Verhältnisskala: Körpergröße in cm, Alter in Jahren
159.
Ordnen Sie den Skalenniveaus zu?
 Nominal: 1.Geschlecht 2. offene Frage zum Berufswunsch
 Ordinal/Rang: Prüfungsnoten
 Intervall: Körpergröße in cm
160.
Skalen zuordnen (zur Auswahl standen: Rangskala, Nominalskala oder
Intervall/Rationalskala (die beiden waren zusammen angeführt)
 IQ, Köpergröße in cm - beides Intervall bzw. Rationalskala
 Schulnoten - Rangskala
 und ein Bsp. Aus der Nominalskala (Was mir nicht mehr einfällt)
161.
Ein Fragebogen besteht aus 20 Items zu unterschiedlichen Aspekten von
Studienmotiven, die auf einer Skala von 1-4 zu beantworten sind. Diese
werden dann zu einem Score summiert, der intrinsische
Studienmotivation erfassen soll. Welches Skalenniveau hat diese Skala?
oo. Nominalskala
pp. Ordinalskala
qq. Intervallskala (wegen Score u weil es von 1-4 bewertet wird > Punkte)
rr. Rationalskala
ss. Ist keine Skala
tt. Rangskala
162.
Hauptgütekriterien empirischer Forschung sind?
 Objektivität
 Validität
 Relativität
163.
Nebengütekriterien empirischer Forschung sind?
 Normierung
 Vergleichbarkeit
 Ökonomie
 Nützlichkeit
164.
Was bedeutet Normierung eines Textes?
 Annahmen über die Einordnung eines individuellen Texterkenntnisse im Vergleich zur der
Gruppen oder Grundgesamtheit

Monika Raffalt
18
165.
Was sind die 3 Arten der Validität?
 Inhaltliche
 Konstrukt
 Kriteriums
166.
Was ist Validität, Objektivität und Reliabilität?
 Validität-> Gültigkeit, Misst der Test, was er messen soll?
 Objektivität -> unterschiedliche Personen kommen zum selben Ergebnis
 Reliabilität -> Zuverlässigkeit, Reproduzierbarkeit
167.
Ordne zu:
 Gültigkeit, wird das gemessen was gemessen werden soll - Validität
 Genauigkeit; Grad der Zuverlässigkeit - Reliabilität
 Ergebnisse eines Tests sind unabhängig vom Untersucher - Objektivität
168.
Ordnen Sie zu:
 Zuverlässigkeit bestimmtes Persönlichkeitsmerkmal misst Test wird 2* durchgeführt:
Reliabilität
 Grad indem Ergebnisse eines Tests unabhängig vom Untersucher sind: Objektivität
 Grad der Gültigkeit des Tests Persönlichkeitsmerkmal das er messen soll tatsächlich
misst: Validität
169.
Was sind die häufigsten Ursachen für Verfälschungen bei Fragebögen?
 Soziale Unerwünschtheit
 Ja-Sage-Tendenz (Akquieszenzeffekt)
 Tendenz zur Mitte
 Faking (bewusste Verfälschung
170.
Was bedeutet "informed constent"?
 Probanden wissen über die Untersuchung bescheid
 Zustimmung einer Studienteilnahme nach vorheriger Information
171.
Was bedeutet Bias?
 Verzerrung- und Verfälschung bei Fragebögen und Tests
172.
Was bedeutet Korrelation?
 Beziehung zwischen 2 oder mehr Merkmalen
173.
Was bedeutet cum hog ergo propter hoc?
Mit diesem, folglich wegen diesem. Scheinkorrelation es wird ein Zusammenhang gefunden
wo nicht wirkliche einer ist.
174.
Was ist für das sampling in qualitativen Studien typisch?
 Theoretical sampling
 Typische Fälle
 Zweckgebundene Stichprobenziehung
175.
Sampling in quantitativen Studien (mehrere Antworten)
 Repräsentativität (richtig)
Monika Raffalt
19
176.
Welche Begriffe stehen mit quantitativer Forschung in Zusammenhang?
 Messen M
 Reliabilität R
 Normbezug N
177.
Welche Begriffe stehen mit Quantitativer Forschung in Verbindung?
 Objektivität statt Subjektivität
 Reliabilität
 Normbezug
178.
Ordne Sie der quantitativen Sozialforschungen zu:
 Große Stichproben
 Hypothesentestung
179.
Sie bekommen den Forschungsauftrag folgende Hypothese zu
untersuchen: Aggressivität und Medienkonsum bei Jugendlichen
stehen in einem Zusammenhang. Sie entscheiden sich für ein
quantitatives Studiendesign. Zufällig ist ihre Nachbarin Lehrerin. Sie
dürfen ihre Schüler befragen. Welche Nachteile sind damit verbunden?
 Selektionseffekt in der Stichprobe
 keine Generalisierbarkeit der Aussage
180.
Welche Begriffe stehen mit Quantitativer Forschung in Verbindung?
uu. Objektivität statt Subjektivität
vv. Betonung der Geschichtlichkeit
ww. Reliabilität
xx. Am Vorverständnis orientiert
yy. Verändern
zz. Normbezug

8. Qualitative Forschung
181.
Was trifft auf qualitative/quantitative Forschung zu?
Qualitativ Quantitativ
Idiographisch Nomothetisch
Induktion Deduktion
Fallorientiert Variabel orientiert
Zirkulär Linear
Zielt auf das Verstehen ab Zielt auf Erklären ab
Wird im Feld durchgeführt Überwiegent im Labor

182.
Was sind qualitative/quantitative Methoden?
 Qualitativ -> Induktion, Interview
 Quantitativ -> Skala

Monika Raffalt
20
183.
Was sind Merkmale Qualitativer Forschung?
 Interpretativ
 Naturalistisch
 Kommunikativ
 Reflexiv
 Qualitativ
184.
Was sind die Kennzeichen qualitativen Forschung?
 Gegenstandsmessung von Methoden und Theorien
 Perspektiven der Beteiligten und ihre Vielschichtigkeit
 Reflexivität der Forsche
185.
Was sind die vier Varianten der Datengewinnung in der qualitativen
Forschung?
 Beobachtungsverfahren
 Interviews
 Dokumente
 Audiovisuelles Materiall
186.
Qualitative Forschung meint?
 verstehen von Subjektdeutungen
187.
Welche Begriffe stehen mit qualitativen Forschung in Bezug?
 Exploration
 Verstehen subjektiver Deutungsmuster
188.
Ordnen Sie der qualitativen Sozialforschung zu:
 Induktive Forschungslogik
 Nicht/wenig standardisierte Erhebungsinstrumente
 Fallbasiertes erklären sozialen Handeln
189.
Was sind die Modellierungsregeln?
 Selektion
 Abstraktion
 Klassifikation
 Systematisierung
 Relativierung
190.
Was sind die Formen der Beobachtung?
 Teilnehmend-Nichtteilnehmend
 Offen-Verdeckt
 Nonreaktive Settings
191.
Was besagt der Hawthorn-Effekt?
 Dass Teilnehmer einer Studie ihr natürliches Verhalten ändern, weil sie wissen, dass sie
an einer Studie teilnehmen

Monika Raffalt
21
192.
Was sind die Schritte bei der durchführung einer Beobachtungsstudie?
 Vorbereitung des Beobachtungsplanes: Festlegung des Gegenstands und der Form
-Freie Beobachtung (offen, unstandardisiert, qualitativ)
-Halbstandardisiert (gegenstandszentriert, kategorisiert, qualitativ)
-Standardisiert (gegenstandsfestlegen, quantitativ)
 Auswahl der Stichprobenart:
-Zeiterfassungsstichprobe (Gliederung der Beobachtung in feste Zeitabschnitte: z.B. alle 10
sec wird protokolliert, was ein Schüler gerade macht)
-Ereigniserfassung (Beobachtung des Auftretens eines definierten Ereignisses: Wie oft
schaut eine Schülerin in einer Unterrichtsstunde aus dem Fenster, spricht mit der
Nachbarin u.a.?)
 Einsatz von technischen Hilfsmitteln (Videokamera, Blickbewegungskamera, u.a.)
193.
Welche Arten von Interviews gibt es?
 Leitfaden
 Erzählergeneriertes
 Fokussiertes
 Problemzentrierte
 Ethnographische
 Experten
 Gruppendiskussion
 Tiefen, Foto
194.
Was sind die Prinzipien der Ethnographieforschung?
 Alltagsleben (Natural settings)
 Ganzheitlichkeit (holism)
 Beschreibend (descriptive)
 Teilnehmende Beobachtung (members point of view)
195.
Wer war der Begründer der Chicagoer Schule?
 Robert Ezra Park
196.
Was sind Merkmale der qualitativen/quantitativen Forschung?
Qualitativ Quantitativ
Dienen oft der Entwicklung neuer Systematische, standardisierte Messungen
Hypothesen von empirischen Sachverhalten
Relativ offenes und flexibles Vorgehen Verfahren zum Testen von Hypothesen
Kleine Zahl von Untersuchungspersonen Meist Untersuchung vieler/Stichproben
Tiefgehende Betrachtung/Einzelanalyse Messung zählbarer Eigenschaften
Meist kein Anspruch auf Repräsentativität Erzeugung nummerischer Daten, die
statistisch verarbeitet werden
Keine statistische Auswerdung Statistische Auswertung
Auf verstehen bezogen
Subjektive Faktoren stehen im Vordergrund
Basiert auf Daten nicht nummerischer Art
(Sprache)

Monika Raffalt
22
9. Mixed Methods
197.
Was sind die 3 Typen von Mixed-Methode-Designs?
 Triangulationsdesign (von mehreren Seiten betrachtet)
 Erklärungsdesign
 Erkundungsdesign
198.
Welche Formen der Triangulation kennen Sie?
 Datentriangulation
 Investigationstriangulation
 Theorietriangulation
 Methodentriangulation
199.
Es wird eine Studie durchgeführt bei der Kinder sowie auch ihre Eltern
befragt werden, um welche Art der Triangulation handelt es sich?
 Datentriangulation
200.
Stellen Sie sich vor, Sie untersuchen Erziehungsverhalten von Eltern mit
Teenagern. Sie befrage dabei die Eltern als auch die Teenager selbst. Um
welche Art der Triangulation handelt es sich hierbei?
 Datentriangulation
201.
Bei einer Forschung wird mittels Interview und Fragebogen ermittelt -
welche Forschungsmethoden wird hier verwendet?
 Datentriangulation (nicht ankreuzen)
 keine Triangulation (nicht ankreuzen)
 Methodentriangulation - JA! (Between Methode)
202.
Welche Methoden wurden bei der Marienthal-Studie verwendet?
Nichtreaktive Techniken

 Amtliche Statistiken und Dokumente:


-Wahlstatistiken, Bevölkerungsstatistiken, Beschwerden bei der Industrielle
Bezirkskommission
 Dokumentenanalyse:
-Geschäftsbücher Bibliotheksfrequenzen, Abonnentenzahlen, Mitgliederzahlen von
Vereinen, Tagebuch
 Beobachtungsverfahren:
-Messung der Gehgeschwindigkeit
Reaktive Techniken

 Teilnehmende Beobachtung und Aktionsforschung:


-Familienbesuche, Kleideraktion, Ärztesprechstunden, Schnittzeichenkurse, etc.
 Expertenbefragung:
-Lehrer, Pfarrer, Bürgermeister, etc.
 Projektives Material:
-Schulaufsätze, Preisausschreiben
 Schriftliche Befragung:
-Inventare (z.B. in Mahlzeiten), Zeitverwendungsbögen
Monika Raffalt
23
 Direkte Befragung:
-Lebensgeschichten
203.
Was war das Ergebniss der Studie?
Aus den Ergebnissen wurden Subjektive Reaktions-/Haltungstypen im Umgang mit
Arbeitslosigkeit abgeleitet. Es werden vier Grundhaltungen unterschieden:
 Ungebrochen
-Aufrechterhaltene Lebensfreude, Aktivitäten, Versuche der Arbeitsbeschaffung (16%)
 Resigniert:
-Gefühl, nichts tun zu können (48%)
 Apathisch:
-Tatenlosigkeit, unbeteiligtes zusehen, wie die Umgebung verfällt (25%)
 Verzweifelt:
-Despression und Hoffnungslosigkeit (11%). Von Jahoda als „müde Gemeinschaft“
bezeichnet

10. Experimentelle Forschungsdesigns


204.
Was versteht man unter Randomisierung?
 zufällige Zuordnung bzw Zufallsaufteilunng von Kontroll- und Versuchsgruppen
205.
Was beschreibt die Randomisierung?
 Stichprobe erfolgt mittels Parallelisierung (NEIN)
 Zuordnung der VG und KG erfolgt mittels Zufallsprinzip (JA)
 Systematische Auswahl einer großen Stichprobe (nein - oder so ähnlich formuliert)
 Geschichtete Zufallsauswahl (nein - wäre Stratifizierung)
206.
Was sind Störvariablen?
 Störvariablen sind andere Variablen, die die abhängige Variable ebenfalls beeinflussen
können (z.B. Vorwissen, Interesse für das Thema, Zeitpunkt der Studie, Geräuschpegel;
Vorerkrankungen, etc.) Randomisierung wichtig!
207.
Welche Arten von Störvariablen gibt es?
1. Merkmale der Versuchsperson VP:
2. Merkmale des Versuchsleiters VL
3. Situationsmerkmale (z.B. Helligkeit, Geräuschpegel)
208.
Sie führen ein Experiment zu prosozialem Verhalten zwischen Kindern in
einem Testraum der Universität durch. Was sind mögliche methodische
Schwächen, die dabei Beachtung finden sollten?
aaa. Störvariablen lassen sich nicht erfassen
bbb. Die Frage der Generalisierbarkeit bleibt offen
ccc. Es besteht eine geringe externe Validität
ddd. Abhängige und unabhängige Variablen sind nicht eindeutig
eee. Es besteht eine hohe interne Validität

Monika Raffalt
24
209.
Was ist die interne Validität und deren Fehlerquellen?
 Interne Validität
 Ein Experiment ist in dem Maß intern valide, in dem es gelungen ist, potentielle
Störvariablen zu kontrollieren.
 Eine interne Validität ist gegeben, wenn die beobachtbaren Effekte auf die AV eindeutig auf
die Variation des Treatments zurückgeführt werden können und keine Alternativerklärung
möglich ist.
 Störvariablen müssen kontrolliert oder durch Methoden (z.B. Parallelisierung) ausgeschaltet
werden.
 Fehlerquellen der internen Validität
 Geschichte:
 Reifung
 Instrumentation:
 Testwirkung:
 Statistische Regression:
 Auswahl:
 Ausfall:
 Versuchsleiter-Effekt / Pygmalioneffekt:
 Placeboeffekt:
 Nocebo-Effekt:
 Kontaminierung:
 Hawthorne-Effekt:
210.
Was ist die externe Validität und deren Fehlerquellen?.
 Externe Validität (Ökologische Validität)
 Bezieht sich auf Allgemeingültigkeit und Verallgemeinerungsfähigkeit (Generalisierbarkeit)
der Ergebnisse
 Ein Experiment gilt als extern/ökologisch valide, wenn sich die Resultate auf die
Grundgesamtheit und auf andere Situationen übertragen lassen.
 Fehlerquellen der Externen Validität
 Populationsvalidität:
 Situationsvalidität:
211.
Was sind die Unterschiede bei Labor- und Feldexperiment?

Monika Raffalt
25
212.
Was sind beim Labor und Feldforschung die Vor und Nachteile?

213.
Was versteht man unter einem Quasi-Experiment?
 Unabhängige Variable kann nicht manipuliert werden
 es findet keine Randomisierung statt
214.
Was versteht man unter einem Ex-Post-facto-Design?
 Motto „Hinterher ist man immer schlauer“. nachträgliche Beurteilungen, man verändert
keine Variablen, sondern betrachtet im Nachhinein einen Sachverhalt und sucht
Erklärungen für dessen Zustandekommen.
215.
Was sind die Probleme beim Ex-Post-facto-Design?
 nachträgliche Klassifizierung von Daten in „Experimental“- und Kontrollgruppe wirft
Probleme hinsichtlich der tatsächlichen Varianz der unabhängigen Variable(n) auf
 keine „kausale“ Reihenfolge der Variablen
 die Kontrolle von Stör- und Drittvariablen wird schwierig
 Einwirkung der UV nicht nach dem Zufallsprinzip
216.
Was versteht man als ex-ante Forschung?
 die Untersuchung beginnt in der Gegenwart und endet zu einem zukünftigen Zeitpunkt
 Prospektiv = vorausschauend, die Weiterentwicklung betreffend
217.
Stellen sie sich vor, sie planen eine Studie zur Beantwortung der Frage,
ob Depressionen in jüngeren Geburtsjahrgängen zugenommen haben.
Welches Forschungsdesign erlaubt diesbezüglich fundierte Aussagen?
fff. Panel-Studie (Dieselbe Gruppe wird zu einem best. Zeitpunkt noch mal befragt)
ggg. Surveys (große Anzahl wird befragt)
hhh. Quasi-Experimente (Versuchsgruppe u Kontrollgruppe werden nicht durch Zufall gebildet
 interne Validität ist beeinträchtigt, Korrelations-Studie, keine Kausalaussagen; wenn man die
UV nicht ändern kann > Auswirkungen von Scheidungen auf kindliche Entwicklung)
Monika Raffalt
26
iii. Sequentielle Studie
218.
Stellen Sie sich vor, Sie planen eine Studie zur Beantwortung der Frage
ob Depression in jüngeren Geburtsjahren zugenommen habe, welches
Forschungsdesign erlaubt diesbezüglich fundierte Aussagen?
 Sequentielle Studie
219.
Sie bekommen den Forschungsauftrag folgende Hypothese zu
untersuchen: Aggressivität und Medienkonsum bei Jugendlichen stehen
in einem Zusammenhang. Sie entscheiden sich für ein qualitatives
Studiendesign. Zufälligerweise ist ihre Nachbarin Lehrerin. Sie dürfen
die Schülerinnen aus der Schule ihrer Nachbarin befragen. Welche
Nachteile sind möglicherweise damit verbunden?
jjj. Selektionseffekte in der Stichprobe
kkk. Abhängige und unabhängige Variable sind konfundiert
lll. Verzerrung durch soziale Erwünschtheit (+bei Fragebogen und Tests)
mmm. Geringe Rücklaufquote (+ Fragebogen)
nnn. Findet unter kontrollierten Bedingungen statt
ooo. Psychometrische Konstruktion ist nicht möglich (ist möglich u Vorteil bei Fragebogen u
Tests)
ppp. Keine Generalisierbarkeit der Aussagen (externe Validität)

11. Aktionsforschung
220.
Was sind Synonyme von Aktionsforschung?
 Tatforschung
 Action research
 Handlungsforschung
221.
Wer war der Begründer der Aktionsforschung?
 Kurt Lewin
222.
Was sind Ziele und Methoden der Handlungsforschung?
 Zielt auf Veränderung gesellschaftlicher Zusammenhänge
 Forscher und Untersuchter sind gleichberechtigt
223.
Was sind die Merkmale der Aktionsforschung?
1. Forschung der Betroffenen
2. Fragestellungen aus der Praxis
3. In-Beziehung-Setzen von Aktion und Reflexion
4. Längerfristige Forschungs- und Entwicklungszyklen
5. Konfrontation unterschiedlicher Perspektiven
6. Einbettung der individuellen Forschung in eine professionelle Gemeinschaft
7. Vereinbarung ethischer Regeln für die Zusammenarbeit
8. Veröffentlichung von Praktikerwissen
Monika Raffalt
27
224.
Wo werden Aktionsforschungen eingesetzt?
 Erstmals in Projekten, die in der Zeit der Bildungsreform der 1970er Jahre stattfanden mit
dem Ziel, in Kooperation mit Lehrern und Schülern neue Lehrpläne und Schulversuche
umzusetzen und wissenschaftlich zu begleiten
 Weitere Anwendungsgebiete sind Hochschuldidaktik, Gruppendynamik,
Institutionsberatung, Randgruppenarbeit, Entwicklungsarbeit, etc.
 Wenn an konkreten Praxisproblemen angesetzt wird, um Veränderungsmöglichkeiten zu
erarbeiten, dann ist Handlungsforschung möglich
 Auch bei praxisferneren Fragestellungen lassen sich Elemente von Handlungsforschung
sinnvoll einbauen, wie z.B. die Rückmeldung der Ergebnisse an die Betroffenen
225.
Was ist das Ziel von Handlungsforschung?
 Zielt darauf ab, praktisch verändernd in gesellschaftliche Zusammenhänge einzugreifen
 Setzt direkt an konkreten sozialen Problemen an: Auswahl und Definition von
Forschungsgegenständen entspringen nicht vorrangig auf dem Kontext wissenschaftlicher
Erkenntnis, sondern aus konkreten gesellschaftlichen Bedürfnissen
-Forschung wird verstanden als ein gegenseitiger Lernprozess, der sowohl Forschern als auch
die Untersuchten mit einbezieht
 Forschung kann nicht wertfrei betrieben werden, das heißt der Forscher ist kein
außenstehender objektiver Beobachter, sondern greift parteilich in den Forschungsprozess ein
 Enger Praxisbezug, wobei Forscher und Untersuchte gemeinsam gesellschaftliche und
soziale Probleme lösen. Befragte und Beobachtete sind im Forschungsprozess gestaltende
Subjekte und zudem gleichberechtigt
 Ergebnisse des Forschungsprozesses werden umgesetzt, um die soziale Praxis auf Grundlage
der Ergebnisse zu verändern und weiter zu entwickeln.

226.
Sie begleiten LehrerInnen bei der Etablierung von neuen
Unterrichtsmethoden mittels Smartphone. Dabei gehen Sie nach dem
Prinzip der Aktionsforschung vor. Welche Forschungsmethodischen
Prinzipien gilt es hier zu beachten?
 Einbeziehung der Betroffenen in den Forschungsprozess
 Einbettung der individuellen Forschung in eine professionelle Gemeinschaft
 Vereinbarung ethischer Regeln für die Zusammenarbeit
227.
Was sind Merkmale der Evalutionsforschung?
 … ist in der Regel Auftragsforschung, für die ein Auftraggeber zur Begleitung und
Bewertung einer durchgeführten Maßnahme finanzielle Mittel bereitstellt
 Evaluation soll den Wert von Interventionen bestimmen
228.
Was bedeutet Evaluieren?
 bewerten ist explizit gewünscht
 Es kann ein Spannungsverhältnis zwischen Evaluierten und Auftraggeber entstehen

Monika Raffalt
28
229.
Welche Arten von Evalution gibt es?
1. Evaluation als angewandte Sozialforschung
Evaluation ist die systematische Untersuchung des Nutzens oder Wertes eines Gegenstandes.
Solche Evaluationsgegenstände können z.B. Programme, Projekte, Technologien oder
Forschung sein. Die erzielten Ergebnisse, Schlussfolgerungen oder Empfehlungen müssen
nachvollziehbar auf empirisch gewonnenen qualitativen und/oder quantitativen Daten
beruhen.
2. Evaluation als Verbesserung praktischer Maßnahmen
Evaluation ist die systematische und zielgerichtete Sammlung, Analyse und Bewertung von
Daten zur Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle. Sie gilt der Beurteilung von Planung,
Entwicklung, Gestaltung und Einsatz von Bildungsangeboten bzw. einzelnen Maßnahmen
dieser Angebote (Methode, Medien) unter den Aspekten von Qualität, Funktionalität,
Wirkungen, Effizienz und Nutzen.
3. Evaluation als Bewertung
Die Evaluation hat immer dann ihren Zweck erfüllt, wenn sie die Diskussion um die beste
Maßnahme oder die optimale Gestaltung versachlicht und damit auf eine rationale Grundlage
gestellt hat, auf der schließlich auch ein angemessenes Qualitätskonzept aufgebaut werden
kann.
230.
Was ist die Funktion des Bewertens?
 Rechtfertigung/Legitimierung als strategisch-politische Funktion:
Evaluation ist nach außen gerichtet; man will den Sinn und Nutzen eines
Bildungsprogramms, Mediums, Projekts, etc. gegenüber Anwendern, Institutionen oder
generell gegenüber der Öffentlichkeit begründen
 Verbesserung/Optimierung als Erkenntnis- oder Prüffunktion:
Evaluation ist nach innen gerichtet; man will Erkenntnisse über die Effekte eines Mediums,
Programms, Projekts etc. generieren, das Wissen darüber erweitern und/oder die
Wirksamkeit überprüfen, um entsprechende Verbesserungen vornehmen oder verlangen zu
können

 Überwachung/Kontrolle im Sinne einer Entscheidungsfunktion:


Schwachstellen eines Programms, eines Medium etc. aufdecken und/oder auf der Basis von
Evaluationsergebnissen zwischen verschiedenen Alternativen entscheiden können
231.
Was sind die Standarts der Evaluation?
1. Nützlichkeit:
2. Durchführbarkeit:
3. Fairness:
4. Genauigkeit:
232.
Welche verschiedenen Evaltuationsmodelle gibt es?
a. Formativ-Summativ
Formative Evaluation:
-Die Evaluation begleitet eine Intervention oder ein Programm. Es wird laufend evaluiert und
die Evaluation zielt darauf ab, konkrete Programmoptimierung zu erhalten.

Monika Raffalt
29
Summative Evaluation:
Es wird nach der Durchführung einer Maßnahme evaluiert. Hierbei wird unmittelbar nach
dem Programmabschluss in Bezug auf die gesetztem Ziele die Wirksamkeit des Programms
bzw. der Maßnahme überprüft.
b. Prozessvaluation – Produktevaluation
-evaluiert werden Planungs- oder Entwicklungsprozesse oder Vorgehensweisen
-evaluiert wird ein entwickeltes Produkt oder Teile davon
c. Interne versus Externe Evaluation:
-Interne Evaluation: Evaluation wird von Mitarbeiter der evaluierten Einheit selbst
durchgeführt
a) Vorteile: Innensicht, Gestaltungsnähe, Zugang von Daten, rasche, hohe
Sachkenntnisse
b) Probleme: fehlende reflexive Distanz erforderlich, Betriebsblindheit?
-Externe Evaluation: Evaluation wird von Evaluator durchgeführt, die nicht in der
evaluierten Einheit angehören
a) Positiv: nicht involvierte Außensicht, Glaubwürdigkeit, Kontrolle
233.
Was sind die Bausteine der Evaluationsforschung?
- Evaluationsziel:
Wieso wird evaluiert? Was sind Gründe für eine Evaluation? Welcher Zweck wird verfolgt?
- Evaluationsbereich:
In welchem Bereich wird evaluiert? (z.B. Bildung)
- Evaluationsmodell:
Wie wird evaluiert? (formativ oder summativ oder in Kombination)
- Evaluationsnutzung:
Wie werden die Ergebnisse verwendet und aufbereitet?
234.
Stellen Sie sich vor: Sie arbeiten in einer Organisation, in der es um die
Lernbetreuung von minderjährigen Flüchtlingen geht. Als
Forschungsexperte werden Sie beauftragt methodisch möglichst gut
und umfassend gemeinsam mit Ihren Kollegen zu erfassen, wie das
Angebot verändert und verbessert werden soll. Welches
Forschungsdesigne wählen Sie?
 Handlungsforschung
12. Evidenzorientierung
235.
Was wird unter Evidenzbasierung verstanden?
 Auf wissenschaftliche Fakten beruhend
 Eine Hierarchie der Methoden in Bezug auf die Aussagekraft
236.
Was bedeutet Evidenz?
Etwas auf der Hand Liegendes, etwas Offensichtliches
237.
Was sind die drei E’s der Evidenz?
 Efficacy= Wirksamkeit
Monika Raffalt
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 Effektiveness= Wirkung
 Efficiency= Effizienz
238.
Was sind die Levels of Evidenz?
1. Systematic Reviews- Meta-Analyses:
-Systematisierte Zusammenfassung der Ergebnisse einer Anzahl an Studien
2. Randomized control study:
-Randomisierte Zuordnung zu KG und VG
3. Quasi-experimental studies:
-Studien mit 2 Gruppen ohne randomisierte Zufallszuordnung
4. Case control and cohort studies:
-z.B. in einer Gruppe mit einem Problem und einer Gruppe ohne Problem wird rückwirkend
analysiert, ob sich Differenzen in der Entwicklung zeigen
5. Pre-experimental group designs:
-Studien ohne Kontrollgruppe
6. Surveys:
-Standardisierte Befragung in größeren Stichproben
7. Qualitative studies:
-Interviews, Gruppendiskussion
239.
Ein Forschungsdesign das auf den Ergebnissen anderer Forschungen
basiert, nennt man?
 Meta-Analyse
13. Forschungsethik
240.
Vereinbarung ethischer Regeln für die Zusammenarbeit (JA, zu finden
Skript S. 84 - unter Merkmale der Aktionsforschung!)
 Informend consent
 Kurzfristige Forschungszyklen (NEIN)
 ausschließlich Forscherperspektive (so ähnlich - nein)
 Einbettung der individuellen Forschung in eine professionenelle Gemeinschaft (ja)
241.
Was ist das Werturteilsproblem in der Wissenschaft?
 Entdeckungszusammenhang:
-Wissenschaft wertet bereits durch die Auswahl der Fragestellung „Relevanzproblem“
 Begründungszusammenhang:
-Die Ergebnisse als Tatsachenaussagen sollten ohne Wertung sein. Wertungen sollten
deutlich gekennzeichnet werden und sind nicht objektiv begründbar
 Verwertungszusammenhang:
-Die Umsetzung von Forschungsergebnissen basiert explizit oder implizit auf Wertungen

Monika Raffalt
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