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MC-Fragen zum Themengebiet von Heike Greschke Stand: Januar 2023

Seitens der Tutorien entwickelt.


Die folgenden Multiple-Choice-Aufgaben wurden aus dem Skript zu Heike Greschke seitens der
Tutorien entwickelt. Sie sollen dabei helfen sich gut auf die Prüfung vorzubereiten und
stichprobenartig mögliche Wissenslücken aufzudecken.

Wie in einer Prüfungssituation werden verschiedene Fragen gestellt, zu welchen die richtige(n)
Antwort(en) angekreuzt werden soll(en). Es können mehrere Aussagen zu einer Frage richtig sein.
Bitte bedenkt, dass in der Regel falsche Angaben in der Prüfung mit einem halben Punkt Abzug
gewertet werden.

Erstes Skript

1. Wodurch zeichnen sich qualitative Daten aus? Durch …



x … nicht zählbare Eigenarten.
 … Standardisierung.

x … Vielschichtigkeit.
2. Was besagt das ethnomethodologische Prinzip „Order at all Points“?
 Ein Interview läuft strikt nach einer festen und geordneten Struktur ab.

x Jedes Detail eines Interaktionsablauf während eines Interviews wird protokolliert
und als Teil einer größeren Ordnung betrachtet.
 Alle irrelevanten Sequenzen (Passagen) werden aus dem aufgezeichneten Interview
(Skript) entfernt, um so ein bereinigtes und geordnetes Datenmaterial zu erhalten.
3. In welchen der folgenden Beispiele wurden qualitative Daten erhoben?
 In einem Zug wird ein Experiment durchgeführt, bei dem eine Person den
Passagieren ohne Mund-Nasen-Bedeckung dem Vorwurf aussetzt: „Sie gefährden die
Gesundheit der anderen!“. Eine zweite Person kreuzt dabei auf einer vorgefertigten
Liste die auftretende Emotionen der Passagiere an.

x In einem Apple-Store möchte eine Person das Rollenspiel zwischen den
Konsumierenden und der verkaufenden Beratenden analysieren. Dabei notiert sich
diese Person jede Interaktion sehr genau auf einem Tablet.

x Im Rahmen einer Verkehrsanalyse werden Fahrradfahrende nach einem
standardisiertem Interviewleitfaden (jede Person erhält die gleichen Fragen) befragt.
Die Antworten werden durch ein Audiorekorder aufgezeichnet und später
transkribiert.
4. Was bedeutet ein deduktives Schlussverfahren?

x Erkenntnisse über Einzelfall durch Ableitung aus einem allgemeingültigen Gesetz
schließen.
 Aus einem Einzelfall wird auf allgemeine Gesetze geschlossen.
 Theoretische Gesetzmäßigkeiten müssen genuin der Wahrheit entsprechen.
5. Was besagt der Originalitätsanspruch in der qualitativen Forschung?
 Das Forschungsmaterial muss so authentisch wie möglich bleiben und darf somit
nicht verändert werden.
 Die qualitative Forschung besitzt gegenüber der quantitativen Forschung ein
Vorrecht, die gegebenen Theorien zu widerlegen.

x Die qualitative Forschung verlangt bei der Auseinandersetzung mit dem
Datenmaterial bestehende Theorien zu verbessern oder neues theoretisches Wissen
zu erschaffen.
MC-Fragen zum Themengebiet von Heike Greschke Stand: Januar 2023
Seitens der Tutorien entwickelt.
6. Was beschreibt der iterativ-zyklische Prozess?
x Einen fortlaufenden wiederholenden Prozess, bei welchem mittels Induktion
Theorien gebildet werden, welche wiederum durch Deduktion zu überprüfend sind.
Aus der Überprüfung erfolgt wiederum ein induktives Verfahren, womit die die zuvor
aufgestellt Theorie verbessert. Darauf folgt wieder eine Deduktion.
x Eine fortlaufende Abwechslung zwischen der Empirie und der Theorie.
 Einen schraubenförmigen Prozess, bei dem Hypothesen aufgestellt und durch
bestehende Theorien, aus welchen die Annahmen resultieren, überprüft werden.
Passen die Hypothesen nicht in das Gefüge der Theorien, so werden fortlaufend
weitere theoretische Konstrukte hinzugezogen, bis sich die Hypothesen umfänglich
belegen lassen.
7. Was beschreibt die sozialkonstruktivistische Wirklichkeit?
 Die Wirklichkeit ist zum einen durch evolutionär sedimentierten (fundamentieren)
und kulturell erlernten Kategorien definiert.
x Wir nehmen unsere Umgebung einzig durch die kulturell erlangte Sozialisation war.
Wir beschreiben somit unsere Umgebung auf Basis erlernter Ideen.
 Die Wirklichkeit wird entsprechend ihrer Nützlichkeit definiert. Diese Nützlichkeit ist
dabei konstruiert und unterschiedet sich somit zwischen Kulturen.
8. Was bedeutet Empirie?
x Erfahrung
 Macht
 Logische Wahrheit
9. Was meint Alfred Schütz, wenn er sagt, es gäbe „nirgends so etwas wie reine und einfache
Tatsachen“?
 Tatsachen sind komplexe Konstrukte, welche sich durch ihre Widersprüchlichkeit
behaupten und nicht als vereinfachte Argumentationswerkzeuge verwendet werden
dürfen.
x Tatsachen sind von den Menschen konstruiert. Sie bestehen nur in einem künstlich
geschaffenen Rahmen und sollten nicht als feste Naturgesetze angesehen werden.
 Die Menschen müssen sich dessen bewusstwerden, dass in Fake-News ein wahrer
Kern steckt, wodurch die konkurrierende Tatsache nicht als reine Wahrheit
betrachtet werden darf.
10. Welche Konsequenzen ergeben sich aus einer sozial konstruierten Wirklichkeit für die
Forschenden, wenn sie in ein Forschungsfeld gehen?
x Die Forschenden müssen die Bereitschaft und Offenheit mitbringen, eine
unbekannte Welt zu betreten.
x Die eigenen fraglos-universell gehaltenen Überzeugungen müssen hinterfragt
werden.
 Die Wirklichkeit wird entsprechend den in ihr handelnden Personen hergestellt.
x
Somit müssen die Forschenden davon ausgehen, dass sie durch ihre Anwesenheit
eine andere Wirklichkeit betrachten als ohne ihre Anwesenheit.
11. Wodurch kennzeichnet sich sozialwissenschaftliche Empirie?
 situativ-handlungsbezogen
x reflexive Unterscheidung zwischen Wissen und Wirklichkeit
 fraglos wahr/ wirklich
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Zweites Skript

12. Was sind die Grundprinzipien im interpretativen Paradigma?


x Explorativ offen
x Fortwährende Überprüfung
 Statische Erklärungen
13. Wodurch definiert sich die Reliabilität in der qualitativen Forschung gegenüber der
quantitativen Forschung?
x Sie bezieht sich auf die Ergebnisse der Analyse.
 Sie gibt die Genauigkeit der Fragenstellung an.
x Sie setzt auf die Herstellung von Transparenz und intersubjektiver
Nachvollziehbarkeit.
14. Was bedeutet Intersubjektivität im Untersuchungsfeld?
x Die im Forschungsfeld beobachteten Regeln und Muster werden ausführlich
rekonstruiert.
 Handlungen zwischen den Feldpersonen unterscheiden sich individuell.
 Die Forschenden reflektieren ihre Beziehung zu den handelnden
Forschungssubjekten.
15. Was beinhaltet „Konstruktion 2. Ordnung“?
 Ungewisse Konstruktionen werden nachrangig betrachtet.

x Konstruktionen werden auf Konstruktionen aufgebaut.
x Die Forschenden bauen ihre Hypothesen auf konstruierten Wirklichkeiten auf.
16. Wodurch kennzeichnet sich die Validität in der qualitativen Forschung?
 Trennschärfe der Methoden – Passgenauigkeit der Daten – Konfliktfreiheit zwischen
den Theorien
x Gegenstandsangemessenheit der Methoden – Authentizität und Qualität der Daten –
Gegenstandsangemessenheit der Theorien
 Methodische Genauigkeit – a priori genormte Daten – Intersubjektive Gültigkeit der
Interpretationen
17. Welche Lösungsansätze bieten sich an, wenn die erwarteten Ergebnisse von den
resultierenden abweichen?
 Ich muss von einer unzureichenden Validität ausgehen, verwerfe meine Ergebnisse
und beginne nochmal von Neuem.
 Ich verwende die erhaltenen Ergebnisse, um meine Fragestellung zu überarbeiten
x
und die Methodik anzupassen.
x Ich muss davon ausgehen, dass die bisherige Theorie die Ergebnisse unzureichend
erklärt und somit angepasst werden muss. Ich begebe mich zudem wieder in die
Literaturrecherche.
18. Was lässt sich unter einem Krisenexperiment vorstellen?

x Es wird ein unübliches Verhalten simuliert, um so versteckte alltägliche Ordnungen
zu entdecken.
 Es wird das Verhalten einer Person dokumentiert und beobachtet, welche sich in
einer Krisensituation befindet.
 Es handelt sich hierbei um ein Experiment, bei welchen Lebenskrisen
unterschiedlichster Art ausgelöst werden. Dabei werden die auftretenden
Veränderungen an den Forschungssubjekten dokumentiert.
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Seitens der Tutorien entwickelt.

19. Was beschreibt ein kumulativer Erkenntnisprozess?


x Das zusammenführen und anhäufen mehrerer Kenntnisse in einem
zusammenhängenden Konstrukt.
x Das Anknüpfen an bestehende Theorien und der damit verbundenen Erweiterung.
 Das Ausschließen von Theorien, welche nicht in das übergeordnete Konstrukt
passen.

3. Skript

20. Welche der folgenden Aussagen beschreibt die Grounded Theory?



x Die Entwicklung von Theorien auf Basis neuentdeckter Daten.
 Eine Forschung, welche vor allem in sozial schwächeren Schichten praktiziert wird.

x Die Theoriebildung als Arbeit und als fortlaufenden Prozess.
21. Welche der folgenden Elemente lassen sich den Kernelementen der GTM zuordnen?
 Free Data collection

x Prozesshaftigkeit der Theoriebildung

x The theory should fit the data
22. Was ist mit einem Theorie-Methoden-Paket gemeint?

x Methoden basieren immer auf sozialtheoretischen Annahmen, wodurch die
Methoden einen Einfluss die erzeugte Theorie besitzen und somit die ungewollt
bestehenden Theorien reproduzieren können.

x Theorien und Methoden müssen immer als ein zusammenhängendes Paket gedacht
werden.
 Die Theorien geben explizit die anzuwendende Theorie voraus, um so eine hohe
Gültigkeit der Daten zu erhalten.
23. Was besagt das Thomas Theorem?

x If men define situations as real, they are real in their consequences.
 If men define situations as real, they aren’t real in their consequences.
 If men define situations as unreal, they are real in their consequences.
24. Was besagt der symbolische Interaktionismus?

x Die Bedeutung haftet den Dingen nicht an. Sie wird interaktiv hergestellt und ist auf
der Grundlage von signifikanten Symbolen sozial abgestimmt.
 Dinge sind sozial vordefinierte Grundlagen, auf deren Basis Menschen handeln.
 Handlungen werden als starre Elemente des Alltags betrachtet, auf deren Grundlage
der Status der Menschen analysiert werden kann.
25. Was versteht sich unter dem Begriff Inquiry?
 Eine Vorgehensweise im Interview, bei dem die Interviewten fortlaufend eine
Wiederholung ihrer Aussage erhalten.

x Einen Kreislauf, welcher fortlaufend Ungewissheiten in den Vordergrund rückt, die
anschließend untersucht werden sollen, um so die Handlungsfähigkeit in der
Forschung wiederherzustellen.

x Eine Situation in der das alltägliche Handeln und Denken-wie-üblich aufgebrochen
wird.
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Seitens der Tutorien entwickelt.
4. Skript

26. Was bezeichnet Alltagswissen?



x Einen Wissenstypus der unverzichtbar für die Bewältigung des alltäglichen Lebens ist.
 Einen Wissenstypus der die Basis weiteren Wissens bietet.
 Einen Wissenstypus der die expliziten Regeln im alltäglichen Leben festlegt.
27. Was versteht sich unter der Idealisierung der Kongruenz der Relevanzsysteme?

x Die Verschiedenheit der Perspektiven ist irrelevant.

x Wahrnehmungsselektion und Interpretationsschemata stimmen überein.
 Die Übernahme der Perspektive der gegenüberliegenden Person.
28. Was beinhaltet common culture?
 Soziale Handlungsanweisungen, welche explizit geregelt sind.

x Ordnungsapparate, die implizite Verhaltensweisen vorgeben.
 Kultur, welche durch gesellschaftlich geteiltes normenzentriertes Handeln bestimmt
ist.
29. Was gehört zu den Grundannahmen der Ethnomethodologie?

x Menschen handeln Dingen gegenüber auf der Grundlage der Bedeutung, die diese
Dinge für sie haben.
 Soziale Wirklichkeit ist vorherbestimmt.

x Abwicklung alltäglicher Angelegenheiten sind reflexiv, weil sie im Tun praktische
Erklärungen liefern, die ihren Sinn erkennen lassen.
30. Was bedeutet Vollzugswirklichkeit?
 Die Wirklichkeit des Vollzuges nach unmittelbarer juristischer Auseinandersetzung.

x Die Wirklichkeitserzeugung ist prinzipiell zu keinem Zeitpunkt abgeschlossen.

x Eine sich fortwährend in den sozialen, aufeinander abgestimmten Handlungen der
Akteure vollziehende Wirklichkeit.
31. Was beschreibt Hiatus
 Die Vorhersehbarkeit von situativem Handeln auf Basis von Normen.
 Die Konstruktion von Normen und situativem Handeln.

x Die Lücke zwischen allgemeinen Normen und situativem Handeln.
32. Was gehört den Elementen des common-sense-Wissens?

x Benutzung von Gelegenheitsausdrücken.

x Rückschauend-vorausschauende Sinnorientierung.

x Sanktionierte, essenzielle Vagheit von Äußerungen.

5. Skript

33. Woher entspringt die Ethnografie?



x Aus der Stadtsoziologie
 Aus der 68er Bewegung

x Aus dem Kolonialismus und der Entdeckung fremder Völker
34. Was beschreibt der Begriff Nostrifizierung?

x Die Charakterisierung des Fremden durch das Eigene.
 Die Anerkennung des Fremden im Fremden.

x Die Ablehnung von Strukturen, die der eigenen unterschiedlich sind
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Seitens der Tutorien entwickelt.
35. Welche der folgenden Beispiele beschreibt das Othering?
x Eine Reisefirma beschreibt in ihrem Blog den Besuch in Laos als eine Neuentdeckung
der Sinne im exotischen Ferienparadies Vientiane.
 Eine Regisseurin dokumentiert ihr Leben in Aleppo während des Bürgerkrieges.
Dabei filmt sie die alltäglichen Situationen bis aus der Stadt flieht.
x Ein Schriftsteller schreibt über die geläufige Praxis im Orient, als Mann einen Harem
zu halten.
36. Worauf baut die soziologische Kulturanalyse?
 Fremdes durch Empathie und Perspektivübernahme in Vertrautes umwandeln.
x Aufdeckung und Ausführung von den Schnittstellen zwischen zwei fremden
Systemen.
x Verwandlung von Vertrautem in Befremdliches.

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