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TU Dresden, M.A.

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Wissenschaftliches Schreiben

Kriterien für Wissenschaftlichkeit 1

a) Ordnen Sie die folgenden Begriffe deren Definitionen in der Tabelle zu bzw. die Definitionen den
entsprechenden Begriffen.

(2) Objektivität • (3) Ehrlichkeit • (5) Nachvollziehbarkeit • (6) Validität

Auch eine weitere Person würde bei gleicher Ausgangslage zu gleichen


Ergebnissen kommen.
Reliabilität
Das Untersuchungsdesign ist dafür geeignet, um die gestellte Forschungsfrage
zu untersuchen.
Verständlichkeit
Alle Behauptungen, die von anderen Autoren übernommen werden, müssen
explizit gekennzeichnet sein. Plagiate, also das Etikettieren fremden
Gedankenguts als eigenes, gilt nicht als Kavaliersdelikt, sondern ist schlichtweg
geistiger Diebstahl.
Logische
Argumentation
Der Autor benennt Sachverhalte anschaulich, sodass diese für den Leser
verständlich nachvollziehbar sind. Unnütze Ellipsen werden hierbei vermieden.

(4) Die Verwendung von fachspezifischer termini technici


(7) Eine Menge wissenschaftlicher Aussagen ist unerlässlich, aber sollte zu einer Erhellung und nicht
muss einer Struktur folgen, d.h. die Aussagen zu Verwirrung und Verkomplizierung des dargestellten
erfordern einen Klassifikations- und Sachverhalts beitragen.
Begründungszusammenhang und müssen
widerspruchsfrei sein.
(1) Das ausgewählte Messinstrument ist
zuverlässig und gültig.

b) Oft wird Wissenschaft mit Objektivität gleichgesetzt. Was ist Objektivität? Sammeln Sie gemeinsam
Stichpunkte.
c) Quantitativ oder qualitativ forschen? Was ist was? Ordnen Sie jedem Beispiel eine Methode zu. 2

Quantitative Methoden Qualitative Methoden

Experiment Nutzer:innen-Befragung
Umfrage Diskursanalyse
Befragung mit standardisiertem Fragebogen Expert:innen-Befragung

1. Vom Fachschaftsrat erhalten Sie einen Link zu einer Onlineumfrage und werden gebeten, einige
Fragen zu beantworten. Man möchte den Zusammenhang von 1.000 Student:innen zwischen
Prüfungsangst und Motivation herausfinden.

quantitativ, Befragung mit standardisiertem Fragebogen

1
Vgl.: http://www.uni-bielefeld.de/erziehungswissenschaft//scs/pdf/leitfaeden/studierende/wissenschaftlichkeit.pdf
(letzter Zugriff: 11.10.17); vgl. Fügert/Richter: „Wissenschaftssprache verstehen“, Klett Sprachen GmbH, Stuttgart 2016.
adaptiert
2
Richter, Ulrike A./ Fügert, Nadja: „Wissenschaftlich arbeiten und schreiben“, Lehr- und Arbeitsbuch, Klett Sprachen
GmbH, Stuttgart, 2016, S. 18 f. adaptiert
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2. Für eine Masterarbeit werden Medien zum Thema „Doping im Fußball – ein Tabuthema?“ von 1990
bis heute analysiert, inwiefern sich Medien - in ihrer inoffiziellen Position als vierte Macht im System
der Gewaltenteilung - durch eine kritische Berichterstattung dem Thema Doping im Fußball nähern
und was sie dazu beitragen.

3. Eine Studentin unterrichtet vier Wochen lang in einer DaZ Grundschulklasse mit speziell
didaktisierten Unterrichtsmaterialien und erhebt zu verschiedenen Zeitpunkten den Wortschatz. Sie
möchte feststellen, ob die Unterrichtsmaterialien den Spracherwerb positiv beeinflussen.

4. Ein Student führt eine Befragung durch, um Student:innen zu fragen, wie sich der Lockdown während
der Corona-Pandemie auf den Schlafrhythmus von Studenten ausgewirkt hat. Danach wertet er aus,
wie viele der Studentinnen und wie viele der Studenten, die befragt worden sind, sich der
Schlafrhythmus verändert hat.

5. Das Studentenwerk der TU Dresden möchte herausfinden, welche Essgewohnheiten ihre Zielgruppe
haben. Interviewer:innen sammeln vor der Mensa Ideen für Gerichte, indem sie die Studierenden
Fragen stellen.

6. Ein Bachelorstudent befragt für seine Abschlussarbeit 10 HR-Spezialisten nach der Einführung einer
Frauenquote für die Besetzung von leitenden Positionen in Unternehmen und ob es die passende
Strategie für die Gleichberechtigung der Frau am Arbeitsplatz ist.

d) Welche Studie ist qualitativ, welche ist quantitativ? Kreuzen Sie an und begründen Sie, indem Sie
angeben, auf welchen Daten die Aussagen basieren.

1. Wie hat sich der Anteil der Studienanfa�nger:innen an der Bevölkerung zwischen 1950 und
2012 in Deutschland entwickelt?

qualitativ
quantitativ
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2. Welche Auswirkung haben Vornamen auf die Bildungschancen von Kindern?

Ein interdisziplinäres Team von Psycholog:innen und Pädagog:innen beobachtete qualitativ


in einer Langzeitstudie den Unterricht an fünfzehn Grundschulen in einer quantitativ
deutschen Großstadt. Dabei wurde festgestellt: Schüler:innen, die Kevin oder
Mandy heißen, werden bei gleichen Leistungen schlechter bewertet als
Schüler:innen, die Maximilian oder Sophie heißen. Die Erklärung des
Forschungsteams: in diesen unterschiedlichen Leistungsbeurteilungen durch
Lehrer:innen spiegeln sich die gesellschaftlichen Vorurteile wider. Kevin und
Mandy werden der Unterschicht zugeordnet, es werden ihnen weniger Intelligenz
und Fähigkeiten zugetraut als Maximilian und Sophie, die der Mittelschicht
zugerechnet und die für intelligenter und fähiger als Kevin und Mandy gehalten
werden.
(Text inspiriert von presse.uni-oldenburg.de/mit/2009/390.html)

3. Was sind derzeit die drei populärsten Studienfächer in Deutschland?

Im Wintersemester 2017/2018 waren bei den Frauen die am stärksten besetzten qualitativ
Studienfächer Betriebswirtschaftslehre, Rechtswissenschaft und Germanistik. Bei quantitativ
den Männern waren das Betriebswirtschaftslehre, Maschinenbau und Informatik.
(Quelle: Hans-Böckler-Stiftung auf Grundlage von Daten des statistischen Bundesamtes)

Maximen der Wissenschaftlichkeit 3

e) Überprüfen Sie den folgenden Text im Hinblick auf die genannten Maximen. Erläutern Sie, inwiefern sie
eingehalten werden oder nicht.

„Situationen interkultureller Kommunikation werden einerseits beschrieben als Erfahrungen, die von
Missverständnissen, kommunikativen Fehlschlägen und Verunsicherungen gekennzeichnet sind;
andererseits aber auch als Situationen der Bereicherung, der Anregung und der Faszination. Diese
Ambivalenz zwischen Verunsicherung und Faszination kennzeichnet die sogenannte, Begegnung mit dem
Fremden' (Günthner 1993). Zugleich verdeutlichen Studien zur interkulturellen Kommunikation, dass,
Fremde’ bzw., Fremdheit' keine objektive Beziehung zwischen Gruppen oder Individuen ist, sondern das
Ergebnis von interaktiven Prozessen der Attribuierung darstellt (Schütz 1972; Günthner 1993,1999; Hahn
1994). Folglich ist eine zentrale Frage der, Interkulturellen Kommunikationsforschung': Wie wird,
Fremdheit' konstruiert und relevant gemacht? Im Folgenden soll gezeigt werden, dass kulturelle
Differenzen und kulturelle Fremdheit häufig über den Gebrauch unterschiedlicher kommunikativer
Praktiken und speziell, kommunikativer Gattungen' erfolgt. [...]

Ich werde zunächst einen Überblick über die Gattungsanalyse geben, um dann ihre Relevanz für die
interkulturelle Kommunikationsforschung zu skizzieren. Dabei soll verdeutlicht werden, dass die
Gattungsanalyse nicht nur der Beschreibung und Erklärung kommunikativer Praktiken dient, sondern
aufgrund ihrer analytischen Verbindung zwischen konkreten sprachlichen Handlungen und dem größeren
soziokulturellen Kontext, den kommunikativen Erwartungen und Ideologien kultureller Gruppen, ein

Objektivität/ Neutralität:

3
Lieberknecht, Agnes/ May, Yomb (2019): Wissenschaftlich formulieren: ein Arbeitsbuch. Mit zahlreichen Übungen für
Schreibkurse und Selbststudium. Tübingen: Narr Francke Attempto. S.18f.
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Universalität/ Kontextunabhängigkeit

Exaktheit/ Eindeutigkeit:

Bewertungskriterien studentischer Texte 4

Markieren Sie jene Kriterien, von denen Sie annehmen, dass sie für Sie als Studierende_r relevant sind.

Auswertung:

Gewichtung der Anforderungen 5

Vergeben Sie zu den folgenden Aspekten eine Punktanzahl zwischen 1 und 8. Bewerten Sie mit einer 1 das
Merkmal, das Ihrer Einschätzung nach am wenigsten relevant für studentische Texte ist. Bewerten Sie mit
einer 8 das Merkmal, das am wichtigsten ist.

(1) Eine sorgfältige Analyse betreiben. ________


(2) Eine originelle Arbeit schreiben. ________
(3) Gedanken und Ergebnisse anderer kenntlich machen. ________
(4) Sämtliche benutze Quellen angeben. ________
(5) Mit der Studie einen Nutzen für andere erzeugen. ________
(6) Mit der Arbeit zeigen, dass man eigene Interpretationen ausarbeiten und in Worte fassen kann. ________
(7) Den Gegenstand aus einer neuen Perspektive betrachten. ________
(8) Die Ergebnisse anderer Forschender diskutieren. ________

4
Richter, Ulrike A./ Fügert, Nadja: „Wissenschaftlich arbeiten und schreiben“, Lehr- und Arbeitsbuch, Klett Sprachen
GmbH, Stuttgart, 2016, S. 24.
5
ebd., S.25

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