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KÜNDIGUNG

7 Gründe gegen eine Sperrfrist beim


Arbeitslosengeld
Bei der Eigenkündigung kann kurzfristig der Anspruch auf
ALG 1 verfallen. Doch laut Gesetz ist eine Sperrzeit oft
unzulässig.

Vivien-Jana Gaida

15.12.2020 - 09:12 Uhr • Kommentieren • 1 x geteilt

Eigenkündigung
Drei Monate Sperre des ALG 1 wegen eigener Kündigung? Das muss nicht sein.
(Foto: dpa)

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Bei einer Kündigung seitens des Arbeitgebers ist der Fall


klar: Der Anspruch auf Arbeitslosengeld oder ALG 1
beginnt mit dem Tag der Arbeitslosigkeit. Doch was, wenn
der Arbeitnehmer selbst die Kündigung einreicht? Dann
droht eine dreimonatige Sperrzeit. Doch in vielen Fällen
ist diese unzulässig. Wir zeigen Wege auf, um sich gegen
die Sperre beim Arbeitslosengeld zu wehren.

Wann haben Arbeitnehmer Anspruch auf


Arbeitslosengeld?
Grundsätzlich hat jeder Arbeitnehmer Anspruch auf Arbeitslosengeld.
Voraussetzung ist, dass der oder die Arbeitnehmerin in den vergangenen
30 Monaten mindestens 12 Monate versicherungspflichtig beschäftigt
war – also Sozialversicherungsabgaben gezahlt hat. Diese Zeit heißt auch
Anwartschaftszeit. Die Arbeitslosenversicherung gehört zu den
Sozialversicherungen wie beispielsweise die Rente.

Eine weitere Voraussetzung ist, dass sich der künftig Arbeitslose bei der
Agentur für Arbeit als arbeitssuchend meldet. Dafür gibt es Fristen:
mindestens drei Monate vor Beginn der Arbeitslosigkeit oder so schnell
wie möglich bei einer unerwarteten Kündigung. Die Arbeitsagentur hat
grundsätzlich die Aufgabe, bei der Suche nach einem neuen Job behilflich
zu sein. Doch es gibt auch viele Möglichkeiten, sich selbst eine neue
Stelle zu suchen.

Wie viel Arbeitslosengeld bekomme ich?


Sobald eine Kündigung ansteht, stellen sich Arbeitnehmer die Frage, wie
viel Geld bekomme ich? Bemessungsgrundlange für das ALG 1 ist das
Bruttogehalt der vergangenen 12 Monate geteilt durch 365, also die
Anzahl der Tage eines Jahres.
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Davon abgezogen werden Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag und ein


Pauschalbetrag für die Sozialversicherung. Letztendlich bleiben 60
Prozent des Nettobetrags, das als Arbeitslosengeld pro Tag ausgezahlt
wird. Mehr Geld bekommen etwa Eltern. Pro Kind gibt es einen Zuschlag.
Die individuelle Höhe des Arbeitslosengeldes kann mit dem Rechner der
Agentur für Arbeit ermittelt werden.

Wann kann es zu einer Sperrfrist kommen?


Es gibt eine Sperrfrist der Zahlung, wenn sich Arbeitnehmer
selbstverschuldet in die Situation der Erwerbslosigkeit bringen – also
durch ihr Verhalten dazu führt, dass sie gekündigt werden oder selbst
kündigen. Dann kann die Bundesagentur für Arbeit die Zahlung bis zu 12
Wochen, also drei Monate, aussetzen. Das kann in folgenden Fällen
auftreten:

• Kündigung auf eigenen Wunsch

• Eine Kündigung durch Fehlverhalten am Arbeitsplatz

• Arbeitnehmerin bekommt eine Abfindung

• Es wurde ein Aufhebungsvertrag unterschrieben

• Meldeversäumnis: Der Arbeitnehmer meldet zu spät bei der


Agentur für Arbeit als arbeitssuchend

Wie kann gegen die Sperrfrist vorgegangen werden?


Laut § 159 SGB III Ruhen bei Sperrzeit heißt aber auch, dass
Arbeitnehmer nur eine Sperre bekommen können, wenn sie sich
versicherungswidrig verhalten, ohne dafür einen wichtigen Grund zu
haben. Konkrete Gründe lässt das Gesetz offen. Denn jeder Antrag wird
individuell geprüft. Für Arbeitnehmer, die mit einem gewichtigen Grund
selbst kündigen, sollten zunächst schriftlich Einspruch gegen eine
Sperrfrist einlegen. Erst dann werden ihre Unterlagen geprüft.
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Nach § 144 Abs. 1 Satz 3 SGB III hat der Arbeitnehmer die für die
Beurteilung eines wichtigen Grundes maßgebenden Tatsachen
darzulegen und nachzuweisen, wenn diese in seiner Sphäre oder in
seinem Verantwortungsbereich liegen.

Heißt: Arbeitnehmende sollten Beweise, Atteste und eine


nachvollziehbare Begründung für die Entscheidung vorlegen. In den
vergangenen Jahren haben immer wieder Urteile dazu geführt, dass
folgende sieben Gründe in vielen Fällen gegen eine Sperre sprechen:

Berufliche Gründe einer Kündigung

• Überforderung, Stress oder Mobbing am Arbeitsplatz (Az. L 9 AL


129/08)

• Aufhebungsvertrag mit Abfindung wegen drohender Kündigung


(Az. B 11 AL 6/11 R)

• sexuelle Belästigung oder andere Straftaten seitens des


Arbeitgebers (2 AZR 302/16)

• verzögerte Lohnzahlungen seitens des Arbeitgebers (Az. L 5 AL


21/08)
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Private Gründe einer Kündigung

• Pflege eines Angehörigen (Az. L 13 AS 162/17)

• Einzug in eine gemeinsame Wohnung mit dem Ehepartner oder


einer nicht-ehelichen Lebensgemeinschaft (Az. L 7 AL 36/16)

• bilden einer Erziehungsgemeinschaft im Sinne des Kindeswohls


(Az. B 11a/7a AL 52/06 R)

Wichtig ist, dass in jedem Fall Nachweise hilfreich für die Durchsetzung
sind, da Dritte die Gründe nachvollziehen können müssen.

Mehr: Sollten Unternehmen die Namen von Gekündigten im Internet


veröffentlichen?

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Sperrfrist beim Arbeitslosengeld"
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