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Disposition
Spezialgebiet
Bodenfruchtbarkeit
Gliederung:
II.Bodenfruchtbarkeit
a.Bodengefüge
b.Bodenwasser
c.Bodenluft
d.Bodentemperatur
e.Nährstoffhaushalt & Austauschkapazität
f.pH-Wert
Literatur:
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Julian Albrecht
Ausarbeitung
Spezialgebiet
Bodenfruchtbarkeit
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Julian Albrecht
Zusammensetzung
Die mineralische Substanz des Bodens
Sand S <10
Lehm L 30—44
Ton T >60
S und Sl zu S
IS und SL zu IS
sL und L zu L
LT und T zu T
Sandböden:
• Sehr durchlässig, geringes Wasserspeicherungsvermögen
• Erwärmung rasch, aber sehr leichte Austrocknung
• Nährstoffgehalt meist gering, da die Auswaschung bestimmter Nährstoffe (z. B.
Stickstoff, Kalzium, Kalium) erfolgt rasch
• Erträge gering ohne angepasster Düngung
• Wichtig: ausreichende Versorgung mit organischer Substanz
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Tonböden:
• Hohe Wasserspeicherungsvermögen, jedoch sehr träge Wasserbewegung
• Langsame Erwärmung, jedoch lange Bewahrung vor Dürre
• Relativ dicht gelagert und porenarm, das Bodenleben eingeschränkt
• Schrumpfen bei Austrocknung, bilden Schwundrisse. Daher schwierig zu bewirtschaften
• Schlechte Wasserwegigkeit in ebenen Lagen --> Staunässe
• Nährstoffgehalt relativ hoch, da die NährstoffVerluste durch Auswaschung unbedeutend
sind
Schluffböden:
• Ungünstigen Eigenschaften der Sand- und Tonböden
• Neigen zur Dichtlagerung und Abschwemmung, da geringe Gefügestabilität
• Wasserleitfähigkeit gering --> Staunässe.
• Nährstoffgehalt gering
Lehmböden
• Beste Bedingungen zur landwirtschaftlichen Nutzung, in Gebieten mit nicht zu hohen
Niederschlägen (< 800 mm /Jahr) + hohen Temperaturen
• Hohe Speicherkraft
• Ausreichende Wasserwegigkeit
• Stabiles Gefüge
• Nährstoffgehalt gut
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Getreide 14 5 12 14
Kartoffel, Rübe 22 6 37 8
einjähriges Kleegras 75 24 43 30
Landsberger Gemenge 35 13 44 28
Rotklee 85 23 66 28
Eine besondere Bedeutung für die Stabilität der Ackerkrume hat der Ton-Humus-
Komplex. Es ist dies eine dauerhafte Verbindung von Tonmineralien mit organischen
Stoffen wie Humussäuren, Eiweiß u. a. m. Die Humusstoffe verkitten die Tonteilchen und
erzeugen auf diese Weise dauerhafte Aggregate, die der mechanischen Zerstörung,
Verschlammung durch Starkregen, Auswaschung u. a. m. erheblich Widerstand
entgegensetzen. Sie sind deshalb maßgeblich an der Krümelstrukturdes Bodens beteiligt.
Die Bildung des Ton-Humus-Komplexes in den Böden wird durch eine intensive Belebung
gefördert. Besonders günstige Bedingungen herrschen dafür im Darm von Bodonlimon,
vor allem in dem der Regenwürmer.
Die in den Böden enthaltene Humusmenge ist vom Klima, der Vegetation und der Nutzung
abhängig. Unter Dauergrünland ist der Humusgehalt in der Regel fast doppelt so hoch,
wie unter Acker. Im Trockengebiet Ostösterreichs sollen schwere Ackerböden mindestens
2,5 Gewichtsprozente, leichte zumindest 1,5 Gewichtsprozente Humus aufweisen, im
regenreichen Teil (mehr als 700 mm Jahresniederschlag) Österreichs mehr als 3,5 bzw. 2
Gewichtsprozente. Um dem Humusabbau entgegenzuwirken, soll den unter Pflug
stehenden Böden
regelmäßig organische Substanz in Form von Wirtschaftsdüngern, Gründüngern und
Ernterückständen zugeführt werden.
Humus kann unter sehr unterschiedlichen Bedingungen gebildet werden, dabei entstehen
verschiedene Humusformen, die sich sowohl bezüglich ihrer Eigenschaften, wie auch
ihres Wertes sehr deutlich unterscheiden. Wir trennen die Gruppe der unter starkem
Wassereinfluß entstandenen (hydromorphen) Humusformen von den Landhumusformen
(terrestrische).
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Rhizopoden | 370
Hagellaten | Protozoen 1 500 000 000
Ciliaten |
Nematoden 50000 50
Springschwänze 200 6
Milben 150 4
Enchytraeiden 20 15
Tausendfüßler 14 50
Insekten, Käfer, Spinnen usw. 6 17
Mollusken 5 40
Hogenwürmer 2 4000
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Bodenfruchtbarkeit
Die Fruchtbarkeit eines Bodens wird maßgeblich von der Anordnung der festen Teilchen
(Bodenstruktur) sowie von ihrem Verhältnis zum Bodenwasser und der Bodenluft, aber
auch vom Nährstoffhaushalt bestimmt.
Gliederung: Bodenstruktur
Poren
Bodenwasser
Bodenluft
Bodentemperatur
Nährstoffhaushalt
Die Bodenstruktur
Unter Bodenstruktur (auch Bodengefüge) versteht man die Art, in der die festen
Bodenbestandteile räumlich angeordnet sind. Die Teilchen können lose nebeneinander
liegen, aber auch miteinander verklebt sein, wobei sehr unterschiedliche Gefügeformen
entstehen können:
Einzelkorngefüge besteht, wenn die Teilchen lose nebeneinander liegen (z. B. Sand),
wobei sie um so dichter lagern, je feiner die Körnung wird.
Hüllengefüge liegt vor, wenn die Bodenteile durch Krusten von Eisenoxiden, Kalk und
Humus miteinander verklebt sind, aber keine eigenen Körper bilden.
Von Bodenaggregaten spricht man, wenn die Teilchen zu separaten Körpern verbunden
sind, deren Form von der Art ihrer Entstehung abhängt.
Das Krümelgefüge stellt den optimalen Strukturzustand fruchtbarer Böden dar. Krümel
sind rundliche Körper von 1—5 mm Durchmesser, die lose miteinander verbunden sind.
Unbeständige Krümel entstehen durch die mechanische Bearbeitung oder Frostgare und
zerfallen nach stärkerer Durchfeuchtung.
Wasserbeständige Krümel sind nach F. Sekera durch Lebendverbauung (Pflanzenwurzeln,
Bakterien- und Pilzkolonien), sowie Kittsubstanzen (Ton, Humus) zusammengehaltene
Bodenteilchen (Abb. 5) und drücken die Bodengare aus. Da die Poren zwischen den
Aggregaten 1. Ordnung erhalten bleiben, ist ein krümeliger Boden besonders
hohlraumreich (> 50% des Bodenvolumens), so dass auch bei völliger Wassersättigung
noch genügend Bodenluft vorhanden ist. Stabile Krümel sind charakteristisch für die
Humushorizonte von guten Wiesen- und Gartenböden, aber auch für die Krumen garer
Äcker. Schonende Bodenbearbeitung, eine standortangepasste Fruchtfolge, eine
ausreichende Versorgung mit organischer Substanz, aber auch mit Kalk, sind die
Voraussetzung für die Erhaltung der stabilen Krümelstruktur.
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b) Körnige Struktur: Die Körper zeigen unregelmäßige, scharfkantige Umrisse. Sie sind
meist locker angeordnet und nicht sehr beständig. Die Durchmesser betragen in der Regel
2—5 mm. Körnige Aggregate findet man bei tonreichen, humusarmen und bei
krumenverdichteten Böden.
c) Plattige Struktur: Die Aggregate sind plattig geformt, die Fugen zwischen den
Strukturkörpern verlaufen waagrecht. Die Dicke der Platten kann stark schwanken, es
kommen alle Übergänge zwischen feinen Schuppen über dünne Plättchen bis zu kleinen
Ziegelformen vor. Plattige Strukturen findet man in mechanisch verdichteten
Bodenschichten (Pflugsohlen, Traktorspuren) in schluffreichen Aulehmen und in
staunassen Böden.
d) Blockige Struktur: Die Bodenkörper weisen würfelähnliche Formen auf, die durch
unregelmäßige Flächen mit mehr oder minder scharfen Kanten begrenzt sind. Der
Durchmesser der Blöcke liegt zwischen 5 und 50 mm. Scharfkantige Aggregate lassen
sich wieder zusammenfügen, man trifft sie in Unterböden von tonreichen
Feuchtschwarzerden und Braunerden, sowie in den Krumen humusarmer, wenig belebter,
bzw. garegeschädigter Ackerböden. Kantengerundete Blöcke sind den Krümeln ähnlich,
sie lassen sich nach dem Zerlegen größerer Bodeneinheiten nicht mehr zusammenfügen
und sind typisch für die B-Horizonte gut belebter Auböden und Braunerden.
e) Prismatische (säulige) Struktur: Die Aggregate sind wesentlich höher als breit und
stehen senkrecht im Boden. Ihr Durchmesser beträgt zwischen 5 und 100 mm, doch
kommen auch dickere Prismen vor. Die prismatischen Bodenkörper zeigen in der Regel 4
—6 mm senkrechte Begrenzungsflächen. Sie sind meist ein Zeichen stark wechselnder
Durchfeuchtungsverhältnisse und der damit verbundenen Schrumpfungs- und
Quellungsvorgänge im Boden, somit charakteristisch für wechselfeuchte Standorte.
Alle beschriebenen Strukturformen, seien es die relativ locker beeinanderliegenden
Krümel und Körner, oder die eher kompakt angeordneten Platten, Blöcke oder Säulen,
verdanken ihre Entstehung natürlichen (biologischen, chemischen und physikalischen)
Vorgängen. Wenn jedoch die Struktur des Bodens soweit geschädigt ist, dass dieser bei
der
Bearbeitung, z. B. durch Pflügen, nicht mehr in natürliche Aggregate zerfällt, so entstehen
Schollen (> 5 cm) oder Bröckel (< 5 cm). Diese durch Kraftanwendung entstandenen
Bodenkörper sind unregelmäßig geformt, haben eine raue Oberfläche, abgestumpfte
Kanten und verhärten beim Austrocknen oftmals steinartig.
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Die Poren
Zwischen den Bodenteilchen, sowie zwischen und in den Bodenkörpern befinden sich
Hohlräume, Poren genannt, die mit Luft oder Wasser gefüllt sind. Sie bilden den
Lebensraum für die Pflanzenwurzeln und das Bodenleben. Der Anteil der Poren am
Gesamtvolumen des Bodens wird Porenvolumen genannt. Es ist von Bodenart und
Bodenstruktur abhängig.
Neben dem Porenvolumen ist auch die Porengröße von entscheidender Bedeutung. Die
Grobporen sind bei Landböden in der Regel mit Luft gefüllt, sie sind für die rasche Abfuhr
des überschüssigen Wassers und die Belüftung des Bodens zuständig. Die Mittelporen
dienen der Wasserspeicherung, während das Wasser in den Feinporen in der Regel nicht
mehr pflanzenverfügbar ist. Auch für das Wurzelwachstum und das Bodenleben haben die
Porendurchmesser Bedeutung, denn die Wurzelhaare (> 10 μ) vermögen nur in die
gröberen Poren einzudringen, während die Pilzgeflechte (3—6 μ) den gröberen Teil der
Mittelporen durchwachsen, Bakterien (0,2—1 μ) hingegen können in deren feineren Teilen
Schutz und Feuchtigkeit finden.
Auch die Verteilung der Porengrößen hängt einerseits von der Körnung (Bodenart),
andererseits vom Gefüge und damit von der Bodenentwicklung ab. Sand- und kiesreiche
Böden sind daher in der Regel reicher an groben Poren, der Anteil an feineren Poren
steigt mit der Zunahme der feineren Körnung in den Böden (sieheTab. 9). Der Mensch
kann das Porenvolumen sowohl vergrößern (Bodenlockerung, Fruchtfolge) als auch
verkleinern (Befahren, einseitige Nutzung, Abb. 6). Die Verdichtung führt meist sowohl zu
einer Verminderung des Porenvolumens, als auch zu einer Verkleinerung der
Porengrößen. Dadurch verschlechtert sich die Belüftung und innere Dränage der Böden,
das
Wurzelwachstum und die Nährstoffaufnahme wird gehemmt.
Das Bodenwasser
von Grundwasser. Wenn ein Boden wassergesättigt ist, d. h. alle Mittelporen mit Wasser
gefüllt sind, ist seine Feldkapazität erreicht; am permanenten Welkepunkt ist der Boden
angelangt, wenn ihm die Pflanzenwurzeln kein Wasser mehr entziehen können.
Das Speichervermögen eines Bodens hängt vorwiegend von der Bodenart, dem
Porengehalt und der Gründigkeit ab.
Die Bodenluft
Sowohl die Pflanzenwurzeln wie auch die Bodenlebewesen verbrauchen Sauerstoff (O),
den sie der Bodenluft entnehmen. Sie veratmen Kohlendioxid (C02), das sich deshalb im
Boden anreichert.
Der Sauerstoffanteil in der Atmosphäre beträgt ca. 21%, der von C02 0 03% In der
Bodenluft beträgt der Sauerstoffgehalt im Durchschnitt 15% er soll jedoch nicht unter 10%
sinken. Der durchschnittliche
Kohlendioxidgehalt liegt bei 0,2 bis 0,7%, die 5% Grenze sollte jedoch nicht überschritten
werden. Staunasse, schluff- und tonreiche Böden, aber auch oberflächenverkrustete und
krumenverdichtete Standorte leiden an unzureichender Durchlüftung. Sauerstoffmangel
und Kohlensäureüberschuß wirken in mehrfacher Hinsicht negativ auf Böden und
Pflanzenwachstum. Das Bodenleben wird gehemmt, die Stickstoffmobilisierung
beeinträchtigt, die Nährstoff- und Wasseraufnahme durch die Wurzeln wird eingeschränkt
und damit das Wachstum reduziert. Da Unkräuter gegen Sauerstoffmangel weniger
empfindlich sind als die
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Kulturpflanzen, nehmen sie überhand. Eine gute Durchlüftung der Böden ist daher
besonders wichtig, weil
einerseits der verbrauchte Sauerstoff zugeführt, andererseits das überschüssige
(schädliche) Kohlendioxid abtransportiert wird. Letzteres wird von den oberirdischen Teilen
der Pflanzen aufgenommen, da es zu ihrem Aufbau benötigt wird.
Der Luftgehalt im Boden ist von der Bodenart, dem Gefüge und dem Wassergehalt
abhängig. Im Zustand der Feldkapazität schwankt er bei Sandböden zwischen 30 und
40%, 10—15% bei Lehm und Schluffböden und 5—15% bei Tonböden. Da diese
Wassersättigung während der Vegetationsperiode selten erreicht wird, ist der Luftgehalt
meist höher. Auch sind die Oberböden bei gutem Strukturzustand besser durchlüftet als
die Unterböden. Die Ansprüche der Pflanzen an die Durchlüftung des Standortes sind
unterschiedlich. So beanspruchen die meisten Ackerpflanzen — besonders die
Zuckerrübe und Luzerne — eine gute Ventilation des gesamten Wurzelraumes, dem
Grünland hingegen genügt ein gut durchlüfteter Oberboden.
Die Bodentemperatur
Sie steht in engem Zusammenhang mit dem Wasser- und Lufthaushalt und hat auf die
Geschwindigkeit von Keimung und Wachstum der Pflanzen großen Einfluss. Auch die
Bodenorganismen sind vom Temperaturgang abhängig. Da die Wärme verschiedene
chemische, physikalische und biologische Prozesse fördert, ist sie auch ein wichtiger
Faktor bei der Bodenbildung.
Bei Temperaturen unter 0°C, aber auch bei zu großer Wärme ruhen die Lebens- und
Wachstumsvorgänge im Boden. Allerdings haben nicht alle Kulturpflanzen die gleichen
Temperaturansprüche.
Die wesentlichste Wärmequelle ist die Sonneneinstrahlung. Von ihr, weiters von der
Bodenbeschaffenheit, der Bodenfarbe, der Lage (Exposition) und Neigung, sowie dem
Wassergehalt ist die Bodentemperatur abhängig. Da sich ein wassergesättigter Boden
wesentlich langsamer erwärmt, als ein trockener, umgekehrt auch langsamer abgekühlt,
erhitzen sich die leichten und daher meist trockenen Böden rascher, als die
wasserhaltenden schweren. Dunklere Böden nehmen die Wärme rascher auf als helle,
trotzdem sind die wassergesättigten Moorböden kälter als
die Landböden. Die Temperaturschwankungen sind bei den Sandböden am größten,
bei Tonböden am geringsten. Nach der Tiefe zu nehmen sie rasch ab.So kann die tägliche
Temperaturschwankung in einem Landboden in 1 cm Tiefe 20 Grad und mehr betragen,
während sie in 50 cm kaum messbar ist. Die jährliche Temperaturschwankung ist ebenfalls
in der Krume am größten und klingt in einer Tiefe von mehr als 5 Metern aus.
Das Ausmaß derTemperaturschwankungen ist außer vom Witterungsverlauf (Bewölkung,
Sonnenscheindauer, Niederschläge) auch von den Bodeneigenschaften und dem
Pflanzenbestand abhängig. Eine Bedeckung des Bodens — beim Ackerland durch Stroh,
Gründüngung oder Wirtschaftsdünger u. a. m. — vermindert Temperaturschwankungen,
setzt die Verdunstung herab und bewirkt eine erhöhte Arbeitsleistung der
Bodenorganismen.
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Der Nährstoffhaushalt
Der Nährstoffkreislauf der landwirtschaftlich genutzten Böden ist, wie folgende Darstellung
zeigt, von zahlreichen Faktoren abhängig:
Ein großer Teil der Hauptnährstoffe, wie Kalzium, Kalium, Magnesium, Phosphor und
Schwefel, aber auch der Spurenelemente stammen aus den Muttergesteinen der Böden,
aus denen sie durch die Verwitterung herausgelöst werden. Der Stickstoff hingegen
kommt im wesentlichen aus der Atmosphäre und ist hauptsächlich in der organischen
Substanz festgelegt, aus der er durch die Mineralisierung freigesetzt wird.
Meist reichen jedoch die auf diese Weise den Pflanzen zur Verfügung gestellten
Nährstoffmengen für hohe Erträge nicht aus. Es muss daher durch die Düngung ergänzt
werden. Dabei darf man jedoch nicht übersehen, dass nicht nur ein zu geringer, sondern
bei vielen Nährstoffen auch ein zu hoher Gehalt den Boden und das Pflanzenwachstum
ungünstig beeinflusst. Außerdem kann die Aufnahme einzelner Hauptnährstoffe, aber auch
Spurenelemente, durch das Überwiegen anderer Stoffe so stark eingeschränkt werden
(Antagonismus), dass Mangelerscheinungen auftreten.
Eine wesentliche Aufgabe des Bodens ist es, Nährstoffe nachzuliefern (Verwitterung) und
zu speichern. Dazu dient ihm seine Fähigkeit, sowohl die bodenbürtigen (nativen), als
auch die zugeführten Stoffe, mehr oder minder fest zu binden und bei Bedarf an die
Pflanzen weiterzugeben. Dieses Nährstoffhaltevermögen des Bodens ist abhängig von
seiner Zusammensetzung. Die Bindung der Nährstoffe kann auf verschiedene Weise
erfolgen:
Das physikalische Festhaltevermögen beruhtauf der Filterwirkung des Bodens. Daher
werden Nährstoffe aus leichten Böden wesentlich stärker ausgewaschen, als aus
schweren.
Als chemisches Festhaltevermögen bezeichnet man Vorgänge im Boden, bei denen
zwischen gewissen Nährstoffen und Bodenbestandteilen chemische Verbindungen
unterschiedlicher Löslichkeit entstehen. So verbindet sich Phosphorsäure mit Kalzium,
Aluminium oder Eisen und wird auf diese Weise vor der Auswaschung bewahrt. Allerdings
sind derart gebundene Stoffe nicht immer sofort pflanzenverfügbar.
Unter biologischem Festhaltevermögen versteht man die Nährstoffbindung durch
Bodenlebewesen. Diese benötigen zum Aufbau ihrer Körperzellen N, P, K und andere
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Elemente, wodurch diese vorübergehend gebunden werden. Erst nach dem Absterben der
meist sehr kurzlebigen Organismen und nach der Zersetzung ihrer Körper werden die
darin enthaltenen Stoffe freigesetzt und für die Pflanzen verfügbar. Da Stickstoff chemisch
nicht gebunden werden kann, ist diese Art der Bindung für eine kontinuierliche N-
Versorgung wichtig.
Die Nährstoffsorption hat für die Nährstoffspeicherung größte Bedeutung. Sie beruht auf
der Gesetzmäßigkeit, dass kleinste Bodenteilchen (Kolloide genannt) — vorwiegend Ton
und Humus — die Fähigkeit besitzen, Nährelemente (Kalium, Kalzium, Magnesium u. a.)
von gegensinniger elektrischer Ladung festzuhalten (wie ein Magnet Eisenspäne). Diese
Elemente werden in Form von Ionen — Atome oder Moleküle — gebunden. Man nennt
diese Fähigkeit des Bodens Sorptionsvermögen oder auch Austauschkapazität. Die
Nährstoffe werden auf diese Weise vor der Auswaschung geschützt. Die mit Ionen
belegten Bodenteilchen sind von einer Bodenlösung umgeben in der ebenfalls Ionen
enthalten sind. Die Ionen der Bodenlösung können nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten
gegen die an Kolloide gebundenen (sorbierten) ausgetauscht werden. Es herrscht ein
Ionengleichgewicht. Wenn nun die Pflanzenwurzeln der Bodenlösung Nährstoffe (Ionen)
wie etwa K, Mg, Na, Ca entziehen, können solche im Austausch gegen Wasserstoffionen
vom Boden in die Bodenlösung überführt werden. Dadurch ist eine kontinuierliche
Versorgung der Pflanzen gewährleistet.
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Der ursprüngliche pH-Wert eines Bodens ist abhängig vom Ausgangsgestein (Granit:
sauer, Basalt, Kalk: basisch), der Vegetation (schwer zersetzbare Veg. erniedrigt den pH-
Wert im obersten Horizont - organische Säuren; Wurzeln geben Protonen ab). Saure
Böden bilden sich aber auch aus ehemals basichen Böden durch Auswaschung von
Kationen (z.B. Ca +) bei hohen Niederschlägen. Diese basisch wirkenden Ionen werden
sodann durch Protonen ersetzt. Organische Säuren, wie sie z.b. durch Wurzeln oder bei
der Humifizierung von schwer zersetzbarer Streu gebildet werden, begünstigen die
Auswaschung der basisch wirkenden Kationen, da sie diese lösen. Kulturböden werden
ohne entsprechende Düngung sauer, da die Pflanzen dem Boden v.a. die bas. wirkenden
Kationen entziehen. In „Naturböden" geschieht die Zufuhr dieser Ionen durch natürliche
Mineralisierung. Bestimmte Düngerarten wie z.B. Harnstoff und Gülle enthalten
Ammonium, welches (zwar leicht beweglich ) von Pflanzen im Austausch gegen Protonen
aufgenommen werden kann. Sie tragen zur Bodenversauerung bei."Kalkung notwendig !
Aufgrund seiner Pufferung (siehe Chemieunterricht !) kann ein Boden seinen pH-Wert
unterschiedliche lang konstant halten.
Der pH-Wert bestimmt die Aktivität der Bodenlebewesen (v.a. der Bakterien), das Ausmaß
der Verwitterung und die Verfügbarkeit der Nährsalze wesentlich mit.
Problematik der sauren Niederschläge (und der fehlenden Stäube ?). Der optimale pH-
Bereich eines Kulturbodens ist von der Bodenart und der Art der kultivierten Pflanzen
abhängig. Wiesenböden haben meist einen pH-Wert von 5,5 - 6,5. Der optimale pH-Wert
gärtnerisch genutzter Böden und Ackerböden ist bodenartabhängig und liegt bei:
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Ca, K, Mg stammen überwiegend aus dem Muttergestein, aus dem sie herausgelöst
werden ("native" Nährstoffe). P und N werden überwiegend durch Mineralisierung der
organischen Substanz freigesetzt (Ergänzende Düngung !). Der Boden muss die
freigesetzten Nährsalze binden können und bei Bedarf an die Pflanzen weitergeben
können. Das Nährsalzhaltevermögen und die Austauschkapazität sind abhängig von der
Bodenart, und in besonderem Maße vom Ton- und Humusgehalt eines Bodens.
Tonminerale und Humus bilden Kolloide, d.h. sie liegen in Teilchengrößen von 10^-5 -
10^-7 mm vor. Diese Kolloide wirken aus Ionenaustauscher . Sie besitzen negative
Überschußladungen (bei den Tonmineralen handelt es sich um Schichtsilikate, deren
zentrales Si4+ - Ion durch ein
Al3+ - Ion ersetzt ist. Die Folge dieser „Fehlbesetzung" ist eine negative Überschußladung
des Minerals), die durch lockere Bindung von Kationen an der Oberfläche kompensiert
wird. Zur Mineralsalzversorgung scheiden Pflanzen mit ihren Wurzeln Säuren in die
Bodenlösung
aus. Die entstehenden Oxonium-Ionen verdrängen die für die Pflanzen wichtigen Kationen
von der Oberfläche des Kolloids und die nun freien Kationen können von der Pflanze mit
dem Wasser aus der Bodenlösung aufgenommen werden. Huminstoffe haben die höchste
Kationen-Austausch Kapazität.
Humoser Lehm hat mittlere Austauschkapazität.
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