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Petra Mildner
petra.mildner@lasd.landsh.de
Telefon: 0431-988-5592
Telefax: 0431-988-5601

13. March 2020

Allgemeine Informationen (Stand Januar 2016)

Für Antragstellerinnen und Antragsteller in Bezug auf die staatliche Anerkennung


ausländischer Berufsabschlüsse in der Gesundheits- und Krankenpflege

Für Länder außerhalb der Europäischen Union und


des Europäischen Wirtschaftsraumes

Erteilung der Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung „Gesundheits- und Krankenpflegerin“
aufgrund einer abgeschlossenen Berufsausbildung im Bereich der Gesundheits- und
Krankenpflege (Staatliche Anerkennung).

(Hinweis: die Berufsbezeichnung wurde in Deutschland zum 1. Januar 2004 von


„Krankenschwester/Krankenpfleger/-in“ in „Gesundheits- und Krankenpflegerin/Gesundheits- und
Krankenpfleger“ geändert.)

Zuständig ist das Landesamt für soziale Dienste Schleswig-Holstein, Abteilung Gesundheits- und
Verbraucherschutz, wenn Sie Ihren Hauptwohnsitz in Schleswig-Holstein nachweisen können.

Die staatliche Anerkennung setzt in jedem Fall Ihre gesundheitliche Eignung und die
Zuverlässigkeit zur Ausübung des Berufes sowie die für die Ausübung der Berufstätigkeit
erforderlichen Kenntnisse der deutschen Sprache voraus (Sprachzertifikat B2).
Die staatliche Anerkennung setzt zudem immer voraus, dass es sich bei der von Ihnen im
Ausland erworbenen Ausbildung um eine einschlägige Ausbildung handelt.
Eine einschlägige Ausbildung liegt vor, wenn das Ausbildungsziel und die Ausbildungsinhalte/-
schwerpunkte die gleichen, wie bei der deutschen Ausbildung in der Gesundheits- und
Krankenpflege, sind.

Ferner muss es sich um eine staatlich anerkannte oder staatlich geregelte Ausbildung
handeln, die den Zugang zum Beruf ermöglicht. Die Anerkennung einer Ausbildung an einer
Privatschule, die weder staatlich anerkannt noch staatlich geregelt ist, ist daher von vornherein
ausgeschlossen.
Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel  |  Telefon 0431-988-0 (Vermittlung)   |  Bushaltestelle Gablenzstraße  |
Besuchszeiten: Mo. - Fr. 09.00 - 12.00 Uhr  |  E-Mail-Adressen: Kein Zugang für elektronisch signierte oder verschlüsselte Dokumente.
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Die staatliche Anerkennung als Gesundheits- und Krankenpfleger/-in kann Ihnen nach dem
Krankenpflegegesetz erteilt werden, wenn Sie im Ausland eine gleichwertige Ausbildung
abgeschlossen haben.

Ist Ihre Ausbildung nicht gleichwertig oder kann die Gleichwertigkeit nur mit unangemessenem
zeitlichem oder sachlichem Aufwand festgestellt werden, besteht für Sie die Möglichkeit, die
staatliche Anerkennung zu erhalten, wenn Sie einen gleichwertigen Kenntnisstand
nachweisen.
Hierfür müssten Sie eine Kenntnisprüfung ablegen. Die Prüfung erstreckt sich auf den Inhalt der
staatlichen Abschlussprüfung in der Gesundheits- und Krankenpflege. Oder Sie absolvieren
einen, höchstens dreijährigen, Anpassungslehrgang, der mit einer Prüfung über den Inhalt des
Anpassungslehrganges abschließt.
Sie haben das Recht, zwischen der Kenntnisprüfung und dem Anpassungslehrgang zu wählen.

Gleichwertigkeit der Ausbildungen


Eine Gleichwertigkeit liegt vor, wenn hinsichtlich Dauer und Inhalt keine wesentlichen
Unterschiede im Vergleich zu der deutschen Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege
bestehen.

Eine Berufspraxis als Krankenschwester/Krankenpfleger/-in, die/der für die allgemeine Pflege


verantwortlich ist, kann Defizite ganz oder teilweise ausgleichen (abhängig von Dauer und
Aktualität der Berufserfahrung).

Die deutsche Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege dauert drei Jahre und schließt
mit einer staatlichen Prüfung ab, die einen mündlichen, schriftlichen und praktischen Teil
umfasst.
Sie besteht aus theoretischen und praktischen Unterricht in fachspezifischen Fächern von
mindestens 2100 Stunden und einer praktischen Ausbildung in Form von praktischen Einsätzen
in Krankenhäusern, ambulanten Pflegeeinrichtungen sowie stationären Pflegeeinrichtungen oder
Rehabilitationseinrichtungen von mindestens 2500 Stunden.
Die genauen Inhalte des theoretischen und praktischen Unterrichtes sind der Anlage 1 der
Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Berufe in der Krankenpflege (KrPflAPrV) vom 10.
November 2003 (BGBL. S. 2263) zu entnehmen.

Kenntnisprüfung
Die Kenntnisprüfung findet an staatlich anerkannten Gesundheits- und Krankenpflegeschulen in
Schleswig-Holstein statt. Den Zeitpunkt für die Kenntnisprüfung können Sie - in Abstimmung mit
der Schule - selbst bestimmen. Es ist daher nicht erforderlich, dass Sie die Prüfung sofort
ablegen.

Die Kosten für die Kenntnisprüfung sowie für eventuelle Vorbereitungskurse wären von Ihnen zu
tragen. Die genaue Höhe der Kosten für die Prüfung ist bei den Schulen direkt zu erfragen. Eine
Liste der Gesundheits- und Krankenpflegeschulen wird später dem Bescheid beigefügt. Dort
erfahren Sie auch, ob die Schule Vorbereitungskurse für die Prüfung anbietet und die Kosten
hierfür. Die Teilnahme an diesen Vorbereitungskursen ist freiwillig.
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Anpassungslehrgang mit Prüfung

Art und Umfang des Anpassungslehrganges werden nach einem Fachgespräch mit der Schule
festgelegt.
Der Anpassungslehrgang schließt mit einer Prüfung ab, die von einer staatlich anerkannten
Krankenpflegeschule in Schleswig-Holstein abgenommen wird, die an die Klinik, in der Sie das
Praktikum absolviert haben, angeschlossen ist oder mit dieser Klinik hinsichtlich der Ausbildung
kooperiert.
Nähere Einzelheiten hinsichtlich des Ablaufes des Anpassungslehrganges und der Prüfung sowie
ggf. anfallende Kosten für die Prüfung müssten Sie mit der Klinik und der Krankenpflegeschule
absprechen.
Den Zeitpunkt für den Lehrgang können Sie – in Abstimmung mit der Klinik und der Schule –
selbst bestimmen.

Sie können entscheiden, ob Sie die Kenntnisprüfung ablegen oder den


Anpassungslehrgang mit abschließender Prüfung absolvieren.

Die Kenntnisprüfung und der Anpassungslehrgang können nur erfolgen,


wenn Sie über ausreichende deutsche Sprachkenntnisse verfügen.

Ferner ist erforderlich, dass Sie zunächst einen Antrag auf staatliche
Anerkennung als Gesundheits- und Krankenpflegerin beim Landesamt für
soziale Dienste stellen. Erst wenn die Entscheidung vorliegt, dass in Ihrem
Fall eine Kenntnisprüfung oder ein Anpassungslehrgang mit Prüfung
erforderlich bzw. möglich ist, können Sie die Kenntnisprüfung ablegen bzw.
mit dem Anpassungslehrgang beginnen.

Kosten für die Bearbeitung des Antrages


Es wird darauf hingewiesen, dass nach dem schleswig-holsteinischen Verwaltungskostengesetz
und der Landesverordnung über Verwaltungskosten Gebühren erhoben werden müssen. Diese
betragen zurzeit für die Erteilung der Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung oder auch
der Ablehnung bis zu 225,00 EUR.

Sollten Sie Sozialleistungen beziehen, weisen Sie diese bitte vor Bescheid Erteilung nach.
Ihnen kann dann die Gebühr erlassen werden. Ein nachträglicher Erlass ist nicht möglich.

Die Feststellung, ob die Voraussetzungen für die Erteilung der Erlaubnis zur Führung der
Berufsbezeichnung aufgrund der im Ausland abgeschlossenen Berufsausbildung vorliegen, kann
nur erfolgen, wenn zuvor die im maßgeblichen Merkblatt aufgeführten Unterlagen vorgelegt
werden.

Weitere Rückfragen bzw. Anforderungen von weiteren Unterlagen sind nicht


auszuschließen.

Insbesondere kann im Bedarfsfall der Nachweis über die nach der Ausbildung erworbene
Berufserfahrung, aus dem die Dauer der Berufstätigkeit und die während dieser Zeit ausgeübten
Tätigkeiten hervorgehen, nachgefordert werden.

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