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Maschinen und Anlagen für die graphische Industrie

machines and systems for the graphic arts industries


machines et systèmes pour l’industrie graphique

MASCHINENHANDBUCH

ROTATIONSSCHNEIDEMASCHINE

RS 134/530 – RS 234/530

22.11.2007 RS 134 – RS234 Seite 1 von 76


deutsch
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Gämmerler AG
Leitenstraße 26
82538 Gelting
Tel.: ++ 49 (0)8171/404-0
Fax: ++ 49 (0)8171/404-198

Geschäftszeiten: Montag – Donnerstag: 7.30 – 17.00 Uhr


Freitag: 7.30 – 16.00 Uhr

Außerhalb der Geschäftszeiten:


++ 49 (0)8171/404-222 oder ++ 49 (0)174/329 0043

Ansprechpartner Service:
Herr Peters -220 Gerald.Peters@gammerler.de
Herr Arbes -414 Juergen.Arbes@gammerler.de
Fax -244

Ansprechpartner Ersatzteile:
Herr Stingl -232 Heinz.Stingl@gammerler.de
Herr Gasteiger -234 Markus.Gasteiger@gammerler.de
Fax -244

Reguläre Ersatzteilbestellungen werden montags – donnerstags von 7.30 bis


spätestens 14.00 Uhr und freitags von 7.30 bis spätestens 11.00 Uhr angenommen.
Spätere Bestellungen können nur noch mit Eilversand versendet werden.
(Kurier, InterCity)

Geschäftszeiten: Montag – Donnerstag : 7.30 – 16.45 Uhr


Freitag : 7.30 – 12.30 Uhr

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung .................................................................................................................................7
Sicherheitstechnische Hinweise...............................................................................................9
1. Beschreibung ............................................................................................................................15
1.1. Bildliche Darstellung RS134 .................................................................................................17
1.2. Technische Daten RS134 .......................................................................................................18
1.3. Bildliche Darstellung RS234 .................................................................................................21
1.4. Technische Daten RS234 .......................................................................................................22
1.5. Funktionsbeschreibung RS134 und RS234 ...........................................................................24
2. Inbetriebnahme ........................................................................................................................27
2.1. Aufstellen / Anschließen........................................................................................................28
2.2. Erstinbetriebnahme ................................................................................................................30
2.3. Tägliche Inbetriebnahme .......................................................................................................30
2.4. Ausserbetriebnahme...............................................................................................................33
3. Bedienung .................................................................................................................................35
3.1. Erläuterung der Bedienelemente RS134 ................................................................................37
3.2. Erläuterung der Bedienelemente RS234 ................................................................................38
3.3. Hinweise bei Störungen in der Produktverarbeitung bzw. zur Optimierung der Produktion 40
3.4. Störungssuche und deren Behebung ......................................................................................41
3.5. Initiatorenposition ..................................................................................................................41
4. Pflege und Wartung .................................................................................................................43
4.1. Schmier- und Wartungsarbeiten mit Übersichtsplan .............................................................46
4.2. Schmierstoffliste ....................................................................................................................55
4.3. Reinigen der Maschine ..........................................................................................................56
4.4. Messer wechseln ....................................................................................................................56
4.5. Preßband wechseln.................................................................................................................65
5. Pneumatik .................................................................................................................................67
6. Anhang ......................................................................................................................................71
6.1. Schleifanleitung .............................................................. Fehler! Textmarke nicht definiert.

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Einleitung
Das vorliegende Handbuch beschreibt die

Gämmerler Rotationsschneidemaschine RS 134 / 530, RS234 / 530

Das Handbuch gliedert sich in folgende Abschnitte :

1 Beschreibung
2 Inbetriebnahme
3 Bedienung
4 Pflege und Wartung
5 Pneumatik
6 Anhang

Struktur des Handbuches

Um das Auffinden detaillierter Informationen zu erleichtern, werden dem Benutzer folgende


Hinweise über den strukturellen Aufbau des Handbuches gegeben.

Numerierung der Seiten

Die einzelnen Abschnitte sind fortlaufend numeriert, wobei die Fußzeile folgende Informationen
beinhaltet:

April 2001 RS 134 Seite x von y

Ausgabedatum Maschinenart Numerierung

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Sicherheitstechnische Hinweise

Folgende Sicherheitsvorschriften sind an allen Gämmerler Maschinen und Anlagen zu


beachten.

WARNUNG

Dieses Wort wird benutzt, wenn ungenaues Befolgen oder Nichtbefolgung von Bedienungs-
anweisungen, Arbeitsanweisungen, vorgeschriebenen Arbeitsabläufen und dgl. zu
Verletzungen oder Unfällen führen kann.

ACHTUNG

Dieses Wort wird benutzt, wenn ungenaues Befolgen oder Nichtbefolgung von Bedienungs-
anweisungen, Arbeitsanweisungen, vorgeschriebenen Arbeitsabläufen und dgl. zur
Beschädigung der Anlage führen kann.

HINWEIS Dieses Wort wird benutzt, wenn auf eine Besonderheit aufmerksam
gemacht werden soll. Das Befolgen der Hinweise bedeutet in der
Regel eine Arbeitserleichterung.

Alle Schutze und Verkleidungen müssen während des Betriebs an der Maschine
angebracht und geschlossen sein.

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Allgemeines

Der Hauptschalter muß ausgeschaltet sein, wenn nicht ausdrücklich " Hauptschalter I "
notwendig ist.

Es wird davon ausgegangen, daß die Maschine von ausreichend qualifiziertem Personal
bedient wird.

Inbetriebnahme

Dem Bediener müssen vor Inbetriebnahme alle Bedienelemente und funktionalen


Zusammenhänge vertraut sein.

Beim Aufstellen der Rotationsschneidemaschine ist darauf zu achten, daß durch Leitungen
und Schläuche am Boden keine Stolperstellen entstehen.

Betrieb

WARNUNG

Nicht in die laufende Maschine greifen.

Es ist sicherzustellen, daß niemand in die Nähe des Einzugsbereiches der Bänder gerät.

Alle Schutze in Sicherheitseinrichtungen müssen bestimmungsgemäß an der Maschine


angebaut sein. Insbesondere die Funktion der Sicherheitsendschalter darf nicht manipuliert
werden.

Reinigungs- und Wartungsarbeiten

Bei allen Reinigungs- und Wartungsarbeiten ist der Hauptschalter in Stellung " O " zu
bringen und gegen unbefugtes In Betrieb nehmen zu sichern.

Messerwechsel nur mit Montageschutzvorrichtung durchführen ( s. Kap. Messerwechsel ).


Die Schutzvorrichtung darf erst abgenommen werden, wenn sich das Messer
ordnungsgemäß in dem dazugehörigen Behälter ( Holzkiste ) befindet oder in der Schneide-
oder Schleifmaschine eingebaut ist.

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Gesamtplan der sicherheitstechnischen Einrichtungen RS134

Gesamtplan der sicherheitstechnischen Einrichtungen RS234

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Pos. Bezeichnung Befestigung / Sicherung


1 Schutz für Hauptantrieb Mit Gestell verschraubt
2 Abdeckhaube für Obermesserantrieb Maschine schaltet beim Öffnen der Haube
automatisch ab ( kein Wieder Anlaufen
beim Schließen )

3 Schutz für Obermesser und Preßband Maschine schaltet beim Öffnen der
Preßbandeinheit automatisch ab ( kein
Wieder Anlaufen beim Schließen )

4 Obermesserantrieb mit Bremse Bremsmotor verhindert Nachlaufen des


Messers

5 Schutzeinrichtung zum Anbau von angeschraubt


Transportbändern

6 Abdeckung der Einlaufbänder angeschraubt


7 Montageschutzvorrichtung Wird am Messer vor Ausbau angeschraubt

8 Abdeckung am unteren Messerblock angeschraubt


9 Abdeckung der Einzugsstelle zwischen angeschraubt
Einlaufumlenkrolle und Messerblock

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1. Beschreibung

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Beschreibung

1.1. Bildliche Darstellung RS134

Abb. 1.1

1 Grundgestell 7 Preßband oben links


2 Trägerrahmen 8 Preßband oben rechts
3 Untermesserblock links 9 Einlauf links / rechts
4 Untermesserblock rechts 10 Bedienpult
5 Obermesserblock links 11 Pneumatikschrank
6 Obermesserblock rechts 12 Schaltschrank

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1.2. Technische Daten RS134


Maßzeichnung

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Allgemeine Daten RS134


Hersteller: Fa. Gämmerler AG
Typenbezeichnung: RS134
Mechanische Daten
Produktformate unbeschnitten: min. 120 x 120mm
max. 530 x 530mm
Produktformate beschnitten:
2 - Seiten - Beschnitt: min. 126 x 126mm
max. 529 x 529mm
1 - Seiten - Beschnitt: min. 110mm
Abschnittbreite: min. 0,5mm - max. 65mm
Schnittiefe: max. 13mm
Max. Produktionsgeschwindigkeit: 80m/min - Option 100m/min
Schneidesystem: Schuppen- und Einzelschnitt
Produktart: Tief- und Offsetdruck getrocknet und ungetrocknet
Gewicht: ca. 1100kg
Der Schalldruckpegel überschreitet 82dB ( A ) nicht entsprechend DIN 45635 Teil 27
Hauptantrieb
Drehstrom - Getriebemotor 1,5KW - 1500U/min
Messerantrieb
Drehstrom – Bremsmotor 3,0KW - 3000U/min
Elektrische Daten
Netzspannung: 380V
Nennstrom: 12A
Vorsicherung: 25A
Netzfrequenz: 50 ( 60 )Hz
Steuerspannung: 24V
Anschlußwert: 7,5KW
Pneumatische Daten
Netzanschluß: 6 - 8 bar
Max. Betriebsdruck 8 bar ( 0,8 MPa )
Luftverbrauch: max. 3400 l/h
Absaugung für Papier – Abschnitt
Anschluß mit 1 Messerblock: 1 x Ø 100mm
Anschluß mit 2 Messerblöcken: 2 x Ø 100mm
Absauggeschwindigkeit: 28 - 30m/s ( 92 - 100ft/s )
Unterdruck: 1500 Pa ( N/m² )

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1.3. Bildliche Darstellung RS234

1 Grundgestell 7 Preßband oben links


2 Trägerrahmen 8 Preßband oben rechts
3 Untermesserblock links 9 Einlauf links / rechts
4 Untermesserblock rechts 10 Bedienpult
5 Obermesserblock links 11 Pneumatikschrank
6 Obermesserblock rechts 12 Schaltschrank

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1.4. Technische Daten RS234


Maßzeichnung

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Allgemeine Daten RS234


Hersteller: Fa. Gämmerler AG
Typenbezeichnung: RS234
Mechanische Daten
Produktformate unbeschnitten: min. 120 x 120mm
max. 530 x 530mm
Produktformate beschnitten:
2 - Seiten - Beschnitt: min. 126 x 126mm
max. 529 x 529mm
1 - Seiten - Beschnitt: min. 110mm
Abschnittbreite: min. 0,5mm - max. 65mm
Schnittiefe: max. 13mm
Max. Produktionsgeschwindigkeit: 80m/min - Option 100m/min
Schneidesystem: Schuppen- und Einzelschnitt
Produktart: Tief- und Offsetdruck getrocknet und ungetrocknet
Gewicht: ca. 2000kg
Der Schalldruckpegel überschreitet 82dB ( A ) nicht entsprechend DIN 45635 Teil 27
Hauptantrieb
Drehstrom - Getriebemotor 2 x 1,5KW - 1500U/min
Messerantrieb
Drehstrom – Bremsmotor 4 x 3,0KW - 3000U/min
Elektrische Daten
Netzspannung: 380V
Nennstrom: 12A
Vorsicherung: 2 x 25A
Netzfrequenz: 50 ( 60 )Hz
Steuerspannung: 24V
Anschlußwert: 2 x 7,5KW
Pneumatische Daten
Netzanschluß: 6 - 8 bar
Max. Betriebsdruck 8 bar ( 0,8 MPa )
Luftverbrauch: 2 x max. 3400 l/h

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Absaugung für Papier – Abschnitt


Anschluß mit 1 Messerblock: 1 x Ø 100mm
Anschluß mit 2 Messerblöcken: 2 x Ø 100mm
Anschluß mit 4 Messerblöcken: 4 x Ø 100mm
Absauggeschwindigkeit: 28 - 30m/s ( 92 - 100ft/s )
Unterdruck: 1500 Pa ( N/m² )

Anwendungsbereich RS134 und RS234


Die Rotationsschneidemaschine ist geeignet für den Einzel- und Schuppenschnitt von
Produkten mit den angegebenen Formaten.

1.5. Funktionsbeschreibung RS134 und RS234


Die Rotationsschneidemaschine ist nicht stationär gebunden und kann jederzeit an das
jeweilige Produktionsband angeschlossen werden.
Die beidseitig angebrachten Bedienelemente ( Handräder ) sowie das schwenkbare
Bedienpult ( s. Abb. 1/3 ) ermöglichen eine leichte Handhabung der Maschine von zwei
Seiten.
Das von der Produktion herangeführte Schuppengefüge wird vom Einlaufbereich ( 2 )
übernommen und durch die vertikal laufenden Wapplerbänder exakt ausgerichtet.
Leichte Winkelfehler vom Druckbild und Falz können durch paralleles Schwenken der
Vertikalbänder ( 3 ) korrigiert werden.
Die im Einlaufbereich montierten Luftleisten ( 1 ) - Option mit Ionisierung - unterstützen
den Ausrichtvorgang.
Die pneumatisch gefederten Preßbänder ( 6 u. 8 ) übernehmen den ausgerichteten
Produktstrom und leiten ihn verschiebesicher durch den Messerbereich.
Die rotierenden Obermesser ( 7 ) und Untermesser ( 9 ) sorgen für den präzisen Schnitt auf
das gewünschte Format.
Der Abschnitt wird über die Absaugschächte ( 10 ) links/rechts aus dem Schneidebereich
abgesaugt.
Die Einläufe, sowie die Messereinheiten lassen sich separat oder parallel durch Handräder
( 5 u. 11 ) auf die gewünschte Formatgröße und Lage einstellen.

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2. Inbetriebnahme

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Inbetriebnahme
Bei Inbetriebnahme der Rotationsschneidemaschine ist zu unterscheiden zwischen:
- täglicher Inbetriebnahme nach Umstellung der Maschine
- täglicher Inbetriebnahme bei gleichem Produkt und gleichem Standort
- Erstinbetriebnahme.

Die Erstinbetriebnahme betrifft den Hersteller der Maschine und den künftigen Betreiber,
den Kunden. Daher sind die hierfür notwendigen Arbeiten nach Möglichkeit gemeinsam
durchzuführen.

Die tägliche Inbetriebnahme nach Produktionsumstellung und die tägliche Inbetriebnahme


bei gleichem Produkt betreffen hauptsächlich den Betreiber der Maschine.

Der Abschnitt 2 unterteilt sich in


2.1 Aufstellen und Anschließen
2.2 Erstinbetriebnahme
2.3 Tägliche Inbetriebnahme
2.3.1 Tägliche Inbetriebnahme nach Produktionsumstellung
2.3.2 Tägliche Inbetriebnahme bei gleichem Produkt
2.4 Außerbetriebnahme

ACHTUNG

Noch vor dem ersten Arbeitsschritt zur Inbetriebnahme sollten alle notwendigen
Bedienelemente und funktionellen Zusammenhänge beherrscht werden ( siehe Abschnitt 3
„ Bedienung “ ).

2.1. Aufstellen / Anschließen

HINWEIS Die komplett angelieferte Maschine sowie die aus Transportgründen


demontierten Teile sind gemäß Pack- und Stückliste auf Vollständigkeit und
evtl. Beschädigung zu überprüfen.

Für das Aufstellen und Anschließen der Maschine müssen vom Betreiber nach Rücksprache
mit dem Hersteller folgende Voraussetzungen gegeben sein:

- Genauer Standort der Maschine


- Verlauf der Versorgungsleitungen mit Anschluß an das zentrale Netz.

HINWEIS Die Anschlußwerte für die elektrische und pneumatische Versorgung ist den "
Technischen Daten " ( s. Abschnitt 1.2 ) zu entnehmen.

- Genügend Freiraum für das Bedienpersonal.


- Ebene Aufstellfläche.

Die für das Anschließen der Maschine notwendigen Arbeiten sind in der nachfolgend
aufgeführten Reihenfolge durchzuführen:
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HINWEIS Vor dem Anschließen ist der Hallenboden ( Standplatz ) von Schmutz und
Verpackungsrückständen zu säubern.

- Rotationsschneidemaschine in Position bringen und Maschine auf Produktstrom


ausrichten.

HINWEIS Die Maschine muß geradlinig zur vor- und nachgelagerten Produktionseinheit
stehen.

- Maschine mit der Wasserwaage ausrichten und mit Hilfe der Justierschrauben an den
Stellfüßen Feinjustierung durchführen.
- Vor- und Nachband lose vormontieren und mit der vor- und nachgelagerten
Produktionseinheit ausrichten.
- Vor- und Nachband mit Stellschraube auf Auslagehöhe justieren und kontern.
- Absaugung für Papier – Abschnitt - Entsorgung anschließen.
- Elektrische Versorgung anstecken.

HINWEIS Je nach Anlagenkonfiguration müssen Blindstecker angeschlossen werden.

WARNUNG

Hauptschalter muß ausgeschaltet und gesichert sein, wenn nicht ausdrücklich


„ Hauptschalter I “ notwendig ist.

Leiterbahnen und Bauteile niemals anfassen, ohne sich vorher an einem geerdeten Bauteil
entladen zu haben.

ACHTUNG

Auch im abgeschalteten Zustand des Frequenzumrichters muß darauf geachtet werden, das
keine Kurzschlüsse auf den Leiterbahnen auftreten, da sonst Informationen in den
gepufferten RAM - Speichern verfälscht werden oder evtl. auch Leiterbahnen durchbrennen
können ( Latch-up-Effekt ).

- Pneumatische Versorgung anschließen.


- Maschine in Betrieb nehmen ( s. Abschnitt 2.3.1 )

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2.2. Erstinbetriebnahme

Die Erstinbetriebnahme der Rotationsschneidemaschine wird in der Regel von Technikern


der Firma Gämmerler durchgeführt.

Nach Anschluß der elektrischen Versorgung der Rotationsschneidemaschine ist die


Drehrichtung der Segmentmesser anhand der am Messerblock angebrachten Pfeilrichtung zu
überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren.

Die einzelnen Arbeitsschritte sind im wesentlichen mit der täglichen Inbetriebnahme nach
Umstellung der Maschine ( s. Abschnitt 2.1 und 2.3.1 „ Aufstellen / Anschließen “ )
identisch.

2.3. Tägliche Inbetriebnahme


Tägliche Inbetriebnahme nach Produktionsumstellung

Nach jeder vollständigen Außerbetriebnahme ( s. Eingangsbemerkung zu Abschnitt 2.4 bzw. 3 ) ist


die Maschine mit folgenden Arbeitsschritten in Betrieb zu nehmen:

HINWEIS Auch nach einem Standortwechsel sind erst die Arbeitsschritte ( s.


Abschnitt 2.1 " Aufstellen / Anschließen " ) zu beachten.

( 1 ) Ober- und Untermesser auf Zustand prüfen, evtl. Messer wechseln ( s. Abschnitt 4.4 ).
( 2 ) Einlaufbänder mit den Handrädern ( s. Abb. 2.1. und 2 ) auf Rohproduktbreite einstellen.
( 3 ) Obermesserblock (s. Abb. 2.1 Pos. 4 ) links / rechts auf Abschnittbreite einstellen, siehe Skala
(s. Abb. 2.1 Pos. 3 ).

HINWEIS Bei Längsschnitt muß die Falzseite außerhalb des Schneidebereiches liegen.

( 4 ) Hauptschalter am Leistungsteil einschalten.

( 5 ) Motorwahlschalter ( s. Abb. 2.1 Pos. 5 ) an den Messerblöcken in Stellung " I " bringen.

HINWEIS Bei 1-Seiten-Beschnitt kann der jeweilige Obermessermotor durch


Betätigen des Schalters (s. Abb. 2.1 Pos. 5 ) in Stellung " 0 " abgeschaltet
werden.

( 6 ) Wahlschalter ( s. Abb. 2.2 Pos. 4 ) auf " " stellen.


( 7 ) Durch Drücken der Taste " Start " ( s. Abb. 2.2 Pos. 3 ) mehrere Probeschnitte durchführen
und Schnittqualität prüfen.
( 8 ) Bei unsauberen Schnitten, Messer nachjustieren ( s. Abschnitt 4.4.1 " Obermesser wechseln,
Justage " ).
( 9 ) Durch Drücken der Taste " Stop " ( s. Abb. 2.2 Pos. 2 ) Maschine stoppen.

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Bei Automatikbetrieb

( 10 ) Wahlschalter ( 4 ) in Stellung " " bringen.


( 11 ) Taste " Start " drücken.

HINWEIS Während der Produktion kann mit den Handrädern ( s. Abb. 2.1, Pos. 6
und 7 ) eine Korrektur des Schnittes durchgeführt werden. Durch
Drücken und Drehen des jeweils rechten Handrades können Einlauf und
Messerblock ( links / rechts ) parallel verstellt werden.

ACHTUNG

Die Absaugung für die Papier – Abschnitt – Entsorgung muß eingeschaltet sein.

( 12 ) Das Angleichen der Produktionsgeschwindigkeit von Gämmerler - Anlagen an die


Druckmaschine kann über das Potentiometer ( s. Abb. 2.1 Pos. 1 ) geregelt werden.

HINWEIS Das Angleichen der Geschwindigkeit trifft nur für die 1. Maschine
( Master RS ) zu.

( 13 ) Der Geschwindigkeitsausgleich der Rotationsmesser zur Gämmerler - Anlage erfolgt über


Potentiometer ( s. Abb. 2.3. Pos. 5 ).

HINWEIS Für die Abstimmung der Rotationsschneidemaschine auf die Produktion


bzw. Störungsbehebung Abschnitt 3.2 beachten.

Tägliche Inbetriebnahme bei gleichem Produkt

Wird die Produktion des gleichen Produktes fortgesetzt, so entfallen sämtliche Einstellarbeiten und
die Maschine kann wie folgt in Betrieb genommen werden:

(1) Überprüfen, ob alle Anschlüsse korrekt angeschlossen und alle Einstellparameter der
Produktion entsprechen.
(2) Ober- und Untermesser auf Zustand prüfen, evtl. Messer wechseln ( s. Abschnitt 4.4 ).
(3) Hauptschalter in Stellung " I ".
(4) Bei Automatikbetrieb Wahlschalter ( s. Abb. 2.3. Pos. 4 ) auf Stellung " " bringen.
(5) Bei Produktionsbeginn Taste " Start " ( s. Abb. 2.3 Pos. 3 ) drücken.
(6) Produktionsgeschwindigkeit von Gämmerler - Anlagen bzw. Rotationsschneidemaschine
zur Druckmaschine prüfen und evtl. mit Potentiometer korrigieren.
(7) Schnittqualität prüfen.

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2.4. Ausserbetriebnahme

Nach Beendigung einer Produktion bzw. bei längeren Pausen wird die Rotationsschneidemaschine
wie folgt außer Betrieb gesetzt:

(1) Taste " Stop " ( s. Abb. 2.3. Pos. 2 ) drücken.


(2) Hauptschalter am Leistungsteil in Stellung „ O “ bringen.
(3) Bei Standortwechsel elektrische und pneumatische Versorgung trennen.

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3. Bedienung

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Bedienung

Die Bedienung der Rotationsschneidemaschine erfolgt über das Bedienpult und beginnt mit der
Inbetriebnahme der Maschine ( s. Abschnitt 2 Inbetriebnahme ).

Die Luftmengenregelung der Luftleisten, sowie die Druckregelung der Preßbänder erfolgt über die
Armaturen im Pneumatikschrank.

Die Bedienung endet mit der Außerbetriebnahme der Maschine. Hier ist zu unterscheiden zwischen
der vollständigen und der vorübergehenden Außerbetriebnahme.

Die Rotationsschneidemaschine wird durch Betätigen des Hauptschalters am Leistungsteil


vollständig außer Betrieb gesetzt. Dies wird in der Regel vor längeren Stillstandzeiten,
Produktionsumstellung und bei bestimmten Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten der Fall sein.

Der Abschnitt unterteilt sich in:


3.1. Erläuterung der Bedienelemente
3.2. Hinweise bei Störungen in der Produktverteilung bzw. Optimierung der Produktion
3.3. Störungssuche und deren Behebung
3.4. Initiatorenposition

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3.1. Erläuterung der Bedienelemente RS134

Bedienpult

Abb. 3.1

1 Betriebsstundenzähler
3 Ionisierung „ EIN – AUS “
4 Störungslampe
5 Anzeige „ Produktionsgeschwindigkeit “
6 Taster „ NOT – AUS “
7 Taster „ Stop “
8 Taster „ Start “
9 Wahlschalter für „ Hand- oder Automatikbetrieb “
10 Geschwindigkeits - Potentiometer für Rotationsschneidemaschine
11 Geschwindigkeits - Potentiometer für Gämmerler Anlage

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3.2. Erläuterung der Bedienelemente RS234


Bedienpult

Abb. 3.2

obere Linie
1 Taster „ Start “ 2 Taster „ Stop “
3 Staulampe 4 Lampe „Tür auf“

untere Linie
5 Taster „ Start “ 6 Taster „ Stop “
7 Staulampe 8 Lampe „Tür auf“

beide Linien
9 Wahlschalter für „ Hand- oder 10 Geschwindigkeits -
Automatikbetrieb “ Potentiometer für Gämmerler
Anlage
11 Geschwindigkeits - 12 Taster „ NOT – AUS “
Potentiometer für
Rotationsschneidemaschine
13 Anzeige „ 14
Produktionsgeschwindigkeit “

22.11.2007 RS 134 – RS234 Seite 38 von 76


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Motorwahlschalter

Der Motorwahlschalter befindet sich jeweils unter der Abdeckhaube der beiden
Obermesserantriebe.

Abb. 3.2

I Messermotor Ein

O Messermotor Aus
Obermesser blockiert
( Motor läuft bei Start der Maschine nicht )

II Messermotor Aus
Bremse gelüftet
( Obermesser läßt sich von Hand drehen )

Pneumatikschrank

1 Regelventil für Preßband links


2 Regelventil für Preßband rechts
3 Regelventil für Luftleisten mit und ohne
Ionisierung
4 Wasserabscheider
5 Anschluß Druckluft
6 Druckminderventil für konstanten
Arbeitsdruck
7 Abluftdrossel zur Reduzierung der
Rückzugsgeschwindigkeit der
Preßbänder

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3.3. Hinweise bei Störungen in der Produktverarbeitung bzw. zur Optimierung


der Produktion
Um an der Rotationsschneidemaschine eine optimale Produktverarbeitung zu erreichen, werden
dem Bediener in den Tabellen 3 - 1 und 3 - 2 die wichtigsten, produktbezogenen Störungen, ihre
Ursache und deren Behebung aufgeführt.

Einlaufbereich Tabelle 3 – 1

Störung Ursache Behebung

Produkte stellen sich auf Versetzter Einlauf Einlauf mit Handrädern nach
Produktstrom ausrichten
Druckbild paßt nicht Winkelfehler zwischen Durch paralleles Schwenken der Ver-
Druckbild und letzten Falz tikalbänder im Einlauf, Winkelfehler
korrigieren
Produkte lassen sich schwer Statische Aufladung Luftmenge der Luftleisten ändern,
ausrichten Ionisierung Ein- / Ausschalten
Produkte stauen sich im Produkte zu stark Luftleisten ( Führungsleisten im
Preßband aufgebauscht Produkte Einlaufbereich ) schräg stellen
ungepreßt ( Einlaufkeil bilden )

Schneidebereich Tabelle 3 – 2

Störung Ursache Behebung

Schnittkante des Produktes Anpreßdruck der Im Pneumatikschrank Anpreßdruck


ist bogenförmig Preßbänder zu gering beider Preßbänder höher regeln (im
Sonderfall unterschiedlicher Anpreß-
druck z.B. bei Ein - Seiten -
Beschnitt)
Faltenbildung im Anpreßdruck der beidseitig gleichen Anpreßdruck
Preßbandbereich Preßbänder unterschiedlich einstellen bzw. Anpreßdruck
oder zu hoch verringern
Druckstellen bzw. Schmieren Anpreßdruck zu hoch; stark Anpreßdruck der Preßbänder
der Druckfarbe auf den verschmutzte Preßbänder verringern; Preßbänder reinigen
Produkten
Abschnittstreifen werden Absaugkanal verstopft oder Absaugkanal reinigen; Absaug-
nicht abgesaugt Absaugleistung zu gering leistung, wenn möglich, erhöhen

22.11.2007 RS 134 – RS234 Seite 40 von 76


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3.4. Störungssuche und deren Behebung

Nachstehend sind die wichtigsten mechanisch / elektrisch bedingten Störungsfälle und deren
Behebung tabellarisch aufgeführt:

Tabelle 3 – 3

Störung Ursache Behebung

Übermäßiger Verschleiß der Bauteile oder Schutzabdek- Neu befestigen, Rund- und / oder
Flach- und Rundriemen kungen haben sich gelöst Flachriemen erneuern
Öl- bzw. Fettverlust am Lagerung undicht Getriebe erneuern
Getriebe
Hohe Laufgeräusche an Lager defekt Lager austauschen; Kundendienst
Lagerstellen rufen
Motor läuft nicht an Motorschutz ausgefallen Elektriker rufen

3.5. Initiatorenposition

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4. Pflege und Wartung

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Pflege und Wartung


In diesem Abschnitt sind die Anweisungen zur Durchführung der Schmier- und
Wartungsarbeiten enthalten.

Allgemeines
Eine fachgerechte Wartung und Pflege verhindert eine vorzeitige Abnutzung und erhöht die
Funktionsfähigkeit der Maschine. Es lassen sich außerdem aufgetretene Schäden frühzeitig
erkennen und man erspart somit eine aufwendige Instandsetzung.
Bei Maschinen wie in diesem Falle, bei der Verunreinigung und Verschleiß die Funktion
erheblich beeinträchtigen können, ist eine regelmäßige Wartung Grundvoraussetzung.
Die genannten Beeinträchtigungsfaktoren greifen nicht überall mit gleicher Intensität an.
Deshalb werden die verschiedenen Wartungsstellen in Fristenpläne unterteilt, in denen die
Wartung nach bestimmten Betriebs- und Kalenderzeiten vorgeschrieben wird. Die
Wartungsarbeiten sind somit in den angegebenen Intervallen gewissenhaft durchzuführen.
Für den Normalbetrieb ( 1 - Schichtbetrieb ) ergänzen sich die Intervalle, d.h., wenn die
Arbeiten für 1000 h fällig sind, müssen auch die Arbeiten für 40 h durchgeführt werden.

Wartung nach x Betriebsstunden bedeutet im Normalbetrieb ( 1 - Schichtbetrieb )


8 Betriebsstunden = täglich
40 Betriebsstunden = wöchentlich
200 Betriebsstunden = monatlich
1000 Betriebsstunden = ½ jährlich
2000 Betriebsstunden = jährlich
Für Mehrschichtbetrieb sind die Werte anzupassen.

HINWEIS Überall, wo Verunreinigung und Verschleiß zwar auftreten, die Funktion der
Maschine jedoch nicht unmittelbar gefährden, ist Pflege ratsam.

Das Kapitel 4 unterteilt sich in:


4.1 Schmier- und Wartungsarbeiten
4.2 Schmiermittelempfehlung
4.3 Reinigen der Maschine
4.4 Messer wechseln
4.5 Preßband wechseln

22.11.2007 RS 134 – RS234 Seite 45 von 76


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4.1. Schmier- und Wartungsarbeiten mit Übersichtsplan

ACHTUNG

Bei nachfolgend aufgeführten Arbeiten, ist der


Hauptschalter in Stellung „ 0 “ zu bringen.

22.11.2007 RS 134 – RS234 Seite 46 von 76


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Grundsätzlich sind folgende Punkte zu berücksichtigen:

- Nur Öle und Fette der vorgeschriebenen Sorte verwenden ( siehe Tabelle 4.5 ).
- Bei eventuellen Sortenwechsel die bisherigen Schmiermittel vollständig entfernen.
- Nur neues Öl bzw. Fett verwenden.

HINWEIS Vor Durchführung der Schmierarbeiten sind die Schmierstellen gründlich von
Verschmutzung und altem Schmiermittel zu reinigen.

In den Schmier- und Wartungsarbeiten werden folgende Symbole verwendet:

X Wartungsfrist

Wartungsstelle im Plan sichtbar

Wartungsstelle im Plan verdeckt

Schmieren mit Fett

Ölen

Trocken reinigen

Prüfarbeit / Einstellen

Riemen- Kettenspannung und Verschleiß prüfen

Betriebsstunden

Arbeit in der Tabelle beschrieben

1 Wartungsstelle

Die Schmier- und Wartungsarbeiten der Maschine sind in der Tabelle 4.1 bis 4.4 nach
Intervallen ( Betriebsstunden ) aufgeführt und in Abb. 4.1 bis 4.4 ist die jeweilige
Schmier- / Wartungsstelle mit Symbolen dargestellt.

22.11.2007 RS 134 – RS234 Seite 47 von 76


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Abb. 4.1

22.11.2007 RS 134 – RS234 Seite 48 von 76


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Wartungstabelle 4.1

Wartungsstelle Wartung ( Betriebsstunden ) Tätigkeit Bemerkung


8 40 200 1000 2000

1 Papierreste entfernen
Komplette X und säubern, von
Maschine Anschlag zu
Anschlag fahren

2
Vorband: Spannung prüfen ggf. Zubehör
Flachriemen X auswechseln
Zahnriemen X

3
Einlauf: Spannung prüfen ggf.
Flachriemen X nachstellen
Zahnriemen X

4 Befestigung
Verstellspindeln X einfetten Faltenbalg mit Klett-
Keilwellen X einfetten bandver-schluß 12
Linearführungen X einfetten Schmier-stellen

5 festen Sitz und


Rollenleisten X Gängigkeit der
Röllchen prüfen

6
Wapplerschaufeln X festen Sitz prüfen

22.11.2007 RS 134 – RS234 Seite 49 von 76


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Abb. 4.2

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Wartungstabelle 4.2

Wartungsstelle Wartung ( Betriebsstunden ) Tätigkeit Bemerkung


8 40 200 1000 2000

7 Pneumatikanschlüsse
Luftleisten mit auf Dichtheit prüfen, Zubehör
Ionisierung X Düsen reinigen

8
Getriebe * Ölstand prüfen siehe 4.2
Hauptantrieb und X
Einlauf

Spray
9
Zahnräder X ölen

10 Untermesser
Untermesser X Reinigen, auf Zustand wechseln ( siehe
prüfen 4.4.2. )

11 Spannung prüfen, ggf.


Preßband unten X nachstellen, reinigen

12 Spannung prüfen, ggf.


Antriebsriemen X nachstellen, reinigen
Hauptantrieb

*Getriebe ist wartungsfrei

22.11.2007 RS 134 – RS234 Seite 51 von 76


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Abb. 4.3

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Wartungstabelle 4.3

Wartungsstelle Wartung ( Betriebsstunden ) Tätigkeit Bemerkung


8 40 200 1000 2000

13
Preßband oben X Spannung prüfen, ggf.
nachstellen, reinigen
X

14 Pneumatikanschluß
Rollenträger X auf Dichtheit /
Preßband oben Funktion prüfen
Pneum. Zyl.

15 Festen Sitz und Obermesser wechseln


Obermesser X Verschleiß prüfen, ( siehe 4.4.1. )
reinigen

16
Antriebsriemen X Spannung prüfen, ggf.
Obermesser nachstellen

17
Antriebsmotor X Festen Sitz prüfen
Obermesser

18 Festen Sitz prüfen


Absaugschächte X und evtl. Papierreste
entfernen

22.11.2007 RS 134 – RS234 Seite 53 von 76


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Abb. 4.4

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Wartungstabelle 4.4

Wartungsstelle Wartung ( Betriebsstunden ) Tätigkeit Bemerkung


8 40 200 1000 2000

19
Bedienpult X reinigen

20 Pneumatische Anschlüsse auf


Pneumatikschrank X Dichtheit / Funktion prüfen
Wasserab-scheider entleeren
Wartungseinheit X

21 Riemenspannung prüfen, ggf.


Flachriemen X Riemen erneuern Zubehör
Nachband

4.2. Schmierstoffliste

Um den einwandfreien Betrieb der Maschine zu gewährleisten, werden vom Hersteller folgende
Schmierstoffe empfohlen:

Tabelle 4.5

Anwendungsbereich Schmierstoff Type Hersteller Art


Zahnräder Spraydose HHS 2000 Würth Öl
Spraydose KL 300 Optimol Öl
Spraydose OKS 451 OKS Öl
Spraydose VP 6 Kombi plus IWIS Öl
Linearführungen und Alvania R Shell Fett
Spindeln Energrease L 2 BP Fett
LGMT 3 o. LGHT 3 SKF Fett
OKS 400 OKS Fett
Getriebe Telium VSF IP Synthetiköl
Tivela Oil SC320 Shell Synthetiköl
Blasia S320 Agip Synthetiköl
Glygoyle 30 Mobil Synthetiköl

Mellana Oil IP Mineralöl


Omala Oil Shell Mineralöl
Blasia 320 Agip Mineralöl
Mobilgear 320 Mobil Mineralöl

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4.3. Reinigen der Maschine

WARNUNG

Bei Arbeiten im Gefahrenbereich der Rotationsschneidemaschine ist diese außer Betrieb zu


nehmen und gegen unbefugtes In - Betrieb - nehmen abzusichern. Ist dies auf Grund der
durchzuführenden Arbeit nicht möglich, so ist sicherzustellen, das jederzeit die Betätigung
eines „ Not – Aus - Tasters “ möglich ist.

Die Reinigungs- und Wartungsarbeiten sind nach folgenden Arbeitsregeln durchzuführen:

- Kabel, Kunststoffteile und Schläuche mit lösungsfreien Reinigungsmitteln säubern.


- Ausgetretene Schmierstoffe mit Reinigungsmittel entfernen. Sind größere Mengen
Schmierstoff ausgetreten, ggf. Ursache ermitteln und beseitigen.

ACHTUNG

Eindringen von Reinigungsmitteln in Lager und elektrische Bauteile verhindern.

- Ist Reinigungsmittel in ein Lager eingedrungen, Lager neu einfetten bzw. ölen.

4.4. Messer wechseln

Allgemeines

Bei der Beschreibung wird davon ausgegangen, daß die Arbeiten von fachkundigem
Personal durchgeführt werden.

Es ist immer nur eine Möglichkeit der Arbeitsausführung beschrieben. Sollte es im Laufe
der Zeit bei einigen Arbeiten neue Erkenntnisse geben ( z.B. durch
Konstruktionsänderungen ), so kann von den hier beschriebenen Arbeitsabläufen
abgewichen werden. Abweichungen grundsätzlicher Art sind jedoch nicht zulässig.

Auf Unfallverhütungsvorschriften und berufsgenossenschaftliche Vorschriften wird in der


Beschreibung nicht ausdrücklich hingewiesen; sie haben jedoch allgemeine Gültigkeit.

ACHTUNG

Beim Auswechseln der Messer ist die Rotationsschneidemaschine grundsätzlich gegen


unbefugtes In - Betrieb - nehmen abzusichern.

22.11.2007 RS 134 – RS234 Seite 56 von 76


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Obermesser wechseln

Ausbau

(1) Not – Aus - Schalter in Stellung " 0 " bringen.

HINWEIS Für die Bedienung der Obermesser - Bremsen muß der Strom - Hauptschalter
in Stellung „ I “ sein.

(2) Messerblock mit Handrad in montagegünstige Position bringen.


(3) Oberes Preßband entriegeln und nach oben schwenken.
(4) Schutzhaube ( Obermesserblock ) öffnen.
(5) Motorwahlschalter ( s. Abb.2.1. Pos. 5 ) in Stellung " 0 " oder " I " bringen ( Obermesser läßt
sich nicht drehen ).
(6) Klemmhebel ( s. Abb. 4.5. Pos. 7 ) lösen, Drehknopf ( Pos. 2 ) 5 - 6 Umdrehungen nach rechts
drehen, bis ein 5 - 6 mm breiter Spalt zwischen Obermesser und Untermesser vorhanden ist.
(7) Montageschutzvorrichtung ( Pos. 6 ) mit 2 Schrauben M8 ( Pos. 5 ) am Obermesser ( Pos. 1 )
festschrauben.
(8) Durch die Bohrungen an der Montageschutzeinrichtung vier Innensechskantschrauben
( Pos. 9 ) lösen und das Obermesser mit Schutzvorrichtung vorsichtig abnehmen.

ACHTUNG

Montageschutzvorrichtung erst am Lagerort ( Schleiferei ) oder im dazugehörigen Behälter


( Holzkiste ) entfernen.

Einbau

HINWEIS Die Arbeiten für Einbau und Justage des Obermessers müssen mit größter
Sorgfalt durchgeführt werden. Es wird die Schnittqualität und vor allem die
Standzeit des Obermessers erheblich beeinflußt.

Die Montageflächen an der Obermesserwelle und am Obermesser müssen absolut fett- und
staubfrei sein.

(1) Arbeitsschritte 7 und 8 " AUSBAU " sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge durchführen.

HINWEIS Befestigungsschrauben des Obermessers gleichmäßig mit 30 Nm anziehen.

(2) Motorwahlschalter ( s. Abb. 2.1. Pos. 5 ) in Stellung " II " bringen ( das Obermesser läßt sich
drehen ).

HINWEIS Es ist zu empfehlen den Planlauf des Obermessers mit Hilfe einer
Meßuhr zu überprüfen ( der Planschlag – axial - sollte im
Schneidebereich 0,015 mm nicht überschreiten).

22.11.2007 RS 134 – RS234 Seite 57 von 76


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Abb. 4.5

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Justage

(1) Drehknopf ( s. Abb. 4.5. Pos. 2 ) vorsichtig nach links drehen und zwischen Obermesser und
Untermesser einen Abstand von 0,02 bis 0,05 mm einstellen ( s. Abb. 4.5, Einzelheit Z ).

HINWEIS Abstand mit Fühlerlehre prüfen. Die Justage sollte bei betriebswarmer
Maschine erfolgen.

(2) Schlitten ( 4 ) mit Klemmhebel ( 7 ) gegen Verschieben sichern.

(3) Skalenring ( 2 ) am Drehknopf in Stellung „ O “ bringen ohne den Knopf zu verstellen.

(4) Maschine in Betrieb nehmen ( s. Abschnitt 2. Inbetriebnahme ).

(5) Probeschnitt durchführen und Schnitt beurteilen.

(6) Sollte die Schnittqualität nicht ausreichen ( z.B. Ausfransung des unteren Blattes am
Schuppenübergang ) kann das Obermesser mit Drehknopf ( 2 ) nachgestellt werden ( ein
Teilstrich auf dem Skalenring entspricht 0,01 mm ).

HINWEIS Zur Justierung muß der Klemmhebel ( 7 ) gelöst und anschließend wieder
festgezogen werden.

(7) Maschine in Betrieb nehmen und erneut Probeschnitt durchführen.

ACHTUNG

Eine Nachjustierung um 1 Teilstrich kann bis zu maximal 4 mal erfolgen, da sonst die
Messer beschädigt werden!
( 1 x bei Abstand 0,02 mm ) ( 4 x bei Abstand 0,05 mm )

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Einstellvorrichtung Smart Set


Die Einstellung der Messerposition wird immer in Bezug auf das Gegenmesser
vorgenommen, was als Nullposition bezeichnet wird. Um eine gute Schnittqualität zu
erreichen und um den Kontakt zwischen Messer und Gegenmesser zu vermeiden, muss ein
gewisser Abstand eingestellt werden. Dieser Prozess wird Messereinstellung genannt.
• Einstellhebel (20) lösen
• Das Schneidemesser (11) wird auf eine Messerwelle (2) montiert. Das Gegenmesser (3)
ist fest montiert.
• Der Einstellspindelkranz (6) mit Skaleneinteilung liegt auf der Einstellspindel (7) und
wird durch den Hebel (8) festgeklemmt und gelöst.

Hinweis Der Einstellspindelkranz (6) hat eine Anzahl von Präzisions-Bohrlöchern. Diese
Löcher sind in direktem Verhältnis zum Messerabstand, der eingestellt werden muss,
angebracht. Ein vorbestimmter Abstand zwischen den Löchern ermöglicht eine feste
Einstellung des Messerabstandes (9). Ein Teilungsstift (15) auf dem
Einstellspindelkranz (6) ist zu Beginn mit „Null“ Position belegt, was einem
Abstand von 0.000 zwischen dem Schneidemesser (11) und dem Gegenmesser (3)
entspricht.

• Der Einstellspindelkranz (6) wird durch den Einstellhebel (8) gelöst, um eine freie
Bewegung des Messerblocks (2) zum Gegenmesser (3) hin zu ermöglichen. Drehen des
Kontrollknopfes (12) gegen den Uhrzeigersinn, bis sich die Schneidemesser und
Gegenmesser (3) berühren.
• Nun kann der Einstellspindelkranz (6) durch den Einstellhebel (8) an der Einstellspindel
(7) festgeklemmt werden.
• Der Einstellstift (10) wird herausgezogen und der Kontrollknopf (12) wird im
Uhrzeigersinn gedreht, bis der Einstellstift (16) mit dem Einstellspindelkranz (6) bei der
vorbestimmten Position einrastet.
• Dadurch wird der Abstand eingestellt und anschließend die Führung des Messerblocks (17)
mit dem Einstellhebel (20) zur Unterlage (4) fest klemmen.

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12 16 15 17 20 4

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Untermesser wechseln

Ausbau

(1) Arbeitsschritte 1 – 8 ( s. 4.4.1 Obermesser wechseln ) durchführen


(2) Drei Innensechskantschrauben M 8 ( s. Abb. 4.6. Pos. 1 ) lösen und Gegendruck –
Rollenleiste ( Pos. 2 ), am Preßband unten, abnehmen.
(3) Drei Innensechskantschrauben M 8 am Spanndeckel und Untermesser lösen und Spanndeckel
mit Untermesser ( Pos. 3 ) abnehmen.

1 3 2

Abb. 4.6

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Einbau

HINWEIS Das Obermesser muß durch die Montageschutzvorrichtung gesichert


oder komplett ausgebaut sein.

Die Montageflächen an Untermesserwelle, Untermesser und Spanndeckel müssen absolut fett- und
staubfrei sein.

(1) Der Einbau erfolgt sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge.

ACHTUNG

Auf richtige Lage der Schneide achten!

HINWEIS Befestigungsschrauben gleichmäßig mit 15 Nm festziehen.

Um die Untermesserwelle ( Pos. 2 ) von Hand drehen zu können, muß der Spanner gelöst und der
Antriebsriemen ( Pos. 1 ) für das Untermesser abgenommen werden. Der Planschlag – axial - sollte
im Schneidebereich 0,015 mm nicht überschreiten.

(2) Untermesser einbauen bzw. justieren ( s. Abschnitt 4.4.1 Obermesser auswechseln ).

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Abb. 4.7

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4.5. Preßband wechseln

Unteres Preßband wechseln

Ausbau

(1) Die komplette Rolle ( s. Abb. 4.7. Pos. 88 ) muß nach unten gestellt werden, um den Riemen
mit Steg ( Pos. 93 ) zu entspannen. Der Faltenbalg ( 59 ) wird für diesen Arbeitsgang vom
Klettband gelöst. Als erstes wird die Senkschraube mit Innensechskant M 8 ( a ) etwas gelöst.
Dann wird der Gewindestift ( b ) herausgeschraubt bis die komplette Rolle so weit unten ist,
daß der Preßbandriemen ( Pos. 93 ) abgenommen werden kann.

(2) Der Preßbandriemen kann nun ausgewechselt werden.

Einbau

(1) Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.

Oberes Preßband wechseln

Ausbau

(1) Preßband nach oben schwenken.


(2) Die Senkschrauben M 6 ( s. Abb. 4.8 Pos. a ) lösen und Schutz ( Pos. b ) entfernen.
(3) Sechskantmutter M 10 ( Pos. c ) lösen. Dadurch kann über den Spannerhebel ( Pos. 34 ) die
Rolle ( Pos. 43 ) nach unten geschwenkt werden und der obere Preßbandriemen ( 77 )
entspannt werden.
(4) Der Preßbandriemen kann nun ausgewechselt werden.

Einbau

(1) Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.


Abb. 4.8

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5. Pneumatik

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KndAuftrag Pos 000000


Material 51335 1001 Alt. Verw. 1
Pneumatik RS134 Gült. 27.03.1999
Dokument RS134-10-00-600
EinsMnge 1,000 ST Basismenge 1,000 ST

St Pos. Komponenten-Nr. Menge ME PTp BGr


Bezeichnung AsN

1 0001 17442 1,000 ST L X


RS113-01-02-001
Schaltschrank 380x380
1 0101 20272 1,000 ST L
790900
Pneumatik-Bausatz RS114/RS134
1 0103 28713 1,000 ST L
844001
Schild Pressbänder 40 x 20 x 1
1 0104 28718 1,000 ST L
844002
Schild Luftleiste 40 x 20 x 1
1 0105 28721 1,000 ST L
844003
Schild - Rechts 40 x 20 x 1
1 0106 28726 1,000 ST L
844004
Schild - Links 40 x 20 x 1
1 0107 29072 1,000 ST L
844093
Schild P MAX 8 BAR 40 x 20 x 1

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6. Anhang

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Maschinen und Anlagen für die graphische Industrie
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6.1 Schleifanleitung

HINWEIS Nur vom geschultem Fachpersonal auszuführen.

Rotationsschneidmesser mit Hartmetalleinsätzen.

- Gereinigte Schneidmesser auf Beschädigungen untersuchen und gebrochene Segmente


ersetzen.

ACHTUNG

Austausch der Segmente nur paarweise (gegenüberliegendes Messer, wegen Wuchtung)

- Kompletten Messersatz mit Hilfe eines Lehrdorns


- (z.B. mit Schaftdurchmesser von Spiralbohrern)
- auf Spaltmaß „z“ einstellen (Skizze 1).

Messerüberstand maximal 0,5mm gegenüber dem Messergrundkörper.

- Nach der Einstellung sämtliche Schrauben (über Kreuz) mit einem Anzugsmoment
MA= 11Nm nachziehen.

- Messerköpfe gemäß nachfolgender Anleitung bis auf das Niveau des


Messergrundkörpers Planschleifen. Das Einschleifen in den Grundkörper vermeiden.

- Vorschliff: Bei stark verschlissenen bzw. ausgebrochenen Segmentmessern sollte der


Vorschliff mit Schleifscheiben gröberer Körnung vorgenommen werden.

- Feinschliff: Maximale Zustellung von 0,01 mm pro Doppelhub.


- Die Planheit der Oberfläche ist mittels Haarlineal zu überprüfen.
- Anmerkung: Ballige Oberflächen weisen auf zu hohen Schleifdruck bzw. verschlissene
Schleifscheibe hin.

Maximaler Planschlag „P“ gegenüber der Flanschfläche „A“ darf 0,01 mm nicht
überschreiten.

ACHTUNG

Messer grundsätzlich nass schleifen

- Um einen einwandfreien Schleifvorgang zu gewährleisten, den Zustand der


Schleifscheibe öfters kontrollieren und ggf. reinigen.
-
- Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, sollte die Drehrichtung der Scheibe
grundsätzlich zur Messerspitze hin erfolgen.
-
- Spezifikation der Schleifscheiben siehe nachfolgend.

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Specifikation für Schleifscheiben und Abziehstifte


- Vorschliff Diamondscheibe D151 C75 B62, die Scheibe wird mit einem weißen
Korundstift 89A120 gereinigt.
- Fertigschliff Diamondscheibe D46 C50 B62, die Scheibe wird mit einem weißen
Korundstift 89A240 gereinigt.
- Der Beschichtungsring der Schleifscheiben sollte eine Breite von zwischen 4 und 5mm
haben um eine Überhitzung der geschliffenen Segmente zu vermeiden.

Obermesser RS134:

Farbige Markierung bei RS134: Farbmarkierung Rot: rechte Seite


Farbmarkierung Grün: linke Seite

Drehrichtung Schleifscheibe

Drehrichtung Messer

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Darstellung:

Messerkopf mit Hartmetallsegment


Nach dem Nachstellen darf das Messersegment max. 0,5mm über dem Grundkörper
hinausragen.

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Nachschleifanleitung für Untermesser

G 20 - Hartmetall – Untermesser
Durchmesser 154 mm, Breite 6mm

Allgemein

1. Anlagefläche und Zentrierbohrung des Untermessers sorgfältig reinigen und auf evtl.
Gratbildung überprüfen.
2. Untermesser auf Schleifscheibe montieren.

Bearbeitungsvorgang

1. Zum Schleifen des Untermessers muß eine Diamantschleifscheibe mit der Körnung 126
verwendet werden.
2. Fläche " A " muß unter einem Winkel von 3° mittels einer Rundschleifmaschine bearbeitet
werden ( siehe Bild 1 ).
3. Die Fläche " A " sollte nur minimal bearbeitet werden. Es müssen jedoch sämtliche
Beschädigungen, die durch das Obermesser verursacht wurden, behoben sein.
4. Das Untermesser kann bis zu einer Stärke von 5,5mm nachgeschliffen werden.
5. Nach erfolgtem Schleifvorgang muß der Grat an der Schneidkante mit einem
Diamantschleifgummi entfernt werden.

ACHTUNG

Das Abziehen des Grates muß immer in Schleifrichtung erfolgen ( siehe Bild 2 ).

Das Entfernen des Grates kann sowohl in der Schleifmaschine als auch außerhalb erfolgen.

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