Sie sind auf Seite 1von 66

r.C|Lfilcr.

!r rb ane
B tüdcrD
Heft 3 Konzepteeines
s it dabci
r b Fach Herausgeber: zeitgemäßen
E hbci
Iqrcilc cs
G. Falk und
F. Herrmann Physikunterrichts
p-n und
bltischc

Ein moderner- Physikkurs


für Anftinger
und seineBegründung

lnstitutftir Didoktikder PhYsik


der Universitöt Korlsruhe
1
7500Korlsruhe
roße I 2, PhYsikhochhous
Koisersf
Telefon0721/60833@

/,**, //, Pl
( :.:J

HERMANN SCHROEDELVERLAG KG
Hannover. Dortmund. Darmstadt. Berlin
Übersicht - . .

G. Falk
Die begrifflittu

G. Falk und F-
Physik"liecüc
in die PhysiL .

F. Herntwn,
Ein modcrr

D. Plappert
Die
Hydraulit

D. Plappert
Die Analogb

F. Hennos
Die Analogb

F. Hernw
Mechanik -

F. Herrna
Konduktivc

ISBN 3-507-76083-5

@)1979HERMANN SCHROEDELVERLAG KG, HANNOVER


Alle Rechtevorbehalten.
-
Die Vervielfältigungund Übertragung auch einzelnerTextabschnitte,Bilder oder Zeichnungenist
gemäß - Anschriftk
mit Ausnahmeder Vervielfältigungzum persönlichenund eigenenGebrauch $$53,.54URG
ohne schriftlicheZustimmung des Verlagesnicht zulässig.Das gilt sowohl für Vervielfältigungdurch
Fotokopie oder irgendeinanderesVerfahren,als auch für die Übertragungauf Filme, Bänder,Platten, Prof. Dr. G-
Arbeitstransparenteoder andereMedien. Institut für
794 Kaiserstr.12,
H. StürtzAG, Würzburg
Universilätsdruckerei
Gesamtherstellung:
lnhaltsverzeichnis

Übersicht

G. Falk
Die begriffliche Struktur der Physik

G. Falk und F. Herrmann


PhysikalischeGrundlagenund didaktischesKonzept einer elementaren'Einführung
indiePhysik . .. .

F. Herrmann,W. MöIler, D. Plappert


Ein moderner Physikkursfür Anftinger JZ

D. Plappert
Die strukturgleichheitverschiedenerphysikalischerGebiete gezeigtam Beispiel
Hydraulik-Elektrizitätslehre 59
D. Plappert
Die AnalogiezwischenDrehimpulsstromund elektrischem
Strom 66
F. Herrmann
Die AnalogiezwischenEntropiestromund elektrischem
Strom

F, Herrmann
Mechanik - Abriß einerNeudarstellung g0

F. Herrmann
Konduktive und konvektive Energieträgerströme
88

ns"u'lqfdtliü?:*-
Koiserrtroue
öiä i aorgaro

ist -
URG _ Anschriftder Autoren:
durch
Platten, Prof. Dr. G.Falk, Prof.Dr. F. Herrmann,Dr. W.Möller, D. plappert,
Institut fiir Didaktik der Physik, Universität Karlsruhe,
Kaiserstr. 12, Physikhochhaus,7500Karlsruhe 1
t i, 1l #*
F
tr'l
i ' l ' Übersicht - Der Fortschritt der Naturwissenschaften

;I
I In diesemHeft wird ein neuer Physik-Anftinger-
deckte nicht nur neue Tatsachenaul die das
Wissenüber die Natur bereicherten,er brach-
te gleichzeitig neue begrilfliche Hilfsmittel

I
kurs vorgestellt und wissenschaftlichwie didak- hervor, die es erlaubten, das Faktenmaterial
tisch begründet. Der Kurs ist ein Teilergebnis trotz seiner Erweiterung aus wenigen Prinzi-
pien herauszu verstehen,so daß das Erlernen
eines Projekts, das am Karlsruher Institut für
Didaktik der Physik bearbeitetwird und dessen dieser Prinzipien genügte, um ein gewisses
Ziel darin besteht,die Physik begrifllich-logisch Bild des Ganzenzu bekommen.
aufzuarbeiten,um so eine fundierte Grundlage Der hier vorgestelltePhysikkursversucht,haupt-
frir didaktischeEntscheidungenzu gewinnenund sächlich dem Zweiten dieser Wege zu folgen,
Konzepte für das Lernen und Lehren des Fachs gleichzeitig allerdings einige traditionell liebge-
Physikzu entwickeln.Teile dieserUntersuchungen wordeneDinge wegzulassen.
, I wurden bereitsin den erstenbeidenHeften dieser
Reihevorgestellt.Unter den Aufsätzender Hefte 1 Die Aufsätze des vorliegenden Heftes wenden
t
'I und 2 warenjedoch nur wenige,bei denendie di-
daktischeAufarbeitungso weit gediehenwar, daß
sich an den Physiklehrer,also den Fachphysiker.
Das gilt vor allem für jene Teile, die der wissen-
r.t
sie dem Lehrer unmittelbar als Grundlagefür den schaftlichen Begründung des Kurses gewidmet
Unterricht hätten dienen können. In diesenHef- sind. Der erste Aufsatz enthält eine Analyse der
ten ging es vor allem darum, die Fundamente Physik und stellt einen neuen Aufbau vor, der
einesNeuaulbausder Physik, einer ,,Allgemeinen den Anspruch erhebt, ein einheitliches,tragfähi
Dynamik", überhauptvorzusiellen. gesBegriffsystemfür klassischeund Quantenphy-
sik abzugeben.In diesemAufbau spielenmengen-
Diese allgemeineDynamik hat nicht nur den
artige Größen und ihre Ströme die Rolle von
Vorteil. einen einheitlichenAufbau von klassi-
Fundamentalbegriffen.Daß dieserAufbau über-
scherPhysikund Quantenphysik zu ermöglichen, dies den Vorteil hat, für eine Elementarisierung
sie eignet sich gleichaeitigauch hervorragendzu
besondersgeeignetzu sein,ohne daß wesentliche
einer Elementarisierung.Aus der Arbeit an einer
Abstriche an der Exaktheit gemachtwerdenmüs-
solchenElementarisierung ist in den letztenJah-
sen, wird im zweiten Aufsatz dargelegt.In ihm
ren der hier vorgestelltePhysikkursfür Anfänger
werden noch einmal die nach den allgemein-
hervorgegangen. Der Kurs selbstwird in Form dynamischenEinsichteneinem Einführungsunter-
eines Lehrbuchs liir das 5. und 6. Schuljahr im richt zugrundezu legendenphysikalischenRegeln
Schroedel-Verlagerscheinen.Das vorliegende zusammengestellt sowie didaktischeErwägungen
Heft hat deshalbauchdie Funktion einesLehrer-
über Bilder und Anschauungenerörtert, die im
begleitheftes zu diesemBuch. Anfänger entwickelt werden sollten, gleichgültig
Einesder großenProbleme,denensich der natur- ob es sich um ein Kind oder um einen Erwachse-
wissenschaftlicheUnterricht gegenübersieht,be- nen handelt.Yor allem geht esdabei um das Bild,
steht darin, daß infolge der Expansion der For- in den mengenartigenGrößen Träger der strö-
schung die physikalischenErkenntnisseimmer menden Energie zu sehenund in den intensiven
schnellerzunehmen,so daßäer Physikunterricht Größen die Beladungsmaßedieser Träger mit
nicht mehr in der Lage ist, auch nur die wichtig- Energie.
sten davon zu vermitteln. Dieses Problem ist
Im dritten Aufsatz wird ein konkreter Physikkurs
keineswegs neu.Es ist so alt wie die Naturwissen- für das5. und 6. Schuljahr,aufgeteiltin 18 Unter-
schaft selbst.Schon immer gab es viel mehr zu
richtseinheiten,
im Detail vorgestellt.Jededer 18
lernenals in das Gehirn einesMenschenhinein-
Unterrichtseinheitenzerftillt in 3 Teile: Im ersten
geht, und schonimmer versuchteman, das Prob-
wird der Unterrichtsablaufgeschildert;im zwei-
lem auf zwei verschiedene Arten zu lösen:
ten werdendie einzelnenSchrittedes Unterrichts-
- Durch den Verzicht darauf, alles zu lernen - ablaufs begründet,insbesonderediejenigen,von
was unter anderemzur Spaltung der Wissen- denen man erwarten kann, daß sie dem Leser
schaft gefiihrt hat: Die Physik trennte sich ungewohntsind; im dritten werden Experimente
von der Philosophie,die Chemie und die beschrieben.Bei der Lektüre des Aufsatzessollte
Elektrotechnik von der Physik, und heute deutlich werden,daß man im Anftingerunterricht
sieht es so aus, als wollte sich die Physik in mit wenigen Regeln sehr große Bereiche von
Elementarteilchen- und Festkörperphysik Physik und Technik auf einem elementarenNi-
spalten. veaubeschreiben kann.
T
I
,.
G. Falk
Daß man das Verfahren der Beschreibung sehr Die letzten Aufsätze (4 bis 8) sollen nicht, wie der
unterschiedlicher Phänomene durch dieselben im dritten Aufsatz vorgestellte Anfängerkurs,
Die begriffliche Sl
Regeln ausdehnen kann auf höhere Stufen des konkrete Vorschläge für einen Unterricht (in hö-
Physikunterrichts, zeigen die Aufsätze 4 bis 8. heren Schulstufen) darstellen. Sie können dazu
nur Anregungen geben. Die didaktische Aufar-
In den Aufsätzen 4 bis 7 wird gezergt, daß sich beitung der Physik für die folgende Schulstufe ist
verschiedene Bereiche der Physik weitgehend ana- noch nicht abgeschlossen.Sie wird auch Aspekte 1. Wissenschaft als
log aufbauen lassen:' die Elektrizitätslehre, die enthalten, die in keinem der Aufsätze dieses Hef- begrifflicheFassu
Hydraulik, die Physik der Drehimpulsströme, die tes zur Sprache kommen' Von diesem seien hier
Wärmelehre und die Punkttnechanik. Die Aufsät- drei genannt:
ze sind so angelegt, daß jeweils eines der vier - Qualitatiue Beziehungen,wie sie im vorgestell- Wenn wir von der PhY
ietztgenannten Gebiete mit der Elektrizitätslehre
ten Kurs verwendet werden, werden zt quanti- chen, meinen wir eineo
verglichen und zu ihr in Analogie gesetzt wird'
tatiuen Beztehungen ausgebaut. Wie das ge- schatz über die Natur.
Im vierten Aufsatz wird zunächst begründet, wor-
schehenkann, liegt oft auf der Hand. seiner Geschichte angc
auf diese Analogien beruhen, und warum gerade
- Die Beschränkung auf Vorgänge wird aufge- ten 300 Jahren mit gro
die Elektrizitätslehre als Referenz herangezogen
geben und der Begriff des Zustands in die hat. Die ,,heutige PhY
wird. Dann wird die Analogie zwischen Hydrau-
Betrachtungen aufgenommen' das, was sich da bis h
lik und Elektrizitätslehre konstruiert.
- Mit der Hinzunahme der physikalischen melt hat. Dieses Wisset
Der fünfte Aufsatz zeigt, daß eine weitgehende als Ansammlung einzc
Größe lnformation werden Gebiete wie Optik,
Strukturgleichheit besteht zwischen Phänomenen, zusagen als willkürlid
Akustik, Elektronik eingeschlossen.
bei denen Drehimpulsströme und solche, bei de- Haufen, der veru'ahrt
nen elektrische Ströme eine Rolie spielen. Es Wir haben den Physikkurs, den wir hier vorstel- Generation weitergegrl
wird gezeigt,daß der in der herkömmlichen Phy- len, am Staatlichen Gymnasium in Wörth/Rhein wie eine wohlgeordnet
sik fehlende Begriff des Drehimpulsstroms eine erproben können. Es wurden 400 Schüler in den mehr auf eine Weise vc
sehr anschaulichephysikalische Größe ist' Klassen 5 und 6 je 2 Jahre lang unterrichtet. die viel kunstvoller bt
Wir gingen so vor, daß jeder Lehrer eine Unter- und die es außerdem t
Der sechsteAufsatz untersucht die Analogie zwi- richtseinheit mehrere Mal in größeren Zertab- zu halten, es also dar
schen Entropiestrom und elektrischem Strom' ständen wiederholte. Die Erfahrungen aller Leh- Bibliothekskeller abgr
Im siebten Aufsatz werden Impuis und Impuls- rer aus einem Durchgang wurden jeweils im oder lang vergessenz!
strom auf ähnliche Art eingeführtwie sonst elektri- nächsten berücksichtigt. Im lebendigen Kontakt rungen a1s Einzelfatrc
sche Ladung und elektrischer Strom. Der Aufsatz mit den Kindern entwickelten wir so die vorlie- ganze Bündel von Erü
hat damit eine Neugliederung der Mechanik zum gende Version des Kurses, die sich von der ersten und durch ein kalküh
Inhalt, die gegenüberder von Weg,Zeit, Kraft und weitgehend unterscheidet. Die wichtigsten Ver- ren festgehalten: Ma[
Masse ausgehendenNewtonschenDarstellung ent- besserungenwurden dabei durch die Fragen der bindet diese nach Rl
scheidendeVorteile hat. Kinder induziert. sich in diesem Verbind
Der achte Aufsatz behandelt eine für viele Zwek- Wir möchten an dieser Stelle der Schulleitung schlägt, was man an ü
ke wichtige Einteilung der Trägerströme in kon- dafür danken, daß sie uns die Erprobung ermög- lich, das heißt liir I
duktive und konvektive Ströme. Außerdem wird licht hat, und den Kollegen für die gute Zusam- hält. Der Physiker n
auf den Unterschied zwischen dissipativen Trans- menarbeit. Unser besonderer Dank gilt jedoch
Diese Art des Erfasscr
porten und Supratransporten eingegangen. den 400 Kindern.
rials mit Hilfe lon k
geln liir diese Begfi
hat gegenüber auch d
entscheidendeVon*

Große Bündelvc
einfache. überscür

Neue,das heißtti
rungenlassensb
tungen deduzicrtr
prüfen. Das ist gl
keitsprüfungdcr T
gesVersichernri
ten Erfahrungcoz
?::

G.Falkund F.Herrmann

PhysikalischeGrundlagenund rlirlaktischesKonzept
einer elementarenEinführungin die Physik

I. Physikalische Grundlagen lassensich also Vorgöngevnd Störne der mengen-


artigen GröJ3enin engste Verbindung bringen:
Die anschaulicheVorstellung einesStroms indu-
1. Ströme als GrundkonzePt ziert zwatgsläufigdie Vorstellung von der Größe
als einer Art Substanz;umgekehrt werden Zu-
standsänderungen physikalischerSystemebeson-
ders anschaulich durch die Vorstellung zvge-
Klassischeund modernePhysik, aber auch unter-
strömter oder weggeströmterBeträge mengenar-
schiedlicheGebiete der Physik offenbaren eine
tiger Größen.
auffallendeEinheitlichkeit,wenn man als Funda-
mentalbegriffemengenartigeGrößen verwendet
(vgl.denvorstehenden Aufsatz).Vorgängebestehen
dann darin, daß sich an jedem physikalischen
Systemdie in ihm enthaltenenBeträgeder mengen- 2. Energiefolp = Energie 4 Träger
artigen Größen ändern. Das Wort mengenartig
bedeutet.daß die Größe als eine Art Substanz Zunächstbringen wir noch einmal einige flir den
gedachtwerdendarf, daß sie an unterschiedlichen Umgang mit Größen wichtige physikalischeGe-
Stellen im Raum sein kann, kurz daß es eine sichtspunkteins Bewußtsein,die bei einem sach-
Dicltte zu ihr gibt, und daß sie strömen kann, es gemäßenAufbau einesPhysikkursesim Auge zu
dlso einenStrom der Größe gibt. Beispielesolcher behalten sind. In erster Linie handelt es sich
Größensind: EnergieE, ImpulsP, DrehimpulsI, dabeium die Regel:
Menge (Stoffmenge)n, elektrische Ladung Q,
Bei einem physikalischenVorgang treten
Entropie S, .... In jedem ZustandeinesSystems
stetsmindestenszwei Ströme
hat jede der Größen einen festenWert. Spürbar
mengenartigerGrößenauf - oder
und damit beobachtbarist eine Größe aq einem
negativ gewendet:Es gibt keinen
Systemjedoch nur dann, wenn sie ihren Wert
Vorgang,bei dem nur eine einzige
ändert.EinemBeobachterzugänglichsind also nur
Man spricht dann auch von mengenartigeGröße strömt.
Zustandsänderungen.
ÜbergängenzwischenZuständen,allgemein von Wie in dem vorangegangenenAufsatz gezeigt
Vorgängen. wurde, ist dieser wichtige Grundsatz kein merk-
würdiges Geheimnis der Natur, sondern eine
Nun bestehtzwischenden Veränderungen mengen'
zwangsläufigeFolge desBeschreibungsverfahrens
artiger Größenund StrömeneineengeBeziehung. der allgemeinenDynamik. Er ist lediglich eine
Für eine Größe, die einemErhaltungssatzgenigL,
andereFormulierungder Regel,wonachbei einem
wie etwadie Energie,ist dasevidentund besonders
Prozeß eines physikalischenSystemsmindestens
leichteinzusehen:Andert sichder Wert der Energie
zwei Größen ihren Wert ändern (Regel (iia) im
E einesSystems,nimmt zum Beispielder Wert von
Abschnitt 8 desAufsatzesvon G.Falk).
E zu, so muß ein anderesSystemden Anderungs-
betrag liefern.Es fließt ein Energiesffornvon dem Eine unmittelbare Folge der obigen Regel ist,
anderenSystemin dasbetrachtete. Für einemengen- daß Enereie nie allein strömen kann, daß es
artige Größe, die keinem generellenErhaltungs- sozusagenkeine ,,reine" Energie gibt. Stömende
satz genügt,wie etwa die Entropie, wird bei Ver- Energiewird.irnmeruon (mind'estens) einer zwei-
änderungender Größe ein solcherStrom zwar ten mengenartigen GröJJebegleitet.Diese zweite
nicht erzwungen,aber es ist stetsmöglich,zumin- Größe wollen wir, um eine kräftige Anschauung
döst als Gedankenexperiment, sich die Anderung zu fördern, den jeweiliget Tiäger der Energie
über'-einen zu- oder wegfließendenStrom der nennen.Die obige Regel hat damit die wichtige
Größe bewerkstelligtzu denken. In jedem Fall Konsequenz:

.A
StrömendeEnergiebrauchtl /1\ sprechen. Die chemische Energie macht dagegen
immer einenTräger. '''
J mehr Schwierigkeiten. Nur zu leicht verbindet
sich mit diesem Wort zu unrecht das Gefiihl, es
Die als Träger fungierende zweite Größe definiert
handele sich dabei um die in dem jeweiligen Stoff
physikalisch das, was man gemeinhin gern die
steckende Energie. Andererseits ist aber evident,
Form netnt, unter der die Energie bei dem be-
daß man von chemischen Vorgängenimmer nur
trachteten Vorgang auftritt. Wir haben damit das
dann spricht, wenn die Menge irgendwelcher
nächste Resultat, das eigentlich eine Definition
Stoffe wieder hinausfließt. Der Energiestrom, der
ist:
rungsversorgung eines Lebewesens oder die
Strömende Energie zusammen mit dem Treibstoffversorgung eines Motors aus einem
t tnrd Ströme der mengen- Strom von Stoffen, der in das Lebewesen bzw-
Strom eines bestimmten Trägers, d.h.
!c Verbindung bringen: /?) den Motor hinein- und als ein Strom anderer
einer bestimmten zweiten mengenartigen
Itung eines Stroms indu- Stoffe wieder hinausfließt. Der Energiestrom, der
Größe nennen wir eine Enereieform.
Drsrellungvon der Größe damit gleichzeitig geiiefert wird, ist ein Strom
umgekehrt werden Zu- chemischer Energie, das heißt Energie zusammen
Eine Energieform ist somit durch ein Größenpaar
ldischer Systeme beson- charakterisiert, nämlich die Energie E und die mit der GröJ3eMenge, in der Regel sogar mit
t die Vorstellung zuge- zweite, von uns Träger genannte mengenartige mehreren unabhängigen Mengen-Variablen
imrer Beträge mengenar- n 1 , t t 2 t . . . . D i e c h e m i s c h eE n e r g i ew u r d e b e r e i t s
Größe X,, symbolisch(E, X,). Beispielevon Energie-
formen sind: in Heft 2 der Konzepte eines zeitgemäfJenPhysik-
unterrichts behandelt. Außerdem wird sie Gegen-
Bewegungsenergie:
stand eines der folgenden Hefte dieser Reihe
(Energie,Impuls) :(E, P),
sein.
l;ic + Träger Rotationsenergie:
(Energie,Drehimpuls) :(8, L), Die Gravitationsenergie ist aus Gründen einer
elektrischeE,nergie: eingefahrenen Gewohnheit vielleicht die schwie-
och einmaleinigefür den
(Energie,Ladung) :(E, Q), rigste Energieform, und zwar deshalb, weil der
iürige physikalischeGe- (4)
Wärme: (Energie,Entropie) :(E, S), Name traditionell in einem begrenzteren Sinn
tsin- die bei einemsach-
gebraucht wird, nämlich als die Energie, die auf-
Pbysikkurses im Auge zu chemische Energie:
gewendet werden muß, um einen Körper aus
r Linie handelt es sich (Energie,Menge) :(E,n),
einem Zustand endlicher Massendichte in einen
Gravitationsenergie; Zustand mit der Massendichte Null zu bringen,
D Vorgang treten (Energie,Masse) :(E, m). also in einen Zustand, in dem die Masse über den
fuc ganzen Raum verteilt ist. Hier ist das Wort Gra-
uf - oder Der anschauliche Inhalt dieserBeispieleist evi- vitationsenergie nicht nur fiir diesen speziellen
(1) dent. Das Wort Bewegungsenergie
br keinen sagt aus,daß Vorgang gebraucht, sondern allgemein fi.ir Vor-
tr einzige ein Energiestromzusammenmit einem Impuls- gänge,bei denen sich Massenverteilungenändern,
öutt- strom gemeintist, etwain folgendemZusammen- bei denen also die Größe Masse von einem Ort
hang: Wird ein Körper aus der Ruhe in Bewe- zu einem anderen Ort strömt, entweder durch
logenen Aufsatz gezeigt gung versetzt,so bestehtdas Anschiebendarin,
p Grundsatzkein merk- Bewegung von Körpern fester Gestalt oder durch
daß ein Strom von Energiezusammenmit einem Strömungsvorgängekontinuierlicher Medien. Bei
kr Natur. sondern eine Strom von Impuls in den Körper ftießt.Analog
I Bcschreibungsverfahrens diesen Vorgängen strömt die Energie immer zu-
bestehtdas AnwerfeneinesSchwungrads darin, sammen mit der Größe Masse.
nit. Er ist lediglich eine daß ein Energiestrom zusammen mit einemDreh-
r Rcgel.lr'onachbei einem impulsstrom,oder, wie wir auch sagen, ein
Eü.n S)stemsmindestens Strom von Rotationsenergie in das Schwungrad
rr ändern (Regel(iia) im fließt. Daß man mit elektrischerEnergie stets
l uon G.Falk). Energie meint, die zusammenmit elektrischer 3. BeladungeinesTrägerstroms
p der obigen Regel ist, Ladungströmt,ist sogardem Nichtphysikereine mit Energie
I grömen kann, daß es vertraute Assoziation.Schwieriger,weil unge-
I Encrgie glbt. Strömende wohnter,ist dagegendie Vorstellung,daß Wärme
| (sindestensleinerzwei' nichts anderesist als ein von einem Entropie- Nach den bisherigen Betrachtungen bestehen
)c bcgleitet.Diese zweite strom getragenerEnergiestrom.Was aber jeder Vorgänge darin, daß Ströme mengenartiger
!-c kräftigeAnschauung Physiker weiß, ist, daß man von Wärme nur Größen X r,Xz,... zwischenden an den Vorgän-
foa Tröger der Energie sprechendarf, wenn sie von einem Körper auf gen beteiligten Systemen fließen. Jeder X,-Strom
H bar damit die wichtige einen anderenfließt.daß es dagegenfalich isr, trägt dabei einen Energiestrom.Ist der Xrstrom
von der in einemKörper enthaltenenWärme zu Null. so ist auch der von ihm getrageneEnergie-

25
l','--
l

Impulsstrom einen Energiestrom trägt, der allein ,


strom Null. Somit gilt fur jeden Xr-Strom etne
Beziehung der Gestalt uon d.t momentanen Geschwindigkeit des Kör-
pers abhängt, nicht dagegen davon, ob es sich-um
Energiestrom
Von Xr-Strom getragener (5) einen Körper großer oder kleiner Masse handelt'
:Beladungsmaßx X;Strom : (iI *,. tr'1,.
Entsprechende Überlegungen zeigen, daß Ande-
Die Größe 4; hat dieselbeDimension wie die ausdrüct[ö (
rungen des Rotationszustands eines Körpers, et-
Größe (Energiestrom/Xr-Strom)-- EI Xt. Wir nen- *u.in.t Schwungrads,der zu (7) analogen Bezie- Potcotili
nen (, das BeladungsmaJJdes Xr-Stroms mit hung genügen
Mengeostronta I
Energi"e.Trägt der Xr-Stromviel (wenig)Energie, des
so hat (, einengroßen(kleinen)Wert. (, gibt also Rotationsener giestrom strömt, so
an, mit wievielEnergieder Xr-Strom beladenist' : Winkelgeschwindigkeit x Drehimpulsstrom also db
Das liefert eine anschaulicheVorstellung der :co"I",+aol4*a,1"". (9) aucb
Größe (r. n, Impb
Auch die Winkelgeschwindigkeit co spielt somit
der Atc
Ein vertrautesBeispielder Beziehung(5) ist die
die Rolle eines Beladungsmaßes:Sie gibt an, mit ströEGo.
wohlbekannteGleichung
wieviel Energie ein Drehimpulsstrom beladen ist' Bütrdd
elektrischerEnergiestrom (elektrische Leistung) Mcnge r I
Vergleicht man die bisherigen Beispiele mit den
:Spannung x Ladungsstrom (Stromstärke)
Auslührungen in den Abschnitten 8 und 9 des nur dig
-- T" I' oI ' (6) Aufsatzes von G.Falk, so folgt:

Sie gibt an, wie groß der von einemStrom elek- JedesBeladungsmaß (, ist identischmit qDCTN
trischerLadung, also einem Q-Strom getragene Größe, also mit einer
einerintensiuer'r FonDd
Energiestromist. Die Spannungist somit nichts Komponenteder Geschwindigkeit u, der
anderesals das Beladungsmaßdes elektrischen Winkelgeschwindigkeit co,mit dem (10)
Stroms mit Energie: Bei doppelter Spannung elektrischenPotentialrp,der absoluten
trägt derselbeQ-Strom den doppeltenEnergie- Temperatur T, dem chemischenPotentiai
strom. p, demGravitationsPotential @.
Ein anderesBeispielder Relation (5), das zwar Die in der Wärmelehresonstmit so viel forma-
inhaltlich, aber nicht als formale Beziehungbe- lem Ballast vermitteltethermodynamische oder
kannt ist, ist dasfolgende: absoluteTemperaturT ist demnachauch nichts
anderesals ein Beladungsmaß, und zwar ein Be-
Bewegungsenergiestrom
ladungsmaßdas angibt, mit wieviel Energieein
: Geschwindigkeitx ImPulsstrom
Entropiestrombeladenist. Es ist:
:url ,,*urlrn*u"I ,,' (1)
Wärmestrom
Daß dieseBeziehungrichtig ist, läßt sich schnell
so wird : absoluteTemperaturx Entropiestrom
einsehen.Wird ein Körper beschleunigt,
-Tt. (11)
Impuls auf ihn übertragen,ihm also ein Impuls-
strom zugeführt.Gleichzeitigwird dabei Energie
Daß die absoluteTemperatur T hier als Bela-
auf den Körper übertragen,ihm also auch ein
dungsmaßeinesEntropiestromsmit Energieer-
Energiestromzugeliihrt-Dieser Energiestromist
scheint,macht sofort ihre Sonderrolleunter allen
gleich der zeitlichen Anderung der kinetischen verständlich,wie sie
sonstigen,,Temperaturen"
EnergiedesKörpers,so daß von Körpern, der
mit Hilfe der Ausdehnung
Bewegungsenergiestrom Spannung, oder der Magnetisierung festgelegt
d lm "\ d(mu) /dP werden.Die Einsicht,daß die absoluteTempera-
:;(ru'):uft=u * (8) tur ein Beladungsmaßist, vermittelt einen einfa-
chenanschaulichenZugangzum Begriff der abso-
Das ist bereitsdie behaupteteBeziehung(7),denn luten Temperaturund läßt andereTemperaturen,
dP/dr ist gleich dem dem Körper zugeführten wie etwa die Celsiustemperatur,als physikalische
Impulsstrom. Die Geschwindigkeit o erscheint Provisoriaerkennen.
hier nicht als kinematische,aus Längen- und
Zeitmessungen gewonneneGröße, sondern als Im Fall eines chemischenEnergiestroms,also
das Energie-Beladungsmaß eines Impulsstroms' einesvon einem Mengenstrom,das heißt einem
Es ist bemerkenswert,daß, wie (7) und (8) Strom der Größe n getragenenEnergiestroms
Potential"'
heißt das Beladungsmaß,,chemisches
zeigen, der von einem Körper aufgenommene

LO
m trigt, der allein Es gilt diese Gleichung eine Folge der GibbschenFunda-
indigkeit des Kör- chemischerEnergiestrom mentalform
lton- ob es sich um : chemischesPotentialx Mengenstrom d E : L + d xj . (15)
trr Massehandelt.
:F.1,. (12)
zcigen.daß Ande- Diese Gleichungbeschreibt,wie für ein System
i cines KörPers,et- Es sei ausdrücklichdarauf hingewiesen, daß das mit den unabhängigenVariablen X, die Ande-
(71analogenBezie- chemischePotential p der Beladungsfaktornur
rungendE der EnergieE des Systerns mit den
des Mengenstroms,d.h. des n-Stromsist, nicht
AnderungendX, der Größen X, zusammen-
dagegendes Stoff-Stroms.Wenn nämlich ein
hängt.Sind die GrößenX, mengenartig, so lassen
Stoff strömt, so bedeutetdas,daß nicht nur die
sichdie AnderungendX, itets dadurchbewirken, ]
rcüimPulsstrom Menge,also die Größe n strömt,sonderngleich-
daß Ströme 1*- in das Systemfließen,so daß
(e) zeitig auch Entropie, d.h. die Größe S, sowie
dann von (15) auf (14) geschlossen
werdenkann.
Masse m, Impuls P und Drehimpuls I (meist
Man dividiert dazu (15)durch dr und denkt sich
leit <rrspielt somit ,,Spin"der Atome oder Moleküle des Stoffsge- jede Anderung dX,ldt durch den Zufluß eines
Jcs:Sie gibt an, mtt nannt) strömen.Ein strömenderStoff ist also ein
Xr-Stroms,d.h. durch Ix:dXildt realisiert.
rlssrrombeladenist. ganzesBündel von Xr-Strömen,und der Strom
der Menge n ist davon nur ein einziger.Das Wie ordnen sich nun die herkömmlichenTeilge-
n Beispielemit den chemischePotentialdesStoffsist der Beladungs- biete der Physik in die Systematikder durch
nitren8und9des faktor nur diesesn-Stroms. TrägerströmegetragenenEnergieein? Die Ant-
t: wort liegt auf der Hand: Die traditionellenTeil-
Der Gravitationsenergiestrom
schließlichist der
:olischmrt 1 von einem MassestromgetrageneEnergiestrom, gebieteder Physiksind jeweilsdadurchdefiniert,
dt einer als Formel geschrieben daß in ihnen nur ganz bestimmteTrägerströme
I
3lcit r. der I auftreten.
r dem Gravitationsenergiestrom
l lrOl : Gravitationspotential Die Mechanikfreier Massenpunkte ist z.B. da-
ebooluten I x Massestrom
:@'I^. durch gekennzeichnet, daß in ihr nur Impulse
cu PotentialI (13)
und Impulsströmeauftretenund die von diesen
ö . , Die Beispieledemonstrieren mit großerDeutlich- getragenenEnergieströme.Die Beschleunigung
I mit so viel forma- keit die formal sehr einfacheund einheitliche einesKörpers ist die Zufuhr von Energiezusam-
modlnamischeoder Regel(5), die für Strömejeder Energieformgilt, men mit Impuls durch einen energietragenden
curnachauch nichts gleichgültigin welchemGebiet der Physik sie Impulsstrom.Die Massedesbeschleunigten Kör-
8. und zfar ein Be- auftreten.Gleichzeitigerhält man eine wirksame persdrückt sich dabeidadurchaus,wievielEner-
rier iel Energieein und korrekte Anschauungvon den intensiven gie der Körper mit einembestimmtenImpulsbe-
l bt: physikalischen Größen:Sie sind Beladungsmaße, trag aufnimmt. Bei Stoßvorgängenfließen Im-
d.h. sie gebenan, wie die verschiedenen Träger- puls- und Energieströme zwischenden Stoßpart-
strömemit Energiebeladensind. nern. Die grundlegendeBeziehungfür all diese
lopiestrom Vorgänge ist die Gl. (14) bzw. (15), wobei die
( 11 ) Größen X, nun die Impulseund die ( die Ge-
schwindigkeiten der Körper sind, und zwar gibt
r T hier als Bela- 4. Die Einordnung der Teilgebiete es sovieleunabhängigeImpulse und Geschwin-
ms mit Energieer- der Physik in das Konzept der mit digkeitenwie essichunabhängigbewegende Kör-
rdcrrolle unter allen Energie beladenenTrägerströme per gibt.
rrsrändlich, wie sie In der Mechanik starrer Körper treten neben
; ron KörPern, der Impulsenund Impulsströmennoch Drehimpulse
Fbierung festgelegt Die Vorstellung,daß strömendeEnergievon be- und Drehimpulsströmeauf. Entsprechendredu-
ic ebsoluteTemPera- stimmten strömendenGrößen, den Energieträ- ziert sich (14) so, daß auf der rechtenSeitenur
trDittelt eineneinfa- gern,gemäß(5) getragenwird, läßt erwarten,daß unabhängige Impuls-und Drehimpulsströme auf-
Em Begriffder abso- der gesamtebei einemVorgang fließendeEner- treten,diejeweilsmit ihren Beladungsmaßen, d.h.
pdcre TemPeraturen, giestromgegebenist durch die Summeder von mit den Geschwindigkeiten und Winkelgeschwin-
fu. als physikalische den einzelnenTrägerströmen getragenenEnergie- digkeitenmultipliziertwerden.
ströme,daß alsogilt
Die Eleknizitätslehrewird durch das Auftreten
Encrgiestroms,also gesamterEnergiestrom : I u:\ (r4) von Ladungenund Ladungsströmencharakteri-
Q Iy,
rw. das heißt einem siert.Treten danebennoch Impulseund Impuls-
Sroen Energiestroms Das ist tatsächlich die Gl. (6) des vorstehenden strömeauf,so enthalten(14)bzw.(15)die Prozes-
)tgrisches Potential". Aufsatzes von G.Falk. Wie dort gezeigtwird, ist se der MechanikgeladenerMassenpunkte.

27
lt-:!T

Die Wärmelehre ist dadurch gekennzeichnet, daß heit,keinebesitzteinenVorrangvor der anderen. Vorstdlq
in (14) bzw. (15) Entropie und Entropieströme Didaktischjedoch ftillt dem Strom eineVorzugs- als Trig
sowie Mengen und Mengenströme auftreten. Das rolle zu. Da esdasWesenaller Naturwissenschaft Eid
schließt übrigens gleichzeitig die der Chemie zu- ist, die Beobachtungzum Fundamentund ihren didattid
gerechneten Prozesse ein, bei denen sich Stoff- oberstenRichterzu machen,und da nur Vorgän- b€darf. I
mengen verändern, also Stoffe sich ineinander ge, also Ztstandsänderungenunmrttelbar beob- nur eb
umwandeln. In der traditionellen Wärmelehre achtbar sind, ist es unvermeidlich,die Wertän- ein Eoc4i
wird das nicht sofort sichtbar, da scheinbar nicht derungender physikalischen Größen und damit eine s&
Mengen sondern Volumina auftreten' Im Ab- die Ströme in den Vordergrundzu rücken.Die b4
schnitt 11 des Auisatzes von G.Falk wird jedoch didaktischeLeitidee des Kurses ist es deshalb, tane. Sie cn
gezeigt,daß das nur eine provisorische Formulie- physikalische Vorgängeals Strömemengenartiger Unladefot
rung der Fundamentalform (15) bedeutet, die in Grö/3en und zu beschreiben.
zu begreifen cincm Tr{
eine dynamisch konsequente Formulierung um- umgpL
geformt werden kann, in der Mengen und Men- In diesem Kurs spielt der Begriff des Stroms EDcrg-
genströme auftreten. deshalbeineähnlich fundamentaleRolle wie der g6pci|
Begriff der Bewegungdes Individuums im her- (fn
Während in den meisten dieser Gebiete der Phy- kömmlichen Physikunterricht: AIle Vorgänge TrilE
sik traditionell begrifflich recht verschiedeneDar- werden anschaulichals Strömungenir gendwelcher Eintcih
stellungen üblich sind, erscheinensie hier formal GröJJen begrffin. Der Umgangmit Strömenläßt Typco b r
alle von derselben Struktur: Immer handelt es dabeiwie von selbstvon dem.was da strömt,die irt Fa
sich um Ströme mengenartiger Größen, nur eben VorstellungeinerArt Substanzentstehen, so daß iöcr odrr'
unterschiedlicher Größen, die als Träger der die mengenartigeGröße schließlichals die Ab- ntclI
Energie fungieren. Der formale Umgang mit die- straktion dieserSubstanzerscheint.DiesesBild bcsoafri
sen Größen und ihren Strömen ist unabhängig im Lernendenzu formen,ist genaudie Absicht rie clcttri
von der besonderen Art der Größe, so daß die des Kurses, denn diesesBild trägt durch die A&ru vcr
Grundregeln in allen Teilgebieten der Physik die- ganzePhysik. voo Vcfi
selben sind. Sogar die Chemie wird dabei einge-
rtutr
schlossen. Der zweitewichtigeGesichtspunktist die Regel :litüco T{
Es sei übrigens nicht verschwiegen,daß es Gebie- (1) bzw. ihre anschaulichereKonsequenz(2), daß
bcnchr I
te der Physik gibt, in denen zwar auch mit Ener- strömende Energiestetsuon eineranderenmenge' Til
gie beladene Trägerströme auftreten und die so- nartigenGrößegeffagenwird. ln dieserFormulie- ana
mit auch in die Systematik der Trägerströmö rung von (1) wird unter den mengenartigen cb Aüo, ai
eingereiht werden könnten, deren Besonderheit GrößeneineRangfolgeinsofernfestgelegt, als der
obrd
aber dadurch nicht Rechnung getragen würde. Energieeine ausgezeichnete Rolle zuftillt. Diese
Sbn, r
Wir meinen vor allem die Optik, insbesonderedie Auszeichnungnimmt zwar nicht die Natur vor, übcür1ri
optischen Abbildungen. Wie gesagt,gibt es auch sieist abervon großerpraktischerWichtigkeitim
hier von Trägerströmen getrageneEnergieströme, Hinblick auf diejenigenProzesse, die uns Men-
aber diese stehen nicht im Zentrum des Interes- schen besondersinteressieren.Daß dabei die
ses, vielmehr geht es um die Übertragung und EnergieeinebesondereRolle spielt,brauchtheu-
den Transport der Größs.Information. te nicht mehr betont zu werden(im Gegenteil,es
bedarfeherdesHinweises,daß die Energienicht
unter allen Umständenim Zentrum des Interes-
ses steht). Die Vorstellung der mengenartigen
II. Das didaktischeKonzept Größen als Tlägerder Energiedrängt..sichgera-
dezuals Ausgangspunkt didaktischerUberlegun-
gen au! zumal dieseVorstellung,wie ausdrück-
lich betont sei, trotz ihrer Bildhaftigkeit nicht
5. Die didaktischePriorität
etwa ein Zugeständnisist, das auf Kosten der
der VorstellungYomTrägerstrom wissenschaftlichen Exaktheit geht, sondern daß
Bild ist. Seine
sieein physikalischvoll tragftihiges
Größe und ihr Strom sind
Die mengenartige vo1leAnschaulichkeiterhältdiesesBild allerdings
sozusagen zwei Seiten derselben Medaille. Die erst dadurch,daß in ihm die sonstetwasfarblos
Größe ohne den Strom wäre nicht echt mengen- wirkenden und der Anschauungnicht immer
artig, der Strom ohne die Größe, die in ihm leicht zugänglichenintensivenGrößen die Bela-
strömt, gar nicht vorstellbar. Physikalisch bilden dungsmalSe werden,von denenjedes angibt, mit
mengenartige Größe und Strom daher eine Ein- wievielEnergieseinTrägerstrombeladenist.

28
rlütg vor der anderen. Die Vorsteliung der strömenden mengenartigen den Strom nicht nur als stetig, sondern sogar als
r Strom eine Vorzugs- Größe als Träger der Energie ist von solch über- stationär zu betrachten. Gäbe es nicht schon die
tf,cr Naturwissenschaft zeugender Einfachheit und Eindringlichkeit, daß erste didaktische Entscheidung, dem Strombegriff
Frmdament und ihren seine didaktische Priorität kaum einer Begrün- die Priorität zuzuerkennen, wäre hier eine Ent-
r, und da nur Vorgän- dung bedarf. Mit dieser Vorstellung stellt sich scheidung nötig, nämlich die, ob bei der Beschrei-
pr unmittelbarbeob- nicht nur eine klare Anschauung von dem ein, bung dem getrennten Einzelobjekt und seinen
rcitlich. die Wertän- was ein Energietransport ist, sondern vor allem Bewegungen die primäre Rolle gebührt und der
:o Größen und damit auch eine sehr wirkungsvolle Sicht der an den Strom lediglich ein Gänsemarsch von Einzelob-
jekten ist, oder ob ungekehrt dem stetigen Strom
6nrnd zu rücken. Die Vorgängen beteiligten Gebilde, der physikalischen
Kurses ist es deshalb, Systeme.Sie erscheinen in diesem Bild entweder die Primärrolle zuftillt und das bewegte E,inzelob-
t Strömemengenartiger als Umladestationen (Umlader), in denen Energie jekt nur ein singulärer Strom ist, der in jedem
t bvhreiben. von einem Träger auf einen oder mehrere andere Augenblick nur an einziger Stelle im Raum von
Träger umgeladen wird, oder als Speicher, rn Null verschieden,sonst aber überall Null ist. Für
cr Begriff des Stroms denen Energie und eventuell auch die Träger- uns ist, wie gesagt, diese Entscheidung längst zu
Etale Rolle wie der größen gespeichert werden, oder schließlich als Gunsten des Strombegriffs gefallen, so daß für
I lndividuums im her- Übertrager (Transportvorrichtungen), die an be- uns das sich bewegendeEinzelobjekt ein singulä-
riSt: .4,lle Vorgänge stimmte Träger gebundene E,nergie übertragen. rer und damit etwas komplizierter Grenzfall des
furyen irgendwelcher Diese Einteilung der physikalischen Systeme in Stroms ist. Immerhin zeigt die Betrachtung, daß
3rng mit Strömenläßt drei Typen ist natürlich nicht exklusiv; ein reales und wie die die herkömmliche Physik beherr-
lcm. was da strömt, die System ist weder genau ein Umlader, noch ein schende Vorstellung der Bewegung des Indivi-
Ilnz entstehen, so daß Speicher oder eine Transportvorrichtung, im duums mit dem Strombegriff zusammenhängt:
rcüließlich als die Ab- Grunde ist es alles drei, nur eben in der Regel Die beiden Betrachtungsweisen sind sozusagen
crscheint.DiesesBild eines besonders ausgeprägt. So sind alle Leitun- die entgegengesetztenGrenzftille realer Bewe-
, b genaudie Absicht gen wie elektrische Kabel, Rohrleitungen, Pipeli- gungsvorgänge,der eine die Bewegung des einzel-
Bild rrägt durch die nes, Adern vornehmlich Transportvorrichtungen, nen, isolierten Körpers, der andere die strömende
denn von Verlusten abgesehen,bei denen sie als Bewegung kontinuierlicher Materie,
Umlader wirken, da sie dabei Energie von dem
cüspunkt ist die Regel eigentlichen Träger auf erzeugte Entropie umla-
lG Konsequenz(2), daß den, besteht ihre Hauptfunktion darin, an einen
Eine weitere wichtige didaktische Entscheidung
, cineranderenmenge- ist jedoch, wie der Begriff des Trägerstroms im
bestimmten Träger gebundene Energie zu trans-
id- In dieserFormulie- Elementarunterricht eingeführt werden soll. Zu-
portieren, zu übertragen. Ebenso ist eine Maschi-
E den ,ftengenarttgen ne. ein Auto. ein Lebewesen in erster Linie ein
nächst ist es ausgeschlossen, die Ströme der ver-
F&m festgelegt, als der schiedenen mengenartigen Trägergrößen dem
Umlader, obwohl alle diese Gegenstände in ge-
rrc Rolle zufiällt' Diese Anftinger an den Kopf zu werfen, Da es aber
wissem Sinn, wenn auch im Nebeneffekt, Speicher
tr nicht die Natur vor, oder Übertrager sind.
nötig ist, ein Gefühl für den Strombegriff zu
ütbcher Wichtigkeitim vermitteln, bleibt nichts anderes übrig, als unter
hrozcsse.die uns Men- einem Strom zunächst einmal einen strömenden
iiren. Daß dabei die Stoff zu verstehen: den Ölstrom einer Pipeline
i,ollcspielt.braucht heu- oder einer öheizung, den Benzinstrom vom
xrrdcn (im Gegenteil,es 6. Propädeutikder Trägerströme Tank zum Motor eines Autos, den von einem
r daß die Energienicht Lebewesen aufgenommenen Nahrungsstrom, den
I Zcntrum des Interes- Luftstrom des Windes, den Wasserstrom eines
13 der mengenartlgen Die physikalische Feststellung, daß Vorgänge Flusses.Diese materiellen Stoffströme spielen zu-
's1,ie drdngt sich gera- aufs engstemit Strömen verknüpft sind, findet ihr nächst einmal als propädeutische Hilfsmittel zur
üdeltischer Überlegun- Aquivalent in der täglichen Erfahrung, daß sehr Bildung einer klaren und festen Anschauung die
nrcllung wie ausdrück- viele der Vorgänge, die für unser Alltagsleben Rolle der Träger strömender Energie. Mit dem
rtr Bildhaftigkeit nicht von Bedeutung sind, offensichtlich mit einem Wort ,,Träger der Energie" wird also nicht gleich
h. Aas auf Kosten der ständigen Strom irgendwelcher Dinge verknüpft das bezeichnet,was für den Physiker der Energie-
firir geht. sondern daß sind. So hängt unser Leben von der regeimäßigen träger ist, nämlich eine mengenartige physikali-
ftfäliges Bild ist. Seine Zufuhr von Nahrung ab, unser Auto ist, wenn es sche Größe, sondern, in der Sprache des Physi-
lh diesesBild allerdings fahren soll, an die ständige Zufuhr von Benzin kers, ganzeBündel dieser Energieträger, nämlich
I dic sonst etwas farblos gebunden, unser Haushalt an die Zufuhr von konkret aufweisbare Stoffströme: Brennstoffströ-
lrüauung nicht immer Brennstoff und Elektrizität. Diese Ströme erfol- me. Wasserströme.Lichtströme. Meist ist in dem
liYco Grogen die Bela- gen vielfach intermittierend, also nicht stetig, ge- Bündel mengenartiger Größen, das den Stoff re-
lbcn jeOesangibt, mit schweige denn stationär, aber es ist nicht schwer, präsentiert, allerdings eine dieser Größen für den
Energietransport hauptsächlich verantwortlich,
lrrrrom beladenist. bei Betrachtung hinreichend großer Zeitintervalle

29
'-
i it'

so daß die Identifizierung des Trägers mit dem Wie von selbst stellt sich gefühlsmäßig die rrcd
Stoff auch inhaltlich nicht allzu gravierendist. physikalisch tragftihige Assoziation ein, daß lUSrmn
nur strömende Energie eindeutig in Energie- Erklärq
Nur die Energieselbstwird gleich als abstrakte
Vorstellungangestrebt:Energieist etwas.eine formen eingeteilt werden kann und nach dem wtuc J
jeweiligen Träger unterschiedenwird. iche I
,.Substanz",die alle Ströme.die notwendigsind.
mdI
um Maschinen zu betreiben, Häuser zu heizen, Der abstrakte physikalische Systembegrif! der
Lebewesen am Leben zu erhalten,gemeinsam ohne den Begriff des Zustands nicht einfach
bestin
die Vcrr
haben. Der strömende Stoff trägt diese für den und klar zu fassen ist, wird zunächst vermie-
Betrieb notwendige Substanz zum Emplänger den zu Gunsten der einfachen Alternative
odcr ci:
und gibt sie dort ab. JederStoff hat mehr oder ,,Que11e-Empftinger", die eine wirksame
wenigervon dieserSubstanz,aber ob er sie an Orientierung ermöglicht.
ObrctB C
einen Empfdngerabgibt, ist eine andereFrage.
Weg'rir
Das Bild des von einem Träger von der Quelle Kon4
Ein Wasserstrom, der mit hohem Druck in eine zum Empfänger getragenen Energiestroms
Turbine strömt und sie mit niedrigem Druck scüonts
gibt Anlaß zu einem einfachen Darstellungs-
wiederverläßt,gibt von der Energie,die er trägt, Fu
Schema, das wie ein grafischer Kalkül wirkt. noaingrq
in der Turbine etwas ab, während ein Wasser- Dieses Schema, das übrigens das einzige for- maa d
strom,der ein Lebewesen durchströmt,so gut wie male Hilfsmittel im Kurs ist, veranschaulicht
keine Energie abgibt. In einer Vieizahl von Bei-
phyrf
gleichzeitig auf sehr suggestiveWeise die dy- z
spielenwird dieseVorstellungder mit einemStoff- namisch gleiche Struktur äußerlich recht ver- cnhän3;l
strom transportierten Substanz,,Energie" entwik- schieden aussehender Energieumsetzungen
kelt und angewandt. notr.cld
durch das gleiche grafische Bild. So wird die insbcr
Am AnfangdesUnterrichtsstehtsomit der Ener- strukturelle Verwandtschaft scheinbar völlig
gietransport, unterschiedlicherVorgänge auf sehr elementa- Geschicü
d.h. die strömende,von einemTrä-
ger getragene Energie,nicht dagegendasphysika- re, bildhafte Weise evident. cin Mr
lischeObjekt, das System,alsojene Gebilde,die piclt di
Energieaufnehmenoder abgeben,die somit die .Kni
Rolle von Energieempftinger oder Energiequelle gar, cf
spielen.Quelleund Empftingersind immer nur in 7. Die Einführung physikalischerGrößen bcsü
Bezugauf einen gegebenen Energietransport
er- llcchanit i
klärt, sie sind Anfang und Ende des Transports. I dic EEi
Diese Rangfolgevon Transport und physikali- Schließlichnoch ein Wort zur Einführung der Obcrsicür c
schem Systemerlaubt es, mehrere Fliegen mit physikalischenGrößen,in ersterLinie der Ener- nccünn
einemHieb zu schlagen: gie. Die Energietritt in dem umrissenendidakti- nich dt
schenEntwurf von Anfang an als abstrakte,im dcrlr
- Zunächst wird ganz selbstverständlich und Sinn des Physikersalso vollwertigephysikalische abchcn ü
nahent unmerklich der aus der Energieerhal- Größe auf, währenddie anderenmengenartigen hil I
tung folgendenNotwendigkeitRechnungge- Größen,wie die Menge,der Impuls,die Entropie d6 Ptot
tragen, daß jeder Empftinger gleichzeitig den propädeutischen Umwegüber die konkreten Jrhrh
QuelleeinesanderenTransportsist und eben- Stoffströmenehmenund demgemäßerst später ü
so jede Quelle gleichzeitigEmpfängereines eingeführtw€rden.Dennochtreffendie nachfol-
dritten Transports.Empftinger oder Quelle gendenArgumente nicht nur Iiir die Energie zu,
sein,ist also keine festeEigenschafteinesSy- sondernauch für die anderenGrößen. I cin Vcr
stems,es ist nur eine Eigenschaftbezüglich Zu dengrundlegendenGlaubenssätzen des Physi-
einesbestimmtenEnergietransports. stcts I
kers gehört die Regel, daß eine physikalische Crcoqrti(r
- An einemEnergietransport interessiertin er- GröJ3edurch eine MeJSuorschrift definiert ist. Es rqt
ster Linie nur der Teil desEnergiestroms, der gehthier nicht um dieseRegelselbst,sondernum cb
im Empftingerabgeladenwird. Das ist insbe- eine ihrer Auswirkungen im Physikunterricht,
sonderevon Bedeutungflir geschlossene Trä- nämlich um die wie ein Prinzip gehandhabte
gerströme,also Träger-Kreisläufe, bei denen Gewohnheit,die Einführungeinerphysikalischen
der Trägerstromim Empftingernicht alle von Größegrundsätzlichals identischzu erklärenmit
ihm getrageneEnergie abgibt, sondern nur der quantitativenBestimmungihrer Werte. So
einenTeil davon.Für den Transportvon Be- gehört es zur traditionellen Gewohnheit, die
deutungist dabeizunächstnur der abgegebe- Energieals ,,Kraft mal Weg" zu definieren.Ganz
ne Teil. wörtlich ist das allerdingsnicht zu nehmen,denn

30
die niemand versieht das Wört ,,definieren" in die- danachzufragen,ob und wie.dieserGröße viel-
ein, daß sem Zusammenhangso, daß die Fnslgis mit die- leicht eine Vorstellung von grundlegenderphysi-
in Energie- ser Erklärung vollständig charakterisiert wäre kalischerBedeutungunterlegt werdenkann. Tat-
nach dem (sonst wäre ,,Energie"ja nichts anderesals eine sächlich gphrja auch der forschendePhysikerals
sprachliche Abkürzung des 3-Wort-Gebildes Einzelpersonandersvor: Er folgt einer Idee,einer
der ,,Kraft mal Weg"). Tatsächlich meint man, daß zunächstoft vagenVorstellung und versucht,die-
unter bestimmtenBedingungen,nämlich wenn es se unter Zuhilfenahme von .Meßdaten bis zur
rlüt einfach
um die Verschiebung eines Objekts geht, die quantitativenFassungzu verschärfen.
vermle-
Wertänderungender Größe ,,Energie"diesesOb-
Alternative jekts oder einesmit ihm wechselwirkendenande- Wir versuchen,diese Einsichten bewußt auszu-
wirksame
ren Objekts gleich den Werten der Größe ,,Kraft nutzen,indem wir das Konzept der Größe Ener-
mal Weg" sind. Die Größe Energie als begriffli- gie, also die VorstellungdieserGröße als eineArt
der Quelle ches Konzept ist damit aber keineswegsfestge- Substanz, die jeder Körper,jeder Stoff,jedesGe-
legt, schon deshalbnicht, weil sie in dieserMeß- bilde enthält, als ersteseinführen und so zeitlich
Darstellungs- vorschriftja nur unter bestimmten,einschränken- und damit auch inhaltlich trennenvon der Frage,
f,.alkül wirkt. den Bedingungenauftritt. Zu ihrer Festlegung wie sich die Werte dieser Größe im Einzelfall
cinzige for- müßte man daher zumindest noch wissen, mit bestimmenlassen,welche Meßverfahrenalso im
icht welchenphysikalischenGrößen sie unter anderen Einzelfall zur Festlegungder Werte führen. Der
die dy- Bedingungenzusammenhängtund wie diese Zu- Weg, eine physikalischeGröße in zwei sukzessi-
recht ver- sammenhänge lauten.Aber selbstdas liefert noch ven Schritten einzuführen, nämlich zuerst den
nicht notwendig das volle Konzept der Größe Schritt ,,Idee der Größe und ihre Handhabung
So wird die Energie,insbesondereihre Mengenartigkeit. zur Naturbeschreibung" zu vollziehenund dann
bbar völlig den zweiten,spätererfolgendenSchritt ,,Bestim-
elementa- Die Geschichtedes Energiebegriffsist hierliir ge- mung der Werte der Größe", ist für die mengen-
radezu ein Musterbeispiel.ln Newtons ,,Princi- artigen Größen besonderseinfach.Mit dem Bild
pia" spielt die Energie so gut wie keine Rolle, der Mengen- oder Substanzafügkeiteiner Größe
obwohl ,,Kraft mal Weg" Newton durchausbe- läßt sich leicht operieren,auch wenn man die
kannt war, er also ,,die" Meßvorschrift für die Werte der Größe in jedem Einzelfall nicht genau
Gößen Energiebesaß,Selbstder mathematische Ausbau kennt. Der zweite Schritt aber, und das ist ein
der Mechanikim 18.Jahrhundert,in dessenVer- didaktisch ganz entscheidenderVorteil, wird am
lauf die Energie als außerordentlichnützliches, bestendann vollzogen,wenn der Lernendeselbst
ng der die Übersicht erhöhendesHilfsmittel zur Gewin- ein Bedürfniszur quantitativen Verschärfungder
der Ener- nung mechanischerTheoreme erkannt wurde, Größe erkennenläßt. Die für die Physik so wich-
didakti- fiihrte nicht dazu,in ihr eine mengenartigeGröße tige Rolle des Quantitativen wird damit zur
te, 1m zu sehen,deren Erhaltung sich so ausdrückt,daß Selbstverständlichkeit und nicht eine aufgezwun-
alische sie zwischenden an den Vorgängen beteiligten gene,nur zu oft als Merkwürdigkeit empfundene
Systemenhin und her strömt. Erst die Bewälti- Eigenartdes Fachs Physik.Die Zerlegungeiner
Entropie gung des Problems der Wärme in der Mitte des Größe in ihre Idee und ihre Messung,eine Zerle-
Lonkreten vorigen Jahrhundertsgab de4 Energiejene Men- gung, die übrigens nicht auf die mengenartigen
Grst sPäter genartigkeit,die uns heute als .ihr wesentlichstes Größen allein beschränktist (vgl. dazu den Auf-
dic nachfol- Charakteristikumerscheint. satz von G. Job in Heft 2 dieser Reihe ,,Das
Energie zu, chemischePotentialim Physik-und Chemie-Ele-
Es ist ein Vorurteil, wenn man glaubt, das liir die mentarunterricht")erlaubt es außerdem,Physik
physikalische Forschung manchmal durchaus bereitsmit Verständnisin einemAlter oder mit
des Physi sinnvolle,stetsaber langwierige,häufig sich sogar einem Vorbildungsgradzu betreiben,in dem
über GenerationenhinziehendeVerfahren in den zwar intuitives Vergleichenund auch quantitati-
ist. Es Unterricht tragen zu müssen,aus Meßdaten ver- ves Bilanzierenmöglich ist, jeder mathematische
rndern um suchsweiseeine Größe zu konzipieren und erst Kalkül jedoch als Zumutungwirken würde.
icht,
jchandhabte

mit
der PhYsik
Werte. So lnstitutftir Didoktik
, die "'ä:;' u-niversitöt
-7500 Korlsruhe
Ganz "'' 1
Korlsruhe
denn
Kois",stä"
l; il)ä[i;$*" 3l
I
I
I

I
It F. Herrmann,W.Möller, D. Plappert
t
I Ein modernerPhysikkursfür Anfänger
i

I
!

In diesemAufsatzwird der ,A.bfauf einesPhysik- Wege erreicht werden können, die nur aus nach
kursesfür Anftinger skizziert,der auf den Überle- oben verlaufenden Linien bestehen.So wird etwa
gungender vorangegangenen Aufsätze aufbaut. für die Unterrichtseinheit 12 der in den Unter-
DieserKurs wurde erprobt mit 400 Kindern am richtseinheiten 1 bis 7 behandelte Stoff vorausge-
StaatlichenGymnasiumWörth am Rhein.Jeder setzt. Man entnimmt der Abb. 1, daß bis zur
Schülerist dem Kurs 2 Jahrelang gefolgt,näm- Unterrichtseinheit 7 weder Unterrichtseinheiten
lich im 5. und 6. Schuljahr.Der Kurs ist so ange- weggelassen,noch die Anordnung geändert wer-
legt, daß er für den Physikunterrichtmit 2 Stun- den sollte (abgesehenvon der Möglichkeit der
den pro Woche2 Schuljahrelang ausreicht. Vertauschung der Unterrichtseinheiten 5 und 6).
Ab Unterrichtseinheit 7 sind verschiedeneWege
Der Kurs ist leichtausbauftihig,so daß er sichfür
jederAltersstufeeignet,und möglich. So sieht man, daß man die Unterrichts-
den Physikunterricht
einheiten 8 und 9 weglassenund gleich bei Un-
zwar bis hinaufzum Studium.Für den Physikun-
terrichtseinheit 10 fortfahren kann; von da ab
terricht der Mittelstufeist dieserAusbau leicht,
wird die Zahl der Wahlmöglichkeiten noch
er liegt oft auf der Hand. Anregungenund Hin-
größer. 8. Vergldcl
weise daraul können den fünf letzten Aufsätzen
Energbl
diesesHeftesentnommenwerden.
Der Aufsatzist in 18 Abschnittegegliedert,von
denenjeder einer Unterrichtseinheitentspricht. 1. Energietransporte: ll. Elektroq
Energie und ihre Träger Elektrom
Jederdieser18 Abschnittebestehtaus 3 Teilen.
Im erstenTeil wird der Ablauf der Unterrichts-
einheit skizziert.Im zweiten werden Begründun- Unterrichtsablauf 13. Der Encrl
gen und Kommentare zu Details der Einheit Licht
gegeben, die sich an den Lehrer als Fachphysiker Für viele nützliche Tätigkeitenwird Treibstoff
wenden.Im dritten Teil werdenDemonstrations- oder eine Art Treibstoffbenötigt.Zum Autofah-
und Schülerversuche beschrieben. ren wird Benzin gebraucht,zum Heizen Kohle
Bei der Auswahl der Versuchewurde Wert dar- oderHeizöl,zum Wäschewaschen mit der Wasch-
auf gelegt,daß den Schülerndie Geräte aus ih- maschineElektrizität. Je länger man die Tä- I LogiscücrZt
rem Alltagslebenbekannt sind. Es sollen also tigkeit ausübt, desto mehr Treibstoff braucht
möglichstwenigApparatebenutztwerden,die es man. Für den Treibstoff oder Brennstoffmuß
nur in Physiksammlungen gibt. Die Kinder sollen man im allgemeinen bezahlen,er ist wertvoll.
sehen,daß sich die Physik mit ihrer Umgebung Ein und dieselbeArbeit oder Tätigkeit kann oft
befaßtund nicht ein Gedankengebäude ist, dasin Treibstoffenverrichtetwerden. es bcin
mit verschiedenen
ersterLinie nur sich selbstgenügt.Die Wahl von So kann man mit dem Auto verreisen,dann antor
-Geräten ausdem Alltagsleben, wenn möglichaus Energie a
braucht man Benzin; oder mit der Bahn, dann
dem Kaufhauskatalog, hat außerdemden Vorteil,braucht man Elektrizität; oder zu FuJ3,dann Erfahnmgl
daß dieseentwederbiilig sind oder daß die Schu- brauchtman Nahrung.Wenn wir einenTreibstoff ie ohoc E
le oder der Lehrer sie sowiesobesitzt. kaufen, kommt es also nicht auf die spezielle braucht I
Dem Leser,der schnelleinenzusammenhängen- Natur des Treibstoffsan. Alle Treibstoffehaben gezwutt
den EindruckdesKursesallein,ohneBegründun- vielmehr etwas gemeinsam. In Treibstoffen Energäi
gen und Kommentare,habenmöchte,empfehlen scheintetwasdrinzustecken, dasallengemeinsam für einc rl
wir, zunächstnur den erstenTeil jedes der 18 ist.Man nenntesEnergie. mu4
Abschnittezu lesen. Wenn man also Treibstoffoder Brennstoffkauft, Hauscs t
Abb. 1 zeigt,in welchemMaße man von der hier kommt es einem nur auf die Energiean, die er Kies Z
gewähltenAnordnung der Unterrichtseinheiten enthält.Man bezahltfür die Energie,die man mit zum Il
für einebeliebig ihm bekommt.Energieist eineWare.Da man die und Vi
abweichenkann. Voraussetzung
herausgegriffene UnterrichtseinheitX sind alle Energiemit dem Treibstoffbekommt,nennenwir Eoerli
die Unterrichtseinheiten.die von X aus durch den TreibstoffdenEnergieträget. Reifen
nur aus nach
So wird etwa
n den Unter-
lolT vorausge-
daß bis zur
ichtseinheiten
prändert wer-
iglichkeit der
itcn 5 und 6).
[hlene Wege
; Unterrichts-
lcich bei Un-
r; von da ab
rleiten noch

ird Treibstoff
Zum Autofah-
Heizen Kohle
rit der Wasch-
man die Tä-
A-bb'1 LogischerZusammenhang der Unterrichtseinheiten.
Voraussetzung
für die Behandlung
einerunterrichtseinheit
ctoff braucht unterrichtseinheiten, X sindalledie
die man von x ausaufnach obenlaufendenwesen-erreicht.
:onstoff muß
I rernoll.

ficit kann oft


tütet werden. Wenn es beim Kauf des Treibstoffsnur auf die Wenn man Energie kauft, muß man eine Mög-
rrcisen. dann Energieankommt,solltees vernünftigersein,nur lichkeit der Abrechnung haben. Man muß wii-
t Bahn. dann die Energiezu kaufen,ohne den Energieträger. sen, wieviel Energie man etwa mit 11 Heizöl
t Fuß. dann Die Erfahrung hat gezeigt,daß das unmöglich ist. bekommt. Die Energie braucht also eine Maßein-
rn Treibstoff Energieohne Energieträger gibt esnicht. heit. Diese Maßeinheit heißt ,,Joule". Im Unter-
die spezielle Man braucht für viele TätigkeitenEnergieund richt werden Tabellen diskutiert, die angeben,
beioffe haben damit gezwungenermaßen Treibstoff,das heißt wieviel Energie man mit verschiedenen Lebens-
Treibstoffen einen Energieträger.Nicht alle Stoffe aber, die mitteln und mit verschiedenen Brennstoffen be-
ca gemeinsam man für eine Tätigkeit braucht und für die man kommt.
bezahlenmuß, sind Energieträger.Zum Bauen
eines Hausesbraucht man Energie,aber auch Bemerkungen
lnnstoff kauft,
gic an. die er Sand, Kies, Zement und Steine. Der Mensch Schon bevor die Kinder an der Schule physikun-
i die man mit brgucht zum Leben Energie,aber er braucht auch terricht haben, gehört das Wort Energie zu ihrem
I Da man die Wasserund Vitamine. Ein Auto braucht zum aktiven Wortschatz. Allerdings deckt sich der
lL nennen wir FahrenEnergie,aber es braucht auch Schmieröl Inhalt, den das Wort in der Umgangsspracheder
und Reifen. Kinder hat, nur in geringem Maß mit seinem

33
physikalischen Inhalt. Das Ziel der erstenUnter- vielerBeziehungen zu anderenGrößen - ist hier - Energie ist wertvc
richtseinheit ist eine Verschärfung des Begrifls erfüllt.Jederkennt etwa die folgendenBeziehun- nützliche Tätigkei
Energie und eine Abgrenzung gegen andere als gen: zet.
die physikalischen Bedeutungen. - Je größerder Wert desVermögenseinesMen- - Energie braucht r
schenist, destohöher ist seinAnsehen. mengenartig.
Dieses Ziel, die Bildung eines neuen Begriffs,
erreichtman nicht durch ,,AngabeeinerMeßvor- - Je mehr Vermögenjemand hat, destohöhere - Nicht alles was n
schrift".Um das einzusehen, genügtes,einephy- Kredite werdenihm eingeräumt. ist Energie oder
sikalischeGröße zu betrachten,von der man - Der Wert einer Menge Flaschenweins ist um Vitamine oder Z.e
selbst noch keinen Begriff hat. Solche Größen so größer,je größerdie Mengeist. Für kleine
gibt esja in großerZahL FiJ'rjedenNichtelemen- lm vorhergehenden
Mengen ist der Wert proportional zv Zahl
tarteilchenphysikerliefert die Elementarteilchen- unter einem Energiet
der Flaschen,{iir großenicht mehr (Mengen-
physik eineFülle davon.Man stellesich vor, der den Energiestrom
rabatt). Bei gegebenerMenge ist der Wert
Begriff Strangeness solle dadurch gebildet wer- Größe X, zu versteb
abhängigvon der Qualität des Weins,die in
den,daß die Meßvorschriftbeschrieben wird, d.h. cin Energiestrom b
komplizierter Weise von mehrerenanderen
ein Beschleunigerexperiment und die Auswer- ndel(Xr,...,X,1 t
Größenabhängt(Jahrgang, Wetter,Anbauge-
tung einer Blasenkammeraufnahme durch einen Bündel charakta
biet. Markenname).
Computer. Es gibt sicher viele Beispiele,die diesem Bündel
manch einem noch näher liegen.Kann sich je- Die zweite Voraussetzung,die Kenntnis vieler für den Eos
mand, der keine Erfahrungim Umgang mit der Stützwerte, ist bei der GrößeWarenwertebenfalls nger-Physikun
Entropiehat, einenBegriffvon dieserGröße bil- erfüllt.Die meisten Bundesbürger wissen,daß 100 ieträger meist
Milliarden Mark dem Staatshaushalt der Bundes- ietransport zt.|s
denmit Hilfe der,,Meßvorschrift" AS: I dQlT?
republik entsprechen, daß 10000DM der Wert n das ganze B
Das dürftenicht leichtsein.Die Meßvorlllrift ist einesAutos oder von 3 Monatsgehälterneines . So sagen wir
de facto der letzte Schritt bei der Bildung des Lehrersist und daß 3 DM der Wert einer Pak- rohr strömeEo
Begriffseinerphysikalischen Größe.Vorher müs- kung Zigarettenist. ie, sondern mil
senzwei andereSchrittegetanwerden: Die Meßvorschriftfür den Wert einer Ware - in einer Pipelin
Der ersteSchrittbestehtdarin, daß der Lernende Anbieten auf dem Markt und Einpendelnlassen Energieträgerll
eine große Zahl von Beziehungen kennenlernt, von Angebot und Nachfrage - wird nur von mit dem Energ
bei denen keinc d
gleichgültig ob qualitative oder quantitative, wenigenMenschenausgeführt,vielen wird das
sogar unbekannt etwa das Wasscr.
durch die die neueGrößean bekanntenBegriffen Verfahrender Wertfeststellung
sein. Sand, der zur Br
verankertwird.
wir Wasserur
Danach oder gleichzeitiglernt er Werte der Man kann auch leicht sehen,in welcher Lage
Größe an einer großenZahl von Systemenken- man sich befindet,wenn nur die ersteder beiden
nen, und zwar Werte, die eine möglichst große Voraussetzungen erfüllt ist, die zweite dagegen
Skala aufspannen, sozusagen ,,Stützwerte" nicht.Viele Physikerbefindensichin dieserLage,
sind. wenn es um die Größe Drehimpuls geht: man
kenntetwadie Beziehungen M:dLldt, L:@ 'to, EnergiequelleqI
Erst danachwird der neue Begriff dadurch ver- Eki^:lll2@, L:rxP, aber man käme wahr-
schärft,daß man Meßvorschriften, nicht nur eine scheinlichin Verlegenheit,wenn man einen fiir
einzigeMeßvorschrift,angibt, die es dem Lernen- einenbeliebigenZustandeinesSystemstypischen
den gestatten,selbst den Wert der Größe zu blauf
, Drehimpulswert nennensollte.
bestimmen.JedequantitativeBeziehungzu ande-
Die SchülerunseresPhysikkursessollen bezüg- EnergiestromI
ren Größenstelltja eineMeßvorschriftdar.
lich der Energie zunächst die beiden ,ersten irgendwohin Er
Daß die ,,Definitiondurch eine Meßvorschrift" Schritteder Begriffsbildunggehen:(1) Kenntnis te Arbeir I
nicht der entscheidende Schritt bei der Begriffs- vielerBeziehungen zwischender Energieund an- t. Wir nenn
bildung sein kann, sieht man daran, daß es derenBegriffen;(2) Kenntnisvon Stützwertenfür von der dic E
Größengibt, von denenjedermanneinenBegriff die Energieund den Energiestrom.
hat, deren Meßvorschrifter aber nicht kennt,
Eigenschaftender Energie,die in der ersten Un- ir der Automotor
oder mindestensnicht benutzt.Dies ist der Fall
terrichtseinheitklarwerdensollten, sind, in der Quelleist &
_für die Größe,mit der die meistenMenschenam Sprachedes Physikers:
häufigstenoperieren:der Wert einer Ware. Eine
Ware hat, genausowie sie meist Gewicht,Volu- - Energieist mengenartig,d.h. sie verhält sich im Normcnbhr (ll0
wie eine Substanz,sie kann gelagert und I sird hia Mqr
men und Entropie hat, auch Wert. Die erste &r Leser im l. At
Voraussetzung der Begriffsbildung - Kenntnis transportiert werden. Physituorcail

34
- ist hier Energie ist wertvoll, man braucht sie für viele per einer Zentralheizung ist Energieempfdnger,
Beziehun- nützliche Tätigkeiten wie Verreisen oder Hei- die zugehörigeQuelle ist der Heizkessel.
zen.
Es werden viele Beispiel Iiir solche euelle-Emp-
einesMen- F,nergie braucht stets einen Träger, dieser ist fdnger-Paarebesprochen,und in jedem Fall wird
mengenartig. der Energieträgerbenannt.Die Paarehaben alle
desto höhere Nicht alles was mengenartig und wertvoll ist, dieselbe Struktur, sie können deshalb alle auf
ist Energie oder Energieträger, zum Beispiel dieselbe Art symbolisch dargestellt werden,
Vitamine oder Zement. Abb.2.
ist um
it Für kleine
Im vorhergehenden Aufsatz wurde erklärt, daß
zv Zahl
(Mengen- unter einem Energieträger im Sinn der physik die Energiequelte
den Energiestrom begleitende mengenartige ffi ff;Hfr;,
bt der Wert
Größe X, zu verstehenist. Gewöhnlich wird aber
Weins, die in
ein Energiestrom begleitet von einem ganzel
anderen Abb. 2,Alle Anordrun^gen_aus Energiequelle und Energieemp-
Bündel (X ,, .. . , X,) mengenartiger Größen. Die- ranger naDen dlesetbeStruktur.
, Anbauge-
ses Bündel charakterisiert den strömenden Stoff.
on diesem Bündel ist häufig nur eine einzige
tnis vieler Größe Iiir den Energietransportzuständig. Im Die ftinf verschiedenen Heizungender Abb. 3 se-
ebenfalls Anftinger-Physikunterricht bezeichnen wir als hen sich sehrähnlich.wenn man sie auf dieseArt
daß 100 Energieträgermeist nicht die einzelne liir den darstellt. Aber auch die Energieversorgungeines
der Bundes- EnergietransportzuständigephysikalischeGröße, Automotors oder des Gasherdswird durch das-
der Wert sonderndas ganzeBündel,d.h. den strömenden selbeSchemawiedergegeben.
ernes Stoff. So sagen wir nicht, in einem Zentralhei-
einer Pak- Bei der Untersuchungder verschiedensten Ener-
zungsrohrströme Energiemit dem Energieträger
gietransportebemerkendie Schüler,daß zu je-
Entropie,sondernmit dem Energieträger Wasser,
dem Energieträger einebestimmteTransportvor-
dner Ware - cider in einer Pipeline ströme Energie nicht mit
richtung gehört: zur Elektrizität ein Kabel, zu
n dem EnergieträgerMenge (:Stoffmenge*), son-
Gas,Benzinoder Heizöl ein Rohr. An der Trans-
rird nur von dern mit dem EnergieträgerErdöI. Es gibt Strö-
portvorrichtungkann man in gewissenGrenzen
wird das bei denenkeineder GrößenX, Energieträger
schonden Energieträger erkennen.Tabelle1 gibt
unbekannt ist, etwa das Wasser,das der Menschtrinkt oder
einigeBeispiele.
der Sand, der zur Baustellegebracht wird. Hier
sagenwir Wasserund Sandseienkeine Energie-
?elcher Lage
träger. TabelleI Vier Beispielefür Energietransporte
der beiden
ite dagegen Energie- Energie- Energie- Transport-
ir dieserLage, quelle empfänger träger vorrichtung
geht: man
Gasflasche Gasherd Gas Rohr
, L:@.a, 2. Energiequellen, Energieempfänger
käme wahr- Batterie Birnchen elektr. Kabel
einen für Strom
typischen Unterrichtsablauf Benzintank Automotor Benzin Rohr
Kohle- Ofen Kohle Eimer
rollen bezüg- Jeder Energiestromkommt irgendwo her und haufen
beiden ersten geht irgendwo hin. Er geht in das Gerät, das eine
(l) Kenntnis nschte Arbeit leistet und dazu Enersie
und an. Wir nennen es Energieempfanger. Die
für von der die Energie kommt, nennen wir Bemerkungen
In dieser Unterrichtseinheitäußert sich zum er-
ersten Un- ist der Automotor Energieempftinger,die zu- sten Mal die in der Gibbsschen Funilamentalfurm
sin4 in der Quelleist der Benzintank.Der Heizkör- begründeteStrukturgleichheitvon Phänomenen,
bei denen verschiedeneEnergieformenwirksam
sind. Alle Energietransportelassensich durch ein
verhält sich Die im Norrnenblatt(DIN 1301)mit Stoffmengebezeichnete und dasselbeSchemabeschreiben.
öße _n wird hier Menge genannt. Die Begründung daflir
DieseSymbo-
3clagert und det der Leser im tr. Aufsatz von Heft2 der,,Konzepie eines lik wird später erweitert. Sie ist die einzige,die
itgemäßenPhysikunterrichts". die Schülerkennenlernen. Die übliche Svmbolik

35
rlischen Quelk
hng sein. mögli
Der gehen. Que
richtung ersche
lc Anordnung r
ne Struktur wir<
und Empldnger
rEnergiequelle-
Der Hei:ungske
Anordnungen au
finger int .-lttto.
Anordnung Ben
rr besichtigt.f
gibt es aber spä

3. Ströme

f nterrichtsabhr

Diese Unterrict
darin um die E
sprachliche Bex
rereinfacht: um
Beispiele liir Sr
Autoströme. elc
Von einem Strc
Dinge oder r.ie
und 2. denselbe
rird auf die Üb
gieträgern ange
zum Energieem
und ein Energie
Abb.3 ln symbolischer Darstellung sehen sich die fünf verschiedenenHeizungen sehr ähnlich Die Stärke von
chen. indem ma
für elektrische Stromkreise wird nicht eingeführt, scher Geräte sowie nichttechnischer Energiequel- erner bestimmte
da sie einen viel engeren Anwendungsbereich len und -empünger kennenlernen. Wie weit die men.
hat. Funktionsweise dieser Gerüte behandelt wird,
hängt von der Zeit ab, die der Lehrer dafür lcrnerkungen
Die Begriffe Energiequelle und Energieempftinger
einsetzen kann. Mindestens lernen die Schüler
sind definiert in bezug auf einen bestimmten Diese Unterricl
aber die allen besprochenen Einrichtungen ge-
Transport. So ist der Heizkessel der Zentralhei- Schüler mit der
meinsame Struktur kennen. Sie lernen wie eine
zung Energiequelle für den Energietransport vom rtren Strom ass
Zentralheizwg aufgebaut ist, wozu Batterien und
Heizkessel zu den Heizkörpern, aber Ener- 3ebrauchenals r
Kraftwerke da sind, wie eine ölheizung funktio-
gieemplängerfür den Transport vom öltank zum lrtiges: ,,Strom
niert, was ein Heizlüfter tut, wozu es Gasflaschen
Heizkessel. Daß ein und dasselbe Gerät sowohl hrnen die Schi
gibt.
Quelle als auch Empftinger ist, wird in dieser .quantisierte" S
Unterrichtseinheit jedoch nicht betont und nicht D€. genauso a4
diskutiert. Dies ist das Thema einer späteren Experimente tnscheinend kor
Unterrichtseinheit. Energietransporte.Eine Lampe wird an einen Ak- me. Die Erfa
Ein wesentliches Ziel der Unterrichtseinheit ist ku angeschlossen;ein Gaskocher wird an eine Lr bei dieserEn
Propangasflascheangeschlossen.Die Verbindung rr'ierigkeitenI
ferner, daß_die Schüler eine große Zahl techni-

36
zwischen Quelle und Empftinger soll möglichst Man könnte Strom auch von vornherein durch
lang sein, möglichst quer durch das Klassenzim- eine Meßvorschrift definieren,nämlich als ,,Be-
mer gehen. Quelle, Empftinger und Transportvör- trag der mengenartigenGröße dividiert durch die
richtung erscheinen damit nicht als eine kompak- Zeit" (genaugenommen erklärt man so nicht das
te Anordnung, und die im Schema wiedergegebe- Phänomen Strom, sondern die physikalische
ne Struktur wird sichtbar. Man stellt über Quelle Größe Stromstärke).
und Empftinger Pappkartons mit der Aufschrift
In der erstenErprobungsphase war dieserWeg
,,Energiequelle"bzw.,,Energieempfänger". beschrittenworden. Er hat sich aber als zu
Der Heizungskellerder Schule wird besichtigt. schwierigherausgestellt,und zwar nicht nur we-
Anordnungen aus Energiequelle unil Energieemp- gen der algebraischenFertigkeiten, die dazu er-
forderlich sind. Fragte man nämlich danach,wo
fanger im Auto. Im Auto des Lehrers werden die
Anordnung Benzintank-Motor und Akku-Anlas- bei einemsich verengendenFluß die Stromstärke
ser besichtigt. Für die Untersuchung des Autos
größer ist, an der engen oder an der breiten
gibt es aber später noch andere Anlässe. Stelle,so erhieltman sehroft die Antwort, an der
engen,wo das Wasser schnellerfließt. Offenbar
wurde unter Stromstärkeetwasverstanden,das
dem physikalischen Begriff Stromdichte näher
verwandtist.
3. Ströme
Experimente
VergleicheinigerSnöme.Es werdenverschiedene
Unterrichtsablauf
Ströme betrachtetund verglichen,etwa Ströme
von Kreidestücken,die man von Hand zu Hand
Diese Unterrichtseinheitist sehr kurz. Es geht
geben läßt, oder Autoströme, die man durchs
darin um die Einführung eines Begriffs, der die
Fensterhindurchbeobachtet.
sprachlicheBeschreibung von Energietransporten
vereinfacht: um den Begriff Strom. Es werden Erzeugungeines Energiestroms.Knäckebrotschei-
Beispielefür Ströme gesucht:Menschenströme, ben werden von Hand zu Hand gegeben,und
Autoströme,elektrischeStröme, Wasserströme. zwar eine Scheibepro Sekunde.Ein Metronom
Von einem Strom spricht man, wenn sich viele schlägtden Takt. Es wird festgestellt,
daß 130kJ
Dinge oder viel Stoff f. in Bewegungbefinden pro Sekundeströmen.
und 2. denselbenWeg nehmen.Der neueBegriff
wird auf die Übertragungvon Energieund Ener-
gieträgernangewendet.Von der Energiequelle
zum Eneigieempftingerfließt ein Energiestrom 4. Einweg-und
und ein Energieträgerstrom.
Pfandflaschen-Energieträ
ger
Die Stärkevon zwei Strömenkann man verglei-
chen, indem man die Beträgevergleicht,die in
einer bestimmtenZeit an einet Stellevorbeiströ-
[.ü", en.rgi.qo.l- Unterrichtsablauf
men.
bco wie weit die
I behandelt wird, Es wird festgestellt,daß der Energieträgerim
i &r Lehrer dafür Bemerkungen Empftinger nicht verschwindet.Der Energieträ-
Frnen die Schüler Diese Unterrichtseinheitist nötig, weil viele ger, oder das was von ihm übrigbleibt,wenn er
I Einrichtungen ge- Schüler mit dem Wort Strom nur den elektri- im EmpftingerseineEnergieabgegeben hat, ver-
p lernen wie eine läßt den Empftingerwieder:Beim Automotor die
schenStrom assoziieren und dabei das Wort so
bzu Batterienund gebrauchen Abgase, beim Zentralheizungskörperdas abge-
alsseider Stromselbstetwasmengen-
ffteizung funktio- artiges:,,Stromist in der Steckdose". Außerdem kühlte Wasser.Wir sagen:Der Energieträger lädt
* Gasflaschen im EmpfangerseineEnergieab.
lernen die Schüler, daß das Wort Strom auf
F .quantisierte"Ströme,wie etwasMenschenströ- Nachdem er seine Energie abgeladenhat, kann
I me, genauso angewendetwerden kann wie auf
anscheinendkontinuierliche,also etwa Wasser-
zweierleimit ihm geschehen. Es gibt Energieträ-
ger, die ,,weggeworfen"werden,genausowie man
wird an einenAk- ströme.Die Erfahrunghat gezetgl,daß die Schü- Einweg-Sprudelflaschen wegwirft, nachdem man
wird an eine ler bei dieserErweiterungihrer Vorstellung keine sie leergetrunkenhat. SolcheEnergieträgernen-
Die Verbindung Schwierigkeitenhaben. nen wir Einwegflaschen-Energieträger. Hierzu

) t
gehört zum Beispiel das Benzin. Aus ihm werden und Rückleitung gleichviel Strom fließt, stellt Der Riemen ström
durch das Abladen der Energie im Automotor sich dann gar nicht erst. Impuls dagegen stn
Abgase, die ins Freie abgegebenwerden. Riemens in eine Ri
In dieser Unterrichtseinheit wird auch etwas
gungen von Quellc
E,s gibt eine andere Art Energieträger, nämlich geübt, was auf den ersten Blick gar nicht sichtbar
Erde zurück (siehe d
solche, die zur Quelle zurückfließen, nachdem sie ist: Der Umgang mit Erhaltungsgrößen. Es wird
satz in diesem Heft).
ihre Energie im Empftinger abgeladen haben, unterstellt, daß der Energieträger etwas ist, das
ähnlich wie Pfandflaschen, die zum Abfällwerk erhalten bleibt. Er muß aus dem Empfänger Ketten und Riemeo
zurückgebracht werden. Hierzu gehört zum Bei- wieder herauskommen, und zwar vollständig, das zweite Beispiel I
spiel das Wasser der Zentralheizung. Es fließt nicht nur ein Teil von ihm. Diese Vorstellung ist ger. In der folgen&
nach dem Abladen der Energie im Heizkörper natürlich in hohem Maße durch die verwendeten noch als drittes Beis
zum Heizkessel zurück. Diese Energieträger nen- Bilder induziert. Ein Energieträger trägt ja die alle haben unter aD
nen wir Pfandflaschen-Energieträger. Energie nur, also verschwindet er nicht wenn er Einführung der unsi
sie ablädt. gieträger elektrisch
Die Schemata können nun vervollständigt wer-
vorzubereiten.
den (Abb. 4): Bei Einwegflaschen-Energieträgern Daß der wirkliche Energieträger,d.h. die für den
kommt aus dem Emplänger auf der linken Seite Energietransport zuständige physikalische Größe Außerdem gestatteo
ein Pfeil heraus, der nach unten abbiegt. Bei manchmal gar keine Erhaltungsgröße ist, ist be- nischer Geräte in d
Pfandflaschen-Energieträgern läuft dieser Pfeil langlos, solange im Unterricht der Energieträger und Energieempfän
zurück zur Quelle. noch nicht bei seinem richtigen physikalischen le die, bei denen si
Namen benannt worden ist. Dies ist zum Beispiei Provisorium, solang
der Fall, wenn im Empftinger chemischeReaktio- träger noch nicht eiq
nen stattfinden. Der Energieträger Menge ist
zwar keine Erhaltungsgröße, aber bei chemischen Experimente
Reaktionen gilt die Erhaltung der Masse mit
Energieftansportmit
großer Genauigkeit, so daß auch hier der Ener-
dampfmaschine o&
gieträger den Empftinger wieder vollständig ver-
treibt eine Spielzeq
läßt,wenn man ihn durch seine Masse charakteri-
lange, quer durch r
siert.
Schnur. Es ist eindr
betrachten: Man erl
Abb.4 Das Benzin,dasvom Benzintankzum Automotorfließt, *egt, trotzdem strü
Das Wasserder Zentral-
ist ein Einwegflaschen-Energieträger.
heizungist ein Pfandllaschen-Energieträger. Fahrradkette
5. Die Energieträger kann diesen Energia
und Treibriemen wegflaschen-Energi
man nur einen Fade
Pfandflaschen-Energieträger bilden einen herumlegt und bei
Stromkreis. Sie werden in der Quelle mit Energie Unterrichtsablauf Schnur nachliefert- I
beladen und im Empftinger entladen. Bei Pfand- Quelle an.
flaschen-Energieträgernsind Quelle und Empftin- Wenn man Energievon einem Motor auf eine
Keilriemenantrieb in
ger durch zwei Leitungen verbunden, bei Einweg- Kreissägeübertragenwill, kann man einenTreib-
Gelegenheit,das ArI
nur durch eine.
flaschen-Energieträgern riemen benutzen.Der Treibriemenist der Ener-
und die darin befindl
gieträger.Er läuft zwischenQuelle und Empftin-
ger hin und zurück, so daß er einen Stromkreis se ausfindig zu mad
Bemerkungen
vorhanden, Geräte r
bildet. Es handelt sich also um einen Pfandfla-
Das wichtigste Anliegen dieser Unterrichtseinheit cine Energieübertrag
schen-Energieträger. Andere Anwendungenvon
ist die Differenzierung zwischen Energie und tcn stattfindet, vorg
Treibriemen,Keilriemen,Seilenund Ketten wer-
Energieträger. Ist der Energieträger nämlich eine luumpumpe.
den diskutiert: das Fahrrad, die Drahtseilbahn,
unsichtbare, dem Schüler noch nicht vertraute
alte Nähmaschinen, der Antrieb von Wasserpum-
Größe, wie etwa die elektrische Ladung, so
pe und Lichtmaschinebeim Auto.
kommt es leicht zu Interferenzen: Energie und
Energieträger werden verwechseltoder als dassel- 6. Die Energietril
Bemerkungen Luft, Preßluft
be angesehen(,,Elektrizität ist Energie"). Es muß
deshalb von vornherein, d.h. bevor die schwieri- nicht mit dem
Hier wird wiederein Energieträger
gen Energieträger behandelt werden, klar sein, Namender Größebenannt,die den Energietrans- ichtsablauf
daß es unterschiedlicheKreisläufe gibt, daß Ener- port charakterisiert,nämlich,,Impuls", sondern
gie und Energieträger verschiedeneWege gehen. mit dem Namen eines Gegenstandes, nämlich dieserUnterrictt
Die Frage, wozu man beim elektrischen Energie- Die StromkreisedesTreibriemens
.,Treibriemen". und landwirtsc
transport zwei Leitungen braucht und ob in Hin- und des Impulsessind übrigensnicht identisch. t. Wir beginneo

38
lließt, stellt Der Riemen strömt so wie man es sieht. Der Luft angetriebenwird, die ihre Energie also mit
Impuls dagegen strömt im gespannten Teil des dem EnergieträgerLuft bekommt: Mit dem
Riemens in eine Richtung und über die Befesti- Preßlufthammer. Preßluft tritt noch an vielen
auch etwas
gungen von Quelle und Empftinger durch die anderenStellen als Energieträgerauf: Bei den
ücht sichtbar
Erde zurück (siehe dazu auch den vorletzten Auf- Türöffnern von Straßenbahnwagen, bei der
illen. Es wird
satz in diesemHeft.1. LKW-Bremse.Schnellbewegte Luft ist der Ener-
fwas ist, das
r Empftinger Ketten und Riemen sind nach der Zentra\heizutg gieträger,der die Energie auf eine Windmühle
vollständig, das zweite Beispiel für Pfandflaschen-Energieträ- oder ein Segelschiff
abiädt,der den Staubin den
'orstellung Staubsauger trägt. Luft ist hier immer ein Ein-
ist ger. In der folgenden Unterrichtseinheit kommt
verwendeten noch als drittes Beispiel die Hydraulik hinzu. Sie wegflaschen'Energieträger.
trägt ja die alle haben unter anderem die Funktion, auf die Einem System,das Energiemit einem Pfandfla-
ücht wenn er Einführung der unsichtbaren Pfandflaschen-Ener- schen-Energieträgerüberträgt,begegnenwir bei
gieträger elektrische Ladung und Drehimpuls fastallenmodernenBaumaschinen und bei vielen
vorzubereiten. landwirtschaftlichen
Maschinen:der Hydraulik.
h- die fiir den
üische Größe Außerdem gestatten sie es, eine große Zahl tech- AusgewählteMaschinenwerdenausführlichbe-
Bc ist, ist be- nischer Geräte in die Reihe der Energiequellen sprochen.
Energieträger und Energieempftingeraufzunehmen, nämlich al-
üysikalischen le die, bei denen sich etwas dreht. Das ist ein Bemerkungen
zum Beispiel Provisorium, solange der Drehimpuls als Energie- DieseUnterrichtseinheitist wichtig,da die Schü-
xhe Reaktio- träger noch nicht eingeführt wurde. ler die Funktionsweisevieler technischerGeräte
r Menge ist und Maschinenkennenlernen: Baggermit Hydro-
d chemischen Experimente pumpe, Hydromotor, Zylindern, Kolben und ö1-
r Masse mit kreisläufen,
Preßlufthammer mit Kompressor.
Energietransportmit einer Schnur.Eine Spielzeug-
ricr der Ener-
dampfmaschine oder ein kleiner Elektromotor Das Verständnisder Hydraulik ist besonders
lhtändig ver-
treibt eine Spielzeugkreissägean über eine sehr wichtig,da siefastein exaktesAbbild von elektri-
sc charakteri-
lange, quer durch das Klassenzimmer laufende schenStromkreisen darstellt(siehedazuauchden
Schnur. Es ist eindrucksvoll nur die Schnur zu 4. Aufsatzin diesemHeft),und zwar nicht nur in
betrachten: Man erkennt kaum daß sie sich be- der physikalischen Struktur,sondernauchäußer-
wegt, trotzdem strömt Energie hindurch. Man lich. Quelle und Empftinger sind wie bei der
[C kann diesen Energietransport auch zu einem Ein- Elektrizitätdurch zweiflexibleLeitunsenverbun-
wegflaschen-Energietransport machen, indem den.
man nur einen Faden um jedes der beiden Räder
herumlegt und beim Empftinger immer neue Experimente
Schnur nachliefert. Der Faden häuft sich bei der EnergieträgerPreJJIuft.Ein Kolbenprober und
Quelle an. eineFahrradluftpumpe,die durch einenSchlauch
otor auf eine miteinanderverbundensind, stellendas Modell
Keilriemenantrieb im Auto. Dies ist wieder eine
! einenTreib- eines Preßlufthammersmit Kompressor dar
Gelegenheit,das Auto des Lehrers zu besichtigen
bt der Ener- (Abb.5).
und die darin befindlichen Treibriemenstromkrei-
tmd Empftin-
se ausfindig zu machen. Außerdem können, falls
:n Stromkreis
vorhanden, Geräte aus der Sammlung, bei denen
ro Pfandfla-
eine Energieübertragungdurch Riemen oder Ket-
ldungen von
ten stattfindet, vorgeführt werden, etwa die Va-
d Ketten wer-
kuumpumpe.
)rahtseilbahn,
trWasserpum-

6. Die Energieträger
HydrauliköI,
Luft, Preßluft
nicht mit dem
Energietrans- Unterrichtsablauf
)ols-. sondern
Xes nämlich In dieserUnterrichtseinheit
werdenBaumaschi-
i Treibriemens nen und landwirtschaftlicheMaschinen unter-
Abb.5 Modell eines Preßlufthammers (Kolbenprober) mit
ictrt identisch. sucht. Wir beginnen mit einer Maschine, die mit K o m p r e s s o rt F a h r r a d l u f pt u m p e ;

39
Ener gi etr äger bewegt e Luft. Ein Staubsauger wird er sie mit dem falschen Energieträger, so ist die einzrfil
als Gebläse verwendet. Dazu wird das Rohr an Energie schädlich, sie stört oder zerstört normale kein Zcel

!r
der Austrittsöffnung der Luft angeschlossen. Funktionen des Körpers. So ist es sehr geftihrlich, ik bego,r
Nicht alle Staubsaugerkönnen so betrieben wer- wenn er Energie mit dem Energieträger Elektrizi- ZseckmäIlig
den. Geeignet ist zum Beispiel der Allzwecksau- tät bekommt. Reatl
ger von Quelle. Der Luftstrom überträgt Energie lnhalt discr
Glühlampen werden untersucht, mehrere Emp-
auf ein kleines Windrad über Entfernungen bis zu länger werden parallel geschaltet. IC
lm. ähnlich.Allcr
Auch bei der Fahrradbeleuchtung ist die Elektri-
Energienäger Wasser. Ein Hydraulikkreislauf cme lrenrger z
zität Pfandflaschen-Energieträger, obwohl es
wird aufgebaut aus einer Wasserpumpe (Vorsatz- . der gleichb
nicht so aussieht.
gerät fiir elektrische Handbohrmaschine), einer rurde bereits
Wasserturbine aus der Schulsammlung (2.B. von Die Stärke des elektrischen Stroms wird mit dem
so spät auft
Leybold) und zwei langen Schläuchen(Abb.6). Amperemeter gemessen. Man trennt dazu die
elektris
Leitung an der Stelle, an der die Stromstärke
gemessenwerden soll, durch und steckt die bei-
den neuentstandenenDrahtenden in die Buchsen Messungder
des Amperemeters. Die Elektdzität muß jetzt behandelt.d
durchs Amperemeter hindurchfl ießen. ht wird"
mit dr
Wenn man die Stromrechnung bezahlt, bezahlt
in Zusamm
man nicht für den elektrischen Strom oder die
ten Enc
Elektrizität, sondern für die Energie, genauso wie
Anschauli
man bei der Fernheizung nicht für das Wasser, \rare[ E
sondern für die Energie bezahlt. ohne Problc
. rvenn50 I i
Bemerkungen in der Sekun
wir aberI
Den Energieträger, um den es hier geht, und muß deshalbr
dessen physikalischer Name elektrische Ladung des Stroms dir
ist, nennen wir Elektrizität. Wir haben uns für darin besrn
Abb.6 Mit dem Energieträger
Wasserwird Energievon einer diesen Namen entschieden, nachdem wir zwei Ladung eina
Pumpezu einerTurbineübertragen. andere Möglichkeiten ausgeschlossen haben. den beiden I
Die erste besteht darin, den Energieträger,wie in ftir den pral
der Physik üblich, elektrische Ladung zu nennen. ührt.
In der Anfangszeit der Erprobung haben wir das
7. Der Energieträger Elektrizität getan und damit sehr schlechte Erfahrungen ge-
macht. Es ergaben sich zwei Arten von Verwechs- mente $ct
lungen: einmal deshalb, weil wir davon sprechen, zu dieserUo
Unterrichtsablauf daß der Energieträger mit Energie beladen ist. in bekannt sil
Die Energie erscheint also als Ladung des Ener- Unterric-btt
Wir beginnenmit der genauerenUntersuchung gieträgers. Bei Benutzung des Worts elektrische an.
einesEnergieträgers,
von dem bishernur andeu- Ladung würde somit die sprachliche Situation
tungsweisedie Rede war: der Elektdzität. Ihre entstehen,daß die ,,Ladung beladen" ist. Außer-
Transportvorrichtungist ein Kabel.Ein Kabel ist dem entstanden Verwechslungen bei der Diskus-
aus zwei Drähten zusammengesetzt. Die Elektri- sion des Akkus, und zwar auch bei sehr guten
zität ist also ein Pfandflaschen-Energieträger.Schülern: Es wurde erwartet, daß ein geladener Vergleicbvc
ElektrischeEnergiequellen und -empfängerund Akku mit elektrischer Ladung geiaden ist, und
Kabel werden untersucht.Stromkreisewerden nicht, wie es richtig ist, mit Energie.
aufgebaut.Ob ein Gegenstanddie Elektrizität Die zweite Möglichkeit hätte darin bestanden, bbJ
leitet oder nicht, hängt vom Stoff ab, aus dem er den Energieträger ,,Elektronen" zu nennen. Dies
gemachtist. Wasserleitet den elektrischenStrom hätte aber im Widerspruch zu unserer Absicht Frase. ob d!
erst,nachdemman Salzhineingetanhat. gestanden,die Quantisierung von physikalischen verbrarE
Der Menschbraucht Energie,aber er ist darauf Größen, also die Atomistik, im Anfängerunter- den Energio
sie mit ganzbestimmtenEnergieträ-
eingerichtet, richt aus dem Spiel zu lassen.Es wäre ganz sicher n. nämlid
gern aufzunehmen:mit der Nahrung. Bekommt ungeschickt gewesen,diese nur aus semantischen in gleich:

40
so ist die ünden einzuführen an einer Stelle. wo über- Sekunde,vergleicht.Auf dieseArt vergleichtman
normale kein Zwang dazu besteht.Wenn mit der die Stärke von Energieströmen. Sie wird in Watt
gefährlich, tomistik begonnen wird, dann dort, wo man g e m e s s e1nJ: i n 1 s i s t l W .
Elektrizi- ihre Zweckmäßigkeitleicht einsieht, nämlich bei
Die Energieströmevieler Geräte werden mitein-
chemischenReaktionen.
ander verglichen. Dabei ergibt sich die Regel,
Emp- Der Inhalt dieser Unterrichtseinheitist dem der daß man zum Heizen viel Energie braucht, daß
entsprechenden Kapitel der meistenAnfängerkurse elektronischeGeräte dagegenwenig brauchen.
sehrähnlich.Allerdingsspieltbei uns die Elektrizi-
die Elektri- Der Energiestrom. der im Mittel durchden Men-
tät einewenigerzentraleRolle. Sieist ein Energie-
obwohl es schenfließt, ist etwa 100W, also so groß wie der
der gleichberechtigtnebenanderensteht.
,träger, durch eine Glühlampe. Von der Sonne bekom-
Es wurde bereits angemerkt,daß die Elektrizität men wir pro m2 etwa 1kW.
mit dem
hier so spät auftritt, damit keine Interferenzen
dazu die Strömt Energiemit dem EnergieträgerElektrizi-
zwischen elektrischemStrom und Enersiestrom
Stromstärke tät, so kälnn-mandie Energiestromstärke
mit dem
entstehen.
die bei- Wattmetermessen.
Buchsen Die Messungder Stromstärkedes Energieträgers
muß jetzt wird behandelt,da sie für die Unterrichtseinheit Bemerkungen
9 gebrauchtwird. Dort wird die Stärkevon Ener-
gieströmenmit der Stärke von Energieträgerströ- WichtigstesZiel der Unterrichtseinheitist es,eine
bezahlt Idee von der Größenordnungverschiedener Ener-
men in Zusammenhanggebracht.Bei den bisher
oder die gieströmezu vermitteln.Die Schülerlernentechni-
behandelten Energieträgern,die alle eine sehr
lElrauso wle großeAnschaulichkeithatten und zum Teil sogar sche Geräte zu beurteilen.Sie lernen. daß man
Wasser, biologischeSystemeauf dieselbeArt beschreibt
sichtbar waren, ist der Vergleich von Stromstär-
ken ohne Probleme:Ein Wasserstrometwa ist wie technische.
größer,wenn50 1in der Sekundeströmeno als wenn Üblicherweisewird die Größe Energiestrommit
5l in der Sekundeströmen.Für die Elektrizität einem speziellen Namen bezeichnet: Leistung.
haben wir aber keine Maßeinheit kennengelernt. Dieser Name wird hier vermieden"da er viel
geht, und Es muß deshalbdie Möglichkeit geben,die Stär- wenigeraussagekräftig ist. Leistungkönnte eine
Ladung ke desStromsdirekt zu messen.Eine Alternative Eigenschaftdes Gerätes sein. Leistung könnte
uns ltir hätte darin bestanden,das Coulomb als Maß fiir aucheineintensiveGrößesein.Das Wort Energie-
wrr zwel die Ladung einzuführen.Damit hätte man aber strom dagegenerklärt die Größe, von der die
von den beiden Einheiten Coulomb und Amoere Rede ist, sehrgenau:der Strom der mengenarti-
wle m die liir den praktischenGebrauchunwichtigere gen GrößeEnergie.Die Schülerkennendie Wör-
zu nennen. eingeführt. ter Energieund Strom und verbindenmit beiden
wir das eineklare Vorstellung.Daher ist Iür sie der Ener-
ge- Experimente giestromnichtsneues.
Yerwechs- Experimente werden hier nicht beschrieben,da
$prechen, die zu dieser Unterrichtseinheitpassendenallge- Experimente
mein bekannt sind. Selbstverstä4dlichbietet sich Messunguon Energieströmenmit ilem Wattmeter,
des Ener- dieseUnterrichtseinheitbesondersfür Schülerex- Mit dem Wattmeter werden Energieströmege-
dcktrische perimentean, messen,die in verschiedeneelektrische Geräte
Situation
fließen. Bei einem Heizlüfter wird der Wert des
it Außer-
Energiestromsim Fall, daß nur der Ventilator
Diskus-
läuft, verglichenmit dem Wert bei laufenderHei-
dr guten
zung. Das Wattmetersollte nicht vier getrennte
gcladener 8. Vergleich von Energieströmen Anschlüssehaben, oder, noch schlimmer drei,
ist, und
sondernwie jeder Strommesser zwei: einenEin-
gang und einen Ausgang. Auf der einen Seite
Unterrichtsablauf fließt die Energiedurch einen normalenzweipoli-
gen Steckerhinein, auf der anderenSeiteIließt sie
Die Frage,ob ein Elektroherdmehr oder weniger durch eine Steckdosewieder heraus.Das Verfah-
Energieverbrauchtals eine Glühlampe liihrt da- ren der Messung ist dasselbewie bei anderen
zu, den.Energieverbrauchdurch Vergleichzu be- Strommessungen: Der Strom, hier der Energie-
stimmen, nämlich dadurch, daß man Energie- strom, wird einfach durch das Meßserät hin-
mengenin gleichenZeiten,im allgemeinenin einer durcheeschickt.

4l
9. Die Beladung des Energieträgers keit einer Größe von zwei anderen untersucht. Ein Spiel, bei '
mit Energie Bei der Betrachtung der Abhängigkeit von der Wasserstrom si
einen ist die andere konstant zu halten. Formu- die Abhängigl
liert werden die Ergebnisse in ,je-desto-Sätzen", gieträgerstrom
Unterrichtsablauf also etwa: ,,Der Energiestrom ist desto größer, je gieträgerstrornr
mehr Energie auf den elektrischen Strom geladen transportiert \l
Das Bild vom Energieträgerbeinhaltetdie Vor- ist, d.h. je höher die elektrische Spannung ist". anderen, inda
stellung,daß der Energiestromum so stärkerist, In qualitativer Form liegt damit die Aussage der Schlange hindt
je stärker der Energieträgerstromist. Dieser GibbsschenF undamentalfurmvor ; stellt die Enerl
Sachverhaltwird diskutiertund formuliert.Man träger dar. Ma
kann aber feststellen,
daß der Energiestromnicht 4B:(,dX1. verändern, daf
von der Stärke des Energieträgerstroms allein schneller durcl
Tabelle 2 faßt noch einmal zusammen, welche
abhängt.Strömenim Rohr desHeizkörperseiner verändert, ode
Namen den in der GibbsschenFundamentalform
Zentralhetzung501in th, so kann damit ein mehr oder we
auftretenden Größen im Unterricht gegebenwer-
kleiner oder ein großer Energiestromverbunden Wasserträgern
den, um die beabsichtigten Vorstellungen zu in-
sein.Analogesgilt für alle anderenEnergieträger. duzieren. Der Energiestr
Mit einem elektrischenStrom von 0,5A kann Fahrradpumpc
man viel Energietransportieren,nämlich wenn Tabelle2 reifen au! dab
man an die Steckdoseeine 1O0W-Lampean- de. Dann pum
schließt,oder wenig,wennman an eineFlachbat- E ( Sekunde, ins I
terie eine2W-Lampeanschließt. lür den Energie intensive extensrve giestrom spürt
Physiker Größe Größe
Der Energieträgerkann also mehr oder weniger Der Energiestr
starkmit Energiebeladensein. lür den Energie Beladungsmaß Energie- nung ab. ln dit
Schüler des Energie' träger die an die Stc
Nahrungsmittelkönnenmehr oder wenigerstark trägers
mit Energiebeladensein: Ißt man 1009 Ztcker, ein Watt- und
so nimmt man mehr Enersieauf.als wenn man giestrom und
1009Salatißt. sen. Die gleicb
Von den intensivenGrößen,die zu den bisher einem 2 W-Lä
Wasserkann mehr oder wenigerstark mit Ener- penbatterie aq
betrachtetenEnergieträgern gehören,d.h. chemi-
gie beladensein: Warmes Wassertransportiert
schesPotential,Zugspannung, Temperatur,elek- len so ausger
mehr Energieals kaltes.Je höherdie Temperatur,
trischeSpannungund Druck werdennur die drei Stromstärke ir
destomehr Energieist auf den Wasserstromgela- groß ist.
letztenals meßbareGrößeneingeführt,da nur sie
den.
im alltäglichenLeben eine Rolle spielen.Das
Einen Luftstrom kann man stärker mit Energie chemischePotential kennen die Kinder schon
beladen,indemman den Druck erhöht. seit der ersten Unterrichtseinheitin versteckter
Der Energiestromdurch eine Fahrradketteist Form, nämlich in Gestalt der Kilojoule-Tabelle 10. Energier
umso größer,je mehr Energieauf den Ketten- (,,100g Butterenthalten3200kJ").
strom geladenist, d.h. je stärker die Kette durch Bei einer etwasvertieftenBehandlungkann man Unterrichtsatl
dasTretengespanntwird. auch erkennen,daß es nicht Temperatur oder
Der elektrischeStrom ist umsostärkermit Ener- Druck selbstsind,die die Beladungdes Energie- Ausgehendvo
gie beladen,je höher die elektrischeSpannung trägers bestimmen, sondern Differenzen der quelle ihre E
ist. WertedieserGrößenzwischenEin- und Ausgang systematisch n
des Empftingersoder, bei Pfandflaschen-Energie- mit dem Eneq
Die MaßeinheitenoC, bar und Volt werdenein- trägern,zwischenden beidenLeitungen. den Akku. dc
geführt.
die Taschenl
jeder Quelle
Bemerkungen Experimente
wohersie ihre
DieseUnterrichtseinheit ist anspruchsvoll.In den Der Energiestrom hängtuon der StärkedesEner- daß es zweiq
Worten des Physikersist ihr Ziel die Erkenntnis, gietrögerstromsab.ln die ZuleitungeinesHeizlüf- Energieenthe
daß ein Energiestromstetsdurch zwei Yarlablen ters wird ein Amperemeterund ein Wattmeter den,wie der Ä
bestimmtist. Sieist schwierigerals die bisherigen eingebaut.ElektrischerStrom und Energiestrom rie, und solcü
Unterrichtseinheiten.Die Schüleroperierenzum werden für die verschiedenenStellungen des Energiemit ei
ersten Mal mit nicht-mengenartigenGrößen. SchaltersdesHeizlüftersabselesen und miteinan- men, wie das
Außerdemwird zum erstenMal die Abhängig- der verglichen. Solarzelle.Dk

42
a untersucht. Ein Spiel, bei dem ein Energiestrom durch einen die anderen Energieumlader. Wir befassen uns
*eit von der Wasserstromsimuliert wird. In einem Spiel wird hier zunächst mit Energieumladern.
üten. Formu- die Abhängigkeit des Energiestroms vom Ener-
Als typischer Energieumlader wird ein Gerät be-
lesto-Sätzen", gieträgerstrom und von der Beladung des Ener-
trachtet, das schon oft im Unterricht benutzt
rto größer,je gieträgerstroms simuliert. Eine Schülerschlange
itrom geladen wurde: der Staubsauger, den wir als Gebläse
transportiert Wasser von einem Behälter in einen
nnungist". verwenden. Bisher diente er manchmal als Ener-
anderen, indem Becher gefüllt und durch die
gieempftinger - die Energiequelle war dann das
: Aussageder Schlange hindurchgereicht werden. Das Wasser
Kraftwerk - und manchmal als Energiequelle,
stellt die Energie, die Becher stellen den E,nergie-
wobei der Energieempftinger ein Windrad war.
träger dar. Man kann den Wasserstrom dadurch
Wir zeichnen die Schemata dieser beiden Ener-
verändern, daß man die Becher langsamer oder
gletransporte untereinander (Abb.7). Im oberen
schneller durchgibt, also den Wasserträgerstrom
tmen. welche Bild ist das Gebläse Empftinger, im unteren
verändert, oder dadurch, daß man die Becher
lamentalform Quelle. Es liegt auf der Hand, wie man beide
mehr oder weniger fülIt, also die Beladung der
tsgeben wer- Wasserträgermit Wasser verändert.
Bilder zu einem einzigen zusammenfaßt. Wir sa-
lungen zu in- gen, das Gebläse sei ein Energieumlader, denn es
Der Energiestrom hängt uom Druck ab. Mit einer lädt die Energie uon einem Energieträger auf einen
Fahrradpumpe pumpt ein Schüler einen Fahrrad- anderen um, nämlich vom elektrischen Strom auf
reifen auf, dabei macht er zwei Hübe pro Sekun- den Luftstrom.
de. Dann pumpt er, wieder mit zwei Hüben pro
Sekunde, ins Freie. Den unterschiedlichen Ener-
giestrom spürt er in den Armen.
Der Energiestromhängt uon der elektrischenSpan-
nung ab. In die Zuleitung einer 100W-Glühbirne,
die an die Steckdose angeschlossenwurde, wird
ein Watt- und ein Amperemeter eingebaut. Ener-
giestrom und elektrischer Strom werden abgele-
sen. Die gleichen Messungen werden gemacht mit
n den bisher einem 2 W-Lämpchen, das an eine Taschenlam-
t d-h. chemi- penbatterie angeschlossenwird. Die Lampen sol-
Fratur, elek- len so ausgewählt werden, daß die elektrische
t nur die drei Stromstärke in beiden Fäl1en möglichst gleich
fl. da nur sie sroß ist. Abb,7 Im oberenBild ist dnsGebläseEmplünger,.im
mittleren
spielen.Das Quelle.Im unterenBild sind beide Funktionenzusammense-
faßt: dasGebläseist ein Energieumlader.
Linder schon
! versteckter
pule-Tabelle 10. Energieumlader Es werdenanschließend verschiedene Energieum-
laderdiskutiert.EinigeBeispielesind in Tabelle3
g kann man Unterrichtsablauf aufgeführt.
Fratur oder
dcs Energie- Ausgehendvon der Frage,woher eine Energie- Tabelle
3 Beispiele
für Energieumlader
ircnzen der quelle ihre Energie bekommt, untersuchenwir Name des Energieträger;
md Ausgang systematisch möglichstvieleQuellen,die Energie Umladers mit dem die Energie
ücn-Energie- mit dem Energieträger Elektrizitätabgeben,also
Io. hineinströmt herausströmt
den Akku, den Fahrraddynamo,die Solarzelle,
die Taschenlampenbatterie, das Kraftwerk. Bei Wasserkraftwerk Wasser Elektrizität
jeder Quelle wird getrennt die Frage gestellt,
woher sie ihre Energiebekommt.Man stellt fest, Elektromotor Elektrizitär Treibriemen
b des Ener- daß es zweierlei Quellen gibt: solche,die die Heizkessel Heizöl Wasser
lincsHeizlüf- Energieenthaltenund beim Gebrauchleerwer-
t Wattmeter den,wie der Akku und die Taschenlampenbatte- Kompressor Dieselöl Luft
pnrgiestrom rie, und solche,die währendder Benutzungdie
pungen des Energiemit einemanderenEnergieträger bekom- Bei jedem wird die Frage beantwortet: Von wel-
ld miteinan- men, wie das Kraftwerk, der Dynamo und die chem Energieträger auf welchen Energieträger
Solarzelle.Die einennennenwir Energiespeicher, wird die Energie umgeladen? Es werden mög-

43
lichst viele Energieumlader vorgeführt. Falls die Experimente des Magneten ab
Schüler die Entdeckung machen, daß manche Der Versuch zeil
Der Energieumlader Gebläse (:umgekehrter
Energieumlader aus anderen Energieumladern ein Stück Eisen fi
Staubsauger).Die Energie wird vom elektrischen
zusammengesetztsind, wie etwa das Wasserkraft- oder keine Näge
Strom auf den Luftstrom umgeladen. Der Luft-
werk aus Turbine und Generator, bitten wir sie aufgebraucht. Ut
strom treibt ein Windrad an.
noch um etwas Geduld. Wir wollen, bevor wir wegzubringen.br
Umlader hintereinanderschalten, noch einen Der Energieumlader Windkraftwerk. Die Energie kann danach wie
neuen Energieträger kennenlernen. wird vom Luftstrom auf den elektrischen Strom Energie zurückb(
umgeladen.Ein Spielzeugmotor wird als Dynamo
Wir bauen aus a
verwendet. An seiner Welle wird eine Luft-
sche Kupplung I
schraube befestigt. Als Quelle fiir den Luftstrom
Bemerkungen gie durch eine C
wird der Staubsauger verwendet. An dem Dyna-
Die Schemata,die hier benutzt werden, sind stark durch übertragen
mo wird ein Lämpchen zum Nachweis des Ener-
vereinfacht, man könnte sogar sagen, sie verzer- drehen, d. h. mit t
giestroms angeschlossen.
ren die Wirklichkeit. Zum einen ist nämlich der ersetzen deshalb
Energietransport mit Verlusten behaftet, wir tun Der EnergieumladerSolarzelle. Die Energie wird zwei oder drei E
aber so, als käme die ganze Energie, die die vom Licht aufden elektrischen Strom umgeladen. der Reihe nach
An eine Solarbatterie wird ein kleiner Elektro- daß sich der S
Quelle verläßt, auch beim Empfänger an. Zum
zweiten hat jeder Umlader einen Wirkungsgrad, motor angeschlossen. Fa1ls die Sonne nicht kommt jetzt ni<
der kleiner ist als eins, er hat also nicht nu einen scheint, nimmt man den Schreibprojektor als sondern von der
Ausgang äir die Energie, sondern mindestens Lichtquelle. magnete versorg
zwei. Bei vielen Umladern ist der ..Verlust"- tromotor gebaut
D er E nergi eumlader Wasserkr aftwerk. Die Energie
Energiestrom sogar viel größer als der gewünsch- det sich hiervon
wird vom Wasserstrom auf den elektrischen
te Energiestrom, etwa beim Automotor, bei der ten von der sich
Strom umgeladen. An eine kleine Wasserturbine
Solarzelle oder bei der Glühlampe. Trotzdem wird.
(2.B. die Turbine von Leybold) wird ein Fahrrad-
sprechenwir von diesen Verlusten im Augenblick dynamo oder ein Spielzeugmotor, der als Dyna-
noch nicht. Da man nicht a1lesgleichzeitig ma- mo läuft, angeschlossen.Die Turbine wird mit Bemerkungen
chen kann, beginnen wir mit dem für uns zu- Wasser aus der Wasserleitung betrieben. Zum
nächst wichtigsten: dem Energiestrom, der ge- Diese Unterricht
Nachweis dient wieder ein Birnchen.
wünscht wird. In der Unterrichtseinheit 16 wird gut, obwohl es I
dann unser vereinfachtesEnereieschemavervoll- Energiebeträge.
ständigt. teils umgesetzt r
Größenordnung
11. Elektromagnet und Elektromotor von derselbenGr
Noch ein Wort zum Sprachgebrauch: In der An-
fangszeitder Erprobung haben wir statt des Wor- träge, die nötig r
tes ,,Umlader" dem allgemeinen Gebrauch fol- einer Stelle zu ei
gend das Wort Energiewandler benutzt. Dabei
Unterrichtsablauf
wurde uns klar, welche suggestiveKraft von ein-
em Wort ausgehenkann. Obwohl wir die Funk-
Wir wollen uns einen wichtigenEnergieumlader
tion des Gerätes (Wandler bzw. Umlader) eindeu-
etwasnäher ansehen,den Elektromotor.Er lädt
tig als ein Umladen beschrieben hatten, wurden
Energievon der Elektrizität auf einen Treibrie-
men um. Um ihn zu verstehen,müssenwir uns
von unaufmerksamen Schülern immer wieder
Fehler gemacht, für die der folgende Satz ein
mit Magneten beschäftigen.Permanentmagnete
typisches Beispiel ist: ,,Der Dynamo wandelt sind den Schülernvon der Grundschuleher be-
Drehimpuls in Elektrizität um". Wir hatten nicht
kannt. Ihre wichtigstenEigenschaftenwerdenin
von Energieformen gesprochen, die ineinander
einemSchülerpraktikumerarbeitet.Dann lernen
umgewandelt werden, um nicht den Eindruck
die SchülerElektromagnetekennen.Jeder baut
entstehenzu lassen,es gebe verschiedenephysika- selbsteinen Elektromagnetaus einer Büroklam-
lische Größen Energie. Dafür hatten wir uns nun
mer und Kupferdraht.Anwendungenvon Elek-
einen noch schwererwiegendenFehlschluß einge-
tromagnetenwerdendiskutiert.
handelt, nämlich daß ein Energieträger in einen Ein Magnet hebt Eisengegenstände hoch. Dazu
anderen verwandelt wird. Der Grund dafür war wird Energie gebraucht.Woher bekommt der
mangelnde Konsequenz in der Bezeichnungswei- Magnet die Energie?Der Permanentmagnet be-
se. Wir haben daher das Wort Wandler ganz aus kommt sie in der Fabrik mit (beim Magnetisie-
dem physikalischenVokabular der Schüler gestri- ren), der Elektromagnetbekommt sie von der Abb.8 Energierird
chen. elektrischenEnergiequelle.Nimmt die Energie ersetzt.

44
des Magneten ab, wenn er etwas angezogenhat? unsere Hand zum Magnet zu bewegen, und es
: nrsekehrter Der Versuch zeigt, daß ein Hufeisenmagnet, der könnte unnatürlich erscheinen,daß man über die
r'lektrischen ein Stück Eisen festhält, kein zweites Stück Eisen Energie des Magneten spricht, nicht aber über die
: Der Luft- oder keine Nägel mehr anzieht. Die Energie ist Energie, die man braucht um den Magnet selbst
aufgebraucht. Um das Eisenstück vom Magnet zu heben. Deshalb empfiehlt sich folgendes Vor-
wegzubringen,braucht man Energie. Der Magnet gehen. Immer wenn man einen Versuch macht.
iri> tL rr r-v ^r S.r-v i -
|Jr!
kann danach wieder Eisen anziehen, er hat seine sagt man: ,,Stellt euch vor, der Magnet ist riesen-
.;hen Strom Energie zurückbekommen. groß, er hebt einen Eisenklotz von einer Tonne
.rl. Dynamo

l
Wir bauen aus zwei Stabmagneten eine magneti- einen Meter hoch; seht ihr, daß man dazu Ener-
.'ine Luft- gie braucht? Wir machen den Versuch hier im
r Luftstrom sche Kupplung, Abb. 8 a. Mit ihr kann man Ener-
g i e d u r c h e i n e G l a s s c h e i b eo d e r H o l z p l a t r eh i n - ganz kleinen."
Jent Dyna-
':. des Ener- durch übertragen. Wir haben aber keine Lust zu An dieser Stelle scheint für den Physiker eine
drehen, d.h. mit der Hand Energie zu liefern. Wir Bemerkung zum Problem der Lokalisierung von
ersetzen deshalb den einen Stabmagnet durch Energie und Energieströmen am Platze. Wir sa-
:r!'rgie wird zwei oder drei Elektromagnete,Abb.8b, die wir gen, der Magnet habe die Energie, aber jeder
..::rseladen. der Reihe nach ein und wieder ausschalten, so Physiker weiß, daß die Energie nicht im Magnet,
lc: Elektro- daß sich der Stabmagnet dreht. Die Energie sondern außerhalb, in seinem Feld steckt. Wir
',nne nicht kommt jetzt nicht mehr vom Experimentator, sagen auch, der elektrische Strom trage die Ener-
.''cktor als sondern von der Energiequelle, die die Elektro- gie von der Quelle zum Empftinger, lade sie im
magnete versorgt. Wir haben damit einen Elek- Empftinger ab und fließe ohne Energie zurück.
r ).., E --.^i^ tromotor gebaut. Ein richtiger Motor unterschei- Jeder Physiker weiß, daß die Energie nicht in den
r/.! r,rr!rö'u
det sich hiervon nur dadurch, daß das Umschal- Drähten, sondern außerhalb fließt. Die Energie-
:. r'i trischen
ten von der sich drehenden Wel1e selbst besorst stromdichte ist durch das Poynting-Vektorfeld ge-
:...rtulbine
wird. geben, das praktisch nur außerhalb der Drähte
::: Fahrrad-
- .'i' Dyna- von Null verschieden ist. Die durch unsere
: xrrd mit sprachlichen Wendungen induzierte Vorstellung,
Bemerkungen
s:cn. Zum die die Energie bzw. den Energiestrom in ein
Diese Unterrichtseinheitlief bei der Erprobung materielles Gebilde hineinverlagerthalten wir für
gut, obwohl es hier eine Schwierigkeitgibt: Die vertretbar, da sie später beim fortgeschrittenen
Energiebeträge,die beim Anheben eines Eisen- Schüler oder beirn Studentenohne Schwierigkeit
teils umgesetztwerden, sind sehr klein, von der korrigiert werden kann. ln der Mechanik ist eine
Größenordnung eines hundertstelJoule. Sie sind analogeVorgehensweise traditionell üblich, ohne
:or von derselbenGrößenordnungwie die E,nergiebe- daß das bisher Bedenken ausgelösthätte. Man
träge, die nötig sind, um den Magnet selbst von sagt ein Körper habe potentielleEnergie,obwohl
einer Stellezu einer anderenzu bringen. oder um die potentielle E,nergienicht dem Körper, son-

_::cumlader
,: Er lädt
r. freibrie-
c: sir uns
::: :nagnete
-.: her be-
r r'rden in
rlii lernen
r:Jcr baut
iJrroklam-
.,,n Elek-

.';h. Dazu
':tntt der
-..rgnetbe-
! r-*netisie- a) ql
ffi;@
I . rln del
Abb.8 Energie wird mit Magneten übertragen. (a) Magnetkupplung ( b ) Einer der Permanentmagnete wird durch Elektromagnete
ersetzt.

4)
dern dem Schwerefeld zukommt. Für uns hat die ger? Die Welle selbst kann es nicht sein, sie Genau wie nic
einfache Sprechweiseden Vorteil, das Bild vom strömt nicht von der Quelle zum Empftinger. Der leiten, leitet ar
Energieträger sehr konkret zu machen, und das Energieträger ist unsichtbar, wie Luft oder wie puls. Drehimp
ist zunächst das Wichtigste. Elektrizität. Wir wollen untersuchen, ob der I{aterialien. u
Energieträger ein Einwegflaschen- oder ein durch Gummi
Experimente Pfandflaschen-Energieträger ist. Wir verbinden
einen kleinen batteriebetriebenen Eiektromotor
Schülerexperimentemit P ermanentmagneten.
durch eine Welle mit einer Spieiuhr, Abb.9. Ob Bemerkungeo
Die SchüIer bauen Elektromagnete. Eine Büro- Energie bei der Spieluhr ankommt, erkennt man
Die Größe Dr
klammer wird aufgebogen.Um das eine Ende wer- daran, ob sie Musik macht. Mit nur einer Verbin-
den etwa 50 Windungen isolierten Kupferdrahtes schu'ierige Gri
dung macht die Spieluhr keine Musik, es wird
von etwa 1/10 mm Durchmesser gewickelt. Gründe: Bei r
keine Energie übertragen. Wir müssen noch eine
Schließt man diesen Elektromagnet an eine dukt aus \tas
zweite Verbindung herstellen: Die Gehäuse müs-
Flachbatterie an, so zieht er eine andere Büro- schwindigkeit
sen miteinander verbunden werden. Der unbe-
klammer an. des Drehimpul
kannte Energieträger muß also ein Pfandflaschen-
sind. nicht de
Energieträger sein. Stellen wir Motor und Spiel-
Magnetisieren einer Stricknadel. Betm Magneti- die Tatsache.
uhr auf den Tisch, so läuft die Spieluhr mit
sieren steckt man Enersie in ein Stück Eisen rügt. Ahnlich
anscheinendnur einer Verbindung. Die Rücklei-
hinein. &r traditione
tung ist hier der Tisch, genauso wie bei der
Ein Permanentmagnetgibt seine Energie ab. Etn haltung als da
Fahrradbeleuchtung die Rückleitung des elektri-
Hufeisenmagnet zieht ein großes Stück E,isenan, rammenspiels
schen Stroms der Fahrradrahmen ist.
dann hält man ihn in einen Haufen Näge1. Es rcüu'indigkeit.
bleibt kein Nagel mehr hängen. Frls so ein wie
ds einen neue
Vorführung etnes grolSenEleknomagneten aus der crscheint die I
Sammlung. lichkeit. denn
Vorführungeines magnetischenRührwerks. tig. Auf die Er
3ar nicht hinl
Magnetkupplung. Zwei Stabmagnete aus der dcn Schülern t
Sammlung werden um eine senkrechte Achse
drehbar gelagert und so übereinander montiert Der zweite Gr
wie es Abb. 8a zeigt. Dreht man einen der beiden Ruf einer schc
Magnete, so dreht sich der andere mit. Dabei Dcr Drehimpr
h unsererEin
wird Energie von dem einen auf den anderen
übertragen. s Vektors bc
ntter des Drt
HandgesteuerterElektromotor. Der untere Stab-
magnet des vorigen Versuchs wird nun durch Damit ist. in
Elektromagnete ersetzt,Abb. 8b. Diese werden in Drchimpulsb
zyklischer Reihenfolge ein- und wieder ausge- tcit- oder bes
schaltet. Man kommt dabei sehr schnell aus dem l-rdung. Die I
Takt. Man läßt das Umschalten von mehreren bpulsstroms
Schülern ausorobieren. Duso zu bca
Lichtung dc
I)raht: durcü
stromricht,,n
Abb.9 Energiequelle (Elektromotor) und Energieempfänger rü sollte si
12. Der Energieträger Drehimpuls (Spieluhr) müssen durch zwei Stangen miteinander verbunden Öcr Fortsctr
seln.
pbes befaßt r
Er bt wichti3
Unterrichtsablauf Wir nennen den neuen Energieträger Drehimpuls. Drehimpuls c
Er tritt überall da auf, wo Energie mit einer sich ro diesc nii
Wir wollen Energieübertragenvon einemMotor drehenden Welle übertragen wird. Ein Elektro- I:3r ein Ea
zu einer Kreissäge.Bisherhaben wir dazu einen motor lädt also die Energie von der Elektrizität u. Die Notr
Treibriemenbenutzt. Es geht aber auch einfa- auf den Drehimpuls um. Wir zeigen noch in öcr, da8 cs r
cher: Man verbindet Motor und Säge direkt anderen Versuchen, daß der Drehimpuls eine E gibt. d.t
durch eineWelle.Welchesist hier der Enereieträ- Rückleitung braucht. -Frauschr t

46
cs nicht sein, sie Genauwie nicht alle Materialiendie Elektrizität Experimente
m Empfänger.Der leiten,leitet auch nicht jeder Stoff den Drehim-
tic Luft oder wie Energieübertragung Don einem Elektromotorzu
puls. Drehimpuls fließt nur durch feste, steife
tsrsuchen, ob der einer Spieluhr.Dieser Versuchsaulbau erfordert
Materialien, wie Holz oder Eisen, aber nicht
rchen- oder ein einegute mechanische Werkstatt,die die meisten
durch Gummi oder Papter.
i- Wir verbinden Schulennicht haben.Er ist aberso lehrreichund
m Elektromotor überraschend, daß er trotzdembeschrieben wer-
riluhr, Abb.9. Ob den soll. Ein Spielzeugmotor mit Untersetzungs-
Bemerkungen
omt. erkennt man getriebeund ein [leiner Akku werdenauf eine
Die Größe Drehimpulswird gewöhnlichals eine Platte montiert. Dies ist die Energiequelle.
Eine
h nur einerVerbin-
schwierigeGröße angesehen. Dafür gibt es zwei Spieluhrist der Energieempfänger. Beidekönnen
r lt{usik, es wird
' müssennoch eine Gründe: Bei der üblichen Einführung als Pro- durch einelangerote Welle miteinanderverbun-
dukt aus Masse,Abstand (Ortsvektor)und Ge- den werden.Die Welle der Spieluhrreicht über
Die Gehäusemüs-
gden. Der unbe- schwindigkeit werden diejenigen Eigenschaften die Spieluhr hinaus, so daß man die ganze An-
desDrehimpulses, die am leichtesten
zu begreifen ordnung an dieser Welle festhaltenkann. Die
dn Pfandflaschen-
sind, nicht deutlich: seineMengenartigkeitund Grundplatten von E,nergiequelleund Ener-
Motor und Spiel-
die Tatsache,daß er einem Erhaltungssatzge- gieempftingerkönnen ebenfallsmiteinander ver-
die Spieluhr mit
nügt. Ahn[ch wie bei der Energieerscheintbei bundenwerden.Es empfiehltsich,für diesezwei-
bg. Die Rücklei-
der traditionellenEinführungdie Drehimpulser- te Verbindungeineblaue Stangezu nehmen,die,
urso wie bei der
haltung als das ResultateineskompliziertenZu- bis auf die Farbe, genausowie die rote Welle
Htung des elektri-
sammenspielsvon Masse, Abstand und Ge- aussieht.Die Verbindungenhabenalso dieselben
lo ist.
schwindigkeit.Führt man dagegenden Drehim- Farben wie Hin- und Rückleitunseineselektri-
puls so ein wie eshier geschildertwurde,nämlich schenStromkreises.
als einen neuen,selbständigen Energieträger,so
erscheintdie Mengenartigkeitals Selbstverständ- a) Wenn man nur die rote Verbindungherstellt,
lichkeit, denn alle Energieträgersind mengenar- also nicht die Gehäusemiteinanderverbindet,
tig. Auf die ErhaltungdesDrehimpulsesbraucht und die Anordnung am Motor festhält,so dreht
gar nicht hingewiesenzu werden; sie wird von sich die ganze Spieluhr,aber sie macht keine
den Schülernerwartet. Musik, sie bekommtalso keineEnergie.
Der zweiteGrund daliir, daß der Drehimpuls den b) Hält man die Anordnungan der Spieluhrfest,
Ruf einerschwierigenGrößehat, ist berechtigter. so dreht sich der ganzeMotor, die Spieluhrbe-
Der Drehimpulsist ein axialerVektor. Da aber kommt keineEnergie.
in unsererEinführungnur eineKomponentedie-
sesVektorsbetrachtetwird, spieltder Vektorcha- c) Verbindet man die Gehäusemit Hilfe der
rakter desDrehimpulses hier keine Rolle. blauen Stange,so wird Energieübertragen,die
rote Welle dreht sich.
Damit ist, in dieserEinfiihrung wenigstens, der
Drehimpulsbegrifflichvon derselbenSchwierig-
d) Hält man die ganzeAnordnung am überste-
keit, oder besserLeichtigkeit,wie die elektrische
hendenEnde der roten Welle fest,so drehensich
Ladung.Die Fragenach der Richtungdes Dreh-
Motor, Spieluhrund blaueStangeum die festste-
impulsstromsdurch eine Welle ist übrigens ge-
henderote Welle herum. Man sieht daran, daß
nauso zu beantworten wie die Frage nach der
keineder beidenVerbindungenausgezeichnet ist.
Richtung des elektrischenStroms in einem
Draht: durch Definition. Die Diskussion von
Energieübertragungauf einenDynamo.Das wich-
Stromrichtungenfinden Schüleraber langweilig;
tigsteErgebnisdesobenbeschriebenen Versuchs,
man sollte sie deshalbdamit verschonen.Mit
i-1';s;rutffi.'; einer Fortsetzungder Behandlungdes Drehim-
nämlich daß der Drehimpuls eine Rückleitung
braucht, kann man auch mit einer einfacheren
pulsesbefaßtsich der 5. AufsatzdiesesHeftes.
Versuchsanordnung erhalten.Man lötet an die
I
wet Lrrehtmpuls.
Es ist wichtig,daß die Schülererkennen,daß der
Drehimpuls eine Rückleitungbraucht. Solange
Anschlüsseeineskleinen Dynamos(: Spielzeug-
motor) ein Birnchen. Die Welle des Dynamos
lic mit einer sich man diesenicht sieht,könnteman schließen, hier wird nun in das Bohrfutter einer elektrischen
tu- ein Elektro- liege ein Energietransport ohne Energieträger Handbohrmaschinegeklemmt. Läßt man die
; der Elektrizität vor. Die Notwendigkeit einer Rückleitung zeigt Bohrmaschine laufen, so dreht sich der ganze
| -ig"n noch in aber, daß es außer der Energienoch etwas ande- Dynamo mit, er gibt keineEnergiean das Lämp-
eine res gibt, das zwischen Quelle und Empfänger chenab. Erst wenn man das Gqhäusedes Dyna-
frehimpuls ausgetauschtwird. mos festhältleuchtet das Lämochen.

II ^1

i
Energieübertragung auf einen Kompressor. An Die Blätter der Pflanzen sind Energieumlader,
eine elektrische Handbohrmaschine schließt man die Energie vom Licht umladen auf pflanzliche
über eine etwa 50 cm lange Verlängerungswelle Substanzen, z.B. Holz. Sie brauchen dazu noch
einen Kompressor an, der als Znsatzgerät zut Wasser und COr, Abb. 10.
Antriebsmaschine im Handel ist. Sind Antriebs- Die Solarzelle 1ädt Energie vom Licht aul die
maschine und Kompressor nur durch die Welle Elektrizität. Die Glühlampe ist die Umkehrung {bb. 11 Umladerlc':
verbunden, so dreht sich der Kompressor mit der dazu. Der Sonnenkollektor lädt Enereie vom
Welle mit, es wird keine Energie übertragen. Als
Indikator für die Energieübertragung zieht man
Licht aufs Wasser. r*=
I Kraft- lEnere
über die Luftaustrittsöffnung des Kompressors | ..',.
| *..r f------1/
Bemerkungen I Fa-
einen Luftballon. Nur wenn Energie übertragen , :i t,,t,,EtektriZ
wird, wird der Luftballon aufgeblasen.Verbindet
Daß Licht hier als gesonderter Energieträger er-
man die Gehäuse von Kompressor und Bohrma- lbb. 12 Umladerlc'
scheint, liegt daran, daß in diesem Kurs die En-
schine, so bläht sich der Luftballon auf. Stellt
tropie nicht auftritt. Hätte man die Entropie als
man die Verbindung dadurch her, daß man die J \
Energieträger eingeführt, so wäre das Licht nur
beiden Geräte mit den Händen festhält, so spürt
eine von mehreren Möglichkeiten des Entropie-
man den Drehimpulsstrom in Händen und Ar-
transports. Licht ist insofern schwieriger a1s die
men.
bisher behandelten Energieträger, als Licht er- ^/\\\'z
zeugt und vernichtet werden kann. Die Vernich- / t/"\'
t al^.\'
'/t
tung ist allerdings auch nur in unserer Darstel- t \
a '|.l
lung möglich: Die E,niropie des Lichts kann na-
13. Der Energieträger Licht türlich nicht vernichtet werden. Aber sie kann
zum Beispiel mit einem Wasserstrom abtranspor-
tiert werden, wie es im Sonnenkollektor ge-
schieht. Sie läuft mit der Energie durch den
\
Unterrichtsablauf Wandler hindurch. Licht ist also ein Einwegfla-
schen-E,nergieträger,der in unserer Darstellung
Dem Energieträger Licht sind wir schon flüchtig im Empftinger restlos verschwindet, im Gegen-
begegnet.Wir wollen ihn jetzt besserkennenler- satz zv anderen Einwegflaschen-Energieträgern,
nen. Energiequellen sind die Sonne und Lampen, die sich in irgendwelche Abfallstoffe oder Abgase
Empftinger sind Solarzellen, Sonnenkollektoren verwandeln.
und die Blätter der Pflanzen. Als Transportvor- { b b . 1 - 1D i c K r i . l . : r
richtung sind alle durchsichtigen Stoffe geeignet, ;tnrpe einc clcl'l::s
Die Energieform Wärme tritt in diesem Kurs
auch Vakuum. Licht, das von einer Lampe aus- versteckt auf als Energie, die mit warmem Wasser
geht, kann man vergleichenmit Wasser,das man
transportiert wird, mit warmer Luft oder mit Erperimente
in alle Richtungen spritzt. Wenn man einen Was- Licht. Es würde Verwirrung stiften, wenn wir
serstrom vollständig an eine bestirnmte Stelle lei- diesedrei Energietransporteunter einem einzigen
I o r . l ü h r u n qt , i n t
ten will, nimmt man ein Rohr. Wenn man Licht Namen, nämlich ,,Wärme", zusammenfaßten,ab- l l , r s s g r Ä o c l l c r rm
vollständig an eine bestirnmte Stelle leiten will, gesehen davon, daß wir Energieformen sowieso
nimmt man einen Lichtleiter. Man kann Wasser I r'rl ülrunq eint'
nicht beim Namen nennen wollten, Wir benutzen
auch n.rit einer Spritze recht weit bringen, ohne t r t t . , r s r r r ' / t r o t gc
deshalb das Wort Wärme genauso wie wir die
daß es zerstreut wird. Ebenso kann man Licht 8r'rtr'//r /ritr.
Wörter Hitze oder Kälte benutzen,d.h. wir den-
mit einem Reflektor oder mit Linsen recht weit ken dabei nicht an eine bestimmte physikalische Errriirlltglt t'irtt's
bringen, ohne daß es zerstreut wird.
Größe. Die Wörter warm und kalt dagegenbezie- strtltler.
Es gibt Licht, das man nicht sehen kann. Daß es hen sich auf Temperaturen.
dieses Licht wirklich gibt, sieht man daran, daß
es Energie transportiert. Mit einem Infrarotstrah- Es ist nicht beabsichtigt, mit dieser Unterrichts-
ler kann man Gegenständeerwärmen. einheit die Optik, oder auch nur einen Teil l{. Ketten ror
davon, abzudecken.Die Optik, deren Hauptinter-
esse in der Untersuchung von Abbildungen be-
steht, tritt in diesem Kurs nicht auf. Die zentrale L'nterrichtsablrr
physikalische Größe der Optik ist nicht die Ener-
2 gie, sondern die Information. Mit der Infor- Drc Zeit ist län1
Abb. l0 Die Blätter der Bäume laden Energie um von Licht auf
mationsübertragung wird sich die Fortsetzung hdcr hintc'rern
Holz. diesesKurses befassen. crner früherc'n t

48
I
! Energieumlader,
fcn auf pflanzliche
lrchen dazu noch

,om Licht auf die


rl die Umkehrung Äbb.ll Umladerkettemit den EnergieträgernElektrizität, Drehimpuls,Wasser,Drehimpuls,Elektrizität, Licht
Edt Energie vom

I Energieträger er-
Abb.12 Umladerkettemit den EnergieträgernElektrizität, Drehimpuls,Luft, Drehimpuls,Elektrizität, Licht
*m Kurs die En-
I die Entropieals
ilre das Licht nur
lcn des Entropie-
pcüwierigerals die
frr, als Licht er-
bnn. Die Vernich-
i unsererDarstel-
b Lichts kann na-
b- Aber sie kann
[rom abtranspor-
tocnkollektor ge-
tcrgie durch den
lo ein Einwegfla-
bcner Darstellune
fit&t. im Gegen-
lcEnergieträgern,
oOerAbgase
fffe
I Abb.13 Die Kästchenkönnen zu Umladerkettenzusammengelegt
pumpe eine elektrischeWasserpumpe.
werden.So entstehtaus einem Elektromotor und einer Wasser.
in diesem Kurs
?armem Wasser
Luft oder mit Experimente aberjetzt soll ein Spieldarauswerden,möglichst
liften, wenn wir viele Energieumlader
Vorführung
einerSolarzelle. hintereinanderzu schalten.
einemeinzigen
Wir bauennoch einmalden Wasserkreislauf aul
menfaßten, ab- Wasserko
chenmit Sonnenlicht. trei6en mit der Turbine einen Dynamo an und
üormen sowieso
Vorführung einesSonnenkollektors. schließenan den Dynamo eine Lampe an. Das
Wir benutzen
SchemadieserKette zeigt Abb. 11. Oder es wird
üso wle wlr d1e Untersuchung einer PJlanze,die man ins Dunkle
gestellthat. eineKettemit Gebläse(:Staubsauger) und Wind-
d.h. wir den-
rad aufgebaut, Abb. 12.
lrc physikalische ErwärmeneinesGegenstandes
mit einemInfrarot-
pr dagegenbezie- Wir zeichnenUmladerkästchen, schneiden sieaus
strahler.
und legen sie zu Umladerkettenhintereinander,
Abb. 13. Zwei Kästchendürfen nur dann anei-
Unterrichts- nandergelegtwerden,wenn der Trägerstromam
nur einen Teil 14. Ketten von Energieumladern Ausgang des einen derselbeist wie der Träger-
Hauptinter- strom am Eingang des anderen.
Abbildungenbe- Wir stellen fest, daß es zu jedem Umlader eine
euf. Die zentrale Unterrichtsablauf Umkehrung gibt. Abb. 1.4 zeigt ein Beispiel.
nicht die Ener- Manchmal können beide Funktionensogar von
Mit der Infor- Die Zeit ist längst reif dafür, daß wir Energieum- ein und demselbenGerät wahrgenommenwer-
die Fortsetzung lader hintereinanderschalten.Wir haben das in den: Ein Fahrraddynamokann auch als Motor
einer früheren Unterrichtseinheitschon gemacht, laufen. Der Motor einer Lesolokomotivekann

49
rtzte Ecke de
lleiner Motor r
rigt deutlich. d
gie über lange !
tpn.

Ein Fahrraddyn
Jlädchen eines ,
cüen des zweil
rieder eine sin
Abb.14 Das Schema der Wasserpumpe ist die Umkehrung des Abb.16 Welche Energieumlader gehören zu diesen Bildern?
Schemas der Wasserturbine. euch fur sie gib
Bemerkungen Als..Umformer-
jalem Fahrradd
als Dynamo benutztwerden,eine Waschmaschi- In dieserUnterrichtseinheitwerdendie Früchte
nenpumpekann als Turbine laufen,ein Propeller langerVorbereitungengeerntet.Fast allesbisher Ein Elektomott
als Windrad verwendetwerden. behandeltekommt zur Anwendungund ordnet lzgaSchienenkr
sich in ein einfachesSchemaein. Diese Unter- zlei elektrische
Wenn wir solche Umladerkettenzusammenset- richtseinheitsollte ausführlichbehandeltwerden, -cät angeschlo
zen,kann es vorkommen,daß anscheinend sinn- dennsie macht Spaß,und sie ist nützlich.Es gibt Dtive mit der
lose Anordnungenzustandekommen, etwa die viele interessanteVersuche,und es gibt einfache Drive mit. ohn
der Abb. 15: Erst wird vom Drehimpulsauf die logischeSpielereien, z.B. dasZusammenlegen der rird. Der Moto
Elektrizität umgeladenund dann wieder zurück. Umladerkästchen auf dem Schreibprojektor. Die ve arbeitet
Können wir die Energienicht gleich auf dem Unterrichtseinheit bringt aberauch ein Yerständ- t auch m
Drehimpulslassen? nis für Strukturenwie z.B. das der Energieüber-
tragung mit dem elektrischenStrom, das man
Wir erkennenbald, daß diese Kette durchaus kaum bekommt,wennman - wie essonstüblich Waschmas
nicht sinnlos ist. Sie ist vorteilhaft,wenn man ist - a1le Elemente einzeln behandelt, geord- sie am h
Energieüber langeStreckenübertragenwill. Der net nach ,,physikalischenPhänomenen":Den ne. (
Drehimpuls ist dazu ungeeignet.Wir laden ihn Motor bei der magnetischen Wirkung deselektri-
schenStroms,den Dynamo bei der Induktion, Waschmo
deshalbauf die Elektrizität um und beim Emp-
die Energieübertragung beim OhmschenWider- schließt si
länger wieder zurück auf den Drehimpuls.Die
stand. daliir. dr
elektrischeEnergieversorgung durch das Netz ist
Strahl bild
ein Beispielfür dieseAnordnung.Aber auch in
Experimente auf dem 51
jedem Auto wird diese Umladerketteangewen-
det, um Energievom Automotor zum Scheiben- Umladerketten.Kraftwerk Elektromotor
wischerund zu anderenElektromotorenim Auto Pumpe - Turbine - Dynamo - Lampe;Kraft-
zu transportieren.Ein analogesVerfahrenwird werk - Elektromotor- Gebläse- Windrad -
beim Baggerverwendet.Die Energiewird vom Dynamo - Lampe; Dampfkessel- Dampfma- Energiesp
Drehimpuls auf das Hydrauliköl geladen,zum schine- Dynamo - Elektromotor- Dynamo -
Empftinger, etwa den Rlidern oder Ketten des Lampe.
Baggers, transportiertund dort mit einemHydro-
Ein Fahrraddynamokann als Motor uerwendet
motor zurück auf den Drehimpulsgeladen.
werden.Man läßt den Dynamoam Fahrradmon-
Es folgen Denksportaufgaben:Es wurde verges- tiert, schließtihn an eine Quellemit etwa 10V gibt Energi
Wechselstroman. Er treibt das Rad des Fahrra- Energiehab
sen, in einen Umladerkastenden Namen des
desan. brauchrsi
Umladershineinzuschreiben, Abb. 16. Wie heißt
der Umlader? Zusammengesetzte Umlader wie Energieübertragung mit dem elektischenSnom. bringen zu d
etwa die elektrischeWasserpumpeoder dasWas- Die Turbine treibt einen Dynamo an. Vom Dy- Leitung führ
t sle zg\q
serkraftwerkwerdenin ihre Bestandteile
zerlest. namo führt eirrelangeLeitung in die entgegenge-
man sre zu I
nicht gcnr
hierf

diskutierc
Abb. 15 Diese Anordnung aus Generator und Elektromotor verwendet man, wenn Energie über längere Strecken transportiert werden
bcliebiger R
soll. ie. Akkq

50
setzte Ecke des Klassenraums.Dort wird ein flasche, Uhrfeder, Schwungrad, Flektroboiler,
kleiner Motor angeschlossen. Diese Anordnung Nachtspeicherofen, Pumpspeicherwerk,Leucht-
zeigt deutlich, daß es unzweckmäßigwäre, Ener- farbe.
gie über lange Streckenmit Achsen zu übertra-
gen. Das Schema eines Energiespeichers,
des Akkus,
zeigt Abb.17.
Ein Fahrraddynamotreibt einen anderenan. Das
Rädchen eines Dynamos treibt direkt das Räd-
chen des zweiten Dynamos an. Dies scheint
wieder eine sinnlose Anordnung zu sein. Aber
auch für sie gibt es eine nützliche Anwendung:
Als ,,Umformer" (dieserVersuchgelingt nicht mit
jedem Fahrraddynamo).
!n die Früchte
trt alles bisher Ein Elektromotor läuft als Dynamo. Auf einem Abb.17.Schemades Energiespeichers
Akku. Der Einganglinks
lg und ordnet lego-Schienenkreisfür Netzbetriebbefinden sich O"* zum Laden, der Ausgang rechts unten zum Entla-
:f;;:
, Diese Unter- zwei elektrischeLokomotiven.Das Netzgerätist
;odelt werden, nicht angeschlossen.
Schiebtman die eine Loko-
plich. Es gibt
motive mit der Hand, so ftihrt die zweite Loko-
Bei jedem Speicherfragen wir danach, welches
I Bibt einfache motive mit, ohne daß sie von der erstenberührt
der Energieträgerbeim Laden, und welchesder
lmenlegen der wird. Der Motor der ersten,geschobenen Loko- Energieträgerbeim Entladen ist. Wir stellenfest,
lrojektor. Die motovearbeitetals Generator.DiesesSpielfunk-
daß ä spe'ichergibt, u"l Jenen aer ;r*d;;t;;;
[cin Verständ- tioniert auch mit manchenanderenGliichstrom-
mitgespeichertwird, etwa das Schwungradoder
I Energieüber- Modelleisenbahnfabrikaten. der Benzintank,und solche.bei denen der Ener-
[m, das man gieträgernicht mitgespeichertwird, etwa der Ak-
p sonstüblich Eine Waschmaschinenpumpe läuft alspumpe.Man
pdelt, geord- treibt sie am bestenper Hand mit einer Hand- ku oder der Aufziehmotor.
Fen": Den bohrmaschine,die eine übersetzunghat, an. Außerdem stellen wir bei jedem Speicherdie
f deselektri- Frage, woran man erkennt, ob er voll oder leer
Eine Waschmaschinenpumpe läuft als Türbine.
fr Induktion, ist, Wir wollen das feststellen,
ohne Energieher-
Man schließtsie an die Wasserleitungan. Man
fden Wider- auszunohmen,also nicht, indem wir ausprobie-
sorgt dafür, daß das hineinströmendeWasser ren, ob Energiedrin ist. Beim Akku zum Beispiel
I einenStrahlbildet.Waschmaschinenpumpenfi ndet
I man auf dem Sperrmülloder beim Schrotthänd-
siehf'manes an der Säurekonzentration oder an
I ler.
der elektrischenSpannung,beim Benzintank am
Füllstandoder am Gewicht.
Fromotor
lrmpe; Kraft- MancheSpeicherhabenein Leck. Sie laufenvon
I winarao - allein leer. Ein Schwungradzum Beispiel bleibt
I Dampfma- 15. Energiespeicher nach einigenSekundenoder Minuten stehen.Wir
-
oVnu-o gebenzu jedem Speicherdie Zeit an, in der er
I von allein leerläuft.
I
lr oerwendet Unterrichtsablauf Zu möglichstvielen SpeichernwerdenVersuche
Fhrrad mon- gemacht:Die Speicherwerdengeliillt, geleert,es
I etwalov Es gibt Energiequellen,die keinen Eingang liir wird untersuchtworan man erkennt,ob sie voll
I dcs Fahrra- die Energiehaben. Sie werden mit der Zejt leer. sind.
Man braucht sie erstens,um Energiean einenOrt
Strom. zu bringen,zu dem kein Kabel oder keinesonsti- Bemerkungen
Vom Dy- ge Leiiung fiihrt, z.B. in der Armbanduhr. Man
braucht sie zweitens,um Energieaufzuheben,da- Die BegriffeEnergiespeicher und Energieumlader
qrtgegenge-
mit man sie zu einerZeithat, zu der sonstkeine, legen keine Klasseneinteilungvon Geräten im
oder nicht genug Energie zur Verfügung steht. mathematischenSinn fest.Tatsächlichkann man
Beispiele hierfär sind der Autoakku und der oft gar nicht entscheiden,ob ein Gerät Speicher
Nachtspeicherofen. oder Umlader ist. Einige der Geräte, die wir als
Speicherbezeichnethaben, laden nämlich Ener-
Wir diskutieren möglichst viele Energiespeicher gie von einem Energieträgerauf einen anderen
in beliebigerReihenfolge,z.B. Taschenlampen- um, nur mit einer zeitlichen Verzögerung,etwa
batterie, Akku, Heizöltank, Gasflasche.preßluft- die Taschenlampenbatterie. Und in manchenGe-

51
räten, die wir als Umlader bezeichnet haben, wird mit die Schüler sehen,daß man auch beim Laden Haben andere Energieul
Energie gespeichert,d.h. zeitlich verzögert abge- zwei Leitungen braucht (der Energieträger wird ausgang?Wir untersucü
geben, z.B. in einem Kraftwerk. Aber auch jeden nicht mitgespeichert). Man kann einen Akku brennungsmotor und Sl
Automotor könnte man als Speicher bezeichnen: selbst bauen, indem man in ein Becherglas zwei daß jede Maschine einel
Im ersten Takt nimmt er Energie auf, und im kleine Bleiplatten hängt und Schwefelsäurehin- bare Energie hat. Bei jei
dritten Takt, also zeitlich verzögert, gibt er die eingießt. Dieser Akku kann während einer Un- len wir die Frage: \f,'a
Energie wieder ab. Wir machen die Einteilung in terrichtsstunde geladen und dann über ein Birn- Kühlausgang verschlie&
Speicher und Umlader, indem wir nach der Ver- chen entladen werden. kungsgrad?
wendung des Gerätes fragen. Ist die zeitliche Ver- PrelSluftreseruoir.Als Preßluftreservoir nehmen Bei den betrachteten I-n
zögerung der Energieabgabe beabsichtigt, so ist wir das Ersatzrad eines Autos. Es wird geladen loren. Läßt sich bei der I
das Gerät ein Speicher. Auf jeden Fall messen mit einer käuflichen Autoluftpumpe (an der sich der vielleicht Energie ga
wir dieser Einteilung keine grundsätzliche Bedeu- auch ein Manometer befindet). Man entlädt es, Elektromotor als D1'na
tung bei, sie ist physikalischbelanglos. indem man eine Spielzeugdampfmaschinedamit Energie zum Kühlausgat
antreibt. Dynamo muß gekühlt w
Das wichtigste praktische Ziel dieser Unterrichts- Abb. 19 dargestellt. Es
einheit besteht darin, daß Schüler eine ganze Aufziehauto, Schwungradauto, Gewichtsuhr,
Umkehrung des Elektt
Klasse neuer Geräte kennen- und beschreiben Leuchtfarbe...
wir nämlich alle Energie
lernen. so hätten wir das Schem

Das wichtigste Ztelim Hinblick auf das Verständnis


der Physik ist die Feststellung,daß man den Energie- 16. Irreversibilität von Energieumladern
inhalt einesphysikalischen Systemsstetsan mehreren
physikalischen Größen erkennt. Damit wird der
erste Schritt zur Fortsetzung des in diesem Kurs Unterrichtsablauf
verfolgten Konzepts getan. Bisher wurden nur
Energietransporte,d.h. Prozesse betrachtet. Zu Wir betrachteneine elektrischeHandbohrma-
deren Behandlung braucht man nicht, um es in den schineoder einen elektrischenKüchenmixeret-
Worten des Physikers auszudrücken, die Energie wasgenauerwährender läuft und stellenfest,daß
als Funktion der anderen Variabien des betrach- sich seitlicham Gerät Schlitzebefindenaus de-
teten Systems und damit die Zustände des Sy- nen Luft herausströmt.Sieht man durch die
stems zu kennen; es genügt die Kenntnis der Schlitzein das Gerät hinein, so entdeckt man
Gibbschen Fundamentalfurm. Später, in höheren einenVentilator.DiesesGebläsewird zum Küh-
Klassen, werden Zustände untersucht. Dabei wird len des Motors gebraucht.Aus den Schlitzen
sich die Frage stellen: Wie hängt die Energie kommt alsoEnergieheraus,die wir nicht benöti-
eines Systems ab etwa von seiner Temperatur, gen.Der Elektromotorhat zweiEnergieausgänge.
seinem Druck oder seiner Geschwindigkeit? SeinSchemazeigtAbb. 18.Den unterenAusgang
nennenwir den Kühlausgang.Die Energie,die
Mit der Frage nach der Leckrate der Speicher ist hier herauskommt,ist für uns verloren.Wenn
beabsichtigt, den Schülern Mut zum Abschätzen man den Energiestrom, der mit dem gewünschten
zu machen. Wie lange läuft ein Schwungrad, 1 Energieträger,dem Drehimpuls, herauskommt
Sekunde, 1 Minute, 1 Stunde, I Tag oder 1 Jahr? durch den hineinfließendenEnergiestromteilt,
Wie lange bleibt die Luft in einer Preßluftflasche, erhält man den Wirkungsgrad.
L Tag, 1.Jahr, 10 Jahre, 100 Jahre?

Abb.20 So sieht die eraltc


Schemas aus. Einen Drnarno
Experimente nicht.

Schwungrad.Das Schwungrad aus der Sammlung


wird mit Hilfe einer elektrischen Handbohrma- Jeder Energieumlader !
schine ,,geladen".Es ist zweckmäßig, dazu an die wir viele Umlader hiorr
Bohrmaschine eine käufliche Gummischeibe se Verluste sehr gro0
(normalerweiseals Halterung für Polierpapier) zu einmal die Umladerke
montieren. tor-Pumpe-Turbine-DY
Akku. An einem vollen und einem leeren Akku schnitt 14) auf und sd
Abb.18 Der Elektromotor hat zwei Energieausgänge.Der nach
wird das Säureprüfgerät ausprobiert. Der leere unten weisendePfeil stellt den,,Kühlausgang" dar. Die Energie,
vorn hinein- und *ic
Akku wird an ein Ladegerät angeschlossen,da- die hier herauskommt ist unbrauchbar. Der Elektromotor brat

52
! beim Laden Haben andere Energieumlader auch einen Kühl- bekommt noch 3 W. Der Rest ist verlorengegan-
;bträger wird ausgang? Wir untersuchen Dampfmaschine, Ver- gen.Der Wirkungsgrad der ganzenKette beträgt
cinen Akku brennungsmotor und Stirlingmotor und finden, also nur 3W600W:0,005. Die brauchbare
lcherglaszwei daß jede Maschine einen Ausgang für unbrauch- Energie nimmt durch häufiges Umladen immer
cftlsäure hin- bare Energie hat. Bei jedem dieser Umlader stel- mehr ab.
rd einer Un- len wir die Frage: Was passiert wenn wir den Wir zeigen in einem Experiment, daß Wasser,
iber ein Birn- Kühlausgang verschließen? Wie groß ist der Wir- wenn man es transportiert und dabei oft umlädt,
kungsgrad? auch immer wenigerwerdenkann. Trotzdem sind
voir nehmen Bei den betrachteten Umladern geht Energie ver- wir überzeugt, daß man das fehlende Wasser,
rird geladen loren. Läßt sich bei der Umkehrung dieser Umla- wenn man nur sorgfältig genug sucht, irgendwo
I (an der sich der vielleicht Energie gewinnen? Wir lassen einen anderswiederfinden könnte.Bei der Energieist es
u entlädt es, Elektromotor als Dynamo laufen. Strömt jetzt genauso:Auch wenn am Ende der Kette nur
rchine damit Energie zum Kühlausgang hinein? Nein, auch der noch ein Bruchteil der am Anfang hineingesteck-
Dynamo muß gekühlt werden. Sein Schema ist in ten Energie ankommt, sind wir überzeugt,daß
Abb. 19 dargestellt. Es ist also nicht genau die die fehlende Energie nicht aus der Welt ver-
Gewichtsuhr,
Umkehrung des Elektromotorschemas. Hätten schwundenist. Sie muß an irgendeineranderen
wir nämlich aIIe Energiepfeile einfach umgekehrt, Stelleaus der Kette herausgeflossensein.
so hätten wir das Schema der Abb.20 erhalten.
Bemerkungen
üdern Die beidenwichtigstenErgebnissedieserUnter-
riöhtseinheitsind:
- Energiewandler sind irreversibel,Energiever-
schwindet durch Lecks und wird unbrauch-
bar;
lrndbohrma- - die Energiebleibt erhalten.
ücnmixer et-
dbn fest,daß Das wichtigereErgebnisist das erste.Es ist die
ldcn aus de- Form des zweiten Hauptsatzes,in der er für
I durch die praktischeAnwendungenam bedeutsamsten ist.
Abb.19 Das Schemades Dynamosist nicht die Umkehrung
[tdeckt man des Elektromotor-Schemas,denn auch der Dynamo hat einen Mit dieserErkenntniswerdendie Umladerketten,
rd zum Küh- zwäitenAusgang,nicht einenzweitenEingang. die wir früher gezeichnethaben, realistisch.Es
bn Schlitzen mag ungewohnterscheinen, daß hier die ,,Abwär-
licht benöti- me" einesElektromotorsin denselbenTopf ge-
lgicausgänge. worfen wird wie die Abwärme einesKraftwerks.
lm Ausgang Man könnte einwenden, die erstekönneja durch
Energie, die geeignete KonstruktiondesMotors beliebigklein
[oren. Wenn gemacht werden, die zweite dagegennicht. Bei
3ewünschten der Art, wie wir das Kraftwerk betrachten,näm-
fcrauskommt lich als Umlader von Kohle auf Elektrizität,ist
frrtrom teilt, aber auch die Abwärme des Kraftwerks nicht
naturnotwendig. In dem Kasten,der diesenUm-
lader darstellt,könnte sich ebensogut ein Gerät
befinden,das die Kohle nicht erst verbrennt,das
Abb,20 So sieht die exakte Umkehrung des Elektromotor-
Schemasaus. Einen Dynamo mit diesemSchemagibt es aber also nicht dem Carnot-Wirkungsgradunterliegt,
nicht. sonderndie Energievon der Kohle auf die Elek-
trizität umlädt ohne den Umweg über die Wärme
zu gehen,also etwa eine Brennstoffzelle.
JederEnergieumlader hat alsoVerluste.Schalten
wir viele Umlader hintereinander,so können die- Das zweite Ergebnis dieser Unterrichtseinheit,
se Verluste sehr groß werden.Wir bauen noch nämlich daß die Energie irgendwo bleibt, auch
einmal die Umladerkette Kraftwerk-Elektromo- wenn wir nicht so genau wissen wo, ist nichts
tor-Pumpe-Turbine-Dynamo-Lampe (siehe Ab- wesentlich Neues, denn während des ganzen
schnitt 14) auf und sehennach, wieviel Energie Kurses wurde die Energieerhaltungbereits als
vorn hinein- und wieviel hintefl herausströmt. eine Selbstverständlichkeitbetrachtet. Ttotz-
Der Elektromotor braucht 600W, das Birnchen dem kommt es hin und wieder vor, daß ein

53
Schüler die Konstruktion eines Perpetuum Mobi- Wirkungsgradeiner Energietransportkette.Energie Wir wollen Veri
le vorschlägt, etwa einen Motor, der über eine wird über die aus Kraftwerk-Elektromotor-Pum- tersuchen: \Ä'elc
Achse einen Dynamo antreibt, und der seine pe-Turbine-Dynamo-Lampe bestehende Kette mit eine Verbrer
elektrische Energie vom Dynamo selbst be- transportiert, und der Wirkungsgrad wird berech- hen dabei? Ist d
kommt. Wir erklären diesem Schüler nicht, wie es net. fach die Luft. d
häufig geschieht, seit 200 Jahren versuchen die Hält man an de
Wirkungsgrad einer Wassertransportkette. In ei-
Menschen ohne Erfolg solche Maschinen zu kon- motors eine kal
nem Spiel mit Wasser lernen die Schüler, daß
struieren usw. Diese Antwort scheint die Kinder flüssiger Nieders
Wassertransport auch einen schlechten Wir-
wenig zu befriedigen.Wir erklären ihnen die Un- Flüssigkeit? Un
kungsgrad hat, wenn man den Wasserträger oft
möglichkeit der Maschine anders: ,,Stell dir vor, können, müssen
wechselt. Es werden mehrere Mannschaften zu
der Dynamo hat gerade 10J abgegeben, diese unterschiedliche
etwa 10 Schülern gebildet. Jede Mannschaft be-
fließen nun zum Motor, der lädt sie um auf den ähnliche Stoffe r
kommt 500 ml Wasser. Es ist das Ziel, möglichst
Drehimpuls, dann fließen sie zurück zum Dyna-
viel davon über einen vorgeschriebenenWeg zu Es werden viele
mo, der lädt sie wieder zurück auf die Elektrizi-
transportieren. Dieser Weg besteht aus mehreren Bei jedem wird
tät." Der Schüler sagt dann gewöhnlich: ,,Ja,das
Teilen. Von der ersten ztr zwetten Station wird schaften er sich
meinte ich." Darauf sagt der Lehrer: ,,Stell dir
das Wasser in der hohlen Hand transportiert, von det. Dabei entst
nun vor, beim Umladen geht jedesmal 1J ver-
der zweiten zur dritten Station durch einen
loren ...". Wichtig an dieser Erklärung ist, daß sie
Schlauch, der nicht dicht ist, von der dritten zur Aggregatzus
nicht in abstrakten Worten geführt wird, sondern
vierten mit einer Spritzflaschedurch die Luft, von Farbe
daß man von einem ganz bestimmten Energiepa-
der vierten zur fünften durch ein Eisenrohr, unter durchsichtig
ket sprichl Ein Schüler wird nie auf die Idee
dem Bunsenbrenner stehen, so daß ein Teil des leitet Elektri;
kommen, daß 1 Joule aus dem Nichts entsteht.
Wassers verdampft (das Wasser muß mit einer magnetisch
Daß Energie nicht nur beim Umladen auf einen Pipette in das Rohr gespritzt werden, sonst kühlt hart (leitet dr
anderen Energieträger, sondern auch auf dem das Rohr zu stark ab), von der fünften zur sech- schwimmt ir
Transportweg verlorengeht, kann kurz angespro- sten Station mit einem Schwamm. Der Wirkungs- Wasser
chen werden. Die ausfi.ihrlicheBehandlung dieses grad dieser Wassertransportketteist etwa so klein guter Wärm(
Themas soll aber erst zu einem späteren Zeit- wie der der Energietransportkette im vorigen Geruch
punkt geschehen,zusammen mit der Einführung Versuch. In einem Punkt scheint die Analogie brennbar -
des Begriffes Widerstand. nicht korekt zu sein: Beim Wassertransport geht in Wasser lö
mehr beim Transportieren als beim Umladen ver- zusammendr
loren. Man erklärt den Schülern bei der Gelegen- bar
Experimente
heit, daß Energie auch beim Transport verloren- plastisch -
Untersuchung eines Elektromotors. Elektromo- geht. dünnflüssig
toren haben einen Kühlausgang.
Mit den Eigens
U nt er suchung uon B enzinmot or en. Kleine Benzin-
sehr viele Stoffe
motoren haben Kühlrippen, große meist einen
17. Eigenschaften von Stoffen deutig charakte
Wasserkühler. Die Schüler sehen sich den Kühl-
Stoff damit. Z$'
kreislauf des Autos an einem Auto auf dem Leh-
ten Eigenschaft
rerparkplatz an. Man läßt' einen kleinen Benzin- Unterrichtsablauf
verschiedene S
motor im Klassenzimmer laufen und stellt fest,
Manche Energieträger verändern sich sehr stark, deshalbunzähl
daß die Kühlrippen warm werden.
fahren erfunde
wenn sie ihre Energie abladen. Aus Benzin und
Untersuchung des Stirling-Motors (falls in der unterscheiden.
Heizöl werden Abgase, aus Holz und Kohle wer-
Sammlung vorhanden). Man läßt den Motor bei Beispiel ist das
den Asche und Rauch. Solche Energieträger
niedriger Stromstärke (Rotglut der Heizung) lau- man entscheide
nennt man Brennstoffe. Bemerkenswert ist, daß
fen. Schaltet man nun die Wasserkühlung ab, so ist oder nicht.
ein Umlader, der Energie von einem Brennstoff
bleibt der Motor nach kurzer Zeit (weniser als 1
auf irgendeinen anderen Energieträger umlädt, Die Eigenscha
Minute) stehen.
außer dem Brennstoff noch Luft braucht. Die nicht unveränd
U nt ersuchung einer D ampfmaschine mit Kond ensa- Luft ist genauso notwendig wie der Brennstoff. oder Druck. so
ror. Schaltet man die Kühlung des Kondensators Genaugenommen ist also nicht der Brennstoff genschaften. tÄ
ab, so bleibt die Maschine nach einiger Zeit allein der Energieträger, sondern Brennstoff und werden leste St<
stehen. Dabei gleichen sich die Drucke in Kessel Luft zusammen. Im Umlader läuft eine Stoffum- ker, Blei, Glas.
und Kondensator an. (Leider gibt es kaum Schu- wandlung ab: Aus Brennstoff und Luft werden meisten Stoffen
len, die eine Dampfmaschine mit Kondensator in Abgase. Diese Stoffumwandlung nennt man Ver- tur, der Schme
der Sammlung haben.) brennung. tur zunlmmt u

<A
sprtkette. Energie Wir wollen Verbrennungsvorgänge genauer un- werdenflüssigeStoffegasförmig:Wassergeht bei
,lcktromotor- Pum- tersuchen: Welche Stoffe werden gebraucht, da- 100'C in unsichtbarenWasserdampf über. Flüs-
bestehende Kette mit eine Verbrennung stattfindet, welche entste- sigeLuft verdampftbei etwa -200'C. Wenn die
sgrad wird berech- hen dabei? Ist das Abgas eines Automotors ein- Temperaturzunimmt,
fach die Luft, die in den Motor hineinströmt?
]sgnrtkette. In e'- Hält man an den Auspuff eines laufenden Auto- - leitet ein Kupferdraht die Elektrizität schlech-
die Schüler, daß motors eine kalte Glasplatte, so bildet sich ein tef;
schlechten Wir- flüssiger Niederschlag. Was fiir ein Stoff ist diese - ändern Flüssigkristalle ihre Farbe;
L \\'asserträger oft Flüssigkeit? Um diese Fragen beantworten zu - wird Plastik weich;
\{annschaften zu können, müssen wir uns klarmachen, woran man - wird Schmierö1dünnflüssiger;
c \lannschaft be- unterschiedliche Stoffe erkennt, und wie man - wird Salz besserlöslich.
hs Ziel, möglichst ähnliche Stoffe voneinander unterscheidet.
Wenn der Druck abnimmt, wird flüssiges Butan
triebenen Weg zu Es werden viele verschiedene Stoffe untersucht. gasförmig. Das sieht man bei Wegwerffeuerzeu-
tcht aus mehreren Bei jedem wird festgestellt, in welchen Eigen- gen.
iten Station wird schaften er sich von anderen Stoffen unterschei-
transportiert, von det. Dabei entsteht eine Liste von Eisenschaften: Bei Verbrennungsvorgängen spielen Gase eine
r,on durch einen besondere Rolie. Deshalb werden die Eigenschaf-
rn der dritten zur Aggregatzustand ten einiger Gase genauer untersucht: Luft, Sauer-
urch die Luft, von Farbe stoff, Stickstof! Kohlendioxid, Propan und Was-
r Eisenrohr,unter durchsichtig (leitet Licht) - undurchsichtig serstoff. In den meisten Eigenschaften unserer
daß ein Teil des leitet Elektrizität - leitet sie nicht Liste stimmen diese Gase überein: Sie sind alle
r muß mit einer magnetisch - nicht magnetisch durchsichtig, farblos, unmagnetisch, schlechte
rden. sonst kühlt hart (leitet den Drehimpuls) - weich Wärmeleiter, schlechte Elektrizitätsleiter und so
fünften zur sech- schwimmt in Wasser - schwimmt nicht in weiter. Trotzdem gibt es Eigenschaften,in denen
n- Der Wirkungs- Wasser sie sich voneinander unterscheiden.Eins von ih-
: isr etwa so klein guter Wärmeleiter - schlechter Wärmeleiter nen unterscheidet sich im Geruch: Propan hat
:clte lm vorigen Geruch einen eigenartigen Geruch, die anderen iinO g.-
rol die Analogie brennbar - nicht brennbar ruchlos. Einige unterscheiden sich in der Brenn-
scnransport geht in Wasser löslich - in Wasser nicht löslich barkeit: Wasserstoff und Propan brennen, Stick-
im Umladen ver- zusammendrückbar - nicht zusammendrück- stoff und Kohlendioxid nicht, diese Gase erstik.
bei der Gelegen- bar ken sogar eine Flamme. Sauerstoff selbst brennt
ursport verloren- plastisch - elastisch nicht, aber er fördert die Verbrennung.
dünnflüssig - zäh.
Wie kann man Wasserstoff und Propan vonein-
Mit den Eigenschaftender Liste kann man zwar ander unterscheiden?Einmal ist die Farbe der
Flammen nicht dieselbe.Eine andere Möglichkeit
sehr viele Stoffe voneinander unterscheiden,ein-
deutig charakterisieren kann man aber keinen besteht darin, zwei Luftballons mit je einem der
Stoff damit. Zwei Stoffe können in allen bekann- Gase zu füllen. Der Wasserstoffballon steigt nach
ten Eigenschaftenübereinstimmen, und trotzdem oben, der Propanballon ftillt zur Erde, Wasser-
verschiedeneStoffe sein. Die Chemiker haben stoff ist leichter als Luft. Diese Methode können
deshalb unzählige, zum Teil sehr eigenartige Ver- wir auch anwenden, um zwischen Stickstoff und
r srch sehr stark,
fahren erfunden, um unterschiedliche Stoffe zu Kohlendioxid zu unterscheiden: Beide Ballons
Aus Benzin und
unterscheiden, um Stoffe zu identifizieren. Ein sinken zur Erde, aber der Kohlendioxid-Ballon
und Kohle wer-
Beispiel ist das Lackmuspapier. Mit ihm kann etwas schneller, Kohlendioxid ist schwerer als
c Energieträger
Stickstoff. Dieser Unterschied ist aber sehr se-
Rnsnert ist, daß man entscheiden ob eine Flüssiekeit eine Säure
ring. und der Test ist nichr sehr zuverlässig.Des-
inem Brennstoff ist oder nicht.
halb benutzen wir zur Unterscheidung zwischen
cträger umlädt, Die Eigenschaften eines gegebenen Stoffes sind Kohlendioxid und Stickstoff eine andere Metho-
fi braucht. Die nicht unveränderlich. Andert man Temoeratur -Stoff.i- de, den Kalkwassertest. Läßt man Kohlendioxid
der Brennstoff. oder Druck, so ändern sich auch manche durch Kalkwasser hindurchperlen, so wird dieses
der Brennstoff genschaften. Wenn die Temperatur zunimmt, milchig trüb. Bei Stickstoff, und auch bei den
Brennstoff und werden feste Stoffe flüssig, zum Beispiel Eis, Zuk- anderen Gasen passiert das nicht. Mit diesem
ft eine Stoffum- ker, Blei, Glas. Der übergang geschieht bei den Test kann man erkennen, daß das Gas, das aus
rd Luft werden meisten Stoffen bei einer bestimmten Tempera- einer Sprudelflascheentweicht, Kohlendioxid ist.
Dennt man Ver- tur, der Schmelztemperatur.Wenn die Tempera- Aus Leitungswasser und Kohlendioxid aus einer
tur zunimmt und die Siedetemperatur erreicht^ Gasflaschestellen wir Sprudel her.

55
Bemerkungen Experimente der Kerze nicht mi
bleibt in Höhe des o
In dieser und der folgenden Unterrichtseinheit (Intersuchung uon Stoffeigenschaften.Es werden
ses stehen, und geü
werdenThemenbehandelt,die üblicherweise zur Eigenschaften von einigen Stoffen untersucht
stickt also eine Flal
Chemie gezählt werden. Es ist aber nicht das (2.B. Aggregatzustand, Farbe, Transparenz, elek-
ersteMal, daß in diesemKurs Themender Che- trische Leitftihigkeit, Magnetismus, Härte, Dich-
b) Gewicht: Das E
mie auftauchen.Die Verbrennungwurde bereits te, Wärmeleitftihigkeit, Geruch, Brennbarkeit,
Becherglas zeigt bc
in der ersten Unterrichtseinheitangesprochen. Löslichkeit, Kompressibil ität, Zähigketr).
Luft. Die Gase wcr
Als Energieträger,mit dem die Energiein einen (Jntersuchungder Änderung uon Stoffeigenschaften Der mit Wassersto
Verbrennungsmotorhineinströmt,wurde aller- als Funktion der Temperatur, zum Beispiel des stoff ist also leicbtr
dings nur das Benzin genannt.Der Sauerstoff Widerstands eines Kupferdrahtes, der Zähigkett Propan und CO, fr
wurde noch nicht erwähnt,um die Betrachtungen von Schmieröl. der Löslichkeit von Salz in Was- mit Luft getullte. Ct
der ersten Unterrichtseinheit,die ja nicht dem ser. als Luft.
Aufstellenvon Stoffbilanzen dienten,sondernder
Einführung des Energiebegriffsund dem Aufstel- Schmelzenund Verdampfen.Schmelzen,verdamp-
c) Geruch: ProPal
len von Energiebilanzen, nicht zu kompliziertzu fen und kondensieren von Wasser, schmelzenund
Geruch, die anders
gestalten.Die Stoffbilanzensollen nun in den verdampfen von Kerzenwachs, schmelzen von
Unterrichtseinheiten 17 und 18 aufgestelltwer- Lötzinn vorführen von flüssiger Luft, verdamp- d) Tiübung uon Kt
den.Dant ist eszunächstnötig, Klarheit darüber fen der Luft. durch Kalkwasser I
zu bekommen, wodurch Stoffe charakterisiert Genauere(Jntersuchungder Eigenschaftenuon Ga- das Wasser milchil
sind. Insbesonderemüssendie Schülerdie Gase sen. Die Gase Luft, Sauerstoff, Stickstoff, COr,
Luft, Sauerstoff,Stickstoff, COr, Propan und Propan und Wasserdampf werden genauer unter- e) Löslichkeit irr
Wasserstoffunterscheidenlernen, denn diese sucht. wird mit Leitungsr
spielenbei den wichtigstenVerbrennungeneine CO, hineingeleitet
entscheidende Rolle. sche mit dem Dau
ein Unterdruck. In
Es wäre bequemerfür den Lehrer,mit Verbren- Man läßt nun C(
nungen zu beginnen,bei denen der Brennstoff durch das Wassct
und das Oxid Feststoffesind.Die Bilanzenlassen Sprudel. Das Was
sich dann leichter aufstellen.Trotzdem wurde schmack. Schüttelt
hier gleichmit der Verbrennungvon Gasen(Pro- steht ein Überdrur
pan und Wasserstoff) und Flüssigkeiten(Heizöl, Cor.
Benzin)zu gasförmigen Oxidenbegonnen,da die-
se in den praktischenAnwendungendie weitaus
größereRolle spielen.
18. Der Energie
Die Untersuchungvon Stoffeigenschaften, die
Gegenstand der Unterrichtseinheit17 ist, kann je
nach der Zeit, die dem Lehrer zur Verliigung Unterrichtsablauf
steht. sehr kurz oder sehr ausführlichgehalten
werden.So kann man bei eiriemStoff entweder Die Brennbarkei
einfachdanachfragen,ob er in Wasserschwimmt tersucht.Etwas B
oder nicht, oder man kann bis zur Behandlung schalegießt,bren
Abb.21 Die Flamme einer Kerze wird in einem mit COt
des spezifischenGewichts gehen.Ebenso kann seftilltenGlas erstickt.Die Wachsdämpfebrennenan der COr- nendes Streichh
man die Temperatur- und Druckabhängigkeit öber{lächenoch einenAugenblick weiter.
dagegenoder Kq
entwederam Beispieleiner einzigenEigenschaft anzünden.Ein br
zeigen,oder man kann mit Experimentenviele ein löscht,wenn man
a) Brennbarkeilr Aus der Gasflasche fließt
Eigenschaften vieler Stoffeauf ihre Temperatur- ins Heizöl in die M
schwacher Gasstrom durch ein Glasröhrchen
bzw. Druckabhängigkeit untersuchen. einem Bunsenbr
Freie. Es wird versucht das Gas mit einem
Außer Luft werdenalle Gaseaus käuflichenFla- Streichholzanzuzünden. Wasserstoff und Propan beginnt. Der Hd
schengenommen. Auf ihre Herstellungausanderen brennen, und
Stickstoff CO, nicht, im Sauerstoff- man ein Streich
Stoffen.alsoihrechemische wird nicht
Darstellung, strom flammt das Streichholzauf (Vorsicht!). man auch Kerze
eingegangen,genauso wie wir die Elektrizität Man füllt CO, aus der Gasflasche in ein Becher- ist in allen drei
zunächsteinfach aus der Taschenlampenbatterie glas und senkt eine kurze brennende Kerze, die Heizöl und beim
genommenhaben, ohne danach zu fragen, wie man mit einemDraht oder mit einer Gabel hält, Die Funktionss
diesearbeitet. in das Becherglasab, Abb.2l. Die Flammefolgt trert.

56
der Kerze nicht mit in das Becherglas,sondern Damit eine Verbrennung stattlinden kann,
Es werden bleibt in Höhe des oberenRandesdesBechergla- braucht man
untersucht ses stehen,und geht kurz danach aus. CO, er-
stickt also eine Flamme. l. Brennstoff,
elek- 2. Ltft.
Dich-
keit, b) Gewicht:Das Experimentmit der Kerze im Öfen brauchenBrennstoff,nämlich Holz, Kohle,
lit). Becherglaszeigt bereits,daß CO, schwererist als Heizöl oder Gas, und Luft.
Luft. Die Gase werden in Luftballons abgefüllt.
Itenschaften Der mit Wasserstoffgefüllte steigt hoch, Wasser- Der Brennstoffeiner Kerze ist das Wachs.Auch
pispiel des stoff ist also leichter als Luft. Die Ballons mit die Kerze braucht Luft. Stellt man eine Kerze in
t Zähigkeit Propan und CO, fallen schnellerzur Erde als der einen geschlossenen Behälter, so geht sie nach
fdz in Was- mit Luft gefüllte.CO, und Propan sind schwerer einigerZeit aus,die Luft ist verbraucht.
als Luft.
p verdamp- Ein Benzinmotor braucht Benzin und Luft. Das
c) Geruch:Propan hat einen charakteristischen Benzin wird im Motor verbrannt, es ist der
fmelzen und
Geruch,die anderenGasesind geruchlos. Brennstoff.Leitet man statt Luft CO, oder Stick-
Fclzen von
verdamn- stoffin den Vergaser,so geht der Motor aus.
fr d) Tiübunguon Kalkwasser:Man läßt die Gase
durch Kalkwasserhindurchperlen. Bei CO, wird Mensch und Tiere brauchenNahrungsmittelund
oon Ga- das Wassermilchigtrüb. Luft. Die Nahrungsmittelsind der ,,Brennstoff'.
CO,, Allerdings läuft die Verbrennungim Körper ohne
unter- e) Löslichkeit in Wasser:Eine Sprudelflasche Flamme ab.
wird mit Leitungswasserhalb gefüllt. Dann wird
CO, hineingeleitet.Verschließtman nun die Fla- Wir hatten gesehen,daß Sauerstoffdie Verbren-
schemit dem Daumenund schüttelt,so entsteht nung fördert.Eine Verbrennungläuft mit Sauer-
ein Unterdruck.Im Wasserhat sich CO, gelöst. stoff schnellerab als mit Luft. Luft scheint ein
Man läßt nun CO, unter leichtem Überdruck Gemisch aus Sauerstoffund einem nicht brenn-
durch das Wasser hindurchperlen.Es entsteht baren Gas zu sein. Das nicht brennbareGas
Sprudel.Das Wasserhat einen säuerlichenGe- kann kein CO, sein,sonstmüßteLuft, die man in
schmack.Schüttelt man die Flaschejetzt, so ent- Kalkwasserleitet,einenNiederschlaghervorrufen.
steht ein Überdruck,aus dem Wasserentweicht Das nicht brennbareGas ist Stickstoff.Luft be-
Cor' steht zu 209( a:usSauerstoffund zu 80f aus
Stickstoff. Wir stellen Luft künstlich her durch
Mischenvon Sauerstoffund Stickstoffaus Gasfla-
schen.Mit diesem Gemisch wird ein Verbren-
18. Der Energieträger Brennstoff nungsmotor,eine Kerze oder eine Maus ver-
sorgt. Das Wesentlichefiir die Verbrennungist
der Sauerstoff der Luft.
Unterrichtsablauf
Raketenfliegenin Höhen, in denenes keine Luft
Die Brennbarkeit von Stoffen wird genarrerun- mehr gibt. Siemüssendeshalbsowohlden Brenn-
tersucht.Etwas Benzinodas man in eine Metall- stoff (etwa Wasserstoff)als auch den Sauerstoff
mit CO, schalegießt,brennt sofort, wenn man ein bren- mitnehmen.
der COr- nendes Streichholzin die Schale legt. Heizöl Bei der Verbrennung entstehenneue Stoffe. An
dagegenoder Kerzenwachslassensich so nicht einem kalten Gegenstand,den man an den Aus-
anzünden.Ein brennendesStreichholzwird ge- puff eines,laufenden Automotors oder über eine
füßt ein löscht,wenn man es in Heizöl taucht.Man gießt Propangas-oder Wasserstoffflamme hält, bildet
lns Heizöl in die Metallschale und erhitzt es mit sich ein Wasserniederschlag.
einem einem Bunsenbrenner,so daß es zu verdampfen
Propan beginnt. Der Heizöldampfbrennt sofort, wenn Wasserist ein Verbrennungsprodukt.
man ein. Streichholzhineinhält.GenauSokann
Leitet man die AbgaseeinesAutomotors, oder
!). man auch Kerzenwachsanzünden.Was brennt,
- die ,,Luft", die ein Menschausatmet,durch Kalk-
Becher- ist in allen drei Fällen beim Benzin, beim
wasserhindurch,so tritt der für CO, charakteri-
die Heizöl und beim Wachs - der verdampfteStoff.
stischeweißeNiederschlagauf.
hält, Die Funktionsweise einer Kerze wird disku-
folgt tiert. CO, ist ein Verbrennungsprodukt.

57
Wir können nun das Schema fiir den Energieum- - In den Blättern der Pflanzenfindet der umse- D. Plappert
lader Flamme zeichnen, Abb.22. Zu diesem gibt kehrteVorgangstatt.
es eine Umkehrung: Die Blätter der Pflanzen, - Die Energie,die Pflanzenund Tiere verbrau- Die Struktur!
Abb. 10. Die Pflanzen bekommen die Energie, die
chen,kommt von der Sonne. gezeigtam Bc
sie zu ihrem Aulbau brauchen, von der Sonne.
Beim Wachsen entsteht Sauerstoff, CO, und
Wasser werden verbraucht. Mensch und Tiere
Experimente
dagegen verbrauchen Sauerstoff und erzeugen Eine Kerze brauchtLuft zur Verbrennung.Man 1. Einleitung
CO, und Wasser. Die Energie, die Mensch und stellteinebrennendeKerzein ein Becherglas
und
Tiere verbrauchen, kommt, eventuell über Zwi- decktdasGlaszu. Die Kerzeerlischtnachkurzer
schenschritte,von den Pflanzen und damit auch Zett. Die Luft ist verbraucht. Den mengenartiS
von der Sonne.
Ztt dem folgendenVersuch wird ein kleiner Ben- Physik eine fundr
zinmotorgebraucht.Geeignetist ein Mofamotor. rechtfertigtsichau
So ein Motor hat den Vorteil, billig zu sein. physikalischeTrag
Allerdingsmuß er noch auf ein Gestellmontiert damentaleBegriffc
und mit einer Anwerfvorrichtungversehenwer- im dritten Aufsat
den. Steht daflir keine Werkstatt zur Verfügung, Anftinger deutlich
Lbh,22 Die Flamme eines Holzfeuerslädt Energie von Holz so kann man auch ein ganzesMofa, einen Ben- diesesHeftesist es
auf Licht um. Sie ist die Umkehrune zu den Blättern der zinrasenmäher oder eineBenzinwasserpumpe (die demonstrieren. Di
B ä u m eA, b b . 1 0 .
man in jedemVersandhaus bestellenkann)mit in spielenden menge
den Klassenraumnehmen.Die Auspuffgase soll- nur für Fortgescb
Bemerkungen ten, solangenicht geradesie untersuchtwerden, sind auch in wei
durch einenSchlauchzum Fensterhinauseeleitet didaktischemVor
Die Verbrennungund ihre Umkehrungwird qua-
werden. Die nächstenvier
litativ behandelt,d.h. es werdennur Ausgangs-r
und Endstoffeangegeben. Daß die Stoffein be- Ein Benzinmotorbraucht Luft zur Verbrennung. auf zu zeigen,daß
stimmten Proportionen miteinander reagieren, Der Motor wird statt mit Luft mit CO, oder Physikin dendyu
wird nicht betont, sondernals selbstverständlich Stickstoffversorgt:Er geht aus. lich die Hydraulit
unterstellt.Für einen Energiewandler,in dem Luft wird künstlichhergestellt.Mit Plastiktüten rer Körper,die W
eineVerbrennungstattfindet,stehtder Strom des Axiome mit ihren
werden4 Teile Stickstoffund 1 Teil Sauerstoff
verbrauchten Brennstoffsin einemganzbestimm- abgemessen und in eineanderePlastiktüteumge- didaktischenGer
ten Verhältnis zum Strom des verbrauchten füllt. Mit dieserkünstlichenLuft wird der Ben- scheBeschreibu
Sauerstoffsund zu den Strömen der Verbren- zinmotor versorgt.Er läuft normal.In einen Be- ten dieselbeist d
nungsprodukte.Dies wird von den Schülernge- hälter, der mit dieserLuft gefiillt ist, wird eine sind von der Art r
nausoerwartetwie die Tatsache,daß der Brenn- Kerze gestellt.Sie brennt auch normal, d.h. sie Die Elektrizitäts
stoffstromin einem ganz bestimmtenVerhältnis geht niöht sofort aus,wie in COr, und sie flammt bevorzugteRollc.
zum Energiestromsteht (,,100gSchokoladeha- nicht auf, wie in Sauerstoff. nell daseinzigeG
ben so und sovielKilojoule").Daß dasVerhältnis Anfang an eineu
zwischenzwei Strömenvariierbarsein kann, ist Wasserist ein Verbrennungsprodukt. Über eine
Propangasflammeund an einen Autoauspuff im Vordergrundd
der kompliziertereFall, den die Schülerin Unter- unterscheidetsich
richtseinheit9 kennengelernt haben(ein Energie- wird eine kalte Glas- oder Metallplattegehalten.
In beidenFällen schlägtsich auf der PlatteWas- schlagenen dynal
trägerstromkann verschiedenstark mit Energie ist die elektrisch
beladensein). sernieder.Der Versuchgelingtnochbesser,wenn
man statt der Glasplatte einen mit Eiswasser eineabstrakteGl
Die wichtigstenErgebnisse
dieserUnterrichtsein- geliilltenBehälternimmt. eine klare Ansctr
heit sind: CO, ist ein Verbrennungsprodukt. Als erstesBeisli
Die Abgasedes
- Das Verbrenneneiner Kerze,das Verbrennen Benzinmotorsund die ausgeatmeteLuft eines zwischenElektri
von Benzin im Automotor und die Atmung Menschenwerdendurch Kalkwassergeleitet.In von Energietraoq
von Mensch und Tier sind Vorgängedessel- beidenFällen wird das Wassertrüb. Abeaseund Flüssigkeiten ha
ben Typs. Atemluft enthaltenCO,. letzten Jahrzehn
deutung gewoü
schaftliche Masd
sche Kupplungcl
draulischenVori
solltedeshalbinq
fehlen.Normalen

58
D. Plappert Abb.2 gibt den an
wider. Die Metallkt
Die Analogie zwischen Drehimpulsstrom und elektrischem Strom Ladung geladen.dic
den. Beide Kugeln
standsdraht verbun<
dung durch den D
1. Einleitung Eindruck davon gibt die Unterrichtseinheit 12 im Kugel 2 solange. bi
3. Aufsatz dieses Hefts. Das folgende Beispiel tential haben.
zeigt, daß der Drehimpulsstrom sogar anschauli-
GrößeDrehimpulsL wird in
Die physikalische cher sein kann als der elektrische Strom' Der Versuch mit der
12desim 3. Aufsatzdieses
derUnterrichtseinheit Punkt anschauliche
HeftsvorgestelltenPhysikkursesals der Energie- geln: Der Vorgang d
träger eingeführt,mit dem zusammenEnergie rad 1 und des ..La
durch rotierendeWellenströmt.Der Drehimpuls ohne Meßgerät zu t
wird aul dieseWeiseelementarund anschaulich schwindigkeit, der I
eingeführt.Der vorliegendeAufsatz soll zeigen, pulses, direkt zu se
daß die Vorstellungvom Drehimpulsais Energie- spiel dagegen sind fi
träger in einem Physikkursfür Fortgeschrittene Meßgeräte erforderl
brauchbarbleibt und daß dort Drehimpulsstrom
Das folgende Exg
und elektrischerStrom weitgehendmit denselben
Strömen von Dreh
Regelnbehandeltwerdenkönnen.Fernersoll der
Abb.1 Schwungrad 1 sei in Rotation versetzt,Schwungrad 2 in einer Welle wird dal
Aufsatz zeigen,daß mit der Vorstellung vom
Ruhe. Werden die Scheiben der Rutschkupplung, die sich an der verwendet. Eine
Drehimpulsals Energieträgerauch die im tradi- den Wellen der beiden Schwungräder befinden, aneinander
Versuch besser. ne
tionellen Physikunterrichtim Vordergrund ste- gepreßt, so beginnt Schwungrad 2 sich zu drehen; Schwungrad
t wird dabei abgebremst: Es fließt Drehimpuls durch die Welle digkeit des Drehiml
henden Beziehungen, wie etwa der Zusammen- von einem Schwungrad zum andeten.
kleiner ist a1sin eir
hang zwischenDrehimpulsund Winkelgeschwin-
Drehimpuls wird dr
digkeit,behandeltwerdenkönnen.
Wird das Schwungrad1 in Abb. 1 in Rotation des einen Endes der
Im traditionellenPhysikunterrichtwird man den Das Ausbreiten des
versetzt,so ,,lädt man es mit Drehimpuls"' Je
Begriffdes Drehimpulsstroms vergeblichsuchen. der kann man beob
mehr Drehimpulsdas Schwungradenthä1t,desto
Auch von den Strömen anderermengenartlger befindet sich immer
schnellerdreht es sich.Wird das nicht-rotierende
Größen ist keine Rede, mit Ausnahme des mit der sich mit der größter
Schwungrad2 über eineRutschkupplung
StromselektrischerLadung.Dies liegt nicht dar- auf der Feder in vc
Größen Welle des Schwungrads1 verbunden,so beginnt
an, daß fiir die anderenmengenartigen kierungen angebrac
auch Schwungrad2 sich zu drehen.Schwungrad
die Vorstellung eines Stroms weniger sinnvoll Drehimpulses besol
1 wird dabei abgebremst:Es fließt Drehimpuls
wäre als Iiir die elektrischeLadung,sonderndar- periment werden nir
durch die Wellevom Schwungrad1 ins Schwung-
an, daß die Mengenartigkeit der anderenGrößen,
rad 2. Der Drehimpulsfließt solange,bis beide
insbesondere von Impuls und Drehimpulsnicht Vom eiektrischen S
einerGröße Schwungräderdieselbe Winkelgeschwindigkeit
erkanntwurde.Die Mengenartigkeit rungsgemäß sehr h
haben.
bedeutetja, daß die Größe im Raum verteilt ist, man zu elektriscb
daß es also von ihr eine Dichte gibt und daß sie Strom nur einen in
strömen kann, daß es also zu ihr einen Strom Vorgang des Be- u
gibt. rads mit Drehimpr
Beladenseins,ohnc
Jede mengenartigeGröße eines Systems,die
noch leichter, eine /
einem Erhaltungssatzgenügt,kann ihren Wert
strom zu induziere
nur dadurchändern,daß sie zu- oder wegströmt.
schen Strom.

2. Merkmale des Drehimpulsstroms


3. Die Messungrr

Akzeptiertman die Vorstellungdes Drehimpuls- Abb.2 Kugel 1 sei elektrisch geladen, Kugel 2 ungeladen'
stroms,so stellt man bald fest,daß der Drehim- Werden die Kugeln durch einen Widerstandsdraht miteinander Im Gegensatz zur I
verbunden, so beginnt Kugel 2 sich zu laden; Kugel 1 wird
pulsstrom eine ebensoanschaulicheBedeutung Drehimpuls L ein V
dabei entladen: Es fließt elektrische Ladung durch den Draht
bekommtwie der elektrischeStrom.Einen ersten von einer Kugel zur anderen- ander unabhängig

66
Abb.2 gibt den analogenelektrischenVersuch drei Komponentendes DrehimpulsesL", Ly, L".
wider. Die Metallkugel 1 wird mit elektrischer Zu jederKomponentegibt eseinenStrom 1r., 1r,,
I Ladung geladen,die Metallkugel 2 bleibt ungela- .Ir,. Diese drei.Strömesind die Komponentendes
den. Beide Kugeln werden durch einen Wider- VektorsDrehimpuisstrom l.--{1"*, 1"", 1""}. Die-
standsdrahtverbunden.Es fließt elektrischeLa- ser Vektor wird normalerweise Drehmoment M
dung durch den Draht von der Kueel 1 zur genannt.Die bekannteGleichungM:dLldt rst
nichtseinheit 12 im Kugel 2 solange.bis beideKugeln daJselbe po- nichts weiter als die Kontinuitätsgleichungfiir
r folgendeBeispiel tential haben. den Drehimpuls.Drehimpulsstrom und Drehmo-
n sogaranschauli-
mentsindnur uerschiedene Namenderselben physt-
rhe Strom. Der Versuchmit den Schwungrädern ist in einem kalischenGröJ3e. Drehimpulsströmekönnen also
Punkt anschaulicherals der mit den Metallku-
ebensogemessen werdenwie Drehmomente.Im
geln:Der Vorgangdes,,Ent1adens.,von Schwuns- folgenden be,schränkenwir uns der Einfachheit
rad I und des ,,Ladens"von Schwungrad2 iit
halber auf eine Komponente des Drehimpuls-
ohne Meßgerätzu beobachten, da die Winkelee_ stroms.
schwindigkeit. der Beladungsfaktor des Drehi-m-
pulses,direkt zu sehenist. Im elektrischenBei-
In manchen Fälleragelingt es, die Stärke von
spiel dagegensind für den Anftinger ungewohnte Drehimpulsströmenohne Meßgerätzu verglei-
Meßgeräteerforderlich.
chen. Will man beispielsweise wissen,welcher
Das folgende Experiment veranschaulichtdas von zwei Motoren den größerenDrehimpuls-
Strömen von Drehimpuls durch Wellen. Statt strom liefert,in gewohnterAusdrucksweise, das
größereDrehmomenthat, hält man die Wellen
Ea- Schwungrad2 in einerWelle wird dabeijedocheinelangeSpiralfe-
&pplung die sich an
der verwendet.Eine Feder eignetsich für diesen der Motoren mit der Hand fest.DerjenigeMotor,
b bcfnaen, aneinander dessen Welle schwererzu halten ist, liefert den
I r öcücni Schwungrad Versuch besser,weil die Ausbreitungsgeschwin-
bpub durch die Welle digkeit desDrehimpulsesin einerFedersehrviel größerenDiehimpulsstrom.
kleiner ist als in einer Welle.Eine kleine Menee
Drehimpulswird durch kurzes,schnellesDrehän Um Drehimpulsströme zu messen,
bedarfeseiner
Abb- I in Rotation deseinenEndesder Federin die Federsebracht. Größe, die sich in charakteristischer Weise mit
Das Ausbreitendes Drehimpulsesdurcli die Fe- der Stärkedes Drehimpulsstroms ändert.Außer-
I Drehimpuls".Je
dör kann man beobachten, dem muß siemöglichstleichtzu beobachtensein.
l3rrd enthält, desto denn der Drehimpuls
Der Torsionswinkela bei der Torsioneineszylin-
b nicht-rotierende befindetsich immer an der Stelleder Federjdie
s-ichmit der größtenGeschwindigkeit drischen Stabeserfiillt dieseBedingungen.Glei-
Itupplung mit der dreht.3ind
auf der Feder in verschiedenen chung (1) zeigt,wie der Torsionswinkela mit dem
bnden, so beginnt AbständenMar-
kierungenangebracht,so wird das Strömendes Drehmoment,alsodem Drehimpulsstromzusam-
hhen. Schwungrad
Drehimpulsesbesondersdeutlich.Auf diesesEx- menhängt:
i ließt Drehimpuls
tsd I ins Schwung- perimentwerdenwir noch zurückkommen.
, fi ^r+
I nlange, bis beide ty:; tt d.. (1)
Vom elektrischenStrom hat der Anftinger erfah- ,
ftdgeschwindigkeit
rungsgemäßsehrbald eine Anschauung,obwohl
man at elektrischerLadung und elektrischem Hierbei ist r der Radius und I die Länge des
Strom nur einenindirekteÄZuganghat. Da der Torsionsstabes. Der TorsionsmodulG ist eine
Vorgang des Be- und EntladenseinesSchwune- charakteristischeGröße des Materials,aus dem
rads mit Drehimpuls,ja sogar der Zustand däs der Stab besteht.Wie Gl. (l) zeigt,ist der Tor-
Beladenseins, ohne Meßgerätzu sehenist, ist es sionswinkel a proportional dem Drehimpuls-
noch leichter,eineAnschauungvom Drehimpuls- strom1r.
strom zu induzieren,als eine solchevom elektri_
schenStrom.
Die Torsionund nicht, wie man zunächstvermu-
ten könnte, die Umdrehungsgeschwindigkeit
einer Welle ist also ein Maß fiir die Größe des
Drehimpulsstroms,der durch die Welle fließt;
3. Die Messung von Drehimpulsströmen Durchtordierte,abernichtrotierendeWellenflieJJt
Drehimpuls. Da die Winkelgeschwindigkeit gleich
2 ungeladen. Null ist, ist der Drehimpulsstromnicht mit Ener-
t miteinander Im Gegensatzzur elektrischenLadung Q ist der gie beladen,durch die Welle fließt keine Energie.
bdcn: Kugel I wird
durch den Draht Drehimpuls L ein Vektor. L steht Iiir drei vonein- Durch rotierende, aber nicht tordierte Wellen
ander unabhängige mengenartige Größen, die JlieJJtweder Drehimpulsnoch Energie, denn wo

67
kein Energieträger fließt, fließt auch keine Ener- Tabelle I
gie. Energie strömt also nur durch tordierte rotie- Drehimpuls
rende Wellen.
System 3 . 1 0 4 0E
In dem in Abschnitt 2 beschriebenenExperiment Erde - Sonne
über die Ausbreitung von Drehimpuls durch eine (Bahndrehimpuls)
Feder ist die Stärke des Drehimpulsstroms an System 3 . 1 0 3 3E
jeder Stelle der Feder an der Torsion der Feder, Mond Erde
(Bahndrehimpuls)
genauer an der Zwahme des Torsionswinkels
1ängsder Feder zu erkennen. Erde 7 . 1 0 3 3E
(Eigendrehimpuls)
Abb,4 Das rotierend
Ein Meßgerät für den Drehimpuisstrom durch Brummkreisel 4 E
Drehimpulsstrom nt
Welien, das die Proportionalität von Torsions- Photon (Spin) 6 , 6 .1 0 - 3 4 E nicht den Drehimpul
winkel und Drehimpulsstrom ausnützt, ist in 3 , 3 .i 0 - 3 4 E
Elektron (Spin)
Abb.3 dargestellt.Es ist im Aufbau unkompliziert
und 1äßtsich mit einfachenMitteln herstellen. Drehimpuls- Winkel- auf einfache We
strom* geschwin- auf Gl. (3) redu:
digkeit rad wie in Abb.
starker 2 . 1 0 6E / s 15radis tem Anpreßdruc
Schiffsmotor strom, der durc
Kraftfahr- 80 E/s 400 rad/s unabhängig von
zeugmotor
Mit dem in Abl
Spielzeugmotor 6 . 1 0 - 3E / s 30 rad/s
läßt sich auch
* Angegeben sind die Drehimpulsströme der Motoren bei maxi- schwindigkeit u
maler Energiestromabgabe. rads proportion

L:@ a.

Der Proportion:
Abb.3 Ein Meßgerät fur die Stärke von Drehimpulsströmen
durch Wellen: Die Torsion eines Drahtes und damit die Stärke 4. Einführung des Drehimpulses puls und Winke
des Drehimpulsstromes wird angezeigt durch das Verdrehen moment. Das T
zweier ineinander laufender Zylindet. Der eine ist an der linken
über den Drehimpulsstrom
Welle befestigt, der andere an der rechten. Der Draht verläuft von der Masse r
im Innern und verbindet linke und rechte Welle. Der Strich auf tigt aber anden
dem inneren Zylinder kann durch ein Fenster im äußeren Fließt in einerWelle ein Drehimpulsstrom1r, so
der Masse. Gl.l
Zylinder gesehenwerden. Die Lage des Strichs zeigt die Stärke fließtwährendder Zeir A,t:tz-tt der Drehim-
des Drehimpulsstromes an. Schulbüchern,al
puls
impulses auf, x
t2
Zusammenhang
L , L : I l ," d t Q) puls und Winkc
Bei der Messungvon Drehimpulsströmen im Un- i,
steme.Mit Gl.(
terrichtkann die Tatsache,daß Drehimpulsstrom durch die Welle hindurch. Ist der Drehimpuls-
puls nicht allgen
und Energie dieselbe Dimension haben, zlt strom im Zeitintervall Al konstant,so vereinfacht
tarteilchen mit
Schwierigkeiten ftihren.Um Verwechslungen der sich Gl. (2) zu
sie weder Trä
beidenverschiedenen physikalischenGrößen zu L.L:ItLt. (3) schwindigkeit h
vermeidenund um gleichzeitigdie eigenständige
Bedeutungder physikalischen Größe Drehimpuls Fließtder Drehimpulsnicht in einemgeschlosse- Die Beziehung
zu unterstreichen, gebenwir der Maßeinheitdes nen Stromkreis,sondernhäuft er sichin irgendei-
L:YxP,
DrehimpulsesJs den Namen Euler (E). Es gilt nem System,etwa einem Schwungrad,an, so
also lJs:1E. Der Drehimpuisstrom hat somit bedeutetAL die AnderungdesDrehimpulsinhalts mit der in viele
die Einheit 1Els. Die Winkelgeschwindigkeit hat diesesSchwungrads. Gl. (2)bzw.(3)kann alsozur puls als vom It
die Maßeinheit l rad/s. Es ist also auch l radls Bestimmungder AnderungdesDrehimpulsinhal- führt wird, spid
: I I/F. tes eines Systemsherangezogen werden' Insbe- Das Produkt r
sonderekann man auch den Gesamtdrehimpuls gleich dem Dreü
Um eine Vorstellung von der Größe der Maßein- einesSchwungrads bestimmen:Man bremstesab auf einer Kreisl
heiten zu geben, sind in Tab. 1 für verschiedene bis zum Stillstand,mißt während des Abbrem- der Ortsvektor r
Beispiele die Werte von Drehimpuls, Drehim- sensdenDrehimpuisstrom, der ausdemSchwung- gerechnet wird,
pulsstrom und Winkelgeschwindigkeit angege- rad herausfließt,als Funktion der Zeit und be- S y s t e m sr.x P i
ben. stimmt den Drehimpulsnach Gl. (2). Man kann puls Il, wenn r r

68
Abb'4 Das rotierende Schwungrad wird über eine Rutschkupplung abgebremst.
Der durch die nichtrotierende Welle flieljende
Drehimpulsstrom wird mit deri Meßgerät aus Abü.3 g"Ä"r.;; Dii geäden schwarzen Fi"lte uer"ictrnen den Drehimpulssrrom,
nicht den Drehimouls.

auf einfacheWeise dafiir sorgen,daß sich Gl. (2) gemessen wird. Außerdemgilt Gl. (5) wie Gl. (4)
auf Gl. (3) reduziert:Man bremstdas Schwuns- nicht für den Eigendrehimpulsvon Elementar-
rad wie in Abb. 4 mit einerBremsemit konstai- teilchen.
tem Anpreßdruckab. Dann ist der Drehimpuls-
strom, der durch die Bremsefließt. weitgeirend
unabhängigvon der Winkelgeschwindigkeit.
Mit dem in Abb.4 dargestelltenVersuchsaufbau
läßt sich auch demonstrieren,daß Winkelge-
horcn bei maxi- schwindigkeitund Drehimpuls eines Schwune-
rads proportionalzueinandersind, daß also giät
L:@ a. (4)
Der Proportionalitätsfaktor@ zwischenDrehim-
puls und Winkelgeschwindigkeit heißt Trägheits-
moment.Das Trägheitsmoment hängt einerseits
von der Massedes Schwungrads ab, berücksich- Äbb.5 Ein Körper mit dem Impuls p rotiert um den punkt 0
tigt aber andererseitsdie räumliche Verteilung Nicht / x P, sondernr'x P ist gleichdem DrehimpulsL.
t3rom 1", so
tcr Drehim- der Masse.Gl. (4) tritt hier nicht, wie in vielen
Schulbüchern, als Definitionsgleichung desDreh-
impulsesauf, sondernals empirischgefundener 5. Folgen der allgemeinenErhaltung
(2) Zusammenhangzwischenden Größen Drehim- des Drehimpulses
puls und Winkelgeschwindigkeit fiir spezielleSy-
plqhimpuls- steme.Mit Gl. (4) läßt sich ohnediesder Drehim-
vereinfacht puls nicht allgemeindefinieren,dennalle Elemen- Für den Drehimpulsgilt wie für die elektrische
I tarteilchenmit Spin haben Dreliimpuls,obwohl Ladung ein Erhaltungssatz. Wie fiir den elektri-
sie weder Trägheitsmomentnoch Winkelee- schenStrom gibt es auch für den Drehimpuls-
I trr schwindigkeithaben. stromeineKontinuitätsgleichung
t geschlosse- Die Beziehung _ d L
t in irgendei- tl.:El (6)
pld an, so L:v x R (5)
mit der in vielenHochschulbüchern der Drehim- Damit gilt für den Drehimpulsstrom auch der
alsozur puls als vom Impuls abgeleitetenGröße einge_ 1. Kirchhffiche Satz: Die Summeder in einem
führt wird, spielt hier keine größereRolle als (4). Punkt zusammenfließenden Drehimpulsströme
Insbe- Das Produkt r x P ist nämlich gar nicht immer hat immer den Wert Null.
mpuls gleichdem DrehimpulsL: Bewegtsich ein Körper Ein stationärer,d.h. zeitlich konstanterDrehim-
.esab auf einer Kreisbahn, so ist, wenn wie in Abb. 5 pulsstromfließt, wie ein stationärerelektrischer
Abbrem- der Ortsvektor r nicht vom Kreismittelpunkt aus Strom,auf einemgeschlossenen Weg.Analogden
Schwung- gerechnetwird, r x P nicht der Drehimpuls dieses elektrischQnStromkreisen gibt es also Drehim-
und be- Systems.r x P ist nur dann gleich dem Drehim- pulsstromkreise.
Diese sind jedoch nicht immer
Man kann puls l, wenn r vom Schwerpunktdes Systemsaus leicht zu erkennen.Abb.6 zeiet verschiedene

69
-weE. der
Stromkreise. Bei einieen von ihnen nimmt Es stellt sich nun noch die Frage nach der Rich- Diese Betracht
fföEnrp.6tto;äi"." ün..wäiGien oa tung des Drehimpulsstromes, der etwa durch eine der Torsion ei
dle riOe den
'es
gut
Drehlmpüls leitet, wird sie Welle fließt. ,Lädt" man über eine Welle ein durchflossenen
überall, wo möglich ist, als Drehimpulsleiter Schwungrad auf (Abb. 7a), so daß dessen Dreh- tung zuordnen
verwendet:Wie Abb."6zeigt, sind nicht nur feste impuls zunimmt, d.h. dLldt>0, so fließt wegen hat, ob eine zei
und steiie Materialien gute Drehimpulsieiter, Gl. (6) ein positiver Drehimpulsstrom durch die eines Systemsd
sondern auch elektrischesFeld, Magnet- und Welle ins Schwungrad. Wird das Schwungrad ob der Drehin
Gravitationsfeld. durch dieselbe Welle ,,entladen" (Abb.7b), so ist nimmt. Dies ge
der Drehimpulsstrom durch die Welie wegen man unter po
Gl. (6) negativ. Die Richtung des Drehimpulsstro- hat. Das unterl
mes muß sich auch an einer Eigenschaft der des Koordinat
Welle selbst ableseniassen.Die Welle unterschei- gibt es diese W
det sich in den beiden betrachteten Fäl1en da- Beobachter un
durch, daß der Torsionswinkel entgegengesetzt entscheiden.ot
ist. Die Torsion ist in der Abbildung durch die ist. Siehe hierz
,,Stäbchen" angedeutet, die durch die Mitte der ses Heftes.
Welle laufen, und im Falle der untordierten Wel-
Unter der Ri,
le alle in einer Ebene liegen. Abb.7c zeigt noch
wird oft nicht d
den Fall, daß das Schwungrad mit einer von
artigen Größe
a) rechts kommenden Welle ,,geladen" wird. Ver-
die durch die I
gleicht man mit Abb. 7 a, so erkennt man, daß die
Welle hier entgegengesetzttordiert ist, was damit do
-to
übereinstimmt, daß hier der Drehimpuls von der -
entgegengesetzten Seite ins Schwungrad fließt.
eindeutig festli
die elektrische
Ladungsträger
oder eine best
ganze Bündel
sen Größen bx
Richtung des
üblicherweise
Mengenstromt
andere positi\'
me, bei denen
tung hat wie
Strom positiv
Mengenstrom
gesetzt fließen
man also die e
Teilchenstrom
zusätzlich fest
Definition ge
Stromrichtung
die Mengenst
elektrische S
Richtung des
,,technischeSt
Abb,6 Verschiedene Drehimpulsstromkreise: In (a) fließt der des elektrisch
Drehimouls von der Bohrmaschine durch den Bohrer in die kalischen Str
Wand und von dort über den Boden durch den Menschen c)
wieder in die Bohrmaschine zurück. In (b) fließt der Drehimpuls
Richtungen v
durch die Welle vom Motor zum Dynamo. Von dort über die Abb. 7 An der Torsion einer Welle kann man erkennen, in knüpften Teil<
Erde wieder zurück zum Motor. Sowohl im Motor als auch im welche Richtung der Drehimpulsstrom durch eine Welle fließt.
Dynamo fließt der Drehimpuls über das Magnetfeld: im Motor In (b) und (c) ist die Welle in der gleichen Richtung tordiert; Analog zu de
vom Gehäuse auf die Welle, im Dynamo von der Welle zum der Drehimpulsstrom hat dieselbe Richtung. In (a) ist die Welle
entgegengesetzt tordiert; der Drehimpulsstrom hat die entge-
es auch Dreftit
Gehäuse. In (c) fließt der Drehimpuls über das Gravitationsfeld
vom Dynamo in die Erde. gengesetzte Richtung. mit Spin hab

70
l -

ncä der Rich- Diese Betrachtungen zeigen, daß man mit Hilfe pulsträger. Wie die elektrischen Ladungsträger
lra durch eine der Torsion einer von einem Drehimpulsstrom poiitive oder negative Ladung haben, traten nrän-
dne Welle ein durchflossenen Welle eindeutig eine Stromrich_ impulsträger positiven oder negativen Drehim-
! dessenDreh- tung zuordnen kann, wenn man vorher festgelegt puls. Ladungsträger und Drehimpulsträger unter-
n fließt wegen hat, ob eine zeitliche Anderung des Drehimpuhös scheidensich aber in einer wichtigen Eigenschaft:
rom durch die eines SystemsdLldt größer oder kleiner Null ist. Elektrische Ladungsträger tragen immer nur La_
I Schwungrad ob der Drehimpuls des Systems zu- oder ab- dung mit einem bestimmten Vorzeichen. So ha_
Abb.7b),so ist nimmt. Dies geschieht durch die Festlegung, was ben Elektronen immer negative Ladung. Als Dreh-
Welle wegen man unter positiven Drehimpuls zu verstehen impulsträger aber können Elektronen positiven
)rchimpulsstro- hat. Das unterliegt jedoch der Willkür der Wahl oder negativen Drehimpuls haben.
iienschaft der des Koordinatensystems. Im elektrischen Fall
dlc unterschei- gibt es diese Willkür nicht, da es eindeutige, vom Im Physikunterricht der Schule sollte die Frase
tsn Fällen da- Beobachter unabhängige Kriterien dafür gibt zu nach der Richtun! der Ströme keine große Rol'ie
ilgegengesetzt entscheiden,ob eine Ladung positiv oder negativ spielen. Es zeigt sich, daß die Frase nach der
bng durch die ist. Siehe hierzu auch den vorletzten Aufsatz die_ Stromrichtung von den Schülern n]cht eestellt
die Mitte der ses Heftes. wird, solange die strömenden, mengenärtigen
ordierten Wel- Größen und nicht irgendwelche Ladungsträger
,7c zeigt noch Unter der Richtung des elektrischen Stromes oder Drehimpulsträger im Vordergrund stehen.
nit einer von wird oft nicht die Strömungsrichtung der mengen-
a- wird. Ver- artigen Größe elektrische Ladung verstanden,
I man, daß die die durch die Kontinuitätsgleichung
6. Energietransporte
iq was damit
do mit dem Energieträger Drehimpuls
4uls von der -'o (7)
grad fließt. dt

eindeutigfestliegt,sonderndie Stromrichtuneder Im Gegensatz ntr Elektrizitätslehre. die von


die elektrischeLadung tragendenTeilchen]der Energietransporten mit dem Energieträgerelek-
Ladungsträger.Ladungsträger,etwa Elektronen trischeLadung handelt,hat das Gebiet,das sich
oder eine bestimmteSorte von Ionen, sind aber mit Energietransporten durch den Energieträger

E
ganzeBündel mengenartiger Drehimpuls beschäftigt,keinen eigenenNamen.
Größen.Unter die_
sen Größenbefindetsich auch die Mense ,a.Als Es spieltim traditionellenphysikunterrichtkeine
Richtung des Teilchenstromes Rolle, obwohl rotierendeWellen im technischen
bezeichiet man
üblicherweisedie Richtung des zugehörigen Alltag vielverwendeteTransportvorrichtungen
Mengenstromes.Da manche Teilchen negativ, für Energie sind. Aufgrund der Gibbsschen Fin-
anderepositiv geladensind,gibt es Teilchenströ_ damentalfurmhaben beide Gebiete,die Elektrizi
me, bei denen der MengenstromdieselbeRich_ tätslehreund die Physik der Drehimpulsströme,
tung hat wie der elektrischeStrom" etwa ein dieselbeStruktur und können auf die im 4. Auf-
Strom positiver Ionen, und solche, bei denen satz beschriebeneWeise aufeinanderabgebildet
Mengenstromund elektrischerStrom entgegen- werden.Wir betrachtenhier diejenigeAnalogie
gesetztfließen,etwa ein Elektronenstrom.Wenn zwischenSystemen, die außerden Energieträgern

Eil man also die elektrischeStromfichtunsüber eine


Teilchenstromrichtung
zusätzlichfestlegen,
festlegenwill, muß man
an welcheTeilchensorte diese
Definition geknüpft ist: So ist die elektrische
elektrischeLadung p und Drehimpuls .L alle
anderen Energieträgergemeinsamhäben. Zwei
derartige Systemeheißen analog, wenn bei der
Ersetzungvon Q durch .L jede Beziehungzwi-
schenQ und den dynamischen
Stromrichtungbei Defektelektronen dieselbewie Größendesersten
die Mengenstromrichtung. Systems.in eine richtige Beziehungdes zweiten
Bei Elektronenist die
elektrische Stromrichtung entgegengesetzt Systemsübergeht.Die Abbildung von elektri-
der scherLadung auf Drehimpulshat die Abbildune
Richtung des Mengenstromes. Die sogenannte
desBeladungsfaktors elektrischespotentialcoau]
,,technischeStromrichtung"ist also die Richtune
deselektrischen den BeladungsfaktorWinkelgeschwindigkeit ro
Stromes,die sogenannten ,,physi
kalischen Stromrichtungen..dagegensind die zur Folge,so daß gilt
Richtungenvon mit elektrischenStrömen ver_ A - L ,
crkennen, in knüpftenTeilchenströmen.
Welle fließt. (p - ()).
üg tordiert; Analog zu den elektrischenLadungsträgerngibt
ist die Welle Es sei noch einmal darauf hingewiesen, daß wir
h die entge- es auch Dr ehimpulstr
äger: Alle Elementarteilchen uns hier der Einfachheithalber auf eineKomoo_
mit Spin haben Drehimpuls,sind also Drehim_ nentedesDrehimpulses beschränken.

11
Energiespeic

A b b . 1 1z e i 4
Energiespeic
Aufziehmoto
geladenen Ku
gieträger,mit
nicht mitgesg

Abb.8 Zwei Motoren und zwei Dynamos sind hintereinander geschaltet.Die Differenzen dcr Winkelgeschwindigkeiten addieren sich

Für den Energiestrom,


den ein elektrischerStrom 7. Analoge Energieumlader
bzw. ein Drehimpulsstrombeim Durchströmen und Energiespeicher für elektrischen
einesSystemsaufnehmenoder abgeben,geltendie Strom und Drehimpulsstrom
Beziehungen

I":LtpIn:Qln - In:L.U]Ir. (8)


Unter Verwendungder im 3. Aufsatzeingeführ-
ten Symbolikwollenwir im folgendenin knapper
Darin sind LE die Differenz des elektrischen
Form Beispielefür Systemegeben,deren Sche-
Potentialsund Aco die Differenzder Winkelge-
mata analogsind.
schwindigkeitenzwischenEin- und Ausgangder
Systeme.Statt A costeht in (8) oft nur cD,nämlich
dann, wenn am Eingangoder Ausgangco:0 ist.
Mit Gl. (8) könnenwir, wie Tab.2 zeigt,die Ener-
gieströmeberechnen, die die in Abschnitt3 aufge-
führtenEnergiequellen liefern.

der Motoren aus Tab. I


Tabelle2: Energieströme

Schiffsmotor | 30 MW
Automotor | 32 kw
Spielzeugmotor | 0,2 W
Abb, 10 Die Schematader analogen Energieumlader Brenn-
stoffzelleund Benzinmotor.Beide Energieumlader laden Ener-
gie von Mengensirömenab.

Energieumlader
Abb.11 Schema
Abb. 10 zeigt die Schematader Energieumlader Fall wird die Er
dem Energieträg
Brennstoffzelleund Benzinmotor.Sie laden Ener-
gie von einem Mengenstromauf einen Q- bzw.
I-Strom um.
sind:
WeitereBeispielefür analogeEnergieumlader 8. Der Drd
Abb.9 Zwei Motoren und zweiDynamossind parallelgeschal-
tet. Die Drehimpulsströmeaddierensich. - ElektrischerOfenundBremse.: SieladenEnergie
von einem Q- bzw. I-Strom auf einen Strom
erzengterEntropie um. Für denDrd
Die Kirchhffichen Sätzegeltenin beidenGebie- - Seebeckelement trischenStro
und VWrmekraftmaschine: Sie
ten: Beim Hintereinanderschaltenvon Systemen definiert wen
laden Energie von einem Entropiestrom auf
addierensich die elektrischenSpannungenbzw.
einenQ- bzw.I-Strom um. U
die Differenzen der Winkelgeschwindigkeiten, R U^ : - .
die Ströme.
beim Parallelschalten Abb.8 und 9 - PeltierelementundWirmepumpe: SieladenFner- T

zeigen,wie man Systeme,durch die ein Drehim- gievon einemQ- bzw.l-Strom aufeinenStrom
pulsstrom fließt, parallel und hintereinander von Entropie um, die, mindestenszum Teil, Dabei ist 1o
schaltenkann. nichterzeugtwurde. der durch d

72
Energiespeicher Differenz des elektrischen potentials zwischen
Ein- und Ausgang des Systems.Entsprechend ist
Abb. l1 zeigt die Schemata von zwei analogen 1" die Stärke des Drehimpulsstroms, der durch
Energiespeicherpaaren. Im Kondensator und das System fließt und Aot die Differenz der Win-
Aufziehmotor wird im Gegensatz zur elektrisch kelgeschwindigkeitenzwischen Ein- und Ausgang
geladenenKugel und zum Schwungrad der Ener- des Systems. Setzt man (9) in (8) ein, so erhält
gieträger, mit dem die Speicher geladen werden,
nicht mitgespeichert.
I":RnIf - Iu : R " I ? . (10)

hlcischen
T

Außatz eingeführ-
;roden in knapper
ücn, deren Sche-

A b b , 1 2 E i n e e i n f a c h e F l ü s s i g k e i t s k u p p l u n gA
: n einem Ende
der Welle I isr ein in einer FlüssiÄlieiL drehbarer Zvlinder
angebracht. Beginnt Welle I sich zu-drehen. so setzt sich mir
der Flüssigkeir der ganze Flüssigkeitsbehälterund die an ihm
angebrachte Welle 2 in Bewegung. Die Differenz der Winkelge-
schwindigkeiten der beiden Wellen hängt bei konstantem Dreh.
impulsstrom vom Widerstand R, der Kupplung ab.

Viele Drehimpulsleiter,so alle Systeme,die aus


festenund steifenMaterialienbestehen,und alle
Felder haben den WiderstandR,:0. Durch sie
fugtumlader Brenn- fließt Drehimpuls,ohne daß er beim Strömen
Flader laden Ener-
Energieablädt.Ein Drehimpulsleitermit Wider-
stand ist die Flüssigkeitskupplung.Abb.L2 zeigt
eine mögliche Konstruktion. Daß Drehimpuls
von der einen Welle auf die andereWelle der
Kupplung fließt, liegt an der Reibungder Flüs-
Abb. l1 Schemata von analogen Energiespeichern: lm ersten sigkeit. Die Stärke des Drehimpulsstromes, der
I Energieumlader tsall wrd dle tnergle ohne den Energieträger, im zweiten mit
dem Energleträger gespeichert.
durch die Kupplung fließt, hängt ab von der
I Sie laden Ener- Zähigkeit der Flüssigkeit,der Differenz der Win-
I cinen Q- bzw. kelgeschwindigkeiten der Wellen und der Geo-
metrie der Kupplung. Der Widerstand R, ist
dabei umso größer,je geringerdie Zähigkeii der
8. Der Drehimpulswiderstand Flüssigkeitist. Die Zähigkeit ist also ein Maß für
ladenEnergie die spezifische Drehimpulsleitl?ihigkeit einerSub-
af einen Strom stanz.
Für denDrehimpulsstrom
kann,wiefiir denelek-
Sie
trischenStrom,der WiderstandeinesSvstems Ein interessantes Beispielfür den Drehimpulswi-
rom auf definiertwerdendurch derstandist die Rutschkupplung.Wie Abb. 13
zeigt,hat die A o.r-1r-Kennlinieeiner Rutschkupp-
tr lung zwei verschiedeneBereiche.Nimmt der
:Sie laden Ener- R-^ : - - - . R,:^@ (e) Drehimpulsstromvom Wert Null ausgehend
tQ tL zu,
anfeinenStrom so bleibt die Differenzder Winkelgeschwindigkei-
zum Teil, Dabei ist In die Stärkedes elektrischenStroms, ten Null bis zu einemWert I'". Der Widerstand
der durch das System fließt, und U: A,o dte hat in diesemBereichden Wert Null. Macht man

t)
{
Für die gespeicherteEnergiegelten die Beziehun- die gespeichcr
gen wir uns die S1i
ersetzt.Nach Gx
L Q ' t t
Esp"i"h". : ' Esp"i"h",:t 02)
2 C a C" : 'Ir I:'
Ero"t"n",

wobei / die Lü
ist. Der Torsiq
sche Größe do
besteht.
Die in einemtq
hängt, wie die t
Abb. 13 Ao-I"-Kennlinie einer Rutschkupplung
Spulegespeiöc
stärke. Es entqr
duktion. Für d
den Versuch, den Drehimpulsstromüber den gnetfeld einer
Wert Ii hinauszusteigern,so entsteht eine Win- Stabgeltendie
Der durch die Kupp-
kelgeschwindigkeitsdifferenz. Abb. 14 Wie in einem Uhrwerk fließt der Drehimpulsstrom tm
lung fließende Drehimpulsstrom nimmt dabei Kreis. Die Sperrhaken an beiden Wellen verhindern das Ent- Ero.,"n"r:1Ltl
spannen der Feder, lassen aber das Spannen der Feder zu
ab. SeinWert bleibt gleich,auchwenn die Diffe-
reuz der Winkelgeschwindigkeiten vergrößert wobei tt die Ir
wird. Die Aco-Ir-Kennliniein Abb. 13 gilt für Tordierbarkeitr
Ein interessantes BeispieleinesEnergiespeichers
einen bestimmtenAnpreßdruckder Kupplungs- per Drehimpu
scheiben.Wird der Anpreßdruckvergrößert,so ist die Uhrfeder.Sie bekommt die Energiemit
fUhrwerks entsp
verschiebensichdie senkrechten Asteder Kennli- dem Energieträger Drehimpuls,ohne daß jedoch
Drehimpulsin ihr gespeichertwird. Daß durch ItendenStromh
nie nach außen,beim Verkleinerndes Anpreß- idissipationsfr
drucksnach innen. eine gespannteUhrfeder ein Drehimpulsstrom
iEnergiebleibt ir
fließt, wollen wir der Einfachheitder zeichneri-
Das Veränderndes Anpreßdrucksund damit die iie durch Verri
schenDarstellunghalber statt für eine Uhrfeder Stementnomm
Variation des durch die Kupplung fließenden für eine Spiralfeder zeigen. Abb. !4 zeigt erne
Drehimpulsstromeswird zvm Anfahren von Spiralfeder,die an zwei Wellen befestigtist. An
Kraftfahrzeugenausgenutzt,Daß der durch die beidenWellen ist ein Zahnrad mit einem Sperr- 10. Getriebe
reibendeKupplung fließendeDrehimpulsstrom haken angebracht,so daß sichjede Welle nur in
nicht abhängtvon der Differenzder Winkelge- einer Richtung drehen läßt, und zwar die eine Das Getriebei
schwindigkeiten,ist vielen Autofahrernbekannt. entgegengesetzt zur anderen.Wird etwa Welle 1 Transformator
Rutschtdie Kupplung,so ist die Beschleunigung gedreht,so bleibt Welle 2 in Ruhe,d.h. der mit werdendazutr
des Autos davon unabhängig,ob durch Gasge- Energie beladeneDrehimpulsstrom,der durch trägerstromar
ben die Drehzahl des Motors vergrößertwird Welle 1 in die Feder hineinfließt,strömt durch stromeszu vetl
oder nicht. Da bei konstantemAnpreßdruckder den Sperrhakenohne Energiewiederheraus'Die
Kupplungsscheiben durch die reibendeKupplung U, Io.
Energiebleibt in der Feder stecken.Je weiter
immer ein konstanter Drehimpulsstromfließt, Welle I gedrehtist, um so mehr'Energiebefindet Ut Ia,
eignensich Rutschkupplungen im Prinzip zum sich in der Feder, um so stärker ist die Feder
Bau von,,drehimpulsstromstabilisierten" Ener- tordiert. Da die Torsion der Feder ein Maß ist
giequellen,Energiequellen also, die einen Dreh- für die Stärke des durch die Feder fließenden
impulsstrom liefern, dessen Stärke nicht ab- Drehimpulsstroms,ist dieser Drehimpulsstrom
hängt von der jeweiligenWinkelgeschwindigkeit um so stärker,je mehr die Feder gespanntist.
der Welle der Energiequelle.
DieserDrehimpulsstromfließt stationärim Kreis
herum.In Abb. 14 ist der Weg des Drehimpuls-
9. Kapazität und Induktivität stromeseingezeichnet: Er fließt durch die Feder
an dem einenSperrhakenin die Halterung,durch
die Halterung zum anderenSperrhakenund von
Das Tiägheitsmoment @ einesSchwungradsent-
dort wieder in die Feder. Obwohl ein Drehim-
spricht der Kapazität C, einesKondensators:
pulsstromfließt,hat das Systemselbstden Dreh-
-
A.a
:O. ( 11 ) impuis Null, denn es dreht sich wederdie Feder
-a- C":
Q noch irgendeinanderesTeil der Anordnung.Um

74
I die Beziehun- die gespeicherte Energie zu berechnen, denken
wir uns die Spiralfeder durch einen Torsionsstab
l L 2 ersetzt.Nach Gl. (1) ist dann
(12)
lc, l -
ESp.i"r,.,:1rd::, Urlr,
a .
mtt I:kL:-
t
tl3l
G14.
wobei I die Länge und r der Radius des Stabes
ist. Der Torsionsmodul G ist eine charakteristi-
sche Größe des Materials, aus dem der Stab
besteht.
Die in einem tordierten Stab gespeicherteEnergie
hängt, wie die im Magnetfeld einer elektrischen
Spule gespeicherte,ab vom Quadrat der Strom-
stärke. Es entsprechensich also Torsion und In-
duktion. Für die gespeicherte Energie im Ma-
gnetfeld einer Spule bzw. in einem tordierten
Stab gelten die Beziehungen
üimpulsstrom im
ilirdern das Ent- - 1 1
E"o""n*:T413 . Eso"m"":|14.1?, (14)
& Federzu.

wobei lf, die Induktivität der Spuleund tf die


TordierbarkeitdesStabesist. Abb.15 Der Transformator, dessen primär- und Sekundär_
ggiespeichers stromkreis miteinander verbunden sind, entspricht dem Ge-
b Energie n{t per Drehimpulsstromkreiseines aufgezogenen triebe: In beiden hat ein Anschluß des primär- und Sekundär-
r daß jedoch fUhrwerksentsprichteinemelektrischeri sup-ralei- stromkreises dasselbe Potential bzw. dieselbe Winkelgeschwin-
digkeit.
td. Daß durch ItendenStromkreis:In beiden fließt der Strom
üimpulsstrom Die mit dem Strom gespeicherte
ldissipationsfrei.
&r zeichneri- lEnergiebleibt im Systemsolangegesfeichert,bis Auf den erstenBlick sieht es so aus, als unter-
dne Uhrfeder lie durch Verringernder Stromsiärkedem Sy- scheidensich Getriebe und Transformator in
14 zeigt eine $tementnommenwird.
einer wichtigenEigenschaft:Der Transformator
*stigt ist. An hat vier Anschlüsse, dasGetriebescheintnur zwei
: einem Sperr- Anschlüsse,die beiden Wellen, zu haben. Das
10. Getriebe
; Welle nur in Getriebe hat jedoch noch einen weiteren Ein-
war die eine Das Getriebeist das Drehimpuls-Analogondes gang,das Gehäuse.Es ist damit analoqzu einem
ctwa Welle 1 Transformators.Getriebe und Transformator Transformator,für den je ein pol uo-np.irnär-
; dh. der mit werden dazubenutzt,dasVerhältnisvon Energie- und Sekundärwicklungmiteinander verbunden
I, der durch trägerstromzu Beladungsfaktoreines Energie- sind (Abb, 15).Das Analogonzu einemTransfor-
lrömt durch stromeszu verändern.Für die beidenGeräteeilt mator,bei dem keineelektrische Verbindunezwi-
ts lieraus.Die schenPrimär- und Sekundärkreisbesteht,-kann
UL Io, Lat, I, ^
lo- Je weiter -:: (15) man sich zwar auchvorstellen,es hat aber tech-
fa;ie befindet U. I^ Ltt, I nischkeineBedeutung.
li| die Feder ",
r ein Maß ist
lr fließenden
limpulsstrom
Fspannt ist.
lnlr im Kreis
Drehimpuls- for Didoktikder PhYsik
lnstitut
lrh die Feder
"'ä;;' niversitötKorlsruhe
U
fcrung, durch 1
7500Korlsruhe
ften und von
jcin Drehim- *.'""ili13:
l?ll)äfi;;['*'
frt den Dreh-
hr die Feder
um
|lrunune.
I 75
--

F. Herrmann Quelle und Empfä


immer auf einen b
Die Analogie zwischenEntropiestrom und elektrischemStrom eine Quelle lon. I
Entropie ein Gerä
drauflädt, auch s'
anderswoher mtt
bekommt.
Einleitung Aufnahme oder Abgabe ändern, so daß die En-
tropieänderung dS/dr gleich dem Entropiestrom
Die in den beiden vorhergehenden Aufsätzen von I" und die Energieänderung dE/dr gleich dem
D. Plappert gezeigte Analogie zwischen physika- Energiestrom Iu durch die Grenzen des Systems
lischen Größen, Beziehungen,Erscheinungenund rst:
Geräten, die auf der Strukturgleichheit der Ener- d s ,
gieformen U dQ, adL und ,udn beruht, soll nun (3)
dr
auf eine weitere Energieform ausgedehntwerden:
auf die Wärme TdS (T:Temperatur, ,S:Entro- dE _
- - r F .
I (4)
pie). Wie im vorigen Aufsatz werden wir uns dt
meistens an der elektrischen Energie U dQ g
:Spannung, 0 :elektrische Ladung) orientieren. Mit (3) und (4) wird aus(2) Abb. I Die Schemata
unterscheiden sich nur
I r,:TIs. (5) aus dem Umlader hcrr
Da die Entropie bereits ausführlich in zwei Auf-
sätzen von Heft 1 der Konzepte eineszeitgemäJ3en An dieser Beziehung sieht man, daß beim Wär-
Physikunteruiclrrsbehandelt wurde, können die meaustausch die Entropie der Energieträger ist In Abb. 1a ist dat
folgenden Ausführungen relativ kurz gehalten und die absolute Temperatur die Rolle des Bela- stellt. Der D1'na
werden. dungsmaßes des Energieträgers mit Energie Energieträger Drr
spielt. Je höher die absoiute Temperatur eines Energieträger ele
Die Besonderheit der Phänomene, die mit der
gegebenenEntropiestroms ist, desto mehr Ener- Aufsatz (D. Plapp
Wärme zusammenhängen,besteht darin, daß die
gie transportiert er. schiedenerphl sil
dabei betrachtete mengenartige Größe S dieselbe
spiel Elektrizitä
ist, die bei den bisher untersuchten Analogien Bei manchen Systemen,die zwei ,,Anschlüsse"für
Regeln über die r
immer dann auftrat, wenn irreversible Prozesse den Entropiestrom haben, fließt ein Entropie-
aus rein formal di
im Spiel waren. Hier wird deshalb die Entropie in strom zu dem einen Anschluß auf einer Tempera-
stellte analoge th
zwei verschiedenen Roilen auftreten. Entropie- tur T, hinein, zum anderen ein Strom derselben
Maschine bekorl
ströme, die ein System verlassen,können zerlegt Stärke auf einer anderen Temperatur I heraus. ger Drehimpuls"
werden in einen Anteil, der in das System bereits Der Nettoenergiestrom aus dem System heraus
strom auf der n
hineingeflossen ist, und einen, der im System ist dann
und auf der hohc
erzeugt wurde. (6)
Iu:(72-Tr)ls:ATIs. Es handelt sich a
Gl. (6) ist das Analogon zu

1. Der Wärmestrom In:(et-E)In:UIn, Q)


d.h. der Gleichung, die die Stärke des elektr!
Andert sich die Entropie S eines physikalischen schen Energiestroms beschreibt, der durch ein
Systems um dS, so ändert sich gleichzeitig seine aus zwei Drähten bestehendesKabel fließt.
Energie E um dE. Für den Zusammenhang zwi-
schen den beiden Anderungen gilt
(1) 2. Reversible Energieumlader
dE: Tds.
Man sagt, das System ändere seine Energie in
Wir stellen zunächst reversible thermische Abb.2 Die SchemaL
Form von Wärme. Division von Gl. (1) durch dl werk (b), bestehendl
E,nergieumlader* reversiblen elektrischen Umla-
liefert eine andere Formulierung desseibenSach- sator, unterscheidco
dern gegenüber. Dabei werden zuerst Quellen Energie in den Um.lr
verhalts:
elektrischer und thermischer Energie einander
dE _ds gegenübergestellt,dann Empftinger. Die Begriffe
- : I | / l
Abb.2 zeigtdie
dt clt
* Was üblicherweise Energiewandler genannt wird, bezeichnen
thermischenEz
Wird in dem betrachteten System keine Entropie wir als Energieumlader. Diese Bezeichnungsweise wurde in
der Elektromoto
erzeugt, so kann sich die Entropie nur durch Abschnitt 10 des 3. Aufsatzes beqründet. scheMaschine.d
'76
Quelle und Empftinger beziehen sich, wie bisher, dem Leser zunächst unbekannt vorkommen. Tat-
immer auf einen bestimmten Energieträger. So ist sächlich repräsentiert dieses Schema einen Teil
eine Quelle von Energie mit dem Energieträger eines Dampfkraftwerks, nämlich die Anordnung
Entropie ein Gerät, das Energie auf die Entropie Kessel-Turbine-Kondensator. Das sieht man,
drauflädt, auch wenn es die Energie gleichzeitig wenn man Abb.3 betrachtet, in der ein Dampf-
anderswoher mit einem anderen Energieträger kraftwerk, immer noch schematisch, dargestellt
bekommt. ist. Der Übersichtlichkeit wegen wurde ein Kraft-
hrn, so daß die En- werk mit Primär- und Sekundärkreislauf gewählt.
dcm Entropiestrom Die Systemgrenze,die dem Kasten der Abb.2b
I df dt gleich dem entspricht, 1äuft durch den Wärmetauscher
irenzen des Systems zwischen Primär- und Sekundärkreislauf, den
Dampferzeuger, und durch den Wärmetauscher
,,Kondensator" hindurch. Hätte man die System-
grenze anders gelegt, etwa so wie die gestrichelte
Linie in Abb. 3, hätte sich ein komplizierteres
Schema ergeben, denn durch die beiden Rohre,
(4)
die jetzt die Systemgrenze durchstoßen, fließt
außer dem Entropiestrom noch ein Mengen-
Abb. I Die Schemata von Dynamo (a) und Wärmepumpe (bl
unterscheiden sich nur im Energieträger, mit dem die Energie strom. Daß man dem Schema der Abb.2b nicht
(5) aus dem Umlader herausströmt. so leicht ansieht, daß es einen Teil eines Dampf-
rn, daß beim Wär- kraftwerks darstellt, liegt daran, daß in einem
r Energieträgerist, In Abb. 1a ist das SchemaeinesDynamosdarge- wirklichen Dampfkraftwerk die beiden Entropie-
dic Rolle desBela- stellt. Der Dynamo bekommt Energiemit dem leitungen nicht so säuberlich nebeneinanderher-
gefiihrt werden, wie die beiden Zuleitungsdrähte
bErs mit Energie Energieträger Drehimpuls,er gibt sie ab mit dem
! Tcmperatur eines Energieträger elektrische
Ladung.Nach den im 4. eines Elektromotors.
L dcsto mehr Ener- Aufsatz(D.Plappert,Die Strukturgleichheitver-
schiedenerphysikalischerGebiete gezeigtam Bei-
ld -Anschlüsse"für spiel Elektrizitätslehre-Hydraulik)aufgestellten
Regeln.überdie Andlogiebildungergibt sich dar-
Hr ein Entropie-
,tuf einerTempera- ausrein formal die in Abb. 1b schematischdarse-
stellteanalogethermischeMaschine.Auch diäse
h Strom derselben
MaschinebekommtEnergiemit dem Energieträ-
tFatur 7l heraus,
ger Drehimpuls.Außerdemfließt ein Entropie-
bu Systemheraus
strom auf der niedrigenTemperatur ?l hinein
und auf der hohenTemperaturI wiederheraus.
(6) Es handeltsich also um eineWärmepumpe.

(7)
Sirke des elektri-
pt der durch ein" Abb.3 SchemaeinesDamplkraftwerksmit Primär- und Sekun-
lhbel fließt. därkreislauf.Iegt man die Systemgrenze so wie die durchzoge-
ne Linie, so fließendurch die Grenzekeine Meneenströme.das
SchemadiesesSystemsist das der Abb.2b. iegt man die
Grenzcrpiedie gestrichelteLinie, so ergibt sich einlomplizier-
teresSchema.
t

thermische Abb.2 Die Schemata von Elektromotor (a) und Dampfkraft_


Der Energiestrom,der in die Empftinger der
ischenUmla- werk (b), bestehend aus Dampferzeuger, Turbine und Konden_ Abb.2a bzw. 2b hineinfließt,ist wiedergegeben
sator, unterscheiden sich nur im Energieträger, mit dem die
zuerst Quellen Energie in den Umlader hineinströmt.
durch die Gln. (6) und (7). Gl. (6) isr im Gegen-
Eocrgie einander satz zu Gl. (7) nur in wenigenLehrbüchernzu
Die Begriffe finden.Man kann aber aus Gl. (6) eine Beziehung
Abb.2 zeigt die Schematavon elektrischenund ableiten,die man in vielenPhysikbüchern findet:
sird, bezeichnen
thermischenEnergieempfängern. In Abb.2a ist Die Beziehung,die den Zusammenhangzwischen
wurde in der Elektromotordargestellt.
Die analogethermi- Wirkungsgrad 4 etner reversibellaufendenWär-
scheMaschine,derenSchemaAbb.2b zeigt,mag mekraftmaschineund den TemperaturenZ und

77
T, der hinein- bzw. herausfließenden Entropie-
strömebeschreibt.Definiert ist dieserWirkunss-
grad als
abgegebenerRotationsenergiestrom
'',_
hineinfließender
Wärmestrom
Der Zähler ist durch Gl. (6) gegeben,
der hinein-
fließendeWärmestromist 7r15. Damit wird
(7" - T,)1. T, -7, /9\
'
TrI" T2 Abb.4 Quellen liir Energie mit dem Energieträger elektrische Abb.6 Im Elektroofen le
Ladung (a) und Entropie (b). erzeugt, die Wärmepuq
Gewöhnlich wird 1ür die Herleitung dieser wich- Temperatur auf und gibt
tigen Beziehung viei mehr Aufwand betrieben. tur wieder ab.

Unsere Analogie-Betrachtungen legen nun eine


Frage nahe, auf die man sonst nicht so leicht Die Energiebilan
gestoßenwäre: Müßte man nicht den Wirkungs- lautet
grad eines Elektromotors entsprechend definie- UI n : T r 1 t ,
ren, d.h.
die der reversibelal
s t.e k r r o m o l_
'nr t^ o r( E r - r p r \ I n : A r : & , ) rgl UI e:(Tz- T,)/s.
ezlo <Pz
l"iSt in beiden Fi
Man sieht sofort, daß dieser Ausdruck keinen die Heizungdie W
Abb.5 Empftingerfür Energiemit dem Energieträger
elektri-
eindeutigenSinn habe! kann. Da der Nullpunkt scheLadung(a) und Entropie(b). beneWärmestrom
des elektrischenPotentialsbeliebiggewähltwer- beneWärmestrom
den kann, ließe sich nämlich allein durch eine gieumlader, bei denen einer der beteiligten Ener- TrIt:U In.
Nullpunktsverschiebung von q erreichen,daß gieträgerdie elektrischeLadung oder die Entro-
jeden beliebigenWert annimmt.Es ist
ryErektromotor Im Fall der reven
pie ist, dargestellt.
deshalbnicht überraschend, daß die in Gl. (9) pumpe,ist er
definierteGröße technischirrelevant ist. Beim TrIt:U 1n17t1t
thermischenWirkungsgrad,Gl. (8),stehtim Nen- 3. Irreversible Energieumlader
ner die Energie,für die man zn bezahler hat, die er ist also um deo
also möglichst klein sein soll. Im elektrischen bei der Widerstan
Fall bezahlt man aber genau für den Teil, der Viele Energieumlader, bei deneneinerder beiden (11) liefert
auch umgesetztwird, also für den Zähler. Den EnergieträgerEntropie oder elektrischeLadung
ist, werdendurch die Schematader Abb. 4 und 5 Trlr:;:l L'Ia
WirkungsgradeinesElektromotorsdefiniertman l 2 - r l
also zweckmäßigerweise anders,nämlich nur schlechtoder gar nicht beschrieben. Häufig
wird nämlich in Umladern so viel Entropie er-
Die Leistungszif
b.-a.\1. zeugt,daß der vom Strom 1, der erzeugtenEn-
1 : ' ' _ - . - . mehr Energieder 1
tropie getrageneEnergiestrom71, gegendie an-
\(Pz-(Plto pumpe abgibt als
derenEnergieströme nicht vernachlässigt werden
Faktor ist um so
Dieser ist bei einem reversibel arbeitenden Motor kann. Manchmalist dieseEntropieerzeugung be-
schiedist zwischq
gleich Eins. Daß man im thermischen Fall fiir absichtigt,manchmalnicht. Wir beginnenwieder
die Entropie aufg
[dS und nicht für (Tr-Tr) dS bezahlt, liegt mit der Betrachtungder Quellen.
Außenluft, und dr
daran, daß man sich die auf der Temperatur I
Die meistenWärmequellensind so gebaut,daß abgegebenwird. al
hineinfließende Entropie durch Erzeugung ver-
die ganzeEntropie, mit der die Energiedie Quel-
schafft, etwa durch Verbrennen von Kohle, und
le verläßt,erzeugteEntropie ist. Das ist der Fall
nicht aus der Umgebung aufnimmt.
bei allen Heizungen,in denen etwas verbrannt
Bei den in diesem Abschnitt besprochenenQuel- wird, aber auch bei allen elektrischenWider- 4. Energiespeiöt
len war der hineinfließende,bei den Empfängern standsheizungen.In Abb. 6 ist das Schemaeiner
der herausfließende Energieträger der Drehim- Widerstandsheizung (Abb.6a) dem einer elek-
puls. Die Diskussion läuft genauso, wenn man trisch angetriebenenWärmepumpe (Abb.6b) Wie man Energic
stattdessen Energieströme mit einem beliebigen gegenübergestellt.(Diese Wärmepumpe erhält wurde in Abschni
anderen Energieträger nimmt, etwa der Menge n man, indem man einen Elektromotor, Abb.2a, Heft beschriebe
oder dem Impuls P. In Abb.4 und 5 sind die und eineWärmepumpe,Abb. 1b, hintereinander- werden durch das
verallgemeinertenSchematader reversiblen Ener- schaltet.) sten Speicherclc

78
Schema der Abb. 7b dargestellt.Die Struktur der
beiden Schemata ist verschieden: Die Soeicher
elektrischer Energie speichern im Gegensatzzu
den Wärmespeichern den Energieträger nicht mit.
Elektrische Ladung läßt sich schlecht speichern
wegen der starken Abstoßung gleichnamiger La-
dungen. Auch im Kondensator wird in diesem
Sinn keine elektrische Ladung gespeichert, denn
die Gesamtladung des Kondensators ist, auch
wenn er geladen ist, Null. Der Energieträger En-
Abb,6 Im Elektroofen (a) wird Entropie auf hoher Temperatur
tropie dagegen wird gewöhnlich mitgespeichert,
erzeugt. die Wärmepumpe 1b) nimnit Entropie auf nödriee,
Temp€ratur auf und gibt denselben Betrag aua hoher Tempeia- etwa in Nachtspeicheröfen oder in Latentwär-
tur wieder ab. mespeichern.

Die Energiebilanz fiir die Widerstandsheizung


lautet
UIn:TrIr,
die der reversibelarbeitendenWärmepumpe
'u
I o:(T2- rr)1r.
t*'iSt in beiden Fäl1endie Temperatur,bei der
die Heizungdie Wärme abgibt,Ir1, der abgege-
beneWärmestrom.Im erstenFall ist der abgege-
beneWärmestrom
digten Ener- TtIs:U Ie. (10)
br die Entro-
Im Fall der reversiblenMaschine,der Wärme-
pumpe,lst er
TtIr:U In*TrIs, (11) Abb,7 Wärmespeicher
(a) und SpeicherelektrischerEnergie(b).

er ist also um den Summanden?, 1" größer als


bei der Widerstandsheizung.
Umformungvon Gl. Sieht man von diesemUnterschiedab, so kann
!r der beiden (11) liefert
man eine AnalogiezwischenbestimmtenTypen
üe Ladung
f,ibb.4und 5 'r r - T2 von SpeichernelektrischerEnergieund bestimm-
t2's-T::T wr r tr Q .
ten Typen von Wärmespeichern feststellen:Der
[cn Häufig
Akku entsprichtdem Latentwärmespeicher, der
lEatropie er-
pugten En- Oi. I-ri.tung, ziffer Trl\Tr-7,) gibt an, wieviel elektrischeKondensatordem Nachtspeicherofen.
mehr Energieder gewünschten Form die Wärme- In den beidenerstenläuft nämlich beim Laden
fien die an- pumpe abgibt als eine Widerstpndsheizung.Der und Entladenbei konstanterintensiver- Variable
!f't werden Faktor ist um so größer,je kleiner der Unter- U bzw. 7 eine Reaktion ab (auch ein phasen-
lugung be- schiedist zwischender TemperaturTr, bei der übergangist eine Reaktion).Im Kondensator
trcn wieder
die Entropie aufgenommenwird, also etwa der und im Nachtspeicherofendagegenwächst der
Außenluft,und der TemperaturTr, bei der sie Wert der intensivenVariable in dem Maß,wie der
3rbaut, daß abgegeben wird, also der Zimmertemperatur. Speichergefüllt wird. Beim Kondensatorist der
;- die Quel- Zusammenhangzwischengespeicherter Energie
it der Fall Espeich"r
und intensiverVariablegegebendurch
verbrannt
Wider- 4. Energiespeicher fT2
Esp.icher: C.,
einer i-,
z
elek-
(Abb.6b) Wie man Energiespeicher schematischdarstellt, beim Nachtspeicherofen gilt
erhält wurde in Abschnitt15 des3. Aufsatzesin diesem
Abb.2a, Esp"icher:Cw A T'
Heft beschrieben.Die meisten Wärmespeicher
werdendurch das Schemader Abb. 7a. dle mei- (C a:Kapazität des Kondensators, Cw: Wärme-
sten Speicher elektrischerEnergie durch das kapazität.)

79
F. Herrmann gültig ob der StoB t
folgt. Die Impulse '
Mechanik - Abriß einer Neudarstellung gleich, wenn der Köt
K, und K, dieselbe
suchen aufder Luftt
Impulse P, und Pr r
1. Einleitung Möglichkeit der Einführung von Impuls und Im- gleich sind, wenn i
pulssatz vorgestellt. Für die darauf folgende Be- daraus
handlung der Impulsströme ist es aber nicht nö- P -mo.
Das letzte der physikalischen Gebiete, von dem tig, daß der Impuls gerade auf diese Art einge-
wir zeigen wollen, daß es weitgehend analog zu führt wird. Wichtig ist nur, daß der Impuls be- Um zu erreicher\ dl
anderen Bereichen behandelt werden kann, ist die kannt ist als eigenständige,mengenartige Größe, dem Stoß in Ruhe i
Mechanik. Wieder liegt der Grund der Struktur- als etwas, das ein Körper enthält, also nicht Inelastizität des Stol
gleichheit mit anderen physikalischen Gebieten etwas, das man ihm nur,,zuordnet". reicht man zum Bc
in der GibbsschenFundamentalfurm.Die Mecha- zeigt. Um eine defil
nik wird durch mehrere Terme der Gibbsschen halten, bedient man
Fundamentalfornr repräsentiert: udP, rrrdl und stabilisierten" Energ
ghdm. Dielenigen Gesetze, die im traditionellen 2. Impuls und Impulssatz der Elektrizitätslehr
Aufbau der Mechanik die Axiome sind, hängen giequellen benutzl S
nur mit dem Term udP zusammen, also der dar, das einen Fadc
Energieform Bewegungsenergie.Um diesen Term DelinitiondesImpulses schwindigkeit des I
geht es auch im vorliegenden Aufsatz. Die Be- Belastung ist. Spätl
handlung der Mechanik nach denselben Prinzi- Ein Körper, der sich bewegt,hat Schwung,oder zum stromstabilisic
pien wie die Thermodynamik und die Elektrizi- wie der Physiker sagt, Impuls. In qualitativen stromstabilisierte' I
tätslehre stellt einen starken Bruch zum traditio- Stoßversuchen auf der Luftkissenbahn
zeist man. ist wieder ein Geräl
nellen Aufbau der Physik dar. Wir haben sie ans daß aber, wie wir sehcl
Ende dieser Analogie-Reihe gestellt, damit sich - der Impuls einesKörpers um so größerist,je unabhängig von der
der Leser in den drei vorhergehenden Aufsätzen selbe Spannung hc
größer seine Masse ist und je größer seine
zunächst mit der Methode dieses Aufbaus ver- Maßeinheit des Im!
Geschwindigkeit ist;
traut machen konnte. Man wird aber am Ende tionalität (1) eine Gl
- sich der Impuls einesKörpersauf Kosten des
feststellen, daß es ziemlich gleichgültig ist, in P:mo.
welcher Reihenfolge die hier behandelten vier
Impulseseinesanderenändernkann;
- daß der Impuls ein Vorzeichenhat, daß es Den Impuls eines I
Teilgebiete angeordnet werden.
rechnen, wenn ma8
Die folgende Diskussion hat die Mechanik zum'
also negativeund positive Impulswertegibt
des Körpers kennt
(negativerund positiver Impuls kann sich
Gegenstand. Sie umfaßt aber nicht alle Inhalte,
die üblicherweise in der Mechanik behandelt
kompensieren).
werden. Das wäre im Rahmen eines kurzen Auf- Wenn ein Körper der Masse m und der Ge-
satzes ausgeschlossen.Wegen der großen Rolle, schwindigkeitu den Impuls P hat, so habenzwei
die die Mechanik in der traditionellen Physik Körper der Massem und der Geschwindigkeit u
spielt, haben wir geplant, einer ausführlicheren doppeltso viel Impuls,allgemein
Behandlung der Mechanik ein ganzes Heft dieser
P-m.
Schriftenreihe zu widmen. Dieses Heft soll dann
auch die didaktische Aufarbeitung dieser neuen Diese Proportionalität braucht keinen Beweis,
Mechanik zum Inhalt haben. denn wir suchenja kein neuesNaturgesetz,wir
Abb. I Gleiter liir Lutti
konstruiereneineneueGröße.Wir werdennach- variabler Inelastizität rr
Der vorliegende Aufsatz ist eine Darstellung fiir
träglich sehen,ob die so konstruierteGrößever- Feder zusammengedrüc!
einen Leser, der die Mechanik bereits kennt, und nach rechts. Sie wird ü
nünftige Eigenschaften hat, ob für sie einfache
der sie auf die übliche Art kennengelernt hat, gedrückt, aber nur so G
Gesetzegelten.Es wird nun eine Vereinbarung einrastet, gestattet. DGr
nämlich ausgehendvon Weg, Zeit und,Kraft über
gesucht,die uns gestattetzu erkennen,wann zwei Gleiters verschoben rrr{
die Newtonschen Axiome.
Impulsegleichgroßsind.DieseVereinbarunglau-
Der wichtigste Teil des Aufsatzes besteht in der tet so: Mit jedem der Körper K, und Kr, deren Der Impulssatz
Behandlung von Impulsströmen. Bevor mit deren Impulse verglichen werden sollen, stoße man
Diskussion begonnen werden kann, muß die einenVergleichskörper K. der Massern und An- In einer Reihe voo
Größe Impuls eingeführt und der Impulssatz be- fangsgeschwindigkeit o:0, und zwar so, daß der wichtige Eigenscht
handelt sein. Es wird daher zunächst kurz eine Körper K, bzw. K, nach dem Stoß ruht, gleich- Impuls kann nictt

80
gültig ob der Stoß elastischoder inelastischer- den. Nimmt der Impuls eines Körpers zu, so
folgt. Die Impulse von K, und K, sind dann nimmt gleichzeitigder Impuls einesanderenKör-
gleich,wennder Körper K, nachderiStößenmit pers oder anderer Körper um denselbenBetrag
K, und K, dieselbeGeschwindigkeit hat. In Ver- ab. Wir können nun unsere Meßvorschrift liir
suchenauf der Luftkissenbahnzeigt man,daß die den Impuls verallgemeinern: Man übertrageden
Impulse P, und P, der Körper K, und K, dann zu messendenImpuls auf einen ,,probekörper.,
E Impuls und Im- gleich sind, wenn //r1u1:m2u2. Mit p-rr folgt der Massemp, der sich vor der Impulsübeitra-
hnuf folgendeBe- oaraus gung in Ruhe befindet und messedessenGe-
I gs aber nicht nö- schwindigkeit o" nach der Impulsübertragung.
P-mu. (1)
J diese Art einge- Darausergibt sich der zu messende Impuls zu p
h8 der Impuls be- -Um zu erreichen,daß Körper K, bzw.
K, nach :ffipvp. Die Masse m" des probekörperswählt
lrgcnartige Größe, dem Stoß in Ruhe ist, muß man das Ausmäßder
mdn so groß,-daßfür seineGeschwindiekeit im-
!bält, also nichr InelastizitätdesStoßesregelbarmachen.Das er-
mer gilt lu.l(r.
hct'. reicht man zum Beispielso, wie es die Abb. 1
zeigt. Um eine definierte Geschwindigkejt zu er- Daß diese Vorschrift einen Impuls zu messen,
halten, bedientman sich einer ,,geschwindigkeits- besserist als die, Masseund Geschwindigkeitdes
stabilisierten"Energiequelle,
genausowie man in Körpers einzelnzu bestimmen,erkenntman,lryenn
der Elektrizitätslehrespannungsstabilisierte
Ener- der Körper eine sehr große Geschwindigkeit
giequellenbenutzt.So eineeuelle stellt ein Gerät hat, eine Geschwindigkeit,die nicht mehr klein
dar, das einen Faden so aufwickelt, daß die Ge- gegendie Lichtgeschwindigkeit c ist. Der nach
schwindigkeitdes Fadens unabhängigvon der obiger Vorschrift gemessene Impuls ist immer
Belastungist. Später werden wir, in Analogie noch eine Erhaltungsgröße. Hätte man dagegen
Pt Schwung,oder zum stromstabilisierten Netzgeräteine,,impuls- an der Definition P:ma festgehalten, so hätte
5, la qualitativen stromstabilisierte"Energiequellebenutzen.Das man eineGrößedefiniert,die keinemErhaltunss-
lbahn zeigt man, ist wieder ein Gerät, das einen Faden aufwickelt, satzgenügt.
aber, wie wir sehenwerden so, daß im Faden,
unabhängigvon der Geschwindigkeit, immer die_
I ro größerist,je selbe Spannungherrscht.Wir wählen nun die
I i größer seine
MaßeinheitdesImpulsesso,daß aus der propor-
3. Der Impulsstrom
tionalität (1) eineGleichungwird:
E auf Kostendes
p kann; P:mu.

tlcn hat, daß es Den Impuls einesKörpers kann man also aus- Der Impulsstromdurch eineFeder
hpulswerte gibt rechnen,wenn man Masseund Geschwindiskeit
kann sich desKörperskennt. Beim Stoß zwischenzwei Körpern nimmt der
fds
Impuls deseinenum einenbestimmtenBetraeab
r und der Ge- und der des anderenum denselbenBetraizu.
Wir interpretierendiesesVerhalten.indem-wir
pl so habenzwei
sagen,von dem einenzum anderenKöroer fließe
hrclwindigkeit u
ein ImpulsstromIr. Der Prozeßder Impulsüber-
I tragung soll nun genauer untersucht werden.
Häufig macht man Stoßversucheso. daß die Zeit
J tcinen Beweiso des Impulsaustausches sehr kurz ist, daß man
Neturgesetz,wir also nur Anfangs-und Endzustandbeobachten
lt werdennach- Abb.l Gleiter Iür Luftkissenbahn,der über den puffer Stöße kannnum die Aufmerksamkeit auf die Bilanzen
variabler Inelastizitätausltihrenkann. Bei einem Stoß wird die von Energieund Impulszu lenken.Wenn wir uns
iste Größe ver- Federzusammengedrückt, und die Stangebewegtsich zunächst
i tr sie einfache nach rechts. Sie wird dann von der Föder wiöder nach links für den Ablauf des Prozesses der Impulsübertra-
gedrückt,aber nur so weit wie es die Klinke, die in den Haken gung interessieren,ist diesesVorgehenunzweck-
tc Vereinbarung ernrastet,gestattet. Der Haken kann in Längsrichtung des
mäßig.Es ist dann besser,die Impulsübertragung
Fpn, wann zwei Gleitersverschobenwerden.
auf ein großesZeitintervall auseinanderzuziehen,
fcreinbarunglau- um das Verhalten bestimmter Größen auch zwi-
I, und Kr, deren Der Impulssatz
la, stoße man schen Anfangs- und Endzustandbeobachtenzu
können.Experimentellerreicht man das dadurch,
Fse n und An- In einer Reihe von Experimentenwird nun eine daß man zwischendie beidenstoßendenKöroer
Fer so, daß der wichtige Eigenschaftdes Impulses beobachtet: (etwazwei Gleiterauf der Luftkissenbahn)
p ruht, gleich- eine
Impuls kann nicht erzengtoder vernichtet wer- weicheFederschaltet,Abb.2.
I
II 8l
I
- daß die Impulszunahme zeitlich konstant ist,
dP
-: consti
ot
- daß bei größerer Auslenkung die Impulszu-
nahme größer ist.
Abb.2 Um den Stoßvorgang zeitlich auseinanderzuziehen,wird
an einem der Stoßpartner eine weiche Feder angebracht.
Wir haben damit das wichtige Ergebnis, daß die
Auslenkung einer Feder ein Maß für den Impuls-
Die Beobachtung zeigt, daß die Feder während strom ist, der durch sie hindurchfließt. Die Feder
des Stoßvorgangs ausgelenkt ist. Der Impuls- kann als Impulsstrommeßgerät benutzt werden.
strom hängt also irgendwie mit dem Zustand der Sie braucht nur noch geeicht zu werden. Dazu
Feder zusammen. Für diesen Zusammenhang könnte man nun eine Reihe von Experimenten
sind zunächst zwei Alternativen denkbar: der Art machen,wie sie gerade beschrieben wur-
den, jedes mit einer anderen Zugspannung. Man
- Der Impulsstrom hängt von der Größe x, der bekäme dann eine Zuordnung zwischen der Aus-
Auslenkung der Feder, ab. Jedem Wert der lenkung x der Feder und der Impuisänderung
Auslenkung entspricht ein bestimmter Wert dP/dt des Körpers, und damit des Impulsstroms
Abb.4 Für ImPul\\tt
schen Gesetzen JnJi(
des Impulsstroms. I" durch die Feder in den Körper' Man kann
diese Eichung aber auch anders machen: Mit
- Der Impulsstrom hängt nicht von der Auslen-
dem Experiment der Abb. 3 bestimmt man den
kung seibst ab, sondern von deren zeitlicher
Wert des Impulsstroms I"o für eine einzige Aus-
Anderung.
lenkung xo. Der Rest der Eichung geschieht in
Der Ablauf unseres Experiments ist so, daß es einem Experiment, das viel einfacher ist'
nicht leicht ist, zwischen diesen beiden Alternati-
ven zu entscheiden, denn während der Impuls-
übertragung sind sowohl die Auslenkung x als Das Hookesche Gesetz
auch ihre Zeitableitungen von Null verschieden.
Wir haben gesehen,daß durch eine Feder, die um
Das Experiment ist also zu kompliziert.
einen festen Betrag ausgelenkt ist, ein Impuls-
strom fließt, und daß dessen Stärke nur vom Abb.5 Durch ernc r
strom Ip^. Dur.!-.d
Wert x der Auslenkung abhängt, nicht aber vom Federn h'ießr it, I
Bewegungszustandder Feder. Durch eine ausge- Feder die Au:len\u
lenkte Feder fließt also auch dann ein Impuls-
strom, wenn die Feder ruht. Deswegen ist die Fo fließen lassc
Eichung auch an der ruhenden Feder ausführ- schalten,alle zr
bar. und so stark sP
Abb.3 Impulsübertragung bei konstanter Auslenkung der Fe- ro ausgelenktx
der. Der Kasten am linken Ende der Bahn ist eine impulsstrom- Wir verwenden dazn noch eine Regel, die für alle
stabilisierte Energiequelle. Ströme von Erhaltungsgrößen gilt (und die in der Wir glauben. d
Elektrizitätslehre unter dem Namen ,,erstes läutert ist. und ,
KirchhoffschesGesetz" bekannt ist): An einer durch Kombint
Wir vereinfachen deshalb die Bedingungen des Verzweigung ist die Summe aller Stromstärken schenwerte\ on
Experiments: Der Impuis wird bei konstanter gleich Nu11. Diese Experim
Auslenkung x übertragen, Abb.3' Dazu benutzen Für Federn bedeutet das, daß der Impulsstrom in Ergebnis.In et
wir das in Abschnitt 2 erwähnte Gerät, das eine zwei hintereinandergeschalte'ienFedern gleich x-lp.
Zugspannung konstanter Stärke liefert, eine Zug- groß ist. Abb.4a. und daß der lmpulsstromin
spannung die unabhängig ist von der Geschwin- zwei parallel geschalteteFedern gleich der Sum- Diese Proportl
digkeit, mit der der Faden aufgerollt wird. Dieses me der Impulsströme ist, die in den beiden Fe- Gesetz.
Gerät wird am Ende der Luftkissenbahn befestigt. dern einzeln fließen, Abb.4b.
Über eine Feder wird es mit dem Gleiter verbun- Impulsstrom rr
Um nun eine Feder Fo zu eichen, beschaffenwir
den, dessenImpulsänderung gemessenwerden soll. das zweite \er
uns zunächst eine ganze Reihe Federn \, die
Der ,,Stoß" ist jetzt also ein Stoß zwischenGleiter
genauso gebaut sind wie Fo. Für jede von ihnen
und Erde. Man beobachtet, Wir haben im
gilt, daß ihre Auslenkung den Wert ro hat, ialls
schrift fur den
- daß bei konstanter Auslenkung der Feder der der Impulsstrom den Wert I"o hat. Wir können
identisch mit d
Impuls zunimmt; nun Vielfache n'I"o des Impulsstroms I"o durch

82
r zeitlich konstant ist, nel1 oft die Kraft definiert wird. Das bedeutet
aber, daß Kraft und Impulsstrom identisch sind.
Kraft ist nichts weiter als ein anderer Name für
Impulsstrom:
cnkung die Impulszu-
F:1,.
Mit dieser Identifizierung bekommt das zweite
rtrge Ergebnis, daß die NewtonscheAxiom F =Ip:dPldt einen sehr ein-
o \taß fur den Impuls- fachen Inhalt: Der Impuls eines Körpers kann
durchfließt. Die Feder sich nur durch Ztt- oder Abfluß ändern. Das
ßeräl benutzt werden. zweite Ne:.)tonsche Axiom ist also nichts anderes
rcht zu werden. Dazu als der Impulssatz, ausgedrückt in Form einer
Lhe r trn Experimenten Kontinuitätsgleichung. Eine Kontinuitätsglei-
rade beschriebenwur- chung gilt aber für jede Erhaltungsgröße.
n Zuespannung.Man
rne zs'ischen der Aus-
i dc'r Impulsänderung GeschlosseneImpulsstromkreise
lmrr des Impulsstroms Abb,4 Für Impulsströme gelten Gesetze,die zu den Kirchhoff-
schen Gesetzen analos sind.
o Körper. Man kann Eine Konsequenz unserer Betrachtungen war,
andcrs machen: Mit daß durch gespannteFedern Impuls fließt. Damit
-1 bestimmt man den fließt natürlich Impuls auch durch gespannteSei-
fur eine einzige Aus- le oder durch unter Spannung stehende Stangen
Erchun_sgeschieht in und andere Körper. Das bedeutet, daß stationäre
erniecherist. mechanische Gebilde, wie sie in der Statik be-
trachtet werden, von Impulsströmen durchflossen
werden. Da sich nirgends Impuls anhäuft, und
der Impuls nirgends abnimmt, müssen diese Strö-
'rt erne Feder, die me Kreisströme sein. Die Behandlung der Statik
um
würde den Rahmen diesesAufsatzessprengen.Es
cüll ist. ein Impuls-
soll hier deshalb nur ein besonderseinfacher Im-
san Stärke nur vom Abb,5 Durch eine um xo ausgelenkte Feder fließt der Impuls- pulsstromkreis besprochen werden: Ein unver-
rängt. nicht aber vom s t r o m I " , . D u r c h d r e i p a r a l l e l g e s c h a l t e t eu m J o a u s g e l e n k t e
Federn lüeßt 31"". Diesär Impulistrom bewirkt bäi der-rechren zweister Stromkreis. Abb. 6.
cr. Durch eine ausge-
Feder die Auslenkung 3xo.
sh dann ein Impuls-
ht, Desuegen ist die Fo fließen lassen, indem wir n Federn I parallel
nden Feder ausführ- schalten, alle zusammen zu Fo in Reihe schalten
und so stark spannen, daß jede der Federn F, um
rne Rc'!el. die für alle xo ausgelenktist, Abb.5.
crr grlt tund die in der Wir glauben, daß das Verfahren hinreichend er-
cm \amen ,,erstes läutert ist, und daß es dem Leser klar ist, wie man Abb, 6 GeschlossenerImpulsstromkreis
rännl lst): An einer durch Kombinieren der Federn F, auch alle Zwi-
c aller Stromstärken schenwertevon Ip konstruieren kann.
Diese Experimente haben nun ein überraschendes In der Stange zwischen B und C fließt der Impuls
I der Impulsstromin Ergebnis. In einem großen Bereich gilt; von links nach rechts, in der Feder von rechts
tcien Federn gleich nach links. Daß der Impulsstrom in der Stange
der Impulsstrom in x- Ip.
die entgegengesetzteRichtung hat wie in der
dcrn gleich der Sum- Diese Proportionalität nennt man das Hookesche Feder, erkennt man daran, daß in der Stange eine
r rn den beiden Fe- Gesetz. Druckspannung, in der Feder aber eine Zugspan-
nung herrscht. Fließt der Impuls quer zu seiner
rchen. beschaffenwir eigenen Richtung, wie in den beiden Querstangen
Impulsstrom und Kraft,
lcrhe Federn F,, die AB und CD, so herrscht in dem Körper eine
das zweite NewtonscheAxiom
Fur jede von ihnen Scherspannung.
fii \\'ert ro hat, falls Wir haben im vorigen Abschnitt eine Meßvor- Da die Anordnung symmetrisch ist, könnte man
fr.-, hat. Wir können schrift flir den Impulsstrom angegeben.Diese ist annehmen, der Impulsstrom müsse ,,aus Symme-
tulsstroms1"0 durch identisch mit der Meßvorschrift, mit der traditio- triegründen" überall gleich Null sein. Dieser

83
Schluß ist aber falsch.Die Situation ist hier die- Das dritte NewtonscheÄxiom Eine bessere
selbewie im elektrischenFall: Da die strömende gleich
Größe zweierleiVorzeichenftihig ist, hat man die Die herkömmliche Formulierung des dritten
Freiheit, die Stromrichtung willkürlich festzule- Axiomslautet etwa:
Newtonschen ,,Die
gen. Das sieht man besondersgut, wenn man die Seite in
gleich
Anordnung der Abb.7 betrachtet,bei der zwi- ,,Wirkt ein Körper A auf einen Körper B mit
schenKörper A und Körper B ein Impulsstrom der Kraft F, so greift B an A mit der gleich- der a
fließt und bei der lmpulsänderungenauftreten. großen,aber entgegengesetzt gerichtetenKraft strömt.'
Man kann den Prozeß auf zwei Arten beschrei- - F an." Dies ist
ben: entwederindem man sagt,positiverImpuls Impulssatzeri
Wir wollen diesenSatz übersetzen. so daß sich
fließevon rechtsnach links oder indem man sagt,
eine Aussageüber den Impulsstrom ergibt. Dazu j
negativer Impuls fließe von links nach rechts.
ist nicht nur das Wort Kraft durch das Wort
Man legt nun eine dieserbeiden Richtungenals
Impulsstrom n) ersetzen,sondern auch Verben Die Rolletri
Stromrichtung fest, etwa die, die der Flußrich- i
und Präpositionen müssen übersetzt werden,
tung von positivem Impuls entspricht.Dann hat Wir haben I
I

denn man sagt: Ein Körper übt auf einen ande-


man es so gemacht wie im elektrischen Fall.
ren eine Kraft aus, aber ein Impulsstromfließt NewtonsclcI
Auch hier kann man einenbestimmtenLadungs-
von einem Körper zu einem anderen.Das dritte rdngen aus-l
strom beschreibenindem man entweder sagt: tonsche Ad
Newtonsche Axiom lautet also:
negativeLadung fließt von links nach rechtsoder
gilt das ne{
positiveLadung von rechtsnach links. Man hat
,,Fließtein Impulsstromvon einemKörper A Axiome zu{
sich entschieden,als Stromrichtungdie Richtung zu einem Körper B, so ist die Stärke des satzder Mc{
zu wählen,die der Beschreibung mit der positiven Stroms,der A verläßt,gleich der Stärke des der Physih i
Ladung entspricht. Stroms"der bei B ankommt." Grundgeseüa
satz oder dcl
In dieserForm siehtman, daß das dritte wie das
steüungendc
zweiteNewtonscheAxiom Ausdruck des Impuls-
unbedeuten
satzesist.
also der Irl

habeneine
Kräftegleichgewicht
zLgen
Auf analogeWeisesoll nun der Satzvom Kräfte- ihm
gleichgewichtübersetztwerden.Aus dem Satz U
Abb.7 Über die gespannteFederwird zwischenKörper A und lung der
Körper B Impuls ausgetauscht.Bezeichnetman einen nach
rechts weisendenImpulsvektor als positiv, so kann man den ,,Ein frei beweglicherMassenpunktbefindet stensdie
Impulsstrom beschroibenentweder als positiven Impuls, der sich im Gleichgewicht,wenn die Summealler elektrischc
von rechtsnach links ströht, oder als negativenImpuls der von
links nach rechtsströmt. auf ihn wirkendenKräfte sleichNull ist." glei

wird Selbst
tun
.--Beil-l Impuls hat man nun noch eine weitere
,,Der Impuls einesfrei beweglichenMassen- Lepto
WahlEiheiq-und gwar in jedem Experimentaufs punktesändert sich nicht, wenn die Summe 1m
neue:die Richtung,die iaan als positiveImpuls- aller in ihn hineinfließendenImpulsströme men, weil
richtung (nicht Stromrichtung)bezeichnet,also
,gleichNull ist." von
die Wahl des Koordinatensystems. Meist nennt
man einennach rechtsweisenden Vektor positiv, An dieserFormulierungist sehrunschön,daß ein
und einen nach links weisendennegativ.Im elek- Strom durch einen Punkt fließen soll. Schuld
trischenFall brauchteman die analogeFestle- daran ist natürlich der Massenpunkt,den es in
gung nur ein einzigesMal zu treffen. Die Anode Wirklichkeit nicht gibt. Man kann übrigens fest- mit dem
(definiert durch den Stoff aus dem sie besteht) stellen,daßjeder Widerspruch,den man entdeckt,
einerBatterieist positiv,die Kathodenegativ*. wenn man eine Aussage über Kräfte in eine Ein
Aussageüber Impulsströmeübersetzt,bereitsein änderrq
Widerspruchin der Formulierungmit den Kräf- dert. Für
* Wenn wir in einerWelt lebten,in der Materie und Antimate- ten ist, hier aber wegen der geringen Anschau- derung
rie gemischtauftreten,könnten wir nicht mehr entscheiden,ob
lichkeit des Kraftbegriffs nicht so stark ins Auge Impulses
eine Anode positiv oder negativist, und wir wären in derselben
Situation,in der wir beim Impuls sind. ftil1r. dE:o

84
Eine bessereFormulierung des Satzesvom Kräfte- wobei o die Geschwindigkeit des Körpers ist.
gleichgewicht lautet etwa so: Man sagt, die Energie des Körpers ändere sich in
:rrmg des dritten Form von Bewegungsenergie.
Ira: ,,Die Stärke des Impulsstroms, der von einer
Seite in eine beliebige Fläche hineinströmt, ist Durch einen Treibriemen oder durch ein ge-
iocn Körper B mit gleich der Stärke des Impulsstromes der auf spanntes, sich bewegendes Seil fließt ein Strom
I A mit der gleich- der anderen Seite der Fläche wieder heraus- von Bewegungsenergie
I gerichtetenKraft strömt." I n:a lp. (2)
Dies ist wieder nur eine spezielle Aussage des
Der Impuls ist hier der Energieträger und die
Impuissatzes.
rtlzcn. so daß sich Geschwindigkeit spielt die Rolle des Beladungs-
irom ergibt.Dazu maßes des Impulsstroms mit Energie.
I durch das Wort Die Herleitung der Gl. (2) erfolgt etwas anders ais
de-rn auch Verben Die Rolle der NewtonschenAxiome etwa die Herleitung der Gleichung
übersetzt werden,
h auf einenande- Wir haben gesehen, daß das zweite und dritte Iu:UIe. (3)
Impulsstromfließt Newtonsche Axiom nicht mehr sind als Folge- (U ist die elektrischeSpannung, In der elektrische
odcren. Das dritte ningen aus dem Impulssatz. Für das erste New- Strom.)Um auf Gl. (3) zu kommen,beginntman
tonsche Axiom als Spezialfall des zweiten mit I"-In, was aus der Mengenartigkeitvon E
gilt das natürlich erst recht. Die Newtonschen und Q folgt. Gl. (3) ist dann einfachdie Defini-
a einem Körper A Axiome zusammen sind äquivalent zum Impuls- tionsgleichung des Beladungsmaßes U des Ener-
t die Stärke des satz der Mechanik. Betrachtet man andere Zweige gieträgers.
ch der Stärke des der Physik, so sieht man, daß es hier ähnliche
Gl. (2) dagegenkann man nicht als Definitions-
Grundgesetzegibt, etwa den Ladungserhaltungs- gleichungder Geschwindigkeitbenutzen,da die
ds dritte wie das satz oder den Drehimpulserhaltungssatz.In Dar- jedem Schüleraus der alltägli-
Geschwindigkeit
dnrck des Impuls- stelungen der Physik spielen diese aber eine viel
chen Erfahrung bereits bekannt ist. Hier muß
unbedeutendere Rol1e als die Newtonschen Axiomq man also beweisen, daß die Geschwindigkeitdas
also der Impulssatz. Nur Energiesatz (als erster
Beladungsmaßdes Impulsstromesmit Energie
Hauptsatz) und Entropiesatz (als zweiter Hauptsatz)
ist.
haben eine vergleichbare Bedeutung. Der Ladungs-
erhaltungssatz dagegen wird meist nicht eines ein- Man wird dazu ungeftihrfolgendermaßen vorge-
zigen Wortes gewürdigt, obwohl man natürlich von hen: Daß I I, ist, siehtman leicht daran,daß
'Satz vom Kräfte- ihm Gebrauch macht. Wir schlagen vor, diese durch zwei"-Treibriemen,in denen die gleiche
, Aus dem Satz Ungleichheit oder Unsymmetrie in der Darstel- Spannungherrscht,durch die also der gleiche
lung der Physik soweit abzubauen, daß minde- Impulsstromfließt,und die gleichschnelllaufen,
:apunkt befindet stens die Größen Impuls, Drehimpuls, Entropie, doppelt so viel Energie fließt wie durch einen
t dic Summealler elektrische Ladung und Menge (Stoffmenge) einzigen(Abb.8):
*ü Nullist." gleichberechtigt erscheinen. Ia- Ip'
Selbstverständlich gibt es noch andere Erhal-
tungsgrößen, etwa die -Baryonenzahl oder die
4lichen Massen- Leptonenzahl. Deren Behandlung wird man aber
mn die Summe im Elementarunterricht viel weniger Zeit wid-
ro Impulsströme men, weil sie in der ,,Physik des Alltags" nicht
von Bedeutung sind.
onschön.daß ein
Eca soll. Schuld
;nnkt, den es in Energietransport
tm übrigensfest- mit dem Energieträger Impuls
ba man entdeckt,
' Kräfte in eine Ein physikalisches System kann seine Energie
rtazt, bereitsein ändern, indem es gleichzeitig seinen Impuls än-
r3 mit den Kräf- dert. Für den Zusammenhang zwischen der An-
ringen Anschau- derung dE der Energie und der Anderung dP des
o slark ins Ause Impulses gilt Äbb,8 Durch zwei Treibriemen, die gleich schnell laufen und
unter der gleichen Spannung stehen, fließt zweimal so viel
dE:udB Impuls und zweimal so viel Energie wie durch einen einzigen.

85
i
I
Man diskutiert nun Hebel, Flaschenzügeund Ge- Abb. 10 dargestellt.Die Quelle ist hier ein Elek- 4. Schlußfl
triebe, und findet, daß etwa für eine Anordnung tromotor,der Empftingereine Kreissäge. Über-
wie sie Abb.9 zeigI, tragen wird die Energiemit einem Treibriemen. Zusamment
oylrr: a, I ,, Darstellungi
der Kraft d
gilt. Diese Gleichung besagt, daß man ein und Energie puls zum Iq
Elektromotor Säge
denselben Energiestrom von einem kleinen oder
(1) Das Wc
einem großen Impulsstrom tragen lassen kann.
Der kleine Impulsstrom muß nur stärker mit
Wort Kl
Energie beladen sein als der große. Das Bela-
Abb. 10 Wird Energie mit einem Treibriemen übertragen, so ist daß einl
der Impuls EnergietrAger.
dungsmaß ist die Geschwindigkeit. Es gilt also
mengq
wir eirt
In- aIp'
Der Impuls fließt durch den gespanntenTeil des
Riemensin die eine Richtung,etwa von Quelle I
zu Empfänger,und über die Gehäuse,die Befesti-
gungenund die Erde zurück zur Quelle (nicht
durch den ungespannten Teil des Riemens!).
Wir wollen noch Energie-und Impulsstromin
der Anordnungder Abb. 11 verfolgen:Ein Klotz
wird von einer Seilwindeüber eine rauhe Fläche
gezogen.An der BerührungsflächeentstehtWär-
me. Der Impuls Iließt hier von der Seilwinde
durch das Seil in den Klotz, und über die Berüh-
rungsflächedurch die Erde zurück zur Seilwinde.
Die Energiefließtmit dem Impuls durch dasSeil,
durch den Klotz bis zur Berührungsfläche, wird
hier auf Entropie umgeladen,die an der Berüh-
rungsflächeerzeugtwird, und fließtin verschiede-
ne Richtungenab.

Abb.9 Bei Hebeln und Flaschenzügengilt uI"=96151.

Wenn die Maßeinheiten geeignetgewählt werden,


kann man schreiben

IB:DIp.

Das Joule ist geradeso gewählt,daß I" in J/s Abb.11 Der Impulsströmt durch das Seilvon der Winde zum
Klotz und durch die Erde zurück zur Winde. Die Enereie
herauskommt,wenn man 0 in m/s und P i n strömt von der Winde durch das Seil zum Klotz. An der
kg m/s mißt, BerührungsflächezwischenKlotz und Erde wird Entropie er-
zeugt. Mit der Entropie fließt die Energie in verschiedene
Richtungenab.
In einer statischen,d.h. ruhenden Anordnung
von unter mechanischerSpannungstehendenStan-
gen oder Seilen,etwaeinemHochspannungsmast,
fließenzwar Impulsströme,aberwegenu:0 keine DieseDeutungder Vorgänge,die im Experiment
Energieströme,wie es auchzu erwartenist. So eine der Abb.11 ablaufen,ist einfachund anschaulich.
Anordnung ist analog zu einem supraleitenden Die Deutung unter Verwendung des Wortes
eiektrischenStromkreis,in dem elektrischeLa- Kraft ist schwieriger und wirft die bekannten
dung fließenkann, ohne daß Energietranspor- Fragen auf: ,,Ist die Kraft im Seil nicht gleich
tiert wird. Null, der Klolz zieht doch an der Winde genauso
stark wie die Winde am Klotz?", oder ,,ist nicht
Das Schemaeiner Anordnungaus Energiequelle die Kraft auf den Klotz gleich Null, am Klotz
und Energieempftinger,
bei der Energiemit dem ziehendoch zweigleichgroßeKräfte in entgegen-
EnergieträgerImpuls übertragen wird, ist in gesetzterRichtung?".

86
I
I nier ein Elek- 4. Schlußfolgerungen (2) Die Aussage der Newtonschen Gtwdgesetze
freiss:ige.über- wird sehr einfach, fast selbstverständlich.
Ft Treibriemen. Zusammenfassend wollen wir die Vorteile einer
(3) Der Aufbau der ganzen Physik wird einfa-
Darstellung der Mechanik, in der man nicht von
cher: Die Newtonschen Grundgesetze spielen
der Kraft zum Impuls kommt, sondern vom Im-
in der Mechanik dieselbe Rolle wie etwa die
puls zum Impulsstrom, aufzählen:
Ladungserhaltung in der Elektrizitätslehre.
(1) Das Wort Impulsstrom hat gegenüber dem
Wort Kraft den Vorteil, daß es ausdrückt, (4) Trugschlüsse, die mit dem dritten Newton-
E übenragen, so ist schen Axiom oder dem Satz über das Kräfte-
daß eine mengenartige Größe strömt. Für
mengenartige Größen und ihre Ströme haben gleichgewicht zusammenhängen, können
wir eine sehr gute Anschauung. nicht mehr entstehen.

Fnten Teil des


tr;a von Quelle
llse die Befesti-
; Quelle (nicht
rLbmens!).

hpulsstrom in
ffca: Ein Klotz
! rauhe Fläche
I cotsteht Wär-
I dcr Seilwinde
Fcr die Berüh-
I ar Seilwinde.
lürch das Seil.
fdläche, wird
la der Berüh-
in verschiede-
lL

&r Windezum
a Die Energie
Klotz An der
tid Entrooie er-
I i verschiedene

fr Erperiment
rnschaulich.
I
I dcs Wortes
! bekannten
I nicht gleich
fhde genauso
fü.ist nicht
am Klotz
!,
|nenteecen-
r
I 8'7

I
I
1
I

F. Herrmann deren mene€nli


- ,
glestfom. l
Konduktive und konvektive Energieträgerströme Der elektrisü
(nichtsupraleitr{
genderoder dil
Transportwegü
Energietransportekann man in verschiedene Ka- der Fall für die Mengebei der Energieübertragung wird vom Enc{
tegorien einteilen. Üblicherweise werden fiir durch Licht. Die Mengegehört zwar zu dem strö- Energiestromrt
Transporte mit unterschiedlichenEnergieformen mendenGrößenbündel,,Licht", sie ist aber nicht strom umgeladl
unterschiedlicheKriterien der Klassifizienrngan- Energieträger,da das chemischePotential des Drahtes. Der E
gewendet.So unterscheidetman beim Wärme- Lichts gleichNull ist. Ladung trägg r
transport zwischenWärmeleitung,Konvektion der elektrischc
(2) Der Energietraniportgeschiehtüber zwei Lei-
und Wärmestrahlung, beim elektrischenEnergie- denselbenWcrt
tungen oder Verbindungen,wie etwa der elektri-
transport zwischenNormal- und Supraleitung. durch die Ah
sche Tränsport durch ein aus zwei Drähten be-
Diesen Einteilungensieht man zunächstkeine zustandekoml
stehendesKabel, oder der Energietransportvom
Systematikan, die sich auf Energietransportemit
Heizkesselzu einem Zentralhetzungskörperdurch TI r:(Er- tprl
jedem beliebigenEnergieträgeranwendenließe.
zweiRohre.
Tatsächlichist es aber nicht schwer,zu einer
Zwischenden It
Systematikzu gelangen. Dazuist eszunächstnötig, Wenn der Strom einer bestimmtenGröße X, in r-l.tngU:tpr-1
daß wir unserebisherigeVorstellung von einem der Hin- und Rückleitunggleich stark beladen
folgendermaßc
Energietransportals einem kombinierten Strom ist, wenn also der Wert von (, in Hin- und sche Strom mi
von Energie und Energieträgererweitern und Rückleitungderselbeist, resultiertkeine Netto- Drahtenden vcl
präzisieren. Energieübertragung.So gehörenzu dem strömen- elektrischeStm
den Größenbündel,,Elektronen"die elektrische die Spannung1
Ladung Q, die Mengen und die EntropieS. Für
die Spannungt
den Energiestromdurch das Kabel schreibenwir
1. Energietransporteals Bündel des Stroms. f,lc
deshalb
von Strömen mengenartigerGrößen fließen,weil er t
das tut er nicü
I a : ( E z - E t ) I a * Q t r - p r )I , + ( T 2 - T r )I s ,
weil ihm der f,
JederEnergiestromist mit dem Strom einerwei- setzt. DeshalbI
wobei sich die mit 1 indiziertenGrößenauf den
teren mengenartigen Größe, des Energieträgers, Spannung.
einen und die mit 2 indizierten auf den anderen
verknüpft: Beim Transport elektrischerEnergie
Draht beziehen.Die Werte des chemischenPo- Bei jedem
fließt außer Energie noch elektrischeLadung,
tentialsp und die der TemperaturT sind aber in ve Größe f'
beim Transportvon Wärme fließt außerEnergie
den beiden Leitungennormalerweisedieselben: portwegs
noch Entropie,beim TransportchemischerEner-
pt:Fz und Tr:[. SowohlEntropie-als auch Ende des W
gie fließt außerEnergienoch Menge.Bei jedem
Mengenstromsind also in Hin- und Rückleitung (,, hat. In jd
realenTransportist jedochdamit zu rechnen,daß
gleich stark mit Energiebeladen,sie liefern kei- elektrische
nebender Energienicht nur eine einzigemengen-
nen Beitragzum Gesamtenergiestrom und es gilt -(,, als
artige Größe strömt, sondern im allgemeinen
mehrere,ein ganzesBündelsolclierGrößen,von mengenarti
Ie:kpz-E)Ia. ;'
denenzunächstjede als Energieträgerin Betracht .t den Strom
kommt. und der Stron(
Wir sagen,nur die elektrischeEnergiesei Ener-
auch der And
Daß es strömendemengenartige Größengibt, die gieträger.
nicht Energieträgersind, mag zunächstüberra- Es sei ausdrü{
schen,verknüpft doch die GibbsscheFundamen- Darstellungr{
talformden Stromjeder mengenartigenGrößeX, nur eine Sprt{
mit der Energie: 2. Dissipative Energietransporte sche Aussagc,
nimmt auch {
dE:Le.dxr über, ob dcr {
Unter dissipativenEnergietransporten versteht (,,einelektri{
Daß eineGröße X, nicht Energieträger
ist, kann derstand{
man Energietransporte,bei denenaufdem Trans-
zwei Ursachenhaben: Spannungdicl
portweg Entropie erzevgtwird. Da ein Teil der
(1) Die zugehörigeintensiveGrößeist gleichNull. transportiertenEnergieauf die erzeugteEntropie trischeSpau{
In unsererSprechweise ist der Energieträgerdann umgeladenwird, ändert sich bei einem solchen standsverun{
nicht mit Energiebeladen,er ist leer.Das ist z.B. Transport zwangsläufigder Beitrag einer der an- stand"). {
l

88
i
deren mengenartigen Größen zum Gesamtener- 3. Konduktiveund konvektiveStröme
giestrom.
Der elektrische Energietransport durch ein
(nichtsupraleitendes)Kabel ist ein entropieerzeu- Obwohl sich die Beladungsmaße ( mehrerer
gender oder dissipativer Transport. Wird auf dem Größen X längs des Transportwegs ändern kön-
Transportweg der Entropiestrom 1, erzeugt, so nen, der Energietransport also mehrere Antriebe
' Energieübertragung haben kann, gibt es in vielen Fällen mit prakti-
wird vom Energieträger elektrische Ladung ein
n z\rar zu dem strö- Energiestrom vom Betrag 71" auf den Entropie- scher Bedeutung nur einen Antrieb. Ist das der
t-. sie ist aber nicht strom umgeladen. T ist hier die Temperatur des Fall, so ist unter den zu einem Energietransport
sche Potential des Drahtes. Der Energiestrom, den die elektrische gehörigen Strömen der Größen X, eine Größe X,
Ladung trägt, nimmt um diesen Betrag ab. Da ausgezeichnet:diejenige, deren Beladungsmaß (,
der elektrische Strom selbst übera1l im Draht sich auf dem Transportweg ändert. A(, ist der
hreht über zwei Lei-
denselben Wert hat, kann diese Abnahme nur Antrieb von 1y,, und 1r. nimmt alle anderen
le el\\.a der elektri-
durch die Abnahme des elektrischen Potentials Ströme 1"- m:it. Man sagt, der Strom 1" sei ein
s zr.rei Drähten be-
zustande kommen: konduktiuer Strom, die Ströme 1r- seien konuekti-
rreietransport vom
ue (..mitgenommene")Ströme.
nzuneskörperdurch
TIs:(er-E)In:UIn.
So ist im Beispiel des elektrischen Energietrans-
Zwischen den Drahtenden entsteht also die Span- ports durch einen Draht der elektrische Strom
rmten Größe X, in
nung U:Er-Er. Man kann diesen Sachverhalt ein konduktiver Strom, die Ströme der Menge n
lcrch stark beladen
folgendermaßen interpretieren: Da der eiektri- und der Entropie S der Elektronen sind konvekti-
n :. in Hin- und
sche Strom mit einer Spannung zwischen den ve Ströme.
lltren keine Netto-
Drahtenden verknüpit ist, und insbesondere der
:n zu dem strömen-
elektrische Strom dann gleich Null ist, wenn auch Beim Strom von warmem Wasser durch ein
cn- dre elektrische
die Spannung gleich Nu11 ist, kann man sagen, waagrechtes* Zentralheizungsrohr ist der An-
lrc Entrt.rpieS. Für
die Spannung sei die ,,Ursache", der ,,Antrieb" trieb eine Differenz des Drucks zwischen den
i.abcl schreibenwir
des Stroms. Der Strom will eigentlich gar nicht Rohrenden und damit eine Differenz der chemi-
fließen, weil er dann Entropie erzeugenmuß, und schen Potentiale. Folglich ist hier der Mengen-
das tut er nicht gern, oder, in anderen Worten, strom ein konduktiver, der Entropiestrom dage-
rf.-ll1r,
weil ihm der Draht einen Widerstand entgegen gen ein konvektiver Strom.
n Größen auf den setzt. Deshalb bedarf es des Antriebs elektrische
Bei einem Wärmestrom durch die Wand eines
a aui den anderen Spannung.
geheizten Hauses ist der Antrieb ein Temperatur-
es chemischenPo- Bei jedem dissipativen Strom gibt es eine intensi- unterschied. Folglich ist hier der Entropiestrom
rtur f sind aber in ve Größe (,, deren Wert sich entlang des Trans- ein konduktiver Strom.
krrreise dieselben: portwegs ändert, die also am Anfang und am
!ntropie- als auch Ende des Wegs unterschiedliche Werte (,, und In allen Fällen, die in unserem Zusammenhang
- und Rückleitung von Interessesind, ist der Energiestrom ein kon-
(,, hat. In jedem Fall kann man, wie oben die
lrr sre liefern kei- elektrische Spannung, diese Differenz L.(,:(,, vektiver Strom. denn er wird immer von einem
6trom und es gilt -(,, als Antrieb des Stroms der zugehörigen Energieträgerstrommitgenommen. Für den Ener-
mengenartigen Größe X, interpretieren. Wenn an giestrom selbst gibt es keinen Potentialunter-
den Strom von X, Ströme anderer Größen X, schied. Diese Aussage ist allerdings nur be-
und der Strom der Energiegekoppeltsind, ist A(, schränkt gültig, denn selbstverständlichhat auch
Enersie sei Ener-
auch.der Antrieb all dieser anderen Ströme. die Energie ein Potential: das Gravitationspoten-
tiai. Allerdings ist dessenWirkung nur merklich
Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die
bei sehr großen Energiedichten,nämlich bei Strö-
Darstellung von A ( als Antrieb eines Stroms 1*
men von Ruhenergie, und damit von Masse.
nur eine Sprechweise,ein Bild ist. Die physikali-
Diese haben wir in der GibbsschenFundamental-
Drte sche Aussage ,,wenn der Strom zunimmt, dann
form als gesondertenTerm behandelt.
nimmt auch die Spannung zu" sagt nichts dar-
über, ob der Strom die Ursache der Spannung ist
nsPorten versteht (,,ein elektrischer Strom verursacht an einem Wi- + Bei einem senkrechten Rohr im Schwerefeld kann es nassie-

cn aufdem Trans- derstand einen Spannungsabfall") oder ob die ren, daß trotz eines Druckunterschieds zwischen den Rbhren-
den kein Strom fließt, der Druckunterschied ist sogar nötig, um
- Da ein Teil der Spannung die Ursache des Stroms ist (,,die elek- den Zustand der Stromlosigkeit aufrecht zu erhalten. Daran
crzeusle Entropie trische Spannung zwischen den Enden des Wider- sieht man, daß der Druck, und damit das chemische Potential,
hier nicht die geeignete Größe zur Beschreibung ist. Tatsächlich
rr einem solchen stands verursacht einen Strom durch den Wider- ist auch die zur Menge gehörige intensive Größe nicht der
lrae einer der an- stand"). Druck. sondern das eravito-chemische Potential.

89
Jeder Energieträgerkann sowohl konduktiv als
auch konvektiv strömen. Für die vier Größen
elektrischeLadung, Entropie, Menge und Impuls
konduktiver Mengenstrom: Menge fließt vom
hohen chemischenPotential zum niedrigen.
Ein konvektiver Mengenstromliegt dagegenvor,
Konvel
traut "J
ut gs{
nsportl
transpot
sollendazu einigeBeispieleangegeben werden. wenn Erdöl mit Schiffentransportiert wird, oder
trieb {
Antrieb
wenn Elektronen durch einen nichtsupraleiten-
o* ß{
lenden
den Draht fließen. untersd
tersch{
Der elektrischeStrom ein Unt
tot{
i
Mit einemElektronenstromdurch einennormal-
Der Impulsstrom
leitendenDraht sind die StrömeIq, I^, Is und 1"
verknüpft. Der Antrieb ist die elektrischeSpan- KonduktiveImpulsströmesind einesehrverbrei- ,
nung, so daßIn ein konduktiverStrom ist. 1,,1t tete Erscheinun!. Wahrscheinlich ist das aber 4. Nicbl
und 1" sind konvektiveStröme. dem Leser,der die Mechanik auf herkömmliche I
Bei einem Bandgeneratorwird elektrischeLa- Art gelernt hat, nicht bewußt. Deshalb beschrei-
dung von einemGummiband mitgenommen.Der ben wir hier eine Anordnung,bei der ein konduk- Bei
elektrischeStrom In ist hier ein konvektiver tiver Impulsstrom eine Rolle spielt, die etwas dem
Strom. /n fließt sogar seinemeigenenAntrieb künstlich erscheinenmag, die es aber gestattet, DaB YOI
entgegen.Auch im Innern von galvanischen und mit den Mitteln der herkömmlichenMechanik zu wir4
Solarzellenwird elektrischeLadung von einem argumentieren.
Mengenstromgegendas elektrischePotentialge-
Ein Körper, dessen untere Begrenzungsfläche
ldlle mitgenommen.
ebenist, soll auf einer ebenenwaagrechtenUn-
Wenn ein Gewitter entsteht,fließt ebenfallsein terlagegleitenkönnen(Abb. 1).ZwischenKörper gicslröc
konvektiverelektrischerStrom: ElektrischeLa- und Unterlagebelinde sich zur Schmierungein
dung wird von Wassertröpfchen mitgenommen. ötfim. Der Körper sei angestoßen. worden, so
daß er den Impuls Po:muo hat. Wir wollen den
Vorgangdes Abbremsensdes Körpers durch die IjtI
Der Entropiestrom Reibungauf der Unterlagebetrachten.Der Im- Als
puls des Körpers ist am Anfang des Bremsvor-
Wie bereits diskutiert, ist der Entropiestrom gangesPs, am Ende gleich Null. Der Impuls rillcl
durch ein Zentralheizungsrohrein konvektiver, P^ muß also beim Bremsen abgeflossensein,
der Entropiestrom durch eine Hauswand ein und ,*ut durch den Ölfilm zur Unterlage.Bei
konduktiverStrom. diesemAbfließenwird Entropieerzeugt,der Im-
KonvektiveEntropieströmespielenin der Natur pulsstromist also dissipativ.Der Impuls strömt
vom Körper, der eine Geschwindigkeit 0 3 u < u.
einegroßeRolle. Sie bestimmenin hohem Maße
den Wärmehaushaltder Erde. In den warmen hat, zttr Unterlage,die die GeschwindigkeitNull
Gegendenwird Wasserverdampftund dabei mit hat. Nun ist u die zum Impuls gehörigeintensive
Entropie beladen.Der .Wasserdampfwird mit Variable, also das Beladungsmaßdes Impuls-
den Passatwinden, d.h. einemMengenstrom,an- stromsmit Energie.Der Geschwindigkeitsunter-
getriebendurch einenDrucktrnterschied,in kälte- schiedzwischenKörper und Unterlageist also
re Gegendentransportiert.Hier kondensiertdas der Antrieb des ImpulsstromszwischenKörper
Wasser- es regnet -, und dabei wird die En- und Unterlage,Der Impulsstromist damit kon-
tropie vom Wasseran die kalte Umgebungabge- duktiv.
geben.Ohne diesesPhänomenwärendie Tempe-
raturunterschiedezwischenwarmen und kalten
Regionenund damit auch zwischenSommerund Po:müo
Winter viel größer.

Der Mengenstrom

Ein konduktiver Mengenstromliegt immer vor,


wenn ein Materiestromdurch eine Pumpe be-
wirkt wird. Zum Erdölstromdurch eine Pipeline
Äbb. I Ein Körper mit dem Anfangsimpuls Po=m1o 1ryi16
gehört also ein konduktiver Mengensttom.Zt durch die Reibung mit der Unterlage gebremst. Dabei fließt ein
jedem Diffusionsvorganggehört aber auch ein Impulsstrom vom Körper durch den Olfilm in die Unterlage.

90
t
vom Konvektive Impulsströme dürften dem Leser ver- SolcheTransportenennt man Supraströme.Zu
lic8t
Elsn. traut sein. Der Impuls, der durch den Regen ihnengehört
vor, transportiert wird, strömt konvektiv, denn der - supraflüssiges
fgpgen
'rird, oder Helium;es strömtdissipations-
Antrieb der mit konstanter Geschwindigkeitfal-
frei durch Rohre;
gnaleiten- lenden Regentropfen ist kein Geschwindigkeits-
- Elektronenin Supraleitern;
unterschied zwischen Wolke und Erde, sondern
ein Unterschied im Gravitationspotential. - der Impulsstromdurch ein ruhendesgespann-
tes Seil.
Den Transportenmit Supraströmenist gemein-
sam, daß bei ihnen der Mengenstrom.I, gleich
lr verbrei- Null ist. Man kann sie sich entstandendenken
I das aber 4. Nichtdissipative Energietransporte aus dissipativen Transporten, indem man die
Lömmliche Temperaturso weit senkt,daß die Teilchenkon-
b beschrei- densierenzu einem einzigensehr großen Teil-
b konduk- Bei nichtdissipativen
Energietransporten
wird auf chen. Menge und Mengenstromnehmen dabei
die etwas dem Transportwegkeine Entropie erzevgt. sehrstark ab. Die Elektronen,die für die Leitung
I gestattet, in einem Supraleiterverantwortlichsind, bilden,
Daß von einem Strom keine Entropie erzeugt genausowie die Heliumatomevon supraflüssi-
lochanikzu
wird, kann einen einfachenGrund haben: Der gem Helium, ein einzigesTeilchen.Analogesgilt
strömendeStoff fließt im Vakuum. Er hat keine übrigensauch frir eine kohärenteelektromagneti-
tuogsfläche Gelegenheitzur Wechselwirkungund damit zur scheund für eine kohärenteSchallwelle.Streng
tüten Un- Dissipation.Zu dieserArt nichtdissipativer
Ener- genommenmüßteman diesealsoauchals Supra-
fcn Körper gieströmegehörenetwa
ströme bezeichnen.Aquivalent zu der Aussage,
lirung ein - Körper, die sich im Vakuum bewegen; daß die Teilchenzu einem einzigenTeilchenkon-
lmrden, so - Elektronenin einerElektronenröhre: densierenist die Aussage,die Teilchenverlieren
bollen den
- Licht im Vakuum. ihre Entropie.In Supraströmen sind also sowohl
t durch die Mengen-als auchEntropiestromgleichNull (Sie-
l. Der Im- Als ungewöhnlichempfindetman es, wenn ein he zu diesenFragen auch den Aufsatz von G.
Dremsvor- Energietransport
dissipationsfrei
durch ein mate- Falk, in Heft 2 der Konzepteeines zeitgemäJ3en
frr Impuls riellesMedium oder durch Rohre hindurchläuft. Physikunterrichts).
Fen se1n,
)crlage.Bei
lL der Im-
strömt
10<u<uo
eit Null
intensive
Impuls-
tsunter-
ist also
Körper
Fmit kon-

n ro wird
fließt ein
Unterlage.

I
9l
,i
I
E
.N

Das könnte Ihnen auch gefallen