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Thesen,

. Zur Erzielung guter Resultate im Brennereibetrieb ist das

4uwiegen der dem Stirkegi ehalt 5 nach genaué m n


bekekannte
Kartoffeln in den Dampfer notwendig.
- Die Verwendung von Schwefelwasserstoff und Schwefel-
ammonium bei. der qualitativen Analyse ist vorliufig nicht
aU vermeiden.
periodische System der Elemente in der Form, wie
: Das
Meyer uns iibermittelt hat, kann nur als ein
es Lotar
Allerdings viel versprechender Anfang einer nattislichen
Systematik betrachtet werden.
LY = pha 3 pees Clan
A ents ge oo
Die primaren Prasentia mit 0-Vokalismus
in den indogermanischen Sprachen:

Inaugural-Dissertation,
welche

nebst den beigefiigten Thesen


mit Genehmigung der hohen

UniversitatBreslau
philosophischen Fakultat derKonigl.
Zur

Erlaneung der I philoso yhischen


Doktorwirde
;
guns

30. Januar 1905, mittags 12 Uhr


am meus den
in der Aula Leopoldina
, an
@ P sanestehia verteidigen wird

~) Paul Gartchen.

Opponenten:

Herr cand. ‘phil. Ernst Hoffmann,


Herr cand. phil. Erich Pétschel.

- (Ors ae
Breslau
Buchdruckerei H. Fleischmann
1905.
~
=
tele
Meinen lieben Eltern
in Dankbarkeit gewidmet,
Kine auffallende Erscheinung und zugleich ein, Problem
welches nicht aufgehdrt hat, die Sprachforscher zu beschiftigen,
ist die Tatsache, dass im Germanischen ‘eine Reihe von
starken Verben auftritt, welche das Zeugnis der yerwandten
indogermanischen Sprachen und z. T. des Germanischen
selbst unzweifelhaft in die e/o-Ablautsreihe verweist und die
als Prasensvokal ein @ haben, wihrend man doch nach den
indogermanischen Stammbildungsgesetzen im germanischen
Prisens nur e oder bei Suifixbetonung w erwarten sollte.
Kluge Q. F. XXXII. ,,Beitrige zur Geschichte der ger-
manischen Konjugation, Kierlinger K. Z. XXVIII. 436ff.,
Bechtel, Streitberg und andere haben bereits mehrfach auf
diese Verben hingewiesen.
Im folgenden ist eine zusammenfassende Aufstellung
simtlicher primarer germ. Verben mit »unregelmiissigem “
a-Vokal versucht').
got. .gaggan an. ganga ae. as. ahd. gangan ,,gehen“.
Hs wird allgemein zu dem lit. zengiu ceakti _,,schreite,“
cuisksnis ,,der Schritt,“ pruganga »Stinde, Uebertretung,“* so-
wie 2u avest. zanga ,,.Knichel" und ai. jangha ,,unteres Bein“
Jamhas n. Gang gestellt. Neben séakenis weist auf die
Tietstufe der Wurzel gr. xoydévq ,Stelle zwischen den

*) Die folgende Statistik umfasst, wie gesagt, nur die-


jenigen a-haltigen Prasentia des Germ., deren Zugehdrigkeit
zum e/o-Ablaut sich erweisen liisst. Es fehlen daher na-
tirlich alle Verben, welche offenbar einem andern Ablaut
angehéren oder etymologisch undurchsichtig sind.
=§€ =

Schenkeln“*) dessen o als Assimilationsprodukt durch Kin-


fluss des folgenden w aufzufassen ist, vgl. Joh. Schmidt K.
Z.N. F. XII 373. Die Grundform ist also *xayevy, welches
“mit~ai. jaghdnas ,,Hinterbacke, Hinterteil, Scl lamgegend “ auf
idz. *9hngh- zuriickgeht.
Die Wurzel ist demnach
idg. “Ghengh- 3 *Ghongh- : *Ghngh- Bin, dem anzu-
setzenden germ. *gingan entsprechendes regelmissiges Pri-
teritum gang*) ist erhalten im ae. vgl. Bedwulf 1009, 1295,
1316.

got, faran an. fara ae. as. ahd. faran , fahren, wandern“.
Es lasst: sich nicht trennen yon der Sippe gr. xeipw (*repiw)
»durchdringe*, opesw ,bringe, fahre, setze tiber,“ xdpos
Ga

» Gang, Durehgang“. Hierher gehdrt ferner lat. perior ygl.


experior, peritus und ai. par (piparti) ,hiniibersetzen hinaus-
fiihren. « Zasarmenstellong mit abulg. perg porati , fliegen“
ist mdglich. Die ‘Tiefstufe ist erhalten in avest. poratu-
»Briicke® lat, portus ahd. furt, welche siimtlich auf cine
Grundform pr-ti- zuriic kgehen,
Alsc idg. Wurzel *per- : *por- : *
Pee

got. graban an. grafa ae. grafan as graban ahd. graban


»fraben“. Das abulg. po-grebq- ,grabe, rudere“, grobu
»Grab*, sowie. lit, grébiu grépti ,harken, hastig wonach
greifen“ weisen auf idg. Ablaut ¢: 0. Das langeé des Balti-
Schen fasst Streitberg als einzelsprachliche, sekundire,
Entwicklung auf, Streitberg zufolge J. F. III 403 ff. ,,Die Ent-
‘stehung der Dehnstufe‘‘ wurde nach.dem Prinzip des Morener-
‘Satzes die Einbusse des thematischen Endvokales durch Ver-
langerung des Wurzelvokales ausgeglichen. Doch lassen sich :
—_...

’) Vgl. Uhlenbeck Got. BE. S. 54 im Gegensatz zu der


Veralteten Erklirung von Curtius Gr. W. 8. 152.
*) gang Beow. liesse sich vielleicht auch als analogische
Nebenform neben 5conz auffassen, band: bond = zungz: Zong,
song vgl. Sievers Ags. Gr. § 396 An. 2.
auch andere Griinde fiir das Entstehen der baltischen Linge
denken. ;
Die Schwundstufe ist im Germanischen selbst belegt
durch ahd. grubilén ,griibeln®, an. gryfia ,Grube* und ne.
to yrub ygraben, wiihlen“ ?).
Idg. Wurzel *ghrebh- : *ghrobh- : *ghrbh.

got. slahan an. sla ae. slean as. ahd. slahan ,schlagen“.
Man stellt diese Wurzel zusammen mit air. sligim ,ich
schlage*, welches nach irischem Lautgeset- (vgl. Brugmann
Grdr.I 688) auf *slek- zuriickgeht, wie das air. Perfektum
roselach (-< *se-slak) ,ich schlug nieder“ beweist. Die Tief-
stufe ist im Germ. selbst erhalten durch got. slawhts f.
» Abschlachtung.“
Idg. Wurzel *slek- : *slok- : slk-*),

got. blendan an, blanda ae. as. ahd. blandan ,mischen,


vermischen*. Die seit Grimm allgemein beliebte Zusammen-
stellung mit der Sippe got. blinds u. s. w. ist der allzu-
erossen Bedeutungsverschiedenheit wegen unhaltbar. Verwandt
ist vielmehr das lit. Adjektivum dland#s ,biindig (von der

1) Die Zugehérigkeit von ne. to grub zu dieser Wurzel


bleibt gesichert trotz Skeat. Etym. Dict. 1892 S. 246. ,,/t
cannot well be from the Teutonic base Grab ,,to dig* because*
the A. S. form of this verb was: grafan, whence E. grave
and grove. The connection of grub ts rather” with grab,
gripe, grope®.
Die Unrichtigkeit dieser Annahme liegt auf der Hand.
Das ¢ in grafan ist ae. Schreibung fiir labiale die weiche
Spiraus 6, welche in der Gemination ae *grybban < *grubjan
zum Verschlusslaut wird. Vgl. Murray. A. New Engl. Dict.
on Historical Principles 1901. Vol. IV. G. 8S. 467: ,for
the phonology (of grub) ef. stub repr. 0. E. stybb, shrub
repr. O. EB. serybb§,
2) lit. slégiu ,,driicken, pressen* gehdrt der Bedeutung
nach nicht hierher).
a
Suppe) nicht Wasserig.“ Als Grundbedeutung der
Ist yumrihren, mische Wurzel
n‘ anzusehen, wozu
Slavische passt; vel, auch das Baltisch-
abulg. dbledg lrren,
“opvederys, umherschweifen,
blads propveta’’, blad
ite »umherschweifen;
linda ,,un
stet, sich umhertreibend‘, lett.
landites »Umherirren.“ blanda ,,Herumtreiber,“
Die Schwundstufe der
Nicht tberliefert, Das aisl Wurzel ist
. -blund+ die Augen
‘4uss aus dem oben gen schlie
ssen“
annten Grunde getrennt
‘Idg. Wurzel *dh werden.
lendh- : *bhlondh-
germ. *bank- aschwed. norweg.
banka » Stossen, sch
Noben der im aschwed. lagen‘
bunka ndd. dunk en ,,s
ch lett. bunginat »ei chlagen (vgl,
nen Rippenstogs geben)
tm, Schwachform bun erhaltnen
k- aus “bhng- deweist
mS Wurzel das Keltische den o-Ablaut
, vgl. ir, comboing
P inskrit ist der Sta ,fregit.< Tm
mm rein erhalten im
hi rach“; vgl. perf. babhania
noch ai bhangas ,,Brechen
banga Welle. , Bruch, Well e“und
Idg. Wurzel “bheng- : *bhong-
: *bhag-
got. swaran an. sverja ae,
Pm

swerizcan as, ahd.


~chwéren*, Im Nordischen und swerian
iv starkes Jod-Priis Westgermanischen lie
ens yor. Auf dem gt
1st im Germ. selbst Ablaut suer- : sup.
das part. praet. hin,
bt *varana- sonder das gewohnlich
n svorana lautet:
‘woran?) as, Sorsvoren [Vgl. ahd. stets
ero nperjurae®, ae,
svorinn neben svarinn.] meist svoren,
~_

Das wu in suorana- <


F arch Systemzwang erh *svurana-
alten geblieben, nach
Kotz Ware *surana- zu germ. Laut-
erwarten,
Die farblose Bedeutung Rede stehen, aptworten
negroes

in an, Svara, svor ,,Antwort“, * liegt


a e. andswerizean
unswer, und ne,

') Danach ist es unw


ahrscheinlich, dass
|

o fitr eit urspriinglic


Mee .
oo in ahd. gisworen
hes a eingetrete n sei
.

‘chend jona < fan n soll, ent.


a, oh < got. ah,
ba 1. § 8474, wie Branne Ahd
4. annimmet. Gram,
In der spezialisierteneutung sed » feierlich
schwéren dagegen, die das Verb sons reden,
t in d en germ. Dia-
lekten besitzt, sowie anch in dem Konsonatismus
der Wurzel
deckt es sich mit dem homerischen
[Das Digamma ist metrisch etpa aus cetpw
gesiche rt] respektive *sverjo)?),
Idg. Wurzel *sver- : suor- . * sup

*) Die Anlautgruppe su- wird


im Griechischen mit
Ausnahme der wenigen Fale, wo ein
Ersatz durch 6 an-
genommen werden muss vel.
G, Meyer, Gr. Gr, 298 u. die
Literatur daselbst — regelm
assig durch Spiritus lenis ver-
treten. Trotzdem ist ein Ausammenh
ang von elpm UW. ser
micht unmdelicn. sipw : sver- ist nicht
der einzige Fall, wo
im Griech. Spiritus lenis einem anausetzenden idg. sy-
gegentiber steht: Zop. Duydeng, ave
bics OPES. TPOSYRovtes ovyyevei
Hesych. wird allgemein s
zu idg, *suesor- ,Schweste
r“ gestellt.
Brugmann Grd. I 318 f. Setzt folgende
* suesores : chehores i f£eh - Entwicklung an,
ores : copes,
Eine Hauchdissimilation,
Wie sie hier angenommen
kann aber bei dem zweiten in ist,
betracht kommenden
(aw : al svid-yami ahd swiy Fall
gu nicht gewirkt haben.
Alle drei Palle lassen
sich auf ein einheitliche
klarungsprinzip zuriickfiihr s Hr-
en, wenn man fitr den
Ursprache einen Wec Anl aut der
hsel von sy- und y-
“sues-: *ues-, “swid-:*uid- und annimmt, also
suer: ver, Dass ein solcher
Wechsel in der Tat bestanden hat, steht
XXXVI. 277 ff. Th. Siebs. fest, vel. K. Z.
Anlautstudien,
*) An den drei Stellen
der Odyssee, WO stow gebraucht
wird, ist es geradezu der Aus
d ruck einer feierlichen Be-
teurung oder Prophezeiung:
B 162. Weissagung des
Sehers ‘Akigpanc, dass die
Riickkunft des Odysseus bevor
steht:
xéxhute 8y voy pen, Moxyjavr,
ber xev elrw, pyyotypow be
wdhote TipAUoXbuEvs tode
glow,
h 187. td 04 tor viyeptéa stow:
schliesst der Schatten
des Teiresias seine Prophezeiung
an Odysseus.
v. 7 Aufruf des Alkinoos an die Phiiaken: byw O’dvopt
Exdatm 2 Qrsuevos teéde eipw,
— 10—
(Hier lisst si
ch leicht das
*up-dho- vel. Nomen’ “wer-d
lat, verbum, ho~ : wor-dho-
svarati , Lisst lit , vardas got. waurd, :
erschallen sowie ai.
Die stattliche Reihe» besingt, preisté ankniipfen.)
dieser unantastbaren
schliesst das serm. Verb Beispiele ')
malan und lit. malic mal an »mahlen*, Das @ in
malty »mahlen‘ sowohl germ,
legten Formen armen. wie in den he-
malem ylch zerstosse‘
ich mahle“ umbr. neukymr. malay’
kumalty ycommolito*
idg. a 2urtickgehen, kann nicht auf ein
weil danebe n die nach Gestalt
deutung nicht zu und Be-
trennenden Verba air. melim
und abulg. melfq .ich
ich spaltes
reten. mahle
Uber lat. molo auft
Su. Im Lit. hat man es mit
idg. o zu tun, im Arm.
kymr. und Umbr. mit
urspri
Neu-
inglicher Liquida sonans
Sich mit den einzelsprach , was
lichen Lautgesetzen-
trigt. Die durchaus ver-
Schwundstufe liegt vor in lit. milta’
und auf germ, Boden , Meh|-«
in ahd. muljan »Conterere,
und im got. malda ,,Staub
zermalmen«
< ml-ta-,
i

) Es seien hier noc


h die seltnen got. Verben beiden
gadraban und anapragg
an augefiihrt, deren Zu
ur e/o-Reihe sich we gehirigkeit
nigstens wahrscheinli
ch machen liisst,
gadraban
galagida ,aushaven“, nur einm
ita in hlaiwa, pate’ al belegt
was ata
gadraban a 8
heharounugvas dy nétpas. in staina,
Wort erbuch Schon bei Dieffenbach. Vergleich,
d. got, Spr. 1861 findet sich “7 Zusammen-
stellung mit dem abu
lg. drobit’ ,zerbric
keln ean arobi»
»Brocken,Tritamey gectein “ru
Was also den Ansatz ss. dre bes go ,, Sc herben,1 1 “miner a
*dhre : *d
bhr
hob-h- berechtigen wurd
anapraggan , hedr e,
ingen = nl. ndd.
Pressen“, Vol. iba die prangen nCrcken,
se Wurzel Siebs meri
XXXVII 300 f., wo *b t &. Z..
re ngh- U. sprengh- oa att
8esetzt sind y, ein reiches etymologisches
Sehorigkeit die ene fle Zu.
Br. Bodyyoe Boavser Wurzel
ydu, lit, springzusticejo- Reihe rea
springs Foal Praggan
ds], ‘Prangus .,w , eg et
iirgend® ahd. spri
Vogelfang* nga ,.pedica, §
. ne
oe eee

Ob und in welcher Weise gr. ago ghevpov hierher ge-


hort, mag dahin gestellt bleiben. Das angefiihrte sprach-
liche Material geniigt zur Ansetzung einer idg. Wurzel
*mel-: *mol- : ml-
Neben den bisher angefiihrt¢n existiert noch eine An-
zahl von primiren Verben, welche das gemeinsame Charakte-
ristikum haben, dass die Wurzel durch ein dentales, vielleicht
Seeretniereviae ““ Suffix erweitert ist. Sie geben zum
gréssten Teil den vorangehenden an Deutlichkeit nichts nach.
got. jalpan an. salda ae. Jealdan as. ahd. faldan
,falten’’.
Das abulg. pletq plesti wflechten, das Kluge. E. W.6
S. 104 heranzieht, gehért nicht hierher sondern zu germ.
jlehtan. Wie Schwundstufe des Stammes zeigt sich in ai.
puta,,Palte < *plto-, in gr. naktés, -rhacwne <2 *pltzo-,i
n rhicow
sbilde, schichte < *rheaw < *pltyo
Idog. Wurzel pelt- : *polt- : *plt,
ahd. spaltan ,,spalten‘
Kine Trennung yon mhd. spelte ,,Lanzensplitter got.
spilda :,Schreibtafel an * spjdld Brett ist kaum moglich.
Die ai. Wurzel sphut (< sphit ,,platzen“ Kausativ sphotag
ata
»spaltct’ weist auf *sp(hjelt- ; sp(hjolt-
: *sp(hjit.
Siebs a. a. O. 802f. setzt spalten 2u einer Wurzeln
*“beld(?) : *speld- an. spjdld got. spilda zu einer
Wurzel
*bh : ely
sp(hjelg-. Wie dem auch sei, die Zugehérigkeit
des Verbs zum e/o Ablaut ist jedenfalls sicher.
got. waldan an. walda ae. wealdan as. waldan ahd.
waltan ,,herrschen.* Dazu stellt sich lit, weldu, wéldziu, wel-
déti ,,regieren, besitzen‘, weldetojis Erbe“, pawéld
u , ererben“,
waldau waldyti ,,regieren‘,
Wire der Wortstamm im Lit.
wirklich erst aus dem Germ. entlehnt*), was ganz unwahr-

*) Diese Annahme, die u. a, Kluge E. W® S. 414 teilt,


stiitzt sich darauf, dass in folge an. olla ,,ich waltete“ mit
ll < Up ein idg. *velt- anzusetzen sei. Hiitte sich also das
Baltische aus dieser Wurzel direkt entwickelt, miisste daselbst
scheinlich ist, so miisste das jedenfalls zu einer Zeit ge~
schehen sein, wo es noch ein germ. Priisens *weldo gab,
Lat. valere ist von dieser Wurzel zu trennen und zu lit,
galéti’ , konnen“ zu stellen, mit idg. Anlaut g”.
Idg. Wurzel weldh- : *woldh-
ae. wealtan ahd. walzan ,,wilzen**
au einer idg. Wurzel Wine Weiterbildung
*vel- welche Vorliegt in
pdreht*s ai. val-ate
gr. elkdw aus efchiw ,,win
de, kriimme“, 2) ge-
Wunden“, in lat. volvd alter
vdliio, dessen o aus ¢ durch
Einfluss des folgenden / entstanden den
ist, urspriinglich also
*veluo vgl. Solmsen Studien
zur lateinischen Lautgeschichte
Pp. 2. f. abulg. valiti ,,wilzen“, lit. wdélei
, walken“. .
ahd. wallan ae. weallan ,,wallen,
kochen* gehéren gleich-
falls hierher; statt eines to- steht
hier ein no- Suffix. Vel,
dazu an. vella ,,kochen, sprudeln“. Die Schwundstufe der
einfachen Wurzel tritt auf in got. wulan , sieden,
Also idg. Wurzel *vel : *vol : *vl- plus -to oder -no-~

ee skaldan ,,stossen, ein Schiff fortschieben,“


ahd. skaltan
»Stossen, Das danebenstehende ahd. skeltan
BITS. .sholide
»Schelten, schmihen‘’ weist auf ein idg. skeldh- )
Swede ommt jedoch hier gar nicht in
‘eke ee tals ain seins Prateritum aufzu-
fassen. Vgl. Noreen. Altisl. Gram. a 314. eae
1) Es soll nicht unterlassen noni, 2um SOIiies aa
auf einige Verba hinzuweisen, die Vielleicht ae be-
handelten Gruppe gehéren konnten, nae nbpr
Unsicher ist, apleis jedoch
germ. *stald- ,,besitzen‘s, valog
t In got und-
staldan mit etwas versehen, etwas geben
, svete ee
Werben Foattona®, dazu aglait-gastalds »Schiindli
erstrebond drsrypoxapbihe. chen Gewinn
Urgerm. stald- a oltenbar durc
h
Dentalsuffix aus stal- erwei
a8. stellian ahd. tert. Diese vor
stalljan, stellen vorzu —
liegen, doch xonnen"
diese Verba auch als Denominativa au se cae Se
stalla- aufgefasst werden, dessen peas, J. FIV 335 ¢.
als Assimilationsprodukt aus @-" erklart.
Ss Se.

In diesem Falle miisste man staldan vom Stamme stalla


< *stadld- ginzlich trennen. Kluge E. W. 8S. 875. leitet
Stall zusammen mit still, Stollen und ,,Stiel* aus
einer idg. Wurzel st(hjel ab; vgl. gr. oté\Aw ,,bestelle,
schicke“,
be-
otéko¢ » Aug abulg. steliq ,,breite aus** ahd. stollo
< *stl-no- (ebenso lesb. otadda »Gr
absiule Brug- < stl-na
mann Grdr: IT 135; ai. sthana ,Shule < sthl
-na?) Dem
hierdurch — erwiesenen Ablaut*st(hjel- : *st(hJol- mag
Ablaut *stheldh- : stholdh- parallel der
gegangen sein.
got. haldan an. halda ae.
healdan as. haldan ahd.
haltan, Die Grundbedeutung ist in allen Dialekten jie
Herde hiiten, Vieh weiden“. Fasst man den Dental als
Prisenssuffix, so kann man mit Zupitza Germ. Gutturale
a
5S. 106 an ai.. hal-dyati ,,treibt, halts P gr, xéhouat ,,treibe an,
rufes u. 8. w. denken. Doch lisst sich auch idg. q“el- ver-
gleichen, das vorliegt in gr. méhw, lat colo < *quelo [vgl.
in-
quilinus ,,der Tnsasse‘], ai. carami. In beiden Fallen sind
dem e/o-Ablaut angehdrende Wurzeln. Ausgangspu
nkt fiir
das germ. erweiterte Verb, welches daher leicht denselben
Ablaut gehabt haben kann. Nuch zweifelhatter sind die
Ktymologien yon gnagan uud dragan.
dragan stellt Joh. Schmidt K. Z%. XXV 115 f. au avest
drazhaité , Wilt abulg. drizqg drizati jhalten“. Hier und bei
Zupitza. Germ. Gutt. S. 177 weiteres sprachliches Material.
a -dhrk »tragend‘* am Ende von Kompositis hier anzufiihren,
wie es 2. B, Feist Got. BE. 26 tut, erscheint unangebracht,
da die altindischen Lautgesetze *drh erwarten lassen.
gnagan pflegt man gewodhnlich zu abulg. oz? ,,Messer*
nizg ,hineinbohren“ zn stellen. Vierlinger K. Z. XXVII
436 fithrt jedoch diese Slavischen Worter auf eine Wurzel
.
*neigh zuriick, die er auch in lit. nézét’ ,jucken‘* erkennen
will. Ist dies richtig, so erweisen die slav. Wérter nichts
fiir den e/o-Ablaut yon gnagan.

In dieser Aufzihlung sind alle Fille, welche zu irgend


einem Zweifel Veranlassung geben kénnten, in die An-
merkungen verbannt. Aus diesen ersieht man, dass sich noch
awe [4° a
z

fiir mehrere a-haltige Prisentia des Germ. dic Augehérigkeit


“ur e/o-Reihe wahrscheinlich machen lasst. Diese jedenfalls
bemerkenswerte Méglichkeit verblasst’ jedoch neben der
offenbaren Tatsache, dass 14 etymologisch vollig durchsi
chtige
Verben den genannteu Vokalismus wirklich aufweigen.

I.
Die Forscher haben nun auf die verschicdenste Weise
Vversucht, diesem Problem beizukommen.
Es ist nicht zu viel gesagt, wenn man dem. ersten
Erklirungsversuch Kluge Q. F XXXII ,,Beitriige zur Geschichte
der german. Konjugation“ heute nur noch historischen Wert
beimisst. Kluge fasst germ. faro als ein redupliziertes
Prisens yom Stamme per- mit ,,gesteigertem Vokal auf,
also als *oi-por-ma nach der dritten Sanskrit-Klasse. Seine
Ausfiihrungen sind in den wesentlichen Punkten widerlegt
von Joh. Schmidt. A. f.d. A. VI1124. Nach ihm beweisen
Verba wie gr. typ: perf. 2wxa, nurhyur < *m-meh-pt positiv, dass
bei den reduplizierten Prasentien mit e- oder é-Wurzeln fir
den Prisensvokal keine o-Farbung anzusetzen ist. Auch das
Schwinden’ der Reduplikation ist nach Schmidt unerklirlich;
denn der Reduplikationsvokal ist urspriinglich v; und 7
ee
Schwindet nicht. MEO

Wahrend Kluge das a in faran auf ein idg. 0 zuriick-


fiihrte, haben die nachsten Versuche die gemeinsame Tendenz,
aie

das germ. a nicht als den Vertreter bezw. Nachfolger eines


idg. 6 gelten zu lassen, sondern auf irgend einen’ andern
idg. Laut zuriickzufiihren. v,. Fierlinger K. Z. XXVII 463 ff.
4 OL.

fasst das a als den Vokal, der sich im Germ. in der Um-
Sebung yon langen silbischen Nasalen und Liquiden gebildet
haben soli. Fiir die in Betracht kommenden Verba mit un-
gedeckrer Liquida (bezw. Nasal) setzt er athematische Flexion
Voraus und stellt das Paradigma auf:
idg. *per-mi : *pr-mdési wurde zu
germ, *fer-mi : *far-mais.
Die Verba sollen dann mit Verallgemeinerung des a zur
thematigchen Flexion tibergetreten sein. Die Wurzeln mit ge-
deckter Liquida hatten wahrscheinlich von vorn herein the-
matische Flexion, also *skldhé > skaldo.
Diese Theorie hat schon in sofern etwas missliches,
als sie mit langen silbischan Liquiden f[resp. Nasalen] ar-
beitet und noch dazu, wie mit etwas ganz sicher er-
wiesenen, wihrend selbst Brugmann im Grdr, ?1 die langen
Sonanten als ,,Verlegenheitsansitze’ bezeichnet. Wie steht
es tiberhaupt mit. diesen sogenannten langen Sonaten? Hs
ist das eine bis in die Neuzeit viel behandelte, von Schwierig-
keiten aller Art umlagerte Frage. Nachdem man einmal
nach Brugmanns Vorgang silbenbildende 2» m yg J als
Schwichungsprodukte hochtoniger en em er el angenommen
hatte, parallel dem Verhiltnis e e« > 7 uw, war es nur ein
von der Logik gebotener Schritt, ebenso wie 7 und «@ als
Schwachstufe zu Langdiphthongen galten, lange silbenbildende
nm J als Schwachungprodukte aus schweren Lautgruppen
anzusetzen. Vgl. de Saussure. Mémoire sur le systéme
primitif des voyelles 258 ff. Wenn nun die Theorie der
kurzen Sonanten, wenn auch mit mancherlei Modifikationen
heute. bei den meisten Sprachforschern Anerkennung gefunden
hat, so sind die Ansichten iiber die langen Sonanten noch
sehr geteilt. Joh. Schmidt glaubt in seiner ,,Kritik der
Sonantentheorie“ dieser ganzen Lehre den Todesstoss versetzt
zu haben, Doch seine Argumente waren nicht derartige,
dass sie Brugmann, Osthoff u. andere namhafte Forscher zur
Aufgabe ihrer Theorie hatten veranlassen kénnen, wenn auch
Brugmann in der ,,Kurzen vgl. Gram. 1902“ das Kapitel
von den langen Sonanten mit fusserster Vorsicht behandelt.
Was nun Fierlingers eben skizzierten Erklarungsversuch an-
betrifft, so ist es von vornherein eine schlechte Sache, eine
neue Theorie durch eine andere, noch dazu recht unsichere,
anstatt durch erwiesene Tatsachen stiitzen zu wollen.
Aber selbst, wenn man die Existenz langer Sonanten
in der Ursprache anzunehmen geneigt ist, zeigt ein deut-
licheres Zusehen, dass Fierlingers Erklirungsversuch verfehlt
ist. Es giebt eine ganze Keihe von etymologisch nicht aus-
einanderzureissenden Wortfurmen, deren verschiedne lautliche
— 16 =
Gestalt in den Kinzelsprachen
Annahme zur
urspriing-
licher langer Sonanten
veranlasst hat. Wer tibe
lange Sonanten in der Urs rhaupt. an
prache glaubt, der muss
diese Falle ansetzen. sie fiir
Und da gerade zeigt es
‘germ. Entsprechungen sich, dass die
stets neben der Liquid
~Vokal ein x aufweisen, a (Nasal) als
d. h, in ihrer Entwicklu
-kurzen silbischen ng mit dem
Liquiden (Nasal
en) ausammengefallen
Vel. ai. vivasati Desid. mM van sind.
ate gewinnt lieb“ vani-tar
: ahd,
wunse (*uns-)
gr. duyos
(urgr, 4) ,das Bindigen
+ ahd. cumyt (Flint)
dat. gnarus lit. pa- zint
as »bekannt« : got. kun
a, jdtas lat, (g)natus ps (Gn-)
: got. arpakunds »erdge
al. dirnds zerrissen lit, bor en’*,
dirti ,,schinden - alid
au. dirghas ylang“ . zor,
ably, dbogs
,lang« ; got. tulgus ,.stan
lat. radia < *uradix (Br. dhatt«
pdBdauos »Schoss“) ; got,
let. crabré-< *erasyg waurts,
hit. szdrszg abg. srosen
al. purnas ,welillt air v: ahd. hornaz
lan lit. pilnas : fulls,
ai. ana ,,Wolle* lat.
lana < ulana lit viln
‘al. mirnas ,,zermalm a : got. wulla.
t air. mlaith , weich*
got. mulda Staub, lit. méltat Mehl
ai. Jirnas ,,zerrieben“
Jat. granum lit. ztrn
ds : got. kaurn,
Diese tibereinstimmende
Entwicklung der kurzen und
der langen silbischen Liquiden
IV
hat schon Streitberg J. F,
141 ff
behauptet u. Brugmann,
a als germ. Vertreter der im Grundr.2I noc
h
langer Sonanten auffasst ou. gegen
Streitberg p. 422 Anm
. den Einwand hat, dass man fiir die
Wurzelsilben bereits
in uridg. Zeit Quanti
titsverschieden-
heiten annehmen darf,
also *plno- neben *“pl
der ,.Kurzen vgl. no-, hat sich in
Gr. 1902« derselben
geschlossen, Auffussung — an-
Fierlingers Theorie ist also unhaltbar,
Streitberg selbst will
germ, (Ur
Gram, 8. 293 Anm
»in diesem germ. a .)
in der Umgebung yon
quiden, wenn die Sil Nasalen und Li-
be von altersher sch
muss, eine besondere wundstufig sein
Art von Schwa erb
diese Erklarung erhebe lic ken.« Gegen
n sich jedoch schwer
wiegende Bedenken.
Ist zunichst bei all
den genannten Verben die
silbe schwundstufig ? slahan Wurzel-
mit auslautendem Ah
schieden aut Vollstufe. weist ent-
Die Unméglichkeit, slahan aus
zu erklaren, ist evident, *slaaho
Nimmt man trotz dioses
Einwandes. noch Suffix
an, so tiirmt betonnug
sich eleich
eine neue Schwierigkei
Warum ist der kurze t auf.
Vokal des Prasens unter
nicht ganz geschwunden dem Tiefton
und statt seiner die Liquid
geworden, wie man a silbisch
dies % Be in den
lautlichen Bedingungen unter genau denselben
st chenden germ. Verben
tru dan sieht? Wie wulan und
ist es fern
er zu erkliren, dass in ein
derselben Wurzel und
unter dem 'liefton ein
einmal
mal vol lige Reduktion,
nur Schwichung mm dem mystischen
fand? Vel. zur Wurze | per- Schwa statt-
germ. faran < *por- gegeniiber
furt << *yp 4),
Ausserdem hat Streitbe rg
selbst J. PF. Anz. IL 48
»Urgerm. Gram. §. 47 und
Sezeigt dass das idg.a in
haupttoniger Silbe nicht
au germ. wu wird.
noch «die alte idg, Bet Da nun fiir das urgerm:
onung anzune
hmen ist, so miisste also
der Wurzelvokal der fra
glichen Ver ben w
sein,
') Bartholomae B,
B. XVIL 109 ff, beh
es gibe in der idg auptet allerdings,
. e-Reihe neben der
eine a-Stufe. Sckwundstufe noch
Den Nachweis sucht
er zu fithren unter
weis auf den Auslau Hin-
t aWeisilbiger Wurz
bharitram und auf eln vgl. vépetpov:
den Vokalwechsel in ai
zu ai, dnilas uv. gs. w. Suffixen wie avewos
Das idg. a findet sic
im ai. (a. h. ai, ; h dabei fast nur
wird als a aufgefass
welche den Wechse] t.) Die Beispiele,
20:0 in Wurzelsi
sind iusserst zWweif lben erweisen sollen,
elhaft.
Uhlenbeck schliesst
. sich dem an. Vel. P. Br. B. XVII
561 f ¥— denn nehmen
wir an, dass idg. er, el sowoh
ar, al als y, lin l
der Tiefstufe haben konnte,
im germ. miissen wir
auch ar, al neben ur, wl finden,
unserm Sprachzweig weil idg. a in
regelmissig durch a vert
Dass eine solche Anscha reten wird.”
uung nicht haltbar ist,
aus den obigen Austiihru ergibt sich
ngen,
=| 1 —

II.
Alle diese Versuche kranken offenbar an ein und dem-
selben Feuler. Sie beriicksichtizen namlich eine Tatsache nicht,
die geeignet erscheint, das ganze Problem durchaus anders
beurteilen zu lassen. Es ist dies die Tatsache. dass neben
den bisher angefiihrten Verben auf wr al u. s. w. im gerin.
auch solche aut ai und aw existieren, welche dem Ablaut
ei: ot resp. ew: ow angehéren. Offenbar miissen diese
Falle als mit den vorigen gleichstehend betrachtet und mit
ihnen zugleich beurteilt werden. Dass aber bei einer solehen
Erweiterung des Problems die bisherigen Lisungsversuche
in sich zusammensinken, ergibt sich von selbst. Der Nach-
weis dass es in der Tat Verba mit ai resp. aw gibt, die dem
e/o-Ablaut angehéren, ist gefiihrt worden von O. Hoffmann
"Das Priteritum der sogenannten
reduplizierenden Verba im
Nordischen und Westgermanischen.“ Abgedruckt in spas‘
Festschrift zum 70. Geburtstage von Aug. Vick. Gottingen
1903.
Die folgenden Ausfiihrungen schliessen sich eng an die
genannte Schrift an. Die zum Teil
recht komplizierten
lautlichen Verhiltnisse sind hier nur fliichtig skizziert, um
wenigstens einen Uberblick zu gewihren. Genaueres auch
tiber die benutzte Literatur. a. a. 0,
Im allgemeinen pflegt man die germ. Verba mit pri-
sentischem und aw nicht zu dem Ablaut ez : of und
ew: ow zu stellen. Osthoff M. U. IV 323 ff. hat fiir sie
den ide Ablaut a@@:7@:i bezw. ah 3 a@su a ofieisen
gesucht. Brugmann J. F. VI 89 ff erklart das prasentische a
und aw fiir Kurzstufen au der Normalstufe ei und eu. Die
etymologische Schwierigkeit ist die: da die zu den fraglichen
Verben auftretenden Tiefstufen mit und i, welche bei der
Etymologie eine wesentliche Rolle spielen, es nur im Be
laut 2u idg: at und au, sondern auch zu eifot und eus/ ow
stehen konnen, (letzteres, wenn der Ton sekundir auf die
Stammsilbe gurtickgeworfen ist), so beweist z B. ein perm,
i neben aim Stamm nicht, dass dies ein ldg. at oder ai
tae Eutscheidend ist lediglich, ob ein Stamm mit -a- und
1st. te
— 19 —

-au- auch ausserhalb des Germanischen diese Diphthonge


‘zeigt oder ob ihn das Germanische und die verwandten
Sprachen mit ei : of und ew : ow kennen.“
Von den 10 starken Prisentien des Germanischen mit
-ai- in der Stammsilbe kommen nur die folgenden in Be-
tracht.
got. laikan sxpzim, vor Freunde hitpfen, springen“, an.
leika ,,spielen®, ae. lacan ,,springen, fliegen, flackern“ Es
wird gestellt zu ai. rejate ,hiipft, bebt,“ gr. shed Cow ,,er-
schiittern*, lit. laigyti ,,wild umherlaufen (von Rindern,
jungen Pferden).© Ty, loey , Kalb weist latkan in die Ablauts-
reihe e¢ : ot : 7,

germ. swatpan ,,schwingen, im Kreise drehen, fegen,‘


ahd. sweifan ,,winden‘, ae. swapan ,,schwingen,
wegfegen“
an. sveipe ,umwickeln, umhiillens.
Daneben sind die germ. Stammssformen svzp- und
svip- belegt, sv7p- in dem starken ablautenden Verb svipd
sveip ,schwingen“, das fiir das an. zu erschliessen ist durch
das pract. see’p. Ausserdem finden sich noch zahlreiche s-lose
Belege. Vel. Hoffmann a. a. O. su7p mit echtem 7 kénnte im
Ablaut 2 swaipan mit echtem idg. ai stehen; das Pratertum
ai: ? Wire dann als Neubildung aufzufassen. Dies ist aber
durch niehts erwiesen. svzp- kann erstens einmal direkt auf
idg. sveb beruhen, zweitens kann es selbst mit echten 7 der’
Ablautsreihe sveih :: svotb angehdren, wenn man es als Aorist-
prasens auffast.

got. skaidan ,,trennen, scheiden“ ae. scadan as. skedan,


skéthan ahd. skeidan. Im Germ. liegen die Stammformen
skaip- und skaid- nebeneinander, vgl. as. scédan und den
grammatischen Wechsel in ahd. skeidan : part. praet. 2a-
secitan, Der vorgermanische Wurzelauslaut war also ein -¢-
Ausserdem liegen im Germ. noch skid und skid vor, ersteres
in ahd. seesso (< skid-ta-) ,rupess, ahd. scidén »scheiden™,
seidunga ,,Scheidung“, skid ist nur belegt in den gemein-
germ. Neutrum skida- ,Scheit“. Das 7 braucht nicht echt
zu sein, sondern kann idg. ed entsprechen, vgl. oe
=< 90 =
Wie got. gild ahd, gel: géildan, got. andabert
andbeitan u. gs. W. »Tadel gu
~ Mit idg. shez eng ver
wandt ist das gleichbed
in ai. chéd aor, chéd-ma eutende skid
»abschneiden, zerreissen‘*,
lat. sceindd : scidi. oX8- : feu
Auch dieser Stamm ist
vertreten im Germanischen
durch das starke ablautende
(an, skita ae. scitan ahd. Verb skitan »SCheissen“
skizan). Wiederum bracht
nicht echt zu sein. Nac as 7
h Brugmann und Osthof
Litauische Belege fiir die Stammesfo
f sol] das
rmen she id- (Vollstufe)
und skid- (Tiefstufe liefern,
fiir jene im V erbum shés¢j
»trennen, scheiden, verdiinne shédsu
n’, fiir iese im Ve
shistt »diinnfliissig werden‘, rbum Shijstu
Lit. skéd- mit gestossne
m Akzent kann auf
auriickgehen, desweg idg. shed
en braucht dies aber nicht dio
stufe der Wurzel zu Normal
sein, vgl. ai. d-chatt-sit
Ebenso aU chid und ched,
kann shkeid Dehnstufe mu skeide-
Idg. Ablaut. sein. vel. Hirt
S. 140. Was skiystu anbetrifft, so befinden sich
unter den litauischen intransitiv-inc
Wenige, deren Stammyoka hoativen Verben nicht
l 7 oder # ist, obwohl
los der Ablautsreihe sie zweifel-
ex = of : 7 oder eu : Ou
horen, z B.: : uU ange-

biksta bégeu \erschrecken


: gsbyo Zovyoy,
tsz-wydau »Wahrnehmen, Ws2~wi
jstu
erblicken‘ m idg. weid : uotd-
u. a.m. .Es spricht also
nicht eine einzige Form fiir
und gegen ei : of. Denn ai : 7
lat. caedé, das frither
gestellt wurde, trennt man
hierher
jetzt allgemein yon dieser
Wurzel.
maitan ,mit einem scharfen Instrumen
te abhauen* (got,
maitan, ahd..meizan.) Daneben steht das gemeinger
smitan (smait: smitana.) Das m, Verb
Simplex bedeutet ,,schlagens,
die Komposita ist die Bed an
eutung , schmieren“ geb
Die doppelte Entwickelung unden,
kénnte man sich hervorgeg
denken aus einer angen
Grundbedeutung »Streichen, einen Straich
geben“.

Fasst- man zusammen: laikan,


Ablaut
folgt oftensichtlich dem
ed : o¢ : 7. Bei svaipan, maitan, skaidan \iisst sich
—~ 4—

vom Standpunkt des Germanischen aus gegen die Ansetzung


von idg. *sveib- : *svoib-, *(s)meid- : *(s)moid-, *skeit- :
*skoit- nichts einwenden.
Von den -au-haltigen Prasentien des .G ermanischen. sind
hier folgende 5 in Betrachf zu ziehen.
an. hoggva ae. heawan as. hauwan abd. houwan ,hauen,
schlagen‘.
Der Charakter des Diphthonges lasst sich nicht mit
Sicherheit ermitteln, In abulg. kovg kovati kann das o als
a oder o oder auch als-e (vgl. Bernecker J. F. X 166 ff.)
aufgefasst werden. lat. @ in ea-d- »schlagen“ kann echt
sein und im Ablaut; zu au, aber auch zu ex stehen, oder
kann aus ew, ow hervorgegangen sein. Auch lit, kduju kdwte
,schlagen, schmieden, kimpfen“, hova »Kampf* ku-jis
»Hammers sagen nichts bestimmtes. Priiterita auf -owé-
(vgl. lit. Aéwiaw) finden sich auch zu solchen Prisentia
auf
-au-ju, deren au=idg. ew oder ow ist; und weibliche
Abstrakta mit stammhaftem 6 aus der e/o-Ablautsreihe sind
im Lit. hiufig. Vel. skola »schuld : skeli ,schulden‘.
Man kann daher ebensowohl how oder keu, wie kau als
Wurzelform ansetzen,

germ. skraud- ,,schneiden,‘ ist als starkes


Verb nur im
ahd. skrotan belegt. Im Germ. gehért dazu sicher
an, skrjédr
»Hetzen, zerfetztes Buch, und skrydda ,alte
rauhe und
runzlige Haut, ae. serad ,Kleid, uch, ahd.
shrot md.
schrat ,,Hieb Schnitt“ afr, shred ,,Haarschnitt,
Geldbeschneiden“
und. sehrad abgeschnittnes Stick an. skrad ,,bes
sere Kleidung,
Schmuck, aus dem Baltischen vielleicht
altpreuss. scru-n-dos
»Scheere“') und lit. skraudus »rauh, briichig’. Das an.
shrjoda- macht fir das Germ. den Ablaut *skreudh- : *skroudh-
wahrscheinlich,

1) Die beliebte Zusammenstellung von skrundos mit |
ahd. skrintan u. s. w. ist falsch. -wn- ist wohl die Schwund-
stufe zu -en- im German. aber niemals im Baltischen. vel.
Brugm. Grd. 1 415 ff.
— 22 —

got. stautan ahd. stozan gehért gu lat. tid : tundd, ai


tudama : tutdda ,,ich stosse“. Der schwache Stamm (s) tid-
ist im Germ. belegt als ne. stut »stottern“,
,mhd. stutz , Stoss
Anprall. Hierher gehért auch an, pjeta ae. péeot
an ahd.
diozan ,,ténen“. Das alte Aoristprisens ae. patan bewei
st
nichts. fiir den Ablaut idg. aw: a.
Krstens besitat grade
das Altenglische mehrere Priisentia mit
uw, die genau so ab-
lauten wie die mit co und denen auch
Wirklich in) den
andern Dialekten -éw- Priséntia entsprec
hen; ygl. z. Bsp. ae.
slipan : got. sliupan ahd. sliofan. Ausserdem aber sind 7u
zwei ae, -w- Priisentia Nomina von derselben
Wurzel mit iw
tberliefert: ae. spreot ,,Stange, Schaft': spri
tan ,,spriessen‘
und german. diupa- (< diub-nd- < idg. dheu
p-né-) zu ae,
diafan ,,tauchen“,
got. hlaupan an. hlaupa ae. hleapan as.
hlopan ahd.
loufan, eigentlich ,,springen“. Die Schwachform hliwp- ist
im Nord. und West. germ. erhalten, vgl. an. praet, hlupum,
mhd. lu, lujien. In den verwandten Sprachen
lasst sich die
Wurzel nicht sicher nachweisen; Vielleicht ist lit. szlibus
»hinkend’, selubéit’ ,hinken“ heranzuziehen,

an. bauta ae. beatan »Schlagen, priigeln“. Dazu Lisst


sich im Germ. nur bat- belegen; an. batr , Holzklote* mhd.
buz ,,Schlag, Schmiss‘. Vielleicht lasst sich deut-
belegen
in mhd. biwte ,,Schlachtgewinn“, dessen auffallendes
¢ auf .
Entlehnung aus dem Ndd. hinweist, vgl. ndl. buit an. byte
»Beute, Tausch, Altir. buaid Sieg aus boudi- scheint
urverwandt. Kluge. E. W. p 41. Die Tiefstufe ddd ist
erhalten in lat. fundd. Dies hat neben der Bedeutung
» Ziessen‘* noch eine andere, welche in der beliebten Wend
ung
fundere fugareque sowie in funda »Schleuder
und fases
(secl. lapis) , die Spindel“ hervortritt. Dies fwd- hat die
Bedeutung ,,wirbeln, schleudern, herumdrehn
‘ und ist yon
Ju-d- ,giessen zu yu yo- ganz zu trennen.

Das Resultat ist: in hauuan, hlaupan und


bautan kann
der Diphthong a oder ow sein, zu allen drei
Verben sind
— 23 —

Kurzformen mit -w- tiberliefert; zu shraudan und stautan,


vielleicht auch zu bauwtan ist im Germanischen selbst der
Ablaut ew: ow zu belegen®.
Sobald aber dieser Befund erst’ einmal in den Kreis
der Betrachtung tritt,, kann natiirlich von schwundstufigen
Priisentien, langen silbischen Liquiden oder von einem
speziellen Schwa nicht mehr die Rede sein. Vielmehr sieht
man sich nach alledem zu der Uberzeugung gezwungen,
dass das a dieser germ. Priisentia ein idg. o ist. Ist denn
dies aber eine so unerhirte Erscheinung, dass man sich mit
Hinden und Fiissen dagegen strauben miisste? Keineswegs.
Der o-Vokalismus des Priisens ist durchaus kein speziell
germanisches Phiinomen, auch die Verbalsysteme der idg.
Schwestersprachen weisen parallele Bildungen auf, und es
diirfte fiir die Lésung des Problems nicht ohne Bedeutung
sein, das Vorhandensein dieser o-Prisentien auf dem ge-
samten idg. Sprachgebiete nachzuweisen.

TY.
Kine Betrachtung des reich entwickelten Verbalsystems
der griechischen Sprache lisst mehrere Parallelfille zum
Typus jaran erkennen. ,
Zunichst sei auf das hom, Pokoua hingewiesen, bei
Homer dreimal helegt: @¢dera Il. 11,319, Borecte Od. 16,
3887, e5ohovro Od. 1, 234; vgl. ausserdem arcad. tou Bohipevoy
Collitz 1122.24 und af Bohe*tt Mghets* Kip Hesych. Bei
Homer findet sich sonst allgemein die jonisch-attische Form
poddoust, welche in den verschiedenen griechischen Dialekten
auftritt als: dor, oyjhovet und bwrount, loer. delph. éefhount
boot. bethouy, thess. Bekkouevos und Behdettat lesb, Bohhoue,
ssokhouay Theocr. 28, 15.
Da dem hom. f%doyo gegeniiber die Dialektformen alle
eine Weiterentwicklung zeigen, entweder durch Dehnung des
Wurzelvokales oder des auslautenden Konsonanten, so liegt
die Annahme nahe, dass die hom. Form der urspriinglichen
—24 —

Wurzel am nichsten steht, wihrend die Dialektformen durch


Suffixe erweitert sind!),
Das Nebeneinander von 8 und 6 in den einzelnen
Dialekten ergibt als urspriinglichen Anlaut ein labiovelares
g”. Auf die e-Farbung des Wurzelvokales weisen zum Teil
die Dialekte selbst. Bod- aus g¥ol- lasst sich zusammen-
stellen mit lat volo < *velé, alter *g"elo, vgl. B. B. VI 211 f
Also idg. *g¥el- : *g*ol-
Zweifelhaft ist, ob Pedc(wv, Bédtiotos hierher gehdren.
Osthoff J. F. VI 1 ff erklart sich dagegen.

6popat ,ich wache, halte Wache“, das Priisens ist bei


Homer zweimal belegt£ 104 ant Oavepes eothol spoven, y 471
emt... . Gpovto, einmal das Perfekt dpmpe W112. Prell-
Witz Gr. E. S. 227 stellt es mit épaw (< *copeiw, Denominatiy
von *vord- vgl. as. ahd wara) zusammen.
Es gehért zu der Sippe ai. varaté, vynoti ,umschliessen
Wehren, lat. vereor got. warjan abulg. vir ,,schliessen“,
Idg. Wurzel “wer- : *wor- + *uy-

xpodw ,.stosse, schlage’’, < *xpotow,


BS Ag oe Nt gk hee So he

Die e-Stufe der Wurzel liegt vor in an. hrjésa hraus


»Schaudern, Die Schwundstufe srus- ist gemeinidg. be-
legt durch gr. xpdos < xpbos Frost, XPVO-Els, xPVO-Talvw
Sle a eh. es,

1) Uber die Art des Suffixes ist man im Unklaren,


Grundform kann *Godvoun oder *Bédouo sein. Vgl. K. Z.
XXXII 3885 f, wo Joh. Schmidt erklirt, es gitbe keine
sichren Belege fiir den Fali, dass dv unter DPrsatzdehnung
*6.

zu d geworden sei. Meillet. J. F. V 328. erklart Boddoum


Qe the * Boon,

aus *forcoua, dem Konj. Aor. von Bohoua ,,thess. @¢dhopat


ete. . . . ont done conservé Vancien vocalisme en -e de C aor.,
oki

altéré en -o dans *Bédsouar sous Vinfluence du présent en -0.%


os

Dies ist offenbar unrichtig. Da ausserdem Bodhoun keine


|

futurische Bedeutung hat, ist nicht abzusehen, wie der


ek

Konjunktiv zu indikativischer Verwendung kommen soll,


G. Meyer, Griech. Gram. S. 137. Anm.
halt it see
wee,
Pe
05) wes

u. s. w. lat. erusta ,,Rinde“ ae. hruse ,,Erde“ ahd. rosa


,Kruste, His, lett. Aruésis, hruwesis ,,der den Weg holprig
machende gefrorene Koth; lit. Ariiszti ,,zerschmettern‘ und
krusza ,,Hagel (Bisscholle bei Nesselmann) scheinen Weiter-
bildungen durch Palatalsuffixe zu sein. Vgl. Prellwitz Gr.
BE. S. 166. :
Die anscheinend grosse Bedeutungsverschiedenheit kann
die Ansetzung dieser etymologischen Reihe nicht hindern, da
das Ineinanderspielen der verschiédenen Begriffe ,» gefrieren.
schaudern, hart werden, stossen‘* auch in den Hinzelsprachen
ziemlich deutlich zu Tage tritt*).
Idg. Wurzel *greus- : “qrous- 2 *qrus-

duoiw ich hore“. Schon das auf der Inschrift von


Gortyn belegte dxsvoveos und das von Hesych als kyprisch
bezeugte dxeser typet. Korpeot veranlassen zur Ansetzung
einer Wurzel keus. Denn der Bedeutungsunterschied zwischen
duode. und typet, auf den-Kretschmer K. Z. XXXIIT 565
erossen Wert legt, ist kein derartiger, dass er einen ety-
mologischen Zusammenhang ausschliessen kénnte, zumal da
in der vagen Bedeutung des Merkens das Verb sehr wohl
sich auf den Gesichts- wie auf den Gehérssinn anwenden
liesse:)
Kretschmer a. a. O. hat dxodw auf eigenartige Weise
au erkliren versucht. Er fasst das an-lautende dx- als die
Wurzel ak- ,,scharf sein“ und den zweiten Bestandteil als

1) Ueber die Bedeutungsverhiltnisse in dieser Sippe


vgl. auch Pedersen J. F. V. 36 f.
2) Kaum teilt heut noch jemand die Ansicht von Curtius
Gr, E. 152, der eine Wurzel s/kov oder s/kav aufstellt, die
erscheint in %xo-uev 7oddyeda Hesych., xo-éu xov-vew
(< *xog-véw) Yvo-oxdos ,,Opfersc hauer“, in lat. caved, cautus
und im germ, als got. us-skav-jan_,,vorsichtig sein“, skau-n-s
schon“, ahd. skawon ,,schauen“. Durch das %0%.dxodet,
xebQerat des Hesych scheint ihm die Zugehdrigkeit von dxobw
yu dieser Sippe gesichert.
das gemeineuropitische ows- »Oh
r auf und hilt daher das
Verb fiir ein Denominatiy zu eine
m adjektivischen *ak-ous-
»ein scharfes Ohr auf etwas habe
nd*, wovon gr. *axosoun,
Den: schon’ von Delbriick K. Z.
XVI 271 postulierten Zu-
Sammenhang mit got. hausjan halt
und erklirt er aufrecht
das Fehlen des anlautenden «
im Germ. aus einem Wechsel
des Akzentes im Urparadigma, also
*akous- und *akows-, so
dass der erste Typus im Griech., der zweite im (rerm. zur
Herrschaft gelangte. Demgegeniiber steht: zunachst das
xod.dxober, xeddetat des Hesych, das sich kaum
‘Sippe
yon dieser
lostrennen lisst und wodurch
wieder ge-man sich
awungea sieht, das « im Anlaut
als protetischen Vokal aut-
aufassen (ev. als idg. %, die Tief
stufe zur Priposition on
vgl. Solmsen K. %. XXIX 97 Anm,
) Aber auch was Form-
bildung und “Bedeutung anlangt,
hat Kretschmers Hypothese
wenig fiir sich. Zunichst ist es kaum
glaublich, dass be-
reits in frither idg. Urzeit —denn so
weit miisste man doch
hier zuriickgreifen — aus Nominalkompo
siten derartige Deno-
minative gebildet worden sind.
Auch die Bedeutung ,,scharf-
ohrig sein“ die man als urspriin
glich annebmen miisste, er-
scheint gekiinstelt. Kretschmer sucht seine Hypothese zu
Stiitzen, indem er auf die verschiedene Gest
altung des Wurzel-
vokals in dxodw und dxoy dxjuon nu. s.
w. hinweist. Er er-
Klart mit Brugmann Griech. Gram, 50 diese Erscheinung so,
dass bei Schwund von s/ der Diphthon
g ov gemeingriechisch
erhalten blieb, bei Wegfall von einfache
m s dagegen ov im
Attischen den zweiten Komponenten einb
iisste, also DAV,
< “duovey, aber dxotw < *dxodow. Diese
Ansicht ist jedoch
Widerlegt worden durch die Ausfiihrunge
n Solmsens vel. J.
F. Anz. VI 154. S$. weist nach, dass — als
eine Folge des
“exp
iratorischen Elementes, dass dem griechischen Accent. bei-
Wohnte, — in der ererbten Lautgruppe Voka
l l + us + Voka
der Diphthong seinen zweiten Bestandteil
behalt, wenn der
Akzent auf ihm rubt, sonst aber ihn einbi
isst. dxodw also
S dxobow, dxoy, und dxrxow dagegen aus dxoved und auannuse
mit dem Diphthong unter dem Tiefron,
Idg. Wurzel *geus- : *gous,
ah
(Kine kiirzere Form der Wurzel liegt vielleicht vor in
abulg. ca#jq cut ,hdren, wachen“: -< *gew-)

how ,,wasche lasst sich vielleicht hierher stellen. Zwar


ist eine Prisens \éw nicht belegt, doch diirfte seine Existenz
aiemlich sicher sein, vgl. die folgendeu Stellen: Hom. Od.
x 3861. *Ns p? doduwov Zoaen, dO’ 2x Tpinnoos = psyahoo.
Scolion ap. Athen, 15 p. 695; KE. CKy taut% | mvékw tay
TayaNoy tov te xanly hoe.
Aristoph. Unb. 838 xatakder
Hesiod. Op, 747 Méectan,
Der Thesaurus, Veitch Greek Verbs Irregular and
Defective und Kiihner. Gr. Gr. fiihren daher ein Priisens
how an. Das Psisens hosw erklirt Schulze K. Z, 265 An.
aus hogm und zwar so, dass es sein ov aus Formen wie
hodso, ehovse d. i. hogow, éhoeoa bezogen haben soll.
Auf die Existenz eines urspriinglichen */ovo weist auch
das Lateinische mit dem Prasens lavére, dessen a aus ur-
spriinglichen o unter dem Tiefton durch einzelsprachliches
Lautgesetz hervorgegangen ist. vgl. Solmsen K. Z. XXXVII
5S. 10. Kretschmer Wochenschrift f. Klass. Phil. 1895 Sp.
923 f. K. Z. 87, 274 ff. Ein Rest des o ist erhalten. im
Partiz. lotus, welches aus *ldvctos itber lovotos, lootus ent-
standen ist vgl. J. F. XII 98. 111 ff. Stolz, Zur latein.
Sprachgeschichte.
Die Sippe des
Stammes ist weit verbreitet. ow zeigen
gall. lautro — balneo, ur. ldthur = hovv7p _ ,,Badewanne™
Aovtpay < hysetpov; mit gh weitergebildet sind an. laug
»warmes Bad nhd. ,Lauge.© Dentale Erweiterungen fiilrt
Fick*. Vergl. Wh, 1. 5389 an, an. laudr ae. leddor ,,Seife
Schaum.“ Die Tiefstute zeigt dopa ,,Spiiicht, Schmutz“,
HON gow »Besudelune, lat. datum ,der Schmutz‘ (eigentlich
part. lw-to-m.)1) Im Keltischen findet sich die schwache Form
') lat. lwo, pollud u. s. w. sind nicht Tiefstufe, sondern
aur Zeit der uritalischen Betonung d. h, in nachtoniger Silbe
entstanden; also *pdllovd urspriinglich.
vgl. Solmsen. Studien zur lat. Lautgeschichte p. 127.
in den gallischen Eigennamen Lutetia, Lautev
o, litauiseh in
lutynas ,,die Pfitze,« e-haltige Formen dieser Wurzel haben
Sich bis jetzt noch nirgends auffi
nden lassen.
Tdg. Wurzel (*lew-) : *low- : *lue.

Der Vollstindigkeit halber sei auch auf otvyovo


,,gche
fort’ hingewiesen?).. Es lisst sich von der Sippe e? : oi
gehen kaum trennen und ist als Weiterbild
ung durch ein
gh-Suffix aufifassen. Das gleiche Sutfix zeigt sich im lit.
Nomen eiga ,der Gang“ (besonders in Zusammensetzungen
lelga »Hingang, iszeiga »Ausgang, pareiga ,,Heimkuntt*.
Auch hier sollte man etypou erwarten,
Anhang. Entschieden auftallig sind die Verben osm,
Shouce und 75m, in dieser Gestalt aufgef
iihrt im Thesaurus
und bei Veitch, yéw auch im Verbenverzeichnis
der Ktihner-
Schen Grammatik.
om und séoune sind ganz von einander zu trennen; sow
heisst nur »erhalten, retten“ und kommt als Aktiv zu SOUU.At
=sebw in rasche Bewegung setzen“ nirgends vor. Bei
den zu beiden geliérigen Nomina herrscht dersel
be Bedeutungs-
unterschied. Kitihner Will a5 tiberhavpt nicht gelten lassen.
Die homerischen Belegstellen il. § 393 cswao I 424
aby
[ 681 oss halt er fiir falsche Lesarten. Doch um das klare
Shes odters des Hesych kommt man auf diese Weise nicht
herum. Der Zusammenhang mit odowa ist zu losen. Mit
einem ofe-Ablaut hat man es aller Wahrscheinlichkeit nach
nicht zu tun. Vielleicht erklart sich die Funm so, dass man
a
*) Unrichtig ist, was Curtius Gr. BE. S. 507 hierzu be-
merkt. Er stellt das Verb zu den Fallen, wo im griech-
einer Tenuis gegentiber eine Aspirata erscheint, hilt es in-
folgedessen, zugteich auf den Wurzelvokalismus hinweisend,
der also auch ihm auffallig erschien, fiir eine
perfektische
Bildung und bringt es, trotzdem nichts fiir das ehemal
ige Vor-
handensein eines Digamma bei dieser Wurzel spricht, in
einen, wenn auch nicht direkten Zusammenhang mit dem
got. wark.
— 99os

eine Normalstufe *owe- mit dem Tiefstufen *oxe- und “oF


annimmt. Wie mannigfache Vokalfirbungen gerade in
haben, zeigt der Artikel von Man-
dieser Sippe stattgefunden
,,a%0s, a60s, otos, et qua ab his derivantur . Curtius
gold.
Stud. VI 198 ff.
Was o4oya: anbelangt, so lasst sich zwanglos zu allen
belegten Formen ein Prisens *oycoua ansetzen. Da man jedoch
eine o-Stufe fiir das Prisens nicht gelten lassen wollte, so hat
man, gestiitzt auf verschiedene seltene Beispiele des Hesych,
die genannten Formen als Denominative erkliren wollen.
Wackernagel K. %. XXV. 277 setat *sogona, W. Schulz K. Z.
XXIX 264 f. setzt sodoun an, Da aber fiir weitaus die Mehr-
zahl der Beispiele auch eine Grundform ojcoyot ausreicht, so
Kisst sich annehmen, dass hier vers:hiedene yom Sprach-
pewusstsein nicht mehr auseinander gehaltene Bildungs-
schichten neben- und durcheinander liegen. Neben o4Fo
mogen ao¢ém nud ooe6m hergegangen sein. Dass im Laufe
der Entwickelung Unklarheiten und Vermischungen eintraten,
kann bei den hier wirkenden Lautgesetzen durchaus nicht
auffallig sein. .
Zur Wtymologie des Wortes vgl. Wackernagel K. Z.
XXV. 226, wo als idg. Wurzel *hzev- aufgestellt wird.
Liisst man also o4fopat gelten, so ist damit ein Verb vom
Typus jfaran erwiesen.
Was y6w anbetrifft, so hat Schulze K. Z. XXIX. 265
die tiberlieferten Formen auf ein denominatives yorow (zu
yoros) zuriickgefiihrt, und aus der lautlichen Gestalt der in
der Grizitat auftretenden Formen lisst sich kein Beweis da-
gegen fiithren. Will man nicht einen Ablaut yur : yor an-
nehmen, der ebenfalls méglich ist, so lasst, sich ein yoru
von der Wurzel ghev- sehr wohl halten, zumal die andern
Erklirungsversuche yon der Absicht diktiert sind, irgendwie
um die o-Stufe im Prisens herumzukommen.
Zum Schluss sei auf die sogenannten zweiten Aoriste
hingewiesen, die ein o als Stammvokal enthalten. Die zweiten
Aoriste sind bekanntlich nichts weiter als Imperfekta, die
_— 30 —
oder
. s da zu ge ho rigen Priisens
de -
n durc3 h das Schwinden qoristische Be
=
an de re r Pr as e nsbildung mi is se n
2U ta
e n Gegensatz liche Imperfek
d he erlangt haben. Als urspriing aufweisen, lassen daher
a des Prisens a 2u’)-
den Vokalismus au f we it er e o-haltige Prisenti
Schlus s d Zuohov ZU
enter indirekten (b ei Ho me r paufig) un Part.
Bai SDopov 7
Dpwoxn
Ko nj . po rq H. 94, 781 und
nur als ihre Zu-
doxw (bei Hom. m et ym ol og is ch unklar;
hodoan 5 al) sind erweisen.
po t nicht
pohdy,
ei t zu r e/ o- Reihe Jagst sich sind bei Homer und den
gehorigk Perfektformen der
Mave Aorist- und
uf ig -. Es ge hort sicher ™ “
ha en
alt nismisi sig g vou der Bedeutung » fahr l.
Sinn, ern verh n (U be rg an de nk ba r. Ve
: xop-. Hi st
2 ppe mep-
en, verursachen,
geben“
,ver:
rm sc ha ff
Prellwitz. Gr. B. 8. 299. Zeope Il. A-
2306. gchort yu der

Tope ,durchbohren™.
b
ekanten Sippe tep- : 79? pwebklage™
wu ai.
you
500 aor. I. gu ans abulg. 20rd
Z. havate rut
yoow TL Anrufung®, 4
h
laird Ruf,
zvati ,,rufen‘*. 2 *gou-.
Idg. Wurzel *Geu-
fs .
chem 1 Spractigebiete
te a uf lateinis Einzel-
Gering ist die Ausbeu Vokalism us im

nt ii ml ic he En twicklung des gestaltung


des
Die ei ge itgehende Um
rache, so wi e die we
rhii e
sich die idg. alVes
lt ni ss
leben der Sp in le m
Verbalsyst em s, sind
Griinde
SNe oe
derspiege!™
getriibt wi
* oder w-Diph
-
er wach mit o-stufigem weil
‘aa en. Verba fast unméglich,
digas ist deswegen
of im klas si-
ea gréssten Teil
hoot
— zum weitaus cher Zeit der
ichen ia hes 2U glei
, welc
als @ erscheinen erdem ist die qahl der
pri-
Tar ton ian ts de Au ss
s-idg.Zew_ ist .
_ att
tO mit © st
9, Zo t pese, G00004.
) ; Formen wie 2x0 pso out igt we .
rd en
.

t bertic ksicht
1
a en ni ch
chem Aorist ké nn cheinlich
ae sigmatis Si e si nd hochst. walirs
ver-
lant. S. 158. nach die
a Hirt. Ab r St ru kt ur
lassen ihre ;
ahhiedenpr imeta und gen Zu.
sc sten Deutun
— 31 —

eine verhiltnismassig geringe, weil durch sehr


miiren Verben
des Prisensstammes viele
hiufig eingetretene Erweiterungen iber-
die sogenannte L, If. und IV. Konjugation
Verba in
Charakter verloren
getreten sind und so ihren primaren
Vielleicht kémnte man, wenn die altlatein. Sprache
haben,
mehr o-stufige Primar-
in weiterem Umfange bekannt ware,
jetzt der Fall ist. Ganz
yerben aufweisen, als wie dies
ist auch das klassische
ohne schlagende Beispiele aber
Latein nicht.

fodio fodere ,graben®, ein -jo- Verbum mit starker


Klasse, vgl. Grdr. IL. 1054).
Wurzelform (Brugmanns 26.
nicht erweiterten* fodo*) bei Ennius b.
fodentes von einem von
Es ist unmoglich, dies Verb
Paulus Festi p. 336,95.
zu trennen,- das im heutigen
dem lit. dedu bedéti graben“
sch aber erhalten ist, be/chu,
Litauischen ausgestorben, letti
lett. bedre , Yrube, Gruft®,
best, begraben, schiitten*. Dazu
ft ausgrabt“, litauisch das
bedejs einer, der die Totengru
badau baditt, »mit etwas
regelrecht gebildete Intensivum
wie mit der Nadel, den
Spitzem, aber auch Stumpfem,
en, stoch ern®. Es ergibt sich eine
Hornern mehrfach stech
*bhod(h)-, wit der auf europiischem
idg. Wurzel *bhed(h)-:
Bédpos Bavvos ,Grube* mit
Sprachgebiet vielleicht noch gr.
Siebs K. Z. 87 p. 306.)
8 fiir = zu verbinden ist, (dagegen
ton Bt. Lat. 37 Fick Ygl.
Vgl. Curtius. Gr. B 473f, Whar .
Wb. [ 491. mit Brugmann Grdr. I
Absolut kein Grund liegt vor,
J. BP. Il 59f. in fodio und
156 Anm, 2. und Bartholomae

allerdings schon in Altester


2) Neben fodere scheinen
konnen, her-
welche denominativ sein
Leit sodire und jodare, zur Kritik und
Langen. Beitrige
gegangen ZU sein vgl. Arc hiv fiir lat.
s p- 84. Skutsch.
Erklarung des Plautu fir die iltere
erklart sogar fodire
Lexikographie XU 210 dur ch Wir kung
erst aus /odis, Jodit
Form. fodis fodet sind hervor geg ang en.
Sku tsc h’s che n Jambenkirzungsgesetzes
des
— 3 —

badau idg. & anzusetzen und bedw entweder ganz zu trennen


- oder zu einer Neubildung zu stempeln. Ganz abgesehen
davon, dass die Tatsache eines idg. @ noch stark wmstritten
ist, vgl. Pedersen K. Z. XXXVI 86ff., kann der einzige
Grund fir die Trennung von jodio und bedu der auffallige
Vokalismus des Latein. sein, und dieser Grund ist nach den
bisher angefiihrter Tatsachen nicht mehr stichhaltig; es ist
Vielmehr odio in der Tat als ein Verb vom Typus faran
. anzuerkennen. ;
lavere (neben dem haufigeren lavere) ist bereits oben
angefiihrt, Es steht lautgesetzlich fiir lovere und lasst
ein urspriingliches Wurzelverb mit e-Vokalismus vermuten.
molé ,mahlen“ ist zu dem oben angefiihrten germ.
malan zu stellen. Die urspriingliche Gestalt des Verbs fiir
das Lateinische anzugeben, ist wegen der Mehrdeutigkeit des
-ol- unmiglich, mold kan auf *mlo zuriickgeln oder fiir
*meld stehn, wobei o als Assimilationsprodukt 2u dem folgen-
den yelaren JZ aufzufassen ist, oder kann auch idg. 0 als
Wurzelyokal haben. Vgl. Transactions of the Am. Phil.
Ass. 50ff, Osthoff. Dunkles und helles -/ im Lat. J. P.
XI 333. Stolz. Lat. Vokalumlaut in haupttonigen Silben.
lado ,,spiele. Das dazugehérige Nomen ladus erscheint
inschriftlich als loidus und locdus, Man muss infolgedessen
auch lado als alteres *loids ansetzen. O. Hoffmann B. B.
XXVI 137ff. wendet dagegen zwei Griinde ein. Erstens
entspricht *loido mit der Ablautsstufe des Perfektes nicht
den Gesetzen der Stammbildung. Dieser Grund ist nach
dem bisher gesagten nicht mehr stichhaltig. Zweitens ist
nach Hoffmann loé- im Anlaut lautgeschichtlich unméglich,
da diese Anlautsgruppe zu lat. l7- werden musste. Nun
steht aber dieser Wandel von dod +. d@ durchaus nicht so
sicher, ‘Trotzdem Hirt. Arkiv f. nord. fil. XII. 83 den
Wandel fiir ,,ganz klar erklirt, hat sich doch Brugmanpn
Grdr. I 186 Anm. (vgl. die dort angefiihrte Literatur) da-
gegen ausgesprochen, indem er behauptet, dass die fiir dieses
Lautgesetz angefihrten Beispiele teils anders erklart werden
kénnen, teils mussen. Will man also nicht annehmen;
= 83 —

dass *loidos und *loido in der lebendigen Sprache itberhaupt


haben, sondern als ,,Missgeburten der Ortho-
nicht existiert
aufvufassen sind, so muss man die von Hoffmann
graphie®
angesetate Htymologie:
la-d- > leu-d-, lou-d-: idg.ghleu- in gr. yhev7 Scherz,
,,Kuraweil*‘
Spott, ae. gléo ,, Scherz, Spass“, lit. glaw-d-as_
Auch die von Saussure. Mém. d. S. L. VI 75
aufgeben,
und zu an.
aufgestellte Etymologie, lotd- = ursprgl. “dodd-
r, zumal
teitr ,fréhlich, munter‘S gehorig, ist dusserst unsiche
von ursprii nglich din ¢ noch durchaus
fiber den Wandel
IF. Stolz. Lat. Gram. 8. 70 und
keine Klarheit herrscht.
Immerh in sind noch zwei
die daselbst angegebene Literatur.
-ei- Wurzel hinwei sen
Etymologien miéglich, die auf eine
mit ~d67 ,, Weich-
wiirden; die erste: lotd- zusammenzustellen
Yastpigovaae
lichkeit*', phoiay: dhxcatla xa tpogay yrovdzoxougat"
-: *ghlid-
“yhovdmar. Nportovrat Hes., was idg. Wurzel *ghleid
S. 185
ergeben witrde; die zweite: vgl. Prellwitz Gr. E.
der Form und der Bedeut ung
loid au dMEer* notte. Hes., was
nach treflich zusammen passt. Prellwitz stellt dazu noch
parallele Be-
hovdops, hovdopta, Aovdopetv, indem er avf die
nhd. Schimpjf': mhd, shimpf ,Spiel*
deutungsentwicklung
hinweist. Kluge E. W. 339 erinnert an die Doppelbedeutung
von gr. ox@xtw ,Scherze, verhohne*.
tonére,
Eyschliessen lisst sich ein o-stufiges primare Verb
des klassischen tonare. Vel. toni-mus Varro
der Vorginger
b. Non, p. 49. tonitrus und tonwi lassen auf urspriingliches
fon- schliessen. Das o in tonut darf nicht als Perfektstufe
denn unreduplizierte o-stufige Perfekte
aufgefasst werden,
es unter Hinfluss des tonare ent-
gibt es im Lat. nicht. Dass
sei, ist unwahrscheinlich. Es liegt eine Wurzel mit
standen
Anlaut st wnbeweglichem s vor; vel. ai. tanayitnts »drohnend,
Hes., mit Schwundstufe ae.
Donnerer,“ tévvet ovéver’ Bpbyetat
tes Donner", gt. otévay
punor und pynian, ferner ai, stanayi telit. stenétd abulg. stena
ich dréhne, achze, jammere“,
,ichzen, stéhnen‘, ae. stunian an. stynja-
Idg. Wurzel *(s)ten- : *(s)ton- 2 *(s)tp-
— ‘Sh ton

Fir das Litauische liegen die Verhiltnisse, obwohl es


in seinem Lautstande sowohl als ganz besonders in der Ge-
staltung des Verbalsystems fast noch grissere Veranderungen
erlitten hat als das Lateinisché, durch einen giinstigen Zu-
fall bédeutend besser, so dass man in der Lage ist, eine
nicht unbetrichtliche Zahl Verba vom Typus faran nachi-
weisen zu kinnen.
bari. bdrti ,schelten, schmahen.
Brugmann. Grdr. II 1080, der es in der ebenfalls auf-
tretenden Form bariu zitiert, fasst es als ein Verb seiner
26ten d. i. der -go- resp. -tdo- Klasse, das den Akzent auf
dem Themavokal triagt und setzt als Grundform “bhy7o mit
langer silbischer Liquida an. Das ist aber unméglich,
denn wenn man tiberhaupt geneigt ist, lange silbische Li-
quiden fiir die Ursprache anzunehmen, so ist jedenfalls so-
viel sicher, dass ihre Vertreter im Lit. nicht ar, al sind.
‘Vel. Portunatow Arch. f. stay. Phil, IV. 586 Saussure. Mom.
d. S. L. VIL 431 ff. Wiedemann: Handbuch d. lit. Sprache
Vorwort If IV. Man muss vielmehr Wurzelbetonung an-
nehmen und das Verb dem lat. serio ,,schlage an die Seite
Stellen. Hierzu gehort an. berja »schlagen“, eine iterative
~¢o- Bildung, abvlg. horja brati ,bimpfen, streiten“, abulg.
brant Kampf, Streit“ lit. barnis ,Zank*, ai. bharas »otreit“
die Schwundstufe ') erscheint vielleicht in dem sekundiren Verb
papim mit dem Fluge spalten, fliigen.“
; Man hat demnach eine idg. Wurzel *bher- : *bhor-
bhy- mit der Grundbedeutung ,,schlagen’t anzusetzen, welche
Wahrscheinlich von idg. bher- ,,tragen“ ganz zu trennen ist.

kas hasti ,,etwas graben.“ Es wird deutlich als e/o-


Wurzel erwiesen durch abulg. cesat? ,,kiimmen und gr. Ew
peete

') ai. bhurdj-, das als ,,Scheere’ gedeutet wird und das
Auftreten der. Schwundstufe auf indischem Boden erweisen
Wlirde, vgl. Fick. Vgl. Wb. I. 266 Persson. Wurzelerweiter-
ung S. 18 wird von Pischel Ved. Stud. I. 239 von der vor-
liegenden Wurzel getrennt. :
— 8 —

vielleicht auch yet < *xeoun


,schabe, glitte < *. 1 kes + 0,
Bisen‘t, wenn man: hier
spalte’ xedge vel. xdotpov ,,spitzes
ansetzt, Prellwitz Gr. KE.
fiir den Anlaut nicht idg. Palatal
dem lit. und dem
145. Der Bedeutungsunterschied zwischen
, wenn nian die Bedeutung
abulg. Verb ist nicht so gross
Derivativa ins Auge fast
der offenbar zu hast gehorigen lit.
kratzen, micht um Zu ver~
hasau kasiti ,fortgesetat gelinde
Jucken, hasingju hasinéti
wunden, sondern nur gegen das
Kopf krauen.‘
,»gelinde kratzen, krauen, den
Idg. Wurzel *ges- : *gos- , stechen, kratzen.”

schmieden.‘© Brugmann Grdr. II


kalu kalti ,,schlagen,
giz an, die sich jedoch
1080 setzt wieder eine Grundform
n ist lat. per-cello = *cel-
nicht halten lasst s. 0. Heranzuziehe
rminativsuffix), Schwund-
do (Erweiterung durch dentales Dete XAAOAGAL
gdasoa ,,zerbrach*
ctufe -culsus < *hld-to-, hom. in lit.
weiterten Wurzel
seisa, Hes. Schwundstufe der uner
el *yel- + *qol-°: "gl
hudti,,dreschen’s. — Tdg. Wurn
Das lit. Pritt. S. 9.
handu kqsté ,,beissen. . Wiedemann
erheit fiir die e-Reihe in fe.,
nimmt das Verb mit vélliger Sich
durchaus sicher
Anspruch. Die Etymologie ist noch nicht
ungsversuche, die beide gleich- revbu
gestelit; es existieren awei Deut u 2u Cuogt A
viel fiir sich haben. Fick B. B. VIII 331 stellt Aand
einer idg, Wurzel «gt end- : vv bg
zgvaw,,beisse, nage‘, also 2u w und
S. 547 stellt kand
*quond-. Solmsen K. %. XXXIV
~
ceste »Teil® aus *knd-tis lf
=
abulg.
kqsnis, mit dem er treffend
vergleicht'), zu att. tevilys ,,Prasser, Schl
setzen ist.
ecker, Niascher*‘, s0-
Man ist also vorlaufig
Ak:
dass Wurzel *g!endh- anau
e/o-Ablaut auzusetzen.
berechtigt, eine Wurzel mit
malu malts ,mahlen* Ss. 0.
Uber
karsett in der
Zu dieser Gruppe lisst sich auch hkarszite von
stellen, n man sich der
wen
Bedeutung ., schnell gehen“
kons- +
E. W. d. slay. Spr. p- 127 u.
Vel. Miklosich d
Landu koduu
le.le. kod 4, ,,beisse® :
han
kgsate i n‘’ u. 8.; W- Vel.1
beisse
yabg.
daher vielleicht hond-sit.“ 3*
— 86 —

Solmsen K. Z. XXX 600 f. gegebenen Etymologie anschliesst.


Solmsen trennt farszti in der obigen Bedeutung ganz von
dem Verb harseiic ,,Wolle kimmeln“ Kurschat 170 und stelit
es gu gr. antxovpos ,,Helfer, Beistand™, welches, wie er nach-
weist, aus &mxopans entstanden ist und zu lat. ewrrere aus
*grsere gehort. Das lit. sz erklart sich als kombinatorischer
Tautwandel hinter +.
ldg. Wurzel *gers-: *gors- *ays-

sii Als é-diphthongisches Verb diirfte lit. baigit. baikte


r giant angefiihrt werden, dessen Zugehérigkeit zur e-Reihe
Pa lett. beidsu beigt ,endige“ erwiesen ist; dazu die Sub-
pa-barktinves
stantiva lit. pa-baiga ,,Beschluss, Beendigung*
»der Beendigungsschmaus.* Die Tiefstufe dieser. Wurzel
ige™
will Osthoff J. F. V. 296 Fussnote in bengi ,,beend
teten Nomina
erblicken, welches — ebenso wie die davon abgelei
— mit der ersten Sippe parallel lauft. (Vel. pa-banga und

Er nimmt an, bengi sei durch Ablautsent-


ba-bunktuwés.)*
einem anzusetzenden nasalinfixhaltigen *bhi-n-
gleisung aus
g(4)- entstanden, was an und fiir sich sehr wohl moglich ist.
Man pflegt hierher auch lat. sins au setzen (aus bheig-ni-?)
Die Zahl der Beispiele Jisst sich noch vermehren durch
Heranziehung der Verba mit w-Diphthong in der Stammsilbe.
, dass ow und
; Denn. die friher allgemein herrschende Ansicht
man also
“™ 1m Baltischen zu au geworden sei, der 2ufolge
hatte unterscheiden
. beiden Prasensbildungen nicht mehr
kénnen, ist héchstwahrscheinlich unzutreffend. Berneker J.
ao 145 ff hat nachzuweisen gesucht, dass sich awingende
nicht auf
We fiir idg. ew — balt. aw (slav. @) iiberhaupt
re 5 lassen und dass idg. ew durch balt. iaw (slay. J@)
Nreten ist. Da sich gegen Berneckers Ausftihrungen *)

iste Einwendungen von Mikkola J. F. XVI ff. sind


“Dalt, av nee. Seine Beispiele fir tautosyllabisches in
cart ae @ : laukas ,mit weisser Stirn® : gr. evxds,
- daub ,Schlucht® & *dhevbha- vel. got. diups,
triftige Einwinde kaum machen lassen, — so muss man
alle litauischen au-haltigen Verben, die dem ¢/o-Ablaut an-
gehéren, als o-stufige Prisentia auffassen. Schon Berneker
a, a. ©. fiihrt als solche an lawkiu, baudziu, plawyu und
raudma. ,
ldwhiw Idukti ,,auf jemand warten, harren“ Schwund- xz loch -ei't
stufe ist lukéju, lwkéti ,,ein klein wenig worauf harren,“ lu-
kestis Hoffnung“. e-Ablaut crwiesen durch gr. dedcow ,,sehe“
aus *hevxw, Idg. Wurzel *leug- : *loug- : *lug-

baudgiu bausti ,,jemand strafen, ziichtigen, auch mit


¢ Plow .08 4
blossen Worten. Ob lit. biedinu, bidintd ,,jemanden wecken‘
budrxs ,,wachsam“ pa-bundi biusti jerwachen’s damit zu-
sammenhingen, ist fraglich. Wahrscheinlich liegt die Sache
,,Scharwerk, Frohn-
so, dass letztere zugleich mit Lit. baudéwa
dienst*© auf idg. *bheudh- (vgl. gr. nedtoyar germ. biutan)

*tewkos
lit. tawkas ,Fettstiickchen slay. teks Fett“ <
,Obers chenke l* an. pjd ydas
vel. ae. poh ahd. deoh
fetteste Stiick im Schenekel, Arsch* ,
slav. dude dumm, Narr < *lendos : got. Luts
lit. ldukiw ,warte : gr. hedsow
Ablaut ew : ow
beweisen gar nichts, da man fiir Wurzelsilbe
Nachdem M. nachzuweisen versucht hat,
aunehmen kann.
@, im Slav. als
dass ,,der Reduktionsvokal a im Balt. als
auch aw im Balt.
» auftritt, folgert er weiter, dass ebenso
Vorstufe etwa ‘aw.
mu tau, im Slav. zu ja geworden sind;
lich, dass zu ew neben
Nun ist es aber a priori unwahrschein
Ablaut gestanden haben soll; vgl. slav. bijuda
wu auch ew im
aus bhaudh- : rebSopat. Lat. aw ist Reduktionsstufe zu emem
fiir
Langdiphthong. Langdiphthonge aber als Normalstufe
im slav. jz enthalten, ist ganzlich
alle Wurzeln’ anzusetzen, die
unzulissig. en
man M. Glauben schenk
Ausserdem ergibe sich, wenn a
t, dass die
wollte, das sonderbare Resulta die unredu zierte Vollstule
als
balt. caw slav, ju linger ware
balt. au slav. @.
i (i ittt”~*YS
——————_St

germ.
zuriickgehen, wihrend baudziw aus derselben Wurzel wie
bautan entsprungen ist.
*bheud- : *bhoud- : *bhud-

raudmd (jetzt rauddju) ,,webklagen‘*; e-Ablaut erwiesen


durch ahd. rivzan ae. otan ,,weinen, beweinen.“ Vielleicht
gehért auch lit. rwdis ,,arm, armseli g, bejamm ernswe rt“
rudulis ein armer Schelm* Kurschat 249/360 hierher.
éu als Wurzeldiphthong anzusetzen, wie Brugmann Grdr.I
209 tut, ist nicht notwendig. Der s-Aorist araudasit
beweist nichts, denn aw’ ist mach ai. Flexionsbildung die
regelrechte Vridhierung einer w-Wurzel, vgl. tut : atautsan.
Idg. Wurzel *reud- : *roud- : *rud-

plawju plauti ,,spiilen.“ Vgl. gr. érhevoa. Hs liegt die


idg. Wurzel pleu- vor, welche z. T. durch verschiedene Suf-
fixe erweitert, die Begriffe ,,Schwimmen, Schiffen, Fliessen,
Waschen“ in den meisten idg. Sprachzweigen entwickelt hat.
An diese bereits von Berneker erwihnten schliessen sich
an: sedwju szduti ,schiessen“. Idg. Wurzel s + keu- mit e-
Stufe und dentaler Erweiterung an. skjdta ae. scéotan, ahd.
sciuzw. Vielleicht stellt sich hierzu auch ai. ksud’ ,,hart an-
schlagen, erschiittern‘, ksdda_ ,,Stoss‘. Uber den Wechsel
von ‘sk und 4» im Altind. vgl) Wackernagel Altind. Gr. I
241. Die vielbeliebte Zusammenstellung von szduju mit got.
skéwjan ,,wandern‘ ist. sicher unrichtig. Vgl. J. F. VIII
91, wo F. Lorentz got. skewjan mit ahd. giskehan verbiindet.

kidusiu, kidusti ,,fragen“, gehért zur idg. Wurzel kleu-


,hdren“, Das Hindernis des Bedeutungsunterschiedes ver-
schwindet sofort, wenn man die lit. Derivativa klausau klaus jte
»gehorchen, Alusie Alieste jem. Gehér geben pa-klusnivs
»gehorsam“ ins Auge fasst. Auch die lautliche Schwierig-
keit ist nicht allzugross; der lit. Anlaut miisste sz sein ’)

1 Vgl. J. V. Yorp.
F. ,,4u den messapischen In-
schriften: S. 197. Hier wird auf das in messap. Inschriften
~ hitufig auftretende Alohi luingewiesen, welches als Verbalform
— 3) —

wo in den satam-
[is gibt eine ganze Reihe von Fallen,
tenden
Sprachen der idg. Palatal statt durch den. zu erwar
ist. Vgl., Brugm ann
Spiranten durch einen k-Laut vertreten
Grdr. I. S. 544 ff.
fordert wenig
Bin Betrachtung der slavischen Sprachen
Abulg. bodg bodet» und vladg vladeto <
neues zu Tage.
*volda sind bereits oben erwihnt; abulg. mog¢ mogzeto ,,kann‘
gehort nicht. hierher. Es stellt sich vielmehr zusammen
pyZos yHilfsmittel dor.
mit got. magan konnen’s zu gr.
uayavd ,, Werkzeug; List**, ist also nicht zur e/o Reihe ge-
Prateritoprisens magan ist eine Neu-
horig, Das germ.
t unmégliche Vokalis-
pildung, wie schon der fir vin Perfek
mus mag : magum zeigt. Das germ. ahd. as. mugum ae.
nach skulum :skal wu. a, aufzu-
mugon ist als Neubildung
,Laut- und Formenlehre der altgerm.
fussen, vgl. Dieter.
Ahd. Gram. § 875 Anm. 1.
Dial.« IL §. 365. Braune.
mit
Leskien. Archiv fiir slav. Phil. V. S. 508 fiihrt
er tibrigens nicht fir idg.
o-stufigem Priisens, dessen Vokal
.noch an: russ. op¢ opéte ,,schreien,
o gelten lassen will,
’,
heulen® abulg. sopg sopete Flite blasen
canere “.
abulg. gqd¢ gadetr cithara
unklar.
Alle drei sind etymologisch
X. 145 ff. miissen hier
Entsprechend Berneker J. F.
Wurzelvokal a herangezogen
auch die slavischen Verba mit reten. Mou
nach B. durch slav.. j# vert
werden ; den idg. ew ist Be-
au»
slovg sluti ,,riihmen™.
a
In Betracht kamen: abulp. . gravas gr. gru,
A, 3
a AEF
; , *hleu- . *hlu-, vel. ai.
kannte idg. Wurzel 5 A
xhiw, vdgoe got. hiewma. EWG:
schiffen*. Wurzel pleu- vgl.
abulg. plovg, plute fliessen, a“
o. unter plauju

wird. — Ist dies richtig, so


der ide. Wurzel kleu- aufgefasst
_ einer satom-Sprache,
hat man im Messapischen, gleichfalls
— bei derselben Wurzel wie im
dieselbe Lauterscheinung
Litauischen.
as_ i |=
oben unter lit. szanju.
abulg. sw sovati stossen vgl.
oGew schmollen*.
. abulg. kewq@ kate ,murmurae, yoy
: Beispiele wie abulg.
4u den beiden letzten ist zu bemerken
isen, dass ¢r yor jim slav.
Sujo , link aus idg. *seugo- bewe
abulg. *soujo erwarten
tautosyllabisch war, da man sonst
phthong gehabt haben, —
Miusste. kujg muss ow als. Wurzeldi
Anlaut bitte Palatalisierung eintreten iniissen.
* sonst im Lexikon.
von huwq ist unklar. Micklosich.
fa Etymologie
alaeosloven, Graeco-Latinum $. 324 erinnert an ahd. hitwo
himbilan ,heulen“ (?)
yulula,
chen sind die Vokale ¢
wa in den beiden asiatischen Spra
meist nicht
niga zusammengefallen. Daher ist es
mas der Verb a dieser
Spraghantin en urspriiaglichen Vokalian
anzugeben. Doch gibt es
Yeteinaslie oe Bestimmtheit
Verba be-
stmt ar tutes die lauthiehe Gestalt der
Bekanntlich werden in den
‘asitighae na i
chlussiaute
durch cas nish Pats und labiovelare Vers
helle Vokale palat alisi ert. Vel.
Wackernagel ue
p. 183 (daselbst Literatur
auch die
iter diese ru wall i
gmann.
Grar. | ». BF a elte Frage) u. p. 139. Bru
eine
athe pola (res ie gibt es im Indogermanischen
der Wurzelverba, ftir
die als ae el 7 iovelar) anlauten im Ai.
¢ anzusetzen ist, die aber
Nicht valatalisters al ein
nan es ave geben.
+
Ks lasse n sich
Entwodar dafii r verschiedene Ere
idt: »Zwel arische
-Lante man nimmt an, mit. Joh. Schm
A-
die Pala tale n* K. Z. XXV. 1 ff, dass die a
aute und h Uniformierun ’
sind iek Wurzelanlaut durc e? Formen des Para-
den Einfluss derjenig
‘en ~h durch a
lautgesetzlich berechtigt
io as, in denen der A-Laut , W sy
scheinlichkeit gewinnen
lage, Annahme wiirde an Wahr den in betra cht fe e
Verh Nachweisen liesse, dass bei ale a
K-Laut
mit regelrechtem Da Ps unméglich
re} ‘n die undFormengebriuchlicheren waren,
teicheren
gebrauchlicher’
Titeratur auftrete
" 1” der _ Liter a reat nden
Ist, ej Stati stik der solch er Nach weis
> eine
orn
genauere : mage dara? :
Verdf zu geben, a 80 diirf te sic
‘Ausserdem achte man
A
Schwe rlichnen fahr
ihren lassen.
— Ao

in Formen ein-
finden, wo ein Palatal
dass sich auch Palle echtigt war, vel.
gen ist, in den en nur ein K-Laut ber
ged run jm-dan- »Bahn® :
yon Sch mid t selbst angefiihrte ved,
das
it. | den, dass
ht etwa geleugnet wer
yam
Hiermit soll jedoch nic stattgefunden haben
zel nen Fal len Analogiebildungen
in ein das einzige Hr-
n nur, dass die Analogie
kénnen , son der liesse sich
zip fir die se Erscheinung ist. Hs
klarungsp rin lautgesetalich
den ken , dass der anlautende K-Laut
ebensowohl kal im
Dan n diir fte natiirlich der Prasensvo
berechtigt ware. haben. Da nun die
kei ne »-Farbung gezeigt
Uri ndi sch en okalismus in den
von pri mar en Prisentien mit o-V Ai.
Fexistenz d man auch im
Spr ach en erwiesen ist, wir hab en.
meisten idg. 20 rechnen
le mit o-Priisentien
im vorliegenden Fal in betracht:
des Ai. kommen
Folgende Wurzeln schleppt™, hysgate , piliigt,
zerrt,
karg- kdrgate »zieht,
und _,,pfliigen*.
beackert’’. av. karak- ,,ziehen™ zel ein Wecehsel
bei dieser Wur
Dass im Ai. selbst Joh. Schmidt
m k und c¢ ex
istiert, sucht
zwischen anlautende setat die yedischen
Er
89 nachzuweisen. und panca hy
stayas
K. Z. XXV. ca cargandyas
nge n pan ein und der-
Volkerbezeichnu als Abstraktbildungen
end und enh ang
als gleichbedeut an, indem er einen Zus
amm
Wurzel karé semasiologischen
selben
und Wurzel car aus
gwischen car gan i- von karg ist ge-
Ube r die Etymologie ,
Griimden pestre ite t. lat. verrere (Bersu
. Kin Zu sa mmenhang mit kau m auf-
stritten worden im Lat. 151)
ist
Verbdg. mit 550 f. Brug-
Gutt. u. ihre Wb. ‘ 1
vgl, Fick Vgl. Zu-
recht zu erh alt en, nnt diirfte die
r. I 323 . Allgemein anerka sein , vgl.
mann Grd <éha0v ,,Grenzfurche™
mit gf. ebnisse,
sammenstellung ode und Erg
tib er bei Vv. Bradke ,,Meth dehnung
Litera tur dar mit Er sa tz
tédcov
Das s ma n statt des As in Me ye r. Gr. Gr.
G.
ht erwiesen, vgl.
124.
erwarten miisste, ist nic
Gr. Gr. 119 f
354 Brugmann. Is-
- : *g¥ ols- : * g¥
Idg. Wurzel *g¥els sich hierher noch kas
stel lt
Zusatz: Vielleicht mittelind. $
schabt, kratat‘ mit
kagati kagate » reibt,


aa

Setzt man ,,eine Furche


aus rf vgl. Wackernagel Ai. Gr. |
Wurzel karg an, 80
machen“ als Grundbedeutung der
,,schaben, kratzen,
ist die Bedeutungsentwicklung kag
tihnliche Verhiltnis:
reiben“ nicht unméglich, vgl. das
zwischen lit, kasti und fasyti. Kin Zusammenhang
mit ai. kdsati ist ausgeschlossen. has heisst. 1.) gehen,
sich bewegen Naigh. 2, 14. Dhatup. 20, 30. cakiasa
bhé (nach d. Schol.). Die
Nalod. 2,2 sogar gleich fugu
auch in den Kausativis nes-
Bedeutung. ,,sich bewegen“ 2.)
kasaya-, pra-kasaya- ,hinaustreiben, forttreiben“.
d-, vi-, wnuoi -, pravt -
sich 6ffnen“ in den Kompositis W.
aufbliihen“. P.
‘kas- , sich spalten, sich dffnen, Uhl en-
zu tun. Vgl.
kas hat also mit kas gar nichts
beck Ai. E. p. 50.
e, karatt)
har tun, machen (kpnoti, hardt
Im Ai. erscheint & durch-
av. karanaoiti apers. hkunau-. das alt-
Das avestische und
Weg als’ Wurzelanlaut.
zeigen’ in je einem Falle palatalen Anlaut: av.
“Persische
*kart uridg. *ger'-t, vgl. Brug-
Corat jer machte < urar.
Aus den Keil-
Mann Grdr. I § 648; apers. Inf. dartanaiy.
selbst geht deutlich hervor, dass diese Form sich
Ischriften
lasst. Es folgt in den
Von der Wurzel kar nicht trennen
Inschriften von Behistan regelmiass ig auf den Inf. hamuranum
rn“ ein Ausdruck
aa »(um) eine Schlacht zu liefe
vgl. Spiegel. Die altpers.
amaranam ukuma resp. wkunava
_Keilinschriften. hamanuram kar war also offenbar eine ,
Aus chen stellt
den europaischen Spra
Stehende Redensart. |
lat. cerus,
en mu jener Wurzel lit. hwriu hurti bauen“,iv, welches
7 re, kymr. peri ,machen“. gr. xpatvo, xpara
ick lL 24 und Brugmann Grdr. I 578 hierherziehen,
E. 68 und von Prellwitz Gr.
Wird von Uhlenbeck Ai.
_E. 161 zu ai. Sirds gestellt.
Tdg. Wurzel *(8) ger + *(6) gor- : "(s) gr-
gam ,,gehen™ (gamanti Prasens im R. V.), Die Verbal-
formen dieser Wurzel zeigen im Ai. durchweg anlautendes
em
2g. Doch gibt es einen vedischen Nominalstamm mit palatal
— 438 —

upa-, wru-, pythu-, dvibarha-


Anlaut, jmdn ,,die Bahn“, (vgl.
welches Whitney ,,Wurzeln,
jman P. W.) jma R. V. ,,Erde“, an- '
und primaire Stimme“ p. 34 unter gam
Verbalformen
fiihrt, diirfte eher mit yd, yopat U.S. W. gusammengehéren.
B. Ungleich hiufiger tritt der palatale
‘Vgl. Prellwitz, Gr.
auf (vgl. die Aufzihlung
Anlaut dieser Wurzel im Tranischen buch
yon Joh. Sehmidt. K. 4. XXV 85 ff. Justi Hand
Baivw lat. vento
d. Zendspr.). Die Btymologie ai. gam : gr.
got,
a qunan ist. altbekannt.
3 * gt om- : * gh m-
Wurzel Tal em=-
ldg.

gad_,,sprechen* gédati. Im Ai. herrscht durchweg an-


im Iranischen,
lautendes g. Der palatale Anlaut findet sich
im Para digm a errungen
wo er sogar die Alleinherrschaft
apers. jadiyamty ich bitte‘.
hat, av. jad ,,flehen, bitten‘t
Man wiirde eine gemeinsame arische Wurzel g‘ad- ansetzen,
Grdr. I 593 und Prellwitz
im Gegensatz zu Brugmann
ischen Verb gr. tosacta
Gr. E, 120, welche mit dem iran
eine idg. Wurzel * gq hedh-
und 7490s zusammenstellen, also
gad K. Z. XXI
ansetzen. Vgl. ferner titber die Etymologie von
von Windisch offenbar falsch lit zadas ,,Sprache“
430, wo
K. Z. XXII 324 XXV. 87. Sehr
herangezogen wird, und
mit got. gipan. Es
annehmbar ist die Tusammenstellung
wire denn fir das Idg. im Auslaut ein Wechsel zwischen
he
Media und Tenuis anzusetzen, eine Erscheinung, welc
ist cf. Brugmann . Qrdr. I. 629 ff.
durchaus nicht selten
Idg. Wurzel *g¥ ed- :*g* od. (resp. *g™ et-)

anklagen, beschuldigen tadeln“‘.


garh garhati ,,klagen,
sein soll, vgl. Uhlen-
Dass diese Wurzel onomatopoetisch
hein lich . Johannson J.F.
beck A. E. 78 ist mehr als unwabrsc
will garh mit gr. Bhan
I} 11 ,,Sanskritische Etymologien‘
musammenstellen und eine
dor. Bhayd ,,Klage“, ahd. klagan
: *g* lax gh- ansetzen.
Wurzel *g ax lax gh- : *g* axl gh-
zaiti ,,klagt*, das auch
Besser stellt sich garh au av ger?
,,klagen, heulen‘’ yareza
mit palatalem Anlaut auftritt jarez
a
— 4A-=

das Weinen, Klagen“ jarezya ,,Klagend“ (Justi Hdb. d.


Zendspr.) Arische Wurzel *g’argh- < *g* ergh-
gal gdlati ,.herabtraufeln“.
Es wird zu gr. dw, Body, Boédkw ahd. quellan gestellt
und setzt eine idg, Wurzel *g” el- : *g* ol- voraus. Vielleiclit
stellt sich ai jalam Wasser hierher. Uhlenbeck Ai. KE. 98.

kalp kdlpate ,im richtigen Verhiltnisse sein; in


Ordnung bringen; versorgen; zurechtmachen; ausfiihren;
schaffen; segnen.“
Uhlenbeck Ai. H. 48 leitet kalp voneineridg. Wurzel (s)help
»Schneiden“ ab, welche er wiederfinden will in lat. scwpo
»meissle scalpd ,,schabe, kratze‘t gr. sxzahop ,,Maulwurf
oxoho ,,Pfahl*. an. shydl7' ae. scylfe ,,Bank, Brettergestellt*
u. in got. haljs an. halfr ae healy ahd. haly' eig. ,,geteilt.“
Brugm. Grdr. I 508 stellt zu kalp- ai. hyp ,,Gestalt,
Schénheit av. kera Je gen. hahrpo ,Gestalt, Leib pr. mpéret
ys schickt sich, ziemt sich, lat. corps. Die idg. Wurzel wiirde
also *q* erp- : *q® orp- : *q4 rp- sein, Den e/o Ablaut nehmen
Jedenfalls beide Forscher fiir die Wurzel an. Ein Wechsel
zwischen A-Laut u. Palatal lasst sich im Arischen nicht
belegen. Ks ist moéglich, dass hier eine Ubertragung vom
Stamme *g" olpéjo- ai. hkalpdya- stattgefunden hat. -Im
Rig Veda z. B. tritt nach Ausweis von Grassmann Worter-
buch zum R. V. 318 kalpaya- 15mal, halpa- nur einmal
auf. - Jedenfalls ist dies einer der Fille, bei denen die oben
genannte Hypothese von Schmidt in Erwigung zu ziehen ist.
~ galbh-
wird von Wackernagel Ai. Gr. als Denominativ zu pra-galba
angesetzt. Seiner Form nach ist das Verb jedenfalls primiir.
Ks ist méglich, dass es zu den oben behandelten gehdrt, |
doch ist seine Etymologie unsicher.
Schluss noch einige
Der Vollstindigkeit halber seien zum
unklare, z. T. seltene Verbalwurzeln
z.°T. ‘etymologisch
co —
dufgefiihrt:
dass campdyati
hamp,,zittern“. Es ist nicht ausgeschlossen, beweglich,
sich hin und her bewegend,
” geht‘ nana ? :
— 45 —

er zt stellen sind. Doch


schwankend“ campana ,,Sprung* hierh
Gebiet nicht mit Wahr-
lasst sich die Wurzel aut europaischem HE. 43 an-
Was von ‘Uhlenbeck Ai.
scheinlichkeit belegen.
8. W. ist der
gefithrt wird, xaprew lat. campus gr. xATIS W.
nach allzusehr verschieden.
Bedeutung
gehirt mit ai Apndtte
kat offenbar mittelind. aus hart-
htwerk“‘lat. cratés ,,Hiirde”’
ertatt gy. xdprahos ,, Korb” xopria,,Flec
idg. Wurdel *hert : kort-
got. hatrds wu. 8. W. 2 einer
E39.
binden, flechten™ Uhlenb. Ai.

,bdinden,* daneben kaca Band = kaacukas


hahe kac
lit. Aémhyte ,,anspannen, das Ge-
Panzer, Wamms, Mieder“, , Fusseisen
schirr anlegen“ gr. AO AINA TELY Ty TOOOKLA(%*) 7)
zel gek : genk
Wur
auf eine idg.
myadts—,,Gitter™ lassen
Vel. WB p 22:
schliessen vgl. Fick

t des Petersbur ger Worterbuches


Hine genaue Durchsich gh anlautender
ze Reihe mit &, g,
ergibt noch eine gan nur bei
jedoch zum gréssten Teil
primirer Verba, welche ada bel egt sind.
Grammatikern, hauptsichlich im Dhatup
achgebrauch
igen Spr
Ob ciese Wurzeln sich dereinst im lebend
struktion
sie nur grammatische Kon
befunden haben, oder ob etymolo-
Sicherheit sagen. Hine
sind, lasst sich nicht mit ziemlich
Wurzeln diirfte zur Zeit
gische Fixierung dieser ausdem obigen her-
unméglich sein. Soviel geht jedenfalls
Reihe von Wur zeln existiert, fiir
vor, dass auch im Al. eine rscheinlich
o-stufigen Priisentien wah
die sich die Existenz von
machen asst.
wie
hat gezeigt, dass sich,
Das gesammelte Materi al o-stu figer
, die Erschein ung
bereits oben hervorgeboben wurde
t auf das Germanische beschrankt.
Prisentien durchaus nich
die oben zurtickgewiesenen Erklarungsversuche von
Wahrend
sich speziell an das Germanische hielten
Fierlinger u. Ss. W.
niemals Zu einer richtigen Liésung des
und schon darum
konnten, hat Bechtel zuerst den Ver-
Problems gelangen al-
gemacht, diese durch die indogermanischen Verb
such
— 46 —
Systetne sich hindurchzieh
ende Erscheinung aus einem ein-
heitlichen Prinzip heraus
zu erkliren,
Bechtel ,,Die Hau ptpr
obleme der idg. Lautlehre“ S. 167
Setzt die o-St ufe des Prisens als Analogiebildung
“Perfektum an, nach dem
,dass das q der deutschen Verba an.
Us. w, “++. aus
grasa
dem Perfekt stamme, halte ich noch
heute fiir Seine wahrscheinlichste
Sich gegen died: Annahme Erklirw ig. Nun liesse
an und fiir sich nichts cinwe
Man konnte ihr nden,
sogar Glauben schenken,
Seliinge, dies Herauswachse wenn es Bechtel
n Starker Prisentien aus Per
Woran seiner Meinun fekten,
g nach niemand
erweisen. zweifelt, wirklich zu
Diesen Beweis hat
Die Beispiele, welche Jedoch Bechtel nich
er anfihrt, sind samt t erbracht.
zureichend., und sonders un-
Das homerische
6 Hhopar Liss Sich nicht
fekt Before (sic! von einem Per-
a oa 0,
tritt in der
steht es Mit mhi Uberhaupt nicht auf"
w: 6 ), Ebenso
Zunichst sind pw
Weideutig; pe und wi
vliberkommt, i pw ist an ai. tarvati
itherwalti gt, tib
lomae J, F. erholt* zu denken, vgl.
Ils, 48. Bartho-
TPHH aus Perfekten Ist as nun schon
* gew agt ,
haupt nicht belegt sin » *tetpwce abzuleiten, thw und
d, so wird man noc die tiber-
wenn man bedenkt, h viel skeptischer
Wurzely okal in der dass Perfekta mit.
3. Pers. ‘sing., wie gedehntem
und de Sprach sie wohl in den Veden
e der Gavas existieren, auf
Boden nicht. en
zy erweisen sind. Hom. yéyove
Welche Bechtel] ins Feld fiihrt, bev b/d,und an.
veisen nichts.
y Streitberg
ep} oy or
J.P. TI 384 Weist
darauf hin, dass yon yéywve
sing. perf. in der die 3. pers.
llias i berhaupt nichti vorkommt, peoniids mn
erst in der Oriyssee, BS ; -
In ‘der Tlias erscheint nur der dew Infinit
Infinitiv
Yeyovepev und das
P artizip yeyeves.
—_—__-__

*) Man kénnte héchstens an npoBéBovka


£8.61) Tl. 1.113 . den ken,
daa ° aber h
waluseeheinli
heinlich mit1 5 2
Bobhount
‘ “nd
nichts3S 2zu tur 1 hat 5 sondet
zu Baru zu stellen sein diirfte.
a -
y

Fasst
.
man
,
das
. .
o in yéyove wirklich als sekundiire
Dehnung, so stellt man das Verb damit zur Sippe yev- ; ov-,
vn der es jedoch der Bedeutungsverschiedenheit halber ganz
mz. trennen ist. yéywve heisst ,hirbar schreien, sich durch
Schreien vernehmbar machen,“ vgl. die homerische Formel
HdOOY te vE(eyove Boros ,,soweit jemand horbar schreien kann.“
Das etymologisch undurehsichtige ygywve muss also aus-
scheiden. Auch an. b/6 hat keinerlei Beweiskraft. *bebdorwe,
das Noreen Pauls Grdr. 1! 512 als Grundform. fiir bjo an-
setzt, soll der Ausgangspunkt fiir das germ. Priisens baan
(ae. as, ahd. ban), urspriinglich “bows sein. Dagegen wendet
sich Streitberg J. PF. II] 884f. Die lange Schwundstufe in
el, babhava, sowie ai. bhavitum und ahnliche Formen weisen
aut cine zweisilbige Vollstufe. Das -du- in *bebowe ist die
pormale Vollstufenform zu der Linge @ in babhiva und in
yuan. Bechtels Beweis fiir die Behauptung vom Heraus-
wachsen starker Priisentien aus Perfekten ist also in keinem
Punkte gelungen. Die Unwahrscheinlichkeit der ganzen An-
nahme zeigt auch folgende Betrachtung. In dem ursprting-
lichen Paradigma *feran : *far entstand zunichst das Prasens
faran, und dieses bildete 2u sich wieder ein neues Perfekt
yor, d. h. man miisste annehmen, dass erst das das Perfekt
das Priisens und dann wieder das Prisens das Perfektum
beeinflusst habe, also eine Anologie tibers Kreuz!*)

') Ein Vergleich mit.den sogenannten Priteritoprisentien


des Germ. ist hier entschieden von der Hand zu weisen.
Diese sind zwar formelle Priterita und haben, da sie pra-
sentische Bedeutung gewannen, zu sich neue Priiterita —
wohlgemerkt schwache!_ — gebildet. Der generelle Unter-
schied zwischen den hier vorliegenden Verben und den germ.
Prateritoprasentien liegt in der Bedeutung. Diese driicken
in ihrer Mehrzahl deutlich einen erreich ten Zustand aus,
sind also dem Sinne nach wenigst ens Perfekt a 2. B. vait
ich habe ausfindig gemacht, und weiss nun.“ vel. Delbriick
Grdr. V. 330 f. Nun stellte man Verba wie faran, slahan,
yraban wu. a, daneben, Verba, die eine entschiedene Tatigkeit
—“‘ (wt
———————— ABI me
vl

ungsversuch, den neuer-


_ Ebenso unbaltbar ist der Erklar
hat. Ausgehend von lat.
dings Hirt Ablaut 152 ff. gegeben
olyem, vgl. Solmsen
nélim ae. nelle aus *nevolim alter *nen
will postuliert er fir das
e
Stud. p. 9 ff. gegentiber velim ae.
r vollbetonten ¢-Formen
Indogermanische ein nebeneinande aus ‘Lu-
rt, aber *probhort.
und enklitischen o-Formen, also *bhé
iert dastehenden Falle
nichst ist unzulissig, aus: einem so isol
eine gemeinsame Regel abauleiten. Ausserdem spricht nicht
faran, slahan U. 8. W.
das Geringste dafiir, dass Verba wie
raucht worden waren
urspriinglich vorwiegend enklitisch geb
hatten.
und daher ihren Vokalismus bezogen
Den richtigen Weg, auf dem einz ig die Losung des
its Amelung, nach
Problems gefunden werden kann, hat bere
frihern Aufsatz als
ihm Joh, Schmidt und Hirt (in einem
dem obengenannten) eingeschlagen.
stellt die Theorie
' Amelung Haupts Ztschr. XVII 191
eban guniichst regelrecht
auf, dass za einem Wurzelverb *gr
gebildet sei, genau wie 2U
ein Nomen grab vgl. slav. grobo
em seidann als Denominativum
drigkan das Nomen dragk. Zudies verb ganz
grabun entstanden, das .mit der Zeit das Wurzel
dass die in Betracht
verdringte. Dagegen spricht jedoch,
ischen sowohl als auch in den
lommenden Verba im German
andern idg. Sprachen morphologisch auft
aden - = = ‘i
reten, sondern ent-
nominativa d. h.mit je-[o- Sule
Erklarung
SVL 5 deutet dieselbe
oT hh Pe
wie Amelung an. . anzunehmen, vel.
shnliches
Wac ker nag el scheint:
Auch
Ai. Gr. die Bemerkung ober ai 97°°° io) intauf, P.hin, Br. dassB.
anderer Weise te aeaht dar
In etwas
br weist eh zu ziehenden Verben
XXIII S. 303 f. aus.
neben den meisten der in Betrae
orgegangen
ie a perfekten herv t
des Perfekts nich
ausdrticken. Wie sollten begr iff
yyig"Grandbeg 3 Subjektes enthalt!*
sein, wo doch gerade » ° stand eine
eine Aktion, sondern den 2"
Delbriick Grar. V. 17%
_— “

Da nun
mit regelrechtem o-Vokalismus” steht.
ein Nomen so ist anzunehmen,
nic ht Den omi nat iva sein konnen,
die Verba alismns dieser
eine Angleichung der Verba an den Vok
dass
stattgefunden habe.
Nomina ge eine in der
Was Hirt hier aus spricht, pleibt so lan
Art, wie diese
end e Beh aup tun g, als iiber die
Luft sch web die Griinde,
sta ttg efu nde n haben soll und tiber
Angleichung nichts gesagt wer
den kann.
iihrt haben,
die sie herbeigef eliegende Frage auf,
em dra ngt sich sofort die nah en
Denn jed tnismissig gering
ger ade nur bei diesem verhil ng ein -
warum cheinu
mar en Ver ben eine derartige Ers bli ed.
Teil der pri davon unbertihr t
d die Mehrzahl
getreten ist, wihren die von Fall zu
Fall eintrat
e Ang lei chu ng, sein. Die
ine willktirlich d an zunehmen geneigt
d nie man
oder ausblieb, wir ch an de rn, wenn es gel
ange, einen
sic h je do Verben
Sachlage wiirde awischen all de
n gesammelten
inneren 7usamm
enhang eit aus der
als ein e en gere Gesammth
der sie ten wiirde,
aufzuzeigen,
a he ra us he be n und gestat
rb chlichen
Jal der andern Ve eitlichen spra
als . Pr od uk t eines einh de rartiger
ihre Gestalt d zu. erklaren.
Ein
au fz uf as se n un un g und im
Vorganges in der Bedeut
] agst sich nur auf diesen
junerer Zusammenhang n und
fraglichen Verba auffinde na ch st die
Gebrauch der er in der Tat.
Was zu
et en be st eh t s sic h der
peiden Gebi auffallen, das
bet rif fl, so wird es sofort r we ni ge
Bedeutung anglos unte
l der an ge fi ih rten Verba zw Die we it au s
grosste Tei einreihen lasst.
de ut tn gs ka te go rien im we it es te n
grosse Be wegung
nd e Me hr za hl sind Verba der Be
iiberwiege ‘Armbewegung-
sowohl wie der U. a+
Sinne, der Bein- o des Gehens.
a der Be in be wegung, d. i, als ets mop erv)
Verb adopan (otZop
, far an, lai han , hlaupan;
gaggen
Schlagens:
karsziw. in erster Linie des
Verba der. Armbewegung, skaidan, maitan,
wai pan,
ban kan , spal tan, skaldun, bari , kali,
slahan, x00, cope;
uan , skr aud an, bautan, stantan; stos sen“*);
hau
u8. 0., sedi nye, sig (Grundbedeutung mold,
ba ud zi ; yow fodi o,
, bla nda n, malan, falpan
ferner gra ban bewegung im
bei wel che n der Begriff der Arm
hasic, mal i, ‘ 4

—————
“Sprachbewusstsein hinter dem Begriff des dadurch hervor-
gebrachten Resultates urticktritt; nicht direkt hierher ge-
hérig, aber der Bedeutung nach verwandt: gadraban, anapraggan
kandu.
Neben dieser hauptsichlichsten Bedeutungsgruppe finden
sich nozh einige Verba des Tonens: swaran; tonare; yoov;
roudmd; sovie einige, welche cine sinnliche Wahrnehmung
bezeichnen: dzobw; kldusiw, ldukiu, (slirte.)
Aus dem Rahmen einer Gruppeneinteilung nach der Be-
deutung fallen heraus. waldan, Bodhopar, cpopa, Mw; lavere,
lidé; haigix. Diese geringe Anzahl ist jedoch irrelevant
gegentiber der erdriickenden Mehrheit der andern Beispiele.
Man achte darauf, dass sich tiberall unter den einzelnen
Gruppen Bedeutungsparallelen in .den verschiedenen idg.
Sprachen finden; vgl. hlawpan : séoya : karsziu — slahan :
xpobw : kali — graban : fodid : kasi — ytov: raudmi —
axobw : kidusiu u. s. Ww.
Neben diesem stark ins Auge springenden Zusammen-
hang der Bedeutung unter den einzelnen Verben besteht nun
noch ein solcher in der Art ihrer syntaktischen Verwendung.
Gerade diese Verba namlich pflegen in allen idg.
Sprachen sich mit Vorliebe mit abstrakten Substantiven zu
welche den gleichen’ Bedewtungsinhalt wie das
verbinden,
regierende Verb haben, a. h. mis Handlungs namen (nomina
begleiten und zur
actionis), die als Akkusative das Verb
ng’ Hes. Verbalbe-
Verstirkung und plastischen Hervorhebu Figur
Diese allgemein bekannte syntaktische
griffes dienen.
den Akkusativ des Inhalts”), vel. dartiber Del-
nennt man
‘ op Nichts ist haufiger, als dass ein
Jeutun gelangt.
elangt. Auf diese
britck.
nomen actionisI[f zu26°konkreter Bedeutung
Grdr. i

: Christ. Aug. Lobecks neue Ausgabe


1 Wunder
aerachen
des Sophokleischen
, Ube
ipzig
aias“ Leiptig
ae,
1837 hat die hierher
omer
und den griech. ‘lragikern der
gehorigen Falle isammengestellt und als Hauptkategorien
Bedeutung i pn Bewegung, Verba des Verwundens und
gefunden: Verb vals des oneDs-
‘yone

Schlagens, Verba
es ein solcher
Weise wird aus einem Akkusativ des Inhalt
ktisc he Nianzierung
des Resultates, es findet also eine synta
he Otfrids II 8. 75.
statt. Vgl. Erdmann Syntax der Sprac
, was allerdings erst
Das Objekt bezeichnet alsdann etwas
keit hervorgebracht
durch die im Verbum angegebene Tatig
sie zur Erscheinung kommt,
wird, in ihr entsteht oder durch
Resul tat tiberdauert:!*
dann aber bleibt und sie als ihr
Inhaltes durch den Zu-
Wihrend also beim Akkusativ des
auf den Hergang der Ver-
satz des Nomens der Nachdruck
dadurch das Resultat der
paltiitigkeit gelegt wird, soll hier
n, Dieser Akkusativ des
Verbaltitigkeit hervorgehoben werde
Entstehung nach yon dem
Resultates laisst sich seiner
n.
Akkusativ des Inhaltes nicht trenne
ist bei dieser synta ktisc hen Verbindung in der
Offenbar
antivum immer gleichstimmig
altesten Sprache Verb und Subst
ruktion, welche viel
gewesen. Die Tatsache, dass diese Konst
des Ausdruckes beitragt, sich
gur Belebung und Verstirkung
in Sprichwortern und Lebens-
besonders in der Volkspoesie, tnen —
— meist archaisch gehal
regeln, ausserdem in der De figuris
findet (vgl. Landgraf
ritualen uud Gerichtssprache IL),
Seminarii Phil. Erlangens.
etymologicis ling. lat, Acta tiefen
Alter, wie auch auf ihre
weist sowohl auf ihr hohes leicht, Man sieht
im Sprachbewusstsein des Volkes.
Wurzeln
derkehrenden syntaktischen Ver-
dass solche regelmissig wie indem sich
eln erstarren koénnen,
bindungen zu festen Form
die Verb a mit ihre n dazu-
im Bewusstsein des Sprechenden iffs- Begr
actionis zu einem untrennbaren
gehérigen nomina
Gebrauch des eine n gleich-
vereinigen, so dass der
komplex Wenn sich
bedingt und umgekehrt.
zeitig den des andern
die einzelnen. Verben Ver-
im folgenden nicht immer fiir
tantiven aufweisen lassen
bindungen mit gleichstimmigen Subs
tantiven von
werden, sondern z. T. nur solche mit Subs
die Griinde dafiir
gleichem Bedeutungsinhalt, so’ lassen sich
und
leicht erkennen, Durch Verluste an altem Sprachgut
el, dem die
Hinzukommen von neuem, durch Bedeutungswand
unterlagen, sowie durch
einzelnen Wurzeln und ilire Derivata
mancherlei Ausgleichungen musst en die urspriinglichen Ver-
4
hiltnisse stark verindert werden, so dass Palle hiufig wurden,
wo z. B.”zu einem starken Verb kein gleichstimmiges nomen
actionis vorhanden war oder umgekehrt. Aber als Ausgangs-
punkt fiir alle diese Konstruktionen mit ungleichstémmigen
Substantiven ist immer die figura etymologica festzuhalten.
_ Hs folgen Beispiele, welche beweisen, dass gerade in
den oben angefiihrten Bedeutungsgruppen der Akkusativ des
Inhalts sehr haufig war.
I. Verba des Gehens:
ai. yamam yati ,,gebt einen Gang“,
ai. wisnukraman kramaté ,,schreitet Vischnuschritte“.
ai. pdntham eti ,,geht. einen Weg",
avest. dprava paoirim acta papa jfrayantu yd. 8,19
»die Priester sollen zuerst diese Wege wandeln“ avest.
vazaiti yam papd diti haomé ,er tieht einher die Wege,
Welche Homa wandelt“,
gt. vgl. die haufigen Verbindungen éddv tgva, eSeiv,
otyeodat, Bpduov cpgyer, Oe, in der etwas abgeiinderten Be-
deutung ,,einen Wettkampf bestehen“, vgl. Schulze De
figura etymologica apud oratores atticos usu. Commen-
tationes philol. £ Ribbek p. 155 ff.
Taviotatoy Gua Yopdvtes . ,,den allerletzten Sprung
Springend Tryphiodor. 589. xaxdv jpiv dpyfoato sxlpryya
»@inen schlechten Tanz tanzte er uns“ Theoph. Ep. 32.
lat. iter constitutum ire; iter inceptum ire, Sallust.
Bell. Afr. 6 bezw. 75.
| cursus currere Cicero leg. agr. 2, 17.
Vgl. Landgraf a. a % / ' apts ae
_ lit. 2dnkeng Zenkte einen acer tun Neue zinksntics
. mm achen* kelidéng kelidute ,,eine Reise
*eikti ,,grosse Schritte mae tanzen“
Teisen“« szdhy s2dkti einen Nee, springen“ ii put putuje
i ee ar Vuk. St. Rutadiie, Srpske
li vince pije ,eine Reis Vgl. Miklosich. Vergleichende
narodne pjesme I 360. “nae 386
Gramshatie der slavischen Sprachen. IV. 386,
Aus dem Germanischen: ae. fore geféran, ae, Hie
wendon heora fore to Cantwarebyrig ,,they went their way to
Canterbury Bosworth 301. an. fara ferd sina -
mhd. des todes vart varn und viele ihnliche, manegen
sprune springen, einen tanz, einen reien springen, einen tanz
treten, diu wise, dre liet tanzen U. 8, W.
Il. Verba des Schlagens und Verwundens. ~
‘ ' avest. yd narem jrazabacdamhem snapem jainti ,,wer
einem Manne einen tiédlichen Schlag schligt“ vd. 4, 40.
gr, die haufigen Wendungen: &xos Bade, odtav, they,
onyvovar, apdosev, dtethyy odtay, rhyyas Thysosw u. & Wunder.
4 aa. O. S, 64 ff
Guihka Batordryy topyy teyodoa THs xohews Plut. Pers. 11.
lit. Aévt? hivsti ,einen Hieb hauen“ dury durti ,,einen
Stich stechen“.
serb. xivak Sivati ,,Rutenstreiche geben“, serb. boy) ne
vgl.
bije svijetlo orude, vee boj bye sree od junaka, sprichw.
nicht glanzen de
Miklosich IV 385. ,,den Kampf kimpfen
Waffen, den Kampf kampft das Heldenherz“.
hiufig vgl.
mhd. einen slac slagen u 4, ziemlich
Grimm IV. 761.
106. vgl.
er slivoc der frouwen einen piz, Frauentrost
22 dizen, snit
Haupts Ztschr. VI. 109 ff., fterner einen
sniden, schuz schiezen;
Landnama 288.
an skjdta langt skot af handboga, vgl.
péttish hann eigi hafa skotid betra skot Forumanna
ségur VII 211.

Beispiele fiir die Verba graban u. 8. W.


YOpa
gr. oxdntew Baletay (sc. oxagyy), oxdntew tappov,
yoov. lit. grabe kasti, ae. grdfe grafan an. grata gréf, falda
ald. \ass gerade bei solchen Verben, die irgend eine —
man kénnte sagen — menschliche Kulturtitigkeit ausdriicken,

1) boj biti eigentlich ,,einen Schlag schlagen“. Vel.


nhd. ,,eine Schlacht schlagen“, slahta-: slag-. vgl. damit gr. _
udyyy pdyeota, rodepov nodeuilerw, lat. pugnam pugnare, TUss.
vojsku vojevati ,,Krieg fiihren’ u. 4.
das Resultat gern durch Hinzufiigung eines gleichstammigen
Objekts hervorgehoben wird, zeigen einige verwandte Bei-
spiele aus dem Slavischen: serb. brazdu brazdi ,,eine Furche
furcht er“, serb. kaldrmi kaldrma_ ,,pflastert ein Pflaster“,
klruss. hatyla haty ,,molem faciebat vgl. Miklosich. a. a. 0.
IV S. 386.

III. Verba des Redens und Tonens:


avest. powrygm gerezgm gerezacta ,,sie soll die erste
Klage erheben“ yt. 17, 57.
gr. Exog elxeiv, wddov poleiotar, Spxa oudoat, Pony Boav
und die besonders bei den Tragikern fusserst zahlreichen
Verbindungen solcher Verba mit sinnverwandten Objekten;
vel, Wunder. s. a O. S. 59 ff.
lat. dicta dicere, jusjurandum, das auf Alteres jus gurare
hinweist, tonare; laetwm theatris ter crepuit sonum, Hor. od.
I, 17, 26. .
lit. suitkig prysiégg prisiékte ,, einen schweren Hid leisten“,
:
katbq kalbéti ,,eine Rede reden“, daing dainiti.,,ein Volkslied
Singen‘’,
e
serb. jad jadati oserb. skorzbu skorzidi, ,,cine Klag
klagen“; vgl. Mikl osic h
klagen“ russ. gore gorevatt ” Leid
TV. 886, 387. ;
ly uppe waren oben Verba der
Als letzte gemeinsame GroPr héren, sehen“. Auch
Simnlichen Wahrnehmung angefbrt: “) mit dem Akkusativ
Sle. kénnen,.
7 a
wie iiberhaupt sedes Vel :
J° . eine Konstruktion etwa
des Inhaltes konstruiert Papen ist an und fiir sich
: + oy ty Be wa th , as . eo
a e ariel ee ee Hier tritt jedoch leicht eine
ina méglich un egutettet Verhaltnisses ein, und zwar
7 ae des on Bedeutungsbeziehungen, fee
: olge der eee me Wahrnehmung existieren. Bechtel.
erben der sinnle aor ginnlichen Wahrnehmung in den
»Uber die Bezeichnuns n, dass die Sprache statt der Em-
idg. Sprachens« weist 200% | che Merkmal setzt, an das unsre
‘pfindungen selbst das sinnl} und zwar aus dem Grunde weil
‘Empfin dung geknipft int pezeicksnen kann, die Empfindungen
? .

:
die Sprac he nur sinnl
a
iche®
. S
aber etwas unsinnliches, d. h. mit den Sinnen nicht
selbst.
wahrnembares sind. So .bezeichnet die. Sprache nicht die
die
Sinnestitigkeit selbst, sondern nur ihren Stoff, nicht
das Ob-
Perzeption 7. B. des Hérens resp. Schens, sondern
(S. 157.) So
jekt der Perzeption, den Schall resp. das Licht.
sondern auch ,, Klang
bald also Srwté nicht nur ,,das Horen‘,
natiirli ch die Art
Laut, Geriiusch‘ bezeichnet, andert sich
bezeichnet nicht mehr den
des Akkusatives. Dag Nomen
Resultat, sondern viel-
Hergang der Verbaltiitigkeit oder ihr
ausgedriickfen Tatig-
mehr die Veranlassung zu der im Verb
ische Verhiltnis
keit, Aber das zu Grunde liegende syntakt bei
dem Akkusativ des Inhaltes
ist offenbar identisch mit
den anderen Kategorien.
Verben, die sich nicht unter einer
Von denjenigen
zusammenfassen liessen, ist bemerkenswert, dass
Kategorie
ng zur
einige von ihnen oder entsprechende Synonyma Neigu
Konstruktion mit dem Akkusa tiv des Inhalt s haben.
Zu dpoymn vel. podaxdas poddoss vigilias vigilare Klruss.
storozu sterecy ,,ich halte Wache Akty otnosjastie sja ke
istorii zapadnoj Rossii I. 144 vgl. Miklosisch IV 387. ahd.
wara tuon. Dazu vgl. Delbriick Grdr. II S. 369 itber die
grosse Masse von Verbindungen von Verben allgemeiner Be-
deutung. wie ,,tun, wirken“ u. s. w. mit Akkusativen von
Substantiven, die eine Tatigkeit ausdriicken z. B. ahd. reda
tuon. ,,Diese Ausdrucksweise ist gewiss alt, aber ihre grosse
Ausdehnung diirfte daher stammen, dass die Verba dieser
Art inhaltsreichere Verba verdringt haben.“ ie
Zu Béhoun vel. Klruss. cyjém voty sydys, toho 7 volu
voly’ wortlich ,,dessen Willen willst du‘, Starosvétski}
bandurista 183 vgl. Miklosich IV. 386. Ahnliche Ausdriicke
sind ai. varam vynité ,wihlt eine Wahl ai. kaman kamayate
,Wiinscht Wiinsche, mhd. wal welen.
Zu waldan vgl. ae. du wealdan mith eall eordan magen
und Ausdriicke wie gr. apyas dpyetv.
Zu lado vgl. lat. lwdum ludere, serb. ira igratt ,,ein
Spiel spielen“, mhd. sp2l spdlen.
TT 06 a
orhin bereits
auf dem Gebiet
» die sich durch dor Be-
die verschiednen
» SO treten diese Sprachen
Jetzt, was den
i syntaktischen
hervor. Man Vvergleiche 2.
Bytes S20kiY szdhkti - shok
oder skakati. :
TAN YAS TAYGGEUL
Y -: Loh Stvitd
Mey ny vayectar : Pugnam
: bo) pugnare
Querschnitte
zeigen deutlich
tliebe Sic , dass die fi
si h gerade an gura ety-
*Sorien hettet, die oben aufgeste
und dass in der llten
Tat zwischen
erben ein enger innerer Zusammen-
. 0
Schilderten actionis nun,
wie
Syntaktischen in der sie
auf die. bei 7 Figur das Ve ee
Veitem einfachste
rb um be gleiten, ah
| Sebildet, wobei in und ha Z
ufigste Art . :
°
a inO-e
der Wurzelvoka
PO
l 0-Farbung ze Wu rz el
igt; vel. P2,pO n 3: des asec
Dg. gy -= = VEp pw
w,. Bor
Bosuy oce :
Daneben
°-Vo eXistj €ren
’ kalismus noch andere Bi; ldungen, dieie zuwweilen
hal €n; ; solehe
Xol-ty mitit 7 io-/| ¢a-S
Souf
an vel.
; Xet- ya,fix
ANl-TO-¢
a, ol-to~¢ Bpov-ty ‘ : Bo s
,
lit, bras_yta:
s bredi, 2 elt. vdo-
tn-s el se,
ahd. scar-ta :
Suffix; Vgl. scéran; Es, auf -ni-
80t. tatkng : Wurzel- i Lererta
detg- ers
»Kampf,
Streit : bher-
ereits Hirt a
oben angefithrton fiel die Tatsache ant, die meisten der
Verben solche tions mit regel-
Massigem nomina act
°-Vokalismus
gangan . got.
zur Seite haben.
Gasse“ gaggs ,,
Gehen* ao go an. gang) r ,,Gang, das
*. een, Grafng. as. ahd. ga
*ganga-z ngidg
..
*ghongho-s2
: an. for
| al (al
ae. faru ,,Reice,
urgerm,. *taré- idg. el
oe TOp0-s
laikan > got. . léc ,,Spiel,
laik. s » Tanz‘ 6 7 Unter-
an. Lele D.
haltung, Ka *loigo-
lawpan : an. hlmpaufspiel« < oe
Sprung“
p ae. h leap ahd. cm da
y s Lauten, der
< *hlaupa-
a) Beh a

4 otos ,jede heftige, stiirmische Bewegung“, al.


R. V. X 103,3,9.
SHOU :
. ;
-cyava in bhuvanacyava welterschiitternd
idg. *hydu-os.
agufn.
slahan : got. slahs St. slahe- an, slagr (neben
slegr) ,,Seitenspiel, Weise, Melodie as. slegi ahd. slag
weisen aufeinen alten 7-Stamm. Da jedoch die Vokalfarbung
Wurzelsilbe bei den mit z-Suftix gebildeten Nomina
der
schwankt, (Brugmann Grdr. IIS. 26 2 ff, Willmanns Deutsche
sich ein urgerm, *slahi-
Grammatik II S. 188 f) so lasst
vgl. got.
8
resp. “*slagi- < idg. *sloki- : slek- ansetzen;
balgs : ahd. belgan, abulg. ved-t ,, das Wissen‘‘ : vetd-s
bankan : ai. bhangas und lit. banga, die auf idg-
*bhongha- weisen.
hauwan : an. hogg St. hoggva- ,,Hieb, Stoss, Schlag“ 4¢-
geheaw, Caedm. Cr. u. Sat. 339 téda gehedw ,, Zahne-
klappern“; urgerm. St. *hawwa-
skraudan : ahd. skrot ,,Hieb, Schnitt; abgehauenes Stiick“
< *skrauda-
stautan; ahd. mhd, stéz < *stauta-
bautan ; ahd. mhd. bdz ae. ge-beat ,,das Draufschlagen
Dreinschlagen“ < *bauta-
lit. bart : ai. bhara-s lit. barnis. abulg. brant < idg. *bhor-0-
heazw. *bhor-ni-
lit. kali. : pakalas ,,Sensenkeil‘, priékalas ,, Ambos‘ apkala’)
1) Vielleicht lisst gr. xdos ,,verstiimmelt‘* auf ein altes
nomen actionis “kolo-s schliessen. Es ist eine bekannte Tat-
sache, dass viele mit o-Suffix gebildete Abstraktnomina 2U-
gleich adjektivisch und substantivisch fungieren. Vgl. iiber
das gegenseitige Verhaltnis Brugmann. Grdr. Il. 444 f.
Bildungen nun wie z. B. ai. vamitas gr. éyeris ,,gespieen,
gebrochen“: gr, éuetos ,,das Speien, das Erbrechen‘, ai.
bhytés ,,getragen‘, peptic ,,ertriglich’: : edptos ,,Last“, ai.
Stytds gr. otpwtis ,,ausgestreckt, ausgebreitet’* : gr. otpatis
»Lager, lit. ¢edrtas ,,Kinziumung“ : trértas »getasst, ge-
ziumt* lassen leicht zu kolos ,,geschlagen“ ein *kolos ,,Schlag“
ersetzen, ptt er vovegy We
yy der Metallbeschlag cines Bucheinbandes
287,
Kurschat
329,14, _-
lit. szawiu hat selbst kein nomen actionis-
neben sich;
_ Jedoch das Germ, “skiutan; das eigentliche Verbalabstrakt
ist nur mit Tiefstufe iberliefert, an, shot. ahd. mhd.
Doch _besteht daneben ein Nomen mit schuz.
-Rockschoss, o-Stu
Kleidzipfel« an. shaut »,lin
fe, got. skauts
de, Ecke, Zipfel,
Schoss deg Kleides* ae. sheat Ecke. Ecke oder Winkel eines
Landes, _ Kleidschogs* ahd. shde ‘Klatdachuss, unterer Teil
des Kleides, lacinig« Uber den Bedeutungszusammenhang
Vvgl. Grimm Deutsche Gram matik 1 19 Anm. Fick. Vergl.
Wb. * U7 3887 £. Parallele . Ablautsverhiltnisse fihrt an
-Wilmanns Deutsche Gramm. II §. 154.
Lautlich auf der-

germ. *skauta-~ steht ai. soda ,,Schlag,


toss.¢ Stufe wie
ee
_ 4
., %aban : ahd. grab as. graf ae. Ee - vel.
graf = = a
Gea iaees ein Keller, ein Begrtbniss fag. “ghrobha-
Grabs; idg. *ghrobho-, an. gréf < *grabo- < ‘ ae
blandan + an, ae. bland st. N.
falpan = ahd. mhd. jalt an. faldr te ee
Kw. 8 yobs »aufgeschiittete Erde, : sin fodio nur
Jods : Fossa. fossa braucht oe sich *fedio :
Vorau ssetzung, Ebenso
wie Bodum : pov=% *4
Sod ta- (-fossa@) anffassen.
kasic : apkasas ,,ein Graben, + entlich wohl eine Um-
a es Durchgrabung“,
Srabung*, Perkasas ,,ein Kanal, genauer ©
Kurschat §. 15 bezw. 306. 5 :
waran : an. svar st. N. ae. andswaru st. F. die
Antwort’ < *svoro- bezw. *svord-.
tonare ; lat, tonus gr. tévos.
100 : & y605 ,,die Klage“.. est. ,
raudmi : lit. wanted as: f. » Wehklage ahoeot oe .
Klageton, das Winseln“ ahd. réz_,,das elmmen™, idg.
*roudo- *rouda-. ; ee
dxobus : dxovy, bei Homer. nur ,,das Gehorte ; vgl.
Il. 16, 633... ’Opopayads Spwpey Odpeos ev Pyaoqs zxatev Og
te yiver” dxovd.
:
— 59 =

Od. 4, 701. ‘O & &By perk natpds dxovyy.


waldan :,an, vald st. N. ,,Macht, Gewalt* ae. weald
spower vg]. Bosworth- Toller. Anglo- Saxon Dict. p.-1171.
Dazu die zahlreichen Komposita mit’ Pripositionen.
Spouat : as. ahd. wara ,,Acht, Obhut, Aufmerksamkeit‘‘
< *vora-.
BobAopat : Bovhy; lado : ladus,
Solche nomina actionis mit o-Vokalismus finden sich
uun gerade mit Verben der gleichen Vokalisation in der
Konstruktion der figura etymologica verbunden.
mhd. gtenc einen gane u. s. w. zahlreiche Beispiele bei
Grimm, Deutsche Gramm. IV. 760, an. ek var of genginn
gongu, Kormaks saga 11, 7. mhd. des todes vart varn Grimm
IV 760 f. an. fara sigr for, fara sendi jor Egils saga 21,
040. vgl. Cleasby. Icelandic- English Dict. p. 142.
ere

an. hann lek syrir honum marga simleika Faereynga


Saga 66.
ee

an. Alaupa frumhlaup ,,to assault Gragas IL 7.


mhd. slwoc einen slac; zahlreiche Beispiele bei Grimm.
“My

IV. 761.
an. slé hann pa Gygjarslag, slo hann slag er Falda-
Jeykir heitir, Fornaldar ségur UI 222.
an. héggva strandhigg. Egils saga 81,
an. hann hjo banahégg, Droplaugarsona saga 15
mhd. daz herze min mir manegen stéz stiez Frauend. 36, 20.
ahd. skrot skréden Not ps. 214b.
an. grafa grof; pa gréf Sigurdr gréf a veg Fafnis ok
settist par 7, Analecta norroena 23 skal grafa gréf i Kirkju-
gardi Anal. nor, 276 Laxdala saga 54; vgl. Mébius. Alt-
nord. Glossar.
an. fald aptr falda, Strengleikar 9. Mébius.
al. putrarddam rud ,,seine Kinder beweinen“ Khandogya
Upanishad 3, 15, 2. vgl. P. W. VI. S. 452 roda.
lat, ladum lidere.

Nachdem bereits oben darauf hingewiesen, worden ist,


dass der Zusammenhang zwischen Verb und innerem Objekt
— 60 —

als ein sehr enger anzusehen ist, nachdem das Material ge-
zeigs hat, dass diese Konstruktion sich mit Vorliebe an die
aufgestellten Bedeutungskategorien heftet, dringt sich jetzt
von selbst :die Uberzeugung auf, dass das o im Prisens e-
haltiger': Wurzeln als eine Assimilationserscheinung auf-
zufassen ist, hervorgerufen durch den Vokalismus der mit
ihnen in engster Beziehung stehenden nomina actionis mit
regelrechtem o. é
Also “ghonghom “ghengho —< *ghonghom cghangh.
Dies ist natiirlich nur als Formel aufzufassen. Es soll
damit weder ein idg. Lautgesetz aufgestellt und behauptet
werden, dass die Assimilation in allen derartigen Fallen statt-
gefunden habe, noch soll gesagt werden, dass dte in ein-
zelnen Fallen eingetretene ‘Pntwicklung eine gemeinind o-
germanische gewesgen sei. Letztere lasst sich durch die Ver-
gleichende Betrachtung nicht feststellen. Die A*S'™mlation
kann sich erst in den earslenn Sprachen getrennt ie Selbst-
standig vollzogen haben, sie kann aber auch, Ee ” sie ure
springlich war, in’ den Einzelsprachen durch hla
wieder aufgehoben- worden sein. Vgl. 2 3: a 1 ie oo"
Dass aber in der Tat ‘eine Assimilaho” ‘ a oben
oetaliocits
| willkirliche, insondern
den idg. Sprachen stattgenn aberall gigi
nach einem einheitlich? paPeitunty — ~

Massig auftretenden und gleichartig wirke ee


wohl nach
] Sesehen,
den obigen Ausfithrungen als be wiesen Anges
werden. . -

und der Erklarun


; g se«tig ableibt Men
das . |
Sim
_ Auffallig
alli
Priteritum der oben behandelten germ. : dae dst, Ving

fi jass eS © lng
von
Bildung
C i
ist, inda annekme
vornhere n diirfen, da so, Reine Pg tare
sich Praterita mit 6 in O°" Ine 8¢

nicht finden. Es lassen sich zwei Wege ae Welch g. ei


Entwicklung eingeschlagen haben kann. Entweder hee
a
sich, nachdem der. Priasensvokal a geworden war Ung
Gleichheit des Vokals im Priteritun und 1 Prisey .
Pp
einer Neubildung drangte, nach Analogie der Verba - des
ein Prateritum gebildet, vgl. lat. seabo: scabr,
a-Ablautes
got. alan: 6l, graban: gro.

Oder es ist méglich, dass die fraglichen Verben ur-


spriinglich ein Prateritum mit Dehnstufe neben ‘sich hatten,
etwa *grebd: *greb vgl. giban: gebwm. Nachdem das Prasens
den a-Vokal durchgefiihrt hatte, mag der lange Vokal des
Priteritums nach der Analogie yon alan: ol umgefarbt
worden sein.

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