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AT THE
UNIVERSITY OF
TORONTO PRESS
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DEUTSCHES
WÖRTERBUCH.
SIEBENTER BAND.
w DEUTSCHES
WÖRTERBUCH
VON
SIEBEISTCR BAT
N. O. P. Q.
kürze des ausdrucks gewöhnt, die ich auch hier nicht ziehen, als viele dersell>en, die ich wol ausgeschlossen
ganz abstreifen und dem ,,groszen Stile" anpassen hätte, von J. Grimm selbst zur aufnähme bereit ge-
konnte, mangel ist aber vielleicht der über-
dieser stellt waren.
meiner arbeit zu gut gekommen und bat
sichtlichkeil Die neu hinzugekommenen, oder in neuen ausgaben
ihr mehr den charakter eines Wörterbuchs gewahrt, (oder neudrucken) erscliienenen quellen sind nt\M
in dem jnan das gesuchte ohne groszen Zeitverlust einigen bilfsmitteln im nachfolgenden Verzeichnisse auf-
linden wdl. geführt; wo ich eine andere als die bisher dtierle
Das in diesem bände verarbeitete material würde ausgäbe benutzen muszte. ist sie an ort und stelle
freilich an wert und umfang beiieutcnd gewonnen immer näher bezeichnet worden, nicht ins verzeidittb
haben, wenn ich zur ergänzung des böcb$t mangel- aufgenommen wurden jene quellenschrifien, aus denen
haften, im Vorworte zum sechsten bände geschilderten nur vereinzelte belege mitgethedt werden konnten.
Zettelapparates eine grosze bibliothek (wie z. b. die zeil- Die von nur und andern zu diesem bände gesam-
weise besuchte Münchener hof- und Staatsbibliothek) melten nachtrage können hier keine Verwertung mehr
andauernd hätte benutzen können, unsere univer- linden, doch will ich bemerken, dasz das unbelegte
sitälsbibliolhek konnte mir namentlich für das wich- na cba hm1 c (sp. 20) bei Voss Hör. episl. 1 1 9, 1
i li ,
tige 16. und 17. Jahrhundert verhiillnismäszig wenig vorkommt, und dasz nämlich (sp. 345) auch von
bieten, so dasz ich hauptsächlich auf meine eigene, für GÖTHE gebraucht wird, z. b. 51.136.
lichen weiszheit m. s. w. Leipzig 1700. reisen (15. ;A.), herausg. von Fr. Pfeiffer. Stuttgart 1842.
Arzneibuch, vast wunderköstlich für allerley von ime selbst
zufelligen, inner oder eusserlichen, offen oder heimlichen
tlbog. chron. die chronik der stad Elbogen (1471
: 1504), —
herausg. von Schlesinger. Prag 1879.
des gantzen leibs gebrechligkeit «. s. w. Erfurt 1546. Encyclopädie der naturgeschichte der drei reiche. 3 bände.
ASCHHAUSEN, J. G. v., gesandtschaftsreise nach Italien und Leipzig o. j,
Rom (1612—1613), herausg. von Hädtle. Tübingen 1881. Encyclopäd. Wörterbuch der medicinischen n^issenscbaften.
AUERBACH, B,, gesammelte Schriften. 20 bände. Stuttgart
— 37 bände. Berlin 1828 1849. —
1857 zur guten stunde. 2 bände. Stuttgart o. j.
f. Endinger judenspiel, das, herausg, von K. v. Amira. Halle 1883.
AVENTINUS, 1., 4.U. 5. bd. (nach den auf veranlassung königs EPPENDORFF, H. v., römischer historien bekürtzung. Strasz-
Ludwig IT. von der k. akademie der Wissenschaften in München burg 1586.
herausgegebenen sämtlichen werken. München 1881 1886) — ERKER, L., beschreibung aller fürnemsten mineralischen erzt
kleinere historische und philologische Schriften, herausg. und bergwerksarten. Frankfurt a. M. 1580.
von Halm und Muncker (erster band der werke). Bayerische — ERNSTINGER, H. G., raisbuch (ende des 16. jh.), herausg. von
Chronik, herausg. von Lexer (vierter und fünfter band der Walther. Tübingen 1877.
werke). Eulenspiegel, abdruck der ersten ausgäbe (1515) durch H.
Basler Chroniken, herausg. von der historischen und anti- Knust. Halle 1885.
quarischen gesellschaft in Basel, bis jetzt 3 bände. Leipzig EYBE, A. V., comödien. Frankfurt a. M. 1550.
1872-1S87. Fabeln, hundert, aus Esopo... verteutscht. Fiankfurta. M. 1611.
BAUMANN, quellen, l. band, quellen zur geschichte des FABBICIUS, kurtz chronick oder beschreibung der vornemb-
bauernkriegs in Oberschwaben. Tübingen 1876. 2. band, — sten handeln «. s. w. durch L. Suriüm. Cöln 1568.
quellen zur geschichte des bauernkriegs aus Rotenburg an Faust Puppenspiel: das Puppenspiel doctor Faust, herausg.
der (richtig: ob der) Tauber. 1878. von 0. Schade. Weimar 1856.
BECH, F., lexicalische beitrage aus Pegauer handschriften des Faust Volksbuch: das Volksbuch von doctor Faust, abdruck
14. u. 15. Jahrhunderts. Zeitz 18S7. der ersten ausgäbe (1587) von Braune. Halle 1878.
BENZLER, G. S., lexikon der beim deich- und Wasserbau FEIST. S., grundrisz der gothischen etymologie. Straszburg
«. X. w. vorkommenden kunstwörter und ausdrücke. 2 bände. 1888.
Leipzig 1792. FISCHART, klag des ehestands, in der ausg. des ehezucht-
Bergbau, bericht vom. Freiberg 1769. büchleins. Straszburg 1614. —
lob des landlustes und
Bibel von 1483. Nürnberg 1483. feldlustes (Seritzens feldbau angehängt). Straszburg 1607.
BLOCH, ökonomische naturgeschichte der fische Deutsch- — flöhhaz, abdruck der ersten ausg. (1573) von Wendeler.
lands. 3 bände.
Berlin 1782. Halle 1877. —
aller praktik groszmutter. abdruck der ersten
Bocc. (nach der ausg. Straszburg 1535 und von A. Keller). bearbeitung (1572) von Braune. Halle 1876.
BODMER, J., Karl von Burgund,
J. neu herausg. von B. FLEMING (nach der ausgäbe von 1666, manchmal auch nach
Seuffert. Heilbronn 1888. —
vier kritische gedichte, neu Lappenbergs ausgäbe).
herausg. von J. Baechtold. ebenda 1883. FLEMING, H. F. v., der vollkomne teutsche Jäger. 2 theile.
BRANDSTETTER, R., die Zischlaute der mundart von Bero- Leipzig 1749.
Münster. Einsiedeln 1883. FOBÜERGER, G., Guicciardini, übersetzt. Meiszen 1584. —
BRAUNSCHWEIG, H., apothek für den gemeinen man u. «. tv. Pauli Jovii von Com
warhaftige beschreibung aller historiea
Leipzig 1534. — liber de arte destillandi, von der kunst und geschichten u. 5. w. Frankfurt a. M. 1570.
der destillirung. Straszburg 1500, zweite ausgäbe 1505. FRANCUS, G., Flora Francica. Straszburg 1695.
SECHSTES QUei.LKNVI>RZEICHNIS.
FRANK, S., morie encomion, heraitig. von GOtsincii. Lalp- JABLÜNSKI, leiicon der kOnete iiod wiateoaclMflea. 1 1
I
Wien 1880.
abdruck der originalausg. (1663) von Braune. Halle 1877. LENZ, dramatisiher nacblasz, berausg. von Wmiiml».
R.,
— Horrihilicribifax, abdruck der ersten au5g. (o. j.) von { Frankfurt a. M. \^s\. —
die sixilianische vesper, beraosf.
demtelben. ^
von Weirholi). Breslau 1887.
HAGEDURiN, F. v., versuch einiger gedieht« (172«), neu ber- ! LESSING, K. G., die mltresse, neu berausg. von E. Woltv.
ausg. von A. Saukr. licilbronn lHs3/ I
Heilbronn 1887.
HALATSCHKA, R., Zeitungsdeutsch. Wien 1883. LEWE, P., berausg. von 0. Scbadb. Weimar 1857.
IIALLER, A. V., tagtbürher seiner reisen nach Deutschland, LINDENER, scbwankbücher (ratsbdchleio ««4 Katzipori), bcr>
—
Holland und England (1723 j727), berausg. von L. Hirzki.. ausg. von Licbtbüstbin. Tübingen 1S8S.
Leipzig 1883. LINDNER, C. G., deutsche gedicbte. Breslau n. Leipzig VHA.
HARTFELDER, Zunftordnungen der Stadt Freiburg
die alten LONDOKP, reich>ihandlung, ander tbeil. Frankfurt a. M. l«a.
im Hreisgau. L Freiburg t87y. —
deutsche Übersetzungen LUTHER, M an den christliihen adel deutscher naiion (l5io),
,
auH dem humanistenkreis. Heidelberg 1884. neu berausg. von Brauxk. Halle l^77. —
wider Hans Wurst
HARTKNOCH, alt und neu Preussen. Frankfurt a. M. I(i84. (1.S4I), neu berausg. von Knaakr. Halle I8M. fabela, —
Hausball, der (l78l), neu berausg. von A. Saükr. Wien I8ü3. nach seiner wiedergefundenen bandscbnfl berauw. voo
HAYME, Th., allgemeines teutaches juristisches lexicon. Leip- £. Thiblb. Halle 1888. —
dicbtungen, berausg. von Gödbib.
zig 1738. Leipzig 1883. —
ausierdem 24 tn meinem besäu hefinUkkt
HAYNECCIUS, M., Hans Pfriem oder meister Kecks, abdruck originaldrucke aus den jähren 1542 — 154*.
der ersten ausg. (1528) von Ta. Rakrse. Halle 1882. MEYER, G., kleinere Schriften zur kuost, neu beraucf. «oa
Hbinb, H., buch der lieder, nach dem ersten drucke (1827) P. Weizsäcker. Heilbronn 18M.
neu berausg. von E. Elster. Heilbronn 1887. MEYER, C. F. {mit belegen aus dttstn mäker be:iielin«te» fm-
HEPPE, N. V., wohlredender jüger. Regensburg 1763, auch tischen und prosaischen schriflen).
nach der tweiten ausgabt i779. MINKRUPIULLS, bergwerkslexicon. Cbemnili 1730.
HERMANN, J. G, allgemeines teutscb -juristisches lexicun. MULLER, J G. P., leuUcb-icbwediscbes Wörterbuch. 2 binde
2 bände. Leipzig 173». Grcifswald 1785.
Hesperides, NUrnbergische. Nürnberg 17ü$. MORITZ, K. Pb., Anton Reiser, ein psycbologiscber roaiaa,
HESZ, E. Fr., speculum Judaeorum, das ist Judenspiegel u. s.w. neu berausg. von L. Geiger. Heilbrono t86& Ober di* —
Erfurt 1002. bildende nachahniung des schonen, nea bcraotg. Toa S.
HEYDEN, Piinius {auch nach der ausgäbe von 1571). Auerbach, ebenda 1888.
HEYSE, gesammelte werke. 10 bünde. Berlin 1872 ^
P., MUFFEL, N., bescbreibung der sUdt Ron (I4»3), bcrao««.
IIINTNER, V , beitrüge zur tirolischen dialektforschung. der von Vogt. Tübingen 1870.
Deferegger dialekt. Wien 187S. —
benennung der kürper- MÜLLER, F., Fausts lebm, neu berausg. von B. Stcrrsar.
theile in Tirol, besonders im Iselthale. Wien ls79. Heiihronn Iv8l. —
mittheilungen aus Müllers oacblsAt ra:
Historienbibel: die deutschen historienbibeln des mittelalters maler Müller von B. SEvrrBRT. Berlin 18*7.
nach vierzig haodsrhriften zum ersten male berausg. von MoRNKt (Eoeit nach der dritten ausgabt. Fraokfort tua. —
Th. Merzdorf. Tübingen 1870. narrenhescbwOrung, berausg. von Gödrbb. Leipzig 1879).
HltFLER, M. C, die rechte bienenkunst «. s. ». Leipzig 1614. NEüBAüER, J., altdeuUche idiotismen der Kgerlioder muod-
HONIG, wOrterbuch der Kölner mundart nebst einlei-
Fr., arU Wien 1887.
tung von Wablenberc. Köln 1877. NIGRLNÜS, G., deutseben rOmiscbeo reicbs bocbacbtuof s.*.».
HIG, H., Villinger chronik (1494—1533), berausg. von Rooer. Straszburg 1587. —
von ziuberero, bexea «.s.v. Freak-
Tübingen ISS3. furt 1592.
HUMBOLDT, A. v., über die unterirdischen gasarten u. t. w. Notariatbucb. Frankfurt 1588 («m» •mt§. tU&).
Braunschweig 1799. OPITZ, buch von der deulscbeo poeterei, abdrock der
M.,
HYRTL, J., lehrbuch der anatomie des menseben. Wien 1857. ersten ausg. (1«14) von Braore. Halle 187«.
VII SFXHSTES QUELLENVERZEICHNIS.
PFISTER, H. V., nachtrage zu Vilmars idiotikon von Hessen. der von Kürz citiert. —
des abenteuerlichen Simplicissimus
Marburg 18S6. ewigwerender calender. Nürnberg KiTit.
PIETSCH, J. V., gebundene Schriften. Königsberg 1740. SLEIDANUS, .1., zwei reden an kaiser und reich, neu her-
PLATEN (nach der ausg. in fünf bänden. Stuttgart 1847). ausg. von E. Böhmer. Stuttgart 1879.
POLYCHOIUUS Salust. Frankfurt 1565. SPIESZ, B., beitrage zu einem bennebergischen idiotikon.
PYRÄ and LAIVGE, freundschaftliche lieder, neu herausg. von Wien 1881.
A. Sader. Heilbronn 1885. Statutenbucb, gesatz, Ordnungen und gebrauch keyserlicher,
RABER, V., Sterzinger spiele (1510 — 1535), herausg. von A. allgemein» r und etlicher besonderer landt und stett rech-
ZiNGERLE. 2 bände (citiert je nach nr. und vers der 26 spiele). ten Frankfurt 1572. ^^
Wien 1886. STETTEN, P. V., kunst-, gewerb- und handvverksgeschichte
RÄTTEL, H., schlesische general-chronica (des Joach. Ccreus), der reichsstadt Augspurg. Augsburg 1779.
verdeutscht. 2 theile. 1585. THYM, G., gedieht von Thedel von Wallmoden, neu herausg.
Reisen auf das Riesengebirge (I69ß 1736). —
Hirschberg 1736. von P. Zimmermann. Halle 1888.
REM, L., tagebiich aus den jähren 1494 —
1541 , herausg. von (TOBLER, J.), Thomsons gedichte. 5 bände. Zürich 17(!5.
Greiff. Augsburg 1861. Tristrant und prosaroman des 15. jahrh., herausg. von
Isalde,
RICHENTAL, N. v., chronik des Constanzer concils, herausg. H. Pfaff. Tübingen 188t.
von Bück. Tübingen 1882. Vorhandlungen über Thomas von Absberg und seinen fihden
RICHTER, C. F., neuestes berg- und hüttenlexicon. 2 bände. gegen den schwäbischen bund (1519 1530), herausg. von —
Leipzig 1805. J. Baader. Tübingen 1873.
RIEHL, W. H., säimmtliche geschichten und novellen. 2 bände. Vierteljahrschrift für litteraturgeschichte, herausg. von B.
Stuttgart 1871. Seüffert. 1. band. Weimar 1888.
RIETER, reisebuch der familie Rieter (l478~l480), herausg. Villing. chron. chronik des bickenklosters zu Viliingen (l23S
:
von Röhricht und Meisner. Tübingen 1884. — 1614), herausg. von K. J. Glatz. Tübingen 1881.
RINCKHART, M , der Eislebische christliche riltcr, ein refor- VOCH, L., allgemeines baulexicon. Augsburg und Leipzig
mationsspiel (1613), neu herausg. von C. Müller. Halle 1885. 1781.
ROCHHOLZ, Aargauer weisthümer. Aarau 1876. VOITH, s. Ackermann.
Rockenphilosophie {nach der ausg. Chemnitz 1759) WACK ERNAGEL, W., zeitgedichte. Basel 1843. — gedichte,
ROTH, dict. ein teutscher dictionarius u.s.u). durch Simon
: auswahl. ebenda ^873
Roten {am ende der vorrede Simon Roth). Augsburg l.ö7l. WAGNER, H. L., Voltaire am abend seiner apolheose, neu
RÜCKERT, F., ges. gedichte nach der Erlanger ausg. 1834 herausg. von B. Seüffert. Heiibronn 1881. die kinder- —
1838 (manchmal auchnach der auswahl in einem bände. mörderin, neu herausg. von E. Schmidt, ebenda 1883.
Frankfurt 1847). —
Hainäsa oder die ältesten arabischen WALDIS, B., der verlorene söhn (1527), neu herausg. von
Volkslieder. 2 bände. Stuttgart 1846. Saadis Boston, — Milchsack. Halle 1881.
aus dem persischen übersetzt Leipzig 1882. nachlasz, — WATTENBACH, das schriftwesen des mittelalters. Leipzig
herausg. von H. Rückert. Leipzig 1867. poetisches tage- — 1871.
buch (1850 — 1866), herausg. von Marie ROckert. Frank- WEBEt{,F. B., allgemeines deutsches terminologisches öko-
furt a. M. 1888. non isches lexikon und idiotikon. Leipzig 1838.
RYFF, W., new kochbuch für die kranken. Frankfurt 1845. WEBER, F. W., Dreizehnlinden. Paderborn 1879.
4. aufl.
SACHS, H. (nach der ausg. von Keller und Götze, bis jetzt WEDEL, hausbuch, herausg. vom freiherrn von Bohlen-
J. V.,
16 bände). Bohlendorff. Tübingen 1882.
SACHS, M., neue kayser-chronica. Magdeburg 1615. WEGELE, F. X., geschichte der Universität Würzburg. 2 bde.
SCHADE, 0., klopfan, ein beitrag zur geschichte der neu- (der zweite band enthält die hier benutzten Urkunden). Würz-
jahrsfeier. Hannover 1855. — altdeutsches Wörterbuch, burg 1882.
zweite aufläge. Halle 1872—1882. WEINHOLD, K., die Verbreitung und herkunft der Deutschen
SCHEFFEL, V. v., Waldeinsamkeit. Stuttgart 1880. in Schlesien. Stuttgart l>>87.
SCHEIDT, K. Friedr., Dedekinds Grobianus verdeutscht, ab- WEISMANN, E., lexicon bipartitum. 2 bände. Frankfurt 1703.
druck der ersten ausg. (1551) durch Milchsack. Halle 1882. WELLER, E., die ersten deutschen Zeitungen, herausgegeben
Schelmufsky von Chr. Reuter, abdruck der ersten fassung mit bibliographie (1505—1599). Tübingen 1872. dichtungen —
(1696) und der vollständigen ausg. (1696. 1697) durch A. des 16. Jahrhunderts, ebenda 1874.
Sciiülleros. Halle 1885. vgl. Fr. Zarncke, Christian Reuter, WIDMANN, G. R., Fausts leben, herausg. von Keller. Tü-
der Verfasser des Schelmufsky, sein leben und seine werke. bingen 1*^80.
Leipzig 1884. WIDMANN, L., chronik von Regensburg, im 15. bände der
SCHLEGEL, schöne litteratur und
A. W., Vorlesungen über Chroniken der deutschen städte. Leipzig 1878.
kunst. 3 bände, neu herausg. von Minor. Heilbronn 1884. i. WIELAND, M, Hermann, neu herwsg. von Fr. Müncrkr.
SCHLEGEL, J. E., ästhetische und dramaturgische Schriften, Heilbronn 1882.
neu herausg. von Antoniewicz. Heilbronn 1887. WITZSTAT, s. Graff.
SCHMELTZL, W., Samuel und Saul (1551), neu herausg. von Wunderhorn, des knaben, neu bearbeitet von Biri.inger und
Spengler. Wien 1883. Crecelids. 2 bände. Wiesbaden 1874.*
SCHÖNBACH, A., altdeutsche predigten, bis jetzt 2 bände. WYSZ, J. R. (der jüngere), Idyllen, volkssagen und erzählungen
Graz 1886 — 1888. aus der Schweiz. Bern und Leipzig 1815.
SCHOTTEL, der Teutschen sekretariatkunst. 2 bände. Nürn- XYLANDER, Polybius. Basel 1574.
berg 1674. ZEDLER: groszes universallexicon. Leipzig und Halle, ver-
Schweiz, idiot. : Wörterbuch der schweizerischen spräche. legts J. H. Zedler 1741.
1. band, bearbeitet von i. Staub und L. Tobler (auch citiert ZIGLER, asiat. Banise, neu herausg. von Bobertag. Stutt-
Staüb-Toblkb). Frauenfeld issi. der zweüe im drucke be- gart 1883.
findliehe band wird von denselben und von R. Schüch und Zimmer, chron. (zweite ausg. 1881 f.).
H. Bruppacher bearbeitet. ZINKGBEF, auserlesene gedichte deutscher poeten (1624), neu
SCHWIEGER, J., geharnschte Venus (l66o), neu herausg. von herausgegeben von Braune. Halle 1879.
Th. Raehse. Halle 1888. ZSCHOKKE, H., novellen und dichtungen. 10. ausgäbe in
Simplicissimus. abdruck der ältesten originalausg. v. j. 1669 17 bänden. Aarau 1859 — 1865.
durch KöGEL. Halle 1880. (die smplic. Schriften sind ge- ZWINGEB,Th.,thealrum botanicum odervollkommneskräuter-
wöhnlieh nach der ausg. von Keller, manchmal auch nach buch. Basel 1744 (erste ausg. 1696).
N.
IV ist der vicrzthnle buchslnhe unseres alphaheU {vor der 3) autlaut, autlaulendn n hat tiek tu »Uetem mM. mai
Scheidung des I und .1 der dreizehnte, üf.dehich 1A54), gehOM mundartlich erhalten im aceut. ineo. JouOf «. BAAORKaw. 44
zur gruppe der sog. flüssigen und berührt sich vielfach mit m, und durchaut bei BRortrr, eben»» i» itr t. jptrt. atof. frii.
aus dem es oft entstehen und wie dieses im in- und auslaute ind. der schwachen verben ich wareen tUdUekrm. k, im, TS.
sonantisch werden, d. h. verklingen und aus- oder abfallen kann, siebenb. -idcht. ich iiewen (lebe), ich «rtMfden Faora. ttüiekr.
wovon weiter unten gehandelt wird, das echte n entspricht in 5,363. n itt aut
dieses m
entstanden mnd Mdet akd. im m
allen Stellungen einem lingualen n der urverwandten sprachen endung der genannten 1. perton in der sweiUn und itiUt» eUtm
(nach! <>int<8 haliii zu lat. nox unus caiierc). als gutturaler der tchwachen verba, ut aber tp4ter bair. alem. «ai md. nf
nasal wird es ng nk geschrieben (s. unten 9, b). die ausführliche die 1. perton der ganzen tehmaeken und rielfaek auek iir itmktm
behandlung des lautes gehört in die grammatik; nur das wich- conjugation übertragen worden. Weinhola batr. gr. f 2M. 9*7,
tigste kann hier hervorgehoben werden, alem. 339. 3<(1, mhd. SSO. S78. wü •nUmtfiti kmm mm* m»-
1) anlaut. anlautendes n ist oft entstanden aus bn nupf : lautendes n Überrest «MM Mnl ü mmiUtn rtiaUWyw mrtn (mm
nnigm nusz, ahd. hnapf linrigkp linuj. mundartlich kann es pronom^n« oder det artikelt) itin: hab'n mu habe iha, uTn
ntch abfallen oder unorganisch vortreten. aus auf ihn, ann aut an den itAdtetkrv». l, ftS,SL Wnxnfai.
a) abfall: ftafr* nck est oben csscl acher u. 5. v. für nack des 16. jahrh. 68. Tonn aut ton den Aeni. 7t. tan mm n
npst neben nesscl nacher. Weinhold bair. gramm. § 165..Lexer den Spee truttn. 1, 51. 35, 77. wie'n aut wie ein H. HBii«e (I974)
kamt. u'b. XIII, Schwab, wetterauisch, siebenb.- sächsisch ache 11, 78. 12, 66. autiautendet n kann terkünge» und ahfttien odtr
arcissc Apolcon und dgl. Birlinger schwdb. wb. 346*. Weigand unorganisch angetchoben werden.
2, 173. Fromm, zeitschr. 5, 210. 363. 453. vgl. auch tnnd. wb. a) abfall im nom. ting. ton hnt ketle kQcbe ralÜ! «äfft
3, 142 f.
wölke u. t. w., besonders im infinith, dtt$e» n tdtr «•
b) vortritt: bair. al^tnann. und md. nast nassel nable u.t.w. den kann in ober- und milteldeuUeken wrfarlwu
für ast assel ahlo Weinhold bair. gr. § 165, alem. gr. § 199. T. Trimberg tagt im Renner 22352
/f.:
Fromm, teitschr. 4, 37. vereinzelt auch schon mhd. (nitniuwe
«wenn t und n und r
Lexer 2, SS) und md. (naH, nernsticbeil Weinhold tnAd.yr. •int TOD den Franken verr«
§ 199. vgl. fflnd. wb. 3, 142 f.):
an manget wortes ende,
wer wll dAflkr ti pfend^?
Anlautendes n manchmal nur der Überrest einet verstüm-
is(
mundart 216. Rirlinger .«r/iirdft. wb. 344. nhd. ist es ausgefallen m eingetreten ist, hat dieu wandelung irti dem IX JMkrk. im
in Süden sUd {aus sunt, noch erhalten in Suiidgnu Sunder- ; ober- und mitteldeuluhen, betondert im Mkmtniriteken, tugen^m-
wasser aus Urkunden des 13. und 14. jahrh. in Alemannia 9, 96), men: flexivischet m rtrd auüauknd VkeraU tu o, k4u(^ trUt
in dem aus dem nd. aufgenommenen .«acbte für hd. sanfte, in dieser Übergang auek ein in tuffixen m»d ilammMtn.
vcrtbcidigen {aus vertagodingen, verteidingen), in der ableitung a) in Suffixen : besen boden (noek bo4f : «dea P. Gca-
ig stall altem ine anc könig pfennig honig. alem. ist nt nd
: BARD 43, 6 Göd.) , faden eiden {tkrms. d. Mit fH if ' 71, «) W
der ableitung oder flerion häufig lu t d geworden : juged luged, gaden fam farnkraut n. a.; in brodem atcn m
die singet lebet u. 5. w. Weinh. alem. gr. § 200. Birlingbr dat m srar noch getekriAeHy üker im dtt rcfd eJ« n
Schwab, wb. 344. man vgl. auch mnd. wb. 3, 143*. {bei GöTHE ödem %nd mm* öden im reime emf bodeo, *. odcm;
b) einschub, der auf nasalierung beruht und namentlich alem., aurA broden 41, St7).
• her auch bair. begegnet, s. Weinhold alem. gr. § 200. 201. b) n für stammkaftes m im Muieiil eiir aar b p pf t
.<i)l, (w^ninc beiling meinst zinstag u. 5. r.,
bair. ^r. § 166. 16S in unserm sckripdeutscken nieU wukr aar; taktnitke hHt§e m»
besonders in der pl. ir babent gebent, auch mit ab-
2. person der altem ober- mnd mitUldeutteken tprueke mnd om$ den
fall des l: ir baben^ werden Amadis 427. 428, ir neminen heutigen oberd. mmndarUn hat Weinroi o gesmmmeit wJtd. gf^ mm mt.
Wickram 135,9; ir baben, zürnen Schade pasq. 3,163,20.24; § 196. 200, bair. 160, »Um. «0. kein : rein McRMEa gmmelm. »4«.
ir tauen städtechron. 5, 91, 4). derartiges n haben wir noch in Mdtedtron. 4, 174, 1«. 157, 1». «Inm »7, ». brinparte &. tT», I«.
liienstag, nackend neben nackt, maunzen neben mauzen, ge- brenlignn : than H. Sau» 8, 71«, I. kont { k tmmO «fi n m
imng {d.j. liöTHE 2, 41. Herder l,3Sö Hempel. H. Heine rom. Brants narren.trA. t. b. 57, 17. M, S1> 0, Sl.
2.M) neben genug. —
Euphonistischer natur ist aber jenes n, 6) n für in I knoblauch ns klobebiaell (A. S, I44»K
das alem.-schwäb. zwischen zwei voralen eingetdwk«» trird : zwei- Schierling akd. sreniing, knAiiel mkd. kKowel, katpf^l bei
nist dreinisl wi*>nicb (wie ich) u. t.w. W*KIRI. oiMR. ^r. § 201 CiOtre 1«, 2«l klüppel; kobrn MM
MaaRaa mtrr. tl, 24.
Staldkr dia<. 65. Schneller gramm. $ 600. zwaynen $t4äteckr. schintfessel sMd(<r*rMi. 4,59,9». AvciiTni 1, IIS, Ik MLkaiUe
I. 337 anm.
6, g^neud S6 anm. •. klamben SsiLia 59*. «MMit.-aiebt. alBgt mix, rtffe« mffH
VII. 1
N — NA NA — NABE
Fromm. 5, 362. mhd. und md. sniumc und sliume, wernt und in unserm ober- und niederdeutschen na jenes ahd. na zu er-
werlt, enlende und eilende Weinh. § 193. 200. blicken, wenn sie auch nicht erwiesen werden kann. vgl. Diefenb.
6) altes n ist nhd. durch m vertreten in thurm, besonders 1, 45. Weigand 2, 173.
vor labialen geht der linguale nasal gern in den labialen über: 1) bei fragen, na, säd de fru, is dat nu nich schön?
ambosz empor imbisz wimper (aus wintbrä) mhd. auch um- ; Grimm märchen (1843) 1,118; na schwogache, wie hösst denn
billich umpris «. s. w. für unbillich unpris. deina söhn? Firmenich 1,113; na Jungfer, wird es bald?
7) während goth. nn im in- und aus-
die gemination nn. Kotzebue dram. 2, 255.
laute steht(manna mann, rinnen rann, brinnan brann u. s. w.), 2) bei aus- und zuruf sehr häufig in gewöhnlicher rede (na,
pflegt ahd. und mhd. inlautendes tönendes nn im auslaute komm na, wird's na, endlich na, schnell !). na, schwo-
! ! !
zu tonlosem n zu werden (mannes man, rinnen ran, brin- gache , trink doch noch e mohl Firmenich 1, 113 ; na , das
!
nen bran u. s. w.) und auch im inlaute bei folgendem con- ist hier der fall nicht. Lenz 1, 102; na, habe nur noch ge-
sonanten sich zu vereinfachen (rennen rante, brennen brante, duld bis pfingsten. Kotzebue rfrawi. 2, 190; na, Lieschen, jetzt
kennen kante), in der Übergangszeit zum nhd. (Kehkein 1, niusz ich dich auf viertelstündchen verlassen. 2, 193 ; na, sagt
145) und selbst im nhd. bis ins 18. jahrh. hinein ist im ge- ich, ürschel, dann will ich hoffen,
dasz es etwas rechtes
brauche von n und nn {dieses auch nach langen vocalen und ist. Gutzkow ritter v. g. 2, 75 na (wie nicht anders zu er-
;
namentlich in Verbindung mit andern consonanten) eine förm- warten war), das äuge lief wirklich aus. Immermann Münchh.
liche Willkür eingetreten (noch Gellert z. 6. schreibt schwed. 4,56; na na! genug von dem. Fischart Garj. 252'.
gräßn 1,59 närrin, aber freundinn 16, kan 27,49 neben kann NA, s. nach, nahe, nein.
53, 69, d. j. GöTHE 1, 164 ff. oft binn neben bin), bis sich end- NÄ, interj. nein, nä, mein guter herr, erwiederte der an-
lich die mechanische regel herausgebildet hat, das n im in- und dere, so haben wir nicht gehandelt Wieland 20, 6; nä, das !
auslaute nach kurzem stammvocale zu verdoppeln und diese dop- ist mir zu schwer. Gotter 3, 290. s. ne und nein.
pelung auch in Verbindung mit t beizubehalten, also mannes NAB, adv. verkürzt aus hinab, bair. nah na no Scbm. 1, 1116.
mann, sinnen sann sinn gesinnt, spannen spannte, können 1707. 1713 Fromm, nd. naff Schambach 142*. Danneil 143
kann konnte (aber kunst). mit voller consequenz ist diese regel der wolff wardt fro, nah ins thal.
lieff
freilich nicht durchgeführt : in der ausspräche ist z. b. kein unter- B. Waldis 4, 7, 89 Kurz ;
schied zwischen mann man (pron.) an, sinn in bin aber wol darumb weich mir von diesem plan
in der Schreibung. und heb dich nah undter die erd
und zwar aus H. Sachs 3, 205, 29 Keller
8) sehr oft ist nn durch assimilalion entstanden
brennen kennen sinnen dünne
in
den andern theil nach diesen dingen
nj (der häufigste fall z. b.
wolt es nab seira anherren bringen. 7,444,17 «. ö.
M. s. w.), aus nd (bair. alem. anner finnen schinnen Weinh.
bair. gr. § 171, alem. 204. winnmüle Birlinger 346". angezun- auch hin nab:
net chron. d. stadt Elbogen 98, 27. 107, 20. 110, 45. der Burgun- ich legt mich auGEglen pauch,
hin nab zu schawen auch. 3,273,17.
ner histor. Volkslieder nr. 137,8, von Burgunn 131,3), aus ng
(anhennig Basler chron. 1, 147, 17. mitteldeutsche reime nn ng :
NABE, f. dag hohle mittelstück des rades, wodurch die achse
bei Weinh. mhd. gr. § 201). geht und in dessen mittleren erhabenen(bock Jacobsson theil
9) n geht Verbindung ein mit lingualen und gutturalen. 1, 246) die Speichen eingelassen sind das mittel im
: die nab ,
a) nd nt nz organisch in binden finden schrinden «. s. w., rad, da die radspeichen auff stond und darinn die ax gadt.
bair. k'enten (zünden) kunter; glänz schranz u. s. w., unorga- Maaler 296' (ebenda auch der nahen, karrennaben) die räder ;
der ableitung ung für umb (irtung Aventin 1,201,29. Bir- diu reder und die nahen. Konrad Iroj. kr. 30017;
linger 347'). ein loch witer danne ein nabe
10) n kann im mhd. ein unmittelbar folgenden inlautendes t gie im durch den hals grö^.
H. V. Neustadt Apoll. 10213;
zu d erweichen: ich kande künde brande, in der Übergangs-
zeit herscht groszes schwanken (Kehrein 1, 232), nhd. ist die nhd. und waren reder wie wagenreder. und ir achsen, naben,
erweichung wol noch in der ausspräche, aber nicht mehr in der Speichen und feigen war alles gegossen. 1 kön. 7, 33. (vgl.
Schrift zu erkennen. historienbibel 411);
N oder NN, statt eines namens , den man
(nomen nicht weisz ausz der aichen
nescio) wir sind der
oder nicht nennen will (notetur nomen). do wil ich machen nab und spaichen. fastn. sp. 556,6;
bischof zu N. Schade pasq. 3, 163, 25 gegenwärtiger brief- silbern glänzen die naben in schön umlaufender ründung.
;
Voss IL 5, 726 (vgl. Stolberg 11, 185. Lessing 6, 466)
zeiger (vorzetger eines passes) N von N. Kirchhof milit. discipl.
211; sie wolten ermeldten NN frey passieren lassen, ebend.; ain fuedrige nab, radnabe eines lastwagens. Kältend, pant.
weil mich meine Verpflichtungen nacher N . . beruffen. Butschky 87, 16.
kanzl. 96; 2) uneigentlich von rad und wagen gebraucht:
zum tröste der guten frau Magdalis hat
der bahn, an der
N. N. hieher mich gebunden. Borger 66";
er dicht herum die kurze wendung
seiner nabe nahm. Stolberg 13,42.
der N. N. ist auch so übel dran, sagte Lotte. Göthe 16, 127.
NA, bei fragen, zu- und ausrufen, um einen leisen
3) übertragen auf die nabe der himmelsachse polus, des
interj. :
zweifei, eine erwartung, ermunterung, aufforderung, abweisung hiemels nabe. Dief. 446'; des glücksrades:
oder etwas abgeschlossenes, unabänderliches auszudrücken oder
pfui,metze du, Fortuna! all ihr götter
einzuleiten, fragende, auffordernde oder aus-
ähnlich wie das im groszen rath, nehmt ihre macht hinweg;
rufende nu und nun, woraus es aber doch nicht (wie Heyse brecht alle Speichen, feigen ihres rades,
2, 227 annimmt) verkürzt sein kann, vgl. nanu, die goth. frage- die runde nabe rollt vom himmelsberg
hinunter in die hölle. Schlkcel Hamlet 2,2.
partikel an, mit der wol das lat. an und vielleicht auch das
gr. av zusammenzustellen ist (L. Me\er § 211), möchte Grimm 4) ein nabenartiges geschütz, mörser Schmid 398 mit berufung
gr. 3, 758 sammt dem lat. an für umgestelltes (mit ni verwandtes) auf Stetten augsh. kunst- und handw. gesch. 2, 111.
na halten, das ahd. bei Notker in der mitte und am Schlüsse 5) bildlich: mhd. nach der alten nabe durchloufen, in ge-
verneinender fragesätze gebraucht wird, die Vermutung liegt nahe. wohnter weise Fraüenlob ml. 33, 5; nhd. des narren herz ist
NABKL NABELADKR — NABKLKINNE 6
wii> ein rnil am wag^n iiiiil seine gedancken laufen uinl» wie NMtKL\nKK, f rena umbiliearii. Alkr M24*.
die naiff. Sir. :>3, 5 NABFI.AItTIti, ad), adt. wie nii uaM gettntut.
ein« deuKicho ftadt roöcht Irh erliaiuui . . . NAHKLAliSFALL, m. nabelautfall i*t eine l»«schweruDg
mlllelpunkt von einnm wuiten reich», der kleinen kinder, welche einige auch unter die brflche
not)« eine« radx .uii niniichür ipelche.
RIlCKKRT IJfil. 1,315. rechnen wollen. Zf.i»ler 2>, 16.
NABEL, m. dn nabfl bei menschen und den übrigen täuge- NABFXBANi), n. nahttitknur KmhH % xnf ; nakelbiiid*
Ihieren, die vernarbung der nach der geburt abgetchnitlenen (bei Zedier 23, 17.
iMerert abgebissenen) nabelsrhnur und die dadurch entstandene NABELBINDE, f. fatcia umhitiearit, uhmalt leinrandbinde,
rundliche Vertiefung auf dem bauche: der nnliel ist ein mite! womit der nabel neugeborner umwickelt und niedergedrUekt wird.
oder nAIicnt pei der mit«'! monRcliIcicIiR leil)^. Mecenrkrc Frisch 2,3*. Amaramthei frauenstmmerUx. UM; handof» tar
33,10. —
ahd. nn|)!ilo nal)alo auch iinpulo nnltulo, napolo heilung einet nabelbrueht. licotnmtn 6, 613'.
naholü, n:il)il(i nalielo GRArr 2,005, mhd. nabpl«« naitcl, ags. NABELBLASE, f. das residuum der sog. keimbUte, *M »el-
naft'M , alln. n:\W\, nd. oavel naflTi'l mnd. »b. 3,163'. umM- eher sich der embryo abgeuhnürt hat.
licus, nulifl nablii'l Dif.fknb. 625'. bair. naiiel nnppcl Sciim. NABELBLATT, n. an der untern fläche bettielUt pflamun-
1712 Fromm. SchUpf 461. nahe] ist eine ableitung von nahe blatt. Campe.
1,
gramm. 2, 102.
NABELBOIIH, m. nabelbohrer, darmgieht. Fischart podnfr.
1) in eigentlicher bedeutung : mhd. gein dem nabel, unz Af trosib. 1677 F 3*.
den nahe!, iindcr drin nahcl u. s. w. Lfxer 2,3; NABELBKUCH, tn. bauchnettbrueh und austritt ton dam-
vhd. der kan dich rOern pel dem nabl. fnsln. tp. 402, t
theilen durch den nabel oder in der nabetgegend, ruplura et
dnr pOsst irs hungert unter Im naiiel. 747,33; Aler 1424'; bnicb am nabeh Coleros S, 2t6*;
egrestio umbilici.
nabeihruch, so sich insgemein bey denen kleinen und oeu-
wie ist sie eine liebe tochtor. wie gerne höret sie von
gebobrncn kindcrn findet, ist eine ausdehnung uod heraus-
der ßchelmerey wann ich ihr darvon schwatze es kitzelt :
au gepiinden in der muotcr leib und nimt sein narung mit NABELKBÄUSEL, m. krauset-, wirbelschnecke, troekut um-
dein nabeln in der muoler leib. Megenberg 33, 20. auch nhd. bilieatus. Nemnich 3, 403.
hört man wol den nabel unterbinden, abschneiden. NABELKRAUT, n. verschiedene pflanun mit schild-, löffel-,
4) Umgebung des nabeis, bauch: das wird deinem nabel ge-
nabeiförmigen blättern, auch für bruchkraut, durchwachs. Nemnich
sund sein und deme gebeinc erquicken, spr. Sal. 3, 8. in der 3, 403. Aler 1224'. acetabulum . . hiesz wol zu teutsch auch
metzger- und küchensprache : der dicke nabel, das bauchfleisch lüffclkraut oder nabelkraut. Boci krduterbueh 384; lasx uns
vom rindvieh. Scim. 1, 1712 Fromm. das nabelkraut verschieben. VVbckberlin 820.
vgl. nabelschild, nabelstclle. 218'. Voss Fl. 13, 264 u. ö., s. nabelschild.
h) sehlusi eines gewölbes oder einer kuppet. Vochs baulex. 198. 2) ein kind nabeln, ihm das ende der abgeschnittenen imM-
rom himmehgewölbe schnur niederdrücken und einbinden. Campe.
am nahel des himmels hftngt ein schild NABELÖFFNUNG, f. i) nabelöffnung, nabeinng bei neu^e-
von fein geschlilTnem golde. Fn. Müller 1,240. bomen.
c) knotenpunkt eines hochlandes. 2) in ifer baukuntt die Öffnung im nabel oder der wütle der
d) astron.: der nabel der Andromeda, der stern Mvack in kuppel, die bisweilen offen, bisweilen aber auch mit einer kkrne
dem gurte der Andromeda. mathemat. Ux. 1,920. versehen ist. Jacobsson 3, 114'.
e) brennpunkt einer linse. Adel(}NG. NABELORAKEL, ausUgung des künftigen wWeftMb «ms
n.
f\ hotan.: stelle des samens, an welcher er in der frucht be- k»m iMnAfüek
neugebornen aus der beschaffenheit seines nabeh ;
festigt ist; kelchnarbe; trichterförmig vertiefter mittelpunkt an im 17. und 18. jahrh. vor. medic encycl. 24, 429.
scheibenförmigen pfianientheilen ; ah pflanienname statt wasser-, NABELPFLANZE, f. cotgledon Nemnicr 3, 409; MHiMinu
sumpf-, venusnahel, nach den kreisrunden in der mitte ver- Graszhann 240.
tieften blättern genannt. Graszmann pflanxennamen 246, vgl NABELBING, m., der nabelring da neufAanun kindes dient
nabelkraut; der erhöhte mittelpunkt des hutes. Campe.
hei pilien tum durehgange der nabelschnur. Klbrcib ktuslex. t', 396.
g) die mittlere Vertiefung oder spitie in den Windungen einer NABELBINNE, f. fossa umbilicalis, der vordere theit der
schneckenschale, vgl. nabelschnecke« langen leberrinne. Campe.
NABELSAME — NABENHOLZ NABENLOCH — NÄBIGER
NABELSAME, m. name der pflanzen galium aparine {kleb- und nabenholz. Kirchhof discipl. milit. 24; nabholz Tucuer
kraul)und cynoglossum omphalodes (hundszunge). Nemnich, baumeisterb. 103, 1.
NABELSCHEIBE, f.: auch wird man bei verschlossenen NABENLOCH, n. das loch der nahe, worin die achse steckt,
fenstern nicht gerade viel gesehen haben, selbst wenn glas- columbar. Diefenb. 134"; nabenlöcher in die räder machen.
scheiben eingesetzt waren; jedenfalls hat man sich doch der Ludwig, s. unter näbiger.
kleinen grünlichen nabel- oder butzenscheiben bedient, die NABENRING, m. eiserner ring um die beiden enden der
noch Jahrhunderte hindurch im gebrauch blieben. Schultz das nabe. Frisch 2,3'; die nabenrinken Jacobsson 3,114*.
höfische leben zur zeit der minnesinger 1, 58. NABENSTANGE, f. eichenstange, woraus naben gemacht wer-
NABELSCHILD, m. mit einem nabel versehener schild den. Frisch 2,3'; nabstange Tucher baumeisterb. 74,14.
die schwarze haut, NABENSTOCK, m. das mittelstück, der bock der nabe, worin
die um den Borger U. 170'.
rand des nabelschildes hing. die Speichen eingelassen sind. Lexer kämt. wb. 195; nevener-
NABELSCHMERZ, m. colica. Stieler 1864. stock mnd. wb. 3, 182'.
NABELSCHNECKE, f. helix eitrina. Nemnich 2, 120. NÄBER,. s. näbiger.
NABELSCHNUR, f. l) nabelslrang, nervus umbilicaris: ist NABERLING, m. eine apfelart. Graszmann 202.
das kind geboren, so steht es durch die nabelschnur mit NÄIJERLOCH, n. bohrloch. buch durch
sprichw.: er hat ein
dem in der gebärmutter noch befindlichen inutterkuchen in ein neberloch gesehen, wann einer seicht gelert, ein ding
Verbindung, das neugeborne wird jetzt durch die hebamme zu lernen erst hat angefangen, und es noch nit kan oder
von diesem durch Unterbindung und durchschneidung der ye nit wol kan. S. Frank sprichw. 1, l' hat oft ainer, der ;
nabelschnur getrennt. Ammon mutterp fliehten 14. aufl. 63; die zu ainein kriegsrat verordnet wird, ain rechten krieg kem
nabelschnur ist nicht unterbunden worden. Schiller rä«&.4,2; durch ain neuberloch gesehen, der sol dan vil in kriegs-
du närrin, jüngst der nabelschnur entlaufen. hendeln raten. Aventin l, 249, 8; bair. österr. nabingerloch
H. V. Kleist 3, 15 llempcl {liälhchen 1, 2).
Schm. 1, 1713 Fromm. Seidel flinserln 4, 27.
bildlich: ^le meisten davon verdienen den galgenstrang als NÄBERSCHMIED, m. schmied der bohrer macht. Frisch 2, 3';
nabelschnur der zweiten weit. J. Paül flegelj. 1, 134 er greint ;
neberschmid anzeiger f. d, künde d. d. vorzett 16, 97 (a. 1521
und dreht und windet sich auf dem gebärstuhl des gedan- Nürnberg); schwäb. nepperschmied Schmid 398.
kens; und wenn er endlich mit dem guten einfall nieder- NÄBERSCHMIEDE, f. schwäb. nepper-, napperschmiede,
gekommen, dann betrachtet er gerührt die nabelschnur und werkslätte worin röhren, mörser u. dgl. gebohrt werden. Schmid 398.
lächelt erschöpft wie eine Wöchnerin. H. Heine (1876) 12, 112. BiRLINGER 349'.
2) botan. funiculus umbilicaris, samenstrang: (der nabel ist NÄBIGER, NABER, NEBER, m. der bohrer; in der Schrift-
die) Vertiefung an samen, in der die nabelschnur ansetzt. sprache nicht mehr gebräuchlich.
encycl. d. naturgesch. 3, 113'. I. Formen und herkunft.
NABELSCHWEIN, n.: Amerika ist arm an schweinen und In ahd. glossen nabagfer napuger, nabigßr, darnach umge-
die ihm eigentümlichen arten stehen auch in der grösze weit deutet nebiger, versetzt nageber {gl. FmW. 14, 33') Graff4, 225;
hinter den altweltlichen verwandten zurück, sie bilden die mhd. nabeger nabig^r, versetzt nageber, nagber nägber Lexer
gruppe der nabelschweine (dicotyles), welche sich hauptsäch- 2, 1 altmd. neuiger Germania 9, 25 in vocabularien des 15. jahrh.
; ;
lich dadurch auszeichnen, dasz ihre hinterfüsze nur drei- nawiger nebiger nebeger neibiger, contr. neiger (neiger und
zebig sind und der schwänz gänzlich verkümmert ist. Brehh neuger aus dem 16. jahrh. bei Schm. 1, 1733 Fromm.) , versetzt
2, 740. negber negwer, contr. neber neper näper näpper, terebellus,
NABELSPEISE, f. obsc: die nabelspeis den weibern ver- terebellum, terebrum. Dief. 578*, nov, gloss. 362 umgedeutet auf ;
schlagen. FiscuART Garg. 167". vgl. boren : negebor Mone zeitschr. 16, 159, negebor voc. opt. 12, 10.
der püsst irs hungers under dem nabel. fasln, sp. 747,33. bei Stieler 1307 negber neber nepper, bei Dasyp. 282' näp-
NABELSTEINBRECH, m. saxifraga cotyledon. Nemnich 2,1227. per, bei Aler 1418' napper. bair. österr. nabiger näbiger, na-
NABELSTELLE, f. die stelle, wo der nabel sich befindet; in binger näbinger, näher nepper neiber (neuber Aventin s.
der heraldik 'ein mittelschild , der etwas niedriger als der herz- näberloch) Schm. 1, 1713 Fromm. Höfer 3,278. Lexer 195. Schöpf
schild so auf der mitte des Schildes oder der herzstelle steht'. 455. Hintner 171; cimbr. nebegar und ebegar Scumeller cimbr.
Frisch 2, 3'. iü&. 149'; sc/iwm. nägwär nägwer näuer Stalder 2, 229; schwäb.
NABELSTRANG, m. gleichbedeutend mit nabelschnur. alem. nepper näberschmied) näpper Maaler 301'. Frisch-
(s.
NABELSTRAÜCH, m. ein aus Afrika in unsere gärten ver- LiN nomencl. dlS. Bürster
188; neber neper näpper Schaioen-
pflanzter Zierstrauch, aitonia capensis. Dietericu naiurhist. wb. REiszER 38' (Voss Od. 9,384); westerw. naher Schisidt 120; schles.
2, 155. kapsche aitonie nemnich 1, 130. naber nabrig Berndt 89; nordböhm. naber nabrich Peters
NABELSUCHT, furor uterinus:
f.
beitr. (1864) 6. —
ags. nafegär nabegdr, nebagär Leo 600, 43
macht du denn nicht abelän, nd. neveger neviger mnd. wb. 3,182', brem. wb. 3,225; never
das dich die nabelsucht bestät. städtechron. 6,246; bei KiL. 113' mit aphärese evegher, holt.
des junqen weibes klage in der Münchner
eveger egger, engl, auger. auf das deutsche wort geht auch
sammeUiandscIir. 379 ö/. 70' (vomj. 1454).
ScHM. 1, 1712 Fromm. zurück naverare, prov. nafrar, franz. navrer Diez** 221.
it. —
NABELTUCH, -TÜCHLEIN, n. Hst ein kleines von weicher Das wort zusammengesetzt aus obigem nabe und gSr, also
ist
leinwand übereinander geschlagenes tüchlein, so den kleinen kinder- ursprünglich ein ger spitzes eisen, um damit eine nabe zu boh-
lein auf den eingedrückten nabel geschlagen und bei dem ein- ren, gramm. 2, 246. Weigand 2, 174.
windeln unter die nabelbinde gelegt wird.' Amaranthes frauen- IL Bedeutung.
zimmerlex. 1311. nabeltuchlein anzeiger f. künde d. d. vorzeit 1) nabenbohrer : näher oder neber, ein borer nabenlöcher in
23,73 {ib.jahrh.). die räder zu machen. Ludwig teutsch-engl. lex. (1716) 1283
NABEL WURM, m. l) der fadenwurm, gordius. Nemnich 3, 403. naber, grosser bohrer die nabe zu bohren. Frisch teutsch-
2) der geizwurm, eine art geschwür am Nem-
nabel der kinder. franz. lex. (1716) 252'; dieselbe bedeulung auch im teutsch-lat.
nich 3,186; mnd. navelworm Schiller-Lübben 3,163'. wb. 2, 3' mit dem hinzufügen: darnach sagt man näher auch
NABEL WÜRZ, f. tormentilla
erecta und geranium sanguineum. von andern groszen und kleinen bohrern.
Nemnich 3,403. 2) brunnenröhrenbohrer : negwer Tücher baumeisterb. Idl, 29 ff .
nabenholzes. Jacobsson 3,114"; holst, navenbaar Schütze 3,138. ger, ein holtzbohrer Hohberc 1, 340'. mhd. dag man da nie
NABENEICHE, f. eiche von der stärke um naben daraus zu gehörte axtslac noch nebeger. Berthold 2, 35, 1 sö borte man ;
machen. Adelung 3, 357. etlichen die ougen üj mit einem nabeger. 155, 39 den stam ;
NABENGELD, n. abgäbe die von einem fuhrwerke entrichtet durchporn mit aim nägbser. Mecenberg 315,27;
wird: die sach ist endlich also vertragen worden, dasz die nhd. secht hie ist ein negber dar zu,
guter und wahren der Speyrer burger., des zolls, naben- do muesz man im stet vor mit poren.
und axengelds davon frey und unansprüchig sein sollen. fastn. sp. 1057,21;
liulien ein axst, ein seg und gewenden nebiger, reitbuch 'ü; nach. I'. Fleming 80; «ie ist nach wie vor bescheiden. Göthe
rat, HU man mer darzu thut, so es grus/er wirdl? antw. ein 15, 30 ihr verleumdet mich wieder nach wie vor. H. Heike
;
neliiger uder bOrer. das ratbüchUin W.jahrh.; da bracht der (1870)15,110. »ubitantivuch : «o ist hier doch kein wirkliche«
meyster zwei iiörner her, damit einn neber, dem bern zwey vor und nach, sondern wir müssen uns beide als zugleich
lüclier in köpf zu boren. S. Fhank $prichw. 1, 126' (Acricula gesetzt denken. Scuellinc 2, 2, 50. vor und nach fatt in der
37o'); 8u bur mit einem neber creulzweis dardurch. Fronsp. bedeutung von nach oind nach, frühtr und tpäUr, nieht auf
kriegib. 2,204)'; den neber in das holtz schratifTen. ühaur- einmal, allmählich: die stille webiuutb Wilhelm« verwandeile
8CUWKI6 12; sich nun vor und nach in eine gMprtchige und vertrauliche
usus die beiten kOnst erllndt, Iraurigkeit. STiLLiNcs>uynid(l780)«7: nun inuste er ein klei-
sprach der, »o d'kuh mit noborn «chindt. nes stUck calechismus lesen und vor und nach auswendig
KiRcuuor wendunm. 3, 102, H;
lernen. 76; die vorwürfe . . die Waldemarn vor uud nach zu
der hat inen geralhcn, das kalb mit aim neper zu lödten. obren kamen. F. H. Jacobi 5, 39. ^
Zimmer, chron. 2,534,38.535,1; nun haben sie dise vier (hu- Verstärkt nach und nach, etnet auf das andere folgend,
iiiures) SU lang geschmidet zum ntiper, dusz am letzten löcber nacheinander kommend, allmdhlieh, duetim unsim, pedeUntim
gehurt het. Pahacels. chirurg. schriften (1018)357*; bohre mit Maaler 207*. Ale«
successive. .Stielik 1317. 1433; (es) la«l nach
dem nabinger ein loch (in den bäum). HonuBRC 1,446'; im und nach ab. Tb. Platter 106
erMten früling bohrt man mit einem nUbinger in den stamm,
wie nach uud nach zur band
so flteszet ein liebliches silszes wasser heraus. 2, 580*.
die Jugend werd verführet. Opel u. Com 416 (1618);
NAüIüEULEIN, NÄBEKLEIN, n. diminulivum lum vorigen. indessen scheust die fluut der schnellen stuodeo
nebigerlein voc. Schröer 3001», nOgborlein Scim. 1, 1733 Fromm. stets nach und nach, sie eilen für und Tür.
(a. 1420); nagborlin neberlin Dibfenb. ö78'; nüpperlein Dasyp. P. FLsame 103;
aus dieser unerschüprten bacli
282*; nnpperlein Aler 1418'; nilpperle Maaleh 301'.
führt itzt dein eller nach und nach
NABLING m. nabelkraul. Graszmann pflanzennamen 240. so viele rein uud süsze quellen. Göntuer 141
NACH s. nah, noch. meynt er, was ich erwarb, das wollt er nun verwalten,
NACH, adv. und präp. mit dem goth. nöhv nihva, dem und wolits so nach und nach verthellen.
der j. Göthe 1,153 (die mitsdiuläioen)
kein entsprechendes adj. zur seile sieht, wtrd im gr. iyyvs über-
setzt oder ein iyyi^aiv umschrieben ; ahd. nAh als adj. {s. nah) sie haben mich nach und nach verstümmelt: meine band,
«dp. undprdp., nAho adv., mhd. ndch nüihe verkürzt ni, in oberd. meine freiheit, guter und guten namen. 2, 170 (Götz) ; Sprich-
mundarten besonders elsäsz. noch adv. und präp. (Tücher bau- wörter: nach und nach macht der vogel sein nest; nach und
mm<«-fr. 231, 6. Fischart /lö/i/». 720. slddlechron. 9, ll\6'. Weinh. nach friszt die ratte welschkorn. Wander 3, 823.
bair. gr. § 56, alem. 44, 124), Schweiz, no Tobleh 334'. Seiler 4) nach irirti zusammengesetzt mit adrerbien, substantifen und
222'; alts. nüih, ags. neAh neä, engl, nigh adv., alln. {inZu- Verben, um die nähe (s. nachbar), die richtung, das streben tu
sammensetzungen) und nd. nä. goth. nßhv gehört wol zur— etwas, das nachfolgen, spälersein in räum und zeit, das Ver-
Wurzel nak, skr. naj, lat. nactus nanciscor, gr. iveyxelv s. hältnis zu etwas vorhergehendem, schon bestehendem {gemdssheit,
£j)£LBRiicK in d, zeitschr. für deutsche philol. 1, 20 {^das d ent- ähnlichkeit, Übereinstimmung) auszudrücken:
f$pricht wol einem ursprünglichen an wie bei flfikan') Ficii*780; a) als zweites oder mit demonstrat. adverben, s.
erstes glied
L. Meyer § 44 stellt es zu lat. nectere, nexus. da- darnach, hernach nachher, hinnacb nachhin, hie- hier-
I. nach
als adverb, vgl. nah, nahe. nach, wo- wornach.
räumlich: in der nähe, in die nähe, nahe, prope Diefenb.
1) b) als erstes glied mit einem Substantiv, i. nachbar, nach-
1465* nach hey tag, die lenus. voc. 1482 xl'; nach bei der
; bild, nachdruck, nachfolge u.s.«.
"^statt, in vicinio urbis. Maaler 296'; nach vom haus, prope ab c) besonders als trennbares (manchmal auch untrennbares) erstes
domo. 297'; mhd. verre unde nich, in der ferne und in der glied mit einem verb: nachdenken, er denkt nach; uachgehn,
nähe. Boner 67,35; nhd. vere und na (vor. nach) städtechron. «er geht nach u. s. w. oft elliptisch gebraucht , wobei ein verb
4,345,33. 346,20; nach und ferr Frischlin 48 Strausz; der bewegung ausgelassen ist: GOrgen sah ich gehen; ist Rose
Phöbus raag nach und fern nach? Göthe 14,262; ich weisz was vorgeht, ich will ihm
sich in der weit umbsehen. Weckiierlin 359. nach. 20, 14; nun wenn derpurpur fällt, musz auch der her-
nach güsipt, nahverwandt H. SAcbs 6, 362, 4 K., ebenso nach zog nach. Schiller 3, 161 ; der bergweg Offnet sich, nur frisch
nach bei einander 52'; vast
gefrftnt Keisersb. pr*i. (1510) 75* ; mir nach. 14,315; diesen und hundert neuen gedanken war
nach sein, nach heiligen, sich gantz nach zu einem thun ich auf der jagdspur nach. Herder bei Merck briefs. 1,11;
Maaleh 296'; und sie kamen so noch zu samen. Wickran rollw. voran gings dann im stürm, an wasser und wald, steg und
58,2; der mann der ghört uns gar nach zu. Frischlin 108; hecken jetzt vorüber, dem flug erhitzter Jugendphantasie
zu murHerei und schlitenrart, nach. Fr. Müller 1,173 Hettner; Uli legte sein gepäcke ab
aucli wü man si'inst gut sitten spart, • und ging, Johannes ihm nach. Gotthelf Uli 202; natürlich
ratli ich gesell dein weib nit levh,
und niusz es sein, biss nach dauey.
das mädchen in vollen Sprüngen auf und nach. en. 1, 129;
SCUWAKZBNBERG 123,2; ehe ich den möchte, wollte ich lieber mit dem säckli dem
wie nach es seinem herzen galt (.griil). heiligen almosen nach. 253.
Wellbr ijed. des 16. jh. 80. H. nach als präposition mit dem dativ. das adv. nich
2) aus dem begriffe der nähe entwickelt sich der des nicht in der bedeutung prope hat wie das zu gründe liegende adjectiv
ganz erreichten oder woran ein weniges fehlt: beinahe, nahezu, schon in der alten spräche oft einen dativ neben sich (goth. n^bva
fast, wofür ahd. das einfache näh (s. nahe), mhd. vil nich ge- thamma slada /oA. 6, 23; n^hva thus Aöm. 10, 8; ahd. sa; näh
braucht wird: fürlrefifliche und nach vom himmel herab ge- truhtines fuojun Tat. 83, 2; gangenti ndh themo sine, justa
fallene Seelen. Schuppios 726; er hat nach alle monat ein mare. 19, t ; himele flio nAho. M. Capella 73 mhd. so ndch
;
neue (beischldferin). Schade pasq. 3, 162, 26 ; si haben gar nach dem munde. Boner 82, 48). aus dem begriffe der nähe ent-
alle tag frembd und herlich gest. ISO, 1 ;
gar nach, fere Diefenb. wickelt sich nun für das schon ahd. als prdpotUkm fürmekU
nov. gloss. 171'; nach der einer annäherung, einer folge und rieUunf noA räum-
do er verlor noch all sin hob. lichen, zeitlichen oder modalen Verhältnissen, ähnlich wie mit lat.
S. Brant narrensch. 16,40. secus (an, bei) secundum (nach) zusammenhängt, gramm. 3, 762.
nach bezeichnet die nachfolge in räum und zeit.
3) 4,784.785. nach bezeichnet:
örtlich: hinterher, hinter, hinten, a (ert/o, nach Diefenb. 57*.
a) 1) die räumliche annäherung, bewegung, riektung naA oder
iDaach oder binden, retro. voc. 1482 xl'; mhd. der stern vor, zu einem siele, mit einem verb oder Substantiv der bewegung.
die kilnege nach. Suchenwirt 41,471; hinten nach 5. (A. 4^,1485. der dativ drückt aus:
I
im tod. RoLLENH. ^rosc/im. 1,2,3,158; das nit nach geschach, wer sol uns in den walt
rivie Judas that. städtechron. 15, 58, 10; vor noch nach. 5, 74, 16; wiseu nich dem wilde? Nibet. 872,4;
11 NACH NACH 12
nhd. als der knabe nach der schule, ich wartete nach dir die halbe nacht. P. Fleming 649;
das peniial in händeu, ging. Göthe 4, 108 nach dir zu warten ist umsonst. 525
als Wilhelm nach dem schlösse kam. 20,73; drei tage wartet mau mit doppelter begier,
und so eilt er mit der bangen frauen theils nach Bardinen, theils nach ihr. Nicolai 4,211;
grad nach seines vaters hoher wohnung.
2,400 llcmpel.
der dritte .. nach einem vogel lauernd. Lavater phys. 2,33.
FoUQUE 8, 38.
du etwa gar auf der reise nach einem dummen streich ?
bist
d) das ziel einer geistigen, durch ein verb , Substantiv oder ad-
Schiller 3,100; sie ritten nach dem plan. Wieland 18, 17;
jectiv ausgedrückten thätigkeit: bei denken, fragen, forschen,
er schritt über den hof nach dem heerdsitz. Freytac ahnen
wünschen, sehnen, begehren, streben, verbergen u. s. w., wor-
1,137; jeden sonntag trabte der schüler nach dem hofe des
über bei den betreffenden verben, Substantiven und adjectiven aus-
richters. 3, 155.
führlicheres zu finden ist; hier nur einige belege:
Bei Personen besonders nordd. statt zu: ich habe noch viel
dasz ich so nach dir denke. P. Fleming 644,
auf unsere morgende reise nach deinem hn. vater zu ver-
richten. Köhler kunst über alle künste (1672) 161, 15 er hat ;
s. th. 2, 934; achtete sich nach diesenWorten. Immermann
^sich gleich nach seiner Schwester in Rendsburg auf einige Münchh. 1,127; wornach sich jederman zu achten. Frisch
tage begeben. Niebühr ie&ensnac/ir. 1, 68; als ich zuletzt nach 1,8"; und forschen nach s. th. 4,1', 52; schon bei
fragen
Angelica ging (zu besuch). Düntzer Herders reise nach Ital. 158. meinen wenigen Wanderungen durch die Stadt hatte ich be-
Die richtung im allgemeinen kann auch durch nach -zu ausge- merkt, wie bedeutend es sei, sich auf reisen nach dem laufe
drückt werden: nach den hüften und schenkein zu. Schiller der Wasser zu erkundigen. Göthe 25, 320
mich stolz zur rede, und in blinder wuth 12,31; er (der geist) strebt nach erfahning. Göthe 53,134;
vergiszt er sich so weit, nach mir zu sclilagen. 15,2,443;
Werber, welche nach meines herren frau stellen. Schaiden-
jetzt erst schwang ich nach der biene,
reiszer 59'; stellen nach geld. Aler 1437';
dich zu schützen, meinen Stab. Langbein (1854) l,166i
nach golde drängt
Bei den verben gehen, laufen, schicken, senden m. s. w. mit am golde hängt
dem nebenbegriffe des herbeiholens doch alles! Göthe 12,143;
mhd. dö diu maget nach im gie. Hartmann Iw. 2116; was man nach einem blicke geizt ! 16, 50
er schickt die magd nach wein. Fischart Garg. 1582 46' ; da ich will dem naseweis den meinen amouren ver-
appetit nach
sandte der könig nach ir. 4 Jlfos. 20, 2. leiden. Schiller 3,432; durst, dürsten nach s. th. 3, 1748. 1750;
c) das ziel des schauenden, lauernden, erwartenden: durstig nach ehre. Gellert 1,279; hunger, hungern nach s.
mhd. er sach nach einem bilde an des küenen gewant. th. 4^, 1945. 1948 als sei er nach neuen wundern hungrig.
;
Mit vmungesItllUm dalw , durch welchen dt4 ricktung aut- böhmischen kriefce. .ScaiLUK (IMT) », 1«6 : gleich nach g»-
ijfdruekl wird, der man nachfolgt: lio man Aaa WMcer den bergen scblussener alUanz. 215;
iiMcli zu «It'ii gimr«n fürt. Tu. I'lattkb JO; nach durchwachter eiDMBar pacbl. KLörttoci Meu. 1,9li;
wenn man hinunter ii(«lf(t von unsern höhen, mit teruhweigung dtt partieip:
und Immer Ueler steigt, den bergen nach, vergehen des verdruiMi fallen
KiMaiii;t man In ein grosiu» ebnes lanü. ScuiLLia 14,^1; nach einem (tertckrtn) Dbfel «on kapauu?
* CftKiKCK 1,208;
iii-ui er einem schönen bauernbofe zu.
lus/.>M-gft iiuch zog
war unersättlich nach vlel'tauMad Igegtktn»» maä »wtpfmntf*«*)
tiDTTiiKi.r eri. im besondern wird damit ausgedrückt:
1,3«.
n) die reihenfolge: en kuiiit ein unglück nach dein andern. nach (aufgehobenem) tische. ScHiLLea 3, 647 nach Ufel. UOraa
;
\iKR 1426; einer nach dein andern ging nunmehr zu dem 35,164. WiKLANO 4,12. dativ der perton: nach lUMnnUl4eaca
Migi hinein. der gcist der freiheil
Gütuk 23, 8; durchlief gcgnero. (iOiiiE so, 330; nach getodtetem nuuiac. Vota CM.
niie provinz nach der andern. Schiller 8,37; 15,223.
du, und ich nach dir. Ruth 4,4; nach dir ist mir keiner 1425'; noch slme willen. Closener 31, 25; nach den Juristen,
lieber dann er. Maalkr 2t»ü'; nach gott oder nilchst golt. der meinung der Juristen gemätt. Gottbelf *rz. 1,84; bl de»
Krisch 2,3'; Fiesko: Fieskos ehrgeiz ringt nach Fieskos tu- zUen stunt üf Machemet der beiden wiszage, der sQ alle
tend ein . —
gegner ... der den ersten nach gotl über-
. . noch ime gloubende macht. Closener 32, 16; leben nach der Ver-
wältigte. Schiller 3, 320. nunft, nach der sinnlichail. Keisersb. pr. 1510 29* lebe nach der ;
6) leitliche folge nach einem geschehen, vorübergehen, weg- allen weit. Si» rock spricA». 332; seine gäbe war eine silberne
gehen [tod). der substantivische dativ folgt wie im mhd. meist schale, sibcnzig sekel werd, nach dem sekel des heiligthtuns.
ohne artikel. 4 Afos. 7, 13 denn ein stern flbertriffl den andern nach der
;
(t) mit dem dativ der sache {substantiv, adject\v oder prono- klarheit. l Cor. 16, 41 ; nach laut der Visitation. Lltoer 6, 352',
men): mhd. nach mittem tage. Hartmann /w. 7230; nach der S.W. 6, 365; davon recht nach der lenge zu reden ril tau-
iiAne. Waltuer 7,28; nach töde. 35,5; nhd. noch dein essen, sent Wörter und bogen papier nicht gnuog weren. Acaic
prandio. Muhhelius 207; nach kurzen tagen, paulo post. tprichw. vorr. q'; si heyrathen nach keiner reichlbumb noch
Maaler 297'; nach kurzer zeit eilte ein reiter der höhe zu. adel. Frans weltb. 194'; zuvor (ror w/lnduny det getrichtt) hat
I'reytag ahnen 1,5; man nach dem und nach der pauss verkauft Aventin
gesiebt
nach durslos leil ist 'gut trinken. 1580. 69'; zue welcher (deutschen poesie) ich nach meinem
llorriiANn giseltschaftst. 173;
armen vermögen allbereit die fahne auffgesteckt Opitz poete-
spül unischluinmerl unter scherzen, rey 16 nevdruck; nach vermöge der begabung. Tsccbdi chron.
früh urwachl nach kurzer rast. Göthk 1,263;
122; nach vennög gemelter lehenscbaften. S. Münster cosm.
sie geht und kommt nach einer kleinen weile
so scluiell zurück. Wibland Oberen 5,12; 2t8; das sie ihre wiert allenthalben nach zimlicher bezalnng
zufrieden stellen, wie sichs gcbürt. Fronsp. 1,35';
ist ohngefehr ein jähr nach
IT (brief) dem vorhergehenden
wie herrlich golt im parndeis . . .
..geschrieben gewesen. Gellert schwed. gr. 77; den menschen anfengklich bescbuff
nach endung irdischen ungemachs. nach seinem bild. ii. Sachs 1,19,12 Keller}
H. Sachs 1,424,20 Keller: die doch weltkinder sein
ganti nach fleischlichem sinn. 1,348,21;
nach dem 1,459,23; nach dem leib-
zergengklichen leben.
und magst da ausi und ein spaciren
lichen todt. 1,476,33; noch unsers herren martel. Closener
und nach deim willen umb reüren. 1,26,16;
i:>, 17; der nach langem {nach langer leit) die herzogin fragen
ausz diesem boin so werde fleisch!
thet, niemandt wttsste, so für sie kämpfen soll. Galmy
ob sie undterschieden noch meim geheisch
32«; als ernach langem nachgefragt. (jOtthelf 19, 210; der werden ausz einem fleiscbe iwejl 1,27,33;
Lazarus ermahnete nach diesem {nachdem er dies gesagt) alle auf das ich wider frisch und trtj erwach
nach meinem mut. Himcwald liW. 1608 B2*;
ernstlich. Schuppius 752;
nach der groben pauren sytten.
Iiuch discm man inn d'herberg ging. W^LLsa ged. in 16. >h. 61;
• Fibchart gl. »chiff 886.
mit euch da will ich
nach deme, nach dem i.nachdem.
nach billigen dingen vertragen mich. Atrbr 3.293*;
ß) mit dem dativ der person : nach einem reden «. s. ».,
doch berührt sich derarti- dasz ihm gott hie zeilent dem leib und dort ewig der seelen
nach Vollendung seiner rede sprechen ;
ges mit 2,0,«; in Böhmen entzündete sich ein Jahrhundert nach zu allein guten helfen werd. proc. 2,10;
nach Luthern die tlamiiie des dreiszigjährigen kriegs. Schil-
wo Phönix etwa wohnt, wohnt, glaub ich. auch das gl&cke,
vor dem man nach dem ohr nichts wei»x und nichu weiai
IKR 8,33; der satte öf, da? kein bobste noch bischof einen nach dem blicke. Lo«ad 1,4,32;
andern noch im (nach seinem tode) setzen sol. Closener 19, 19. der lichter iorbeerbaum pflegt zwor gar frey tu swhao;
y) der dativ kann mU einem partic. prdter. verbunden sein, ein ieder mag hinzu nach tust und willen geben. 3.7,32;
entsprechend einem lat. ablativus absolutus. dativ der sache: er fand mich nach wünsch an einem einsamen ort. Simj^
nach versaumpter sach radten, post tempus consultre. Maaler nfudrufk; nach gelegenheit der zeit. 25»; wenn »ie
(1669) 149
297* nach genommncm nütlagiual. Frank chron. 1536. 157';
;
ihre sachen nicht nach weiszheit anzufangen wissen. Lakmans
nach vollendetem gedachtem scliarmützel. Fischart Garg. 1617 fabeln 34;
Uli 3*; nach verrichtetem gotlesdienst. Simpliciss.3lneudruck; was die kluge well
nach gelesenem diesem blatte, (iöthe 2:1, 18; zehn jähre nach nach sterblicher Vernunft für lauter ihorheit bilu
Opitz 1.23;
beendigtem bilde. 31,61; nach traurig verllossener zeit. 24,52; dasi euch ehret nach dem besten
nach liezahltem theurem lehrgeldc. 49,27; nach geendigtem nord und osi und süJ und westea. FLcain« 216;
; ; ;
grenzen eingeschlossen. 2, 344; weil wir die naturgesetze Schweinichen 2, 78 nd. n& des, später, nachher, mnd. wb. 3, 145'.
;
die zeit ist ihm noch unvergessen, ursprünglichen berufs nach kein dramatischer dichter. Platen
als seine mutter Dorilis 1847 5, 20 nd. nä des, je nachdem, städtechron. 7, 296, 4.
; vgl.
noch nicht nach seinem vater hiesz. Lessing 1,5; nachlängs.
ach war es, traun! nach deinem schwur gegangen, 2) mit accusativ räumlich, zu erklären aus dem begriffe: in
hätt man ihn nicht vor Jahresfrist gehangen. 1,12;
die nähe, hinan, zu etwas, wie schon das goth. nehv mit dem
ihr körper kann, ihren jähren nach, noch nicht ausgewach- accusativ verbunden wird: jah qvimands atiddja nehv razn
sen haben. 1,282; als ich aber zuletzt, nach meinem dun- (xal iQ%6fiEvos rjyyi<Te rfj oiyiq). Luc. 15,25; nach bett
kel, weder besondere aufklärung zu finden glaubte. Göthe
gehen. Elis. Charl. v. Orl. (1867) 438. 446 nachs gymnasium.
. .
;
24, 228 Wilhelm bat ihn, nach seiner kenntnis der personen
;
Zelter 5, 278; kehrten wir nach jenen platz zurück. Forster
und des hauses, diese angelegenheit zu vermitteln. 18,300;
reisen 1, 127.
er konnte nach seiner Willkür leben. 19, 101 nach einem
;
NACHACHTÜNG, f.
observatio, im kanzleistil. Frisch 1,8*;
alten herkommen. 24, 15 verwandeln sich die bilder gar er-
;
alles zur nachachtung rufen. Auerbach dorfg. 4, 8.
freulich, färb und form nach. 55,40; wie er sich zeit und
NACHACKERN, verb. nachpflügen: einem nachackern oder
umständen nach benommen. 60, 14; ein feld nachackern. Campe.
und nach dem tacte reget NACHÄFFEN, verb. wie ein äffe nachmachen, nachahmen,
und nach dem masz beweget
sich alles an mir fort. 1,25;
ohne umlaut : nachäffen Stieler 24. Aler 1426", s. auch unter l
alles nach maszen gebaut, alles nach Willkür bewegt. 1,160; und nachäffen n. ; nd. naapen Kramer l, 210". die construction
der stücke dem sittlichen und ästhetischen werth nach be- denen er selbst zu handeln anfängt. Lessing 7, 15.
urtheilen. 3, 532 b) mit dativ: diesem äffe äffen diejenigen minister nach,
lies uns nach laune, nach lust. 11,112; welche u. s. w. Bütschky Pathm. 905; der thor äfft dem So-
eine spaszhafte Weisheit dociert hier ein lustiger doctor krates nach. Moritz bei Göthe 28, 454 Hempel; andere stiegen
blosz dem namen nach ernst. 11,105; auf die kanzel, wo sie dem prediger nachäfften. Schiller
sie (Phantasie) giebt den dingen nahmen 7,230;
nach willkühr und bequemlichkeit, hier lernten sie der willigen natur
vermenget wesen, form, Verhältnis, ort und zeit, das handwerk nicht, ihr ängstlich nachzuäffen,
bestimmt den platz und werth der bilder nach den rahmen. nein! das geheimnis ab, sie selbst zu übertreffen.
Wieland 2,115; Wieland 10,80.
der Sarazen (den reichen steinen nach, 2) transitiv, a) mit accusativ der person: nachgeäffte jung-
die hoch auf seinem turban blitzen, fern facet. 420.
ein mann von Wichtigkeit). 22,158;
b) mit accusativ der sacht: viel leute nichts als grosze dinge
und so entgieng Agathon aus welcher er
. . einer gefahr, nachzuäffen suchen, maulaffe vorr. ; weil jene Wirkungen der
seinen gedanken nach, sich nicht zu theuer loskaufen konnte. menschlichen natur kaum scheinbar nachgeäfft werden könn-
1,35; seinen begriffen nach. 1,74,76; seiner einbildung nach. ten. Göthe 20, 167; man äfft {beim ackerbau) die natur nach.
1, 78. 211 ; einer alten sage nach. 2, 47 16, 205 ich . . soll mit erlogenen zügen, durch erborgte kleider
;
thöricht herz, die äuszere gestalt jener erhabenen person nachäffen. 14, 211.
das sieg und ehre miszt nach dem erfolg.
• Uhland 1879 3,16; 221; der alte Moor: drei monden schon hab ichs tauben
felsenwänden zugewinselt, aber ein holer wiederhall äffte
wo Ivo gewohnheit zu rasten pflegte. Freytag
nach alter
meine klagen nur nach. Schiller 2, 167.
aftn«n3, 23; techn. nach dem faden: das holz der länge der
c) mit dativ und accusativ:
fasern nach bearbeiten, da man solchen folget. Jacobsson
wenn gern ers jener einen
3, 115" nach der schnür richten
; eine mauer nach der ab- :
gesteckten schnür in die höhe führen. 1, 115*. mit adj. — nachäffen mögte. Gökingk 1,18;
nun, geistliche braut (nonne beider einkltidung), seien sie ein
oder pron. dativ : allem nach erhieltest du meinen brief nicht.
junger äffe, der seiner mutter, der würdigen frau oberin,
Hölderlin Hyp. 2, 67 und solchem nach äuszern sich andere
;
alles nachäfft; äffen sie nach dem alten äffen in allen seinen
bedenklichkeiten. Lessing 12,176; diesem nach hielt er sich
lügenden, klosterspiegel (1781) 82, 2 bei Wander 3, 823.
seiner Verbesserung versichert. Wieland 2, 264; nach dem
NACHÄFFEN, das nachäffen, nachahmen: das teuffelische
n.
(je nachdem) das glükke fällt. Fleming 112; der prinz: und
nachäffen. Luther tischr. 268'; und soll man auch wissen,
der graf? er stehet in dem rufe, sich so etwas nicht zwei-
das die gantze poeterey im nachäffen der natur bestehe, und
mal sagen zu lassen. Marinelli: nach dem es fällt; ohne
die dinge nicht so wie
sehr beschreibe wie sie sein, als
zweifei. Lessing 2,147; herr Dusch hat es für eine bosheit
sie etwan sein köndten oder sollen. Opitz poet.
neu- 13
erkläret, aus zwei oder drei fehlem das ganze zu verdam-
druck; diese {mimische naturgabe) zeigt sich aber in unwider-
men, nach dem die fehler sind, mein herr Dusch! 6,202;
stelilicher lust des nachäffens fremder Charaktere, gestalten,
ein unhiegsamer F* will kühn wie Milton singen,
nach dem er richter wählt, nach dem wirds ihm gelingen. bewegung, spräche. Göthe 22,172; sehr plump war unser
1,101, nachäffen, auch die fremden originale wenig liebenswerth.
vgl. nachdem; und der Wahrheit noch viel
diese leute sind Freytag bilder 3, 270.
schädlicher, als die, die sie so sinnreich generalpächter des NACHÄFFER, m. der nachäfft: nacheffer Stieler 24.79.
menschenverstandes, ich weisz nicht wem nach (nach wessen Aler 1426'; die verschrobenen nachäffer Karls. Gökingk Nie.
Vorgang) nennen. 10, 100. leben 73; selbst ein Mäcen, ein unterstützer der wissen-
; ; ' ;
teutschcn. Philanükb 1,6S3. die kQnatler) iMchtwitoH totoa. %414: weoo man Mfl, im
NACUAFFIN, f. nachafftrin: die kunat, die nacbaffln der künstler aboM 4m
ÜdkUr, oim im 4ickter itow im»
natur. Schottkl loo. künstler nach, lo kann diese« iwekri«
NACIIAFFISCH, adj. nachäffend: nachafOsch Stiklek 24. der eine macht daa werk de« »aimw S
NACi(AFFUiN(j, f.
das nachüjftn, du nachäfferei, nachahmung: gegensUnde seiner DactotoMto|^ oim •!• totol toÜ« «Umr-
nucbaffnng Stiklkr nachüffüng Fiisch 2, 13*.
24. Aler 1426' ; M gegenaUnde der naftotowfc «nI im «tot «Mkbot «on
Hederich t06<i; weil die pueterey eine nachaffung der natur. dem andern die art und ««Im MctoaatoMa. 4, n» (artm
M*NMAnN anm. tur poeterey 147; ohne ttogHllicIu; nachaffung besug auf diese sttlU bemnÜ Hcaoea 4, 190 einen nactotoM« :
anderer poetcn. GOntrer «orr. 4; die nacbahniung wird nach- heiszt, wie ich glaube, den gegenständ, iu werk dM M-
affung, wenn der scbUler alles nachmacht. Kant 7, 181 ; gegen- dem nachahmen einem nactoluBen aber, die art «ad
;
llieiU kann ein anderer .. mit allen zur pantumime erfurder- von dem andern entlehoea, dleteo oder einen
lichen gaben in einem so hoben grade beglückt sein, dasz gegenatand zu bebandeln); aber der chnstliebe diclMcr, im
er uns in denjenigen rollen, die er... nach irgend einem ibm (dem Datiä) nachahmt, muat fOrcbtcn, tick g« w4>
guten vorbilde spirlet, von der innigsten empflndung beseelet herunter zu lassen. KLoprroct 7, &4
scheinen wird, du doch alles, was er sagt und thut, nichts •ar aMOMhan,
als mechanische nachaffung ist. Lessing 7, 15; kleinliche nach- die, den uusterbllchan aMbtaabaiaD. tkUr« «I« «r rfad,
hau er Mbaubar. Mm«iai 4,CII
affung groszer formen. Götue 44,276; ein andres ist die nach-
unsterblich unser geUt, uostarbllchao bafreundi.
affung, zu welcher die natürliche allgemeine thatigkeit des und, ahmt er g6iiern nach, bestimmt ta fdiur«»«««.
menschen durch einen bedeutenden künstler . . zufällig an- WoHumf.M.
geregt wird. 22,217; nachahmung der gesin-
alles andre {als Neben dem dativ der person steht die nfkfmkmU mdm
nungen, deren ausdruck anmut und würde sind) ist nachäffung mit Präposition in: und sie (äffen) können ihm (naaritoi)
und wird sich als solche durch Übertreibung bald kennt- nachömen allem, dasz inen
in iraer mAglicb Fnca*«T
iaU
lich machen. Schiller 10,123; die nachäffung aller stände bienenk. (1580) 146'; glaube nicht, du ich dir disfalls im «caif*
(durch die masken auf der redoute). J. Paul Titan 2, 101 selber ; sten nachöhme, obwol du mir sonst in allen andere wcfcca
rezensiren ist schlechte nachaffung. 33,60 Hempel; vor ein wahres und unscbeltbahrM ezempel dienest Boracaat
um seltne nanien ist jetzt oft bei uuren notb; hochd. kam. 67 ; ihr ahmt, aagt er to den Christen, nur den
wer aber einen wünscht zu haben,
Juden in ihrer bilterkeit und wnth nach. KLortroca tt,337':
bei dem ihm nicht nachAffuDg droht,
der iit'nne spiiien kiiaben die kleinen sultanen, seine vasallen oder Statthalter, ahmieo
Judaü Ischariuth! Lancbkin 1854 2,378. in allem diesem seinem beispiele nach. Wieu^naS, 145; dit
NACHÄHEKER, nachahrer.s. Selbstgespräche, worin die geacbichtscbreiber den poetea ta
NACHAHMBAR, adj. was nachgeahmt »erden kann: nach- gerne nachzuahmen pflegen. 1, 51.
abmbare gestalt, bewegung, Schreibweise u. 5. w. b) mit dativ denn weil dis werck..cia kOsl>
der sacke:
NACHAHME, f. nachahmung: es ist auch kein beispiel, lieb werk ist, ometen sie im nach. Li;Tata 4, 131*; and toto
das zur nachahme reizt, wenn ich anführte, dasz ein viertel dem leuchter Mose nacbgeömeU 2M'; des OKmm aad im
seiner amtseinkUnfte das erblheil der dürftigen war. Störs Penelope ehe war nach zu Omen billicb anfeaoa. FiKaair
2, 127 (die ausgäbe von 1706 i, 59 hat nachahmung). ehi. 26;
NACHAHMEN, verb. imitari. das wort tritt als nachomea ahmt ihr {der natur), nicht schleckt«*
2) intransitiv, a) mit dativ der person: der allen andern den deutschen dichter von .tlleui verdacht, dast
nachohmet und irer spottet. Luther tischr. 292'; die esels- ihnen den andern nacbgeabnit habe. Wiklas» ia,lM;
kopf ohmen nach guten künsicn. 179*: Flandern folget und doch warum ahmt er auch iut FraakrvtclM Sichler,
(ihmet inen nach. 416'; wann du mir nachahmest, so wird iut Engelland« so uaablis«!« aadi? Euntvca tS.tn;
es dich viel zu spat reuen. Simplic. 480 neudruck (KeU, 1, 841, 34) die einwohner von Girgent bilden sich aaf dea raf der (Ml-
mun ahmet gewisz keinem nach, den man nicht vor vortref- freiheit.., tu welchen ihre vorfahren gelaagt, sehr viel
lich hiilt. Liscuw Itl; nenne mir ein so geschicktes thier, ein, welche sie nachzuahmen trachten. GOrit 37, f3;
VII.
; ; ;;. ; ; :
die junge frau stand mit den schönen kleidern und klei-
. .
einen dichter, dem die schreiende bewunderung seiner klei-
nodien vor dem spiegel und versuchte alle die herrlichkeiten. nen nachahmer weit mehr geschadet hat, als die neidische
die kleinen mädchen . . nahmen die putzstücke, die sie weg- Verachtung seiner kunstrichter. Lessing 1,150; der glück-
legte, und ahmten die mutter nach. Klinger 3, 92; hätte meine liche nachahmer eines Mosheims. 131;
Clarissa nur länger gelebt! sie wurde sehr nachgeahmt und dichter, so bist du kein Deutscher! ein nachahmer,
hatte mich sehr lieb. Marg. Klopstock (Klopstocks werke 11, 197). belastet vom joch, verkennst du dich selber!
Neben dem accusativ der person die sache mit in so möcht :
Klopstock 1, 181.
ich doch auch darin meinen könig nachahmen und euer NACHAHMEREI, das nachahmen, die nachahmungssucht
f.
Sachwalter sein. Göthe 15, 22. dessen kleine seele an der sucht der kleinigkeiten siechet,
b) mit accusativ der sache: also ohmen nach die kätzer an dieser lust und liebe zur nachahmerei. Klopstock 12, 406.
gottes wort. Luther tischr. 67'; ich fing an meiner alten NACHAHMERIN, f. imitatrix : tugend ist nachahmerin got-
(genetiv) kargheit nachzuöhmen. Simplic. 404 neudruck {Keller tes. Schiller 1, 62
1, 729, 18) denselben nahmen (Courage) ahmten (var. ahmten)
; du, tugend, strahlest zur seite
andere nach (nannten mich gleichfalls Courage), ohne dasz sie deiner nachahmerin. Wieland 6,13 Hempel;
dessen Ursprung wüsten. Grimmelshausen Courage 187, 4 Keller; weihe sie (die dichtkunsi) geist schöpfer, vor dem icli hier
still anbete,
deren (der Deutschen) tugend obiger ausländer nachgeüraet.
führe sie mir, als deine nachahmerin, voller entzückung
BüTSCHKY hd. kanzl. 415; das du nicht meiner Sünden, son- voll uusterblicher kraft, in verklärter Schönheit entgegen.
dern den weg meiner verlihenen gnaden nachöhmest. 102; Klopstock Mess. 1,11.
alle unsere kräfte reichen nicht einmal hin, das nest eines (Leipzigs mode) war stets nachahmerin, doch im nachahmen neu.
Zachariä renomm. 2,124.
kleinen vögeleins nachzuahmen. Bode Jlfontai^ne 2, 104; wenn
Virgil diegruppe Laocoon nachgeahmt hätte. Lessing 6, 421 NACHAHMLICH, unnachahmlich.
adj., s.
der mahler soll nicht allein das nachahmen, was der dich- NACHAHMUNG, die handlung des nachahmens
f. imitatio,
ter nachgeahmet hat, sondern er soll es auch mit den nehm- und das nachgeahmte Vorbild : nachöhmung Schottel 390 aus
lichen zügen nachahmen. 6,446; denn wird itzt die mahlerei Hirschbergs Verdeutschung von Sidneys Arcadia v. j. 1629 in der ;
überhaupt als die kunst, welche körper auf flächen nach- nachahmung kann das nachgeahmete . . gleichsam eine andere
ahmet , in ihrem ganzen umfange betrieben. 6, 380 nachge- ;
natur annehmen und etwas eigenes werden. Winkelm/vnn 1,245;
ahmte leidenschaften. 12, 78 ferner bringen auch die künste
;
das Urbild ist der bäum, die nachahmung sein schatten und ;
vieles aus sich selbst hervor, so konnte Phidias den gott dieser ist immer bald zu lang, und bald zu kurz, wie die
bilden, ob er gleich nichts sinnlich erblickliches nachahmte. wahre gestalt des baums. Klopstock 12, 117
Göthe 23,246; der ununterrichtete sieht sie (die natur) bald nachahmung ist nur gut, wenn man
was bessres sagen will und nicht kann. Gleim 5,331;
so bald so an, und jeder ahmt sie auf seine weise nach.
243; der karakter der ungeschminkten Unschuld, welchen sie ihre (der kunst)nachahmung, sagt man, erstrecke sich auf die
so unverbesserlich nachahmte. Wieland 1, 215 ganze sichtbare natur. Lessing 6,388; wenn indesz dichterund
nur selten ward die natur von dem Griechen künstler diejenigen gegenstände, die sie miteinander gemein
nachgeahmt; er stellte sie dar. Klopstock 2,217. haben, nicht selten aus dem nehmlichen gesichtspunkte be-
a) neben dem accusativ der sache die art des nachbildens: trachten müssen: so kann es nicht fehlen, dasz ihre nach-
in, mit, durch: als man nachzuahmen
diese Säulen in stein ahmungen nicht in vielen stücken übereinstimmen sollten,
anfing. Göthe 38,164; die dichteren augenbrauen eines an- ohne dasz zwischen ihnen selbst die geringste nachahmung
dern mit einem gebrannten korkstöpsel nachahmen. 25, 352 oder beeiferung gewesen. 6,421; das vergnügen über die nach-
durch ein pfeifchen die töne (der vögel) nachahmen. 18, 64. ahmung, als nachahmung, ist eigentlich das vergnügen über
ß) mit accusativ der sache und dativ der person: die geschicklichkeit des künstlers. 12, 78, s. auch unter nach-
ei! ei! er denkts den menschen nachzuahmen. Göthe 12,203. ahmen 3, a; vor allem, was man poetische nachahmung nennt,
statt des acc. ein relativsatz: habe ich grosze hochachtung. Herder 3,190 Hempel; sollt zwar
jedoch, was kunst und fleisz vergeblich unternahmen, nicht zur nachahmung, doch zur nacheiferung reizen. Göthe
gelang der heiszen sucht, den groszen nachzuahmen. 26,49; das gröszte meisterstück der deutschen baukunst, das
Drollinger 51. sie täglich vor äugen haben . . . wird ihnen nachdenklicher
das object wird durch einen relativsatz ausgedrückt : nach-
c) als ich sagen, dasz der grosze geist sich hauptsächlich vom
ohmen, was es sey . . nach ohmen und thun, was man von kleinen darin unterscheidet, dasz sein werk selbstständig ist
einem andern sihet. Luther tischr. 55'. 67*. ... da der kleine köpf durch übelangebrachte nachahmung,
d) mit sächlichem subjecte: suche für deine thränen ein seine armuth und seine eingeschränktheit auf einmal mani-
äuge , das sie nachahmt. J. Paul Hesp. 2, 168 ; eine spiegel- festirt. Göthe an Röderer vom j. 1772 (d. j. Göthe i, 316) aber ;
wand (im marionettenkasten) ahmte die lebendigen szenen des schon durch blosze Vertraulichkeit mit dieser menschenklasse
kastens (die tanzenden puppen) täuschend nach, so dasz jeder und ihren gesinnungen, wenn sie ihn (den prinzen) auch
wahre puppen nahm. Titan 2, 104.
die bilder (des spiegeis) für nicht zur nachahmung hinrissen, ging die reine, schöne
4) intransitiv und
nebeneinander: sie müssen nicht
transitiv einfalt seines Charakters . verloren. Schiller 4, 267.
.
das werk, sondern dem meister nachzuahmen suchen, wenn Mit beigesetztem genetiv des nachgeahmten Vorbildes : einfache
sie selbst nachgeahmt sein wollen. Lichtenberg 4, 211. nachahmung der natur. Göthe 38, 180 die kunst erfüllt ihren ;
NACHAHMEN, n. das nachahmen, die nachahmung: sonst zweck durch nachahmung der natur. Schiller 10, 23 der ;
ist es alles ein nachomen, wie die äffen thun. Luther 3,58; lebendige begriff von der bildenden nachahmung des schönen
abgötterey komt vom nachomen des rechten gottsdienstes. kann nur im gefühl der tliätigen kraft, die das werk hervor-
tischr. 66" bleiben wir, die wir sonst alles um uns her
; warum bringt, im ersten augenblick der entstehung stattfinden.
nachahmen, wo das nachahmen ehre brächte, zurück?
hier, Moritz bei Göthe 28,456 Hempel; der weise Grieche hatte sie
Jacobi 6, 184 dennoch sind menschen dieser art auszer uns,
; (die maierei) blosz auf die nachahmung schöner körper ein-
was die ideale im Innern sind, Vorbilder, nicht zum nach- geschränkt. Lessing 6, 380 die lithographischen nachahmun-
;
ahmen, sondern zum nachstreben. Göthe 20, 164 das princip ; gen derselben (Dürers originalhandzeichnungen). Göthe 28, 825
der griechischen kunst . war kein wiedergeben und unmit-
. Hempel.
telbares nachahmen .. des sogenannten realen, sondern ein Die richtung der nachahmung durch in: das gesetz der
schaffen von innen heraus. 0. Müller handb. 468. Thebaner, welches ihm (dem künstler) die nachahmung ins
NACHAHMENSWERTH, adj. nachahmungswürdig: so schie- schönere befahl, und die nachahmung ins häszlichere bei
nen mir fugenden, welche ich an den Stoikern hatte
die strafe verboth, ist bekannt. Lessing 6, 382.
rühmen hören, höchst nachahmenswerth. Göthe 24, 53. vgl. NACHAHMUNGSGABE, f. natürliche anläge
zur nachahmung:
nachahmungswerth. seine nachahmungsgabe überstieg allen glauben. Göthe bei
NACHAHMER, m. imitator: der urheber dieser schrift . . Campe 3, 390*.
gibt auf dem titel vor einen nachahmer des hn. m.
sich NACHAHMUNGSSUCHT, f. die sucht alles nachzuahmen.
Sievers aus. Liscov 100; die nachahmer des Sokrates. Wie- Götter 1, 306; nachahmungssucht ist sciavensinn. Wander
land 19,164; es gibt künstler und liebhaber, welche wir die sprichw. 3, 823.
,
antn. lu Cie. off. 2, 2H. . tf« küi «teil la ftardcl. Rmmw fW. Wt».
NACUAIlMUNCiSWKHTH, ad), naehahmungtwürdig. liuco •ieh her, Iteb« (ocbt«r, aieli kcr! wie doch das MdMrttl!
«V. ntag. 6, M; au Bchienen mir die tugenden, welche ich diese »lim und dieMt Uoa! 'pat dr« alteo Lyk! namr-
•D d«n Stoikern hatte rühmen hören, hücbtt nachahmung»-
werth. ÜÖTHB 24,63; su sind «ie (ftmälde) doch nicht in allen
kennbar.' Eireit 11, m
mit UM», §Ukk «rtes nch tUnm
theil 1, 67S (mAm mkd. ttod er artet aick des Hyp ktän- w
stUtken nachahmungflwerth. St, MS HemptL taal 2,(07,3); er wird Minem nur akhl mmutm, m»
NACHAnMl)N(;SW(JHi)l<;, adj. daiulbe. Klinckh 8,30. patriuabit Stielkr W;
haben die alten die oluva
es MMr
NACHAHNDtK, m. naehempfinder, nachfolget: PInton dem die sonder iweifet weil die McaMfeM
göllinnen grxehlet,
allen nachuhnder der alten physiker. \ohh antisymb. I,8fl0. durch diese gliedmaszen den gottcm Mckwtea, die dar
NACHAHNKN, verb. einfaches, dem »hiuAn {l,\M) tu grunät menschen gebet und anliegen zwar h§nm, alMr aidM A$m. n
liegendes ahnen ähnlich sein, gleichsehen, steht in der /immer, Sciiuppius 666; wie man .. seinen fßktB <ig—actaft— ntk
chron. z,'m>, VI (dann man wesl wo!, wes« das kindl wan und arten solle. Smpl. 1,14,34 K.;
wem es ahnet), so dast nachahnen lundehtt wol bedeutet: solches blui ••II NiiMrr eiieni tnftad
ähnlich werden oder handeln wie {dativ) , nacharten, sodann und aller abnea lob aacbarua ia der iaaead.
nachfolgen, nachmachen, mit nnciiahmen »ieh berührend, alt A. Carra»* l«» 1.««:
dessen verderbte form es doch schwerlich aufzufassen ist. bei einem gutien birten aol fvaakMr rlcklar mcImIM.
ein
Ales 142«' wird nachahnen {falls es kein druckfehler itt) durch BuTscHKY kansL 496; wir arten uiiaw— aeHtfer pr akk«
imitari übersetzt, vgl, nachahnung. indem etliche diesem, — nach, wenn wir es una für eine aelwda acliea, «Manr
etlidie jenem planelm und dessen würkungen nachahnen. brüder Schwachheit ein wenif nachnMakaa« Näm. M; §»
BuTSCHKY Pathm. 413; doui stolzen cavulier nachahnen. 480; ist er denn doch seinem vater nadifeartat? Tocs tl, IM;
anderer cxempel (dat.) nachahnen. 33t es ist schwerer, et- ; dein und der ki-ckpn mama iiarhahaMSdea M«lH«fclMa Ii4r Ick
was neues zu erüiidt-n als dem erfundenen nnchahucn, und gern mich von manchem genannt. oaa Lmim t.TB;
demselben etwas heisälzen. 522; es mus einer entweder wollen wir lieber ihnen auf der scbOnem feite nachartca.
ihnen nachabnen, und tubn, was si tuhn, oder ihnen feind J.Paul b4,l3 Hempel; einem an wuchs, Ingend «.*.*. nacb-
und gram sein, hochd. kanil. :t<i8.
ortcn.
NACHÄHNLICHKN, verb. ähnlich, täuschend nachahmen, nach- 2) der handlungsweise eines andern nachfMft*:
bilden: bilder, durch gescblilTene glüser wirklichen gestalten wenn nun Ich (Jenu) meine htnde
nachgeübnlichet. Voss ^akesp. 2,626; lu euren fOnen wende,
ich Tand das abbild seinem urbild zug fQr lug
mögt ihr mir wol nachartao,
meist glOcklich nnchgefihnlicbvt. Rccekrt ged. 1S47 608.
einander selbst aufwarten. A. Gbtpbics 2, Itt.
NACIIAIINIING, f. nachahmung. Dutschky Pathm. 622, siehe NACHARTUNG, A das nacharten SriEteB «a. Htataio IttT;
nachabnen die nachahnung des lasters. Scnuppius
; 84». die erblichen merkmale der abstammung (M iMfWa), wenn
NACHÄHREN, verb. die ähren {s. aber, ühre) nachlesen, sie mit der abkunft einstimmig sind, heistea Mcbartoofea.
spriehw. es istbös nacbUhrn, wo er geschnitten hat Acni- Kant 10,26.
coLA 106\ Eyring 2,346. NACHÄUGELN, verb. sArtlids nackbHtken:
NACHÄHHEN, n..* alsdann (wenn der acker 1er und abge- band den weisen, welchen Wilhelm ailkt«,
(ftiichen)
reumpt) das nacbtihren vergönnt sein soll, «eisth. 6, 28<S. band und ftugelt' ihrem llebling nacli. ll6LTt ta Halm.
NACHAHREK, m. ährennachleser : dasz die nachührer (nach- NACHBACKEN, verb. inir. nach einem baeke»; Inns. eis
ttherer Fhank 1, 42') auch etwas linden. Agricola 317*. gebdek naehtJmen, naek formen durch modeläeren oder bmmmm:
NACHALBERN, verb. die albernheiten eines andern nach- der berühmte architect und modellierer Chigi hatt* ea (Üt
ahmen. Stielbr 33. Statue des heil. Pasquino) wirklich nacbgebacken. J. P*n fitoa
NACHALTEN, verb. im altwerden folgen. Stieler 37. 1,22; er liesz sich und den kanzler in wachs
NACHALTEST, adj. zweitdUest: der nachälteste bruder. Hesp. 2, 12.
V. Lang mem. l, 14. NACHBANN, m. tm lb.;aArA. m {eAairrcAl,
NACHANtiELN, verb. hämo captare. Oberlin 1097. der kldger anspruch auf gemsse eniNaAauii tea ükm hitr- «ad
NACHARBEIT, f. hernach geschehende, spätere arbeit. Frisch Weinschenken der stadt {Aug^urg) machen konntt. ifddfKkraa,
1,32*. GÜTHE24, 173. bergmännisch die arbeit, welche ein berg- 6, 397 anm. 4.
mann nach oder ausxer seiner ordentlichen schickt verrichtet. NACHBAR, m. coa/inu, ttctati«. sdkaa aiU. k$mm l winm-
Chemnitzer bergm. wb. 326'; die arbeit, welche in den folgenden zelt nAchbAre, nächbAr {md. nAbAr) vor statt dtr «aüca fmm
Jahren, wenn eine dureharbeit geschehen ist, an dieser zur völligen nAchgeböre, nftchgebfir (5. nachgebaur) und das ilUrt nkeh-
ergänzung vorgenommen wird. Jacobsson 3, 114*; nachahmende baür, Schwab, alem. nachbur hat sich Ws im 11^ >• •*! nacA
oder nachgeahmte arbeit. Stieler 49. Frisch 1, 32*. bis ins 18. jahrh. hinein erhalten, da noch MwilbMr mkem Am
NACHARBEITEN, verb. l) intransitiv, nachträglich arbeiten: nachbahr gebraucht, das sreiU gUed its warU» hat al«r scfta«
er liesz von den . verschiedenes nacharbeiten.
. . kiinstlern im 16. jahrh. (zunächst md.) den ton veriore» «ad sfaA s« bar
GöTHE 24,177. mitnach einem vorbilde arbeiten, ihm
dativ, ber rerJtörj«; nächbar nachher, ntedetrh. aabcr wyer {m mlh ,
nachstreben: dem meister nacharbeiten, üahzel iessing 2, hiS; 2, 666. 3, 803), nd. naber neber neiber. daaeke» ersckoal dardh
an etwas nacharbeiten, nachhelfen, nachbessern; weidmännisch entstellung des ersten gliedes im t&. — 17. jaktk. mkk dir fmm
auf der führte nacharbeiten, auf der fährte suchend nachfolgen, nachthaur, nachtbar. s. Lkxbr t, &. DtErtNB. fl«»*. I4l*. «nT,
$. unter nachhangen 2, a. nor. gl. 107*. 8W. brem. wb. $, 211. aiad. 3, l4Si*. .
«• «rafslir
2) transitiv, ein muster arbeitend nachbilden (alieujus operas fotgt das vori wie im aUi, der itortai «ad it bwa ri dir iiaa f
imitari Stieler 49) etwas na^arbeitend verbessern oder nach-
; (teu, im plural ist tt «Wr faa« te die «teacfc« Umptnltm;
holen, einbringen : wie ein kriegsmann, der in einer schlacht dock gebraucht noth LoTin «•mnAbmI ilavftni ptar«^ dte MC^
ehr und gut sampt einer gruszen beut nacharbeitet. Atrer bar, der nachbar s. «h«ma Roiunnuetii «. «aMl.
k. 6,415*,
proc. 3,3. nacbbar ist nua mmtn§mtlil mu itm aU. nack^ mtkt «ad
3) reflexh, mühsam nachstreben: es war, als wenn sich bauer, das m
dieaar mmfmiH $ * moeh die «I» lidMtaaf aa«
ihm die musik über das nieer nacharbeitete. Tiecr 4, 346. bauen 'jidk a««krla«aM, M*n««' fhthM: diriilwi Uw , am-
NACHARBEITEN, n. : da denn das nacharbeiten, das rein- wohner. LocAO 2 mcitr Mfale n
IM das «art riOät mf «a
bilden der exemplare eben wieder neue anstrengung, neue nabebauer, giebt dem banea «kar St ftaddritaf eaa «a<|^aar»:
aufmerksamkeit verlangte. Göthb 23, 30. nachbar heirt ein nahebaner: gar f« ••'j****'**^»
NACHARBEITER, m. einer der nacharbeitet. der b«y nacht in» nachbar* bette baaai «waa aaaraa iaar.
NACHÄRGER, tn. nachträglicher ärger: dazu kam die lei- t) haut aier wakmumf aatrmm adarn tttmthtmm
desafii
dige politik, die trauer um ein liebes gestorbenes kind, und andern ist, dar ndcMe: aadftaar, dar aack bey
9ft feradet«
ein alter nacharger. H. Heine (1878) 2, tl. wonende, Wt', eia aackkaar tkal dea an-
eicin««. Maalir
NACHÄRTELN, verb.: naehartlen, imtlari Frisios 660*. dren das. Mi»RBtKMaw»s.2r; aeta aackper. Scnatin Aaaid
NACHARTEN, verb. 1) in di* art schlagen, timet andern 8'; nachtbchr Carf. 71*; aad cia jeder auckl bakca aolla
; ; ;;
: ; : ;
dort darf der nachbar nicht dem nachbar trauen. nachbar zu nachbar. Schiller 4, 78
Schiller Teil 3,3; also redete mancher, gewandt zum anderen nachbar.
seinem nachprn österr. weisth. 6, 113, 6 (vom j. 1603) Voss Od. 10,37.
wer Zwietracht zwischen dir und deinem nachbar stiftet. 6) der einem {genetiv oder dativ) nahe steht, dessen nächster
RücKERT brahm. 4,37; und freund ist: der freigebig ist und seinem nechsten gern
wer sinnet aufs verderben gutes thut, der ist ein nachbaur gottes, ein nachbaur den
des nachbars, dessen haus läszt gott den nachbar erben.
ebend.;
menschen, enilium rnelancholiae 150.
hatten wir einen nachpuren, der wolt seiner tochter ein 7) von leblosen, nebeneinander befindlichen gegenständen: der
man gen (geben). Th. Platter 20 B. ; der starke genetiv und bauch und die schäm sind einander nachpauren. Alpinos
dativ auch mit ausgelassenem artikel: Vergil 163';
aU wann der wind ein bäum umbreiszt,
den hag, wo nachbars Lotte der ein andern mit niederschmeiszt,
zur veilchenlese Isam. Matthisson 1802 18; das sie beid nicht allein verderben,
sonderlich jetzt zu unser zeit, da man mit mehr und an- sondern viel jung nachbar mit sterben.
Rolleishagem froschm. Zz 8'
dern leuten zu reden hat, dann mit nachbar Hans. Luther
ihn (den bergkrystall) sah ein knahe, der ihn zu sich steckte,
5, 172' ; von nachbar zu nachbar , s. unten 5 in der anrede ;
den edlern nachbar (diamant) kannt er nicht.
hast du gehört, nachbar Stilling, dasz dein Wilhelm, der Rahler fabellese 1,226;
Schulmeister, heurathet? Stillings jug. 8; nachbar Stähler! ein mönchskloster schaute . .
der schatten des todes steigt uns täglich näher. 6 der genetiv ;
vom hochgebirg nieder ins tbal,
ein nachbar des himmels. Langbein (1854) 2,204.
kann in solcher Verbindung auch flexionslos sein:
wir sind von gottes gnaden 8) von verwandten gedanken. Moser zu Franz: der gedanke
zu gast geladen gott weckt einen fürchterlichen nachbar auf, sein naine heiszt
in nachbar fucbses haus. Herder 1,340 Hempel. richter. Schiller 2, 184 {räuber 5, l).
plural : die nachbauren. buch d. liebe 289, 4 ; liebe freund und eine grosze rolle spieltnachbar im sprichworte s. Simrock
9)
nachbauren. Bocc. 153'; gute liebe nachbauren. Garg. 202';
wenn brüder eins sind, und die nachbarn sich lieb haben.
390/'. Wander 3,823 — denn ein nach-
834; hier nur einige belege:
bar ist besser in der nehe, weder ein bruder in der ferne.
Sir. 25, 2 der frag seiner nachpaurn zwen oder drei. Agri-
;
spr. Sah 27, 10; ein guter nachbawer ist ein edel kleynodt.
COLA 34'; deiner freundt, gsellen und nachtbauren. H. Sachs Agricola 137; ein guter nachbaur ist ein teurer man. Frank
3, 3, lo'; du machest uns zur schmach unsern nachbarn. 1,143'; es ist nicht über einen bösen nachbarn. 78'; ein
ps. 44, 14; er kompt heim, beruft seine freund und nacht- böser nachpaur ist ärger dann der schaur. 144'; also regie-
bauwern. Reissner Jerus. 1, 97'; den stock {brunnenstock) haben ret bruder Neidhart an allen orten, aber es soll nicht seyn,
die nachtparn . . aufgericht. Tucher baumeisterb. 174, 26 das ;
dann mit nachtbarn richtet man häuser auf, pflegt man im
ist geschehen auf begerung der nachpern. 319, 7; raorn- Sprichwort zu sagen. Creidius 1, 331 ; der teutsche spricht
drisz kamen die nachbaren in der stat und sunst vil volcks es sonsten sprichwortsweise also aus . . man solle warten :
aus der stat die licht (leiche) zu beleiten. F. Platter 164 B. bisz einem {sie) der nachtbar lobe. Simplic. 1, 2, 31. s. 244
do kamen wir um mitnacht (um einer damoisellen zu hofie- {Keller 1, 365 var.); die alten haben im Sprichwort gesagt:
ren) und schlug man erstlich die drummen, die nachburen Francos amicos habe, non vicinos. woher dieses Sprichwort
in der gassen ufzewecken. 222. seinen Ursprung habe, hab ich biszhero nicht können er-
2) gemeindeangehöriger, mitnachbar, convicaneus. Diefenb. gl. fahren, allein ich halte darvor, dasz es unterweilens rath-
149'. nov. gl. 112'. Spiesz henneb. idiot. 168. Lessing 10, 59 nennt
sam sey, dasz man seine brüder und Schwestern zu freun- ,
seinen ihm dem namen nach unbekannten gegner 'nachbar', weil den hab, aber nicht zu nachtbarn. Schuppius 234;
er weisz, dasz er mit ihm in demselben orte wohnt.
wie es noch gibt die täglich red,
3) dessen grundstück oder gut an ein anderes angrenzt, feld-, das man spricht: wir sind nachbarn nach,
garten-, gutsnachbar: wir schöpfen wasser aus aim bach.
FiscHART glückh. schiff 1099 Kurz;
ein jeden dunckt, seins nachbaurn flachse
viel besserdenn der sein aufwachse. besser daheim viel kummer leiden,
Waldis Es. 2,49,49; das du magst böse nachbaurn meiden.
Waldis Esop 2,97,18;
nachbarn weinherg graben.
als sollet ihr des
Göthe 47,125; eskann der frömmste nicht im frieden bleiben,
der Verwalter gehört meinem neuen nachbar, der das schöne wenn es dem bösen nachbar nicht gefällt.
Schiller Teil 4,3;
gut gekauft hat. 20, 42
ein leider nachbar ist ein leid, dem du nie fliehst,
seit irder neu apt und her, das leider jeden tag du durch dein fenster siehst.
ich bin eur klosters nechster nachper. fasln, sp. 209,33. RüCKERT brahm. 4,37.
4) angrenzet an einen ort, an ein land: NACHRAR, adj. dem lat. vicinus nachgebildet : ein nachbarer
bei gott und nachbarn lieb ist rechte landeslust. krieg, bellum vicinum; ein nachbares gut, conßnis fundus;
LoGAu 1,6,5 Eitnerf nachbare stedte, ßnitimae civitates. Steinbach 2, 103.
alle nachbaurn, die es (Straszburg) hett.
NACHRARAST, m. ast eines nachbarstammes
Fischart glückh. schiff 96;
seiner nachbauren fried und bündnisz. Garg. (1617) G v 8'; die riesenflcbte stürzend nachbaräste
und nachbarstämme quetschend niederstreift. Göthe 12,170.
demnach legten sich die nachpurn in die handlung, Zimmer,
chron. 1, 387, 24 ; die Sabinen belagerten mit ihren anstöszern NACHRARRIENE, f.: ich will dich von keiner nachbar-
und nachbauren die statt Rom. Schöfferlin Limus 6; Fabius biene anfallen lassen, verstehst du? Freytag handschr. 1, 26.
wil ihnen ein jar frist geben, dasz sie sich mit ihren nach- NACHRARDIENST, m. ein dem nachbar zu leistender dienst.
baurn besprechen mögen. Rihel Livius 337 ; viel rähte seind, Oberlin 1097; nachbardienste sind gewisse arten der be-
die, wan sie sich nicht mit ihrer herrschaft nachbauren zan- fugnisse und dienstleistungen, oder auch nur blosze gefäl-
keten, meynen wirden, man wiszte nicht, dasz sie so hoch- ligkeiten, welche ein nachbar dem andern aus bloszer guter
gelerte und staatslistige leute wären. Moscherosch christl. nachbarschaft zu erzeigen verbunden ist. Z edler 23, 53.
verm. 101 dasz wir nit länger von ausländem und unsern
;
NACHRARDORF, n. : als' sie., gerade über die brücke
nachbauren voracht würden. 5,225; welches gegen osten der eines nachbardorfes ritten. Freytag a/mm 2, 276; damals sah
Preuszen und Polen land, gegen westen aber die Meckel- ich, wie krieger meines Stammes einen häufen weiber und
burger zun nachbauren hat. MicrXlius altes Pommern l, l; kinder zusammentrieben, die sie aus den nachbardörfern
wenn ihr wider eure nachbarn betet und eure nachbarn wider geraubt hatten, l, 312.
euch, müssen nicht eure götter, wie kleine fürsten, deren NACHRAREN, verb. refl. sich gesellen zu:
gränzen verwirrt sind, mit unauflöslicher Zwietracht sich der sich zum iewen nachbart gern.
wechselweise die wege versperren, d. j. Göthe 2, 29. Fischart ord. beschreibung der bündnus 3, 118.
5) der zur seile stehende, sitzende, liegende: nachbaur zur aach. sich nobbere, sich zutraulich zu einem hinsetzen. Müller
lincken seyten, vicinus interior Frisius 1377*; ich ergriff die und Weitz 165.
; ::;
den meine freiere zimmeraussicht beschrankenden iiacbbar- wer »ich freit «In nacbbaraklnd,
giebel. GOthe 3ü, 102. der weiu auch was «r Ondi. .SiwMcK ^jvMs». W;
NACHBAHGLEICHE, f.
nachbarliche gleichheit: wir lagerten uns drauf Ina frss,
wie nachbarskinder thun. II«6R»obi 3, lt.
an den wurzeln heiliger eiche
ichwillt ein lebons(|uell hervor zwei nachbarskinder von bedeutenden htuseni, knaW lUld
und 80 ohne nurlibtitgleiche madchen. Göthe 17,325; nachbarkinder und sicbere lenU,
wuchs diu edio »tili empor. GÖthi 47,184.
die als Söldner des kaisers nach WeladiUiid fesofM «wca.
NACHBAKGRAF, tn.; und auszer dem nacbbargrafen, der Freytac bilder 2, 2,4.
den ansprucb erhebt, mit meute und Jagdzeug die birsche NACHBABLAND, n. benachbartes, amfrenttndtt U»i, natk-
bis an den fusz der scbioszmauer zu verfolgen, trotzt dem
barstaat.
Junker auch der bauer aus den nahen dörfern. Freytac bil- NACHBAB-, NACHBABSLELTE, pL nackbam:
der 1, 3. . das sag ich gute nachbarsleut. Gftm II, 3i»;
NACHBABGUT, er forderte ihn auf, von dort einen
«.:
welser iau, bei nachbarleuien
Spazierritt auf ein nacbbargut zu machen, wo eine taufe ge- als beim wolf herberge suchen.
feiert wurde. Frkytac bilder .% 333. F. W. Wtaia DreitehuhmAm 31.
NACHBABHANü, ach! dieses grosze weltherz {Frank- NACHBABLICH, adj. form nachbaurlich nocA Wi
die dUert
f.:
reich) milszte verbluten, wenn es, auf britische generositut Krämer 2, 793' ; nachbarlich ahtr tekon torArr Scsotte- M
rechnend, einmal bilfe verlangte von der kalten, hölzernen LIDS 36S'.
nahe dem andern befindlich, anf/renteni, benatkktrl
nachbarhand. H.Heine (1870)5,46. 1) bei
nacbbarbauser stiesz. Götiie 24, 54. benachbartes fürstenge- die berühmte Thusnelda zu sehen. Klopstocs lo, 2S0; alle
schlecht: alle regierenden nacbbarbauser. H.Heine (1876) 1,75. unsere nachbarliche weit ist auswärts und ich auf diescfli
NACHBABHOF, tn. nachbarshof arca vicina. Stieler 845; wunderbaren punct so gut wie allein. Göthe am ZtlUr 41t;
sein bof blieb lange zeit frei von der militärischen Umgebung, das gesiebt ist der nachbarliche sinn des gehOres. Hiaaia
welche an nachbarhüfen den dienst der alten Chargen in 4,111;
Freytag handschr. 2, 331. die tulpen neckten bin und her
den hintergrund drilngte.
ein stilles nachbarliches vellcben.
NACHBAKIN, f.
nachbeurin Diefenb. jJ.
»icina, ijachbörin, LtnGRSin (1851) 1,47:
618"; Maaler 297"; noch bei Aler 1426' nachbaurin. mit «m- und wie sie fliehend jetzt vorfiber fuhr,
laut nächberin österr. weisth. 6, 493, 26 (o. 1608) ; der alte starke ergriffet ihr die nachbarlichen schatten
noch im jakrh. verkürit auf -in er- mit zartem sinn, mit stiller band.
plural auf -inne ist 1«.
ScHtLLta (1847) 1.9&.
hallen. der-
2) das Verhältnis der nachbam, die (gutm) bettekumgen
1) nachbarin quasi nahebaurin Stieler 104;
2u nachbar 1.
selben unter einander betreffend oder darin gegründet: der nach-
und wenn sie in funden hat, ruffet sie iren freundiunen uml barliche verkehr u. j. »., mit den nachbam. ein nachbarlicher
nachbarinnen. Luc. 15, 9 und ire nachbarin gaben im {dem
;
freund amicus vieinitate conjunclus. Stieler 104; das ist nicht
kinde) einen namen. Ruth 4, 17 nachbaurlich und wir machens nicht also. Fischart Cerf . l»*
Jeroniraus, unser nachbeurin sun, dann ie der Schweitzer e|[genschaft
der mich vor jaren lieb gewunn. H. Sachs 2,215,7 K.; Ist nachbaurliehe freund lichkelt. .
unternommen ward. Göthe 29, 458 Hempel. diese berge lockten uns durch ihre anscheinende nachbar-
NACHBARMAHL, n. coena collectitia, , coUecta. Stieler 1214, schaft (nähe). Forster reise 1,264; haarnadeln, schminktüpf-
NACHBARORT, m. benachbarter ort. chen . . . keines verschmähte die nachbai'schaft des andern.
NACHBARPFLICHT, f.
sind die aus der
'nachbarpflichten Göthe 18, 88 ; als Albano das Schlachtfeld der zeit [die ruinen)
dorfverfassung für die ganze ge-
und dem dorfgemeindewesen näher sah ... so vergasz er die nachbarschaft (nahe liegende
meinde und für jedes einzelne mitglied derselben zum besten des vergleichung) seiner eignen Vergänglichkeit. J. Paul Tit. 4, 186;
ganzen entstehenden und zu übernehmenden pflichten und Ver- ob alle theile fein
bindlichkeiten.' Weber terminol. lex. 38l'.
symmetrisch in einander passen,
durch ihre nachbarschaft einander reize leihn.
NACHBARRECHT, n. mitgliedschaft einer dorfgemeinde und Wieland 10,188;
daraus hervorgehende rechte und pflichten, auch das beisassen- Philipp: mir graut vor seiner
recht. ScHM. 1,187 Fromm, (vom j. 1791). Zedler 23, 56 /f.; das nachbarschaft. Schiller 5,65 (don Carlos 1. bearb. 2,6);
zwischen zwei aneinander liegenden grundstücken geltende grenz- die nachbarschaft mit unserm heiigen blut
sollt ihn nicht schützen, noch parteilich machen
recht. Weber 381'; s. v. a. näherrecht. Stieler 1551.
den Vorsatz meines redlichen gemüths.
NACHBARREGIERUNG, f: denn von den nachbarregier- Schlegel Richard II. 1,1.
ungen werden . . zuweilen die Verbrecher ausgeliefert, welche NACHBARSCHLOSZ, n. schlosz des nachbars, der nachbarn :
in ihrem lande ein asyl gefunden haben. Freytag bilder 3, 253. er auf den nachbarschlössern herum, die edlen vettern
ritt
NACHBARSCHAFT, f. confinitas, vicinia, vicinitas (nachbur-, oder gefreundeten seines hauses zu besuchen. P. Heyse der
nochperschaft, nd. naber-, neberschaft, neberschap) Diefenb. verkaufte gesang (Westermanns monatsh. april 1881 s. 6').
gl. 141'. 618*. NACHBARSFRAU, -HOF, -KIND, -LEUTE, s. nachbar-.
die gesammtheit der naclibarn in einem orte oder in der
1) NACHBARSGARTEN, m. : die hinterseite des hauses hatte
umgegend, sodann auch die von denselben bewohnte naheliegende .. . eine sehr angenehme aussieht über eine beinahe unüber-
gegend: der vetter stecket den tag der hochzit und liesz be- sehbare fläche von nachbarsgärten. Göthe 24, 15.
ruefifen allen sinen adel und die nächburschaft. Apollon. 108, 6 NACHBARSMÄDCHEN, n.;
Schröder; wir die nachpaurschaft (einwohnerschaft) reich und dasz ich wie du in zucht und ehr
arm des dorfs zu Ursing. monum. boic. 18, 487 {i»ow» j. 1456) ein hübsches nachbarsmädchen küszte.
G. Kinkel yed. (1857) 507.
nachtpaurschaft oder burgerschaft, conterminium voc. 1482 xl";
und das sust überall dorauf gangen ist (beim brunnengraben) NACHBARSMANN, w». nachbar:
stett auch die angränzende nachparschaft in bessere sicher- NACHBARSOHN, m. söhn des nachbars: sogar Hummel fand
hait gesetzt wurd. BCrster 62; das markten im ir nach- zweckmäszig, sich nicht dagegen aufzulehnen, dasz in seiner
baurschaft ab. Bocc. 15"; anhub die frawen zu schelten und familie mit kühler anerkennung von dem nachbarsohn ge-
in solcher masz ausricht, das die ganze nachbaurschaft sprochen wurde. Freytag handschr. 2,6;
darzu geloffen kam. 153'; böse nachbarschaft, groszes Un- ach! welche nachbarlnn ersetzt
glück. Stieler 104; sie unsern nachbarsöhnen? Bijrger 17'.
die nachpaurschaft hat vil nachklenck. NACHBARSTAAT, w». benachbarter, angrenzender staat : zwei
H.Sachs 3,545,14 Ä.; nachbarstaaten , deren einer den andern gern verschlingen
bey nachtbarschaft hasz und neid. 3,111,5; möchte. Campe 3, 391*.
im wirdt all nachbarschaft abhold. 6,361,19; NACHBARSTADT, benachbarte stadt.
f.
hie sieht man, warum got die flüsz
NACHBARSTAMM, neben einem andern stehender bäum
m.
geschaffen hat: nur darum gwls,
damit man durch ir mittelweg Göthe (s. wnter nachbarast); benachbarter volksstamm : der rest
nachbarschaft besuch, halt und pfleg. (der Markomannen) verlor sich unter den nachbarstämmen.
Fischart ijl. schiff 1092 K. Freytag bilder 1, 133.
die nachbaurschaft, ein naach ort oder nähe, vicinitas. Maaler NACHBARSTERN, m. :
297'; ausz der nachbahrschaft, e proximo; er wohnet nächst stellt er sie dort an den himrael als nachbarsterne zu funkeln.
Voss Uvid 1,104.
in der nachbarschaft. Aler 1427';
NACHBARTOCHTER, f.
tochter des nachbars: er hütete sich
fliegt daher, ihr stillen lieder,
in die schöne nachbarschaft. Gönther 1,5,32 Tittm. geflissentlich, ja nicht mit einer der nachbartöchter einen
verliebten handel anzuzetteln. P. Heyse der verkaufte gesang
das haus, die nachbarschaft, die Stadt kam in aufruhr. Göthe (Westermanns monatsh. april 1881 s. 7*).
16, 191 kaum hatte sie das haus und die gegend erschöpft,
;
NACHBARVOLK, n.angrenzendes volk. Kohl
benachbartes,
als sie sich verpflichtet fühlte, rings in der nachbarschaft alpenr. 2,87; die nachbarn, wo aber
gegensatz zu hausvolk:
besuch abzulegen. 17, 229; sie nehmen keine besuche an, ain nochbarvolk der prunst wahnnimbt und gehen nit dahin
auch selbst aus ihrer nachbarschaft nicht. Schiller 3,543; und hülfen retten, die sollen gestrafft werden an leib und
an besuchen aus der nachbarschaft und in die nachbarschaft gut. österr. weisth. 6, 357, 29 (17. jahrh.).
fehlt es uns nicht. Göthe 17, 11. plural: zudem das her Z.
NACHBARWEG, m. feldweg, der nur zum gebrauche der orts-
selbst dermaszen mit nachpurschaften gefaszt, die sölichs Weber terminol. lexic. 38l', nach Adelung
einwohner bestimmt ist.
selbs wol tun und ausrichten künden. Baumann quellen 2, 417 obersächsisch.
ein Orden, der so fein zum Staatssysteme paszte, NACHBABWISSEN, n. verwandte Wissenschaft: schon der
dasz er so hof als Stadt und gar Franzose (Despretz) bemerkt, dasz die ausführliche bearbei-
die nachbarschaften in sich faszte. Gotter 1,200.
tung der krystallographie über das nachbarwissen (später ver-
2) Verhältnis der nachbarn zu einander und die damit ver- wandtes wissen) sich einiges übergewicht zu verschaffen ge-
bundenen pflichten. Haltaüs 1386; gute nachbarschaft halten, wuszt. Göthe 55, 176.
pflegen. Fischart (s. unter 1). Aler 1427'; man musz etwas NACHBAUEN, tierfr. nachträglich bauen, hinzubauen, bildlich:
thun von guter nachbaurschaft wegen. Frank 2, 36'. s. Wan- er rüstete sich zum reisen, das am besten seinen eigensin-
der 3,834; demnach ist aus .. guter nachpurschaft inen das nigen körper auf- und nachbauete, seine zarte Constitution
closter . eingegeben worden. Baumann quellen 2, 390; mit
. kräftigte. .L Paul Ttten 4, 108 nach einem muster bauen Frisch
;
vergessung aller nachpaurschaft und treu, l, 80. 1, 70' ; die kirche ist der Peterskirche nachgebaut u. s. w.
;
NACHUEINELN, verb. mit kurzen und eiligen schritten nach- NACHBETRACHTEN, verb. gUieh - - -
nicht gegeben, zum zweiten und dritten male zu versuchen. SO ist es auch mit jenen moralischen nacbbildem, an itaem
Gottmelf erz. t, 156; du muszt andere abende (das durch den man seine sitten und neigungen . . . wie im scitatteurist er-
»irtshausbesHch tersäumte) nachbessern. Uli 32; tpeciell, an kennt. GOthk 26,28.
einem fertigen gebäude die hervorragenden steine der vorwdnde 2) naehwirkung einer UM- oder farUnenekeimung im mge^
abmeiszeln. Jacobsson 3, 115*. äugen-, gesichtstduschung geraninm (fMÜ) ciB
: das violette
NACHBESSERUNG, f. das nachbessern. gelblichgrünes nachbild. Götbe 60, 4t; nieoMad ist, 4ea
NACHBETE, f. nachsteuer. Mone zeilschr. 15, 149. solche nachbilder nicht öfters vorkämen. %4lk
NACHBETEN, verb. 1) in/ransi/«p und transitiv, ein gebet NACHBILDEN, verb. nach einem mtUr Mtfia «iir MCk-
nachsprechen und
nachbeten , das vaterunser u. s. w.
(vor- ahmen. Stieleb 150; bunte glasraute« 4» fcMUr ia Mci
nachbeten), übertr. ohne eigene prüfung glauben und nach- gefaszt, die zuerst die muster eine« leppick» aackMMaa.
sprechen : er kann nur nachbeten , einem nachbeten , einem Frettac. bilder 2,1,135; man suchte nun kupferrticke aack
etwas nachbeten die stimme des Volkes hatte sich lauter
; berühmten gemShlden man wählte zuerst den B«B4ar aack
;
gegen diesen (Granvflla) erhoben, so bald es gewahr geworden van Dyk. ein grosser und wohlgebauter mann voa gewiasea
war, dasz männer, denen es blindlings nachzubeten pflegte,
. . Jahren sollte den sitzenden blinden genrral, der artkilekt
ihm in der verabscheuung des ministers vorangingen. Sciuiler den vor ihm theilnehmend traurig stehendes kriegcr aack-
7,127. transitiv, ohne daliv: gleichwol könnte jemand diese bilden, dem er wirklich etwas Ikniick sak. GOTBt 17,911;
Verzweiflung nachbeten (diese zum verzweifeln traurige erschei- gelegentlich hatte ich auch wobi eine maas gelaacea, 4i«
nung ungeprüft zugeben), ohne durum etwas anderes tn bleiben ich ihm (d«ii maier) brachte, und die er als eia gar so zier-
als ein Christ. J. Paul dämmerungen 4. liches thier nachzubilden lusl hatte. 24,145; all« TorbiUo-
2) in/ron.«t<it', einem nachbeten, einem veggehendtn ein gebet der freundschaft unter den allen wollt er nachbilden aad
nachschicken, ihn mit gebet begleiten: erneuern. J. Paol Titan 2,12».
31 NACHBILDEN — NACHBLEIBEN NACHBLEIBUNG — NACHBRENNEN 32
NACHBILDEN, n. verbinden ; heiszt mehr als trennen, NACHBLEIBUNG, f.: die gesandten weigerten sich zwar
nachbilden mehr als ansehen. Göthe 23, 31. anfänglich solches zu thun, weil aber der .. inständig an-
NACHBILDER, m. imüator. Stieler 150; hat der Über- hielt, vorwendend, es würde
in nachbleibung (unterbleibung)
setzer und nachbilder die manier seines Originals nicht recht dessen dem könige miszfallen, lieszen sie es endlich ge-
studiert? Herder 23,KHempel; Übersetzer und .. nachbilder schehen. Olearius pers. reis. 4, 46.
meiner arbeiten. Göthe briefw. mit Reinhard 319. NACHBLEICHEN, verb. hintennach bleich werden, die färbe
NACHBILDNER, m. dasselbe : Schröder sieht in ihm (Eckhof) verlieren, verschieszen.
noch den knechtischen nachbildner der Franzosen. Danzel- NACHBLICK, m. das nachblicken: sobald wir ihrem nach-
GüHRAüER Lessing 2'^, 131. blick entfahren waren. Hippel lebensl. 2, 106.
NACHBILDUNG, f. das nachbilden und das nachgebildete. NACHBLICKEN, verb. nachschauen:
Stieler 150; nachbildung und das nachgebildete. Göthe 23,33; auf den mauern erschienen, den säuglin^ im arme, die mütter,
nachbildung lebender gestalten (statuen und büsten). 23,28; die blickten dem heerzuge nach, bis ihn die ferne verschlang.
Schiller (1847) 1,3-24.
nachbildungen Dürerscher handrisse. iS, S20 Hempel ; ich for-
NACHBLITZEN, verb. funkelnd nachglänzen: einen von
dre, dasz der dichter nicht nur die menschliche natur kenne,
träumen und gegenden nachblitzenden reisetag beschlieszen.
in so fern sie das modeil aller seiner nachbildungen ist.
J. Paul flegelj. l, 98. mit funkelnden äugen nachblicken : während
Wieland 19, 79;
sie (die drei mädchen) abtraten, blitzten ihnen die meinigen
dem herbste gelingt nachbildung des sommers.
Klopstock 2,197; (äugen) noch so funkelnd nach. Thüjhmel reise 6, 342.
und wo ein landschaftlich schönes motiv NACHBLÖKEN, verb.: schafartig nur fremden stimmen
den trieb der nachbildung wach in ihm rief. nachblöken. Arndt nothgedr. bericht. 56. vgl. nachbläckeri.
Scheffel Waldeinsamkeit 3.
NACHBLÜHEN, verb. nachblühen, nachglänzen:
feine übrigen arbeiten für das theater waren . . nachbildungen
" wo im Westen sank die sonne, blühn ihr nach
nach französischen mustern. Gotter 3, 411.
röthen . . . aus der nacht. Rückert <jed. 2,490.
NAGHBINDEN, weidmännisch die windleinen anlegen.
verb.
hintennach blühen, noch blühend aussehen : eine starke, . . gesund
Jacobsson 3, 114'. Kehrein wb. der weidmannsspr. 213.
nachblühende frau. J. Paul flegelj. l, 58.
NACHBLACKEN, verb. nachblöken: sodann ist es nicht das
NACHBLÜHEN, n. ; so wenig ich an dies schnelle ver-
hinterste nachbläckende schaf, sondern die heerde, die den
welken seines (des greises) so langen nachblühens glaubte.
hirten oder den hund in bewegung setzt. Lessinc 8, 254.
J. Paul leben Fibels 227.
NACHBLÄTTERN, verb, in einem buche blätternd nachsuchen.
NACHBLUTEN, verb. hinterher bluten: die wunde blutet
NACHBLEIBEN, verb. 1) zurückbleiben: er warte auf die
nach ; auch mit persönlichem subj. : (Hermann zu Horst, welcher
übrigen gesandten, welche gewisser angelegenheiten halber
ihm eine wunde verbindet) nicht so fest, es erfrischt mich,
hätten nachbleiben müssen. Heilmann Thucyd. 107; in der
wenn ich nachblute. Klopstock 10, 163.
schule nachbleiben müssen (Obersachsen), wie nachsitzen müssen.
NACHBOHREN, verb. forando sequi. Stieler 214;
2) vor einem in etwas zurückbleiben, ihm nachstehen, nicht
und stosze tief ihm ins gekröse
gleichkommen: keiner seiner edeln mitbürger ist ihm hiebei
nachbohrend bis ans hell den stahl. Schiller 11,281.
in wort und that nachgeblieben. Herder 15,67;
im tanze bergm. ein bohrloch erweitern. Veith 347.
blieb ihm der beste nach. Wieland 18,308. NACHBOHRER, m. der nachbohrende; der gröszere bohrer,
3) hinterbleiben nach dem tode eines andern: womit die durch den vor- oder lochbohrer gemachte Öffnung
ausgebohrt wird, in der pyrotechnik der holbohrer, womit die
voll von dessen trauren, der starb, und dessen, der nachblieb,
sieht sie {die grabhöle) der wanderer an. raketen völlig ausgebohrt werden, v. Eggers kriegslex. 2, 259.
Klopstock Mess. 12,491; NACHBOSSELN , verb. nachbossieren : wenn sie (meine braut)
sie (Thekla) ist das einzige, was von mir nachbleibt treu auf dem brautkuchen nachgebosselt wäre. J. Paul lit.
auf erden. Schiller Wallenst. lod 3,4;
nachl. 4,252; man könnte grosze beiden auf kommiszbrot
mit dativ: nachbosseln. Hesper. 2, 32.
wie gut, wenn ein söhn dem abgeschiedenen manne NACHBOSSIEREN, dem Nil, dem Herkules und an-
verb.:
nachbleibt! Voss Od. 3,197;
dern göttern brachte man zwar auch wie mir, nur nach-
die nachbleibende, die überlebende Marc. Klopstock in Klop-
bossierte mädchen dar, aber vorher bekamen sie doch reelle.
slocks werken 11, 26. 127.
J.'Padl unsichtb. löge 3, 155.
4) unterlassen werden, nicht geschehen, unterbleiben, postponi,
NACHBOT, n. das nachbieten, nachgebot: wie das bieten
omitti Frisch 1, 108", sehr häufig im 16. und 17. jahrh. : wenn
nichts abtrage, weil nachgebote kämen. Gotthelf schuldenb. 233.
aber gottes gebot nachbleibt, so ist der kirchen gebot nicht
NACHBOTE, m. procurator, mandatorius. Oberlin 1097 mit
anders, denn ein schedlicher schanddeckel. Luther 1,166';
belegen aus dem 15. jahrh.
was gott sagt, das sol und mus geschehen, was wir sagen,
NACHBRAUCHEN, verb. nachträglich gebrauchen; nach dem
das geschieht wenn es kan, oder bleibt wol gar nach. 5, 353';
beispiel einesandern gebrauchen: (v. Tellheim) sie zieren sich,
denn die treiber oder zwinger suchen nicht das allein, das
mein fräulein. vergeben sie, dasz ich ihnen dieses wort nach-
Christus befehl nachbleibe. 6, 324' ; auch findet man . . das
braucbe. Lessing 1, 587.
die nötigen sachen verzogen, verhindert, und oft gar nach-
NACHBRAUSEN, verb. transitiv: (Sara) jeder wind würde
bleiben. 146' ; welches freilich nicht geschehen und on zweivel
mir von den väterlichen küsten Verwünschungen nachbrausen.
allerley grewel und irrthum wol nachblieben weren, wenn
Lessing 2,12. intransitiv:
man den und eingebildet
Christen ire taufe recht fürgehalten
jetzt ersah er mit tust, wie schnell die krieger Toledos
hette. 277' ; wenns mit gutem
ich thue es von herzen ungerne,
ihm nachbrausten im feld, zu erringen die rünmlichsten kränze.
gewissen könnte nachbleiben, briefe 2,485; und sagen auch Pyrkkr Tunis. 9,486.
etliche grosze Hansen, sie (die Visitation) werde nachbleiben. NACHBRECHEN, verb. frangendo insequi. Stieler 235; be-
3,160; dasz das übermäszige fressen, auch schändliche zu- sonders bergmännisch intrans., niedergehn, niederschieszen, von
saufen möge nachbleiben, sollen weltliche verbot und strafe gebirgsmassen. Veith 347; mit dativ, einen erzgang verfolgen,
nicht mangeln. Melanchthon 7, 213; o manches wer wol nach darauf weiter bauen : den anbrüchen, dem gange, dem eisen-
geblieben, wenn. Ringwald treuer Eck. L 3' worum es nicht ; stein nachbrechen, ebend.; landwirtschaftlich die Schweine
beschehen oder nachgeblieben ist. Schweinichen 1, 25; darum brechen den furchen des ackers nach, folgen, aufwühlend
kan die ander bestallung nachbleiben. 2,330; ja ir lieben den ackerfurchen. .Iacobsson 3, 115. trans. durch nachbrechen
kindergen, freylich wäre es besser, wenn die sache nach- erweitern. Veith 348.
bliebe. Chr. Weise comöd. 297. NACHBRENNEN, verb. intrans. hinterher oder schwächer
5) rechtlich von dem weitern verfolge einer sache abstehen. brennen: Albano, in welchem der heisze volle tag nachbrannte.
Zedler 23, 59. J.Paul Titan 1,45; weidmännisch der schusz brennt nach,
6) ausbleiben, nicht zu theil werden : was im (Bodenstein) ge- wenn er erst nach abgeblitztem pulver losgeht. Jacobsson 3, 115*.
schieht böses oder nachbleibt gutes, das mus der Luther Kehrein 214; einige nachbrennende schüsse. J.Paul Titan
..
gethan haben. Luther 4, 374'. 1, 96. intransitiv und nachfeuern : einem
transitiv nachschieszen,
NACHBLEIBEN, n. das zurückbläben : die meinung, welche nachbrennen oder einem einen schusz nachbrennen.
den allgemeinen Ostwind dem nachbleiben des luftkreises bei NACHBRENNEN, n. erneuertes ausbrenneit{von waldesstellen).
der drehung der erde . . beimiszt. Kant 9, 85. österr. weisth. 1, 256, 25 f. (16. jahrh.).
.: :
ich wider ehre gehandelt hüben, das sie mit warheil nimer- einen spiegel in einen dunkeln ort. J. Paul frethettsh. i*. §e-
mehr wird nachbringen. Luther 2, 383*. wöhnlich wird et in dieser bedeutung noch getrennt /estkruhen
2) intrans. zum nachtheile gereichen: dann es hell mir vil
nach dem giengen wir fort u. s. w.
mer zu verclainerung gedient, dann zu oinem lob, und bracht H. conjunction.
meinem slat nach. Keüchlin augensp. 35'. 1) temporal, um anzuzeigen, dost die kandlung des n^ensäUes^
NACHBHUCH, m. das naehbrechen, nachbrechende und nach- an dessen spitze nachdem steht, vor dem beginne der ktwümaf
gebrochene ; rupturae continuatio Stieler 235. 6« den gläsern des hauptsatzes vollendet ist.
1) der zweite zug des fensterbleies , der durch die ziehmaschine vorangehendem hauptsatze: ich wil ou gerne tUthem,
a) mit
geschieht, 2) der sali oder die becken und die Scheiben, die zu nach dem
ich dein angesiebt gesehen hab. llf«s.MyM; itt
diesem nachhruch in der ziehmaschine gehören. Jacobssok 3, 1 15". berr redet mit Mose . . im andern jar, nach dem aie ••
NACHBHÜLLE.N, verb. brüllend nachrufen, intransitiv: Egyptenland gezogen waren. 4 Hos. 9, 1 ; glorreich sang das kioi
er brüllt und echo brüllt Ihm nach. weiter, nachdem es mit wenigen tflnen vorgespielt hatte.
Pfkffkl fioet. Vfm. 3,14. GöTBE 15,331; man liesz den knaben eine art von heitrer
transitiv: vierziggebürge brüllen den infernalischen schwank montirung machen, die sie in den abendstunden aozogeo,
in die runde herum nach. Schiller 2, 258; sogar die junge .
nachdem sie sich durchaus gereinigt und gesäubert hatten.
bat mir alle schände nacbgebrüilt. Gotthelf erz. 2, 156. 17,178; am 13. mai erschien endlich Tilly selbst in der siadi,
NACHBIIUNFT, weidm. die brunftzeit der geringeren hirsche
/". nachdem die hauptstraszcn von schult und leicben gereinifl
nach der gewöhnlichen brunftzeit der stärkeren. Jacobsson 3, 115*. waren. Schiller (1847) 9,202.
NACHBRUST, f der hintere theil der brüst eines geschlach- b) mit vorangehendem nebensatze, der gewiknliehe fall; der
NACHBRÜTEN, verb. brütend nachsinnen über. erdacht er einen andern list. AvEirriif (1580) SS*; nachdem er
NACHBÜCHSEN, verb. bergm. ein nicht gehörig rund abge- dis erkant, ward er zu ruht. Fischaht Garg. (1563) 170*; nach»
bohrtes erdbohrloch nachträglich ausrunden. Veith 121. dem er mir obige stücke vorgehalten, bei er m. <.r. SmyL
NACHBÜCHSUNG, f: trotz der erfolgten nachbücbsung 34 neudruck; nachdeme die inwobnende burger ermellrn
des buhrlochs liesz sich
die röbrenlour doch nur schwer Hnds ankunft . vernubmen, liaben sie .. lärmen grinarbt.
.
tiefer einlassen, zeitschr. f. berg- etc. wesen lo, 155. B(}B8TER 39; nachdeme nun vor benanter schwedischer gene-
NACHBUHLEN, verb. wetteifernd nachstreben: einem oder ral dasz aine hörn an Constanz abgestoszen, hat er auch
einem in etwas nachbublen oft bei Herder. dasz ander .. an Überlingen zue reiben lust bekomcn. M:
NACHBUHLER, m.; den nach- und nebenbublern auslän- nachdem alles eingerichtet war, sagte der graf zu Jarno.
discher gOlzen. Herder 2, 38. GöTHE 20, 292 nachdem sie . . die hohe erstiegen , kanntoi
;
NACHBÜRGE, m. gleich afler-, rflckbürge. Oberlin 1098. sie sogleich den angezeigten platz. 22,34; nachdem der kj>-
NACHBURT, f.gleich nacbgeburl die : nachbuit, darinn ser Unterhandlungen .. fruchtlos erschöpft halte.., flogOl
das kind in mueter leib ligt, secundinae. Maaler 297'; mit die feindseligkeilen an. Schiller (1847) 9,135; nachdem er
adicrmist undrn auf gebaicl {gebäht) hilft den gebarenden, das seinige dem Schulz der nürnbergischen miliz übergeben,
zeucht die todt geburt und nachburt härfilr. Gesner vogelb. rückte er., in voller Schlachtordnung heraus. 320; nacbdcn
(1557) 6'; die äschen von dem gebrannten köpf wirt gelobt, er das vergnügen eingesammelt, das sich ein vater in aeiaai
die nachburt zu treiben. Forer fischbuch deminutivum: sagt
10*; umstünden wünschen konnte: so waren alle unsre MUea
auch, dasz es den stulgang treibe, das nachbürdle und todle nicht vermögend, ihn von der rückkehr in sein vaterlaad
frucht. Tarernaem. 751. abzuhalten. Gellert schved. gr. 143; nachdem sie sich eine
NACHDACHT, f. das nachdenken: zeit lang im dorfe aufgehalten . . , so kamen sie endlich.
was seine (()fiiiteii') faust gesponnen, GOthe 17,155; nachdem sie nicht ganz ohne beschwerticb-
wirkt nachdacht und auch lust. keil die höbe erstiegen , erkannten sie so gleich den tm-
A. ScuLTETiis hei l^sting 8,304. gezeigten platz an den schönen buchen. 19, 34 ; nachJca
NACHDÄCHTIG, adj". nachdenkend, überlegend: das wir auch der gesandte seine anrede gehalten . ., «o eotfrrate tf tkh.
sollen klug, fürsichtig, nachdccbtig und weise sein. J. Jo:ias 24,35.
übers, von Melanchthons rechter vergleichung u. s. r. (IMI) 8. In der alteren spräche wird nachdem »ft eenUHst imnk aedk-
vgl. nachgedücblig. folgendes als oder und: nach dem
nun keyser Conslao-
als
NACHDAMMERN, rerJ. nachsehimmern. tinus die land in guten fried gebracht hell, zohe er gen
NACHDAMMERUNG, f.: nachdümmerungen für Deutsch- Constantinopel. Ave!(TI5 (I5S0) 234*; nachdem als die drei
land betitelt J. Paul den ersten theil seiner politischen fasten- tage verlaufen. Görres mpst. 3, TIS; nach dem und ich e*
predigten. gehört hab, postifuam audiri. Maaler 290';
NACHDAMPF, m. gleich nachschwaden, bergm. Veith 348. nach dem und Sdxrrdrn linnpar war
NACHDANNIG, adj. ads. nachher, nachherig. Vilmab *i4rA.
dem königreirh Prnnmarck manig jar.
wolt Schweden kein irikut etr gebe«.
id. 270.
vn.
; : : :;
sich den köpf zerbrochen . . sehr zufrieden sein. Güthe 18, 248 fahren nicht verstatten können noch wollen, nachdemmalen
in dieser glücklichen exaltation fuhr er fort, nachdem der dadurch unsern eigenen saltzwerken unleidlicher nachtheil . .
dern zu bezeichnen: indem, da, weil. NACHDENKEN, verb. vereinzelt im 15. und dann häufiger
o) mit vorangehendem hauptsatze : [der pfarrherr) verwundert im 1^. jahrh. gebräuchlich: nd. naedenken, nadenken Kil. 310'.
sich seer über solchem gebot, nach dem es ungewönlich Kramer 1, 21l'. Schambach 142'. vgl. nachgedenken.
war. Luther 3,32; erfrewe uns nu wieder, nach dem du 1) zuriickdenken an (dativ), mit gedanken nachfolgen, mhd.
uns so lange plagest, nach dem wir so lange unglück leiden. mit präpositionaler fügung
ps. 90, 15 was hMft es euch dasz euch die prediger die
;
er dähte ouch nach den zwein.
dil(ke
obren krauen, nachdem sie euch jucken. Schuppiüs 88. Ulrich v. Törh. Tristan 1415;
6) mit vorangehendem nebensatze : nachdeme fast keine hoff- nhd. und ob ich ir (frau) dan vast nach decht
nung einer beszerung zu hoffen, hatten sie Apollinem . . um und wolt iren worten auch gelauben. fastn. sp. 233,3.
guten raht hierinnen 'zu geben gebeten. Schuppiüs 419; nach- 2) durch denken einem gegenstände näher treten, die gedanken
dem ich hierinn die furnemsten exempel handele . . Rebhuhn auf ihn richten, ihm denkend nachhängen um ins klare, zum ,
klage des armen mannes 4; nachdem als die bauren keins Verständnis, zu einem entschlusse zu kommen.
messners kunten entberen . . . Eulensp. 11 ; nachdem auch a) mit dativ der sache: er mus die geschieht der berümb-
Piccolomini sich nicht weiter sehen läszt, fällt die decke ten leute merken und derselben nachdenken. Sirach 39,2;
von Wallensteins äugen. Schiller (1847) 9,404. was warhaftig ist., ist etwa eine tugent, ist etwa ein lob,
Mit correlativem als nachdem er etwas kurtz von person
:
dem denket nach. Philipp. 4, 8 der Üppigkeit nachdenken, ;
und damals der brauch war spanische rieth oder stock zu libidinose cogitare. Maaler 297'; wan man dem wesen der
tragen, als hatte dieser einen stock, der viel länger war als Teutschen eigentlich nachdenket. Schottel präf ; versäumet
er selbst. Schuppiüs 43. ja nicht, disen Sachen wol nach zu denken späht und früh.
c) mit folgendem nachsatz: nachdem es unmöglich ist, dasz Weckherlin 11;
allgemeine erkenntnisse . . nur aus wenigen grun4begriffen
nur ihr gemach,
sie (die juqeml) liebt
zusammengesetzt sein sollten. Kant 1, 71.
denkt künftigem nicht nach. Logau 3,6,6 Eitner;
3) modal, um Übereinstimmung des in-
die gemäszheit, die der Judas dacht den sachen nach.
halles des nebensatzes mit dem des hauptsatzes anzuzeigen : nach P. Gerhard 12,124 Gödeke;
maszgabe , nach dem Verhältnisse dasz: nach dem, secundum. \*irhaben Schiffbruch erst im hafen hie erlitten,
voc. 1482 X 1", ut Dasyp. K 6" nach dem und es müglich ;
nachdem wir allerdings die rais schon überstritten,
und da nun widerum der heimfahrt nachgedacht.
ist, ut potest; nach dem und sich die sach zutregt, pro re RoMPLER 131;
nata. Maaler 296'. oft mit vorangestelltem je s. je nachdem als er so groszer noth zu peinlich nachgedacht.
th. 4^ 2281 b. Hagedorn 2,69;
mit vorangehendem hauptsatze: gib dem höhesten, nach dem
a) ich schlosz die äugen zu, dacht ihrem liebreiz nach.
E. V. Kleist 1, 54;
er dir beschert hat. Sirach 35, 12; ire guter und habe ver-
kauften sie und teileten sie aus unter alle, nach dem (xa-
so sprach Adam
mit seliger ruh, und seine gefährten
dachten mit ihm dem frohen gedanken der erniedrung
d'ori] jederman not war. apostelgesch. 2,45; und fiengen an mit dem Versöhner, und von dem letzten tage der erde
zu predigen mit andern zungen, nach dem (xnd'cos) der wonnevoll nach. Klopstock Mess. 11,207;
geist inen gab aus zusprechen. 2,4; und durch viele solche wie dürft ich? denk ihm nach: der Unschuld blut
gleichnisse saget er inen das wort, nach dem (xa&cos, golh. befleckt mich sehr, und oft flosz dieses blut. Salomo 5,6;
bischen versc in den hohen gedichten einen ton bekommen, können sich unmöglich die zeit nehmen, einer stelle, deren
der gleichsam von sich seihst die stimme erhebt und pathe- sinn ihnen nicht beim ersten anblick in die äugen springt,
tisch macht; so ist es, nachdem der abschnitt merklich ist, ein wenig nachzudenken. Wieland 8, 225 aber, wie die weiber ;
nachdem die worte mit beiwörtern versehen werden, und sind, wenn sie sehen, dasz man über eine kleinigkeit viel
nachdem die perioden in demselben fallen. J. E. Schlegel Wesens macht, so denken sie der sache nach. 265; denkt
3,93; die gesetzbücher bleiben der Veränderung unterworfen, diesen wenigen und vielsagenden worten recht nach. Klinger
nachdem die erfahrung mehr und bessere einsieht gewährt. 11, 185 ich dachte der Ursache nach. Göthe 38, 175
; ich be- ;
eures gespinnstes. Vansen: nachdem sie spinnen sind. Göthe beth zu den mördern
8,246.
nun? habt ihr meinen reden nachgedacht? 3,71;
Mit verstärkendem und: und verkauften die besitzung und
nach dem und einem iegkli- die zecherhaben stumm und grausend
die habe und teilten sie allen,
dem wort des hasses nachgedacht. Lenau (1880) 2, 141.
chen was durf. vierte bibeUibers. apostelgesch. 2, 45 ; der einem
iglichen gibt, nachdem und ain ieglicher geschickt ist. Kei- angäbe der richtung des nachdenkens. Prodigus: was
Mit
sersberg gran. 32'. saget ihr dann zur andern frage? Joh. v. Bouset: ich musz
ihm ein wenig nachdenken die heilige schrift hinein.
6) mit vorangehendem nebensatze: nachdem sie (die gesin- in
nungen) sind, sind auch die gedanken. Göthe 23, 283. J. V. Braunschweig 133 Tittm.
; ;; .
; .
indem ich iiuchgedaclit, lichen discursen nicht ermangelt haben. 350 die fügend, ;
was icli den gunzeii tag gemacht. IIrockrs 1,141. welche von den Griechen durch ein n.ichdenklicbea «oft
NACHDENKEN, n. 1) das nachdenken, nachsinnen, über- TtoXvßta&tta genennet wird, reife gedanken 655 das gedlckt- ;
legen: wie lang er nachdcnkens '(üfrfr srin«n (räum) halte, nfls ist die Schatzkammer, darinnen der mensch allrrbaMl
verstünde ers bei ihm also, buch d. liebe 183, 3 hiezu ist . ;
gutte erinneningen, nützliche lehren und nachdSnklicbe (llle
wol nachdenkens wertli. Kirchhof milit. disc. UH) es wird ;
samlen sol. Butschkt Pathm. 187; daniin wotile kk
euch groszes nachdenken geben. Schuppius 8»; das mache nicht, woher die seltsamen und nachdenklickca
ihm nachdenkens, dasz {so dasz) er in diesen heirath nicht standen. Liscot 67; er bedient sich folgesto
willigen kiinne. 814; wollten auch die Unterredung ohne alles denklicher worte. Rabener 2, 178; die IIIWI—| iM ciM
nachdenken .(ohne sich lange zu besinnen) gehalten liahen. sehr nachdenkliche und ernsthafte sache. GL*aMeii4,4; «icr
ScHWEiNicHEN 1,373; ich hab ihm ein nachdenken gemacht, dergleichen denkm.'ihler sind mehr als hinllDfiidi, «er- ^
injeä illi curam, cogitationem illius rei. Ai.er 142.s' ; wenn gleich muthung abzuwenden, dasz das auch wohl ein blonter MK
bei mehrerem nachdenken seinem Scharfsinne nicht entging, bedeutender zufall sein könne, was eines so nachdenküclw
dasz miinner recht haben mOchten. (iöthe 16, 149;
beide Sinnes fähig ist. Lessinc 8, 232; die (frietMisehen) cereflMNrie«
Wilhelm stand in ein vielfaches nachdenken versenkt. 20, 10; schienen mir stattlicher, strenger, nachdenklicher mui AttfU
alle diese dinge vermehrten meinen hang zum nachdenken. populärer als die lateinischen. GOtrb T7, tvs ; Secken^off«
24,53; so deckte er die ganze leinwand, von sorgfjiltigem tod wird dich unerwartet gelrnfTen haben, wie an« alle, ea
nachdenken geleitet, und hielt seine färben gleich hoch und ist dieser fall reich an nachdenklichem «toff. « KntM 41.
klüftig. 39,117; jene miihrchen .. die sich beim leichtesten 4) bedenken trrtgend, bedenkliek: dubiut^ mmttft Sncua
nachdenken widerlegen. Schiller 4, 257 in grül>elndes nach- ;
295: jetzt sei zwar dieser gebrauch noch M HeMaUkh
denken verfallen. 5, 18 nachdenken sinken. 12, 3,S9 Mar-
; in ;
nicht. Moser 1,222; was doch auch vielen Mrkiw kB ifc i iM.
cus sasz oft in Üostenn nachdenken. Frkytag ahnen 4,169; J. Pacl teufeis pap. 1, 49.
von den mohren und wil- jener (ndler) flog auf, kühn auf geprüfte schwingen,
auch erinnern, was Bochartus . .
und dieser {sperliiig) wagts, ihm nachzudringen.
den schwartzen in gemein naclidenklicli schreibt. Olearius Lessing 1,101;
persian. reisebeschr. 3,4; Sirach (14,3) saget naclidenklich du dringst Amoren nach
bcpurpert schlafgemach. Uz 1,69.
was sol einem lauser das geld? Butschky kanzl.301; wovon in ihr
nachdenklich beim Justino zu lesen. Pathm. 613. NACHDRINGUNG, f. persecutio. Steinbach 1,302.
NACHDENKLICHKEIT, f. zustand des nachdenliens : diese NACHDRÖHNEN, verb. dröhnend nachklingen, nachschallen:
in sich gekehrte nachdenklichkeit. Gutzkow fremdes glück 155. lange nachdröhnende Schwingungen {des tones). Göthe (1840)
NACHDENKUNG, f.
cogitatio Hederich 1659 ; fantasei, nach- 19,242. mit dativ:
denkung oder sinnung. Roth dict. 1571 G 2*.
und wenn der könig anklingt, soll der bimmel
NACHDEÜTSCHÜNG, f. nachbildung eines fremdwortes im nachdröhnen irdschem donner (des guscUUlzes).
Deutschen, Verdeutschung : seine {Campes) meisten nachdeutsoli- Schlegel Hamlet 1,2.
ungen sind so gut, dasz man sie ohne beisatz versteht. NACHDRÖHNEN, n.: deut-es zeigt sich in Hillebrands
J. Paul Vorschule d. ästh. 84. scher nationalliteratur ein gewisses nachdröhnen der eigen-
NACHDICHTEN, verb. l) seine gedanken auf etwas richten, thümlichen Stimmung, die dem Gervinus'schen buche zu
nachdenken über: gründe liegt. Danzel in den Berl. jahrb. 1846, 740.
der gerechte . . .
NACHDRUCK, m. {plur. -drucke und -drücke), Wieder-
gottes segen bald, bald aber seinem fluch abdruck {besonders der unrechtmäszige) eines schrift- oder bild-
mit groszem trost naclidicbtet. Weckherlin 255. werkes, sowie das nachgedruckte werk selbst: sind meine trac-
2) nach eines andern vorgange dichten, dichtend nachbilden, tätlein . . ärgerliche Schriften, warumb sind sie dann an so
.
nachdichters ist treue gegen das original, deutsche litera- der untrüglichen Zuversicht lebende, e(> werde kein ehrlicher
turzeitung 1881, 818. biedermann . . zu einigem unverantwortlichen nachdruck sich
NACHDIENEN, verb. substitutum esse, succedere in officio, verleiten lassen. Simplic. l, 17, 1 K. ; was massen er sich gantz
reforcire praetermissa in officio. Stieler 317, wo auch nachdie- kein gewissen mache, wider das gesetz der rlatur zu han-
ner, nachdienung; der wald dient nach oder ist nachdienig, deln, sondern durch den nachtruck sich befleisze, . . dem
dient auf einige zeit nicht dem gemeinen nutzen, ist für die ersten Verleger das brot diebischer weise vorm maul hin-
holzmitzung geschlossen (zugethan). weisth. 6, 416 /f. {vom j. 1577). weg zu stehlen. 2, 504, 7 der Leipziger nachdruck soll viele
;
NACHDIENIG, adj., s. unter nachdienen. druckfehler haben, der j. Göthe 1,235; Privilegien, wodurch
NACHDING, n. nachgericht. weisth. 6,416 (vom/. 1577). mir das unantastbare eigenthum meiner literarischen werke
NACHDOLMETSCHEN , verb. sowohl gegen nachdruck als gegen jeden verkauf desselben
heiliger Luther, bitte für die armen, gesichert wird. Göthe 29,354 ffempel. übertragen: der Elbaner
denen geistesberuf nicht scholl, und die doch {Napoleon) der nachdruck der revolution auf schlechtem
,
nachdolmetscliten, dasz sie zur Selbsterkenntnis
endlich genesen. Klopstock 2,98. papier. Paul herbstblum. 3, 111.
J.
sie schreiten fort, es donnert nach. Göthe 41,221. der nachdruck Stieler 2478; most vom nachdruck, mustum
h) dem donner nachahmen, donnerähnlichen schall machen tortivum Frisch 1, 208'. vergl. Zinck 1940. Jacübsson 3, 115'.
mit dativ: in dem aber die kleinen vögelin den haumfalken gefahrliclier alsz eine . . es hat oft schlimen nachdruck. Elis.
ihnen also hart nachdringen sehen, weidwerk 2, 23' Charl. V. Orl. (1879) 2»; in jenen zeiten der Verfolgung, da
; ;;
den narhdiiick nicht, v,^v\{i die Hache nicht mit rechtern nacb- tu ende fuhren. Srir.ica M»; wie fcltyto«hrll Volk V- im
ilriick an. Stcinhach I,'i07; die natur behauptet mit nacb- teilet, ao wird» auch nacbdnickea Ml^ Mfal «t«0 Wtk MM*
driick ihre rechte. Schillür lü, 107 der nacbdruck Ibut* in
; vulbringeii. LoTH».a 3, 09' ; mü 4ttkt: fMI tewh Mte waM
allen dingen , mit anstrengung int allei tu ende tu bringen. wort straffet . . und dem wort naekdrtckl. ft, •*.
Wander 3, t>a:>; nachdruck der wurt, empharis Stikli:« S43; d) drängend naekfolgtUt ttrfolfni mtkrieif: «ad •ÜMB
denn mit nachdruck redet «r tretTeod. Vom tld. »,171; auch in Irglicher merklicher rOtlange und obuBgra de« »irvtl*,
und es tagte darauf der gute vater mit nachdruck. das er kan nachdrtickeo {den Turktn). LtiTata 4,««C: mil
GAthr 40,236 u.d.; dativ: den nächtigen zu girif Mehträckcs. VttaAtif Umf.
mit narhdrurk antworten. FaKtTAC ahnen 3, 173.
3) andrang tieler nacheinander und gegeneinander, angriff,
265*. Schertlin brüfe IS; Ull4 4m §ßUt BÜ fMck «HM m
wehre, und man dem feindt Mit MCh $0 «oll ttrh Mck«^
kämpf, iturm, Verfolgung det feindet: impreuio, <ler nnchtruck, keiner wiedern. Heurea k r it§mri» M; A» {hmtn) «Irlltra .
ein angriff mit einem gewaltigen nachtruck , ein einfnl oder sich zaghaft, als wollten lie Osheo. da fcnaaintrn nlirb
tiMug der kriegsleuten. Maalcr 300'; dej; nachdruck, impresho baubtieut, man sulte inen nacbtrucken. BAi:aA!tM ifutUfm i.tn.
iti huites Stikikr 344; einen nacbdruck auf die feinde machen, e) weidmännisch wie nachfahren \,h,ß; dtm kämfuü Wim
im/jWum in hostes facert Steimbach 1,297; besuch (ausgang dtt Jägers mit dem Uitkundt) naekfrttftn und
gerüüior pferd biM in ri'inrhundert den hund kürter halten. KEaaEis weutmamnttfr. 314.
wardoii zum Stulinthor (in Wim) BUiZgelatteD,
2) transitiv, mit nachhelfendem druckt tenalrti trisfra; die
dem toind ui wun>ii die landstraszen,
mit den »ie trufTeii im anTauk, last mit beiden banden nachdrücken, «hu mtntpu an— ad-
ledocli war ir nachdruck (u krank, urgere. Stkinbach 1,297.
wann lehen waren wol an ein.
NACHDRÜCKEN, mfr. in nachdruck 3 : »itderkäw [wttdm.).
11. Sacu« 1,416' (2,404.1« K.);
doch wiird sie (difi $tadt) sich nicht geben baidt,
NACHDRUCKER, m. nachdnicker, ein bockdick. Huiuk«
der nuchdrueic musz das beste than. i. Atrkr 756,6 A*. 757; nachtrucker SimpJ. 2, 604, 4 K. SriELealtt; dbr aarackl-
recudere Steinbach 1, 297; ich habe auch um geniesz und vor- kunststück eines tragischen dichter«, wenn er, b e aoadeta Aa
theils willen andere bUcber zu schaden und nacbtheil ihrer erhabensten gedanken, in die gemeinsten wvrte kletdet, aai
Verleger nacbgctruckt. Philander (ltM2) 306; gewalt und recht, im affecte nicht das edelste, sondern das nackdrtckBekilc
disz tractätlein in teutsrher sprach aller orten und enden wort, wenn es auch schon einen etwas niedrigea Bckea-
iiacbzutrucken. Simplic. 2, 504, 1 K. begriff mil sich führen sollte, ergreifen lUtU IM; ein sehr
vermeinst du dnsz dein wesen nachdrückliches beispiel hiervon ist der salz, dass e» anit-
Madritt. Parisz und Rum pflegt sonderlich zu lesen, werden
da mehr gehirne wächst? drüclil an Qiiiiisai bach
poden oder gegenfüszier gebe. Wiei.aii» 6,X2: sie
desz landes China vulcli dir deine träume nach? (in Wielands Agathon) philosophie, griechtscbe iillrfatar,
viel
Upitz (l&t6) 1,68. einen erflndenden köpf und nachdrücklichen »lil . . finden.
übertragen: vi\e er (der hofmarschaü) dasteht der schmerzens Schübart briefe l, 91 er hielt am nSchMen sonnUg in gegeo-
;
söhn! .. als wenn ihn ein Tübinger bucbhandicr dem all- wart des bofes eine nachdrückliche predigt. Fbkttac «Am«
mUchtigen nachgedruckt hiltte! Schiller 3,452 (Kabale i,Z); 6, 149.
auch führte Napoleon wenige ehrenämter ein, die Maria (der NACHDRÜCKLICH «d». t«« vwiffa Srauw SO; aack-
kleine fürst von Grosilausau) nicht in ebrenämtrben nachge- drücklicb reden «. s. ». SiEiüBAca 1, 2W;
druckt hiitte. J. Paul doppelheerschau 16". auch vom nach- mein ungewaschen maul oachdrttckUdl sa bMOaflM.
machen, fälschen eines siegek: wie man die Siegel nachdruckt,
das verstehe ich. Kabener 3, 22». nachdrücklich sprechen, antwortea. FattTac tknen l, 11».
NACHDRÜr.KKN, NACHDRUCKEN, verb. zu nachdruck 2. 286; wer war dieses weib, war es midckea oder fia«? *e«
l) tntransitir. a) nochmals, hinterher drücken, durch einen ist madeben', erwiederte der professor aackdrflckHck.
ein
druck nachhelfen, premendo continuare, sequi. Stieler 343; handschrift 1,67 'neun uhr' wiederholte sie (** «aiM aack-
;
sondern man inus auch das Schwert zucken und wider nach drücklich und langsam. Schiukb 4. 19»; gtsUiftrt: ick «ardc
im sclilahen und damit nachdrücken, das er müsse zurflcke dein feind, dir desto nachdrücklicher tu dienen. 3, llt; eoer
fallen und fliehen. Luther 5, 526*. hochwoblgebobren empfehlen wir ihn (de« fwüiaim) aaf
lebobren . . empfehle
b) nachhaltig wirken, helfen: bitte, das got, der dir solch das nachdrücklichste lu verschiedenen maklea. I,!»; hr-
ampt gegeben und befolhen hat, auch nachdrurkp, und gehe, rago libelli weist ich nicht nachdrücklieber
das du es ausfüren künnest. Luther .s, 419*; denn dis gebet als durch das wort inischmasch. Rabener ^1
ist erhöret und drückt nach. 6, 173*; mit dem scbwert, NACHDRLCKSVOLL, ad), und adt. tWI
welchs lias luichdrucket denn
wunderzeicben. 4, 444*
die nachdrücklick : eine nachdnickswlle wakikcit, red«; aacfc-
pari, naclidriickcnd, nachdrücklich, kräftig, wirksam : aine nacb- drucksvoll antworten m. dgL
; ;; ; ; : :
nennet. Zedler 23, 80. oder nacheil machte {cum quis ad co7nprehendum furem pro-
NACHDRUCKTEUFEL, m.: ein nachdruckteufel, ein buch- currerit vel proclamarit) . . ist ein offner diebstall. Carolina
teufel. Philander 1642 307. art. 158; die nacheile haben, habere jus persequendi. Frisch
NACHDRUCKWEIN, m. der durch den nachdruck (2,1) 1,220"; die nacheile des ordentlichen richters. Moser 1,355;
gewonnene wein, vinum tortivum. Aler 1429'; nachtruckwein weidmännisch das recht, ein angeschossenes wild über die grenze
Fischart Garg. F 3* (1617 G 2' nachtrunckwein). vgl. nacli- des Jagdreviers zu verfolgen, jagdlex. (1773) 883. Kehrein weid-
wein. mannsspr. 214. vgl. nachfolge.
NACHDRUSCH, n». das nochmalige dreschen und das dadurch NACHEILEN, verb., mhd. nach ilen, hinterher eilen, um
ausgedroschene. Krümtz 6, 619. Weber 382". einzuholen oder (feindlich) zu verfolgen, prosequi, insequi. Maa-
NACHDUFTEN, verb. l) intransitiv, hinterher duften, einen ler 297': und Petrus mit denen die bei im waren, eileten
duft zurücklassen: im nach. Marc. 1,36; da aber die Egypter inen mit irem
lüfte gantzen beer nacheileten. Jud. im (dem fliehenden] 5, 11 ; als sy
von nachduftenden Wunderblumen. Rückkrt 321; nachilt. F. Platter mir auch ein mol mit
153. 225 B. ; er
das nachduftende lavendelwasser der freude. J. Paul Titan einem bügel nochgeeilt bisz in mein haus. 157; wenn ich
1, 154. in wiszte zu erreiten, ich ihm den nechsten nacheilen wolle.
2) transitiv, duftend nachsenden: Galmy 332; ob ain gericht ainem thälter nacheilt. Haltaüs
jeder reine kränz des lebens 1389', 1578
hängt sich als ewge kröne auf das kreuz zwen schlangen, die ir ilten nahe (: ensahe).
und jede blüthe duftet ewgen frühling Murner .4)i. V,1';
dem abgeschiednen von dem rasenhügel
in einklangsvollem strahlendufte nach. in unbeschreiblicher angst wollt er ihr naclieilen. Wieland
Körner Zriny 4,8.
1,304; das kind lief grade auf einen leich los; Wilhelm eilte
NACHDUNKELri, nach einiger zeit dunkel oder dunkler
verb. ihm nacii, aber zu spät, das kind lag im wasser! Göthe
werden : wenn ein gemälde durch einen natürlichen fehler der 20,11; er verliesz gählings Teutschland und eilte nach Hol-
färben dunkel geworden ist, so sagt man, dasz es nachge- land, aber das bild seines mädchens eilte ihm nach. Schiller
dunkelt hat. Jacobsson 1,482'; übertragen: die schönsten bil- 2, 389 meiner ängstlichen ahndung eilt schon die unglück-
;
der des witzes und gemälde der phantasie dunkeln durch seligste erfüllung nach. 3,439. das perfect jetzt mit sein,
wiederholtes beschauen nach.J. Paul bucherschau 1, 138; desto früher mit haben montags nach exaudi haben der bunt und
:
weniger konnte sich Worble in das nachdunkelnde gesiebt Pfalz mit beiden beeren denselben baurn . . nachgeeilt. Bau-
des neu ausgerufenen doktors finden, komet 2, 80. MANN quellen 1, 740
NACHDURST, m. auf übermäsziges trinken folgender durst: alle die mir haben nachgeeilt. Waldis psnlter 18,11.
nachdurst nach dem gesöffe, nd. nadorst. Kramer 2, 150'; NACHEILEN, n. ; doch jaget er iine weit nach und schrie
dann kommt der nachdurst. Gotthelf Uli (1854) 32. ilimeAmadis im nacheilen .. nach. AmadisShSK.; dem feind
NACHDUSELN, verb. nachschleichen: thut ers, lasz ihn
ist das nacheilen so lang gestattet worden, bisz er under
machen und rede ihm nichts darein wo aber nit, hab acht, :
unsere stuck komen. Bürster 71.
dussel dem
fuchs nach. Paracelsüs opp. (1616) 2, 172*. NACHEILUNG, eine geschwinde nacheilung, rapidus
f.:
NACHE s. nachen. actus Maalernacheilung, persecutio Steinbach 1,325.
297";
NACHEGGEN, verb. hinter dem säenden eggen, übertragen: NACHEINANDER, adv. der, das eine nach dem andern:
der säenden geschichte keuchend mit der feder nacheggen. nacheinander oder schaidenlich, vicissim voc. 1482 x2', ordine,
J. Paul unsichtb. löge 3, 60. successive Dief. gl. 563 {vom j. 1512), secundum seriem Stieler
NACHEGGER, m. einer der nacheggt: ein nachecger, ein 301; den felspfad aufwärts ritten sie nacheinander im trab.
meenknecht, ein pflugheber. Baumann quellen 1, 259. Scheffel £A-fte/j. 413. substantivisch: durchs nacheinander wird
NACHEIFER, m. das lebhafte bestreben, es einem vorbilde von ihm das nebeneinander.. bestimmt. Herder 18,258 Hempel.
gleich zu thun. Kramer 2, 150'. Kant 4, 69.
NÄCHELCHEN, n. kleiner nachen {mit doppelter diminution:
NACHEIFERER, m. aemulus Stieler 6. Aler 1429'; ein nächel ist verkürzt aus nächlein
durch . und wieder erweitert
ehrwürdiger nacheiferer der tapferkeit seines groszoheims. md. eben, also gebildet wie
die Verkleinerungssilbe sächelchen,
J. V. Müller 1,415; gieb mir meinen freund und dem er- schächteichen m. s. w.) Stilling warf ihnen ihren vollen lohn
:
habnen Cyrus seinen nacheiferer wieder. Wieland 16, 318; herab ins nächeigen. Stilling Wanderschaft (1780) 160.
erklärer und nacheiferer des alten kunstwerks. Göthe 28, 787
NACHEMPFINDEN, verb. nachfühlen, l) intransitiv mit dativ
Hempel ; Lavater und seine nacheiferer. 20, 173.
der gute mann!
NACHEIFERIN, f. aemula Steinbach 1, 321'. Hederich 1659. wie ich ihm nachempfinden kann! Chr. Stolberg 1,80.
NACHEIFERN , verb. einem vorbilde eifrig nachstreben. Stie-
2) transitiv: ich mache zwar
diese fragen einem geschla-
ler 6 eiver nicht einem frevler nach. spr. Sah 3, 31
; aus ;
NACHEIFERUNG, f. aemulatio Aler 1429'. Steinbach 1, 321 ihr vermögt nicht der auferstehung unnennbare freuden
ganz uns nachzuempfinden. Klopstock Mess. 13,68.
man behauptet zwar, dasz zu unsern zeiten nur edle nach-
eiferung statt finde. Klopstock 12, 85 aber wie kommt es, ; statt des objectes ein abhängiger satz:
dasz nur hier (beim lustspiele) die deutsche nacheiferung zu- hell mir! ich bin gewürdiget worden dir nachzuempfinden,
rückbleibt? Lessing 4,4; was du empfindest. Mess. 5,768. 11,1405;
mutter, (icli) empfinde dir nach, wie deine seele vor jammer
nacheifrune wer bist du? sprich, mir zur zier, zur schmach?
1,194; stumm wird. 7,550;
wer empfindet ihr nach, wie selig er sie gemacht! 15,760.
die ode auf die musik hat man schon
den nacheiferungen in
in den zierlichen Wissenschaften gelesen. 3,186; sollte zwar NACHEMPFINDUNG, f.
das nachfühlen: willig zur sühne.,
nicht zur nachahmung, doch zur nacheiferung reizen. Göthe doch nicht frei von aller nachempfindung. M. Mendelssohn
26, 49 ein groszes muster weckt nacheiferung. Schiller 12, 6
; 5, 615.
Julius, nimm mir die reizende aussieht nicht, .. dasz den NACHEN, cymba. ahd. nacho schwach, mhd. nache
m.
künftigen fürsten von Tarent bei deinem namen das herz (selten) und
noch voc. 1482 x 2', bei Stieler 1321 nache
so
für nacheiferung poche. Leisewitz Jul. 84. und nachen, bei Aler und Steinbach nachen, doch noch bei
NACHEILE, f. das nacheilen, verfolgen: als aber die baurn Hederich nache; ags. naca, alts. nako, nd. nacke (Diefenb.
die nacheil vermerckt. Baumann quellen 1,740; besonders die gl. lOl') und acke Kil. (rheinisch achen Mone zeitschr. 9, 388),
Verfolgung eines flüchtigen Verbrechers, und das recht dazu. altn. nökkvi aus derselben wurzel wie sanskr. näva, lat. navis,
: ;
»trirkelmir llnlüiig ein nett, ihr Schwestern, es solls der geliehte derum nacher hausz packen musle. 64; al* er MdMr hMts
heul noch hnhen, sohnid im besegelten nHclicn er heimkehrt. reisete. ZiNKCRerr opopAtA. l, 170; als ich anbero aadMr bef
l'LATBlt (IH47) 2,225; Itoinmen. Schuppius 404; ich sei gewisz der rechten scbnui-
(ich tri//) niolien am roeercsurer, wo ein locker nachen winkt. rolzer einer und halle auch das maul nacher hof gelragen,
4,104;
da ich nichts zn schaffen hStle. Sttiipt. (I6M)3, 7«3; an dem
ein schwanker nachen auf bewegter lluth.
Chamisso (1872) 3,139; bcttelstabe nacher hause komen. Riemer (fori/. W; stand auf
heil dir,mein nachen, nacher hause zu gehen, maulaffe 173.
dnsi:du entronnen NACHERBE, m., md. gleich aftererhe, ein in emutnfelmaf
den wirbeln bist. ReciKRT (1847) 4(0.
oder nach abgang des haupterben eingeutiter erbe. OsKaLi!« !••*.
2) hildbch:
Zedler 23, 84: suhstituiren oder zu nacherben einsetzen.
des lebens nachen trieb gelinde Mainzer landrecht (1755) § 1 ; after- oder nacherbe, f S; under-
an einem vellchenstrnnde Tort. Gökikgk 3,153;
setzen und zum nacherben machen. Frankf. referm. 4,4 f I.
sie (lUf lii'hf) nur kann auch freudenreich
diese wallTiihrt machen; 3. 4. 6 u. oft. md. n.1cherl)e {im 14. jakrk.) erbe, nadtfeHaemier
sie nur TOliret lächelnd auch erbe Haltacs 13S7, mnd. näervc ScHiLLea-Lt^aae!« J, iso.
zu dem schwarzen nachen (ilm Imlr'). Gottrr 1,74; NACHERBEN, verb. nachträglich oder alt iwtkahe er*ra;
so musz ich seihst in Chnrons nachen steigen. Platen 4,118. ein jeder dAchte nur binweck.
nnchen de.s oliros, ist die höhle zwisriien dem aus-
3) ei, was geheuct mich der dreck,
wendigen tind inwendigen ohrencreisc. ZKhi.ER 23, 83. damit icn nur die haut verderb
und grobe wfiste htud nacherb {ia*<m trage).
NAC.HKM), s. nah.Mid. Simplie. 1, 4* V.
NACHENKOHMiri, adj. carinatus, cymbiformis. Nkmmch NACHERRIN, fem. zu nacherbe.
3, 403. NACIIERBSATZUNG, f. substitutio, einsettunf «ihm »m*-
NACHENKÄFER, m. eine gattung der aaskäfer. encyciofi. der erben. Haltaus 1387. Zedler 23, M/f.
naturgesch. 3,113'. NACHERFINDEN, verb. dieselbe erßndung mcA einem aaden
NACHENKKAUT, n. eymbaria {mit nachenförmigem samen). machen : der wissensrhaflslehrer sei der kiln<ller , der da«
Nemnich 1, 1330. kunstwcrk des bewusztscins aufbaut, das jedocb acboa da
NAC.HENQUALLE, f. cymba, doppelqvaUe mit kahnförmigem ist, wie er selbst behauptet, es als(f nur nacberfindd. Fiamt
vorderem leibesstück. encyelop. der naturgesch. 2, 128'. sonnenkl. bericht 81 ; dasz man ... sie so den urhehem und
NACHEK, oberd. im \(i. jahrh. statt des adv. nachhir {woratu ihren besitzern nacherfunden. 143.
näclier nach vertust des tones von her verkürzt ist) und nach, .NACHERFINDER, m.: der wissenschafl.<Iehrer . . w»re der
sodnnn verallgemeinert bis ins 18. jahrh. hinein {und von halb- nacherlinder des hewusziseins. Fichte sonnenkl. beriekt 74.
gebildeten auch jetit noch) statt der präposition nach gebraucht. NACHEUGIESZE.N, terb.: eine volle band, die sieb ie dca
Weicand 2, 17S. ScHM. 1, 1714 Fromm, vgl. hernacher. schoos des elends ausleert, machte Yikton acbwac aede
1) adverb. a) hernach, spdler: auf dasz kein Unglück naher leichter, wie das Tolle äuge, das sich jeaer aitbtftoai,
auf dein seel komme. fttifA d. liebe 228, 3 wie man sagt, liet ; J. Paul llesp. 1, 170.
sie naclier kuin . Itegirde zu solchen airn. Zimmer, chron.
. NACHERHAND, gleich nach der baad : »o will icb faat |era
1,426,34; daher nacher ein grosz gespai under den edcl- mit hm. v. 1^ Roche allen beilrag liefern, welcher aacber-
leutcn cntstandte. 4,3,8; hand von ihnen nuisz in Ordnung gebracht werden. Mtacs
ewiger gott! das ains nit wolt briefs. {von Hohenfeld) 1,398.
recht thun lieber, dan das er soll NACHERNTE, nackleu nadt der hat$fUrmk: aacbcni4a,
(.
nacher gewarten ewiger pein. 4,333,3.
speeilegium et in vineis: racemasio SriEUca 1*.
h) hinterher, nachhin, nach: NACHERNTEN, verb.: nachernden, frtaa et $pit*t im fn
so wird der held nacher rennen. Teuerdank 63,23; coUigere Stieler 19. spnckr. es ist bOM nacbemdlea, »o
die langen schwenz {schleppen), die sie in dem kat nuhrr geilz die erndte eingethan. WAxaia S,83&.
kelschen. KKisKRSRERr. narrenjcA. 29"; naher kelschen. 125"; NACHERWÄCiEN, terb. kintenatuk «rwifca. Sncuu SH.
so kan euch niemand nacher bringen. Bkri-ichinge;« 131 nacherw.\(u:n«;, f. stieler tm.
seilntals andere auch nacher luffen. Zimmer, chron. 4, 253, 1 NACHERW.XHNUNG, f. reUtio. Sncua Mfli.
also volgten sie allgemach naher. 3,265,26; sy waren für., NACHERZÄHLEN, verh.: einem etwas nacbenlbica, aacb
gangen und kamen mir nacher. Th. Platter 17 B.; nocher seinem berickte es er:4kUn. ScniLLEa 875*; Htm elm*s (gmrilmlitk
folgen, rlten. F. I'i.attkr 271. 276 B. schlimmes) nachsagen.
2) präposition mit dativ. die annähme gramm. s, 2ft5 anm., NACHERZÄHLER, la.: barbarische nacbenSblcr (ierdtaft-
naiiier sei aus nach der entstanden, ^indcm es nur vor städte- sehen fabeln). Lessiüc 9,50.
nahmen steht, die in der früheren spräche ireiblick gebraucht NACHERZÄIII.ING, f. 4m aadkniMca madämmaekerz^kUe.
wurden , widerlegt sich aus den folgenden beispieUn. nacher NACHERZEHUNG, f.: gegea die aNUaHnnng an*ers
bezeichnet wie nach die richlung mid steht zahmen Schweins von dem wilden ist kein beweis, daM aar
a) vor länd«rnamen : naher llispanie. Frank ««M. 8*; dniinb jenes, nicht auch dieses tinnen haU denn die ucbcrteafiaf
; ; ; ;; ;;
und braten, noch vor der zugemüse auf die tafel gesetzet handeln Maaler 297'; dem rechten hinz einem nachkommen
wird, es bestehe nun solches, woraus es wolle, als Schinken, und nachfaren. österr. weisth. l, 4, 12 einem mit etwas nach- ;
geräucherten zungen, krebsen und dergleichen. Amaranthes fahren, damit seiner pflicht gegen ihn nachkommen. 1, 56, 7.
frauenzimmerlex. 1311. d) handeln nach, gemäsz, folgen: die nur allain iren hals-
NACHET, s. nahet. stärigen köpfen nachfaren wollen, österr. weisth. 6, 504, 1 (vom
NACHFAHR, m. successor, nachfar Dief. nov. gl. 354", Kramer jähre 1582).
teutsch-ital. wb. 393', nachfahre Steinbach 1, 404, mhd. nächvar, e) nacharten : der nachfaren. Gotthelf erz. l, 303
riiutter
swm. Lexer 2, 11, nhd. mit gemischter declination. henneb. der junge fährt seinem vater u. s. w. nach. Spiesz 169.
1) nachkomme : posteri, die nachfarn, die nach ihren vorfarn f) nach etwas streben, ihm nachjagen: dem vergnügen u.s.w.
kummen. Alberus; nachmaln haben ihre nachfahren zum nachfahren ; seinem nutz nachfaren. Maaler 297'.
Wappen geführet zwo königliche krönen. Schütz Preuszen 3; g) eine schnelle bewegung hinterher mit etwas machen , z. b.
desto gröszern vortheils werden die Zeitgenossen, werden mit der band nachfahren, um etwas entschlüpftes zu erhaschen,
die nachfahren sich zu erfreuen haben. Göthe 45,305; die ettvas sich rasch bewegendes zu zeigen, weidmännisch s. v. a. nach-
nachfahren der feueranbeter. 6, 195; es ist übrigens recht gut, drücken l,e, dem hängseil nachgreifen; dem hirsch u.s.w.
dasz die Deutschen durch diese krankheit durchkommen, nachfahren, auf den fliehenden hirsch (mit dem gewehre nach-
und was daraus entsteht, ist wohl nicht für uns, doch für fahrend) zielen. Kehrein 214.
unsere nachfahren nützlich und bequem, an Knebel 278. 633 h) den schriftzügen, den linien (beim durchzeichnen) nach-
deine mühe, das manuscript unserer correspondenz für die fahren mit der feder, mit dem stifte.
nachfahren in verantwortliche Ordnung zu bringen, musz ich 2) transitiv, fahrend nachbringen: die frachtwägen, welche
dir gar sehr danken. Zelter an Göthe 771. den fremden ihren reisebedarf in feindlichem lande nach-
2) nachfolger in amt und würde: dessen nachfahr Clemens fuhren. Freytag ahnen 4, 131.
der 4. Fischart bienenk. 128'; derwegen wollen auch dieses NACHFAHRER, m. l) wie nachfahr gleich nachkomme und
meisters Hansen (scharfrichters) nachfahr. 130'; so man doch nachfolger: nachfarer, nachkomener oder nachkomling, suc-
selten hört, dasz ein frommer vorfar böse nachfaren habe. cessor. voc. 1482 x2'. Dief. gl. 563', posteri, successor. Aler
14'; mein nachfahr am reich. Zinrgreff apophth. 84,26; schrieb 1429'; diesz kam denn freilich ihren (der flüchtigen Vorläufer
er diesem seinem nachfahr also zue. 7, 3 so thut uns iedoch ; unserer ausgetriebenen westlichen nachbarn) nachfahrern zu
sein nachfahr uberausz vil gedrangnusz. J. Ayrer Tarqu. 40' gute, die sich später in Thüringen festsetzten. Göthe 30, 279
sanct Peters nachfar. Schade satir. wie sie (die
3, 44, 23 ; sämmtliche zahme nachfahrer der väterlichen singschule.
Schlüssel) got hab dem Petro geben, des selben nachfar seien .1. Paul leben Fibels 224 allein da gerade einen tag nach dem
;
sie. 2, 210, 517 ; seiner (des selbst- und alleinherschers Abbas) trauerfalle (dem tode des fürsten) der erbfolge Lui^i in Pestitz
nachfahren schwäche. Göthe 6, 204 einziehen wollte . . so hatte man , bevor der nachfahrer em-
pfangen war, die sache nicht wollen laut werden lassen.
ihr (könig) habt zum nachfahr keinen söhn;
ich schaff euch einen, der den thron Titan 1, 172 da . ein könig nicht stirbt und mithin vor- und
; .
wird lobesam besteigen. Langbein (1854) 3,96. nachfahrer zu einem mann ineinander wachsen, //esp. 1,162;
3) eines Vorbildes , anhänger oder fortsetzer einer
nachfolger wenn ein geschickter nachfahrer des kochs wäre zu haben
lehre u.s.w.: es wird uÄs kein zweifei übrig bleiben, dasz gewesen, uns. löge 3, 145 da er den nachfahrer des kasernen-
;
mann (ßiedesd) ... empfinden, wie ein dankbarer nachfahr sectator Maaler 297'.
seine Verdienste feiert. 28,168; ich musz daher meinen nach- 3) nachfahrender grubenbeamter. Veith 348;
bergmännisch
fahren (in der farbenlehre) hinterlassen. 60, 26.
drum haben amptleut, Vorsteher und arbeiter mit ge-
sie
NACHFAHREN, verb. hinterher fahren. schwinden eiden eingenommen und gott den obersten hut-
l) fahrend nachfolgen, sequi alicui vehiculo.
intransitiv, a) man nachfarer sein lassen. Mathesius Sar. 19'.
Stieler 409: denn ich gedenke, das du mit mir auf eim NACHFAHRERIN, f.
nachkommin, nachfolgerin : sie, red-
20, 36.
NACHFAHRT, f., mhd. nächvart. l) das nachfahren mit-
telst fuhrwerks. Frisch 1, 240'.
b) einem vorangehenden oder vorangegangenen nachgehn, nach-
folgen, succedere. Stieler 409. mit persönlichem subjecte: so 2) nachfolge, successio. Aler 1429". nachfolge im tode : dessen
faren sie iren vetern nach (sterben wie diese) und sehen das (des gestorbenen) sele gott ewige gnade erweisen, und uns
liecht nimer mehr. ps. 49, 20 ; ihm ist ein söhn in besitzung eine selige nachfahrt verleihen wolle. Bütschry kanzl. 909.
mtt sächlichem subjecte: denn er wird nichts in seinem sterben 5) das nachfolgen mit den blicken: die nachfahrt meiner
mitnehmen, und seine herrligkeit wird ihm nicht nachfaren. himmelfahrt (dativ). J. Paul kom. anh. zum Tit. 2, 44.
ps. 49, 18 6) weidmännisch vom leithunde, wenn er die fährten anfällt
keinen bauern werd ich flehen, und vorgreift. Beyer jagdwb. 116.
dasz sein körn und was er hat 7) die Verbindlichkeit, in einer bannmühle mahlen oder in einer
mir nur nachfahr in die Stadt. S. Dach 826;
bannkelter keltern zu lassen. Weber öcon. lex. 382".
bei blitzschnell Überlegung. Göthe 23, 191;
nachfahrender NACHFÄHRTE, f.,
weidmännisch gleich hinterfährtc (theil
überall wollen schlaffe prediger uns von jeder vergänglichen Kehrein 164.
i^, 1500).
lust abhalten durch die nachfahrende unlust. J. Padl Titan NÄCHFALL, m. das nachfallen und nachgefallene, bergmän-
3, 173. nisch das bei dem abbohren von erdbohrlöchern von den bohr-
: : ; :;
Jacobsson 3,116'; nachträglich eine färbe annehmen. NACHFLIEHEN, noAftlgtn: einem narli-
verb. l) fliehend
NACHFASCIilNG, m. dominica invocavit. Haltaus 1098. fliehen, ex fuga aliquem uqui Maalkr Vf; der kioderflucM
NACHFASSEN , verb. hinterdrein , später fassen : ob das nachflohen die vfiter. SoüiteifBEac bei Campe.
wer.., das er ain dillen nit gefassen mocht {einen flosi aus 2) einem fliehenden nachfolgen : nacbfliebend Wiclak» OI«rMi
dielen machen könnte), so sol er die nacbvassen inner drein 6,103; mit dativ: den entscblusz, mit einander tu sterben,
tagen, österr. vieisth. 6, 40, 42 {vom j. 1456). hat Terenz in den bloszen entscblusz des liebbabers, dem
NACHFEGEN, verb. 1) intransitiv, verrendo sequi. Stiei.er madchen nacbzuflieben .. gemildert. Lessiuc 7,440;
452. mit dativ, hinter einem, der den boden schmutzig gemacht gut, fliehe nur, du tprftder! . .
hat, fegen:
du schmeiclielül dir wohl , sie »ei ao acbwacli
dir narhzuniehen? WiELAiiDt.il:
und wlwol wir kain bisara legen,
darf man uns doch auch nicht nachregen. Amalia war dem fliehenden geliebten in den wald oacbgr-
FlSCHART /Irt/lÄ. 286 K. flohen. Schiller 2, 357 es {das mmtchliehe lurs) ziekl
; MW
dann diser jung herr, wie er zu seinen tagen
nachjagen: alle seine kräfte zusammen und sucht den Verlust von jahm
kommen, kainem spill oder reuterei nie nachgefegt oder sich durch den miszlichen gewinn eines oacbfliehenden aocMi-
deren beladen. Zimmer, chron. 2, 375, 26. blicks auszugleichen. TbOmhel rm« 4, 167; narb ihren kriftea
2) transitiv, hinter einem {dativ) wegfegen : nachgehends weil flohen die kinder ihr {der mutter) nach. GorraELr «rs. 3, 131.
in etlichen conventen der brauch ist, das so ungcordinirte.. NACHFLIESZEN , verb. flieszend nachfolgen: die tbrtMa
Weibsbilder hinein gchn, man denselben die spur nachfegt, flieszen den verstorbenen nach it. s. v.
wie der low sein spur mit dem schwantz selbst verschlügt sie (Ihrdne) flieszt ihr nach die göUerachwMtara ÜMMa.
so ordnen wir, das wa ungefehr ein vermeinter geistlicher 6«m 13.3«.
bruder oder Schwester von andern daxorden in unsers kompt, auch von abgewehten tnne ... flössen ihnen wie
tönen: die
man ihnen gar eigcndlich alle tritt narhfcgen und wischen blumendnfte nach. J.Paul Hesp. 3, 2tS; sie bat ibn oicbt,
soll, weil ihnen bald etwas wie dem Vulcano, da er mit deiner stimme auf dem klavier mit den fingern nacbzuOkcteo.
Junone rang, kan entfallen. FiscHAar Garj. 272* (1617 Kk2'). uns. löge 4, 198.
NACHFEGEH, m. in verrendo assecla. Stieler 452. NACHFLOR, m. nachblute : die winzige Julia, der narbflor
NACHFEGUNG, f. repolitio, expurgatio altera. Stieler 452. der untergegangenen Giulia. i. Pale Hesp. $,«; diese letzte
NACHFEIER, f. spätere feier, nochmalige feier nach der liebe . . dieser nachflor seines lebens. 4, 8«.
hauptfeier. sprichw. nacbfeier ist besser als vorfeier. Wander NACHFLOTEN, verb. flötend nachahmen, natkänftn:
3,835 unter nachfreude. schüchtern begann ich {nnchiinatl) seine Mm m alalaM l a
NACHFEIERN, verb., transitiv und intran.<titiv , später oder nacbzuflöten. M*tthi*»oii IMl
nochmals feiern: den geburlstag nachfeiern. Göthb 17,105; NACHFLUCHEN, verb.: einem nacbflucben, anac /lAcht
nach einem vorbilde feiern: nachsprechen; ihm fluche nachsenden:
OS glänzt dein neues reich wer erneut (</rii kriey), dem Buch«
den hiinmel auf. die Völker feiorn nach selber der siegende nach. KLorrrocK 3, 76.
und knien. HgaoBR 1,408 Hrmpel.
NACHFLÜCHTEN, verb. fugientem feruqmi, fmgert tmm
NACHFEILE, f. das nachfeilen, nachbessern.
fugientibus. Stieler SOS.
NACHFEILEN, verb. nochmals feilen; nach einem muster
NACHFLÜCHTER, m, fugititarhi*. tbenda.
eilen, feilend nachbilden: der vor ihm m»
NACHFLUG, m.: und (der dichter) darf
als knab und Jüngling kniet er (qoldsdtmieH) schon schnell befiederten und beflilgelten pliantasir srhon nack>
Im lempel vor der gotUn thron, UX.
und hatto den gflrtel unter den brüsten . . flflge seiner vorflüge zumuthen. J. Paul vvntk. i. 4tik. 3,
lu hauso treulich nachgcfoilt, . NACHFLÜSTERN, verb. flüsternd neulufntkiu:
wie*s ihm der vater »ugetheilt. Göthb 2.202;
du OOsterst, kleiner silberbaok.
aus dem pftbol auf^egrilTnen sagen Im kosen sanfter wellen .....
wird noch lob in dieser xeit ertneilt. der liebe süsse wünsche nacb. HtaaBa I.» Hr«f#C
ohnt^, wenn das werk erscheint, zu fragen
w.'lclioni alten Ist es nachgefeilt. Platb:« (1847) 1.2."««. NACHFOLGE, f., mhd.
nicbvolge, du maekfvlten.
NACHFEST, n. »i« nachfeicr : allenthalben ward ein freund- das nachfolgen hinter einem wnmfikendem mmd die fe^
lich nachfest gefeiert. Gotthelf ers. 3, 170. sammtheü der nachfolgenden, gefolge: also kebrrte ick auf ihr
NACHFEUERN, verh. i) später oder nochmals feuer machen, wort zurück und hatte ungefehr hundert pferde zur nach-
das feuer mit brennmnterial nähren, bildlich: dieses argtmient folge. Simpi. 1,7W,34 I.
schien einigen eindruck zu machen, der mann war genug 2) das nachfolgen m mirde, amt mnd «r»e, swrmt» Dwr.
Zedlbe nacbfolgc im reiche. Sonixc«
33, 138 /f.- die
politicus , um das zu bemerken , er feuerte nach und sagte yi.563'.
alles, was sich nur sagen licsz. Siegfr. v. Lindenb. 3,133. 4, 123. 8, 139; C&sar ward jeUl
ein tilel für <Uc Mch- nr
folgc in der herrschafl bestimmten roanoer. BBoan
(It»)
2^ hinter einem feuer geben, nach.<^chiessen.
de*
dessen
3) feurig sein oder werden wie {dativ) : das liebe kind,
4,82: Harald machte sieb boffnung auf die oactfolfe
schmachtende äugen der seelengrösze aachzufeuern schienen, kinderlosen königs. ScaiossEa «dlf««*. i,ta.
VII.
; ;;
Jugend (1780) 73. einem Vorgänger in würde, amt und erbe folgen, succedere
c)
4) das zu befolgende Vorbild und beispiel: Dief. gl. 563': einem im amt nachfolgen Aler 1430*. Stein-
die also gar unchristlich leben . . bach 1,482. Frisch 1,284", wofür aber gewöhnlich einfaches Mgen
und so gar schlechte nachfolg geben. mit dativ oder folgen auf, nach gebraucht wird.
Simplic. 1,26,93 (1,154 var. K.); d) sterben nach einem , ihm im tode nachfolgen : die arme
ein guter köpf konnte sich die eine oder die andere (meinung) frau ist ihrem galten bald nachgefolgt u. s. w.
zur nachfolge wählen. Göthe 53, 138. e) beobachtend folgen : ich werde . ihrer (zweier frauen-
. .
5) was hernachfolgt, die folge einer handlung, conseeutio zimmer) aufführung schritt vor schritt durch die ganze zeit
Maaler 300" wenn nun die nachfolge {einer heirat) nicht so
: ihres hiesigen aufenthalts nachfolgen. Schiller 3, 567.
süsz ist, als sich manches die einbildung gemacht hat, so f) einem führer
oder vorbilde folgen.
geht es an ein klagen und lamentiren hinausz. Chr. Weise a) dienen, anhängen, gehorchen, mit dativ der person: sie
erzn. 322 (160 neudruck); unbesorgt der nachfolge, unbeküm- haben dem
herrn treulich nachgefolget. 4 Mos. 32, 12 und ;
mert um das was daraus entstehen würde. Schweinichen 1,363; soll nicht andern göttern nachfolgen. 5 3fos. 6, 14. 8,19; wer
die Obrigkeit soll sich nicht leicht dazu verstehen propter mir dienen wil, der folge mir nach. Joh. 12, 26 ein verstän- ;
malam consequentiam, von wegen der bösen nachfolg. Crei- diger folgete dem Caesar nach (war dessen anhänger). Schup-
Dios 2, 224. rechtlich, der erfolg, die entscheidung einer Streit- piüs 757. mit dativ der sache: die natur hat uns zu allen
sache : kain guet nachvolg haben, österr. weisth. 6, 468, 15. nothdürftigen dingen den willen (d. h. die begierde diese dinge
6) Verfolgung, persecutio Maaler
so der kläger . . mel- 300" :
zu haben) mit gegeben, nicht, das wir demselben nachfolgen
det, dasz der entleibt nach gethaner ersten benöttigung ge- (gehorchen, sclaven desselben seien) u. s. w. Butschky Pathm. 55
wichen, dem der todtschläger . . ungenötter ding nachgevolgt, dem krieg nachvolgen (das kriegshandwerk treiben). Aimon D 3
und in in der nachvolg erschlagen hett. Carolina
allererst sie folgt dem schrecklichen gesetze standhaft nach (leistet ihm
art. weidmännisch gleich nacheile Kehrein 119.
142. folge). Klinger theater 3, 226.
NACHFOLGE, m. nachfolger, successor Dief. gl. 583": seine ß) einem vorbilde nachahmend und nachstrebend folgen im
nachvolgen. Schade satiren 2,33,33; ein unzertrennlicher... denken und handeln, aemulari, imitari. Dief. gl. 20l". 287'; zelare
nachfolge unserer eigenschaft und natur. Butschky kanzl. 678. voc. 1482 X 2*. mit dativ der person oder eines andern lebenden
NACHFOLGEN, verb. ahd. näh folgen Graff 3,511, mhd. Wesens: einem nachvolgen, thuon wie er thon hat, authorem
nach volgen , folgen nach auf (räumlich und zeitlich) , sequi
, habere aliquem. Maaler 301' wil mir jemand nachfolgen, der
;
Dief. gl. 529'. selten untrennbar (2, a) perfect mit sein, früher ; verleugne sich selbs. JlfoWft. 16, 24 wie dieser bapst.. seinem
;
auch mit haben. herrn Christo und seinem vorfahren Petro hab nachgefolgt,
1) ohne dativ, hinterher folgen, aufeinander folgen. istgenugsam abzunehmen. Kirchhof wendunm. 372' den bie- ;
a) mit persönlichem subject: nachvolgender knecht, sequies nen nachfolgen, welche auch von den sauren bittern blumen
voc. 1482 xl"; das volk aber, das vorgieng und nachfolget. guten süszen honig zu machen pflegen. Schuppiüs 588 einem ;
Matth. 21,9; fugirn, auf einander gehn, nachfolgen, als ob in den lugenden nach volgen. Keisersberg pred. (1510) 54'.
ein stimm von der andern fluhe. Roth dict. 1571 G5'; mit sachlichem oder abstractem dativ: folge nicht nach dem
Geszler. man bring ihn (Teil) auf mein schiff! ich folge nach bösen, sondern dem guten. 3 Joh. 11 und viel werden nach- ;
sogleich. Schiller 14,366. folgen irem verderben (sie verderbenden lehren). 2 Petr. 2, 2
ain böser mensch, wenn der sieht ainen andern menschen
h) mit sächlichem subject : nachvolgend alter, posteritas, poste-
rior etas voc. 1482 x l' der Ion der da nachvolget , der ist
;
etwas Übels thuon, zeliand hat er ain gefallen ab dem bösen
ungemessen grosz. Keisersberg pred. (1510) 1';
und ist demselben nachvolgen. Keisersberg pred. (1510)45';
ob sie (die bettler) nicht der fürsten und könig freiheiten
wann volgt kain ander leben nach (wenn es kein zukünfliqes nachfolgen? dann sie begehren . . ihren zoll . .und empfangen
leben gäbe). Schwarzenberg 152';
ihn. Schuppiüs 695; die kaufnianschaft ist so frei und ehr-
wie nachvolgendt figur anzeigt. F. Platter 225 B. ; in nach- lich, dasz sich auch ansehenliche leut vor alten zelten nicht
volgender masz. Aimon a; des nachfolgenden tags, ebend. h; geschämt haben, solcher nachzufolgen und üben. 719;
nachfolgende jähr. Schuppiüs 756; nachvolgender krieg, lis
weil sich grosze potentaten von Frantzosen lassen zwingen,
pendens Oberlin 1098; nachfolgendes gewissen, conscientia das so knechtisch sie sich beugen nachzufolgen ihren dingen.
consequens, heiszet das urtheil, welches von einer handlung LoGAU des dritten tausend zugäbe 214;
gefället wird, wenn sie entweder volbracht oder unterlassen wir folgen der purlautern ehrbarkeit, warhait und gerechtig-
ist. Zedler 23,182. mit präposition auf: keit nach, buch d. liebe 225,1; dankbare leute, welche den
es können gleichen sich hier nicht die reichen tafeln fruchtbahren äkkern nachfolgend, viel mehr geben als sie
der könge, so gefolgt nach sein auf Nini stafeln. empfangen. Butschky kanzl. 415; eine meinung oder weise,
D. V. D. Werder Ariost 7,40,2 welcher viel nachfolgen, via multorum signata vestigiis. Frisch
2) mit dativ der person oder sacke, a) einem vorangehenden 1, 284'.
folgen: meister ich nachvolg dir, wa du geest. bibel 1483 473*; g) nachfolgen um
zu erreichen, verfolgen, insequi, persequt
Petrus aber folgete im nach von ferns. Matth. 26, 58 ; da er Di*, gl. wir können ... weichen und nachfolgen
300". 429':
vom berge her ab gieng , folgete im viel volks nach. 8, 1. (fliehen und verfolgen). Zinkgreff 1,298; dem fliehenden feinde
20, 29 ; Jesus gieng für inen und sie . . . folgeten im nach. u. s. w. nachfolgen, in der rechtssprache : nachfolgen , nach-
Marc. 10, 32 ; dir wollen wir nachfolgen, gehe hin wo du wilt. folgend sein, gerichtlich verfolgen, vor gericht anhängig machen
Schuppiüs 735?nachvolget im sein liebe hausfrawe. Albr. Oberlin 1098. mit dativ:
V. Eyb 2' name an sich menlich kleider . . und nachvolget
;
dieweil die recht ausztrücklich sagn:
irem manne. 3*; einem auf den socken nachfolgen. Frank der kläger folgt dem beklagten nach.
weltb. 220';
J. Ayrer 2539,30 Ä.;
seine henker folgten seinen kriegern als lang und dieweil der anklager . . . doch dein peinlichen
auf dem fusze nach. Schiller 4,99. rechten nachvolger wolt. Carolina art. 14 u. oft.
mit sächlichem subjecte: h) nachfolgen lassen, ausfolgen: wolle man in (den jungen
die (strafe) alsbald volgt dem worte nach. priestern, die weiber nehmen) ir pfründ drei jar nachfolgen
fastn. sp. 11, 7 lassen. Baumann quellen
;
2, 599.
folget dasgrimmige schwerdt des Verhängnisses deinem leibe 3) wie folgen (theil wurde früher auch nachfolgen,
3, 1878, 9)
nach. Oleabiüs pers. baumg. 5, 3 wenn es befolgen ausdrückt, in tadelhafter weise transitiv ge-
: . !
worden. GüTHE 16,43; berrn Firmin wollte ich euer excellenz geformte wesen. H. v. Kleist 1, 2M Hempel;
zu einem nacbfolger empfehlen, wenn ich in jenen posten oft nachformt« das leben ein trauablM.
yersetzt werden sollte. Scbili.kr 14, 214 (paratH 2, 4); drei
nachfolgern der apostel, welche zu Kom über die kircbe NACHFORMLICH, adv.: nacbformlicb oder
walten, habe ich mich gelobt. Freytac ahnen l, 50«. exemplariter. voc. 1482 x 1*.
3) der einem führer, einer lehre, einem vorbilde nachfolgt, NACHFORSCHE, f.: embstge nni Ociasige
oackforKk,
asucla, emulalor, emulut Dikfenr. gl. 55*. 201*; nacbvolger ptrvetügatio. Roth M dict. 1571 6"; Jesus ist nach
embaigater
Flatonis oder der Flatonem nachforscb im tempel zu Jerusalem gefunden worden. Aiaab.
stiidirt, Platonitta. »oc. 14W xl';
nachvolger der weissheit, A s. Clara l, 17.
assectator $apientiae. Maalbr 301";
gottes nacbfolger. Ephes.5, 1 darumb ennane ich euch, seid
;
NACHFORSCHEN, verb. sorgfältig »onath froren oder mekn,
meine nacbfolger. 1 Cor. 4,1«; und ir seid unser nacbfolger vestigare,inquirere. Maaler 297*; perverstigim, nacbfoncben and
worden und des berrn. 1 Thess. l,e; denn sie mehr und grüblen. Roth dict. 1571 M 6*.
lieber der alten lügenden lolier als nacbfolger sein wollen. 1) absolut: allzusehr nacbforscben nucbet verbaszt, »mis
Scnoppius 537; die Holländer geduncken mich nacbfolger zu inquirere odium parit. Stieleb 537; weriu sehr nirbfnnrbtl
sein der nutur selbsten. 710; machet vil verdnisz. Wanobr S, 835;
lasz niflinand nichts! oachror«cb und raeh.
80 wolt ich muhtig zu ergründen wo du magst haben «in aosprucb
der menschen weissheit, euch zu preias
U. Sicas 3. 174. 15 X.
schnell laiirimd dmi liprg iiliorwindcD
mit uiinnchthuniich scliuncm Holsz. : was dir z8 bocb . . ist, dem soltii
2) intransitiv mit dativ
und der nacbfolger {nucliahmer) oug vorbllndeb. nit .. nachforschen. Keisersberg gran. Rs*; forsche ir Idtr
Wkckhkrlin 366; Weisheit) nach und suche sie, so wiratn tie finden. Str. «,!•:
Mohammed und seine nacbfolger. Herder 15, 126 Hempel; unmöglichen dingen nacbforscben, impe$sAilia venari. Stibui
keiner von den nachfolgern des alten Lukas della Robbia . 537 der könig bat auch nicht die rechte besch.-iffenbett itr
;
NACHFOLGERIN, f assecla Diefenb. gl. 55"; mhd. nacb- forschen sollte. WiELAHD 3, 390 (dem gnind 3, 307 Hempell.
Tolgierinne; consectatrit, imitatrix MaalerSOI"; die gunst des NACHFORSCHEN, n.: das nacbforscben oder die nach-
gemeinen pöfels ist eine nacbfolgerin der gloric. Alkr143o'; forscbung. FaiscB 1,28«'; und «• begann ein nachforschea
die natur ist eine wunderliche nacbfolgerin aller dinge. Co- und verhören. FaEtTAC ahnen 5, S3S.
lbros 3,342'; nacbfolgcrinnen des mittlers. Klopstock Meu. NACHFORSCHER, m. der nachforscht, iperaJalar, Ma-
14, 10. gator. Stielbr 53$; servlator, quaesitor. Aiea 1490*; he i«
NACHFOLGERSCHAFT, f.: man fand, dasi er (papst) ein lieber nachforscher, spion. ebend.; es ist on not, nit vil
80 febibarer mensch sei als ein anderer, und dasz es mit werten zuerzelen, mit waserlei grausamen stormwinden er
seiner Statthalterschaft Christi nicht besser stehe als mit wider den allerheftigsten nachforscher und bescbirmer chri-
seiner nacbfolgerscbafl auf dem stuhl des heiligen Peters, stenlicher warhait d. Martinum Luther ht<zber gelobt (ia
welcher Rom nie gesehen halte. Wieland 29, HO. disem buchlin wirt . . bewert, das der bnilig ap. Petrus gen
NACHFOLGIG, NACHFÖLGIG, adj.: nachvf.lgig, das eim Rom nicht koinen «. s. >. 152.. Am); ein menaeh toll ihnen
andern ding nacbvolgel, eonsecJarius. Maalbr 300* ; will du (den Urämien) mit allem Oeisz nachtracbten , weil er tchel«
diser leer nitt nacbvölgig sein. Kkisersberc gran. 21*; dasz drum beist es bei den Griechen aX*f€triie (iuLf ^|»if>| cta
sie unsern geholten und ruhten nachfolgig seiend. Paracels. nachforscher. CoLF.ars ieon. 4M.
opp. (1616) 1, 478". NACHFORSCHUNG, f. das mttkfwrttktm : reqnitiÜM, «ach-
NACHFOLGLICH, NACHFÖLGLICH, adj. u. adv. consecutive, forscbung Roth dieL 1571 Oo*. Alu t49a'. Sruaaaca 1,4»:.
consequenter, nacbfolglicb Diefenb. gl 143". 144"; dann prae- Frisch 1,286";
deslinalio ist die letzt matcria, die da wirdt sein obn •o du wirst ein nachrorschaof kaa
de-
ment und ohne jetziges wesen,
sondern temporalum et in- nach dem gotloaen. Scsavs tmttrtm I.t7,ai;
corruplum wirdt mehr nacbfolglicb sein. Paracelsos opp. ein der nachforsrhung gewohnter verstand. Kart «, U: aah»
(1616) 2, 14". lile aber blosi inlelligible gegraitlade.
nachforschungen
NACHFOLGMS, f. nacbvoignusz, sequela Diefenb. ;{. 529*. WiKLAND 3,390: weil der prinz ilber iit*tn arlikel (dca «k-
NACHFOLGLNG, /. das nachfolgen, die nachfolge, nach dm fall 3um Isatholiritmus) dam.ils noch sehr lolerant oder achr
bedeutungen des verbs: sequela, tuccessio, consecutio, inuculio. gleichgültig dachte, so liesi er* nach eiaigeo bvchüow«
Diefenb. gl. 529". 56;»*. 143". 300* imitatio, aemulatio Maaler soi"
;
; nachforschungen dabei bewenden. Scanut 4,30: er Iftaal
nacbfolgung einer arbeil, aemulatio. Roth diction. 1571 R 4" im ganzen reich die strengsten nachforschongen Ibnn. 15.2,
CS sollen auch die guten werk . . der heiligen dem volk ge- 409 ; die spuren {kufspmren) führten anfw^rtit nach den btffea.
: ; ; ;; ; ;;. ;
wurden endlich unsichtbar und alle nachforschung im d) mit nach: darnoch mein herr nit vil nachfragt. F. Plat-
sie
ter 230 B.; wer viel nachfragt nach sein nachbauren, der
walde war vergebens. Freytag ahnen 5, 172.
NACHFRAGE, f. frage wonach, erkundigung; in Schweiz, vergisst sein Selbsten. Lehmann 1, 210
weisthümern des 15. Jahrhunderts: wer aber, das sy ütz ver- warum fragst du so sehr nach unsern häschern nach.
seitind (versagten) . . so ist die nachfrag mynes herren von Zachariä renomm. 5,134.
Einsidlen. weisth. 1, 146 ; sollend die vier erwellten personen einem eine frage nachsprechen: die fragen, in welche
2)
zu den Sachen aigentlich uffsechen und nachfrag haben. 217; herr Klotz ausbricht, sind ebenfalls die verstümmelten fragen
. .
hat sie nacher kein nachfrag oder begierde zu solchen airn haben , ob die missethat auch beschehen sei oder nit. . .
dasz du an keinem samstag mir nimmer nachfragen noch Sternennacht vor meinem fenster . . uns sagten. Schiller 1, 56;
mich ersuchen wollest . . sondern mich den gantzen tag un- lieber Eduard, wenn du mir die glühenden zangen der be-
bekümmert lassen wollest, buch d. liebe 264, 2 doch hatte ; schämung, die mich bei jedem dieser worte zwicicten, nach-
er sie noch nie ersucht, auch ihr je nachgefragt. 273, 1 fühlen müsztest, ich würde dich herzlich bedauern. Thijm-
wan schon mit list . .
MEL reise 6,115; nachträglich fühlen: ich habe den zorn erst
vilhundert tausend mir aufpassen, nachgefület, wie ich nach hause kommen bin. Stieler 581.
so frag ich ihnen doch nicht nach. Weckherlin 9; NACHFÜHLUNG, dolor insequens Stieler 581.
f.
den künsten die leut nichts nachfragen. 395; NACHFÜHRE, f. das nachführen und nachgeführte: so er-
und dem sei, wers nicht singt und sagt, folgte, trotz der trotzigen drohung, keine nachführe neuer
im leben und tode nichts nachgefragt. Göthk 2,39;
xenien. J. Paul Vorschule 3, 39.
vergebens fragst du den gefangnen nach;
NACHFÜHREN, verb. sequi ducendo, pone vehere Stieler 414.
sie sind hinweg und suchen Ihre freunde. 9,87;
NACHFÜLLEN, verb. affundere, suffundere: öl nachfüllen;
übertragen
seine äugen fragen er hat allzuviel wasser nachgefüllt. Stieler 2391; einen mel-
dem kummer nach, der seinen könig drückt. ier nachfüllen, kurzes holz durch die haube in den sich gesetzt
Wieland Oberon 10, 15
habenden meiler nachschieben. Weber öcon. lex. 382.
Präsident: wie lang kennt sie den söhn des Präsidenten? NACHFÜSZEN, verb. den fuszspuren nachfolgen, nachspüren
Louise: diesem habe ich nie nachgefragt. Schiller 3, 414 Opitz Arg. 183.
(kabale 2, 6) dasz die Griechen , in den guten zelten der
;
NACHFÜTTERN, verb. später oder nochmals füttern: die
kunst, der landschaftsmalerei nicht viel nachgefragt haben, magern kühe nachfüttern, herausfüttern. Gotthelf Uli (1854) 159.
c) mit genetiv: nachfragen eines malefitzischea handeis (rei ein atzel aufgezogen und reden gelehret, dasz sie alles
. .
capitalis). Maaler 297*. was sie höret, nachgacklet. Kirchhof wendunm. 18&'.
: ! ;
NACHGAKFEH, m. d#r nachgaffendt Sticlkb «Ol ß) MdcaiM, tutnUkn^ mi^dkr«», trtnhn^ pirmiUtr« IUauui
NACHGAHKEN, verb, naehirdglichy nachfolgend gahren. übtr- 397*. Stuik« «56:
trag*n
iu Dordeu i«u ju*l
• •BlMAf !• ak
du» liak leb
tlUB m4 kcMrt . .
es gfthrt so heimlich iiuch.
iiU-lit
GAthi 7,fiO.
Ir McIlfHCMa. /MM. ipi M14t
einem den ta itB ««rtMMBhMfM McktikM. NlfMt
zutritt
NACIIGAiNG, m. uquela, obstrvatio SriKLea 028; nachgang 10, 223 ; da« die unauflMriiclMI pitilte«
und nuchfrug auf ein^n hun inquirere. MAAiea 297' der , ; geben wollen, mich über feM MWMMCkM. MfKHV i
rudt mueht ein bcinilichcn nuchgung über erinalle beide y) sugeben, einräumen, tmtlitn tmiC« «ftt i» 9tk» mä,
bauptlUtht' und vcrhurU-nd allerlei kundtscbafl. BuLLiNcea dat du den gnind nicht Mcfc^ltm ieotu, 4i« wAIIm
f»>
3, 2U8; enitlich fand er gfid, aber Beine frau niuszte mit walt haben guttes gebot ta tmitn, Lvraiaa,»: ick fdb«
dem weibergut den nachgang {beitritt) erklürrn. Gottmklf gerne nach, dasz viel durch ihre tergOUcraof alUawfil
tri. 3, 83.' in der bair. kaniltisprache t, v. a. naehtrag lu einem gehen. L,oiieNtTBiN Ariiiiii. 1,415;
actenstücke. mhd. nAchganc nachfolge Lexeh nachtr. 326. ich bab, ich gab ea nach, tfaa barm bund varbAbabt.
NAClKi Angeln, verb. ichweix. vom wein, detten getchmack Gatraicf M Cmmf»$
vtrrdth, wenig mehr im fati ist: der wy (wein) nacb-
dost schAn bt sie. Ja, Ich gab aa oacb. Wtaaiu 3. Mb;
gllngelet. Stai.dkr l, 422. woll I diaaea gab ich oaeb. Riar l%rm. 4M.
NAClIGÄMiKH, m. der nachgeht, nachfolgt: nachganger, pfdu- 2) intransUh, geringeren wiäenUnd leistem
stquus voc. 14S2 xl'; nachgenger, conseetator, aueela MAALea aufgeben.
298* ein nathgeiigcr Bocc. i, 151'
; sie (päpsU) folgen nicht ;
a) nicht stand hallen, weichen, sieh für i><ra
sanct Peter . . auch nicht Christo, dessen sie sich nachgflnger (im kämpf oder wortstreite), dem munstk oder wüle» eha »tt-
und vicarien . schreiben. Aventin (1506) 400'.
.
dern sich fügen, mit periönliehem tuhjeei:
NACHGANGEUIN, f. pedistequa voc. 14V2 xi'; nachgenge- 5ib unlerwellen oacb, kann»i du glalcb bbai !<§,
rin, ein dienstniagdt die der frauwen nachgadt, pediuequa, urch rolgeii kann man ofl die freuiHle a«hr firbliiM.
consectatrix Maaler 208*. Omt hei autaktuk l.fM;
NACHGÄNGIG, adj. nachfolgend: das nacbgengig recept. ao lobat du diu und meinst, daat kb bot oaeb aell gab««?
Pahacelsus opp. (1616) 1,613'; schweix. nachgflngiger wy, »ein
Orm (IMI) I.W;
wolan Ihr forsten und
wollu. wir gabao saeb.
riilar, ihr
der nachgangelt. Stalder 1, 422.
WiiLAü» O^erm I.M;
NACHGAUKELN, verb. intransitiv, gaukelnd nachfolgen: nacb- wer Im »irelt nachgiebi, giebt Stoff tu ceUcbtar.
gaukelnde zephyren F. MOlu» 1, 173 ; transitiv, gaukelnd nach- Platii (IMT) 3.319:
machen. sie wurde ersucht, die einwillignog des vatera in etto fe o ,
NACHGEBAKEN, verb. später gebären Stiblbr 97; partic. der denn auch, obgleich . . ungern, '«"•^'» GOtvc 31, 33T
nachgehureii: nachgeborn kint, postomus (fosthumus) voc. opt.; allerdings kann der orthodox so naehfebMld lieht aeia, m
unter mehreren nacbgebornen geschwistern. Göthe 24, M; lange noch eine mOglichkeit unversucht ist, die sacbe Ms in
mit allen fUrsten der nachbarschaft, deren, sowohl regieren- den kleinsten buchstaben zu retten. Lessiüc 10, 33; einalln
der, als nachgeburner, keine geringe anzahl am Rhein . . be- schwacher nachgebender vater. Schiller 3, 337 ; tfritkmirt-
sitzungen hatten. 109; aber unverwischt lebt die künde von lich: der gescheidere, der klQgere gibt nach; der MchgA^
der Hunncnschhu-ht in den nachgeborenen geschlechtern. gilt auch einen mann; je mehr man nachgibt, ie mahr eou
Scheffel £A;Ar. (1871) 222. der nachgebome, ein nacbgeborner, man nachgeben ; besser nacbgebeo al« tu achadea Itominea.
der später geborne, der nachkomme: welches denn manchem Wander 3,835;
der nacbgebornen mag zu gute gekommen sein. Göthe 24, 12; strenge gegen sieb selbst, naebgeband gegen dia fTauBii«.
das crbtheil der generation . ., von welchem der philosoph äiaaia 1.17« Hrmpet.
stets mit achtung spricht, unerachtet er selbst ein nacbge- mit dativ: Tbeagenes thet wie ein geschickter fechter ood
borener ist, der aus des vaters hause geworfen wird. Fichte ringer auf den fcchtschulen, gäbe den ersten streicbeo ucb,
philos. journ. 3, 314 übertragen : ich muszie mich also be-
;
bisz er die stärke des Widersachers erfahren kundt. huekd,
quemen diese kleinen merkzeichcn (diakritische seichen der liebe 227,3; das sind die fruchte, wenn man weiberrathe oach-
hebräischen schrift) kennen zu lernen aber die sache ward mir ;
giebt. Götter 3,68;
immer verworrner. nun sollten einige der erstem grossem alle rielhennachiugebeo,
nachtugeben grösirer nacht. Uaaata Cid 17;
urzeicben an ihrer stelle gur nichts gelten, damit ihre kleinen
nacbgebornen doch ja nicht umsonst dastehen möchten. GOthe ich gab dem zuge meines herzen« Da<^ ScwluwS,s«;
24, 201. nicht lelt i-ou jetit, der scbwieba Dacbragabas. 13.319:
NACHGEBAUR, m. und
form für naclibaur,
ältere vollere wie wenig e« mir h&tte ziemen wollen, den wider«pefistigMi
nachbar: ahd. nAIicapura, nAhkipuri vicini Steimmeyer ^{015. bauern auch nur ein haar breit nachzugeben. Görai tt^M;
1,156,4; mhd. nAcbgcbüre Lexer 2,6; ags. nefthgebftr, neh- ich bab seinem willen in etwas nachgegeben. Alu 1431.
gebär, engl, neighbour, nd. nakebür. nachgebur, conßnis — ilfif absiractem subjeete:
DiEF. gl. 141'; nachgcpaur voc. 14S2 x l' syn nechster nachgrpur ;
hier gab dein stark gemüiha nach.
wfisth. 1, 146 (r. ;. 1473 Schweis) und andere nochgeburen d.
;
r.S?iT«Ba hri Strirnkmek I.&74:
stddtechron. 9, 912, 21; narhgebaur Keisersberg Itbk. V'Iil; so die achte anmuth gibt blosz nach und kommt ealgegen, dt«
aia nachgebaur dem andern sein viech pfent. österr. weisth. falsche hingegen zerflieszt Sciilibb 10, 133.
6, 109, 8 (16. jahrh.). b) nachlassen, sdtwädier »erdem: noch jetzt .. ftUh sich
NACHGEBAURSCHAFT, f. nachgeburschafi, vieinia Dibf. meine seele mit jener Stimmung, die Jeise mit icr Aaa»-
gl. 618". rang hereinbrach und dann wieder nachgab, we«« 4mmm>
NACHGEREN, mnd. nageven Schiller-LObben 3, I5l'.
verb. nenlicht mit dem siernenlicht gewech«ell hatte. Bittwa
t) transitiv, nachträglich, noch dasu geben,
a) hinterdrein, tageb. 48. bair. nachgeben auf einem fH«xe, mtl etnem fusu
pretium addere, reliquum, residuum dare Stieler 655; wunsch- leiser auftreten als mit dem •ndem, eim meaif kimkem. Souu
but, den mir mein fromer bruder nachgegeben (nach Ver- . . t,S66 Fromm.
lust des wunschsäckcls). engl, komöd. 117 Tittm. einem den c) geringer sein, nachstellen, mt i*lh:
schaden nachgoben {den schaden ersetsen). österr. weisth. 1,59,4. irkönt laiin und alle »prsch.
b) einem andern oder einem swecke gegenüber oder su ge- musi jederman auch g'oen nach.
Wal»» Attp 4.3.Mt
fallen mit aufgebung des Widerstandes fahren lassen.
ich dacht aa wohl vorhin ! die »leb Im tm jrjMcH.
a) nachlassen, nachsehen, vergeben: einem seiner Jugend gibt kaum der ersten nach. A. G«vr«»8 (l^v) l.zn:
halben etwas nachgäben und verschonen, remitiere adoUseen- keine« aaeh. Auuiai*:
an gelehrsamkeit etc. gibt er
tiae alicujus; der liebe elwan vil nachgaben und nachlassen,
Ihr gebt an starke nicht den altM btÜM naeb.
{ar^tri amori plusculum. Maaler 297'; dasc man kindera und
gesindc zu viel nachgebe und durch die ftnger sehe. ScHtF-
piis 298; man musz einem freunde viel nachgeben, plurim*
an airar gab ar kein.- -brtlrer «^ 0».^ ^,^
: ; :;:
d) von sacken: schlaff, weich, locker werden, weichen: die NACHGEDANKE , m. gedanke an etwas vorhergegangenes, das
gespannte saite, der boden gibt nach, die wand gibt dem nachsinnen, nachgrübeln: doch förderte er seine färberei mit
drucke nach u.s.w.; weder das gewicht der kleider, noch unermüdlichkeit, um allen nachgedanken sich zu entschlagen.
die anstrengung durch lose asche zu klimmen {auf dem Ätna), Arnim 1,287;
welche bei jedem tritte nachgab, konnten uns erwärmen. doch sollst du dein herz bewahren,
und dich an keinem nachgedanken weiden. Tieck 2,226.
GöTHE 37, 208.
e) weidmännisch: eine zu fest gezogene schraube lockern ; beim NACHGEDENKEN, nachdenken, mit dativ: ich
verb. gleich
suchen dem hunde mehr seil geben; die hunde geben nach, gedachte im nach, das ichs begreiffen möchte, aber es war
lassen ab vom verfolgen eines wildes. Jacobsson 3, 116'. Kehr- mir zu schwer, ps. 73, 16 das sie dennoch den Türeken
;
ein 214. fressen wollen, und also das haus und schafstal daheimen
NACHGEBEN, n. nachgiebigkeit : wir gewinnen im nach- selbs anzünden und brennen lassen, mit schafen und alles
geben. GöTHE 8, 124. sprichwörtlich: was darinnen ist, und nichts deste weniger dem wolf in
dür {theuer) kauffen und nachgeben den püschen nachgedenken. Luther 1,241"; wie ich nun den
wurt man zu lest wol innen, meister Altschwert 163, 34 Sachen also nachgedacht, buch d. liebe 193, 1 mit nachsatz ;
dann zu der zit (jetzt) das nachgeben fründ, die warheit maszen ich schon nachgedachte, ob nicht müglich wäre, dasz
hass bringt. Terenz (deutsch 1499) ll"; nachgeben machet freude, ich ohne saltz . leben und also aller menschen entberen
.
nachgeben ist der Jugend Verderb, obsequium parit amicos, könte? Simpl. l, 91, 15 K.;
mollis educatio liberorum pestis. Stieler 655 ; nachgeben stillt gedenkt und sinnt ein wenig nach
der reden, die er triebe. P. Gerhard 14,93 Göd.
vil krieg. Frvnk sprichw. 2, 178".
NACHGEBEND, part. u. adj. nachgiebig, s. nachgeben 2 a. NACH GEDENKEN, n. 1) das nachdenken. Überlegen: er-
NACHGEBERDEN, verb. andern nach-
die geberden eines wacht er, und gedacht, was im geträumt bette, in solchem
ahmen , annehmen, intransitiv : nirgends eine spur . . von . nachgedenken entschlieff er widerumb. buch d. liebe 183, 2
nachgeberdendem (mimischem) festreigen der anmut und der ein nachgedenken haben: so ist von nöten, dasz man ein
feierlichkeit. Voss antisymb. 1, 172. mit dativ gute zeit vor anfang des kriegs ein nachgedenken habe.
nachgeberdend ihm (dem Nestor) Fronsperc 1, 61* mit dativ : wie ich nun den sachen also
;
gegebene beleg gehört hieher). 18, 134; sobald wir also objectiv die Vorstellung eines leidens
NACHGEBÜNG, f.: nochgebung oder willforung macht erhalten, so musz . in uns selbst ein nachgefühl dieses
.
frund (freunde), die worheit macht bassz, obsequium amicos, leidens erfolgen. Schiller 10, 148 er fühlte auch für sie ein
;
veritas odium parit. Müriielios 212. vgl. Wander 3, 835; nach- zärtliches nachgefühl seiner Jugendsehnsucht. Arnim kronenw.
gebung, cessio, obsequium Aler 1431*; welche (sonne) nicht 1,230; das nachgefühl der vom Verfasser überstandenen be-
durch widerwärtige bewegung, sondern durch eine sanfte schwerde. Dahlmann dän. gesch. vorrede VIII.
nachgebung, oder weichen, dem snellen lauf des gestirnten NACHGEHEN, verb. sequi, ahd. näh gän, näh gangan, sequi,
himmels abwendet. Botschky kanzl. 823. consequi. Graff 4, 91 mhd. nach gän, mnd. nagän.
;
NACHGEBURT, f. der mutterkuchen nebst demjenigen theile 1) hinterher gehen, folgen, der Ordnung nach.
des nabelstranges , welcher nach der trennung des kindes am o) ohne dativ: gehe du nach, t tu secundum. Aler 1431';
mutterkuchen bleibt, und den anhängenden eihäuten. secunda, sprichwörtlich: wer nachgeht, tritt dem Vorgänger die schuhe
secundina Stieler 85. 97 (die ander geburt Dief. gl. 523', nov. aus. Wander 3, 836 das blut geht (flieszt) nach, sanguis se-
;
gl. 333'), vgl. nachburt es ist hie zu merken, dasz die nach-
: quitur. Steinbach 1, 551; die uhr geht nach (hinter einer
geburt oder das büschelein, nachdem das kind worden und richtig gehenden).
von mutterleib geboren wird, in vielerlei wege verhindert b) mit dativ. a) der person: eim auf den fusz nachgon,
und versperret werden mag. J. Ryff hebammenbuch 59 wann ; zenächst uff in gon, vestigia premere Maaler 298"; die vätter
die nachgehurt vor dem kinde kommt, so ist ein zufall, lassen die kinder ihnen nachgehen, die mütter vor sie. Leh-
der das kindhaben allemal sehr gefährlich macht. Mauriceau mann 194; im tode nachfolgen: was aber diesen fall den
253. übertragen, das nach dem vorbilde eines andern geborne, eitern um so schmerzlicher machte, war, dasz sie kurz vor-
nachgeahmte werk : (Kotzebues Ubalde) ist eine ungefähre aber her eine tochter verloren hatten , und sich nun . verwaist .
unglückliche nachgeburt der Emilia Galotti. Zelter an Göthe sahen , worüber ihr zartes gemüth dergestalt ergriffen wurde,
1, 364. dasz sie ihr leben nicht lange fristeten, sie giengen den
NACHGEDÄCHTIG, adj. gleich nachdächtig: lieben ihrigen bald nach. Göthe 23, 179.
christlicher könig groszmächtig, ß) der Sache: und der könig gieng dem sark nach. 2 San».
der groszen sach seit nachgedäcntig! 3,31; der leich nachgon, die leich beleiten, exequias alicujus
der fall ist schwer; besinnt euch wol!
H. Sachs 8,60,8 K.
prosequi. Maaler. Wickram rollw. 97, 10, 13.
2) hinterher gehen dem ränge nach, figürlich nachstehen:
NACHGEDÄCHTNIS, n. rückerinnerung an, andenken:
sie geht, was gunst betrifft, gewiszlich keiner nach.
ein saw, bald ir flaisch wirt gefressen, HoFMANNswALDAU bei Steiuback 1,551;
wirt ir von yederman vergessen.
also, bald der reich geitzig stirbt, der mutterlosen göttin witz
sein nachgedechtnusz gar vertirbt. musz eurer weissneit weit nachgehen. Wbckherltn 502;
H. Sachs 3, 510, 17 K. aber mit einem so zufälligen vergnügen, dasz es demjenigen,
NACHGEDÄCHTNISEHRE, f.
honor immortalis, diuturnus, welches aus der Übereinstimmung der theile herkömmt, weit
post fata florens, monumentum. Stieler 360. nachgeht. J. E. Schlegel 3, 134 ; in einigen wichtigen wissen-
: ;
iiacliKi-hi'n. Stolbkru 0,379; aber eiiiciii »chncider gebt ein lek ftoaf wtiit Mck. P. riuam
it M;
MutHer nicht nach. Cottueli- ert. 2, 304. •lo maiucbHeb wtMS . .
S) hinlerhtr gehen, nachfolgen der leit naeh, t. nachgebend. lu Bndeo, nhft tr r«rt. 4Mi achtaMMT Msluaftka.
mit taehliehem $ubjeet, zufallen: die morgengnbe grbel WüLAW CMrTM» 1.11:
4)
halbe dem man nach, österr. wei$tk. 1,41,30 {\i. jahrh.),
leb Ring •lam«! a*r«*MMllaMk. tUmmH.n Umm^i
5) und denken durch etwas betttmmen
Meinen gang, $ein thun
einem geheimen wunicbe narhgttw. Tuet 4,1»t.
%) verfolgen: alle« unglQek
lauen, ihm folgen: Akt Htimm oder dem geschrei nacbgon,
eonuctantur. Maalkr; wir mir«
eonsequi gradu vocem; ich wii der gewonbi'il und brauch
nachgon, eum morem tequar. Maaler iteinem köpf nachgehen, ;
folgt. K. H. JACoai Woldemar i,M; rttMkk: eil
einem mit dein geriebt nachgon, iMn geneklbek 9trt^lft% Um
teintn neigungen und leidemehaften folgen. Schuppius 730. Tu.
Vorgericht belangen. OaeaLiH lOm mtt btl^fen mm dtm tkfk.;
Platter 208.
a) suchend und forschend nachfolgen : dem ge«por oder pfad
dem gude mit gericbte lueilfeo, am pd
rinut zurückfordern. LOaaai hfelMtur tbtrktf m.
nachgon, vestigiis sequi. Maaler; weidmännisch: einem wilde
brief nacbgen, die verbriefte tekuli enfvrdtrm. «r. IM:
nachgehen (um lu sehen, ob man es gefehlt oder getroffen habe).
Kehrkin 314; dem natunuecbanismus nachgeben, nachspüren. puat nachgeen, eine geldstrafe einzutretben eutkn. Tccata I
Kant 7,297; vom nachfolgen mit den äugen: man kann (von nuitterb. 280, 5, B. figürlieh von in iWto uui
folgen eines körperliehen oder geiibgeu ltiitm§, «tarn
dem aussichtspunkte aus) jedem pfad nachgeben. UOtiie
28,806 Hempel.
. .
ging. Tiecr injW Felsenb. 2,228. Liscov 23; nachgehends bekamen ihn die Römer dorcb iist
7) einer person oder sache folgen, «m sie zu erreichen.
Hkbkl dw ümmmw* tm Uun
... in ihre gefangenschaft.
a) mit persönlichem dativ : und gieng dem israelischen man Strom 393.
nach hinein in den hurenwinkel. 4A/os. 25, 8;
NACHGEHEK. m. der meuk^M. irridtteMkek: wm4mvmf-
^iirz, ob wohl ihren leib zu sehen, geber ai<o der nachgeher. S. Fbarb (IMI) 1,3t*.
Ihr Cypris selb» nach muste gehen. Wicihbrur 348;
NACHGELALLE, ». des ii«<Meik».-
lassen sie uns ihr (der maske) nachgeben. Schiller 4, 199
docb unvermögend streben. nachRelalls (df
er war kaum von dir weg, als ich ihm nachging, bracht oft den ttift. den piosel brarhu füll«. n
ich hntl" Ihn noch zu sprechen. Wnllensteins tnd 2,3. C«m S.ISt.
rt) ßgürlich: jemandes gunst, neigung. Hebe tu erwerben NACHGELD, n. retiiumm sohtimnit Haltav« I9M •• >. I»»:
suchen: das du nicht bist den Jünglingen nachgangen weder das bei einem lamseke u. mtdum t tUnir fsid Oemu» M«:
». m.
reicit noch arm. Ruth 3, 10; den Jungfern nachgehen, ambire das nachgeld macht den aolrt. Smbooi ^priito. SM; «. e. e.
nrgines. Stieler 628. abschosz Zedleb 1, t<4.
NACHGEMÄLDE, n. nachbild, nachbildung: 2) nachtisch, tragemata Aler 1431'. Steinbach 2, 281. Frisch
der grosze gott läszt sich nicht bilden erzt und stein; 2,117; nd. nagcrecht Kramer 1,212*. vgl. nachricht f.
nichts, als der mensch kan nur sein nachgemählde sein. NACHGERUCH, m. : die nelken haben einen nachgeruch,
Lohenstein Armin. 2,690".
peregrinum odorem post se relinquunt. Stieler 1532.
NACHGENANNT, part. gleich nachbenannt: dise nachge- NACHGESANG, m. schluszgesang, incoSös; gesang, gedieht
nannten, reisbuch 94. nach einem vorbilde: {Göthes Iphigenie) ist zwar dem griechi-
NACHGENUSZ, m. das nachgenieszen, das angenehme nach- schen geiste verwandter als irgend ein . werk der neueren, .
gefühl des genuszes. Rücrert ged. (1847) 513. aber es ist nicht sowol eine antike tragödie, als Widerschein
NACHGERADE, adv. zusammengeschoben aus nach gerade derselben, nachgesang. A. W. Schlegel dram. kunst 2, 2, 405.
und dieses {zuerst 1716 verzeichnet in Ludwigs teutsch-engl. NACHGESCHEHEN, verb. factum consequi, ex se aliqua
wb. 740') aufgenommen aus dem nd. nä gerade, nä grade, manare: was nachgeschehen kan, ist ungewisz, incertus est
nahezu schnell (gerade, grade, sofort, rasch, schnell mnd. wb. exitus et anceps fortunae. Stieler 1746 nachgeschehene dieb- ;
1,64". 137"), nicht ganz schnell, allmählich, endlich allmählich, stäle, postfacta furta; die nachgeschehene sachen aneinander
nach und nach, im brem. wb. 2, 532 wird es aber von grad, henken, postgesta connectere. Aler 1431'.
stufe, abgeleitet: na grade, stufenweise, darnach im neunieder- NACHGESCFILECHT, n. späteres geschlecht, nachkommen-
ländischen na geraaden, womit zu vergleichen nach graden bei schaft
H.L.Wagner kindermörderin dS mecfrknft. nahgraden F. Reu- ; so bringt dem nachgeschlechte unser leid
ter Hanne Nute (1862) 191, nahgrads 196. Frisch 1, 342' schreibt die friihlingsgrüsze einer bessern zeit.
Lbnau (1880) 1,204.
nachgerade und nach gerate (paulatim) und stellt es zu rathen.
aus dem nd. drang das wort weiterhin in die norddeutschen NACHGESCHMACK, m. sapor relictus Stieler 1871; sapor
mundarten (ostfries. nagrade Stürenborg 157*) und als nach- vel odor relictus Aler 1431*. eigentlich und bildlich:
gerade oder nach gerade in die Schriftsprache und mit dieser dasz seinem rand der zecher
allmählich auch nach Süddeutschland in der oben angegebenen noch bittern nachgeschmack entsaugt. Freiligrath 5,114
bedeulung: allgemach, allmählich, endlich allmählich, jetzt all- denn mein tadel. . . .
NACHGERATHEN, verb. l) gerathen nach, nacharten: auf gleich nachschlagen HtJBNER 1249. Veith 348.
das ir auch demselbigen nach geratet. Luther 6, 353'. NACHGEWINNUNG, f. victoria secunda, altera Stieler 2546.
2) nachkommen {durch zufall) : wie bist du mir hieher nach- NACHGEWÖLKE, n. gewölke eines nachgewitters ; bildlich:
gerathen. Campe. ein nachgewölk am deutschen himmelsbogen. Rückert 140.
NACHGEREISZ, n. das reiszen hinterher, bildlich: die nach-
NACHGIERIG, und leicht nach-
adj. nicht widerstehend, gern
wehen, die nachreue:
gebend, fügsam: diesz machte mich mild und nachgiebig.
68 das in treffe das nachgreisz. H. Sachs 2,292,38 K.;
Güthe 26, 118 der nachgiebige mann liesz sich endlich ge-
;
haupt- oder Vorgerichte abgehalten wird Haltaus 1387 {mit be- gemisch von strenge und Weichheit, von eigensinn und nach-
legen aus dem 15. und 16. jahrh.) item were ouch, das ieman ; giebigkeit. Göthe 25, 194 sogar päpste glaubten ihn {Voltaire)
;
des nachgerichts bedürfte, so mag der richter . . die genossen durch einige nachgiebigkeit kirren zu müssen. 22, 39 Hempel
darzu bitten und sol sy der richter nit dahin bringen, weisth. {und anm. s. 214); wollten wir die nachgiebigkeit so weit
1, 51 («. j. 1412) wir sond ouch dristund {dreimal) in dem
; treiben, unsere köpfe in husten zu verwandeln. Wieland
jar geding da haben . . und soll der dri tagen ouch ieclicher 34, 125 {Egmont) der auf der einen .^ite stärke genug be-
;
ein nachgericht haben. 5,96; es sollen in jedem jähr zwölf sasz, um ihrem wankelmuth nachzuhelfen, und nachgiebig-
landgcricht gehalten werden . . imd zwei oder drei tage keit genug auf der andern, um sich mit ihrer empfindlichen
nach demselben als Vorgericht, soll noch ein oder zwey tage eitclkcit zu vertragen. Schiller 7,176; wenn auch der filz
nachgericht gehalten werden. Schm. 2, 35 Fromm, {v. j. 1618) ; eine nelgung zu bärbeiszigem verhalten hatte, das stroh war
; ; ; .:
da erhob Hieb
zu gehorcben, mo werde itb iiir.bt widerstcben' . .
den Deutiieheu ein ouininea des bei-
unter
foruh«%^ m
mtertMAra. I. fum. M
CiHM«; tntariliv, •atk-
aAMMd adn •aMtaUmi fräfm: äa$m M» UhM wckfrMfMi;
fulls und aucb die Welschen waren durch die nacbgiebig- die vertaunitrii oder «erfrbllea MckfraifM. C*art. Um
keit des kaiiier.H freundlich gesliniuit. ahnen 3, Wl. NACUGHKIFEH, m. der matk timn fnift titr ftn/em mU
NACHUIKSZEN, verb. mhd. n&ch gießen, innterher, nath- oller lugende nacbgmlTpr. gnttr (IM0) TS, mki, aller «••
träglich giesien, noch dazu gitiun, fundendo luppUre Stiklek lugende nArbgrlfo-rr. henntr 141».
frt8; wttbrcnd die nittgde in die bratpfannen nacbgusieu. NACH 1 ri r 11, adi. fmift hm* eimm m frhfn: wU
Imherhann Münchh. 3, &; das nachgieüzeu J.Paul Fibel iH. Kind II I all der mt. Immt {vm) «k, wM. «ad
NACtU;iLTI(i, 5. nucbgilltig. sint näi iiKiiiiT ai» ein er. Mtft.
NACIKiLANZ, m. nach-, turückbleibender glam: des onkeld NACHGitlUELN, m». MekfrAWto; «od »o cImt mH ff-
glaoz setzt sich wühl ewig als nacbglanz auf ihnen fürt digeu, und im eio »in fBrkonpt, der uff die wmUrj ..tkL
J. Paul 5, M dienet, das er dem selben sino oacbfhdell, allpin «o« IwIm
will! wer wird es ihm nuchglauben? Lessinc 8, 1U9; der folgmeinen lehren! . .
henkcr mag ihm das nachgluuben. J. Paul teufeis pap. 1, 136. und im nit weiter nacb-ffrübel! H. Saoh 4.l44.tt Ci
NACIIGLEITEN, verb. sich gleitend nachbewegen, mit schwa- der «chrin oacb-grAbeln. 7,188,10;
chem prät.: sie waren kaum am Jenseitigen ufer.., als die einer sache fleiszig nachgrOblen, reai alni»am iäigintiuimi
grüne schlänge . . den Wanderern auf dem lande nacbgieitele. rimari. Stieler 689; ich bab dem Ursprung des unbetU nacb-
(ÜiTHE 16, 114 Hempel. gegrübelU Albr 1432*;
NACHGLIED, n.; die nachglieder .. wachsen je nur auf grübelt der kOnite geseuen nicht naeb. sehr wenietr aofea
den vorgliedern. J. Paul 38, 59. wurde der blick, «ie lu *ehn. KLorsvoca f.MT;
NACHGLIMMEN, verb. funkenähnlich nachgldnien: der rfith- S<iladin. lasi mich die gründe b6ren, denen
Ich selber nacbzugrAbeln, nicht die t«li
lich nachgliuuuende see (vom abendroth). J. Paul biogr. belusL gehabt. Limins 2.274.
1,94; mit schwachem prdt.: hier sah die pfarrerin sie mit
2) transitiv: was er vor nutzen daran« gescbOpfet, da* will
einem groszcn blicke, in dem noch die alte liebe fUr Viktor
ich nicht nachgrübeln. Cna. Weise kL kult lOO; die sehririen
nachglinimte , an. Hesp. 4, 28.
nachgrüblen. Aleb 1432*.
NACMGLtiilEN, verb. hintennnch, über eine gewisse seit hin-
NACHGRÜBELUNG, f. scraiiainnh perveOigati» SniinMA.
aus noch glühen: ihre von der reise sanft nachglühenden
NACHGRÜBLER, m. servtator Alkr 1432*.
Wangen. J.Pkvl wunderb, gesellsch.iii; die nachglühende seele.
NACHGRÜBLIG, NACHGRÜBLICHT, od;, naehgrabemd: naeb-
biogr. belust. 1,24; wenn die wölken in westen der unter-
grüblige bergleulc. Pbilander 1,93; noihpiibdad: eüicbe na eb
gegangenen sonne nachglühen, kleint bücherschau 105 HtmpeL
grüblichtc wollen diese wort deuteo. Mt.
NACHGLUT, f. bildlich:
NACHGKÜNDEN, verb. MKbm,
auf dem
l an gmmd m mw
da brenne, tief empfunden,
nach dem gründe forschen, scmlari, pertcrutarL MAAUaM^:
die nachgliith jener stunden. TiBiMiB 2,11.
derbalben mit «plufCiniteD
NACHGRABEN, grabend suchen Frisch 1,364': ir soll
»«-6. sie der gescbrln nachgrttnden.
euch nicht schctze samlen auf erden, da sie die motten und H. Sac» I.MI.at. IMI.« K.f
der rost fressen, und da die diebe nach graben und stelen. der warheit tiefer nachgrfinden. Petb. M': und wundert
Matth. 6, 1» mich, das man den dingen nicht nacbgnindet. Trcrnei««»
so grub man nach aus leibeskrafl (nach dem »chatte). von wassern (1572) 414; und ist nicht ci>ntent, den
UÜRCBR 77'. lischen dingen, darinnen ihre Seligkeit siebet, Mwh t
mit datif: den. ganskönig forr. 3* ; diesem haben wir nun aÜ
twei knnben gruben auf der brach fleisinachgegründeL. HABTaAnn llutkifii§d Mt.
von einem weizoiireld einst einem bamster nach,
der in den vurgen sotnnicrlagen,
NACHGBONDIG, adj. nachforschend: dee fttnicblift ancb-
wie sich vermulhen liest, orkleckllcb eingetragen. gründig (tagox), manigfSllig;, spiUHndig. ingedftrblig Ibier . .
WsistR brit'fw. Her famitie de* welches wir ein menschend baissend. Verpltms n>n Alf^mm* i'.
kimierfreundM 12. 14
NACHGUCKEN, verb. meugteng maehsehamn:
hftre, antwortete die ameise, wenn er (der tvrrath) grosser guckst du mir denn imoier nach! UaL4m (IST«) 1.31.
i-it, du (hamster) ihn brauchst, so ist es schon recht,
als im
N.ACHGÜLTIG, NACHGILTIG, adj.
dasz die menschen dir nachgraben, deine scheuern aus-
mindermerthig, nichU werth, miidrig, fcriaf,
leeren. Lessing 1, 13t es ist wahres verdienst um die kiinst,
;
toa Sachen und penonen:
dieser goldader (Shakespeares Timon w. Athen) nachzugraben.
man Ondt gar •nck a cb ttWf l
Schiller 3, 517. das ist so gar «>n wamiira ntocb .
NACHGKAS, n. ymmrn«! Zedler 2S, 196. Nrnnioi S,4«S: das •• sieb aienan «cbkkea kaa
nd. nagras Kramer 1, 212*.Stürenburg 157*; MTfi. fr aw i.
bA allem da* es vobct am. Batn mmmmt*. M,!;
2,785. afl hei Keisebsbebc: nacbgAitifna ccwnad. pand. IS*; neb-
NACHGHASKN, wo schon
worden ist;
verb. grasen, gegrast gültige hudeln. 3t'; scbleeb* —cW
i ^it» •pö*- SX*. «S*; cM
sprichwörtlich : er hat ihm ziemlich nachgegraset. WAi(nER3,836; pUfferling ist ein nachgflllige »pe». $*9d. d. awadi 4*; ••
grasend nachfolgen (auf der weide); bUdlich: Imcro inhiare Stie- man jaget, dann w.igt man riwan ain nacbgüllig thier dann,
ler 09i>. auf das maa die andern ibier oder «ogel dan* fab«b ädtm
vn. &
; ! ; : ;
des belohnet aus göttlicher barmhertzigkeit. Luther 2, 439' die oftmaligeWiederkehr derselben gefühle. Schiller 10, 255
ein arms oder nachgiltigs husgeschir. Schade satir. 3, 180, 25 männer dulden ohnehin . . diese {feste Überzeugungen) an
(v. j.1525) ein bischof sol haben ein nachgültigs hausge-
;
weibern schwer und wollen letztere nicht blos zu ihrem
schirr, ein nachgültig tischgezierd und ein arme leibsnarung Widerschein, sondern auch zu ihrem nachhall haben. J. Paul
oder kost. 282, 16 ; die liebe sihet auf das nider, arm, nach- Titan 3,28.
gültig, tod, etc. Agricola spr. 139'; ir wonung seind
krank NACHHALLEN, verb. l) intransitiv, hinterher hallen, hal-
schnöd und nachgültig. S.Frank wellh. 196"; also leben dise lend folgen:
nachgiltige peyrische adler auch von dem raub der fisch- da stürzten,
lein, chron. 1531 121' es sei dann dasz der henker nach-
;
schmetterten donner herab . . .
giltig, schlecht, vilis. Aler 1432', nachgültig Frisch 1, 382°. 2) transitiv, als nachhall tönen lassen:
NACHGÜLTIGKEIT, f. vilitas Dasyp. 1556 k 5' ; levitas, vili- weitrauschend
tas, obscuritas, ignobilitas Maaler 298'. halltest dus ihm, ström, nach. Klopstock 1,170;
F. ach!
NACHGÜLTIGLICH, adv.: nachgültiglich schetzen, tenuiter
A. (hallt den ton nach) ach! Gotter 3,454;
estimare. Maaler 298'.
Oranien that einen freudenschrei ; die menge hallte ihn nach.
NACHGüSZ, m. das nachgieszen und das nachgegossene:
Klinger 10, 23;
einen ab- sive nachgusz machen, verum characterem ex nummo
welb, wo ist mein vater? lallte
genuino traducere. Stieler 648.
seiner Unschuld stumme donnersprach.
NACHHAAREN , verb. einem geschlachteten schweine, dem die weih, wo ist dein gatte? hallte
langen borsten schon ausgerissen sind, die kleinen grundborsten jeder winkel meines herzens nach. Schiller 5';
mit einem messer abschaben. Jacobsson 3, 116'. nachhallen musz ich deiner werte schall.
von Ulm seindt aber wider Chamisso (1872) 2, 174.
NACHHABEN, n. nachtheil: die
zum reich und irer freiheit kommen mit on merklich nach-
. .
NACHHALT, m. ein halt, den man in reserve hat, rückhalt:
haben und schaden. S. Frank chron. 1538. kein alinosen aber freundschaft musz ihr vertrauen auf
. .
NACHHAGELN, verb. hagelgleich hinterdrein fahren: kapital legen;wie leicht geht barschaft ohne nachhalt zu
gründe. Benzel-Sternau bei Campe; truppen, die den rücken
die ritter sehen ihn, aus ihren bänden hagelt
es Speere nach. Alxinger Doolin 357. decken, und lagerplatz derselben:
nachhall. Voss Luise 1, 38 hungers halt er den fischen streng nach. Forer fischb. 61*.
hell 2) transitiv, a) nachträglich halten: eine versäumte lehr-
wird meine leier denn ein gottesstrahl
;
warum denn fühl ich jetzt Im träum, NACHHALTEND, adv. nachhaltig: dieser mann der kein
dasz länger nicht sein (des Heden) nachhall mochte dauern? wort davon merkte, dasz ihm besser und nachhaltender zu
Lenau (1880) 1,194; rnuthe war. J. Paul kom. anh. zum Tit. 16 einige zogen noch ;
des sich senkenden eises donner, unserer eigenen bewegun- brot aus dem busen und schnitten es zum bereits vorhande-
gen sonderbarer nachhall. Göthe 26, 122 wenns auf mich ; nen ein, um die mahlzeit nachhaltender zu machen. Gott-
ankäme.., ich würde die todtenglocke halten und sprach- helf erz. 2, 320.
los machen, damit jetzt in deinen verfinsterten todtenkampf- NACHHALTER, m. der nachhält, bei den seilern ein eiser-
platz kein nachhall der entfallnen erde hineintönte. J. Paul ner ring vorne mit einem wirtel, dessen spitze zu einem haken
biogr. bei. 1, 23 ; besonders wenn jemand begraben wird, hat gekrümmt ist, auf den der seiler ein paar fäden zum bindfaden
;
Jerg truchsest auf Tübingen und dem herzog aber nachge- RERCER bibel 1571. Sir. 11, 10 twenn du dbiaacb (l^hM
ringest. Lutber); unordentlichen begtrdea akblB aacyMaflca
henkt. Bauhann furikn 1,615; den pauren nachgehengt. 62t;
mir ist nicht verborgen die untreu meiner feindt, welche noch ergeben »ein. Fischart iAmcAiI W; aaMl var 4cr
mir mit listen tag und nacht nachhangen. Calmy 1&9; Cambysea eia verruchter menscb, 4er alM aadh iMtem
bengt. Kttcaaor »cndiMM. w* ; taa pndA aai «olhMl aacb
hangen. Scacppic» Ä; dtebcgiebr im aMicfbligkeil, aücbtr
siehaben uns nun lang gelringt,
Toa kiud auf uns sehr nachgehiogt.
Fischart gesangbAchlein 1, IS X..- die edelsten geisler aacbbeagea. 1, Mtrair t Orm
; ; ; ;
NACHHÄNGUNG, f.
das nachhängen in übertragener be- componirten adverbien überhaupt lieben, s. Schm. 1, 1148 Fromm.
deutung: indulgatz, nachhengung, scherige bewilligung. Roth Lexer kämt. wb. 139. Schöpf 258), offenbar dem vorher nach-
dict. 1571 H 5" ; fleischliche nachhengungen {begierden). Kirch- gebildet und erst bei Steinbach verzeichnet, die verkürzte form
hof wendunm. 388"; den (römischen hof) er so seer durch nacher {sp. 45) ist früher nachweisbar ; im 18. jahrh. gebrauchte
meerer nachhengung des übelmeinenden vergeblichen gerüchts, man auch eine vollere veraltete form nachhero. vgl. Weigand
denn sich ziemet, schiltet. Luther 1, 260". 2, 180 und th. 4^ 115.
NACHHARKE, f. der nachrechen, nachleserechen Jacobsson 1) temporal, darnach, später: nachhero postero tempore.
3, 116*. Zink 2, 1986 f Steinbach 1,736. Hederich 1662; dasz sie eine Vollkommen-
NACHHARKEN , verb. nachrechen Zink 2, 1987 ; in der matte heit besessen haben, die nachhero verloren gegangen. Liscov
wollte der heu auf den wagen gab, nachharken.
sie Uli, 715; es ist nachhero von mehreren gelesen worden. Göthe
Gotthelf Wi(l854) 196; bildlich: durchsehen, revidieren. Albrecht bei Merck 1,229; man höre ihn selbst, wie er nachher gegen
Leipz. mundart 174*. seinen geistlichen beistand und vor gerichte bekannt hat.
NACHHASSELN, verb. hässig verfolgen: sie hasseln ir immer Schiller 4, 67
nach. WicEL homil. winterteil (1546) 116". den tag nachher, als wir zum letztenmal
NACHHAUCHEN, verb. : lurteltauben hauchten uns zitternde bei den karthäusern uns gesehn, liesz mich
der könig zu sich fordern. don Carlos 5,3;
klagestimmen nach. J. Paul Kampaner thal 69.
du sollst es nachher wissen
NACHHAUEN, «er&. intransitiv, hauend verfolgen : dem feinde jetzt denke dran, den Wrangel abzufertgen.
nachhauen, inhaerere, insistere vestigiis hostium. Stieler 790. Wallcnsieitis lod 1,7;
Steinbach Hederich 1662; nachhauen, wenn die reite-
1, 709. sprichwörtlich : nachher ist jeder klug. Wander 3, 836.
rei kommandirt wird, den flüchtigen feind mit dem sebel in local, um eine folge, reihenfolge, Ordnung zu bezeichnen,
2)
der faust zu verfolgen m. s. w. Jacobsson 3, 116" es gelang ;
in dieser bedeutung selten statt hernach, nach diesem u.s.w.
ihnen, dem nachhauenden feinde glücklich zu entkommen. nachher, post Steinbach ; hinter dem sarge giengen die brü-
MusÄüS volksm. 377. der und gleich nachher die initschüler des verstorbenen u. s. w.
NACHHAUEN , n. : dann sie ist von einer parthei kaiserl. NACHHER, n. substantivisch gesetztes nachher: das nach-
reuter im nachhauen . . gefangen worden. Simplic. 1, l, 23, 82 her. Klinger 12, 128.
(1, 138, 30 K.). NACHHERBST, m. Spätherbst: nacfiherbst wird insgemein
NACHHAUSEKEHR, f.: die andere hälfte des herbstes von der mitte des novembers
so bin ich bereit zur nachhausekehr, oder Martini an, bis zu anfang des winters genennet. Zed-
und folge der magnetischen gewalt. Platen 221.
ier 23, 197; bildlich: der nachherbst des lebens. J. Paul herbst-
NACHHAUSEKUNFT, f : er würde nicht ermangeln, es bei blumine 3, 180.
seiner nachhausekunft bekannt zu machen. Wieland 30, 272; NACHHERBSTLICH, adj.:
sie müsse bei ihrer nachhausekunft nothwendig schöne krebse
wie wenn stürmischer regen das dunkele land ringsum deckt
vorfinden. Güthe 22, 196. am nachherbstlichen tage. Voss It. 16,386.
:;
NER 3, HO. hinkt . . dein sQnder binden anf dam ^por aack. Antm*
b) mit dativ, heulend nachfolgen: das Zetergeschrei verlas- (1566) 53';
sener mutier heult deinen fersen nach. Schiller 122*; laut onit hinket dem eniMhlusi, deo Ihr aan t»»un,
klagend nachweinen, einem verstorbenen nachbeulen. Klinger verdarben eures landet und tpaw reue nach.
1, 3M; ALiincaa fÜMlia M;
ihr hemühn, ihr guter wllle
von dem h&tt ich nie lassen,
hätl allweg heulvt iiacli. Sprk trutzn. 47 B.
hinitt nur nach dtm raa«b«a l ab««. 64nB KMIs
2) transitiv, mit heulender stimme michsprechen. y
der metrische Übersetzer (Slafe wrwi ), der orit gekaadtaa«
NACHHIEB, m. repereustio Stieler 790; der ablriebschlag wortfUszen dem gedanken nachhinkt H. Hci^t (l«7V) 12, III.
Weber öcon. Ux. 382'. NACHHINKEN , n. ; unterschied zwischen dem . . fang de«
NACHHILFE, NACHHÜLFE, f. hilfe hintennach, das nach- wahren meisters und dem nachhinken der nachabmer. Ww>
helfen : man verstand die kunst, ihm die gedanken mit einer LAND 19, 2.^«.
angenehmen leichtigkeit vun der seele gleichsam abzulösen, NACHHüCHZEIT, f. reptOium Diep. 4»*; ripirt«, «« mm
und durch eine feine nachhülfe ihn selbst dafnit zu über- die eier gastmüler so man momdrigs
iszt,
raschen. Schiller 4,269; der imagination das, was ihr die halt. Maaler 290'; nachbochzeit ballen, rtpaü»
Wirklichkeit vorenthielt, durch nachhülfe der dcnkkraft er- 1432*; nachbochzeit beiszet man dasjenife aail at yk
setzen, an Göthe ^(l, ib); efn zweiter schlag traf den liegen- mahlzeit, so man den tag nach der hochzeit oÜer ken daraaf
den , der solcher nachhilfe nicht mehr bedurfte. Freytac halt and anstellt. Avaramthes /ranmiimmrrlcz. 1312; firlieirbt
ahnen 1,493; plural: selbst die kleinsten nachhülfen seines seiner gelegenheit nach kundt er den tag (aai k«tiuttl*Ufe)
hestrebens nicht verschmühend. Güthe 31, 33. nicht da erscheinen, und gieng den andern
tag, weicker bei
NACHHIN, adv. Umstellung von hinnach; verkürzt nacbin, uns die nachbochzeit genennet wirdi, erstlirb ia dea statl-
nabln. keller. Kirchhof teendunm. 215*; das ist eine gehage
1) temporal: nachher^ darauf, pathine Maalbr 298*; tandem zeit, welche nicht wenigstens am mittwocb oock ibw
pedetenlim, sensim Stieler 841. vgl. Scu«. 1,1116 Fromm. Leier hochzeit im gefolge hat. Ba9arm 2,290; ihr kekft tob kicr
wh. 142. Schöpf 2t>5
kiirnt. wenn man sy {die guggauche) aber
;
nach eurer Vaterstadt zurQck. dort werden die matter eock
nahin (nach st. Johans lag) weiter hört, verhofll man das nachbochzeit halten. Frettac kandtdirift 3,34&.
seihig jar einen sauren Zürich wein. Gesner vogelbuch bei NACHHOCHZEITTAG, m, ta^ dtr
Heuslin (1557) 71*; 1,406,X
umb lOt und land NACHHOF, «I. naekhodtuit BiauRCta A«fi*. •*. 947 (I
ist er sin (dr.slinlb) nachl komen. teitordnung r. j. 1540).
LiLiKNCRON volksl. 111,3 (rom j. 1460). NACHHÖHNEN, vtrb. höhnend natkrufen, m*duf«atu:
2) loeal gleich nach tn trennbarer xusammensetzung mit verhen
dort vermied ich gern uoholdes gr^chwiia, daM aWaMad
nachhinfaren. nahinfaren, persequi Maaler 302*. uns nachhöhnte. Vom (Ufmtt %,Tf4.
nach hinfolgen: wen du hast ein grün zweiglein in
den hendcn und zeigest es eim jungen geislin
NACHHOLCHEN, «er*, natkkmmpetm, «irkirlWrlm:
so folget
es stets nahin. Keisersherc emeise 43'.
.
.
,
amme holcht ihm ganz langsam nach. H. L. Wacve« 4, U
neudruck ; holchen, nachholchen Amm^Iii, «flcMhuapffa of «aa
nachhinforschen. nahinforschen, exquirere Maaler 302*.
üntermain gebrdmehüeh. holeben, yebM, ktmmn,
nachhinf ragen: nahinfragen, wie sich einer halle oder
steigen. Anton rörterb. d. gtuner- «. diikCMpradkt 44*.
gesittet oder geartet seic, mores alicujus exquirere. Maaler
302*; nachbinfragcn, ein inalefizischen handel verhören, quae-
NACHHOLEN, r«r». 1) ma thlrtflkk «der dn« M«:
einen zurückgebliebenen nackbolea •.*.».;!
rere, sectari. 298*.
(paralipopuna, naektrift) des Booieri. Atta IMT»
nachhingehen, nahing&n, consequi Maaler 302*.
nachhingründen, accurate evolvere Maaler Vm'.
2) übertrügen. •) «tmu imaamUm i klri| b i* « «ra tttr
wieder gewinnn, eMrinfn: ick will aackkole«, «»-
»a« ick
nach hinhinken:
s.^umt habe, negUet* tupplek*. Srittn MI. Srinuca i«Tn.
reJKwartisucht auch nach-hin hanit
mit sehr gar laui-ublem gest.-<nk. H. StcHS 4,407,2 A'.
Frisch 1,462*; da.oz mir nacb einem eiÜgva lc*ca (••
bukrs rimiseker gesekickte) mancke« iai
nachhinkommen, nahinkomen, pos/rmtr« Maaler 302*;
bleibe, sei dann aufrichtig geataidaa, GttaB H^MBi
so will ich morgen mit dem frummen, das vergangene narhhoirn, da« kkaMga VNkaniMB» SM;
unserin seuhirten narhhin liummen. H. Sacbs 12,368,27 K.
da un-^er abschied von Venedig
nachhinlaufen, nahinlaufen, insequi Maaler 302*. ten herannaht, so sollte dies«
nach hinnehmen: einen mit gSten worten nachhin- werden, alles sehenswürdig« ao
nommeii oder zocken, laetare animos. Maaler 29S*; nahin- noch nachzuholen. ScaiLiEa 4,312;
. ; ; ;
dem bulen nicht weiter nachhossen. H. Sachs 4,3,53'; der Sultan zeit gewinnt! Wieland Oberon 6,8;
aber die, so der weit nachhossen, nach jagt' ich ihm, erreicht ihn auf der flucht
die machen täglich ihre possen. und risz ihn zu den füszen meines vaters.
hie wird frau armut angedeut u.s.w., ein foliobogen Schiller 14,408 (_Tell 5,1).
humpl' ich dann auf beiden krücken weidmännisch ; dem gwild nachjagen, «enari. Maaler 298';
b)
ihr mit sack und packe nach. Hölty 206 Halm. mit gräszlichem geheul jagte er {der hund) dem gewilde nach.
NACHHÜPFEN, verb. 1) intransitiv, hüpfend nachspringen: Gotthelf erz. 2, 133.
mhd. ich hupfe ir üf der verte nach. c)mit sachlichem oder abstractem dativ, nach etwas {im geiste)
minnesangs frühling 71, 31 jagen, begierig wonach streben, nachhängen, sich einer sache hin-
nhd. kein wunder, dasz die katz geben, derselben sich befleiszigen : suche friede und jage ihm
so förtig einer mauss nachhupfet. Weckherlin 823; nach. wer der barmhertzigkeit und gute nachjagt.
j)s. 34, 15;
er (der knabe) hüpfet oft . .
spr. Sal. 21, 21 ; dem guten nachjagen, virtutem sectari. Stieler
im garten durch das bunte gras
den Schmetterlingen nach. Hölty 121 Halm. 877; so soll er wenigstens in Verzweiflung das phantom ver-
jage
die aftermusik, die mit üppigem modegeklimper
gemächlicher den musen nach! Gotter 1,241;
sinnlos kälbernden tanz nachhüpft und verwegenen bock-
sprung. Voss Licise 3, 2, 540. und wenns euch ernst ist was zu sagen,
ists nöthig Worten nachzujagen? Göthe 12,37;
NACHHÜREN, nachhängen; übertragen: das
verb. hurerisch
statt flüchtgen abenteuern nachzujagen.
macht dann, das wir unsern äugen nachhnren, wie man Platen (1847) 3,42.
imm Volk gottes sieht. S. Frane lasier h 3 frembden göttern ;
jagen die zurückgebliebenen ziegen
2) transitiv, hinterdrein :
nachhuren (abgötterei treiben). 2 Mos. 34,15.16; 5,31,16; und einem hunde nachjagen, nachhetzen.
t*. s. w. nachjagen ; die
hureten den götzen nach der Völker im lande. 1 chron. 6, 25.
NACHJAGEN, n. Verfolgung, persecutio Hederich 1663;
NACHHUT, f. 1) gleich hinterhut eines heeres (th. 4^, 1508)
in dem nachjagen
mhd. nächhuote Lexer 2, 7. Schultz höfisches leben 2, 208; im veld ward Otto hintergangen
einen in die nachhut stellen, recipere aliquem in secundam und vom graf Gerharten gefangen.
H.Sachs 8,587,26 K.
aciem; in die nachhut fliehen, ein hauff, der sich wieder in
Ordnung gestellt hat. Maaler 298'; das russische beer zog NACHJAGER, m. mhd. nächjegaere, der nachjagt:
sich . . zurück, der kosakenhetman . . führte die nachhut des teufeis spürhund und nachjager.
H.Sachs 3,597,11,
an. Becker weltgesch. (1875) 16,42; der marschall .. zog seine
nachhut auf das rechte ufer zurück. 62; seine nachhut be- NACHJAGUNG,/', das nachjagen, verfolgen, persecutio Hede-
stand einzig aus Preuszen. 64; allgemeiner: mir gebührt die rich 1663; eigentlich: einem jäger. ., der einen falken zur nach-
abwehr, der kämpf und die nachhut auf der flucht. Freytag jagung des groszen wildprets abrichtete. J. Paul teufeis pap.
ahnen 2,328; bildlich: etwas auf die nachhut oder auf den 1, 14 eben diese nachjagung nach dem zum scheine fliehen-
;
stich behalten, in reserve behalten, nicht alles auf einmal sagen. den wilde. 1, 16 bildlich : in absieht der äuszern guter, deren
;
Frank sprichw. 1,18'. Schottel 1122'. nachjagung die menschen selbstsüchtig machte. Garve anm.
2) die nachtrift auf eine weide und das recht dazu. Jacobs- zu Cicero de off. 1,326; diese Vergnügungen, diese vortheile,
soN 3, 116". Weber öcon. lex. 382". deren nachjagung ihn so quält. 2, 45.
NACHHÜTEN, verb. 1) intransitiv, die nachhut haben; nach NACHJAHR, n. mhd. nächjar, nd. najär, das darauf folgende
einem andern die herde weiden lassen. jähr, annus addititius Stieler 879; speciell das gnadenjahr,
2) transitiv: eine herde nachhüten, auf die nachhut treiben; wittwenjahr und die einkünfte desselben. Haltads 1390.
wer des ersten (gesetzes) mangelt, der greift vergebens nach NACHJAMMERN, verb. hinterher nach dem vorbilde
oder
allen anderen, ob er sy gleich wie ein äff all nachhut (?). einesandern jammern : man siebet, wie elend es sodann mit
Frank weltb. 124". dem nachjammernden geschmacke stehe. Herder 15, 11; einem
NACHIN, s. nachhin. nachjammern «. s. w.
: ;
zwischen den pflanzen narlijatet. Fr. Müiler 1, tM. dacbabau, ohne vurwlrta gu febeo, Uat, so auias
NACiiJAÜCHZEN, verb. jauchund nachrufen. kellert d. h. die erde oben ab«r im ftkn Khrlf
1) tramitiv: gealocbeu und gletcb uu das k«M«l tnrwfM
ftvwfM warim.
tauchxen an dorn urar (IIa freunde Kkmbir 315.
lOlTnungRlIuilur nach. Uothi S,7ft.
NACHKELTEHM, mt*.: ihtuwuHmm (i. f. «M
3) intrantitiv:
JAn« nun fnlKton
quas prmi mm fMtunt M dMimtlm) mimn.
preuMrani rtpetere. STKiHMca t, M4; Md^rfÜriUUr «oM,
Ml*: Am
mit ffraunvollem geacbrei und luut nachjuuchilen di« Völker.
Vo«» II. 13,H3-i. wein, muüum mnMM etr tm m tUttuu m , tinmmtUämm. dkmd.
mit daliv: NACHKKTSCHKN, gUiek lucbkefeo, s. IkkOLlL
jauchil freunde, jauchit mir aach. Sciilui« 1,46; NACHKEUCHKN, i. oacbketcbeo.
einem nuilijauchzrn {studiosi appellant : contra rufeo, ibn NAGIKIND, N. \)*uktt^mnnlaU{9mtlmmm%mLU%m
achreien), clamore repugnare. Sriei.Ea 901. oitr kmi aiu »weiter tk»; nd. iickio4«raa, Kkmi f^mirnü Imi
NACilkALK, n. gleich igpikalb WMea dcon.ltx.iSl'. KiL. 331': voor- en oakinderea bebbeo, vor- vmi
NACHKAMI'F, m. nachfolgender kämpf: haben. Kramkr 1,313*.
aelbit Odhin tank In dem nacbkampf. 3) unsere nachkinder(iM«M«ai«i«ii) nach MlklMa
BAccisan bri Campe unter sinken. lern. Breitincür bei Campe.
NACilK Ampfer, m. O nacheifernder kdmpfer: die Vosai- NACHKIRCHWEIHE, f.: darnach belt 4er Kaf
ache Verdeutschung derOdy.ssce Hehn wir von diesen beiden weih. FiacHABT Garg. 51', t. tk. 5, 630, l, (; »Um, McUdlvl
narhkflmpfern (Monji und Weidasch) im metrischen überboten. Schweiz, getckichtsfreund Ta,l\fi\ du siod « Btt sl im Mcfc-
Berl. Jahrb. (1H46) 1030. kilwie, da gibt man eszen uii4 geh tetL ScaiM aelvn
nachkSnipfer, beistand
2) oder rächer, Verdeutschung von 3,03,35; bildliA : die nachkircbweUMB im bmU. J. Fast
secundant. Zinkgref 2, 84. komet 2, 136.
NACHKAKGEN, verb. nachträglich karg sein oder werden NACHKLAFFEN, NACHKLÄFFEN, Mr*.
Stieler 930. denn alle atraszenbuben faften
NACHKÄSE, und alle klafkoiiKorteu kiaflea
m. : wann man einen centner nach- oder noch weh zum dorr hinaus Iha
quarkkase soll aaitzen, musz man 2 mSszIein aaltz haben. (1T»)1M.
HOBBBRG 3, 1, 62*. NACHKLAFFER, NACHKLAFFER, •. mni. nUsppcr, M-
NACHKAUEN, verb.: nacbkilwen, auf ein anders vorge- kloffer naehkläffer, Verleumder. ScHiLLEt - LObse» S,1U*; pd
kilwt kUwen oder essen, supermandere. Maaler298'; bildlich: dem vogel (heher, garrulus) verstin ich die aachklaffer, ii*
einem etwas nachkaucn, nachsprechen was er vorgekaut hat. iedem menschen nachredent Mecenbcbc 1W,33; niihillfti
NACHKAUF, m. das nachkaufen und das nachgekaufte. und lügner machen aus freunden feinde. Waii»u3,ai>
NACH KAUFEN, verb. nachträglich kaufen, dazu kaufen : der NACHKLAGE, f. mhd. nächklage, nd. iukla(e.
dritte theil (der antiquarischen briefe) wird freilich hoffentlich
i) gegensatt zu vorklage hier kommt der wrfMeer
:
die Sache wieder gut machen und die leute nOthigen, den
wieder mit seiner vorklage, die wir »o wie die
zweiten theil nachzukaufen. Nicolai an Lessing 13,226.
an ihm schon lauge gewohnt sind. GAtu SS^IN
NACHKEGEN, verb. intransitiv, nachschleifen: kegt im (d«m 2) «tne nacA abgemachter tacke angeaUU* turnt tief«, I«m»>
pferd) die halfter binden nach. Keisersberg, i. th. 5, 394. dert die gegenklage des beUagten gegen dtm Uäftr. Haitaw UM.
NACHKEHHEN, verb. l) intransitiv, hinterdrein mit dem Oberlin 1100;
besen kehren behausung keinen milnich lassen, und ob
: in ir
lieber her, nu hört mein nacbklaf. futm, iß, SI,tS.
einer unversehener sach darin kam , in usz zu jagen und
im (gedruckt in) mit besemüber die thürschwellen nach z8 NACHKLAGEN, vtrb. l) nack dem vorpcaf« tht» aadtn
klagen
keren (wie hinter hexen u. s. w. um die zurückgelassenen nach-
spuren zu verwischen). Schade ladVfn 2,43,23 und anm.
Iheiligen also sprach aie mit tbrtnen, es klagt' (aa aanftt') oatahlbarM
2) intransitiv und transitiv, nachträglich, nachbessernd kehren.
TOlk Bach. Tom IL M,m.
Frisch 1,507*; der magd nachkehren, den boden nachkehren 2) Atn/«rA«r klagen, kUigend nackrufen, natkjammtrm:
haben sie vielleicht gehört, dasz Schneider
«. dgl.; bildlich: klaget, klagetihm nach, ihr seine geliebten, die sterblicb
noch im staube wandeln. Klomtocx Mets, 13,314;
mir die bogen dieser edition einzeln hat zuschicken lassen,
aie fanden der sttleo viele verlaaaan.
um seine nolen durchzugehen, und in einer mantissa obss. wendeten aus der öde sich weg und klagten des janaen,
et emcndalU nachzukehren? F. A. Wulff an C. G. Schütz in voll den genossen, der bruder dem bruder, dem rr«ua4« 4tt
dessen leben von K. F. Schütz (1834) 1, M5. freuod oacb. 17.3BI:
NACHKEHREN, verb. 1) intransitiv, dieselbe richtung ein- dem verstorbenen klagte das Vaterland nack GOratM^lll;
schlagen, nachfolgen: Giafar klagte der verlornen nach. Eurcu k»3»:
mhd. des kArent ir mir alle nich, den freuden nachiuklaaen
und sdment lach niht langer! Konrao IVttf. 31892; Ist herbstliches gescbick. Lkkao mtm ftd. 31t.
kärntisch (und »ol auch anderwärts): wir gehn Toran, kehrt 3) recAiiiVA ; eint ftgttt kUjt trMttt. Pirutkf. rtftniL 3, 11 f 11.
bald nach «. s. w. NACHKLAGER, m. gtftnkUftr Haltai» UM^
2) nachfolgend wenden: NACHKLANG, m. mkd. nlchklanc, biiMIbibIii Ueaf, nttk-
des Apis sAule kehrt der aonne sein geeicht und wiederhalL
wie Sonnenwenden nach. LoHBNSTaix Sophon. 80. 1) eigentlich:
NACHKEICHEN, NACHKEUCHEN, verb. keuchend folgen, und summt im UaTttr« der nachklang.
nachlaufen Vom Lmm 3.3. SM;
eilt, er keuchet uns nach, auf!
Klopstock 2,86; erweckt vom nackkUac aisi
doch dtuchu dem alten noch auf dessen (des mauJthiers) der halb verweht aus ibroa oSr oatMoM.
rOckgrnt basz Ohtrmm ».14; Wnu»
als seinem herrn tu fuue nachiukeichen. Tor-und nachklang {htm tmftm) iat ein felrr. WaccuauL
WiKLAKD Oberon 4,30; tabuMur 531, s. (A.5, »t&;
und wie Apollo hinter Daphne keuchte,
so er (Oottschi'D dem wliie nach. HaRoa« 1.256 HempH; er sprachs. ein naehkli
fuhr mir gewaltig durch mein gebein dakto.
Apollo keuchte (: erreichte)
Ihr {Diphnc) hitiig nach. HöLtt 3 Halm; 3) Übertragern auf dtt imntrt »tM.
jetit brauch ich keinem Oberon
a) von erinnerung, mackempfinimttf mtti wrtktü:
wie sonst von weitem nachiukeichen. Thüiibl reue 3,401.
jeden narhklang fühlt Beta ktn
NACHKEICHEN, n.: unterschied zwischen dem . . gang mib- und u-uber leiu 6öf«B l.lll;
des wahren meisters und dem . . nachkeichen der uchahmer. waa soll der nachklang acMner IMcr
Wieland 19, 256. don herten obna bannoni«? PLAta» (IMI) t,M;
NACHKEILEN bergmännisch, die zu gewinnenden Mas-
, rwft. kfissle er die scMao MOia
sen in grossem stücken durch eingetriebene keile (oder durch und des kii!^« naaMtkiBf
bebt In iedea IM 4aa Mtb lBts.
keilhauerarbnt, durch bohren und schieszen) lossprtngen. Veith 349. .Ham (ISN) II.IM:
; ; ; ;
nachklang in das arglose herz des weibes. Freytag hand- 1) das nachklingende pleonastische {im metrum).
eigentlich :
urtheile: ein guter nachklang, bona fama. Steinbach 1,880; dem (sängrr) ehmals der schallende Pelion nachklang.
Wieland 6,54 Hempel;
er starb endlich und nahm einen guten nachklang mit sich.
die jagd klang nac^.- Herder 1,323 Hempel;
Olearius pers. baumgarten 2, 8 er trachtete nicht einen guten
;
kam dein lebewohl mir nachgeklungen. Lenau (1880) 2,345.
nachklang hinter sich zu lassen. 4,4; die Übung der tugend
bringet auch nach dem tode einen lobwehrten nachklang zu
nachklingend von personen: gewisz werd ich sanft reden,
wcge. Butschky Pathm. 738; sagte die prinzessin, die viel empfindlicher und nachklingen-
der {mit einer stimme, die gröszeren nachklang gab) als Linda,
dem kann nicht schwert, nicht glft, nicht strick erschreck-
lich sein, einige mühe
hatte, den sprachton zu ihrem versprechen zu
noch ein verblühmter stahl den guten nachklang rauben. stimmen. Paul Titan 4, 195.
J.
Hallmann Theodorich 83;
2) bildlich vom erinnern, nachempfinden und nachwirken : die
wir denken gar nicht nach, was wir hoffen haben m in seiner seele laut fort- und nachklingende stimme seiner
vor nachklang bei der weit, wenn unser leib vergraben
im sande liegen wird. Opitz 2,112; mutter. J.Paul Titen 1,38; das glockenspiel der Innern nach-
treuer thaten nachklang klingenden entzückungen. jubeisen. 176; in der komödie sehen
ist gemeinlich undank. Logau 2,2,21 Eitner: wir eine heirath als das letzte ziel . . und im augenblicke
obgleich der ganze see und Rhein da es erreicht ist, fällt der Vorhang und die momentane be-
so grosz noch mit wasser thett sein,
ward doch niemahlen den hohen spoth
friedigung klingt bei uns nach. Göthe 17, 111 wenn ich in ;
abwaschen du kainnütze roth, der gesellschaft herum horchte, ob nicht etwa ein edler,
sunder würd bleiben ein nachklang (nachrede). geistreicher, witziger zug {aus dem Schauspiel) nachklänge.
BÜRSTER 152
19, 99 ;dies Schauspiel machte auf den knaben einen sehr
vil bezwingen sich wegen des geschreis und nachklangs. starken eindruck, der in eine grosze langdauernde Wirkung
Ägid. Albertinos guld. Sendschreiben (1610) 53 nachklang. 24,19; ich wünsche, dasz die Wirkung der gestri-
die nachpaurschaft hat vil nachklenk, gen musik diesen morgen noch nachklingen möge, an Schil-
und zenk. H. Sachs 3,545,14;
vil irriger zwitracht
ler 721 (5, 276) beut nacht necksten mich halb fatale träume,
;
NACHKLEIDEN, verb. imitari habitum alterius Stieler 980. findet sich an seinen nachkomen, 11, 29; für uns und unsere
NACHKLETTERN, verb. kletternd folgen, nachklimmen; bild- nachkomen. Bürster 68; seinen nachkommen {posteris) ein
lich, nachstreben: nachklettern, reptando sequi Stieler 970; herrlichen loblichen nammen verlassen. Maaler298'; sprich-
durch den rücken einer . . gebirgskette hat die Birsch sich wörtlich : lasz die nachkommen auch sorgen. Schottel 1134".
einen weg von uralters gesucht, das bedürfnisz mag nach- NACHKOMMEN, verb. mhd. n;kh komen.
her durch ihre Schluchten ängstlich nachgeklettert sein. Göthe l) hintennach kommen, einem vorangehenden folgen.
16, 221 ;ich sah, dasz eigene grösze dein theil war, wenn du a) räumlich: nachkomen oder nacheinander geen, succedere.
nur wolltest, und dasz nicht neid, eifersucht, schuale eitel- voc. 1482 X 2" ; fluchend kam ein gewaltiger mann nach. Gott-
keit dich hinrisz, nachzuklettern. Klinger theater 2,259. helf erz. 2, 49 ; mit dativ : da kam Simon Petrus im nach.
;: ;
misso sati.^facere. Alkr 1432'; er gedacht.., es were nicht von verschworenen) im begriffe sind, sieb der spiteateo nachkom-
nachzukommen, buch d. liebe 22', 4; einem
nftlen, solcher bitt menschaft unvergeszlich zu machen. ScaitLxa 4, tM.
entschlusz nachkommen. Simplic. 1,93, 3 Ä.; wo ich wüszte, NACHKOMME!«, m. gleich nachkomme.
dasz du deinem zusagen nachkümest. Galmyl9A; ich meiner 1) tuccessor, nachkömer Üikf. n. gl. 3&4' nachknmmer. der
;
vorigen red nachkommen weil. 48; da er ihm versprach, an eines anderen statt kiimpt, suceessor. .Maaler 29h' (» de»
seinem recht gänzlich nachzukommen. 183; lebewohl und späteren Wörterbüchern nicht mehr veruicknet) «ad. nakomer
;
komme deinen verhcisztmgen nach. Bettima briefe l, i.V); Schiller- LtJBBEN 3, 153'; der bapst i«! ein nachkonuner s.
rechtlich: dem
nachkommen. Haltads 1390 (r.j. 1499).
urteil Peters, ist nicht ein stadthalter über alle kircben Atr fßWKvm
3) kommen, es einsehen, verstehen, abnehmen:
hinler etwas weit. Luther 1, 258'; (die bischoff) seind alle iet ayoMd
da er alles im köpf rechne und wenig aufschreibe, so könne nachkummer. S. Frank chron. 1531 369' sein nachkununer
: m
er nicht nachkommen, wo. ein solcher vcrstosz herrühre. rcgiment weltb. 76'; nacbkommer (erke) ihrer ausbeute oikI
Göthe 15,288; diese kirche stand seit mehrern Jahrhunder- rauhes. Butschkt kaniL 117.
ten . . ouf eine glückliche weise verziert, man konnte wo! 2) posterus, ein nachkommer. DiEFKaa. US*; etiiche bähen
nachkommen, dasz der baumeister eines benachbarten klosters disen teil abgesündert und abteilt, der aberflust irer frejdea
mit einsieht und neigung sich auch an diesem kleineren ge- unter den trübsalen, mit welchen sie bewert sein, von iea
büude bewiihrt. 17, 20S. nachkummern. Melanchthon :u 2 Cor. 8.
4) einem schaden oder eines Schadens nachkommen, einem NACHKOMMIN, f. weiblicher nachkomme Schcbert reiu 1, 427.
schaden hcikommen, sich desselben erholen, ihn wieder gut machen NACHKÖMMLICH, adj.: die nachkömlinge werden bienn
aber die erste kan ires Schadens nachkonicn, weil sie noch nachkömlich sein, potteri i» koe (•aranin «! koe iUnm
on kinder ist, darumb sol sie der andern aus liebe weichen. acturi sunt. Schottel 640'.
Luther 2, l«7'; ich hoffe, ich wi! meinem schaden wol nach- NACUKÖMMLICHKEIT, f. nachkumlickait, foelenlm, Dta-
kommen. Schütz Preuszen 6; FENRACH 449'.
Luther Ml'; es ist nichts leichter als mit diesen leuten nach- auszerordentlicbe menschen, die Boerbaave und Battv «hl
zukommen , aber man musz sie zu nehmen wissen. Gott- unglaubliche geleistet, so schien man sich bencMgl foa
HKLF ers. 2, 169. ihren schülem und nacbkOmmlingen noch mehr ra fordrra.
NACHKOMMEN, n. i) das nachkommen auf einen, $uc~ GöTHE 26, 342.
cessio.Maalf.r 298". 2) posterus, nachkomeling. Diefenr. 449'; seine nachk«'*«-
2) nachkommenschaft : das nachkommen der gottlosen wird linge werden des hrots nichtsal haben. Htokr,,U; wie fast
ausgerentet werden. Melisscs ps. Q 2'. hat er geholen unsern eitern, das sie goties gribol kia» im
NACHKOMMEN, por/if. yicic/i nachgekommen, subslantirisck dern bekand macblen, .luf das ihre nachkOMBaf ditMÜM
gebraucht. wissen. Luther 1,246*; Cains n.-«chkuroling balle« 4ie fabcW
1) nachfolger: zu diser zeit schicket Seleucus, des künigs An- lere. Mathes. 71*; dessen auch ihre nachküinmling in faMft
narhkummner, seinen anwall ..gen Hierusalem. S.Frank
liochi jähre hernach . . geniesen werden. KiRtaaor mtUi. ittt, IM;
cAron.l.'»31 79'; wenn drei Salomon betten bttcher gemacht, ihre heldenihaten den nachkömmlingen lur vnl|re anbwkl^
wie man regieren sol. so ündern es doch die nachkomme- nen. Philander 2, Sl; so wjrds derselbe rbumb bei de«
nen. Butschkt Patkm. 386. kömmlingen haben. MicRÄuoa 1,49; ob
2) plural : nachkommene, die nachknmmcnen, nachkommen kömling glauben werden, dan dfaw TiMubla a d trtr arile«
nachkommene Fiscpart Carg.ix-*-. in seinen nachkommenen. so vielerlei elend anszgrManden habe. SoMWmMM:
ta nuzea
66"; mit iren nachkommnen und kinden. Harkrer i4frraA. 1592 ihrer nachkümling. österr. rentk.t,t»,tin,ftkHL): ktafltge
J 4' ;es werde dir bei nachkommenen eine schände sein. nachkimbling. 396.22 (r.;. 1737): dasz dir nehkömiing dem
Opitz l rorr. 5* ; ire kinder und nachkommenen. Rotschrt gesang allzeit gantz wunderrelch bocbarhien WrctacRun
Pathm. 587. 434; da die Caimpaner also als ihre (der Tfrrhemer^ u»ch-
VII.
6
; ;
NACHKÖNIG, m. nachfolgender könig Schottel 640' aus antikischen, was blosz die form der alten nachgekünstelt.
Goldast. F. Schlegel lit. 2, 130.
NACHKÖNNEN, verb. mit verschwiegenem hauptverb : er kann NACHKÜR, kur nach der hauptkur: ich zweifle, ob Sa-
f.
nicht nach (nämlich kommen, gehen, schreiben u. s. w.). bathier dergleichen recepte zu meiner nachkur billigen würde.
NACHKOSEN, verb. alterius verba recitare Oberlin 1100; Thümmel (1839) 4,211; gott grüsz, bergbruder! sprach er,.,
mhd. nach kosen Renner 14119. ich hab heut was für euch aufgelesen zur nachkur. Scheffel
NACHKOST, f. l) das nachessen, hes. die speise nach der Ekkehard 376;
suppe ; nd. nakost Brem. wb. 2, 857. ich schriebe dir das strengste seelenfasten
2) der nachtisch, das dessert: Hersilie fragte so eben etwas zur nachkur, schriebe dir ein klösterliches rasten
von sorgen und geschäften vor. Gotter 1,245.
ungeduldig: wo
der nachtisch bleibe? meidung ge- als die
schah, der oheim erwarte die gesellschaft, mit ihm die nach- NACHKÜSSEN, verb. nachträglich küssen : und der bräutigam
kost in der groszen laube zu genieszen. Göthe 21, 101. warf sich an den hals des Schwiegervaters, eh er . etwas
. . .
NACHKRABBELN, rerfe. krabbelnd nachfolgen, nachkriechen: kälter die geschickte band nachküszte. .1. Paul 1, 32 Hempel.
er rafft sich auf und krabbelt nach, NACHKUTSCHEN, verb. carpento sequi Stieler 1050.
die lichtlein ferne weichen. Göthe 10,250. NACHLÄCHELN, verb. lächelnd nachblicken: seine blicke
NACHKRACHEN, verb. krachend nachhallen: lächelten ihnen nach, bis sie unter entfernten bäumen sich
NACHKRANKHEIT, f. auf die eigentliche krankheit folgende, dann lachten über den lehrer
daraus hervorgehende krankheit: nach jeder längeren krankheit
zügellose die meng anhetzende gaukler dem volk vor,
und nachlachte das volk. Sonnenbbrg bei Campe;
(ist). der zustand . der gesammten Sinneswerkzeuge.. genau
. .
WO der wiederhall uns nachlachte. Geszner (1762) 3, 133,
zu beobachten, damit in der stille einherschleichende nach-
3) lachend wiederholen: das lachen wurde allgemein; alle
krankheiten bald erkannt und in ihrer entstehung beseitigt
lachten mir nach 'der herr'. Holtei vierzig jähre 2, 83.
:
werden können, diese nachkrankheiten sind entweder nerven-
krankhciten oder krankheiten der muskeln u. s. w. Ammon
NACHLADEN, verb. onera oneribus addere Stieler 1052.
NACHLAHMEN, verb. nachhinken:
mutterpflichten (1880) 282.
kannst, armes wichtchen, du nichts anders, als nachahmen,
NACHKRATZEN, verb. fricando sequi ; cupidine lucri imitari
so muszt du wenigstens nachgehn, und nicht nachlahmen.
Stieler 1028. F. L. Stolberc 2,112;
NACHKREISEN, verb. kreisend folgen: so weit lahmt dieser schatten
dem wahren urbild nach. Voss Shakesp. 2,71.
dem zug nachkreiset ein volksschwarm. Soisr(E»iBERG 1,468.
da schmähsucht . . .
i) intransitiv: wie konnten sie nur das nachlallende echo
mir tückisch flüsternd nachfrckrochen. Uz (1804) 2,150; eines jungen laffen sein? Klinger 1,449; mit dativ:
ewige litanei des liergebrachten zu beten denen (den barden) nachzulallen
immer nur nachzukriechen geheiligter weise der lehrer. des Jünglings frommer ehrgeiz war. Gotter 1,451;
Cludius bei Campe. allen deinen musen, Gräcia,
NACHKRIECHEN, n. : unterschied zwischen dem . . gang des hat sie (meine l'fier) nachgelallt. Gleim 1,293;
wahren meisters und dem nachkriechen der nachahmer. . . . herrlicher und reizender habe ich nie ein weih gesehen, als
Wieland 19, 256 sklavisches nachkriechen. Tieck 14, 281.
; es diese angehende nonne in den erhabenen augenblicken
NACHKRIEGEN, verb. nachbekommen Stieler 1039. war, aus denen ich ihr nachlalle. TnijMMEL reise 5, 425.
NACHKRITZELN, verb. kritzelnd nachsehreiben: sollte er 2) transitiv: daher kompt es, das die propheten alle viden-
blosz verdammt sein fremde werke nachzukritzeln. Göthe tes, das ist seher werden genennt, das sie ir ding nit etwa
bei Merck 1, 230. auch einem buch gestolen und anderen nachgelallt haben,
NACHKRÜPPELN, nachgehn oder sich
verb. wie ein krüppel wie wir, sonder selbs in gott gesehen haben. S. Frank
, .
nachschleppen lassen: oder hieng sich jenen aufwecken- man de vanit. 123" die dichtersprache, so gut sie können, nach-
;
den, neubelebenden genien als bailast an, krüppelte ihnen zulallen. Hamann 2,74;
; : H
'kindereien
!
äbte. Oheim chron. von Reichenau {ende des 15. jA.) 124, 9.
o) eigentlich : nachlassen, erweiteren, relasart. §im- frw
marum (1506) x4*; die schiffseiler nachlassen. Maauc« M*;
NACHLASSEN, verb. spät mhd. nachläsen, mnd. naIAten.
den Zügel nachlassen (sdüesztn Uuun). Sitgfr. f. liminhirf
I. transitiv. 1) sich entfernend hinter sich lassen, hinterlas-
1, 154 den zflgel
; nach ihrem gutbetindeo auntidMll «der
. .
sen, lurüeklassen.
nachzulassen. Wielakd 6,262; wetdmännitA:
a) mit persönlichem subject: darum habe ich die heilungs-
oder suchen dem hunde mehr seil geben; etile
mittel (bildlich) alle mitgebracht, zwar nicht alle, ich liesz
lassen, locker schrauben. Kehhei!« 216.
einige deinem bruder nach, sich daran zu spiegeln. Klinger
6) übertragen: a) zulassen, erlauben, giätttn,
1, 398 ; besonders beim tode etwas, das man besessen hat, hinter-
einräumen, in bezug auf etwas natkgiehig sein: t» ist Back
lassen verbrennt ihn (den schild) mit mir . . ich kann ihn
:
dem gesalz nachgelassen und verwilligt, ftrwüisum t$t Uft.
niemand nachlassen, ich habe keinen söhn. Klopstock 10, 289
Maaler 297'; cleider und clainet nach allen lust der frsnea
ulucklicher Del sein loos dorn dichter, was er uns nacbllesi,
bleibet stets, was es war.
-
2,63; machen und nachlassen , . . allen mutwillen günoen und f»>
statten. Keisersrerc iiarreiudk. 7«*; als es der geottiafrid..
an dem marmor des edlen
Patrioten, der lügenden nachliesz. 8,413; erduldet und nachlest. UtLÄHcanon kamptnUkH»; aÜMi»:
ein hauptmann, den «in andrer erstach, es ist im nit nachgelassen weiter oder fürter uredca, «ee
liesz mir ein paar glücldlche würTel nach. plura effari concessum est. Maaler; dasz sie den, ier aichl
Schiller 12,14 (Waltenst. lager 1);
mächtiger denn sie, so »iel nachgelassen und etogecvnifl
wem hatte ich das nachlassen sollen, was mein ist, wenn
haben. Kirchhof wendunm. 34';
du verloren warst? Tieck 14,381; auch von überlebenden kin- so merkt, das ihr an dem sambstac
dern, wittwen : nachher musz es dir ein groszer trost sein, ein mir nachlast, zu thun, was ich wöll. J. Avau lftl*,U K.;
kind von mir nachzubehalten, es ist mir, wenn ichs nach- er laszt sich alles nach. G0TaEl4,188; wenn ich mini
lasse, sogar lieber, eins nachzulassen, als keins. Marc. Klop- liesze. 16, 134.
sTocK in Klopstocks werken 11,26; sein nachgelaszne wittwe.
ß) erlasun, veniMen m/, auff^
: die struf n s rkh i
, ww
'Zimmer, chron. 1, "I, 3. coneedere impunitatem. Maai.er; mit itÜt: dn genrtchy w*>
b) mit sachlichem oder abstractem subject, als spur oder als
scn mittbeilung uns der leser gerne nacUaMca wira. WmAS»
folge zurücklassen: der anschwärzer kannte die erfahrung, dasz Agathon 1,208; das gcschafl (die rüi«iiM*«^) also, welrbe« die
auch der abgeriebne klecks einen flocken nachlüszt. Voss natur dem andern geschlechl nicht blosz narblie»i, »ondem
antisymb. 2,119; ehe ich einen herzdrückenden seufzer los verbot, musz der mann doppelt auf sich nduneo. Schi i i
werden konnte, der aber auch dafür mehr erleichterung nach- 1187'; untersucht man aber genau, wie tid dla»o« Mcfc*
liesz, als keiner. ThOmhel reise 4,218; wenn mein unbedeu-
gelassen. Götbe 37, 2, 44 HemfA. hnmtdtn «a mm
tender Scharfsinn neid nachliesz, weil er die bisherige lange und forderunge» gans oder tum tkeii trUt$tm, fakrtu
schluszkette zu schmieden und zu löthen wuszte. J. Paul eine schuld nachlassen oder frei schenken, dehOmm
teuf. pap. 2, 149 die deutsche politische langsainkeit gründet
;
Maaler; die Zinsen nachlassen, tunroj remiOfre, SnEin MW;
indesz im frieden tief und läszt fruchtbarkeit nach, ddmmer. 29. kein heller nit nachlassen. Wicrba« rvUm. 84*; etwa» *WI
2) machen, dasi etwas nachbUibt oder unterbleibt.
gelt nachlassen, ein strich dardnrrh thfin, es fmum rmm^
a) unterlassen : den wucher haben wir nachgelassen. Nehem.
tere. Maaler ; mt datir : einem ein jar narhlassc« o4tr t^
5, 10 denn das nuis er frei dafür halten , das sein wille
;
gon lassen, remitter* altcui anamii. ebtnia ; dafU Bmbot
denn
mir nach 2 pfund. Tocber *<i»i*im*5*,»; «m* •* •»aAab-
nimer gut sei, er scheine wie hübsch er mag, er sei
b) vernachlässigen, versäumen: nichts nachlassen oder Ter- disciplin verdienet, solde im doch disznial alles sc ttthasM
seumen. Michelsen Mainzer kof im Erfurt H; auf das er sein sein und werden. Kiacaaor vradvaau
45«'; eöi k'ki iitof f
; ! ; ; : ; ;
c) ablassen, aufhören:
a) nicht mit Sorgfalt behandelt und ausgeführt, vernachlässigt,
oberflächlich
da waren erwürgt weih und man,
die Behem wollen nicht nahe Ion. auf nachlässigem boden (ne(jlectis agris) gedeiht zum verbrennen
FiscHART die gelehrten die verkehrten 973 K.; der rainfarn.
Voss Horazens sfitiren 1,3,37(ungebautes
welcher sein vermögen ohne nolh angreift ,.. und nicht ehe land Wieland 1,3,67);
nachläszt, bisz alles darauf gangen ist. Lokmans fabeln 26;
nachlässige kleidung, arbeit, haltung u.s.w.; eine nachläs-
ablassen von: vom hader und zank abston oder nachlassen,
sige erziehung. Schiller 4, 198 einen nachlässigen antheil ;
contentionem remitiere. Maaler 299"; von grundsätzen nach-
nehmen. 4, 207.
lassen. Gotter 3,75; von der strenge der glaubensverord-
b) nicht mit Sorgfalt geordnet, ungekünstelt : wie reizend {ist)
nungen nachlassen. Schiller 7, 162; mit inßnitiv:
die nachlässige Schönheit der halb verhüllten natur! Wie-
ach lasz nicht nach, o du got meines heila,
!
tHum) nachlasset. Schüppiüs 732; das gewitter, der stürm an Moors 1766 {d. j. G. 1, 19) das glück hat
; . . alle unser nach-
U.S.W, läszt nach; das weiter nachliesz. Bocc. 1,289'; lässigkeiten zum besten gekehrt, an frau v. Stein l,26S; wir
Maaler 299"; nachlassender puls, nachlassendes lieber, pul- fast durchgängig leicht und flieszend; hier und da freilich
sus, febris intermittens. Zedler 23, 226; der kranke ward immer vermiszt man sehr die angenehme nachlässigkeit des Origi-
zu schwecher und halte ihm auch die sprach nachgelassen. nals. Schiller 6, 19.
Kirchhof wendunm. 401" das gehör, gesiebt, gefühl, die kälte,
; 3) früher auch für Unterlassung: ein verweissreiben wegen
der schmerz, die seuche u. s. w. läszt nach; der schmertz nachlässigkeit im wider antworten ist in Bütschkys kanzl. 54
laszt ihm nach, dimittit eum dolor. Maaler die zahnschmer- ;
die aufSchrift eines briefes, aus dem hervorgeht, dasz nachläs-
der fleisz, eifer, groll, zorn u. s. w. läszt nach. Steinbach; schuWiget; der brief beginnt dann: nunmehr zwingt mich
der zorn wirt bald nachlassen. Maaler und des herrn zorn ;
deine brudertreu zu sreiben.
wird nicht nachlassen, bis er thu und ausrichte, was er NACHLÄSSIGLICH, adv. licenter, indulgenter Maaler 298*.
tetntia ÜAMte. Ibhü k u'; iiuctiliifütung ein«'» irrlhuiiibs oder (tli, ibrrin bcrru nach. Ama 14S*; t* lauft Uv aidN« Mcli im
riacblasflung der 8t:buld, venia culpae, Stkin- ist ohne kinder). Wahoc« ifrkkm.
vtnia. Maai.kr ;
I,W: all« «dl krttfl l«
VACH 1, ut>3; nucbluüHung uder widergebung {miedertrttaltmng} {Jesu)uBch (folgt ihm naek; fstLafv Imm «alaili). IS,»; M.
Aes uiigf lU. Nürnberg. poUuiordn. M8 (15. ]k.). ich wil im {dem Naeman) nachUufro «ni H«a* «<hi in mtatmt,
d) bergmännisch gleich fri.ot 'AtLOtMi 2S, SM. 3Mn. &,»); und ich lief im (dem Urnen u»4 dtm b4rft mtk
i) nach der intranMliven bedeulung: das abnehmen , tthwd- und schlug in. iSa«. I7, S5;
eherwerden, die abspannung, remissio, cessatio Maalkr bei statt- ; •io froMw äff heimlich bar Her,
lichen Sachen iitl die nnchl;ist*ung (defatigatto) eine Hchunde. nam dein briiderleio. loV darva«.
dem leb lang nacbioff la dna IlMa lw»U).
Stielkr 1U77; diu ulhnithlige nuchiiissung der krüfte. Kam
U. », IM. 11 Ucm
2,3^0; liehe ist ein geiiusz, uchtiing uher keiner; hier ist ala ich erwacht. Ich daai («/f") McblWf. 1*1.13;
aaspannnnK, dort nachlassiing. Scmili.i;r 10, tt2.
NACHLASSl]N(]SHUCH, n. bergmännisch gleich fristbucb.
und ire mutier int eine hure . . und tpricht, ich «il mei—
bulen nachlaufen, dir mir geben broi. tfM.1^ft;
VKITB 319. SCUEUCHENSTUBL 172.
ichtiter. blitz, wie die wackeni dimaa athwllaa
NACHLASZ, m. das nachlassen und nachgelassene; nd. naIAt. berr bruiler konin! wir ntaM« •!• l»«fl«iM«.
1) nach der transitiven bedeutung von nachlassen. 6tr!/ermddcA««i. du »ich mir nur die >cb6D«a kaab««! . .
tt) htiUerlassung, hinterlassenschaft (sachlich oder geistig): geaellM hufl könnten »I« dW «llarWal« lulwa
und laufen dieten magdea Bach! 6*n» lt,M:
du nahmst die pTenle von arabiicher lucht nachlaufen zu einem: als nun Epiphanias w«f war.., iiaf
in anspruch, aus dem nachlast unsers
vaterti. Scuillkr 14,35 (braut v. Heu. 1,5); er zu dem Epiphaniu nach, offenbart ihren betraf. Scao«>-
pius 347.
literarischer nachlasz. UOtiik 2U, 345 Hempel; wie verschiede-
fr) übertragen : das einhom ist der tud, der lanft iir i
sie mir werden versprechen können, allen Vorschriften... kinden, diu binden nach lesent. Berthold v. R. 2,169,17;
mit der strengsten genauigkeit nachzuleben? Schiller 3, 543 nhd. in der ernde. Im Weinberge nachlesen, sicilire, racemari.
dem willen des souverains unbedingt nachzuleben gebühre Stieler 1167; wenn du deinen weinberg gelesen hast, so
dem unterthan. 7, 252 ; und er kündete die hohen geböte, soltu nicht nachlesen, es sol des frembdlingen, des waisen
denen jeder christ nachleben soll. Freytag ahnen 1, 402. und der widwen sein. 5 Mos. 24, 21 als wenn man nach- ;
2) transitiv: ein leben nachleben, es nachahmen, nach den lieset, so die weinerndte aus ist. Jes. 24, 13.
gewohnheiten eines verstorbenen leben. J. Paul 6) bildlich: ihre meister haben in der fülle gepflückt; sie
flegelj. 1, 12.
NACHLEBEN, nachdauerndes leben:
n. l) nachfolgendes, lesen jetzt nur dürftig nach und sammeln taube fruchte.
seine schmerzen waren unermüdet erneuerte versuche . . seinen Sturz l, 97.
auf immer abgeschiedenen freuden ein kurzes nachleben zu 2) in änem buche, absolut und transitiv.
verschaffen. Göthe a) nachträglich,
noch einmal lesen oder lesend
18, 118 ; alles was seinem (Karls des groszen) nachholen.
leben den groszen geschichtlichen Inhalt gibt, was ihn in Stieler 1167.
seinem nachleben in das licht eines königlichen frohn- . . .
6) einem vorlesenden still mitlesend folgen.
boten stellt. Gervinus gesch. der deutschen dichtung 1^, 112. c) nachschlagen und
habe das nachgelesen, lau-
lesen: ich
2) nachahmendes leben: auch kann man es nur natürlich data ab aliis Aler 1433' reiche mir den
ipse in authore legi. ;
finden, dasz hier ein frisches mit- und nachleben zuerst in band T aus dem schranke, ich will doch einmal über den
bezug auf die gedichte des Horaz . . Verbreitung gewann. burschen nachlesen. Freytag handschr. i, 108.
Danzel-Gührauer Lessing 1^, 43. NACHLESEN, n. ; wer das nachlesen hat, der findet nicht
NACHLEGEN, verb. l) nachträglich legen, hinzulegen, post- viel trauben (oder ähren). Wander sprichw. 3,838; das nach-
ponere Stieler 1116; holz nachlegen, nachschüren; geld nach- lesen im sinne von nachlesen 2.
legen M. s. w. NACHLESER, m. einer der nachliest.
2) bergmännisch, nachprüfen (nach den belegen, einlegeregistern) 1) racemans, racewza/or Stieler 1167; bildlich: sondern auch
Veith 349; das nachrechnen mit den rechenpfennigen wird dem vernünftigen nachleser habe ich manches zurückgelassen.
in Böhmen noch
üblich sein, daher die redensart, eine rech- Stolberg 6,337.
nung nachlegen. Lange bergbau (1770) 206. 2) der nachleser im sinne von nachlesen 2.
nes und Gleims anakreontika nachleierte und deshalb auch NACHLOBEN, verb. nachloben i. e. lob nachsagen, pro-
für eine dichterin galt. Danzel-Guhrauer Lessing i^, 245.
sequi laude. Stieler 1172.
NÄCHLEIN, n. kleiner nachen Aler 1429'. NACHLOCKEN, verb. hinter sich locken, nachzufolgen locken:
NACHLENDEN, s. nachländen. munden euch,
die ersten züge seines (des weinstockes) blutes
NACHLENKGARN, n. gleich zubuszgarn, bei den tuchmachern aber ein tropfen lockt den andern unaufhaltsam nach. Göthe
dasjenige wollengarn, wodurch die zerrissenen kettenfäden eines 48,93;
tuches, das gewebt werden soll, wieder ergänzt werden. Jacobs- es (lied) lockt uns nach, und nach, wir hören zu.
SON 3, 116. 9,147 {Tanso 2,1).
NACHLERNEN, verb. studiis prosequi Stieler 1131. NACHLODERN, verb. hinterher, nachbleibend lodern: und
NACHLESE, das nachsammeln (von ähren, Weintrauben
f. l) ihre flammen lodern golden nach in den tiefen bäumen.
u. s. w.), die nachernte und das in der nachlese eingesammelte. J. Paul 21, 148.
a) eigentlich: nachlese in der ernde, spicilegium; im Wein- NACHLOHN, w». nachträglicher oder als ergänzung hinzu-
berge, racematio. Stieler 1167. kommender lohn.
b) übertragen von andern Sachen: NACHLOHNEN, verb. ex intervallo solvere Stieler 1176.
der Kroat es ganz anders trieb, NACHLÜGEN, verb. i) intra7isitiv und transitiv einem oder :
uns nur die nachlas übrig blieb. einem etwas nachlügen, als lüge nachsagen, lügend nacherzählen.
Schiller 12,22 (Wallenst. lager 6);
2) lügenhaft nachsagen, nachrühmen: ohne ihr (der verstor-
c) bildlich: mehr als zu klar, es bedarf hier
die Sache ist benen) irgend eine tugend nachzulügen. Siegfr. v. Lindenberg
keiner nachlese. Chr. Weise kl. leute 303 seine geschickte ; 1,61.
band hält nachlese und sammelt vollends alles ein, was dem 3) lügenhaß, täuschend nachbilden:
Scaramouche entwischt war. Lessinc 4,428; durch
fleisze des
nachlügen (musz ich) deiner weisen traumgebilde.
günstige umstände sei auf einmal eine reichliche ernte ein- Chamisso (1872) 2, 175.
gebracht worden, dergestalt, dasz die gröszten talente des NACHLUST, repetitio, recordatio gaudiorum Stieler 1187.
f.
!.
; :
3) nachbeuemd «Min.
mit »ikiilen, die iwar erat Coriniben« will erdacht,
doch die dar Deui*cheo band beglQckter oachgemacht. NACHMALEN, n.: man lM-baap(fl, 4a«s 4aa 4kkl«r ak
Kachabiä renomm. 2,U; dichter die ganze erdr und wpIi und alle* m
ja schon der nachgemachte alTect macht den nchauRpieler vomuleo frei «oratebe und «orbegr. i. fäm,
aageoblicklich knink. Schillkr l, 163; wie fioilfaii titir UInzer
nachmachen konnte, aher keinen tanz. J. I'aui. Titan 2, 126; NACHMALEN, »dr. MraiM Ar BMlHMb:
den KOmcrn ist es eigen, dasz sie alles nachmachen kfm- darnach, potlhae. voe. t4N3 il deinde, patU». ktM* ia4*( ;
iii-n in fiirlicn und mit stein. Frkytag ahnen I, 104; mit dativ:
wird alles mit einander etwas nur ellicb«a veniftem H» m
dem muster und patron nit nachmachen deädere ab arche-
,
band getpielet, die oacbiMlen alle« •!§••« Iftatca «i4 k»-
typo. Maalkr; es macht es immer ein narr dem andern nach. lieben nach thun. Sorarrait 4lft: ik
. . »Um Mick» WMM Mm
zehren geweinet, die naekaMÜÜeB bl 4m a|M«ia verwaaMl.
Stirler 1*200; Jtft//er. das geoind macht» der herrschaft nach.
Micrälior 1,«; es wQrde lieh Mckaalm tekoa toiea. htm
Schillrr 3, 3:>8 {kabale 1, l); wollt' er es den alten Galliern ..
4, 205 (er ist) nachmolen mit sebiem rotx . hinab in eis
nachmachen, die ihre Köhne nur wafTenftthig und erwachsen ; . .
vor »ich liesien ? J. Paul Titan l, s. wasser gefallen. F. Platter 133 B. tgl. bemarbmabro.
a) speciell durch kunst dem echten, natürlichen ähnlich machen:
NACHMALER, m. imitator picturae SriELta 1223.
nachgemachte cdelsteine, perlen, hlumrn u.$.w.; NACHMALIG, adj. potterus, pmUrior Alk* 1434* den nach- :
nachahmung: unter jenem verstehe ich die knechtische folge. dasz aus dem herzen nachmals die gedanken quellen. paliL
WiNKELMAifN 1,245; nochmacheu nenne ich ferner, gleich- Stockfisch 121; in meinung nachinahN die männlichen foas-
sam nach einem gewissen formular arbeiten, ohne selbst zu stapfen mit den ihrigen zu verscharren. HomaiiiifWALnMr
wissen, dasz man nicht denkt. 246; es ist eine .. Unmöglich- 6et Steinbaeh;
keit, dasz ein kUnslIer, der so hSttc arbeiten können, einige Celer licIT nun aun der «rhlscht,
der kraftigsten jähre seines lebens mit bloszem nachmachen denn es kam ihm gleich tu *inne,
. . sollte verschwendet haben. Heimse (1857) 1, 220; mache dasz er, würd er umgebracht,
nachmals mehr nicht fecbien ktkane.
ich ihre gebitrden nach , so macht sie gleich wieder mein Lmao 1.S.3« Ekuer:
nachmachen nach. Schlegel Lue. 33. alle zQchtigung. so lange
NACHMACHER, m. imitator, assectator Maaler 299': der sie da ist. scheint uns hart;
nachmacher bemächtigt sieh der arbeit anderer ohne äqui- doch nachmals wird si« Triedsaa geben
frucht der gerechtigkeli. GaLLiar (1774) 2.217.
valent. Fichte nachgel werke 2, 570.
NACHMACHERIN, f. imitatrix Stikler 120«. 2) sodann, gedenke nur etwas wenige«
zweitens: ich «•
NACHMACHUNG, f. imitatio, aemulatio Stieler wir haben : reimenmasze; einmal, dasz die endungen der reiaw tmtam-
durch die mancherlei Pariser verfassungsversuchc und durch menstimmen nur nach unserer mundart, wo sie fetckrick«
die nachmachungen derselben in Spanien . . und auch bei nachmals, dasz die einsilbigen werte . . ich bald bog bnM
. .
uns tt. J. IT. Arndt pro pop. germ. 5. kurz gesetzet. Logac rorr. l.
NACHMAHl), f. das nachmähen und das nachgemähte, das NACHMANN, m. 1) gleich hintermann: welckOB dkn
grummet. Jacobsson 3, 116'; nd. namalt Richey 17t. mark in den gebeinen fror, wenn er im rasckea trake 4*
NACHMÄHEN, verb. 1) hintennach, das nachgebliebene mähen: knocben seines nachmannes klappern hörte. BK)iiti>Sma*>
nachmayen was die müder habend lassen ston oder Über- bei Campe.
sahen, sicilio. Frisids 1211'; man musz die wiesen nachmehen, 2) naehfolyer, erbt: denn du bist der nadunan. laA3,«.l3.
prnta sicilienda sunt. Aler 1434*. vor. tu erbe.
2) nach dem beispiel eines andern, ihm gletck {gvt, geschwind S) sweiter ekemann: nd. naroan Kilum 331*;
u. s. w.) mähen : er hat schon manchmal gesagt , er hatte als sie inn dergeratenem
noch kein mhdchen gesehen, welches mühen kOnne wie ich. erwarb Boas, ihren nachmon. H.Sacna l.3M,tt K.
als er jung gewesen sei, so hütte er mich müssen fflrchten, im mandtt ftiftm: «o «cknell
NACHMARSCHIREN, rerb.
und doch hütte nie einer ihm nachgemüht. Gotthklf UU
als möglich nachmarschiren. J. Paot fUfi^.91 Bem ptL
(1H54) 92.
NACHMAST, f. die zweiU mast: narhma«t wird genenneC,
das grummet mähen.
3)
wenn in denen eich- und buchwüldem, nachdem die darrte
NACHMAHL, n. repotia Hederich 16«4.
Steinhach 2, 13.
geschlagene mastschweine ausgefehml sind, noch so viel wmA
NACHMAHNEN, terb.: eine {schon bexahUe) schuld nach-
nbrig geblieben, dasz man frische« vieb darein treib«« kaaa.
inahnen, noch einmal fordern. Kramer 2, 150'.
font-lexicon (1773) 2, <«9. Jacob-mos 3, II«*: 4ie kofleal« ..
NACHMAHNUNG, f. mnd. namauinge, nachforderung, nach-
haben die vor- und nachma«t in allen gekAhten 4n*dkn «kae
trägliche klage. ScBiLLER-Lt^RBEM 3, 155. städtedtron. 16, 543, IS.
unterscheid zu geniesen. LerixEr l«n^ 1. 133 (». /. I«»|.
NACHM.^HUNG, f. das nachmähen Stikler 1208,
NACHMADL, n.: daa amani oder naebmanl 4er fscker,
NACHMALEN, malend nachbilden, abmalen, tffin-
rerb. 1) w
der sanier, $Mtl (hu pt r t» mndn\. Bbe«« 5, 477.
gere et imitari primum exemplum
picturae Stieler 1222; (die NACHMEHL, das sweite
«. wM
LuiEa kImL *. Bctt- tm
mahler) sollen nicht sowohl eben die gegenstände mahlen, RKR heitr. zur tiroL dialektfondtmmf 173: da« grtreid ra acki«
welche Homer mahlt, als vielmehr das gemühlde selbst nach- und nachmeel machen lassen. HoM«t«c 3, 1, (M*.
mahlen, welches Homer von diesen gegenstünden macht. NACHMEINEN , rerb. «settdere sententiae akemjmt Srutia ISfO.
Lkssing 8,5; ohne accusatir s. unter nachmeiszeln. NACHMEISTER. ••. spdUrer mevter (iicAlcr), t» 13. /nM.
2) im weiteren sinne rom genauen copieren der schriftlüge: dhnlick gebrttutkt wie epigone •• l».>«*r*.:
eines handschrift nachmnhien. Aler 1434*. Krämer 2, 150*;
ich tele aleb 4ncb «a lb ar nk
mein Schreiber kann alle hünde nachmalen. Rabkrer 3, 228 geleicb neben die
in ihrem briefe erhalte ich eine (adresse) an die gebrüder . -^'^'ÄirffTÄiKÄärlÄ
; ;; :.,;
:
tadeln Stieler 2380. als dasz Stahl und meine geringe person zusammen am
NACHMEISZELN , verb. meiszelnd nachbilden: königlichen tische sitzen sollten, um nicht zu sagen, zu-
die Schwestern (maierei und sculpttir) gleich den königlichen cabinets- und kirchenwagen ziehen,
kommen, freuen sich deiner (kuppTstechkiinst.), die eine der eine vorn eingespannt, der andere hinten und beide vom
mahlt dann, die andere meiszelt dir nach. Klopstock 2, 237.
bocke herunter 'nachgeniuntert', wie die rosskämme sprechen.
NACHMELKEN , verb. die kühe nachmelken, nochmals melken V. Bünsen 1857 (C. C. V. Bunsen 1871 s. 488).
um zu sehen, ob rein ausgemolken worden ist. Weber ökon. NÄCHMÜNZEN, verb. nachprägen; übertragen: vor vielen
lex. 382*. Jahren wollte er unsern verschämten kleinen beiden bis auf
NACHMESSEN, «er&. obiter dimetiri Stieler 1282; ich wollte die herzgrube zum sitzen haben, um dessen gesiebt und . .
. . den reichszepter nachmessen. .1. Paul fata 2, 56. brüst, ich weisz nicht, ob nachzupinseln oder nachzubossie-
NACHMESSER, m. einer der nachmiszt. Rirlinger die spräche ren. allein das verschämte kind schlug mit bänden und
des Rotweiler stadtrechts 58". füszen um sich, und es war ihm nichts nachzumünzen als
NACHMITTAG, m. die zeit vom mittage bis zum abende, po- das nackte gesiebt. J. Paul Titan 1, 153.
meridianus Stieler 2248; ja kinder, es war ein heiszer nach- NACHMÜRMELN , verb. murmelnd nachsprechen : litanei .
.
mittag, und nur einen freund verlohren. Schiller 2, 275 {räuber deren wiederholtes 'bete für uns' die dichte menschenmasse
3, 3) ; sprichwörtlich : ein guter nachmittag ist besser als ein nachmurmelte. Gutzkow zauberer 1, 364.
guter vormittag. Wander 3, 838; mehr in adverbialer bedeutung, NACHMUSIK, epicitharisma Aler 1434".
f.
nachmittags: diesen nachmittag, der j. Göthe 1,239; seit heute NACHMÜSSEN , verb. mit ausgelassenem verb der bewegung
nachmittag. 187; in einem nachmittage. Thümmel (1839) 7, 155; nachfolgen müssen. Zelter briefw. 5,423. schon mhd. einem nach
am nachmittage, bisz zum nachmittage, auf nachmittag u. s. w. müegen {nämlich varn, volgen) Pfeiffer Übungsbuch 62, 219.
als ich erwacht am nachmittag. Gökingk 3,143; NACHMUTEN, verb. bergmännisch, eine nachmutung ein-
uff nachmittag.RürsterIOS; plural: an sonntag nachmittagen. legen, d. h. bei der bergbehörde ein gesuch um ein beilehen ein-
GoTTHELF Wi (1854) 60; übertragen: ich selbst wüszte kaum . .
reichen. Veith 349.
was ich dazu sagen sollte, wenn für meines lebens nach- . .
NACHMUTUNG, f. siehe unter dem vorigen.
mittag noch ein glück sich aufthun sollte. Rürger {an Marianne NACHNAHME f. das nachnehmen und das nachgenommene
,
die (wiltwe), schon in ihrer blühzeit nachmittag, schüsse auf ein abgesandtes post- oder frachtgut, die vom
sein üppig aug erwarb als einen raub. empfänger zurückerstattet werden müssen: denn ein brief war
Schlegel Eichard Hl. 3,7. in diesen landen ein rarer vogel, und war einer sogar mit
NACHMITTAGE, NACHMITTAG, adverbialer dativ, nachmit- nachnahme behaftet, da konnte er {der briefträger) vorsieht
tags, zusammengerückt aus nach mittage (Göthe 1, 15), mhd. brauchen und zusehen, dasz er nicht die ganze pastete auf
nach mittem tage Lexer 1,2185; nachmittag, zur nachmittags dem hals behielt. Gotthelf erz. 4, 13.
zeit, post meridiem. Aler 1434" das ergon nachmittag, pomeri-; NACHNAME, m. mhd. nächname, beiname, geschlechtsname
diana ambulatio. Frisiüs 1017"; bis umb die drei oder vier Lexer 2,9; .Joseph, der mit dem nachnammen genant ist
uren nachmittag. Zimmer. cÄron. 4, 378, 37 nachmittag ist ain ; der gerecht. Keisersberg post. 3, 27; dann unsere vornamen
englischer leutenambt . . auszgefallen. Bijrster 57 nochmittag ; sind nicht eher aufkommen, als da wir Christen worden .
giengen wir hinus. F. Platter 248 B.; Vormittage soll das sonst waren unser jetzige zunamen zugleich der alten vor-
fräulein als ein mann und nachmittage als eine frau erzogen und nachnamen. Fischart Garg. 1617 N 2" besonders ein spöt- ;
werden. Gellert schwed. gräßn 3 tischer beiname, Spottname Aler 1446": geben ihn auch vil
will nachmittage wieder kommen. nachnammen und schandtittel darumb. Frank weW&. 106'; gleich-
Göthe 12,94 (Hempel) u. anm. wie mich nun jedermann von selbiger zeit an das kalb nen-
vgl. R. Hildebrand im Vorworte zu Albrechts Leipz. mundart III f. nete, also nennete ich hingegen auch einen jeden mit einem
NACHMITTÄGIG, Maaler 299"; einer
adj. postmeridianus spöttischen nachnahmen. Simplic. 1, 213, 7 K.
unserer nachmittägigen Spaziergänge. Göthe 25, 259; nach- NACHNARREN, verb. prave imitari : er narret allen moden
mittägige kirchenandacht. J. Paul jubeisen. (1797) 346; auch nach. Stieler 1331.
den nachmittägigen gottesdienst nicht zu versäumen. Felder NACHNARRUNG, f. imitatio affectata Stieler.
reich und arm 430. NACHNASCHEN 1) naschend folgen, nachgehn um zu
, verb.
NACHMITTÄGLICH, adj. dasselbe : die nachmittägliche Unter- naschen: da er sah mause bei ihm herumb laufen, die den
redung. Engel 12, 354. harten pröcklin brots nachnascheten. Fischart podagr. trostb.
NACHMITTAGS, adverbialer genetiv, am nachmittage. gramm. 1577 K 2".
der dich darf spazieren führen 10,19; sah mit Verachtung auf Giafarn und rief in einem
nachmittags von eins bis zwei. Uhlaisd (1879) 2,136. näselnden tone 'ein Barmeeide !' der pöbel näselte das wort
:
NACHMITTERNÄCHTLICH, adj.: an vielen platzen an der NACHORDNEN, verb. substituere Zedler 23,229.
see schimmerten ihm Sterne aus einer tiefen nachmitternächt- NACHÖRTERN, verb. ex postfacto judicare Stieler 1396.
lichen lebensfrühe herauf. .1. Paul bei Campe. NACHPFARRE, f.
parochia secundaria, ßlialpfarre. Halt-
NACHMODELN, ver&. nach einem vorbilde formen : ich meine, AUS 1391.
man hat die vierräderigen wagen von den schnellen thieren NACHPFEIFEN, verb. nd. napypen Kramer 2,150".
abgesehen und ihnen nachgemodelt. Aderbach deutsche abende 1) intransitiv, einem her pfeifen , ihn auspfeifen
a) hinter
208. einem nachpfeifen, explodere aliquem sibilo. Stieler 1437; ira-
! :
nüch von etwas verlornem : nun kunn ich ibni {dem geld* «. f. w.)
nacbpfeifcn. dmn mtMM« fr«Afra, i*ai Hwm ftediftmä (kktnä) m<*-
h) in pleifender eil* naeUaufen, nacksauun .
tprtcki».
du hoiil mir oft nach pfllTen NACHPRCLLCN, mt». rrtffnfnnffrV m« unttkiMwun km»4e
und daraue in dem pue*«n griffea. fastn.ap, 8M,4. hinitr d«m wiiit ktrfakrn, MdwdUMsra. ktaatin 21^.
3) Irantiliv, pfeifend wiederholen: eure gewobnheit .., WM NACHPHOBEN, 9trk. frtkend n»ekmatkt*, »aeksum*(Um trt
•ie euch vorgfiififTfii hubvn, nucbzupfeifen. Wikland IO, M; iueh*n: wenn die ooserea..dca fruboliogro der Türken ecbir
ein gRaulfiiu nuchpri-ifen. Gutthklp cri. I,9&; mit dativ: garnrötbe . nacbprobetoo. Vom •mttf/mk. l,
.
m.
da« Ul ein li«d, NACHPRÜFEN, Mrft. MdklrdflM. !<*> prfm, wr-
das ihr dum Flaccu» uaciigepillTen. DaoLLiNvia 100. gleichend prüfen:socb die bekaDnleti tlflekr knaiHra wmtü
NACHPFLAN/KN , verb. pßaniend erginien und in $tand in denselben quellen . tuwir in weilrr aufKf-lundrne» ncfc»
.
halten; nibstanlivisch : daa nacbpflnnzea der blume. GOrHt geprüft und manrhnuil erginzt werden, l miau» r-iW t, Tt
34,247. 43,281. NACHPRÜFUNG, f. naektritiHlu , ntckmaUf« tdm mflk-
NACHPFIJCHT, f. obligatio tequior Stiilbr 1447; absugt- chende prüfung: der achOler maai »ich rioer McfcfNnwnt
geld: der burgeraid und narbpflirlit soll in allen eingepflirb- unterziehen: narbprUftiog dOM Icstea «.•.•.
tcn wurlen ain jeden hurger zu tun gieiib nein. lUtHAMN NACHC^UÄLEN, verb. mtkum »ulmtikn: grateni htOtm
quellen 2, 170; die niirbpllirbt gluben und die nacbsteur. &b2. wir ein neues drama Hedwif . . Toa Eoner. ein den 'rtukeni*
m
:
1,53; wenn nicbt alles mit gleicher färbe sich nacbpinseln schnell dem iturm des ge»panns nacbrasMlw. Toaa A. 11.MI.
Ulszt. F. A. Wolf Horat. 1. satire s. 18. NACHRATH, m. 1) der torratk im rAdkMtC, äi* reterte:
NACHPLAPPERN, verb. gedankenlos nachschwatzen : der die darnach etliche fändlin zum nachralb daliin<— kchallen, •
alten lieder auswendig gelernt hat und pedantisch nachplap- Fronsperg 3,247*.
subsidio retinere.
pert. H. Hkine (IS'C) 2, 127; mit dativ: wer, wie die kinder, 2) hintennach ertheilter ratk, sprickwirtlick : narbrath k«>nil
hintennach denken und andern nachplappern will. Hamann zu spat. Aler1434*; nacbratb gebrach nie keineu; narbnlh
1,492, und accusativ: ferner plappert er dem Horaz {folgen- ist narrenratb nacbratb kein ralb. Wamdu S, 8»*.
;
des) nach. GöTHK 29,45 Hempel. NACHRÄTHELN, verb.: befanden wir un» oft nirirt ia
NACHPLAPPERN, n.; ein dichtes bündel von gebeten, groszer noth, wenn wir guten rath frisch und gesund voraa
deren naihplappern auch den erwachsenen das ganze leben geschickt hatten und er imterwegs krank ward und . . befes
hindurch auferlegt blieb. J. Grimm kl. Schriften 1, 224. bleiben muszte? nun wurde narbgeraibelt und akfeSMMKa
NACHPLXRREN, verb. nachheulen, nachweinen : und sterbe und hinzugetban ., dasz wir manchmal unsere «flMflif^
.
ich, SU thut man mich untern, wie einen hund, und kein nen gedanken nicht wieder kannten. Tieci », 21.
mensch pIttret mir nach. Gotthelf Uli (1854) 21. NACHRATHEN, verb. hintennach ratken Stieleb ISI».
NACHPLAUDERN, verb. l) nachschwatzen; mit dativ: wenn NACHRÄTHIG , adj. mki. alck-
voll naehratkes, ktnterltstȤ:
er nicht dem oder jenem ausländer nacbplaudern gelernt rKte, nachnetec Lexer 2,9; des cburfursten |aad klb ril
hatte. Lessing 7, 453 ; transitiv : papagayen können mensch- gern viel ratbe bei solchem bandel, der der Icofd, dBcn
liche töne nachplaudern. Rabener 5,178; sie plaudern nur waren seine worte, wSre nachraibig. Kaess bei MeUnehlk»»
abgeschmackt nach , was jene vorschwatzen. 4, 237 ; so bin 2,54; der teufel ist ein böser nacbrettiger feinde, kn uiftäd
ich sehr übel auf dich zu sprechen, dasz du solche nichts- {Nürnberg 1545) 3,38.
würdigkeitcn nachplauderst. Lsssing 4, 9. NACHRAUR, m. l) das naehrauben und matk§mtu% l»
2) nachreden {nachtheiliges): bin ich ein zusammengeron- der nackertrag, die nacknutzung eines feUta: den efien
3)
nener humunkuhis, wie der spitzbube . . mir nacbplauderte? eines verstorbenen landpfarrers gebührt der nacbnob {4te
Immermann Jtfilnr/iA. 3, 376. swetjährige benutiung) eines feldes, da« dieaer er»4 in Torife«
NACIU'LUNDER, m. impedimenta: damit er den nacbplun- jähre gedüngt. Westenrieoeb hei Stkm illtr l^&fVaa«.
der rinderet. Fronsperg 3, 273'. NACHRAUREN, verb. hintennach Utr »M* itmt MfMf«
NACHl'OST, f. nachträgliche nachricht: würden sie eine eines andern rauben, nock dazu rauben ; Imtimirtimkaflktk,
m/
nach-post bringen. Göthe an Salimann 1771 [d. j. G. 1,295). zieeimdAdi>eii aus ickem femackten ncan 4» entern km- mA
NACHPRÄGEN, verb. nachmünzen : geld, eine mcdaille u. s. ». ernte nock einmal kauen. Zbdleb 3S,3M; herfmdmmxh., MÜcr
nnchprügen; übertragen, wiederholend einprägen : Liane muszte abbauen und gewinnen. Veitr U9.
ihm {ihrem vater) jedes gemalte glied mit dem dazu gehöri- NACHRAUM, m. forstminnut». 1) fim* abnnn, alUr-
gen lobe oder tadel in sein ernstes gehirn nachprägen sammt schlag. Webeb UcknoL lex. SS2*.
dem naiuen des mcisters. J. Paul Titan 3, 82. 2) das in einem ahtetri^enen phaue liehen §ehkihem titmitkt
NACHPRANGEN, verb. prangend nachgehen : sie halten überal holz mitsammt den altem Meten, ehewi, mmi J*c»aHoa S, IIC.
nichts von den walfarten und wollen nimmer barfusz und NAaiRAUSCHEN, verh. l) intransOia. a) n mtikni mmkr
mit bloszem haupl inn processionen nach dem sacrament der folgen {flieszen, itrimen, fliegen,
sausen):
nürakcln mit einer fackel in der band narhprangcu. Fisciiart mä. der eber im rtscble n*. Aua. v.
JUtamnm tt. »!;
NACHPREUIGEN, verb. als predigt folgen lassen: das man alle gesammt dann
denn n,lM:
dem lateinischen cvangeliu nichts anders nachpredigl,
Vil.
: ; .
;
;
träum nachrechen.
frü thet er diesem lei ungleiche nachrede . . darum erhoben. Romplee vorr. 13
H. Sachs 8, 637, 15 K.
er fragt nichts darnach, was das volk von so einer that
NACHRECHNEN, n. die nach-, gegenrechnung : das nach-
urtheilen werde; er hält für eines von den vornehmsten
rechnen mit den rechenpfennigen. Lange berghau (1770) 206
stücken der regierungskunst, gegen die nachreden des pöbeis
sprichwörtlich, von den folgen der Unbedachtsamkeit und Über-
gleichgültig zu sein. Lessing 4, 231.
eilung : nachrechnen hats spiel verlorn. Wander 3,839.
NACHRECHNUNG, das nachrechnen und nachgerechnete.
NACHREDEN, verb. 1) intransitiv mit dativ.
f.
nach einem reden: einem, der vorredet, nachreden, di-
a)
Stieler 1566.
centem sequi. Aler 1434*.
NACHRECHT, n. spät-mhd. nächreht.
b) die stimme und redeweise eines andern nachahmen: ein
1) ergebendes oder zu
ein aus nachträglichen thatsachen sich
weih hat einen hulen gehabt, auf daj aber der hole nit ver-
begründendes recht, jus emergens ex postfacto. Stieler 1551.
merkt würde, lernet er der frawen mann nachreden und an-
2) reconventio, das rechtsverfahren und urtheil in bezug auf
klopfen hei der nacht. Agricola sprichw. nr. 640.
die nachklage. Haltaus 1391 {v. j. 1554).
c) den Worten, der lehre eines andern folgen: der nichts
3) bestimmter antheil der gerichtsdiener, wald- und flurschützen,
förster u. den eingehenden Strafgeldern und das recht
s. w. an
fordert, als dasz man ihm nachrede. Rörne 5, 349.
versprochenen vorrede, d. j. Göthe 2,480; in einer nachrede wer nachredt, der ist ein narr,
betrübt das gemüt, schlecht das gewissen.
hab ich das publikum und den Verleger turlupinirt. l, 338 H. Sachs 3,350,6 K.;
ich liesz das parterre lange pochen und toben, ehe ich auf- mit dativ der person: mhd. da lesen wir, daj herre Aaron
trat, um meine nachrede zu halten. Thümmel (1839) 3, 51. und Maria sin swester irem bruoder Moyses nach rededon
2) rechtlich, die zweite rede des angeklagten oder vertheidigers, und jähen. Grieshaber pred. 1, 101 nächklaffer, die iedem ;
die duplik. Haltaüs 1392; klage und antwurt, widerred und menschen nachredent. Megenberg 199, 23; nhd. denen die
nachred. monum. Zoll. 1, 583. 586 (v. j. 1418) in siner nachreden ; dir nachreden, denen red du nit übel. Keisersberg narrensch.
gesagt ,.. in ir nachredde geantwert. Lorsch Ingelheimer ober- 88'; dazu versprechen sie und nachreden allen, die das selb
hof nr. 38. 42. gut suchen und im folgen. Luther 1,30'; sie nachreden allen.
3) das reden und geredete hinter einem, über einen, vergl. 3,11*; mit dativ und accusativ (übles, böses u. s.w.): und
afterrede, hinterrede. verhüten das, das uns nicht jemand übel nachreden muge
a) in gutem sinne, mit beigesetztem adj. : des ihr ohn zwei- (goth. ibai hvas uns fairinodödi). 2 Cor. 8, 20 ; die im übel
fei . . von allem ehrbarn stände lobliche nachrede haben wer- nachreden. F. Platter 257 B. ; dasz ihnen ist übel nachge-
det. Haltaus 1393. redet worden. Schuppius 595; den leuten arges nachreden.
6) nachtheiliges, tadelndes oder verleumdendes gerede, detractio. Thurneisser von wassern (1572) 369; einem arges nachreden
DiEFENB. 171°. hinder dem rücken. Aler 1435"; sie wolle niemanden nicht
rt) ohne adj. mhd. so sont (sollt) ier von iu . . legen alle böses nachreden. Rabener sat. 1, 115. vgl. nachsagen.
nachrede, omnes detractiones. Grieshaber pred. 2,2; die den NACHREDEN, n. l) das nachsprechen, nacherzählen: der
abwesenden schadent und sie stechent mit nachred. Megen- medicus sagte, es were die pest, darvon ich aber nicht viel
BERG 246,22; nlid. wir machten uns neid und nachred (re- nachredens machen dörfte. Schuppius 687.
prehensio). Meisterlin 154, 24 die nachred nit leiden dürfen,
;
2) die nachrede, Verleumdung:
wie sie wider ihre gewohnheit gewiechen seien. Kirchhof mhd. oder er wolt bewaren
mint. disc. 183; die sich verwundern, woher diese pfeil der ein valsch nächreden dar an. kröne 2362;
nachreden, mit welchen sie geplagt werden, herkommen. nhd. da fand ich nachreden und liegen. H. Sachs 3, 328, 19 K.
ScHOPPius 722; sprichwörtlich: mit nachreden lügt man viel. Wander 3, 839.
mit nachred soll niemand verliegen, NACHREDENHEIT, das üble nachreden, verleumden : das
f.
verraten, versagen noch betriegen. H. Sachs 1, 73,2 Ä. ;
gift der nachredenheit. Schuppius 747.
personißciert
NACHREDER, m. 1) gegensatz zu vorreder: weil aber ein
inn allen landen, stetten, rechten
fleugt die nachred mit iren knechten. 3,345,14; . . ansehnlicher mann erfordert wird zum prologo und epi-
des Volks nachred und so viel vorwürfe der menschen. logo, so wil ich dieselbe auf mich nehmen, und der vor-
Voss //. 9,460; reder und nachreder des Spieles sein. A. Grvphius P. Squens
um alle nachrede zu vermeiden. Göthe 39, 162 Gonzalo. hol ; s. 8 des neudruckes.
der teufel den guten freund, der einem des nachts ums haus 2) der nachsprecher, imitator sermonis Stieler 1547.
; : ; :
die böse nachredige leul. wegkürier solcheü lester- 'l\' \ die ein b)bergmännisch, einen r«»m durek mcW^M
niaul und nuchredige zunge hüben, anm. Weisheit lustg.Tß. JAcaasao!« 3, 116*. Vcith 349.
1) es wird uns auch nachredig werden (böse nachrede bringen). e) noAteiehnen , eopmen SriitK« XWl. v. EcsiM
Aimon l, 50. 1,588; die bilder nacbreiszen. Ticca mm. ft, !•; ok ick
NACHhKDLICH, adj. mit {böser) nachrede verbunden, nach- dumme krumme striche, die man aieoackSdM
rede verdienend : nichts . . , das seinen kurf. gnaden nachred- mund nannte, nacbreiszen .. wollte, dtr jwmfi
lich und verweislich künde sein. Luther 1,318*. 1,60.
NACHHEUNtB, m. l) gegensati tu Vorredner. NACHREISZER, m. nadatiehntr Sticlu IM7.
2) der übles nachredet, verleumdet Gervinos (1S35) 3,278. NACHREISZUNG, f. in natkuieknen u»i Mekfetntkmete
NACHREDUNG, f. nach-, schlusswort: die nachredung und Stiklkr 1597.
beschlieszung. städtechron. 4,355. NACHREITEN , rrrft. l) intranrüiv: mU. oAch rltrn, luaUr.
NACHltEGNEN, verb. hintennaeh regnen Stielbr 161«; bild- drein reiten, reitend folgen, besonders mm entmkoUm, tttfetfim.
lich:die phantusie wirft ihr licht in die fernstehende nach- perf. mit aein, früher auch mit haben:
regnende Vergangenheit und umschlieszet sie mit dem glän- mhd. dt rilaa iweiaiec knappen niciu
zenden färben- und friedenhogen. J. Paol vorsch. d. Attiut. WoLraAB Arn. tt,St:
mit dativ:
!,57.
bey was guoter recken in 41 nicb relil Utk. IStXt.
NACHREIBEN, verb. hintennaeh, nochmals reiben Stiele« 1579.
NACHREfCHEN, verb. l) transitiv, hintennaeh, nachträglich md. der uns vaste nftcbgeriden bait (miu hefekiet kmt). Aa»oi>i
reichen, noch dazu reichen. beitr. 72 {v. j. 1407); nhd. wir setzten uns danuf in gaJoftf
nachdem wir etwan lang dem häufen nachgereist haben. not Keisersbibc prrd. (I5t0) 47*;
Baumanm quellen 2, 383. darob ich doch nelber tiia
laa BalB.
di« grtot nachrtw im bertaaa
2) spater, nach dem heispiel eines andern reisen , dieselht
reise wie er machen : möge nun auch diesz nicht ohne nutzen . .
B. 3.131.13 r
aa daraach keia aackraw. IM.»:
Min si«
für unsere nachreisenden bleiben. Göthe 51. h.
die rachlust ist »«kr karta. ftliU sckaa «ta afeks faMrt,
NACHREISEN, n. 1) die nachreise. 2) gleich nachroae 9.
wird doch die heisat räch mit aactea« alala varararL
ScBM. 2, 140 Fromm. H. Sachs 4, 219, 96 K. FiscRAar Garf. 1»\ k. Ca i.Mt:
:; ; ;
nachrichten {Überlieferungen) an sich sein möchten. 27, 314; zeit fengclich erhalten und mit dem nachrichter gefragt. 353, 28.
treiben sie Käthgen ein biszgen, dasz ich bald nachricht von b) mhd. und bis ins 16. jahrh. auch für scherge, gerichtsbote,
euch kriege, d. j. Göthe 1,24 {an Schönkopf}; mit näherer be- büttel, executor in civilibus: darauf habe ich zu dreimalen den
stimmung durch ein adjectiv : es ist besser eine schlimme nachrichter beruefen lassen, ob iemandt von wegen . . in
nachricht als keine. 2,44; gute nachricht kommt stets ge- antworl zu komen vorhanden sei, der sol für mich . . komen.
legen, schlechte immer zu früh. Wander sprichw. 3,840; Haltaus 1394 («. j. 1498) das man ; den nachrichter . . auf den
mir meldet er aus Linz, er läge krank; aid fragen soll, ob er den tailen . . gepotten hab, zu dem
doch hab ich sichre nachricht, dasz er sich
rechtn zu komen. österr. weisth. 6, 29, 15 (v. j. 1478). 35, 5 (16. jh.) ;
. versteckt beim grafen Gallas.
.
Schiller 12,237 {Wallenst. tod 2,1); darnach sol der nachrichter . . dem richter sein stäbl in die
haut raichen. 60, 16 (16. jahrh.).
locale, amtliche, vermischte, politische, neueste «. s. w. nach-
richten in den Zeitungen.
NACHRICHTIG, s. nachrüchtig.
NACHRICHTIG, adj. als nachricht oder zur nachricht die-
3) gegensatz zu vorricht; noch der eigentlichen mahlzeit noch
und aufgetragene speise, der nachtisch, bellaria. Schm.
angerichtete nend: und sind wir ewer nachrichtiger antwort erwartende.
2,38 Fromm, (v. j. 1735); d' nochrichd bot an pauanknecht J. Ayrer proc. 3, 2.
daholdd'n, der nachtisch hat den bauernknecht {im dienste) er- NACHRICHTIGEN, verb. nur in benachrichtigen.
halten. Firmenich 2, 766, 39 {Steiermark),
NACHRICHTLICH, adj. 1) gleich nachricbtig: nachricht-
liche brief, literae relatoriae. Aler 1435"; diesen wünsch ..
NACHRICHTEN, verb. l) transitiv und absolut, hintennach,
hat man höchsten orts gewürdigt . ., welche nachrichtliche
nachträglich richten, stellen, besonders weidmännisch, alles das-
beruhigung ich mit dem lebhaftesten danke zu erkennen
jenige in Ordnung bringen, was bei einem gestellten Jagdzeuge
noch nachzubessern ist. Jacobsson 3, 117*. habe. Göthe 39,316.
2) wonach man sich richten kann oder soll, zur nachachtung
2) hinter etwas richten, stellen; weidmännisch, hinter dem
treibgarne netze, läppen oder tücher stellen. Jacobsson. dienend. Stieler 1563.
NACHRICHTLICH, adv. 1) zum adj. nachrichtlich 1:
3) transitiv und reflexiv mit dativ, nach etwas als ziel oder
Vorbild richten. Stieler 1562: sein leben dem willen gottes einwörflg hat er nur den kämpf der beiden beiden
vergleichen, nachrichten und ordnen. Keisersberg trostsp. m 3 und ritterlichs gespräch nachrichtlich wollen melden.
D. V. D. Werder Ariost 23, 173,6;
wol dem .., der sich nicht denen selben {den irrthümern
und Sünden) nachrichtet. Simplic. 1, 145 K. var. nachrichtlich zu wissen thun, indicare rei statum. Frisch 2, 117".
Scheinbar intransitiv mit ausgelassenem reflexivpronomen : eine 2) zum adj. nachrichtlich 2. Stieler 1503.
richtung einschlagen, folgen; weidmännisch, mit dem leit- oder NACHRICHTSAM, NACHRICHTSAMLICH, adj. und adv. gleich
schweiszhunde einer fährte nachgehen. Jacobsson mit dativ, sich ; nachrichtlich 2. Stieler.
wonach richten, gemäsz handeln, folgen: das ir nicht eurs her- NACHRICHTUNG, f. im 16. bis 18. jahrh. statt nachricht,
zen dünken {meinung) nachrichtet. 4 Mos. 15, 39. Stieler 1563, nun veraltet.
4) das urtheil, namentlich das todesurtheil des peinlichen ge- 1) gleich nachricht 1: sol solches ihme ein halb jähr zu-
richtes an einem vollstrecken, ihn hinrichten: und ward keiner vor umb nachrichtung verkündet .. werden. Lennep lands.
funden, der das unschuldig blut an stat des henkers wolt 2, 114 (t>. ;. 1600) das wir dir' umb nachrichtung willen nicht
;
nachrichten. Frank sprichw. 2,28'. unvermeldet lassen wollen. J. Ayrer proc. 1,6; so zur konf-
NACHRICHTER, m. 1) zu nachrichten 3, der sich nach tigen nachrichtung hieher gesetzt wierdt. österr. weisth. 6, 186, 27
einem vorbilde richtet, der nachäffer: den teuffei nennet er {n. jahrh.); zu besserer nachrichtung der hausvätter. 366,5;
{Luther) unsers herr gottes äffen und nachrichter. Zinkgref zu aigcntlich gewiser nachrichtung der unterthonen und
apophth. (1G39) 240 (also wil der teufel ymerdar gottes äffe aines ambtmans. 619, 17 ich musz aber hier zu mehrer nach-
;
sein. Luther über das buch Mose 1527 Zz l"). erste richtung noch ein bedenken hinan setzen. Colerus 2, 296"
2) zu nachrichten 4. a) der nach dem verurtheilenden rich- das hab ich dir zur nachrichtung hierher gesetzt. J. Böhme
ter das urtheil, namentlich das todesurtheil vollstreckt, der scharf- {Aurora 1835 s. 173).
: ; ; : ; ; ;
Horaz nicht entgangen ist. Lessing 4,8; an den nachruhm suchung geschmälert. Göthe 36, 199.
pfleg ich nicht zu denken, der ist für andere, nicht für mich. &) Schweiz, vorgesagte bedingungen annehmen, in dieselben
Göthe24, 163; auch so weit musz man hinaus denken! auch einwilligen. Gotthelf geld und geist (1852) 349/'.
3) gehörtes, gesehenes, erfahrenes weiter erzählen, bekannt
auf den nachruhm, das süsze gefiihi von unverg^szlichkeit.
Schiller 42 {räuber schausp. 1, 2)
machen : das wird nachgesagt, es geht das gerücht, hoc in ore
2,
hominum versatur. Aler 1435"; hörest du was böses, das sage
ein gang im grünen (beim (jesanq der nachtigall)
wägt jeden kränz des nachruhms nieder.
. .
nicht nach. Sir. 19, 6 und wüszte er einen mord auf dich,
;
HöLTT 106 Halm; er sagts nach. 6, 9 das auch nicht einer were überblieben
;
es folgt nachruhm blos der herkulischen that. {beim übergange durchs rothe meer), der es hette kund nach-
Platkn (1847) 2,294; sagen, Jud. 5, 11 ; was kann ein trunkener . . für warheit er-
der sinn für waffenehre und nachruhm. Schlosser weltgesch. kennen und nachsagen? Kirchhof milit. disc. 263.
5,238 ja, herr, . auch der fechter hat seine ehre, und wenn
;
.
wenn wir meus solten nachsagen,
ihrmich trefft, so soll dies mein trost sein und es wird was seltsam heudel sich zutragen.
nachruhm gewähren bei allem fahrenden volk. Freytag ahnen Rollenhagen froschm. 1,1,10,230;
welchs (nnral) oft so heftig von im geht,
2, 256.
dasz es nicht nachzusagen steht.
NACHRÜHMEN, verb. l) rühmend, zum rühm nachsagen Ringwald Eck. (1602) C 2"
Stieler 1639: und man musz es den derwischen .. nach- (der duc de Richelieu) halt declarirt, dasz wen eine keise-
rühmen, dasz sie kein mittel unversucht lieszen. Wieland rin .. bei ihm liegen wolle auf die condilion, dasz er es
6, 6 der prinz besah dieses auszerordentliche thier von allen
;
nicht nachsagen solle, wolle er nicht bei ihr liegen. Elis.
seilen und hatte alle die Wunderdinge, die ihm in diesem Charl. V, Orl. (1843) 424
schlösse begegnet waren, vonnöthen, um ihm so viel gutes
zuzutrauen, als ihm die fee nachgerühmt hatte. 12, 202.
und von enkeln zu enkeln seis nachgesagt:
das war Lützows wilde verwegene jagd. Körner 26".
2) nach dem beispiel eines andern rühmen, dessen günstiges
urtheil nachsprechen : 'die meisten, heiszt es auf der 24. seite mit dativ der person {gewährsmann) : er ist der beste edel-
{einer Übersetzung aus dem englischen, die Lessing anzeigt), sind mann in ganz Spanien, das kann mir euer gnade wieder
gewohnt, sich im urtheilen nach andern zu richten, ihnen nachsagen. Wieland 11,261; das können sie mir nachsagen!
nachzurühmen und nachzutadeln.' Lessing 4, 476. 19, 308.
NACHRÜHMLICH, adj. und adv. was nachzurühmen ist und 4) hinter eines rücken etwas
das sich auf von ihm sagen,
nachruhm einträgt: di euer gnaden wohlanständige und nach- seinen ruf bezieht, lobend, tadelnd, vorwerfend, verleumdend;
rühmliche Zuneigung zu dergleichen sachen. ßuTSCHKt kanzl. mit dativ und accusativ {der auch umschrieben werden kann) : ich
178; dem . . beiden, so seiner hoheit so vil nachlast, das man wollte mirs nicht nachsagen lassen, haec de me dici minime
hirdurch reiche wohltätigkeit gegen bekanten nachrühmlich ferrem. Stieler 1567; sie kan uns doch ja nicht schände
seilen kan. 159 {Überschrift eines dankschreibens für die dem nachsagen. iJtfos. 38, 23; dasz man .. seinen nächsten nicht
Verfasser widerfahrene gnade). verleumbden oder ihm Unwahrheit nachsagen sol. Schüppius
NACHRUHMSÜCHTIG, adj. nachruhmgierig: 205; wie ich euch jetzt {dasz ihr euch im krieg gut betragen
habt) nicht allein under äugen nachsagen, sondern künftig
das widerfährt dem edlen dichter auch,
wenn nachruhmsüchtig .
in alle weg nachsagen musz und wil. Kirchhof milit. disc.
.
ein Jüngling ihm . . 209; wie? was? ich ein wesen? ich allegorisch? das sagt
die schwülstge ode aus gehöhltem mund mir ein anderer nach. Göthe 11, 306; auch mit reflexivem
vordonnert oder elegien weint. F. L. Stolberc 3,10.
dativ: das kannst du dir nicht nachsagen {nicht vorwerfen).
NACHRUMOREN, n.: wenn der geistliche seine predigt 10, 109 ; sie sollen mir wahrhaftig nicht nachsagen, dasz ich
gehalten und das nachrumoren im köpfe verhindern will. sie weggeplaudert habe. Lessing 1, 445; einige excellenzen,
Kant 10, 220. die, wie die böse weit ihnen nachsagt, ihr frugales mittags-
NACHRUMPELN, rumpelnd nachfolgen: ihm nach rum-
verb. mahl in der senatormütze selbst von dem markt nach hause
pelt der donner demnach brüllet der donner). Hiob
{var. zu tragen, traten als bettler in unser haus. Schiller 4, 328.
37,4; tirol. der rumpler {dumpfer donner). Schöpf 570. a) mit näherer bezeichnung wozu das nachgesagte dient : herrn
NACHRUPFEN, verb. hintennach rupfen; bei den hutmachern Manzoni dürfen wir zum rühm nachsagen, dasz seine figuren
das stehen gebliebene haar eines schon gefärbten hutes mit dem alle aus äinem gusz sind. Göthe 38,266;
raufmesser wegschaffen. Jacobsson 3, 117*.
wahr
gesetzt auch alles sei . .
NACHSÄEN, verb. subserere, nachsayen. Maaler299"; re- was seit erschaffung der weit die zunft der Misoginen ihnen
flexiv inübertragenem sinne: da die Stammbäume {adeliger) . zum unglimpf nachgesagt. Wikland Amaais 14, 2.
absterben, indesz das bürgerliche gras sich selber frisch b) statt des dativs früher auch construction mit von wie bei
nachsäet. J. Paul dämmer. 89.
aussagen: der leinmund einraahl vernachtheilet, so kan
ist
NACHSAGE, f. 1) das nachsagen, die weiterverbreitung von man leichtlich Ursache finden, das ärgste von einem nach-
etwas gehörtem: zusagen. ßüTSCHKY Pathm. 408.
ich draut (drohte) auch ernstlich mit der nachsag. NACHSAGEN, n. das nachsprechen, wiederholen: es war so
Rollenhagen froschm. 2,1,192;
weit erschollen und durch nachsagen, wie es zu geschehen
2) die {gute oder üble) nachrede Stieler 1667: euer liebden pflegt, in der leute mäuler vergröszert worden, polit. maul-
erlangen hierdurch . . einen unsterblichen namen . . und löb- affe 29; das glauben und nachsagen unbegreiflicher dinge.
liche nachsag. Haltaus 1394 {v. j. 1608). Kant 6, 255.
NACHSAGEN, verb. synonym mit transitivem nachreden. NACHSAGER, m. nachsprecher : vor- und nachsager. J.Paul
Stieleb 1667. 2100. ddmmer. 79.
: . : :
! mmm KMmkmr§t
dichtet: er und sein nacbaflnger rttbmen aicb ncbOtzender
nachschalliao. darck 4M
|M
vor «tteli iMrtrafa IflMll'.
goltheiten. Vors anm. su eelof. 3, 60. tS.4H(ir. *Mr« 1.4).
NACHSASSE, NACHSASZE, m. 1) der in der ndhe titunde,
wohnende, der naehbar: besonder lieben gueleu freund und •eboll bohl 4r6lio«»4 Umi udk MCWi^.
naehsesfien. Baumann quellen 1,425. 3) tramtitif, alt maekukalt Urem
2) narhfolger, nachkomme: nacbsast, ivecMior STiRLsalOM; Laura scholl mir das Ihal. Lmm 4ar tukt alr
Murrliiu«, ItaMianl naobsasi auf dem thron. Hin im I. 11,1.
A. Grtpmius 1,S7S. NACHSCHARHEN, verb. foucrimhm^i^ fmvftdtn Sns-
auch für nachkommenichaft LR* 179»; t. auch unter kltubeln lA. ft, tat«.
und Siuards nachsau blQht.
. 276. NACHSCHATTK.N , m. naekfolfender sthMllen: nni m wm
NACHSATZ, m. was hintennach getetxl, himugeßgt wird,
1) unwillig, datz
kindischen Spiegel anlirr 4er eiMli0M
die
o) der sweite einsats oder einkauf bei einem wett- öder hatard- gOttin so viele nacluclMltca nacluuMhkkcs «agi««. LftwL
spiel. bei Campe.
b) das nachgebot, mehrgebot, übertragen auf prahlerei die NACHSCHATZEN, verh. miiurk pnitrt ftmua mi.
überboten werden soll: NACHSCHAU, f. das nachsekawm, hrnkküfn ; »ma ieiek-
den andern lilieb, »o mArhllg i'ibcrboten,
kein nachtalz mehr. TuÜHaaL (1M39| 7,26.
baue die zweite, auf die altgemtht fri§ « jdkrUeke bemeh' nd
tigung und untertuehung der deiektt AaÜW. B»- und arblcr>
f) grammatisches und logisches gegentheil tu Vordersatz: der schouw. BcNZLFR deithUx. 1, 108.
naciiRatz einer periode, eines logiseben scblusses. nacbsatz NACHSCHAUDERN, terft. Mnttinnuk itkamin empfnie*:
in einer schluszrrd, minor propotitio. Ai.er 1435'das urtbeil, ;
jeder schauderte nacb. J. Paol Hetp. 4M HempeL
welches sich zum Vordersatz als folge verhillt, ist der nacb- NACHSCHAUEN, verb. i) ia<raii«t/ie, m,t den Ukttm ftiftm
satz. Kant 1,430; jede periode {der madame Stail) besteht
Stibler 1743: ich will dir nacb«cbauen, meine wdas« fnUh
vorne aus einem angenehmen lob !und hinten aus einem soll dir geisterbleicb aus diesen mauern berabwinken. G9m
fatalen mais, und die Mnkc band des nachsatzes weisz nie, 4m
22,435; fast alle blickten ihn freundlich an, nur a«flr
was die rechte des Vordersatzes tbat. J. Paul kleine bücher- der fOrstin umwölkte sieb, wenn sie ihm oacbscbaule. Facv-
schau 1, 80. TAG ahnen 1, 89;
d) hinzugefügter satz zur erkldrung, ergdnxung oder einschrän- und schaut ihm tiglicb sahnend nach.
kung des vorher gcfprochenen oder geschriebenen : noch ein nacb- lisRAR« 34. «IS Hemptit
satz? H.L.Wagner Fo/Iair* 18, 20 (yWcA postscriptum 22) des sie ist*! schau nicht ihr nsrh,
du hast sie nicht gesehn, du weint tu »cbw*l|r»a.
neudrucks; so hätte ich ihnen denn keinen grilszern dienst (.iBi««« Mx:i) 3.1t.
erzeigen können, als durch den nacbsatz meines Vortrag«, und (rannftr, forschend oder prüfend ntekaehen,
2) intransifir
wie manchmal in einem postscript das interessanteste des besichtigen : ich will nacbMhauen, ob er 4a nl, wie te Mal
hriefes enthalten sein kann. Göthe 21,205; und so konnte
steht «.*.».;
er .. recht wohl ausrufen: alles ist gut, wie es aus den
war kan im du nach scbooweB (M<**r«/>«)T
blinden der natur kommt! aber auch den nacbsatz: alles UmfrU mett IMt.
verschlimmert sich unter den bänden der menschen drängte I
NACHSCHEIN, ». naehglänzender «rAW», Mckftou;
ihm eine widerwärtige erfahrung auf. 26, 256.
liMichtend vom nachschein falber naUgaMHa
2) was hinten nachfolgt, nachdrückt, nachutxt, ruht im thale des sees krjstallner «pIcfaL
a) das nachsetzen, die Verfolgung: er musztc den Z. erin- MsTtaMaa« §tL M;
nern lassen, mit dem nachsalze sich nicht zu übereilen, bildlich: ein rosiger narbsrhein unserer . . koAMUfHk J. Paai
damit sie nicht von sammen abgeschnitten würden. Lohin- kleine büeheruhau 1, 150.
STBIN Armin. 2, 1053'; NACHSCHEINEN, veri. lumne ee^i Stiblu 1751.
de war der streit, der muth, der blutige nachsatt (ttuxt/). NACHSCHEREN, verb. reßexir, sieh hinterher fmiwmeheu,
Stolbirg 11,186. 401, nachtrollen: das heisxt dem taler nacbgescborea. FncaiBT
bei Voss JI. 5, 740 : die starre Verfolgung. Garg. 86*.
im deichbau: die masse des wassers, welche durch ihren
6) NACHSCHEUERN, 9«rh. iefrirare quod iMma»tf««i i iU mfä
naehdruck den ström und dessen beständige hintere hOhe unter- tur Stielkr 17«".
hält. Jacobsson 3, 117*. NACHSCHICKEN, terh. 1) transitiv, a) hinterher sehieken.
NACHSATZUNG, f. substitutio Stieler 2041. nachsenden, mit accusativ der perstm : einen narbwbirken, »We-
NACHSAUBERN, verb. nachsaubern, dejturgare quicquid im- gare aliquem et allegare. Ale* 1435'; aber untrer »io4 wertf
mundi restat. Stielbr 1689. und ich weisz nicht, db sie trappen narhtusebickeo kabe«.
NACHSAUFEN, verb. imitari aliquem potando, respondere d.j. Götbe 127 {Götz]; mit aetusativ der $tkt: er walU et
X
alicuipotando Stirlkr 1685, wie nachkommen, nachsteigen, bald nachschicken, pautis diehut ii mimmrMi eni. Smua
nachtrinken, nur derber. briefe narb«ch»dkf«.
1777, und daliv der person: einem böse
NACHSAUFEN, n. : es ist bekannt .., dasz aus Studenten 1776; man bat ihm Steckbriefe nachgevbirkl.
Sohum 3,11
nie was rechtes geben würde, wenn nicht examen würen, (rdiifterl, 1); MUMcA: einem die äugen nacbscbicAea,
•«*-
ja nicht einmal das saufen würden sie gehörig lernen , .
blicken
wenn nicht das stürzen, das vor- und nachsaufeo wäre. man sah sie . . .
3) im 14. und 15. jahrh. absolut in gemäszheit (nach) ver- NACHSCHIFFEN, verb. 1) intransitiv, schiffend oder wie
machen, anordnen, dasz etwas nach seinem willen geschehe: wir alle sind verderbt, der allgemeine gift
istbeide weiten durch den menschen nachgeschift.
wollen wir im also nachschikhen, so wolt er uns ain 6 oder Haller 155
7 nennen, städtechron. 15, 470, 9 (v. ;. 1397) ; und welcher herr
daher werde der briefliche spitz regelmäszig weg- und an-
des nit folgen wolt, so soll die landtschaft dem andern nach-
schwimmen . . aber nachschiffen dürf ich dem briefträger
schikhen. 500, 25 (r. j. 1402) ; auch ohne dativ: darin also nach-
nicht. J. Paol Hesp. 1, 24.
zeschikhen. 501, 18.
zu schiffe nachbefördern.
2) transitiv,
NACHSCHICKUNG, f.
allegatus äler 1435', missio post alium
NACHSCHILDERN, verb. durch Schilderung ein deutliches
Steinbach 2, 405.
bild wovon machen, schildernd närrische darstellen : man musz
NACHSCHIEBEN, verb. mhd. nach schieben.
originale nachschildern, aber man niusz sie auf ihrer schön-
1) transitiv, hinterher, hintennach schieben Stieler 1785:
sten seile nachschildern. Lessing 4, 207; nein! ich kann sie
kain haimlich gab sei dir so lieb,
schieb nicht nachschildern, diese gestalt. Schiller 742' als er sein ;
die dir ein sölllcher . . .
zur band nach in den gpren. bestes gethan im nachschildern {der tanztouren). J. Paul Titan
Weller ged. des 16. jh. 85
2, 149.
sinkt das feuer in glut, dann schiebe den knorrigen klotz nach. NACHSCHIMMER, m. nachbläbender Schimmer, nachglanz.
Voss oed. 2,279.
NACHSCHIMMERN, verb. i) intransitiv, schimmernd nach-
2) absolut und transitiv, schiebend nachhelfen Stieler:
folgen, nachglänzen.
mhd. der geselle min was fuoge rieh, transitiv, schimmernd nachbilden, wiedergeben:
Lichtenstein 346, 1 2)
der schoup vil willecliche nach.
so schimmern alle wesen
nhd. der nachschiebende schrecken hob ihn von hinten auf den umrisz nach im kindlichen gemüth.
die brüstung hinaus. .1. Paul Siebenk. 4, 81. F. Schlegel {Kurz, literaturgesch. 3, 157').
truppen) nicht nachgeschoben iiant, sunder . . seuberlich ab- an einem langen stiel, womit der seiler die starken fäden aus-
2, 216 anm. (v. j. 1450)
getrabt sein, städtechron. wurzeln, die ;
zieht, wenn er sie an dem nachschlagehaken befestigen will,
wieder nachschieben {nachtreiben). Göthe an Zelter 805 (6,248). damit er sich nicht die hand beim ausziehen verletze. Jacobs-
NACHSCHIEBER, m. 1) der nachschiebende oder nachhel- so n 3, 117'.
fende, adjutor Stieler 1785; beim kegelspiel einer, der einen NACHSCHIMPF, n». nach- sive heimlicher schimpf, obtrec-
nachschub thut. tatus. Stieler 1796.
2) der schwanzfusz : unten am schwänz geht aus dem hin- NACHSCHIMPFEN, verb. schimpfend nachrufen.
tern etwas heraus, so ich bei dergleichen langbeinigen ge- NACHSCHLACHTEN, verb. transitiv, später schlachten, hinzu-
würine, das nur sechs füsze am vorderleib und am hinter- schlachten, s. nachschlag 5.
leib fast keine hat, den nachschieber zu nennen pflege. NACHSCHLACHTEN, verb. intransitiv, nd. form (Kramer
Frisch insecteni,Zi; schwanzfüsze oder nachschieber, welche 2, 151")für hd. nachschlagen, nacharten : dem vater nachschlach-
sich am hintern theile des leibes der vielfüszigen insecten ten, patris mores imitari. Stieler 1803 ; es finden sich etliche
befinden. Nemnich 1, 919. neulinge, die einen abscheu haben für dem urtheil oder bei-
NACHSCHIESZEN, verb. l) transitiv und absolut. spiel der alten, dafern wir nun ihnen nachschlachten, was
a) hinterher schieszen, schieszend nachschicken: einem nach- haben wir dann anders zu erwarten als den Untergang der
schieszen, einem eine kugel nachschieszen , der feind hat herrlichsten Seelen? Schuppius 849 soltauch demselben vater ;
noch lange nachgeschossen u. s. w. zart nachschlachten und von seiner art ein wenig an euch
er wollte fliebn; haben. Ringwald evang. Y4';
doch Agamemnon schosz die lanze nach. Borger 159";
bist ein fürst zwar von geblüte,
es ist der fall von dem verlornen pfeil, dem man einen an- doch ein keiser im gemiite,
dern nachschieszt. Göthe an Schiller 605 (5, 105). schlachtst du deinem vater nach. S. Dach 635 Osl.;
b) bergmännisch, gesteinmassen durch bohren und schieszen wie auch sein zum regiment gekommen und ohne
söhn . .
lossprengen und den räum dadurch erweitern. Veith 349. Zweifel dem Walter dithmars. chron.
vater nachgeschlachtet.
c) {wurfweise) dazu schieszen, nachzahlen, nachliefern, nach- (1683)139; denn wenn der junge dem alten nur etwas nach-
tragen u. dgl.: nachschieszen, subjicere, supplere, explere quod schlacht, so fallen immer viele goldne brosamen nebenbei.
deest Stieler 1788; geld nachschieszen; neue lieferungen TiECK 3, 262; auch mit umlaut nachschlechten: da sicher die
nachschieszen. J. Paul biogr. belust. 1, 110; im buche . . nach- ungleichen eben häufig waren, wo denn das kind der ärgern
tragen und nachschieszen. Fibel vorr. 1.
hand nachschlechtete. Niebdhr lebensn. 1, 585. 2, 93.
d) überschüssige exemplare drucken nachschusz) die buch- {s. :
NACHSCHLACHTÜNG, f. nachartung Stieler 1803.
drucker dürfen von den zu druckenden Schriften keine exem- NACHSCHLAFEN, verb. versäumten schlaf nachholen Stie-
plare für sich nachschieszen und handel damit treiben, aus ler 1804:
einer hannöv. Verordnung vom j. 1755; auch später drucken, wo mir Amalia wagt mein armes kind zu verspotten,
nachdrucken: dieses war ohne zweifei der echte Zeinersche das wol lang unruhig gewacht und ein weniges nachschläft.
Voss Ltcise 2,416.
(druck), wie er mit weglassung des lateinischen, auf das
nehmliche papier zusammengerückt und nachgeschossen wor- NACHSCHLAG, m. 1) von hinten gegebener, treffender schlag
den. Lessing 9, 59. mitten in seinem siegsgenusz
intransitiv, nach einem andern schieszen Aler 1435'.
a) folgt ihm der nachschlag auf dem fusz.
2)
Soltau bei Campe;
6) schnell nachtreiben, nachwachsen: nachschieszendes kraut
mhd. nächslac, bildlich die nachrede:
u. s. w. ; der nachschieszende zahn. Göthe 55, 141 dasz du ;
in enmoht niht lihte bekrenken
ihn {den zopf) nur so lange als Surrogat . . tragen wolltest, bis ein man, der zweier zungen pllae,
dein eigenes haar nachgeschossen sei. Tieck nov. (1838) 8,311. und der vil bittern nächslac
binden nach dem manne sieht
e) sich plötzlich und schnell hintennach bewegen {laufend, flie-
und im vorn ab die schände tweht.
'
kröne 2369.
gend, flieszend, strömend, fallend) : ach nein, es ist der baum-
wollenhändler, der dem Elisi nachschieszt, wie eine hungrige 2) nachfolgender schlag, gegensatz zu haupt-, Vorschlag.
fliege einem Suppenteller. Gotthelf Uli (1854) 238; wie der a) vom blitze : so kann auszer dem hauptschlage noch . .
lichen hereinbrechen oder niedergehen von gebirgsmassen. Veite 349. schlag oder den nachschlag haben.
NACHSCHIESZÜNG, f. das nachschieszen in der bedeutung c) musikalisch, eine note, welche nach einer mehr geltenden
des verbs: nachschieszung, expletio Stieler 1789. angeschlagen oder gehört wird; auch von nachfolgenden, respon-
NACHSCHIFF, n. ein gröszerer nachen {nachenschiff) : nach- direnden tönen: eine nachtigall, die bisher ., den tönen im
schiff oder weidling. Frischlin nomencJ. 459; mhd. nachschiffe- ziminer nur mit einzelnen wildrufen und nachschlagen .
wirUtluifl, in dem nun wtedtr $9mm«rgtlniit fmtt wird {Mttk- •derHau MekfcbllfM, aufukUgen und
lenburg). Wkik.r öeun. lex. 883*. nukem: im kalender OMliKhUfen, «o «urt M
4) das naehprdgen und das naekgefrdgte geld. Canm. chUicn. STiELta dut er ia den boclM^m
; i
da , wo die erzieher schweigen , bei den wilden. J. I'ai;i. nkd. also wellen wirden crislen
nach schleichen mit weUbell uad lisl««.
Levana 1,7; bei uns Polen ist eine rede: jedermann schlügt
nach seinem groszvater. Frevtac ahnen 6, 2fl2.
^Mia. ^ 3H,a;
der an mir das lasier bat geun
Worin man nachartet wird ausgedrückt durch in, mit: et- und mir nach gesrhiirben l»l so Ms«. 414.3«:
lichen in Sitten und gstalt nachschlahen; seinem vatter mit die seit in treibet lu dem todt.
welsz und hürd nachschlahen, im in thun und lassen gleich der im nacl>-»cbleicht In anfsl n«d B«l.
U. SAcaa 7,MS. ) k..
sein. Maaler; zu gleicher weis sein sone, .. in vil dingen
Ich wil dir lagund nacht nachschlcklMa.
im nachgeschlagen. Zimmer, chron. 1,324,29; und wo du bist, do bin ich aucli nr««
ich mng dir» alles wol nachlan, WiLLaa tad. das M> Jakrtk. W;
doch in dem dir nlt naclisclilnn. und ob Ir uns das macht kund,
J.Ku^KLiN 1551 (7'iam(iriii schautp. 1,187.419); umb kunst ich Immer euch nacbaeb lsteb« (der ImasC
denen eitern im guten nachschlagen, maulaffe, weorii werde iek «mek ianwr MdkMssaL
die kinder
vorrede: wollte der himmel, die nnchrezenseuten schlugen
GA»RKB iTTirraAaa Umlaek, das 1CAM.M;
den privalrezensenlcn im loben und ber&uchern der bücher SO schleicht der teufel iine (i )aH«
nach. J. I'aui. kl. büchersehau 2,63. netz und hamen nach. TacaaKaau A3*:
einen nachschlag {beim hämmern u. s. w.) thun , secundo
b) dam aaeascben auf de« ftes« Mcft.
das aller acklelcbt
loco ferire Stieler IS23; einen schlag erwiedem ebend. \jsmakn» 13;
a) hinterher, hinterdrein schlagen: w»(t e» nicht
2) ahiolut oder transitiv,
mir naehioschlekhen In de« fait««! Qmmm I.I»;
wie man spricht , du wirst einmal vol werden , wenn man
Amor schlich den nympkeo «»eh. 6t«« I.US;
uul schauffein dir nachschlegt. Luther 3, 245';
kaum war »ie eoivteWo.
ein wunder .. dasi dir der wolf und komm Ihr oacb<*»rhlkWi«.
.
leb aar ...
nicht mii dem hufu nachschlagt (coiet |i«<il). wmL««» ia,3M;
WiKLkND Horasens mU. 3,1,90;
ein alter hungriger wolf scbleicbl
»o den focbat Mck^dcr
einem ein kreuz nachschlagen, hinter ihm das xeiAeu des
nnhekilnunert durch« gras wbent, den fcrdricMÜckea rtabS'
nach dieser, bald n«cb jener s«iU lualg^t, md ewd-
kreuzes machen. Lkssirc to, 148.
b.ild
einen Ion. eine note nachschlagen, natk einem andern
doch seiner groben Ulze calwfaefc««. TMmaL {v»\
b)
lich
tone anschlagen, hlken lassen, vom ecko:
7, 11*1; sprickw^Ukk:
er «cblekil mir nach wi» eiacr fcOea
und die nachligall schlug, und die Kcho schlug nach.
TiEMB 5, 9ty. benne. Waüpes 3, MO.
Vil.
S
: ! ; :
;. : ; ;
6) mit dativ der sache, die man erreichen, gewinnen will: kümmerlich in dem das?' nachschleppt. Göthe 17, 402;
'was ist
schleicht ihr der Weisheit nach, wo sie hingeht. Sir. 14,23; wo nicht, so magst du ihn {den fluch) nachschleppen längs
hort zu ir armen und ir reichen, der ewigkeit. Schiller 3, 39 {Fiesko l, 12) das feindselige ge- ;
die ihrer wolfahrt thun nachschleichen. folge, das dieser {geisteswahn) nachschleppte, sah er .. über
ged. aus dem j. 1621 (s. nachhossen);
alle freuden ihres lebens herziehen. J. Paul Titan 3, 13.
zu einer zeit, wo selbst der weise b) schleppend folgen lassen, nautisch: ein ankertau nach-
dem golde nachschleicht. Göeingk 2,63;
schleppen, hinter dem schiff nachschleppen lassen, um den lauf
in die nacht der tannen oder eichen . .
such ich oft der ruhe nachzuschleichen. Borger 68'. desselben etwas aufzuhalten. Bobrik 49"; dasz es sonst der
Auch im sinne von nachhängen, sich hingeben: in welcher gebrauch des Horaz nicht ist, die adverbia so nachzuschlep-
{gesellschaß) er . . seinen alten träumen nachschleichen konnte.
pen. Lessing 4, 36.
2) intransitiv mit persönlichem subjeet, schleppend folgen : der
GöTHE 18, 227.
c) mit sachlichem subjecte und dativ der person oder sache.
schwarze engel der Zukunft, der ihm {dem blühenden genius
unsre seiner frohen Vergangenheit) nachschleppte. .I.Paul Titan 3, 111;
a) von heimlich oder spähend nachfolgenden blicken:
äugen schlichen diebisch ihm nach. Schiller 3, 11 (Fiesko l, 1) uneigentlich, zurückbleiben, schwerfällig nachfolgen mit dem spiele,
gesange
aber ihr äuge vermied Flamins äuge, und schlich ihm nur
bald eilt man vor, bald schleppt man nach.
zuweilen denkend nach. J, Padl Hesp. 1, 105 umsonst, dasz ;
Bürde bei Campe,
in diesem Schauspiele des entzückens mein spähender blick mit sachlichem subjeet, schleppend nachgezogen werden:
jeder richtung der freundschaft, liebe oder hoffnung nach- nur boten liesz er fliehn. sie kamen nach Rom.
schlich. Thümmel (1839) 5, 173. zurück wehte der mähnenbusch; die lanze schleppte
stäubend nach. Klopstock 9,273;
ß) von abstracten:
mit leisen tritten schlich er seinen bösen weg: wo dasselbige verbum dem anscbein nach gänzlich überflüs-
so leis und schlau ist ihm die räche nachgeschlichen. sig nachschleppt. F. A. Wolf zu Piatons Phädon (1811) 26.
Schiller 357' {Piccol. 5,1);
NACHSCHLEPPEN, n.: das beständige nachschleppen
istes so sonderbar, dasz eine huldgöttin . .
meiner fessel mir zur last. Schübart brf. 2, 81.
ist
von Phöbus' arm umfaszt, ein wenig von der bahn
der strengen Sittlichkeit gewichen NACHSCHLEPPER, m. einer der nachschleppt {transitiv und
und einen kleinen schritt gethan, intransitiv). Stieler 1807.
dem üble folgen nachgeschlichen? NACHSCHLEÜDERN, nerft. l) schleudernd nachwerfen, nach-
E. Schulze (1855) 3,324;
schicken: einen stein, eine lanze, einen fluch u. s. w. nach-
doch von ferne dir nach sind stets die künste geschlichen,
die mit wechselndem glück oft um dein lächeln gebuhlt. schleudern; Polyphemos, der . . den fliehen^Jen felsstücke
RtJCKERT (jcd. 276. nachschleudert. Voss Od. ^.ges. Überschrift;
NACHSCHLEICHER, m. adnotator, observationi clandestinae
der (schneeberg) schüttelt sich den winter ab, den trägen,
operam dans Stieler 1835. und schleudert ihm lawinendonner nach. Lenau (1880) 1,31.
NACHSCHLEICHERIN, f. consectatrix Stieler.
2) nach dem beispiel eines andern schleudern:
NACHSCHLEIFEN, verb. l) transitiv, a) hinterher schleifen,
diese (scheibe) schwang er im wirbel und warf aus gewaltiger
nachziehen, nachschleppen rechten . .
ihn . führeten hebend . . 'dorthin schleudert mir nach, ihr Jünglinge.' Voss Od. 8,202.
edele freund aus dem kämpf; doch die ratende lanze beschwert
ihn,
NACHSCHLIEFEN, verb. schliefend folgen, nachschleichen:
nachgeschleift; denn keiner bemerkte sie oder besann sich mhd. die rehten megde sliefent dem lambe nach . . swä ej
auszuziehn, dasz er ginge, den eschenen speer aus dem Schenkel. hin sliufet. Eckard 299, 5
Voss IL 5,665;
nhd. nu ist ir ein ander nachgeschloffen, /"astn. s/). 703, 29.
dann ein knie niedergebogen, den andern fusz nachgeschleift,
die arme gegen die göttin ausgestreckt. Göthe 36, 67 ; der . NACHSCHLIESZEN, verb. secundo loco catenare, secludere
seine bettlerjacke auf der erde nachschleift, an Schiller 347 Stieler 1846; hintennach einen schlusz ziehen. Cai*pe.
(3, 197) müszt ich wie die spitzmuschel durch Verkürzung des
;
NACHSCHLIESZER, m. directarius Stieler.
voraus eingehakten rüssels den torso nachschleifen. J. Paul NACHSCHLIESZüNG, f. furtiva apertura aedium Stieler.
Kamp, thal 24; NACHSCHLÜPFEN, verb. hinterher schlüpfen:
ha ! Wölfe ! ganzes rudel tode
seht, ein sie schlüpfen her und bunte zephyrs schlüpfen nach.
sie folgen, eine nachgeschleifte kette. Lenau (1880) 1,178. K. A. ScHMiD bei Campe.
eine note nachschleifen, nach andern noten geschleift vortragen NACHSCHLÜSSEL, m. clavis adulterina Stieler 1846. Zed-
Campe. LER 23, 234' : dieteriche und nachschlüssel haben helt man
b) hintennach, abermals schleifen : das messer nachschleifen. für ein unerbar und unredlich ding. Colerüs öcon. 8; wie
2) intransitiv, hinterher schleifen, schleifend nachgezogen wer- er seinem vater durch einen nachschlüssel beidas geld
den: der nachschleifende säum ihres mantels. J. Paul bei kommen wäre, maulaffe 31 ; so hatte er . . die schlussel in
Campe; mit nachschleifendem krepp. Tieck Accoromb. 2, 113. wachs abgedrucket, nachschlüssel gemacht und so dann zu
NACHSCHLENDERN, verb. schlendernd folgen Stieler 1817: stehlen sich gar gute gelegenheit erworben. 175.
wann wir wahre busse tuhn, so schonet gott unser;., wann NACHSCHLUSZ, m. das nachschlieszen Schottel 640'.
wir hinten nachschlendern, so merket er uns auf. Bütschky NACHSCHMACK, m. mhd. nächsmac, nd. nasmaak Kramer
Pathm. 122; einige leute schleppten Philinens koffer, sie 2, 151", nachschmack, sapor relictus Stie-
wie nachgeschmack :
$on: da* iweit« (Irinkhorn), da« du vom randf hrniiitir trer- NACHSCHÖfFEII, m. i) ihm itr ntekuUffL
lesl, Bchinirkt dir auch wnbl jHzu noch lebr koodich nach?
'
2)Mcftdkam^ iMffir: alt ick dip*e zwei
Klopstuck 9, •IM. At» fcrMfllM oracbApfcra «wflick. J.Pai;l M
3) nachHchmack wovon empHnden: Jeden
tramitiv, einen NACHSCROPrElli:«. f.: mumm metUu 4m
biitten, den er iichinckte, Nclnncckle »ie ihm in ihrem leereo rinnen gotles nicht hAlMr wHillMl T J.PAH. /bfif. t,«.
munde nach. Aukhuach dorfg. 1,3A. NACHSCHÖPFUNU, f.: MeksdMfftnfMi (liMfcMw)
NACHSCHMECKKKKI, nachichmack, naehteirkvng: lent
f, so solchen wOrtem. Paol vttmMi % MT.
J.
eklen nachschmeckereien jugendlicher ieichtrcrtigkeit. Hkr- NACHSCHÖSZUNG, m. tfUtr ktttmfmiumnn Md, mA.
ÜKR 17, 3&. trieb; übertragen: ein rOaÜKlMr «iar twmmiUrhn
^A(:HS^.ilMKISZF,N, rerft. nachwerfen, nathsehltudern: einem matiker aber von den elwl—
steine, kut nachschmcisten. Stklkr 1H74; schulen. Nirri-hr 2, M.
nicht niten will Ich tag und nuchl, NACHSCHRAP, m., NACRSCRRAPSEL, . M* •« li (
NACHSCHNAPl'EN, verb. 1) wonach schnappen, gierig sein: 4) vorgesagtet niedfrtehreiben: eine rede, einen Vortrag Md^
welcher allein groszem gewin nachschnappet, wird schwer- schreiben ; er bat mir alles haarklein nachgeschrieben. Stmaa;
lich zu groszen reichthumben kommen. Schuppios 719; Ich aber, ob darob da* b«n mir brach,
Tantalus schnappt ewlfc dürstend verfasite da* verhör . .
dem Wasser nach, das seinen dörren llppen und schrieb die schweren worte ireallch nach.
vorheinieszt. Wiblatid lloraten» stit. 1,1,10t. CaAiuM (i!r:i) 2.21:
(dort) will das verhör ich scharf h«laa«ni.
2) hintennach schnappen, nachfahren: die stim hat immer.,
nachschreiben schleunig satt flr satt.
nachgeschnappl. Tieck ges: not'. 6, 85. Uiu« (IM) 1.1«.
NACHSCHNARREN, verb. 1) intransitiv, sehnarrend nach- 5) sehreibend versäumtet naehhoten.
tönen. NACHSCHREIREN, n.; ich hab Hansens brief kriect nmi
•1) transitiv, schnarrend nachtönen lassen, das sehnarren je- d.j.G&nt 1,997.
euer nachschreiben.
mandes nachahmen: NACHSCHREIBER, m. ereepttr, formulmint, p n taifteK Snm-
sie weigert sich, kastilischen guitarren LBR 1928: nachschreiber sind in denen rechten so viel ali
den rühm der Amadi* und Cide nachiuschnarren. die sonst sogenannten actuarius, regi«tnilor, copisten. Za»-
WiiLANO Idris 1,1.
LBR 23,234; die nachschreiber der Kaotischcn vaA ScM-
'ferner sage er seinem herrn' schnarrte Bastian auf das natür- Paol sar sdhils 9, SN.
lingschen schule. J.
lichste dem kirchncr nach. ThCmmki. 4,33.
NACHSCHREIRl'NG, tgttpUt iktwbmmm nl a » m 9nnn:
f.
NACHSCHNATTERN, verb. schnatternd nachsprechen:
jene predigt ist nur eine stOmperhafte nachschreihaBf «h^
die gnadenvolle multer sprach
lelner phrasen. Gottrelt en. 2, 324.
ein wörtchen lu des machwerks lobe,
das schnatterte der ganse hofstaai nach. NACHSCHREIEN, verb. mhd. n4ch schrien, isdnaMt mwi
Lancbbi!« (18&4) 1,244. hintennach tchreien, laut naehrufen HkUMMWtt h»
transitiv,
NACHSCHNAUBEN, verb. schnaubend nachrufen: sie doch von dir, denn sie schreiet uns nach. lMlk.t&,S:
der kOnig wies Ihn schnöde von sich ab nachschreien wie ein blinder der »ein »lecken vrriore« hat
und schnob dies donnernde gebot Ihm nach. BQroir 142*. Fischart Garg. in StheihUs lUoiitr 8, W7
NACHSCHNEIDEN, verft. 1)scalpturam imitari Stieler 189». der könig srhreil umsonst ihaa nach. Wirl»«» tt.27*.
2) schneidend nachbessern : mit einer nachgeschnittenen fedcr NACHSCHREITEN, rcr». 1) nilrtiwlir, ttkreiltud felfim,
ist,wie erfahrne kilnstler gefunden haben, besser schreiben nachgehen: der nachschreitende, nucosar. SrtELn I«l:
als mit einer frischgeschnittenen. Meisznbr im morgenblatl
auf der spar des Griechen das Brktan ud
ISlt nr. 132. Ist er (der ttwhükt imim) «««R h ssai r n rata
NACHSCHNITTER, m. prata ticiUens, faMbut conuOmu und laudemd »chrinen »I« de« laut» »<*- t.lW;
Stieler IMt. vor guten geislerti. die in biaaaelo >tern« leites.
NACHSCHNCFFELN, verb. schnüffelnd nachsuchen, nach- *t^u**k •«^
dem morgenrothe vor um* nach dsa Mau«Ui
spüren nachschnüffclen, nd. nasnuffelen Kramkr i, I5i" fehler-
: ;
lääan w,m:
haft narhschniffeln: auf dieser reise vernahm ich allenthalben lels liommt den
die angekora« aaehfwcMUMi.
den lautesten Unwillen und spott über die pfaffen .., die
gerade damals . . ihrem verschimmelten glauben in gelüfteten 2> troasÄif, sekrtatwi mdmernn: die ttika nactecinil««.
18*.
kirchen, schulen und Universitäten nachschniffelten. Voss Döbel jdgtrpruetien 2,
wie ward Fr. Stolberg ein unfreier s. 27. NACHSCHREITER , m. metentr Smtn 1981.
möchte dir nicht anstehen. Lessing 1, 481 (der Verleger hat schwebet schon nach
sie ! . . .
;
Nossa schwebet schon nach! (beim eislaufe).
sich entschlossen) einen neuen verbesserten abdruck den lieb- Klopstock 1,232.
habern in die bände zu liefern, und einen thaler vorschusz mit dativ
darauf anzunehmen, für welchen er in sechs wochen, ohne die lüfte sind heilig und schweben uns nach.
einigen nachschusz, eingehändiget werden soll. 4,473; er (der Herder 1,370 Hempel;
im parterre neben mich und unter-
lohnbediente) pflanzte sich so schwebte
stets ferner . . der bunte glänz ihr nach.
hieltmich mit seinen Impertinenzen; und dafür muszte ich Schulze Cäcilu' 8, 117
ihm die entree bezahlen und zwei paoli nachschusz für die sie faszten herz, von bäum zu bäum,
nachtstunden. Seüme 2, 108. von ast zu ast, mir nachzuschweben!
c) zuschusz oder nachschusz wird dasjenige geheiszen, Thömmel (1839) 2,244.
wenn ein buchdrucker bei einem werke etwas über die von holländische Volkslieder sind nicht leicht ins Deutsche
bildlich:
dem Verleger oder Schriftsteller verlangte anzabl excmplare zu übertragen, doch bin ich nach möglichkeit der jungen
drucket, damit, wenn an der aufläge aus einem und dem blumenverkäuferin auf ihrem poetischen ausflug so treu nach-
andern versehen was abgegangen, er gleichwohl die richtige geschwebt, als ich es auf ihrem prosaischen lebensgang thun
zahl dem Verleger oder schriftsteiler zu liefern im stände würde, wenn es nur meine zeit und Agathe erlaubten. 7,111.
ist. der rechtmäszige nachschusz ist zu billigen, der un- 2) transitiv, schwebend nachahmen: daher entspringt das
rechtmäszige oder nachtheilige, das ist aus eigennutz unter- eigenthümliche . . jener dichter, thätiger menschen und bei-
nommene, aber ist straffenswürdig , weil dadurch der Ver- den; und umsonst bemühen sich alle andern, die sich über
leger schaden leidet. Zedler 64, 769. die erde, ihre Verhältnisse . . nicht erheben, den sichern
d) im deichbaue das nochmalige überschieszen einer abschusz- Schwung, die feste haltung, in wort und that nachzuschweben
lage und das verbinden derselben mit maschinen. Weber term. oder nachzuahmen. Klinger 8, 12.
lex. 382'. NACHSCHWEIFEN, verb. schweifend folgen, in Windungen
2) vom intransitiven nachschieszen. nachziehen
a) nachfolgender, späterer schusz. (dem zuge) nachschweifte der volksschwarm,
b) schneller nachwuchs, nachtrieb. SoNNKNBERG bei Campe.
c) beim destillieren und keltern nachlauf, nachdruck.
s. v. a. NACHSCHWELGEN, verb. hintennach schwelgen, schwelgend
NACHSCHÜTTELN, verb. 1) (den bäum) schüttelnd, obst nachfühlen: heute, wo sein herz in den ersten freuden der
nachlesen : wenn du
deine olebaum hast geschüttelt, so soltu liebe schwebte und nachscliwelgte. Arnim 1, 114.
nicht nachschütteln, es sol des frembdlingen, des waisen NACHSCHWELLEN, verb. schwellend folgen:
und der widwen sein. 5 Mos. 24, 20. vgl. nächschut bei Lexer und furchtbar kam mit wildem donnerrollen
2, 10. die jähe fluth dem eisgang nachgeschwollen.
Kinkel (1857) 478.
2) schüttelnd nachsenden:
und es schüttelt der Strauch ihr
NACHSCHWIMMEN, t)cr6. tnW. nach swimmen (fcrone 28311),
einen regen von blüthen nach. Höltt 104 Halm. schwimmend folgen Stieler 1979: wenn die erblichene sonne
3) das haupt schüttelnd nachblicken: im wasser unter den wellen nachschwimmt. J. Paul Kamp,
thal 2i; mit dativ: er stürzte sich ins wasser und schwamm
die tochter Jerusalem
schüttelt ihr haupt dir nach! der schönen feindin nach. Göthe 17, 331 bildlich: dem ströme ;
Klopstock 6,242 (Jes. 37,22). nachschwimmen, einer herschenden richtung willenlos folgen.
NACHSCHÜTTEN, verb. suffundere Stieler 1944. 14, 185.
NACHSCHÜTTUNG, f. suffusio Stieler. NACHSCHWINDELN, verb. auf schwindelnde höhe nachfol-
NACHSCHUTZ, m. advocatia vicaria et delegata nicht zweif- : gen: Katwald, lasz mich dir nur manchmal zurufen: dort
feinde, der durchl. fürst.., in dessen territorio . . der Über- durch, nach den gebirgen- zu! Arpe. wie dein bruder Her-
fallund mordtschlag geschehen, nicht allein von obrigkeits mann (dativ) nachschwindelt Brenno. Arpe, lasz diesen edlenI
wegen, sondern auch von rö. kay. maj. gnädiges gesetzten Jüngling immer mit dem manne des Vaterlandes schwindeln
nachSchutzes halber, sothane frevelgewalth gebührlich zu Klopstock 9, 344.
vindiciren. Haltaos 1394 (ü.j. 1670). NACHSCHWINGEN, verb. 1) transitiv, schwingend hinterher
NACHSCHWADEN, m. bergmännisch, die nach äner explosion bewegen
schlagender weiter stark mit kohlensaure gemengte luft. Veith 437. schwingt unser Spreng nicht sein gefieder
NACHSCHWÄNZEN, verb. sequi molliter, sensim et süperbe dem dichter Jacobs glücklich nach? Drollinckr 102;
Stieler 1954. fuszvolk mordete nun fuszvolk, das gezwungen zurückfloh,
und rosslenker die lenker der ross .
NACHSCHWARM, m. nachfolgender schwärm: er meinte
tödtendes erz nachschwingend (nachschleiidernd).
.
seinen nachtrab und nachschwarm von einem halben dutzend Voss /;. 11,153.
: ; ;
den schönen hals. Ihm hinten nachzusehen. monath, Mellefont, will ich dir noch mit dem gn'kszten »er-
WiiLAND Oberon 11,10; gnflgcn nachsehen. Lessinc S, 21 der knabe gefiel «ich in :
mit näherer beslimmung der richtung: gewissen eigenhciten, .. die sie ihm keineswegs narbzuM>bea
nun gehabt euch alle wol, gedachte. GörnE 17, 137 ibr seht dem scbalk mcbr nacb «b
;
derer äugen threnenvoll billig, n, 193; mit ausgelassenem objertirem eemUHt: Üemr
hin mir in mein grub nachsehen! Logac 1,61,45;
doppelte umstand machte, dasi man ihm nacbsak, was aMM
seht mir in den himmel nach. GEntusr 80 Tittm.;
einem fliosofen . . schwerlich la gnt gekallen bitte. Witiaa»
mir schwindelt, wenn ich ihm bis in seine hohen nachsehe. 19,84; warum wollte man den ganeiocB kOpfen nicbl aack-
Klopstock 11,257; übertragen: wenn man ihr (der poesie) einen sehen, was selbst den beszien oft genug zn bcfcfaca
einzigen weg zu verleiden sucht, .. verschlieszt man ihr Schiller 10, 506; statt des objetts ei» nachstts wtä 4an:
darum auch jeden andern weg, wo die kunst hinwiederum Unterhaltung war mannit-bfaltig und unterricbleod; nnd koaale
ihr nachsehen musz? Lessinc 6,498. man ihm nachsehen, dasz er sich, seine persünltrbLrit, seine
b) wonach sehen, um zu erfahren, wie es sich verhAU, nach- Verdienste sehr lebhaft vorempfand, so war keia
forschen: sehe bei ihnen nach, ejquire de eo Stieler 2020; Wünschenswerther zu linden. Gorat M^SM; aa
ich denke, es wird sich so befinden, wenn wir genauer nach- einem) etwas nachsehen: wann aoa goU dka
sehen. Wieland 24,323; sehe nur nach, am ende liegt sie scheren sei, so mos er an aas vi! oa ck ae kcn . Baiaiaai
gar im bette. Göthe 11, lOO; die limonade bleibt auch gar Pttlhm. 81.
zu lang auszen. ich denke, ich sehe nach, wenn sie mirs NACHSEHEN , n. der nhsianliristk fiinndtU imfimilh
nicht für übel nehmen. Schiller 3, 487 (kabale 5, 3) ich nill ; 1) ron nachgeben I,«.' wann sie etwan kinging, t» wer*
nachsehen, wo die kinder sind, wie die sache sich verhalt, in tempel, zum tantz, auf den markt, so balle sie eia aark-
ob er angekommen ist u. s. w. ; mit dativ der person , beauf- sehen {blickten die lernte ihr nach), als ob ein newer folt aaf
sichtigen : damit dir holtzhoyer jedem nachsechen können. ein seul aufgerichtet würde, kack der Utk« l>l,S:
österr. treisth. 0, 241, 11 (r.;. 17M)) mit dativ der sache, schauend
; das nachsehen oder das leere aackaekca kakea, dem
folgen, seine aufmcrksamkeit worauf richten: der Jüngling sehe nachblick auf etwas enttteuknämt rkrtan kakra dl m
{bei der auffuhrung der rduber) mit schrecken dem ende der zu gewinnen, sich «auaaif kMlIkca, iMT wuglk fn : ick
zügellosen ausschweifuugen nach. Schiller 2, 337. das nachsehen haben, ia<««i«fli Mtr9. SW7; Smin
2) transitiv, a) untersuchend durchsehen : eine rechnnng. eine das nachsehen lassen, fnctum rrl farni« ahrwi p»mm1fui.
stelllc im buche u. s. ». nachsehen: andere mythologische Aler 143«"; er bei das narb«eben. Emlenrp.19: er ««rtälirt
compilatores nachzusehen, lohnt wohl kaum der mOhe. Lks- sieb in einen vogel, flobe srbnell darron und licaia Wir 4tt
smc 8, 2,'i9. nachsehen. SimpUe. 1, 977, 8 f. ; die ihm nun malcaliNi, 41»
b) nachsieht haben mit, duldend geschehen, ungerügt kingtkn sind genesen, die aber aickt, kakca 4$» aacksa ja Jteae hm
lassen, erlassen, sh gute halten, rerseihen. weit haben müssen. Edtktrti aa». itikrtttj imM !(•
n) absolut: jetzt ist nicht zeit nachzusehen, non est leni- ich wieder das n3cb<ehea bakea. On. WlMS «ras. SM; ab
lalilocus Stieler 202« ich soll vorschlage machen, dasz er
; ich nach ihnen h.ischen wollte . sckwckICB »i« arkoa ««Ä .
nachsehe, dasz er dulde? Götre 8, iv»; kaufmännisch, frist in der bnbe und ferne, dasz ick nidrta ab iat aaekschea
gewähren, eine Zahlung zu leisten, einen Wechsel einzulösen {s. hatte. Cöthe »4, »; Aber sQsien trSnOKS der nacbl habe
nachsieht): desto weniger wird es mir tuzumulhen sein. ieb ofl weit sftsiere des Ug» veHorra and bei freadra, die
: ; ; ;
adverbial: sie urtheilen weit nachsehender. 6,124. des Vaterlandes nachgesetzt. Schiller 905*; in absieht des
NACHSEHER, m. vis»r, inquisitor, vestigator; connivens, in- Stils kann dieser (vatikanische) Apollo dem torso und Laokoon
dulgens Stieler 2026. nachgesetzt werden. 3, 579 mit reflexivem accusativ : wenn
;
NACHSEHNEN, verb. 1) refl. mit dativ, sich wonach sehnen, ich mich selbst einer verhärteten buhlerinn nachsetzte. Les-
ferri ad aliquid toto pectore Stieler 1993 sing 2, 71.
o, wie achtet ich sonst auf alle Zeiten des Jahres; dasz manicher
g) zurücklegen, bei seile setzen: . . ein statt-
grüszte den kommenden lenz, sehnte dem herbste mich nach !
GöTHB 1,372. liches vermögen hinter sein verlasz (zurückläszt) oder im leben
2) intransitiv mit dativ, sehnend nachblicken.
nachsetzt, österr. weisth. 6, 492, 5 (v. j. 1608).
NACHSEHNEN, n. ; trauriges nachsehnen, triste desiderium, an die stelle setzen, substituiren : ob diese oder jene
h)
Studium inane Stieler 1994. schulübung nutzlich seie zu continuiren oder vielmehr abthun
NACHSEHUNG, f. indago, excussio; indulgentia Stieler 2026. und andere bessere nachzusetzen. Schuppiüs 728 einen erben ;
NACHSEIFEN, verb.: nachseifnen, iterum sapore ungere nachsetzen oder substituiren. Mainzer landrecht 1755 X, § 1.
Stieler 1099. i) ersetzen: die beiden (professoren) die wir haben und
NACHSEIN, verb. nachgeblieben sein: ein kleines, fast un- nicht nachsetzen können. Heynes briefe an J. v. Müller 68.
merkliches fieber ist nur noch nach, madame König an Lessing 2) intransitiv (perf. mit sein und haben), hinterher setzen,
13, 437.
springend (in Sätzen) nachfolgen, nachjagen, besonders verfolgen.
NACHSENDEN, verb. hinterhersenden, nachschicken, a) eigentlich : nachsetzen, persequi Stieler 2040 ;• wer lang-
a) mit sachlichem object: sam nachsetzt, holt am sichersten ein. Wander 3, 841 ; durch
mhd. im wart von maneger edelen hant alle diese gründe wurde Wilhelm endlich so weit gebracht,
manec süejer segen nach gesant. Tristan 6794; dasz er verzieht darauf that, selbst nachzusetzen. Göthe
nhd. ich wil mich ersling von euch wenden, 19,236;
dasz man mir kein pos wort nach tut senden. wer rühmlich nach will setzen,
fasln, sp. 561,26; musz nicht die haut zu zart, das blut zu theuer schätzen.
sehr ungern liesz ich meine chaise zurück, die man mir Lohenstein Cleop. 112, 339 ;
aber nach Coblenz nachzusenden versprach. Göthe 30, 175. mit einem auf dem fusz nachsetzen, dem
dativ der person:
6) mit persönlichem object: auch hatte sie sogleich nachdem feind nachsetzen, nachjagen. Aler 1436'; diesem hat man
ausbruch der öffentlichen predigten den marquis von Bergen nachgesetzt und (ihn) gefangen. Bürster 15; den flüchtigen
dem baronvon Montigny nachgesandt. Schiller 7, 223; einem weiter nachsetzen. 71 er schlug ihm vor, ihr (der entwichenen
;
nachsenden (nämlich einen boten «. s. «;.), aliquem subsequi Philine) nachzusetzen. Göthe 19, 235
jubere, vestigia alicujus persequi Stieler 2009.
sie schlüpft ihm aus der band, er setzt ihr hitzig nach.
NACHSENDÜNG, f. das nachsenden und nachgesandte. WiELAND Amadis 12,7«
NACHSENKEN, verb. hintennach senken. setzt dem mörder nach! Schiller 14,400 (Teil 4,3).
wenn rühmlichen Stamms letzter erbe den geist verhaucht,
wird in die gruft ihm «) weidmännisch, einem aufgestandenen wilde nachlaufen
das Wappenschild des geschlechts . . nachgesenket. Kehrein 215 : und erfolgt leichtlich, das einer der dem wilde
Platen (1847) 2,248. zu vil nachgesetzt, zuletzt selbst darüber erwildet. Bütschky
NACHSETZEN, verb. 1) transitiv, nachsitzen machen, hinter- Pathm. 833.
her, hintennach setzen, später setzen, dazu setzen.
ß) bergmännisch, wie nachbrechen, einen erzgang verfolgen.
a) nach-, nochsetzen, postponere Diefenb. 450" ein adjectiv ;
Veith 350.
nachsetzen (nach dem Substantiv), bei einem spiele nachsetzen b) uneigentlich : a) mit dativ der person, nachstellen, sich be-
(nämlich geld), einen zweiten einsatz thun, ein lotterieloos, werben, bemühen um: er setze ihnen stark nach. Gotthelf
eine police nachsetzen u.s.w.; nachzusetzen haben, opibus Uli d. Pächter 88.
valere Aler 1436'; bergmännisch dem im flusz stehenden metall
ß) mit dativ der sacke, nachfolgen, nachstreben, sich verlegen
noch etwas zusetzen. Chemnitzer bergm. wörterb. 363'. auf, gemäsz handeln, nachleben : seinem amt, beruff nachsetzen,
keit, nachgesetzte richter, subordinati, inferiores Haltads 1389 gesetzt. Philander 2, 812; und ist lieb zu vernehmen, das
(iß.jahrh.); seiner fürstlichen gnaden nachgesetzte Obrigkeiten.
du . . der kunst und geschigkligkeit emsig nachsäzzen will.
österr. weisth. 1,169,20; die nachgesetzten beamten. 6,173,45 Bütschky kanzl. 302; hätte ich dem studieren nicht nachge-
(17. jahrh.); so wird dann auch die Stellung zu den unter- setzt. Chr. Weise kl. leute 90
gebenen behandelt, im grande ist die richtige behandlung das sie gut Ordnung hülfen machen
der nachgesetzten die haupfaufgabe der obern behörden. und selbst nicht nachsetzen den sachen.
Stüve wesen u. Verfassung der landgemeinden 279 die höchsten ;
RoLLENUAGEN frosckm. 11,2,11,80;
obern und die ihnen nachgesetzten obern beamten. Göthe wer solch geld annimpt . . ist alsdann auch verbunden und
55, 311. schuldig seinem versprechen . . nachzusetzen. Kirchhof discip.
: ; ; :
. : :
NACHSEUFZEN, verb. 1) intransitiv, o) nach dem beispiel mein vögelcben und ich! GLatn I.Mt;
eines andern seufzen, dessen seufzen nachahmen: welch ein ton von zarten tallen
singet meinen tOnen nach? Hcaaia 1,133 tlempHt
also sprach sie weinend; es seufzt' unzAhlbares volk nach.
Voss //. 24,775. ihr seids schon gewohnt, ihrer stimme nacbziuingeo, wemi
b) hinterher seufzen, seufzend nachblicken, nachjammern: sie den allscbaffenden anbetet. Marc. KLorsTOci ta flayif srij
0, wie Ist von allen erden . . werken 11, 157. auch für nachsprechen, naekeniUem: l««taclien
doch dir nachgeseuflzet worden. S. Dach 664 annalisten in einer erzeblung nachsingen. Hasü kuL (tm)
und doch leider xu spit seufzet die seele nach, 2, 242 anm.
nach der lltichtlgen göttin,
2) transitiv, a) ringend wiederholen oder maekakmem: uai
die die reue der thoren verlacht. Hsrorr 1,A3S Hrmpel;
sungent zwene oder viere einen leis vor und sungeol in die
ich musz dem glücke nachseufzen, das mit dir auf immer andern noch. Closener 105, ii ; wie wenn die ecbo den feraeo
von mir weicht. Klincer 5, 233. gesang einer flöte nachsingt. Gesznkr (1774) 3,67;
folgen um zu erreichen, zu getrinnen: che sie
seufzend
e)
ach Ich sing es nicht nacht KLomou 3,10;
meine kannte, der ich jahrelang vergeblich nachge-
liebe
dieses lied . .
seufzet. Arnim kronenw. l, 275. hat ein vögelchen gesungen;
2) transitiv, seufzend nachahmen, wiederholen und Ich lieb' und äng es nach. Glrii 3,357;
und immfr dOnkt es mir, ich hörte fernher . .
noch ihren ton,, ihr schmelzend ach! schallt, was kein ohr gehört, kein dichter nacbfesiwg««.
wann sie den blick gen himinel kehrte, HaaDia 1.424 HrwqiL
und meine seele seufzt es nach. Gottsr 1,122. b) mit dativ, hinterher ringen, nnynid iMcAtni^rti
ihm (_dem Wasserfall) sinne nach und du begreifst genauer: NACHSITZER, m. successor Stieler 2037.
am farb'gen abglanz haben wir das leben. 41,8; NACHSOMMER, sommerwetter im herbste, Spätsommer
m.
und solchem bilde sinnt der dichter nach. Stieler 2060: bei dem herrlichen weiter, das sich nun bald
CuAMisso (1872) 2,8; in den ächten mäszigen zustand des nachsommers setzen
er hätte der sache nachgesinnet und gefunden, dasz es nicht wird. Göthe 43, 53 (19. august) ; bildlich : ihr fürsten setzet in
übel wäre, wenn man im stall etwas ändere. Gotthelf Uli diesem Jahrhundert fort, was ihr schon im nachsommer des
(1854) 155; übertragen: vorigen angefangen, nämlich die grosze freilassung der frei-
die sonne ging . . . geborenen gedanken. J. Paul freiheitsb. 144 die erinnerung, ;
und die natur verstummt,im dämmerlicht dieser nachsommer der menschenfreude. Hesp. i, 147 seit ;
•
schwermüthig ihrem tode nachzusinnen.
Lenau (1880) 1,112; einigen tagen war nämlich Schoppe in eine andre tonart
in dem nächtlichen reviere umgesetzt und sein eigener restant und nachsommer gewor-
scheint der tod sich zu ergehen, den (es hatte sich spät endlich die liebe bei ihm eingestellt).
und den leben nachzusinnen,
die sein ödem wird verwehen. 1,278; Titan 4, 3.
statt des dativs ein nebensatz oder präpos. auf, über mit accusativ
NACHSOMMERBUTTER, f.
die bei der stoppelweide gemachte
Weber öcon. lex. 382'.
butter.
als ich einsnachts nachson,
wie teutsche nation NACHSOMMERGESPINNSTE, n. die herbstfäden der fliegen-
ietzunder so voll steckt den spinnen, Brehm 6,592; bildlich: sogar das mährchen
vgl.
irrthumb, rotten und sect. H. Sachs 1,338,2 A'.;
heftet seine glanzthautropfen und perlen an das unsichtbare
{die Juden) die tag und nacht in ihren teufifelischen gedancken nachsommergespinnste einer freien bedeutung an. J. Paul
nachsinnen, mittel zu erfinden, denen Christen den garaus vorsch. der ästh. 2, 141.
zu machen. Eckharts unw. doctor 188; NACHSOMMERTAG, m. ein tag des nachsommers; bildlich:
und sinnen weiter nichts als auf die kleider nach. sonderbar stach mit dem hellen nachsommertage auf ihrem
GiJNTHER 139 Tiltin.; {der ministerin) angesichte {das trotz ihrer jähre noch schön
was ich in jenem augenblick empfunden, war) das unreine gewühl auf seinem {des ministers gesichte)
und was ich sang, vergebens sinn ich nach.
Schiller 11,265; ab. J. Paul Titan 2,7.
über das gesprochene u. s. w. nachsinnen. NACHSONNIG, gebirgsbewohner unterscheiden
adj.: die
NACHSINNEN, n. das nachdenken Aler 1436": fast alle die richtung derdrehung der fasern in den holz-
so lebt er on alles nachsinnen, stämmen {windschiefen bäumen) und benennen sehr passend
das der todt kombt, eh ers wirdt denken. die drehung von der rechten zur linken, von auszen und
H. Sachs 7,299,21 A'.; von unten gegen oben betrachtet, nachsonnig, die entgegen-
die arme Myris ermüdete sich vergebens mit nachsinnen, wie gesetzte drehung aber widersonnig, weil sich im ersteren
.. Wieland 3, 259; einige gedankenblätter des menschlichen falle die fasern nach der scheinbaren bewegung der sonne
nachsinnens und fleiszes. Herder 11, 111 Hempel; heiliges von morgen gegen abend, im letztern falle aber dieser be-
nachsinnen {meditation über göttliche dinge). Zedler 23, 236. wegung entgegen drehen, allgem. anzeiger der Deutschen 1809,
NACHSINNEND, part. adj. meditabundus. Aler 1436' herzog ; nr. 230.
Rudolf August von Braunschweig-Lüneburg wurde 1661 als der NACHSORGE, f. gegensatz zu Vorsorge, zu späte sorge oder
nachsinnende in die fruchtbringende gesellschaft aufgenommen. sorge die man sich hintennach über etwas macht, poenitentia
Zedler 23,245. Stieler 1997; cura posterior Aler 1436'; Vorsorge ist besser
NACHSINNER, m. investigator : ein vleisziger nachsinner als nachsorge. Chu. Weise comöd. 286; durch den beifall,
der Worte, verborum pensitator subtilissimus Stieler 2034 ; nach- den sie zu dem ersten kleinen versuche gaben, hat sich der
sinner, theoreticus Schottel 640'. gutherzige grenadier verleiten lassen, allzudreist mit fremder
NACHSINNERIN, f. indagatrix, speculatrix Stieler. arbeit umzugehen, wüszte er, dasz er mit einem billigen
NACHSINNIG, adj. nachdenkend, besonnen : ein nachsinniger Schriftsteller zu thun hat,, so dürfte er sich darüber keine
Christ. Philander 1, 39 ; Athens nachsinnige inänner. Voss nachsorgen machen. Gleim bei Lessing 13, 105.
Aristoph. l, 46. NACHSORGEN, verb. inhaerere curis Stikler 1996; Elisa-
NACHSINNLICH, nachdenkend, klug, von nachsinnen
adj. l) beth, bei uns ist mancherlei vorrath. Seibiz. vorsorgliche
zeugend, ingeniosus, subtilis Stieler 2034: ein nachsinnlicher hausfrau Elisabeth, um nicht nachzusorgen. Göthe 42, 293
!
köpf. Olearius pers. rosenth. 7,13 anm.; solche emblemata {Götz 2,8).
und nuchsinnliche zeichen, pers. reisebeschreibung l, lo auszer- ; NACHSORGER, m. einer der nachsorgt: ein vorsorger ist
dem war der wirth von sich selbst so nachsinnlich gewesen. besser als ein nachsorger. Lehmann 1, 741.
Westphal 168; liesz viele nachsinnliche reden flieszen. 173; NACHSPÄHEN, verb. mit dativ.
in den allernachsinnlichsten puncten der theologie. Felsen- 1) spähend folgen , zu erspähen suchen , diligentius aliquem
burg 2, 75. observare Stieler 2065:
:
..dem, waH wahrbaflig \nt, nachzufipSben. Wieland 2,T79; htaondnt ti» im ßUmtim ipU (Imm ütr
taiiffyiii
babe auch ich in den uft scbuellen UhvrgUiigun deiner em- ipUl): nacbspial ätt n ^ mtfid, talmtaämm, rxoiii«« .SrttLt«
pHndungen den urHachen nacbgespaht, die mir ibr steigen 2088; ein nacktpial fsbao, aaHUiaa, äa kU*»frn iiuä kuttr
und faHen eiklUren könnten. ThOhmel {ifav) 4,73; spflb du dem haupItpieU folgen lauen oder äina »tidrrkwln ; «aUtaa
ihrer {der $prache) würze! nicht nach, denn wer wollte in ihm also und seinem brustbild . . krteie «af ; tofflea na
solcberlci staube umsonst wühlen. Klupstocs 13, 150. ttatt nacbspiel um das letzte wi« bachaala« kafWB. B. L W*aaaa
des datii's ein abhängiger tati: Voltaire 18 ntuär.; «cb, ani m «rar waMar
wt^nn Ich die dichter lose, ho hOl Ich mich welvllrh und klQglich. ein nacbspiel . . damals auf dem ilnilirhaa
iiucluutt|)Shen. ob iitol« treu vi« KchÜRben und liuld gegeben wurde. GOTHKlt, 185; die fadea,
ihrer hohciTscherln sind, der tchönhell. b,&U7 Hrmpe'. in unsern ebinabligen oachspieleo. Watt**»
NACnSPÄHER, m. einer der nachspdht Stieler 706i. heiteres nacbspiel des so lusttgeD eselrenoens. J. Pmi wtt-
NACIISI'AHEUIN, indagalrix, ipeculatrix Stiki.er. uhule 3,120; übertragen, geg*n$at» tu vurreJe: na^ arit Ac-
f.
NACHSPAHUNG, f.: sorgfilltige nacbspUbung, curio$a et sem übergange . . . mag denn der loa 4ea eraeHaHiera ar»>
crebra animadversio heimliche ; nacbspübung, obsiidium, specu- logs in den ton des nacbspiels versduaelica, »ota ich «aie
.latut occuUu$ Stielkr. letztern blutter bestimmt«;. LcMinc 7, 456; ««<*
NACHSPANNEN, verb. 1) nachtraglich, nachhelfend ipannen: nachfolgenden begebenheit oder kandlung {alt fttg* ämer »rnkir-
eine saite {die nachgelassen) nachspannen u. s. w. gehenden): dieser procesz wird noch eia aadttpiel
2) gegentatx zu vorspannen: endlich keuchten zwei kinder
wird noch ein duell zum nacbspiel babea; 4aM
daher, davon eines als Zugvieh an einen schicbknrren an- Unglück hatte noch ein nacb»piel vor der •trafkanuner
gestrickt war, und das andere als schiebender fubrmann fahrlässiger tödtung u. s. ».; ick kabe aocb ein beilciae
nachgespannt. J. Paul Hesp. l, 170. nacbspiel zu berichten. Iuermaiüi S,94t.
NACHSPEICHEL, tn.;. nacbspeicbel werden an einigen orten NACHSPIELEN, verb. l) kintnnätk titr
diejenigen genannt, welche hinter eines andern nicken aus- ein nachspul geben Stieler 2088; morgen wir!
spucken und ihn auch wohl noch gar mit denen Worten pfui wird das spiel (t. b. da$ pa$$ionMtfiel im Obtn trft m) mm i
dich verhöhnen. Zedler 23, 246. vgL nuchspucken. holt; beim kartenspiel gegentati z« anspielen.
NACHSPEISE, f. beUarium Diefknb. 71*; menta ueunda 2) einem nachspielen, sein spiel naehakwten,
Stieler 2079. 3) spielend {auf einem instrumente oder agirtni)
NACHSPEISEN, verb. finita eoena raptim comedere Stieler aufs nrae spielen : ich kann wol ein flötenstück auf der
2078. nachspielen, dasz es das nSmIiche stQck bleibt. BCaata
NACHSPICKEN, ««-6. etwas nachschleudern: 176'; ein stück auf der bObne nachspielen «. i. •.; 4tM
spitiiget der
mann wird zornig, entspringt ihm zur thür
sie {die frau) sie das leiden und sterben Christi am holu de«
hinaus, so spickt er ibr das inordmesser nach. Henneberger mit eim stuck brots in der mess »oUoi
preusi. landtafel 83. vergl. nd. spikcr nagel, preusi. spikcr, Fischart bienenk. (1568) 97'; und femer, ta lll €8 Ja fBaifai,
kleiner nagel, spikert eiserne spitie an tintenfassern. Hennig das unser berr in mitten unter den pbÜBa aaa pvlaalera
-2:>8 «nd speichernagel bei Weicand 2, 755.
gestanden sei . . welches unsere pfaffen . . nock llgwke faia
NACHSPICKEN, verb. nachspdhen um etwas abzusehen und nachspielen. 149';
es naehjumachen. Grimmelshausen gebraucht es in der vorrede was dieser hört' und jener sab.
tum Simplic. {Keller) vom unrechtmdszigen nachahmer und nach- das in der grossen weit «Mchsk,
drucker seiner werke das sucht auch ich mit vielen
: sollte sich ein zudäppischer und fremb-
im kleinen nacluuspielea. CCnruta 13> Jiltm.;
des gut begehrender langfinger gleichfalls finden, selbigen
(angekündigten werken) nacbzuspicken und nachzuformen. übertragen: die zerfallnen gestalten nacbspielen (
s. spieken bei Krisch 2, 300, bair. österr. einem etwas abspicken, bilder der Vergangenheit wieder vor die stete tttUen), J. PaaL
abschauen, ablauern. Schm. 2, 658 Fromm. Höfer 3, 158. Leier Titan 2,72; er hatte im Spiegel »ich iwrinul nicket lailll
236. das nähere unter spicken. erblickt (Aatt« das spieftlHld »enur ptim m aa4 aiia<r MWr
NACHSPICKER, m. ; indessen lasset euch diese edition gesehen). 4, 203.
meiner Icbensbescbreibung . . vor andern lieb sein ; dann die NACHSPIELEREI, f.: die mutier vrar ge«ea diese
andern exemplarien, da das wiederspiel belindlich, werde ich Spielerei (masknung). J.Paul Til«« 3,98.
.. nicht vor meine gehurt erkennen, sondern, weil ich athem NACHSPINTISIREN, verb.: narh»pindisiren, tmn»mt
hole, anzufeinden und, wo icbs sehe, aus selben Schar- summa cura studioqwe rtmmri. Snilta ttn
güs indagare,
mützel zu machen, auch dem nachspicker eine copi darvon NACHSPORNEN, *er*. «cnailldal dtr jpwM*
zu übersenden nicht unterlassen. Simplic. vorrede, das ein- uneigentluh, durch «4dMf«a aalrM aaciftlfr« mttktn : ja4a
fache spicker plagiator bei Birlinger schwäb. wtb. 4rtS (vom {der swci empfinänngen) fflr skk rekkl kia, ita awfascike a
j. 1617). dem balbgott nacbzuspomen. Kuaaia S,I44.
NACHSPIEGELN, verb. spiegelnd wiedergeben, nachbilden; NACHSPOTTEN, rer*. l) ciBea BackfrattM, Umkr Aa
eigentlich : spotten, über ihn spöttisek skk iasMm.
mild . . .
3) spiMend, mit versf9Umn§ ntkiftm : *o wtna fraa* um
Oog er {der jftngtiwi) einher auf den lachenden wiesen sollen in Danzig 1807 die Russen den Prcostea aackfcsfol-
nachgespiegeU von silberner Dut. Schillir 1, 107 ; tet haben. Hcco Mlurr«*! (1819) 298; Benjamin ara«tte 3 aul
eine nachgespiegeltc sonne. J. Paul friedenspred. 11 ; u«- um den tisch hinken. 4cr iaaker FhU s usackia il
eigentUck zuspotten, hatte aber üM
4a» kcia gckrackaa; aa
seh ich, was die Deutschen bilden. bei eineminal. HirrrL kbtwtL %tU
hier in Böhmen nachgespiegell. Göthe 3,341 Hempel;
3) sum spotte gemchemdf »Midtl nadkakawa.* Hl i
die . . färbe reicht nicht, den
. . geist nacbzuspiegeln. Schiller nicht in das manienrte ta bllaa Ba4 dit franca
114*; was
Deutschland die alte deutsche zeit nachspiegelt
in zu bestohlen oder schwack aarksaspollea, vrie es leirkl im
und nachthut, ist blos das volk. J. Padl ddmmer. 25; mit nacbahmem geschiebt, so kake irk la aeineai •ortefcaili«
dativ: jetzt in dieser minute musz unter allen Adamsenkeln, gegenden gewählt, die wirfclirk sckoa Am
alcaipd im freaua
welche ein freudiges gesiebt zum himmel aufboben und ihm Stils an sieb tragen. Hacsabt M CMW tl,tH.
VII.
: : ;: ; :
Gleib 1,77;
sprecht mir, junger mann, die worte,
mir mit mund und herzen nach. Herder Cid 4,51. Sophie, spring ihm (dem diener) nach, frag ihn um seinen
numen. Schiller 3,395 (kabale 2,2);
b) wie bei nachbeten mit dem nebenbegriffe des mangels
Aler sie kam mir nachgesprungen einst bei der felsenwand.
eigener prüfung: nachsprechend, aliena subsequens verba.
CuAMlsso (1872) 1,152.
1436";
ß) von thieren: ein mensch kann in die zweite weit hinab-
der selbst nicht bemerkt und nur nachspricht.
Klopstock 1,267; sinken, ohne dasz ein trauerpferd nachspringt, sowie er in
diese einläuft, ohne dasz ein paradegaul vorantrabt. J. Paul
die geistlosnachsprechende menge. Göthe 48, 150; eine nach-
Hesp. 3, 58.
gesprochene Wahrheit verliert schon ihre grazie; ein nach-
gesprochener irrthum erscheint abgeschmackt und lächerlich. y) von dingen:
er (der ball) reicht sie kaum, er springt
54,106^.; mit dativ: was die philosophie anlangt, so wird ihr von der erde nur vergebens nach. Göthe 10,544 Hempel;»
aus Selbstständigkeit keinen philosophen nachgesprochen als sie wollte (lugs entweichen,
solchen, die eben nicht nachsprechen. J.Paul Vorschule 3,118; die Spindel sprang ihr nach, ühland (1879) 2,243;
einem nachsprechen, einem urtheil nachsprechen: ich habe da er langsam mit nachspringenden schatten durch die lor-
diesem urtheil nachgesprochen. Gutzkow ritter v. g. 5, 122 berbäume ging. J. Paul Titan 1, 27.
einem ein urtheil w. s. w. nachsprechen. 2) transitiv, springend nachahmen, nachmachen : einem einen
c) mit accusativ der person, die worte eines andern anführen, Sprung u. dgl. nachspringen ; auswärtige tanze nachspringen.
citiren: denn Zach. Schäffer, den Rrucker treulicher hätte J. Paul dämmer. 41.
nachsprechen sollen, sagt blosz «. s. w. Lessing 9, 75. NACHSPRITZEN, verb. hinterher spritzen: einem wasser
3) wie nachreden 3, 6 nachspritzen.
wer alles vermeint zu rechen, NACHSPROSSEN, verb. wie nachsprieszen.
was ihm die leut böses nachsprechen. NACHSPROSZ, m. nachkomme: nachsprosz, nepos Stieler
Rollenhagen froschm. 1,2,6,118.
2098.
4) sprechend nachholen, von einem andern noch nicht gespro- NACHSPRÖSZLING, m. dasselbe; übertragen: die landes-
chenes für ihn (dativ) sprechen : der kranke herr Wernher zeigt hoheit, der nachspröszling des feudalismus. Immermann 12, 325.
seiner Schwiegertochter an, dasz er die ihm in der beichte aufer-
NACHSPRÜCH, m. das nachsprechen und nachgesprochene:
legte und ersucht sie, dasz sie im
busze nit auszbetten künde, aus diesem nachspruch (wenn der kranke Joh. 3, 16 /also hat
fall seines ime solche busz (die er ir hiemit
baldigen todes
gott die weit geliebt etc.' nachspricht) kan ein christ also
benent) nach seinem absterben nachsprechen wellte, solchs schlieszen: hat gott die weit geliebt, so hat er auch mich
hat sie ime . getreulichen nachzubetten versprochen. Zimmer,
.
geliebt etc. Schuppius 442.
chron. 1, 446, 9. NACHSPRÜHEN, verb. sprühend folgen:
5) mhd. nach sprechen, nach einem andern sprechen, ihm und dem schwarzen rauch der schmach
entgegnen, antworten sprüht der räche flamme nach. Lenau (1880) 1,61.
dem ungemuoten recken sprach diu eine nach. NACHSPRUNG, m. imitatio saltus, sequela in saltando Stie-
Nibel. 1485,1;
ler 2106.
er sprach ir trüreclichen nach. Part. 536,3;
NACHSPUCKEN, verb. hinter einem, ihm pfui nachrufend
unwertlich er im nach sprach
'inä gouch! waj sol diz sin?' Tristan 13414. ausspucken, nachspeichel Just (der mit dem fusze stampft
vgl. :
reder und nachsprecher. S. Brant bei Steinhöwel 113. schon früher hatte ich die ehre erlebt, dasz geistreich nach-
NACHSPRECHEREI, f.: zu dieser nachsprecherei des vor- spürende männer meine gedichte zu entwickeln sich bestreb-
gesungenen gehört am stärksten das böse loben und nennen ten. Göthe 45, 316.
kindlicher einfalt vor kindern. J. Paul bücherschau 1, 154. b) mit persönlichem dativ : polizei kam . . dem thäter einer
NACHSPRENGEN, verb. 1) nachspringen machen, lassen: übelthat nachzuspüren. Schiller 15*, 269; die marquisin liesz
ein pferd, einen hund nachsprengen; durch einige bediente diesen Weibspersonen nachspüren. 3,542;
es trat einJägersmann herfür weidmännisch: die Jäger oder die hunde spüren einem wilde
mit nachgesprengten hunden. Lknau (1880) 1,5. nach; dem wild nachspüren, vestigare feras Aler 1446';
die aichhörnlein lofTen
2) scheinbar intransitiv (mit ausgelassenem object pferd), in
auf den paumen, der icli keim kund
gröszter eile nachreiten: der reitknecht, der naclisprengte. nach-spüren, weil ich het kein hund.
Göthe 18, 215; H. Sachs 4,286,8 K.
c) mit sachlichem oder abstractem dativ:
wo der dichteste schwärm hintummelte, sprengte Patroklos
nach mit tönendem ruf. Voss //. 16,378. es ist so reizend, seinem pfad
in wüsten, die kein fusz betrat,
3) tropfenweise hinterher sprengen, nachspritzen. mit einem freunde nachzuspüren. Gotter 1,8;
; ; ; :
örtlichen oder zeitlichen nähe, lundchst als adverb, das aber einen
vorig.
dativ neben sich haben kann und in diesem falle als prdposition
b) in bezug auf die zukunfl, in näektter tiU^ nitkOnu,
aufgefaszt wird {zuerst von Stkikbach und Hederich), ahd.
nächst
iiAhöst nAhist, mhd. niihest naihest, nähste ntehste, contrahirt
wann graues haar dir wichst, sprich bau winl dlaaaa aala.
:
nAst niest, md. nAhst n^hst, nAst n6st, nd. naast. nhd. be- das auf dem kirchhof nechst der lod wird tammlaa ala.
gegnet im 10. und 17. jalirh. noch vereinzelt nehest neben der LocAC 1.4.« Eilmtri
dann durchdringenden contrahirten form nächst (nechst, negst), rorstin, wann nechst «uram blld anra acMabeli rillla wa>l.
leortn das alte h zu ch verstärkt worden ist {wie überhaupt vor l.i.44;
8 und t), um die hörbarkeit desselben durch die sehrift anxu- eine nSchst zu erwartende person. GOt«i at^ IM; ilfllil,
deuten und es vom dehnungs-h zu unterscheiden, ich bleibe dabei, ist alles in Flandern so fimlai. M^W; a.
I. adverb. nftcbstfolgend, nSchstkominend, nlcbstkünftig.
1) rdutn/i(A, ganz nahe, zunächst: nächst folgen, proxime H. prdposition mit dativ, der schon ahd. uaek dem aditrh
sequi. Aler 143S*; stehen kann: ter nAh6st temo dAmen atit. M. Cah[ua M
bau ruhig dir aus kleinem deine weit, Graff 2, 1003; md. (Eberkano t. Erf. 3X73) «all m»d. tU fi*-
well stillen elemeiiten nur, die nächst position gebraudit SciiiLLER-LOaaKR 3, I6O1.
zusammen treten, jedes ganz' entwichst.
IlücKiRT gct.ged. 1,233; 1) rdumlicA, in unmi/Mbarer ii4A« M, mniHui: Becb*t itm
mit nar/i/'o/(;fnden prdpostd'onen an, bei, um: in der landschaft, Wasser nechst der strasze, juxta ßwmt» pnf* •<• Sniuui
.. nechst am todlen meere gelegen. Schuppids 98 ; er wohnet 1318; das gasthaus, welches sie nicitft 4eai tfpal dkr Jm*
nechst an mir. Stieler 1318; erbaiieten. Heilmann Thueyd.Wi; an 4er haiüiwH»,
des Kaisers günstling, niobst an thron und stufen. der brücke. Schiller 14,281 {Teil 1,2);
GöTUB 4,59 ich stand . . nichst den stufen
doch in ailerschönster richtung des kaiserstuhls an seinem krAnOBfatac.
nftrhst nn Jena. 47,263; TaOaaaL (T« •) :.«:
nfichst an diesem steht ein anderer. Schiller 102*;
mit persönlichem dativ : nScbst dem kOnige sitzen, j
damit werden sie einen stui im hinimel nechst bei dem könig sedere Steinbach 2,106;
David einnehmen. Sciiuppius 34 nrgst bei Pfullendurf. Dt^R- ;
er sich selber den KbAngakUdaiaa
nächst ihr stellt'
sTER 160; die nebest umb den brandt stehende hAuser. \o«a 04. l.tML
2) in beiv^ auf rang und ordmuttg, «aaiilldler Mck« mä
Olbarius pers. reisebeschr. 3, 1
n&chst um
ihn her . . .
ausnähme von, ausser: nSchst gott, setumdmm devm $Ticm
ein streitendes gestaltenheer. Schiller 23*.
1318; nächst gott bist du mein grösxter belfer. SrEiaaMi
s. nftchstbelegen, nächütvorhandcn. 2, 106; nichst dir hab ich keinen besaem freooi ab ika.
2) auf rang und Ordnung: du bist der fürnehmsle,
in bezug Albr 1436';
n.'ichst darauf komm ich. Aler 1437* ; der nächst beste s. r. a. negst gott, negst einem fM«a wn
der nächste (der erste) und der beste: sie begehren von ist mein rreihelt mein h6 c kai aa OL
nechst dem besten ihren zoll. Schdppius 696. RoLLMaAanT^vM'^- II.l.t>sn:
3) zeitlich, a) in bezug auf die Vergangenheit, ganz vor kunem, und hat mich nechst andern vennlasaangen aaf dies« g».
jüngst, zuletzt, nuperrime Diefenb. 386*: danken bracht ein discur«. Saitjppro» so«; nickrt d»
ahd. thAr sfthun sie nan nihist (:ulelU). Otfr. V, 17,40; müsse sie vor allen dingen überaus schön sein. ptüLi
mhd. duo wir iiAliest hie rouflen. HjeNW yeittsis 66,11; fisch, vorrede; man lieset nicht» begieriger, als was M •,
At ich s' nährst sach. TrUlan 3959; nächst wenigen, lesen zu können ^obl. LisaiMI^ST:
do ich nähste von iu reit. LicHTEKSTEin 26,21; und nichst dem leben was erflehat d« Art 6«fm f.9tt.
nhd. als ir uns verschriben habt von der geschieht wegen, NACHSTAAR, m. ein nath dem st t ihä t tfi — m
die ir und ander nebst auf der vesten bei uns begangen kofitbtutr. G. J. Beer hti Ccmpe.
habt, slddtechron. 1, 440, 20 {v. j. 1420) ; als ich nebest bei euch NACHSTACHEL, m. trie legestachel AmuM.
war. Li'THER 5, 461*; itzt nehe-it am vergangen pllntitag. 6,533*; NACHSTAMM, m. narkkommensHuft : deri
wie nechst ton euch horrn zugelassen worden. 6,109*; euer grerhien wird ausgerol endlich. Mcuaaca ftalmtm f f,
Schriften, niirhst an mich gethan um eines prädicanten willen. NACHSTAMMELN, terb. l) imlrmuä^ mä rfall*, uaek der
briefe 2, IS3; es thun ihm noch die äugen wehe, wie er nechst weise eines andern stammeln^ nmrm tiammtimd »miktkm*m ; •»-
auch klaget, buch d. liebe 210,4; eigentück auek vom seitkner und maier; bier wollt ick Mck-
ichhab auch negst ein brief empfangen. H.Sacbs 3,3,46*; stammeln der natur. mit meinem griffel aufs lock biolrafea,
und wie vil m.ius ir kalt nftchst fing. Fiscbart ftökk. 1257; soviel gott auffassen<knifl meinen oervea venraaL FIlMBIc
wie nechst mir widerfuhr. Opitz /{«(im 72; LKR 1,367. Tfl. nachgelalle.
; ; : 1
;;
;
B. nachstammelte. Spies bei Campe. tragen, des du rechtlich vertragen sein will, ebenda; warumb
NACHSTAMPEN, verb. fest auftretend nachgehen: (der storch) schlehestu deinen nehesten? 2Mos. 2, 13; vergib deinem nehe-
hat so damit er seiner speise wacker nach-
lange beine, sten, was er dir zu leide gethan hat. Sir. 28, 2 du solt deinen ;
stampen könne. Prätoriüs storchs u. schwalben winterqu. 208. nehesten lieben. Matth. 5, 43 {goth. frijos nehvundjan thei-
NACHSTAND, m. 1) das zurückbleiben, zurückstehen: wie- nana) ; ich . . wil deine weiber nemen für deinen äugen und
wohl wir hierin immer hinter Korinth . . zurückbleiben wer- wil sie deinem nehesten geben. 2 Sam. 12, 11 auch ein Türk ;
den, meine mitbürger scheinen diesen nachstand ohne eifer- ist mein nächster, wenn er meiner bedarf. Stieler 1319;
sucht anzusehen. Wieland 35, 252.
(hast du) dem nächsten guts gethan, in tugend dich geübt?
2) das zurückgebliebene, der rückstand, das versäumte : nach- RoHPLER 88;
standt von Zinsen. Lennep lands. 2, 77 (v. j. 1573). Haltaüs dem nechsten nütze sein, den höchsten recht verehren,
1395 (v. j. 1715). kan geben dorte heil und hier den segen mehren.
LoGAU 1,4,87 Eitner;
3) schaden, nachtheil Haltaüs mit belegen aus dem 17. jh.
nachstendiger zins Len- unsrer hertzen hartes feld sol sich öffnen zu der frucht,
NACHSTÄNDIG, adj. rückständig:
die der höchste von uns heischt und der nechste bei uns
nep lands. 2, 43, 60 (v. j. 1600. 1608). Haltaus 1395 mit belegen sucht. 2, 10, 34
aus dem 15. und 16. jahrh. wilstu für die weit erweisen deines glaubens meisterstücke,
NACHSTARREN, verb. mit starren äugen nachblicken: halb ei, so sih, dasz deine liebe für den nechsten deutlich blicke.
3, 4, 37
entseelt starrten ihm {dem abreisenden bruder) die hinterblei-
wann man seinen nechsten hasset, wirft man Christo gleich-
benden nach. Schiller 2,390; sam für,
und (sie) starrten straszenauf dem zuge nach. dasz er den so wehrt geschätzet, den so wenig achten wir.
Chamisso (1872) 2, 33 3, 4, 6
NÄCHSTE, m. der substantivisch gebrauchte Superlativ des der nächste stöszt den nächsten tückisch nieder
und tückisch wird auch er besiegt. Göthe 11,320;
adj. nah gramm. 3, 564 anm. 4, 256. ahd. nähisto, proximus pro-
bei seines nächsten weih zu liegen. Wieland Ofceron 6,37.
pinquus (Stejnmeyer-Sievers 1, 14, 18. 64, 21. 266, 20) zunächst
vom bürgerlichen nachbar, sodann im biblischen sinne vom mit- NÄCHSTE , f. bei Luther die neheste als femininum zu der
menschen, mhd. nseheste nsehste naste, im 16. und 17. jahrh. neheste: der könig gebe ir königreich irer nehesten {einer
noch der näheste neheste (regelmäszig bä Luther), nähste andern), die besser ist denn sie. Esth. l, 19. vgl. nächstin.
nehste neben der dann durchdringenden form der nächste NACHSTECHEN, mit dem grabstichel nach-
verb. 1) transitiv,
(nechste negste), mit starker flexion mein nächster u. s. w., bilden: etwas in kupfer nachstechen. Stieler 2155; ein bild,
ausnahmsweise auch der nächster Stieler 1319. Brocres 9, 531 einen Stempel «. dgl. nachstechen ja es wurden in wirk- :
Überschrift, s. gramm. 4, 544. Kehrein 3 § 150. vgl. auch den licher falschmünzerei die Stempel fremder münzen nachge-
Superlativ unter nah. stochen. Freytag bilder (1867) 3, 160.
1) der in nächster nähe sich befindet. 2) intransitiv, a) hintennach stechen, einen stich erwidern,
a) dernebenan wohnt oder angrenzt, der nachbar: verflucht ictum excipiendo punctim petere. Stieler; nochmals stechen, in
sei, wer seines nehesten grenze ergert. 5Mos. 27, 17; so sage etwas vorgestochenes stechen.
nu für dem volk, das ein iglicher von seinem nehesten .. b) im kartenspiel nach einem andern stechen, die karte eines
silbern und gülden gefesz fordere. 2 Mos. 11,2; rechtssprichwort vorstechenden überstechen.
der nächste über dem graben der nimmt den näherkauf, der c) schnell nachfolgen, nachjagen, fugientem equo insequi Stie-
nächste nachbar hat {in ermangelung von blutsverwandten und ler.
freunden) den vorkauf eines liegenden gutes. Wander 3, 842. d) bergmännisch, wie nachfahren: sich {von grubenbeamten)
b) der nebenan steht, sitzt: ich sagte darauf halb laut, so an die arbeitspunkte begeben, um die bergleute bei der arbeit zu
dasz es nur meine nächsten {gleich darauf auch ein nah- controliren. Veith 350.
sitzender) vernehmen konnten. Göthe 31, 175. NACHSTECHER, m. einer der nachsticht.
2) der nächstfolgende im Verwandtschaftsgrade: der nächste NACHSTECHUNG, f. das nachstechen, imitatio coelatoris Stie-
nimmt das erbe, der nächste nimmt das gut. Wander 3, 842. ler 2156.
Hillebrand recA(sspricft«;öri«r 145; im plural überhaupt die näch- NACHSTECKEN, verb. hintennach {nachhelfend oder ergän-
sten verwandten, freunde oder vertrauten : meine nehesten haben zend) stecken.
sich entzogen und meine freunde haben mein vergessen. Hiob NACHSTEHEN, verb. l) nach, hinter einem oder etwas stehen,
19,14; einen armen hassen auch seine nehesten. spr. Sal. folgen den nachstehenden blickt er {der tapfere) vom hohen
:
könig) uns seine diener, seine nächsten sendet, die ohne nachsteht «. s. w. ; das particip nachstehend oft wie vorstehend,
kenntnis des landes . schalten und walten. 8, 263
. folgend, obig, erwähnt u. dgl. wie ein demonstratives pronomen
vielleicht wirst du erkennen, welche liebe gebraucht: mhd. an deme nach standen maere. passional 270, K.;
dich überall umgab, und welchen werth nhd. so will ich nachstehenden brief einrücken. Rabener
die treue wahrer freunde hat, und wie
die weite weit die nächsten nicht ersetzt. 3,36; nachstehende vier briefe. 92 (in nachfolgenden zween
9,203 (Tusso 3,2). briefen. 210) nachstehendes abenteuer. Göthe 30, 216.
;
: ; : . .
2) der Ordnung, dem ränge, dem wertht nach hinler einem NACilSTEir.RR m. eimtr der ,
oder etwa» {dattv) itthen, lurüelutehen vor, nathgeteltt werden, ubrnnauDer atebrn dant« tat
glaubt, die 4m
m
I
potlponi, egtremum loeum oteupare Stiki.^r 2l'iu; er iiiiikz iiacli- «rn der atiiallnier , uiu fc er Ht» n
•teben, posiponittir, alü praeferunlur Kriich 7, 327*. schauen ; indrsi er »elbcr m im MM* «MM
a) von pertonen: aU ob die lüclitrr in lulcben f&llen iiiciit seines narhttetgrra alt
iinmer den fumilienverhttltnifiien nachstunden. Gottbm 3,8; befiel, und •<> alle «uf und ab. J. PacL /lifl^ t, Wk
Ibr ich6iien und Ihr r«ich«u
der ttldta ttebel weit dem tuten mtdcben nach.
NACIISTKLLK.N , m». I) trtmntu, pmlf w timUM SUi:
daher musz man in gieicbnisi das gffMIfi «ww wi4 4m
m
GLRta 3,&9;
körperliche nacbalellen. J. Paul vmukmU^tl; 4i» tAf ii,k.
mit näherer hettimmung: an idrrngrhnlt und an tiefe drs den uiger der uhr) nacbalellen, »mrUekteim; mtUmimmktk
geistcH Ntvht Kleiül diesem ditbtcT (Ihl'er) um viele* nach. wie nacbricbten 2. Jacoimoii 3, 117*. Ktaati» li«.
Schiller tu, 47u. 3) reflexiv, ikk muh oder hinter etm*$ tIeUem; äA Mdk
b) von tacken und abitraden: tinn» riekten, «k «r litk Uellen, ihm »»rkakmt»: m hll
vuii der wuiinlgen »du« bciauberl dieMS und Jenes nach genucbct, er bat eiek Ar ttoe
helfit der gott des gebirga nachstehn der guliurre daa feldrobr.
Voa* Otiä im i
son Miifegeben, er bat sieb und ao air oadi w
SiMfffe. I,a8ljr.;
die tUrtlichkcit sollder freundschaft einige augenblicke nacb-
mkd. doch bAl er ticb bi« bald*
steben. Gellert bei Adelung. geatallet nAcli dem b«««alu ikt^eäm Ukmmmelt» mt-
S) oberd. rückttändig sein: nachstehende Zinsen, geider, 9#MMaM«). KeMU» tnt. kria§ MM.
reste. Adklung. t. Uiichstiind i. 8) intransitiv {doch nur uheinhar, weil im tijtä fall«, Mil
4) gerichtet sein oderausgehen auf, wornach verlangen, trach- und dgl. terschteiegen ist), sunäehtt
ten, streben, und noch vereinielt bis int 18. jh.
jagen; vihd. der die fallen, schlingen, netu natk et*
hinein mit präpositionaler fügung stAn nAch Lexer 2, 113& {vgL steUt, todann übertragen: nacktraehten, su «ndtim mukn im
nacbstelten) guter oder feindlicher absieht; mkd. stellen nich Mir wvit frift
nAch lobe «luont sin gemQete. Walthir 107, 9&; sitionaler fügung, die auch heule iwini der adwtrbMett fmUamnt,
sin gir stuonl nAch mlnne aber noch den persönlichen dativ erfordert: er stellt IMI W
unt nAch pris« gewinne. Part. 736, 1 leben nach oder er stellt mir nacb dem leben; aM. 4m
der nftch gewalt hie ze Augspurg stAn wolt. tlddtechron. 4, 129, 24 stellet nAch zergancMchen dingen. GitUHAeu fftd. % B;
(f. ).1340) mau sagt der kaiser stt nAch Villuch und dem
;
nAcb (ren stellen, mystiker 1,312,28;
lande Kernten. Janssen reichscorresp. 2,181 (».;". 1461); nach nhd, und die uns tlelleo nacb onaen welken.
Ante. i|k «8,31. 718. U;
geschenke stehn Opitz 1,173; nach dem regiment stehen,
ein armer pfalT italt. .
ambire imperium Aler 182i'. daneben seit dem 16. jahrh. die nacb einer guten reichen pfarr. WicxEAanllv. 88,8;
adverbiale fügung mit dativ: Israel aber hat dem gesetz der noch thut man nach dem leben «teilen.
gerechligkcit nachgestanden (yr. Sicüxiov, goth. luistjands). B.WALaia Es. 4.«,M:
Rom. die stunden auf einem barg ihrer nahrung nach. nacb eerenAmpteren stellen. MAALEt 2w' nacb rat , nack ;
9, 31 ;
buch d. liebe 179,3; ercn, nach gunst, nacb freibeit stellen. Auia 1437^; er »tei-
zu berauben. let ihm nach leib und leben, ebenda, vgl nachsteben.
dem golde nachzustehn und tempel
IIackdorn 1,56. A. mit dem nebenbegriff des feindlichen, luttgeu vder kei m
femer in tchddlicher absieht nachtrachten, auflauern, nachstellen Uehen: eine falle oder schlinge Uffen, ein nets «Idif* diam «
nAch dinera übe slönt. erlötung 430Ü; zu fangen, dann überhaupt listig su erreichen, am fimftm, im
mhd. dag sie
seinen besitz, in seine gewaU tu kekmmmum oder su Udleu luein,
nocA bei Ai.kr 1825* einem nach leib und leben stehn:
feindlich nachtrachten, au/Iaaera, Mtf^teu.
die falsche wollust stund mir nach
und wolle mich bestricken. a) mit dem
dativ eines lekenden wesems.
Cur. Knittkl poat. tamtnfrichie 62; a) wild nachstellen. Krämer 2,181'; kein wild, dem
dem
indem er iilso bei .«ich dachte, er nacbstalt, mocbt im entgehen. Carbon seUumfeak. 81*;
so fleng er oino niau.s im gehn, der ha* sprach . . .
die ihn auf den gedankcn brachte, burger bawer und edelleul.
den niAusen dennoch nachzustehn. die alle uns nacb slellrn beut
LicHTwia fab. 2, no. 11. mit lauschen, plrrtcben und waidwerk.
II. SAcas 8.188.SS E.
NACHSTEHICHT, adj. residuus, reliquus Stieler 2130.
NACHSTEIGEN, verb. 1) intransitiv, steigend folgen, scan- ß) eim tnigenlicb nachstellen, roUerarr nuidias aJkm MaAtaa
dendo sequi Stieler 2136. 299*; einem nachstellen umbzebringen oder ic tOden, fna«-
a) eigentlich: rere aiiquem ad necem. ebenda; wer einen sckicft daa er
(ich) steig auch nlt gern hoch; stirbt, der sol des tods sterben, bat er im aber iMM wmk-
wens gelust, der steug mir nach. gestellet . . so wil ich dir einen ort bestimme«, da hia «r
Zimmer, chron, 4,331,21;
fliehen sol. 2Jtfm. 2t, 13: denn mein son bat matoca kMdt
wie du der sonne nachsteigst und sie, wenn du ihren unter- wider mich auferwerkel, das er mir nacbslelleC 1 Saat. 9,8;
giing aus einem thale gesehen, noch einmal auf einem berge wie lange stellet ir alle einem nacb, das ir ia «rwirfrtt
sinken siehst. J. Paul Hesp. 3, 42. ps. 62,4; Herodias aber stellet im nacb (fr- dw«X«r <wr^,
h) uneigentlich, in die höhe nachfolgen: gotk. naiv imma, mar Um ffHiWf, #rWil* ikm) and wolt ia
da trocknete die thr&ne, freier blick tOdten. Jfarc. 6, 19;
der blnterlasxnon stieg dem neuen gott
in des olrmps verklärte räume n.ich. wann mir hat oachg«««llet laafal
GdTHt 9,3-20 (not. lackier 3,4); mein feind, der mich »ekler hei arae b l icb—
B. Sacaa 1.443,18 <••'
der frohen theilnahine an diesem herrlichen Schauspiele stiegen viel unrau dir naclutellta tkut,
verstohlene wünsche .. nach, die sich so hoch nie gewagt als dieb, mörder •,*.». 3,3&.I8:
hatten. ThCiiiiel (1S39) 6,179; nachstreben, zu erreichen oder (man argwöhnte) dasz er ein strosreuber, derbalbe« man m
gleichzukommen suchen: nachstalt. F. Platter 221 B. ; er bell aber za de« kcfTB .
fftrsiln. euer lob lu schreiben, musx ich einmal stille schweigen;
ein sollichen baimlicben neid und baaz, da« er iat...
»•
so ich dem gleich nach stets steige, desto mehr ist uoch tu steigen.
LocAU 3. luyiibe 122 EUner; er kout, nacbstallU Zmmer. dkren. 1,118,8;
taukerer aad gaemea.
wann unternimmt, die lugen-
sie {die feder des gelehrten) sich 6am» I.«;
die einem treuen paar« aaebgMielll.
den zu loben, so wird sie dieselben auch solcher maszen er-
heben, dasz diejenigen, so solches lesen, sich, von solchem
ich habe dir nichi aaekfaeieUt.
lagaafaa.
^ ..
«8«a
..
n. .4:
. ^
kUt du doch »elkst iaa gara
lob gereitzt, bemühen, damit sie denen, die ihnen also leben- und jeder reiz, der tkm aaekauOead slat aaafcM jt.
dig fürgemahlet, ebeniniiszig nachsteigen und gleich kommen 08ar— II. M: Wia—
mi^gen. Hutschkt PatAm. 5; die uns künftig ang;tffen und uns sein ibm ewig nacbstel lender (Aa mrfiltimdtt) argw«»ka.
vergeblich nachsteigen. J. Paol jubeisen. 83.
unter dem nebel eines dünnen flors seinen äugen nachstellten. ohne ausnähme gerühmt. Göthe 38, 234; die liebe erfüllet
das gesetz und wer kann diese liebe von der nächstenliebe
Wieland 12,187; der einbildungskraft nachstellen. 35,227.
neben stellen nach hiesz es mhd. auch stellen üf (si stal-
c)
absondern? Lenz 2,265; er ist ein armer landfahrer, den
ten ftf des Schafes lip Boner 7, 25), woraus in älterer spräche
andere schlugen, welche an nächstenliebe und gnade weit
die construcHon erwachsen ist auf etwas oder einem auf etwas
ärmer waren als er. Freytag ahnen 3, 95;
das er in künsten wiird me hoch. sprechend. Göthe 60,307; nechstens, proxime Stieler 1349,
S. Brant narrensch. 66,145; auch von der nächstvergangenen zeit: nächstens etwas gesagt,
sich bewerben um: so ein vatter sein tocliter nit hat ausz- briefe bekommen haben, nuperrime aliquid dixisse, proxime
zusteuren und ihr niemandt nachstelt. S. Frank weltb. 194'. litteras accepisse. Hkderich 1673.
b) mit sachlichem oder abstractem dativ. NÄCHSTER, w»., s. nächste.
«) nachgehn, nachspüren, nachforschen: NACHSTERBEN, im sterben folgen Schottel
verb. sterbend,
ich geh, um jedem schritt aufmerksam nachzustellen. 640'. Stieler 2171. J.Paul 48,303 Hempel;
J. E. Schlegel 1,259.
wie er vielmehr verlangt dem todten nachzusterben.
ß) wornach verlangen, trachten, streben, jagen, zu erwerben Hoffmannswaldau 95.
suchen: den eerenämpteren nit mer nachstellen sunder faren NACHSTERBEN, n.; wie klagen nicht die Griechen über
lassen; des Cesaris gunst nachstellen, das ist, sein gunst den alles erreichenden schatten des todes und über das ewige
underston zu erlangen, rum nachstellen, lob suchen. Maaler nachsterben im Orkus. J. Paul Vorschule 1, 103.
299' f.; dem guten, dem frieden, der Wahrheit nachstellen. NACHSTEUER, f. 1) nachträgliche Steuer von bereits einmal
Stjeler 2148; versteuertem, nachschusz zu einer Steuer. J. Paul 48, 74 Hempel.
wer hohen dingen stellet noch, 2) abschosz, abzugsgeld Schottel 640'. Stieler 1549. 1789.
der mösz die schantz auch wogen hoch.
S. Braist narrensch. 24,21; 2153. 2639. Haltaus 1395. Oberlin 1101. Zedler 1, 182 f. : nach-
ich und alle jungen gesellen steuer im abschaiden entrichten. Nürnberger polizeiord. 26;
sollen nun den eren nachstellen. wen ain burger von der stat farn oder ziehen wolt, dasz er
Weller dichtungen den 16. jahrh. 29 dann drei nachsteur soll geben. B. Zink 15, 19. 26; die grosze,
da war einer von denselben gesellen,
die nachsteur. 73,9.15; (die handwerker von Roten-
klaine
der thet der kunst fleiszig nachstellen.
B. Waldis Es. 4,72,8; burg verlangen) ain ermilterung der unerleidlichen nachsteur.
der ehest bruder . . . Baümann quellen 2, 119; zu ainer leichterung von hundert
war heuslich, stellt der narung nach. 3,94,12; guldin ain halben guldin (steuer) zu geben und mit der nach-
der gute schriftsteiler sieht sich immer unter der Vollkom- steur hinaus zu ziehen, von 20 fl. ain guldin. 122.
menheit, der er nachgestellt hat. Wieland Horazens episteln NACHSTEUERN, verb. l) eine nachsteuer geben: nach-
(1801) 1,324. steuren, supplere pensiones Stieler 2152.
NACHSTELLEN, n. captatio Maaler 299*; insidiae Stein- 2) nachhelfen Adelung.
bach 2, 665. 3) mit hilfe des Steuerruders nachschiffen, nd. naastuuren, (zu
NACHSTELLER, n». einer der nachstellt. schiffe) nachsenden. Kramer 1, 213'.
1) zu nachstellen 3,4: nachsteller, venator, auceps Aler NÄCHSTFOLGEND, part. und adj. insequens Aler 1438*.
1437'; insidiator, indagator. ebenda; custos, speculator, insidiator Göthe 31, 116 (s. lebenskerze 3); nur die nächstfolgende Wir-
Stieler 2148; die nachsteller liegen im verborgen. Oleariüs kung gehört der nächstvorhergegangenen Ursache. Schiller
persian. rosenth. 1,18; der die freunde von den nachstellern 4, 297.
nicht zu unterscheiden weis. Bütschky Pathm. 879; an der NÄCHSTGELEGEN, part. und adj. wie nächstbelegen. Aler
Stadt landen Telemachos genossen, und darauf seine nach- 1438*.
steller, die ihn in Ithaka zu ermorden beschlieszen. Voss Od. NÄCHSTGELEGENHEIT, f. : empfingen wegen der nächst-
in der inhaltsübersicht des 16. gesangs. gelegenheit die heil, taufe in der kirche. Felsenburg 2, 466.
2) zu nachstellen 3, B: consectator, captator Maaler 299*. NÄCHSTHIER, adv., nebenhier und nechsthier, hie proxime,
NACHSTELLERIN, /".
insidiatrix Aler; Maaler.
consectatrix in vicinia Stieler 836.
NACHSTELLERISCH, adj. insidiosus, dolosus Stieler 2148. NÄCHSTHIN, adv. proxime: das schreiben, das ich nächst-
NACHSTELLIG, adj. l) was hinterwärts eine stelle hat, zu- hin von dir empfangen habe. Aler 1437'; nächsthin datirter
rückgestellt ist. brief. Hederich 1673;
a) zurückbleibend, zurückgeblieben: umb welches willen im
wir haben ja gewis in etlich bösen jaren,
gott seine nachstellige unreinigkeit nicht rechnen wil. Luther nächsthin doch sonderlich, es in der that erfahren,
1, 185'. wie gottes wundermacht uns guten thails geschüzt.
6) rückständig: nachstellige pachte, renten. Haltads 1395
ROMPLER 31.
sidiae, machinae Stieler 2148. Zedler 23,246^.; heimliche nachstich, zu stände gekommen. J. Paul biogr. belustigungen
nachstellungen von mächtiger band haben sie . . gezwungen, 1,35; er hatte mich lieb und kopierte oft meine exhibita,
in Venedig schütz zu suchen. Schiller 4, 347 und oft mein betragen ich war freilich selber nur die lange
:
wo
das wild am gestade tangente seiner zirkel, und er also eine kurze kotangente
durch nachstellung und lauf du umhertriebst. Voss An. 7, 478. ich der gipsabdruck, er mein nachstich. 1, 126.
: ;
jetzo nach. J. Paul Levana vorr. XII. erbarmen. Schiller 2,152 (rda^er 4,41.
a) transitiv, ein musikinstrument nocAmaii, nachbessernd stim- NACIISTKAHLE.N, verb. l) iniransttn, kinteunaek Mlnkk%
men. einen strahl zurücklassen.
transitiv, strahlend nachbilden: weil ein bofmana ood
NACHSTIN , f. wie nächste f. : so sage nu für dem Tolk, 2)
das . . eine igiiche von irer nehcstin (nachbarin) silbern und ein deinant auszer der blrte noch reioe farbeakMigfccU kakc«
gülden gefesz fordere. 2 A/05. 11, 2. müssen, um fremde färben treuer nacJunalrahl««. J. fMt
NACHSTKOMMENI), unsichtb. löge 1, 1Q9.
pari, und adj. wie nächstkünftig: wir
haben zugleich gefunden, dasz . ihm {dem menschen) auf eine
.
NACHSTKAL'CHELN, verb. strauchelnd folgen: weoa mam
erst zu erreichende Vollkommenheit eben so wenig ein ge- keine andere als Homers bahn fliegen will, Ul rinea ier
nusz voraus zugetheilt werden könne . als dasz ein tnisz- allerersten hanptgesetze, dem alten alles tucluotkaa «ad
.
griffauf dem klavier erst in das nilchstkommende spiel seinen sogar ihm nachzustraucbeln. BDbcir 183*.
misziaut einmischen kann. Schiller 4, 306. NACHSTKEBEM, verb. streben nadtsukommen , $m enekkeu
NACHSTKCNFTK;, adj. proxime sequens Alir 1437', futu- Stielbr 2102.
rus Heokrich 1873: das will sie euch redlich wiedergeben 1) mit persönlichem dativ: aber sie entschlQpflc ihn wie
nach der dresche, so nUchstkunftig. Luther br. 5, 3:1!); auf ein schatten; er strebte ihr mit ausgebreiteten annen n^b.
nechstkünftigen sontag. Wiciram rollw. 88; bisz zu negst- Wieland 1,303;
uns alle rahrt er an, wir folgen ihm . .
künftigcn plingsten. Aimon bogen K; diesen negsikünftigen beaonders aber strebt ihm iene schAne dort
Sommer. 6o9<n A den nechstkünftigen tag. Colmy 75; wenn
; auf des gesanges raschem Aiiig nach. Gitta 11.31«.
sie nur aufs nächste, aufs nachslkünftige hinblickle. Göthe
2) mit sachlichem oder abstractem dativ: danirob las«H ant
17, 284. dem nachstreben, das z^in friede dienet, tim. 14, !•; der
NACIISTKÜNFTIG, adv. propediem Hederich 1674: tugend nachstreben, virtutem settari Faisca 3,344*;
und bildetest dir ein, (linst er) dem
krieg und kämpf aaclutrck.
nicht steht
in w»si für Riantx auch du näcbst-künftiK werde.«! sein. J. Avaaa IMl.a Ct
itOHPLKR 97 Maja h6re, wie mein aebDen.
!
von mir kann ich ihnen nur so viel sagen, dasz ich mich deinem Ouge nachiustreben,
an eine arbeit gemacht habe, die auch ihnen nächstkOnftig jeden morgen sich erneut. Cwnia S,4St;
freude machen er Mrebi aaek
soll. Göthe an Zelter 166 (1,450).
immer dem höheren nach. CAvaa 41,377:
NACHSTMALS, adv. Utstmals, neulich:
und dem böberen, waalf iar«lgaM.
die dem reicheren stets
nAcbstmals sie bei der herd entüchlir. nacbxu.streben gewohnt sind. tft;
Fi.schart flShh. 1893;
^
und feuervoller wird der vortals uns b«leb«a.
niichslmahls hatte ich groszen trost empfangen, um das ich dem nielslerbild der tugend nacbxuaireben. SaniABa l.M.
deine lierkunft bolTete: izzo füllt mir mit der zeit auch der NACHSTREBEN, h. conatus, contentio, studtmm ete, SrtBtaa:
trost hinweg. BursrnnY kanzl. 4S. darauf Iteniht bisher meine liebe zur naiur, meine lieklub«-
NAC.HST.MOC.I.ICH, adj.: ein zwar nicht gewöhnlicher, rei zur kunst, dasz ich jene so srbOn . . üb. da*z mieh dw
aber sehr bequemer ausdruck ist: der n.'icbslmögliche grad nachstreben des künstlen>, d.-«s vollkoniroene n^irbOrakaa,
{der Verwandtschaft), dieser ist in der geraden linie der erste, fast wie ein vollkommenes vurbild hinrisx. Gothk l«,SI*:
in der seilenlinie der zweite. Huco tn<lt(u(ionen (I8'26) 175, 30. dennoch sind die menschen dieser arl auszer un«. w«* die
NACIISTÖHNEN, verb. 1) intransitiv, stöhnend nachfolgen: ideale im innem sind, Vorbilder, oirkt taut oacluhioes, «oo-
vergebens, ach vergeben* ! dern zum nachstreben. 10, l«4.
stöhnet ihm der bange scurxer mich. Schiller nliii. 3,1. NACHSTREBIJCH, adj. nadutmketsi tin. Snun
2) transitiv, stöhnend nachsprechen: NACHSTBEBEB. m. stmdimu, Sritita 3tn. mMn
linsnoch tröstete .-tie, da» wort de» »prAden gelieliten NACHSTBEBUXi, f. da« »tdUInkn SnttEa: geAHie. in
nni-hiiistAbnen. Uhla!«d (I'479) 1,134. ansehung deren die blosze nachilraking lagm d bcsaat. Käst
NAf.HSTOIM'F.LN, in den stoppeln und über-
verb. ahren «,34t.
haupt fruchte nachlesen, Stieler 122.'>, reliquias spica-
sicilire NACHSTBECKEN , r^. hinterher muäinJUm:
ntm colligere Alir 1438*; das nachstoppeln uneigentlich: auch Uau ihrem «cbmeirbeln nicbl! ale «STsd—
hat es {das kloster), fuhr er in seinem nachstoppeln fort {in- nur gar tu gern die l^ratieB aaclL YMaaai. 3.3W;
dem er immer noch etwas zum lobe des klosters anffUtrte), vor mit dativ: sie tartck «ad %ah.
blickte ängstlich narh ikai
allen im reiche den Vorzug u.s.w. THmaBL 5,37«. wie er ihr die arme narhsirerkle. LAroxTAinc (mI aadk der
NACHSTOPI'KI.FK, m. ««irMf^ Stibler ist aber das feld : Übersetzung r. j. I<i03) bei Campe.
einmal geräumt und die ernte im trocknen, so macht er als NACHSTREICH , «. naekfotfender strtkk; fatfe, fWfcnny,
nachstoppler eine desto ärmlichere rtgur. Thümmel 5,37«. consequentia Alir IUS*.
NACHSTOIM'ELUNG, /^. spicilegium, racematio, nachsloppe- NACHSTREU.HEN, v«r*. I) faftraai ilh, UraidWiid fri^vm
lung im Weinberge. Stieler 2225. a tstip k aämim* isualen Smuu SM:
; : ; :
NACHSTREIFUNG, f. das nachstreifen Stieler. NACHSUCHEN, verb. 1) intransitiv: a) nach etwas suchen,
suchend forschen: nachsuchen bisz einer findt, pervestigare
NACHSTREITEN, verb. prosequi pugnam, certamen restituere
Stieler 2210.
Maaler 299'"; nachsuchen im herbst, racemari Aler1438''; er
sah sich um, suchte nach, suchte alles durch, und fand
NACHSTREüEN, verb. hinterher, noch dazu streuen.
keine spur von dem schalk. Göthe 19, 200; weidmännisch,
NACHSTRICH m. l) , das nachstreichen, verfolgen, persecutio
mit dem hunde nachsuchen wie nachhängen, der fährte des
Stieler 2203.
wildes nachgehen. Kehrein 216; mit nachsatz: lassen sie doch
2) ein nachgemachter oder nachgesetzter strich; imitatio proto-
typi Stieler.
noch einmal in ihrem archive nachsuchen, ob sich von den
NACHSTRICKEN, verb. acu nectere imitando opus reticula- bewuszten lehenbriefen gar nichts findet. Rabener 3, 73.
b) mit dativ, suchend forschen nach, suchend folgen, nachgehen,
tum Stieler 2195.
nachhängen : dem gespor nachsuchen, indagare; alten dingen
NACHSTRÖMEN, verb. strömend, stromweise folgen : die hoff-
nung, dasz noch immer mehr leute nachströmen (aus der nachsuchen, persequi antiqua; dem geschmack nachsuchen,
Stadt in das Haslauer rosenthal). J.Paul flegelj. 1,149;
dem geruch nachgon, vestigare odore Maaler; dem ist auch
fleiszig nachzusuchen (darnach zu forschen). Zimmer, chron.
der schwärm nachströmenden volkes. Voss An. 2, 40;
mit ihm entflosz die seele,
l, 137, 6;
die der Unendlichkeit ewig nachströmt. Klopstock 1,59. (mein hruder Esnn) ist wild, durchstreunet thal und berg
mit dem mühseligen weidwerg,
NACHSTRUDELN, verb. strudelnd folgen:
dem er inbrünstigklich nachsucht. H. Sachs 1,91,32 K.;
Weltsysteme, fluten im bach, das abgeführte volk hat wol das land durchgangen . .
NACHSTÜRMEN, verb. stürmend folgen, nachdringen: welcher für gelieferte arbeit oder waaren eine forderung zu
die feinde stürmen nach, vergeblich wehrt machen hatte, seine bezahlung . . als eine gnade nachzusuchen
der kleine rest so groszer Übermacht. genöthiget wurde. Wieland 6,173; als ihr bruder den ent-
Uhland (1879) 3,85; schlusz faszte . . , eine pension nachzusuchen , die er nicht
nachstürmeten Troer und Hektor erhielt. 11,8; gewöhnlich nachsuchen um etwas: um eine
mit graunvoUem geschrei. Voss IL 8,158;
gnade, eine Unterstützung, ein amt u. s w. nachsuchen;
mit dativ:
wer wagt, mit dem eisen die pfählung ihr suchtet darum (um den grnfenlitel) nach.
einzuhaun, und stürmet mir nach in das zitternde lager? Schiller 12,257 {WallenKt. tod 2,6).
An. 9,146; NACHSUCHEN, das nachsuchen .. oder nachläsen der
n. ;
Unterhaltung vergessen, dasz kriegesflucht mir nachstürme. ich selbst, erkauft von ihm (Franz) mit gold und Verspre-
Göthe 30,250; chungen, euch (dem alten Moor) das nachsuchen (nach Karin)
er stürmt dem murmeln der wellen nach. Körner 82'. zu legen. Schiller 2, 308 (räuber 4, 7).
. ; ; ;
erhalten hätte (Paul in den beitragen 6, 550). scheinbar hat und tag wirstu dich farrhten. 5 jfaa. SB,«; kk ackrric laf
sich nun ein derartiger genetiv auch im ahd. nahtes (Graff und nacht zu dir. p$. 88,2;
2, 1019), ags. nyhtes (Leo 601, 56), altfries. mnd. nachtes (Richt-
lob ffot von herzen nacbl und ug.
II. Stow 1.140.24 Cf
nuFEN 040', Scbiller-LObben 3, 147'), mhd. nahtes, nhd. nachts
Ich strecke nacbl und ua
erhalten, der aber ursprünglich nur adverbial gebraucht wird und
lu dir die lasien arme. TLaani« S1 L.;
wol nur nach analogie von tages gebildet und wahrscheinlich in Ir dürft euch nichi beasübea
der Verbindung tages unde nahtes (ahd. tages indi nahtes und sorgen lag und aacbu P. GaaaAaa tT C$i,t
bei Kero, ags. dSges and nyhtes) luerst aufgetreten ist (Schereh der nacbt und ug
zur gesch. ^ 573), s. nachts, nachdem einmal dieser genetiv als ans alle gaben gibet. 176;
masculinum aufgcfaszt (schon ahd. des nahtes) und aus seiner die (6«rdeM) Ug und nacbi in ««rta kall««
Ich hörte. Gorraa 1.451;
adverbialen Stellung herausgetreten war, wurde das wort auch
ich selber *«n wol narbl und Ug
in andern casus mit dem masc. artikel verbunden: mhd. der
und wieder lag und nacku BSaMa (IT») Stt;
naht Lamprecht Alex. 4777. Willeh. v. Oesterreich 40*; Ug und nacbt ein twaliaa timltnmm} aa»-
nun schwiut er .
icli sihe des nahtes krerir balde swachrn. lukeclna. Laawiia l.t;
minne^inger 1,95* Hagen; bist du Ug
und nacht beObaan
dA sach ich In ile» nahtes clamen, viel lu hören, viel tu wissen. G^na 5. TS;
dA sibeu vogel kleben. Bartsch kotm. lu. 106,17;
der arrhitekt arbeitete lag und narbl . . und iwar lag wm4
nhd. in der schaidung tag und nachts, der ritter vom tum nacht im eigentlichen sinne. 17,271;
(Basel 149» fol.); ($ü darn ihm ug und nacbl nkbt vwi der s»Ha wricbra.
WiaLAn» Ü*«rM «.53.
mich Heucht wie es fast linster wer
viel nachtsund nebels umb mich her. tu saufen Ug und nachu ZtcataiX remomm, 1.51:
i. V. Akdrbä geistt. kursweit. Sirmttb. 1619;
das bild. da* ue und narbl niirh a cbl awabaasm.
er het im lang guten nacht gesagt. Frank sprichw. 2, 35*. Caiawii (l«71) UM:
die linden lOAe sind erwacht,
Nacht gehört mit den urverwandten skr. nakli nakta , gr.
sie ainaaln «ad wvbaa tag aad aackt.
r%'^. tat. nox, Iit. naktis, altslav. noili, kelt. nochd imr wursel Dauaa (t«^ t.«.
VII. It
: ; ; ; ; ; : ; ; ; ;;;
plur. (vergl. A, 4) ein, cadunt umbrae Maaler 123° ; die nacht feilet daher. Matth.
gramvoll dacht er tag und nachte 14,15; die nacht hat uns überfallen. Steinbach 2, 98;
nur an seines hauses schmach. Herder Cid 1; zween wandrer überfiel die nacht. Gellert 1,257;
sechs monate, tag und Dächte, die nacht bricht an. Göthe 12, 167
haltet Ihr ihn festim zügel. 19;
die nacht brach an. Herder 1,336 Hempel;
freund, ich wollte ganze tage
und ganze nachte bei dir sein: bei angebrochner nacht. Günther nachlese (1751) 75;
um mich mit dir die ganzen tage, die nacht bricht ein, nox accedit. Steinbach 2,97; wenn die
die ganzen nachte zu erfreun. Lessino 1,15.
nacht einbricht. Göthe 27, 70 und die nacht brach ein. Novalis
;
negativ: weder tag noch nacht, nimmer. Esth. 4, 16; weisth- 2, 67;die nacht bricht herein, der j. Göthe 2, 44 der anbrach, ;
rings um mich wirds nacht. Gotter 1,235; die holde nacht umhüllt die weit. ged. 4,270;
Herder 5,143 Hempel; dann brütet auf dem ocean die nacht. Lenau (1880) 1, 44
allein die nacht war vor der thür. Gellert 1,166; ringsum auf allen platzen
schläft unbewegt die nacht. Kinkel ged. (1857) 215;
in (während) der red ging daher die nacht.
Teuerdank 45,88; ob mächtigem söhn des tages
waltet noch immer die friedliche nacht. 121;
wenn die nacht hergehet. Luther 4,310";
was die dunkle nacht gesponnen. Schiller 14,322(TeH2, 2);
die nacht war eben angegangen. Novalis 1,183;
die kühle nacht streut schlummerkörner. Haller 76;
. .
da die nacht ankam. Schuppiüs 215; und schon kam die y) ende der nacht: so die nacht hinfort und der tag an-
nacht heran. Bürger 263' die ankunft der nacht. Göthe
; bricht. Frisiüs 880'; die nacht gehet zum tag. Aler 1438";
16, 240 der anflug der nacht. Novalis 2, 7
; die nacht ist vergangen. Rom. 13, 12;
den erdkreis zu beschatten. Wieland Horazens sat. 1,5,15; der tag graut. Göthe 12,242.245;
die nacht weicht langsam aus den thälern.
die nacht stieg rings umher nieder, der j. Göthe 1, 278 ; die Schiller 14,335 (Teil 2,1);
nacht stieg herauf. Freytag ahnen 1, 391; die nacht fallt verschwunden ist die finstre nacht. Macbeth 2,5;
! ; :
früh, aU nacht in dAniniruiiK «chwand. Von geä, 6, 224; belle oacbl,a«r saMiuArM üncLaa im, ktt^mdtn 4i9 MIm
o hlminel, w«lch fr»rfilil Kncruirt niii-li nun, nicble dea bobrn norden*;
da »Ich dl« nachl vuu berg und ihalHru hebt. Göthb 10,311;
der tag «iid lieblkb nml dU u<lii Nlr4 iMile. C«fM 1.1:
und ao ging die nachl vorbber. 2,101;
als wSre dran la» 4tm hit^tuUmmku») •• lMll«r «ari»!
e» weinet die «cbeldende nachl. CitAaiaao (ltt72) 1.03; da* «oDdllclit baagaa bll«l»«a. Laa*e (ItM) 1.4.
weilen, bi« niehen die ichatlHn der nacht. In beli«rn, icbAn«« BScIilMa,
KiNKKL tjfä. (18&7) in. wann d«r mond. dU »lanM »cImI»««. I.XM,
b) mit einem (oder mehreren) attribulieen adjettiv, itoU detun dl« Harne, die b«|*liri «aa ^cbl.
auch ein denselben begn/f ausdrfukendet , mit dem genetiv ton an freut tlcb ibrvr prarkl.
und mit enuOckao blickt m»m mti
nucht verbundenes Substantiv (diu atille der iinrht Lenz 3, 34; In jeder ballern ascbl. C6t«a l.tl;
di« ktlltc <liT niirht Chamiüho I, los) stehen oder eine andere
wir werden deni antcben oacb noe •cböiw brtlre ftacbt
Umschreibung gebraucht werden kann.
haben. Wicuno 11,135; eioe alcnibeUc . . aacbt bcfi»allgl>
et) die nucht ist in ihrem beginne hraiin, grau {besonders bei
y) die frühe odrr spSte nacht, dit friA •in tp4t «atr»»
stockfinstere nacht, nox atra. Stieler 1322; die stockfinstere
ekende nacht, die erste oder vorgeritkU xed dir u*tkl: dit
nacht bedeckte mich. Simplie. 1, 52, 12K. frühe nacht {des notemben) ist das elemeot, worin dM Mkn^
sie haben mich stockfinstrer nacht ben recht gut gedeiht. (lOrai IS,ltt;
In diese well herein gebracht. Lznac (1880) 2,83; breit sind die •chatten f^üh dl« nacbi (iai acfaNr).
.
die
K. Stislir itrae kocUamäsU«der 99;
die Sterne stiller nacht. Lenau (1880) 1,90; des winters nacht,
so häszlich sonst und rauh. Göthe 1,60;
die stille der nacht und des wandelnden mondes
sanfte Schimmer luden ihn ein. Klopstock Mess. 13,308; eine sehr kalte nacht. 30, 187 ; in einer neblichten nacht.
wenn bei geheimer nacht Herder 24,408 Hempel; in regnerischen nachten. Moser phant.
um sein geliebtes haus ein muntrer buler wacht. 1,94; die regenhafte nacht. Lohenstein Armin. 1,56'; stür-
Fleming 500 L. ;
mige, stürmische nachte;
sihe, die nacht müsse einsam sein und kein jauchzen drinne Schiller 28'.
und schon entflieht die feuchte nacht.
sein. Hiob 3, 7 ; bewohner der einsamen dunkeln nacht. F. Mül-
unzählbar sind andere adjectiva, die die verschiedenen eigen-
rji)
ler 1, 81
in der einsamen nacht der gestirne. schaften der nacht, das durch dieselbe erweckte geßhl u. s. w.
Sonnenberg nachlese (1808) 138 ausdrücken: schöne, süsze (s. unten 7), wonnige, herrliche,
singet nicht in trauertönen holde, duftende, ambrosische, würzige, schauerliche, fürch-
von der einsamlieit der nacht. Gothe 19,196; terliche nacht u. ähnliches:
leere nacht, wohin ich schaue! holde nacht!
F. W. Weber Dreizehnlinden 30 der lärm entschläft, wenn du zum himmel steigest,
bis uns herannaht Uz (1768) 1,174;
öde nacht. Voss IL 14,78; milde, liebevolle nacht. Romeo u. Julia 3,2;
war ich . . nicht so selig abwärts wend' ich mich zu der heiligen, unaussprechlichen
in der öden nacht? Göthe 1,97;
und geheimniszvoUen nacht. Novalis 2, 5;
er flieht die einsamlieit und unfruchtbare nacht.
Zachariä renotnm. 1,111; welch eine feine nacht! Mörike Nolten (1878) 1,196.
eitle nacht {leere, blosze nacht, nichts als nacht): bei eitler c) nacht {die neblichte, finstere, stürmische, grauenerregende
nacht, multa nocte Stieler 22 (s. th. 3, 385, 4) oder ruhige, mit einem den begriff verstärkenden Substan-
stille)
ich ging bei eitler nacht, tiv verbunden: nacht und nebel, nacht und stürm, nacht und
die nacnt war so finster,
ungewitter, nacht und graus, nacht und stille u. dgl. die
dasz ich kein g'stirn mehr sacb.
Böhme alld. liederbuch 160; alliterirende Verbindung nacht und nebel begegnet schon im mhd.
s'isch noch eitel nacht drause. F. Müller 2,31; nebel unde naht Diemer ^ed. 1, 7; nachts und nebeis s. oben
er kommt nicht in stillem, unter I;
nicht in dieser ruhenden nacht. Klopstock Mess. 5,558; und nebel sie.
hier trennten nacht
, Herder 1,505 Hempel;
in den hüllen schweigender nacht. 5,486;
(der mond ist der) genosz schweigender nacht, werke 1,165; reiszt stürm und nacht mein schiff vom sichern ufer ab.
Lessing 1, 192;
bluraen, die in verschwiegner nacht
zu meines fensters rand mein holder freund gebracht.
weit am himmel nacht und grausz!
Schulze Cäcil. 5, 72 ;
weder mond noch sterne. Schiller 1,349.
über eine öde baide muszt reiten mit mir durch nacht und graus.
Lknau (1880) 1,311. Lenau (1880) 1,130;
in der stummen nacht. . .
die denen Deutschen und Nordeinwohnern wegen ihrer langen d) substantivische attribute der {personificirten) nacht.
nachte heigemäszene Schlafsucht. Lohenstein Armin. 2,898"; a) körpertheile
die längste nacht, bruma. Stieler 1322. J.Paul 48,280 ff.; der morgen lächelt froh der nacht ins angesicht.
wenn wir . . iiomeo u. Jtilia 2,3;
die längste nacht verschlafen. Hebel 2,249; die naclit mit feuchtem arme.
und uns umschattet schon
durch laue nacht lustwandeln jungfraun Schiller 6,347;
im mai . . .
Voss yerf. 3,32; indesz die nacht mit unbemerktem fusz
den jungen tag in Florens arm beschleicht. Wieland 9,301
die lauen nachte, bis es wieder taget,
durch weingenusz und liebe zu verschönen. kaum hob der frühe tag sich aus dem schoos der nacht.
I'LATKN (1847) 2,96; Schulze Cäcil. 8, 1
im soramer . . einsam klag ich meine leiden
da sind die tage lang genug, im vertrauten schosz der nacht. H. Heine (1876) 9,1/1;
da sind die nachte mild. Uhland (1879) 1,37; in dem stillen schoosz der nacht. Chamisso (1872)2,152;
wenn sein (des mondes) schein ist voll, die nacht kom, kom! die nacht bat obren. Bürger (1778) 312;
im Winter warm, im sommer kühler macht.
Lobenstein Armin. 1,1428; die nacht schwang ihre feuchten flügel. Lichtwer 119;
: ; : ; :
hfillend breitet um den todesTrieden 1321; und kamen bei der narbt tum weibe. iSaai. ia,9:
achleier nun auf scbleier stille nacht. Lknau (IbbO) 1,93;
die gruben haben wir femachl,
lustwandelnd unterm scbieier der nacht. Lins 3, 'itri;
in lu begraben bei der naebl. B. ta«ia t.Ul,4 f.«
wenn erst diu schände wird geboren,
wird «ie bfimlich zur wt<lt gebracht, als wir bei der nacht berumb tcblingelten. Simfki. 1,911,1 L;
und man xiüht dun »cbluier der nacht bis ich bei nacht .. eingelassen wurde. l^MI^I;
ihr über Itupf und oliren. (ioruK 12, 107.
ich und eine Oedermaun
y) lue nacht jugte auf ihrem schwarzen russe und die fliegen nur bei nachle auai. l.MT.tB;
laugen inähuen llatlerten im winde. H. Heins (1870) 1,22. bei nachte auszen bleiben, permottart. STCinaaca
1, «;
o) dunkel isul daai auch er sein gfilden heerd
das beer noch scblarend in banden der nacht. nur weiden liest bei nachten. Srta Imitm. 131 0..-
(l<rr>. Göraa 1,28S (UsstVin). nun fliegt sie (liiV ftttUrmatu) nur bei narbt* l larhie/.
') wenn geschlossen die tbore der nacht sind, Glu* 3.^13;
fiberm adlerauge der sonne des hinimeU. 1,2»7. nun komm' ich von ferne
geschlichen bei nacht« (: sacbU). iMaaBami X 1*7
8) nacht tnllieh (auch rdumlich t. d) gebraucht,
die jünger haben ihn bei nachl
a) im geneth (s. nachts) gestohlen und bei seil gebracbu
sie haben mich stocitflnstrer nacht F.GiaaAa» l«.ta tMtk».
in diese weit hinein gebracht. Lenau (1880) 2,83. bei nachl am quell. KLorsroca 3.M:
aber bei nacht
im daliv, s. nSchte, nlichten.
6)
magst du mir gebieten. llCasaa M*;
im accusativ: heute, gestern, murgen nacht; alle, jede
c)
ob er gleich da« *cböue kind bei nachl
nacht; die, diese nacht; halbe, ganze nacht u. s.v.; heunt nicht in der ruhe >i6ren wollte. Wiklamo •.SM;
nacht Simptic. 1, 520, 10. 553, 14 A. ; heute nacht hat es sehr aus dem brunnen holt bei nachl
geregnet. (iüTHE 2», 30<); .der gewaltsamste regengusz Hei ale (kiiider) die weis« (Vau allein.
Catuaaa (inS) t.M;
heute nacht vom hinnnel. 28,147; schon gestern nacht wollt
wir sind bei nacht hier angekommen. Gfiraa M, MS: bei
ich dir schreiben, d.j. Güjuk. 3,27; vier schwein, welche er
später nacht. ScaiLLEa 737'; bei kurzen nachten. Fatsca 3,4*;
vcrwichne nacht disen närrischen bauren gcstuhleu. Simplie.
2, S5,9X.; und legte mich auf meine planen, worauf ich die der wOrmer glut,
vorige nacht so treulich wol geruhet hatte. 424,24; bin die
dl« bei den nachten scbalnu Loaaasratii. UT
vorige nacht unterwegcn gewesen. Claudiijs (1774) 1, (i; gestern /) bis nacht:
nacht hat er zwei wagen in diese sirasze bestellt. Lenz erst noch so lang« bis nacbi ! dann naab viar
warten! 6*raa l.än;
1, 69;
ich sah dich gestern nacht. gewöhnlieh mit einer andtrn pnipoiitivm wtrhmudn: bia aa, md,
Schill» Wnllensleim lod 5,3; gegen, in die nacht, bis tur nacbL
aber morgen nacht
0) durch die nacht odtr adwerhml die nacbt dnixli {km-
bist du wieder da? GAtui 1,247;
durch); uitlieh:
du sollst auch wieder morgen nacht
und alle nacht herein. UünuKa 1U3'; die durch dl« nacbt kein r4w w«ni baa (—Hin batani.
seine katze kam alle nacht und machte uns grosze unge-
S. BaAW amrt f m k. C»;
Ich wache durch di« nacht, und mich belobst Ibr alablT
le^enheit. Simplie. I, 643, 28 X.;
J. A. SouLaaai. fakttt t»;
{der geist)gab ihm alle nftclite den besuch. Gillirt 1,60; die ganze nacht durch an eiro ort sein oder bicibca, y«r-
er hat mit mir die nacht (id diner nnchi) gespilet.
noctare. Maalir 94*; was eine nacbt durch wtnly ftimaa,
A. GavPHius 305.264 Palm;
StEiNaACB 2,96; ganze nacbt aber durrb widemifl sir
die
er blieb die nacht da. 1 Mos. 32, 13; er blieb dieselbe nacht
die buffnung lie»i dir pnie narbl
dieses. ScaopriL's 406;
beim beere. 32, 21; so brech er auf gegen abend imd rück
durch keinen schlaf in seine äugen kurouen. WitL«aa7,M:
die nacht {rdhrtnd der nacht) hinnan an die feind. Frors-
wl« hast du dl« narbt dnrcit
PERGER kriegsh. 1,133'; jener ort wird bequem sein, die nacht lins«n lieben Jobannes unschuldig« s««l« »i w a c bai y
da zu verweilen. Geszj(er (ts24) 1,42; ohne die nacht ge- Kias at a ca Mmm. X't;
schlafen zu haben. Göthk 30, 133; Ich sass durch dl« tramte« aaebl 4wrh
die ntchte lag er im abgnmd.
vor der siadi auf dem anger. Gt i mä MlM.
Rlomtoce Jf«sa. S,S43; di« nicht« hindurch schloaimcrt« Jonar. Taaa (ML &,tM;
schätz auch, herr, daneben rdambcb
unser schwache» leben
folgends die^o nacht. S. Dach 176 Ott.;
war r«ii«t so sptt dnrcb nacbt wad wind? G*m 1.IO:
strebend g«g«n den himael . .
diese nacht ruhten wir aus. Bürceii 273'; diese nacht komm durch dl« flnsier« nachl. 40.J4I;
ich. Lenz 1, ls>7; ich hoffe, diese nacht meinen zweck zu
durch bliu and nachl tmn ti«l «aAUaHM«.
erreichen. F. MOllehS, 107; dieselbe nachl kälbert dem hauem Haaaaa 1.41« «empaft
..eine kuhe. Simplie. 2,311,11; er ist die ganze nacht auf, dann nthr« ak durch dftstr« n aabt Yaaa fM, HIM: .
pentox est. Stieler 1322; die gante nacht ging das schiff nnd darck di« nachl twcii a Min liai balla.
ruhig fort. GOthe 38, 8S; Somxaa iral«Mi«iM lad M:
er war die gante nacht nicht hier im haus. da schlug der., knall eioe« sckBaaes dorch 4fo nck. i. fan.
der f. GöTHE 1,313;
; :; ; ; ; :
e) für die nacht: es kann vor nacht leicht anders werden. Hebel 3,483; nd.
voll holTnuiig . .
vor nachte Schambach 141"; nacht vor nacht, wie nacht für
ein gastfrei dach für diese nacht zu finden. Götue 13,178. nacht Voss ged. 2, 137. 4, 200.
nacht für nacht, die zeitliche reihenfolge bezeichnend, in der v) zu der (zur) nacht, zu nacht, zur nachtzeit, nachts, vgl.
einen nacht wie in der andern, in jeder nacht: zu nachts ein narr ist, so bei hellem tage eine lampe bren-
:
sie seufzthinaus in die finstre nacht. Schiller 11,290; so harrt' ich zu nacht bei der brücke
. . auf dich. Chamisso (1872) 1,221;
hirsche wandeln dort am hügel,
blicken in die nacht empor. Lenau (1880) 1,15. ein feuer halt' ich mir zu nacht geschüret. 2,27;
und d'stern schimmere z'nacht. Hebel (1869) 1,27;
d") mit der nacht: du versprachst mit der nacht (bei an-
bruch der nacht) hier zu sein. d.j. Göthe 1,278. von morgens zu nacht, vom morgen bis zur nacht, d.j. Göthe
t) nach der nacht: nach einer unruhigen nacht. Göthe 3, 122 ; räumlich : der tag neigt sich zu nacht
18, 185 ;nach dieser nacht u. dgl. von wölken streifenhaft umfangen
versank zu nacht des himmels reinstes blau. Göthe 5, 184.
x) über naclit {auch übernacht), die nacht über, während
der nacht; ahd. ubar naht, mhd. über naht gramm. 3,156: 4) fristbestimmungen wurden früher nach nachten, nicht nach
er bleib über nacht in dem gebet zu gott. Luc. 6, 12 du ; tagen gerechnet {nee dierum numerum, ut nos, sed noctium
solt das blut meines opfers nicht opfern auf dem geseurten computant. Germ, ll), wobei gewöhnlich der alte unumgelautete
brot, und das opfer des opferfests sol nicht über nacht plural sich erhalten hat. s. J.Grimm rechtsalterth. 221. 868.
bleiben bis an den morgen. 2 Mos. 34, 25 über nacht bleiben ;
Haltaüs 1398 f. Schm. 1, 1716 f.
Fromm. Vilmar 279 {wonach in
Stieler 1322: und kam
(sein, liegen), übernachten, pernoctare. Kurhessen noch jetzt das roszen des flachses, das liegen der
an einen ort, da bleib er über nacht, denn die sonne war Sämereien in der erde, bevor dieselben keimen, die dauer der
untergegangen. 1 Mos. 28, 11 menstruation nach nachten, nicht nach tagen gezählt wird):
wir wollen lacht über nacht do pleiben. fastn. sp. 790,18; in des so hattenzwene nacht
und weit neur übernacht do sein. 260,33; mich meine freunde todt geacht
und wollen als ein Christian
als ich . .
an drittem tag begraben lan.
in Griechenland kaum über nacht verblieb.
Ringwald tr. Eck. (1602) R4';
Lobenstein Armin. 2,508*;
(ich habe an keinem hof
gelobt,) an den drei nachten {Martinstag, Weihnachtsabend und fast-
in meinem leben über nacht zu bleiben. Wielanb 18,66; weisth. 3, 630
nachtstag).
wir lagen . . by eim müUer über nacht. F. Platter 169 B.; e das wir selbe varn
do wir yber nacht gelegen. Kiechel 38; er dachte, er wolle dar nach in siben nahten in Etzelen lant.
Nibel. 1420,3;
lieber bei den Scharfrichtern übernacht sein als bei den
über dise siben naht
geistern. Hebel (1869) 1,283; so muszte er unter dem immen- so künd i'u diu msere. 1390,1;
stand im garten über nacht sein. 2, 4 wo er über nacht ;
dö si da siben naht gebiten. Iwein 2763;
ausbleiben muszte. Göthe 16,165; dö wart ein höchzit gemacht
der Schönheit pracht unde ein hof, der siben naht
Rompler 221;
schwindet übernacht. mit höhen eren werte, troj. krieg 23218;
noch eine hohe säule zeugt von verschwundner pracht wurd aber sölicher kauf in siben nechten . . nit versprochen.
auch diese, schon geborsten, kann stürzen über nacht. weisth. 1, 219 (d. j. 1469) ; siben nacht vorhin und siben nacht
Ühland (1879) 2,228;
träumest du wohl über nacht nachhin. 1,288 (d.j. 1532);
von den wundern? Chamisso (1872) 1,32; (sie)lengeten den frede
über vierzehen nacht. Veldekb En. 259,31;
aber es kann ja über nacht ein hagel fallen und alles zu
dö twelter vierzehen naht. Iwein 5621;
grund schlagen. Schiller 2, 115 {räuber schausp. 3, 2) ; so kom-
men über nacht die husaren, heben uns aus. Hebel (1869) vierzehen nacht ist eine häufige fristbestimmung in den rechts-
1,284; adverbial: er ist die nacht über hier geblieben u.s.w., denkmälern {s. Schwabenspiegel Wack. 2,43. 265, 26 u. oft; da-
die nacht über ausarbeiten, elucubrare. Hederich 1670. neben allerdings auch vierzehen tag weisth. 5, 158); auch bei
X) von nacht zu nacht: — längeren fristen: dri vierzehen nacht {sechs wochen). kleines
es ist die liebestrunkenheit, kaiserrecht 30. Schm. 1, 1717 Fromm. ; obir einundzwenzig nacht.
die mich erbärmlich plagt, Haltaus 1399 ; zuweilen in Verbindung mit tag {mhd. wb. 2, 300')
von tag zu nacht, von nacht zu tag
in meinem herzen zagt. Göthe 5,212. mhd. dri naht und dri tage wil ich in lä;en stän.
Nibet. 997,1;
fi) vor der nacht, vor
nacht, vor anbruch der nacht, vgl. in vier tagen und nahten. 1362,3;
vor nachts: so wert min sehen an den gräl
zuletzt ward er vom kreuz gebracht siben naht und aht tage (eine vulle woche).
und noch vor der nacht
. . Parz. 795,13;
in Josephs grab geschlossen. P. Gerhard 39 Göd.; sus bin ich eine sider geswebet
wol auch spül' er vor nacht sich mit kräftigem weine. mit marter und mit maneger klage
Voss Horazens not. 2,1,9 (vor schlafen- wol vierzec naht und vierzec tage. Tristan 7602;
gehn Wieland) ;
nhd. sie asz und trank nicht drei tage und drei nacht. Tob.
will drüben landen vor nacht noch an.
G. Schwab in Wackern. leseb. 2, 1490 3,12; und er gieng kraft derselben speise vierzig tage und
; ; ; : ;
(rr) reit'l «leben lag und liebnu nacht (:kracht). scbwImtM MdU. WuLAM» 2,»: fk imthtaklUm {bnttttm
GöTMi 1U,2M>; lärmend n) <ile gaoxe oackl u.dfL: wir w9i\m thalea ä»
kröle, du, die ichlarnnd Üb
ein und dreiiilg nlcbi' und tag. HacbeiH 4, 1 ganze oacbt. FiacMaar C«rf. (t«i7) Kl*;
noch drei lag«, noch drni nAi-hte ao w6la wir iHakea 4U gasM
wird die hocliiell fortgeführt. Linau (1880) l,S28. bla aa den bvlUn aiorgvB. 0(
6) nacht alt teit der rvhe und det tchlafti: inrin äuge.,
waDo saeb baftfra wlfbiUm <«
belauschet die nttchte der fUrHtcn und die Hchluinmeralll- 6«IM 11.1b.
trn der armen im vulk. MArikk NoUen (isth) i, S6. gute nacht!
e) mi gote (an
a) ruhige, gute [angenehme, $anft*), durch$chlafene naehi : ein schlafende) nacht wuntcbeo,
rßwige nacht haben, nocUt c<trj>ere seeuras. Ma*ler300*; es war haben, empfangen.
eine ruhige nncht, ein ungenchmer Schlummer. GisxNBa a) abendlieker absekiedtfruta^ 9fL oacblgntat.
1,53;
die arbeit fblll den lag a) elUplisch {tu ergdnun ül: gott gebe dir, eucb tdtr «Mb
und ruh be»eui die oachl.
HALLia 25; habe , habt , i. oben »,«.«, ^ mmi febea 11, 13, a, yt '
ptl»
und alles sehnet sich den rest der nacht su ruhen. nacht, felitem nocUm MM tfpntm. Snitu 1333: f«>te Mckl!
WllLAND
gute nacht:
9,08. (u können wir Nordltnder zu JcAv itllt nan» WSM wir
im flnstem scheiden, der ItaHllW Mfl 'bttSlkn Mito!'
mhil. got gebe lu, frowe, guote naht. Walthrr 101,21; nur einmal, und zwar wenn 4m licbl ia te liHMr
guote naht g»b lu der gotes segen. Pars. 379,20;
f^
bracht wird, indem tag und Dacht fiek mImMmi, it «M
nhä. got geb uns tousent guter nacht, ftutn. »p. 390,29;
gott geb euch alln ein gute nacht.
heiszl ea denn etwas ganz andere«. >T, t2l; G4m
J. Atrir i.')24,0 A'.
biemlt. mein bruder, alo gut iwchL
80 gebe gott allen., eine gute nacht. Luther 4,495*; PucMAat /Mib. MM:
herr, durch deine huld und macht nun lirum larum gut« oacbi! Maaia (ITIV) ttl;
gib uns eine gute nacht R6ckbrt tjed. (1847) 485;
I gute nacht! ja gut« nacbi!
so slirk ihn doch, orbarraer! Schelm sei, wer am Ungsiaa wacht! TMa §$4. b.3b;
mit einer guten nacht. Scuubart (1839) 3,50. ach schtuchen, gute oacht! P. MBixaa t.SM:
vgl.gute nacht unter 6; ich hab eine gute nacht gehabt, d. j. gut« nacht I
war die schlaflose nacht und den morgen umhergezittert. jr) gute nacht nehmen, tk* «Wadi {mit kmn) i in bariküdia ,
9,31;
gute nackt tagen:
ich will ihm entgegen mit meinen thrSnen , meinen schlaf-
mkd. guot naht si« nteaa. Ltkiwtrim tttl;
losen nachten. Schiller 2,192 {rduber sehausp. 5,2);
mein köpf glüht von durchwachter nacht. nkd, um
uhr wird ohne groeue (er«a«ck galr aachl fB>
10
5,279 (don Cnrtos 3,2); nommen. Habc!«er briefeU; weoa da« ktod (*• d<r aM*r)
die schrecklichste nacht hab ich in quälen verwachei. gute nacht nimmt. J. Padl aazirbfb. Uge 3. IM;
niia«iR 211*; drauf giengen sie zu Ibas «ars batla
auch dich in nAchten ohne schlunimer
. .
und nahmen höflich guw aa ibt. fiauiat 1,M>.
belauscht dein engcl oft. Wicland Oheron 9,25;
mein geist in srhiummerlosen nkchten 3) gute nacht empfangen:
durch diese weit zu gott sich rang. Lmav (1880) 2,98; der biscbof cuou aahi «aplii«
.schlaflose nacht, du bist allein die zeit mit gruot« ai s« stunde
der ungestörten einsamkcil. 1.209; von des k«i««ra aiaad«. ätr faM Carter« Tsa.
verweinen lasji die näohle mich
so lang ich weinen mag. Gdrai 1,97; h) «bzcbted»- «ad
hält ich doch schlaflos die nacht durchweint ftfMjMad«, raa demen mm« tkk i frel artwdrf, IniifT, Üe aMa
wie manche der nachte zuvor. Chaiisso (1S72) 1.23. •erlarca fiM. ffL fahrewobi, Icbew e . M
k
: ; ; : ; : ; :
;
;
der giebet seinen wänden, lebensheisze, volle, starke nacht! Lenau (1880) 2,86.
so brennen, gute nacht. Opitz 1,33;
b) sie bestirnbte ihm eine nacht, in welcher sie sich mit
auf, auf, gib deinem schmerze
und sorgen gute nacht! P. Gerhard 186 Göd.; ihm zu paren versprach; mir aber versciiwieg sie es auch
nicht, darmit sie auch ehrliche leut bei der hochzeit hätten.
und da mich ihre flucht auf erden elend macht,
so sag ich auf einmal der liebe gute nacht. Simplic. 2, 568, 12 nach dem wir nach der ersten nacht bei
;
wir danken ihm, dasz ers vollbracht; unsre braut halb zornig macht. Fleming 292,53 L.;
doch geben wir so trostlos .herben bildern . wann du ihr ab wirst nehmen
.
von minder klugem pinsel gute nacht. den raub der jungfrauschaft, durch den die süsze nacht
Göthe 3, 63 Hempel. zwar sie zu einem weih und dich zum vater macht.
Opitz (1645) 2,188;
c) letzter abschied des sterbenden oder vom sterbenden,
bei Jungfern aber zeigt nach einer nacht der morgen
a) elliptisch (wie a, «): Günther nachlese (1751) 161
ein groszen unterschied.
ein gute nacht, mein lieber mann, es wird der braut zu lang; drum schliesz ich. denn die nacht
ihr habt mir alles guts gethan. begehrt von ihr genug. 175;
Ringwald tr. Eck. 1602 P7";
aus den küssen erster nacht
mich rufen engel mit gesang, keimten glänzende geschlechter. Bürger (1778) 11.
mutter, gute nacht! Uhland (1879) 2,57;
bestimmte nachte des Jahres, a) Weihnacht, heilige nacht:
mein vater, gute nacht! es ist um dich geschehen, 8)
ich werde dich nicht mehr in diesem lichte sehen. sei, gewündschte nacht, gegrüszet,
Drollinger 109; da der keusche jungfernmund
gute nacht, gute nacht! einen jungen söhn geküsset. Fleming 232 L.;
dein lauf ist vollbracht,
sie kam, die lang erseufzte nacht,
dein grab ist gemacht, Schubart 3,105;
herab auf unsre erde.
gute nacht, gute nacht! Rückert ged. (1847) 14.
nacht des mitleids und der gute,
die auf Judaea niedersank —
ß) gute nacht geben, sagen: das sind die letzte wort als Lenau (1880) 2,109;
Weihnacht!
des, der da wil hinweg scheiden und gute nacht oder den
in heiiger nacht im vollmondschein
segen gibt. Luther das u.undib.cap. st. Joh. (1538) Tt3*; da spinnt die maid im saal allein.
vernünftig von der weit zu scheiden, schen dem Weihnacht- und dem dreikönigtag. Schm. 1, 1177 Fromm.
und all den meinen wol und ebn die einbildung, dasz aus den zwölf nachten die calender-
in dir ein gute nacht zu gebn. 6";
schreiber das gewitter im bevorstehenden jähre in den calen-
als er (der todtkranke Luther) nu zu bett gieng . . legt er sich der machen," ist bei den bauern allzutief eingewurzelt, sie
ein , gab uns allen die band und gute nacht. J. Jonas in verstehen aber durch die zwölf nachte zwölf tage und nächfe,
Luthers Schriften 8,385"; es ist aber nunmehr klar, dasz sie vom an zu rechnen, und gründen ihre meinung
Christtag
erst a. 999 der zeitlichkeit gute nacht gegeben.
(Mathildis) darauf, der Christtag den jenner, st. Stephanus den
dasz
Hahn hist. (1721) 2, 102 anm. und so weiter fort bedeute. Hübner naturlex.
hornung
y) gute nacht haben, empfangen: 1252; in der ersten nacht der sogenannten zwölf heiligen
hab eine gute nacht, nachte . nämlich in der Christnacht. .L Paul 48, 146 Hempel;
.
nacbl in tpriekwörtern
9)
CuAaiito
und $priehwMlieh»n rtdentarten
(|(t72) 3, HO.
der, 4a MB bMW« «r Marb, fai «Mkl M mM vmMUw.
liMwaa Mmm. 12.711!
SiMRocK 302. WANoeR 3, MS —MO; die nackt ist niciiuiiida aber
In
aa b*bM brMm
4U Bacbt
kktf <•••• ktimim
rrctind. fasln. $p. »«8, 18. Fischart Garg. 13&'; die nacbt iiit %,n».
uhneliin nieiiiunds freund. Wielano 11,134; bei nacbt nind y) finsUmiM bn ntbtU «nhttfr, (atoa*): Ami
alle küh «rlnvnrz, alle kiitzen grau. Alkr 1430*; nacbt, lieb du trfiber nebel . .
und wein Kind keine guten nitbgeber. Luther (urÄr. 43ü; dünn nimm fort in deine graM bmIn
die erde weit und krakT lSS$ (ttHf l.»t
als der fl. den l'b. gefragt, was sich weiter zugetragen, gab
allda Heget da« Und d«t kl«
selbiger ibni dem gemeinen üpricbwurt nach zur antwort: ganz von nabel umwölkt und fin*««nrfH .
hernach ist eH n:icht worden, und sind wir schlafen gangen. rings fraulich« nacbl umrulii dl« _
liüRL V. VVXttkr.htur»'f Bacchusia 307; VMaCML 11. Ml
wohn einiaiD, ring* vob nacbt ClmMrkaa MiMaffM.
frliich gewagt schon gewonnen,
l«i
nur dem feigen ist es nacht. Götbi 1,01.
dort hinten still \m feblrcibal bat aia
B) in (ihrrlragener und figürlicher bedeutung. sich angesiedelt, driogaM aw eil
1) ntflnnymnch. a) die beginnende naehl, der abend deuel- 6*iaa «t.M:
nun schweben sie, rauseben sie. wlrbala dl« wla4«!
ben, des vorhergehenden oder folgenden tages, wie schon im mhd.: . .
zürnest du, herr,
an hailichen nachten nil Hpilien zu lassen, die wirt . sui- . weil nacbt dein gawaod islT Eiomoct I.IM;
len an heiligen abcnten noch sunst an andern Werktagen gieb mir aua dlMca gcwtiMni
nOchten kain gesellschaft über H uhre bei dem wein zu sitzen Uusend donner und nacbl oai akb b«r. Mma. Ktt;
gestatten, öslerr. »eislh. 0, 237, 13 /f. {ih.jh.); morn ze naht, auf einmahl wirft der stumwind eine bblle
morgen abends. SciiRtiBtR «rA. 2, 200 (r.;. 141h); an sant Mar-
von siebenfacher nacbl um
den enticki^n lag.
HitLisa Urta I.S:
tins naht, am Vorabende des Martinslages. tAu^fZ leilschr. 18,450; die ganze bürg erschallt davon und kracht
da; er in viorzelien lagen und stracks venicbiingl den tag dl« fOrcburiichala aacbL
und relite an sunt Johanne!) naht . . Ub*rwm t,«1:
luo dem brunnen wolde kernen, iwetn 001; mit regen, stürm und blitz verfolgt ein ttng«wlu«r
was sphliMt du narh dem ciigel die nieliiMiden, die fbrcbterlicbsle nacht
vom morgen Ms zur nachiV Uuland (1870) 2,221; verschlingt den mond. 2,30;
zu nacht, abends: zu nacht eines heiligen festes, /ej. 30, 20; da risz der stürm von dir mich wieder
hinaus In seine wüste nacbi. Lisao (IUI) 1,121;
sollen wir mit vollem segel fahren, so weren wir zu nacht
da ziehen flnstre wölken auf.
der ersten linslcrcn am vorberg des porls. buch d. liebe 20i), 4 ; die blitze zucken aus der nacht. UatAn (I97>) 2.XM;
dann ich wuszt wull, das man mich z'nacht wurd strichen. verschwunden vom bimmel
In. Platter 7 Ä.; de niusz die lumpe suppc z'nacht abgc- sind wölken voll nacht. MAnaissoa (18U) 41
schafTet .. sy. Gotthelk erx. 4, 150; zu nacht essen, coenare. hoch steigt des staubes wölk«
MuRMELius 105. Maaler 3()0', Vgl. nacktessen, nacktmahl; als zum bimmel auf und hOllt die sonu' in aacbl.
wir z'nacht gesscn hatten. Tn. 1'latter 82 ß. ; hat nie pflegen
SoiiUB C4cü. »,»1;
dampf und suub
zu nackt zu essen. Zinkgref apophth. (1G30) 274; demnack bedeckt mit dichter nacbt den himmel. Li«t S.2TS.
man nun und
gekocht hatt, aszen wir zu nacht,
zugerttst
waren frölich. buch der liebe 203, 1 allwo ick von meinem ;
8) nacht werden, finster rerdtn: als meine beacliwdnuif»-
wiidpret stattlich zu nacht, asze. Simplic. 2, 419, 20; da er mit formel geendigt war, liesz ich das gcfa^tz, worina i» apirilM
dem Dioiiysius zu nackt speiste. Wielanii 3, 25; ick lasz ikn llnmmte, zusammenfallen, es wurde uacbl im saaL Scauxia
bitten, heute mit mir zu nacht zu essen. Schiller 14,147; 4,220.
Besonders die nacht der Wälder, haine, hüben, gebüsche, bäume: Faust (erblindet), die nacht scheint tiefer, tief hereinzudringen,
allein im Innern leuchtet helles licht. Göthe 41,318;
in unbesuchter wälder nacht. Gotter 1,457;
0, eine edle himmelsgabe ist
nennet mir jenen zuerst, der dort mit feurigem äuge das licht des auges . .
um sich blickt und mit Ungeduld in den nachten des waldes und er musz sizen, fühlend,
(der ijeblendete Melchlhal)
suchet, Jesus vielleiclit! Klopstock Mess. 3,151; in der nacht,
(sie hat) aus des waldes nacht im ewig Schiller 14,300 (Teil 1,4);
finstcrn.
einen baren . .
und hell in deiner nacht soll es dir tagen! 306;
unter die zaiime compagnie gebracht. Göthe 2,91;
dunkelt auch um Ziska's körper
so stürmen sie fort in des waldes nacht. Körner 50'; tiefe schimnierlose nacht,
das ganze Giiechenheer, im strahl der sonne, gängelt er doch mit dem geiste
tritt plötzlicli aus des waldes nacht liervor! leiciit sein wildes kind, die schlaclit . .
H. V. Kleist 1,114 Ilcmpvl; ha! wie lauscht dem kämpf der blinde!
es ragt ein altes geraäuer Lenau (1880) 1,340;
hervor aus waldes nacht. Chamisso (1872) 1,244; nacht, die seine (des blinden) äugen deckt.
die scliauervolle nacht VViiiLAND Oberon 6, 87;
verschränkter düstrer llchtenwälder. Hölty 48 Halm; von blindheit und taubstummheit (vergl. die stumme nacht
in eines urwalds nie durchdrungner nacht. Lenau (1880) 2, 9 A, 2, b, e) :
in der nacht eines niyrthenwaldes lag das landhaus. Lenz so schön ist gottes weit, dasz auch ein leises flüstern
3, 281
von ihr der blindheit und taubheit nacht entdüstern (es ist
wer sind die seelen, die in der haine nacht von blind- und taubslummnebornen die rede).
herschweben? Klopstock 1,174; Röckert brahm. 9, 130.
kommt Hermann dort in den nachten des hains? 1,244; 4) dunkelheit, finsternis in abstracten und bildlichen anwen-
dichtgrünender haine nacht (spissae nemoriim comae). düngen.
Voss Hör. odcn 4, 3, 11 a) tiefe, unergründlichkeit, Verborgenheit, geheimnis, unge-
der lauben grüne nacht wissheil :
entwickelt zärtliche gefühle. Wieland Idris 5,78;
. .
was vor ein strahl aus der nacht des göttlichen rathes her-
0, dasz ich . .
vorbrach! Klopstock Mess. 13,159;
in einer lauhe holden nacht . .
allein gesetzt, adepten hätten
dich mit der freude wieder söhne! Gotter 1,228;
bis in die nacht, wo sich sein quell verliert,
scheu Hob der pfad die un geweihten tritte, der Wahrheit lichte nachgespürt. Gotter 1,397;
entschlüpfend in des dickichts wirre nacht.
was Zeus aus huld in rätiiselhafter nacht vor uns verbarg.
Lenau (1880) 1,47;
Wieland 9, 99
* bald schlendern wir in morgentracht
in eines erlenbusches nacht. Gökingk 1,75;
näcbte, voll von labyrinthen, tagen. Hölty 63 Halm;
so wie ein reh . .
... bis er betäubt
sich zuletzt in einen hain verlieret, mit uns an nacht und mystik glaubt. Voss ged. 6,234;
wo krauser büsche nacht ihm seinen feind versteckt. der {für unser denken) mit dicker nacht räum des
erfüllte
Wieland 9,304; übersinnliclien. Kant 1, 125 ; furcht und hoffnung gehen liier
wo durch der büsche nacht ein heller mondschein bricht. unter in gemeinschafllichcr nacht {sie heben sich gegenseitig
Oberon 5,4;
auf durch die ungewissheit , womit sie beide für unsere äugen
der büsche grüne nacht, wo ich verborgen lauschte.
Idris 3,76,82; bedeckt sind). J, Paul Titan 3, 6 anm.
die grüne nacht belaubter bäume. Ualler 96; In bezug auf Zukunft und Vergangenheit, trennung und Ver-
in die nacht der taunen oder eichen, gessenheit :
in der stummen heimliclikeit gebiet. Lörcer 68'; um mich des augenblicks zu freun,
Luna bricht die nacht der eichen, der j. Göthe 1,97; ward mir der zukunft nacht verborgen. Gotter 1,428;
den dichter sieht man aus der naciit da führtet ihr aus kühner eigenmaciit
der eiclicn selig schwanken. Lenau (1880) 1,134; den bogen weiter durch der zukunft naclit. Schiller 6,272;
in einer hohen linde nacht denn die nacht der zukunft brütet
am tische der natur zu speisen. Gotter 1,8; manciicn stürm im dunkeln nest. Lenau (1880) 1,129;
ihr zweige, baut ein schattendos gemacli, Jung warf in die apokalyptische nacht
mit holder nacht sie lieimlich zu umfangen. Schiller 11,208. ein paar schöne romantische lichter. Hebel (1869) 1,145;
(er) rufte sie aus der Vergangenheit nacht.
b) übertragen auf die tiefschwarze färbe, besonders der haare
Klopstock 2,148;
der äugen schwarzer blitz, die nacht der locken iiinter uns, im graun der näclite,
erheitert von juwelnem band. Göthe 41,43; ruht die schanxle, ruht die schmach. Körner 23";
165 NACHT NACHT 166
gewUii<> grgcn^lUndo .
.
, die liPMMpr in drr naehl des alli>r- M nili kein iirakl ia
tliiiiii« lit>Kriil)cn Iflgpii. Schiliüh 4, il'>; der uritpruiig wirb- (t«n)t.Mt
indvinen haupi« wird* SMkl,
liger li(>gi-li<MilH'i(<-n tritt »ehr oft in eint' undurclidringlicbe
. .
und es inckeB Uurfwcli te klllM 4m «aliMtoM.
myllioliigiirlii; nacht ziirUik. (lOrne M, 8; *M* 4. U*4et (1*74) tMi
a<;li, wa» iiti ili«
für cht abgrund, für ein »ctimertl
nai-lii ilttr ferne
5,187;
M
4«lMa «Aclil«« (MMt/Wa) im
U\u tUtn w«f, ala: 4«a. 4t* mH$\m, »a«t«. m
und ehr und macht
. . Ktamaca 9.lS7s
linkt niU der leil hi Ode nochl. Vom ^ed. 4,96; tod, dirke narbl uni ««nwrinuog ia
lie uinhbllt die vergeiienbell mit aachl. herzen. Kliücrr OU« k|,ao mnimtk;
KiortTOCK 1,231;
lango Jahrhunderte »chün da wird es oaebi «ar aitlaaa rfaaM,
hat ihn in Ihru niichi hinab nichu — nicht« — bala awawag —
vcrgeMenhvIt
geitlinzi die l,23f); !
in; aantaa aaikrtU der natw riiii»alii»M
muM
und uacht bedecke dM geichehne Iiiiriahn 3,380; !
mich zur furle. zum ihirr. ÜCMlxaa {4aa CMtaa %,%i M^
sie «rhaut njrti iroti «ich uai aM ia4al Imt Mmm;
dein name sei vergewen, in ewge nacht getaurlit.
und liotriMinK'ioi, und nacht, «Ia ifer« aaala.
UULAND (1S71I) 2.228.
ist alles, alles um sie her.
b) in hezug auf die getrübte innere velt:
WntA«» O^trm M,«l
n) von Unverstand, unwiuenheit, Verblendung : die nacht {der Y) tn Verbindung mit andern akilngtn:
heidnischen zeit) ist vergangen, der tag aber herbeigekumnien.
du llebesstern in meiaaarnnkutm r
du bist erloschen, (SuaitM (I
Rihn. V.i, 12;
denn diene Otie neMtte) sind das licht, das unser» lebeni nacht
schaut nicht hinab in aaiaaa biaw Mcht.
fragt nicht nach seine« MMHk, nimm p*ll. IM;
In einen Ing verkehrt, und viuli luui munarhvn niaclil.
LüuicnsTKi!« Armin. 2,1350'; des kalten undank« tchwafa« MakC taamai 1.17«:
da« gewimmcl die nacht der •cbaMicbatai, Ma fttraua auu MafWbt.
der dummhclt floh, die nacht verschwand. Gottm 1,427;
dllingiOckiichcr ver.ttnnd durclidrlnfft . . 3) als Symbol des böten, der tknie, der htAeU:
des schuigeiuiirtcn pohel« nacht. lUciooRH 2,15; aia4 «k
nicht von der nacbt nucb von drr flaaleroia. 1 Tkuu%,%i
dn quull der murnieihach der rede
hervtr aus deines kopfes Unslrer nacht. dein licht verschlinge neina Backt.
LiNAU (18S0) 1,140; , ,, ,
Iavater UlTMbfrMiafi laMft.S.IM;
du sahst die weit . .
. . in des Wahnes nachl. Voss geil. 4,58; in nftchten vor dirHegen. ScataiaT (tll8) 3,11*:
der geisteswildheit nacht voll grauen. 4,220; Oclavio. Ich stehe in der ailroarht band: aÜ wird
seit des aberglaubens nacht eutnohu. 0,247;
. .
. . daa werk der nacht lertrilmaiara.
ob er einen der Troer mit nacht umhüllte des todes. let nachtanzen, und es nur unmerklich schlechter machen;
Voss n. 13,425; den augenblick ist vergleichung und aussprach da. Bür-
aber seine (des lodes) befürchtete nacht ger 140'.
zeigt auch heller das himmlische licht. Klopstock 1, 151
NACHTÄNZER, m. einer der nachtanzt Stieler 2257.
so hob ich mich vor kurzem aus der nacht
des todes an des tages licht herauf . .
NACHTAPPEN, verb. l) tappend nachschreiten: ich tappte
ein jäher stürz (liatie) mich lähmend hingestreckt, ihm (dem führer) durch die kühle bergkluft nach. Thümmel
da rafl't ich mich empor, erkannte wieder die 5, 125
schöne weit. Götue ^,Sib (diu nulitrt. tochter i,2); die puppen muszten spielen, zug für zug,
der nacht des todes viel längstvergangne, traurige geschichteu,
glaubt ich verlorne in den schoosz zu sinken. nachtappen seinem wilden geistesflug. Lenau (1880) 1,305.
H. V. Kleist 1,127 Hempel;
der itzt in der nacht 2) tappend nach etwas suchen : dem alltäglichen nachtappen
des todes schläft. Gökinck 1,214; Campe.
Achill und Hannibal musz die nacht des todes durchschlafen. NACHTARBEIT, f. nächtliche arbeit, besonders das studieren
E. V. Kleist 42. bei licht, labor nodurnus, lucubratio Stieler 47; nachtarbeit
C) nacht im adjedivischen sinne von näditlich, finster, dun-
werken, lucubration. als die gelerten nennen ihr arbeit lucu-
kel: es ist nacht, es wird nacht; henneberg. verstärkt es ist
brationes, darumb das sie am meisten des nachts daran
slichnacht, platznachl, ganz finster. Spiess 169. selbst mit
arbeiten, wenn es fein still oder rühsam ist. Roth dict. 1571
adjedivisdier flexion: bei nachter zeit, bei näditlicher zeit,
Kl'; so oft ich müde wurde von der nachtarbeit, habe ich
nadits. Ringwald evang. F \m\ diese Zeilen gelesen. Freytac Aaniscftr. 249; die fürstin
3, .
.,
NACHT, NACHT, adv., s. nachte.
die wegen
ihrer kranken äugen diese nachtarbeit der groszen
NACHTAAU, n».:
{das spiel) aussetzte. J. Paul Hesp. 2,48; vom beischlafe:
allda sasz er . . .
gleich dem tönenden vogel, der nachts die gebirge durchflattert, ich urteil, das ein junger knccht
chalkis von göttern genannt und nachtaar (xvfiivSis) unter den sol wissen, ob ersz ding künn recht,
das nachtarbeit heiszt. fastii. sp. 317,8.
menschen. Voss II. 14,290.
NACHTADELN, verb. einen tadel nachsprechen: die ineisten NACHTARBEITEN, n.: sie schalt leise über sein nacht-
sind gewohnt, sich im urlheilen nach andern zu richten, aibeiten am letzten abend. Freytag handschr. 1, 44.
ihnen nachzurühmen und nachzutadeln. aus einer recensirten NACHTARBEITER, m. 1) lucubrans Aler 1439': einem
Schrift bei Lessing 4, 476. kritischen nachtarbeiter. Lenau (1880) 2, 367 Überschrift.
NACHTAFFE, m. nydipithecus K. Snell in der Minerva (1847) 2) cloacarum purgator, latrinarum viundator Aler; nacht-
402. 407 ; die nachtaffen bilden gewissermaszen den Übergang arbeiter, welche die abtritte reinigen muszten unter befehl des
von den eigentlichen aCfen zu den, wie sie, nächtlichleben- nachrichters. Birlinger schwäb. wb. 347' {v. j. 1647). s. auch
den . . lialbaffen oder äffern. Brehm 1, 122. unter kothschäufler th. 5, 1898.
wolt er im zu hilf kuinmen. Eulensp. cap. i f. ; sprichwörtlich: diesen schnupfen vom nachtaufsitzen bekommen. Tieck 12, 234.
der nachtag ist des vorigen schüler. Frank 2,16"; nachtag NACHTAUGE, n. 1) bei nacht sehendes äuge; ein mit sol-
nennt man hier denjenigen tag, der nach dem hochzeitstage, chen äugen es ist möglich, dasz
versehenes geschöpf, albino:
entweder gleich den folgenden tag, oder acht tage darauf die nachtthiere mit kleinen ähnlich wie die fleder- .äugen,
feierlich begangen wird. Hennig preusz, wb. 105; übertragen: inäuse, sich nicht blosz durch sehen in der auszenwelt orien-
die weit hat bisher langeweile haben müssen, und sie soll tiren, sondern durch nachtwandlerisches ferngefühl, und
nun einen lustigen nachtag en negligee haben. Claudius 6, 50. dasz eine art natürlichen Somnambulismus den mangel der
NACHTALT, adj. eine nacht alt: nachtalt brot, unius noctis eigentlichen nachtaugen ersetzen kann. K. Sneli in der Mi-
panis; ein nachtalt brot gibt neun stärke. Heniscu 521, 34. nerva 1847 s. 405; die Griechen nennens nyctilopas, die La-
NACHTALTAU, m.: teinischen lusciosos, wir nach dem griechischen nachtaugen.
die tolle rotte spricht zwar höhn WiRSUNG arzneibuch 77.
der mystischen relicion, bildlich der mond
äuge der nacht Freiligrath 1, 314.
als
2)
der wir, seit undenkbarem alter,
des hehren nachtaltars vei-walter, NÄCHTAUGLICH, minder tauglich, untauglich, nach-
adj.
andacht und opferbrauch geweiht. Voss ged. 6,226. theilig: Senuores, die, wan man sie grüszet, es mit allem
: ;
vor der lieblhigo nachihcüuch (iwclurnit ab adulleru). auszflieszc und zuschliesze m. *. r. tegentftrmei geftm den
Voss Ihr. öden 3, 10, 4 nachtbrand in WoLrs uiltekr. fitr itutttkt mgßktL i,tn f. («w
verzeichnet In euer gcdftchtniszbuch hexenprocessacten v. j. 1002).
mit goldener schrirt diesen nachtbesuch! NACHTRREN.NEB, m. nackt-^ wmikifMr : ein mOrder, eia
et lief ein glückschllT In euern hoTen:
der gottmensch hat hier Im hause KeschlaTen. ketzer, ein nachtbrenner . . wo ai •rgriBm werden, solle nun
Lancbbi!« (1854) 2.2IG; vun in richten nach iren getAlleo. wwrfl, 4, 470 (v. ;. 1411);
o moch bei ihr den nachtbesuch, zu grusz und küsse nicht. mnd. nachtbemer. ScaiLLiR-LCRac!« 3, 147*.
RÖCKBBT i/uHiiiJU 2,307; NACHTBHOT, *. wie abendbrol: und sol nan iegiicbcM
der wt'isz des unTalls nachtbesuch mit glelcbmut zu emiifanKen. (froner) ze nachtbrot gen {gehen) zwei brol. weiitk. t, 341
1,203.
(p. j. 1397) ; darumb thut man hie genug , so nun inen (de«
NACHTRKSUCHEH, m. betucher bei nacht:
frembden und auslendischen) ein zeherpfennig adrr oarbl-
die nachibesucher aber, die bei dir suchen irost,
sie wissen,dasz für gaste du hunger bitt und rrosl. bröd gibt, und lest sie furters passiren. J. rcRRARic* em»
ebend. 2,242. dem gemeinen nult (1533) 83' (Vilmar kurk. idttt. r*);
NACHTREZIRK, m.: des «rausen Aldes und der furcht- dR sie mein nacbibrod rbU bIt spebea woIlM«.
baren IVrsefone nachtbezirk. Voss antitymb. 1, 238. laiBRa*»» S,SML
NACHTRILl), n. 1) bildliche darstellung einer ndchtlichen NAQITBL'BE, ai. tekmdh. alem. mit kiltbube Bwua«n
scene oder landschaft, nachtstück, umbralica pictura Stikler schwdb. wb. 347*. Seiler die Basler aiMR^rt 217*. fttntn tm-
148: man hatte den Vorhang niedergelassen, tbeils um den derl. 2, war der henog aller nachtbuben. GoTtmnr.
54 : er
vorstellenden {des lebenden bildes) einige erleichterung zu NACIITBtCHSE, A: nacbtbßcbse war eine art
geben, tbeils eine Veränderung in dem dargestellten anzu- Stückes, welches, wie der basiliske, bis 71 pfand i
bringen, der künstler hatte sieb vorgenommen, das erste iiKiMem. lex. (1747) 1,931.
nacht- und niedrigkeitsbild in ein tag- und glorienbild zu NACIITi:.\.MISOL, ..- nacbtcamisobl bettacC
verwandeln. Güthe 17,273 (der künstler ging aus von der zimmer derjenige ganlte Qberzug Ober den
Vorstellung, die man zur Weihnachtszeit der göttlichen mutier nen sie sich zu belle legen. AiASA^mts fnnentimmH. WX
und dem kinde widmete, wie sie in ihrer scheinbaren oiedrig- NACHTCHOR.KL, m. t. unter kikeriki.
keit erst von hirteu bald darauf vun königen verehrt wer- NACHTÜAMMEH, das dämmerikkt itr m.
den. 270). liehe mondennachl bis «bcr d^ ! ich «kM
2) nächtliche erscheinung mich
: die erscheinung erschreckte garten eben hem umgegangen, habe akll ia
dergestalt, dasz ich mich wol drei- viermal im ring herum- legt und denke an dich. ItöTU «a iaaalir ISt.
wirbelte, und während ich mich nach meinem zurückgeblie- >.\CilTÜ.\MMKRLM., f.: ge«eB aM^dca ttami A«
benen begleiter umsah, war das nachtbild schon Terschwuo- dimmerung, deren lichter schein ton der anttc aui bil
den. MüRiKK wdier NoUen 209. august nicht verschwindet. AcRRtica dtrff. 4, IM.
: ; ;
NACHTDAMPF, m. nachtnehel ; bildlich: gestern zu nacht. Schmid schwäb. wb. 398. Seiler Basler mund-
zeitschr. f. d. mythol. 2, 127 {aus dem bairischen hochgebirge). (v.J. 1500); nachteinung 1,420 {ih.jahrh.].
NACHTDIAMÄNT, m.: NACHTEKEL, m.: nachtekel, nausea nocturna, ist eine
von der . himmelsdecke,
. beschwerde des magens mit Sammlung des speicliels im
worin die nachtdiaraanten blitzen. H.Heine (1876)9,138. munde, dabei sich ein bemühen zum brechen findet, und
NACHTDIEB, m. mhd. nahtdiep, bei nacht stehlender dieb welche gemeiniglich des nachts die patienten angreifet, be-
ein heimliclier dieb oder nachtdieb, für nocturnus. Frisiüs sonders wenn sie den abend vorher viele oder fette speisen
595"; ein aufbrächender dieb oder nachtdieb> der den leuten genossen, oder sehr viel getrunken haben. Zedler 23, 262.
in die lüden oder heuser bricht und stilt, vecticularius. 1349' NÄCHTELANG, s. nachtlang.
(zenacht in die laden . bricht und falt. Maaler 300"), effrac-
. NÄCHTELN, verb. bair. anfangen nacht zu werden Schm.
tor Henisch 692; der nacht-dieb persian. fcawm^. 7, 19; nächt- 1, 1716 Fromm.
liche nachtdiebe. Birlinger schwäb. wb. 348" {v. j. 1768) der ;
NACHTEN, verb. ahd. nahten, mhd. nahten noctescere.
Schlemmer mit seinem nachtdieb lehret, wie man es machen 1) eigentlich, a) und
nacht werden oder sein, unpersönlich:
solle, dasz man das hausz fein leer mache. Sandrub kurz- do es bewegt von dem geschmack des
nachtet, ward er
weil 88 neudruck; bei Sonnenlicht kamen wir, mein herr feszlins und meint, es were etwas darin gelegt zu essen.
und seine beiden entweichen nicht wie nachtdiebe. Frevtag Steinhöwel Aesop 132'; wie es denn nun dämmerte und all-
ahnen 1, 196. mählich nachtete. Güthe 48, 121
NACHTDIEBISCH , adj. : nun wolan, so wiszt ir nun, dasz der tag erschien, mir war als ob es nachte. 47,67;
er nichts hielt auf die heimtückische, nachtdiebische kitzel- es nachtet, o kind, und die winde sie wüthen. Rückert 210;
freud. FiscnART Garg. 63".
in Verbindung mit tagen:
NACHTDIEBSTAHL, m. : nachtdiebstahl üben, vecticulariam
ich wil den fleis nicht sparen,
facere. Aler 1439'.
wens nachtet und wans tagt. Reinh. fuchs (1650)368;
NACHTDIENERIN, f.: der heiligste vater zu Rom zerplaget wann es nachtet, wann es taget,
und vexiret arme mönche
die sehr schlecht, hat darbei so nimmer ruht der Jammer mir. Voss ged. 6,'33;
viel nachtdieiierin so viel ihme beliebet, und last den armen obs nachtet oder tagt. Götue 5,212.
brüdern nichts. Schüppius 406.
b) wie nacht werden, dunkel, finster werden oder sein.
NACHTDRUDE, f.
weiblicher alp, der die schlafenden driickt :
«) unpersönlich:
meisterwurzöl währet schweren schlaf als
die das schrät-
in tiefenunberühret
lein und nachttrutten. Thurneisser erdgewächse 7.
wächst einsam das metall;
NACHTDUFT, m. nächtlicher duft: wos nachtet und gel'rieret,
du hast nUcht nicht geschlafen. Auerbach dar fg. 4, 116 ; zu wonach trachten : wiewol gott gemeinglich zulaszt, das denen,
nachte, gestern. Reinwald henneb. idiot. % 90 nüchte z'nacht. ; so solchen sachen {der astrologie) sorgfeltig nachten und zu-
; ; : ; ;
bedeuten: in vergangener nacht, gestern abends, gestern (heri, icb habe in seidtber (teit) necbirn abeodi nie gcMlM«, Aam
gcKlern, iiechtcii Aykntin 1^ 452; 9). er entritt wir in den wald dem gejM »eh. huk i. Itd$
1) allem stehend: 2W,3;
ich hab in (ilrm n»rrem) , ,
mhd. wer bftt da; cotftn?
nechlen zu abeudt tpadt
er iprach 'dat let Ehe, der iiet uns nechleu besläo.'
l^ibvl. 16«», 4;
mit mir bei fraw Laureia fhat H. Sacaa 14.M.M,
lulilorliii, wa; gcr'cliacli tlir iivhton?
IUI c) nachten des nachts oder uSchten zu nacbl, jofmi «WWi
ich hört dich uudvr der loiilieii lülo brcchlcn.
minncsiifjcr 3, 2iU';
nüchten des morgen, nArbten zu mittag, gesUtn wurfeiu, §ukn
mit. und min liorro Tina« mittags. Scum. 1, 1717 Fromm.;
diinnucb du buiuie nucblei) wu. U.V. Fauaiaa Trist. 40b8;
denn wie ich dir tagt Decbten z'oacbl.
iH-i'litun hürtu man s\ üagcn leb gib meiner Greio die scbwarlxca ia.
bi dir ob dem ti:iclie. putsional 69, tS Hahn; H. S*cast.«l.l«I.r
Ir trabanten. habt ir verbracht,
nhd. vihiv, uns nebten botsebnrt ist kuinen. stddtechron.
diifi;
was ich euch befalcb oecbieu t'nacbt? ll,)l},tT.
I, IM, 2s{r. j. 13»s); ja nccblen liab icb dich iiicbt beberberfit,
als du im zürn vun mir giengst. A. v. Etu Menaechmi l\yi*; d) also ist uns auf nechlen ein hrirf komn««.
2,49,36 (r.;. 1427); und ist uns denelb..bnrf s«f Bcrbm
KOt grusz euch, wirt, ich such die nieit,
die gab mir nechlen her boscheit. fasln, sp. 553,5; spat erst geantwort wurden. 2,M,tS; Aber nidblca, ifcr-
do ich neclitcn was, morgen, vor nachten, vorgestern. SoM. 1, 1717 Fre
du piiolot ich scliier uin sUind umh aine,
duü was uin hübsclio und ein raine. 333,18; ichsambi mit mein knecblea
habu ersten vor Dicblea
mein knecbt spracli nechtin zu mir, es ist ein gute stat hie, die gantze nacht gesoffen.
was tindet man nicht feil hie? ich sprach, erberkcit ist nit GöaaBs kiUor.polU. hldUer 33. «• (r./. ICK).
feil hie. Keiskrsberc bros. 112*; ir vergaltent meiner nechten
NÄCHTENS, aus nSchten gebildet mit
adv. §t»Hmi im
wdl. .\imon bog. Till; er ist nUchten in einer todsUnd schlafen sehen s nach analogie von nachts.
gangen uiigercwet. Pauli schimpf u. frnj/i55'; ich hab nedi- 1) abends : am sambslag nächtens und an andern btUifes
leii von dem getreuen mit^mder in Christo vcrnomen u. s. w.
abenten. österr. »eisth. 0,237,14 (l«.jdM.).
l.tiTHKR 3, 4li)'; wir hatten nechten einen guten wein. Matiie- nachts:
2)
siijs Syrach 2, 47';
wo nkbi so reckt ftbaw.
ulicbtens stand er einst auf posten, es
o woh mir armen mann, laataaAaa l,U5;
hub uachteu z'viel gotninken. irrreden ntcblens fbbrt' ihr mund. 3.5«;
llorriiAiiN V. F. gesellschaßslietlcr 174;
sprich, wer lehne dich den tans?
er vrin) hat inicli nechten trunken gmachl
(iler
oft führ icb ihn nachten* im moadenglaat.
uuil frülich heut den ganzen tag. Uuland vulksl. 5S5; Kt:<asL $9*. (1»7) M.
ich zouut mir noclitcn einen zäun. 1U2; NAUITENSrElSE, j. uachUpeise.
und nechten da ich bei ir war, NAC11TE.NTFLAM.ML.NG, /. Mtkttrktkbmi; bmkk:
ir angsicht stund voi röte. 137;
und des bewuszuelos arsM aaclaeBllaaiamt
ich mOcht nechten meer.
nit trinken begann mein eignes leb afür voauttellen.
ScuiBLiL Verl, sahn 21* Recaaar 9*4. (ISfT) ««i
nechten sähe ich ein groszen rabon, % 3».
der führt hinweg ein kleinen knaben. Walpu Es. 3,96,55;
N.\CHTEItLEL'CHTrNG,A »octümea Voss ibr. «toll,
koiimien. Arnim Schaubühne 2,62; verhindcniüsse anfcatosten bist am 1«, dast idi atbar tmm
nächlen sah ich ihn im träume. nacblessen geinüst habe. Eli«. Caatuv.Oau (ISTI) «I; cke
F. W. Wuu Drtiteknliiulen MS. icb SU mein trauriges nacbteasee gAe, C&T; aacb amaca
; ; ; :;
;
NACHTESSENSZEIT, {.: als nun gegen nachtessenszeit fertig sein {ein nachtwandler sein). Schmid schwäb. «;&. 399; es
war, begab ich mich wieder in mein . quartier. Simplic. 2, . war auch einer also nachtfärtig, dem folgt sein schlafgesell
421, 17 K. nach und als er ihn sähe in einen bach gehen, wolt er ihm
NACHTETZE, f. nachtweide, besonders die widerrechtliche: nicht nachsetzen. Fischart Bodin (1591) 190; ob die nacht-
nachtetz, wer di tuet den purgern, der sol di, dem er si färtigen des teufcls seien, ebend.
getan hat, mit der zwigült gelten, städtechron. 15, 403,15 (14. ;/(.); NACHTFALK, unter den verschiedenen arten {der däm-
m. :
richten umb
nachtetze. österr. weisth. 325, 24 (v. j. 1354). merungsschwalhen) der nachtfulk der Nordamerikaner
. . ist
NACHTETZEN, verb. zur nachtzeit auf die weide treiben: {chordeiles virginianus) die bekannteste. Brehm 3, 663.
welliche über das verbot .. nachtetzen, die seint dem lant- NACHTFALTER, m. nachtschmetterling , phalaena Nemnich
richter in die straf verfallen, österr. w eist h. Q,d2l, 10 (lt. jh.) 2,921. Brehm 6,294: zahllose weisze nachtfalter, die übern
transitiv, einen nachtetzen, widerrechtlich zur nachtzeit auf himmel sich in ihrem fing zerstreuen. Arnim schaub. 1,157;
dessen gründen weiden lassen: wellicher den andern nachtetzt ein golden -brauner nachtfalter. Mörike Nolten (1878) 1,13;
bei gerochnen feuer, den man auf der tatt begreuft, dcr- ein dunkler nachtfalter.. der flog um das licht .. und das
selbig soll den schaden dem andern zwifeltigelich gellen. lichtverbrannte den nachtfalter. Scheffel Ehk. 339.
J, 28, 44 (15. jA.); wer den andern nachteetzet mit willn, be- NACHTFANG, m. fang zur nachtzeit: am morgen schüttelte
greift man das viech, das ist verfallen der herschaft. 6, 38, 7 er vor der mutter seinen nachtfang {das im köpfe corrigirte
(16. jVi.); mhd, daj nachtetzen Lexer 2,24. buch) aus. J. Paul Fifre/ 80; fang wilder enten zur nachtzeit und
NACHTEULE, f. 1) nycticorax, noctua Dief. gloss. 380*. Vorrichtung dazu. Weber öcon. lex. 131".
382' ; und
dis soll ir schewen unter den vögeln, das irs nicht NÄCHTFARB, adj. wie die nacht gefärbt, schwarz: dasz er
esset,den adeler die nachteule. 3 Mos. 11, 16. 5, 14. 15
. . nacht- ; den pechschwarzen und nachtfarben gesellen mehr vertrauet
eulen und rabcn werden daselbs wonen. Jes. 34, 11 nach art ; als den christlichen dienern. Harsdörfer lust- u. lehrreiche
der nachteulen je mehr erleuchtet je mehr verfinstert wer- gesch, 21.
den. ScHüPPiüs 522; eine nachteule mit glühenden äugen flog NACHTFABBIG, adj. dasselbe: das gemälde, das vom zu-
dreimal um sie herum und schrie dreimal schu-hu-hu-hu. stande aller theile des ehemaligen königrcichs Polen ent-
Stillings Jugend (1780) 116; worfen wird, ist ein sehr nachtfarbiges und trübes. Kass.
neulich ward ein falke, allgem. zeitung v. j. 1846 s. 2298.
der triumpliirend tluirmhocli in den lüften NACHTFEIER, noch
sacra nocturna, pervigilium: als ich
f.
herschwebete, von einer mausenden
nachteule angefallen und getödtet.
ein kind war, verirrt mich einmal an einem feste der
ich
Schiller 13, G2 (_Machcth 2,12); nachtfeier von den meinigen. Bürger 270' {Anthia u. Abroka-
alle Vögel suchen ihre mas 5. buch) die 'nachtfeier der Venus' ist mein erstes gc-
;
beut am licht und Sonnenschein; diclit.., {dem) das bekannte dem Catull zugeschriebene rö-
du nur jagest im revierc,
nachteule, nachts allein.
mische original {pervigilium Veneris) zum gründe liegt. 352"
Rückert ged. (1847) 605
ihr wiszt ja den alten bekannten chorgesang 'brennender
sprichwörtlich: der nachteule gefällt auch ihr junges. Wander herzen nachtfeier' genannt. F. MIjller 3, 109.
3, 850. NACHTFELD, tj. nachtlager: ir sollent das nachtfeldt heint
2) übertragen auf einen Schmähschriftschreiber : es wird die- hie {auf der 6urp) nehmen. i4!mow 6o^. T iii ; unser nachtfeldt
ser nachteule, Butyrolambio, straffe genug sein, dasz er von und Jierberg wollen wir alliic nemen. bog. f. — verderbt oder
dieser zeitan einen nagenden wurm in seinem gewissen umgedeutet aus nachtseid? auch bei Frisch 2, 4': den bauren-
wird haben. Schuppiüs 565. hof befreien von aller steur, robet und nachtfeld {^custodia
3) nachtfahrerin, hexe {vgl. nachtvogel und nachtfrau, strix nocturna arvorum sive segctum') ist wol nachtseid gemeint.
Dasyp.) diejenigen, so von den gottlosen menschen als un-
:
NACHTFEST, n.: deine knaben, o könig, rüsten mit den
holden, wärwülfen und nachteuren {wol druckfehler statt nacht- landleuten frühlich das nachtfest der soinmermitte und be-
eulen , oder verlesen aus nachtvaren ?) etwas durch Zauberei reiten holzstöszc zu bergfeuern. Freytag ahnen l, 221.
beibracht wird. Thurneisser 13. NACHTFEUER, n. l) nächtliches feuer.
NACHTEULENGESCHLECHT, n.: a) Wachtfeuer: wachfeuer sti'e nacht feuer. Stieler 476; dort
lichtscheues nachteulengeschlecht flieht sonnenkrank wurden . . diewagen zu einer bürg zusamniengestoszen und
deine scheibe, rosiger tag! Platen (1847) 2,252.
im ringe herum die nachtfcuer auf zusammengetragenen
NACHTEULENTON , m. : ich humorisire in einem solchen steinen entzündet. Freytag ahnen 1, 203.
nachteulenton. Schübart briefe 1, 167. b) festliches feuer am Vorabende bestimmter tage {sonnenwend-,
NACHTEULISCH , adj. der nachteule eigen, gleich, ähnlich: Johannis-, Martinsfeuer, Weihnacht-, osterfeuer): in meinem leben
eur nachteulisch blöde gesiebt. C. GiJETTEL von evang. Wahr- ging mirs niemals so gut als unter dein kreuze . aber die .
heit 1523 B'. ganze herrlichkeit möchte ich in mancher stunde dahin ge
NACHTFACKEL, f.: der mond leuchtete vom himmel und ben, wenn ich nur einmal mit einem frischen knaben in der
unser garnträger bestand auf einer weitern wallfahrt . . die sommermitte über das nachtfeuer springen könnte. Freytag
fuszpfade seien gut und klar, besonders bei solcher nacht- ahnen 1, 428.
fackel. Göthe 23, 56. 2) nächtlich leuchtende erscheinung, Irrlicht, meteor: derselben
NACHTFAHR, mhd. nahtvar, nachtfahrerin, drude, hexe:
f. {irrwische) sein unterschidliche arten: denn, so nur ein solch
nachtfar, Dyana. voc. 1482 xl'; unholt oder nachtfar, lamia. cinfacjies licht oder nachtfeuer sich an den mastbaum der
11 3'. s. Grimm mylhol. 1010. Schm. l, 1716 Fromm. schiffe wird es u. s. w. Butschky kanzl. S07; du warst
säzt,
NACHTFAHR, m.: (er) bekannte ncchst deine, er were ein schnell, o Morar, wie ein.rch auf dein liügel, schrecklich
nachtfahr. Wolf Zeitschrift f. deutsche mythol. 1, 274 {Büdinger wie die nachtfeuer am himmel. Göthe 16, 171 (schrücklich
hexenprocessacten v. j. 1630). wie ein feurig meteor. d. j. G. l, 281).
NACHTFAHRER, wi. l) bergmännisch ein nachfahrer (sp. 48) NACHTFIGUR, f.: nachlfigurcn, naclitstücke in der inale-
zur nachtzeit. Chemnitzer bergm. wörterb. 362'. rei hciszen diejenigen gemälde so vor dein feuer stehend ,
NACHTFAHRT, f. fahrt zur nachtzeit: so betrofifcn und NACHTFINSTERE, f.: die nachtfinsterc oder dunkel der
durchfroren wir auf dieser nachtfahrt waren, so wolgcinuth nacht. Frisius 880*.
; : «
(enkUpfe, geile hth-ke, un/it<-lilige hunde, nacblfliegen . nen- . NACHTGANGEL, m. »oettMtus, nacbtfeoiel, «•c.unxi*:
net. HuppKNHuü hurenteufel (IS65) F 8\ mhd. irlnker und nablfanftl. tlnrnft Wl;
NACilTFLOK, m. naehtschleier, nachtdunkel, eigentlich und man
übertragen
also erkennet die nacbigengel, wenn in 4«r lak Jm
MüCKütüae 4;&,l. mu
.'
slrix, ein nachlfraw. Uasyp. (1550) Fe 5* die höllische nochl- ; ich mein nachlgebet vergessen balle. Soiiurr 3,11* (rfakr
frawen und wUtende unholden, alter «eish. lustg. 627; wenn schausp. 3, 2);
die betglucke lüutet und die kindcr wollen nicht recht ans ich stand und hArte zu, sie {dU wdrhier) aber raracbe«
heimgehen denken, so sagt man ..: 'geh heim, oder die ihr nachtgebet und »chliefen wieder ein. l3,4T(Jf«(*. 3,1);
nachtfrau holt dich!' Birl(kgkr volksthümliches aus Schwaben jeiit. ihr kleinen, gehet scblafea.
konnte als die kinder von beiden, nämlich nachtgedanken die aber flehn mit uns zu den nachtgeistern um stürm und
mit morgengedanken. J.Paul Hesp. 1,164; finsternis. Freytag ahnen 1,210; sie horchte ängstlich auf
das geheul der nachtgeister. 1,213.
halbgereifte nachtgedanken wälzt er im gemüte. Platen 326;
also schweiften mir die nachtgedanlien,
NACHTGELÄUFE, n. nachtschwärmerei: aber seitdem du
bis die sinne mir in Schlummer sanken. Lenau (1880) 2,202; das hudeln angefangen und das nachtgeläuf, bist du ganz
noch wacht der papst in späten nachtgedanken. 2,223; ein anderer geworden. Gotthelf Uli (1854) 4.
nachtgedanken, nachtgedanken, NACHTGELÄUTE, n.:
mordgedanken, die nicht schlafen. die funken auf dem almherd knistern,
F. W. Weber Dreizehidinden 197. fern klingt der heerden nachtgeläut.
ausgesprochene oder geschriebene nachtgedanken: K. Stieler neue Iwchlandslieder 99.
2)
leser, das du nicht gedenkst, dasz ich in der reimen-schmiede NACHTGENOSSE, m. genösse der nacht, bei nacht:
immer etwa tag für tag, sonst in nichts nicht mich ermüde! mittagsgast einer wüste, der andern nachtgcnosz.
wisse, ... RöcKERT Hamasa 1,17.
was du hier am tage sihst, sind gemeinlicli nacht-gedanken.
LoGAU 3,8,59; NACHTGEPRÄNGE, n. nächtlicher prunk:
das bild {einer seelandschaft) liegt mit seinen zwei oder drei das nachtgepräng erleuchteter paläste. Hagedorn 1,57.
gelieimniszvollen gegenständen wie die apokalypse da, als NACHTGERÄUSCHE, n..- und hör ich wieder dann der
üb esYoungs naciitgedanken hätte. H. v. Kleist 5, 107 Hem- Vögel nachtgeräusch, die, in dem laub versteckt, sich enger
pel ; ein Youngischcr nacbtgedanken-sänger. Bürger 138' der ; betten. Arnim schaub. 1, 204.
nachtgedanken-schmierer. Gotter 3, 292. NACHTGERICHT, n. nächtliches (todten-) gerichl:
NACHTGEFÄHRTE , m. nachtgenosse, nächtlicher begleiter: halte nicht als fürst
weinet den adler! er war in der hölung der eiche der grausen tiefe hier dein nachtgericht.
kirr geworden und frohnete Freytag Fabier 5,2.
dem nachtgefährten, der hoch auf dem wlpfel sasz NACHTGESANG, m. nocticinium voc. 1482 xl': abend- oder
Klopstock 8, 205, njl. 9, 205. 340. 345
nachtgesang. Harsdörfer herzbewegliche sonntagsandachten (1649)
der Jugend nachtgefährt ist leidonschaft,
ein wildes feuer leuchtet ihrem pfad. Göthe 13,268. 1,25; nachtgesang Götue 1,98 Überschrift;
der liebe nachtgefährte. Tiedge 6, 143. 150. schwärmst gern wie wir, singst mit uns in die wette . .
der könig Elise auch dergloidien ein fabel zu sagen, die er im köpf und rücken gehabt wer das nachtgeschick bette,
;
meldet auch einen nachtgeist und seine heschwerung. Bocc. der könte nicht für mitternacht sondern nur nach mitter-
2,32*; {war nicht) der cngelliindisch prophet Merlin ausz .. nacht ruhe haben, aus Büdinger hexenprocessacten v. j. 1629 in
cim nachtgeist und eiin alten weib (erzeugt)'? Fisciiart Garg. Wolfs zeitschr. f. d. mythologie l, 277.
(1617) M8'; mönchische nachtgeister. prakt. 14 neudruck; so NACFITGESCHIRR, n. matula, matella Krämer teutsch-ital.
bleich wie ein nachtgeist. Klinger 1,64; wie ein nachtgeist, wb. (1678)798*. Aler 1439";
der sich einem wanderer auf die schultern huckt. Wieland vergebens suchte ich überall
8, 265 den krummen Adonis, der lassen
wenn anders seine obren und nachtgcschirre von porzellan
kein nachtgeist äfft. 5,0; feilbot in liamburgs gassen. H. Heine (1876) 10,233.
seufzend steigt der nachtgeist durch die luft.
Schiller 1,106. 8,265; NACHTGESCHREI, n. nächtliches geschrei, weinen:
noch färt der nachtgeist (der gin^l der liuif) fort zu siegen meins chiudes maszlaid und nachtgeschral.
und zu schrecken, Vintler tilume d. tilgend 7972;
auf neuen feldern stets sein lager abzustecken. sie nannte dieses nachtgeschrei (der eulen)
Lenau (1880) 2,348; höchst sittenlos und ungezogen. Langbein (1854) 1, 199.
: ; ! ; ;: ,
in dii;>er K'K*"><I *• lilvichi, wu ull«» rtihl? . , lan dl« B8ebtffe»^ut«r. fr««« ihl
um iintr« niaiD'rii lieben wir nicht ««hr i>*.-i ,.^.> 4.J».
ilii» iiuchi^firliwdrni; ci iai unt lu verdAcbllg. GOtii 10,239. du wandrtsi wie ein narbigrtprnsl \m mMom Imwb. f. MH-
NACliKJKSCHWAHZT, pari. : lea 9,333; freiwillig will irh grhen Mtf HlMM« fMUr mHi
der tcliiuromer «Initt au« oacblgeichwftnien lOflen. unter narbtgruprnnirrn. Fbkitac «Amw i, iik.
HOCKKRT 304. NACIiT(;kS|>|(\(:il, >. ntekHuht umletrtimtf: 4nM all«
NACHTGESCIIWULST, f. ohttUn ereelio ptnit :
beimlicbe zu«aHiniriikuiirtrn ao4 MclrtfMprtdl 4«r iMclNc
du» In nil Irrl die uiii-hlgesrbwuiil. 2U,1. und
fasln, tj». nittgde seind gefebrlirb. Couam irn ukmAt',
NAr.nT(iKSKLLt, m., nV nnrhlgi'iioHxc : hIn wUre ich, rin arh ! bau leb jein dl« loM ii»r klsf p« •HMfeMricW,
liinKHtvi'rsliirhcncr, an* di-iu Krabi' Kcslit-ucn iiiid itci mit iin- Ich wrifi, dasi mir dein «und dat li»|br )m1i 8M^br«eW.
iiciiulichcii iinclilgcscllfn in dir gt'iipenstcrkirrhp Krirnngi-n. G£in«a« mmtktnt (ini) IM.
11. llKiNf. (IST«) 2, IS.*.; liiultT ihr warf ein andcriT d»'r narhl- NAr.HTGK.STALT, f. nätkttiekt oder n»ekUl»mbtiu {ffätit,
gi'scllfu schwarz
{vorher Hrhaltrngcstullt-n, riesig die Icilicr, traurige, schtrarsgekleideU) getUU, meknnu§:
dif hUuptcr und schwarz das gowand) di«> hüllp ühcr Fridas denn v» geziemt der wliiwe, di« it» galt««
verloren. Ihre* lebeni licht uad rvbm,
liaiipl und wdIIIp sie hobrn. Faeytac ahnen 1,215;
die st-hwanumnorte narhtgrilalt deai
drniisien »clilAgl der nachlgeseil der weit In slillcD mauem tu
ilurni üoin brauscniU'N gellcdfr. l.inkV (1880) 1,01. da wandelt rieseuhafi bia über wA*M
mhd. iiahtgesibte, nächtliche vision,
iNA(:ilT(;KSI('.IIT, n. 1)
und Urnen ein« »lllle nacblgeMali. Ttaa^a X. Itt
Iraum: die nachlgcsichl, somiiium Maaler 30ü'; wie ein natbl- (<ii fülitlti icli) nichts VCD den nsrhIgeauiieB
des Wahns. a, |»;
gfsichl iui Irainu. Jes. 2«, 7
die nacjilgeslalten ous flur {die iehranumßaritu hÜlnfn
rulsili srln diu trfluni und nachtgesicht,
ich gib ihn keinen giaubeu nicht. FaiacHU!« 33 Strautt; den im leichenzuge). J. Pail TiUn S,(>1; i>ride
eur gnud wollen sein gutes rouhts, in langen srblafrucken. Faeirac handukr. l, 174:
den nochtgesichten (bösen tnliimin) niehl nnchd<>nlien . ., {du nächtlichen t4nger) davun, b4>vur ier wtchlcr
eilten sie
denn sie sein nur lauter betrug. J. Atrek lb23, ;^7 h.;
nach den narbigettallen au««ab. ahnen 1,400.
errüllt ist länKNt das nachtgcsicht,
ach! liingst oilulll genau, .NACHT(;KSTII(.\, n. nächtltchet, tur mcUwü Untklndn
dn.o truunibuch fnig Ich weiter nicht. HGrcir 10*; gestirn: sintemal dieses edle oarht-gotirn (ifer mnd) t»ck
und zciff in Jedem nnchtgesiclit der abnabme wieder zuniniU BcracaaT NAm. TW;
mir meine vielgelreuc. IIöltt 170 Halms ewig strahlen dir (dem IMM tfl« Mff«|.
ich elaubc nun . . meines gel«tes helle aptoftl,
den liexenlani und Marthens nochtgcsichte. Ui (1768) 1, 199. wie der liebe uacbtgeadri. BHsoi UT;
2) nihhtlkhe erscheinung, nacbtgrspenst : es ist {dtr le'ichen- durch guter nachigesilrne leiiung. T««« f«d. O.S40:
zug) ein zauher.<ipiel, ein naobigesicbt, das mich erschreckt. ruhe fleht der schUTer von den löileni,
wenn das heitre oacbigesiim erklasii. T»»mS,I1I;
(Othk 10, 119;
und wie ein rreiindlirb nacblgestiro
(.110 erblickt den alten) ihr gOtterl welch ein nachtgesicht! manchmal wol lercben aus den knoiea
11,177; des garns . befreit.
. TaüiUL (laW) 0,140:
mir entgegen tritt ein todlenbild,
enUlellt das ontlitz, grausen in dem blick, bildlich: ^l> ober ward mir . .
NACHTGEWALT, f.:
NACHTGESI.NDEL, n. : und ich leide nicht, dasz nachtge- um rettuog aus des lodcs aachigewalt
sindel an mein bnus gelockt wird, um den laun streicht, . . . ruft zuerst
in meinem garten die pllaumen stiehlt und in meine fabrik
aus tiefer noib ein halbverlorner aecb.
GOnu 0.»43 («r mmi. todMer 4.«).
einliiirbt. Frevtag handschr. l, 175.
NACHTGESI'tNST, n. speclrum Alek 1440'; nacbtgespenst, NACHTGEWAND, a. t) n« ucklkletil:
NACHTGEWÄSCH, n. geschwätz hei nacht {im bette): da; . .neigte sein haupt zu strahl und donnerton. 'unter den
du liebest, bewüszt sein ausz solchen umbstenden,
möcht dir nachtgüttern, die ich mir zu bilfe beschwor, nahst auch du,
dasz du aber auch geliebet herwiederum werdest, das kanst starker gebieter.' Freytag ahnen 1,211; dort sind wilde klip-
du nit wissen, du wollest dann deines weibes nachtgewäsch pen und unheimlicher bannwald, der den nachtgöttern ge-
für liebe nehmen. Petr. 6d'. weiht ist. 1,371.
NACHTGEWITTER, n. vächtliches gemtter: NACHTGRABEN, m. ohscön für cunnus : die arbeit im nacht-
istsmeine lerche? hat vielleicht graben. Pfeiffers Germania 3, 374
das nachtgewitter sie gescheucht? so wirt er wol des nachts vergessen
J.G.Jacobi (1819) 6,87; in dem nachtgraben mer zu fegen, fastn.sp. 243,18.
das nachtgewitter braust,
der regen rausciit tinil morgen steht die weit
NACHTGRAUEN, n. das grauen der nacht:
im vollen Irühling. Uhland (1879) 3, 167 auf der flnr liegt düsteres nachtgraun. Voss An. 1,89;
Jehovah ! . . eine lohe flamme sah ich steigen
den aus nachtgewittern im schwarzen nachtgraun, als ich rückwärts sah.
der Sünder donnern hört. Schubart (1839) 3,34. Schiller 15,2,447;
NACHTGEWOHNT, pari. doch bald hüllte das land sich rings in des sinkenden
nachtgrauns
wie der eulen nachfgewohnte hnit . .
düsteren schleier. Ptrker Tinnsias 5,19;
auffliegt in düsterm schwärm, den tag verdunkelnd.
Schiller 500'. traute dämmerung! zwischen das flammenauge
des mächtgen tages, zwischen das düstre nachtgraun
NACHTGEWÖLBE, n. dmUes unterirdisches gewölbe: , zartlindernd trittst du. Kinkel ged. (1857) 95;
sie liegt verkennet schattest du dort um die todtenhöhle,
in nachtgewölben unter der erde wo (irgendwo) din-ch das nachtgraun deiner fmsternisz? Tiedge 2,67.
der klosteröden. Klopstock 1,175.
NACHTGREUEL, m. und n. nächtlicher greuel; grauener-
NACHTGEWÖLK, n. nächtliches, schwarzes gewölhe, eigent-
regende nachtgestalt
lichund bildlich: gegen den nun aller groll wie nachtgewölk
welch ein nachtgreuel, wenn er tief im frieden . .
verschwunden ist. Schub art briefe 2, 333; rauben läszt den edlen Rourboniden. Tiedge 3,67;
graunvoll tummelt er {iler wlnter) nachtgewölk.
Voss yed. 3,6; die bausthür erdröhnte und sprang auf, eine schattengestalt
bald flieszt in silberstreifen drang herein . . entsetzen faszte die frauen, als sie das nacht-
das nachtgewölk wie duft! 5,207; greuel sahen. Freytag ahnen i, 215.
kalte todesstürm und zweifei warfen NACHTGRÜN, adj. und n. dunkelgrün:
nachtgewölk in diesen lichten räum. Tiepre Urania 1, 198
und bohret und wühlt in die ewigen tiefen,
thront denn ein nachtgewölk auf seinem haupt? wo die perlen in nachtgrünem dunkel scliliefen.
nicht doch, er hat nur schöne schwarze locken. F. Dahn (j>'d. (1873) 1,82;
Ihmerhann 3, 195;
es flieht der dummheit trauriges nachtgewölk, der mond überwehte mit silberfäden wie mit fliegendem flam-
der trug entflieht vor himmlischer Weisheit licht. mengespinste das nachtgrün. J. Paul Hesp. 4, 59.
Sonnenberg nachlese (lb08) 184;
NACHTGRUSZ, m. abendlicher ahschieds-, gutenachtgrusz
es stieg ein trüber nebelwind am Rheine, die söhne traten nach der reibe vor die multer und boten
auf dessen fittgen kam herangeflogen
ein naciitgewölk am deutsclien himinelshogen, den nacbtgrusz. Freytag ahnen 2,129; so oft die weise des
RöcKERT <jed. (1847) 151 abendliedes von der höbe über das dorf klang, hörten die
{der beleg zu nacligewölke zu tilgen).
sp. 64 ist leute mit der arbeit auf und sahen furchtsam zu dem liofe
NACHTGEWÜRM, n. nächtliches gewiirm: empor, wo dem neuen gott der nacbtgrusz geboten wurde.
nachtgewürm, unholdes wesen 1, 422.
kroch aus gruft und felsenspalte. NACHTHARICHT, m. xvfuvSie Passow griech. wb. 1, 1371*.
F.W. Weber DreizehnUndtm 163.
X. nachtnar.
NACHTGEZELT, n. gezelt der nacht {nachthimmel) und für
NACHTHARIT, m. nachtkleid: Mathilde im nachthabit. F. Mül-
die nacht:
wir wollen dieses singen ler 3,323.
und tragen durch die weit, NACHTHAFEN, m. nachttopf, Schweiz. Stalder 2, 228. Tob-
vom morgen soll es dringen LER 327'.
bis in das nachtgezelt, S. Dach 843 Ost,
NACHTHAFT, adj. nocturnus Stieler 1323.
NACHTGLANZ, m. glänz der sternhellen nacht:
NACHTHÄTER, m.: nachthäter eins dings, aemulus. Roth
auf blumenstellen lag, dict. (1571) B 4".
mit nachtglanz wie umflutet,
der eingesungne tag. Tiedge 2,124. NACHTHAUBE, f.
vitta cubicularis Aler 1440": ain braite
nachthub, cinctio. Diefenb. ^Zoss. 120"; die nachthauben. vierte
NACHTGLEICH , adj. aequinoctialis {mhd. ebennabtec) : der
bibelübersetzung Jes. 3, 23 (bei Luther 3, 19 die hauben)
frülingsch nachtgleicher Vorlauf. Thorneisser 149.
nachtschuch, nachthauben zimen auch.
NACHTGLEICHE, f.
eine erst von Adelung verzeichnete
fasln, sp. 1217. I!. Sachs 4,311,86;
Übersetzung des latein. ebennabt Lexer
aequinoctium {mhd.
1,503'): nachtgleiche wird diejenige zeit genennet, da die
er Inf in eim wammeshembd . . und ein leine nachthauben
und kain schuch an. städtechron. n,6H,22{v.j.lhOl); (er hat)
sonne sich in dem aequatore befindet, weil alsdenn der tag
d'r frau nachtbube ufe köpf pflanzet, damit ihm d'ziegel
ihri
und die nacht auf der ganzen erde gleich lang sind, mathem.
nit löcher i mache
köpf. Gotthelf erz. 4, 148 ein schläfriger, ;
lex. (1747) 1, 38
denkfauler mensch: der herr von Halten war ein ehrbarer
lenz, wie dich und deine wonnen
stürme zur nachtgleiche melden. Lenau (1880) 1,335;
mann, aber so eine art von nacbthaube, wie man heutzutage
sagen würde, er dachte nicht viel, that nicht viel, asz und
die zeit der nachtgleiche. Freytag ahnen 1, 210; auch tag- und
trank desto mehr. 2, 17. vgl. nachtkappe, nachtmütze, Schlaf-
nachtgleiche: dafür bereitete es (das thauwetter) den wald-
mütze.
leuten die freude, dasz sie am fest der tag- und nachtgleicbe
NACHTHAUCH, m. das wehen der nachtluft:
auf schneelosem anger ihre reigen sprangen. 2,287; in der
jetzt starb das lied im nacbthaucb. Immermann 1,444;
frühling-tag- und nncbtgleiche. J. Faul Hesp. l, xxviii; bildlich:
weil, ach, ein nachthauch gnüget, dasz zerstiebe,
gab es eine tag- und nachtgleicbe für fürsten, worin sie sel- wie liebe selbst, auch ein gesang der liebe.
ber entscheiden, was nach ihr erfolgen soll, ob ein frühling Röckert ged. (1847) 234;
oder ein herbst . . so ist die zeit jetzt, friedenspr. 2. drin (in d"n griinen wipfeln) der nachthauch feuchtend weht.
NACHTGLOCKE, f. wie abendglocke Frisch 2, 4' (aus einer Kinkel ged. (1857) 59.
Straszburger polizeiordn. v. j. 1028), nachtklocke Stieler 9S6: NACHTHAUS, NACHTHÄUSCHEN, n. das gehäuse, in dem
die nachtglocke wurde lange schon geläutet. F. Müller 3, 389; der schiffskompass steht. Jacobsson 3, 118'. Bobrik nautisches
das zeichen der nachtglocke klang gellend vom thurm. Frey- U'b. 262".
tag ahnen 2, 330. NACHTHEIL, m. selten n., im hd. seit dem 16. jahrh., im
NACHTGLÜCK, t». fortuna coeca, noctivaga Stieler 675. md. und nd. (nadeel) schon seit dem 15. nachweisbar und wol
NACHTGOTT, m. mhd. nabtgot Lexer 2, 25; plötzlich flammte erstah gegensalz zum älteren vortbeil gebildet (s. Rasyp. 387*.
ein blitzstrahl, und wilder als brausen des waldes und ge- Serranüs dict. q l'. Alberüs Cc l'. Kramer 1, 2ll'. Schiller-
krach der bäume klang der herrenruf des donnergottes. Ingo LüBBEN 3, 150*): nachstehender, zurückgesetzter, schlechterer theil
; :..
gegen mich . , ,
den nachthirten zu W., busz {bisz) zwei rots, warten wic4iig
wenn ich ihn zum naclilheil eurer
mir zur lust zurückbehielte, und stürben. Baumann quellen 1, 212.
klagtet ihr mit vollem recht. IIkrdkr Cid 20; 2) nachtwdchter MoNB teüukrift f. d. getdtidite d. Okerrkeins
was . . nachtheil bringt, zu vermelden. 1, 189 (l5.;aArA.).
Voss llor. Satiren 1,1,61. NACHTHOKN, 1) hörn das bei nackt gebUseu wird, be-
n.
Wie vortbeil zu vortel .vorti, so wurde früher auch nacbtheil sonders das hörn des nachlwdchters : auch des keisers nacbl-
zu nachtel nachtl verkürzt: zu nachtel nit treiben, österr.weisth. horn {ward) auf dem simbeln {runden) tum geblasen. tUdtt-
0,238,2; schaden und nachtl verhüeten. 0, 12,23 (16. >/(.); ohne chron. 11,717,19 (e. ;. 1488); nacblhorn nennt der mi-nck ton
nachtl und schaden. 1,10,34. ISI, 11. 190, is und oft (17. jA.). Salzburg {ende des Ihjahrh.) einen seiner rieten töne. $. BAaraoi
NACHTHEILIG, adj. nachtheil bringend, zum nachtheil ge- meisterlieder der Kolmarer Handsckr. s. 181.
reichend, schädlich, gegensatz zu vortbeilhaft: nachteilig, das 2) ein gedocktes flölenregister einer orgel Jacobsso!« S, IIS*.
eim einen schaden und nnchteil bringt, detrimenlosus, damno- Zedler 23, 269 nacblhorn ist eine art pfeilTcn in den Orgel-
;
sus etc. Maaler 300' ; das sein antw urt gegrundt und meinem werken, eine kleine quinta-den, aber etwas erweitert, wo-
gnedigsten bern nit nochteilich sei. Miciielsen der Mainzer durch sie einen hornklang bekommt und die quinia etWM
hof in Erfurt 25 {ende des 15. ;7i.); wie man sagt, das die stiller wird. HCbner na(ur/ej. (iri2) 1250.
stillen Wasser, so sie uszprcchcn, schedlicher und nachtai- NACHTHÜKNCHEN, n. nächtliche Ubensreiu ßkrtmda ßf-
liger, dann die röschen lliesz {flttsse). Zimmer, c/iron. 4, 03, 16; eichhörnchen, pteromys. Breh» thierleben 2,63.
wenn ihre beiszcnden Spöttereien, ihre nachtheiligen anmer- NACHTHOSE, f. hose bei nacht im belt* zu tragen: oaehl-
kungeu deszwegen zu übersehen sind, weil sie es .. nicht hosen, wanimes und strumpf. Jucundiss. 41.
so böse meinet. Lessing 1, 435; menschen, die immer durch- NAQITHÜSSEH, m. wie nachlhirt I. Scaa. I, ll«fV«Bai.
einander mischen was ihnen vortbeilhaft und was ihnen {nach der Ulmer landpol. r. j. 1721). s. hussen.
nachtheilig ist. (Iöthe 17, 251 {Franz Moor wuszte Karls) reu- ;
NACHTHUÜEL, f. nacktsckwärmerin , im Bemer tktritni*
Vüllen und rührenden briefe zu unterdrücken und andere für nacbtfaller Stalder 2,228.
nachtheiligen innhalts
unterzuschieben. Scuiller 2,354; die NACHTUUN, verb. mkd. ndcb tuon, nd. nadun. ifL nacb-
altmodische form seines geistes . . stand mit den gangbaren machen.
begritfen der gesellschaft in einem nacbtheiligen kontrasl. 1) naeklräglick Ikun, nockkoUn, naektn§en: dieae uWtl
4,265; die Verschiedenheit ihrer art zu denken war hierzu muszt du noch nachthun u. dgL; nun müble »icb Uli ab,
mehr vortbeilhaft als nachtheilig. Wielasd 8, 227 die nach- ; zu rechnen, wie viel {des abgelaufenen unses) per wocbe ibni
theiligsten anekdoten, die auf Unkosten der schönen Faustina der Schuhmacher nachzuthun hatte. GotTBkir Vit (I8M) 73;
henun getragen wurden. 28, 166 ;da nichts uachtheiliges wider einem etwas oder einem womit narhthun, ikm etwmt mcA-
ihn eingewendet worden ist. Ixmerha!«!« 2,432; ich fürchte, folgen lassen und dadurch ßrderlick sein: den eilenden sdea..
andere werden ihm allerlei nachtheiliges in die obren rau- icht g&tes nAch tun. mystiker 1, S3S, t ; er bat auch bcridd,
nen. Freytac ahnen 2, 30. wie e. g. durch abgang ires lieben genabU, i« goU ««r»
NACHTHEILIGKEIT, A: adulteration, felschung, verderbung, schieden, sich fast bemühe, sonderlich mit vid goHttdiw
naditheiligkeit. Roth dict. (1571) B 3*. sten und guter werk . . irer seelen nachzuthun. 1^ Wf, Loma
NACHTHEILIGUNG, benachtheiligung, schaden: das es
f. im 2) nocA dazu tkun, kinzufugen: der suppe nocb aalx nac^
zu . . nachteiligung gelanget. i4imon rorred*. thun u. dgL
NACHTHEIMAT, heimat
für die nachtzeit, nachtherbergt
f. iMcAaAMeiid, Mcbtlre^ead mnd n»ekeifemi l*u, etem*
3)
wie das abendlüuten sonst erklang, um den Wanderer durch macken oder HandHm, fbkMhm.
die groszen Waldungen in die nachtheimat zurückzuweisen. a) alsolut: sich fleinen ucktotlilo, tmnUri Maaleb 3aa\
J. Paul Qu. FixUin 210. b) transitit: es ist keine kunat ein ding tadeln, narbtbSn
NACHTHEIT, das nachtsein, dit ßnOernis, büdUck: wie
f. thets, wer es könne. Faaüt sfritkm. % IM* ; so rabt kb eucb,
nuin aus betrachlung eines blinden die erspriesziigkeit des dasi ibr wider micb pfeiffei oder wider rairb mablcC
; : ; ;
das kan ich nicht nachthun. Schüppius 804 die heutigen lan- ; wurd auch dem nachthüter die nachthut zu swer, so sollen
gen lob- und schmähsciiriften sein keines weges nach zu- im die gepurn bcholfen sin. weisth. 3, 645 (v. j. 1378).
thun, weil sie gantz unförmlich. Butsciikv Pai/im. 29 was in ; NACHTIIÜTEH, m. weisth. i, Mi f. (s. nacbthiU).
Deutschland die alte deutsche zeit nachspiegelt und nach- NACHTHÜTTE, f. hülle zum nächtlichen aufenthalt, wacht-
thut, ist blos das vojk. .1. Paul dämmer. 25. hülle, vigilarium Stieler 869; was aber noch übrig ist von
c) mit dativ der person ohne objed: nicht das mich Moses der tocbter Zion, ist wie ein heuslin im Weinberge, wie
solt zwingen, sondern das mirs frei wer, im nach zu thun, eine nacbtiiütte in den kürbisgarten Jes. 1, 8 {bei Dieten-
Luther 3, 167' berger waclithütte).
wer thut dem hauptmann nach. S. Dach 279 üsl.; NACHTHÜTTENMEISTER, m. bergmännisch ein hiillenhedien-
in den lehren des Verfassers spricht . . ein frommer trieb des ter, welcher die Verrichtung eines hüttenmeislers
des nachts be-
herzens, welcher verlangt, dasz man ihm nachthue. Börne obachtet.Chemnitzer bergm. wb. (1778) 303*. vgl. nachtmeistcr.
5, 349.
NACHTHÜTUNG, f. das hüten bei nacht; das Zuchtvieh wel-
ches die nacht über auf der weide bleibt. Werer öcon. lex. 383".
d) mit dativ und welchen sie solche spiel wei-
accusativ:
ten nachthun. 2 Macc. ander geschichle Christi mit
4, 16 ; ein
NACHTHUUNG, f. aemulation, nachtbilung einer arbeit,
seinen Jüngern , die wir nicht kündten oder müszten nach- wie sie ein ander thon hat. Roth diction. (1571) B4"; imita-
thun. Luther 3, 498'; tio Hederich 1770.
die Doutsclien sind nicht männisch mein-, thun kindcrn alles NACHTIG, adj. mhd. nehtec nur in Zusammensetzungen.
nach. LoGAU ztujdbe 165; 1) eine nacht oder mehrere nachte alt, dauernd, s. ein-, drei-,
Gallien, land das wunder thut, und du schlummerst? er-
,
viernächtig «. 5. w., übernäclitig.
wach und
2) nacht seiend oder geschehend, nächtlich, nocturnus Dief.
bei
thu diesz wunder Danien nach! Klopstock 2,130;
^Joss. 382"; bei nächtiger kclte. Pauli schimpf 170'; wo sich
sein (Ailiniiit) unglück kam allein aus Evas hand,
doch theilt er gern mit ihr die schmacli und bürde. nächtiger zeit viel gespenst sehen lassent. Paracelsus 2, 293;
das thu ihm nach. Hagedorn 2,163; das nächtige küssen und hertzen. Neümark Fi/amon (1048) 9;
hier liegt er nun, der kleine, liebe pavian,
der uns so manches nachgethan ! deines leisen fuszes lauf
ich wette, was er itzt getiian, (weckt)mich und nächt'ge vögel auf.
Göthe 1,52;
thun \Yir ilim alle nach, dem lieben pavian. Lessing 1,11; lärmen wir bei näclitger weile. 1,234;
die hofieute thaten der sultanin diese gelühde nach. Klin- den tagcshimmel von der einzigen sonne,
von tausenden den näciitigen erleuchtet. 13,209;
cer 10, 155.
im nächtgen träum bab ich mich selbst geschaut.
e) es einem {person oder saclie) nachthun: wo ist ein gott
H. Heine buch d. licdnr (1874) 25;
in und erden, der es deinen werken und deiner niaclit
liimcl
und es tritt lierein der nächtige (in der nacht kommende)
künde nachthun? 5 3/os. 3, 24; man crfärt täglich, wolcher- fremdling. 225.
maszen es auch andere kunstsinnige handwerk der bau- . . 3) wie die nacht, dunkel, düster, finster:
meisterei nicht so sehr nach als zu und vor thun. Fischart warum verhüllet
in Scheibles kloster 10,940; ihr nicht gemach und saal mit schwarzem krepp 1
dasz, finster wie mein innres, aucli von auszen
sein mund, den er zum trost mir öffnet, thats der sprach
ein ewig iiächt'gcr schatten mich umfange. Göthe 9,309;
—
ich red es sonder falsch der groszen götter nach. —
A. Grypiuus 1,674 wirf, guter Hamlet, ab die nächtge färbe (die trauer)
der es den vorfahren nachthut, moris majorum imilator Aler und lasz dein aug' als freund auf Dänmark sehn.
Schlegel Hamid 1,2;
1440*; Narbonne. mc7 was? sie erdreisten sich, meinen schrit- von drunten
ten nachzuspüren? la Roche, zürnen sie nicht, ich hab es starrt'entgegen ihm der abgrund,
nächtig, grauenhaft, erschrecklich. Immermann 1,353.
l)loszihrem freund Selicour nachgethan. Schiller ;5aras. 5, 2;
wol beszre männor thuns dem Teil nicht nach, 4) von gestern abend, gestrig:
es gibt nicht zwei, wie der ist, im gehirge. 'Ml 1,1; beim nechting wirdt (wirt, hei dem wir qcstern über-
thu es der low ihm nach und nehme den thron und die nachteton) ich lieber wer
herrschaft! Herder 1, 193 //emjjc/ ein jar, denn bei diesem ein wochen.
n. Sachs 11,356,19 K.;
ein füchschen, das dem edeln löwen es
durch pfiffe nachthun will. die handlung. Baümann quellen 2,71; nechtiger be-
nechtig
Wieland Uorazenn sauren 2,3,326; dacht. 81; der nechtige abschied. 91; nächtigi milch, milch
CS einem worin nachthun: die transcendentale logik kann
von gestern abend. Seiler Basler mundart 217. s. Stalder
CS der formalen in dieser eintheilung nicht nacjithun. Kant
2, 228.
2,153; darin, in der musik «. s. tu. kann ich dirs nicht nach- weidmännisch s. v, a. kalt, leeil die in der nacht getretene
5)
thun.
fährte dem am morgen suchenden kalt ist. Kehrein 175. 210.
NACHTHUN, von nachthun 4: und ist ein lauter nach-
n.
NÄCHTIG, adv. l) nachts, über nacht, ßocc. 2, 99";
thun und affcnspil ausz dem apostelampt worden. Frank
nun aber, nächtig immer schleichend wach umher,
iveltb. 35".
bedaur ich meiner schlafenden zu kurzes glück.
NACHTHUNGER, m. nächtlicher hunger, obscön für das ge- Göthe 40,376;
lüsten nach dem beischlafe (vgl.
nachtfutter) wo die flammen nächtig schwärmten. 41,301.
ir vindent gesellen, die üch . .
wie die nacht, dunkel, finster:
2)
. . den nachthunger bützend {büszen, slillen).
des leufels nelz 6971; und finsternisz dringt ringsum bei!
und bab ein tocbter . .
so siehts in meinem busen nächtig. 12,192.
der tut der nachthunger gar we. fasln, sp. 109,8;
3) Schwab, alemann, gleich nachten Schmid 398. Stalder
wan sie der nachthunger anficht hart. 160,18;
2,228: er ist nechtig in^ einer todsunden schlaffen gangen.
wann ich des nachts slafen gee,
so tuot mir der nachthunger so wee. 305,21;
Pauli schimpf x\\.
dafür liebt sie mir in meinem mut, NACHTIGALL, f. luscinia. ahd. nahtagala, nahtegala, nahte-
so mir der nachtliunger we tut. 264,28, cala (contrahirt nalikela) und nahtigala Graff4, 178. Steinmeyer-
vpl. 225,10. 241,28. 041,25. 725,29. 755,11. Sievers gl. 1,217, 28. 29; alts. nahtagala, nahtigala; mhd. nahte-
NACHTHUNLICH, adj. was nachgethan werden kann, nach- gal und nahtegale, spä/mftd. nahtigal, nahtigalle Le.\er2, 23; nhd.
ahmenswert: mit nutzen nachthunliches absehen der alten. nachtigall {bei Serranus synon. 128' nachtegall), im id.jh. aber
Leibnitz 1, 259. auch nachtgall, nucbtgal md. nd. nachtegal, niederrhein. nach-
;
NACHTHÜSSE, m. und f. wie nachtfahr (s. husscn): die tengal (Fromm, mundarten 2, 446'), im mittelrhein. voc. ex quo
unholden und nachthussen. Schm. 1, 1184 Fromm. (16. j7i.). V. j. 1469 nachtgalle. in der nun geltenden nhd. form nachtigall
NACHTHUSTEN, m. obscön: hat sich demnach das alte als compositionsvocal dienende stamni-
so treibt er ausz den pösen lust,
das in nit mer irrt der nachtliust hafte i von nacht 'wom tone gehoben und gehegt' {gramm. l\ 220)
und auch das fechten mit der Stangen. wie in bräutigam erhalten, das femin. gal , ahd. gala gehört
(astii. sp. 243,26. mit galm zu galan singen {gramm. 2, 9) , so dasz die nachtigall
NACHTHUT, f. nachlwache, noctis vigiliae Dasyp. (1556) 2, die Sängerin in der nacht, die nachtsängerin bezeichnet (die
K 6', vigilia Maalkr 30o';
Sängerin der nacht. Brockes 1,48.05; der nacht Sängerin.
sie fiten zu den herbergen frö
und wol gemüte, Voss ged. 3, 133). in der alten spräche wird das wort seinem
«le scliieten die nacbthüte. I.vlw, krovzfahrl 2801 ;
Ursprünge gemäsz durchaus als feminin gebraucht {nur bruder
: ; : ! .
scher sprach ein nachlgal oder singerin nennen, sie schieszen NACHTIGALLENMUSIK, f.:
ein kugel , die am gewicht hell 50 pfundt. 1, 7l' (schieszen nachtigallenmusik
wirbelt Schlummer,
gewönlich 50 pfundt eisen. 2,38'); nach dem feuerwerkbuche süszen Schlummer
V. j. 1591 schosz die nachtigall eine 60 pfund schwere hugel. über ihre häupter. Höltv 137 Hiilm.
SCIIMELLER a. a. 0. NACHTIGALLENNEST, n.:
s) messingne nachtigallen, glocken. Immermann 2, 381. alles vollgesang und Hebe,
wie ein nachtigallennest. Tiedce 3, 187.
S) Spee nennt sein liederbüchlein trutz-nachtigal, weil es
trutz allen nachligalen süsz und lieblich singet, ux B.; NACHTIGALLENSANG, m.
trutz-nachtigal mit namen im sterbenden
es nunmehr wird genannt. 2.
schon matten nachtigallensang. Herder t,308//em/)el;
für nachtigallensang und taubengirrcn
nachtigall war auch der titel einer 1566 gegen die gerichte der
hört er die eisenkette klirren. Lenau (1880) 1,31.
. .
nahem gebüsch. Voss ged. 2,6; schien dein ödem uns bald ein säuselnder frühlingshauch,
bald ein nachtigallseufzer. 3, 81.
wo am bache den mai grüszet ein nachtigallchor. 3,122;
dann schweigt, ihr nachtigallenchöre. 4,33; NACHTIGALLENSTAUDE, f.
wie nachtigallenbusch : o wie
. jenes nachtigallenchor
. that es ihm wehe, als er . . auf die verstummte nachtigallen-
erfüllte des Verbrechers ehr. J. G. Jacobi (1819) 1,20. staude blickte. J. Paul Hesp. 3, 243.
NACHTIGALLDURCHSCHMETTERT, part. NACHTIGALLENSTREIT, m.
in dem nachtigalldurchschmetterten im matten nachtigall«nstreite. Herder 1,309 Hempel.
granatwald. H. v. Kleist 1, 160 Uempel.
NACHTIGALLENTHAL, n.:
NACHTIGALLENAFFE, m. bisamaffe Nemnich 2, 1303. wann im nachtigallenthale
NACHTIGALLENBRÜST, f.: {die tochter des ministers, kaum Hesper mit verliebtem strahle
zehn jähr alt) singt wie die nachtigall, schon in unbelanbten heimlich meine quelle küszt. F. L. Stolberg 1,233.
ästen, und zwar opernauszüge, die ihre zarte nachtigallen- NACHTIGALLEN-, NACHTIGALLTON, m.:
brust aushöhlen. J. Paul Titan 1, 108. eingewiegt von nachtigallentönen
NACHTIGALLENFLÜGEL, m.: schlummert sie. Voss ged. 4,32;
sieh, auf nachtigallenflügeln locken zur wonne
sie
schwebt durch einen weiten räum mit nachtigalltönen. Matthisson (1816) 190;
. dein entzückter träum.
. Tiedce 2,94. da schlägt aus Ännchens jungem bäume
ein nachtigallton in die seele der braut. Tiedge 6,230;
NACHTIGALLEN-, NACHTIGALLGESANG, m.:
aber diesz lied gleicht dem verirrenden waidmann: nachtigall-
wollustathmender noch hallt
ton lockt hinweg sein herz von des wildes Verfolgung.
. .
geheimnis (Frankf. 1569) 117; auf den abend zu dem nachU NAOITKACHEL, m. nachUopf, plur. nacbtkacblen Bcasrca».
iinbis. Fischart Garg. (1617) R6*; NACHTKALTE, f. nächtliche kälte: wisse er, dast selbige
zu Prucl( den nachtimbis sie namen. (7/Qcilt/t. <c/ii/f 1059 (irrwisehe) eindickzeher rauch oder dampf sein, ao in der
als nun der nachtimbisz schier einend hett. GaImj/200; in- untersten luft, fast auf der erde, entstehet und von der um-
dessen hatte sich die zeit des nucht-imbs eingestellt. Simpl. gebenden naciitkalte angezündet wird. BirrscaiT kamtL dtrti
2, 532, 3 K. ; Sprichwort : es ist besser ein schlechter nacht- er erinnerte die verblutete ... an die gefahr der oacblkille.
imbs als ein böse unruhige nacht. Lehmann 108; ihr wollt J. Paul bei Campe.
nicht ziun nacht-ims bleiben? Göthe 8, "8. NACHTKANNE, f. nachUopf: dast sein böses weib, <be
iNACHTING, i. nachtung. Xantippe ihme mit einer nacbtkanne über den koft §00.
NACHTISCH, ffi. was nach der eigentlichen mahlzeit (tisch) ScHi]ppiU8 814; die nacbtkanne hat twei obren bekc
aufgetragen und gegessen wird, das dessert {vgl. nachkost). wird gesagt, wenn jemand beide arme im im
1) eigentlich: nacbtisch, speisen die man darstellt, wenn Wandbr sprichw. 3, 852 aus Fnsehbier.
das ntcht maal übcrhin ist, als käsz, nusz, ops etc., seeun- NACHTKAPPE, f. wie nachlhaube: nacbtkappe . . so nui
dae mensae. Frisius 815*. Maaler 300'. Stieler 2286; denen kindern, wenn sie zu bette gehen, anzuziebeo pfleget.
Amaranthes frauenzimmerlex. 1313; scArctt. oachlchappe, nadll-
wiszt dasz
sia {die früclui')
mau ta^ TAr tag
mit dem nachtisch aur der gOtter taffei trag. chappa ToBLER appens. sprachsch, 327' (a«cfc W rfMdb m a^
A. Grtphius 1,709; Kurant, eine feige person ohne energie, tgl. srblafmfltte). Stan
xum nachtisch l(ömmt ouls höchste noch fias/crmundart 217*; d'uachtkappe ablegen. GoTTMELr frx. 1. 152.
ein teuer voll radieschen Voss ged. 4,43; !
NACHTKAUZ, m.; nachtkauze nennt man alle eaien mit
dann kam zum prächtigen nachtisch (sicuiidas mensas) grosiem rundem köpfe ohne federohren, aber einer aotser-
stattlich die hangende traube, die nusz und die doppelte feige.
Hora:ens gewöhnlich groszen ohröffnung . . sie verschlafen den ganxeil
snt. 2,2,121;
(ar liest) den nachtisch traurig sein und den caffee verderben. tag. Brehm thierL 3, 616.
ZacbarU renomm. 3,174; NACHTKEGEL, m. sehattenktfH der Mcftl; wenn er ans
Hersilie fragte so eben etwas ungeduldig: der nachlisch wo dem nachtkegel in Amerika einen kefeltcbnitt Idite aekaMi
{später die nachkost) bleibe? Göthk 2t, 101; mit welcher naclt- können. J. Paul Qu. fixi. 119.
lässigkeit schlürft man die sorge des entferntesten winzers . NACHTKFKKEH, m.: nun erschrak ich vor dem grtnte»-
beim nachtische hinunter, als müsse es nur so sein. 19,194; losen nachtkerkcr der Schöpfung, der hier »eine mauer an-
du ich tum nachtische . . wieder eintreffen konnte. 25, 351 fing. J. Pall kiimet I, 149.
und für mich zum nachtische hat die taute einen apfel ge- NACHTKERZE, f. 1) keru alt nukOkM: die nachtkem
braten, s, 27; der nachtisch war aufgetragen. 17,24. 24,328; hat trab geflackert. Scieffkl EUu SN.
der tafelmeister . . , der das obst und den nachtisch aufsetzt. 2) die ffianu oenolhera hiennis («fL nacktachlOaaelkhnne),
Frevtag hilder (1807) 1,335; so genannt ton den an dem aufreckten sUwfd kmtklndi» frilni
wenn d(>r nachtisch auf- blumen. Ne«nich 2, 752. GaASUiANii fßmmsemn^mfm mr. V,; die
geseut, dringt ihr herein. weiche nachlkerie, oenotiun mMstim» ; die n^senfarbige nachl-
Scuillkr 12,302 (Wallenst. tod 6,1). kene, oenothera rosea. DiEraaicn aatarMit. handaMcil. (1817)
2) übertragen und bildlich : dieses sag ich deswegen, damit 2, 161 f.
du nicht messer und gabel bei dem gerichle wegleg>t, das NACHTKISSEN, . bettkmtm: nadMkoas fubu ip.m,si:
dem bessern nachtische {dem ende des buches) nur den weg Sprichwort: das nacbtkissen ist ihr lieber ab d
bahnen soll. J. Pai:l 0, ix; Wandkr 3,8U.
VII. 13
; : ; ; ;
NACHTRLAGE, nächtliche klage Opitz (1645) 2, 177 üher- buch (Ingolstadt 1533) 2. th., 20. cap.; tageslenge, nachtslenge.
f.
schrift. vgl. Fleming 540, 82 L. A. Magnus weibergeheimms (1569) 214.
NACHTKLEID, n. kleid, welches man nachts im bette oder NACHTLATERNE,/', i) laterne für die nacht. Zedler 16,894.
abends und morgens als negligee trägt, tegumentum nocturnum 2) laterne der nacht, der mond:
Stieler 979. Klinger (s. oben unter naclithemd) und hangt denn nit im gwülch
die groszi nachtlaterne dort, der mond?
es klopft schon wieder! wirf dein nachtkleid über! Hebel (1869) 1,63.
Schiller Macbeth 2,4
NACHTLÄUFER, m. noctivagus Dief. gloss. 382'; niederd.
(Icomm! den Schlafrock angezogen! Borger 295');
nachtlooper i. c. nächtlicher hurenjäger etc. Kramer 1, 211"
in demselben augenblicke . erschien {Oitilie) in flatterndem .
nachtläuffcr (Bacchus). Opitz 1, 393 ; ein bösewicht und nacht-
nachtkleide hinter ihrem vatcr. Holtei vagab. (1876) 1, 86. läuffer. Olearius persian. baumg. 5, 13; diese Kaffer sind
NACHTKOBOLD, m. nächtlicher kobold: nachtläuffcr ; sie verachten allen guten rath und vermahnung
hoch dann lebe die braut und der bräutlgam alle geklingt mir! !
und kennen gott nicht. 9, 20 die kometsterne . sind rechte ; .
NACHTKOPF, in. der braune spornflügel, das brasilianische NACHTLAUSCHEN, n. ; (verboten ist) das nachtlauschen auf
Wasserhuhn, parra jacana. Nemnich 2, 864. die hasen. forst-, fisch- und jagdlexicon (1773) 3, 912. s. lau-
vergönnen. Platen (1847) 4, 323 ich argwöhne , es sind die ; die lerchcn in tag- und nachtlerchen, und verstehen unter
wilden knaben der königin, welche in den höfen jenseits jenen die, so bei tage, unter diesen aber die, so zur nacht-
ein nachtläger suchen. Freytag ahnen 1, 246 windig war dein ; zeit gefangen werden, forst-, fisch- und jagdlex. (1773) 2, 699.
nachtläger unter freiem himmel. 282; beim aufbruch aus dem NACHTLESEN, n. nächtliches lesen, studieren: bis er nun
nachtläger. 3,284. vgl. nachtliegen. sein zweistündiges nachtlesen vollendet hatte. J. Paul 48, 332 ff.
NACHTLAGERN, verb.: NACHTLEUCHTE, f. l) nachtleuchten (fackeln, laternen
so gestellt, nachtlagerten jetzo die krieger. beinacht) gehören vor den obersten und andern befehlhabern
Pyrker Tunisias 11,527. zu tragen. Kirchhof discip. milit. 43 nd. nachtlüchte, irrlicht. ;
NACHTLAMPE, f.
lucern a cubicularia Stieler 496. Amaran- Schambach 141'.
thes frauenzimmerlex. 1314. Zedler 23, 280 ; die nachtlampe er- 2) nachtleuchte kan man den phosphorum nennen. Zedler
lischt. H.Heine (1876) 6,121; bildlich: 23, 281.
Unglauben ist die nacht, die nachtlamp ist der glauben, NACHTLEUCHTEND, part. bei nacht leuchtend:
lasz in deiner nacht dir nicht die lampe rauben! alle nachtleuchtenden Sternen verschwinden. Rompler 181.
RÖCKERT 338.
NACHTLANG, NÄCHTELANG, adv. während der dauer einer NACHTLEUCHTER, m. leuchtet für das nachtlicht. Zedler
nacht oder mehrerer nachte; mhd. nalitlanc, von jetzt an die 23, 281 ; der gutsheir kam aus seinem zimmer und nahm den
nacht hindurch, zu dieser zeit der nacht. Lexer 2, 26; nachtlang, nachtleuchter vom tisch. Freytag handschrift 1, 107.
noctu. Stieler 1065; NÄCHTLICH, adj. ahd. nahtlih, nocturnus. Graff 2,1021;
nachte-, nachtlich. Dief. 382"; nachtlich doc. 1482 xl'; nächt-
taglang nachtlang stand mein schiff befrachtet.
der j. Göthe 3, 145 lich geht über die ursprüngliche bedeutung ^ nachtähnlich' hinaus
und nachtlang schob sich vorwärts die falbe regenwand. und vertritt fast ganz die stelle des älteren nächtig, gramm. 2, 305.
RÖCKERT Unmosa 2,327; 1) bei nacht seiend oder geschehend, der nacht (nächtliche
dann zech ich nächtelang im flatternden gewand. 1,42. arbeit, arbeit bei nacht, arbeit der nacht, nachtarbeit) : bei
NACHTLÄNGE, f.
die länge, dauer der nacht : tagleng und nächtlicher zeit, weisth. 3, 272 (v. j. 1580) ; bei nächtlicher weil.
nachtleng, wie sie soll gesucht werden. P.äpianüs instrumenten- österr. weisth. 6,235,27 (16. jTi.); nächtlicher weilen. Wickram
; ;..
rollw. n*; Pin fpiier ergriff hm iitlchtlicber weile den (lüge\ M ilvclupreDft der tliUr« kAolg Btek IWk
des cliloiiHca. Sciiiixe* 15, 2, 42t
PeiiueaATM f««. JBTotl«) l.lMt
«r hat mich nun
da wardt der kAolgin klar
verwartet bei utchillcher xnit. H. Sach« 7,243,14 K.; daai lllliRunil . . n*clillleti «iiifloben war.
111 (!«« lagen v«r|[iinsllclier Feier »anmi. OMt. W».
bereiten den dunklen behu|{llcnen acbleier
die nächtlichen atundon dai* »chöne geaplnniii. GAthi t,2&3; 1) tiuf luttkUknbik*, dumkU, dtsUre, flnttfre MUf .'
mei emporsteigt. Geszner 1,228; {der prinz) nicht einschlafen, das nachtlicht war
mein geselliger sanfter schlaf und kein klingeln konnte den kanimerdiener erwecfcaa.
ging dem äuge vorbei (es) suchte dich . .
nftchtlicb einsam w»ndr ich durch die beide. den nSchtiingen schreibt: solch und solch weiter .. werde
TiBMi Uranim 1.98: es geben. PaiLaiiDKB l,4aS.
13*
;
;; : : : ; :
.
6, 517, 2 (15. jh.) die andern . . pisz auf das nacht male ir
;
brave gesell, der den nachtmahlwein vergiftet? F. Müller Faust
zeit vertriben mit danzen singen und springen. Bocc. 53, 32 K. 18, 2 neudruck.
die fraw sich mit Rinaldo ze tisch setzet das nachtmale ein NACHTMAHLZEIT, f. gleich abendmahlzeit: so setzte ich
zu nemen. 63,26; sie grüssent mich, ladent zum nachtmal, mir vor, meinem gesind aufzupassen und zu sehen, was
frfiwen sich meiner Zukunft. Terenz deutsch (1449) 44; thet es zwischen der nachtmahlzeit und dem schlaffengehen be-
das nachlmal bereiten. Aimon bog. B; ginnen würde. Simplic. 2, 532, 15
der alles auf den imbisz iszt. Fischart pract. 18 neudruck; allein mit einem nachtmantel bedeckt, gieng sie mit ir in
kämt, nachpal. Lexerxiii. 195; tirol. nachple. Hintner 173. den garten. Amadis 22 K. ; dort im dorfe half uns die heisze
2) das letzte abendmahl Christi und darnach im kirchlichen lohe, hier hat sie uns den nachtmantel verbrannt. Freytag
sinne das heilige abendmahl: ahnen 1, 376.
der einige heiland Christus 2) alchemilla vulgaris {auch frauen-, Marien-, trauer mantel).
mit sein jungern zu tische sasz
Nemnich 1, 162. 3, 404.
und sein letzt nachtmal mit ihn asz.
H. Sachs 1,305,9 K.; NACHTMÄNTELCHEN, NACHTMÄNTELEIN , n.: sähe er
als Christus lassen wolt die letz die Belise in einem nachtmäntelgen sachte daher schleichen.
erfüllen gantz das alt gesetz, Ch. Weise kl. leute 25 ; nachtmäntelein, togilla seu mantellum,
ausz wesz uns flgurieret was,
quo foeminae humeros et pectus tegunt. Stieler 1227.
im alten nachtmal das man asz.
SCHWARZKNBERG 154''; NA CHTMASZ, n. abendmahlzeit, mhd. nahtma;: do unser
wan man dasz nachtmal geben wolt und des herren tisch herre saj mit den jungern ob dem nahtmage. Eckard 637, 35.
bedeckt wardt. F. Platter 280 ß.; hat sich mit sonderer rew 658,22; noch dem nahtmasze. Closener 122,6; nachtmasz
und beicht mit dem nachtmal lassen speisen. Bürster 127; Schweiz, geschichtsfreund 22, 83.
; !
hierher, um die erste nncbtincsse zu lesen, und da beginnt seine fremde dem komischen gerade da« •cheiogewkbl •(
erst recht tler traurige spuk. H. Heink (lt>70) 2, 136. womit es sich hebt. J. Paol tandhii« 1, SMt
NACIITMOOU, I. nachtmuhr. NACHTÖNKN , verh. 1) inIraaMita. «) Malawm* Mm^
NACHTMOitü, m. occidio nocturna. Stikler 1291. einen ton lurücklassen : es war gegen millerMdM, •!• iMt «rf
NACHTMOTTE, f.
die gemeine motte; der nachtfalter. ency- einmal eine klagliche . . lange nachtoneoie aÜiMM htnu
elop. d. naturgesch. 3, 114^ die grillen zirpten im kom und liest. Göthk 16,51 Hempel; o ihr fliehenden, fpielemieo, •ad»-
eine groszc nachtmotte schwirrte un seinem but. Frkytac tOnenden, zitternden jähre dei OMOMkea. J. Pall Hesf. %, Mft;
ahnen 6,176; übertragen: wenn ihr rucbc begehrt, so nehmt weit tönte das geschrei der weft«r Mck Gorraair mhtlm,
sie an der ersten nacbtmotte {nächtlicher mordgeseUe), der ihr (1S5U) 1,354;
bfgegnet; es ist kein mauge! daran. 3,218. de« halden •chrilte achallrn
NACHTMÜCKE, f. t) liechtmugk oder narhtmugk, die z8 nacbtOnend durch die wOaten hallea. Scatua C4e. 3.131;
nacht in das liecht fleugt, lampyris. Maai.kr 272*. und wie dein tod
selge trluma noch nacbiAnaod nlr anaoft. U,n.
2) leuchtkifer, Johanniskäfer, lampyris. Nexmich 2, 31».
genossen , dasz sie ihr eine nachtmusik bringen. Frbttag 2) transitiv, a) tönend folgen las*tn:
a/i/ien4, 35; übertragen: leule von einsichten mutzten sich ! tön es (ilas hundeneort) \a daa bartcM doppalacblag
durch alle weiten uns und ferneD nach. lAaasa 51*.
seit Jahrhunderten jedes jähr einmal iirgern, dasz die deut-
schen sitnger mailieder machten, da andere monate eine () in tönen nachahmen, nachipielen:
poetische nachtmusik weil eher verdienen. J. Paul Qu. Fixl. tu silbergelAna
18»; {ich höre) den seufzenden windlaut durch die ritzen des
werd es. wovon die llppe der preUenden bebte. Ibr eagal
tönu mit der goldenen harf ihr nach.
thunns, eine nachtmusik, davon einem die zäbne klappern. Ktorarocs Mfu. ll.tllK
SciiiLLKR 164 {räuber, sehausp. 4, 5) denn glauben ist McbtO«« 4m •&»>
2,
NACHTÖNEN, n.;
der obenteurer horcht und steht ein wenig an irdischen Sphärenmusik.J. Paul Lcvaa« 1, 138.
was ilio»e nachlmu.sik von el8torn und von krihen
. .hier wohl bedeuten kann?
. Wiblajid Idris 4,17. NACHTOPKER, n. nächtlicht$ tffn: (kk ktUt) nir ilr|»>
nomraen, meinem erschlagnen son nacklopfer i« ballea. last
NACHTMÜTZE, f.: nacht- sive schlafmOUe, pikolus dor-
d. Hebe 306,3; 'so {dem g«$l»rhenen\ «^cr )!
thu ich dir
mitorius. Stieler 1316; wahrhaftig, das letzteinal hat er mich haar sol dein nachtopicr s«te.*
meinen zeheren, und mein
in nachtmütze überrascht. Göthe 14,4; ich fand eine
der
damit ins haar, das mit gewalt auszrauffendr. 31t, 4.
liel
selir mit einer zierlichen nachtmütze. 16, 60
schflne frau nMtmmarum SnuMM
. .
NACHTORDNUNG, f. leget rigiliarum
Hempel; meine morgenbetrachlungen blieben unvollendet in
139».
der nachtmütze hangen, die ich abwarf. Thümnbl (1839) 2,7; nr naehtshi:
NACHTORKAN, m. orkan
ha sklavenscele vor sieben jähren rücktest du deine nacht-
! !
wie oacblortian
mütze kaum, wenn ich tief mich liückte. Kotzebue dram. sp. vor donnerwetiem F. L. Siotataa 1. It;
2, 332; ein Nürnberger spieszbürger . . mit weiszer nachtmütze ao baust dar nacbloriao
auf dem köpfe. H. Heine (1876) 1,22; Im dichten lannenwald. Scaixta Cäe. 9,13;
er rückte die nachtmütze tiefer nufs ohr. als dlo Wölfe hungrig baalten
UNcaiiN (1851)2,221; und die nnchtorkaoe aauaien. Uau«» (IS7I)3,M:
bald verstummt der nachtorfcan. Jl4mK»»«» Ifl.
übertragen vie Schlafmütze, eine schläfrige, phlegmatische ptrson:
wer keine nachtmütze ist, kommt mit zum rathbause. Frbttas NACHTPAPAGEI , m. : mit demselben rechte, mit
brautfnhrt 1, 1. man die eulen im gegensalz zu den falken lO «•«
NACHTNACHEN, m. ein nacktn für die nachtfakri. Dibfir- dem muss man den merkwiriifslta
famiiie unterbringt, i
nvc.ll-WOLCRKR 776 [v. j. 1771). Papageien, den kakapo oder McktperH>i *• ''_.«
NACHTNXCHTLICH, nacht, allnächtlich, gebildet
adv. jede (slri^ops hahrvptilms) als «crtrelcr einer eifeac« I — int
.
M-
uie tagUiglich: denn von gelehrtenrcpu-
den ausl&ndischen trachten. Bre«« l*i#rl. », 53. Mntrm IMT s. IM.
bliken kommen nachtnüchllicb mehr verstorbne Schriften an, NACHTPAUSE, f. pauM mtkmi dir 9»tkMlj4mniKmif
die als gespenster umgehen. Klopstoc« 12, 34 die meisten ;
abstich des morgengetilmroels aril der McMptasc. I. ftm.
deutschen fürsten, besonders die kleineren, sinnen nacht- Hesp. 3, 144. ^
nllchtlich danuif (denn den tag über sind sie auf der jagd, NACHTPEIJ'., m.: nachtbett«, mulrma __,
Atta l4Sr. FMcaaet
oder lassen ihre beere kriegsübuugen machen), sie sinnen, Gary. (1611) H 7'.
sagen wir, nachtnilchtlich, und so sehr darauf, ihre einkflnfte NACHTPFAD, «i. n it k mtktr, ^wlmr, af fcaw«riif»fr ffmi:
zu vermehren, das« jeder Vorschlag . . bei ihnen leicht gehör Abaaai waBdrltrn *l«
lindet. 12,353. iu de» lod<> baog«« nacbipfad. KLM«r*ca t.33t:
; ; ; ;
NACHTPFORTE, f. porticula nocturna. Alemannia 7,89. nyhträfn, neahträfn, nyhtramn; altn. nätthrafn, nd. nacht-
NACHTPFRÜNDE, f. obscön wie nachtmahl 3: raven, nachtrave. im ahd. wird damit übersetzt : corvus noctur-
darumb sie ihrer nachtpfrund darb, fastn. sp. 160,13. nus, noctua, bubo , corax, nocticorax (Graff 4,1147; Stein-
meyer-Sievers 1, 217, 28. 355, 8. 366, 20), in späteren glossarien
NACHTPHANTOM, n.:
(nachtraben, nachtrabe, nachtrab, nachtrap, nachtram) luci-
(der Zauberer) verwandelt menschen
bald in blumen . . .
fuga, nycticorax, strix Diefenb. 337'. 380*. 556'; im voc. opt.
bald in flammenbeschweifte nachtfantome. 37,88: nicticorax, nachtram; bei Maaler 300°: der nachtraam
Matthisson (1797) 45. ist ein vogel, so zenacht die geissen saugt, caprimulgus; bei
NACHTPLANET, m.: nachtplaneten werden von denen Stern- Stieler 1495 nur nycticorax; bei Aler 1440' nycticorax capri-
deutern der Mars, die Venus und der mond genennet. Zedler mulgus, vespertilio, alucus, cicuma, strix, lucifuga; bei Stein-
23, 282. bach 2,213 nycticorax und strix; bei Frisch 2,80' nycticorax
NACHTPOCHER, m. der arbeiter, welcher im pochwerh die {'es scheint, man halte den caprimulgum dafür), bei Nemnich
arbeit hat, oder nachts das pochwerk versorgt. Chemnitzer bergm. 3, 404' (nachtrabe, nachtrapp, nachtram) strix aluco, nycticorax
wb. 363'. Zedler 23, 282; nachtpucher fiEüRmc Jurist, lex. (1710) und caprimulgus: also namentlich die gemeine nachteule, der
54*. Hübner 1251; mnd. nachtpucher, der bei nacht plündert nachtreiher und die nachtschwalbe oder der Ziegenmelker (Adelung
(s. pocher). Schiller-LObben 3, 148*. 3, 399. Weigand 2, 185). vgl. Brehm thierl. 3, 665. 4, 707.
NACHTPOSTEN, «i.; nachtpost nennet man den Soldaten 1) in eigentlicher bedeutung:
und auch den ort, der allein des nachts besetzet und be- mild, solt ein nachtrabe l^ren,
wachet wird. Eggers kriegslex. 2, 261. daj ein adelar hoch vlüge,
so würden ir beider züge
NACHTPREDIGT, f.: die nachtpredigt (gardinenpredigten) anglich an der düre. kröne 7188.
liaben viel grosser weiser leut verführt. Petri 2, 139 bei
nocticorax haijt ain äul und ist ze latein als vil gesproclien
Wander; er {der vater) ist streng genug gegen mich gewesen,
als ein nahtrab . . und haiät auch noctua ze latein. Megen-
ich bin immer froh wenn die nachtpredigt vorüber ist. Freytag
berg 208, 22
ahnen 5, 255 (die öffentliche ermahnung bei der abendan-
nlid. vor dem (manne mit der Interne) Doch ich, verschlug
dacht. 254). mich mit,
NACHTPUCHER, nachtpocher. s. wie dann ist der nachtraben sitt. H. Sachs 5,200,6 K.;
NACHTPUTZ m., nachtschmuck : du schwärmst von ihr {der mich da aufwachen machten
natur) und vernachlässigst sie, denkst nicht daran, sie in die nachtraben frostig. Puscumann bei Erlach volksl. 1,68;
ihrem nachtputze zu überfallen und ihrem busen noch den den flug der wilden gäns, nachtraben, weiren, geiren.
Weckherlin 622;
liebeskusz aufzudrücken, ehe sie einschläft. Thümmel 5, 138.
also hat er droben gesagt, bin gleich worden wie ein
ich
NACHTQUARTIER, n. quartier zum übernachten, nachtlager.
nachtrabe, wie ein einsamer vogel in der wüsten. Luther
mit ausfall des r nachtquatier: {sie haben) zue Owingen dasz
nachtquatier gemacht. Rürster 25; die reuter . . in unsern 3, 24' ihm singet die eule nicht langes unglyck und die traurig
;
der wald ist unser nachtquartier. lich, feind des lichtes, der Wahrheit: wann ir habt iezo lang
Schiller 2,153 {räuber, schausp. 4,5); her von meinein vatter wol gehört umb die nachtraben (die
halt! hier ist das nachtquartier. bei nacht wirkenden aufständischen), städtechr. 15, 469, 7. 470, 7
brüder halt, wir bleiben hier! Körnrr 294'; {v. j. 1397)
den herren fehlt ein nachtquartier?
nu will ich euch melden die nachtraben,
das findet allenfalls sich hier. Langbein (1854) 1, 185
die des nachts auf der gassen umb traben, fastn. sp. 1159,4;
doch nachtquartier musz ich gehorsamst erbitten. 1,221. wann disz sind die rechten nachtraben,
NACHTQUARTIEREN, werft, nachtlagerh: andere gefangene den oft die schergen nach thun traben
und schleppen sie gehn Lochaym ein. H.Sachs 5,212,5;
aber seien ihnen in unsern dörfern, da sie nachtquatiert,
nachtraben appellantur vociferatores nocturni. Stieler 1495; nd.
mehrer thail in der nacht entrunnen und auszgerüszen. Bür-
nachtrave, ein mensch der gern bei nacht geht. Schambach 141*,
ster 33.
ein nachtschwärmer. StISrenbürg 156*; der pabst selber ward
NACHTRAB, m. l) das nachtraben: ach! nichts begleitete
für ein . . nachtraben und hanfbutz angesehen sein bann- ;
mich . ich vermiszte den nachtrab meines treuen schwatz-
.
von der jesuwider nachtrabischem wesen. Fisciiart naekl- NACHTHAGEN , terb. t) hinterher trafen^ Ufeni
rnh, IM. gen, portando sequi SriCLaa 2314.
NACilTHACIITKN, verb. 1) nachdenken, nachnnnen über o) eigentlich : und legten das creutz auf in, das en tktm
(dativ), Maai.er 3')0'; er ward
meditari. ihm mit ernstlichen nachtrage. Luc. 3S, 26;
gedankcn nacbtrnchten. Galmy &3; («i« «oN«n) in keuschbell goil sein ercau mukuamnm.
J.Avan ttN.» C.f
der profT nnchlrachiet disen lachen,
wie er den ^auI möcbi achwiiiend machen. könnt ihm die fahne nachtragen in der achlacbt! GOtac 1, IM:
II. Sachs 4,3,07'; midchen) heben waa auf, tragen was Back GorraaLi
sie {die
als der nite den lettel sach,
Uli der pächter (1859) »2.
er trachtet den buchstaben nach. Waldis E$. 4, 2.3, 34
der goldtcbmldi fraget welter nach, das N. N., dem ich ehr and gottc« u«cr-
b) uneigentlieh:
erkundt all iimbstend dieser sach trauet, ein herze mir nachgetragen. BoT«ant laaaL
falsch
und gund ir weiter nach lutracbten. 4,60,117; 314; ich weisz nicht, wie ich es erklären »oll, .. data wir
dem träum bet er lang nacbgetracht. dem, den die weit ausstöszi, unsere tbrioen narblrsfea.
FiüCHART nominici ieben 1960.
Schiller 2,368;
2) wie trachten nnrh (dativ). a) mit eifer wornaeh streben, ihm, . . der groll Im herten dir oachtrift. ••• 04. IS.M3.
um es SU erlangen oder tu vollführen: was gott .. thun wil, c) durch wort oder that feuhekenet, eimem »iierftkmet im
das mus werden, denn er tracht und jagt im nach. pred. geddchtnis behalten, um d&rtker kemUA am fraOm adrr et dem
Sal. 3, 15
(vffnn <<m) dem gwin rOrsichtlgklich nach-tracbst.
Urheber gelegentlich empfinden n
latm, liek itßr tm r4<Ara,
Sachs 3,34,29 II.
mente reponere, in animo reünere aHquid SriKua 3314; mni.
A'.;
das er keim solchen ding tracht nach, nadragen Scbillbr-LObbeh 3,150*; ahiohtt:
das Ihm doch je nicht werden mag. (dar faltche) bricht seinen rirbier«ub
i. Aiaia 1994,20 A.{ dem Sünder insgeheim, trtgt nach und kanielt ak.
der centnerschweren bürde Glbih 5.37t;
von boheit und von würde transitiv der hintergangene bat nrsach, es nachzutragen, and
:
wird emsig nachgetracbtet. Locav 3,6,74 Eitner;
es ist ihm nicht zu verargen, wenn er niemals wieder «ar-
im zu Merkeihurg flndet man prediger und andere wol-
l.-indr trauen faszt. Tiecr get. aot. 6, 91; mit da/tr derperttm: Sflaa
h.tbendo die der nahrung Heiszig nacbtrachten. Colkrus
Ic ut, gibt ihm immer was ab, wie ers verdient, und der kftae kcrl
hausb. 324; prächtiger Schmetterling .. dem ich schon lange tragts ihr nach. GOtbe 14,275; keiner trug mehr den aodcra
n.ichgetr.-ichtet hatte. Wieland 7,365; es war thorheit von etwas nach; jede art von bitlerkeit war verschwunden. t7,sa7:
mir, ihm {dem tullan) irgend etwas, dem er nachtrüchtel, es verdrosz mich, ohne dasz ichs ihm nachgetragen bAlle.
streitig machen zu wollen. 8,399; statt des dnlivs ein infinitiv 20, 254 ; aber ich werds dem von Bock bis tarn jQng<ten gr-
mit zu richte nachtragen. Scriller S, 430 {kah*k 3, 3) ich konnte ;
niemand! den andern soll verachten, 3) nachholend tragen, nodt datu Ir afBa , als aacÜNf Sifm.
mit reden im bAsilich nachtrachten. Waldis Es. 1,M,S2; NACHTR.XGEH, m. einer drr »«cMN|f(: McktrafV, awoMr,
der ochs trachtet dem feinde nach. 2,13,6; mcmoriosus. Stifibr 8314.
viel Tritons hatten ihr vergebiirh n.fchgetracbtet. NACHTRÄGISCH, adj. aaWUraffad (t. nachlrageni, r),
WiiLASO /'/rw 1,22. vergessend, rachsücMg. ALBBBCaT Leipt. wmnitrt 174*.
NACHTRACHTEN, n. 1) das nachdenken, nachsinnen: eins NACHTRÄGLICH, adj. und tdr. i) nk aa«Mnv,
scharpfcn Verstands im nachtrachten, acer et acutus hämo in tragen, nachgeholt; im nachtrufe, ntehMeni^ Km krini n : aadl-
cogitando. Maaler 300*; nach langem eifer und n.ichtrachten trigliche beroerkung, narhtrlglicbe eiaiahlaag: aadlftglick
. erwnllet er im die trunkenheit. Wickram roUr. 130, 2«.
. etwas reden, schreiben . s. sr.
das heftige verlangen und streben nach ettras, nisus Steinraoi
•1)
er wurd auf einmal leirbrabl*««
2,829; der guet jung herr .. vergnsz der trewe, . . het ain und siliert« nacbiriglicli. Cnhvum ilVTtt l,MlL
nnchtrarhten nnch der frawen, welche gedanken doch der 3) wie nachtragisch. SratMB l,3Mk
fromen herz nit beruerten. Zimmer, chron. l. 2S8, 9. NACHTRAGUNG, f. mem trm , t itmiaU i Snctta Bit. sMr
NACHTRACHU.ICH , adj. intmtus: insidiosus Stiklbr »KU nachlrigen l,f.
NACHTHAI.HTING, f. \) cogitatio, meditatio Maaler 300'; N.\CHTRALL, m. n^ehsrng, ff/Wfr: ÜfM rick .. ta der
nnchtrarhtung thun. reichstagsabschird r. j. 1521 $ 12; dieweil herberg binden n.ich mit ein fezeh oad aachlral «oa «eck«
sie ihn^r kinderen halben kein ftirsebnng oder nachtrarhlung oder filnf ertzungeschickteo BieiBl era « Ftacsaar Ccrf. (i«i7)
haben. F. WCrtz practica (1<>I2) 495. S4\ vgl. narhlrolleo.
:: :. ; ;
NACHTRATZER, m. praemiator nocturnus Stieler 1525. 2) triebe machen : der bäum treibt nach,
von pflanzen, neue
s. ratzen, ratzer. treibt blätternach; bildlich: die natur treibt im menschen
NACHTRAUB, m. manubie Diefenb.
bei nacht verübter raub, die verschiedenen zweige seiner entwickelung in periodischer
not), gl. Stieler 1527; mhd. nahtroup
246'; grassatio nocturna folge ...wenn sie den einen jeweilig begünstigt, so grünt
(kröne 4416), altfries. nachtraf Richthofen 941*. der andere weiter, und es wird dem ganzen bäume desiebens
NACHTRÄUBER, m. mhd. nahtroubaere {kröne 4421), nächt- das gedeihlichste sein, wenn neben dem von der Jahreszeit
licher rauher : als zu zeiten die nachtrauber . etlichen nach- .
geförderten schösse die zurückgedrängten weder unzeitig wett^
barn bei nöchtlicher weil mit gwalt in Ire heuser brechen. eifernd nachtreiben, noch auch der saft ihnen ganz entzogen
österr. weisth. 6, 234, 26 (16. jh.) so waren über zwantzig ver- ;
wird. Gervinüs literaturg. 5*, 657.
kappte nachtrauber umbs hausz herumb. polit. Stockfisch 210. NACHTREICH, n. das reich der nacht, die unterweit, halle:
NACHTRÄUMEN, verb. 1) transitiv, träumend, im träume NACHTREISEND, part. bei der nacht reuend:
wiederholen der für nachtreisende war eine morgenrast,
indesz ohnmächtger mucken nichtger schwärm und eine mittagsruh dem morgendlichen gast.
im kalten strahl ein kurzes Stündchen spielt Röckert Hamasa 1,394.
wie n-.chgeträumter sommer. Tieck 3,480; NACHTREITER, m. nächtlicher reiter:
was mich erfreut auf meinen wegen, . ja, ein fremdling, ein nachtreiter, den der rücken
.
das träumt ich nun im schlafe nach. Lenau (1880) 1,75; des Wüstenmeeres warf umher und seines wegs unkunde.
betrachtend, wie in sich ein abgeblühter bäum Rückert Haiiiafsa 2,249;
versunken winterlich, nachträumt den blütentraum.
Röckert brahm. 18,47. niederrhein. nachtzrider. städtechron. 12, 362, 19; mnd. nacht-
träumend oder träumerisch gedenken, nachsinnen, ridder, von bösen gästern. horae belg. 1, 119.
2) intransitiv,
mit dativ : und man träumt der reichen . . lichterweit noch .
NACHTRENNEN, n. hastiludium nocturnum Est or rechtsgel.
augenblicke nach {sah ihr träumerisch nach). Thümmel 5, 515. NACHTRETEN, verb. mhd. nach treten.
NACHTRÄUMEN, n.; allmählig sank er ins vorträumen l) intransitiv, den tritten eines vorangehenden folgen, hinter
völker-träume und zeiten-träume. Vorschule 3, 97. kom, und gehe mit mir!
'ja, herr, ich wil nach-tretten dir.' H. Sachs 6, 140,6 K.;
NACHTRÄUMER, m.: der nachträumer der aufklärung .
wird nach dem erwachen alle gaben des traums in der Wirk- mein herr gieng eben hinaus ich trat ihm nach. Simplic.
. .
lichkeit haben wollen. J. Paul komet 2, xvi, 1, 178, 4 K. ; dasz ich den fuszstapfen seines sohnes vom
NACHTRÄUMLICHKEIT, f.: {der mensch) ahnet hier dinge weiten nachtreten sol. Schuppius 647;
aus einer andern weit, die aber eigentlich undinge sind und {ich will) hören predig und mess,
darumb thu mir nachtretten. J. Atrer singsp. 137';
weder gestalt noch begränzung haben, sondern als leere
nacht-räumlichkeit ängstigen und den der sich nicht losreiszt ein andermahl lasz dir deinen jäger nachtreten. Gotter 3, 346;
mehr als gespensterhaft verfolgen. Göthe 49, 90. ihre Sünden und der teufel schienen ihr nur als kammer-
NACHTRAUPE, gleich erdraupe, am tage in erdlöchern mohren nachzutreten. J. Paul uns. löge 2, 89 in feindlicher ;
f.
lebende raupe, encyclop. d. nalurg. 3, 229'. Zedler 23, 283. absieht nachgehen, nachstellen:
NACHTRECREN, i;er6. nachziehen, nachschleppen ; intransitiv: wand er im alsus nach trat. )itissional 209,33 A'.
der schwänz must in dem staub nachlrecken. b) sich in seinem thun und lassen nach einem andern richten
RoLLENHACEN frosckm. II, 2,5,27. {in dessen fuszstapfen treten), besonders mit aufgeben des selbst-
NACHTREFFER, m. der nächste treffer nach dem haupt- ständigen handelns, imitari, assectari aliquem Stieler 2337;
treffer einer lotterie. Augsb. allgem. zeitiing 1825 nr. 9. sollen den Franzosen jetzt die Spanier nachtreten? Herder
; :
vor dem gäben todt bewaren wOlle im schlaff und irer Backt-
bliebenen holzes. Weber öcon. lex. 3S3* das nachtreiben einer ;
NACHTRIEGEL, m.
einem thürschlosse, der bei nacht
riegel in wann nach vielen alagea
vorgeschoben wird. Jacobssok ich sprang auf und schob
3, 119*:
die nachtnih uns benilt, die gliedrr uos «w riafcL .
S. Dacs 119 Oh,;
den nachtriegel vor. Göthe 23, 114; bildlich: der mensch, in ROtt, meiner äugen liecbi und sier,
dem argwöhn und linsternisz ist, leg immer seinem busen rar diese nachlrub dank ich dir.
nachlschrauben und nachtriegel an. J. Paul Hesp. l, 268. MaimtiUrh jaiBagiac* wtm f. tatt
NACHTRILLERN, verb. trilUrnd nachsingen: dieser fröh- heut scheints komm ich vrieder einmal um meine nachtnik.
liche künig pflegte sich zum öftern auf die schultern seines H. L. Wagner Voltaire 11,5 nradmcA; die abmfldrnde beneguaf
Urfey zu lehnen und ihm die lieder nachzutrillern. Hagedorn des tages hatte ihm die sfiszeste nachtrabe verdient. cäfM
3, IX. 21, 149
ir saadtwt 4a taaaa
NACHTRINKEN,
die arznoi nachtrinken «.
verb. 1)
s.
hinterdrein
w.
trinken: wasser auf
beere gewappneter lAhe daher. la^ M
ada dar aashuah.
PiAta» (1917) t.t»:
2) nach jemandes vorgange trinken, sequi potantem Stibler 2331. lur nachtnih hin
ich weiche« laah laattaai,
NACHTRIPPELN, verb. trippelnd folgen: in meinen »choost sein liebes haapi gaaaaaaca.
laatasAim 3,113:
ich tripple nach, »o lauf^c xelt;
wie sind die andern schon so weil! Götms 11,109; wie war die nachtruhe, vetler? FaerrACahMa I, IM; ^ giaf
und so froh, wie flsch' im bach, in manchem hause . . die nachtruhe verlor««. 4, 1^; Mer
trippelten die beiden alten
tragen:
nun dem reichen manne nach. Lansrrin (18&4)1,S8. •onne, der der erde.
NACHTRITT, m. das nachtreten, nachfolgen {sequela, imitamen die du IU der oachunb schrtiteat. Om« (1M9)S>Y1.
Stieler '.^7), gegensats im vortritt: ich freue mich des nach- NACHTRÜNDE, f.
nd. nnrhtronde, ul ii Wi i n twWfMf
tritts, wenn übermögende grösze vorangeht. F. Mcller Faust besonders zur inspicirung der maekifaittm. Kaaata 1,111*.
9. 'U neudruck ; vorlriu ist besser als nachlritl. RPckkrt mak. NACHTRt Nk, m. das aachirtahni mmi •ariftfr«ahr«r aocii .-
das hochzeitgefolge gemacht hatten, waren nämlich in irgend 1, 5ü'; eines nachts wachte ich mit einem heftigen blutsturz
einem kruge yersammelt gewesen, um einen nachtrunk zu auf. Göthe 25, 183;
halten. Ihmermann Münchh. 4, 147. eins nachts ging ich vorüber deinem bauschen.
NACHTS, adverbialer genetiv von nacht oben
RücKERT 2, 373.
(s. sp. 145).
1) bei nacht, in der nacht, a) in Verbindung mit tages: ahd. negativ, keines nachts, in keiner nacht: da gieng Zosimas in
tages unde nahtes , nahtes inti tages (Graff 2, 1019) , mhd. den wald und nam im zu einer busz, das er ging so er
tages unde nahtes; nhd. das wolt ihr uns tags und nachts beldest mocht, und leget sich keines nachts nie nider. sum-
nit verhalten. Bauhann quell. 2,74; der sie tags so nachts merteil der heiiligen leben (Nürnberg 1475) 3\
unaufhörlich plage. Simplic. 2, 144, 19 K. ; er solle der handel- d) mit einer präposition.
schaft .. so tags so nachts emsig vorstehen. 247,19; «) am nachts, bei nacht : am nachtz sind die pauren wider
es teilet Mumm von Oberensonthofen gezogen. Baumann quell, l, 485.
sein reich mit seinem lieben weihe,
ihm im haar, nachts er ihr auf dem leibe.
tags liegt sie ß) bis nachts, bis in die nacht: der feurige jüngling, der
LoGAu 1,5,5. bis nachts arbeitet. J. Paul unsichtb. löge l, 41.
b) allein stehend: ahd. inti nam then kneht inti sine muoter
y) vor (für) nachts, vor anbruch der nacht: doch das ir
nahtes {nocte). Tatian 9, 3 ; thie quam zi imo nahtes. 119, 1 vor nachtes wider usz der stat reittent. städtechron. 5, 380, 31
mhd. da; im ein unsippiu magst mein herr vor nachts nicht zu hause kömmt. Felsenburg 1, 40.
nahtes also nähen lac. Iwein 6575;
4,44;
(er) künde ein teil wer mit ihres leibes gaben
umbe verholne geschieht noch für nachtes sich wil laben. Logau 1,1,89.
an dem gestirne nahtes sehen. Tristan 14247;
S) zu nachts, zur nacht- oder abendzeit:
nhd. nachtes nachtes hofieren.
städtechron. 3, 356, 25; von
kamen zu nachtes für das hausz
S. Brant narrensch. 62 Überschrift; der nachts voller hier . bösz hüben. H. Sachs 10,216,20 A'.;
sich hält uf ain bett gelegt. Zimm. chron. 4, 244, 8 wer am tag gutes thut,
in träumen seh ich dich auch nachts nicht mehr entfliehn. hat zu nachts die träum auch gut. Simpl. 2,287 K.;
Götz 1,51;
um wann sie einen zu nachts antreffen. Fronsperger 3, 151' ze ;
gespenstern gleich, die nachts gräber schleichen.
Gotter 1,423; nachtes. städtechron. 4,386'; contrahiert znachts, schnachts:
nachts, wann gute geister schweifen. Göthk 4,389; die burger znachts drinn überfallen.
den Roszberg nachts zuvor erstiegen.
halt' ich
SCHHELZL ZU(J 7*;
Schiller 14,405 (Teil 5,1); der sagt des tags vil von Sachen,
nachts um die zwölfte stunde wie er schnachts oft auch wol machen.
verläszt der tambour sein grab. fasln, sp. 771,27;
Zedlitz Erlachs volksl. 5,341. schnachts, schnachtz Scbm. l, 1716 Fromm.; kämt, tschnachts,
c) mit einem artikel oder pronomen, nach analogie von des abends oder nachts Lexer 195.
tages, eines tages, desselben tages, morgens u. s. w. 2) abends, vergl. 1, d, S: des nachtes zu dem garausz von
a) des nachts, in der nacht : ahd. des nahtes Willeram 3, 1 der arbeit geen. Tucher baumeisterb. 60, 14. 61, 9
mhd. si trütenoch des nahtes
den sinen waetlichen lip. Nihel. 1455,4;
drumb komb morgen naclits für ihr haus,
wenn die uhr hat achte geschlagen.
nhd. wenn ich des nachtes bei ir lag. fastn. sp. 852,12; i. Ayrer 2067,28 K.;
die mitden soldnern des nachtes umbritten. städtechr. 3,383,22; nachts bei licht im warmen zimmer
blättert ihr im bilderbuch. Röckert (1847) 571.
wan die jung burger des nachtes unzuchtig waren. 358,26;
des nachts wird mein gebein durchboret allenthalben. Hiob NACHTS, adv. bair. wie nachten, vergangenen abend Schm.
30, 17 des nachts verschmacht ich für frost. l Mos. 31, 40
;
1, 1717 Fromm.
des nachtes treumet mir von geld. NACHTSACHE, f. sache für die nacht, nachtzeug : er wollte
Ringwald tr. Eck. (1602) G2"; sich ausziehen und öffnete seinen mantelsack; mit seinen
des nachtes da schlemmt er so viel er vermag. Logau 1, 7, 56 nachtsachen brachte er zugleich den Schleier des geistes
die Jungfern, die sich gern am tage zierlich schmücken, hervor, den Mignon eingepackt hatte. Göthe 20, 9.
die liegen gerne blosz des nachtes auf dem rücken. 1,5,32;
NACHTSACK, m. kleiner reisesack für das nachtzeug: er
gehet den tag durch spatziren, des nachtes brennet er licht. sah keinen nachtsack, in welchem er sorgfältigst seinen toi-
ScBüPPiüs 551; weil ich viel des nachtes studierte. 630; die lettenapparat mitgenommen. Gotthelf erz. 3, 26.
leute blieben des nachts da bei ihm. persian. baumg. 2,13; NACHTSAFT, m. ; nachtsaft wird von einigen der mohn-
sie hatten nicht einen augenblick des nachts geschlafifen. 4, 13
syrup genennet. Zedler 23, 283.
milde gütter seid ihr, die gutthätig des nachts erscheinen. NACHTSAM, adv. auf den abend, gegen die nacht: nacht-
Geszner 2,168; sam komen. Diefenbach-Wülcker 776 aus Mainzer und Frank-
er bringt sie aus der ruh
und stört sie oft des nachts im ersten schlafe. furter Urkunden v. j. 1461 und 1573.
Hagedorn 2,156; NACHTSANG, m. nachtsanck, completorium Dief. gl. 137°.
was der sündige mensch bei tage denkt und wünscht, davon NACHTSÄNGER, m. sänger (person oder vogel) zur nacht-
träumt er des nachts. Klinger 3,8; ich kam des nachts und zeit:Unbedachtsamkeit gleichet den nachtsängern , die im
lehnt mein ohr an. d. j. Göthe 2, 167 (Götz) das weisz icli, ; finstern herum wandeln, nicht wissen was sie suchen oder
dasz es zwei uhr des nachts war, als ich zu bette kam. wo sie hingehen. Bütschky Pathm. 272; auf dem hollunder-
werke 16,37; weil ich des nachts nicht schlafen kann, an baum über deinem haupt wohnt ein kleiner grauvogel, der
Zelter 561 (4, 376) bald darauf dacht er . . des nachts auf
; nachtsänger. Freytag ahnen 1, 32; die grasmücke, motacilla
seiner matratze ganze stunden lang daran. Wieland 8, 20 curruca Nemnich 2, 610. Brehm thierl. 3, 846.
die verschwornen giengen nur des nachts heraus. Schiller NACHTSÄNGERIN, f.: sie merkten die nachtsängerin nicht,
4, 151 welche über dem ast ängstlich ihre kinder an die abreise
wol nicht ums ganze erdenrund mahnte. Freytag ahnen 1, 96.
möcht ich . .
des nachts mehr in den spiegel schauen.1,275; NACHTSÄÜGEN, n. das säugen bei nacht: ich eifere gegen
das sind die gletscher, die des nachts so donnern. das nacht-säugen denn ihre frau soll schlafen und es ist
;
14,351 (Teil 3,3); genug, wenn sie kurz vor dem einschlummern und sogleich
desselben nachtz. städtechr. 4, 88, 26 (v. j. 138S). nach dem aufwachen das geliebte tränkt. J. Paul Levana 2, 6
ß) eines nachts, in einer nacht: {vorher das nächtliche säugen).
mhd. dö si eines nahtes bi dem künege lac. Nibcl. 1340,1; NACHTSCHACH, m. mhd. nahtschäch, nächtlicher raub:
da; im von wirte selch gemach umb ain nachtschach ist die buosz zehen pfund pfennig.
eines nahtes nie geschach. Iwein 978; wästh. 1,214. 6,355 (15. jA.).
nhd. eins nachtes lag ich und durch-son, NACHTSCHÄCHER, m. nächtlicher raubet: da überfielen
wie auf erdrich so mancher man
hat gunst, gewalt, freud, ehr und gut. mich nachtschächer, blutdürstige rauher. Fheytag ahnen 2, 108.
H. Sachs 4,157,2 K.; NACHTSCHADE, s. nachtschatten.
:
»einer nachpurn einem, einem jungen kerle bescbeben, der bergarbnter. Vkith 41 i.
het flieh bei der frawen zu vil baimllch gemacht. Jikmmtr.
ehron. 3, &4h, n
NACHTSCHIKs/KM ,
das kUlet und hilft gar wol (gegen erhitzte leber). Colerus landschaftsstflcken, wo
er die natur oft als eine n^rmpbr an
3, 156*. ihrem nachtschleier erhascht Herder 2, 138 ; (lir Mtkem) das
NACHTSCHATTENSCHLAG, m. nächtlicher Schlagschatten: andere tiefere berghorn vom nachtschleier omvniDdeo. J.Pan
eine weisze, die beim niirstehn nach sich schleirt flegelj. 3, 131.
ein genechl, das voll und dunkel sie ummirt; .NACHTSCHLEPPE, f.: narhtscbleppen heiszen dem fnoeo-
gleich als sei sie unter ihm ein .stoigonder tag,
zimmer diejenigen gantz platten schleppen und maiseo sonder
gleich als sei es auf ihr ein narhi.ichattensclilag.
streiff und bekrSuselung, so oie des naelM« im b«Ue aaf-
Kückeht Hamasa 2,85.
NACHTSCHATTENWASSER, n..- nachtschattenwasser bren- haben. Aharantres ^aM^iixMiaMrks. Ulk.
net man von den blättern (des nachtschattens) . . wenn sie NACHTSCHLINGEL, m. naehttehrärmer : das sei ein km
(die Stengel) grünen beeren tragen,
die es ist gut für den regiment (verhaltungsregel) für die oarhUchlingel , bierflefci
schmerlz im nacken etc. Zedier 23, 285. und baderkatzen. Matbesius SyracA 3, 119*.
NACHTSCHATTIG, adj.: der nachtschattige mondenüchein. NACHTSCHLOSZ, n. wie nacbtriegel: die thOr ins nacbl-
Abele 4, 122. schlosz thun. Krämer 1,211*; als er dM
nichtachloa an der
NACUTSCHAÜBE, f. nachtmantel, Schlafrock: das er {dtr starken eichenen Ihür aufmachte. StepL 1,110^19 I.
kürschner) mir vor einem jar ein nachlschauben gefuttert und NACHTSCHLÜSSELBLIME, f. dir Mr*flm», OMelbir«
was darzu unter die erbel (armel) geben, facit 5 pfd. Tücher biennis. Nehnioi 2, 7&1.
hausbuch 134 (v. j. 1516) ; kompt . . der keiser in einer nachl- NACHTSCHMAUS, m. abendlicher, bis tu die
schauben. J. AtRER 717 K.; und so ist da 'n mann mit der schmaus, epulum intempeshwum Stibleb I<)09:
nachlschauben in dem garten (als bildsiule). MOllgr Siegfr. drei bausburscbe bedicDeo den BacbiscbawH («m
V. Lindenberg 2, 313. ttratur yaeria Inbn»). Voie Aar. Ml. Lt. 110;
NACHTSCHAUER, m. schauer der naeht: ey, was clavier- lad nirgendwoblB dick b«b arbtsfb—i
accompagnement ? ich singe meinen psalm, mag der nacht- einer, du lobst hartnlose* genO«. XT.M;
schauer und der wald accompagniren. Claudius 1,20; ach, mein weih erwartet euch beut beim Dacblschmaoas. F.MCim
hier fühle ich meine seele eingepflanzt in die nachtschauer. Faust 56,9 neudruek;
Bettine briefe 1,250. der alte
NACHTSCHEIN, m. nächtlicher sehein, nachtschimmer
hat sich auf ienen nacbiscbmaas . .
den magen Qberladen. laataitm 4. fli.
gleichwie ein blnsx gpspenste . .
nachtücheinenden keferlein ire nestlein gemeiniglichen bei pung durch die harte erde aller einenfungea okae i
diser wurtzlen habendi. Thurxeisser 50. der Barten Hügel hindurch. J. Pam Limma l,ii.
NACHTSCHERBE, m. nachllopf Aler 1441*. Kramu 2,1&I'; NACHTSCHMR. f. wie nacktiHel XlMJU n^tm. fent-,
der nachtsilierhf stinket. S. Frau» Schriften 228. fiseh'm.jagdlej.{im)i,9t»: wie locke mit aofda «ad mn
NACHTSCHERBEL, «. matula Stibler 1737. narhlscbnürea fikeL CoutKim ^ MS*; die kcckt« des •
NACHTSCHEUCHE, f. noctifuga Dasik (I55«) R «*. nachlscbnüren faheo. M4*.
: :
bei nachtschrecken in die kleider finden läszt. pol. Stockfisch 1,262; {sie wurden) gefragt, ob sie nachtsold hie nemen wollten
160; diesz alles gab ihm ein inniges behagen zur nächtlichen oder nit. 2, 165. assimilirt nachtseile Rochholz Aarg. weisth. 38
ruhe, als er durch den wunderlichsten laut {wie das schnarren (». }. 1351), nachtseil weisth. 1,104; verkürzt nachtsei städte-
einer groszen Orgelpfeife) beinahe erschreckt wäre . . ob dieses chron. 2, 79, 12. 16 {vgl. nachtziel 2)
nachtschrecken gegen morgen nachliesz u.s.w. Göthe 23,10. wolst mein künigüches hausz
bit,
NACHTSCHREIBEN, n. das schreiben bei nacht, bei licht: . beschawen
. .
NACHTSCHUH, n>. mhd. nahtschuoch, schuh für den abend, nachtseufzende wittwe. Fischart Garg. 78'.
nachthauben, pantoffel, nachtschuch (sollen in der schlaf- NACHTSGESCHREI, n. wie nachtgeschrei : denn des...
kammer sein). H. Sachs 4,341,36 li.; nachtsgeschreis ist ja . . . nicht sonderlichs. Luther 4, 694.
vgl. schlafschuh unter nachtverbeugung. NACHTSHERRLICHKEIT, f.:
NACHTSCHUTZ, «i.; Wächter- siue nachtschutz, carcufriontm habs geschrieben in guter zeit,
custodia Stieler 1948. tags,abends und nachtsherrlichkeit.
der j. GöTHB 2,34.
NACHTSCHWALBE, f. caprimulgus europaeus. Nemnich
1,854: die nachtschwalben oder nachtschatten bilden eine NACHTSITZEN, n. : zum nachtsitzen dienlich, lucubratorius
jener grosze streitheld, der auf seinem schilde s. viii; ich schliesze mich diese nacht ein .., ich sehe nichts
die Gorgo schwingt und drei nachtschwarze federbüsche als die nachtsonnen , die über den himmel ziehen. J. Paul
auf seinem helme schüttelt.
Wieland (1854) 34,325 {Acharner 4. act). Hesp. 4, 41.
NACHTSPÄTE, f. : nachtspaut, diluculum vespertinum Dief.
NACHTSCHWÄRZE, f. color noctis. Stieler 1956. gl. 182'
{Ulm, vor 1469).
NACHTSCHWEIFER, m. nachtschwärmer: nachtschweififer, NACHTSPAZIERGANG, m.: dann ging ich mit Antoinetten
die nach der kammerlaug schmecken. Fischart prakt. 12 neudr.
und Nannen auf die brücke einen nachtspaziergang. Göthe
NACHTSCHWEISZ, m. nächtlicher schweisz besonders bei aus-
on Kestner {der j. G. 1,344).
zehrenden kranken, doch auch ohne den nebenbegriff von krank-
NACHTSPEISE, f.
wie abendspeise:
haftigkeit. Zedler 23,287:
die Schlot und kämmich eben spät
der du weis und witzig bist, ringsumb in dörfen rauchen,
wirst dich der erd entreiszen, man kochet uns die nachtenspeis. Spee trvtzn. 143 R.
und dis, was ewig daurend ist,
mit nacht- und tagesschweiszen NACHTSPEISIG, adj. bei nacht speisend, den nachthungcr
verlangen mehr, als u.s.w. stillend: ach wann der lieben ehegespielen etwan einmal ihr
Ch. Knittkl poft. Sinnenfrüchte (1677) 12;
nachtspeisiger ehegespan ausz den äugen kommet und
. . .
war je ein mann gesund, ist ers!
er krankt und kränkelt nimmer, über feld ziehet. Fischart Garg. 72'.
weisz nichts von nachtschweisz noch vapeurs NACHTSPIEGEL, m. : die reitzbarkeit seiner {Sokrates) ein-
und schläft im kalten zimmer. Claudius 4,87.
falle konnte . . von Xantipgen nicht behender gedämpft werden
NACHTSEGEN, m. segensspruch für die nacht, gutenacht- als durch grobheiten, beleidigungen und ihren nachtspiegel.
grusz Georg antwortete ihrem bekümmerten nachtsegen mit
: Hamann 2, 46.
freundlichem lachen, warf sich auf sein lager am boden und NACHTSPIEL, n. nächtliches spiel: die nachtspil seint ver-
entschlief ruhig. Freytag ahnen 4,38. boten. Kaltenbäck österr. pan- u. bergtaidingbücher 1,53,46.
NACHTSEITE, f.
die von der sonne abgewendete seile eines NACHTSPINNE, f. aranea nocturna. Nemnich 1,406.
Planeten, gegensatz zu tagseite: ich sah wirklich schon die NACHTSPINT, m. :die nachtspinte {nyctiornis) kennzeichnen
nachtseite des weltleins {des Uranus) mir zugedreht. .1. Paul sich durch mittellangen, starken gebogenen schnabel, mittel-
59,38. übertragen: wir mögen die weit kennen lernen wie lange flügel, in denen die vierte schwinge die längste ist,
wir wollen, sie wird immer eine tag- und eine nachtseite einen langen, fast gerade abgeschnittenen schwänz und ein
behalten. Göthe 49, 71 ihr ritter der nachtseite der natur
;
ziemlich reiches, weiches gefieder, welches sich in der hals-
greift aber immer aus den thatsachen nur das heraus, was und brustgegend zu eigenthümlichen steifen federgebilden
in euren kram paszt. Immermann AfüncAÄ. 1,433; diese ganze verlängert. Brehm thierl. 4, 146.
;
selbst und ihr anzugehören. 48, 58; in der abstechenden (flehend) um ein obdach gefeo den nacklatarm.
drang mit seinen lirhtorn und die erde mit ihren schatten in NACHTTHAL, n. adrAUkko, daakkt Aal, e^femOkk mad
studien, dasz ihnen spater gelang ein durchscheinendes nacht- spAht dein blick. gewAhnt an sonnenkliaa.
stück zu verfertigen. Göthb 30,296; die dunkle flgur «uf noch in diesem nachtthal uo*r« Ikrascn. Taeaied. 4.0;
einem nachtstflck. J. Paol hiogr. bei er fXihrte dann die »eele darck daa Mdas
1,90; daran {auf den graunvolles nachtthal. Ti aaaaat (11>T) t,Stt.
iarg) gepinselte nachtstflcke. leben Ftbels 49;
was bald darauT, im knbinette N.XCHTTHAT, f.: nachltahl, taMlfnrra
«fw StttLnSK*.
der königin. mit ihr und un.ierm freund Kombab NACHTTHAU, «. bei nada fUkttitr tkmt:
sich, diesem ^rhlu.«i gemAsi, begab — seht, wie dorten kraut nnd gm
es gab ein Teiues nnrht.itOck .ih. vom fefallnen nachi-ihau nan.
wofern Ich lu^l xum mnhien hatte. WitLAND 10,271; rächt als edtUuiae fUouen! Ilaanii S.8M:
; ; ;; ; : ;
kalter hauch,
Voss
abend {statt Schlaftrunkes) mit nach hause nehmen darf. Mone
und der nachtthau feuchtet! geil. 4,138;
zeitschr. 10, 315 («. j. 1436).
und so viel abrupfen am langen tage die rinder,
gleich viel wird in kurzem erneut vom kühlenden nachtthau. NACHTTRAUM, m. nächtlicher träum: werfe die liebende
Georgia. 2,202; immer die Zeitungen weg, ihr nachttraum bringt ihr doch
im nachtthau liesz sie {die weide) niederhangen wahre oder falsche, aber meistens blutige. J. Paül herbstblum.
ihr grünendes gefieder. Röckert (1847) 500;
1, 108
der nachtthau rauscht und der glühwurm fliegt. es umschwebt mich in der dämmrung die gestalt,
Freiligraih (;es. dicht. (1870) 1, 36. die im nachttraum und des tags träum mir erscheint.
ich glaube nicht, dasz, wen der nacht-tau feit, dasz es ge- Voss ged. 3, 53.
sandt zu spatziren ist. Elis.Charl.v.Orl. (1871)30; ich wollte NACHTTRÜNK, m. Schlaftrunk, potus nocturnus Stieler
ich könnte den nachtthau in eimern auffassenund über ihren 2331, Weinhold d. d. frauen 2, 200 nach reichlich ge-
vgl. :
weiszen ausgieszen
hals H. v. Kleist Käthchen von Heilbr.
!
nossenem nachtr- und Schlaftrunk. Holtei vagab. (1876) 1, 57
2,3; du höhlst aus den fels und füllst mit nachtthau ihn. jämmerlich ist hier und meth in Baierland, und mein herr
F.Möller 2,194; ich will .. mein feuer mit nachtthau aus- schöpft hier so üblen nachttrunk, dasz ich allen heiligen
gieszen. J. Paul Qu. Fixlein 210 die lelnwand ist vergilbt,
;
danke, wenn er nur erst eingeschlafen ist. Freytag ahnen 2,231.
denn kein Sonnenstrahl hat sie gebleicht und kein nachtthau NACHTTRUNKEN, adj. von der nacht berauscht, entzückt:
hat sie genetzt. Freytag ahnen 2, 174. seine träumerische und nachttrunkene seele. J. Paul Hesp.
NACHTTHAUBEFEÜCHTÜNG, f.: 3, 146.
drum wechselt tag und nacht, weil bald nachtthaubefeuchtung NACHTTUCH, n. l) nahttuch, capitium Diefenb. nov. gl. 73'
das leben nöthig hat, bald morgensonnenerleuchtung. wie nachthalstuch (nacht^halsz-tuch sind diejenigen
(15. Jh.),
RücKERT brahvi. 4,17.
zum schlechten und geringen tücher, so das frauenzimmer, wenn
NACHTTHIER, n.: nachtthier d. h. ein nächtlichen
leben von der natur bestimmtes thier, welches den tag ver-
es zu bette gehet, um den halsz zu schlagen pfleget. Ama-
ranthes frauenzimmerlex. 1313).
schläft, in der abenddämmerung erwacht und vermöge seiner
2) toilette oder nachttuch ist ein tuch von reiner lelnwand,
Organisation nur in der nacht den bedürfnissen seines lebens
worein das frauenzimmer ihre nachtkleider zu schlagen pfleget.
genüge leisten kann. K. Snell in der Minerva 1847 s. 383 für ;
ebenda 2028 vom morgen ahn, dasz ich mich an mein nacht-
die im wasser lebenden thiere ist der unterschied von tag
;
tuch setze und mich kämmen lasze, bisz dasz ich mich
und nacht zu unmerklich und greift zu wenig in ihr leben
nachts auszziehe, habe ich allezeit leutte. Elis. Charl. v. Orl.
ein, als dasz eine strengere Scheidung von tag- und nacht-
(1871) 690.
thieren bei ihnen statt haben könnte. 421 ; da die katze mehr
ein nachtthier als ein tagthier ist. hannöv. magazin 1844 s. 314
NACHTTURNIER, n. nächtliches turnier, obscön: was sie
flattern wird. Rabener sat. (1771) 2, 14; des abends aber fällt
NACHTUMFLORT, part.:
(bei meiner frau) der nacht-tisch von selbst weg, indem keine
graunvoll wallten indesz die nachtumfloreten fahnen.
SONNENBBRG.
tausend nadeln auszuziehen, und keine hundert kostbare
NACHTUMGEBEN, part.:
kleinigkeiten wegzukramen Moser 1,7; man wäre vor
sind.
du loher strahl
fünfzig jähren, ehe Talander und Menantes auf den nacht- des nachtumgebnen blitzes! Schillkr 6,129.
tlschen erschienen, glücklicher und vergnügter gewesen. 132
NACHTUMHÜLLT, part.:
so geh dann hin, sibirische anthologie, geh, du wirst man-
(der) in die nachtumhüllten fluthen
chen süszling beseeligen, wirst von ihm auf den nachttisch sich vom felsen stürzete. Götue 40,419;
seiner herzeinigen gelegt werden. Schiller 1, 203
zu bändigen die ungeheuer
sie {die lady) hat immer licht am nachtumhüllten flusz. J. 6. Jacobi (1819) 4,94;
auf ihrem nachttisch. 13,131 {Mach. 5,1); an der nachtumhüllten pforte
mag sein, dasz drin in dem schlafkabinet des todes. 7,126;
zur Seite der lady die börse ihm wars, als irrt er still auf nachtumhüllten wegen
auf dem nachttisch liegt. Platbn (1847) 4,66; durch leichen hin, Mm sich ein weites grab.
ich hatte . . Schulze Cäcil. 3,126. 9,42.
Ton ihrer (philosophen) art wohl eher NACHTUMRINGT, part.
um meinen nachttisch stehn. Wieland 9,32; der glaube
gemeine leute scheidet das konsistorium erst von tisch und leiht einen strahl des lichts dem nachtumringten.
Lavatbr nachgel. schrift. 1,357.
bett, wenn sie einander geehlicht: aber die vornehmern trennt
NACHTUMWÖLBEND, part.:
der priester von nachttisch und gastbett schon dadurch, dasz
seit er dem irdischen leben entrückt, unmuthigen herzens
er sie kopuliert. J.Paul teuf.pap.i,U9; dieses machte ihm weilt' im dunkelen räum des nachtumwölbenden erdballs.
die nachttische der weiber . . zu götlertischen. Hesp. 2, 190. Ptrker Tunis. 7,83.
NACHTTISCHHELD, m.: NACHTUMWOLKT, part.:
von liebe heisz, berauscht von wein, ergötzt ein marmorbilJ den nachtumwölkten blick?
gesalbt wie nachttischhelden, Götter 1,136.
drang er einst in ihr zimmer ein. Gotter 1,33. NACHTUNG, diluculum vespertinum Dief. gl. 182', nov.
f.
NACHTTOPF, m. matula, lasanum Steinbach 2,823: die gl. 119' ; henneb. die nächting dunkelheit, ßnsternis Spiesz 169.
pointe ist, dasz .. endlich ein venetianischer nachttopf über NACHTUNGETHÜM, n. nächtliches ungethüm:
ihn ausgeleert werde. Schiller an Göthe 194 (2, 149) des münsterthurms nachtungethüm. Voss ged. 6,252.
zum henker, stosz gar jetzt NACHTVEIEL, n. wie nachtviole. Hohberg 3, l, 486' ; nacht-
den nachttopf um! F. Möller 1,327;
veil Nemnich 2, 140.
wieder schimpft er, jedes wort NACHTVERBEÜGUNG, Verbeugung beim nachtgrusze:
f.
ist ein nachttopf und kein leerer.
H. Hbinb (1876) 11, 143. einige tage darauf hatte der kammerlakai den prinzen aus-
.
giebt auch die nachtvlole, die ar&niger durirt, wennn aurwOlkl. 3) ndehtlieke Offentliehe wache, sowit dU dätm rff ftli
firw ; It i
Voaa ijeä. 'l.TM; von dem, der der nachtwacb nit antwurten wiL liaMadk
dIcKi beei, wo maiv und ro«e
von St. Gallen {in den miWuUuitten itt tt. GalUr kutm. wretaa)
und nacblviol« blühn. Matthimon (1707} 16;
absalx 200; zu der nacblwacbe aaf den ralhaosz wurdea
Toten mir xclion vun weitem enlgrgen, die nacht-
larhlen geben haubtietite. sUdteehrou. 3,383,13 (rem jdtre 14*4) ; e«
H. Heine (1876) 1,111
viülcn »i'ufztcii. bildlich: wie errftthete ;
dunkelt . . . schon und die nacbtwacbe i*t noch nicht aa
das kindliche mUdclinii über die scharfen tagstnilrn, welche zogen. ScMiiLER 16,1,263; er rüstete sich und setzte akbi
die duftende narhtviule ihrer liebe trafen J.Paul rita» 3,88. I
Schild und speer an das lagertbor zur nacbtwacbe. FasTTAC
NACIITVIOLENDUFT, m. duft der naehtvioUn: ahnen 1,611; die trilllerche, welche im laubbolz die aadM-
alehl da knüpfen jene losen . . wache bfllt, erhob ihren kurzen ruf. 6,«3: e« war 4a» IM,
andre neue, fein und feiner,
das die nacbtwacben zu Mutina in WeUchlaod Hapa,
dimmrungsfAden, mondenbllcke,
uachtvioleuduft verwebend. Gtru 3.100; ScBEFFEL Ekkeh. 163.
nachtvlolendofie 3) eine nachtabtheilung ton mehreren (S ki$ 4) itaain, aacft
fürchten keinen raub. RCcaiaT ges. gcd. 1,287. deren ablauf ein Wechsel der nachtposUn stattfand ; bei 4tu i
n.irhtTögel, derer sich ein theil nur des nachts sehen laszen. wache, ps. aber in der vierten nacbtwacbe ()
90,4;
Tfji wxros) kam Jesus zu ihnen und gieng auf den
CoLBRUS 2, 635*. insbesondere
Matth. 14,25; Philotas. und die nacht die danuf folgte! ich
1) die nachteule, der nachtrabe, die nachtschwalbe u.dergl.;
ahd. nahlfükal, noctua Steinhbter- Sievers 1,217,20, mhd. schlosz kein äuge ; doch verweilten mich träume der ehre
nahtvugel Lkxkr 2,27*; strix oder ama der nahtvogel . . oder und des Sieges bis zur zweiten nacbtwacbe auf dem lager.
ain striniiul. Megenberc 224,12; nahtvugel, caprimulgus euro- Lessing 2,92; ich sprach ihn in der zweiten nacbtwacbe
paeus Nemnich 1,WV4; der wind schwirrte wie ein nachtvogel nach der schlacbt. Gerstenberc terw^ sekrifUn 1, 143.
lauter dunh die bäume. J.Paui. Ot*. Fixlein 178; die nncht- NACHTWACHEN, n. wie nacbtwacbe I : was ich be«Ue .
vOgel saszen auf der mauer ond klagten über das unheil, ich habe es mit saurem schweisz und nachlwachen erworben.
welches drinnen einem bereitet werden sollte. Freytag ahnen Schiller 14,216 {parasit 2,4); von fasten und nacbtwacben
1,1M; klüglich seufzten die unken im teicb und Ober ihm gebla'sztes antlitz. ScHErrcL Ekkeh. 17.
jannnertcn die nachtvogel. 2, 171. NACHTWACHT, f., mhd. nabtwahle, mU den
2) die fledermaus: vor der fledermaus schaudert jeder, der bedeutungen ron nacbtwacbe.
wenn 1) die nachtwacht, das wachen bei nacht Aiaeacs 3.
sie erblickt . . einer dieser schnnen nachtvOgel unver-
seheAs daher geschossen käme. Wielano 2) si bilden ouch di nacbtwachte. miftliker |,30, 19;
34, 279.
:«) die nachtigall Panneii. 143: es giebt nachtigallen, welche
die nachtwacbt nit bestalt gewesen, sÄ sie ta w^n
immer vor und nach mitternacht singen, und erslagen worden. Loher und Maller 119' {kandiekrift dt$
diese beiszen
nachtvogel. Oken 7, 37. Stadtarchives) zu der nachtwacht mit den soldnem nnb xe
;
wann war es, dasz die lady NACHTWÄRMER, m. accubans, accubitor Stieler 2436.
zum letztenmal nachtwandelte? NACHTWÄRTS, adv. gegen die nacht-, abendseite, gegen
Schiller 13, 130 (Macbeth 5, 1)
Westen
verblichne bilder wanken
durch meinen düstern räum, selber liegt sie (Zakynlhos) im meer am höchsten hinauf au
die veste,
nachtwandelnd, wie gedanken
in einem schweren träum. Tieoge 3,11. nachtwärts (n^os tfiipov) aber die andern zum licht und der
sonne gewendet.
NACHTWANDELN , n. : deine unruhigen nachte . . . , dein Voss Od. 9,26 (1781 gegen den nord).
nachtwandeln • . sind verrathen. Thümmel (1839) 1, 207 aber
. ;
NACHTWEG, m., mhd. nahtwec, nächtlicher weg, gang bei
hör, vogt, wenn du kein gespenst bist, so sag mir: was der wieder kam ein ungestirnter nachtweg. J. Paul
nacht :
thust du hier? willt du dich etwa im nachtwandeln üben, komet 1, 149 auf dem nachtweg war sie stumm und in sich
;
damit du, wenn du es einst thun muszt, es wol könnest? gesenkt gegen ihr mädchen. Kian 3,123; auf welchen nacht-
Pestalozzi Lienh. u. Gertr. 2, 100. wegen bist du seitdem dahingeschlichen? kein äuge hat dich
NACHTWANDERER, m. 1) wanderer bei nacht: Herrmann. gesehen. Freytag handschr. 2, 274.
bist du vielleicht der satanische poltergeist dieser wüste? NACHTWEIB, n. gleich nachtfrau: denen höllischen von
R. Moor, errathen, nachtwanderer. Schiller 2, 305 (räuber, den beiden ertichteten nachtweibern oder ohnhulden. anm.
trauersp. 4, 16) weish. lustg. 67.
nachtwandrer geht im mantel stumm. Imherhann 1, 132. NACHT WEIBLEIN, n. lamia, strix. voc. v. j. 1618 bei Schm.
auf h. Görg Glogers seine disputation von 1, 1716 Fromm.; nachtweible, strix Aler 1441'. Birlinger
2) Schlafwandler :
volksth. 1, 187, 296.
den nachtwanderern. Fleming 115 Überschrift; nachtwanderer
Rrockes 4, 143 Überschrift (im text mondsüchtger wandrer). NACHTWEIDE, f. nächtliche weide, vgl. nachtelze: von der
Zedler 21,1110; wie ein nachtwanderer auf jäher dachspitze nachtwaid wegen zu haien in der prache, des band die fünf
gewalt . . . ze tun nach notdurft armer und richer. weisth.
wandelt. Schiller 6, 82.
6, 250 (15. jh.) die nachpaurn (zu Rorbach) . . . halten zwen
3) die nachtschwalbe, caprimulgus. Nemnich 1,854. Brehm ;
rosswächter, die ine . . ire ross auf der nachtwaid bis morgens
thierl. 3,665.
. . hüeten sollen. Schm. 2,152 Fromm. (16. jh.); obscön: das
NACHTWANDERERIN, f. : der vater des himmels läszt am
nordpol die bärin mit ihren jungen weiden, oder., die nacht- lumpengesindel beim trosz schurrigelte mich (Courage) sonst,
wandererin, eine Sternenmutter, die ihre verlohrne kinder,
und was vor ledige officier wegen ihrer nachtweid mich gern
geschützt hätten, musten bei den regimentern bleiben. Simpl.
untergegangne Sterne, sucht, wird von ihm getröstet (vergl.
2, 211, 10 K.
Hiob 38, 32). Herder vom geist der ebräischen poesie (1782) 105
syncopiert nachtwanderin : die grauerliche nachtwanderin (lady
NACHTWEIN, m. wein zum nachttrunk, vinum nocturnum
Stieler 2478.
Macbeth) im schlösse, von deutscher art u. kunst 100.
NACHTWANDLER, m. 1) eine bei nacht wandelnde, beson-
NACHTWEISER, m. ein nicht mehr im gebrauche vorkom-
mendes nautisches instrument, mit dem die höhe des polarsterns
ders eine schlafwandelnde, somnambule person. Ludwig teutsch-
gemessen wurde, um daraus die geographische breite und die
engl. lex. (1716) 1301. Zedler 21, 1110. eigentlich und bildlich
stunde der nacht zu bestimmen. Jacobsson 3, 119'. Bobrik 504'.
ach der gute nachtwandler {der blinde). J. Paul Hesp. 4,119;
NACHTWEISSAGER, m. nächtlicher (aus finsterer höhle spre-
wart ihr nicht zeugen, wie ich {Astralis) noch chender) Weissager:
nachtwandler mich zum ersten male traf
Plioibas. Trophonius hat es deutlich profezeit.
an jenem frohen abend? Novalis (1820) 1,233;
Ihjthia. das war es, dasz ihn nicht ApoUon euch
dort dringt der mond mit seinem Schimmer und jenes nachtweissagers
allein vertraut,
still dem nachtwandler ins gemach, ausspräche mit den seinigen gepaart.
und winkt und lockt aus bett und zimmer, A. W. Schlegel werke 2,115.
der schläfer folgt ihm auf das dach. NACHTWELT, nächtliche weit, nacht:
f.
Lenau neue ged. 235; diesz schweigen
ist nur dein Schattenbild,
eine weisze flatternde figur sprang den berg herauf . . . der
ist ein verhülltes walten
nachtwandler im hemde. J. Paul kom. anhang 2, 53 er kommt ; der nachtweit. Tiedce 3,9;
in einem wachen träume, wie eines nachtwandlers. Schiller sie hat vom schlaf
5,2,431 (don Carlos 5,9); der Schauspieler befindet sich einiger- die äugelein sich rein gebadet . .
der nachtweit süszes lächeln ruht
maszen im fall eines nachtwandlers, und ich beobachte noch auf dem klaren augenlide.
zwischen beiden eine merkwürdige ähnlichkeit. 2,345; dem Kinkel qed. (1850) 479.
genie ist nichts vorzuschreiben, es läuft glücklich wie ein NACHTWERK, n., mhd. nahtwörc, nächtliches werk, nachi-
nachtwandler über die scharfen gipfelrücken weg, von denen arbeit das nachtwerk, werk oder arbeit zenacht beim Hecht,
:
die wache mittelmäszigkeit beim ersten versuche herunter- lucubratio Maaler 300* so bekannt es ist, dasz nachtwandler
;
.plumpt. Göthe 36,181; weil er {Jung Stilling) in seiner art . . . abhandlungen und andere werke zum erstaunen aller
sich glich, den man nicht
zu äuszern einem nachtwandler schrieben, ... so wenig wurden noch solche nachtwerke
anrufen darf. 25, 248 da ich dieses werklein ziemlich unbe-
; selber bekannt. J. Paul herbstbl. 1, 21 ; hast du durch heim-
wuszt, einem nachtwandler ähnlich geschrieben hatte. 26,226; liches nachtwerk (nächtlichen zauber) auch auf mein haupt
wenn man die albernen aufklären, die nachtwandler auf- den zorn der rachegötter gesammelt. Freytag ahnen 1, 235
; :
(einäffe). Vockl ephemer, bei DiEFEMBAcn-WOLcsBR 176; .NACHTZETTEL, m. schein über die aufnähme amm jVwarfia
tur nacht : so bat man zur pfleg dir narbtzrtiela itr
NACHTWOLKE, f. nächtliche, schwarze wölke:
. .
nachtwurmes antllti funkeln. Hirdir 15,220. frauenzimmer nach jetziger frantzösischer mode zu bedeckaaf
2) grabwurm: des haupts bedient. Aharantres /VaHmzniaMrkx. 1315.
jenen köpf bewohnten einst gedaiikeii . .
3) tum nächtlichen fischen: wo aber solkh
gerdtschaft
jetzt durchkriegt ein iiachlwurm ihn. Tiidck 2,71. vischrn nacht beschfihe oder ymandt ausz soBche«
bei
NACHTWÜRMLEIN, n..- nachtwürmle, das bei der nacht wassern nachlzeug, es weren angel, reusen, schQrgani oder
leuchtet oder scheint, nitedula. Maalkr300'. buch der beispiele anders hübe, das will ein rate fiir einen diebslal balle«
55, 18 {l5.;oArA.). und stnilfen. Nürnberger polittiordnungtn 100 (t. j. I4M).
NACHTZALN, m. umzdununy des nachtlagers im freien: NACHTZIEL, n. l) teit einer natht: ain nachl- oder Uf.
er hörte das dröhnen eines holzschliigrls und merkte, wie zill. österr. weisth. «, 4M, 18. 21 (*. j. I«06).
der führer sich anschickte, weiter abwärts den nachUaun 2) die nachtziel gleich nachlselde und aal dareas d.i. «aa
zusainiucn zu schlagen. Frf.ytac ahnen 1,276. der verkürilen form nacht«el verderbt und mm/tdtmlH SoHUtta«
NAt'llTZECHE, f. Symposium noc<urnum Aler I44l'. 2,268 Fromm. (16. ;*.). Haltads I4«0k ZtKt« a,2M.
NACHTZKHRUNG, f. Verpflegung für die nacht: NACHTZUG,m. nächtlicher sag: eioen «achUag asMellea,
und bin ich nicht die groszmut selbst, so bin Ich doch unternehmen m*. dgL ; mit einem narMioge (der «ivaMhii
von gftsten um nachtzehrung ungescholtcn. reisen, ankommen; um ein nhr gebt der narbtiaf. Wims-
t RücKRRT llamastt 2,200. MANN monatsh. 304, 434*; treidm4nnitek ffetdk «achMfBc«.
NACHTZEICHEN, n. nachtsignal, besonders auf schiffen. Kehrbin 216.
Campe, im deutschen reichsheer ein lettel oder eine marke, NACHUREL, a. naekgebUebenes »M^ aedkvdkra : dteetr flcf-
durch »reiche der soldat die erlaubnis erhält, einige stunden über sinn . . möge ihm wol noch als oarhabel «eine« tit«lande«
den tapfenstreich ausxubleiben. anhaften. laMsaMANN Münchh. (IMO 2,124; nacbflbel des
NACHTZEIT, f. mhd. tiahlzlt, nächtliche teil, ein theü der kriegs. Bemfr.
nacht oder die ganie nacht, im sinne des deutschen reichs- NACHCBEN, mk kinlennacky aa rt ti lr a d (
strafgesettbuthes § 203 bedeutet nachlzeil die seit der dunkel- üben Stikikr 65.
keit, so heisst es auch in den entscheidungen des rrirhsober- NACHIRL.NG, f. fraru, usus Sriltia e».
kandelsgerichts 35,202: die nach Sonnenuntergang sich ein- NACHL'RTHEIL; n. l) himtennaek ftfMtts^ tmf ttmta
stellendeabenddanunerung ist nicht in die nachlzeil einzu- wa« aackurleil aas «wilicr wr-
grg<ingenet sich stütsendes urtheif :
rechnen, sondern solche beginnt erst nach beendigter bannung volgrn mi^gen. HirraN ra WatktT » m§tk Im». », l,2a>.
dammerung mit dem Zeitabschnitte, in welchem je nach 2) nachurtheil heiszet in der vcmanfHehra
Verschiedenheit der Jahreszeiten die dunkelheil ihren anfang theil, zu welchem man durrb schlösse gtl a ag».!
,'
VII.
; ; : : ; : ; .
NACHVERNUNFT, f.: wenn du durch neigungen gefallen ich wandle irr nach,dem hlmmel
der rauschend auf mich niederbrach.
bist, straft dich die nachvernunft oder das gewissen, dasz
Lenau (1880) 1,243;
du jener stimme gottes, der vorvernunft, nicht gehorsam
mit starken soll der starke sich verbinden,
warst. Hippel 9, 274. dasz hoch ein tapferes geschlecht
NACHVERSUCHEN, verb. einen versuch nachmachen, nach- nachwandle seinem pfad. Schulze Cäc. 2,42;
probieren: ein experiment sorgfältig nachversuchen. Fichte da du stets . wol gehandelt
.
unterdessen waren jüngere nachgewachsen und in den ge- NACHWANDLER, m. einer der nachwandelt Stieler 2501.
ineinderath gekommen. Gotthelf erz. 3,85; es ist dumm NACHWANKEN, verb. wankend folgen:
und schlecht, wenn man es (das essen) der eigenen familie er, nachwankend,
zu schlecht giebt, da wachsen keine kräfte nach. Uli d. pächter
nahte, wo Thetis sasz, und nahm sich den schimmernden sessel.
Voss //. 18,421;
(L859) 208.
ein kühler seewind . . trieb jetzt nur noch mit weichen
.
NACHWACKELN, verb. wackelnd folgen: locken und bachwellen sein letztes spiel, und die bluinen
und (er) wackelt mir nach. F. Möller 1,339. wankten nach, da er vor ihnen aufflog. J.Paul biogr. belust. 1,59.
NACHWAGEN, verb. reßexiv mit dativ, zu folgen wagen: NACHWARMEN, verb.: nachwarmen et nacherwarmen,
mir, dem das haar schon grau . . interjecto tempore incalescere Stieler 2437.
. . haben sich jüngiinge NACHWÄRMEN, verb. calefacere denuo Stieler 2437.
wenn ich die schönern
nicht nachgewagt,
gegenden über dem klüftchen anwies. NACHWART, f. l) das nachsehen : machten den anschlag,
Klopstock 2, 34. die pasteten unterwegs aufzufangen und den andern die
NACHWÄGEN, verb. gleich nachwiegen Stieler 2524: nachwart zu lassen. Harsdörfer lust- und lehrr. gesch. l, 112.
es war ein guter brauch, 2) das aufachten hinterher, dienachhut: ir werdet hie bleiben
dies quentchen, jenes loth, den centner wol zu legen und die nachwart Inhalten. Aimon Q H.
auf scharfe wag und nachzuwägen. Klopstock 6,554 II.;
3)nachwart, eine nachwartung, «lora Stieler 2439.
der silberlinge werth NACHWARTEN, verb. l) mhd. nach warten, nachschauen:
. . erst jüdiscb nachzuwägen. Thömmel (1839) 1,68.
in gesach nie tage suchen
NACHWAHL, f. der hauplwahl nachfolgende, nochmalige so die mine tuont. ich warte in alle; nach
wähl (z.von abgeordneten bei stattgefundenen doppelwahlen
b. wesse ich war si weiten strichen! Walther 70,9.
oder ablehnungen von wählen), 2) noch warten, zuwarten: ich hab ihm wegen Zahlung
NACHWÄHLEN, verb. post alios suffragium ferre Stieler 2467. einen monat nachgewartet. Stieler 2442.
NACHWÄHLUNG, f. optio secunda et posterior Stieler 2467. NACHWÄRTIG, nachfolgend, später Stalder
adj. Schweiz,
NACHWÄHREN, verb. nachwährend dauern: das leuchten 2,435; (diesz) legte den grund zu seiner nachwärtigen ent-
wurde zu einem hellen glänze, der einige zeit nachwährte. fernung. Haller (1828) 118.
Arnim Jsab. 160. NACHWÄRTS, adv. 1) iiachmals, später Maaler 301'. Stal-
NACHWALLEN, verb. 1) intransitiv, hinterher wallen, wallend der 2,435;
folgen : nachwallendes haar «. s. tt». ; mit dativ die Schwester des alten Agrippe,
nachwertz ein mätz Herodis Antippe.
Prometheus. Athenens Webstuhl ofTenban' ihr oberkleid.
LoHENSTBiN trag. K vi
Epimelhcus. wie's wellenschimmernd, wogenhaft ihr wallte nach.
GüTHE 40,105; die scharfsinnige khigheit desbräutigams ist nachwerts . .
.
ihn zu trösten, in den wähl in seinem vaterlande jedermann bekannt geworden. Haller
bin ich da ihm nachgewallt. Röckert Nul (1862) 154. 117; und wie man den kaiser nachwärts zum friedensrichtcr
2) transitiv, wallend nachthun: Grimaldi. habe dich gott, erhielt. Moser 1, 303 u. oft.
meine (todte) liehe! Grimaldi wallt dir eine düstre wallfahrt 2) rückwärts, zurück, a tergo Hederich 1671; rück- oder
nach! Klinger 1,32 (zwillinge 2,1). nachwärts. J. Paul Vorschule 3, 31.
. : ; J
bleibendes, nachwirkendes weh, besonders die nach der geburt weg {nach einem rorangegangenen) rrän, uiftn:
fortdauernden schmerlhaften iusammemiehungen der gebdrmutter: mkd. %\ wUle in unrehia nicb. Atrt. I4I.M:
die nachwee, die überblcibscheten von der krankbcit, die nhd. SU mochten sie des bufschlafs, der «i nach webea
allw9gen erst nahin kommend und den menschen berürend, hei mügen, nit gesehen. WüvoU ». Sekammhutf l»&.
tentationes morbi. Maai.er 30t*: nachwehe, reliquiae morbi, 2) mit sachlichem objecle. a) anteigf* ro ttiMi ßmdtm, m
dolor post partum. Ai.er I44l'; nachwehen heiszen bei
dast und »o etwas vorhanden ist, induare, dtmtuärtHtuttt
denen gebührenden weibern diejenigen »chmerlzen , so sich facere Stibikr 2486; den we«, fehler, irrth&ner •. ift. anc^
nach der geburt äuszern. KuKKSJiTne.s frauenzmmerlex. 1317; weisen
in meinem hause leidet die mutter, wie berki^mmlich an rolKend daai weg dea getchlcks, dan die rAiiUcbe^Mturalr
manchen nachwehen . das srhöne kind gedeiht. GniRE an
. nachwie». Toa* 4a. 1,JQ:
Zelter 573 (4, 437). von fnnf, sechs einwohnem {Sümbergs) wusite mir kau«
2) Schmer jliche ,nachempfindung , unangenehme folgen
üble öiner Dürers leichcnstein nacbzuwci»en. Zeltei aa Ütike
s. w.: die nachwehe wird kommen,
eines zuslandes, ereignisses u. 4,411; dieser «Island roher naiur l»»xt sich freilich .. bei
sera poenitentia te subibit. Aleh 1441'; da» seind die nach- keinem bestimmten volk und zeiUlter nachweis««. Scwil M
weegen und die afterschleg, welche einem menschen zu letz 10,360.
bleiben von dem lang und oft tun der sflnden. Keisersberc b) beweismittel beibringen und durth dieulhen «Am«
pred. 79'; nochwewen folgen den sttnden. post. l,2s'; scherze den, einen nachweit führen: sein recht, seine
immerhin über diese nachwehen einer noch nicht völlig ausge- «. dgl. nachweisen.
heiltenwunde (getäuschte liehe) ich bin doch nur ein weib.
. .
NACIIWEISER, m. einer der nachweist.
Wieland 30,113; ja du nahmst keinen anstosi und ergabst NACHWEISLICH, adj. gleich nachweisbar.
dich diesen narhwehen (dem schmem über Schillers tod) in NACHWEISl'Xi, /. das nachreisen (i) SriKtn MW: »«l»
meiner gepenwart. BKTTipeK briefe l,m; welche bitlersilsze regiment ward nach dem frieden zerrissen, wer welat, ia
erinnerunpen wehten mir noch von dort entgegen einigemal 1
welche Verwirrung von rccbnungcn und nachweisungrn er da-
wurden sie so lebhaft, dasz ich im begriffe stand, den post- durch ger.ilheu? Lessisc 1,52S; der «atrr tnig in eine «it
knecht umlenken lu lassen; so grosz war der kämpf meiner leeren foliobliltem dgrchsrhossene quartbibel bei
jede«
nachweben. ThIhmei. (1S39) 2, 10; alle nachwehen ... der verse die nachweisung auf das buch ein, wonn er
über ihn
vorigen barbarci. J. Paul 0«. Fixlein 8; die nachwehen eines etwas gelesen. J. Paoi 48, SM ff-
uns uun liesi In die »egel des schwarigeschnlbelten »chiffe» homines postfuturi Stielbr 24M. Aua» \**''^ "**^"*
fnlirwind . . nachwehn als guten begleiler wart and nachwell. HERDta 1,414 tf. ikenttnß;
Klrke, die schrtngolocktc. Voss 0<l. 11,7;
wa« wir von Upfren ihsten.
klirrt und rauscht dann gold und seid«, was wtr von kluften ralhen
dflnkl Ihr ofi, es werde wach der nachwelt kündig blieben , - w.
jener bange laut der hnide, wann die»* nicht geschriben? L**»a !.•,»,
der manchmal ihr wehte nach. Lrkad (IS80) 1,814.
»o lang nach teutsrhem belJenblnl
2) <r<insi/ir der wind wehte uns den staub nach.
; die nachwelt »chApfen wird im mu*.
NAC.HWEIf.HEN, verb. reichend nachgeben: und weichet winl auch dein "««"^^»".j;."
„„...^k-iUH (IM) I.M.
nicht dem citeln nach, denn es nützet nicht und kan nicht
dan Rniod raa« glöck drr nacbwall wwf».
erretten. 1 Sam. 12,2t.
Hut auch tu nacht ihn niiB««f fa»«, »««• IS;
NACHWEIUE, f. gleich nachhut i: mit ainer gtiten nach- die laute nachweU würde le«aa,
weid nach dem höw. chronik von st. Gallen (14. 15, ;<iAr*.) 29. — dasi ihr der euren tler ftewrwa,
Ut:
lleatt Laanaal.):
NACHWEIUEN, verb. petus in loca jam de^Mta aUgert er (4rr «MdMer». den weh ond aacbweli
de»a MW.
Stieler 24M. siak ! di« af»tau«ia aackwell «akaiet
uaia ««123;
NACHWEIN, m. tresterwein, lauer Zedlrr t«, 1185.
15»
; : ; .
und wenn die nachweit mit genieszen soll, NACHWERFEN, verb. l) hinterdrein werfen um zu treffen
so musz des künstlers mitweit sich vergessen. oder mitzugeben, eigentlicheinem einen stein
und bildlich:
GöTHK 9,112 (Tusso 1,2);
nachwerfen; einem mit drecke nachwerfen, coeno aliquem
wenn ich nur nichts von nachweit hören sollte schon von einem lobe und einer
reden incessere Stieler 2552;
gesetzt dasz ich von nachwelt wollte,
wer machte denn der mitweit spasz? liebe hinter dem rücken werden wir gewonnen: wie viel
12,10 (Faust, Vorspiel); mehr aber, wenn man uns beide als abschiedsküsse nach
wie schön dem auffluge aus der erde nachwirft. J.Paul Kampaner
und göttlich grosz im Orient des sohnes
noch einmal zu der nachweit umzukehren, thal 10; es gefälltmir sehr, dasz zufällig eine rotte singen-
der sonne gleich, die in der Spiegelscheibe der Soldaten durchs dorf zog, und so etwas von militärischem
des mondes wieder aufersteht. begräbnisz ihm nachwarf, leben Fibels 54 ; als wäre diese treff-
Schiller 5,1,74 (don Carlos 2,3);
liche seele eine verdächtige waare, die man am ende dem
eh mich die weit mit jenen elenden
verwechselt, die der tag erschafft und stürzt, käufer doch noch nachwirft, wenn er euch schon durch
eh spreche weit und nacliwelt meinen namen die niedrigsten geböte . . bis aufs mark gequält hat. Göthe
mit absehen aus. 12,231 (Wallensteins tod 1,7); 10, 85; sin herz wirft er den dirnen nach. Schiller 3,63
dem mimen flicht die nachweit keine kränze. 12,6; {Fiesko 2,11); du hast ihn {den Junker) nicht in dein haus
geschwazt, hast ihm deine tochter nicht nachgeworfen. 3, 356
der rühm seiner gelehrsamkeit erfüllte sein ganzes Jahr-
hundert und hat seinen namen zur nachweit getragen. 7, 137; {kabale und liebe l, l).
sich nachstürzen.
du hast recht: die nachweit ist nicht mehr wie die mitweit, 2) reflexiv,
was wir haben ist nicht viel, und was wir hatten wissen nicht stutzt der greise wandrer,
wirft sich dem (in den wildlmch gefallenen) knaben nach.
wir nicht. Zelter an Göthe 319 (2,472); Europa und die ÜHLAND (1879) 2,230.
nachwelt soll wissen, wie rechtswidrig man mit uns um- noch hinzu werfen: holz in den ofen nachwerfen u. dgl.
3)
geht. Lavater nachgel. Schriften 1,6;
NACHWERK, n. nachgemachtes werk: der priester sagte
wirke für mitweit kräftig, so hast du gewirkt für die nachweit. ihm, das göttliche wohne früher im menschengeiste, als
3,313; auszen in dessen nach- und machwerke. J. Paul kl. bücher-
herrlicher prangt es (Florenz) nun
als zier der nachweit. Platen (1847) 2,187; schau 1, 162.
ler 1477. ward .. hatte der vater viel bedenken, wolte nicht, bisz so
NACHWELTRUHM, m.: lange er überredet war, und gab endlich darein einen un-
wer den höchsten gipfel erstieg, ist zu stolz, auf dem zweiten willigen traurigen willen . . er hat wol den willen geben,
sich zu zeigen; und doch wär's nachwellruhm, wenn zu diesem aber ungern . ein solcher wille ist der nacliwille, er ist ein
.
auf das warme weiter noch ein nachwinter folgen. Dhaun hsl aus ihren burgM «MIUvm. n«Mflglkk, Mck ww
Phnius IHO; bildlich: giftig ist jeder nachwinter des nach- um den nacbwucbs «Ua^ M bei baUea ecnweiML Faanaa
zUrnens. J. Paul Levana l, 123; der heutige nachwinter der ahnen 4, 81.
gestrigen erkUltung wollte doch nicht schmelzen {das pein- nathkcfmmtnuhaft, Uemitn mtkmadun4e $emtnäim 9m
3)
liche nachgefühl der gestern vorgefallenen misstimmung wollte die mnuhen: Gourried, des Bcbahniataw aOhalcia . . (mt) 4«rch
jetzt einträchtig wandelnden doch nicht verlauen). Titan 3, 19 ; und seinen vater eine art respeetepanoD fiBr 4mt liabaMsar aadi-
80 dauert denn so oft unser nachwinter Ifluger als unser wuchs (ßr bamu im IMeum). HoLTtl a«fa».
die töchter det
nacbsouiiner. 48, 90 Hempel. (1876) 1,25; denn der deutsche jQofiiDf baba akh iMiil \m
NAC.HW'INTEIIN, verb. unpersönlich, nachwinterlich sein,
felde versucht, habe an groszen thaten aotbeil genoonwa,
werden: wann es nachwintert. Voss zu georg. 1,43; sprtch- und selbst der nachwuchs sei schon ernster gewinnt. GOrak
wort: wenn es nicht torwinlert, so nacbwintert es gern. 43,327; 80 können auch Unzer uiul (Inzehnoco ia
SlMROCK U3o. hnbem alter noch reizend sein, unterdaasaa ladal äcb
NACHWIRHELN, verb. wirbelnd folgen: jubeigesihrei vom wieder ein junger nachwuchs. 128; aber aiebA aar...
ufer her wirbelte ihm {dem vom Stapel geUusentn terie und ceremoniel waren bemflht den oacbmicba ciacr
schiffe)
nach. TmOmmel 5, 73. gesetzlosen zeit zu bandigen. Fbkttac bilder s (IMTK M;
NACHWIRKEN, verb. 1) nacharbeiten, zu ende wirken, gegen den kinderlosen alten stand icb in frohem verlraMS
inchoata perficere Stielkr 2460; nachwirken, wenn man das auf den noch wuchs meines geschlecbt«. cAnra 3,96a.
versttumte oder verhinderte sieden des salzes nachhoIeL NACHWÜHLEN, verb. wühlend aadk «m« 8M*n. fratra:
Jacobsbon 3, 119*. als In derwüsten kapelle . .
sats SU Vorwoche.
{der aberglaube an misgeburlen) Mehl WÜ da« tbclo, ««kbe
2) der sweile theil der woche. Kkhrein
jedes vor-fitrchten und nacb-safaa aoaael, i/tm koiftt «!-
Volkssprache in NassaH 1,289.
kraftel. J. Paol Levat 1,78.
NACHWOGEN, wogend nachfolgen:
verb.
weit nachwogt' ihm das todesgawtnd.
NACHZAHL, f. nadtfclfende, m uii tb Hu it aaM: dcrra {4er m
SonNBNBBRc kometen) bahn du wol berechnen kannst, aber akbl dcrea
bei Campe.
NACHWOLLEN, s. nach 1, 4, c. Wiederkunft und nachzahl. J. Pacl 4$,«o / H. Bm
NACHWORT, n. gegensats tu vorwort. 1) antwort, entgeg- NACHZAHLEN, 9erb. aacbMfM adkka, aadk 4mm aallra
nung Stiblkr 2579. Stiblbb 3i&l
nachtriiglich {mündlich oder und was er (der WisdeHdadsr) stekt aad wae er mabli,^
2)
nachrede: wort ist nicht ein nachwort, sondern ein
Christi
schriftlich) beigefügtes »ort,
^^
wird hundert jähr« aaebgaeablt (aedk aa«* t— is >ebrrw
Mraa 9. Itt. Ifse»».
w
machtwort, das da schuAfel was es lautet. Li;THtiH 3,445;
trilTt mancher grobian nicht kegel,
NACHZAHLEN, rfrl. mthprifend a»klem eitr 4mek aMn
und fallt nicht gleich ein holdes ja. dat wieviel xu erfahren smtken Stiblu W«: aacb Babte«, ad«
so ist das Teuer In dem dache haben dasz dasjenige, wa« nach einer
und die.ies nachwort nächtig da. GBimra« 429; maasz berechnet werden musi, liabllf
besonders das schluszwort, der epilog eines werkn. aemniUer betfm. mieterbutk 9«': boekes
3) in der allen rechtsspraehe , nachtrigli,he geltendmachung (M dkaer arMt) and wie «kl \lcmb rea 4m rAbn^ ana
eines anspruches, einer forderung: wir haben uns enlzogea abhaue, tible aieataad aacb. G«rraiLr er«. «,io; ar «ird
.: : ; ;
;
so vieler Itronen zählt die aderschläge 2 frön. 7,15; ist ihme . . von dannen naher Ravenspurg nach-
des vaters ungeduldig nach. gezogen. BüRSTER 125;
Schiller 5,1,55 {don Cai'los 1,6);
ich glühe tags nicht mehr, dir immer nachzuziehn.
mit dativ:
Götz 1,51;
Ijoterts und kauets in der käln,
das man kein silb ir {der nachtigall) nach kan zehin. ich bin schon oft ihr {der Hoffnung) listig nachgezogen,
FiscHART 3,66 Kurz; doch wandelbar wie regenbogen
setzt sie den fusz bald da, bald dort, bald hier.
wir wollen ihm (dem scythischen volke) die leichen nicht nach-
Göthe 13,292;
zählen , die es aufhäufte , die städte nicht, die es in asche
hier ist der Polykrates zurück; ich wünsche dasz die *kra-
legte. Schiller 9, 219 Fiesko. wars nicht seit dem letzten
;
niche' mir nachziehen mögen, an Schiller 337 (3, 165)
bald
ball, dasz ich meinen Verrina entbehrte? Verrina. zähl ihm
patienten, die nach dem doctor winselten, der in seinem
nicht nach (rechne ihm die zeit nicht zählend nach) , Fiesko.
gravitätischen trab der haz nachgezogen war. Schiller 2,95
schwere lasten haben indesz sein graues haupt gebeugt. 3, 74
(räuber, schausp. 2, 3) ; dann zog ihnen (den abschiednehmenden)
{Fiesko 2, 17).
sein schweres äuge durch alle zweige und tiefen nach.
NACHZÄHLER, m. einer der nachzählt: nachzehler, der-
J. Paul Hesp. 2, 24.
jenigebergmann . , welcher . die gezogenen kübel . . anmer-
b) wie nachgehen 6 und nachhängen in übertragener bedeu-
ket und acht hat, dasz die richtige zahl gezogen werde.
tung {auch weidmännisch, s. Kehrein 216): dem krieg nach-
Chemnitzer bergm. wörterb. 364*.
ziehen, militiam sequi; einer kunst nachziehen und obligen,
NACHZAUBERN, verb. zaubernd nachbilden, durch zauber
artem aliquam persequi. Maaler 30l'; indem er der ritter-
nachahmen :
schaft nachgezogen. Amadis 181;
dies erschrecken, dies verlangen,
das mich, als du kamst, umfangen, in meinen jungen tagen noch,
dies gefühl —
wer zauberts nach? Lenz 3,247. als meinem handtwerk ich nachzoch.
H. Sachs 9,438,5 K.;
NACHZECHE, f. nach der eigentlichen zeche noch fortdauerndes
Stein zieht den alten ochsen nach (bescliäftigt sich mit
zechen nachzech, repotium Dief. gl. 493' {v. j. 1521) unsere
: ;
ochsenmaslung),
nachzechen, abendzehren, undertrunk. Fischart Garg. 52'. der herzog jungen hasen. Göthe 3,46 Hempel.
NACHZECHEN, verb. : unter den nachzechenden gasten .
die irrthümer der nachzeit auf uns. Meyern Dya Na Sore zu können. Klinger 11,215.
J.PAüLfor- b) nachträglich, noch mehr ziehen: ein seil {das nicht genug
5,71; die vorzeit bildete seine {Göthes) nachzeit.
sehule 3, 93. gespannt ist) nachziehen u.dgl. bergmännisch, keile, welche
NACHZEITIG, adj. in der zeit nachfolgend : vor- und nach- locker geworden sind {sich losgezogen haben), wieder festtreiben
zeitige ereignisse. Göthe Veith 350. absolut: das pflaster (Zugpflaster) hat nachgezogen.
60, 303.
NACHZEMMELN, verb. begleitend folgen, nachtreten: do die c) nach einem muster ziehen, mit linien (zeichnend) nach-
magt der frauwen bette in die predig nachgezemmelt {später bilden: unter einem ganz reinen, wolkenlosen himmel glänzte
er trat als . . . diener hinter ihr her). Kirchhof wendunm. das ruhige , kaum bewegte meer . . . wir entzückten uns an
1,407,2 Ost.
dem anblick, Kniep trauerte, dasz alle farbenkunst nicht
NACHZIEHEN, verb., mhd. ndch ziehen. hinreiche diese barmonie wiederzugeben, sowie der feinste
intransitiv, a) hinterher ziehen, ziehend folgen, nachfolgen
englische bleistift die geübteste band nicht in den stand
1)
setze diese linien nachzuziehen. Göthe 28, 231.
wo wer die ehre fleucht, da pflegt sie nachzuziehen.
LocAU 1,2,35; d) forstmännisch, als nachzucht pflanzen und ziehen : in diesen
ein Stern mit hell nachziehendem glänze (stellajacem dticens). lagen wird die flehte mit der kiefcr . . nachgezogen , wenn.
Voss An. 2,693; die Standverhältnisse die nachzucht der tanne nicht mehr
dclphine waren nachgezogen,
gestatten, aus den Verhandlungen der oberfränkischen forst-
als lockte sie ein lauberwort. A.W. Schlegel 1,176;
männer tm September 1881.
mit dativ:
mhd. wirt ej dem lantvolke kunt,
e) zur nachfolge, zum nachfolger heranbilden, erziehen : dabei
da; ziuht mir allej nAch zestunt. Erec 4236; hatte der knabe ein so . . träumerisches wesen . . zum ver-
: ; .
schrift 3,27«. Hai.taub 1307; ea aol ouch nicinun kt-inen nacb- dM er Uaur sleli IImb ia >»<§ Ymb
iMlMt (t«ur mtemm^h
xini ab des gutzliAs guot veraetzcn noch verkoufTen wand Aar. mi I.I.IU.
mit eins abbles willen. ScHBKiaea urkundenb. der ttadt Freiburg •is GOlhe oai sein Meteai 4u voit 4m maiattn (Lmmmi
2, tl4{vom}. 1391); nucbzina, cemut annuuj, frumenUtriut •ehiaf auf schlag io tbat iiMwUtf. Hi^m C—biibb Lmm»
ZüULKR A, 1821. 23, 902. (IMG) 2,54. besonders:
NACHZISCHEN, vtrb. 4) d«r mathlrab etna kttro, ufmn umUmum. fwmimum
i) hinterher ti$dt«n: nachsiachen
Rollle va ihm {das publikum dem nomtnA. 411. Stulkb 2MS; udu««. die kne^ksecbl*, «o
sehautpieler)\ Lbssiiic 1,2«.
2) xisehend folgen binden nach ziehen, (a itntßi i$. FaMca UmUtk-tr—t. at.n
256 der kreuzbezeichnete nachxof (du ««i krmaftkrtrm bt-
;
. . nachxlKcht' und orKrilT «ie die (lamm*.
SoriMSNBtac hri C»mpc. sUhende smeiU hm, kiifikur) so in kftlkm ftwcMik VmtMun
bientnk. 128*;
NACHZITTERN, »«-6. l) perfeet mit »ein, tittemd, tieh
hinterher bewegen, mit tittern nachfolgen: ich ging nicht, nein, den naohiug (heiieo sl) Ina venraWa wtnraa«.
ich zitierte von weitem meiner cbaise noch . . ober die gaaae
LlUBNCBM WtIktL «M),!» (».>. UST);
d;ihin wollte kein ende nehmen. ThOüiiel (1839) 1,63;
wann ein iail den Vorzug drei lag bete, moMt iam « dm
tag den nachzug liaben. Kaoiarn qutlkn l^HI. IM; km
die holden litterien nach,
hörten kaum auf unsern abschiedogoiang.
und . .
kam unser regiment nicht eiooMl tntem, »dl tieft gm m
. .
WIcMW W — ae 1.11.
des heftigen Unwetters leise nachzittertc. Fbeytac handschr. nachforderung : unser rest und nachzug, so
&) «m
1,136.
unbezalt usstat. DurBHBACB-WOLCBza
naehtheil, schaden,
(*.j. IMS^
gtgentaU tu vortbeil
m
6) e« sollte weder
NACHZITTERN, die entzückung, die vorher so gewalt-
n. ;
:
{doch nur für Schabernack) und nacken, Frisch 2, nacke 5' ich denk, wenn man
ein funden hat
an solcher lästerlichen that,
und nacken, Hederich blosz nacken. die bairisch-österreichischen das man in fort an galgen naus
mundarten {in schwäbisch-alemannischen idiotiken fehlt das wort) zoh im die zung zum nack haraus.
G. Wickram bilger J 3, 6/. 31
gebrauchen dafür das collective genäcke das gnäck Scum, 2, 1720
:
egger dialekt 174. — Die etymologie des wortes ist noch unsicher. (sie) fällt entzückt der amme um den nacken.
Wieland überon 5, 11
DiEFENBACH 2,572 Und Leo zu goth.
ags. glossar 295 stellen es
er ists, der . .
hneivan, ahd. hnigan, hnikjan, ags. hnigan, hnsgjan, hnäccan, seinen nacken selbst der straf entgegen bieget.
altn. hniga, hneigja, hnekkja; nack est a nicken et neigen 5,36 (vorher: er dreht seinen langen hals);
sagt schon Stieler, vgl. auch Frisch 2,h'. zu beachten ist bair. wenn ich nie mit schlanken armen
der nacken {neben knacken und knuecken Schm. 2, 1720. 1347 f
mich um deinen nacken stricke. Platen (1847) 1,35.
Fromm.) der knochen, dessen collectiv genäcke (gnäck) also die 4) am menschen wird wie bei hals hervorgehoben
knochigen theile des halses, die halswirbelbeine bedeuten würde; a) die härte, Starrheit des nackens, die ihn tauglich macht
aber auch bair.-österr. der nock , kleiner hügel (Schm. 1, 1723 eine last zu tragen, widerstand zu leisten, daher auch als zeichen
Fromm. Lexer 178. Hintner 173) könnte in betracht kommen, von Starrsinn, Verstocktheit, trotz, stolz: denn ich weis, das du
da ahd. hnach auch durch cacumen glossirt wird {vgl. nack H, 1). hart bist, und dein nack ist ein eisern ader. Jes. 48, 4 {vgl.
Bedeutung. ScHUPPius 284); werden an meinen namen gedenken, und
l. Im eigentlichen sinne, der hintere theil des halses, das sich von irem harten nacken und von iren Sünden keren.
hinterhaupt, cervix, occiput Dief. gl. 115'. 392' ; apostela, nack voc. Baruch 2, 33 so gehorchten sie nicht, sondern berieten iren
;
1482 xl'; knoch binden am nack, nucha qS'; der ^nacken, nacken, wie der nacke irer veter. 2fcön. 17, 14; die Venediger
das hinderteil desz haupts. Maaler 301'. . . . welcher hörten (harten) nack ... der keiser nicht lenger
1) nacken des menschlichen körpers: geduldende. S.Frank chron. 216*;
mhd. durchj ouge in sneit daj gabylot närrisch hirn, harter nacke dient für manchen klugen man,
und durch den nao. Parz. 155,10; denn sie machen durch ihr wüten, dasz er was erwerben kan.
und hienc an sinem nacke Logau 3,2,48;
ein gräwer mantel. Konrad troj. krieg 1654; und beugete gewaltsam
der Jugend starren nacken.
da Wirt iu ein üf den nac. Schiller 14,41 (braut v. Mass. 1,7);
waclUelmäre (Wackernagels leseb. 1153,25);
da hat gelüste gezogen der nacken ist daher auch der trotzige (die trotzigen
starre
den nacken vür diu ougen. Tristan 17797; nacken Freytag ahnen 1,505), er hebt sich, schlägt zurück,
nhd. ich schlüeg im mit der kunkel mein wird zum zeichen des hochmuts, trotzes, der Widersetzlichkeit auf-
auf seinen nack. fastn. sp. 485, 31
recht getragen:
wie rast die Windsbraut durch die luft! dasz sie den nacken
mit welclien schlagen trifft sie meinen nacken! mir lernen beugen, den sie aufrecht tragen.
GÖTHE 12,206; Schiller 14,396 (Teil 4,3);
bluten lasz den nacken! lasz ihn, vater! 40,399; er streichelteund koszte den nacken, der gegen ihn störrig
(sienimmt) das hifthorn von dem nacken. zurück schlug. 2, 77 {räuber, schausp. 25-2) von allen selten ;
Schiller 3,171;
ihr haar im nacken reizet mich heben sich die nacken der groszen gegen unsern könig.
zu hundert kleinen thorenspielen. BiJRGKR (1778) 115; Freytag ahnen 2,109; viel lieber ist mir der gast, der den
nicht sorgend, dasz . . köpf hinten im nacken trägt. 1, 100
des feuers glut ein haar dir seng am nacken.
RÖCKERT (1847) 146; da warf er in den nacken stolz
sein haupt zurück.
. . Freiligrath (I87O) 1,74.
an seinem (Amors) nacken hing ein kleiner köcher.
Gerstenberg verm. schriflen 2,14; b) gegensatz ist der durch das alter oder eine last gekrümmte
ein klein aber streitsüchtig bürscbchen, den hut hinten im demut, Unterwürfigkeit gebeugte
oder zum zeichen der andacht,
nacken. Gotthelf Schulmeister (1859) 1, 16. auch unter 6): sein {des greisen) nacken war
nacken {vergl.
2) nacken des thierischen körpers: mhd. sines rosses nac. krumm und gebückt und seine stimme keuchend. Engel 1,16;
Karlmeinet 83,42; nhd. brüllend vor schmerz und wuth . .
mit gebrüll auf ihren (der giraffe) nacken Fischart bienenk. 34' als unsere gauleute zuerst den nacken
;
verrätherisch zusammenrafft, beugte nacken ist daher auch gefügig: jetzt aber möchte ich
um unsern Springer (das eichhorn) bei dem nacken über gefügige nacken blicken. 83.
lieber . . 1,
mit scharfen krallen anzupacken. Pfeffel 1,23;
c) der nacken des weibes ist voll, gewölbt, gerundet:
aus seinem gezelte geht lachend
das gelbe täubchen, und kratzt mit röthlichen fuszen den ich lobe mir . . den vollen busen und nacken.
nacken. E. v. Kleist (1771) 2, 15; Wieland 4, 4
die äugen schlieszend . .
sobald die bran'dung
sinn ich nur nach, wie glänzend deine haare,
tosen hört der edle söhn des Harun,
und wie vollendet sich dein nacken rundet.
läszt er los des Usches (delpluns) riesigen nacken. Dahn ged. 1,307.
Platen (1847) 4,290.
wie hals sichzum begriffe von nacken verengert, erweitert d) die färbe des nackens ist weisz und besonders wird die-
3)
sich auch nacken zum begriffe von hals {äuszerlich oder inner- selbe am nacken des weibes gepriesen:
lich), wie auch engl, neck nacken und hals bezeichnet: mhd. sinen wijen nacken
mäste er da läjen strichen, pass. 62,22 Hohn;
mhd. unde bei? im abe den nac.
wachlelmäre (Wackernagels leseb. 1150,10); diu kel und ir nac
als ein volwijer swan. Flore 6902;
nhd. ach got, soll ich die valschen zungen
aus dem nacke (var. nacken) manigen reiszen. und was ir necke 1 (var. nac) , .
H. ViNTLER 2394 sieht unde wig alsam ein stii. Konrad iroj. kr. 7507;
er heiszt in die zung zum nack ausz reiszen. nhd. ein mund, der küssen winkt, ein lilienhals und nacken.
fastn. sp. 181 21; WlBLAND 10, 127
: ; : :
der wahren ruhe, jünglingsjahre 32. (der knabe) bat blaue augea, gelbea haar.
b) das auf dem nac:ken lastende joch des lugthieres wird an-
und scheim im nacken laoMraar. Cuiiaira 3.1t;
gewendet auf den menschen als seichen der willenlosen Unter- wer den scheim trug im nacken. FaBiueaAT« (tn*) 3,3M.
würfigkeit, der fremden herschaft {vgl. hals 1,7): 12) den nacken, im nacken kratzen, tum teieken der mt»
wie die feige weit ins joch den nacken strecket.llALLaa38; Ugenheit, da betrogenseint : der ein kratzt uf dem köpf, im
der nie In tVemdem joch den steifen nacken schmieget. 89; ander kratzt den nacken. Eulentp. 87 *. 137; nur der vater
die protestantischen einwohncr Rcgensburgs . hatten ihren .
bekam das kratzen {jucken) im nacken. Faerrac kMer (UM)
nacken mit Widerwillen unter das bayrische joch gebeugt 1,345.
Schiller S, 321 13) im nacken, kinler einem^ luriek:
noch im lande
es herrschte den Dtnen trieb de.« ritter* sfora.
des Täters macht, und beugete gewaltsam den Polacken;
die peitsche
fc der Jugend starren nacken in das joch.
14,41 (braut v. Hess. 1,7).
und Hochburg blieb im nacken. Bfaeta ftl^.
daraus 14) den nacken weisen, den rücken kekren^ skA abwenden m« .-
8) leiten sieh ab
verschiedene redensarten , die etwas
beschwerendes oder person) ausdrücken , das der mensch
der Griechen beer, obschon bedrtagt von Mars
{sache
. . .wies der »cbiacbt
auf sich nimmt oder das wider seinen willen auf ihm ruht, ihn in rQckOucht nach den schifea deaaacli akkl
unterdrückt, bedrängt, belästigt. den nacken. Bteaca ItT.
a) auf den nacken nehmen: mkd. den nac, nacken k^ren:
nun so will ich fasten hernach, s»Ide keret mir daa aa«. m i mm t ti mf tr Xnt;
mich demüthigen in dem sack den armen k4rt er sinea aac. Hauuii« 1.53;
und die busz nehmen auf den nack.
so k«rt er iriuwea und «rea d«a aac. Hemmtr TiTl.
il. Sachs 10,415,5 K.
dem nacken haben dem k#rent die keiligaa da« m
h) auf : .«chon jähre auf dem nacken
haben, schon bei jähren sein u.dgl.; beispiele, die ein paar II. In übertragenem ihne.
Jahrtausende auf dem nacken liaben, sind nicht immer die t) ahd. wird auek durrk Imt
hnach
schicklichsten. Lindenbtrg 2,84; da er
Siegfr. v. nun doch cacumen glossirt. bedeutunf hat
die erste tmk im dm ui, m
einmal den beschwerlichen menschen auf dem nacken haben redensart van bakken bei loro nakken. r« der fmsuttk hm
musz {ihn nicht los werden kann). Wieland Hör. tat, 1,276. tum sdieiUl, mn unten bis oben, brtm. mb. 3,315; di$ awAr
c) auf dem nacken sein: es ist eine rechte noth, seitdem in den mnlerrkein. feltennamtu HiatcrBBck, Ka fc eil, W«llll> w—
die groszen herren auf das incognito gefallen .«ind . . sonst nack «.s.v. (Kerrfin IfMl. tfl. •€&.
r«ikai|pr. ia ilaaBiB
wurden sie monate lang voraus angekilndigt . jetzo, ehe man . 3) bergmännistk eerstekt aMa aalfr MdtM d«m akmtkm HUt
sichs versieht, sind sie einem auf dem nacken {ersehenen tenekiedener werkseuge und ffrUkt. Kiomta •*rf- «atf MMM»
plötzlich IU ungelegener seit). GOthe 14,4. lexicoa 3,73.
dem nacken lasten,
d) auf liegen : eine besatznng ... die 3) imds ktvxnc MmM BMkea mmk dm kimn ftt mklwf mi
dem hilrger auf dem nacken lastet. Götre 8,337; wo aber naekenkmar^ frant, ekiptmu
Vi». 16
: : :
4) in poetisch belebender rede wird vom nacken der eiche, denn zweifeln bringt dem irrthum ehre und der Wahrheit
des berges u. dgl. gesprochen nackenschläge. Claudius 7, 106; davon er unverdienterweise
die nackenschläge (Unannehmlichkeiten, üble nachrede) hatte.
die eiche, wann im wald gesträuch
und espe zittern, vor keinem ungestüm BoDE 4,189. brem. wb. 3,216. Danneil 143'; einem nacken-
den stolzen naci^en beugt. Uz 2,52; schläge geben {hinter dem rücken böses von ihm reden). Wander
(Merkur) wirft dann von des berges naclien 3, 854. Hennig preusz. wb. 168.
mit ganzem leib sich in den ocean. Schiller 6,397; NACKENSCHLAGADER, f. arteria cervicalis. Zedler 23, 305.
mit riesgem naclien an den himmel stemmen
die berge sich.
NACKENSTANGE, f. bergmännisch, gleich Spannring. Richter
Freihcrath (1870) 1,175.
2, 72.
NACKARSCH, m. für nacktarsch. 1) anus nudus, nudatus, NACKENSTARRE, f. starrkrampfartige zusammenziehung der
pannosus Stieler 67; kölnisch nackaasch höhnisch: armer nackenmuskeln.
teufel. König 117". vgl. kahlarsch. NACKENWIND, m. in den nacken blasender wind, gilt weid-
2) nackt {ohne grüne blätter) her-
die herbstzeitlose, weil sie männisch als schlechter wind, weil er dem Jäger in den nacken,
vorsproszt. Kehrein volksspr. in Nassau 1, 289. dem wilde aber entgegen bläst. Kehrein 216.
NACKARSCHICHT, adj. mit einem nackarsch versehen : ich NACKENWINDEL, «i. der Wendehals, jynx torquilla Brehm
bitte euch, von was für einem misthauffen habt ihr diesen thierl. 4,89.
lumpen und nackarschichten ritter hergenommen ? Jan Perus NACKENZOPF, m. im nacken hangender zopf.
1 72. NACKER, NECKER, m. hellrothe färbe, schminke; mit nd.
'
nÄCKECHT, NACKEDIG, nackt. s. nakrood rosenfarbig {brem. wb. 3, 216) aus franz. nacarat
NACKELN, tierft. transitiv,
wackeln machen, schütteln, rütteln; wie plagst du dich, den nacker aufzutragen,
intransitiv, sich lose hin und her bewegen, wackeln, zunächst vom das braune zu verweiszen, die runtzeln wegzujagen.
nagelen HoFFMANNswALDXu (jetr. Schäfer 30;
köpfe, dann auch von andern körpertheilen und dingen,
(auf nagel bezogen) vacillare; das nagelen der zahn mobilitas (apfel) vor dem der necker sich nicht roth zu sein getraut. 26-
dentium. Aler 1444'; bairisch-österreichisch nackeln, naggeln NACKERFARBE, color rutilus Stieler 433.
f.
und {mit dumpfem a) nockeln, noggeln Schm, 1, 1721 Fromm, NACKEKREICH, adj. mit nacker geschminkt:
cimbr. wb. 15o'; Lexer kämt. wb. 198; Schöpf 458; Hintner der rosen glantz, des purpurs pracht,
176.nockeln auch fränkisch-hennebergisch Schm. 1, 1724 Fromm. die färben von natur und kunst herfür gebracht,
Reinwald 2, 158. nackeln ist wol mit nackezen als eine von wurden durch das prangen
der nackerreichen wangen
nacke abgeleitete intensivbildung aufzufassen, vgl. auch nickein, schimpflich überwunden.
nuckeln, nuckezen, nugen, nugezen. Hoffhannswaldau getr. schäfer 187.
NACKEN, s. nack und nackt. NACKEZEN , verb. gleich nackeln, intransitiv. Schm. 1, 1721
NACKEN, s. necken. Fromm.
NACKENBAND, n. i) die nackenmuskelbinde , ligamentum NACKET, NACKICHT, NACKIG, NACKIGT, s. nackt.
nuchae. Nehnicb 3,404. NACKIG, NACKIG, NÄCKlCHT, adj. mit einem nacken ver-
2) band, womit etwas im nacken festgebunden ist: sehen, nur in Zusammensetzungen : hoch-, krumm-, stiernackig
doch eh ich noch das nackenband gelöst, u. dgl. ; hartnackig, -nackig, -näckicht, s. th. 4*, 517.
brennt sie (die verrücke) wie Sodom und Gomorrha schon. NÄCKISCH, s. neckisch.
H.V.Kleist 3,143 77.
NACKMANTEL, m., NACKMÄNTELEIN, n. hals und brüst
NACKENBART, m.: Verfechter der zöpfe, weil er sie.,
deckender Überwurf, so ein gouch nit larte
wie halsmantel:
für die den spitz-und backenbärten ziemlich entsprechenden
hemder hett, sol er doch oben umb den hals etwa dryer
längern nackenbärte hielt. J. Paul doppelheerschau 174.
finger breit an die hembder durch setzen Ion, als die wyber
NACKENBLUTADER, f. vena cervicalis. Zedler 23,303. mit den nackmentlein thundt . als dann wurdt man wenen, .
NACKENDRÜSE, f. glandula thoracis. Zedler 23,305. das nackmentelein zwischen die brüst {etwas) verstecken.
NACKENFROSCH , m. für nacktfrosch , spott- und schelt-
Fischart Garg. 6l';
name für ein nacktes kind. Spiesz henneberg. idiot. 169. in
ir krös und nackmäntlein schneeweisz. 2,160,951 Kurt;
Leipzig nackfrosch, nacktes kind.
inn dem greiff sie sanftmütig fein
NACKENGRUBE,f.
Nemnich 3,404; in der
fovea nuchae, vorn in ir nackmäntlein (gedr. nactmäntlein) hinein
obern nackengegend treten die muskelwülste stärker hervor, mit dem daumen und zeigerflnger. 161,965.
niid nackend yar ich wider hin. H. Vintlir 368; keine kleider hat; besser nackt und blosz als Bit
nackend bin ich ausgegangen von dein leibe meiner iniiter, grosz «. a. bei Simrocs S»2. WANnea 3, aM
f§.
nackend ker ich wider dahin, bibel v. 1483 2.V)' (//iofci,20); e) ton kirperthetkn :
nacket bin ich in die weit kummen und nacket gang ich mhd. in soihem jimer er •! vaat . .
wider darusz. Kkisersberc narrenseh. 168'; mit nackenden armen,
mit xerfuortem hir«. WigalaU UT.tS;
ler werlt du nacken bist geborn
und scheidst öch blos von ir. Pbiland» 1,190; nhd. auch tum roolo bewegt sich die aMa(«. wo i .
und sie waren beide nacket, der mensch und sein weib, PLATm (
und scbemeten sich nicht. 1 Mos. 2,25; er gieng nacket und nudittten («W fran).
biirfus. Jes. 20, 2. 3. 4; so du einen nacket sihest so kleide in. die durch das dunkelhell der fackeln und dar aackl
58, 7 und bedecke die nacketcn mit deinen kleidern. Tob. 4, 17 noch lehnmahl nackender . . . scheinen
;
als sie sind. Wiblam 18. Ht;
Folrus gürtet das hemd um sich, denn er war nacket. Joh. 21,7;
sie (Adam und tva) waren beide nackat gar. eine braut mit nacketem ars (ehnt htmi, fant arm). KiaoNMV
ii. Sachs 1,175,1 A'.; wendunm. (1602) 2,275, vgl. nackarscbirbl; d» legt in (itr
da für er nacket ausi dem bett. 2,272,30 (nackent 13); nachriehter) mit dem b(kcb auf den stock and den nacbendea
nackend kinder. Platter 187 5.; sy stoth nachct auf. 158;
F. hals uf ein stock. F. Putter 210 B.; nackigter kala kii aaf
er liesz den puctcn ganz nuckcnd auszziehen. persian. rosen- die brüste halb hinnb. Mclhanr 36; ich erfror aa
thttl 4, 11; ich wolle mich ^chdmen und vor der alten nicht so nackend waren. F. Platter 180 B. ;
nackend sehen lassen. Simplic. 1,554, 3 £.; ein nackendes ich, ich bins, Chloe! Oieh nicht mit nackeum fast.
Weibsbild. Cur. Weise kl. leute 378;
RtSLER l.t;
anmutsvoll dann gebn sia mit nackendsn ro*ten nadi
Cupinul.t klaget sehr
Voss TheokriU M. !•.•:
Ober Adams Tail,
dnini daüi niemand überall das Wasser schwoll,
darf ietzund gehn nackend mehr. LoeAU 1,2,60; nelil' ihm dsn nackten fusi. GOraB I.IW:
bPÜ und schön jetiund din göttin hier erschien,
so bildlich mSnner schämen sich beinahe neben einander andertr
:
als in Endimjons arm sie sich gab nackicht hin.
D. V. D. Werder Anosl 18,173,4;
als stummer empflndungen, aber weibliche seelen üffnea
aber pfui! frau nachbarin, nackigt! ich schämte mich zu sich gern die verschämten gefühle: denn sie decken das
tode. der lustige schuster (1768) 178; nackte herz mit mutterwanne zu, damit es nicht anl«r deai
die mit der frommen haiul . . enthüllen erkalte. J. Fall Hesp. 3,87.
die nackenden bekieidl. üacedorn 1,20; d) das nackte, die naektheit, nackter kirper oder ktrpertkii,
du {fnihrit) die den nackten wilden tiroL das nacket, das nackits. ScaOrrAM. Hiaiau 174 : k«-
in wAldern giflcklich macht. Ui 1,242;
5onders das durch dia bildende kuntt iarftäHHt aadkU im
die nackende sirene
scherzt singend bei unü her auf klippenvoller
tnentehlichen körpen: vun der tcickaaa| im aack ead ca .
flut. 2,60;
Winkelmann 3,66; vereinigen sie rick arit arir, fie aitialea
{der junge Sophokles tarnte)nach einigen nacket und gesalbt,
zu ersuchen, dasz es ihnen beliebea aMkkle, ihre feadricfc*
nach andern aber bekleidet. Lessinc 6, 283. 307
liebkeit im nackenden lieber an irdischen foraMa..n ka-
also ging der held in den kreis schönlockiger junfffraun
sich lu mischen, so nackend er war.
weisen. Wieund 10,44; die vollkomnirnbeil de« aacfcUa «aai
Voss U<i. (1<81) 6,136;
(i(er) mich nach den grtbern schleppt' und nackend stehen
menschen, als des höchsten Vorwurfs der knnst. (MR) Hmns
liest. WtBLAKD 18,295; 1,231; die blosze Vokalmusik ist eigentlirb «ae ia 4ea
•s mangelt ihnen nichts um graxicn tu sein, bildenden künsten das nackende ist. 2,10; das aadtt« aai
als dasx sie nicht ein wenig nackter waren. 17,261; die schöne form des unterieiba. 1,166; das nackte iar
sie werden mich in cwigkeit nicht ilberreden, dasz die brüst bis auf die bekleideten sdMakel. 1,313;
Sitten eines volkes desto reiner seien, je nackender die sieh, wie er (der M«irr) . mit sckMdMsr .
weiber desselben sind. 19, 103; bei nackten nonnen hast du natOrtichkeit das nackt« klar jMUlw«.
CaABtsse (tffTS)t.l«i:
ein groszes maul. Schiller 2,08 {rduber, schausp. 2,3); sie
nackte figuren. Wiivreuiann S, 317; darslellanf de« aackiMi
will nicht nackend vor seinen äugen erscheinen. Göthr 16,214;
ich stehe nackend wie ein miüsethaier vor gcrichl. 42,326; mannes und weihe». G6m 9&,sn; iata «okia ät Mk.
er kann doch nicht n;)ckend gehen. Frevtac. ahnen 4,305; Abderüen) in dem saht ihrer
kein Schneider kleidet äugen warfen, gltnzten ihnen
so viele nackte. Götri 3,206 H. entgegen. Wielahd 16,18; Virfii« Laoko«n ist ia
verstärkt dureh das«ynonyme blosz: priesterlichen omate, and der |iunc «istkciM er, alt
in
mhd. wir scheiden alle nachent und blö{ von dir (rell). beiden seinen sAhnen, vflilig naekead. Lcasuic 6.411.
Waltur 67,10 rar.; 3) leicht und inmiich geUtitH { I tmaiirt t»n itr aidMi Htm
der keiser dö mit willen schreit
nacket und blös dar in (in« mosser tur taufe). ab stin htmi «m Uü^ kaf), i*J^ mA la^pf» ^"^
KoKRAS Sdretter 1758; tkme ttrmift*:
16»
: ;: :; ;
nackten abenteurer. Kotzebue dram. sp. 3,297; Holstein, en herbstzeitlose) kommen im herbst die blosze nackende blumen
naakte deeren {ein mädchen ohne vermögen). Schütze 2,129; ohne kraut oder blätter herfür. Tabernaemont. 1008; die
vgl. unten 4 und 6, {blumen der herbstzeitlosen) kriechen also obn kleidung, das ist
f, g.
3) ohne schützende waffen und rüstung, unbewaffnet: ohn krautblätter herfür, sonder schlieffen nacket aus den
mhd. ir sehet wol, ich bin nacket gar. Wigalois 156,32; runden zwibeln . etliche nennen sie . . nacket huren, dieweil
.
4) von thieren, ohne eine natürliche bedeckung, ungeßedert, g) von andern gegenständen , besonders von einem frisch ab-
2, 155. 174; was? die nackigte maus, ihr bräutigam? Lessing da man aber die hinterbeine nackt läszt, so bricht der
2,401; en naakter hund {ein geldarmer mensch). Scümzu holst, gleiszende edenstuhl rückwärts um. J. Paul dämmerungen 84.
idiot. 2,128; he is so naakt as en luus. 129; ha ess esu 7) besonders von dem nötigsten {gerate, schmuck u. dgl.) ent-
nack wie 'ne wurm. Wander sprichw. 3, 855. blöszt und deshalb kahl aussehend: in dieser beraubten, nacken-
ScHM. 1, 1721 Fromm. Lexer mhd. wb. 2, 13. kammer auf der nackten erde {ohne unterläge auf dem bloszen
6) überhaupt unverhüllt, unbedeckt, entblöszt, blank, kahl. boden). Göthe 18,172; nichts als die vier nackten wände
a) von theilen des menschlichen körpers: mit nackten köpfen haben sie stehen lassen. 8,198; die langen kirchenfenster
ohne kränz und Schleier. J. Paul 48, 173 ffempel standen . . nackt und von keinen empören überbauet da.
zum Schädel ohne zopf und schöpf, J. Paul Nepomukkirche 121.
zum nackten schädel ward sein köpf, 8) daher ärmlich, oder auch schlicht und einfach aussehend:
sein körper zum gerippe. Borger (1778) 95; landstrasze, die . . ein nacktes dörfchen durchschneidet.
.
beim kranken gatten sizt der tod, J. Paul leben Fibels 30.
und bei der gattin, blasz und hager,
der hunger, welcher schon verderben 9) nichts als, blosz, für sich allein : die nackte armatur {des
aus seinen nackten zahnen droht. Gökingk 1, 121. magneten) belehrte mich nicht
Göthe 24, 188 jederweiter. ;
wurzeln seiner seele nackt an der harten luft bloszlagen. instinct geziemt nicht dem menschen. 22,220; die glückliche
J. Paul Titan 1, 110. ankunft der Iphigenia ward mir verkündigt herzlich dank
. . . .
c) von Waffen, ohne scheide, entblöszt, blank ich, dasz mir die nackte ankunft gemeldet worden, möget ihr
mhd. di tiuren siges helede euer nächstens (nächstes H.) mit einem guten worte des bei-
jageten von dem velde
falls begleiten. 27,275; blose semmelkrumen, nacktes wasser.
mit nacten swerten. Rolandslied 199,9;
J. Paul jubeis. 61 Lessing war ein mächtiger Schmiedehammer,
;
nhd. und jeder deich und jeder nackte degen
schleicht in die scheide still zurück. der auf einen nackten ambos schlug; denn zu seiner zeit
Wieland Oberen 1,45; hatten die Deutschen weder theater noch litteratur und der
in meiner gegenwart führt ungestraft hainmer fand kein eisen zu schmieden. Börne 2, 178; auf die
kein mann das nackte schwert. Göthk 9,90 (Iphiq. 5,4);
nackte band {bloszen handschlag, ohne pfand und Versicherung)
vor dir verbarg er kaum
das nackte schwert. 9, 162 {Tasso einem geld leihen. Gotthelt Uli der pächter (1859) 104; wir
2,4); er fiel beim anblick des nackten degens. .auf die knie müssen ihm also alles nehmen, bis ihm nichts als die
und sagte barmherzigkeit J. Paul Titan 2, HO.
: !
nackte rechtschalfenheit übrig bleibt. Wieland 36,66; selbst
d) vom erdboden, unbewachsen, unbedeckt, kahl: es war der ungewissheit ausgesetzt, wie er das nackte leben, das
ihm, als sah er liinein in seine . . Zukunft ein volles paradies ihm übrig gelassen war, erhalten möchte. 1,26;
in die nackte erde gebaut. .T.Paul Titan 3,2; das feld war am fusz
izl nakt, der pflüg und der saemann giengen izt auf selbigem des Kaukasus raubt eine wilde horde
daher. Geszner 2,27; . .uns die schätze, nur
.
licben natur ohne HlOrung genieozen. Schillkr an Gölhe M3 nnide (Kuian 333'). aöli», mMt tktnn. 0. U*: Mite.
(3,370); weg dann mit dieHer iBütigen larfe von Ranftmutb Mulde (Wkirmlo u,'). Md. fUm. Mialy Matal ghtm. mh.
und fügend nun aollt ihr den narkten Franz «eben und
I
3,234. ScBOTZ 3, m. Uamiul 1«); ML mmM, kmuh.
euch enUet/en! raubet, srhautp, %i; man iileile seine (tber- noedel, teraltei astmümt nell« (Srtui IM); mtUtbl aa*-
zeuguog klar und nuckt hin. GOthk M, M; stostung des d rerkürtU formen: «ila. all, mkmed. all, 4ia.
wenn din ihal nakt vor da« äuge »ich it|«lll.
Klop»tock 3, IM;
naal, köln. nfti, ^«r. noide (HAaic iia*); awOiraatei Mt
aus n6dle, bei Albkros (iMO) naael und oaL die knüftm
nakt «teilt da waa geichah. 167; oberd. mundarten bewahre» dte form nidel mU dumffem I,
die niirkte gescbicbtlirhe thutsiirhc. i.VkiiiHetp. l,ho; indem fast wie nAdel lautend (die nAdeln uh»n de» fitnherfie n
du . nbniiche emplindungeu niickt gibsl. Levana 3,69; ein
. .
poUieiordn, 155 vom 14. Jh.); ei»e dem ahd. (ad.) aAMA mt-
riiicktex nein. 3,10; die nackte wobrbeit. Locai} 1,3,13; sprechende form nAIde homviU im iUere» eUdssudms ote, «. C«r-
der die nackte wuhrheit acheute. CuAaiaso (1873) 3, 130; mania 3, 436, 15. Closrrer 107, 3«.
die nackte slArke der wuhrheit. Kant 8,100; nackte wurle. Bedeutung; auch dte compoeOa.
vgl.
ScHLOSSH wellg. 16, lau ; nackte aurricbligkeit. Hultei vagab. 1 ) tum »dhe», »4h»adet, »seh Wamaaia
die nadel als werkieug
(1870) 3,139. die deutuhen frame» X, 180 aaai. S kahtm tnh t» fr0»e»fr4her»
NACKTAAL, m. ichufpenUutr aal: der Zitteraal gehOrt der der bronteteit genuf eherne a<*aairia §efis»de»^ dte §rw4h»lseh
fnuiilie der nacktanle (gymnoti) an und vertritt die Rippe der das Öhr in der mitle habe», w4hre»d i» de» eherne» und eitemen
drilllisrhe. Brkhm thitrU h, 735. nadeln der prihistorische» etse»iett das ihr im d*t rofd mm ktfft
NACKTAl^GE, n. «ine ichlangeneiderhse , gymnophthalmut. liegt;mhd. an im was nibl ganze^ aU eia aldcl aMkIa Ma
Rrehii thierl. :>, 167. bcdeckeL GaiEsuAaER pred. 3, 131
NACKTBLUMIG, adj. nudiflorvs, ohne deckbldUer an den mit der nidel genii. Hbiüzbum *. CmH. ffMi
hlumenslengeln. eneyclop. der nalurgetehichte 3,115*. md. placken sautit si dt für
NACKTFINGEH, m. ein halbaffe, ptilodaetyltu. Brkhm I, 148. nich Ir ««Ibes willekur
des cleides allen endeo
NACKTGESCHÄLT, partic:
mit ir selbes henden
krachend drausien die nacktgesehtlten
«tflriten mit einer nilden, dl was sinrap.
eictien nieder zu boden. Lznau neue ged, 106 (1,92). leben der keU. EUtahtlh mi;
NACKTHEIT, das naektstin und etwas naektes nach den
f.
»hd. auch bab Ich nadeln, pursten und kaa.
flngerhuet, tascben und nesul vll. fuMm. tp. 477.tt;
verschiedenen bedeutungen von nackt; nebenformen nackeniieit
Schopf tirol. idiot. 45<> (vom j. 1447), nnckenheil, nackeniheil da den naderin die spitz an den nadeln abgcbrocbco. FiscaAMT
vierte bibelübers. (Keiirein 2, 143), nackigheit, neckigbeit Stie- Garg. 113'; mit der nadel zusammen neben. LoicstTKia
ler 1347. Armin. 3,189'; eine spitze nadel.., da atacb ak aick ia 4ca
1) XU nackt 1: die nacktheit des körpers, des fuszes ßnger. Pauli schimpf u. ernst »r. 318 OtL;
U.S.W.; durch ein sanftes clima hatte sie {natur) seine (d«t hast du der tdcbler noch mehr, die llab«r atoea mmi 0KU»
weibliche arbeit verrichten, da isu BO«fe bMaer, dt» aa4«l
menschen) narktbeit geschont. Schiller 9, 12G; kinder der Ver-
ruht im Jahre nicht gleich: denn noeh MbtaalMbte li«s*».
zweiflung.., die der bitzc, dein regen und dem frost nichts mögen sie ölTentllcb gern als mftstige daaaa «Mbeineo.
als nacktheit oder modernde lumpen entgegen zu setzen 6«iaB U*0:
haben. Wibland 8,140; August aber war ein wildes kind , welcbes . . anaufbarürb
die gase, die nur . . .
der nadel seiner mutier zu thun gab. Fbettac ah»e»i,lO:
sie hie und da umwallet, nicht verhüllt, die nadel fuhren {nöhen). Bbttine knefe 1,313; 4i« aadel
scheint mit der nacktheit selbst den reitz der schäm tu verstehen, ndhen können:
Obrron 12,17; galten.
Apollo von Belvedere, worum zeigst du dich uns in deiner auch versteh leb die nadel tor notb. Tom Lais« l.Mt;
nncktheit , dasz wir uns der unsrigcn schSmen müssen. die nadel einfldelo, die nadel stirbt, gebt darek a.«.«.
GöTHE an Herder {d. j. Göthe 1,259); Skopas ist nun mit Steinrach 3,99.
seiner Venus-Leshia fertig, und hat sein möglichstes gethan, a) die nadel heuidtna auch die hntkdfHf»»§ mit der —iei:
den stolz der undankbaren Lais durch eine gefährliche neben- unverschlmie dime,
buhlerin zu kränken, die bei dem groszen häufen der an- zu der nadel lu den twlrne
packe dich sogleich hinein. Konaan drsai. 3,WI
greifer schon allein durch die vollständige nacktheit keinen
in unsrer teil.
geringen vortheil Aber sie crhfilt. Wieland 33, 209; der grüne wo reger elfer writ und breit,
Vorhang liegt seitwSrts . es {das bild der Venus) liegt vor mir
. vom Sehrohr an bis tief zur oadcl
in seiner ganzen weitlftuflgen nacktheit. ThOiimbl (1839) 6, 144. den schau der wissensrhanea wfhn. Qmn» 1.41»;
2) 2u nackt 3: wer . . zur nadel und zur ahle gebofca iM. WotAaa 3, MC
die nacktheit ist dein schirm; du solltest dich entblöden, b) sprichwörtlich u»d btldli^:
in ritterlichem srhmuck aus die<>em ton lu reden I
das kleinste ding Ist auch tu ehren:
WiKLAMD liiris 1,52. eine nadel mag einen Schneider nthrea. SiaaacB !;
3) X« nackt 6,d: die nacktheit des budens, der felsen u.dgL eine nadel ohne spitt ist nicht viel nOu. Wt«»B« X^T;
4) XU nackt 10: die nacktheit der thatsachen, des lästere auf nadeln oder wie auf n.ideln grhen, »itzea (ifL aaf
V.S.W.; die nacktheit des Verstandes für diirfligkeit erklaren. heiszen kohlen gehen, siUen th. »,1964)«•: «dwC
Kant 10, 141; Faust hatte nun gelegenheit, den menschen in er gehet schleichen, ala bette er aadda ia Am
seiner scbauerliclien nacktheit {in dem tustande, ro er sich stecken. Pacu schtmpf isi'; er gebt ala weaa tr aaf aaMa
den gröbsten ausschreifungen ergibt) zu beobachten. Klinger gienge. Frisci 3&':
3.335.
da geht man fast auf lauur
NACKTKIEMER, m. ; nacktkiemer, Schnecken, welche... denn lede finden was n» U4tla. ^
die schale in früher jugend verlieren und im ausgebildeten ST«m M SMUmth . , .
3. IM:
zustande ganz nackt sind. Brehm thierL 6, 866. auf die nadel {»adeltpilu) »teilen: und aocb blliil taf»
NACKTL\UFEKIN. f.: ein schöner zufall fflr töchter ist das misstrauen nicht aufbftrt , sonder die sacbea aar aaf
die griechische kleidennode der jetzigen gymnosophislinnen die nadel stellet. Fiscrabt he»e»k»rh iW; aaf der apitt*
(nacktlUuferinnen). J. Paul Levana 2, 13. einer nadel schwanken. WirtAM Htrntem hriefe l, tr; aaf
NACKTSCHNABEL, m. die saatkrdk«: nackt- oder grind- der nadel liahen, dkntkk wk aaf dum kcrMalt« kabfa, a«*
schnahel, rorruj frugilegus„ BaEim thierL 3, 3:i6. auf der {schnnder-) rt€kmnm§ Mea, flr timm aadk tlnfe,
NACKTZÄHNER, m.: die kugeinsche oder nacklziihner riiederrergeltung n <iaailM baftca. Waaaca I^MI» itA Aaaa
{gi/mnodontes). Breh» 5, 750. dte rede»tart auch »»4 nriWlM htmir emf 4k rilälaadif, m«
: ; ::; ; :
acus pictoria. Aler 1442", und hält dem Steuermann die nadel hell,
vgl. Weinhold deutsche frauen 1,181 (f. ;
die ihm untrüglich seine richtung weist.
die von den Phrygiern erfundene seidenstückerei , da die Uhland (1879) 1,146.
nadel mit abbildung aller dinge es dem pinsel sich mühet 12) anderes nadelähnliches, a) der nadeiförmige drücker an dem
vorzuthun. Lohenstein Armin. 2,189'; Stechschlosse eines gewehres, auch tupfnadel genannt. Jacobsson
wie ihr plötzlich rahm und nadel 3,120*. Kehrein Weidmannssprache 216: siehst du, ich spanne,
aus den bangen bänden sinket. Götz 2,46; siehst du, ich lege an siehst du, ich steche . . wenn du
! . .
aber ihr wallt' unruhig das herz und die zeichnende nadel nicht auf der stelle das document herausgibst . , , so rühr
bebt' in der band, die geheim abschattenden stlche verfehlend.
ich diese kleine nadel und du bist auf der stelle mausetodt.
Voss ged. 2, 7
ein allerliebstes frühlings-gelände (der vollkommenen Stickerin), Göthe 15, 72.
mit nadeln zierlich schattirt und gebrochen. Göthe 4,113; eisnadel: nadeln, zarte spiesgen oder zacken,
b) krystall-,
welche in manchen mineral auf den flächen aufrecht stehen
die frauen sticken mit der nadel bunte bilder auf gewänder.
wie am federerz, kobaltblüthe etc. Chemnitzer bergm. wb. 364'.
Freytag ahnen l, 162.
c) : die gipfel der felsen . . sind sehr spitz
spitzer felsengipfel
3) Stecknadel Jacodsson 3, 121'. Mose« 1,7 (s. nachttisch)
ausgezackt solche zacken werden nadeln genennet, und die
. .
ihre Silhouette ist mit nadeln an die wand befestigt und ich
Aiguille du Dra ist eine solche hohe merkwürdige spitze,
verliehre meist alle nadeln und wenn ich beim anziehen eine
gerade dem Mont-Anvert gegenüber. Göthe 16, 247.
brauche, borg ich meist eine von Lotten. Göthe an Kestner
d) spitzsäule, obelisk: sand Peter ward . . gekreutzigt auf
{d. j. Göthe 1, 369) schlugen sie nicht um gegen das wörtchen
;
NADELBESTECKT, SU puti und kleinen bedürfnissen. Zedlii II, »7. Okmjh UM.
partie.: in nadelbesteikten lätxen.
FisciiAnr Garg. 18'. NADELGRAS, n. schweis., alpenweftritk^ pkalaia aifiaa.
NADELBINSE, f. scirpus aeicularis Nkbnich 2, 1243. Nemhich 3, 999.
NADELBLKNDE, pennata. Holl wb. der pflantennamen MI. «wydsf der tdmr- .
f. rothes spiessglanserx. encycl. d.nat. 3,115'.
N.\DELBLIIME, gesch. 3, 115*.
f. vatica Campe.
NADELBOLZEN, m. gleich zilndnadel.
NADELHAFT, m. ein mit der heflnadel gemachter haft, wnnd-
NADELBHIEK, m. gleich ein brief nadeln Jacobssoi» 3, 12l';
naht: wunden, welche man stark mit einem zwickhaR oder
ein gantier nadelbrlef der
nadcihnft oder zweien seidenhaft wohl baRen mtf. WBn
mnas (»um kopfpulte) verstochen
sein. Racbrl 9,55. (1012) 8. vgl. nadelheften.
NADELBÜCHSE, f. kleine buchst tu nah- und tUcknadeln: NADELHALTER, m. heftnadelhaUer dtr wundtrwl*. Zmn
n.idelbüchsc ist ein von silber, stahl, elffenhein, niessing, 23,227.
Zinn odt-r hollz mit drat übersponnenes langlicht rund und NADELHAUPT, h..'
holes bebaltnisz mit einem schraube-deckel versehen, wo- im mittelgrund aber hllt stoli eine «ekaar (lammem)
rinnen das frauenzimmer ihre nadeln und nehe-nadeln zu aufrecht die lenausten nadelhtofler.
verwahren pfleget. Amarantbks frauemimmerlex. ScaiffBL watdaiammkeit 3t.
1317.
NADELRIJCHSLEIN, n. pyxidula Stieler 358:
aeieularia NADELHÄUSLEIN, «. setoi<s., M^tMcteAm. SrAt»n l,m.
ein nadelbüchslein mftgt ir mir geben, ich habe hier eine NADELHECHT, m. der homhetkt, die mtenadtl, oa» htitae.
nadel, die ich immer in hJluden tragen musz, da ich sie Nemrich 1, 1533.
war auch auf diesem rocli mit groszer nadelliunst 1482 x2*.
. . . abgemalet. Wkckherlin 723. NADELRITZ, m., NADELRITZE, f. mit einer nadel gemachte
NADELKUPPE, f. gleich nadelkopf. ritze, wunde: mit diesem abgedroschnen spruch heilst
kleine
NADELKÜSSEN, -KISSEN, n. kleines küssen, näh- und Steck- du keinen nadelriz. Klinger theater 3,187; deren herz nicht so
nadeln darauf zu stecken, deminut. nadelküszchen, Zedler
bei viel als eine nadelritze beträgt verwundet ist. Wieland 1,183.
23,328 nadelkiiszgen, bildlich: NADELSCHAFT, m. schaft der Stecknadel, woran der knöpf
kein mann befestiget ist. Jacobsson 3, 122\
der seine ruhe liebt und bei sinnen ist,
wird so ein spitzges nadelküssen (wte Turandot ist) nehmen.
NADELSCHNECKE, f.
Schraubenschnecke, terebra. encyclop.
ja, der wölken vielgestaltge NADELSCHORF, m. gleich hörnerschorf Holl wb. d. pflanzen-
streifen, flatternd und zerrissen, namen 260'.
sind der edeltann' gewaltge
regenschwangre nadelkissen. Frkihgrath (1870)1,113. NADELSCHWANZ, i». der pfeilschwanz, die spitzente, anas
acuta Nemnich 1, 260.
NADELLOCH, n. i) gleich nadelöhr Stieler 1102; sprich-
ewer etlich werden .. lachen, dasz er NADELSKORPION, m. eine art wasserskorpion oder wasser-
wörtlich: ich förcht,
wanze, nepa linearis Nemnich 3, 405.
so sinnspitzig nadelloch trifft. Fischart Garg. 121"; es
das
NADELSKORPIONWANZE, ranatra linearis Bbehm thierl.
meint einer oft, er wolle das nadelloch treffen und sticht
f.
6, 527.
neben ausz. Lehmann 756,17; man meint oft das nadelloch
NADELSPITZ, adj. spitz wie eine nadel:
zu treffen, aber der faden krümmt sich. Eiselein 484 bei
dein wiz
Wander 3,859. schärft pfeile nadelspiz. Voss ged. 6,265.
2)mit einer nadel gemachtes loch, nadelstich.
NADELSPITZE, f.
die spitze einer nadel oder eines nadel-
NADELMACHER, m. nadler S. Münster cosmogr. 392, plattd.
ähnlichen dinges, besonders in vergleichender und bildlicher an-
nadelmäker Wander sprichw. 3,859.
mit Zu- wendung. mhd. der nadelspiz und diu nadelspitze rehte als :
NADELMALEREI, f.
: die persisciie nadelmalerei . .
dargestellt gröj alliu diu werlt ist wider einem nadelspitze, als gröj und
grundelegung eines aufgefundenen Wandteppichs . .
also wit ist da? himelriche wider alle die werlt. Br. Bert-
von J. Karabacek. Wien 1881.
hold 14
2, 124, si {die schallgebenden dinge) müejent
; ouch
NADELMALWERK, n. ; die seidenstückerei verdienet mit
. .
nadel mit ab- ain praiten haben; dar umb wer ain nadelspitz auf die andern
rechte den rühm des nadelmahlwerks (da die
sich mühet vorzuthun).
stieg, dd wird kain stimm. Megenberg 15, 34, auch von der
bildung aller dinge es dem pinsel
nach norden gekehrten spitze der magnetnadel. 433, 31 ff.
Lohenstein Armin. 2, 189*.
nhd. soll ich ersticken von der hitz,
NADELMÖHRE, f. gleich nadelkraut Aler 1442*. Holl wb. du gehst mir nit ein nadelspitz.
der Pflanzennamen 260"; aphanes arvensis Nemnich 3,405. Murner narrenbeschw. 88,8;
NADELN, NADELN, verb. mit nadeln nähen oder fest- Fiesko. der Staat gaukelt auf einer nadelspize. Schiller 3, 52
stecken: sie nadeln nicht, sie spinnen nicht und stehen doch {Fiesko 2, 4) ; was sich der mensch doch mit seiner nadel-
so schön vor äugen, a&entteur (1656) 597 nadeln und fädeln. ;
spizze von marmor {obelisk) einbildet. Göthe an Lavater 128;
Felder räch und arm 1,19; mit acc. der person, an einem und heut in müszger stunde
mit nadeln etwas feststecken: freut michs, an epigrammes nadelspitze
der tante Jungfer pudert, schmiert, zum spasz dich einlagslliege aufzuspieszen.
und glättet, faltet, nadelt, schnürt.
Lenau (1880) 2,347;
Blümaüer (1830) 1,144; sprichwörtlich {vgl. nadel auf nadelspitzen gehen. Schottel
1, 6)
welche gründe haben sie, in der frau E. gegenwart immer 1112"; etwas mit der nadelspitze treffen, ganz genau treffen:
so — wie sage ich ? —
genadelt zu sein, dasz die gute frau dasz sie den eigentlichen punkt, worauf es bei der Streit-
sie dann mir zum erbaulichen beispiel vorstellte? mir, deren frage ... ankommt, mit der nadelspitze getroffen haben.
anzug doch gewis nicht unbescheiden war! (genadelt bezieht Gerstenberg verm. Schriften 1, 12.
sich auf das vorhergehende nicht sorgfältig genug aber doch NADELSPITZER, m. einer der nadeln spitzt: nadelspitzer
allzu künstlich versteckt gekleidet). Hermes Soph. reise 4, 64. im Eschenthal. Fischart practik 135.
NADELNEU, adj. wie eine neue nadel, ganz neu : der nadel- NADELSTAMM, m. nadelholzstamm: nadelstämme von 8 bis
neue (später neugebachene) edelmann. Conlin 2, 95. 14 zoll durchmesser und 40 bis 80 fusz länge nadelstangen . .
NADELÖHR, n. das loch einer nähnadel, durch das der faden von 5 zoll durchmesser und 25 fusz länge sollen versteigert
gezogen wird, besonders vergleichend und bildlich gebraucht: werden. Gieszener anzeiger v. 16. märz 1871.
mhd. ir{der vipper) aftertrühel ist s6 eng als ein nadeloer NADELSTANGE, f. s. unter dem vorigen.
(foramen acus). Megenberg 285, 33 näldenoere Br. Berthold ; NADELSTEIN, m. mineralogisch, der aedelit, rutil. encyclop.
1,460, 10.11; nhd. es ist leichter, das ein kamel durch ein der naturgesch. 3, 116*. ahd. nädelstein, magnes Graff 6, 688.
nadelöhre (goth. thairkö nßthlös) gehe, denn das ein reicher NADELSTICH, w».das stechen mit der nadel, die dadurch
ins reich gottes kome. Matth. 19,24. Marc. 10,25. Luc. 18,25 gemachte kleine Öffnung oder wunde {z. b. beim nähen durch
(durch der nadel öre bibel ».j. 1483 479*); einen stich in den finger), eigentlich und bildlich: nur noch
es ist leichter, das ein camöl etliche nadelstiche und das kleid ist fertig u. dgl.;
ein nadelör durchschleiche, doch stört er mich im nähen,
den das einge des reichen sei
so straft ein nadelstich. Voss gpd. 4,234;
in gottes himelreiche.
meislerlieder, Berliner handschr, 23 nr. 234 ; den physiker, der die mechanik des Sonnensystems zergliedert
theuerster! und den irrenden planeten durchs unermesliche begleitet,
brächten einen dromedar durchs nadelöhr,
sie reiszt ein nadelstich zu seiner mütterlichen erde zurück.
geschweige denn ein blosz kameel.
•*
Platkn (1847) 4,86; Schiller 1, 149; dem pergamente einer alten
die nadelstiche {auf
schon der klang seiner nase wenn er sich schneuzte könnte handschrift), wonach gezogen sind, durchaus sicht-
die linien
dich durch ein nadelöhr jagen. Schiller 2, 156 (rä«6er, schausp. bar. Göthe 39, 136 ff.; nadelstiche zu sehen, aber ganz leise.
4,5); wenigsten will ich den armen Schacher mit diesem 139; da sie des morgens, als sie das orakel ihres schatz-
zusammengeflickten kobold durch ein nadelöhr jagen. 3, 425 kästleins durch einen nadelstich befragt, eine für die gegen-
{kabale 3,1); ein nicht gar hoher und starker steinfels, eine wart sowohl als für die zukunft sehr tröstliche antwort
gute meile von Nordhausen.., welcher in seiner mitte eine erhalten hatte. 24, 155 {vgl. nadel 1, c) jedes seiner {Xeno- ;
durchgehende höhle hat, die das nadelöhr genennet wird, phons) gespräche ist wie ein schöner teppich, mit gold ge-
weilen das loch einiger maszen mit der gestalt eines nadelöhrs stickt, und bis auf jeden nadelstich voll natur, Ordnung und
sich vergleichet. Zedler 23,332. vgl.\iLH\R kurhess. id. 219 f. Symmetrie. Herder 1,169; obgleich keines nadelstiches {gar
: :
mnd, nagel, negel, nd. nngel, naegel, ags. nägcl altn. nagl ; mir jedes glied. der j. GOtbe 2, IM {G4U)'. doe sadCl
unguis und nagli elavus [ebenso dän. negl und nagle gramm. {kalter nachtrind), davon eiuem die ilkne kimcra «ai iia
3,470); ahd. nagal {statt nakal), uagul Steinüeter-Sievbrs nflgcl blau werden. ScaiLLta 3, IM (rtaker,
miä »tpit *>»
_^
1, 12, 3«. 297, 51. 357, 55, mhd. nagel, plur. nagele, nagel, negcle, /) das schwarze d«f »agtb^
der aalrr dem a«nf ikradra nyl
negel, md. meistens in contrahierter form nil, nail, neil (Lexer sirA a»sammeinde sckmutt, tamie das dadmrtk
sstoars §iftnl*
2, 15), altfries. neil, ebenso mnd. neben nagel, negel, engL nail, nagelende: ich haue dir in freier lutl das schararic
westerw. nal, Schhidt 121. nillDie dem deutschen worte — weg. Hbbel (im») 1,347; koth unter den
sowie dem sanskr. nakha, griech. ö^t^^, lat. unguis i» gründe ^ium. Faisca 3,&*; er hat blauen «wim den nkgeln adcr-
Hegende würzet s. unter n:igen; L. Mever goth. sprathe ( iW gelegt, «ag««s «ja* tardtkut emt»e»t. SrtKLaa I3M.
stellt es zu lat. nectere. g) die nigel reinigen,
pulten: die ukg«! »vAtram «ad
Bedeutung. raatsamen, pmrgere unfues cuUeüo. NAALta 391;
I. Der nagel ist zunächst die kratzende, scharfe hornplatte von der mit dem m«sMr«lMa steh ia bategU^kaÜ pwttedla ateaL
gebogener geittalt an der rückenseite der letzten finger- und sehen-
Taa« •raasM 4M: L,1,U.
VII.
17
; : : ;
die nagele an den vingern vorn, kröne 19738; den gap er fünf zchen,
. .
der arme Peter die nägel kaut. H. Heine buch d. lieder 52;
ner nagel. Aler 1442'. Frisch 2,6';
was hat ihnen denn der arme nagel gethan, dasz sie ihn so und verband nun den flosz mit ehernen nageln und klammern.
Voss Od. (1781) 5,248.
zerbeiszen? Lessing 1,289;
im einzelnen ist hervorzuheben:
dame Turandot,
das seid gewisz, dreht euch drei räthselchen, 1) der köpf des nagel mit einem köpf, capitatus
nageis:
daran die sieben weisen Griechenlands clavus Maaler kuppe am nagel, caput clavi Stieler
302' ; die
mit sammt den siebenzig dollmetschern sich 1324. sprichwörtlich: er macht nägel mit köpfen, macht die
die nägel jähre lang umsonst zerkauten.
Schiller 13,378 (Turandot 2,3). Sache ganz sicher. Wander 3, 863 den nagel (mit dem hammer) ;
krieg ich noch einen gast, auf den du dich wohl nicht ver-
am ende sind sie weiter gekommen als ich, der seine gegen-
siehst, frau V. B. herr von Zopf? herr v. B. den nagel auf
stände aus den nageln saugen musz. Schiller an Gölhe
den köpf getroffen. Lenz 1, 91 ; sprüchwörter, die doch, statt
145 (2,9).
m) es auf den nagel, wie auf den finger:
(feuer) brennt vieles und herfackelns, den nagel gleich auf den köpf
hin-
treffen. Göthe 25,58; hier trifft unser freund den nagel auf
das brennt ihm nicht auf den nagel, das hat für ihn keine
eile oder geht ihn nichts an. Wand er 3,862; wenns auf den
den köpf. 39,75; nun aber liegen von einem capitel manch-
nagel brennt (zum äuszersten kommt), musz man wehren. Sim-
mal drei aufsätze da, wovon . der dritte auf einem höhern .
owxa , lat. ad unguem): wollen auch nit ablassen, bisz es von der hütten und einen hamer in ihre band . • und schlug
alles untz auf den nagel verhört ward. Meisterlin 164,20;
im den nagel durch seinen schlaf, das er zur erden sank.
was Opitz hat geschrieben, richter 4,21;
was unser Werder singt, das kanst du ohn gcfähr schlagt einen nagel
und sagst es ohne buch auf einen nagel her. Göthe 7,113;
Fleming 136,38 L.; ihm durch den köpf! aufs rad!
besonders werden hervorgehoben die drei nägel, womit Christus
wissete einer gleich seinen Tacitum auf den nagel auswendig.
ans kreuz genagelt ward
BüTscHKY Pathm. 388; hierauf fängt er an ... alles auf dem
nagel herzusagen, was uns begegnet ist. Felsenburg 1, 383. mhd. man sluoc im drie nagel dur hande und dur füege.
Walther 37,8;
p) auf den nagel trinken, die nagelprobe machen. Körte nhd. kreuz und nägel . .
4422* 6« Wander. seind mit tropfen wol besprengt. Spee Irutzn. 220 II. ;
; ; :
4) beiondert der nagel {haken, kMen) in der wand, detien mich blos elenden bearbaftigunfea i«
hervorstehender theil lum daranhangen einet gegenttandet dient: \1, 150 (brief an du elten r.;. nn); hlägMI
tUf Hatw JnfcaM,
ihren cameralgeiwt ganz an nagel, und ictaaa aidi
mhil. truog in leime nagele und hiene In an die wanl. nikif Ua,
il
Nibet. ba»,2;
und vullfahren ihren Woldemar. • F.C.JuM n,tm («.).
TOD nagele huop fr einen clian
der wai von helrenliein'e. Uiter ol f 2iV3;
. .
1780) seine kunst, so grusz sie auch a«in aocMc, acUaa
;
die lange taffei schieszt, der kan hiemit vortheil gewinnen. «uas- anil §emkkltbtilmmm§n: eia eifi^
2) nagel bei theil-,
Lehmann 1,033; mein angefangen sludia zu seponieren, ein thüincr von zwOlf aktien oder awOlf nflgela, wie aaa km
weil an nagel henken. Kirchhof discip. milil. vorrede; und Bremischen spricht. MOsbb 3,3(7; ao viel ndMt freica iaaJ
lieszen das sludiron iiei nahe gantz unterwegen und am nngel im herzogthuin (Bremen), dasz davon 13 aagel betabM a ei < i M
hangen. Simplic. 1, 631, 6 rar. K. : mein liebhnber besuchte können. Kubre Brewten und Verden 1, 3>l. n%f dtm tifif
mich .gar oft, und wann er sich nicht gosrhämt hatte, sa
. blatte einer ukr war dtr nagel dm ttkken »»• f»nf ßttf m
glaube ich er h<e den degcu gar an einen nagel gehenkt minuten. Sca«. I, 133 IVsaiai, («M Tt/inm* r. >. isit), aacft
(hatte das kriegshandverk aufgegeben). 3, 233, 15; welche alsdann wurden die Aannrn und bttlur
alle ihre sorg an nagel hängen. Schcppius 237; sein ge- IrAnks nach teiner kihe, mit
wissenhanget er an einen hohen nagel. Butschkt fatAm. 318; ebend. l, nagein %€;
1733 (15.;*.), s.
welche ihre ehre und redlichkcit entweder an den nagel nagel <;i« Uafler, mtf ds$ UaAeraMtt aiir alfda M I
henken, oder under die bank stellen. Cbr. Weiss erzii. 462; tsl. Sciiai» 40«. gethekt: maa kaaft (ta Prak, Jragfi ) waBea
ge deine studia nicht an den nagel. atanturier 1,307; . . nach dem aak, da$ aeia twn wog. dc{ iac
: ; ;;
äderisch hart und weisz feil auf dem weiszen häutlien dess NÄGELBRAUN, n. gleich nägelfarbe Jacobsson 3, 124*.
augs, so sich am groszen augenwinkel am meisten herausz NÄGELCHEN, n. demin. zu nagel; md. negelkin, neilikin,
thut und oftmals so grosz wird, dasz es den gantzen stern neilichin, nelikin, nelchin. s. Lexer 2, 47 und nägelein, nelke.
oder augapfel bedeckt und das äuge ganz blind macht. Uffen- 1) kleiner nagel: negelchen, claviculus Dief. gl. 126'; näg-
BACH neues rossbuch (1603) 2,85; wann ein ross augstall, den lichen, unguiculus, clavulus Steinbach 2, 100 konnte auch ;
nagel oder ein feil hat; wann einem ross der nagel wechst; den kleinen katechismum Lutheri auf ein nagelchen auswendig.
schneid ein wündlin in die haut under dem aug, daran der Schweinichen 1,34; etwas auff"m näglichen herzehlen. Her-
nagel wechst. Seoter rossarznei (1599) 170. berger 2, 290 bei Wander. s. nagel 1, 1, o.
5) obscön für penis {vgl. nageln 2, d) nagel , damit man : 2) nelke und nelkenartige blute: die näglichen, wan sie in
die menschen pflanzet. Bocc. 584,34 K.; ihrer vollen blühte stehen. Zesen nägleintahl (1687) 15 ; die
das gschütz gieng wie der hagel, nägelchen der hollunderblüthen sind erschlossen und würzen
noch lüffend wir üch darin, 1953*.
die luft. Augsb. allgem. zeitung 1866 s.
ich gloub, dasz üch der nagel
nit hert seit gstanden syn. Liliencron volksl. 362, 14 3) gewürznelken : darumb nägelchen und
schaffet uns . . .
(= N. Manuel 25,14 : zagel); zimmetholz von der apotheken. Julius v. Braunschweig 145
(dienenne ward) hart mit stumpfen nagel gstochen, Tittm. ; die Perser kochen es {das kraut) mit klahrem wasser,
wolt nit heilen in viertzig wochen,
sondern gschwall von tag zu tag. Waldis Es. 4, 33, 5.
anisz oder fenchel, etliche thun auch ein wenig negelcken
darzu, und versüszen es mit zucker. persian. reisebeschreib.
6) der untere schmale, stielförmige theil eines nicht verwach-
5,17; nägelchen, gewürznägelchen. Weserzeitung ISbi nr. BOäd
senen blumenblattes, besonders der nelke.
nägelken, garten- und gewürznelke. brem. wb. 3, 212.
7) die garten- und gewürznelke, caryophyllum Dief. gl. 101"
der liljen weisze pracht,
NAGELDOCKE, f. ein starkes nageleisen, worin der köpf
der nägel röth. Gryphius 1,615. eines groszen nageis geschmiedet wird. Jacobsson 3, 123'.
V. nagel in weiterer bildlicher Verwendung. NÄGELEIN, NÄGLEIN, demin. zu nagel, verkürzt aus n.
1) weise leute ... schlagen die wolthaten, die sie von nägellein wie schon mhd. negelin neben negellin.
einem andern genieszen, mit dem nagel der erkäntiichkeit 1) kleiner finger- oder Zehennagel: nägelein an bänden und
feste ein, damit sie dieselben nimmermehr vergessen, pers. füszen, unguiculus Stieler 1323; kreidenweisz nägelein Fischart
baumg. 8, 3 ; die flammenden nägel am himmel {die sterne). Garg. 77* klopfs nägelin {mach die nagelprobe). 208' {s. näge-
;
3. Paul grönl. proz. l, 37. leinklopfen) beim nägelein, ad unguem, exacte Aler 1443';
;
nung. 4 Mos. 33, 55 nach der bibelübers. v. j. 1483, bl. 83'. wo im (dem weisen) abgang, und wisheit gbrist,
3) zur bezeichnung einer festen, bleibenden, beständigen sache versucht er uff eim näglin sich. Brant narrensch. 112,7;
oder person: das er uns gebe einen nagel {bleibenden Wohn-
auf ein negelin auszwendig wissen. Luther tischr. 166'. Fischart
sitz) an seiner heiligen stete. Esr. 9,8; und wil in zum nagel
Garg. 14l'; man müszte dann die gantz inetaphysic Aristo-
(Vorsteher, Verwalter) stecken an einen festen ort. Jes. 22, 23.
telis auf eim negelin können, bienenk. 228' er weisz alle ; . .
llu, ncigelln, negelll, negel, caryophyllum Uikk. gl. 101*, nov. NAGELEN, i. nackcin, nageln.
gl. 76*; uttgelein alias gewürznägelein, cariophyUa. Stielkb IStt; NAGELER, i. nagler.
liHgiliu iiiul ocli iiigber NAGELERZ, n. sianglichrr thoneittmUiu. eneyettf. 4fr nslmr-
das verkuaiToiid» an den ftrtageD. teufAs nett 9816; getch. 3, 116'.
negel, plunen. U. Stromür 100, 28
muscut, ncgelein stddte- ;
NÄGELFARBE, /. ; negelfarbe, ctltr nfui, niguUr SritiM
chron. 2, 31», 2ü; acbt lot negeien A. Tücher haushaltbueh 12 433; eolm pkoenicius, badiut cottr Alu 1441'; hn
nSgelfarb,
(v. ;. 1506) u.oft; so er . ein silplin oder nflgli oder zuckcr-
.
dtn fdrbem eine braun« aus rotk und /all ftmitek lt fmke.
erbisz iszet. Schade sat, 3,175,33 (neigelin 2S0, 3); nSgclein Jacobsson 3, 124*.
macbent dem leib ain galten rucb und sterkent den niageu. NAGELF AULUNG, f. das abfaule» «am fmtenmftk Couuwa
J. TüLLAT matsterlichs büchlin 23' ceylunsche nUgelein Brockes ;
3, 144'.
2, IM zimnict und nSgelein F. Müller 1, 29.
; NAGELFELL, n. gleich nagel im an«, fttn/fifm Fbmcs S,<*.
NXGELEINRALSAM, m. nelkenbalsam Zedler 23,31)4. 5. nagel IV, 3.
NAGELEINKAUM, m. gewürinelkenbaum, caryophyllum Dief. NAGELFELS, m. gleich nagelflub NiHRioi 3,400^ Rtorria
gl. 101'. negcleinbuum vergleicbt
Nkmnich 3,405; das laub am berg- und hüttenlex. 3,74. Staldk 2,nfc
»ich beinabe dein lorbeer laub, docb kleiner. Bück teutscite NAGELFEST, adj. durA einen Mfcl kefaüfl, femtkalkk im
speistkammer 77; bei Megenberg nSgelpaum: garryopbyluu Verbindung von synonymem band-, erd-, niel-, wand-, wi«Jff«l,
bui^t ain nSgelbaum, da; ist ain stand, diu wecbset in India. als rechlsausdruck von dem, »cu in gebäuden btfetttgt Ml «W
367, 24. beim Wechsel des besitzers darin urUeihe» mm$s. n, «tt. ZtMn
NAGELEINBLATT, n.; nageinblat, dasemum Diefenbach- beispiele unter band-, erdfest, iam ntek:
WOlcker 777 ; nagelpiat blatt des nelkenbaums Megenberg 367,24.
und schleuderte durchs fentier, was las liamar
NAGELEINBLUMK, f.: chariophilus , ein negelinbluni MuR- wand-, niei- und nageirMt nicht war.
HELios 102; nügelebli'iin von Portugal, scopa Maaler 301'. LAüsatm (KM) 2.21;
NXGELEINBRAUN, od;..; dasz er., den nägeleinbraunen alles was auf dem bofe erd-, wand-, nied- uo4 infalfwl iai.
liindfaden , womit die klagscbrift . . umwickelt gewesen , als Moser 4,342; bildlich: alle nazionen bemerken im inI- u
einen gelben zu protokoll gebracht. J. Paul fltgtlj. 4, li. schen, dasz unsere ideen wand-, band-, nie«- und
t. nägelbraun, nägelfarbe. sind und dasz mehr der deutsche köpf und die
NXGELEINHRÜHE, f. mit nSgelein gewürzte brühe: ein karpf landcr zum mobiliarvermOgen gehören als der inkah «on
in einer nügcleinbrübe. Nürnberger kochbuch (1712) 167. beiden. J. Paul vor«cA«ti< 3, 45. ndrh. naelva»! LACoaaLtT »nk.
NÄGELEINESSIG, m. mit gewürznelken angesetzter essig.
1,397 (14. ;A.), nd. nagelvast brem. wh. 8,313.
Nürnberger kochbuch 382. NAGELFLACHE, f. gleich nagelfrls, nagelOuh RicaTia 2, 74.
NÄGELEINFARB, od), braun: negelenfarbcr arrles. Tcchkr JaCOBSSO!« 3, 124.
haushaltbuch (1514) 112. 5. nügelbraun, nUgeifarbe. NAGELFLECHTE, /. : botanisth die nagelflechtrn, cvmmiket.
NÄGELEINGRAS, n. gleich neikengras, grasnelke, riedgras, encyclop. der naturgesch. 3, 116'.
bornkraut u. a. Nemmch 3, 405. Holl mb. d. pflanunnamen 260*. NAGELFLECK, m. gkiek nagelblflte 3,406« Numoi
NÄGELEINHOLZ, n. nelkenzimmt. encycl. d. naturg. 3,116*. NAGELFLUH, f. brectia kelvelk*, ein i» den wmtifem Mr-
NÄGELEINKLOPFEN, n. das klopfen auf den nagel bei der kommendes congUmerttgetlein (pu4ding*lein , wnrfsteio), n>
nagelprobe. Fisch art Garg. (1582) 49*. dem die mnJni fliehen der geriUtleme wie mfilkiffe kinm-
NAGELEINKRANZ, m. kram von neUcenartigem gezierde: ein stehen. Chemnitier berpn. mb. 3M'. Ricaru 2,14. NtaMai
jede braut von der herrustuben mag irem breutigani . ein .
3,405. Stalder 3,238: rcchU die senkrecklea aifelllvkc« im
nügeliu- oder mascrunkranz . . wol geben. Schmid schwdb. vb. muhen Urni-berges. HiKtti Eugenia's britfe 1,236; öacvicnit-
400 {Augsburg, v. j. 1575). jilhrige natur Ml bSrter als nagelflub, und nafdlak kalfc eH
NXGELELNKRAUT, n. nelkentcurSy Hungerblümchen, nagel- man nicht mit den fingern auseinander. Gornwtr «n. 4, izi
kraut u.a. Nehnich 3,405. Holl wb. der pfianzennamen 260';
docb mit lautem wallaa aaf.
negeleinkraut, eariofilata. voe. Ubi xs'; nSgelinkraut {gario- weckt der bach die waMMnik:
ßlata) oder benedictu benimt den flusz des haubtes. i. Tollat mitten drin, am jlben
muisterlichs büchlin 24*.
schlin ein tnimrö von natallafc
G. Kellkr {,Bo4*nm«m, nmlnUtmee m. t
caryophyllaeus. encyclop. d. naturg. 3, \16', s. n!lgelcinscbw;mim. NAGELGEBIRGE, «. aus Mfd/rdk fiMdHe$ ftMrf« wie üb.
NAGELEINPIJLVER, n. gestosxene, pulverisirte gevürznelken : der Rigi. Stalder 3, 226.
wie wenn es ziminot wSr oder nSgelipulver. Gottbklf en. NAGELGELD, n. »arHepmm Haltas» I406u ffl. Wmaai*
4,162. mhd. nngolpulver Megerbkrc 362,30. die deutschen frauen 1,396.
NAGELEINRINDE, f. nelkensimml, myrtiu etryophtfUata. NAGELGESaiVVOR, «. r»r*««r «i^elfetcliwlr.
HoLi. trb. der pflamennamen 2«i'. Stiele« I«8. Alkb 1444*. Kiaik« 153*. Fawai 3,4i*.
:
: .
;
NAGELHÄMMER, m. Hammerwerk zur herstellung von kraus-, NAGELN, verb. 1) zu nagel I. weidmännisch, tiefe nägel-
nageleisen Jacobsson 3, 124". Richteb 2, 74. oder krallenspuren im boden zurücklassen. Kehrein 217 von :
NAGELHERZ, n. ; cardium aculeatum, die dornichte herz- den hasen sagt man, wenn sie mit ihren laufen zwei kleine
muschel, die igelmuschel, das nagelherz. Nemnich 1, 871. grübchen in dem boden machen, sie nageln, v. Heppe leit-
NAGELHOLZ, n. l) ein zähes aus geraden ädern bestehen- hund 94 wenn der hase, auch fuchs, katze und marder auf
;
des eichenholz, aus dem die groszen hölzernen nägel und zapfen weichem boden gehen, greifen sie mit ihren nageln . oder .
für den Wasserbau gemacht werden. Jacobsson 3, 124. Bknzler krallen oder fangen in den boden, davon sagt man, sie haben
deich- und wasserbaulex. 2, 6. genagelt. Jacobsson 3, 124".
2) ostfriesisches nagelholz (in öffentlichen ankündigungen), 2) zu nagel nagljan, ags. neglian, ahd. negelen,
II. goth.
nagelholt, geräuchertes oder zum räuchern bestimmtes hinter- negilen, mhd. nagelen, negelen {noch bei Luther nageln und
keulenfleisch vom rinde, figürlich für lende. StOrenbürg 157*. negeln).
NAGELICHT, adj. nageiförmig Stieler 1325. a) einen nagel einschlagen, mit einem nagel, mit nageln oder
NAGELRÄFER, m. gleich bohrkäfer. encyclop. der natur- nagelähnlichen dingen befestigen: nageln, clavare. voc. 1482 x2";
gesch. 3, 117\ naglen, nagel einschlahen oder heften, clavum figere. Maaler
NAGELKALK, m. 302"; ich beere iemanden nageln, sonum mallei clavum pan-
gleich tutenkalk, eine art kalkmergel von
fester beschaffenheit mit konischen absonderungeni. encyclop. der gentis percipio auribus.Stieler 1325; und David bereitete viel
naturgesch. 3, 117*. eisens zu negeln an die thüren in den thoren, und was
NÄGELKEIL, m., plur.: zu nageln were. 1 chron. 23, 3. mit präposition : ich wil dein
ich dann ruf in aller eil (zu Clirislo am lireuze),
maul unter ein scheiszhaus nageln. A. Gryphius horrib. 81
zur stunde neudruck; ein bret an die wand nageln. Steinbach 2, 100; nicht
mich verwunde, einmal seine landcharten wollte er an die wände genagelt
echiesz herab die uägelkeil. Spkb trutzn. 210 ß.
haben, um die neuen tapeten nicht zu verderben. Göthe
NAGELKOLBE, m. mit nageln versehene keule, morgenstern 20, 132 das übrige will nicht mehr heiszen , als ein paar
;
an dem (stain) man vint ainen knienden menschen, der ainen obren an einen stock genagelt. 36, 137; wer miene macht,
nagelkolben in rehten hat und der ainen lewen toett.
der herüber zu dringen, den nagelt mein pfeil an den boden.
Megenberg 468, 34; der ain böswicht trueg ain groszen nagel- FREYTAg ahnen 3,381; die knaben hatten {über die balken)
kolben, der ander trueg ain wurfpeihel und ain lang meszer. die dielen genagelt. 1,209; er sah nach dem angepichten
B. Zink 317,6. feuersegen an der thür, zu dem ich gern noch einen . .
NAGELKOPF, m. caput clavi Frisch 2, 6'. Jacobsson 3, 124". wassersegen genagelt hätte. J. Paul kom. anhang zum Tit. 1, 44.
NAGELKRAM, m. handel mit nageln u.dgl. Kram er 152". b) wie mit nageln befestigen, festmachen: sicher nicht aus
NAGELKRÄMER, m. einer der mit nageln u. dgl. handelt. eigennutz, sonst bliebe das hölzerne herz im menschenklotz
Kraher. auch . , bei kindlicher liebe fest genagelt. Hesper. i, 104 die ;
NAGELKRAUT, n.: ein kraut zum blut stellen, herba san- auf die achsel eingeschlagene band nagelte den kleinen zier-
guinaria, pilosella (Dief.gl. 435') Maaler 302"; auricula muris ling an den sessel an. 2,56; ihr habt die seele .Normanns
(Stieler 1032), weil es den vernagelten pferden gut ist. an euch fest mit banden der liebe genagelt. Klinger Otto
Frisch 2, 6' illecebrum , poterium sanguisorba , draba verna,
;
13, 22 neudruck.
Nemnich 3, 405. Holl wb. der pflanzennamen 261". c) mit nageln versehen, beschlagen: mhd. genagelte phelle,
NÄGELKRIEG, w». mit fingernägeln geführter krieg: kostbare auf die goldflitter geheftet waren. Nibel.
Seidenstoffe,
bei nägelkriegen, ja, da bin ich auch dabei, 1234,2 C; nhd. von einer kandel, die zu dein oder nit ge-
wo . der feind sich lächelnd wehrt. Wieland 10,178.
.
negelt gewesen ist. Nürnb. polizeiordn, 187 (15. j7t.), s. nagel
NAGELKUPPE, f. gleich nagelkopf Jacobsson 3, 124. IV, 2; zwei lustige geiger riefen zum tanze und rasch hörte
NAGELLOCH, n. durch einen nagel entstandenes oder zum er" die genagelten schuhe . den boden stampfen. Gotthelf
.
einschlagen eines nageis bestimmtes loch. Kramer 152" : und Christus geld und geist (1859) 50.
ist den ritzen und negellöchern hinein ge-
nicht zwischen d) obscön für coire Schm. 1, 1733 Fromm, s. nagel IV, 5.
schloEfen. Luther 3, 480 dort wurde im schiff sein groszes
; NAGELNEU, und
neu wie ein eben aus der schmiede
adj. adv.
rothes kreuz aufgerichtet mit der dornenkrone und den nagel- kommender nagel (s. feuer-, funkelnagelneu):
löchern. Freytag bilder (1867) 2, 2, 38. ein nagelnüwer smertz. meister Allswert 217,29;
NÄGELLOS, adj. mhd. nagellös {kröne 19754), ohne nägel: wend (wollt) ir aber hören
der Spiegel, den ich halte, ist nur der der eitelkeit, und doch nagelniiwe mer. Liliencron volksl. 96, 7 {v. j. 1451)
kann ich nicht vergessen, dasz ich zUhne-, nägel- und haar- die hat an ain nagelneue pfait. fastn. sp. 583,24;
los bin. J. Paul freiheitb. 74; mnd. nagellös gegensatz zu das nagelnüwes fögly {aucupium) Terent. deutsch 1499
ist ein
nagelvast Schiller-Lübben 3, 151.
6/. worvor er mir dann schaffte, was ich noch brauchte,
43';
NAGELMAGE, m. mhd. nagelmdc, mnd. nagelmach, -mage und mich also nagelneu herausz butzte. SimpUc. 1,344,6 K,;
verwandter im siebenten {letzten) grade, so genannt, weil die
mein lieber Hanns, merk auf den dantz,
Verwandtschaftsgrade nach den gelenken vom köpfe bis zum nagel- welch melodei, ist nagelneu.
gliede des mittelfingers abgezählt wurden. Oberlin 1107. Grimm postiijlion der lieb (1614) 21;
rechtsalt. 469. reichstagsacten 1, 302, 26 ; rhein. der nailmage ein nagelneuer orden. Fleming 166;
weisth. 1,542 {ende des ii.jh.), s. nagelfreund. von blümlein ist erwählet
NÄGELMAL, n. eindruck, narbe von nageln, besonders von
das bauzeug nagelneu. Spee Irutzn. 98 ß.;
den nägelwundmalen Christi. Frisch 2,6': er {Thomas) aber er ein schön hausz, nagelneu. Elis. Charl. (1871) 595;
hat
sprach zu inen, es sei denn, das ich in seinen henden ein nagelneuer philosopli. Lessinc 11, 748; denn ich bin
sehe die negelmal, und lege meinen linger in die negelmal. ein ganz nagelneuer Türke. Tieck 1,287;
Joh. 20,25; bruder Liedlhart geht ein, ist verkleid mit einem rok und mantel nagelneu! Schiller 1,349;
andern part oder larfen , hat in bänden und füszen, wie ein quodlibet, wer hört es gern,
auch in der selten, nägelmahl gemacht, breit die band ausz es ist noch nagelneu. Göthe 11,20;
und spricht: nur auch ein nagelneues stück {licd). 12,110;
also ich je verlarfet bin, nagelneue tischlieder. an Zelter 419; dies wäre nun freilich
dasz man mich gar nicht kennen kan,
sieht mich für sanct Francisnum an. eine ganz nagelneue entdeckung. Merck briefs. {Wieland) 1, 226;
J. AvRKR 3017,18 K.; in diesem nagelneuen jähre. Moser 2,70; aber jetzt was
. :
ein auf den nagel fallender trttpfen surückgeblieben fd. Oiikrli<< NAGELWEHK, n. gletek bia4««rfc, bU«s«eHi Zaicata,iaii
tl<m. dai »ort enrheinl zueril in der hoflrinkordnung da VoNs baulei. 43.
kurfürften Christian U. von Sachsen {gestorben Ittll): pr»t soll NAGELWURM, m. ^IrM* sdiMfd: tpriek»*tatek : er k hfl
darnach aull mans
iiiun trinkiMi die bfirsrhaftliclip gi;»uiiillii-il; aber den nageln unn (de rtimwit fMrihtf) ttai IttiM «B
bringen dem freudigt'n brrgmann mit drm xpniche 'glQck- krebi. EiiiLkm 4M.
uuC; duiiii folgt die niigt'lpiobe mit dem spruche: 'so hatten NAGELWUHZ, f. mhd. nafriwurz {krtne IWIO, ijifcwiil
es auch die alten im brauch'. Adklung 3, 412 die nagelprobe ; KiRSCR selectum (17») t»*. Ftiaca 1,«*.
auHbalten; es ist nicht die nugelprube übriggeblieben. EisE- NAGELWURZEL, f. rtdix unfuie SriKua «M: aU Mfd-
LKiN 486} die nagelprube so rein, so rein machen. Hamanh wurxel bezeichnet man den hiolera dOnacro wmi
3, 148; theil der nSgel, welcher mit einoa koa««Ma
und trank mit lapferm luge ihn (riesunhumpen) h\» tum versehen iat und in einem falz der lederhaat ««
ffrunde leer,
so dasf er aus diesem nur als em wet*zer,
und macht diu nagelprobe, da do» kein tropron mehr.
ScHKF»([. h:kkth. 398; miger fleck (lunula) bervorsiebt. Mkih« kneetMlimdu. (im)
11,883*.
zur Macht vgl. nSgelcin 1 und nflgelein klopfen, femer:
und bringent eim «In rrnntllcb drunclc,
NAGELZIEHER, m. werkteug imm •iteUmniektn iac
do mit il(!i' lifclior oincht gliiiick glunck, 3, 135*.
unil iiit'iiitMi du mit aiidoru eren, NÄGELZUCKER, /., tgL unter nlgelatupp.
ich durl der selben hofzucht nit,
das man mir vor das glasz uiuschOt.
NÄGELZWANG, m. vom netdnagel herrikreuder tmuig,
S. IIrant nnrrenach. HO*, 110 /f.; reduvitt Faisca 2, 6*, incarnatio unguis. encjfcUf. mh. ier wudk.
wissensch. 18, 36.
'im litlein den germanismus super na-
des miltetalters hat man
guluin dafür gebildet, welcher ausdruck samt der sitle auch zu NAGtMITTEL, n.: aber diese nnatoraUteke (der aUn lUn-
den Briten und Framoten übergewandert ist'. EisKLbin 486. Schneidekunst) . . hatten auch mit hitfe de« smirgel»
dr« ,
NAtiELHOCHE, m. steinroche, stachelroche , raja clavata. naxiums, des armenischen scbieferpulvers oder eines jeden
NKMNicn 2,1113. Brehm Ihierl. ö, 796.
andern aus einem orientalischen steine «erfertifico nagr
NAGELSIiLUME, gleich nügeiblume, nSgeleinblume. mittels (mcfrdant) .. gearbeitet werden können. lM$tm99,M.
f.
PmuiNDEn lugd. 5,287. ^ NAGEN, rer6. rodere. altn. naga, ahd. nagan, aAd. UfaB,
NAGELSCHERE, f. schere tum absehneidert der (inger- und conjugiert wie tragen, thalweiu nodt 10. jk. : feit, tt niget, m
lehenndgel. negt S. Frank paradoxa (1634) 7t*, latter der trunkenked ftl. t.
iNAGELSCHMIED, m. faber clavarius Stiblb« 1879: H.Sachs 5, 10, 17 A'.; prd(. du nugst 6,10,90;
lieirat i'en naglsclmiid, &, 80, 20. — das wort gehört tur wurtH ugh ftralaM,
hab i' tag und nacht lian frid. bohren {wovon sanskr. nagha die krdUe, nii kokrtn^
ScHMKLLKR 1,1732 Fromm. grieeh.vvxfta stick u. s. w.) Fica ' 107. m. ffL (eMfca,
NAGFI.SCHMIEOE, f. werkstätte des nagelschmiedes Richter gnagen, Foagen.
berg- und hüttenlex. 2, 75. Die ursprüngliche bedeutung kratun, tteeken, hokrtn f*.
NAGFXSCHNECKE, f. murex brandaris, cornutus Nei«:»ich und unten 1, 2, d) hat sich etngestkrdnkt auf: mit den
2,638A {nagesähne der thiere, Schneidezähne des menieken), »uek wmt
NAGELSCHNEIDER, m. einer der holindgel, namentlich schiD- dem Schnabel von einem festen kirper naek und naek l«a- und
nigel schneidet. Bobrik 506*. • abschaben, kiefen, mühsam abbeissen, dann veroU^ewteinert
NAGELSCHNITZ, m. praesegmen, so von den neglen wirl beiszen, kauen, öfter verbunden mit einem syavuyn^m verk.
abgesrliiiitten. Maaler 302*. l. intransitiv.
NAGKLSCHROTE, f. gleich abschrote Jacobssün 3, 12&*. 1) in eigentlichem sinne von Ikieren und wteniekeu:
NAGF.LSCHUH, NAGELSCHUH, m. mit nageln beschlagener (ort hört, der negt gleich wie ein laaas.
schuh: sie ging nicht barfusz sondern auf schweren nagei- II. Sacu &.10.17 K.t
1, 106. 109.
schütz den eszen und trinken, da könoeo sie im
tag nagen und kiffen, dasz sie ihr alter IrOatco orit ihre«
NAGELSCHVVÄRL'NG, f.: nagelschweerung, wann ein nagel
schweret, oder wer einwurm am llnger bat, wie es etliche
miiinpfclen. Schottkl 1124*. iiii< einer
p r ip mititn : ein bnnd,
der an seinem bein nagt, kennt keinen freund. Lin*«»
nennen, oder den nagenden wurm hat. Colerus 3, 144\
122; an den nSgeln nagen, rodere unguet Srittca inS; a«
NAGELSPALT, m. fisura unguis, eine cnntinuitdtslrennung
der mlgel, welche von dem vorderen, freien rande derselben aus-
den Ungern nagen .t. tk. 3, 10»; die vOfd Mfea M de«
aves ramos adrodunt. STmaACN 3,101; ackOB Mfl oit
geht, in einer geraden richtung 1 — 4 linien weil nach der nngel-
iiiten,
{die schlänge)auf der krampfigt gewordenes himH tmä M«!
wurtel fortlauft und so einen meistentheils in der mitte des
das unheilbare gift in sein herz. Gistm« 1, lH:
nageis befindlichen spalt bildet, encyclop. wb. der tnedic. Wissen-
schaften 24, 62«.
dl« schlechtsten frOcbte siad aklM. M
woran di« wespen nagen. Ma«m TT;
NAGELSTIFT, m. der stift, schaft eines nageis: an dem gebba
denn pickelhaube,
alles, mnnl«!, stiefeln, fiabt ungeduldig man die r«BMr •(*•.
hing an dem nageisiin.
i(eri wie an dem FaaiuaasT« (inf) l.M;
n. V. KLtiar &,«) //. sie linden rauchende ntiiMa'.''.
NAGELSTUMPK, «..• ich verzeih allen menschen, die mir und hunger (<fi> kMifritni) nagt ia tiMwa
7.e leide habon gethon, aber den alten nagelstilinpfen, den am lettlen brod. Ua (11M) I.Sn.
will ich {limmermann) nit verzeihen.., dann sy haben mir 2) uneigenlliek. •) mit p enimU dum isAfetL
vil axten und heihel verderbt. Pai'M schimpf u. ernst 185'. n) woran nagen: am kaafOllaclM Bifaa,
N.\GELSTl'PP, m. gleich nügeleinpulver: zwei mrsserspilzen fasten ; die handwerksleul daa aiacnra aaafaa aad aa
nSgelsttipp werden unter vielem andern su dem köstlirhrn nlgel- tiiche nagten. Simptie. 3,071,». «»den hekfieU », i\m»:
zticker gebraucht. Hohbrrg 1,347*. 259'. am kummertuche nagen, vHum oftn mimum. Srmnmaca 3. wi.
NAGELTRITT. m. die durch eintretung von n*geln u.dfL t. tk. 5, 3010. siek unthUsstf wumä t rariH/Uf , alf Olw mti: f
erseugte rerletsung der hufsohle. er nagte an dem gedanken. wie «ad arähcr klaie. dast n
NAGELl'NG, f. das nageln, actus clatum fgendi Stiklrr ..der edle mann unterdrückt, veraachilaaill aei. Kuvsaa
132&: nagelung der citation, affisio eitalionis Zedler 23,439. 3, «; damals aber . . da ich als nealingaa >
; ; : . : ; ;
euch überschwemmt kein ström von wallenden gelüsten. nein! länger soll der schlangenbisz des zweifeis
Halle« ged. 50. nicht mir am herzen nagen. 2,167;
6) nagender wurm am finger, s. unter nagelschwärung. oh mir nagts am herzen Lenz l, 181 so viel ich merken
! ;
leidenschaft, sorge, gram, nachreue, schlechtes gewissen wirken konnte, nagte eine unglückliche leidenschaft an seinem herzen.
wie ein nagender wurm ein hoch aufgeschossener jüngling,
:
Kotzebüe dramat. sp. 2, 320.
an dessen blüthe noch kein wurm genagt hatte. Wieland IL transitiv, woran nagen, etwas benagen, verallgemeinert:
27,78; sorge? dieser wurm nagt mir zu langsam (am leben beiszen, kauen.
des alten Moor). Schiller 2, 58 (räuber, schausp. 2, l) bei . ;
1) «71 eigentlichem sinne, a) von thieren, besonders nagethieren:
dem nagenden wurm der nachreuc. Voss antisymb. 1, 224; mhd. si(heuschrecken) nugen unde vräjjen swaj bete verläjjen
das nagende würmlein des gewissens. Amadis 27; böses ge- der hagil unde der schour. Milstälcr exodus 148,31;
wissen ist ein nagender wurm. Stieler 1324 ich bringe nicht ;
die (mdme) jene würzen nuogen so,
daj der stüden kraft zergienc. liarlaam 119,22;
allein einen bösen namen darvon, sondern auch einen nagen-
ir (zahne) waere einem hunde not,
den wurm und böses gewissen. Widmann Fausts leben 591 K. der bein nüege vür daj bröt. kröne 19697;
c) von sinnlichen gegenständen, die zerstörend, verkleinernd, vor zorn nuoc er (der löwe) die keten. 13245;
ätzend wirken: sein (des feigenbaumes) saf und asch nagent die krebj . . nagent dan der sneken flaisch. Megenberg 256, 12;
und durchpeijent. Megenberg 323, 1 ; sein säm (mahn) negt nhd. die miuse nugent sin lebende fleisch. Königshofen 645, 20;
auch sachen. 414,8; der funke nagt ein wenig am
in vil
kaum nun ihr (schäflein) die kräuter naget,
pulver {einer mine) , plötzlich reiszet er einen ungeheuren kaum' euch schmecket gras und weid.
flamnienrachen auf. J. Paul Titan 3, 169; das meer nagt an Spke irutzn. 205 B.;
den ufern. Kant 9, 17 keine rippe könnt ich (fuchs) erlangen, sie wäre denn gänzlich
dasz morgenthau an zarten
glatt und trocken genagt. Göthe 40,69;
wangen nage,
ist ausgemacht. Wikland 18,176. nachbarlich dort im schatten des flieders
nagte des festmahls knochen Packan (der hund).
d) von bohrenden leibschmerzen : colera (rühr), diu in dem Voss Luise 1,15;
leib negt. Megenberg 342, 11. auch von einem starren, bohrenden
dasz . kein
. .knoch mehr zu nagen ist in der ganzen run-
blick: verscheuche diesen starren, in sich nagenden blick.
dung. Schiller 2,32 {räuber, schausp. 1,2);
Klinger 1, 3.
da nichts ihn (Hirsch) mehr verscheuchen kann,
e) von neid und misgunst:
fängt er den stock (weinstock) zu nagen an,
der giftgeschwollne neid nagt an des nachbarn gut. bricht und entblättert zweig und rcben. Hagedorn 2,30;
Haller ged. 49; als nun Hinze der kater in seiner noth sich allein sah,
schon nagt an mir minder des neides zahn. Herder 11,5; faszt' er aus liebe zum leben den strick und nagt' ihn behende.
GöTHK 40,44;
mit dativ der person: doch manchem nagt auch neid in der bi^herhauf,
seele. Freytag ahnen 1, 45. den würme nagen. 12,31;
f) von andern abstracten, äuszern oder innern men-
die am und herrn und fraun am hofe
schen zehrend und aufreibend wirken, ihn dahinsiechen machen die waren sehr geplagt . . .
ich fühle mehr und mehr die kräfte schwinden, mit einem ein bein nagen , an demselben knochen mit ihm
das ist der tod, der mir am herzen nagt. Chamisso 2,153. nagen, etwas mit ihm gemeinsam haben, theilen müssen:
ß) innerlich, von nachreue und gewissen, von nachwirkender Ich meint, das Ichs (das weih) alleinig hatt,
rede und erinnerung, von angst und sorge, kummer und gram, do hat sie noch vil ander narren . .
mit per$önlichtm objtct, unablduig quälen, plagen , ptinigen, «•denkt Idar: bat lek bmI* fall vMar!
•okba oaft lo daaa an aatoea bMsa«. aia,l1.
schinden
mlul. die vogie arme liute nageut,
ich habe •ortebl fifM ika, uaA akk MfU aa
io ile ntch ir guote Jagenl. Itunntr 0234; dasz er es ao lobMiif fBkh. G«nn t, ttt: •§• au
nkd. sie ligen in der hplle wie acliure, der tod naget aie. wall mit fehalaM« Maaaa
p$. 40,15;dann so er uns iimb die sflnd kupplet, nügrt kein gram den aiillea knaan aa«!. Oatfia 1.13«:
und strafTt't. S.Frank paradoxa 71'; bisz sie das arm volk ach! jeder achaan, J«4a8 «kn^, das ikr duliet, nagt nHcli
auf die wUrtz nagen, kriegbächlein des frida 100; die
liisz
mit doppelten MhilMri. Gusau i, tia.
lüt mit Wucher najjcn. Muhmkr narrenb. 67 übersrhrifl. — im
lU. reßeiiv. 1) tkk fU^n^ at^mikm^ Hrn rnt , btkämmtt» n
tnnern verleiten, ärgern: Tuubniann woltc niclit, dasz einiger
die werden dir aack ao trtal aafaa.
uienscb durch seine reden . . genaget werden sullen. Brandt dasi du dich wirst faa benan oafaa.
beriekt vom leben Taubmannt 20; FucaABt —ekmk UM;
ach, icli heti vor ein altei weiii. demnach ich aab, wie Ir «ueb aagai,
all lag mit kummer freit aod piafal. fiarf. 1*;
die kOeffelt und naget mein leib (mich),
das ich schir gar scnwindaichtig war. der kaoo sein leid Terfeaaan,
7. Aiasa 2301,6 K.; der et von beneo sagt;
SiichuK iiat ein hönns weib, wil sie willig nur vertragen . .
der musz sieb selbst aufTrasaea.
da ihn »onst ein frische« weib werde Trisch uur« neue nagen. der in geheim sieb nagt. S. Dacs 30T OtLt
Log AU 3,3,27;
mit necken und manchen Schelmereien
sich nagen mit einem: «vir haben uns mit dem leofrl m
wirxt ihn bald nagen, bald erfreuen. Görua 13, 131.
plagen und zu nagen. LuiaEa tittkr. SM'; um einea: »aa
hin ich für ein thOrin, dast ick nkb ua cta ea
b) von sinnlichen gegenständen, wie bei 1,2, e:swlm, die also nage. Wirsunc d s'.
den menschen in drin leih nagent. Merenberc 341,3; des 3) tich tanken, ttreiten:
pfeffers puiver negt da; übrig flai.sch au; den wunden. 373, 20; neulieb als sie wabrgenommea.
der dunst negt da; getraid. 87, 7 ; der rost nagt das eisen u. d.; dasz wir swisiig una genagt. Hicaaat Mt.
felder, um die der stumme Liri.« rollt, NAGEN, a. dc$ nagen. 1) etftnOitk:
der sie mit stillem wasser naget. IIacsdorm :<,&;
Ir (der mause) nagen dat bit ende albt. Bmrlmam IIa, 37;
wo am Frieseninselstrande
lornig nagt die nordseewoge. ihr (der nagethiere) genusz ist vielfach, einige sind anf ani-
F. W. WiBiR Dreitchnlindett 68 malische nahning begierig, auf Tegetahilisrhe die nciatea,
mit angäbe der richtung: wobei das nagen als ein schnoppemdes Torko«irn und aMMT
und es nagen in die berien dem eigentlichen sSttigungsgescbaft ... zu belracktea faM.
tiefer ihre »pur die thrftni>n. Linau (ISKO) 1,277.
GOthe 55, 333; so tlbne (der nafvAiir»)
vereinigen diese
e) von abstraeten, wie bei \,i,f. «) ffi>< sachlichem objeele: alles erforderliche, um dem ungeheuren kraflaufwande, wel-
da pracht uud Üppigkeit der linder stütze nagt. chen das nagen beansprucht, gewachsen zu sein. Batai
Hallir ged. 23; (Ai>ri. 2,60.
(irenn der tadel) deinen lorbeer nagt.
Gottbr 1,120; 2) übertragenund Hldlick: denn das nagen der gewtaaaa
mit verdrusi, der mein vergnügen nagte. Göthe 7, 14. laszeteinem solchen menschen nit rAwe. KEisca^atac iMlswpi.
68'; da fand er sie eben geberen ein kind, us weicketn ia
ft) mit persönlichem oder auf das innere der person gehenden
objecte (herz, brüst u. $. ».), unablässig quälen, plagen, peinigen,
ouch ein grOszeres nagen begriff, frrmf. intücA (1490) I4&*;
kümmern. ein ewigs nagen, kummer, leid. Eoautosz D4*:
aa) körperlich: ihn nagt der hunger, daseiend, die krank- obwol du hast ein heimiicb nagen,
verdruck das in deinem magea.
heit u.s.K., wie an ihm nagt der hunger; wenn den lAwen G. WicaaAB faiiui ni tmJk^ I BT.
kein hunger nagt. Schillkr 10, 377. nicht der Verwesung nacen und duft
ßß) innerlich: dein eigen herz und consrienz die nagen \lich, entehre da* schOne gedicbtnis! laaiBaAs» l.lSa,
stechen dirh du wollest oder nit. Keiskrsberg narrensch. 95*; mir ist es klar, lob sebs im licht der aamm«.
das bös gewiszen negt allzeit den weinknecht. $. Frank laster die mir daa han verbrennt i^ wildem nagen.
LB5IAV (U I) I.«;
fol. 3;
ich trag im herzen eine liefe wunde . .
hilf dem söhne
deiner magd,
I.IM;
ich fObl ihr rastlos tiefre* oageo.
welchen furcht und schrecKcn nagt. S.Dach 184 Ott.;
die sorgen, so mich nagen ein sQszes nagen nahm mein herz aaadaandcr wi« taa
und schon lang gequält. Brockkü 1,439;
aterben. J. P&dl rUaa 3, 58.
schmerti,
der mein armes hertie nagt. BBsaiR 611; NAGENKRAUT, t. neunkmut.
sie jedoch, um
die der schmeri mich nagt, NAGENRANFT, m. imptratimekt tikkm f nage 4ca raafl,
kümmert.« nicht, wenn meine lippe klagt. nage die brotrinde.
Platin (1817) l,i%; 1) der hunger, der ltmn§irUH«r: wo Bafenranfl okarbaad
bald hing er bleich sein haupt
gewinl, da bat slirke aaagedienL FiacaABt £«ry. {Umler
. .
1, 2S2; eins nagte den guten könig: er iiiuszte sich mit seinem kompt er in eine disputatioa and kule aalanAaBf wMcr
christenthum stille halten. 2, Ol aber was mich nagt (drgert) ; die kargen filze, nagenranfte und feiiige Fa iK ia n^ wd«ke
Vll. 18
: ; ; .
der karge filtz und nagenranft. Simplic. 1, 344, 13 var. K. adverb erhalten (s. B und nach sp. im folgenden unter-
9).
Schwab, der nagenranfte, der an jedem ränftchen brot nagt, scheiden wir der leichteren Übersicht wegen die drei steigerungs-
der gierige, geizige. Schmid 424. grade.
NAGENRANFTIG, adj. filzig, knauserig: karge hunde wer- I. positiv, i) in prädicativer Stellung kommt das adj. im
den die geizigen nagenranftigen Eucliones genennet. Mathe- mhd. nur nom. sing, vor, so dasz wie im nhd.
als flexionsloser
sius Syrach 1, 86*. nicht immer entschieden werden kann, ob adj. oder adv. an-
NAGER, m. 1) einer der nagt,
Stieler 1324; be-abnagt zunehmen sei, weshalb auch der positiv des adverbs zu ver-
sonders ein nagethier (glis) Brehm
59 ff. : die nager
thierl. 2, gleichen ist.
sind . . höchst merkwürdig gebildet, scharfes, aber geringes a) räumlich, doch manchmal mit zeitlichem nebenbegriff , durch
erfassen, eilige Sättigung, auch nachher wiederholtes ab- geringe entfernung getrennt, in der nähe sich befindend, von
raspeln der gegenstände, fortgesetztes fast krampfhaft leiden- personen und sacken oder abstracten:
schaftliches, absichtslos zerstörendes knuspern. Göthe 55, 318; mhd. sin vigent ist so rehte nä. Uoner 70,10;
nacht umschweigt mein krankenlager; denn angst ist nahe.
nhd. sei nicht ferne von mir, ps. 22, 12;
an der morschen diele nur nahe sind deine henker und du kannst schlafen? Schiller
reget sich der kleine nager. Lenau (1880) 1,120;
3, 135 (Fiesko 5, 1)
auch von nagenden käfem: der nager, scarabaeus horticola eine nur ists, die ich suche,
Nemnich 2, 1236.Stalder 2, 229. • sie ist nah und ewig weit. 11,378;
2) bildlich zu nagen I, 2, f, ß doch
mit dativ: ist ja seine hülfife nahe denen, die in
der himmel mag vor deinen gram sich lagern, fürchten, ps. 85,10; der herr ist nahe allen die ihn anruffen.
all seine götterkräfte lasz erglühn,
dasz er die seele dir von ihren nagern 145,18;
rein schaffe und sie wieder mache Dlühn. Lknau 1,52. wie nah war ihnen der webende heerzug.
Klopstock 2,180;
3) etwas woran man nagt oder nagen musz. tirol. der nager, jedem fleher
bist du, den kein äuge sähe,
ein pßrsich fester art, dessen kern sich nicht von selbst ablöst.
vater, unaussprechlicli nahe,
Schöpf 457. unaussprechlich nahe mir. Lavatbr nac/igei. «c/tri/(. 3,66;
NAGERGESCHLECHT, n. über-
geschlecht der nagethiere: euch ist der meister nah,
denk ich nun das nagergeschlecht, dessen knochengestalt, euch ist er da! Götue 12,47;
mit angedeuteter äuszerer hülle, meisterhaft auf das mannich- ich bin ihr nah, und war ich noch so fern. 12,175;
faltigste gebildet vor mir liegt; so erkenn ich, dasz es zwar wer es glaubt, dem ist das heiige nah. Schiller 11,374;
generisch von innen determinirt und festgehalten sei, nach du ferne mir, du nahe doch! Uhland (1879) 1,19;
auszen aber zügellos sich ergehend, durch um- und Um- ich fühle dich mir nalie. 1,34;
gestaltung sich specificirend auf das allervielfachste verändert nahe bei denn es ist das wort fast nahe bei dir, in deinem
:
werde. Göthe 55, 318. munde, deinem hertzen, das du es thust. b Mos. 30,14;
in
NAGERIN, foemina derodens Stieler 1324.
f. der herr ist nahe bei denen, die zubrochens hertzens sind.
NAGESCHNABEL, m.: die nageschnäbel (trogones), eine ps. 34,19; meine seele ist voll jamers und mein leben ist
zahlreiche über die wendekreisländer . verbreitete familie, .
nahe bei der helle. 88,4; der weg, die reise ist nahe, kurz:
kennzeichnen sich durch gestreckten, aber reich befiederten jetzt ist die reise nach Holstein ganz nahe; aber acht tage
leib, sehr kurzen, breiten, dreieckigen, stark gewölbten musz ich auf der post zubringen, um von hier (Jena) dahin
Schnabel mit hackiger spitze. Brehm thierl. 4, 182. zu gelangen. H. Voss an Solger 1803 (archiv f. litteraturgesch.
NAGETHIER, 7i. ein thier aus dem geschlechte der nager 11, 97).
(glires) Göthe 55, 317 /f.; bildlich vom zweifei:
6) übertragen, in enger beziehung stehend, inni^ verbunden,
das heilige tau des glaubens ist zerrissen, verwandt, ähnlich: was nahe ist, meidet man, cognatio movet
das diese weit an ihren gott gebunden, invidiam. Aler 1444'; mit dativ: mahlerei und musik und was
vom nagethier, dem zweifei, überwunden,
vom zahn der höllenratte abgebissen. Lenau (1880) 2,225. kunst heiszt, ist nocli immer meinem herzen so nah als eh-
inals. Göthe an Chr. G. Hermann (d.j.G. 1,75);
NÄGEWITZBIRN, f.
eine art kleiner birnen Hohberg 1,429";
geschäftiger geist wie nah fühl ich mich dir. werke 12,35;
nagewizbirn Castelli wb. 205, ged. (1828) 70. 195.
Österreich,
mit näherer bestimmung:
NAGEZAHN, m. zahn der nagethiere: zwei grosze nagezähne
in beiden kiefern . . sind das allen (nagern) gemeinsame merk- ich selbst ein prinz durch rechte der geburt,
mal, und diese nagezähne sind so hervorragend, dasz sie dem könig nah in blut und nah in liebe.
Schlegel liichard 11. 3,2.
unmöglich übersehen werden können. Brehm thierl. 2, 59.
c) durch geringe kurzem bevorstehend oder
zeit getrennt, in
NAGGELN, s. nackeln.
NAGICHT, adj. nagM: nagichter wurm. Stieler 1324. kommend: denn die zeit ires Unglücks ist nahe. 5Afos. 32, 35;
so wisset ir, das der sommer nahe ist. Matth. 24,32; die
NÄGLEIN, s. nägelein.
nacht ist nahe, instat nox. Aler 1444"; nahe ist zwischen
NAGLER, m.
1) nagelschmied : nageler, faber clavarius
Stieler 1325 ein nagler zu Regensburg (hat das lied gedichtet).
;
söhn und vater die Versöhnung. Schiller 5, 2, 136 (don Carlos,
prosa 5, 13).
Liliencron volksl. 340,32 (vom j. 1519); du solltest mir den
2) in attributiver Stellung, a) räumlich wie bei 1, a: ein
nagler Rein heirathen. Lenz 3, 166.
naher ort, ein naher (kurzer) weg m. s. w. ; ein naach ort, i>tc«-
2) einer der nagelt.
NAGMAUL, m. der sander, schiel, perca lucioperca Nemnich nitas. Maaler 297° er heirate nit ferr von seiner heimat
; .
nachmaul.
vgl.
vermeg unserer vorfaren spruchwort, nahe heirat und ferre
2, 907.
herrendienst sind die besten. Zimm. chron. 3,548, 13; nahe
NAGUNG, f. das nagen, rosorium. voc. 1482 x2'; nejjel-
Völker, populi contermini. Steinbach 2, 102 die nahe nachbai-
pijj oder ander kräuter nagung {beiszen, brennen). Megenberg
;
das nahe wird weit. Göthb 2,201; 26,70; das nähere schreibe berm grbrim-ratb v. V. Mefer «
bei Riemer 113; die zeitung wird mir acbon das oAbere ver-
offen liegen ihm die schAtze
der vernunn, der phantasie, melden, an Brühl ebend. 103.
4) des nahern adverbial, eingehender, tfeeteüer : ndn bmder
nur das bild auf .seinem netze,
nur das n.ilie l^ennt er nie. Scuillir 11,33;
war des nähern davon unterrichtet. Lbssihc 1, SAl.
halten das nahe (nahliegende, natürlieht) für gemein.
5) am nahern (ndmi. male, i. oAbermal), nüettt, mvJmA;
sie
Gkllert (1807) 4, M. wann ihr vor das baus, da ibr am oibero wäret, koamet,
4) mit einer prdposition in adverbialer Verwendung: in der so stehet stille. J. v. Bbai'nschwkic 66 TtUt».
ndhe, nahe. III. Superlativ, agt. nybsla, ntbsU, olxU, aA/Ho. oM,
a) bf*i nahem : durch diese gute Ordnung schien der räum, ahd. nAhist, mhd. nftbest, nebest, nsbst, oist, tuest; nki.
in dorn wir uns befanden,' eine kioini' weit zu sein, und nahest (nahest Gkszker 4, 206), nScbst (nächst B»ee, 114, 96 f.,
doch, wenn man es bei nahem bctr.tcbtete, war das scblosz nechst , ncgst). nebenform naichst monam. Mra 35, 1. 46
nicht grosz. Göthe 19, 335. vgl. th. l, sp. 1355, 17, a.
(rom jähre 1315). Vintlkr 7635 (: gaist), neicbst, neist ttkreiu
6) von nahem (vgl. B, 1, 1, e) geschichttfreund 21, IM. 200. i. Weinholo koir. fr. f 66, alem.
wer von ferne samlel ein,
gr. §58.
kau von nahem lustig sein. Logau 1,4,10;
l) prädicaliv. a) am
durch räum oder »eä ent-
gering$U»
Ton fernem bistu (nachtigall) viel, von nahem meistens nichu«.
1.7,79; fernt, lundchst stehend, hegend, kürusten tum sMf fUtremi:
am
(/NX/.) ihn von nahem
Prirrat 1,23; tu beschauen. dieses dorf ist das nicbste, dieser weg ist der nflckste •.*.».;
gegen Kronlon
die wir kindisch der weg des ohrs ist der gaofbarste aod nackale in unsenn
zürnen, und gern von nahem in seinem vorsalz ihn störten. herzen. Schiller 2,342; mit äath: wir tranken; and je4cr
Stolberg lt. 15.106
sang die darauf (auf den kng) gegnkene gescbirhte, di«
(nahend mit worten oder mit macht! Voss); seinen die nicbste war . . itt (mcMsm der kn§ ter-
lippen
ein object der einbildungskrafl von nahem Torstellen. Kant brochen singen wir nicbt mehr die gescbicbte, die jede«
ist)
8,338. lippen die nScbMe ist. Gesz!<kr 3,43.
II. rotnpora/ii'. altfriet. niar, nter, ahd. nÄhir, näher, mhd. b) dem ränge oder der retkenfotfe im«* Irt itei m
nicher, nhd. nilher. bei, an, zu er ist der nlcbtte nack Atm kOntge, 4ar
:
1) prädicaliv. a) durch geringere rdumlicht oder teitliche ent- bei dem throne u.dgl.;
fernung getrennt (vgl. B, II, I, a): sintemal unser heil jzt wann du doch pi't der naicbtt
neber ist denn da wirs gleublen. Rom. 13,11; mit daliv: pel got den vatler und saa. Vimjui Ittkl ^^
denn unser Schicksal ist seiner bestiminung nSber. GAthe er machte ein solches wesen, alt ob plaU im •a
23, 1«4 die hf^here weit ist uns naher als wir gewöhnlich
;
bereiten müsse, dasz Holofernea dm bIIm*I« bei de« ktaig
denken. Novali.x (1820) 1,180; »pricAic*r»/ic* : man könne ea David sein miVge. Schdppics 4»;
nicht erwehren, dasz die haut niiber sei als das bemd, das du sollst dich srhliessan an dar nmaa raika,
werde halt so in der natur sein. Gotthblf ert. 3,340; die nächste an ihm l»««i«) aelbar aollat ffaka. *
ScaiiXBR 13, »1 iJ^^g^ Ort i.»);
das hemd uns neher dann der rock. H. Sachs 7,163,5.
SU dem profltchen, dachten sie, bin ick 4er Icfc«*» Lw«»«
i$t
-
wenn
als wenn
eine
:
18*
: ; ; ;
mit näherer bestimmung: das nechst haus an H. Eliners haus. 4, 66, 12; an dem nächsten tage. Bocc. 114,36 K. ; der neheste
Zimm. chron. 4, 401, 22. mittwoch vor dem aequinoctio. per«, reise&escftr. 4,119; postridie,
ß) der rangordnung und reihe nach, unmittelbar folgend: den nechsten oder andern tag darnach. Aventin. 1, 452, 13
der kaiser voran und in nächster reihe die übrigen fürsten man nechsten tag den jungen prediger.
straffte Gönther 551;
der nächste schüler soll antworten; das nächste glied soll ich reise, den gemahl
antreten u.s.w.; Wilhelm, der als nächster aspirant gleich- die nächsten tage dort zu finden.
falls berufen wurde. Göthe 23, 26; als der ganze zug vor dem Göthe 9,202 (Tasso 4,2);
palaste aufgestellt war, trat der könig mit seiner nächsten jede nächste stunde kann
mir den befehl zum abraarsch
Umgebung heran. 23,99; mit zätlichem nebenbegriff: sei so bringen. Schiller 5,2,259 (don Carlos 2,12);
gut und schicke mit dem nächsten boten das geld. Schiller mein wagen steht bereit,
1, 184. _ —unmittelbar vorausgehend, vorig, letzt (nun veraltet) das : bevor das nächste licht der schatten beer zerstreut.
morale der nehesten fabel. E. Alberus 104'; sol es bei der Wieland Oberon 5,75;
tax des nechsten articuls bleiben. Schm. 1,1735 Fromm, {vom wenn dieser mir nun die nächste zukunft auf-
{schlüssel)
j. 1616); mit zeitlichem nebenbegriff: wir haben ewer nebest schlösse. Göthe 23,233;in dem nächsten jähre. 31, 166;
schreiben empfangen. Luther 5,25*; in meinem nehesten wollen wir in Hamburg auf folgende fünf nummern ein-
briefe habe ich euch getröstet. 41* hab ich doch so vleiszig
; setzen . . so thun sie es in der nähesten ziehung. mad. König
im nechsten büchlein geschriben. 3,449'; es dienet aber bei Lessing 13, 257; den nächsten feldzug eröffnete . . der könig
alles dazu, das meine nehesten zwei bücher damit bestettiget Ludwig selbst. Becker (1875) 11, 249; weniger glänzend waren
und bewehret werden. 5, 303'. die feldzüge der nächsten jähre. 11, 360.
y) was als erstes zur hand liegt und als scheinbar bestes ohne ß) nächstvorangehend, vorig, letzt {nun veraltet): so sein
zaudern benutzt oder ergriffen wird: schon ergreift mein ner- unser lieb burger . . am nechsten samstag von unserm herren
vigter arm den nahsten fels, den bösewicht zu zerschmettern. dem künig herheim komen. siädiecftron. 1, 436, 29 (u. ;. 1408);
Geszner 4,208; ich erstieg., den nächsten wagen. Göthe was des nechsten jars geschehen ist. 3,99,3; der nechste
30,89; sie drückte und stauchte das weibliche schiff und krieg, die nechste rechnung. Tücher baumeisterb. 145, 20.
geschirr mit ehernen bänden in die nächste schachte! hinein. 242,32; aus der nehesten auffrhur unter den bauren. Luther
J. Paul uns. löge 1, 69. gewöhnlich verbunden mit best {wie 3,235'; das zeichen seines todes war ein regenbogen, den
der erste der beste, das erste beste, th. 1, 1659. 3, 1002) : als wir . . sahen in der nacht im nähesten winter. 2, 667 welcher ;
hiez mich gehn den schnurgeraden derselbe begehret von mir, 'ihme aufzuzeichnen, was nächsten
nächsten weg. Speb trutzri. 193 ß.; abend bei dem gehabten nachtgespräche erzehlet worden.
(ich gehe) den nächsten weg zurück in meine bahn. Bütschky kanzl. 410.
Wieland 9,283.
3) allein stehend in substantivischerVerwendung.
in Verbindung mit hest: Weisungen, führt uns nun den nächsten
a) der, dienächste s. o5en $p. 135/'., der nächste beste
und besten weg. böte, wir müssen umziehen, die wasser
gleich der erste der beste th. 1,1659: da .. erwischt Amadis
sind von den entsetzlichen regen alle ausgetreten. Göthe
des einen spiesz ., legt von stund an wider den nechsten
.
8,144; übertragen: dasz einer ein ehrlicher und verständiger
den besten ein. Amadis 2i9K.; auch der nächste der liebste:
mann sein kann, wenn er gleich den nächsten besten weg
an den nächsten den liebsten verkaufen. Felsenburg 4, 122.
zum heil seiner seele verfehlt hat. 8, 183.
b) das näheste, nächste, das zunächst liegende nach räum,
s) am nächsten angehend und berührend, in innigster beziehung
reihenfolge oder zeit : da wir einander selten . sprachen, so .
stehend
verstockt,
sinnlich und war unser gespräch immer sogleich gefunden, das näheste
ins gegenwärtige, verschlossen, fühlt brachte uns immer auf das entfernteste. Lessing 10,2;
der mensch das nächste wohl, das nächste weh,
und liebe selbst ist in der ferne taub. Götue 9,317; das irdische, gemeine magst du sehn,
das nächste mit dem nächsten klug verknüpfen.
dürft ihr von liebe reden und von treue,
Schiller 12,112 (Piccol. 2,6);
der treulos wird an seinen nächsten pflichten?
Schiller 14,343 (Teil 3,2). im dunkeln drängt das künftge sich heran,
das künftig nächste selbst erscheinet nicht
5) zunächst stehend in verwandtschaftlicher beziehung:
dem offnen blick der sinne, des Verstands.
rnhd. si kuste ir nsehsten friunde, di si bi ir vant. Göthe 9, 377 (nat. tochter 5, 7)
Nibet. 493,2;
nsehestej künne
ir
das nächst das best. Schm. 1, 1735 Fromm, {v. j. 1618). mit
het ir ir lieben man benomen. klage 40; fühlbarer ellipse: der vogt ., der wöchentlich alle rechnungen
.
; ;; : ;
gerüst war, reit er den nebesten auff den pl:itz. 30, 4 ferne (juxta vel procul). 5 itfot. IS, 7
Rinaldo heTrig sehr, von lieb und zorn peplagct da ich dem bafen nah. von •cbiffbruefe aMMT bto.
den noclisten nuff Pnriüz mit voller flucht zujnget. MCSUf.M»;
n. T. D. Waanita Ano!'! 2,2.V. so nah dam port ; *o nah und dock a* waM.
b) des nähesten, nUrbsten, nächstens: dusz ich dadurch WitLA» Uboro« i,mi
hofTnung machte, des nächsten einen liebesantrag zu thun. eine erhöhung, nabe der löge de« kOnig«. Kurcu 1,»7:
avantur. i,hi. 69; sie haben sich entschlossen, des nttbesten er bezieht eine wohnung, ganz nabe der fOrtllicbea. Wl>>
bericbl zu erstatten. Rabknf.r 3, 81. LAND 32,258. uneigentlick , nickt weit weg te%%, wtm§
c) nach dem nächsten {nämlich preise), billigst: sie schulten an : es war nabe dran , daaz sie mit einander
kaufen und bestellen, wa; uns notdorftig ist und wirt, noch wollen; es war nahe dran, »o wSre er umkomroea.
dem nesten und besten sie kunnen. städtechron. 2, 88, 34. 1444'; ich war nah an einer ohnmacbL GOrii 10,0» M:
d) mit einer prdposition (vgl. nach B, 111). «) räumlich am, war er . . nahe an der verxweiflang 19, 6».
zum nühesten, nächsten, tn nächster, in nächste nähe, eigent- einem nahe sein, angehören, »ur beie»Anm*§ ämm «afca
lich und übertragen: und als die noth am grüsten, da war Verbindung, eines innigen rerkdUnisut mit jemand:
die hillfT gottes am nüchsten. 5tmp{. l, 125,3 K.; diese gesetz- mhd. dl si mit rehlen triuwrn sprach,
gebung trit dem menschen am nübesicn. Hippel 11,72; ich mOese ir henen nthe «In. WiLvasa 71. W:
was dnrr ich jeden thoron fragen: nhd. (frauemimmer) das bei ihren groszen voraageo ibm ao
wer Ist der gröszte mann? nah angehören sollte. GOtms 23, 71
ihr «cht die thoren nllo sagen:
wer mir am nächsten kommen kann, l.iasiNa 1,54; es scheinen die gefanganea dir aahr aab
so ist das zum nebesten geschossen. Ldther 6, 138*.
nm henen. 9.» (i^iMf. k,t);
ron der nächsten lukunfl, am, zum nächsten dasz die Oriana :
nahe stehen, eigentlich:
sieh, das gute liegt so nah. Göthe 1,74; sie ist nicht mehr ferne. Jes. 46, 13 mit dativ : indem ich ;
mit dativ oder präposition: meinen tubus . . richte , um mir diese erscheinung so nahe
mhd. swem ungemach ze nähe lit, zu bringen als möglich. Schiller 4,338. nahe an: Verhält-
der Wirt an saelden heiser. Konrad troj. krieg 17768;
nisse , die mich ganz nahe an grosze gefahr . . brachten.
nhd. die Sachen liegen der entwicidung nah. nahe bringen, ihm zusetzen, ihn
Göthe 24,261. es einem
Schiller 12, 195 (Piccol. 5, 2)
kränken: ach der gottlose Esau bringt mirs so nahe, dasz
zu nah liegt eine freche kälte neben
der heiszesten empflndung unsrer brüst. ich den tod wünsche. Chr. Weise comöd. 102.
Göthe 10,296. nahe legen, dringend zur Überlegung darbieten (s. th. 6, 527, d)
ß) mit einem verbum der bewegung , nahe an, nahe dabei, umsonst, dasz die Stadt Brüssel selbst es ihr {Margarethe)
neben : wir giengen ganz nahe daran {am gletscher) hin. Göthe nahe gelegt, sie in dieser extremität nicht zu verlassen.
16, 286 Schiller 7, 235 auch von einer beigebrachten oder drohenden ge-
;
der schöne schäfer zog so nah fahr: nahe war es den Syracusanern schon gelegt. Heilmann
vorüber an dem königsschlosz. Uuland (1S79) 2,8.
Thuc. 903 (so grosz war die gefahr, in welcher die Syracusier
6) in die nähe (äuszerlich oder innerlich), a) mit einem verbum
geschwebt hatten. Jacobi) ; sie hätten an Samos eine macht,
der bewegung, intransitiv.
die es Athen einmal sehr nahe gelegt, dasz sie ihnen {den
nahe gehen, eigentlich: geh er nicht zu nahe! er möchte Athenern) die herrschaft zur see genommen hätte. 1119 (sie
sie aufwecken. Lessing 11,2,382; uneigentlich: ich gienge wären im besitze von Samos, eines Staates, bei dem in dem
aber ein wenig zu nahe an seine frau {lebte zu vertraut mit kriege mit Athen nur sehr wenig daran gefehlt, dasz er die
ihr). Jucundiss. 138; übertragen, von personen, sehr werth sein,
Athener der seeherrschaft beraubt hätte. Jacobi).
am herzen liegen
sich nahe machen zu, nahen: warumb habt ihr euch so
mhd. ich hete liep, daj mir vil nähe gie.
nahe zur stad gemacht mit dem streit? 2Sam. 11,20;
minncs. frühliny 46,21;
nahe gieng, wie sie. Schiller dennoch soll zum mund des drachen
nhd. ein geschöpf, das ihrn
keiner sich zu nahe machen, persiun. rosenth. 3,27.
3, 467 dieser Charakter {marquis Posa) gieng mir nahe. 6, 70
;
'sein herz wird ihm brechen, liebstes kind'. Sturz 2,252; heut hat er (mordstreich) nahe dich berührt.
Schiller 12,536 (M. Stuart 4,9);
's that mir recht nahe gehn, als wir uns adje sagten. Müller
nahe kommen, in die nähe, nahe hinzu kommen, dem ziele, da Clemens hörete, dasz es eygentlich geschehen wer {dasz sein
der Wahrheit nahe kommen u. dgl.: einem nahe kommen, söhn zwei rinder gegen einen sperber vertauscht hatte), were er
assidere alicui; nahe kommen dein tod, accedere confinia nahe von sinnen kommen. 6. d. liebe 8, 1 sie {miszhelligkeiten) ;
mortis; der Wahrheit nahe kommen, proxime accedere ad verum. zu beseitigen ward ein vergleich versucht und nahe zu stände
Aler 1444"; was sich zu nahe kommt, das reibt sich. Wander gebracht. Göthe 45, 377. vor adjectiven : nahe so grosz. Les-
sprichw. 3, 866 sing 8, 335 nahe so schön. Klincer 5, 226. bei Wertangaben
;
schon zappeln viel am boden um ihn her, eine bombe kostet nahe an einen Louisd'or. Moltke Türkei
die seinem grimm zu nah gekommen.
5,270. gar nahe, ganz beinahe, s. th. 4, l, \Z22, y und dazu
Wieland Oberon 5, 65
einem mit worten zu nahe kommen, dictis aliquem laedere. noch: denn dis bedenken wandelt den menschen wesent-
Steinbach 2, 102; er sollte mir nur einmal zu nahe kommen !
lich,und gar nahe wie die taufe widerumb neue gebirt.
Stilling (1780) 2, 42. nahe auf {jetzt nahe gegen) Luther 1, 168' das er gar nahe in einer empörung
; . . . . .
dabei wor {wie wenig gefehlt hatte), dasz sie selbst die beiiig- Schaft: doch fanden sich .. so riel fraoaia itt oaturwi«««».
thümer der natiun .. prcisz gegeben hätten. 7,322; mit in- Schäften in einzelnen gecellscbaften BatOHMi, data maa
finitiv: war nah daran czarin zu werden und inusz ins
sie
von bof aus nicht säumen konnte, nlker (im ener «I«.
sie
grab wandern. 15, 2, .520; sein weih war nah, an ihrem husten demie) zu vereinigen, Götbe 54, 113; näher bekannte p^r*on#«.
zu ersticken. Klincer 3,79; meine opern sind nahe fertig 23, 200 ; mit dativ
zu sein. Göthe 29,144; mit dativ: auch dieser (l.eoHore) hast du nie,
wie lie ea wilnschie, näher irtien wollen.
wir waren dem aucu:tt schon nah. Urockis 8,123;
. ,
. „. •.»« {Tamat.\y.
die junge grölin, so eben ihrer enlbindung nahe, blieb leider dein heilig amt . .
was glftnil dort vom walde im •onnenschein? ckron. 2,311,30; indes gehe ich hin aad
hor's nfthor und näher brausen. K6rmi« 25*: da ich vorhin wol wüste, ich wOrde sit
mit dativ oder prdposüion: kommen sie ihr nicht näher! sie !
ich sie im gehe, und abetrekka iai
möchten aufwerken. Lkmirc 11,2,389 Hrmpel;
sie zaiet mir sie. Lotrcb S,4Mr; ick gck db> 4ca
näher gerttckt ist (in der stmit) dar nensch an den menschen kauffeYi, aber nicht näher, dann nnh di« twei hader. lack 4.
ScaiLUR 11,7$; beke 7,4; will du das tust ron mir haken, so wiral da
; ; ; ; ; ;
burg 4, 476 denn ein nachbar ist besser in der nehe, weder ein bruder
so giebt sie es näher, so giebt sie sich drein. Göntuer 929; in der ferne. spr.Sal. 27, 10; allen königen gegen mitternacht,
Merope hatte ihm ihre band verweigert als er noch nicht beide in der nehe und ferne, lerem. 25,26; in der ferne und
könig war aber nun ist er könig . er wiederhole seinen
. . . ..in der nahe. Jes. 57,19;
antrag, und vielleicht giebt sie es näher. Lessing 7,203; in dem erhört ich ein gesprech
gelobet er ihr, sie zur besitzerin eines Schatzes zu machen, jenseit des hages in der nech. H. Sachs 5,71,5;
wenn sie ihn heirathen wolle, auf das wort 'schätz' giebt hört ich ein düsterlich gesprech
man möchte denken , ich hätte neben der Strassen in der nech. 154,19;
es Caroline näher. 4, 431 ;
mich anders besonnen, und käme nun, es näher zu geben. was in der ferne böse scheint,
wird in der näh oft wirklich gut befunden. Uz 1,101;
12,342; der stadtrichter versuchte die gute noch einmal, und
die aussieht wird in der nähe und ferne von kahlen . . klippen
die Parteien fingen schon an, es allmählich näher zu geben.
eingeschränkt. Göthe 16,300; thäler and tiefen,, nähe und
Wieland 20,14. mit bestimmtem objecte: würde doch Hector
fernen.., alles kalkgebirg. 27,196;
selber, wann er noch leben solle, seine adeliche hertzhafftig-
keit was näher gegeben haben, von wegen so vielen Un-
und alle näh und alle ferne
befriedigt nicht die tiefbewegte brüst. 12,24;
glücks, welches auch die hoffertigsten hertzen zu demütigen
hörst du stimmen . .
pfleget. Opitz (1646) 1,286; nach seinen (Stoiijers) worten zu in der ferne, in der nähe? 12,207;
urtheilen, müszte dasjenige epigramm das vollkommenste sein, ros' morgenthaulich
und lilie
das aus eben so viel andern kleinen epigrammen besteht, blüht im garten meiner nähe. 5, 18;
als es disticha enthält, doch sein eigenes exempel von einem (ihr) jauchzet ohne dasz ihrs wiszt,
solchen epigrammate differto, wie er es nennet, giebt die dem aberund in der nähe (in der nähe des abgrunds).
1,110;
Sache näher {geht von diesem urtheil ab , widerspricht ihm). ich konnte nun mit innigem vertrauen
Lessing 8, 450. mich zu ihr nahn und ihre nähe schauen. 1,6;
4) zeitlich : und also kam ich zu dem heiligen hause neher ich sehe dich, bist du auch noch so fern,
(eher) denn in einem augenblicke. Luther 8, 29'; und dis alles und in der nähe kannst du mir verschwinden.
2,453 Hempel;
ist geschehen neher denn im zehenden teil der nacht, ebend.
wenn sie . . diese zeit in die ferne nichts von mir vernommen
mit räumlichem nebenbegriffe: doch weisz ich auch einen ein-
gang (in den garten) von dieser seile, wo wir um ein guts haben, so war es darum, weil ich eben jetzt ihre nähe gar
näher gehen {weniger zeit brauchen, weil die strecke kürzer ist). sehr vermiszte. an Meyer bä Riemer 119; das Interesse des
Göthe 21, 63
gesprächs verweilte sie {die gestalt) in meiner nähe. Schiller
wiewohl nach Indien auch näher ist zu kommen. 4,338; hörtest du keinen tumult in der nähe? 2,175 {räuber,
Rachel 6,158; schausp. 5, 1)
näher werden, kommen, mit dativ: der tod wird mir täglich die Neubrunn mag denn in der nähe bleiben.
12,351 (Wallensteins tod 4,9);
näher. Dyanasore 5,45;
und dunkel mächtig, wunderbar, ergriff
wie doch die alte zeit mir näher kommt (sich mir vergegen- im tiefsten innersten mich ihre (der geliebten) nähe.
wärtigt). 14,71 (braut von Mess. 2,5);
Schiller 12,379 (Wallensteins tod 5,4).
sprich
*^ du mit ihm (dem manche), mir graut
in seiner nähe.
HL Superlativ, s. nächst sp. 133 f. und vgl. nach A, IH, 3, d. 14,418 (7W/ 5,2);
hier nur wenige belege. der beszte, ach,.vergiszt so sehr,
herr, deiner nähe, deiner lehr!
1) räumlich: zu nähst um dich. Rompler 78; zu aller Lavater nachgel. Schriften 3,12;
nechst bei im. Amadis 198 Ä.; aufs nebest hinzu schieszen. doch deine berauschende nähe
Luther 6, 136". verstrickte das junge gemüt. Platen (1847) 1,51;
bezug auf innigste Vereinigung: lassen sie mich noch
2) in plural: da die schwere im Innern des erdklumpens in allen
einmal in der ferne sehen, was so nah, so nächst mir an- nähen zum mittelpuncte so grosz, wie auf der Oberfläche
gehören soll. Göthe 21, 162. ist.Kant 8,302; mein äuge., schwelgte in betrachtung der
3) wolfeilst, billigst : so kam man mit in ab, so man nechst nähen und fernen. Göthe 26, 177
mocht, oder gab in die hab wieder, städtechr. 2, 263, 5.
könnt ich tauchen nieder, nieder, . .
NÄHKDE, f. die nähe, ahd. nAhida, mlid. mehede, md. nehde, dar nicb beguodar nibea
n£de (Lexer 2, 10), bair. die nahhed Sciim. 1, 173U Fromm.; tirol.
einem Olbouau Ptüml frl3,W;
die Dachet Schöpf 150. vgl. nUhendc, niihene. nhd. der lod nahet im, man ilü apprefia^mat, Mammm
WS*;
NAHEGESINNT, gesinnungsverwandt: dasz die nahe-
parttc. der feind nahet der stat, ikoslti urii imminet. Stuuju 1917:
gesinnten, die unter sich nicht einig sind, dann sogleich zu- min leben hat genahet der belle, tierte hiMdken. fk My4
sainincntrctcn, wenn es gegen einen dritten entfernter ge- (mein leben ist nahe bei der belle. LoraKi); ia er aalia,
sinnten losgeht. (iiiTiiE an Eichstddl s. 48. dasz im der todt begunde aakeo. kack d. äd* MI, S; »a
NAHEIT, s. nahheit. nahte meine seele dem menackgawordeaea aad tm
NAHEN, nah: ein yeder nehner erb oder freund.
adj. gleich gestorbenen, und ia dem augeaUicke vonla Ukf w
tirol. landesordnung vom
j. 1520 bei Schöpf 456; eiin ietlichea war. GOthe 19,323;
ist das heniniat nchener (rar. neher) dan der rock. Aventin. diesz ist der heilige weg. mil welcbam Gabriel forulaf
4, 8, 19. und von fem dem bimmai der göttlieban berrllcbkcit anku.
KLortTOCK MrM. 1,344;
NAHEN, adv. gleich nahe. ahd. nAhana, ndhun, mhd. nihene,
nftbcn in allen bedeulungen von nAhe, 5. mhd. teb. 2, 284*. 294*. er nun nabte dem thron und Miita sieb. Tom iL l,&M;
wenn nicht einmal noch und inlaui iba PkAkaa Anallaa
Lexer 2, 19'. nur vereinzelt- noch im altem nhd. und in oberd. t3,9M;
nabele.
mundarten 1, 1735 Fromm.
{s. Lexer kämt. wb. 195).
Schm.
in der dunkeln miiternarbt . .
I Matbbsius ö, 55';
Ir wert der lachen tU nehcner komen.
1 Mm.
b) billiger: man gab sie (ostertrein) auf 4 dn., auch nShoer.
soll nicht zu ir (bundeslade) nabeo. Ja*. 9, 4; db aabft IkeMia
stddtechron. 5,242,4; nachner dann umb iwai pfunU Scan.
zu inen. Luc. 34,15; das seine seele nahet zun wr Jefbca
1735 Fromm, (v.j. 1453).
1,
und sein leben zu den todten. Htoh 33,33; weil di« »dl
I
nhd. die zeit , der winter nahet ; wie der lag nahet, wie es lOsung nahet, ia«. 31,91: da «idi M A« n
»uüeng zu tagen. Maaler 302'; da kam die zeit herbei und d. bebe 33,9;
VU. 1»
; ; ; : : : ;
dürfte ich mich ihm (dem fürsten) mit meiner entzückung 1) nahe machen, bringen, wofiir kein nhd. beleg zu
transitiv,
und da ich mich nahe des baches steg. 11,384; kunnet hoeren unde sehen,
ir
windlein weheten. buch d. liebe 218, 1. mach. Amadis 23 K. ; Hydaspes der näliet sich zu den altaren,
das heilige opfer anzufahen. buch d. liebe 229,1;
y) zu:
kombt! wollen zu dem stock uns nähen (: sehen).
mhd. dö nähet er sich ze dem wibe.
H. Sachs 11,456,24 K.;
Milsläter genesis 13,12;
nhd. zu in tet man sich nächen. sich her nähen, herannahen:
LiLiENCRON volksl. 142, 17 (i). j. 1476) ; es freut sich unser herz und sinn,
und keiner nahe sich zum weibe (6mc/iJa/«nd). 2 Mos. 19,15; dieweil .sich tut her nähen (: jehen)
der tag des herrn in kurzer zeit.
aber Mose allein nahe sich zum herrn. 24, 2; wer sich nahet Uhland volksl. 945 (». j. 1584).
zu der wonung des herrn, der stirbt. 4,17,13; und einer.,
3) intransitiv, nahe kommen, sich nähern:
nahet sich zu Jhesu, in zu küssen. Luc. 22,47; meine Ver-
mhd. nu naehet och Gäwänes not. Parz. 529,22;
folger nahen sich zur missethat und haben sich gefernet von
deinem gesetze. Luther 1,525"; er naliete sich zu der statt, nhd, nahen oder neben, propiare. 1482 x2'; ich nähe, voc.
zu diesem naht er sich, und spricht. Hagedorn 2,25; H. Sachs 1,450,27 Ä.;
nähen zu:
sich zum untergange nahen (neigen), ad interitum vergere.
und wenn der scheisz zum loch wirt neben (: pleen).
Stieler 1317; fastn. sj>. 856,19;
weiter klafft die felsenhalle
wir näheten mit gewalt zu ihn und ertrenkten das schiff.
und die wand naht sich zum falle. Körner 1,122;
S. Frank weltb. 222' herzu nähen
;
Amadis zu fusze. Amadis 291 K. ; nsen, naegen, naewen, neigen {vgl. Weinh. mhd. gr. § 90), md.
kein armer nahe sich herzu! Brockes 8,293. n^hen, nen, negen, nd. naien, neien, nhd. nähen, nähn (neben,
IL transitiv, nahe bringen, mit dativ: neen, näen; alem. näien Maaler, Platter; elsäszisch nejen
schmalen thür. Pfeffel 4,200; Closener, negen Königshofen, Mürner, neien Keisersberg).
er naht ihn [den Schlüssel) der
urverwandt ist das griech. vsco, lat. neo, lit. ny-tis einschlag faden,
eh will ich meiner gruft (nämlich nahen), als diesen busen,
so lang er athmet, deinem bette nahn. altslav. ni-ti funiculus , s. Cürtius grundz. nr. 436. Fick'' 371.
H. v. Kleist 2, 238 //. (Amphitr. 2, 5). 782. PoTT^ 3, 920 /f.
NAHEN, n.; das nahen oder zuhin rucken der sonnen, 1) mittelst nadel und fadens verbinden, nere, sarcire, suere:
afpulsus solis. Maaler 202'; er scheute sich durch dreistes neben, naegen, negen, newen, neen, neigen, neien. Dief. gl.
; ' i :
4,131,25; die {ndhterin) aber auch reinlich nSbt wie keine. heute veraltet, doch in der htiriidS'isterTetthitehem mmiimt Mdk
V,ö7HK 23,43; lebendig, s. ScHELLia 1, im
f^NMi. Luca Ural. «k. ta&.
wir liaben keine magd; must kochen, fegen, striclien ScHßpr 455.
und nthn. 13,102;
I. mhd. seUen (Lun 1, 11), nkd. a/l •«
adjeetir, mt- dm
er sitzt am tisch und nflht. Stillinc jünglingsjahre (rso) 41; bum substantivisch vorkommend, doch kdnnen «Jt# dkm fdUe ad-
hier nfthn wir unbelniischt in ruh, verbial gefasit werden (i. 11, 1,a).
wir ichwestersooleii, ich und du. Vom ged. 4,243;
1) nah gelegen: es ist ein goldrrkk . . dan aecr nakefld
wann nie nAhel oder npinnnt, land. S. Franh weUb. 141*; alle hillrtwankM kl
hftli siti inne, liorclii und xinnet. 5,100;
und weilen landen. ScHnpr tiroL idMt, 4M(ff. j. ItM);
jeden nugenhliclt des tage*
wendet wohl an, ufthonil, s(ici(cnd. Herder Cid 48; weg, naher kurzer weg: ain nockeatco »ecf forco.
»\e wollio wollt lernen nAhen,' weisth. I.IIH, 7 (n.jahrh.).
waHclicn und niihn Torlan. Uhland (IS'O) 2,25t nah in besug auf verwandtichaß : der biichoff, der der
3)
am bungertuchc niihcn, s. buiigertuch th. 4, 3, 1050. frawen nahender freund wa!>. Bocc. 3M,3Hf.; ttroL ein oJik-
b) transitiv, a) eigentlich: heter frennd, ein noA/r verwandter. Scaörr #•;
mhd. er gionc du Nnidxr nAton nkbenter . . eribe. Hriimdeii^iicA de* itifUt BmUntmkmr§$.
wit und bianc iinin gcwnnt. Wolfrai H'i'i/eh. tOfl.O; (r. ;. 1357); stQrb dann ain freis«^;, der nirhl recbler «ad
nhd. Stiche (keinen stich), ein kleid niihen u. s.w.; ein bemde nahenter erben hinter im . . . liej. iiierrekh, wetith, t, MI, 6
nehen, consuere indusium. Stieler 1.142; hat überschlug daraufT (r. ;. 1405).
(aufs ndhküssen) geheffl, als neh sie es. J. Ayrer 2292, 2 K.; II. adrerb, *M nabe. t) Mkdk, ra der ndh«: ickwü,
wer woii euch schuh machen und nelien? prope DiEr. n. gl 306*; nackend, nahenL mt. t4<ii3 1 1*. t;
If. Sachs 7.7(1.8; prope, gar nahent. Avertik. 1,451,6; coauMUf von wakfwd
erst TAdle ein, und spute dich 448,33;
am säum; ich nfthe ketteustich. Voss ged. 4,243; heil und genad von got, dem kerra.
nahen auf, annähen: sei euch allen nahet und ferm. U. Sacm t,W,%K.
mhd. M Aai sin gewant a) nahend sein:
nxt ein cleinot «eichen. Nibel. M6,3;
sie sein nohet Ader sein Term. i^ MI^Mt
mit kloinen siden n» ich M sin gewant
es sei Terr nocbet oder weit. 361.31;
fattn.
nahend darbei wohnete ein armer man. Kirchhof wendunm. secht, so der samstag gint nahcd. teufeis netz 9498;
180'; haben nahendt bei dem Rhein der ross gehuett. Zimm. wann disz geschieht, so merkt darbei,
dasz das reich gottes nahent sei. 11. Sachs 1,303,6 K.;
chron. 3, 91, 20. nahend neben dazumal ritte Arealaus so :
nahend neben dem Amadis hin. Amadis 356 K. weil er seinen todt nahend vermerkt. Amadis 203 K.; sein
2) örtlich, in die nähe gehen, kommen m. dgl. : es was auch todt, welcher in gantz nahend bedunckt. 349 mit dativ : die- ;
so kalt . , dasz in etwa vil tagen niemant gewandten möcht, weil mir der todt so nahendt ist. 356; nahend dem tag {gegen
.
weder ferre noch nachent. B.Zink 180,11; anbruch des tages). b. d. liebe 34,2; nahent mittag (gegen mittag),
darumb gd keiner zu nahet bei, ß. Zink 275,7; nahend., umb die ermbt (gegen die erntezeit).
der nit zum spil gewidcmt sei. fastn, sp. 2,5, Bürster 185.
ranten hinausz . . . nahent bisz gen Grindlach, städtechron. «'m</i. 1, 301, 9 (v. j. 1495) ; in der nähend. Aventin. 4,279,31;
2, 184, 4 (v. ;. 1449). nahend zu die nähend Hohberg 1, 261" u. öfter, vgl. nähede, nähene.
so ruck ich ir so nahet zu. fastn. sp. 135,5;
NÄHENDIG, adj. nahe, kämt, nüchntik Lexer 195.
wo ein eul sitzt au(T einem dach, NÄHENE, NÄHEN, f. gleich nähe:
da fliegen ir all vögel nach . .
mhd. da bi in einer nähen,
wölln sich all nahend zu ir dringen. si hörten unde sähen. Herbort 1079;
Waldis Es. 2,27,108; nhd. so in merclicher anzal in der nehne lagen. Zimm, chron.
und chomen gar nahent zu den unsern. städtechron. 1, 190, 13 1,230, 19;
(v.J. 1449); in disem gespräch kamen sie nahend zu der statt. was ie von gott erschaffen wart,
Amadis ^^a K. ; als sie so nahend hinzu kamen. 350; als der geet als von dausscn in der nehen. H.Sachs 1,31,4 K.;
ritter, der zu der jungen tochter gehen wolt, nahend zu ihrem
wo mir bekumpt in der nehen. 100,9;
er
bette kam. buch d. liehe 285, 2 und da er nahend kam zu und hielt in einem gärtlein hausz
;
bei der rinkmaur in der nehen. 3,104,29 «. oft;
der bürg desz königs. 302,1; als sy jetzund gar nahend zu
sie beruften die zinszleut, was in der nechin wasz, zu inen.
im kam. Wickram rollw. 79, 19Ä.; Antiochus der käme so
Baumann quellen 1,190; an der nehen aber brauchen sie lange
nahend zu Triphon. Pauli schimpf 14'; mit dativ: wenn in
Sparren mit scharpfen eisen. Fronsperger 3, 159'; bairisch
die feint zu nahent komen. städtechron. 2, 186, 2 (v. j. 1449)
nsehen, naechne Schm. 1, 1736 Fromm,; kämt, tirol. nachne,
weilen die unsrige mit contraminieren seinem graben so
nechne, nägn Lexer 195. Schöpf 456.
nahend komen. Bürster 78; comparativ: laszt uns nähender
hinzu treten. Schaidenreiszer 42'. 47*.
NAHENEN, NAHNEN, verb., mhd, nähenen (Lexer 2,21),
gleich nahen.
3) nah in bezug auf ähnlichkeit, Verwandtschaft: disz erzeie
1) intransitiv: das ende, darzuo er nachnet. Keisersberg
ich, das man sehe, das stahel, eisen, kupfer einander nahet
verwandt ist. Mathesiüs 80*; zu nahent in die blutfreund-
pred. (1510) 42'; kein übel bisz zu ihren hütten nahnen mög
. . kein geisel bisz zu seinem läger nahnen werd. kriegb, des
schaft geheiiat. 9*; wie nachend wir gefreunt sein. Meisterlin
frides 10.
110, 10. 19, 27 von wegen, das sie ime so nahent verwandt.
;
2) reflexiv:
Zimm. chron. 3,234,7; einander geblüts halben nahend gesipt,
doch nie kein tritt
oder auch schwagerschaft halben nahend verwandt. Frankf. sich n ahnet nit. Spee trutzn. 8,79 B.;
reform. I, 6 § 8.
mensch nahnet zu im,
sich nahnen zu : wann so sich der
4) genau, eingehend: weil Lucas nindert sein gedenkt, der das er in gruszt. bibel d. 1483nahne dich zu ir (Weis-
149";
doch so nahent S.Frank chron. 260'; genau,
alle ding erwigt.
heit). 321"; sich her nahnen: nahne dich her und ich red
knapp, sparsam: ei wol kan man so nahend hauszhalten, 153".
mit dir.
wan man wil. S. Frank sprichw. (1541) 1, 39''. NÄHENEN, NAHNEN, verb., mhd, ntehenen (Lexer 2,21)
5) wolfeil, billig: man kompt der stein sunst gleich als gleich nähen 1.
nohent und vil neher. Tucher baumeisterb. 84,8; ja es ist ein
1) intransitiv: s6 der morgenrot nsehent. Megenberg 171, 19;
redlich kauffmcnnisch stuck und Sprichwort, nahent kauft,
nächnen Dieffnbach-Wülckkr 777 (16, jahrh.); mit dativ: als
theur hingeben. S. Frank trunkenheit (1531) F 8'.
si der stat (Venedig) nebenden. Wilw. v. Schaumburg 11 rosen- ;
ganzen tag. städtechron, 2, 155, 4 {v. j. 1449) ; vor vil jaren habent ob rauberei oder unser veint sich doseib zu uehnotten. städte-
sie nahendt die ganz statt Menz regirt. Zimm, chron. 1,8,19; chron. 2, 85, 34 (v, j. 1444).
Luther 1,83'; das ist nahet ein halb jar. 4,54"; welche (/'rei- NÄHER, näht: ncwer, sutor Uief. gl. 570°;
w». einer der
heit) gedachte bäpst nahet ganz ausgetilget haben. Hütten sutor, schuchniacber oder neyer. gemma gemm. (1508) B3';
5, 32 ;dasz jetzund nahend kein dorf ist. 5, 488 und stal ir ; neher, sarcinator Stieler 1343.
nahend all ihr hennen. Agricola spr. 43"; ewer gegenwertig NÄHEREI, f. das nähen, die näharbeit,
keit vertröst mich solcher Sicherheit, dasz die forcht disz NÄHERER, m. appropinquans Stieler 13t9.
kriegs nahendt hinweg genommen ist. Amadis ^iK.; dasz gar NÄHERGELTUNG, f, gleich näherkauf, näherrecht, jus re-
nahent ein jegliche wunden mein tödtjich dann lebendig <rocfusStieler 683. Frisch l, 339". 2,6°. Oberlin 1108: zuneher-
geurtheilt musz werden. Paracelsüs wundarznei 4; Clemens geltung des verkauften gutes gegen erstattung des kaufgeldes
hett gar nahend angefangen zu weinen, buch d. liebe 9, 1 gelassen werden, juris protimiseos redimere. Schottel 390' ; vom
dem warn sie etwas mit . . ungestuemen worten begegnet, kaufen und verkaufen der erbgüter und nähergeitung. Kobbe
dermaszen, das sie nahend mit ainander zu schlahen komen Bremen u. Verden 1,251.
waren. Baumann quellen 2,36; und wer gar nahend zu aim NÄHERIN, f, eine die näht (vgl. nähterin) : niegerinne Mone
schlahen in der statt komen. 2, 335 habe Crassus die schon ; Zeitschrift 13, 159 («.;. 1470); sarcinatrix, ein negerin Murmeliüs
: : .:
NAHEKLOHN, tn. lohn des nnhers, der nftherin: eine solche STiBLsa 1310;
frou würde mir wiischcr- und ntthcriuhn ersparen. Gottbelf wie ra Raehal aich Jemiaa iiab«n. als w«||m
sie ihr helfen. KLomocs Um. 17,tM:
Schulmeister (IH50) 2,31.
drauf folct In «illlen groiua
NAHKKMAL, n. zusammengerückt aus das nflher mal, dat ein bad, tu dem Almamor ««Imi . .
letzte, vorige mal, in adverbialem sinne: neulich einmal, jüngst, . . fleh niemals nibcm darf. WittAii» OkKm tl,4;
ober nicht mit solcher freudigkeit wie das neber-
aecusativisch :
mit einem adverb der richtung AMn, hinzu, henn, nuHMMa
mahl. Ayrer proc. 1,4; das n'ihcrmnis. 1,12; ohne artikel: entwürfe von alten grabmonuroenten , getAszen und andern
was nflhermal in der üinti,
Ich
da mich ein gut rrünül gladen hat.
dahin sich nähernden {ähnlichen, terwanäten) dingen. GAm
17,209; in diesem gesprach nähert sieb Anudia hinzu, ämäik
Wickrai bilger M3*;
datitiseh: ob wir gleichwol gerne nehrmalen euwer maiestat 147 Jf.; da nähert sich auch der kOnig hinzu, derwcfea ein
das landt oder statt nit übergehen. Fronsp. kriegsb. 1,27'; sich alle hinzu näherten. 171; als der ander «ich Mun
genitivisch: ich bah mich nebermuls nit zum zuchtigiston alhic nähert. 360; welches und termin «ich denn herzo njhnl
zill
gehalten. Zimm. chron. 3,521,0; mein schuler sagt mir nUber- 391 (i. auch herzu, hinzu th. 4,2, \Wlu. 1550); aU wir aas
mals. Schade sat. 2,110,27; und wissen darvon minder dann zusammen necherten. F. Platter 210 B.
vom wind, der mir nehermals den hnt abw&hct, zu sagen. mit der bedeutung des reßesitt: bis dernlheradt
3) intransitiv
Fischart bienenk. 228"; worauff ich nabermahls geantwortet. tod die seel aus dem befleckten staub aufweckt. Gassan
I*IIII.ANDER 2, 002. 1, 236 ; mit dativ
NAHEHN, verb. mhd. nteheren (selten), abgeleitet vom compa- mhd. »6 nichert ir dem prise. /Vrs. 613,3 i«r.;
rativ no'her. nhd. indessen näherten wir dem diebs-thum. SimpL t, 133,3
1.;
1) transitiv, näher bringen, dusurlich oder innerlieh: wenn dem
tode nähere, laszt dieses lied das letzte
ich einst
wo Ton der fackel der laun aurnnmmt, die der wanderer sorglos sein, was ich höre. Difanasore 3,333; ein ziel, das wir nie er-
n&herle, oder vielleicht in dämmernder Truhe hinwegwarr. greifen werden, wiewohl wir ihm ewig nlhem. WuLAxa 3,M;
Voss Ovids vfne. 1,39;
mit meinem unglQck, was mir nUMft. Obtnm 7.67;
wie viel Ungleichheit der seelen! wie naher müszte es uns
nahern, wenn wir freunde sein sollten. Schiubr 1,364; mit nabern zu des menschen aogen ncheral (aar. albead) alr
:
dativ zuo ainander {stehen näktr teiia iaie«) dena aadcrr ticr i
nehmt, ihr stunden, nehmt doch (Ifigel, luAch des menschen gros;. Maataaia« tift, 11 ; kiain
nähert mir das holde licht. GiJ:<TiiE* 171,31 Titlm.; dasz ihrer keiner hinzu nihem dorflte. ämidii 186 I.
er {der weg) nähert mich dem ziele. Gotter 3, 116; gram und NÄHERN, n. das ndherhring«m «der m ^ tummtm : m
alter näherten den mnrchese dem tode. Schiller 4,237; mit mein klmmliscber fOkrar
dativ und zu: wem nUhert uns jede freudc als zu dir? richtete seinen wagen nach einer der liehUelMtan sphlfSH .
lind Walter und die dame schon so weil, bedingungen eingeben will, als dieser, zuzubilKgea ad? VBi
dasi nur die Trage ist, wie man sich nähern (heimlich susammen ob sodann die nächsten verwandten des lelztlebeadca, aka*
kommen) kAniito? Wikland Oberon 0,60;
unterschied, ob der hof ihm nrsprtinglirh gehdrt habe aJcr
mit dativ:
mhd. ich streit ie swi ich striten vant, nicht, den voriug haben sollen? allem da aalcbe aar la
f6 dai; min werlichiu haut Processen führen wflrden: so scheinet es nrir aaa
sich nxhert (rnr. nAhele, nAhet) dem prise (tfeii mhm sein, dieses naherrecht ansznscblieszcn. wie ea
anndhernii errungen hat). /Mrsir. 472, 7;
nhd. mit diesem gezank.. näherten wir sich {uns) der
bei eigenbehorigen nicht stattfindet. MOsaa 4, SM; all «M
kammern das ja (Jawort) unter dem vorbehält des aihcrrcdtt ftfdwa.
und fanden . . die beide
liebger bei einander im hotte ligen.
oft flndet sogar ein angebet statt . . kicnaa aiai mt «>-
Simplic. 2,570, K.: wir wuszten, dasz wir uns dem berühm-
1
lobungen mit und ohne bedinjning ents
ten Wasserfall . . näherten. GOthe 16, 156; als wir uns Rheg
die ehe tl; ich contrastirle hierauf den
näherten. 16,274; sie sprach so schmeichelhaft von seinen
reichen Gleim mit denen, aaf deren liebe ick ab
talenlen, dasz sein herz und seine einbildungskrafl sich eben
ein näherrecht hatte. Bcacea 489*;
so sehr diesem vorschlage {Schauspieler t« teerdtn) näherten,
als sein verstand und seine vemunft sich davon entfernten. wenn an dem wakUprwck: faaaMr salhM steh fMchl
«in sterblicher das lUkerrtckl hasliat,
19,83; ich horchte an dem lohnbedientco, der sich mir. •0 bist es du! 6«aiM> S%1S3:
; ,.;: ; ;
— 'über ihr näherrecht?' fragte Klärchen. Thümmel 3, 263 NÄHHAKEN, m. haken des Handschuhmachers, womit zwei stücke
(1839 2, 159) haben sie nur geduld
; jene schreckbilder !
leder, die zusammengenäht werden sollen, an dem einen ende ein-
werden mich nicht ewig verfolgen, und mein nüherrecht wird geklemmt werden. Jacobsson 3,125'. vgl. nähkloben, nahthaken.
dem heiligen vater schon noch gelegenheit verschaffen, seine NÄHHAUS, n. sutrinum, ein neyhusz. gemma gemm. (1508) B3'.
ganze macht und gnade an ihnen zu versuchen. 3, 376 (2, 228) NAHHEIT, f., nd. näheit Schambach 142', das örtliche oder
zeitliche nahesein, die äuszere oder innere annäherung : das die
'musz ich sie noch immer sehen, mein herr?' fragte sie mit
einer empfindlichkeit, die mir das innerste der seele bewegte. wunden des haubts . . vil underscheid hond von den wunden
— 'undankbare!' versetzte ich., 'sie soll ich, ihr haus soll der andern glider um naheit . . . der Substanz des hirns.
ich — mein näherrecht soll ich verlassen?' 3,384 (2,232). Braünschweig Chirurg. (1498) 48'; sie waren willens den selbigen
NÄHERUNG, f. 1) annäherung, appropinquatio Stieler 1319 tag uff die naheit (in die nähe) bei irer feind land zu fahren.
seine näherung ein solch grausen und schrecken in mir er- H. Staden Im; Jesu enlfernung also von der erde.., der
regte, dasz ich . . in Ohnmacht sank. Simplic. 1, 56, 24 räum zwischen ihm und den aposteln hinderte seine nah-
heit, sein sein bei ihnen . . im allergeringsten nicht. La vater
itzt fühlt schon mein leib die näherung des nichts.
Haller 173; nachgel. nahheit des weitendes. Kant
Schriften 2, 144; die
nicht einer war, 6, 313 ; in gröszere nahheit zum
gravitationspuncte gelangen.
der seinernäherung geharret hätt. Borger 118'. //. 1,535'
6, 106 wir befinden uns in eine nahheit zum mittelpuncte
;
und strömen halt gebieten liönnten. in den älteren Schriften bis 1770 (in den originaldrucken fast
Uaug in Schillers musenalm. 1796 s. 78;
immer naheit).
die stelle in deinem briefe die einen wink enthält von mög- NAHHEITSRECHT, n. gleichnäherrecht: arme kinder in
licher näherung zu euch, ist mir durch die seele gangen. einer familie würden freilich das naheitsrecht, wenn ich dieses
GöTHE an Kestner (d. j. G. l, 400). wort hier misbrauchen darf, vor fremden gehabt haben.
2) näherung, approximatio, wird in der algebra genennet, Hippel über die ehe 24.
wenn man aus einer gleichung, die keine rationalwurtzel hat, NÄHIG, adj. und adv. gleich nah. 1) nahliegend, sich nähernd:
die wurtzel in so kleinen brüchen suchet, als man verlanget. in heiszen landen gegen mittag fast nehig. Euch. Röszlin
mathemat. lexic. 1, 922. hebammenbüchlein (156S) 22'; also geschieht in den landen
NÄHERVERWACHSEN, n. das nähere, innigere verwachsen: gegen mitternacht nähig. ehestands artzneibuch 42*.
dies selige einssein und innere näherverwachsen der empfin- 2) der niederkunft nahe, mhd. naehic s6 die frouwen nsehic :
dung und des Verständnisses. Tieck noveUenkr. 2, 302. sint mit der kinttrahte. Br. Berthold 1, 322, 27
NAHESÄULIG, adj. mit nahen Säulen, gegensatz zu fern-
das er ir hulff in grosser pin,
säulig : nahesäulig (systolon opus) heist ein werck in der bau- won si ains kinds nxhig was,
kunst, wenn in derselben die säulenweite 6 modul grosz ist. bis si desselben kindlis genas, teufeis netz 6581;
HtJBNER 1819. als . . ain arme frau . . grosz schwanger zu der frawen und
NÄHEST, s. nächst, nah. irem Junkern kommen, umb gottes willen gebetten, dieweil
NAHESTELLUNG, f. : sie (die allegorie) ist darum leicht .
.
sie so nehig, ir uf etlich tag mit dem fronspinilen zu ver-
weil sieauch das gebrauchen kann ,
. . was zu weit liegt, schonen. Zimm. chron. 3,45,27; nähig zu gebären, viäna ad
denn sie durch die keckheit der nahestellung den
zwingt pariendum. Maaler301; sy ist nähig, partus prope instat. ebend.
geist. J. Paul Vorschule 2, 31. (nähig, dem gebären nahe Stalder 2, 230) zuo letst fand ich ;
NAHET, s. nahend. ein frowen, die was nsehig, das sy bald genäsen soll. Th.
NÄHET, f. und n. 1) genähtes, nähwerk, näharbeit: die negot Platter 74 B.; ist die schwangere frau der geburt nehig. Euch.
Keisersberg pilger 9'; baslerisch d'naigede Seiler 218'. Röszlin hebammenb. 22'; dag die fraw der geburt nähig,
2) nähzeug: als man des verzauberten .. leib aufgeschnitten, wüsche ire bein. ehestands artzneibuch 42'; seine frau, die noch
dasz man vier messer, einen dicken bengel, viel nägel und kindete, war aber jetzt nähig. Pestalozzi Lienh. u. Gertr. 1,117.
ein häufen nehets heraus gethan. Fischart Bodin (1591) 284; NAHIN, s. nachhin.
nähgarn oder nähets. Sebiz feldhau 503 appenz. naieta, neeta ; NAHKAMPF,
m. kämpf mit nahwaffen, gegensatz zu fern-
ToBLER 328"; schwäbisch die nähet, nähzeug und nähschule. kampf ihre linieninfanterie, wie vorzüglich sie auch im nali-
:
SCHMID 400. kampf, sowohl auf kurze distanz mit dem schweren Wurf-
NAHEZU, adv. zusammengerückt aus nahe zu (so noch bei speer als im handgemenge mit dem schwert war, konnte
GöTHE 29,197. 33,199. 42,293), beinahe, fast: das haus selbst doch eine blosz aus reiterei bestehende armee nicht zwingen
war nahezu bewohnbar. Göthe 17,314; die eine seile .. war sich mit ihr einzulassen. Mommsen röm.
gesch. (1857) 3,326;
nahezu glühend 25, 325 in genannte Sammlung sind nahezu
; die unwiderstehliche des römischen fuszvolks
Überlegenheit
ein dutzend meiner lieder aufgenommen. 45, 311 nahezu mit ; im nahkampf scheint . . die gegner Roms . . darauf geführt zu
historischer zuversichtlichkeit. 46,335; aber auch hier sollte . haben, ihnen mit der reiterei und dem fernkampf entgegen
eine so einfache angelegenheit verwickelt, durch leidenschaft- zu treten. 328; noch waren die deutschen waffen auf den
lichkeit verwirrt und nahezu völlig vernichtet werden. 48, 184; nahkampf und einbrach in die feindlichen reihen berechnet
mir hat sie's ganz eigens angethan, dasz ich mich ganz nahezu . . auch ihre schwere reiterei führte nur speer und schwert
in einem mythologischen falle befinde, und alle tage be- zum nahkampf. Freytag bilder (1867) 1, 136.
fürchte verwandelt zu werden. 20, 226; du hast es nahezu NÄHKLOBEN, m. kloben der sattler, womit zwei stücke leder,
errathen. Wieland 32, 140. die zusammengenäht werden sollen, an dem einen ende eingeklemmt
NÄHFINGER, m.: und wären allen Schneidermeistern die werden. Jacobsson 3, 125'. vgl. nähhaken.
nähfinger oben an der fingerkoppe durchstochen, so «. s. w. NÄHKORB, m. korb für das nähzeug : nehekorb , talassus
'
i. Paul doppelheerschau 185. Stieler 1014; nähekorb Jacobsson 3,125'; da griff sie eine
NÄHGARN, n. garn zum nähen Bobrik 506": ausz zartem mächtige scheere aus ihrem strohgeflochtenen nähkorb. Schef-
flachs kanstu das schönste, weiszeste und klein nähgarn . . fel Ekkeh. 313.
machen. Sebiz feldbau 503. NÄHKÖRBCHEN, NÄHKÖRBLEIN, n. kleiner nähkorb: neh-
NAHGELEGEN, partic. in der einem nah-
nähe gelegen : in körbgen Zedler 23,1606; nehekörblein Amaranthes frauen-
gelegenen Städtlein. Widmann Fausts leben 274 If.; auf einem zimmerlex. 1322;
nahegelegenen misthauffen. 623 der nahgelegene hügel. Zacha-
;
hat doch mein nähekörbchen,
so roih wie mein gesicht,
RiAE hinterl. Schriften (1781) 27; doch alle diese betrachtungen ein zartes rosenfäi'bchen,
übertraf der anblick, wenn man von dem nahgelegenen Basch- und drauf vergiszmeinnicht. Voss ged, 5,171.
: ;; ;i
mit name. städtechron. 1, 149,32 (r. ;. 13HS); die tettcn vil grosz
die durch goiu willen dar (im Uocier)
schaden an ainander mit nam und prand. 4, 120, 5; sie tatten kumen, und nit mer durch ir nar.
groszen nam. 121,5; mit namcn, brant, hereskreften zu felde S. BatKT mmrremitk.
ligen. 2, 165, 4 ; vil groj^er niim, domit si die find besche- sie bgonl sich noh (beinahe) mit glicber nar. T».S:
digt hond. 4,56,12; undzu laid mit raub,
tetten ainander vil so pit wir dich urob leiplirh aar
mit nam, prennen. B.Zink 172, 19. 1S9, 9; tribcnt teg-
mit hie alier frücht auf erden.
Ubland tolktl. 813 (•mfutg du 14. fk.),
lichen krieg mit nouic und mit brande. KOnicshofen 699,3;
und wart der schade und nume farn geloszen. 790,14; da; NAHRAHME, f., NAHRAHMEN, NÄHRAHM, «., tim nkmm^
mir solcher nam mit gewalt aus seiner gnaden gsluss be- worin eine näharbeit, Stickarbeit ausgetpannt ist: neherahn,
scheen ist. tnonum. habsburg. 2,301 (v.j. 1476); sie zugen mit rahm zum neben, ist ein von holtz geschnitzter und ao« vier
dem nnm davon . . zugen dem nam nach. Baumann quellen leisten bestehender umfang, worein das frauenvolk ihr weist
1,32; graf Krhard von Fallendis, der denen von Bern .. leib gerüthe, so sie zu neben willens sind, mit bindfaden scharf
und ir guot schädiget mit namen, ruob und brant. Etterlin einzuspannen pfleget kao grosz und klein geschoben werden.
;
47; dieweil zugen die pauren ausz dem düster mit dem Amaranthes /raMenximnieriex. 1333. 1545 ich kam eben in die ;
nam. 1,86 u.oft; den raub und nam von vieh und leuten Stube, wo sie bei der neh-rame sasz. Gbsz.ibr 4, 134
schickt er auf die schlüsser. 'limm. chron. 1,383,22; die uf iut Lucifer. siehst du am niiherahm
den raub und nam umbher terminierten. 273,24; welche dann mich noch so giöh, ai* hitt ick sanft fanüM.
. . die herrschaft Messkirch schüdlich mit nom und brandt GAiima lieder s».
angriffen. 420,4; die aulT die von Campania reisen, auff jnen r po
sie sass am nahenhm. IIAltt 13 Halm.
raub und nahm nemen, und jnen zutreiben sollen. Livius
deutsch {Meynti 1557) 70; sie zogen mit einem groszen nam NÄHR AMT, nShrstand: die im nehrampl siAd,
n. gUick
viehs wider ab. Avbntin. (1566) 474'; das sie ir nam und sollen ircn schütz haben von denen, die im weknaft eiad.
rauberei, onc die sie nit zu leben hellen, nit treiben mochten. 1 uther S 327.
ScBÖFFERLiN Livius 6S; mit brand und nam ersuchen. Fischart NAHRXLMLICH, aij. im nahm t^i ' i cfc e*r fe- nmm W
Garg. 268' man soll in (den mörder) fragen . . was der er-
; sehehend, makikgend: ob etwas in der verfHIfeMa niX^ \m
mordt bei im gehapt von gelt oder anderm, und was er im fernen reichen oder mir pnz nahrSnmlidl, (pMS eias, M
genommen , wo er auch solche nam (nähme corpus const. ja ich erscheine mir selbst immer mehr und MMkr fMCkidft»
Brandenb.-Culmbac. 2,2,27) hingethan, verkauft, vergeben, lieh. GöTBE a« W.v. Humboldt bn Riemer m.
onworden oder verborgen habe. Carolina art. 48; die nahm, NAHRRAR, nakrmng hnmgrmd, frWad, ämt fkmük tr-
adj.
itfraedatio, surreptio Schottel 136S. vgL auch Schr. 1, 1741 f. nährend : aber man . . wünscht mit der zeit «ock eianal ei«
Frommann. nahrbarer und »eszhafter mann zu werden. Titci 14,94.
2) die nähme, griff, prise (tabak) Krämer teutsch-iial. wb. NAIIRBLATT, n, mäkremiea Matt.* »o Uaacbt die raapc
(1678) 800'; kämt, die nAm, das nehmen Lexer 196. durch die ihnlichkeit ihrer farhe arit dea attiklatle die
3) dw «tnnoAme einer Stellung, eines hinterhaltes rauhbegier de« vogels. J. Pact frdel. fnt. 1, tM; die kaasl,
herr. ich west ein merkliche nam,
in groszen zirkeln jede seele, jede mpe aaf da« icckia
der küugiu feind abiubrechen. Teuerimak 89,4. nihrblatt zu setzen. Hesf. 3, IM.
; ;; : ;; ; : ; ;;
küche kam. J. Paul komet 2, 33. dort legt ein fischer den nachen an!
NAHREIFEND, adj. der reife nahe : mit nahreifenden fruch- dieses elende l'ahrzeug . . .
ernähren th. 3, 919. des feldes {var. etzet ihn mit dem einkomen des ackers).
5 Mos. 32, 13
I. transitiv, genesen machen.
Barlaam 77,12;
und nicht allzu wohl genährter müssiggänger. Wieland 2, 318
sie nerten alle siechen.
die bauermftdgen aber sind
daz si (ärtle) die helde nerten nach des slrites not.
in ruhe mehr genährt,
ISibel. 254,3;
vriunt, nertmir den bruoder. 1912,4; und darum wünschen sie geschwind
was jede rautter wehrt. d. j. Götue 1,102;
nhd. gott behüt dich vor schand und Unehren,
halt dich gesund und tu dich neren.
bildlich! über wölken
Thurneisser archidoxa (1575) 60; nährten seine (des felsquells) jugend
gute geister. Götue 2,55.
den kranken nehren. Würtz practica der wundartznei (1612) 189
b) von thieren, füttern, mästen, züchten, für sich halten:
nähren an, heilen von: das ich bedachten ain jähr und siben . .
ahd. in krippha man nan legita, thär man tha; Abu nerita
Wochen lang bei mir . gehalten und an den franzosen ge-
.
(fütleite). Otfrid 1,11,57;
nert hab. Schmid schwäb. wb. 401 («. j. 1504).
nhd. ewer himlischer vater neeret sie doch. Matth. {die vögel)
b) krankheiten, wunden u. dgl. heilen: ein geschwär und
6,26; er neeret es {schäflein) das es gros ward. 2Sanj. 12, 3;
eissen neeren, das ist aber wenn der
hallen. Maaler 303'';
man habe diese thiere hier aufbewahrt und genährt. Göthe
sibent grat (halswirbel) von dem achten verrenkt wirt, so ist
24, 15 ; ehemals nährten die ersten römischen häuser der-
nit lang zebeiten, und ob die Verrenkung vast einwärts gat,
gleichen pferde in ihren marställen. 29, 235
so ertüt es gar bald den menschen und wirt selten genert.
Apoll hält solchen stand für schwach,
Braunschweig Chirurg. (1498) 113'. (1539) 104;
nährt sich vier stolze schimmel. Bürge? 28*;
kein solchen doctor hab ich nie gehört, feisztgenährt, wolgenährt
der sämlich presten hab geneert.
kurtzweilig spil, wie man die narren von einem der ihm den . . schild aus sieben häuten gebildet
beschweeren soll (1554) A4"; feistgenähreter stier'. Voss //. 7,223;
dieweil hinsandte der sauhirt
diese nachfolgende krankheiten werden etwann zu zeitten jeglichen tag den besten der feistgenähreten eher.
genehrt, etwann nicht. Paracelsus 1, 1120'. Odyss. 14,19
(die beszten . . gemästeten eher. 1781);
2) transitiv oder absolut, durch speise und trank am leben
der glatten pferde wohlgenährte zucht
erhalten und körperlich gedeihen machen, nahrung geben, er-
istvon den bergen glücklich heimgebracht.
nähren, unterhalt gewähren, unterhalten. Schiller 14,282 (Teil 1,2);
a) von menschen: uneigentlich: eine schlang im busen nehren {wie hegen). Frisch
ahd. oba thaj ^Opferlamm) thie liuti nerita ioh hungeres
2, 13'.
biuuerita. Otfrid 2,7,13;
c) auch von körpertheilen , denen eine nahrung {blut, soft)
mhd. daz, eigen gseben si im ze gelde,
zugeführt wird: wie die pflanze darauf arbeitet,
das kunst-
ob er si nerte. Milsläter genesis 104,4;
ich lob den büman, werk der blume, als des geschöpfs kröne, hervorzutreiben:
der alle werlt nern kan. Teichner 278 Karajan; so arbeitet der ganze gliederbau in den lebendigen geschöpfen,
um das haupt, als seine kröne, zu nähren. Herder ideen
nhd. absolut: das vest neert oder wol speiszt, alibilis. Maaler
1, 183.
303'; nährende {unterhalt gewährende) heerden. Klinger 4, 156
d) von nahrung, pflege und unterhalt der pflanzen, des lichtes,
man findet jetzo ein nach einer Wissenschaft,
verlangen . .
Gellert
feuers: die nährenden safte des bodens. (1867) 7, 22
die friedlich, nützlich und nährend sei. Göthe 54, 14 es nehrt ;
gelehrt; erst genährt dann gelehrt; so lange man nährt, ist hier nährten früh und spat den brand
die knechte mit geschäftger hand. 11,250;
man geehrt. Wander 3,868; die mich nähren, thu ich ver-
zehren {auf undankbare kinder angewandt), ebend.; bildlich
an des hörers gefühl nährte der sänger die glut,
Galenus uns reichlich Waldis Es. 2,21,49;
nert. nährt' und reinigte sie. 11,94.
ein landguth ist zu schlecht zu nehren solchen mann. e) eine krankheit, eine wunde nähren {ursprünglich sie heilen,
Rachel 4,135; äuszerlich oder inner-
s. 1, 1, b), in ungeheiltem zustande erhalten ;
den seiner ahnen kleiner herd
bei frohem mubt vergnüglich nähret. Drollinger 173; lich: wie es ein böser arzt ist, der die krankheit nährt,
; : : ; ;
M. 4, i', 2Ü71)): wnfl der künstl«*r (i«in inciiHchen entgegen- und redlicher boffnuitfra, 4ie man heirt. (;oiat «o, la*.
bringt, soll allen . . für den gei»t nährend, bildend und erhe- ß) sich nähren aua: diae alatl neret «icli aoM de« fracbl-
bend sein. uuigang mit der
riüTiie au, 2-i3; ein vertrauter harcn Arabia. FaAMR »elth. llft*: aiw wie
natur hat seinen goi.st genilhrt. Schii.lkr Iü, 2.'i6; ru preiset •ull ein Achtes lied »ich nlkreo. GAtvi 6, tS.
man das deutsche publikum glücklich, das duch sulche werke y) «ich nähren mit:
{buchet) niibren, an denen wie an trulhUhnern da« weitze mhä. er phlanioi «iaen fartea mtl
•las beste ist. J. I'aui. Uesp, 3, I ;
dA mite er «leb nana. MUwUlmr piaaito tt. 16;
ili« lioiTttn fiheii «ich . .
•chirmer, gelger, gaokatera
vormutlillch nacli der luhre,
. .
•iht man werden *il Kbuotera,
dn»« InibesObuiiK auch de« geistes stArke nihre. die guoie« vil z« «cbuol tenoreai
WiBLAN» ».47; und (Ich mit loierfuore nereni. Ilmner IMais
seine {dn gezilhmten Ihieres) seele wird mit vor-ideen genilhrt, nhd. nerat du dich mit der kremervi? faitm. t^ Vl\tii
die CS zwar nicht fassen kann, die es .-iber auf glauben an- wer sich mit seiner erbeit neereL Sir. 40, 18; skll mü »|riaaea
nimmt, und sich gleichsam blind zu ihnen gewöhnet, üeruicr und nähen nähren. STEiJiaAca 2, IM. Faiaca 3, 18*; wmmH airk
ideen t, 1h».
mit rauben neren. Avehtir. 4, in, 37. SI8»33 (aar. nana):
von abstraeten, im innern außommen lauen, aufmachten
g) si nerten sich mit ir arbail. 304,13; bAat buebea, «• tktk
machen, fördern, hegen und pflegen, bewahren mit den hendlen nörten. bAuaA^x ijuelleu i, 13;
o nevWe ist dor mann ! der hier bedachUam Tährt,
und niil buschoideiilieil die stille liebe nährt. ein pAfl. da* «ich mit arbeil nebrt. II.Sacm 3.SI8.t8 t.t
Hacurl (1742) 7,535: wer sich nährt mit wellier borgen . ob er f laick die tlaa
wer ndlern stolz in soiiicm herxun nfthrt.
koitiiMi abrnbrl.
GöKiNGK 2,97; mu«z er dennoch sein zufrieden , ob aiaa llia flaicb akbi
der sonst nicht leicht verdruii quiiiert. Lma8 8,1.46;
im herzen long« iiAhrt. 2,220; wenn flammen «ich mit flammen Bäht««.
wer keine tücke nfthrt, hat nicht das licht zu scheuen. IftLuui fad. 811
GoTTiR 2,5t; doch was nihral du dich
wünsch, ihn zu sehn vergebens nfthr ich dicti. 2, $3; — mit einem stUi beredten wabne? C e i i aa 1,881:
kein tag verstrich, der nicht m^in kirintt
den sikszen träum, den mein leichlglitubiges herz im stillen
mit dem der junge geist »leb stopfte mehr als aMM«.
nährte. 3,55; nithre nicht langer diesz ungestühm in deiner LasMW 1.181:
seele. (iKszNER l,2ü; kummer, den du in deines vaters busen ich {»olf\ konnte kein lebendiges schaf wltrgeQ «ad frwMa
lehrest. 1»; . . mich blos mit Indien scbafen. I, ifl.
ich nähre
gegeiiRuiist erhöhet gunst,
gegentlebe nAhret liehe. IIürcrr 1,127 (27*); 9) sich nähren von (ab): er pebeit sein kriefstelk . .
o soll ich nicht die stille hofTnung retten, legis gegen den feinden an die grenixen oder oll gar ia der
die in der einsamkfiit ich still genfthrt. Göthi 9,70. feind land, damit si sich ab in neren. AvE^rta. 1,8M,8:
ich .. nährte die stille holTnung, sie bald wieder zu sehen. gehe hin, verkeufTe das öle, und bexale detocn »chaUlilia,
25, 351 ; weg sind meine hofTnungen auf den schOnen morgen, du aber und deine sOne neeret euch TOB dcai tbrifea. tMa.
weg die goldnen trüuine, die ich zu niihren wagte. 4, 7 die das euangelium verkflnden, aollca sidi toai caaa-
;
15, lo {die
aufgeregten 1,3); dein innerstes bediirfnisz erzeugt und nährt gelio neeren. 1 Cor. 9, 14; sich von raub nehren. FaiscaS, ll';
den wünsch, die anlagen, die in dir., ruhen niAgen .. aus- das hier, wiiTon sie sich nehren mOsle, verdttrbe so ofl.
zubilden . . der meiKch scheint mit nichts vertrauter zu
.
(^RR. Welse erzn. 140 neadrart; wovon sieb einer oebren will.
im herzen .. nUhrt und bewahrt. 19, 127; weszhalb ich im der purpur ist fOr den. der sieb vom blal am«« «abrea.
stillen wühl einige Zweifel gegen die ächtheit . . niihren durfte.
RAcatL i.V*.
lAmrolein ist so fromm und sanft.
11,234; sie (die königin) niihrt diese angenehmen erinnerungen nAhri «ich von des gra«et biUtbea. ScaiLLsa ll.4aa;
Kern. Schiller 3, 181 und der hohe Atherstrahl Keni«
ja ich gesteh«, dasz ich die hofTnung nfthrte, nAhn «ich nur vom lebenslampenscbiauier. I.lte;
zwei edle nntioneii iintei-ni sclinlten nunmehr mag uns ein bebpiel lebrao.
des Ölbaums frei und IVoblich lu vereinen. wie all« lasier sieb von einem lasier oAbrea.
12,4:M (.W. smart 1.7); CatLsaT /Wbfte 3,88;
nähre gegen niemand hasz in dir ; denn der tod wird jeden die Wissenschaft, die sieb von lekbtn aAbrt. Lau« 1.1.
dahinraffen. Schlosser wettg. 7, 191 ; er nährte den wünsch,
e) HR 15. fris 17. )aArft. amek wtU dem feaiüa der taeke: nad
wichtigere enthallungen von ihr zu erhalten. Krkttac ahnen
die von Numiberg nerten sich des weins (fina«kea dra mttm)
.%, 162.
von Ostereich. stJdtechron. 10,152,2 (r.;. 1488); du wirst dKb
IHe leidenschaft, liebe m. s. w. eines andern nähren, lÄr för-
neeren deiner hende erbeil. fS.I3!s2 {darmatk amehbetScm^
dirlich sein, sie unterhalten: einigkeit nehret freundschaft.
Plus 34. Krisch 2,13'): deines scbwerts wirsto dich »"rm.
Stiblkr 1340;
Domingo, der König und deinem hnider dienen. 1 Jfss. 31,18; da soll au-'
liebt die prinzessin Eboil. ich nälire regiinent haben und dich des scbwerta aecfva. LcTaaa (.
die leidenschaft. die meinen wünschen wuchert. dasz sie., der milch sich nähren. Irirfe 3,461; aeiad c4ltcb,
Schiller 5,2,253 Carlos 2.10).
(rfon
die neeren sich des. S. Fba*!» mM. I63f;
a) sich retten
3) reflexiv,
die sich ir trOwen arbail tuoad aaraa. lemftU mm
ll«8;
tnhd. der sich . . niht neien kan. II«rtiaiin bfkMein 3,63;
wann du des sattel* nereM dkh. Nraaaa aarreaa. 34. l
nhd. ein snllich wüschen und auch keren
was auch daselbst, dnz ich mich nehren der barm (*.ini) sei glaieb wla^arjial.
milsil gar in einen kleinen !<pall. so nAr Ich mich der ArttaaL
sonst hettens mich gefangen baldl. Ist disz nicht wunderlich tu bdrea.
Fischart 2.391.122 K. dass die weit, und die »Ich ir nehren.
h) durch speise {fulter) und trank das leben sich erhalten, ruffen und kUeen ton der weh
wie sie gar sei terkehn. tenlelu FucsAar 3.331.5 k..
seinen unterhalt verdiene», leben, eigentlich und übertragen auf
ahsiracte {vgl. t, g) nehret sich man-
: er nebrt sich wol ; es wessen er {der teuge) sieb nebre. Atata prac 1, U; der aader
cher wunderlich. Stibler 1340; der nährt sich gut. Stbinbaci ncbrele sieb seiner baad-aibcü. ftrma», raaralft. 1,88:
VII. M
: : ;
ich köndte ja wohl auch . . 3, 175', nd. nerig Schambach SchBtze 3, 140, närig brem. wb.
144'.
. . . nach wünsche 3,218, Danneil 143, nehrig Richev 173, nd. Sprichwort: man
stehn geehrt, mich meines wesens
nehren. Fleming 201; mot nferig sin, et sind hochbeinige tien (man musz erwerbsam
und haushälterisch sein, es sind schlimme zeiten). Schambach;
herumb ziehn und sich bettlens nehren.
Opitz psalmen 212; frau, lasz uns nicht so nährig geizen. Voss yed. 6,162;
in nachahmung der alterthümlichen redeweise manchmal auch Schwab, närig, gnärig, erwerbsam, sparsam, geizig, spärlich,
von späteren gebraucht: der rilter nährte sich seines anmasz- armselig Schmid 402.
lichen berufs. Musäüs (1826) i, 94. NÄHRIGKEIT, Sparsamkeit, gewinnsucht, geiz, nd. neerig-
f.
NÄHKEN, n. nutritus Steinbach 2, 109
keit Schütze 3, 140, Danneil
nehrigkeit Richey
närigkeit 143,
wenn denn jeder sein amt verwalt: 173; Sprichwort: närigkeit bedrugt de wiesheit (von jenen, die
der könig schütz, das recht der all,
aus gar zu groszer gewinnsucht nachtheil ziehen), brem. wb. 3, 218.
der gemeine man erbeit und neren (nahrungserwerb).
RoLLKNHAGEN froschm. 11,5,5,1(1. NÄHRKRAFT, f. gleich nahrungskraft : Bischoff und Voit
NÄHRER, m. 1) alumnus, nutritor Dief. gl. 27". 386" neerer, ; sind geneigt, dem leim eine nährkraft zuzusprechen, die etwa
der erneert oder erzeucht, altor, nutritor. Maaler 303'';
Vi des eiweiszes erreicht. Klencke hauslex. 2, 129.
schnell den Ida erreicht' er, den quelligen nährer des wildes. NÄHRKUR, f. stofferselzungskur : bei allgemeinen schwäche-
Voss //. 8,47; zuständen, hervorgegangen aus Stoffverlusten . . ist durch eine
mhd. wan er (Josepli) des himels kiinig was methodische nährkur . . nachzuhelfen. Klencke hauslex. 2, 109.
nerer unde phleger. Waltuer v. Rheinau 59,30.
NÄHRLICH, adj. und adv. l) gleich nährig 1: neerlich er-
2) von dem grind oder nährer, so gemeiniglich an den
zeucht, alumnus Dasypod. (1556) K 8' nehrlich, nutricius, ali- ;
ihr Seelen voll von schuld, ihr nährerin der sünden. die grosze menge lehrte sparen. Luther tischt. 5,42; ein
Opitz (1645) 2,51; närlicher man, homo parcus, frugalis, tenax Stieler 1320
er kann alle nachte die nährerin seiner begierden, seine ge- und gwiut doch weder land noch leid,
liebte, in den arm schlieszen. persian. rosenth. 7,20; darausz er nehrlich sich erhalt. Fischart 3,309,32 K.
auch meine nährerin (vaterstadt) soll einsten öde liegen. NÄHRLICH, nach Stieler, Frisch und Heyse
adj. und adv.
Drollinger 181;
('wahrscheinlich von nah'), denen Rech in der Germania 5,242
als ihr von dem genie
die Sittlichkeit sondertet, trenntet . .
sich anschlieszt, ist nähr der md. comparativ ner (näher), wie
jene nährerin des heiligen feuers. Klopstock 7,328;
denn auch die westerw. und kurhess. nebenform nahlig, neilig
du meiner kindheit väterliche flur
. icli umfasse dich
. . . . . dem engl, nearly im ersten compositionstheile nah ent-
gleich
auch meine mutter, meine nährerin und dem ahd. nählicho (beinahe) entsprechen; s. nahlich.
halten
und einst mein grab. Herber 16,89.
Weigand 2, 194 nimmt Zusammensetzung an mit alts. naru, ags.
NÄHRFÄHIGKEIT, f. fähigkeit zu nähren, nährwert: noch nearu, engl, narrow (enge, schmal, einengend, bedrängend),
bis zum jähre 1831 glaubte die französische akademie an so dasz unser nährlich dem engl, narrowly entsprechen würde;
die nährfähigkeit des leims. Klencke hauslex. 2, 129.
das md. volle nehirlich (s. näherlich 1) hält er für eine 'zer-
NÄHRGEFÄSZ, n. nahrung enthaltendes, nährendes gefäsz: dehnte' form von nerlich, welcher ansieht man schon deshalb
viel äderlein (in der pßanzenrinde),
nicht beistimmen kann, weil nur diphthongen und längen durch
so die nährgefäsze sein. Brockes 9, 101.
einschub von h zerdehnt werden (Weinh. mhd. gr. § 227) und
NAHRHAFT, adj. 1) nahrung (nähr) enthaltend und gebend,
dem nehirlich also ein nerlich zu gründe liegen müszte. form
nährend, gramm. nahrhafte kost , speise u. dgl.
2, 563 : eine
und bedeutung lassen sich viel leichter mit nahe, näher ver-
Stieler 1341 alle milch ist nahrhafft. Frisch 2, 14" ; kauf-
;
einigen als mit dem wir unter narbe begegnen
jenem alts. naru,
männisch: ein nahrhaftes (einträgliches, den mann nährendes)
werden, das wort ist mittel- und norddeutsch und fehlt den
geschäft; ein nahrhafter ort, locus altilis Stieler; nahrhafte
süddeutschen mundarten; 0. v. Wolkenstein, der es zweimal
Stadt, civitas quaestuosa Aler 1448'; es soll ein ganz nahr-
anwendet, hat wol auf seinen Wanderungen in Norddeutsch-
es
hafter {erwerbsamer, wohlhabender) ort sein. Thümmel 2,331;
land kennen von neueren süddeutschen dichtem wird
gelernt,
auf mannigfaltig gebogenen liügeln sind schöne nahrhafte
es kaum gebraucht; Uhland hat es einmal im reime auf ehrlich
matten. Göthe 16, 276; eine weite nahrhafte gegend. 16,150//.;
wol stattdes schwäb. nährig.
übertragen
1) genau, eindringend, gründlich:
geniesze den köstlichen frieden,
der, dem gemüt nahrhaft, schöne gedanken erzieht. wenn ich mein kranck vernufft nerlichen sunder.
l'LATEN (1847) 2,318. 0. V. Wolkenstein 117,1,1;
2) nahrung suchend, auf erwerb ausgehend: nahrhafte leute, sihe, wie genaw und nehrlich redet der engel gotte. Luther
homines industrii, laboriosi Stieler 1341; nahrhaft, qui victum 4, 241'.
assidup labore quaerit Aler 1448'. Frisch 2, 14*. beleidigend, höhnisch: einem
2) nahe berührend, verletzend,
NÄHRHAFT, adj. : neerhaft, da; da neeret, almus Dasypod. nährliche worte geben. Frisch 2,6'; nährliche reden, des mots
(1556) K8'; nehrhaft (neben nahrhaft) Stieler 1341. piquans. teutsch-franz. wb. 257" do lieff das weip stormlichen;
ein knnig hat macht Ober sein* feinde, wenn Hcin beer ver- los): wenn dieser Ober die nahrloten teilen . . kbfL R*ama
gnügt und gesUttigt ist.., weszbrilben es denn unbillig sein (1771) 2,123: beul zu tage ist es slill ua4 bUtIm. tM»>
würde, wenn es ihm stets (Ibel und nübrlicb gehen snitc. TANG die tust, musikanlen 36;
penian. baumg. 1,33; was soll ich im) des himinels willen durch .slftditoches gewerb«
.
Kl. Schmidt kom. dicht. 259; welche nahrmittel durch unsern ioncra eiaclien geben,
am häufigsten mit der bedeutung 'zur noth, knapp, kaum': er denen er seinen milcbsaft abgewinnen nun, Üeaea getneogr
ist nürlicb (rix) erwannet; es langt nSrlich hin. Stiei.er 1320; von . . gedichlen u. s. r. J. Fall Hetp. 2, 107.
als wollten des sarks immer fünf zipfol haben und uns
sie NÄHRMUTTER, f.
nährende mutier:
ncerlich einen faden davon lassen. Luther br. 5,193'; ein tonne, du nfthrmulter uns im fchauenbassl
kind, welches nebriich bat gehen und reden kflnnen. tischr. RfuRRT gt*. ttd. 1,411.
197'; dnsz sie nebriich athem holen kondte. 229*; darvon NAHRPFENMG, ih. geld für den attmti^tn Mratnalrr-
sie nehrlich das trcuge brot haben möchten zu essen. 297" halt: ein nahrpfennig, ein ehrpfennig Uli etB noibpfenmg
das wir nerlicb den acker behalten kunten. H. Staden d i
machen einen guten wirtb. Waüder i^ridb». >,8tt; icli eifere
das wir uns nerlicb lenger enthalten konten. du; nur über die bosheit des betiler* . . der rie OB ihren nihr-
so müsi wir nerlich' darvon zern. Pfennig bringen will. Gellert (1867) S, 1«.
il. Sachs 1,139,13 K.; NÄHRPUNKT, m. die erndkrung betreffender punit: Imter
darnach nam
es (die nuhruno) stets ab, . . , welche jeden einzelnen zu enge auf den eignen sUn4-
das Ich nehrlich die hauchfCill hab. 12, 128, 2^);
und nährpunkt heften. J. Paul Katsenk. 2, IM.
und kamen nerlich' für den sal. NAHHSAFT, m. ipte nabrungssaft Campi: {derfßamu) den
RoLLKNHAGlN froschm. 1,1,3,84. 11,6,5,110;
nährsaft abschneiden. DoRoia-KETaoii» über «tm u k adi mk dir
{trabatiln) die man kan nerlich sehn. Schade sol. 1, 128, 72;
deutschen spräche i. 9.
das er im garn nicht werd gefangen, NAHRSALZ, n. nährendes, in nakntmgtttolftm enÜulUmei sab;
ausz dem er vor nehrlich entran. Eviring 1,46;
die nährsalze des frischen (leiscbes. KutüCRC hamsks, 2, Ul
(die) in krieg liehen umb gute beut,
bringen ofTl nerlich gantze heul. l,t>8; (ern&hrungssalz 124).
und dieses wnr von uns gnr nithrlich noch geschehen, NAHRSAM, adj. gut ndhmd^ aakrhaft:
so sahen wir zur höhl heran den hirten gehen. und dabei sind seine (de* reff«**) krftfie nabr- nnd hüirtm
0. V. D. Wrrdir Aiiost 17,47,5; er vermebrei
er Irair gar nShrlicb {gar wfnig, fcmi)i}i) ihn aulT seines Schilde« unsers kArper* nAtbge stfle. Baocxa* ».141;
randi, da es {rindfleiseh) , ausier dass e* nakrsam im peacnmacfc .
jedennoch warf er ihn gestreckt bin In den sandl. 18,107,7; uns so •ffteiat,
ich itann micli nfthrlich decken dasz mans Uglicb essen kann. 260;
mit dem gelllcklen rock. Flibirg 102 L.; ein nahrsamer ort, wa «mn incAi seine naknag fmdt», er-
der puls schlagt nfthrlich an. 20;
werben kann. Campe ; ein haus an einer nabrsameo läge (la
es hatte nehrlich der rohtlichte planet der sonnen ... die nord- und miUeldeutstken aätam§$aaaaacen).
goldfarbene locken seiner schönen haar auszgebreitel . . und NAHRSAM, adj. dasaMa: Bikiwaea schwanmebl. Acia-
hatten kaum die kleinen vögelein «. s. ir. Harnisch aus Fleeken- BACH vottsAoiCMi^ (1861) 4.
land 'H\; zu einer grUflln möcht sie sich noch etwa schicken, NÄHRSAU, f. eine nährende sau, tucktsau : ain acnM
und doch nehrlich. 80 nehrlich hatte crs hinunter getrunken,
; 1, 17&4 Fromm, (f. ;. 1456); es ist besser ceben jar «ia
da lieng er an . . zu brechen. 183 sau dann zwainlzig jar ein nArsau {ndemtart der d asas hff
wenn durch die stille lufTl die flubt sich nfthrlich reget. Säufer). S. Franr lasier der (rwaAnMl (IUI) B4*: Uertrafem:
Rachil 1,190; ein SSW lehrt Ire jungen w^len
der Zettel ist nfthrlich beim kramer bezahlet, in koi und stincketen mUtkOlea.
der Schneider begehret dns selniee noch. so thut der karg sein kiader lekren.
Chr. Wris« reife ycrf. 441 sie sollen spani wad karckBcb Mhre«.
das feitlich gnaw saaama« ballen,
er kan nitbrlicb die lenden noch schleppen. Paulliih flagel- des Werdens nersaw gM«k 4aa alM.
lum salulis (1698) 123;
und halt es vernommen, und bau es gesehn, NAHRSCHWEIN, «dbtefaNM ScM. I, im («^
wos nfthrlich drei schritte weit von ihm geschehn.
ItGRCKR (17» 214:
Hs 17. Jh.).
NAHRSTAND, m. der tiaad der adki t adem ^ die fir tUk nai
(diese fkHen) streirien nfthrlich die obention Ährenund knickUn
den halm nicht, andere dmrtk admtam, kaadwerk «.«.». mairmmf ftaAiiifm,
oder, wann sie frohlockten auf breitem rOrken des meeres, lehensunterkalt erwerben : nehrsUnd, statms s ir iasmiw« Snaic«
Streifleu sie nfthrlich die obersten wogen der grauen gewftaur.
2181 gotl hat drei heilig »«ende auf erden, de« Ww-, «dv*
;
II. 20.328
(Ober die spitzen des halins hin floffen sie. ohn ihn zu knicken.,
und nebrsland. Matbisiis Sar. 47*;
oben einher auf der Rftche der wallunKen liefen sie schwebend. webr^. Iebr% mtkr-aumd, ieder siaad kai aete «itM« ekt ka
Vom); aMk LMa«t,t.SI;
:
!; ; ;;
stoff): das
nahrungsmittel ist an sich noch keine nahrung ideen l, 181 nahrungen des gehirns. Lessisg Huart 441
; die
sondern nur ein gemisch von nährstoffen, das in Verbindung gebäu von wunderkleinen schlauchen,
mit genuszstoffen dem geschmacke zusagt und den körper die jedem theil von uns die kraft und nahrung reichen.
Haller ged. 150 (131,166 Uirzel).
erhält. Klencre hauslex. 2,137; übertragen: die gewöhnliche
deutsche bearbeitung und Verdauung ausländischer formen
d) nahrungsstoff der pflanzen : der paumen würzen ziehent
wird aus diesen saft und blut von einem neuen werthe zu-
ir narung auj der erden. Megenberg 5,14; mit dem {essen
und trinken) geleicht er {mensch) den paumen und den kräutern
bereiten, den man den nährstofifen kaum angesehen. J. Padl
.., die narunge pflegent. 3,20;
nachdämmerungen 69.
NAHRUNG, mhd. narunge (doch selten und mehr md.); mehr nahrung hat. Fleming 9 L.;
ein halm, der nicht
f.
mnd. naringe, nd. narung. vgl. nährung. durch der wurzeln kleine gänge
und derselben zäserlein
1) das erhalten und gedeihenmachen eines organischen körpers (nimmt die pflanze) ihre feuchte nahrung ein.
durch aufgenommene oder zugeführte nährstoffe, das sich-nähren, Brockes 9,122.
die ernährung : diese frucht u. s. w. dient zur nahrung des e) vom licht und feuer : das öl ist die nahrung der lampe
menschen, des thieres; und du soll allerlei speise zu dir fett ist des feuers nahrung. Frisch 2, 13'.
nemen, die man isset, und solt sie bei dir samlen, das sie f) der baden erhält nahrung durch düngmittel,
dir und inen (den thieren) zur narung da seien, l Mos. 6, 21 g) in der schmiede erweicht man das eisen, indem man
die milch (der ziegen) dient auszer ihrer nahrung zu einem das feuer anbläst und dem stabe seine überflüssige nahrung
heilsamen gebrauch nimmt (con schlacken reiniget); ist er aber rein geworden,
in magrer schwind- und lungensucht. Brockes 9,300; dann schlägt man ihn und zwingt ihn, und durch die nahrung
nahrung der frucht im mutterleibe. Zedler 23, 539 ff. ; das eines fremden wassers wird er wieder stark. Göthe 23, 244.
ganze werk der Verdauung und nahrung {der frucht im mutter- 4) in weiterer bedeutung. a) der lebensunterhalt und alles
leibe) . geht
. instinktmäszig oder durch noch dunklere triebe dazu nötige: sein nahrung suchen, victum quaerere. Stieler
seinen gang fort. Herder ideen 1, 199 das bedürfnisz der ; 1341; Opfer und andere recht . ., die geordnet sind umb
nahrung sollte ihn {den menschen) zur arbeit erwecken. . . .
aufenthaltung und narung der kirchendiener. Keisersberg
273; da sie als raupe nur der nahrung diente (nur frasz dreieck. Spiegel Cc l' ; sie füren fast alle ein waldlehen under
um sich zu nähren). 135; nahrung und fortpflanzung der ge- dem bimmel ausz der narung des wilds. S.Frank weltb. 12';
wächse 238 zwei triebe der natur werden also schon bei der
;
sorge zeitlicher narung. Luther 5,410'; sprichwörtlich:
pflanze sichtbar: der trieb der nahrung und fortpflanzung. der eine gewinnt sein nahrung mit sitzen,
133; sprichwörtlich: trachte nach der nahrung, nicht nach der der andre mit laufen und schwitzen. Simrock 393.
mästung. Simrock 393. und mittel, den lebensunterhalt zu erwerben,
b) gelegenheit
2)die nährende kraft, die nährenden bestandtheile eines Stoffes sowie gewinnung desselben, besonders durch ein bestimmtes
die
milch gibt viel nahrung u. dgl; das nahrung gibt, alibilis. gewerbe: ob dirs sawr wird mit deiner narung und acker-
Aler 1448; des haimischen (kicherkrautes) narung ist pejjer werck, das las dich nicht verdrieszen, denn gott hats so ge-
wan des wilden. Megenberg 389, 11. 15. scbafi'en. Sir. 7,16; was
ewr narung ? sie antworten, deine
ist
3) der zur ernährung dienende stojf selbst, das nahrungsmittel knechte sind viehhirten. Mos. 47,3; was ist dann dein i
narung, nutrimentum, nutrimen. voc. 1482 x2'; animalische, nahrung? ich bin ein armer köhler. J. v. Braunschweig 114
vegetabilische nahrung. Götbe 55, 321. Tittm.; was solle ich aber für nahrung anfangen? graben
a) speiseund trank, kost des menschen : auch nimt der mensch mochte ich nicht, so schämte ich mich zu betteln. Chr.
sein narung mit ejjen und mit trinken. Megenberg 3, 18 Weise erzn. 46 neudruck;
der mensch sein narung nimpt mit dem mund. 5, 15 es ist ;
das die nahrung jetzt so schwer, wil ein ieder sich beschweren.
besser geringe narung unter einem brettern eigen dach, denn LocAU 2, zugäbe 2;
köstlicher tisch under den frembden. Sir. 29,29; wenn wir (er) war heuszlich, stellt der nahrung nach.
Waldis Es. 3,94,12;
aber narung {goth. usfodein) und kleider haben, so lasset
das ir allzeit seit auszerm hausz
uns benügen. 1 Timoth. 6, 8 dem kind sein narung von milch ;
und habt eur narung kleine acht. 4,15,29;
geben narung gäben oder ze ässen und ze trinken gäben
;
weid, damit die tuchmacher ihre tücher färben, ist auch eine
sein narung mit dem bogen oder armbrust suchen, aümenta
feine nahrung bei den ackerleuten und hauszwirlhen und
arcu expedire. Maaler 303';
den kaufleuten, die damit handeln. Colerüs 2, 242' ; beut zu
nur die da säugt, nur die da liebt
tage ist dieses wohl unstreitig eine der gröszten nahrungen,
das kind, dem sie die nahrung giebt.
Chamisso (1872) 1,14; dasz man geld borgt, und es nicht wieder bezahlt. Rabener
doch soll den Cochincbinesern es (chamäleon) zur süszen sat. (1771) 3,223; bürgerliche nahrung begreifll . . alle und
nahrung dienen. Brockes 9,294; jede arten der . . handwerker, gewerbe, kauffmanschaffl, handel
er (eremil) asz kein fleisch . . und Wandel, desgleichen maltzen, schenken nnd brauen u. d. g.
liesz wurzeln seine nahrung sein. Lessing 1,113; Zedler 23,538; dasz er kaüfmannschaft trieb und sein geld
hier kömmt eine nahrung .
. , der liebe melancholische kaffee in bürgerlicher nahrung mehrte. Freytag bilder (1867) 2, l, 10.
1,564 {Minna v.B. 4,1); ich hab dir nahrung und kleider c) verdienst durch gewerbe, gewinn, ankommen, vermögen:
geben. Schiller 2,136 {räuber, schausp. 4,2); nahning (gleich es ist ietzund allendhalbcn gar schlechte nahrung, tenuis
mustheil) ist kein erbe. Hildebrand rechtssprichw. nr. 226. merces, levis quaestus. Stieler 1341; denn dasselhige (schiff)
b) futter und
frasz der thiere: narung des vichs, pabulum. ist erfunden, narung zu suchen. Sal. 14,2; denn sie haben
Maaler 303* ein han, der in seinem hof seiner narung nach
;
alle von irem übrigen eingelegt, diese aber hat von irem
scharrte. Guicciardini 125; armut alles was sie hat, ire gantze narung eingelegt. Marc.
weil sie der schäflein vor dem holtz 12,44; der adel wird an irn narungen dermaszen abnemen,
gehüetet hat mit ringer narung. H Sacbs . 2, 49, 23 K.; da; sy an erhaltung ires ^tannds gemindert werden. Diefen-
. :
bestimmungen des edikts diejenigen bauerlichen steilen unter- landes, einer Stadt, eines einzelnen wirthes. ZiNca 2011
/f.;
liegen, bei welchen sich gleichzeitig folgende eigenschaften der von seilen der sladl Biirgel geklagte nahrungsabfall.
linden: a) dasz ihre hauptbestimmung ist, ihren inhaber als Diefenbach-WDixker 777 (e. ;. 1753). vgl. nabrungsverfall.
selbststäiidigen ackerwirth zu crnühren. artikel 4; es sind NAHRUNGSAUFNAHME,^.; wesen . . zeigen
die organischen
davon ausgeschlossen: a) die dienstfainilien-clablissements ohne ausnähme zwei allgemeine erscbcinungen die nahrangv :
im gegensalze der ackernahrungen. müssen von der stelle aufnähme und die ausscheidung fester, OQssiger ond lofl-
dem gutsherrn Spanndienste geleistet werden, oder hat der förmiger stofTe. Klenckb hauslex. 2, 117.
besitzer bisher gewöhnlich zu deren bewirthschaftung Zug- NAHRUNGSBEDÜKFNIS, n. das bedürfnis naek, der bedarf
vieh gehallen, so ist sie eme ackernahning; b) die aus vor- an floArun;.' nahrungsbedürfnisz eines erwachsenen. Klbncii
werksland . gebildeten, für sich bestehenden ackernahrungen
.
hauslex. 2,921*.
u.s.v. artikel 5; sind mit einem bauerhofe besondere, nicht NAHRUNGSBESTANDTHEIL, m.; im chymos sind alle
auf den landbau, sondern auf andere nahningen abzweckende mehligen nahrungsbestandtheile schon in zncker verwandelt.
etablissements oder gerechtigkeiten, als mühlen, schmieden, Minerva 1847 s. 408; der thierische kftrper beslehl au* un-
krüge U.S.W, (s. b) verbunden, so finden die Vorschriften gemein zahlreichen, chemisch verschiedenen Substanzen, von
des edikts zwar auf die bestandtheile des bauerhofes an- denen viele als stufen auf dem weg der Umwandlung von
wendung, wegen der zugelegten nahningen . . behalt es aber nahrungsbestandtheilen in körperheslundtheile . . zu betrach-
bei dem besondern deshalb bisher bestandenen rerhtsver- ten sind. Meyer konversalionslex. 11 (1^77), 8M*.
hallnisz sein bewenden, artikel H; die pn)vinz Preuszen weist NAHRUNGSBREI, m. speisebrei, chymus.
ungefähr 23000 spannfahige nahrungen, Posen 48000, Pommern NAHRUNGSDIEB, m. gleich brotdieb. Stiele« SIS.
21000, Schlesien 69000, Brandenburg 49<i00 und Sachsen über NAHRUNGSDIEBEREI, f: nahrungsdieberei. hroldieberei,
50000 auf. Frankf. Journal vom lA. jan. 1S73 hnuptblntt {bericht nahrungstOrerei, pfuscherei . . unberechtigte
ist, wenn
andern
über die sitzung des preusz. nbgeordnetenkauses vom tl. jan. {zu einem gewerbe privilegierten) in
ihrem gewerbe und hand-
aus der rede des abgeordneten \V. Löwe, der mir brieftich mit- thierung eingriff thun, und ihnen also widerrechtlich die oab-
theilt, dasz das wort fast nur in den östlichen provinzen für rung abschneiden. Zkdler 23,547.
^kleine landwirtschaften vorkomme und dasz es auch von ihm NAHRUNGSDOTTER, m.: die gelbe dottermasse (dn lin)
in seinem antrage auf theilung der domänen in kleine wirt- wird als nahrungsdolter (rem weiszüchtn bildungsdotter) noler>
schaften, wo es sieh besonders um die östlichen provinzen handelte, schieden. Meter konversalionslex. h (1875), 8AI*.
nur in diesem sinne gebraucht worden sei). NAHRUNGSERWERB, m. das erwerben oder die miUet nm
5) in übertragener und bildlicher bedeutung. erwerben der nahnmg. für Ut. Unterhaltung IS4« s. &1&.
blätter
o) nahrung des geisles {vgl. ntthren 2,^: wenn es (genie) NAHRUNGSFLEISZ, m. auf die nahrung angewendeter fUüt,
in dem felde der geschichte arbeitet, um die unnützen schütze erwerbt- oder gewerbsfleiss
des gedachlnisses in nahningen des geisles zu verwandeln. eine band im nahrungs-lleiu. Lo«ac 1.10,2.
Lkssinc 7, 134 welche nahrung kann so ein mann wohl .
;
NAHRUNGSGABE, abgäbe für die autihunf eines fewerU^
f.
in unsern trivialen koinödien finden? 427; gewerbsteuer, auch nahrungsgeld Friscm 3, IS*. Zbpler S, 147.
dann sauget jedes lArtliche eemOthe NAHRUNGSGELD, n. s. das vorige.
aus eurem werk sich meianchol.sche nahrung. NAHRUNGSGELUST, m. begierde »aek nakmnt: die nab-
GöTHK 12,14 (Faust, verspiel); rungsmiltel und nahrungsgehlsle der otchllichen ilii«rr. Mi-
ich habe . . ein Stückchen arbeit angefangen, «tricte für sie nerva 1847 s. 408.
.. . nicht zur nahrung, doch aber hoff ich zur ergözung. an NAHRÜNGSGESCHAFT, n. gewerbe: so müssen die meisten
Helene E. Jacobi (d. j. 6'. l, 39S) mir war am empfindlichsten, ;
und austraglichslen nabrungs-geschifle . . in verfall grralben.
für mineralogische und geologische Studien aller nahrung zu ZiNCK 2011.
entbehren, an Meyer bei Riemer 129; wir versinken lieber NAHRUNGSGÖTTIN, f. rida Alsi 144S*.
betrachtend in uns selbst, wo wir für den aufgeregten trieb NAHRUNGSGROSCHEN, M. fMr* nakrangsgeld DiRra<«BAc»-
in der ideenwell nahnmg finden. Scbiller lo, 492; auch von WClckeb 777 [Dmenau, v.J. 17M).
; ; ; ;
die nahrungsliebe (vividus Impetus) himmelab sinken liesz. denn die luft . . .
Ramlkr 2, 188 {Hör. Od. 4,4,10). treibt und drückt den nahrungssaft,
welcher in und um der erde,
NAHRUNGSLOS, adj. gleich nahrlos: narungslose Zeiten, in die löchlein. 123;
tempora difßcilia Stieler 1179; geld- und nahrungslose Zeiten.
die wurzeln zogen es (wasser) durch ihre kleinen gänge
ßüTSCHKY kanzl. 273; . . . und sogen seine kraft
die nahrung-losen flammen. Brockes 2,245. . . . aus zu ihrem nahrungssaft. Drollinger 67.
NAHRUNGSLOSIGKEIT aus den gebirgen vernimmt 3) in weiterem sinne: alsdann stockt der nahrungssaft nir-
, f.:
man klagen.. wie dort die nahrungslosigkeit überhand nehme. gends, keine materie bleibt unnütz. Sturz 2,113;
GöTHE 22, 148. denn alles (im weltkörper) ist gefäsz, das immer feiner seigert,
wodurch sich nahrungssaft zum nervengeiste steigert.
NAHRUNGSMANGEL, m. mangel an nahrung. Rückert bruhm. 9,104.
NAHRUNGSMATERIE, f.: die nährende oder nahrungs-
4) nährender saft, nährkraft der pflanzen und speisen:
materie ist das gereinigte flüszwasser des geblütes, als wel-
hätte gott nicht solche kraft
ches ZU allen und jeden festen theilen des gantzen leibes
in das liebe körn gesenket,
kommt, und so wohl weiche als harte theilgen in sich fasset, und solch einen nahrungssaft,
die jedes theil des corpers zu nähren geschickt sind. Zedler welcher unserm fleisch und blute
wunderbarlich kömmt zu gute. Brockes 9,137;
23, 536.
wenn des brodtes nahrungssäfte,
NAHRUNGSMITTEL, n. mittel zur ernährung, besonders die- auch der spezereien kräfte,
jenigen Stoffe, welche fähig sind, auf dem wege der Verdauung in dem unverfälschten wein
die thierische Substanz, die durch den lebensprocesz verbraucht uns zu nutz vereinet sein. 143.
ist, wieder zu ersetzen, indem sie durch die Verdauung selbst in 5) übertragen: was gewonnen wird für geistigen nahrungs-
diese umgewandelt werden, encyclop. wb. der medic. wissensch. saft. Wolf anal, l, 187.
24, 627 nahrungsmittel Ludwig teutsch-engl. lex. (1716) 1308.
; NAHRUNGSSEGEN, m. nahrungsfülle, nahrungskraft:
Zedler 23, 547; die nahrungsmittel in ihrem korbe waren denket auf den nahrungssegen,
unberührt. Freytag ahnen 5,197; übertragen: ist freiheit das welchen weiz und rocken hegen! Brockes 9,137;
unersetzliche nahrungsmittel der Völker, welches volk hat da das brodt allein hingegen
nicht nur blosz den hunger stillt,
mehr daran gehungert, als das griechische? Rürne 3,151. sondern auch mit nahrungssegen
NAHRUNGSPFLANZE, f. nahrung gebende, zur nahrung be- unsern ganzen körper füllt. 138.
nutzte pflanze: mehlgebende, ölreiche, zuckerreiche nahrungs-
NAHRUNGSSORGE, f. sorge wegen der nahrung und des
pflanzen. Meyer konversationslex. 11 (1877), 896'. lebensunterhaltes nahrungssorge Kramer teutsch-ital. wb. (1678)
:
NAHRUNGSPFLICHT, f. pflicht für nahrung zu sorgen, sich 801*. Rädlein 664' (vgl. bauchsorge th. 1, 1169)
zu ernähren:
wohlan, die nahrungssorge soll
verschluck dich nicht, bedenke deine nahrungs-pflicht. mir nicht mehr hand und fusz bewegen.
J. W. Brodtkorb dir. deutsche Wahrheit (1700) 114. Langbein (1854) 1,70;
NAHRUNGSPFLUG, m. genus vivendi, quaestus Stieler 1449. gewöhnlich im plural:
NAHRUNGSQUELL, wi., NAHRUNGSQUELLE, f. quelle der ein matter wolf voll nahrungssorgen. Hagedorn 2,21;
nahrung: die armuth, die sonst einen nothpfennig davon {aus ein Zeisig
versang an einem heitern morgen
den Stiftungen) gezogen, muszte diese einzige nahrungsquelle den schlaf, die bau- und nahrungssorgen. 2,121;
für sich vertrocknet sehen. Schiller 7, 324
ich nehme an backen wieder zu, und da ich hier weder
auch sonst nur nahrungsquelle
sie (eichel),
mädgcn noch nahrungssorgen habe, die mich plagen könnten,
für das wüste rüsselthier,
schwang sich an des kaffees stelle. so hoffe ich von tag zu tage weiter zu kommen. Göthe an
Langbein (1854) 2,366; Schönkopf (1768, d. j. G. 1, 24) ; die nahrungssorgen sind wohl
der Wipfel aber ringt stets dichter sich zu falten, die nagendsten sorgen, die man in der weit haben kann.
um frisch den nahrungsquell der würzet zu erhalten. mad. König bei mich fesseln nahrungssorgen
Lessing 13, 408 ;
RÜCKERT hrahm. 2,12;
allhier. Hölty an Voss Halm. 257
drum klage nicht mann, wenn nahrungsquellen schwinden,
ein
der leicht wo anders kann ein unterkommen finden. 13,62. NAHRUNGSSTAND, m. zustand der nahrung, des lebens-
unterhaltes, Verdienstes oder gewerbes: einem seinen verschlim-
NAHRUNGSREICH, adj. reich an nahrung, sehr nährend:
merten nahrungsstand verbessern. Campe 2,613" («nter helfen);
{er) raubt uns, als ein feind, die nahrunffsreichen bissen.
IlOFFlIANNSWALDAU 2; der nahrungsstand der unberechtigten einwohner. Stüve wesen
mit nahrungsreicher frucht. Weckherlin 233; und verf. 60; ein genügender und unschädlicher nahrungs-
; " ;
ki'in Holdat in obigr>n viTstiuid)». IIipfkl über die the lti5. nabrzoll Bc^tiea 3,6.
NAHRUNliSSTOKF, m. der in den ipeiien enthaltene näh- NAhr/WEIG, m. gteuk iukna§umti%: ftmäm- u im
rende itoff {vgl. iiahrslofT) : durch den niihrunKSHtoir »oll die beu au»|irugFlu frurrt «M tkÜfetr itr böM
Hihaftlii » < —!
zusainnienüctziing de» kOrpcr;« in »einen nutliwi-ndigen be- an, daaz wir einander durchaus nklH t6«M«, wttt Mim
und der verhiRt Mein wieder herKentellt
•tandtlieilen erhalten jeder am nahrzweige de» andern naft uii 1^ uM Mnl
werden. Kr.KNCKK hauilex. "2,137; bildlich: die Kpatinung iwi- knuppert. J. Fall herbttbt. 3, 145.
•chen den beiden Kinnden [den palriciern und plebejem) . . .NAHSAAL, m. $aal, ro genaht mrd: WM.*4i* tktm9§i
bekam bald darauf einen neuen nahrungsKti)iT an dein . . an jenem abend den dieualbareo (raueo im BiliaMl . . «mMte,
ackergesetr. Bkckkii weltgesch. 2, 3Wi (lMr> 3,10). allwo sie . . ein dutzend a«Mr mtathtfßmtaitr ta flip»
NAHHIIMJSSTÖHKIIKI, f. i. unter nabrnngsdicberei. halten. ScHKrreL fMek.n; ftm. nllwlli J.PMM. Ummt^n.
NAIiHlJXiSTHEIL, m. : a\» ob das heilige brod gleit h vgl. nShstulie.
andern «peiscn zer.stiirl und in nalirungstheile aufgelosel wer- NAHSCHI;LE,f.: nebeacbale ist 4ericaift ort uai fw-
den kftnne. Lksning 8,409; die nahrungstbeile [nahrungsorgane) sanilung, allwo das franenzimmer von ibrer lebnnmalaria hl
8ind bei ihnen (den pßanienthieren) schon gesondert. Hkrdkr allerband art und kunst zu neben angrfubrrt (tufeUtUt) wird.
ideen 1, lin. Amaranthes frauenzimmerlex. 1323; dann kam hunm..^ imä
NAHHlIiN(;STHIKI«, m. instin klmdsiiger trndhrungttrieb : Hiebe sie eine nahschiile f(ir kleine dorfnidelMa halt«. Fun*«
da kriecht die hitszliche, einem groben nahrungstriebe die- ahnen 6, 35.
nende raupe. Hkrdkr ideen I, 27«; diese geschopfe {nage- N.\HSEIDE, f. seid« tum ndhen oder tti^tn. J*coa«aoii
thiere) haben einen lelihaften nahrungslrieb, das organ des 3, 127* ; neeseide A. TiiciieR hamhuk toi. 107.
ein jedes thier der triTl hat seine nahrungsweise Setzung ndher bezeichnet: eine schöne, feine, verborgene, platte
was rdr das eine giTt, ist für das andre speise.
RÖCKIRT hralim. 16,4,53. nahl, bildernaht, hausnahl u.dergL; enge nabi, breitoabl,
duppelnaht, kreuznaht, spitznaht Stieler 1343.
iNAIlUUNGSVVEHTH, m. gleich nührwerlh: der nahrungs-
2) die linie des susammengendhtseins mittelst nadel und f*d«ni,
werth der milch, des tleisches u. s. w. ; er gab diese Verhält-
besonders an kleidern:
nisse ihres {der fruchte) nainningswerthes in zahlen an. FtBTTAC
inhil. SW& ein nit Ober d' ander ^e
handxchrift 1, 117.
und sich xesamene priste. Lmnzel. 4883;
NAHRUNGSZWEIG,«!, nahrung bietender sweig {eines frvcht-
roc äne n&l. Martinu 151,83;
haumes), erwerbszweig , erwerbsmittel : Adam baute den acker;
nhd. die kellerin uns das bell soll nuicben, so m&sx
wann
einen seiner söhne sehen wir schon einen neuen nahnings-
sie gar eben itigen, das sie das underlilacb rerbis leg. daa
zweig, die Viehzucht, ergreifen. Schiller !), 132; der erhel>-
die nat gegen dem bett sei, und das oberlilach liU mit der
lichste nahrungszweig dieser Stadt ist der handel. Campe
kinder- und jugtndschriften
nftt gegen der kflten oder sergen {bettdeeke), uf da« an* Ot
(1830) 18, 74^
nät nit schnallen {striemen) binin in die but Inicken. Itm—
zwei hiuliende, TOr die bisher
ein Trischer nahrungszweig an dürren krücken blühte.
RERG post. 3,40*; die natb ist auflTgangen. ALta 1464*: die naat
LxNciBi!« (1851)2,3; auftrennen, dissuere. Friscb 2,11*: sprichwMlirhe redmmrUu:
sinnig wird mit dem worte gespielt: die naht ist wie der Schneider; je fester die nabI, jegrOner
nrh dasz nurh der menschen twel der risz. Wälder 3,870; bei der nabt weg {ohne «
also könnten wobiien, ScHM. 1, 1768 Fromm. ; bei einem etwas aaf der naht
wie die vögol Irank und frei
in den laubeskronen.
wie auf der nadel haben, ebend.; etwas zur oi
brauchte mit der liebsten ja {fertig bringen). TbCmbel 4,316; einem die nit
nur ein kleines nestchen, {ihn betrügen, beim handel Mrkinen). leufeU »rfj WM; einem
doch kein nahrungszweig ist da,
der mir bot ein fistchen. RCckrrt ges. ged. 1,2&4.
die nabt streichen, reiben {damit sie Striemen ta der kamt tm-
rücUdsst), ausklopfen, ihn durehprUgeln. 3,»1»: Warmb
NÄHRVATER, m. iiehvater, pßegetater, besonders ron Jostpk,
Ich will euch auch die nal bau beMrakiM«.
dem nährvater Christi. etn *«Km* «Mi . . MM dl*« WlAfta IMIni
NAHRWERTH, m. nährender geholt der nahrvngsmittel : das iura &bm
J.) AV; :
tleiscb im verbfiltnisse seines nährwertlies gar nicht zu
ist weren* bei Ihren weibera hll aha«,
hell man Ihn nit die nMk f«ri«h*a. SA^aaaa »7. tS»;
theuer gegen reis vergleich des nührwerthes der nahrungs-
;
mittel. Rlknckk hauslex. 2, 130. und gebt ihr mit der neuen kalhotachr 'n wilikona recht
NÄHRWCtLF, m. ein geiziger wolf, ein geishals {vgl. nfthrigS): aus der nalb! MCllbb Sieffir. fra Lindenherf (tTS«) 3,1*4;
den nehrwolf und den gelirüden. 11. Sachs 3,3,70'; die nabt der lasche, n der rmr dts fäd kti und im dem
ein nerwnir, llltz und wimmer. 3.507.11 A'.
. .
,-
nähte «cA kleine wmnsenktmmen: nun da! aagic
rerkrietkt»
ich glaub, das er ein ueorwoll sei. 9,66,11. er, indem er aus allen nilcn adacr laachen die kleine schaM
:
zusammensuchte. Lessing 3, 304; daher naht geradezu für geld- sie hatte in der nähterei grosze kunstfertigkeit erlangt. MusÄus
lasche: auf die naht, der naht klau-
die nähte greifen, aus 4, 142.
ben das letzte geld zusammensuchen, wenig geld haben: NÄHTERIN, f. mhd. neeterin, näherin, Schneiderin, Stickerin,
wenn ich nicht so auff die näte grilTe, neterin Nürnb. pol.-ordn. 179 (15. jÄ.). A. Tucher hausbuch 88;
so hätte ich es lassen in kupfer stechen. neterine Luther 1, 312' ; naterin Österreich, weisth. 6, 138, 11
FiLiDOR Ernelinde 11; Naema ist die erste neterin
(v. j. 1547), natterin 115, 6 (v. j. 1603) :
Wander 3,870; nd. up der naad pulen, uut der naad kleien, wendunm. 322"; gehe zu meiner näterin, dasz sie mir meinen
wenig geld mehr im sacke haben, nach dem letzten heller in . . sterbeküttel verfertige. Ä. Gryphiüs 1, 807 näterinn Stieler ;
oder damit vermengt sein, tragen. Närnb. pol.-ordn. 105 (15. jh.) ;
zerbrachen. 18, 32.
ein buntes hemd mit seidenen nähten. Freytag ahnen 4, 10. NÄHTERMÄDCHEN, n.: bittet flehentlich um Versorgung
4) mhd. die zusammenheflung, zusammenschnürung
der knopf-
und brodt, da er sich mit einem näthermädchen versprochen
losen kleider (s. nähen 1, b, a)
hat. Rabener (1771) 3, 18.
si zartediu kleider in der nät. NAHTHAKEN, m. 1) haken der kürschner, womit zwei feile,
schiere stuont si äne wät. armer Heinrich 1193.
die zusammengenäht werden sollen, an dem einen ende einge-
5) die nahten eines segeis, die stellen, wo die kleider (streifen) klemmt werden. Zedler 23, 877. Frisch 2, u'. vgl. nälihaken.
eines segeis zusammengenäht sind. Bobrik 507'. 2) nautisch, haken mit einem stiel, womit die kalfaterer das
6) übertragen, von etwas nahtähnlichem, a) anatomisch: die alte werg aus den plankennahten reiszen. Bobrik 324'.
nalit der knochen (sutura), diejenige art von unbeweglicher NÄHTISCH, m. wie nähpult: so werde ich auf ihren schreib-,
knochenverbindung, wo knochen meistens mit unebenen rändern näh- und theetischen . . manches merkzeichen finden. Göthe
durch eine dünne knorpelschicht fest und unverschiebbar zusammen- 21, 106.
gehallen werden, encyclop. wb. d. med. wissensch. 24,661 (s. kopf- NÄHTLEIN, n. kleine naht. Stieler 1343.
naht th. 5, 1777) des menschen hirnschal ist auj hertem pain
; NÄHTLING, m. faden, soviel auf einmal eingefädelt wird,
gemacht, dar inn sint vil na;t und alicrmaist in der manne nähfaden Schm. 1, 1709 Fromm, (nedling v. j. 1629). Schöpf 462.
hirnschal, aber ain nät die umbgeit daj antlütz. iedoch ScHMiD Schwab, wb. 400. Stalder 2,232. Tobler 327'.
ist etswenn ain menschen haupt gesehen, da nindert ain NAHTNADEL, f. nadel, womit die nahten der untern segel
nät an was, und da/, bedäut des menschen gar langej leben, genäht werden. Bobrik 2, 505'.
wan von dem alter druckt sich diu hirnschal zesamen und NÄHTZ, m. elsäszisch gleich nähtling: wer einem Schneider
Wirt dik. Megenberg 4, 14 ff. den nähtz zum nähen .. gibt. Fhilander 1,314; do schickt
b) die naht der knochen, die künstlich her-
chirurgisch: er das weih aber ausz nätz (vorher zwirn) kaufifen. Wickram
gestellte Verbindung zwischen zwei stücken eines (gebrochenen oder rollw. 31, 16. vgl. Frisch 2, ll'.
resecierten) knochens mittelst silber- oder bleidrahls. Meyer kon- NAHUNG, NÄHUNG, f. das nahen, die annäherung: md.
versationslex. 11 (1877), 897'; naht der wunde, durch welche nehunge Lexer 2,29; nhd. nahung, das zunahen. Maaler
die einander gegenüberstehenden ränder gewisser wunden in eine 302'. Stieler 1319; er setzt hie ein wörtlin traboth, id est
gegenseitige genaueste berübrung gebracht werden bis zur ver- die nehung, das braucht offt Moses, wenn er vom priester-
heilung derselben, encyclop. wb. der med. wissensch. 24, 662. ampt und opffer redet, darumb das die priester, so sie opffern
Zedler 23, 865 /f.
888. sollen, muszten sich zu gott nahen. Luther 1,474';
c) die mittellinie auf dem rücken eines käfers, wo die hor- aus zwei Verneinungen wird eine Wortbejahung,
nigen flügeldecken schlieszen. Brehm thierl. 6,23; ein erhabener aus zwei entl'ernungen doch niemals eine nahung.
RÜCKERT bralim. 10,110;
oder vertiefter längsstreif einer frucht, wo sich dieselbe spaltet
wir halten gutes werth, das besserm dient zur nahung.
oder spalten läszt. Weber ökon. lex. 386'. 10,6.
d) bei melallarb eitern die vernietete, vergossene oder verlöthete
NÄHUNG, f. sutura, ein ne'^im^e gemma gemm. (1508) B 3';
fuge. Jacobsson 6, 630'; die naht abbrennen, die beim löthen
nehung, actus nendi Stieler 1343; nautisch die
et sarcinandi
entstandenen Unebenheiten mit dem lölhkolben glätten, ebend.
Verbindung und befestigung durch ein tauende Bobrik 506*.
e) im schiff- und schleuszenbau ist die naht (pl. nahten) eine
NAHVERHÄNGT, partic:
fuge zwischen zwei balken oder bretlern, die kalfatert werden
musz, um das durchdringen des wassers zu verhindern. Jacobsson
weh mir! uns droht ein nahverhängtes miszgeschick.
Platen (1847) 3,25.
3, 131'. Bobrik 506'. Vochs 200.
NAH WAFFE, gegensatz zu fernwaffe: bogen und pfeile
f.
/) im deichbau die stelle, wo die besodung von zwei deich- dienten ihm (Hercules) nebenher, um in die ferne zu wirken;
pfändern zusammenstöszt .Iacobsson 3, 13l'. Benzler 2, 6. als nahwaffe gebrauchte er die keule. Göthe 39, 58 einem ;
NÄHTCHEN, n. kleine naht: beer gegenüber, wie diesz parthische war, stand das römische
flinkgenäht und fein, strategisch im nachtheil, weil die reiterei die communicationen
knöpfchen, säum' und näthchen! Voss ged. 5,15.
beherrschte ; taktisch, weil jede nahwaffe der fernwaffe unter-
NAHTEIDECHSE, f.
lacerta teguixin Nemnich 2,305; naht- liegen musz, wenn jene nicht zum kämpfe mann gegen mann
echse Brehm thierl. 5, 107. zu gelangen vermag. Mommsen röm. gesch. (1857) 3,326.
NÄHTEB, m. 1) ahd. nätare, im 12. jh. nätere, der Schneider, NÄHWERK, n. näherei, näharbeit Frisch 2,11*:
sticker [s. seidennähter) kämt, nater Lexer 196; Schriftdeutsch
;
aine warf ir nähwerk beiseit
ist nur das fem. nähterin gebräuchlich. und griff hinab, wais nicht wie weit.
Fischart ßölihatz 1749.
2) im Wasserbau ist der nähter ein starker zäun aus flecht-
werk, womit man den dämm eines deiches oder das ufer eines NAHZEITIG, adj. einer nahen zeit angehörend, fast gleich-
dieser bedeutung ist nähter wol verderbt aus mhd. eter, gefloch- male von groszer Wichtigkeit . . . gewinnen wir zuerst einige
tener zäun (Lexer 2, 730). wärme und fülle für die dänische geschiclite. Dahlmann dän.
NÄHTEBEI, f. das nähen und das genähte, die näherei, näh- gesch.1,29; die andern nahzeitigen (die nicht viel späteren)
arbeit: näderei Aler 1442*. Hederich 1674; nähderei Amaran- hüllen sich in schweigen über die missethat. 1, 209 anm. 2.
THES frauenzimmerlex. 1322; nätherei Steinbach 2,103; NÄHZEUG, n. und m. 1) nähgeräth und behältnis für dasselbe:
des vaters zimmeraxt, der rautter nähterei nehezeug ist ein . . futteral . . , worinnen die zum neben ge-
erwürben ihm . . den halbgemachten brei. Flemino 17 L; hörigen instrumente stecken. Amaranthes frauenz.-lex. 1323.
;
Kapharl . . ist durcbaiis nniv, das wirkliche kommt bei ihm Hbtse; kämt, tirol. mit terdumpfung des a tu a:
nicht zum streit mit dem sittlichen udcr gar heiligen. GOtue 19«. ScHöpr 45». liiNT.iRR 17*1. WEi!«a. kw. fr. fVi,
19, IM //. ; hier (auf Raphaels anbetung der könige) durfte der 3) tur declination. goth. nam6 :, fkir. nuMtt (miärtt
heilige Joseph auch ganz naiv charnkterisirt werden als pOege- aus naniAna), ahd. namo m., im gern, und d«L $bi§. muh wml
vater, der sich über die angekommenen gescbenke freut, l&l. umlaut nemin {aus naniin Muri, hgmnen 7, 9,9) Ismoa. M,k
i) das naive des betragens, der denkart und gesinnung, des 7, 5. 15. mhd. und md. entstehtn durch ttruimhgmwf de» mu-
mündlichen, schriftlichen oder künstlerischen ausdrucks, der dich- lautenden n oder en teheinbar ttarkt farmn name, nam («. Wtiia.
tung und kunst: es gieht eine muntre art zu reden, die der mhd. gr. f 441), die auds nhd. moth n
beoiathtem sind: mil
freundschuft und liebe insbesondre eigen ist, sie kömmt name Österreich. vmiA. 6, 22«, 39 (r. ;. 14»4): dU. und mc mhb
mehr aus dem innersten des herzcns, als aus dem Über- AvE^(TlN. 4, 90, 12. 1»4, 28. 211, 13. 22. H. Sac«» l,m,in.t,M,n.
flüsse des witzes her. sie ist nicht so wohl sinnreich, als 7, 18, 27. Fiscbart gl. schiff toi. Atau Vt,th. ffl, U «.«.•.
naif. Geliert (1867) 4,73; dieses nnife aufrichtige: quac non Gbszner 3, 126, den name Lavatek nutkfd. »dkrifif S,!^
data siti Lessi!«g 7,438; zum naiven wird crfudcrt, dasz die (accus.) für name GOthb 43, 405. nui dem mm. aräf.
natur den sieg davon trage, es geschehe dicsz nun wider hat sich (wie bei balken, garten ä»rktr
u. t, w.) ein
wissen und willen der person, oder mit völligem bewusztsein namens (verkürtt naros Atentin. 4,333,23) geMiit^ dir »tk—
derselben. Schiller 10,430; das naive ist eine kindlichkeit, im 16. jahrh. anfingt die richtige genetnform nainen (AfKirrtli.
wo sie nicht mehr erwartet wird. 431; in beiden füllen, 4,205,24. Scrwarzbnierc 151'. LoBE5srEi.<i ^naia. 3, SM*) am
beim naiven der Überraschung wie bei dem der gesinnung, verdrängen, plur. namen, b«t AvERTlli. fnü rffCHMMf #*-
musz die natur recht, die kunst aber unrecht haben, ebend.; lautet namen {verkürzt näm), mit nods in MrMMMwivUUmir
das naive der denkart kann daher niemals eine cigenschaft mundart s. Schm. 1, 1738 Fromm. Leier IM. ScaOfT Ut; 4k
verdorbener menschen sein, sondern nur kindcrn und kind- name Albrecht Leipziger mundart 174*.
lich gesinnten menschen zukommen. 434; naiv musz jedes 3) gramm. 2, 30 und gesch. der deutschen tfr. 153 wird MM
wahre gcnie sein, oder es ist keines. 437; nach nichts ringt von nPmen (nehmen) abgeleitet: "name tst in» *«< hmr mtmal,
die weibliche gefallsucbt so sehr als nach dem schein d6s tur gäbe empfängt",dieser ansieht sttmmt autk W. Wacbbk-
naiven. 438; aus der naiven denkart flieszl nothwendiger nacel bei im handw. 209* {"»u ntmen wte grietk. ip^/tm
altd.
weise auch ein naiver ausdnick sowohl in worten als bc- tu ve'ftety") und Leo im ags. fiotMir 138 {**aeeeflum, raaiftoa'*).
wegungen. 439; das naive ist als natürlich mit dem wirklichen vom sprachvergleichendtn Standpunkt aus ist ditte {seim m«
verschwistert. Göthe 19,11)0 1/.; das rein natürliche, insofern Steinbacb 2, t05 gemutmastte) ableitung unknUhur, denn oaae
es sittlich-gefällig ist, nennen wir naiv, naive gegenstände lästt sich nicht trennen vom tat. n6men, gnAmen, (•
sind also das gebiet der kunst, die ein sittlicher ausdruck men), das auf ein arisches gni-man zurückführt, de$ie» g i
des natürlichen sein soll, ebend.; die naive unfühigkeit. an im sanskr. (nAman für jn:\man) gesthttunden aar, •• dir
Schiller 874 (6,189); die naive wie bewuszte kunst. Mommsen röm. wurtel gnä, sanskr. jnd, gnech. ytw (/«- iat mim, (" yvm- t p ^
gesch. (1857) 3,&si sup. die naivste glüubigkeit. Gervinus t',343.
; lat. gnA (co-gn6-sco, co-gn6-vi, i-gnJhTo), akd. chnA (duiA-M
NAIVETÄT, NAIVITÄT, f. aus frani. naüvctö, natürliche kennen, s. th. 5, 1730), so dass name ursfrüngliek du {uttm-
einfachheit, ungezwungenes «esen, Offenheit: naivetüt, die der scheidende) kennseichtn, merkmal hedttütL dn d*r bwmmm»-
ausbruch ist der der menschheit ursprünglich natürlichen hang mit der »urul schon früh nkkt wukr gtfUdt m dtm m «M
aufrichtigkeit wider die zur andern natur gewordenen ver- mag, so trat entstellung des asdmites und msek Ursmf dm
stellungskunst. Kant 7,201 {vgl. dazu Scbiller lo, 430 anm.) wurteltoeals ein, der sieh im germanistken tu a, friadk. m
im Orient . . tindet sich eine gewisse naivetfit und Unschuld SM o {öyoßia, wahrscheinlich aus o-yvo-fut; die wund fvm
des betragens durch alle stünde. Gothe 6, 197 ; da mir seine erscheint auch in ytö-tt-»6 mit kuraem *M«i, «. Corms
sinnesweise ... in ihrer nalürlicbkeit und naivetst . . wohl . grundzüge nr. 446), im nUlUmtkeu m
i fHB^ ftvr. HBCM)
zusagte. 25,248; die derlte nalürlicbkeit des allen teslaments erleichtert haL Bupp ghtmr m\
Port l,». Cbbtim* S».
und die zarte naivetUt des neuen hatte mich im einzelnen Fick' 66. 112. 782. Mbtbb fttt. «pr. IMi MitiOMca IMT.
angezogen. 26,102; naivitiil und humor. 19, 149 {Überschrift) //.; II. Bedeutung und gtbrmutk.
welche naivitat! welche aufrichtigkeit! Lenz 2,137. Unter name versUht man im ntl0imtimiu dm hmim likndtn
NAIVHEIT, f. dasselbe {man suchte dem warte durch -heil wesen oder einem dinge tur mnUndieidu ug tra andens tuk am
eint deutsche färbung zu geben) es ist voller naivbeit , und
: mende wort : nomen, nam, die beBaBanng eines jeJen diag».
noch schätzbarer durch ein titelkupfer von Hogarth. Sturz Roth diction. (1571) L2'; name o4cr bMcbreibang rioe« ae»-
1,30; allerdings erregt es lachen, wenn sich jemand durch schen oder eines pucbs oder tieicben de» lob« oder der erea,
naivheit {var. naivetiit) blosz gieht . . . aber auch die naiv- titulus. roc 1483 x2*: nammen und liltel *rtien. nornntre,
heit (rar. das naive) der edelsten art , das naive der gesin- inseribert. Maalbb dahero Plalo aad?j^Mpa»» itr
303';
nung erregt immer ein lächeln. Schiller 10, 430 anm. seine ; meinung gewest wlren: dast die bockslc wakntk *•• Uh
{des genies) naivheit (rar. naivetiil) allein macht es zum gcnie. fang an allen dingen einen mit ihrer ioaeriidMa cifmckiA
437 und anm. (in der liste von druckfehlern und verbesurungen abereinst iromenden nahmen gegeben hSHe. LoatHfTm dtmim.
am in »ekJttm du ab-
schlusi des ersten Jahrgangs der hören, 3,359*; ein nähme (porr. name, name«).. h* kkm cia k»>
handlung über naive und sentimentaliscbe dichtung ersckitsun dürfnisz der Unterscheidung, wer allein i»l hat keinen nkawa
war, ist zu obiger stelle bemerkt, dass man statt naivheit hin nöthig, denn es ist keiner da. mit dem er verweck^clt w«r-
'und so oft dasselbe vorkommt' naivetat lettn solU). den konnte. S:iiaLER 9, iio; der name tkat nkhls sar aacke;
N&LEN, s. noblen. alles beim rechten namen nennen. Wasm« lfridhi.Sym.t1l:
NAM, NAME,
NAMBUCH,
nähme.
s.
.<.
namenbuch.
ihr. die ihr jedM dlaf M a a laa» naan n utuaiL
CumaltL
VII. 21
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eines bruders auch die gesinnungen und das betragen eines zum gespött werden. Herder Sophron 159.
bruders gegen sie anzunehmen. Wieland 28,60;
3) vom thier-, pflanzen- und mineralreich: und der mensch
pflegt er dich nicht stets gab einem iglichen vieh, und vogel unter dem himel, und
mit diesem süszen nahmen (Schwester) zu benennen?
thier auf dem felde, seinen namen. 1 Mos. 2,20;
. .
. . den nahmen seiner Schwester, supplem. 4,220. von allem bin ich herr, was in dem paradiesz '
ward diesem neuen monarchen . . ein neuer titel und namen nahmen königs-blume heuchelte. Lohenstein Armin, l, 1389"
geschöpfet. Stumpf 311"; mit namen heist man uns Soldaten. die vom schnee den nahmen führende chione mit den schnee-
Simplic. 1, 104Ä.; weil mir der nahm Jäger sehr
beliebte. tropfen, die schnee-weisze levcoja mit der ihren nahmen
1,351,8; wenn es die besten Soldaten sind, welche der ge- führenden frühen zeitlose 1383";
neral aussucht, so kann ich ihren namen {nämlich beste
die kräuter auch, unzählbar viel,
Soldaten) hier nicht nutzen ist es aber gesindel , an dem
; berüefet er (gott) mit namen. Spee triitzn. 108 ß. ;
nicht viel gelegen, so glaube ich wird ihre benennung {näm- hat man euch gleich
lich gesindel) auf .. vortrefflich passen. Lessing 8,48; nur zu mit unterschiednen namen
levkojen, matronal und güldentuch genannt.
viel arbeiten müssen, kann ihn (den künstler) um den namen
Brockes 1,16;
künstler bringen. 2,116; poet, dichter, der diesen namen.. dieses saltzes wahrer name. 1,297;
verdient. 7, 142. 143 ein mahler, bildhauer, redner oder diohter
;
diesen nahmen führende steine. Lohenstein Armin, l, 1389'.
der des nahmens werth war. Wieland 19, 70 niemand ver- ;
4) DOW der natur und der erde, von naturerscheinurigen und
diente, nach seiner meinung, den namen eines gelehrten, andern dingen: der name der natur. Herder ideen 1, xvi; das
der nicht zum wenigsten einen auctorem classicum edirt gelobte land hat nicht vom lobe, sondern von angelobung,
hatte. Rabener (1771) 1,155; und dennoch maszte er sich von gelübde den namen. vom geist der ebr. poesie l, 281
den namen eines theologen nicht an. Herder Sophron 106; rings erschollen zugleich die neuen erde. namen der
vorzüglich musz ein biograph die gestalt seines beiden ihm Klopstock Mass. 1,521;
gleichsam vom antlitz zu reiszen wissen, wenn er dieses wir haben der luft namen von kräften gegeben, dünste ein-
namens werth sein soll, nachlese histor. Schriften 14. zusaugen, zu tragen, niederzuschlagen. Herder älteste urk.
c) der religiösen, socialen oder politischen Stellung : er macht 1,46; der name tag und nacht. 40; er verweigert dem funke
dem namen eines Christen unehre; den namen der flamme. Lessing 7,342; über die namen des
und tragen dennoch Christen namen. H. Sachs 3,102,35 K.; donners. J. Grimm kl. Schriften 2, 402 am meisten aber ver- ;
da der gebrauch des kelchs das einzige erhebliche Unter- dienten diese brunnen diesen nahmen {'heilige wasser'), weil
scheidungszeichen dieser sekte ausmachte, so bezeichnete sie heilsame wundergeschenke des hochheiligen gottes . .
man sie mit dem namen der utraquisten . . und sie gefielen wären. Lohenstein Armin. 2,741";
sich in diesem namen. Schiller 8,33; es giebt eine art von sowie ein bach . .
die rebellion schien anfangs selbst vor ihrem namen zu zit- mhd. also dA da; wart 0( den loofa arlMkra.
dd schepfi man ia einen naaMa. Wal/SMalriek B t7&:
tern. 7, 18; diese grillen verziert ihr mit dem namen der
die Ire den namen fiben
tugend. (tiiTiit; 3(i, 54; dadurch enlsliind ihr in der ganzen
in der loufe Irroengarl. graf Huäolf 22,4;
gegend name von vorlrefflichkeit der ihr doch auch
ein ,
den ilte man d6 touren und gap im einen nataan.
manchmal unbequem ward. 17,242; sie {die weit) gicbt dem .Vt*W. 444.1:
laster alle namen des Wahnsinns, von den ersten leichten nhd. warumb Adam und Eva ihren kindem naniea feke« . .
{hauptworl, beiworl u. s. w.) wurden angegeben. GoTTiiEir schulm. blumc benannte kind emptieng dadurch |liiifbaaM
(1859) I, t40.
leitenden Schulzengel. J. (^aiaa kL sehnften 2, J
gleicheri nenner bringen. name der ihr (drr neugeborenen primtnsim) gegeben »erdea
B. ah eigenname,
unterscheidende beteichnung für ein eintel- soll.Herder homOien 2,241 /VrtUaa. und Maciaa «ardal
; —w
wesen im gegensatie zu anderen derselben gultung. du geboren? IfartiM. auf dem •4r, dafMi |ib air MriB
als persönlicher vor-, zu- oder beiname: wir wollen, da;
1) vater diesen namen. LiRS 9,lt1; •• amaawa.* aM. "* tW«
» *
all unsers gotshauss leute jeder mit eigom name und cu- (Jatob und Johannes) scnof her naaoa, tkaj ait
namen aufgemerkt werde. Österreich, »etsth. 6,226,38 (p.).
. . Boanerges. Tatian 22,4; aiuA rea der
1494); wie ich in den aignen teutschen nSmen Und. Aventin. hernach . . . brachte der alt churfQrst bei
4,31,29: die nilm der künig und fürsten. 234,15; eigene, an- wegen , das man der dochter ein ander« aaaMS acMiNic
gehArige, alt hergebrachte und gebreuchliche nanaea. KiacBHur und aie die grefin von Lutielstain
«endunm. (1602) 4, 131 3, 409, 31. einen namen geben aber
jedem, der auf erden weilet. n) mit namen bentmitn^ aaea m a mn
[leird) sein eigner nähme lugeiheileu nammen giben, aaaMn offtäart,
J. G. Jacoii (1819) 6,11;
ihm gab ich . . die alle
feiertage sflszer namen, namenstage. Göthe 4,113; es war er Ulmein Socrale». mela _
freilich nicht fein, dasz er (Herder) sich mit meinem namen 1.4
diesen spasz erlaubte. 25, 304 ; jeder buchslabe meines irdi- ß) den namen nennen, softn : ihr aeid arir «Ulkg«a
schen uainens ist in seiner engelstimme zur luelodie geworden. gebt mir euem namen. GOraa »,4t.
II*
; ; .; : : ; ; ;
er fragte uns, wer wir wären, und wir sagten ihm unsern
an sich derselbigen (könige) näm. Aventin. 4,71,7; under
nahmen. Claudius 4, 34;
solchen falschen angenumen nämen. 8; ein gewisser irrender
ritter.,, der sich falsche nahmen beilegt. Hippel öfter die eAe derhalb nendt des kindes namen man
.
(s. führen th. 4^,447): den nahmen führen, nomen habere, sage, mit welchem namen benennen dich vater und mutter?
Voss Od. (1781) 8,550;
gerere. Aler 1446*; (das röm. kriegsvolk achtete darauf) dasz dann will ich . .
hören, vernehmen, erfahren, wissen, kennen m. ä. ; darauf das verschweigen der namen (die anonymiiät) . . . vermehrt
fragte er mich um meinen nahmen. Simplic. 1,464,18;
gewisz das Interesse. Göthe an Schiller 33 (1, 87) da ich ;
Klopstock Mess. 3,150; den namen sprechen, aussprechen, nennen: sie .. sprach seinen
Theophan. kennen sie mich, mein herr? der Wechsler, von namen. Lenz 1, 175 aussprechen ;
person niclit; vielleicht wann ich ihren namen hören sollte. er spricht ihren namen mit stammeln
Lessing 2, 446 (freigeist 4, 9) ; woher er meinen nahmen . .
tausendmal aus. 3, 16.
erfahren habe. Wieland 27,270; du bist wol ein unwissender i) den namen schreiben, unterschreiben, aufzeichnen, unter-
tropff, dasz du weder deiner eitern noch deinen eignen namen zeichnen, einzeichnen «. dgl. (den namen aufmerken s. unter
nicht weiszt. SimpJ. 1, 64, 4 Ä. ; ich weisz es so wohl, als ich B, 1) freut euch , dasz eure namen im himmel geschrieben
:
meinen nahmen weisz. Aler 1446"; sie wissen den namen sind. Luc. 10,20; portrait, worunter ich gern ihren namen
: : 1 :;
:
üliereinkiinien. 8, 2)>U; den namen (in ein 6urA) einzeichnen, als eigennamen gefühlt: gegend, welche mit re«-M den'
l.irtz 2,320; es ist möglich dasz der stein alt und der name 'schlimme mauer' führt. 24, H\ der valer wobnie an dar acfca
;
neu eingeschnitten sei. Guthk 3ü, 200. bekannt ist die tilte, der basengasse, die von dem leiclNa 4m hnuMy 4m aisn,
den eigenen namen oder jenen einer geliebten person in die wo nicht drei hasen vorstellt, Mkrt«. IM; in nmm Mar
rinde junger bäume zu schneiden: subald der feidherr »ich gang und zeche {eines bergwerks) hallen ihren nanen, daarfl
des naiiinen (s^in« neugebornen sohnes) halber erkläret, eilcten sie von andern unterschieden werden . e« werden auch de« .
hundert druiden solchen in so viel heilige eichen einzu- schachten bei weitlüuftigen techen namen gegeben. JAcoaaso«
schneiden ... aller wuntsrh gieng dahin: dusz dieser junge 3, 127',
fürst diese bUiinie an alter und gniszc überwachsen .. solte. 4) übertragener name zur beieiehnung tm Ihieren, »tUUrfern^
Lohenstein i4rtnin. 2, 3(U'; leblosen gegenständen oder abstraeten : der band hOrt, folgt auf
iu, ich will dir. kühler haini den nanien Diana; der name dieses planeten ist Jupiter B.t. r.
nleinll Ihren nnmeii weihn,
er zelet die stemen, und nennet sie alle mit namen. pt. ii:, i
dieser Hehle schmuck zu sein.
name wachse mit den rinden! IIagkdokn 3,60; er (qoii) gtngell sie (iti^ne) an einer schnür.
du dort in jener linde
siehst
und nennet sie alle mit nabmeo.
eingesohnitzt ein lirenneiid herz? und weidet sie wie llmmer auf der Aar. GuaaMa ft,97;
meinen nnlimeii uiiicrwArts? Götz 2,35; Concordia soll ihr {der gtoeäe) name Min. II, Sit; «*«"—
lagern wir uns im schatten der alten ramillenbuche, das geflngstigle Nürnberg erwartet schon einer aocft cM-
die Toriftngst uns hekiiniil mit schon Buswachsenden namen.
scheidendern feldscblachl, als sie bei Leipzig geliefert wk4,
Voss Luise 1,251;
dem hlmmel wachs' entgegen den namen zu geben. 8, 303 System, das aeioea nmtn ton
;
sich kranken, dasz der söhn seinen namen verändert, wenn selige name Jesus. Fleming 39, L; an der knpflrhnr (dn
er so ein geschwinderes glück macht? Lenz 3,212; sie hat bettes) . . auf der mitte der platte (des tisthes) war eine blaoe
ihren namen verändert {sich verheiratet). Wander sprichm. 3, 877 ; runde mit dem „sUszen namen" (mono^amai Ckrisit\ femall,
frau, die meinen nahmen verlüugnel {nach meinem tode wieder denn dieser ist allen armen leuten das zeichen des goUes-
heiratet). Hippel über die ehe 191. vgl. H. Sachs 5, 16, 34: aegens. Rosegcer Volksleben in Stein mark (1661) 16;
kummet inn die eh,
80 bald ir der vater söhn und heilig geist
man euch nach uns mannen.
so nennet ist eine« nur fu.iaromen.
3) Volks-, landes- und Ortsname: der fiaiern näm. Avbntin. doch drei man« je verscheiden heUsi
mit eigenschan und namen. Sraa trwttm. I3t 9..-
4, 19S, 10; Huegen, Schweden .. pehallen noch ir alte land
und näm. 130,15; die Galen, die unter dem namen der • si war des gots, mit namen Apollo, tocbter. Aftirmi. 4, tM, li
Gallier und Gelten ein bekannteres und berühmteres volk her (abtiammenil) von der gftuar aaaaa
sind, als die Vasken waren, hatten am ende mit ihnen einerlei
.SacmS,!«*.«!.:
Schicksal. Hi-rdkr ideen 4, S; die Kymren sind ihrem namen göttio (frmtU) dich
nennt kein name. Klopstocb 3,t7;
nach bcrgbewohner. 13; ihre {der Deutschen) einheimischen
er (Zeit*) liesi durch sal* nad ballea
Verbindungen und namen bleiben dunkel. Moser 5,125; die den namen Juno schallen. LtMau« (I9M) t.lC7.
namen der Volker. 132; aigne nüin liinder und leut. Atentir. b) goltes namen führen, im aMiadr fUmm,
4,208,25; auch die land nit vast ungleich aneinander, nümen brauchen {rergl. l,e,ß): gewebne deinen OMarf
haben. 144,1»; von im (künig Böiger) pehell noch das ..
schweren und gotles namen zu füren. Sir. 11» f; itt afl
land Teham den nam. 44,17; bcschreibung (lerniitnien, wie
schweret und goltes namen füret, ll;
vils nftm gehabt hab. 53, 18; dieser land gegenl und stet
du sollt den naniatt
{bekalten) von disen berren und frauen ire n!tm noch. 223,30; deine« herrsoits nicht eilel aa*4raa««.
der name Germanien war zu dieser zeit noch nicht üblich. ScaiLLaa 13.3« (WMmetttm lagn ).
Moser 5,128; kein staat oder land gleiclies namens. 6,3: c) den namen gottes nennen, annifea, lok«, pRiaca,
legt sich für ein stadl mit namen Jabes. Avestin. 4,203,6; heiligen m. t. v. (r^t. C, 5)
»on im . . die stal Raierbing den nam . . behell. 143, 9 ; von rein sei. wer goltes name neaoi.
im kompt Sigling dem dorf..der nam. 200,15; und ewig sei Lavatb* nsiOfid. »ekrifit» %,%:
der name dieser Stadt, der name Leipzigs, Sachsens lierde so oft ich deinen naaien ncane. GtuaaT(im)l,ISi:
und fremder lünder bewunderung. Gellrrt (IS«7) 5,77; wie bAs, in welchem min namen istangerAfI wordco. ScUM
wohl ihnen {den Abderiten) dieser name {Athen) nie anders Ml. 3, 15, 16; singet dem hrrm und lobet seiaca «>.
; ; ; ; ; ; ;;
dein iiame sei gebenedeit, 3) besonders der träger eines vielgenannten, berühmten, be-
von nun an bis in ewigkeit. Bürger (1778) 78. kannten oder unbekannten, dunkeln namens: er hat zu wenig
d) der name hoch, hehr «. s. w. : lobe den
gottes ist heilig,
mitarbeiter {für die Zeitschrift) und es fehlt hauptsächlich an
herrn seinen heiligen namen. ps. 103, l
. . gelobet sei sein namen. H. Voss an Solger 1803 {archiv für litteraturgesch. 11,98);
;
des herrn, denn sein name allein ist hoch. 148, 13; man danke fremder nähme. Steinbach 2, 105; sein name hat guten, keinen
deinem groszen und wunderbarllchen namen. 99,3; herr, du guten klang. Wander sprichw. 3,877;
bist gros und dein name ist gros. Jer. 10, 6 der gönner liuld, nach der die Zuschrift strebt,
macht kleine grosz, und dunkle namen heiter.
du, desz namen heilig ist! dem sich Hagedorn 1,58;
aller knie einst beugen. KLorsTocK Mcss. 13,712; nicht au wenig stolze namen
hehr ist sein nam und grosz sind seine werke. ist die liederkunst gebannt. Uhland (1879) 1,48;
Gellert (1867) 2, 128. ich bin ein deutscher dichter,
c) im namen gottes, in gottes namen, s. C, 6. bekannt im deutschen land;
nennt man die besten namen,
C. besondere Zusammenstellung verdient die Verwendung des so wird auch der meine genannt. H. Heine (1876) 9,86.
appellativen oder eigenen namens in mehr uneigentlicbem und
übertragenem sinne. 4) daher auch der an einen namen sich knüpfende gute ruf,
mit genetiv, adj. oder possessivem pron. wird name um- rühm, nachruhm oder das gegentheil: er hat keinen nahmen,
1)
schreibend für das den namen führende Individuum
gebraucht fama ejus in obscuro est. Aler 1446'
oder die gesamtheit der gleichnamigen individuen. gsell, ob du gleich nit zeuchst in krieg,
so treib hie ritterspil mit springen,
zu A, 1, menschen (menschlicher) name, mensch, menschen,
a)
kempffen, fechten, lauffen, ringen!
Personen: und wurden ertüdtet in der erdbebung sieben tau- so uoerkombst du auch ein namen. H. Sachs 7, 190, 12 K.
sent namen der menschen. o^en&. 11, 13; mönche, eine abart itzt rettedeinen naraen. Opitz (1645) 1,172;
des menschlichen namens. Schiller 7, 68. dasz eures lobs und namens end
b) zu A, 2, mhd. mannes, wibes (wlplicher) name, eine person nicht vor der weit end zu erfinden. Weckuerlin 3;
männlichen oder weiblichen geschlechts, das männliche oder weib- machte mir dadurch einen namen. Schweinichen 1,170; was
vrouwen, juncvrouwen name, frau, Jungfrau
liche geschlecht; wirst du .für deinen namen eintauschen? titel. Lenz 2, 251
.
oder der stand der frauen, Jungfrauen; herren name, herr, er hat einem bekannten das leben gerettet er hat es viel- . .
küneges (küneclicher), riters (riterlicher) name «. dgl, könig, leicht gethan, weil er wissen konnte , dasz er sich einen .
.
königswürde, königstitel, riller, ritterstand, mhd. wb. 2 ', 306*. namen dadurch erwerben würde. Gellert (1867) 6,37; was
Lexer 2, 31 nhd. manns {vgl. th. 6, 1582) und weibs nam,
; man uns deshalb nachgeredet hätte, wäre an unserm namen
männer und weiber. städtechron. 1, 374, 5 {vom j. 1427) weibs ; kleben geblieben. Gotthelf VU der pächler (1859) 234; mit
nähme, weibsbild. Frisch 2, 7' einem entsprechenden adjectiv da er schon ein gemachter mann,
:
ein man
der frauen ubels gant im besitz von entschiedenem namen ., war. Güthe 19,122;
und iren namen hat geschaut, fasln, sp, 707,12; groszer nähme, fama illustris. Stieler 1325; er hat ein grosze-
durch der zwölff edlen tugent stam ren nammen dann er aber wärdt ist. Maaler 302°;
erhaben wird weiblicher nam. H.Sachs 1,210,21 K.;
rumsüchtig er (der frosch) bei im gedacht,
sie ihres namens (des weiblichen geschlechts) schmuck und krön. wie bein thierlein allensamen
Fleming 287 L.; bekumen möcht ein groszen namen. H. Sachs 6, 86,29 K.;
platz dem namen des herzogs (dem herzöge) Schiller 3, 21 !
die stat Rom
wiewol si {die Athener) . küniglichen nam abtan betten.
. .
hat in der weit so groszen nam. J. Ayrer 261,1 IL;
Aventin. 4, 266, 26; {ich habe mir) ein groszen namen machen wollen. Widmann
darumb ich ritter namen hau. fasln, sp. 360,26; Fausts leben 591 K. ; solche leute haben vermeint, sie wollen
der deutsche, christliche, katholische, protestantische name durch anderer leut ruin ihnen einen groszen namen machen.
. .
u.dgl.; echte liebe zum deutschen namen. Engel 4,92; rühm Schüppius 632;
des deutschen namens. 99; als wan er der erbi'eind christ- von des lebens gutem allen
liches namens war. polit. Stockfisch 286 ein feind des teutschen,
ist der rühm das höchste doch,
;
wenn der leib in staub zerfallen,
des christlichen namens. Frisch 2,7"; unser historischer stil lebt der grosze name noch. Schiller 11,393;
hat sich in dem verhiiltnisz gebessert als sich der preuszische das genennte sterck-kraut, von welchem der aberglaube
so
name auszeichnet und uns unsre eigene geschichte wichtiger lichtete:dasz wer damit sich besalbte, der menschen gunst
und werther gemacht hat, Moser 8, 205 Zusammenkunft, in ;
und einen ruhms-vollen nahmen erlangte.' Lohenstein Armin.
der doch endlich einmal der protestantische name sich zu 1,1422";
einem männlichen beschlusz vereinigte. Ranke Wallen-
. . .
wenn sein berühmter nahm durch alle Völker geht.
stein 216. Rachel 6,439;
2) die person als träger eines eigenen namens, im weiteren der, so mit der faust sich steten namen schafft.
Opitz (1645) 1,101;
sinne das gleichnamige geschlecht, die nachkommenschaft : du hast
auch wenig namen (personen) zu Sarden, die nicht ire kleider sich einen ewigen, unsterblichen namen machen. Stieler
besuddelt haben, offenb. 3,4; es war aber die schare der 1325. Frisch 2, 7"; und dein name werde war und gros ewig-
namen zu hauffe bei hundert und zwenzig. ap, gesch. 1,15; lich. 1 chron. 18, 24 ; und die haben ehrlichen namen hinder
wer . . nennt die namen, sich gelassen. Sir. 44, 8
die gastlich hier zusammenkamen. Schiller 11,243; gewinn ein hohen ehrling namen. H.Sachs 3,39,13 A'.;
1*1
Doininqo. guter uume
das kostbare, einx go gut, um welches
n (BMMa n.l «4rM0i
die königin mit einem bOrgorwelbe (lern,) dasi maaas und welatbeli aehr. al* leec« aebaaa
weiteirern musz. Schillkr 5,2,287 (don Carla 3,4); •lad. ltt(M.a»);
halbglückllch sind die sUavea, die dieb tfrtAtii) nMaea.
wenn ich dttchte, dasz sie diesen schritt aus groszmuth, aus doch weiter nicht, als nach deai aaaiee keaaea.
Vorsorge meinen guten namen gethiA hlttten. I.essinc
für ÜAsaMan 1.13:
1, 4M {freigeist S, 3); habe ich dir meine tugend nicht preis freudeo. an denea aar der aebac frAbllck lAai.
geben können, so habe ich doch meinen guten namen fOr WiEtaa» ff. 33;
Krank sprichw. 2, 192*; ein böser name ist halb gehängt. aber auch ihre freunde, ^rasl. aufs höchste dem aaawe
Wander 3,872; ich bringe .. einen hosen namen darvon. nach, ich würde auszulachen sein, wenn ich auf sie reebnen
Widmann Fausts Üben 591 K.; auch sachen körtnen einen ^ultu wollte. Lessinc 1,447 {fretgeiU 5,1); 4vrt keaoei awi Ü«
oder schlechten namen haben, in gutem oder schlechtem rufe Schönheiten der natur blosz dem nimw Back. Ol 3^ MI;
ttehen, bedeutend oder unbedeutend sein: geschütz, das nit ein dinge, die ihnen kaum dem namen Back bdtanal «arem.
besundern namen hat (nicht von bedeutung ist). Baumann quellen Lenz 3, 329.
1, 755.
daher auch der blosu sehen, der iuttere fniai, i»$ aar-
8)
5) gottes name »ird ebenfalls für gott und dessen rühm, geben, der vorwand: tu allen Streitigkeiten der parteien musste
majestät und herrlichkeil gebraucht:
der nainc des gottes Jacob die religion gewöhnlich den namen geben. ScaiLLU ff, 3»;
schütze dich. ps. 20,2; und lieng an zu predigen von des
ein ritlersmann riet vor in krieg, kerdbnt tu werdea,
herrn namen (eon gott). l Mos. 4,26; das du fürchtest diesen man reitet letzt in krig, dem namen nach, nach aCenlea.
herrlichen und schrecklichen namen, den herrn deinen gott. Lo«AC I,S,ffff;
II. Sachs 1.257,7 K.t bei (mit) seinem, beim (mit dem) rechten namen nennen, etne
zwar danuub hnb ich dich erweckt, das meine kraßl
iiul Sache nennen tcie sie ist, die trahrheit grade heraus
111 und mein name (majestat, herrlichkeit und
dir erscheine, mit ich dem kind^ den rechten nahmen gebe, !(
Wire) verkündigt werde in allen landen. 2 Mos. 9, 16 {vgl. auch res est. Aler 1446*; man musz dem kinde den rechten namen
die beispiele zu B, 5, c, d) mhd. die dri namen, die drei gött-
; geben. Simrock sprichw. 394; wo man su gar hinder dem b^rg
Itchen Personen. Lexbr 2, 31. Ivildet {geheim thut) und dem ktnd nicht will den recbica
.
«) der name stirbt mit der person, gerät in Vergessenheit oder namen geben. Pbilander 1,8;
lebt in gutem oder bösem andenken fort: ja, was man so erkennen heiast!
wie vll hundert andre sein wer darf das kiod beim racbua aaaMS aiaaiat
mit dem namen gangen ein. FLiaine 337 L.; GATB8 13.1»;
si wollen dnsi meio nam und ehr da» kind bei seinem namen genanot (an^^i/kArf «alir dem
'
soll mit mir ganz absterben. Wkckhirlin 140; 'redensarten, jtitdi dtm
welche der schriflsUlUr mim iüM f ät
das also word orhücht dein stam User beliebig einsusehalten übinkuf). 45, tib.
mit gedechtnuszwirdigera nam. II.Sacbs 1,220, 17 A'.;
b) den namen haben, führen. «) jprkb»IMMb:li«bt kia4«r
umsonst! das man in schrift und buch
sich nach der ewigkeit bestrebet, haben viele namen. Siaaoci vri; bill« jc4aa kiai aaiaaa
wenn ein vorhasiter name lobet, rechten namen, so hieszest du nicht Peter GMs. 3M; MV
so lebt er doch in sioicni iliiih. DtOLLiNcaa 1,121; heraus mit der spreche: das kind mu»t dock ciac« ••
Ludwig der I.\. hat einen verabscheuten namen hinterlassen. haben («s aiius itcb doth M§em, eanprerbm lamm). Lcansc
Kt^RNE (1802) 6,139; name kann daher auch.erinnerung und 1, 467.
andenken bedeuten: eines namen austilgen, deUre mtmoriam ß) ich habe, führe den namen. es keittt rea aur (mil fCMito
alicujus. Krisch 2, 71*; sant Johans namen (andeidsen, trie oder naehtats) ich weis deine werk, denn da ba«t im
:
luinne) trinken, alld. bldtter 1,413. Wiirott r. Schaumhnrg 57. das du lebest und bist tod. efeak S, 1
7) name im gegensalse sur person, su vesen, inhattuniÜM: und wir haben tktpl dea aammaa.
als warend wir dea hUaiMb aiaaMMa. !<.MA«nB.SW.4>:
der blosu name oder schall, das leere »ort, das inhaltsUtre «der
nicht gekannte: weil aber da. herr. nbraM
den namen. dast du bist der froauaeB ga« alMa.
was der verbrante Mohr und Grieche lobt so sehr,
das ist nun meistentheils nichts als ein name mehr.
wer den nahmen h.it, dasz er fnlb anffstebet, der nug wol
Flibi:«« 126 L.;
mein schatten bin bisz mittag schlaffen und die leot anff ikren «abn hssca.
ich nur, bald nur mein nähme.
ScHiiLK« 14,307 (TcH 2,1); Lehmann 499; wer den namea hat, 4mt er aa tag da
ach! namen sind nur lAne ! Lissinc 1.41; man sei, der wird nicht ver^adN, imt
.
;
:;
; ; ; ; : ;
monum. Zoller. 3, 14. 243 (14. jh.) heilige schrift, die eine lere,
;
und tauft in meinem namen. Gellert (1867) 2,164;
Warnung und figur ist allen menschen und bei namen den herr, haben wir nicht in deinem namen geweissagt? Matth.
fürsten und Verwesern der lande. Waissel chron. (1599) 152 7,22; wir sahen einen, der treib teufel in deinem namen
statt einer bekräftigenden interjection : si sprach, daj tun ich aus. Marc. 9,38.
pei namen. gesta Romanorum, Münchener hs. nr. 54 bl. 59' (14. b) unter göttlichem segen und beistand, mit gott: im nammen
bis Ib. Jh.); nein, bei namen, ich rnusz es sagen, wie es gangen gottes, optimis ominibus. Maaler 302'; in gottes nahmen, deo
ist. Keisersberg post. 129. auspice. Aler 1446";
4) im namen wie mit namen, ausdrücklich, wirklich: dann mhd. hiej sie in gotes namen varn.
sie sein im namen uEf Dunkelspuhel laut ihrer manung aus- gesamtabenteuer 1, 47, 249 ;
zogen. Baumann quellen 2, 295. nhd. nun weiter heb ich in gottes namen, das es wol gerat,
5) in jemandes namen, mit nennung seines namens sich auf das werk an. Aventin. 4,16,25;
ihn berufend, in seinem auftrage, ihn vertretend, an seiner statt, leget euch in gottes namen nieder. Fleming 100 L.;
für ihn. wandt' hinüber im namen des herrn . .
segen, der von einem friedensbothen im namen der ewigen herr, mein herr will eur tochter han,
nu Schlacht ims dar in gottes nam. fastn.sp. 499,21;
gute auf uns gelegt wird. Lessing 2, 9 (m. S. Sampson l, 7)
meine Schwester spricht im namen der Unschuld. Schiller je nun, so reise in gottes namen. Lessing 1,343; in gottes
stehen. Herder
christl. reden 2,91; sie, meine herren, ver- er solle nun in aller henker nainen sein Unterpfand hin-
treten also den ganzen chor aller der abwesenden . in deren . nemen. Widmann Fausts leben 263 mit weglassung von in ;
aller namen thun sie jetzt den letzten gang mit ihm. Sophron warurab schweigt er des teufels namen nicht, fastn. sp. bZS,~;
105; Wilhelm .. war so fest entschlossen.., die süsze gäbe leih her den hasen, des teufels namen, er Ist mein. 54,34;
;
wir wellcnt euch mit namen die «tat... 3, 370 der einen prozesz anfingt, und sein lebtaf kciil fß-
;
073,1 (v. ;. 13S3);
Arato wird unter dem namen des Artaxias gekrOnt. Loben- namcnerklarung sein soll. Ficrtb ibni.h«tr.imwimta$dLit,
STEIN i4rmin. 1,139; ihre weiber, die unter dem namen Amila NAMENGEBER, m. wer einer ptrmm «im sndW «imm mami»
und Beccare dazu kommen. Lessing 4,396; der zweite Tor- giebt.
theii, den sie aus ihrer Verkleidung unter dem namen Hor- NAMENGEBEREI, f.: die bucbsUbetv-ortbodoxie mit ihrer
tense führt. 397; lieb ist mir, dasz das lotto-comtoir unter M. verlebten dogmalik, ihrer gebissigen polemik und nnM»>
namen geht. mich aber doch, dasz ihre
12,328; es verdrieszt geberei. Schwarz tn der kaKmkmt lit.-seitung \Mi nr. IM SiM;
stücke nicht unter einem andern namen herum wandern. NAMENGEBUNG. f. die getung rinn mamnt (sfL MM
Lenz 3,212; unter welchem nahmen du dich mir darstellst, B, l, namengebungen in der bibel. ilERNadltellSapL 1,41;
a):
unter jedem nahmen, unter jeder Verkleidung bist du du — die namengebung {terminologie) der philosophte. RSanr brshm.
selbst WiELAND 28,52; unter seinem eigenen namen etwas
I 10,63.
thun , schreiben «. s. v., es selbst mit nennung seines namens NAMENHERLEIHER, m.: der abergUube, d«ss ein kind
thun, schreiben. hundert jähre lebe, zu welchem man die gevsttem oder
b) tpecie Aler 144&'; unter dem nahmen
unterm nahmen, namenherleiher aus drei verschiedenen kirrbspielen biltcC
des fricdens der krieg verborgen. Stbinbacr 2, 106; viel-
liegt J. Paol oorsrANie 3, 308. vgl namenleiber.
leicht wollte er seine entlassung lieber unter dem namen NAMENHUNDERT, n. ein hundert ton n««<n;
eines gcschenkes als eines hefehles von dem kOnig em- und wenn ich Allabs namenbaadert nenne.
pfangen. Schiller 7, 132. mit jedem klingt ein mam» nach fOr dich. Cftmi &.3M.
NAMEIiNIG, adj. gleichnamig, gleichlautend: hoinonima oder NAMENJAGD. f.
das strehen dm nnaoi (da wmfmmn) m
nameinige Wortgleichheiten. Fischart Garg. (1617) V T. erfahren denn dasz er . nicht vollkoaBMl all Mir dSMhM
: .
NAMELN, verb. bair. mit schimpf- und Spottnamen belegen, sollte, wie lUppi^ch und unnQU dies« pan iMM^lifl Ml,
mit Worten verspotten. Scrm. t, 1741 Fromm. wird mich hoffentlich niemand bereden woOen. LnsuMlI^ai.
NAMEN, adv. gleich bei, mit namen, namentlich, besonders: NAMENLEIHKK, m. einer im dm aMwa
die {messe) er namen nilt singen sol. Closexer 19, 29. dieser mann hatte es schon lange mit Widerwillen ai
NAMEN, verb. mhd. und mnd. namen, nennen, benamen dasz er bei dem drucke der so gut verkiuflicben
{vgL nennen): nichts als nur der namenleiber sein sollte. NneiAl
ehrvolle lA&nner fruchtender Wissenschaft, 3,64.
auf hohem schulsii, den nkadiimia NAMENLICH, s. nimlicb.
ihr namtet. Voss geil. 3.202.
NAMENLISTE, f. UtU, rtruickmis vm namtn: ^
NAMENANSPIELUNG, f.: kaum ist je eine namenanspie- liste der leidenden. TncaiEL 6,417.
lang von gröszem folgen gewesen, als die dem heil. Petrus NAMENLOS, NAMLOS, aij. mni ad^ mki. md «ad
gemacht ward, dasz auf den fclsen setner aussage eine un- lAs,«hne namra. dir aadfrätticAr csa^fasiM MV
erschütterliche kirche gebauet, und ihm die Schlüssel des xuent hei Aler 1447' amf. gr tm m. t, S«7.
himmelreichs anvertrauet werden sollten. Herder ideen 4,201. 1) keinen nnmen habend, aafraaaal «dir iem
NAMENBASE, f. base mit demselben namen, gebildet wie w^ekannt:
nainensbruder, namensvetter. J. Paol biogr. belust. 1, 8. mkd. aus sprack dar aam«l*»a dd^ Iwem Mt5:
Vll.
; ! ;
;
sei wie wu will namenloses jenseits . . wenn ich nur mich und aus den wenigen erkor man zween,
allbeide Franken, fürstlichen geschlechts,
selbst mit hinüber nehme. Schiller 2, 163 {rduber, schausp. 4, 5). erzeugt von brüdern, namensbruder selbst,
4) überhaupt was mit Worten nicht ausgedrückt werden kann, Kunrade, längst mit gleichem rühm genannt.
unaussprechlich, unsäglich ist. Uhland (1879) 3,40.
vom schnöden brand gemeiner liebe. 1,80; des lebens verschwindenzu können, dem ist eine schrift-
da faszt ein namenloses sehnen stellerisclie namensdauer die entbehrlichste zulage zur ewig-
des Jünglings herz. Schiller 11,307; keit. Zschokke Schriften 1, 5.
da ich deinen reiz betrachte, NAMENSDIED, m. der sich den namen eines andern beilegt:
erneut sich mir der namenlose schmerz
da es schon mehre jähre her ist, dasz mein held durch den
des drohenden Verlustes. 12,482 (M. Stuart 2,9);
befreundeten namendieb um seinen ehrlichen namen gekom-
namenloser schmerz ergriff den vater.
Platen (1847) 4,230; men und dafür den andern ehrlichen eingewechselt. J. Paul
auf namenlose glutcu folgt ein namenloser frost. 1,115; Siebenk. 1,33; nahmens-, bücher- oder schriftendieb, p/a</iantts
literarius. Stieler 313.
Superlativ: du namlosester unter den schmerzen! Klopstock
wonuethränen der namenlosesten gefühle. Gerstenberg NAMENSFÄLSCHUNG, f. die annähme eines falschen namens.
8, 23 ;
NAMENNENNüNG, die nennung oder beilegung eines na- zugetheilte ehrentag ists eigentlich, wo jeder {heilige) in seiner
f.
mens; jede ai't. . der namennennung, Unterscheidung. Herder glorie erscheint. (iüriiE 27, 204;
älteste urk. 1,108; namennennung Eva's. 2,111. viel glucks zu deinem . . nahmensfeste.
NAMENPAPIER, n. schuidscltein , tn welchem der gläubiger Weise erin. 170 neiidruck;
der tag da diesz geschah
mit namen bezeichnet ist, im gegensatze zum inhaaerpapier. Meyer
war just das uahmensfest der heiigen Agatha.
konversationslex. 11,900*. Wieland Oberoii 2,32.
:
Stieler 2247. Logau 2,2,33 Überschrift; dieser Juncker be- namenszug auf der erde ausgewischt . . isl bis auf im
gicng seinen namens-tag. Widmann Fausts leben umK.; mich endbucbstaben. J. Faol btogr. Mutl. l, IS&; de« kAnigs i
deucht, vor dieszein halt man bei den refurmirten undt zug, welcher nach der dänischen verfassaog jeden
Lutterischen keinen nahmenstag gefeiert, nur den geburtstag. einem unumsldszlichen gesetze machte. ScaLosaia
Elis. Charl. V. Orleans (1871) 484; zu . nahmenstagen grntu- . 16,383;
liren. Rarener (1771) 2, 132; der ganze zirkcl meiner hiesigen
da drausien steht der baua aa laar;
wie er sein blatt ha flSfe.
freunde feierte, wie gewlibnlich, meinen namenstag. J. G. kennt sie viellaiebl ihr alau alcbt aMhr.
Jacobi (1819) 7, 192; wenn einige lieber die geburts- als namens- trou ihrem a a aa aa i i. af
Law*« (MM) 1.317.
tage gefeiert wissen wollen, weil erstere den wenigsten auszer NAMENTAUSCH, m. umtamiek, mttäad te aaaMat.* teasT
der familic bekannt sind, folglich auf den hiiuslichen kreis erxflhlte er ihren ersten namenwecbael, daaa ihres iw illaa
sich einschränken; an den letzteren aber viele theil nehmen, nainentausrh. J. Fadl
Campt, bei
mit denen m;in in keiner genauen Verbindung steht so bin ;
NAMENTHATIG, i*n namem wM 4*r Aal bahrarf , tmjaa
adj.
ich nicht dieser meinung. 194; da Shakespeares namenstag facta cum rmmm« conreniunt. Srtttaa SM.
mit groszem pomp hier gefeiert werden wird. d.j. Göthk 1,298; NAMENTLICH, odr. «ad oij. auf «tmftfaat tiam I aa6-
den 19len des monats ist der namenstag der churfUrstin, standtn aut aamenlicb [s. ntmlich) •• ac4t a lhrii, wi cbri
und hier (in Mannheim) werden die namenstflge und nicht di« lieh u. dgL aut ordenlich, wöcbenitch fraaMk 3,Ma: Wa»-
geburtstiigc gefeiert. Schiller 3, 184; 6AND 2, 19«i hau es {wie wesentlich) /fer
morgen ist der namenstag des printen. Gorrn I.IM; «Ml dem pariie. prit, taa aaawa.
uneigentlich 1) od»., aa« d«a SM* tpdtar dm adj. f*WM kaL
der nähme, so mir stet» im munde, a) mit naate» Imtarptkiken, i
licb ein brief ohne postscript? Hippel über die ehe 143. La 3,3» (Jlaiaaa V»):
;:.: .
andere, die er alle namentlich anführt. Schiller 9, 211. rede an den bürgermeister). Diefenbach-WiJlcker 777 (v.j. 1553);
b) (vor- oder nachgesetzt) vor anderem erwähnenswert, besonders, dies bringe ich euch zum willkommen, namhafter herr bürger-
vorzüglich, speciatim Stieler; geschmack der sinne, nament- meister. Freitag aAncn 4,22; hochansehnlicher kaufherr und
lich der äugen, Kant 10,421; er versteht namentlich unter wirth, namhafter herr bürgermeister. 52. prädicativ : sich nahm-
diesem heiszen himmel das fleisch auf das dauerhafteste ein- hafift machen, sich einen namen machen, sich auszeichnen. Aler
zusalzen. Chamisso 1,169; ob denn niemand wisse, ob ihr 1447'; die niederländische reiterei hatte sich in diesem kriege
namentlich nicht wüsztet. Laube ges. Schriften 12, 45. besonders nahmhaft gemacht, und aller rühm häufte sich auf
2) adjectiv, namen genannt, wirklich, ausdrücklich:
mit den grafen von Egmont, der sie angeführt hatte. Schiller 9, 7.
namentliche abstimmung, abstimmung durch namensaufruf c) bedeutend, beträchtlich, nennenswert, von sachen und abs-
nahmentliche enterbung, nahmentliche erbeinsetzung, nah- tractionen: nemhaft ding. Königshofen 352,25; nahmhaflfte Stadt,
mentliche contracte etc. Zedler 23, 533; diese {Bileamiten) nahmhaffter flusz, ein nahmhafl"te summ gelds. Aler 1447' ; sie
hatten so wenig einen namentlichen Bileam über sich, als sollen . . kein namhoftes holz in ihrer gemain niderschlagen,
jene Nikolaiten einen Nikolaus beide namen sind ein name. ; österr. weisth. 6, 143, 22 (v. j. 1579) ; bei namhafiler straff verbieten,
Herder aur relig. u. theologie 7, 213 ; ich habe einen brief in es (buch) zu verkauffen. Schuppios 844; die hoffnung eines
bänden gehabt, worin ein namentliches pasquill auf mich . nahmhaften gewinns ist für leute von diesem schlag eine un-
einem buchhändler zum verlage angeboten wird. Nicolai an wiederstehliche Verführung. V^^ieland 27, 103 ; namhafte unter-
Merck 1,80. schiede. Kant 1,345; für die geschäfte besasz Pius VH nicht
NAMENTRÄGER, m. l) der träger eines namens: soll ich gerade namhaftes talent. Ranke hist.-biogr. Studien 56; ein
allem vertrauen gegen die grosze (französische) nation wegen namhaftes, etwas bedeutendes, viel: ich wolle ein nahmhafftes
einiger nahe aufliegender, drückender namentrager derselben drum geben, dasz mir der schimpf nicht geschehen war.
entsagen? Lavater nachgel. Schriften 1,64; die gefeiertesten Aler 1448"; sie kaufte die ihm contractmäszige hälfte um
namenträger . . der heroischen vorzeit. H. Heine (1876) 12, 117. ein namhaftes ab. Göthe 29, 5 indessen hat es doch zu
;
2) der bevollmächtigte oder geschäftsführer eines handlungs- allen Zeiten fürsten gegeben, welche durch ihr beispiel diese
hauses, einer gesellschaft. Frisch 2, t: nahmenträger oder pflichten um ein nahmhaftes erschwert haben. Wieland 6, 162.
nahmenmeier ist bei groszen und weitläuflftigen handlungen 2) adverb, ahd. namahafto , nominatim Graff 2, 1082 auf ;
so viel als buchhalter oder factor. Zedler 23,533; solche ver- nennenswerte, merkliche, bedeutende weise: sobald die sonne sich
trage, wo mehrere sich vereinigen, durch einen unter ihnen 80 weit über den horizont erhoben hat, dasz sie auf die
ausgemittelten namenträger (etwas) an sich zu bringen, ent- erde namhaft wirkt. Kant 9, 81.
scheid, des reichsoberhandelsger. 19, 274. NAMHAFTIG, adj. und adv. gleich namhaft.
NAMENTüCH, n. ein tuch mit gesticktem aiphabet als vor- 1) adj. ahd. namahaftig, mhd. namhaftic, mnd. namaftich,
läge für Stickerinnen, näherinnen beim zeichnen der wasche und namachtich.
dgl. ; holstän. namdook Schütze 3, 134. a) nammhaftig, nominatus Maaler 302*; wie es mit diesen
NAMENVATER , m. der nur dem namen nach vater ist gärten Salomonis eigentlich bewandt gewesen sei, wird .
Schoppe oder Scioppius könnt ich mich sehr wohl nennen, in h. schrifft nit namhafftig gemacht. Schupnus 99 uff einen ;
NAMHAFT, adj. und adv. 1) adj., adh. namohaft, namahaft, wendunm. 415' die aber eins geringen ansehens seind, betten
;
mhd. namehaft, namhaft. die namhafftigen an, so sy zu ihn kummen. Frank weltb. 189'.
a) einen namen namen genannt, benannt; prä-
habend, mit c) ein bürger einer namhafftigen stad in Cilicia. ap. gesch.
macht von dem stücke . . nicht einmal den titel namhaft. cher Ordnung macht er der weltlichen Ordnung ain ansehen
Lessinc 7, 175 attributiv : es konnte jedoch andere anlasse
; oder namhafftigkait. Melanchthon anzeigung in etliche capilel
haben, dasz man . mich zu bestimmen suchte, mich in die
. Mosis 14.
Arcadia als einen namhaften schäfer aufnehmen zu lassen. NAMHAFTIGLICH, adv. nobiliter Maaler 302*.
GöTHE 29,220; mit namen bekannt: dasz wol 12 namhafter NAMHAFTMACHüNG, f. nennung.
menschen da ertrunken, städtechron. 1, 407, 13; ir seien 6 nam- NAMKUNDIG, NAMKUNDIG, adj. mnd. namkundich.
haft von Münichen. 5, 278, 11. 1) namen bekannt : namkundig machen, namhaft machen,
mit
b) einen bedeutenden namen oder ruf habend, hervorragend, benennen. Haltaus 1406 (mit belegen aus dem 15. unS 16.
ansehnlich, vornehm, berühmt, schon ahd. Graff 2, 1081; mhd, jahrh.). Frisch 2,7'; welche gleicher gestalt, wie dieser lügner
das die fürsten namhafter sint dann arm laut. Megenberg selbst, namkundig können gemacht werden. Thürneisser aus-
76,30; nhd. nammhaffte leut, die ein groszen namen haben. schreiben 1, 95 ; auch willigten sie alle, das man neue rhat-
Maaler 302*. Stieler 1326; nahmhafl"ter poet. Aleb 144"'; menner und scheppen kiesen solte, welche denselben abend
namhaffte vom adel. Lennep lands. 2, 18 (v.j. 1571); namhaflfte vom rhathause herab abgelesen und dem volke namkundig
künstler. Simplic. 1, 229, 2Ä.; Heinrich war ein nahmhafter gemacht worden. Waissel chron. 187'; da er auch wuszte
renner. Tieck 4,302; einst verkleidete ich mich in einen wer die leute weren.., das er dieselben namkundig mache.
; ; 3. ; ..
SciiüTiC Preuiten 163; da* man nit selig künil« werden von In kitfiMi tik«mMgt er »ick,
dau tflMsr k«M« tkr ?M 4«s lIl llB fc w NfMi^fUcii,
Undeii,
luacbe.
v/o man dieselLige nicht
Chahkr pommtrtehe ehron. dusz vielieicbt
eneble und nuinkUndig
(1593) 1,7«;
•i-r ibR. mr »mt immMi . . muMu . ämaä» 11.9:
»ie [tum fottm) sind was ti$ wtn», tkm kfc Ib tft I»'
tier eine «der andere unrccbtferligc schuld nanikUndig mache.
l&ttH (manuscr.); m\i namkundig machen,
liebe nicht mehr. Soiilim t,lt»; Ih mtm i^ mIM' M
Danziger wtllkür v.j.
liebe, aber mein ben akhl Mtfer. I^W; M M «kMMa
ttinen namen tagen. DtiirEiiBACH-WOLCKER 177.
3) mit namen berühmt, vielgenannt : darauff sind sie auff . .
ie ditMO 1 € —
anf dem haiwtom kckkUft httT 4,imi
>
f«r 4«i lailitw, im da 0m pHmm)
iwi lrt mim w
diese insel (iuUland /iigungiMt, sich mit den namkundigen tag sind Berlte n4 Gmm IM. t,Ut (Mato l^ta)t
und streitbaren beiden berulhrrugen. persian. reisebetthr. 3, J.
NÄMLICH, adj. und adv., im ahd. nur alt adj. numollcb, unter 4«aMlb«a klaa, Ikar 4tm Mhaükk«* grtia
wandeln dl* oabea «M . . fenM« |w«lü*cki*-
namilkh; mhd. md. nanielicb, nemelicb adj. und numellcbe,
nemelkbc, nuniilcbe, neinilcbe, spdtmhd. auch namenllcbcn,
iKtmenilcbeii, nemlktien adv. ; mnd. neuilik adj. und nemelik,
wer Ist in neballeb«* ae«««! tuflekh
gerasti und woibMid, riaalM w4 »> 7 §—
iifmeliuk, nemeliken adv.; aU/'rtM. nomlik, numlik adv. ; nhd. wenn wir im nImlleiMO MOMt MM itm alebM hmtm,
ßr das adj. und adverb: nttinlicb und nemlich {tchwäbiseh-aUm. wie aus dem nSmlicben bacblad«a Qtk llfHnB Um kr. Ai*-
gewöhnlich ohne umlaut namlicb), daneben gedehnt nilbmlich lung durchs wort "nlmUcben") fpottftdidH«, lolmürtH .
und auf nehmen ( Stein bach 3, 13«) belogen nebrolicb, welch* liefern sollen. J. Paul untuhtb. logt i,l; «Am »fhkti: ein«
Schreibung nun veraltet ist. abhandlung des berm .. nemlichen Inhalts. Ltttiac 11, 447.
I. adjecliv, namen bestimmt oder bekannt.
mit n. adverb. 1) mit nawum: oamiicb, mmsmIms ail
1) namentlich angegeben und bestimmt, ausdrücklich, doch nur dem nammen nach. Maalib Wf*. Dastv. KC*; M
in der älteren tprache, s. Scim. 1, 1741 Fromm. ciliren, auff einem ;
burger dem . PQtrich ir erben botoekaft tla . .
. ii Htm- mi
nflhmlichen tag zu erscheinen, landgerichtsordn. vom j. 1&31 Uch benennen, wie aie fakägWI äM. iUHmknm. 4ytn,M
XXXI § 1; bei einer nUbmlicben pön. ebend.; so sull dem- (r. j. 1375) nd. nsmeliek elekeo nwen, nmmbu qmt fu sm
; m
selbigen zu verrner gerichtlicher handlung . schriftlich mit .
voeare, nominatim eitare. Kiu i 7*.
bestiminung aincs nemiicbcn tags . verkilndt werden. Nürnb. .
2) nüinlicb dient zur hervorkebunf mnd bekrtfttfmf »dtr smr
reformat. 1564 15*; der kleger soll auch, nach gefengklichem näheren, namentlichen anführung *m ttmt fritktr uwktttmml
annemen des beklagten, von dem richter nicht abscheiden, und allgemein angegebenen.
er hab im dann ein nemlich bausz au einer bequemen . a) um es ausdrücklich und wuMritWtk m wn—% tim m
statt oder ende benent, dahin fürther der richter alle ge- sagen, im eigentlichen sinnt it$ mwrtltt
richtliche nultUrftige verkQndung zuschicken mOge. Carolina
mhd. und md. : (Enias) wolde naracliebe
arl. 17. kunicb hie beliben. Vsuub Em. 9l$,tl;
3) namen bekannt, berühmt, denkwürdig, ahd. bei Notieb
mit sine wolle« nemelicboa
und M. Capella s. Gbaff 3, 10S3; namhaft, bedeutend: umb nimmer m^ra gesehn. Imtim IV!*:
merklicher und nemlichcr ursach willen, stddtechron. 2, 165, DU Ifi mir neoielicbe
(V. j. 1449).
der kour ein teil le riebe, dtr ftfU 6«rh«nf MM;
3) md. nach der, dirre (dieser) und pleonastisch nach der mit Worten bestimmt, ausdrücklich: und wer (vtfre) lUackca 4ea
selbe: so eben namentlich genannt, eben dieser, dieser selbe, berren nemlichen austragen, wer dem rechten ail gnaef
woraus das nhd. xuerst bei Aleb erscheinende pronominaladjectiv biet ton, der seit es daselb tuen. tlOätedtrom. 15, 419, tl (mm
der (dieser) nUmliche eben derselbe (eigentlich mit namen der- ;. 1400); es ist auch nemlich beredt und beletdingt morietu
selbe) entstanden ist. gramm. 3,87: 2, 335; 16 (v.j. 1450);
md. des bat er sin (1& beiden b) mit namenttidur ktnoHukun§f ttr inkmlit
iu der uüinelichen :itede. Elisabeth 4243;
nominatim DiErBNa. gU Wf:
der werde biscbof,
der disen nemelichen bor mhd. euch werden! nkmeDlicb«
tu Babenberg aKsd besaj. 5(04; diu hiiuel.schcii riebe
der ies die rittere alle dar
von ir erhoebet über al. W. v. RnuuD 44,4t;
in dirre nanielichen schar. 6119; md. dat volc •potiellchen rief
und nemelicb die klndere. paitimtl 175.91 f.;
dl selben nemelichen wät. 6307;
nhd. der nemlich, idem ipse, ipsissimus. Aleb 1461*. Gottsched da; men uns . . und nemellcbe ia
liesze in dem reble . . (
(beobachtungen über den gebrauch u. misbrauch vieler deutscher rehte da biscbof B. und stne vorfani inne w&ren.
. .,
Wörter und redensarten s. 303) und Adelung (magazin 3, 143, 0, 1035 {vom j. 1261) ; des seUten sich aber fünf sOnft,
Wörterbuch 3, 431) eifern gegen diesen pronominalen gebrauch von liehen die weher B. ZiNi 53,25; da; sollicbs wider diegesaUt
nämlich, den aber Campe 3, 451* mit recht vertheidigt, hier nur und Ordnung . . seie, namenlichen an dem stucke. 377, 5; unter
einige belege aus den hauptschriftstellern der elassischen periode welchen auch nämlich dieser meister Hans . . einer ist Lomn
(nur GuTUB scheint gemieden zu haben): in allen
das wort 2, 396* ; in welchen Worten dise drei stuck nemlich aatttt-
(stücken) dernehmliche schimmernde, und öfters allzugesuchte truckt sind. .Melancbtbon ron annchtung dir laL acM C/.
witz. Lessing 7,80; dasz auch nicht beides eben die nehm- also babent die andern unsers cbhslenlicben gteabeM 1
liche person treffen musz, und wenn es die nehmliche person und doctores und nemlich die so aas deo jaden
trift, dusz eben nicht beides sich zu der nehmlichen zeit worden, auch geschriben. Rbdcsur enfrasp. 9*;^*
eräugnen darf. 7, 173; nicht dieses nehmliche besser zu machen, st bei inen propheten und prediger und nemlich
sondern überhaupt etwas besser zu machen. 13, 355 DanieL Avbntim. 4,372,23; etJicb claine pQechleia,
wiriLt sibene oder nur drei. 275, 15 ; er bet erfunden mi
das nehmliche nicht mehr das nehmliche? allerlai gefenknus und leibstraf. . nemlich kelen,
3,301 {Nathan 1,2);
286,32; also fSren sy do für mit suffen, namlidl If tm. ~
Ich aber find euch noch den nehmlichen.
Tu. Plattkr 82 0. ; das netten nur oacb ander eerea Ml, r
3,364 (Balkan 3.3):
lieh der berr burgermeister »4 als dise ... auf ;
nach dir geben das land . . nemlich das gantze land Canaan, er seiner huszfrauw, die er oft namset. F. Platter 212 ß. ;
zu ewiger besitzung. l Mos. 17, 8 ; und niemand feret gen als man in aber ermant, er solle etwas namsen {einen preis
himel, denn der von himel ernider komen ist, nemlich, des nennen). 312; das man sie zwar bei den unverständigen leuten
menschen son, der im himel ist. Joh. 3, 13 der höchst got, ; Schreiber namsete, aber eigentlich wären sie nicht Schreiber,
von den alten genant (nemlich von den Kriechen) Zeus. sondern secretarii zutituliren. Philander 1,316; sie namsete
Aventin. 4, 277, 21 ihm aber sogleich das spinner-Babeli. Pestalozzi 3, 146; namse
derwegen, dieweil durch solch weisz, mir, vater, aus der ganzen nachbarschaft einen, den du als
nemlich durch arbeitsamen fleisz, hausknecht brauchen könntest. 12, 208 ; Schweiz, namsen, mit
die Zürcher haben vorgedrofTen.
Fischart gl. schiff 58;
dem rechten namen nennen Stalder 2, 230. s. benamsen.
welches ist dieselbe (weise)? nemlich nur die,
NAMSER, m. ; nammser, die am rächten ein ieden wusztend
welche wir han erfaren hie. 25; mit nammen zerflffen und die partheien an jedes nammen
zemanen, nomenclatores Maaler 302"; vornamser, nomenclator
welchen päw er in zwaien jarn vollendet, nemlich anno do-
Dasyp. K6'.
mini . . Zimw». c/iron. 1, 382, 24 ; als man nun den Zwinglin nit
NAMSIG, adj. nominativus Dasvp. K6*.
ufif disputatz wolt lassen, ward doch die gantz disputatz
NAMSüNG, f. nomenclatura et nomenclatio Dasyp. ; die nainm-
durch in ouch zum teill verfiert, nämlich also, das Oeco-
sung, erzellung der nammen nach einanderen, nomenclatura
lampadius sälig in alle zyt soll lassen wissen . . was in der
Maaler 302''; nahmsung, nominatio Aler 1448'.
disputatz für giengc. Th. Platter 46 B. ; liesz es {das edict)
NAMUNG, f. : die nahmung et frequentius benahmung, nomi-
der stadt-schuldtheisz auszruffen, dasz nemblich. Schuppiüs570;
natto Stieler 1326.
welche vermeinen, sie sterben mit groszem schaden der weit
NAN, adv. gekürzt aus hinan:
. . als nemlichen, welche mit so viel geschenk und gaben be-
in Winkel schlepp sie tapffer nan. Calagius Susanna 1,3;
laden, welche ein jeder den gräbern nicht solle vergönnen.
füll diese krüg mit wasser on!
699; wie selbige {Jungfrau Maria) ... oh der stat in lüften und sie fültens bisz oben non. H. Sacus 1,261,23 li.
gesehen worden, nämlich mit ihrem geliebten kindlin in ainem
NANDER, adv. gekürzt aus einander und gehen also . . :
kränz eingeschlossen. Bürster 68; so ist ihm auch für allen
wider nander. Luther br. 1, 314; reizt eins das ander wider
die gestalt, so am meisten vollkommen ist, als nemlichen
nander. 5, 254.
die runde, zugeeignet worden. Opitz 1, 24 der gab zu seiner ;
NANK, m. zwerg, nanus. s. bulk th. 2, 512.
entschuldigung diese kahle antwort, nemlichen, er hette sein
NANNAPFEL, m. ein glatter, ziemlich groszer apfel, gelb und
lebtag keinen teuffei gesehen. Philander (1644) 23 wie i!ehm- ;
roth gestreift. Nemnich 3, 406.
lich dieselbe {erinnerung) solle beschaffen sein. Chr. Weise
NANNE, n. schles. der vater : mei vetter und nanne schlon
erzn. 55 neudruck;
{schlagen) und raffen {raufen) sich alle tage fnit enander.
ja senden wird der herr, was die weit nicht vermag,
A. Gryphius lustsp. 257 Palm. mei vetter, ha wird wider uff
;
als nemlich seine gnad und warheit. Weckherlin 179;
Durnruses nanne rasen. 258. s. nenne und die ausführlichen
ein onschätzlich reiche gaab,
als nämlich eure gröste haab. 438; nachWeisungen th. 5, 1338 mnd. nanne schmeichelwort für vater
;
nämlich, ich verstehe darunter nichts anders, als. Rabener oder mutter. Schiller-Lübben 3, 157'.
anzunehmen. Lessing 1, 227 Danneil 143". Frommann deutsche mundarten 2, 178, 9. Firme-
nich 1, 102.
was wunder,
dasz ihn (den rintj) der mann . . nie NAPEN, m., NAPE,
f. aus dem lat.
{brassica) napus, napa.
vom finger liesz; und die Verfügung traf, Nemnich 3,406. Holl pflanzenn. 261' nap («ar. nopp). Brack ;
holt vom kartenspiel abgemahnt. 25, 207 ; ich war nämlich in et napf {videtur esse a nahe vel nabel) Stieler 1328; Weiter-
ich bin sehr neugierig zu hören . . . was nämlich die öffent- konohu pelvis und vermutet entlehnung aus lat. canaha {weinzelt,
lichen Sprecher sagen {über W. Meister), an Göthe 65 (l, 146) schenkbude), vgl. auch Leo ags. gloss. 106,38. 591,23. Schade ^ 409.
die erzählungen nehmlich schienen handlung. Engel 4,182; 1) napf bedeutet zunächst ein hochfüsziges trinkgeschirr ohne
dieser magen verdaute so viel wie sein gewissen, nämlich decket, eine trinkschale, einen becher
ganze hufen landes. J. Paul unsichtb. löge l, 79. mhd. der chünc hi; imo für tragen . .
2) tiefes rundliches gefd$s in vericbiedener ort und Verwendung. der C'iri) nh 4«a auk . .
n) für flnszigkeiten : napff mit llainburgcr liier. KiRcnnor den eber Umi mickM wU fcriU—
mint. disc. Ul
da* er ward leiilafead n4 wra*u«a.
8. WiLM twmti. fUM) ffr.
iuuliche milch wird getirAmt aus chlumen4en nlpfen.
S.M; Vom An. nafTexen, nipfescD Fraioi (i«m) 34'; hmr. mMuf, mIms
der geht lum quell hin mit nipron oder rtuem. ScHHELLKR 0. 0. 9. / Mtrr. itrU. ktnL aapten mftam Wtm
KöciiaT brahm. 4,3&; 2,279. ScaUrr 4«l. llixTNca 17t. Lnu 1»; «AMI. uäbu»
|pti gele^'enheit der fiiedeiisfeier in Speyer wurde dort nach
ScHMiD 39M. BiRLi<«t.ER 348* ; c tmi kitrt aalMs, n ¥nt*€M nUtm
jiihrhundt-rten wiedrr eiiirnul der sog. dum-napf, ein uraltes Frumhann mundfU» »,4M
2, 10'. (^fton); ml umUut
nrl«-»:
histurisches geftis/, luil wein gefülll . duuiil {lUü) liter wein) .
er bat gut, das er im geb, du er icbl achUef oder acfUcte.
war aller diu rieüenschü.ssel nuch lange nicht am überlaufen Scuöpr 461 {v.J. 1417).
. . sunach
. faszt der napf bis oben zum randc 1588 liter. NAPFEZER, NAFZEH,M. dit tehtdfritkat, Uehur ttUmmmer
Frankf. Journal vom 15. und n.mdrs IHU {hauptblatt, vermitehle bair. nafTezer Sch«. I, 1730 Fromm.; InoL kAmL oapfrxer, n»-
muhricltten). pfizer Scuöpr Hi.itmer 171. Luer 19&.
401.
b) tirol. ein höliernes rundet gefän für das sckmals. Hint- NAPFEZUNG, NAFZUNG, f. da* etmmekn^ t
seine lauipen mit seinen schncutzen nepffen. 4 Mos. 4, 9. und NAPFKUCHEN, m. tu einem napfe gehüdUMr kuekn, fmgtl-
e) Schweiz, kdseform mit einem durchlöcherten boden. Stalder hopf Zedier 23, 608. Jacorsson 3, 12^' ; wenn seine niode band
1. kilsenapf th. 5, 255.
230. s. . . den gruszen napfkucben vorschnitt. Frettac ahnen 4, M.
hohlmasi: tirol. drei mast milch haltend. Schöpf 401;
fi als NAPFKÜCHLEIN, n. coUvrae SriKUta 908.
Schweiz, für milch, butter, fruchte {zwei masz milch, achthalb NÄPFLEIN, NÄPFEL, n. demhvtmm m upT: dw alff.
pfund butter, zehn pfund fruchte). Stalder 2, 230; oberpfälzisch lein, catillus, alveolus Stielbi dai Blpfei, 4tr ittkm.
1338;
als kornmasz der achte theil eines vierteis. ScH«. 1, 1752 fVotum. Weber öcon. lex. 384*; 6o<aiitKA das nipflein, die priaei. Gbas«-
3) etwas napfdhnlichrs. a) der hölzerne aufsatx am bulter- uKüx pflanzenn. oketffUmtk »b ktklmtn der ecAf«
nr. 571;
fasx oder rührkübel. Scim. Fromm. 1, 1751 theil eines uapfes (2, f) San.
1, 1752 Fromm. ; liroL das Mpfri
b) name einer nagelßuhkuppe in den Luxemer alpen. liebkosungswort für {runde, dicke) ktndtr. ScaOPF 481. HiiiTBU
c) botanisch wie nUpfchcn. encycl. d. naturgesch. 3,118'. 117*; 172; kämt, das napfel wie napf 3,d. Lcxia 198.
eine gattung Schnecken, s. napfschnecke. NAPFMOHCIIK!., f. der becherschmamm, ptüu NuRica t, tMw
d) übertragen, mensch, überhaupt ein
tirol. ein dickbauchicher NAPFMLSCiiKL, f. di* schalmusthel^ pttetU Nnmiai 1,8».
junger barsch Hintneh 172; kämt, ein stolzer aufgeblasener mensch, NAPFSCHNECKE, f. die schiuseUchmtck« mü »arffttmiftt
ein Stutzer Lexer 100. HKMUicnifh'i: die meisten
schale, patella 1
NÄPhCHEN, n. deminutivum zu napf (vgl. napfiein): bewühner der Strandzone. Brrhm UüerL 8^M8l
denn es beim mahl das letzte (da* eingemachte)
ist
NAPFSTEIN, m. alreolut Nemmioi 3, 408, ifL
klein io uäprchen aufgesetite. mnd. napstein, an einem napfe hefeitigUr stein. Scanxs*4i8Miii
wenn man nur lur lunt noch istl. Röckirt 228; 3, 157*.
die maier bedienen sich der nSpfchen zu ihrem öl und ihren NAPP, m. nd. form für napf: der napp «< napf, pimr.
fiirben. Jacübsson 3, 128'; botanisch, napfähnliches blüthen- oder Stirler 1328; die nSppe die vierkantigen^ hohl
fruchtlager bei flechten, eichein u.a.: alveoli, die nüpfchen oder gefdsse, in welche der tentmMtm SMWa, wer—1 dl (
die kelche, worin verschiedene fruchte und blüthen sitzen, soü, mit den haarlüchtm fdcft «imI Hl die Vkd» im
i. h. das nüpfchen einer nclke, die kappe einer eichel. iNem- eingesetzt wird. Jacorsson S, 1»^.
Nicii 1,211; wenn der münzer ... die kleineu näplchcn der NAPPE, ein grosser toltn- oder talsnepf, tabffmm
f.
eichein auf die . . probirwage setzte, um das probirkurn darin Frisch 3,8*: die pfännerei (zm Salsungem) istia II..1
abzuwägen. FREtTAC bilder (1867) 3, 154. getbeilt, jede nappe in 96 theile oder körbe. BaCcaata
NÄPFCHKNKOBALT, m. gediegener arsenik, auek scherben- il'unde des hertogihumt Meiningen 1, 197. tgL oapf 3, f.
kobalt. ISemnich 3,400; arsen findet sich gediegen als scherben- NAPPEL, «I. aeonitum napeUus, der fewteitm etatmlmt Om
kobalt, napfchenkobalf , feigenstein in feinkörnigen .. aggre- naturgetck. 3, 1161 : ej ist auch ein wunder, daj ata kWMB
paten eingesprengt. Metkr konversationslex. l,»5l'. maus sirb nert von den nappeJo. Masiaatac 411,0; 4m
.NM'Fr.llKNSTKIN, «i. ein grosser stein mit vielen runden napell. NEariica 1,52.
löchern. Zeiher 23,407. vgl. napfstein. NAPPELNKRALT, n. iatseOe: aapeUos kaiü napfwli*iML
NÄPKKL, j. näpflein. Nesenberu 411,33; napelleoknoL NaBaica 1,11.
NÄPFEN, verb. i) schweit. sich auf und nieder bewegen. NAPPEN, rer». hin mni her ktm tttm, lallilia <•.
Stalder 2, 230. knappen, noppen): die biest nun nappcrin, da« sie
a) Schwab,kämt, gleich napfezen ScnaiD 398. Lkxkr 195; arse hin und wider nappet. falsiferw Li*.
ags. hnApian, hnappian, engl, to nap Leo o^. gloss. 100,34. NÄPPEH, s. n«btger.
vgl. nappen, nippen. NAPPERIN, f. «.
; ;: ; ; ;;
; :
;
NARBE, f. ahd. narwa f. und narwo m. , mhd. narwe f., feinen gräser der reifen narbe. Niebuhr kleine schriften l, lo
md. narwe, nare, nar m. f.,nd. narve, nare, nhd. (seit dem ib.jh.) gleich plagge: insgemein dient ihre {der heide) narbe oder
narbe, narb (ein narb Rompler 221 vielleicht m.), schles. narve plagge zum dünger. Moser 1,95; ochse, einwohner und pferd
Gryphiüs 1, 944, holst, narv Schütze 3, 135, westerw. nähr, plur. kröpelten das ganze jähr auf der umherliegenden groszen
nahm Schmidt 120. umgelautete formen s. unter 1, c. 2 und 8. haide herum, um die dürre narbe davon ab und in die vieh-
das wort gehört derselben wurzel an wie alts. naru, ags. nearu ställe zu fahren. 2, 128 ; beim deichbau versteht man unter narbe
gr. vevQÖ, lat. nervus (Cürtiüs nr. 434. J. Grimm gesch. d. d. spr. die rasenbekleidung eines deiches. Benzler 2, 6.
1020) und bedeutet eigentlich die Verengung, die stelle wo man 4) schweizerisch die auszenseite, die kruste eines brotlaibes.
verengt oder wo verengt ist , dann auch ein verengendes, befesti- Stalder 2, 231.
gendes Werkzeug (s. unter 8). 5) überhaupt unebene oder fleckige stellen an einer Oberfläche
1) die haut, wo eine geheilte Verletzung {wunde,
stelle der und recht besehn, hat jeder (apfel) seine narben,
geschwür, blatter) eine spur zurückgelassen hat, das wundenmal, doch alle gleichen kern . . .
uhd. tieffe narben, so mir die purpeln in die haut gefressen. der saracenie. Göthe 58,53; rückschreitend zeigt uns die
Simplic. 1, 565, n
K.; jetzt erinnere ich mich, dasz die narve, natur öfters den fall, dasz sie die griffel und narbe wieder in
die er oben aufif der stirn trägt, ihm überblieben von einer blumenblätter verwandelt, ebend.; die samennarbe, kelchnarbe.
Verletzung. A. Gryphiüs 1, 944 7) wie hahnentritt th. i'^, 170, 4: auf dem dotier liegt ein
leibswunden werden zwahr durch ertznei ers ätzet; weiszer runder fleck.., den man das äuge, die narbe oder
doch bleibt ein narb und mal alzeit hernach bestehn. den hahnentritt nennt und woraus sich der keim oder das
RoHPLER 221;
küchelchen entwickelt. Oken 4,307.
das laster kennet sich auch in der tugend färben,
wo wunden zugeheilt, erkennt man doch die narben. 8) das lat. ansulae, ansulas {exod. 26, 4) wird ahd. durch
Hallkr ged. 75 (63,44 Hirzel); narauun, narwun, narwan, narewen, nerwi (Steinmeyer-
sieh schäzchen wie der bub mir gleicht, Sievers 1, 325. 330. 333) und fibulatura durch naruuo {Grajf
selbst meine narbe von den pocken! Schiller 1,299;
2, 1097) glossiert, welche bedeutung sich noch im baierisch-öster-
die narben, die die böhmischen reuter in deine stirne ge- reichischen narlie, 'arbe {mit hellem a, d. h. närbe, ärbe) er-
zeichnet haben. 2, 119 {räuber, schausp. 3, 2) ; die narben er- halten hat, worunter man die an der thür befestigte eiserne
halten sich.. trotz verlast und ersaz bisz ins späteste alter. klammer den an dem thürpfosten befindlichen kloben
versteht, die
1,85; wirst du die durch narben zerstörten züge wiederer- faszt, in welchen darüber das vorlegeschlosz gehängt wird. Schm.
kennen? KoTZEBüE dram. sp. 2,312; 1,120. 1756 Fromm. Höfer 1,40. Loritza 92. Lexer 196. Schöpf 17.
liebchen, schmücke dich mit meinen ein älterer beleg findet sich in Widmanns chronik von Regens-
narben aus dem heiigen land. Lenau (1880) 1,311;
burg v.J. 1533: sopald sy für dy stuben sein chomen, ist der
ein jeder {Hengst) trägt
briester vorgangen, glaser inen rügling geschossen, das er
die narbe des wolfbisses an der hüfte. 1, 117
gefallen was, von stund an im dy gurgel abgeschniten, dar-
da brennt ihn seine narbe, da gähn der alte groll.
UuLAND (1879) 2,201;
'
nach von dem gänglen in ein kämerlen gezogen, ein nerb
zwiegetheilt von ohr zu obre, fürangelegt, dy Schlüssel genomen, dy trüben aufifgespeit
roth und blau erquoll die narbe.
M. s. w. städtechron. 15, 132, 34.
F. W. Weber Dreizehnlinden 46
NARBEN, NARBEN, verb. 1) intransitiv und reflexiv, zu,
für ehrenwerther als ein Springer gilt bei uns der mann,
einer narbe oder zu narben werden, eine narbe ansetzen, heilen,
der seine narben vorn am leibe trägt. Freytag ahnen 1,45;
cicatricare. Stieler 1329:
mancher ... öffnete das hemd, damit man die ruhmvollen
wann wird doch die alte wunde narben? Schiller 1,221;
narben auf der brüst schaue. 249; ein alter kriegsmann mit
nie narbet die wunde sich dieses
...narben auf der stirn. 91; sprichwörtlich: die narben ver- donners, ewig eitert sie! Klopstock 7,31;
rathen alte wunden die narbe bleibt wenn auch die wunde
;
md. nerwen, reflexiv, sich enge machen, sich verengen. Frauen-
heilt u. a. bei Wander 3, 877.
lob 19, 12, 12.
b) übertragen {von inneren wunden) tod und bildlich: ihr
2) transitiv, zur narbe, narbig machen:
a)
schlug mir wunden, deren narben ich jetzt noch nicht gerne ganz oben im feurigen lehnstuhl
ansehe. Göthe 19,349; so tiefe narben bleiben von jenem sezet sich ehrenfest mit der frau ahnherrin der ahnherr
alten schaden in der brüst, dasz weder neue freud noch . ein genarbeter straszenräuber.
. . Voss ged. 2,40;
hoffnung drinn gedeihen kann. 11, 2, 220 H. {Iphigenie, prosa 1, 2) auch fleckig machen: blickte in den generbten mond. Müsäus
das andenken alles ungemachs ... erwachte , alle wunden 4, 57.
bluteten wieder, alle narben giengen auf. Schiller 4,68; ich eine haut narben, narben, die haare abstoszen ; genarbte
b)
bezahlte also meine tugend mit . . einer Verwundung meiner feile,deren narben {s. narbe 2) sichtbar sind. Frisch 2, 8' ; ein
ehre, wovon ich die narbe bis an meinen tod behielt. Wie- haide narben, die narbe (3) abmähen oder abschälen.
land 27, 104 NARBENBEDECKT, partic: der gewohnte panzer sich um
die blosze Schönheit zeugt bewundrung, liebe nie, die narbenbedeckte brüst schmiegte. Scheffel Ekkeh. 208.
und läszt, auch wenn sie uns verwundet, keine narben. NARBENBRÜCHIG, adj. vom leder, dessen narbe (s. narbe 2)
Idris 5, 46
beim biegen reiszt. Jacobsson 3, 128'.
Carlos zu Alba. ihr name
lebt in der narbe dieses zeitenlaufs. NARBENFLECHTE, f.
der hautwolf, lupus. Meyer konver-
Schiller 5, 96 {don Carlos 2, 6) sationslex. 10, 1031'.
um den mund züge, die der schmerz zeichnet, die narben NARBENKRAUT, n. für nardenkraut Zedler 23,628.
wiederkehrender tage. J. Paul Titan 2,63; dieses leben ist NARBENLOS, adj. ohne : ich wähnte eine art un- narben
sonach nichts als eine narbe des vorigen, teufeis pap. 1, xvi. zerstörbarer naturen vor mir zu sehen, die nur spielweise
c) auch für ritze, wunde: so grimmig auf einander los gingen, und an welchen die
die schcene Venus zart wunden, die sie einander schlugen, sich ohne zweifei eben
. . so zerritzet ward. so schnell und narbenlos wieder schlieszen würden, als die
daher die roeslein weis
luft, die durch ihre gewaltigen streiche zerrissen wurde.
von bluttrieffenden nerben
begunten sich zu ferben. ^ Wieland 23,26; vom leder, wenn es stellenwäse keine narben
P. Melissus in Wackernagels lesebuch 2, 124, 10. {s. narbe 2) hat. Jacorsson 3, 128'.
2) die auf der haarseite eines gegerbten feiles sich zeigenden NARBENSEITE, f.
gleich haarseite des leders Jacobsson
kleinen erhöhungen oder Vertiefungen. Jacobsson 3,128"; auch 2, 18l' ; die narbenseite Schm. 1, Fromm.1756
für narbenseite Stalder 2, 231 ; bestreich das fei auszen auf NARBENSTRICH, m. : einer haut den narbenstrich geben,
der narben. Schm. 1, 1756 Fromm, {v. j. 1426) ; mundartlich auch sie mit dem streicheisen auf der narbenseite der länge nach
der narben Gerstäcker Missisippibilder 3, 347. streichen, um die narbe nicht zu beschädigen. Jacobsson 3, 128*.
: :; ;
ihr n&rbichl und fArblchl geblümele raien. i>er*ürj| namt Wiblard 37,13; ferkariiir tcf»,
ItiRKR!« in wackeinwitil» leiebuch 3,415,3.
fabeln 120. — die etymologie des w<irUs ist moek mitkt amffeUtrt.
NiRBLEIN, 5. nUrbcheu. OiEZ^ &46 {tgl. Frisch i,h') kalt akd. narro für d— Miai. ta 4n
NARCISSE, NARZISSE, f. fremdwort, die blume narcittiu: Jtid. Mrkommtni« oario, mAmmamu, m iau t» tiftnt
glotttn
narcissen, ein kraut also von den apoteckeren genannt, nar- lieh den naiatrttmpfln ^ $pmtr Mralm rntri» (alal. anto«,
eiuu$. Maaler 3ü2'; narcisse Frisch 2,»'. Nemhich 2, 702 /f.; verspotten oder die na«en nimpffen. ff waia fraua. q 4^, mti-
gilgen, augentrO!«t, narcls«, vergUxmeinnichl. WiciHBtii« 759 eher ansieht Waiker^acki {handvörterb. W/) umi Souftl («M.
die flüchtigen narclseen wb.* 640) nur fragweise betsUmmen; Wikar» 3, 199 i
lind drum geringer nicht, ob »ie »cbon bald hin müssen. gegen diese ableitung aus, oAa« fvti# aWfr»
Flibixc '.Vi L.
drm langen a d*$ »ItL aarie m§r4tn
üttdrun; im FertH<Am.
Flora stickt ihr purpur-kleid allerdings auch di« nhigtn mundartüeken ntttnf^rmn wkr,
mit den vellgen und narcissen.
TscHiRNiNe frükling 29; entsprechen, deren Idng» aber »o{ nur durch mmmfanim'
musz ich gleich euren Schimmer missen, ung, wie in vielen andrren fallen entstanden i$L M
ihr stemenrörmlgen onrcissen. Bsockis 2,77: deutscherabstammung des Wortes könnU wieUeiekt («MMiM Hctag
80 fri>hzeliige narxissen
Götbk 3,157 Hempel;
3,357 termulet hat) die dem »orte narbe s« rn ni t Biftnä»
y
blühen reihenweis im garten. »urul in betracht narr wnfttmfUk alMa
kommen, $o dau
die narzissen und nelken. Schii.i.eb 2,385. eingesehrumpfles, verkrüppeltes (rgl. unten 19), mdanrn einen aar-
Daiu: narcissenöi, oleum narcusiniim Frisch 2, 8*. nar- rückten, getstig beschrankten, durch seine §etlaU ader feherden mnd
cisscnröslein, nareistui Zkdler 23, 635. narcissen- reden als thöricht oder postenhaft erscheinenden nteneiken hadeadan
alein, narnxM/«, ein edehtein welcher die färben einer nar- würde mit Ahnlichem begriffsüherganfe wie aam ptk. pm*\i*
eisu hat. ebend. 644. narzissen Stengel J. Paol 48,1« H. {verkrüppelt) zu ahd. ginieil {uhwaek an geut, MricM, ««ftriHf ).
narcissenzwibel, bulbus vomitorius Stiei.br 2661. 1) die kraftigste und wol auch naehweiahar altette IjiM jter
NARDE, s. narte. veraltende) bedeutung ist wie bei den sinnverwandten gttkt mnd
NARDE, f fremdwort, die pßanie nardus (grieeh. rii^Soe) thor «ne verrückte, irrsinnige und iiherkamft gaktaakraMka , am
sowie der aus der blute derselben bereitete baisam. goth. nar- einer fixen idee leidende person {dehnss, aaaae$ SlUMMin*
dus m., ags.nardus, nard m., ahd. nardo m., narda f., mhd. Sievers 212, 37. voc. 1482 §g6', nsente Mjpta* HaAin Wf):
nardus, nardas m., narde f., nhd. nardus m. Maaler 302* nard, ;
natürliche narren. Frah» sp riakm. (Ihrtker amtf.) %vf: af eia
narden m. Zedler 11,664; narde /. m. Frisch 2, h*: da der zeit straffet gel ein ketzer in dem fiaabca dmrth tia aanaa
kOnig sich her wandte, gab meine narde seinen ruch. höh. und besesznen menschen. Pauli lekimff 49 im.;
lied 1, 12; ein histgarle mit narden. 4, 13. 14; da nam Maria
. .
ich bin kein narr und ghOr nicht tfraia (Im narraekmaa}.
ein pfund salben, von ungefelschter köstlicher narden, und Avaia 17«. M C.
salbete die füsze Jhesu. Joh. 12,3; «s ist allerdings irahr, dau uoaer Sw\h twOK Uomo4 pfaMi
Sterlings zu erricbtung eines neuen tollliaaa«
UM ciessent wAsch sein hellgen üb
mit Balsam, nard das edel inb. . . glaubten dieses geld aal
aber die meisten . . i
S. Brant in /Vi. Wackernagets kirchent. 2, i:t34, 17 und zum unterhalte physikalischer narre« (i|
bringt baisam, norden, wein! A. Grtphivs 1,72; narren im gegensatse tu moralische narren) kulii
das {iiu'ienwMxer) rührte, herr, die kralTl, (1771) 2,13»; gebohme narren. 4,3»; jeoer haafa
die deine damals xwang und nicht der narden saflTi.
narren {im irrenhause). THraaBL «,39: 4i« oarrca 4ort (im
..
nardenbOchse:
beine zu haben glaubte aa4 aua forcht, za aai\ m
die prinipssln reicht dem prinzM nicht zu geben wagte. BoaiiB 3,97; da knnnieat 4kll
ihre goldne nardenbüchse.
Hiini (187«) 11,112. sinnen und ein narr werden. Gomn-r scAaMfataMr (MHl
. .
langsam riecht er.
247. darauf bei*fiithe sprithmtrter mnd ndamaatm:
nardengras, Nemnicr 2, 704. nardenkraut:
nardus stricta
69ma 41.39;
heute sind die oarren los.
nardus haitt nardenkraut Mecbik. 409, lO; nifella, schwartxer
coriander oder kOmmich, nardenkraut. Franrbh-Hbllwi« icii will einmal den narren laufea laaacn (•«*
•• ai««al m
kr*ittrUs. 249. nardenöl, oUum nardinnii» SriBLta ISSl: Ikdricht sein, dieu oder jenes sa (kaa). WA<<aca *,mA {am
nardenOl, da; von dem kraut nardo kümt. MbcbrrbbcsMjIS. AUenkmrg); vrie narren {wie toU) lauten, rraaea: nainmm
oardensalbe, unyiuiilMNi nardimiiii Zbblbr lS,<lbCI. narden- ja wie die narren. E. WaCRBa 9, 1X3; aia «aar a*r mm
same, nigeUa sattpa Nkhricb 2, 737. CoLBBua3, 183*. narden- narren werden (»fl. «,«): Pari« ia» aalaijjicfc mik aUmJam
wasser, aqua nardina Zedlbr 23,660: da kam ein weik, die mogte oA
interuptionen , matte
inianiniinnffn oft zniB aaTWi drtk«
znm aaraa «•**. Eu«.
arwaar wcrac^ Ell*.
Hatte ein glas mit ungefelschtem und köstlichem nardenwaoMr. C.a*Bi. (1874) 134; narren» genaf (M fta^f) nein. WtBamB
itfere. 14,3. Botschky kanil. 671. nardenwuri, hniiktM (1704) 94; er war narrs genof. Witiaa» «,13; fam narre«
Zbolbr 3,1103. nardenwurzel (aM«A nardenbartgras), «aAr«- machen {mU «atoadkaMaaf eaalkor); 4ar piUfa kari, wakr-
poyoii nardus Nümnicb 1,392. banif! der mackt dto awadw —9 tkaia« U»<«lii) tn Bi«< i
VlI. 29
; ;; .; ; ;; :
macher, spötter {so noch kärntisch Lexer 196) hat sich mit der bezügliche Sprichwörter und redensarten: ein narr macht ihrer
folgenden vermischt, vgl. narren,., welche über ihre alte hundert. Simplic. 1,213,2; ein narr machet tausend narren.
jungferschaft spotten. Babener (1771) 4, 172. 277,2; eim ieden narren gefeit sein kolb. Frank sprichw. 2,76';
3) einer der den narren spielt ohne es zu sein, possenhafte, es sindt vil narren on einn kolben. 88 (s. narrenkolbe sp. 375
lustige person, spaszmacher, yaukler; ahd. narro, morio Graff und th. 5, 1604) je gröszerer narr je gröszere schelle. Simrock
;
2, 1094 ; narr, morio Dasvp. (1556) K 7'. 397 (s. narrenschelle sp. 378) jedem narren gefällt seine kappe.
;
spil on narren. Kohlrosz E" (randglosse) die kolbe {den köpf), dem narren mit kolben {knüppel) lausen
nu bort und schweigt und tut die red spani (s. th. 5, 1607. 1603) narren ist weder zu rathen noch zu helffen,
;
und bort ein spil von uns narrn. fasln, sp. 258,5; es sei denn dasz man ihnen mit kolben lause. Philander
und ob wir tun als narren heut, (1644) 120; dann das hiesz dem narren zu nahe geschorn.
so nembt unsern schimpf vergut. 114,13; •
FiscHART bienenk. 176' ; es sindt nit all narren beschorn. Frank
der narr tritt ein und spricht. H. Sachs 4,3,4 K.; man 1, 83' {vgl. narrenplatte sp. 377) nach dem schaden macht der ;
muste die heilige fastnacht feiern ... da alle . . . sich vor nar frid. Pauli schimpf 38 Ost. ; narren, kind und trunken leut
narren angezogen, und nichts anders als narrenpossen vor- sparen offt an der warheit neut {nichts). Fischart bei Wandet
nahmen. Weise erzn. 210 neudruck; aller narren kirchtag 3, 910 ; kinder und narren sagen die Wahrheit. Simrock 298
(fastnachtdienstag). Schm. 1, 1753 Fromm. ; wie froh will ich sein, eines narren bolzen sind bald verschossen. 399.
wenn die narren {des carnevals) . . zur ruhe gebracht werden. 4) eine person {männlich oder weiblich) die thöricht, einfältig,
GöTHE 29, 277 {vgl. fastnachtnarr th. 3, 1356); wer war nun der albern , vernarrt, eingebildet u. dergl. ist oder die von andern
narr im spiel? 16,203; sie waren einen tag der woche recht dafür gehalten wird.
ausführlich narren und straften an demselben wechselseitig a) ahd. narro, brutus, stolidus, stuUus Graff 2, 1094. Stein-
durch allegorische Vorstellungen, was sie während der andern meyer-Sievers 1, 54, 10 za narrom werdant, stulti fiunt. 54, 17
;
tage an sich und andern närrisches bemerkt hatten. 19, 117 mhd. narre wird in der regel synonym mit töre {wofür auch
furchtsam ist Cosme {die lustige person des Stückes) für viere ;
äffe, esel, gouch) gebraucht; auch S. Brant macht keinen unter-
und das sind die spanischen narren gemeiniglich alle. Lessing schied zwischen narr und dor {und gack z. 6. 76, 1) nur dasz
7,270; im gründe hatten sie {die deutschen bühnen) nur das er jenes viel häufiger,gewissermaszen als technischen kunstaus-
bunte Jäckchen und den namen abgeschaft, aber den narren druck für die personificierten moralischen gebrechen und fehler
{vor- und nachher harlekin) behalten. 7,80; Sprichwort: im verwendet und ihm über die synonymen ausdrücke das entschie-
spiel gilt der narr am meisten. Simrock 396. dene übergewicht verschafft (Zarncke xlix f.). man vergleiche
6) der Schalksnarr, hofnarr. das institut der zur belustigung ferner: tore, gecke, narre, stultus, brutus, stolidus. voc. 1482
dienenden narren reicht bis ins ende des 12. jh. zurück (Zarncke ggö'; stuUus, ein narre oder tore. gemma gemm. (1508) K4';
S. Brant XLVii) und hat sich besonders im 15. jh. ausgebildet, narr, dor, stultus, bardus. Dasyp. (1556) R 7'
gegen dessen ende fast jeder edelmann seinen hofnarren hielt, narren toren gecken. Murner narrenbeschw. 2,31;
wodurch aber auch die entartung desselben begann {s. Flögel denn man wird sehen, das solche weisen doch sterben, so
geschickte der hofnarren 1789). eine beziehung darauf finden
wol als die thoren und narren umbkomen. ps. 49, 11 leute ;
der narrheit (der narr Sebastianus Brant l', 40) die thorheiten
ihre männer wären, welche über ihre alte jungferschaft
anderer und sagt ihnen die Wahrheit, wie es jene lustigen {oft
spotten. Babener (l77l) 4, 172; können wir also etwas für
und klugen)
sehr witzigen personen zu thun pflegten: dann es
unsere thorheit? wenn wir narren
ist es unser fehler, ge-
ist und allwegen also gewesen, dasz etliche weltliche
je
wesen sind ? vgl. unter
4, 132. 5.
fürsten und herren viel ehe einen narren oder zwergen umb
b) zwischen narr, thor und geck wird ausdrücklich unter-
sich haben leiden mögen als einen witzigen, viel höher von
schieden und zwar schon mhd. zwischen töre und narre, wobei
einem schalcks-narren halten, als von einem gewissenhafften der stärkere begriff bald diesem bald jenem zufällt:
diener; viel ehe des pfarrherrn entberen, als des narren.
Philander (1644) 615; da man den briefif also offenlich lasz, dri^ic jär ein töre gar,
der mu05 ein narre fürbaj sin. Winsbkke 37,2;
da het der keiser ein narren, der sprach das ist erlogen.
der narre ein töre dannen gie. Boner 92,88;
Pauli schimpf 45 Ost.; dy warheit ist auch nit zu verachten
die ein nar predigt wan ein nar mag wol als die warheit
. . nhd. wenn er lacht, so lacht er wie ein thor, und wenn er
sagen als ein weiser. 43; ein ritter der het ein narren. 42; seine wichtige amtsmiene annimmt, so sieht er wie ein narr.
der edelman het ein narren, der in etwan zu lachen macht Babener (1771) 4, 125; die thoren und narren haben freude an
und im kurzweilig was. 41 ein edelman het ein jungen ; . . einander. Göthe 36, 133 dem spotte der narren und gecken
;
narren. 15 {vgl. H. Sachs 9, 521) ein edelman der het ein nar- ; preis gegeben. Wieland 16,23; unterscheidende definitionen:
ren, der was im lieb, er macht im ein hübschen lidern kolben der thor ist nicht weise, der narr ist nicht klug, der spott,
(s. narrenkolbe sp. 375) und sprach zu im nar, disen kolben : den der thor auf sich zieht, ist lustig und schonend, der narr
gib niemans, er sei dan nerrischer dan du bist. 41; da was verdient die schärfste geiszel des satyrs; allein er fühlt sie
ein apt.., der het ein narren, das was gar ein früntlicher gleichwohl nicht. Kant 10, 11 der thor setzt einen gröszern ;
nar, der niemans betrübet. 39; ein nar, den het ein herr werth in dinge, der narr in sich selbst, als er vernünftiger
einem andern geschenkt. 29; da war der gerichtz herren weise thun sollte. 226 ; der geck ist ein alter narr (der laflfe
einer, der het ein narren da heim. 44; ein narr sagt einem ein junger), ebenda;
apt die warheit. Kirchhof wendunm. 1, 408 Ost.; gemelten dumm ist er nicht, er ist nur keck,
ein herr, der narren hält, der thut gar weiszlicli dran,
kosten zuwege gebrachte Schwachheit zu verstehen. Wieland
well, was kein weiser darff, ein narr ihm sagen kan. bemerkt zum neuen Amadis 6, 8 im vorbeigehen bemerken :
LoGAU 1,5,35; wir, dasz das hier aus zwang des reims gebrauchte wort
unter thieren ist kein narr; dasz die afTeu gauckeln künnen, thor, welches man in gereimten versen so oft genöthigt ist
ist bei ihnen ernst und art, ist nur thorheit unsern sinnen
statt narr zu gebrauchen, hier nicht am rechten orte steht,
bleibt dabei, dasz menschen nur tliorheit bei vernunfft be-
ginnen. 3,4,80; thor ist das aequivaient für das französische sot, narr für
; : ; ; ,
fou. man kunii mit vielem witz utiti grmbroack ein narr dar bi •! narr (Ur kvwta wlt
•ein, aber uiitiiOglicIi ein tlior; lius loh de« entern kann und all «ortiia aMchUelii wU «II.
U.1S
•cbmeicbelbaft sein, des letztem int dcinUthigend.
der iat •!•Mrr 4m iraMi «U.
e) der narr bildet lundehtt wie der tlior dn ftgmaU s« dM Ifll «flM*M IM il fST M.l(
einer weisen, willigen, klugen, genheiden, verslAnügt*^ 9*münf- der bi «In narr 4w m» fwMMI
tiyen perion: da Hie «icb für weixe biellen, sind »ie zu narren daoo »r la sy« vanMfaa «tiM. M.I;
worden. A^. 1,22; weicber nirb unter cucb dUnket weiie der tot tlo narr dar mmttt ttm Ar tftmmi,
ein, der werde ein nurr in dieser weit, dii« er möge weiito
da» er daa w w
aaaaliyii gak tttr (ßtMttf»}. V.li
ein. 1 Cor. 3, \b denn ir vertragt gerne die nurren (goth,
; un zweifei, der was am Mir, imkiUtm Uts, tnti frMl n
tbanx unvitanx die unwiuenden), dieweil ir klug seid. 3, tl, 19; tat. Ktitsaia. inif itUfC^-. der lo der eradl« tclilaft, d«r
mich ilunkl
i<tt ein narr. Wkui tnm. IM ueuänek der tat na tun, d«r ;
. .
da» all« tit me narren sind, wider «eine «ortiMU« itakt. Soraxta t, tm (ntaWr, iHtmuf.
denn man der wlaen inenachon
Muanaa narrtiib«$dnt. 4,9t;
Ihidt.
4,1): der Ut dn Mrr» dar den tad
zäumt der ist ein narr, dar Ut käme iazt ond die
;
de« mIiwmum M
daai weite leut
°
morgen und heut austiaet der ist ein narr, dar hsare auf dem ei
;
gleich wie die narren «terben. vieles dgl. bet Wardkr 3, h«ljf. wfL amek unter %,
li. Waloi» in lli, Wnckeriiageh kirchenl. 3,7M,4;
5) uhon in den dtdaktiseken teknfttnda atUm
zwen brüder, der ein wus ein nur und der ander was witzig werden die moraltteken gebrechen und fehler, du
...du bist weisz und irli bin ein nar. Vkvu schimpf u. ernst laster der mtntelun alt thorheilen und du thorrn uud mt
n Ost.; einen wttlseben nurren boberacbten als einen teutscben als personiße^iontn derulhen aufgefaszt; das glenke
doctur. l'HiLANbEH (1U44) 735; sie waren rechte nurren, wie von den didaklikern unseres mittelalUrs, namemtltek am SL BlAVf
wol Hio vor der weit die witzignte sein wulten. 122; wol und seinen nachahmern (f. Zar!<icik slvii. t): die golÜOMa . .
dem der in der zeit weise wird , damit er nicht musz ein die Salumo allenthalb narren nennt. Fbarr sfiükm. {ttrtktr
niirr ersterben. 88 die tborheil ist nichts anders , als ein
; ausg.) 2,22'; las mich nicht den narren (faWIwri) eis afot
niangel der klugheit. daninih wer die kliigbeit erkennet, werden, ps. 39,9; herr, wie sind deine werke ao|rM..da
kan iiusz dem wiederspiel leicht abnehmen , was ein narr tilrichter gleubt das nicht und ein narr achtel aoldw rickl.
sei. VVhise erm. 222 neudruck; 92, 7 ; sie {die gölzenverekrer) sind allzumal narren md tkww.
narr; In narrliell ist er klug,
in klughell ist er
Jer. 10,8; wir narren hielten sein {des geretkltn) lebo far
Hin kluger und ein narr hat an Vorillum Tug. unsinnig, weith. Sei. 5, 4; denn ein narr redet von oarrttcilfMid
LOCAU 2, 5,tW; sein hertz gebet mit unglQck urob, das er beucbelei aaridrt«
uarren herrschen Ober kluge; Ihre htndel, ihr« sochen.
die die narren arg verwirren, rafissen kluge richtig machen.
und predige Tum herm irsal. /«>. 92,9; aber der mit tiae m
2.9,:U;
weihe die ehe bricht, der ist ein narr. $fr. StL «,»; dia
dasz kaum mau brot dem weisen gönnt, narren treiben das gespOt mit der sOnde, aber die fr oiM
indem es gold auf narren regnet. Uukimck 1,14; haben lust an den fromen. 14,9; wer verleumbdet, der iat cia
der reich wird arm, narr. 10, 18; wer seinen nebeslen scbendet, ist ein narr. II, IS;
der narre gescheut,
alles tu seiner zeit. it.
J. Göthe 2,2U1; also wirt aioer von mÜMicbait
tue ainem narreo. Vi!tTi.aR 1214;
gerade weil Diogenes weise ist, so ist Diogenes kein narr.
der ein narr, der gott veracbi
ist
WiEi-AND 1», 0; der stein der nnrren im gegensatze zum ale\n und wider in viecbt tag und nacbl.
der weisen {vgl. narrenstein sp. 381) S. Batirf mmrrtutk. ^1;
(hlfnäwi-rk) das ewig Opfer heischet, der i-it ein narr, der nil der gescbrilfk
und, gleich dem ttelD aer narren, die holTnuog ewig tauschet. will glouben, die das hell anirifln. tl.l;
ithrron H, l«. (lUr ftiiigt).
der ist ein narr, der samlet gfli S.I:
d) der narr unterscheidet sich vom weisen hauptsächlich durch der Ist ein narr und ganz dorecbt.
unxeitiges, ungereimtes, dem gesunden verstände zuwiderlaufendes der einem menseben dAt unrecht. 10,1;
reden, fragen und lachen, wodurch er selbst lachen erregt oder zum vindlscban und nyd macht narren vil. 59,1;
spotte und gelachter dient: ein narr wenn er schwiege, würde das ist der narr der geiuigkeit. H. Saus S. 10. S *'..-
auch weise gerechnet, und verstendig, wenn er das maul dieser ist der neidig narr,
hielte, spr. Sal.n,'iS; künde der narr schweigen, so were er der machet dich so unirew gar. 10.25;
weis. Fbank sprichw. 2,49*; ein narr macht viel wurt. pred. es iat der narr der fullerel. 11,6;
10, 14 ein weiser man schweiget, bis er seine zeit ersibet,
; das ist der scheilicb tomig narr. 13.4:
«her ein jecber narr kan der zeit nicht erharren. Sir. 20, 7 . der nie sich Itstt bedeuten.
.
wann ein narr srhon etwas guts redet, so taug es doch gibt kein gewonnen spiel, hat lieb und luat la ttrciu«.
ein solcher . .
nicht, denn er redts nicht zu rechter zeit. 20,22; des narren ist auf teutacb ein narr, auf grtaakiaak aia pkaaM«.
rede sihet wie ein eingefallen haus. 21,21;
das sind die rechten narren, die nit stillschwigend. nun leicht die rechnnng zu machen, wer der grOat Mir
ist
N. Ma?<lkl 25$, 32 «.; sei: nemlich derselbe, der umb zeitlirbs kothes wUlea dca
an viel reden kendt man ein narren. H.Sachs 3, 3&4,4 A. himmel verschertzt. ncrhst diesem, der umb ladcrlichcr v-
lasz den narren reden, er wird dir kein loch in den leib saclien willen entweder die gesundbeit aad das Uktm 9itr
reden. PHii.ANDtR (1M4) 616; das ist ein narr, der da redet ehre und guten naroen in gefahr setiei. WtHB em. SM
was ihm einfellet. Agricola 1, 220. 240 ; narren reden narren- neudruck. Habeneb (1771) 2, 139 »e*»t sie praÜtcfce MWl«,
tandl. Franz 2,28": den narren kennt man an seiner rede. auch schlechthin narren odrr ihoren: die oarreo •ebea..aHe
Wanokr 3, 881 die narren schwatzen Tiel, die klugen schweigen
;
einander ahnlich ... die Charaktere meiner Iborra sind all-
still. S89; ein narr kan mehr fragen, als zehen weise ant- gemein; nicht ein einziger ist darunter, auf weirben aidil
worten. Mathes. Syr. 2, 6l' ; ein narr kann mehr fragen, als zehen narren zugleich billig ansprurh machen kftoaCB. 1,0;
hundert weise leute antworten. A. Crtprius l, 741 antworte ;
icb merkte gar deutlich , da.«z er nur aus ebi^pit cia Mir
dem narren nicht nach seiner narrheit, damit du ihm nicht war. 4, 112.
gleich werdest. Lfssii«« 7, 456 (Agricola 2,63); ein narr lachet S) der narr erstkeint itäeük mkk wk itr geclt «h tim writa,
überlaut, aber die weisen haben iren mund im bertzen. ^r. fremdes ich, das den menake» Mül, «Ml, n »m kmmt «ad
21,29; die narren lachen viel. Aler U.M)'; narren erkennt ausgetrieben oder besektroreuy fodtmUtm ado
man an viel lachen. Wandei 3,909; je mehr narren, je mehr MtUt.
gelachter. 904. a) beisien, stechen: jeUt aie der mtt !
e) und rtdensarlen handeln ton dem ver-
viele siprichwörter «errraw*«jf, F^nkfmrtu^O. 15«:
kehrten denken, thun und treiben der narren: ein narr leuffl mancher, der ein docior ist. wil nkbn
frei einem haus, aber ein vernflnflTtiger schewet sich.
ins wie mich dünkt, so wil der narr eia«a
Sir. 21,24; ein narr kucket frei einem zum fensler hinein,
der sich mehr aulT eiieUeii wil als a«
lm»*X*.mi
aber ein vernünfitiger bleibt eniuszen stehen. 21,35; narren
verlassen sich auf treume. $4, l
kh daackv dkb bak 4«r aarr
: ; . ; ; ;;
;::
so sei doch kein narr. Lenz 1,35; sie wird hofifentlich kein
die an einem bilde oder gemählde einen narren gefressen, als
derer, welche sich in eine leiche verlieben oder mit todten- narre so sein. Merck briefs. 2,60; aber ich bin doch ein
auch sich woran rechter narr, dasz ich mich um sie betrübe. Göthe 11,97;
asche vermählen. Lohenstein Armin. 2, 467" ;
usz dem die narren nit sind triben. die Engländer .. examiniren die weit und ihre narren.., ob
Murner narrenbeschw. 2,75;
sie zu irgend einem frohndienste auch narren genug wären.
ich bins der selbig geukelman,
der unser narren beschweren kan.
Börne 3,47.
3,4;
b) zum narren gebrauchen lassen er läszt sich
sich als narr, :
ein hupst new...spil, wie man die narren von einem be-
von ihnen nicht zum narren gebrauchen. Babener (1771) 1, 137.
schweren soll. 1554.
c) ein narr, zum narren werden {vgl. l) zum narren über :
für einen narren erklären, ihn verhöhnen, verspotten: den narren narren sind narren und . bleiben narren so lang sie leben.
boren, den spiegcl zeigen heiszt ... in summa eiin den text Philander (1644) 708;
lesen, sein kolben zeigen und sagen wer er ist. Frank sprichw. ein narr ist und bleibt ein narr,
1, U'. 2,58'; wann in ein ander ein narren sticht und eselor ob er schon die weit durchzogen. 412;
zeigt, weltb. 131'. ein Teutscher der sein kleid veracht
und sich umbsieht nach wälscher tracbt,
7) bedeutungen des Wortes berühren sich übrigens oft gegen-
die
der bleibt ein narr und wird veracht. 646;
seitig und
ist eine genaue sonderung nicht in allen fällen möglich,
wir machten alle gleich, und wers nicht wolte treiben,
vorwiegend ist die unter 4 und 5 angeführte bedeutung in einer wie wir, der mocht ein narr für sich alleine bleiben.
überfülle von redewendungen, redensarten und Sprichwörtern {bei Rachel 7, 78;
wer nicht liebt wein weih gesang,
Wander 1309 nummern), woraus noch folgendes mag hervorge- der bleibt ein narr sein leben lang.
hoben werden. Sihrock sprichw. 622.
; : ; ; ; . , ;
inunM wirfTt, ho kcret sy ein iiunen über «ich. FiiANk weUb. I&h*. sir iiiM(4Ni is «Im« mnm,
•r aoli sckMtl *«r rMi mIm.
f} den narren treiben, ungeHctiukt und törpeliNcli «ein,
N. WAcasaiMBt kMkeal. I. M, 4 («. >. IMS)
fatuari Maalkr '.wi' mit einem den narren treiben, lAn tum
;
wie iMlaen wir in mtnf fclfftr Utr MrfW.
baten haben. \i.th I4M*; waren ... grusze liebhuber davon,
mit ihren lilosufen den narren zu treiben. WikLANU Itt, Ib'i; wie
Halm f»A M f«,
meint er nun wohl ., 4mi 4i« lmil»4mUtmmf «Wf
.
MtmOs m
iluruz, (Icmi ihr ilie «br «neigt, einen tiefsinnifen köpf, ja, et Im tick wohl! eiMa
ihm gelten lu luaieii ur hah«
den narren mit narren geiriuheii.
. .
: . .
Encu. l,W; t«lir«MM». ein aarr Mtu»,
werden, aU narr gelUu:
m —n
der nrue Amadin 10, S,
dati aber «an so gtr d«* gut» darf kMchaaldM.
einen zum narren, für einen narren haben oder hallen,
;)
ihn als einen narren amehen und behandeln, mit ihm dat getpött
da«z «in poei «In narr, •! Mtfr m
RaottlhlL
treiben, ihn xum besten haben
k) totaüvuek {tgl. ft, a) oii uktUnit^ fitfUil
tmtit: ir l
. hall mich nicht für «in narrn. fatln. »p. 017, H; und blinden MatA. 33, 17 wer aber
! ;
so went (wollen) sy witilg »yn veielt, ... du narr {goth. dval«), der iat 4ai
0 man sie doch für narren hell.
6,33; du narr, diese nacht wird i
I
die Weiber haben in {Salomo) gar zu einem narren gemacht. drolliger und gutmüthiger narr. WittAnn^l«; aüi
und dich zum narren machen. Philandir (1A44)630; dieser doctor . . von seino- Qberseltumen w«is ««fn . . ward
er . . für ein feierten narren gescheut. Imum. eänm, t, IM, 3t:
übertragen: das
anschlege und vernunflt zu narren
er ire
gelehrt narren siudt Ober FaaRB ifetehm. t, w*;
all narrtn.
mache LuTHtR
2, 396'; narren und blinde Werkzeuge
(vereitelt)
ihrergeheimen absiebten aus ihuen zumachen. Wielano l«,«; der ist ein uoluer mkll aichi BMm.
narr, ar frtal
sSanliveMi §npi^ä^ 3.443;
baskruch mit aim der nar mache, ihn tum betten hahen ; aim
soll ich reicheo narren sehmahhalnT flüta UM;
der nar mache, ihm in allem willfahren. Skilu 319*.
ein alter narr {wfL 8, c), temtM itHnm. Fatsca 1^ 1^; «k tamm,
;) einen narren schelten, heiszen:
so sie gerathen, sind bcaac
man dörfl in keinen narreo schelten.
MoRNRR nxrrenbentkm. 1.41;
Frank i, TS*; muesten all daa all«« Mnea
AvERTIR. 4, 333, 17
sein formunder . .het in uf ain seit ain narren gescholten.
.
Zmm. chron. 3,
ach . was BiAekt ib«a der alle narrt
161, 31, es het ain burger . . ain ander mitburger
...in einer zeukischeu rede ein uarren geächulleu.
H. Smm «.m.» «.I
4,99,2; • kii aarr ia akaa Ufea I OnMOB aeAsL «.«.«;
; ; ; ; ; : ; !; : ;
WO die narren dem sie nur etliche exempel erzehlen höreten, wurden also-
brot nit essen,
man würd den rocl<en wolfler messen. bald so grosze narren als die vorige alle. 119; spiel von der
Murner narrenbettchw. 1,51; verliebten narren spital. Harsdörffer gesprächsp. \,19i\; weil
ieder narr komt von eim wib. 4,102; ich weis, dasz diese art von narren (verliebte gecken) nicht
weil iedem gfelt sein weisz so wol, leicht anders als durch die zeit zu bessern ist, so lasse ich
so bleibt das land der narren vol.
ihn ruhig in dieser narrheit, damit er nicht in eine noch
H. Sachs 5, 309, 10 K.
gröszere fallen möge. Rabener (1771) 4,124;
wer sich zu narren belt, der lernet närrisch sein.
TscHBRNiNG frvliUng 385; doch liebes mädchen komm und lasz die narren stehn, !
je gröszer narr, je besser pfarr. Frank 1, 12'; das maul auf- über mädgen, die seiner mutter gleichen, l, 358.
sperren wie ein naiT. Philander 1,75; wenn man narren aus- 11) adjectivisch gesteigert der narrste, der närriste (aus när-
schickt, so kommen narren wieder. Stoppe Parnass 534; das rischte?), der gröszte narr:
lob ist der narren prob. Harsdörffer gesprächsp. 5,228; das wer mflssig gat, der Ist der narrst (: karst).
geld der naiTcn ist das erbtheil der gescheidten. Göthe 36,133; S. Brant narienscli. 97, 14
wenn die narren zu markte kommen, freuen sich die kauf- so werden die dombherren genennt von . Constanz die ner- .
leute. Kant 10, 218 (wenn die narren zu markte ziehen , so risten, Basel die ermbsten u.s.w. Zimm. chron. 3,207,16;
lösen die krämer geld. Weise erzn. 208); adverbial
am ersten april welcher sich da ame narristen gstelt,
schikt man die narren wohin man wil. der wierdt baldt under die weisen zeit.
SiHROCK sprichw. 22 Thurneisser nrchidoxa 54.
(der erste april) ein fest der narren. Rabener (1771) 4, 304, 12) von thieren: wenn die schäffer einen
übertragen, a)
vgl. april und aprillsnarr th. l, 538 ; nicht hund nicht narr sein narren unter der herde haben. Witzenbiirger 3,2; emberiza
er spricht nicht hund nicht narr, gar nichts. Spiesz henneb. cia (wiesenammer), der narr Nemnich 1,1476; pelecanus piscator
idiot. 170; bairisch, zu einem sagen hund oder narr, sei so gut, (der weisze pelikan), der einfaltspinsel, narr. 2,896; kämt, die
und. ., einen um etwas begrüszen, bitten. Schm. 1, 1753 Fromm.; noarn, die dröhnen Lexer 196. vgl. wegnarr, molch.
narr in seinen sack sein, sich närrisch stellen, sich zu seinem b) der Läufer im Schachspiel heiszt auch narr oder troll nach
vortheil als narr gebrauchen lassen, ebend. und Wander 3, 933. dem franz. fol, fou (hofnarr des königs). Maszmann gesch. des
8) narr in mehr scherzhaftem sinne bei tadel, Zurechtweisung, Schachspiels 110 anm. 111. 127.
Verwunderung oder bemitleidung: Käthe der narre {meine frau) c) narre, boller, genus bombardae majoris
Kil. 335'. Frisch
8'
hat es mir so eingekost {eingeredet). Schock H 6'. 2, : etliche nennen
der büchsen narren,
disz geschlecht
a) vocativisch {vgl. 7, k): ach narre, schweig. Lessing 1, 286; umb desz willen, dieweil sie wie die narren mit steinen
ich glaube gar du narre denkest, der liebe gott sei nur bei werffen. Fronsperger 1,72"; grosz mortier, die man nennt
euch mannspersonen. l, 233 narren oder böller, der einer wirfft ein centner stein. 2, 38*
narre, für dein gläschen wein der grosze narr oder ein ganzer boler; der narr oder ein
denkst du . los zu sein?
. 1,64; halber boler. 1,13". 34"; auch darbei bracht der pfaltzgraf..
narre wenn es brennt, so lösche,
! acht groszer, gemeiner schlangen, hiesz man die narren.
hats gebrannt, bau wieder auf. Göthe 1,157; Baümann quellen 1, 764. vgl. närrin, narrenkappe, röhraffe.
narre, das ist deine schuld, lo, 53 Leonhard. sie ist zu hause, ;
13) endlich mundartlich eine übertragene, der ursprünglichen
sag ich dir. Ehrenhold, wie kann sie denn zu hause sein, vielleicht nahe bedeutung, vgl. oben sp. 354.
narre ! Lenz 2, 88 ; du {die tochter)muszt mir das so übel a) schweizerisch Spannung an den ßnger-
eine krampfartige
nicht nehmen; du bist meine einzige freude, narr, darumb gelenken. Stalder
ausgewachsener nagel, s. narrennagel.
2, 231 ;
trage ich auch sorge für dich, l, 264. b) eine misratene feld- oder baumfrucht: die lange zwibel,
ausruf des Unwillens oder der Verwunderung : ha, narr
b) als Theophrasti gethyum, unsere weiber sagen ihr narr, darumb
Simplic. 1, 647, 23K. narr auch! Lenz 1,35; poz narren und
; das sie mehr im kraut, dann in der wurtzel zunimmt. Bock
kein ende! Hermes 6,314; baier. -Österreich, narr, o narre, kräuterbuch 586; abgestutzte weidenstämme , kohlpflanzen die in
nöre als ausruf der Verwunderung, als einleitung zur ant- die blätter schieszen, durch einen insectenstich misgebildete, kern-
wort auf eine überflüssig scheinende, lästige frage oder auch auf lose, vertrocknete zwetschen oder schlehen u. dgl. werden narren
eine nur mögliche, nicht wirklich eingeworfene frage. Schneller genannt. 1, 1754 Fromm.
Schm. Schmid 401. Stalder 2, 231.
1, 1753 Fromm. Lexer kämt. wb. 196. Schöpf 461. Tobler Vilmar 280. Kehrein Volkssprache in Nassau l, 290.
329".
c) alter, armer, guter narr wie tropf {vgl. 7, m): 14) eigentliche Zusammensetzungen mit narr giebt es wenige
armer alter narr und
Schwarzenberg 141,2; tropff. (s. narrbold, narrheit, nari'klas, narrmaul), doch überaus zahl-
etliche unter ihnen huszeten ihre männer, nicht zwar ausz reich sind die uneigentlichen composita mit dem genetiv narren
liebe, sondern die guten narren damit zu bethören. Philander (alter genet. sing., meistens aber plur.), die unten an alphabe-
(1644) 106; mir ist so ein armer narr von künstler unendlich tischer stelle eingereiht sind und zum groszen theil einer näheren
rührend, wie es im gründe auch mein Schicksal ist. Göthe erklärung nicht bedürfen.
27, 163 wie wirds dem armen narren ergehen ? J. Paul uns.
;
NARRBOLD, w». narr, hofnarr : sie (die könige) setzen auch
löge 2, 37 dise narrpolden weit iren sauer sehenden räthen, welcher
willstdu leben, guter narre, doch etlich von eeren wegen sie pflegen zu erhalten, für.
sieh nur hinter dich ins freie. Göthe 47,150; S. Frank moriae encom. 31'.
Martin, sag einmal, was heiszt das {französisch gesprochene) NÄRRCHEN, n. deminutivum zu narr, besonders zw 8 «. 9
auf deutsch? Johann, ja! auf deutsch! du guter narre, das {vgl. närrlein): ein stolz närrchen, elegans homuncio; lustig
; ; : ;;; :
niusz doch 'nen nomeu haben. F. MOllki 9,308; httondert in einen benuab BlrrlMk Atca tttl*; 4m fekl »mt
mit geld
der anrede: einem nflrrlen, proMar* m f
au b aryr aia ». A d. n
arm nlrrchen, veraetxt er, du« thut mir ja leid. 3) talraMili«, Kkmmurk^ aliralca, Mw alwi
Bi)aoi«3,S4; jNwiM (rnWa, MaMa, U«Ma. SrAtasa SyW.
ho, nlrrchen, so hab ich e» nimmer geraeiotl 2,35; NAHHEN, fm^. «M. aarr«« {im aniafTto),
I) taiaaiiÜi.
ho ho iiim leb auob wieder hier,
I
mhd. narren «anarrea), mni. narTca, tn narr
(in eroarreo,
du nlrrchen, wai bOlf ea dir. (I77H) \H\;
leta, als oder wit ein narr rtit» odir handtln, «im Ikmketi
ho ho! du nlrrchen, weich ein wnhn
begehen, sich thdricht ftWrefM, •irhsek ihun, leflfa, pmmm
!
gewihr dem nlrrchen die begierJu. Göthb 1,83; haben (dass sie sieh telbit entmannten). 5,381*; et lal
übertragen lu narr 3, b: ich sah vorhin, wie ihr meinen kleinen man balle hertaog Georgen, das er nerrisch mit
flattergcistern {den finken und Sperlingen) zulächlet, auch ich fare,denn das er böslich und mördiscb b;iudelaa
achte gerne auf sie, denn in ihrem bunten kleide sind sie ist denn gemordet. •,<!*;
ja besser genarret,
die kleinen nflrrchen unsers -herrgotls. Freytag aAnen4, 41t. auch seine heiligen narren. li»<*r. 67*; da
NAKRECHT, s. närricht. weib, das da pfleget zu narren. 133* ; ich weisz nicht, oh ich
NAHKECHTIG, adj. und adt. gleich närricht: narrechtige oder meine gelehrten narren. 135*; ich bekenne, das< ich
tOrlichc dinge. Heuchlin augensp. 11*; schweizerisch narrchtig genarret habe und hab denen von W. unrecht gethaa. SHT;
närrisch, blödsinnig, einfältig: thue nicht so narrchtig! Stalder kein groszer mann thut eine geringe tborheit, aaBdUn ar
2,231; narret also, dasz er Weisheit und klugheit vertuacfcak. MUT;
dasi sie so gar >' vil
narrecbtig sind. alle die, so die art der laicben in der beitigett faaahrift
N. Manubl -258,39 li. (fastn. tp. 862, 16); nicht in acht gehabt, haben in erklerung unnaar aacnflMal
brav sei er daher gekommen, aber doch nicht so narrochtig, erbarmklicb genarreU MBLAMcaraon ammoL i §m rintiHd 17; nm
wie es heutzutage der brauch sei. Gotthelf ers. 2, 191 denn etliche sehen wol, das es viel in groh feMnatiM, aa
iiarroclitiges treiben. Uli d. pächter (1859) 265. man die hohe und grosse ehre, die allein daaa aoha fättaa
NAHHEDEI, s. narrentheiding 5, c, tp. 383. gehöret, auff diese elende werck ziehen wiL tmf.i»i^.y§;
NAHHEI, f. im 15. bis 17. jahrh. besonders
thorheit, narrheit ; wie die thöricht antiquiiet hat geoarrel, wiawol iattt «Ujhar.
in schwnbisch-alemannischen denkmdlern: narrci, d^itramenlum et glaubens ist abgefallen. S. FaAai chrea. (Ittl) ttf;
dtliratio Dastp. ( is:>6) K 7*, stuUitia, deliratio, fatuitas. Maalbr 303* narrei harte, als er widenim frisch noi |
ein strick an hal» wer eim gesundt Mathesils Syr. 2, 123* da merckten ä«,
:
wörtlich: es ist besser genarret denn gemordet. Luther 6, 8"; Stieler 1330.
genetiv: wie gott seine lieben kinder iesst guter groszer grober machen, zum oder für einen narren haben, zum besten haben,
stücke narren und feilen {fehlen). Lcther 3, 209' mit einer ; äffen, foppen, necken u. dgl.
Präposition: wer am glauben narret und irret, parv. bibl.; die raören (mohrin) Salomon generret hat.
hennebergisch er narret nicht «n dem mädchen {betrügt sich Murner noirenbeschw. 2,26;
nicht mit dem mädchen , fährt wol mit ihm). Reinwald 2, 90 der teufel nerret in (Th. Münzer). Luther 3,126'; so gröblich
mit einem narren, mit ihm den narren, spott treiben. Aler nerret uns der teufel. 346' wie dich der teufel so meister- ;
1450'; mit dem feuer narren, spielen. Stieler 1330; die reim- lich generret und so listig vom sacrnment gehalten hat. 5, 198';
sprecher und alten zauberer haben das holtz {worauf das buch man hat . . . uns also vergebens gesprengt und generret.
gewunden wird) behalten und damit genarret, wenn sie ire F. Platter 157 ß.; das kind narret uns. Fischart Gar j. 133';
reim gesprochen. Mathesius Sar. 104'; der rühm ist ein verzognes kind,
die weit wird mit mir narren (spoit treiben). es narrt den vater. Gökingk 3, 144
W. V. ZwoLLEN in Pli. WackiTnai/els kirchent.
(es ward) ein käfich ausgedacht,
3,497,3 (v. j. 1530); da ward mein rips (dpr raubgraf) hinein gesperrt
item so soll auch einer wol narren wider das fünffte gebot. und wie ein murraelthier genarrt. Bürger 25";
Luther 5, 88'. seid ihrs (ihr gnller), die dieser töchter herz empört
2) transitiv und reflexiv, gleich narren, a) transitiv: einen wider den vater, narrt mich nicht so sehr,
es zahm zu dulden; weckt mir edlern zoru!
narren, ludere, subsannare, ludibria habere aliquem. Stieler
Tieck könig Lear 4,2;
1330. Keisersberg post. 116; denn es ist eine schände . ., das werd ich von kothgen buhen so genarrt?
ein solch weih seit . einen mann genarret haben. Jud. 12, 12
. Schlegel Heinrich der sechste L 1, 3 ;
hertzen also zu narren und zu bezaubern. 205'; wer sich mit: die sich mit dem hexenwerk haben lassen narren und
äffen läszt den narret man. Pauli schimpf u. ernst 111'; verführen. Fischart ßodin (1591) «orrede; narren mit: so hette
und keme dich nicht lichter an Christus die apostel geteuscht und mit Worten generret.
zu narren einen wisen man. Murner «fircenft. 2, 24;
Luther 3,69"; das frawenlos wesen oder ehelos leben hat.,
er sprach zum söhn, wir sind genarrt (getäuscht, betrogen). die gantze weit generret mit falscher heiligkeit. 6, 12l'; noch
E. Albebus 57*;
haben sie mit solchen iren larven die fürsten und den feinen
hüt du dich, hüt du dich,
vertrau ir nicht, sie narret dich.
man keiser Sigmund generret und geeffet. 320'; narren um
drei hübsche lieder, (/edr. zu Niiriiherg durch etwas, betrügerisch um etwas bringen: alsz wollen sie auch
Val. Neuber bl. 8 (vgl. Erlach 2,111); dem bepstlichen exempel nach jtzt uns auch umbs gelt nerren.
sie (die Juden) und narren
die Christen nach ihrem
fatzen 4, 445'; mundartlich narren (gewöhnlich mit hellem a d. i. narren),
Klinger Otto 78,16 neudruck. theater 2,283; umsonst soll er 2) reflexiv: haben also nicht allein den leiem das halbe
uns nicht genarrt haben. Göthe 57,154; mich hätte eine sacrament geraubt . . sondern auch sich selbs mit beraubt,
dirne genarrt? Schiller 3, 37 (Fieskoi, 12); freilich gab es auch und dazu sich selbs schendlich generret und betrogen. Luther
ungläubige darunter, die behaupteten, dasz diese decke (der 6,101';
Zukunft) die menschen nur narre, und dasz man nichts beob- man narret sich nur, denn nimmer nie
verstehn sie, fühlen sie poesie. Tieck 13,277;
achtet hätte, weil auch nichts dahinter sei. 4,293;
wie? narrt mich hier der teufel? 3) intransitiv, gleich narren, delirare: wie die antinomer
Wieland der neue Amadie 9,37; narren. Luther 16,2777 Walch;
sich narren lassen: dasman sie also nerren lat. Muriner luth. narr 26;
bi disem narren salt verston
all, die sich frauen narren Ion,
man würt euch leren also nerren. 2835.
Murnbr itarrenbeschw. 9,86;
NARREN, NARREN, knurren: nerren,
verb. l) intransitiv,
last nit mehr narren euch den thurn.
narren, ringere Dief. Schiller-lübben
gl. 498', nov. gl. 329'.
Soltau volksl. 459 (v. j. 1619);
3, 159' narren wie die hunde, hirrire. Aler 1450' der hund
; ;
will jemand einen sparren zu seinen jähren komen ist, so ist er ein schön thier an-
zu viel ins dach uns narren. Voss ged. 4,133;
zusehen, sind auch gar fromm zu erziehen, wenn sie nicht
sich narren mit, unpersönlich: mit groszen
lassen herren durch unverständige zur bosheit gebracht werden, wie solches
lasset sichs nicht wol narren, ludere. Stieler 1330.
dann durch das narren sowohl an zahmen als an wilden
b) reflexiv:
geschehen kann. Tänzer jagdgeheimnisz 97;
wie sunst sich mancher narrt (: geharrt).
TscBERNiNG frühUng 184; doch meine wachtet . .
er narrt sich nicht, sibi non nocet, Steinbach 2,111; schksisch dich (den hunil). Gökingk 3,118.
du wirst dich narren, das ist anders als du denkst. Weinhold 64'
3) reflexiv, sich mit dem hunde narren, ihn durch ntcken
mit einer präposition: die dich an solcher heiligkeit gestoszen
zum knurren machen : damit sie (die hunde)
bringen , zornig
und genarret haben. Luther tischr. 329'; unpersönlich:
aber böse und mutig werden, musz man sich erstlich mit
. .
6, 305
adamsapfel ih. i, \'n). Stiklk.r khh.
NAHHENBAl),
ff.
:
n.
(elii kliider . .
du M« MiTVR »4» tkwkält» kaadtä:
wer das niclit gtaaki *•• —
an ««4 walk«a.
den «olleo wir In luwar Mmattucb scbraikea.
der iAm Ini narreu-bad gar bllllcb. 306,34: war W6I (»cv mM) dar Im Im MrrMkMck Ml.r,
wer gern iniickl uiide vrelnd . .
wem nli genii diai nuntMtk tßrmt» mmrfmtäkiMi
der tolt tum narrenpud xu-lauireii. 307, 17;
i. Maar nwm^aA. f\*.
wer «Ich rOmbt solcher (hat. nerriiche war aaik MnriMiM war,
der er tloch wenig ehren hat . .
narren-b&cb «ab awrmMNMtk. Mti
der soll Im narrenhad auch baden. :iO*,'iit;
sprichwörtlich: er lieiszt lierr von narrenberg. Eiselein 4<>8. warmen Inge bflcherzimmer« sitzt, kAnige for aiek
seines
NARRENBESCHWÜKEN, n. das beschwören der narren: spielen ISszt, sie beklatscht oder nusziscbl, ao4 tkcr 4m
stont ab yon üwerm narrenbschweren, narren-chor lacht, das ihnen gehorcht. BAaiiB 4, SSi.
oder fachts an Cich selber nn. NARBENDING, n.: da war der weiber weinen für triegerri,
.MuRNRR narrenbesch«. 3,48; fulschheit . und narrending geachtet. l>BaA:<ioKB iimii im.
.
narr losx von sollcher Tantesy, NARRENFARBE, f. eine naammensieUunf rm und fr*m Un
du gsteckst sunst bald im narrenbry. 57,14; BiRLiNCBa schwdb.-aufsb. wb. 349*: gelb und fran kat
(ein narr) sieht gern, das ein ander sy etwas gemein -heiteres, hl.iu und gnin aber iaatr
Im glich, und Stack Im narrenbry. 105,6, vgl. sn 13,3.
gemein-widerliches; deszwegen unare guten vorfalvM
NABBENBBILLE, f.: durch die narrenbrille schauwi. Kiaci- letzte Zusammenstellung auch narrenfarbe geoanst k«Wm.
OF wendunm. 418\
GOtbe 53,331.
NARRENBROT, n.; er hat des narrenbrots lu viel gefressen.
NABBENFASZ, n. numeUa, ein ato^ narrenfan Ataaar*
Wandkr sprichw. 3,936 {facet. 444).
i3*; fesul ßr eintn narren. Faisca 1,3^; /b« m dem e%n narr
NARRENBBUNST, f.: woktU:
wenn die narrenbrunst in vollen flammen stehet, wie Diogan
wenn die verdamte tust nach wünsch und willen gehet. aus seinem narrenfasz aarb «kbcla
RAcaRL 7, SM. mit biren In den wald tu gebn. GAkimb 3, 11«.
NARBENBBUT, f. narrengesücht NABBENFEIBEL, m. narrendrüs« {s. feibel I03): 4an
tt. 3,
man sagt es sei lu lesen sie ihm . . den narrenfeibel rerbt scboeideo aAckle. Eiaca-
auf seiner stirn gewesen:
fort mit der narrenbrut! GAUNSK 1,351; ROF wendunm. IM (3, 1751 Ott.
4,
lasz dich eilen, du narrengaui! fasln, sp. 64,15. haus gelegt... umb des willen, das sy dem commeter sein
NARREN GERERDE, f.: ich glaub, du wilt meiner spotten wisen abgemet .. haben. Raumann quellen 2,609.
mit deinen narrengebärden! Philander (1644) 646. 3) gleich dreh-, drillhäuschen, narrengätterlein, catasta, gyr-
NARRENGEÜICHT, n.: das ist ein lauter narrengedicht. gathus Stieler 799. Aler 1450'; narrenhausz heist in einigen
.). Nas examen (1581)86. orten ein rundes häuszlein auf dem markt, da man einige
.
ehemals dazu gedient haben, diejenigen personcn, welche über weidlich umb die narrenkappen gerissen! 2,145,36; so risz
sich grave J. nit wenig umb die narrenkappen, der «olt auch
den hisrhof, die geisilirhkeit oder die religion schimpften, . .
darin einzusperren. 2, 233, und über andere narrcnhäuslein
fomumder sein. 'limm. ehron. 3, 159, 14; derbalben user flber-
schwäb.-aug$b.u'b.3l9f.; bei den bienensüchtern hiesi dat toge-
grosem furwitz rissen sie sich feindtlich umb die narrenkappen.
nannle weiselhaus auch narrenhünslein es liaben auch ellich :
4, 18, IH\ wir suchen manichroal ain grose gefleterte narren-
gefttngnusz, die man weiselhiUiser heist, sind von hollz gemacht, kappen, und lassen dann nit nach, bisz wir sie finden.
darein verstecket und versperret man den herrn könig, wann 3, 126, 15; es ist ein so belesner mann, wann er im bauero-
NAHUENHOf)EN, m. das männliche knabenkraul, orchis mas- gleich, so nennt man sie knppenblum und narrenkapp. Boci
cula Nkmnich 3,406. Hon. pßamennamen 270. Pritzkl-Jessen kräuterbuch 200; patella antiquata, scbuppicbte narrenkappe
die deutschen volksnamen der pflamen. 2.''>4' (Ltipiig). (eine art napfschnecke) Nemrich 2,876; patella equestru, hun-
NARRENHOLZ, n..* bei seinen strafen brauchte er niemals garica, narrenkappe. 2,877. 878; ekama cor {eine art breU-
das iiarrenholz {die prilsche) , das der alte immer in den muschel), die narrenkappe, die doppelte narrenkappe. 1, M&.
blinden hatte. Pestalozzi 3, 274 am narrenholz tanzen (rom ; 3) geschützname : und bett man die groszen bixen, die
bdrentanz hergenommen? Zarncke): narrenkappen und mezen mit iren siben dOchlern uff den
wer (i'üM tunidn) trolTen würi, der kumbi von wiu, marckt (in Biberach) gesetzt. Bacmann furUen 1,385; ry{. nair
und danizt nnr noch nm narren-holti. 12, c und nSrrin.
Rrant narrirnsch. 13,31.
NARRENKÄPPLEIN, n..-
NARRENJACKE, f.: die narrenjacke tr.igen, für einen narren bisz das die gdten gseilen kemen
gehalten werden. Klinckr 12,92; und euch ein narrenkepplin nrmeu.
und ich fahre auf erschrocken, MiaüKR marrenhetekm. 78,4.
meinr kranken glicder schOtlelnd NARRENKASTEN, «..
also heTiig, dasx die u&hte
desgieicben macht der mensch ein brikck
meiner narrenjacke plntren. 11. Ilsm (1876) 11,153.
und hengt jeii.«piis von »poi.i ein stikck,
NARRENJAHR, n.; ein junger musz sieben jähre nach- die man vermeint gar fest iii siehn.
einander narren, wenn er eine Viertelstunde davon versflumt,
und wil zur speis hinüber gebo:
ao sinkt die brü«^ verreterficb.
so musz er die nanrenjahre von vorn anfangen. Smoci stOraet das meuslltn unter sicii
sprichw. 280. ins Wasser oder narrenkasteo,
NARRENJllNKER, m. s. unter klinkerklunker Ih. 5, 1197.
mus den braten »er teur aoanataa.
Rounaacn ftnmk m . 1,1.1,77.
NARRENKAPPE, f. 1) die tur tracht der ehemaUgen kof-
und Schalksnarren gehörende kapute, die seit dem 15. jakrh, mit
NARRENKEGEL, m. ein narr •!$ fayrl.*
schellenbehangenen eselsohren oder mit einem hahnenkamm d. k. luhand so setzt der weiber-hauff (auf dem kufelplau
der tcböoen fraweo)
mit einem ausgezackten streifen roten tuches, der der dinw wn ein andern oarren-kefel auff. H. Sacss 5,333,23 K.
; : :
NARRENKIRCHWEIHE, f.
fastnachl; nicht componiert: NARRENKOTTER, m. wie narrenliaus, narreniiäuslein, ge-
fdngnis für kleinere solle aiszbalt zur buesz und
vergehen:
der narren kirchwych man wol kennt,
jo wol vast nacht würt es genennt. straff in den narrnkother geführt werden, österr. weisth. . . .
die vascnacht, die man der narren kirchwich nennet, ebend. und protii abbüeszen. 125, 31 (17. jahrh.) deminutiv das narren- ;
narrenldrchweihe, der montag vor fastnacht. kötterlein. Schmelzl lobspruch 93. s. th. 5, 1899. 1900.
im sMuszworte;
westfäl. anzeiger 1807 561 /f.
NARRENKRAUT, n.:
ein buler würt verblännt so gar,
NARRENKISTLEIN, n.: em jeder theil setzte sich, wohin
er meint, es näm nieman sin war,
er konte . . ich hockte und behalff mich auf dem narrenkist- disz ist das krefftigst narren-krutt,
lein. Simplic. 1, 855, 17 Kurz. disz kappen klabt lang an der hutt.
NARRENKLEID, n. die kleidung eines narren, narrengewand Brant narrensch. 13,94;
(dem ehebrecher) ain narrnclait anschneiden. kraut aus dessen samen narren wachsen. Chr. Weise Masaniello 60.
fasln, sp. 310,19. 705,28; NARRENKRONE, f. corona papyracea Stieler 1041.
ich schwig der, den das selb gyt (.gieU) freud, NARRENLACHE, f. gleich narrenbad:
das sie louffen im narrenkleld. dergleichen wer will mehr verzehrn,
Brant nairensch. 62,32; dann im sein pflüge mag eineern,
man wilsz bei narren lassen bestan, und ist leichtlertig inn sein Sachen,
die narrenkleider tragen an. 233,18; der ghört auch inn die narren-lachen.
ich habs doch in dem anfang gseit, H. Sachs 5, 307, 13.
(lasich ouch steck im narrenkleid.
Murner nurrenbeschw. 80,18; NARRENLAND, n. ; es ist nicht, dasz ein narrenland an
dein herr ward angezogen einem seidenfaden hangt. Lehmann 2,156; fragt man, um
mit einem narrenkleid. Kkhrein hirchenl. 1,630,15. die Zockler aufzuziehen {zu necken), wo ihr land anfange,
so antworten sie 'da wo das narrenland aufhört.' Rirlinger
do gedenk ich, dasz ich vil umzüg in der statt mit pfifen
volksth. 1,459. vgl. geckenland th. 4*, 1923.
und drummen, vermumet, hab gesechen, dorunder ich mich
NARRENLÄRM, m.: bei dem narrenlärm unserer tages-
gar übel vor denen, so in narrenkleideren angethan hin und
blätter, geht es mir wie einem der in der mühle einschlafen
wider luffen, entsessen. F. Platter 126 ß.; wenn du aber . • .
den haben in dem untersten stände, als ein herr sein mit NARRENMUND, w». os s«ttKi .Stieler 1307.
einem narrenkopf. Rutschky Pathm. 89; so viele Don Quixotes NARRENMÜTZE, /.; narren- sive schampelaschmütze, mitra
sehen ihren eigenen narrenkopf*us dem Savoyardenkasten Stieler 1316; dieser (ferämer) hatte .. auch
scenica, versatilis
der komödie gucken. Schiller 2, 341 dummkopf, narr : es ; larven für solche, welche ihr gesiebt nicht gern unter der
möchte einen die stranguria bestehen über den groben narrenmütze zeigen wollen. Freytag ahnen 4, 10.
narrenköpfen. Luther 2, 139' NARRENNAGEL, m. dicker, unförmlich ausgewachsener nagel
der hat den witz verloren, an einem ßnger oder einer zehe, Schm. 1, 1754 Fromm.
der ist ein narrenkopf. Rachel 4,342; NARRENNEREL, m.: obwol unser hirn mit einem zim- . .
als schelte: narrenkopf du, ich will dich .. F. Müller 1,244. lich dicken narrennebel bedecket. Weckherlin 866.
: : ;;;
aarrfwcfc. aS.!»:
iNAKKLM'l-KHI), n. der narrenttoek alt $teekenpferd der
narren, arundinesmorionum SriELtR 1441. darum «tat er aa arraaraim.
MtaiiRa mmeremheaehm. tl.M;
iNAHUK.NPFLK;, m..-
du . . «prlogtt am narrenreieo
ir im narronpllug.
zieht wol gleich fiisln. tp. 233, lU
und leuiiit wie kauen raolteo.
vil «int von worten wyne und kiflg. Pa. Wackir{«*orl *irc*Ml. S, 41t. 21 (•• IMI).
die liehen doch den nurren-plli^g.
RANT mirrentch. 8,6. NARRENROCK, «. narrenkitUI:
^AHKE^PLATTE, f.
narrenlonsur metiea bani oucb an oarren-rAck.
BBAirr MfrnMcb. »te rwdi 114.
ich hab ein narrenplalten getragen
durch frawon willen wol iwei jar. fuMln. »p. 123,6;
NARRENROTTE, f. Mrrrann/l, §itlttHmfl fM Mrrra.-
Imi dir ein narrenplalten »charen,
die trag durch inoinen willen xwar. 122,12; •cbrlber und rfiter maa eaeb apatt,
die «Igen (»eum) ioo der Darreo-roil.
uud daa man euch tleug in der malten BBAn marrrmttk. 1t, 1;
und euch .schfir ein narrenplalten. 143, IS.
da« Ut ein «cbeodlicb narrenrotl.
NARRENPLLNDEH, m. narrenkleidung MiRKRR mmrrt mkm ekm. M.t;
ich glaub, mau vlud auch narren im Und, aarrenroti und bulerwerck,
die da narrenplundcr tragen. Vintlkr tt3S)S. ein statt gebawet auf ein berf
und «tro, da« in den schuhen leit.
NARRENPOSSE, f., NARRENPOSSEN, ra. gewöhnlich im
verleugen «ich lu keiner teil. Ilamaca 554;
plural, poisen die ein narr spielt, treibt, überhaupt späsze oder
la«z mich nicht «ein iflm schimpf uad »fou
albernheiten : der narrciibossen Kramkr teutsch-ital. wb. (1678) der bflbenscbar und narrenroii.
W)2', das narrenbossen. tevtsch-frant.-lat. diction. (1683) 228'; Kaaaii!) ktrtk*»l. 1, IM, lt.
narrenbossen, ludibria, nugae, ineptiae. Stieler 207; narreo- NARRENRUHM, m. glcria inepla, vcntloquM SriiLBa lOI.
pussen Steinrach 2,195; NARRENSACHE, f.:
{welcher) nicht will narren-bosaen treiben. Wkckhkrlin 561 es sind fürwar all luler äffen,
ich mochte wol wissen" wer die narrcnpossen aufgebracht die solich narrensach lAgaffeo.
MDanKB marrtmbattkw. aa.M.
hette. ScHocH stud. leb. E; sie treiben narrenbossen mit groszein
NARRENSACK, ai..-
lleisz. ScHL'PPius 742; ihre narrcn-possen sind heuliges tages
das sieb ein ieder bieten (kUen) wif,
in den schulen .. also bekant, dasz ich sie nit erzchlen e daa er kum lu narrensack.
mag. 815; abgeschmackte narrcnpossen. Weise erin. 57 n*«- Miaxia nMrremkeukw. f1.ia4.
druck; von solchen narrenpossen , wie die leute itzt vor- NARRENSALRE, f. unguentmm nufottrium Kim» 145a'.
nehmen, hab ich nie gehört. 197; noch andere dergleichen NARRENSCHAÜEL, m..
der geroahl einer schönen und
narrenpossen. Jucundiss. 161 von ungenhr — doch ist von ungefAkr
;
reichen doniia zu werden ist keine narrenposse. Lenz 1,230; in narrenschldelu selbst wobliemabls was geacbebea?
narrenpossen, sagte er, sind eure allgemeino bildung und alle WiiLATia kUtm m. Suük. I.U.
dauern zu lange. 1,498; nun keine narrenspossen oder — es ist bekannt, wie sehr
mit der man
Thomson wider
der Melpomene nachklingrlt, geeifert bat. Laaai»«
die»«' narreoacbeJI««,
ich mache auch welche. Lenz 2, 152 wir sind dein edelmanne ;
vor hab ichs narren-schiff gedieht. 1"; .•!. also hat mich das freulein gail
pracht an das narrensail. fastn. sp. 124,5;
die (narren) hat uns all Sebastian Braut
mit im bracht im narrenschiff. sie fürt mich do an das narrenseil. 123,3;
Murner narrenbeitchw. 1,23;
auf das er die magd oder weih nicht auffs narrenseil füret
sie wissen ietzt die rechten griff,
und betrüge. Luther damit ich den teufel auffs narren-
2, 166';
wa jeder sitz im narrenschiff. liUh. narr 3036;
seil före. 4,535"; einen auffs narrenseil setzen. Rivander
narrenschiff fährt aller enden an. Simrock sprichw. 395;
düring. chron. 102 bei Wander; ich hab auch einen hohen
nixen, welche slieptisch spötteln
bulen, ich förcht aber, sie möchte mich am narrenseil ver-
über mich, mein narrenschiff,
meine narrenpassagiere, knüpfen, denn sie möcht vielleicht einen andern lieber haben.
über meine narrenfahrt
H. Heine
buch d. liebe 235, 4. —
ebenso an dem , auf dem narrenseil
nach der insel Bimini. (1876) 11,155;
führen, s. th. 4^,433^. und dazu noch:
übertragen und bildlich : die ästhetischen bauten meiner bio- nu sagt, ir lieben narren gail,
grapliischen narrenschiffe. J. Paul Titan l, 64 ; ein guter appen- wo ir seit an dem narrenseil
dix .. wendet, wie Voltaire's Klio, den historischen bildersaal gefuret als die dorfnarren, fasln, sp. 121,26;
nur alsvehikel und narrenschiff reicher ladungen von ein- also fürt sie mich am narrensail. 122,30;
fallen und scherzen an. jubeisen. 6; eine solche geborne wer nit die rechte kunst studiert,
der selb im wol die schellen ri'irt
anomaüe {an mensch mit einem angebornen, bewusztlosen humor) und wurt am narren-seil gefflrt.
müszte gerade alle vernünftige menschen für humoristen Brant narrensch. s. 29"
nehmen und wäre der wahnsinnigste schiff-patron des narren- dieweil sie mich geflert an narrensail
schiffs selber, das er kommandirte. Vorschule 1,182; Platen wie ain äffen an ainer ketten.
Zimm. chron. 4,327,30;
(1847) 4, 49 bildet humoristischer weise das compositum ein ober-
ziemlich voll Verwunderung,
tollhausüberschnappungsnarrenschiff. dasz man allhier die fremden, statt spazieren,
NARRENSCHIMPF, m. stulta blateramenta Stieler 1796. am narrenseil nur irre sucht zu führen. Bürger 108';
NARRENSCHLAMM, wi. {vgl. narrenbrei sp. 369): du hast noch niemand am narrenseil geführt. Arnim 1,242;
er steckt im narrenschlam. Tsciierning gesprächsp. 1, Yl". auch im narrenseile führen das ich gottes wunder sehe, wie
:
ich was ir holt und ging ir nach, aber wir führen sie erbärmlich am narrenseil herum. Schiller
bisz das ich zwen narrenschuhe ab zoch. 854,27; 2, 79 {räuber, schausp. 2, 3) ; am narrenseile lenken
ich kenn sie wol die narren-schuch antragen. indem der gröszte theil der mensclien am narrenseile wird
1008, 10 gelenkt,
das mich der narr . .
und alle thoren insgemein in ihrer thorheit sich gefallen.
bisz in min tod nit werd verlassen, Brocees 9, 539;
min narrenschuch nit uf der straszen
ganz und gar zerrissen mög.
am narrenseil umjagen, umtreiben:
Murner narrenbeschw. 2,86; (ich) wil'n helffen am narrenseil umbjagen.
wann er die narrenschuch zerbricht H. Sachs 9,123,25 Ä.,-
und sin groszen bresten sieht. 01,20; wann deine bulschalTt alle siben
bahn dich am narren-sail umb triben. 3,378,14;
die narrenschuch abziehen, kindtliche ding lassen faren, nuces
relinquere. Maaler 302" die narrenschuh auszziehen, exuere
;
auff dem narrenseil gon, das hurenübel haben, in amoris rata
stultitiam. Aler 1450'. Frank sprichw. 2, 72'; es musz ein ieder versari. Maaler 302"; dem narrenseil nachhängen:
ein par narren-schuch zeneiszen, zcrreiszt er nit mehr. 1, 84". so vocht man dann den ruwen (die reue) an,
NARRENSCHÜSSIG, adj. etwas närrisches an sich habend, offt ziehen musz am narrenseil.
Waldis Es. 4,81,172;
mit narrheit untermengt Schm. 1, 1753 Fromm. wirstu auch han am narrenseil gezogen. Ringwald l. w. 414;
. .
NARRENSCHWARM, m.:
mancher syn frow loszt an dem bett,
wenn ich in iweines weibes arm die lieber Kurtzwil mit im hett,
am abend mich in meinem sopha dehne, und dantzt er an dem narrenseil.
und mit dem ganzen narren-schwarm, Brant narrensch. 62,29;
der mir den tag verdarb, gutherzig mich versöhne.
der tüfel hat das spiel erdacht,
GÖKlNGK 1,130.
so man solt süciien seien heil,
NARRENSEGEL, n. segel des narrenschiffes : er fehret mit das man erst dantz am narren-seil. 110', 42;
dem narrensegel. theatrum diabolorum 373' bei Wander. so thustu auch am narrenseil traben. Römolt D6';
NARRENSEIL, n. seil, woran man ehedem den narren band laufent mit andern am narrenseil.
und so führte, daher in vielen redensarten Schade sat. 1,32,180;
wolher auch an das narrenseil 1 fastn. sp. 231,6; das seil womit ein gefoppter liebhaber im korbe aufgezogen wird
dem unvorsichtigen menschen das narrenseil über die obren (s. th. 5, 1801) heiszt auch narrenseil : das narrenseil mit dem
werfen, ehe eines mannes 67; an das narrenseil binden, an korbe aber bleibt ihm immer hinterm rücken, wo er nichts
(auf) das narrenseil bringen, führen, setzen, zum narren sieht. Weisze. briefw. der fam. des kinderfr. 9, 157.
: ; ;
—
wann daa wir gar ein narrentilt, leidet »polt
dai man woll tagen, dat niebt te tagen wtr. Uumtu. ltS(IX.M) B.t
VlRTLM 8M7. leb toll
uod btlleo. und «r|« «mm« 4»r »MtMUM
n >!<
NARHEMSOD, n. narrenbrülu:
•II beiasen •of. alt «elMa vaier gobea.
ein jeder tchwimml Im narrentode. üBntmir M TMm, C«tiMR % IM:
NAIIHENSIMKGEL, m.; war aoeb geascbt
teln tieifet klald
den narien-tpiegel ich ditx (dtu buek) neon, «on nseUter OIIhm band,
In dem ein leder narr »Ich kenn, und Jede neue ntnneriracbi
wer leder ty wuri er befiehl, bleu Ihm ein narrenlaod. LAMaii« (1^1) l.d;
wer recht in aarren-splegel tichl. beide aber sind durch ien narrentand (/iulaadklKAfr*) g».
BaA!«T iiarremeh. wrredk 31. 34,
krflnkt wurden. Frrttac ahnen t, 44.
NAKHEMSriKL, n. mhd. norrenspii: NARRE.NTA.NDLEK, m. etner der narreoUn4 Imk; UnUr
wun wer mit tören tpoiten wil, lugiier . . narrendandller. J. Na« examen (IMl)m.
der muo{ euch dulden narrentpii. DoNia I4,3>t;
NARRENTA.NZ, m.;
»htt, *o Ündt ir rreilich noch gar vil,
die liorn xuo ditem narrentpil. ^(M(n. «p. 281,'iU; •le sprach : leb wil ein pfelffer briogaa.
muti euch pfeiffen ein narreo-uas.
der ein narr
Itt .
schlangenbisz, wie viel mehr dann den narrenstich. Fischart gar eine lecberliche rede und ein lauter narrenteidinge. 3, Ol*:
(f'orj. 15"; der narrenstich auf dein beschneidstuhl, pract. 18 es ist unmüglich und sind narrenteidinge. 245*; mit solchen
neudruck. narrenteidingen. 356*; es ist aber narrenteiding. 4,44*; erhell
NARRENSTIFT, n. stißung für narren; Swift stiftete ein unsere gantze tbeologia für lauter narrentheiding. füdkr. IM*;
hospital für narren (s. narr t) und starb selbst als einer, mit denn solche narrenteidinge machen den leuten nicht I
beiug darauf: wultum sondern angst und sorge. Schade sat. 2, 108^ 8 (•
wenn wir mit unscrm köpf nicht sichrer sind als Swift, ;'. 1637); nicht an solche narrenteidinge zu gleiiben. II;
wat waxen wir, mit recensentenschlfigen teiding. Frisius 1260* ; ohcA ton neueren noch (die 4Ü*rt
den rreipasz in sein narrenstin
auf eines andern stirn xu prägen? TuöauL 4,518. nadiahmend) neben narrentheidung gebraucht: hatte ich gewnsst,
NARRENSTIMME, f. vox obsona, absurda Stieler 2167. dasz narrentbeidinge dein ausspruch sei. STOLaaas 13,127;
NARRENSTOLZ, adj. ventosus Stieler 2178. abgesehen von den narrentheidingen. Nieacaa 1, 171 MMm.
NARRENSTRAFE, f. gifrgathus Stieler 2186. WOZU soll die narrentheiding? Lens 1,138;
NARRENSTREICH, m. närrischer, dummer streich, Schelmerei, tchelmtlücke.
narreniheiding, affenttreicbe tind teln giftcke.
narrenposse: kamerad! mit den narrenstreicben ists nun am TtBCK I.3II.
ende. Schiller 2,31 (rduber, schausp. 1,2); bis irgend ein
2) narrentbeding, narrenteding Dastp. 219*
narrenstreich . . dies geschäftliche treiben unterbrach. Frettac
und pring fremd sllten dan berao*.
ahnen 4, 11. könn prtrhiig scbwiuen
. .
NARRENSTREIT, m. contentio indecora, inepta, exsensa von narrentlding und von metieo.
Sweler 2208. FitcaART kWkrak ISX.
NARRENSTRICK, m. gleich narrenseil: a) mü
schwinden des n im austaute des ersten Aeüea urte-
vor usx die hübschen Hansen nfln theding: schier aus diesen Ursachen pflegen die weiter aidi
die went (wollen) nll hübery tfln. fast und hoch zu erfreuen ab der gleichen tborecklen
und werden doch geCellet dick,
das man sie sticht im n.irren-strick. menschen, als die von natur zur wollust und narretbe^ing
Brant Narreiuch. 26,68. geneigter sind. S. Frank morio« encom, 32*.
NARRENSTUBE, f. stub« Hnts narrenhaum 6) mit schwindtn des n im swettt* tkeil narrcoUdig Finm
hilf ihm aus . .
1190*. Maaler 303': narrrnthadig ScaöitsLtoEa 3*.
NARRENSTÜCK,
der narrenstube. lUiiniR 15,324.
facinus ineptum Stieler 2221.
n.
3) narrentheidung Weicand 2, 30O (r. >. laat. n). Am
1460*; narrentheidung ist ein närrisches uoftKHBlca foiea, 4m
NARRENSTUHL, in.:
einer, nach art der narren, narrische poMca XOlea ml
die kluer-schAl
die hallt xfl Prag den narren-stOI (huttUitcken lehistuht). reiszet, und redet oder thut wa< sich nicht sckickM. ^MJDi
Brant narrensch. 98, 12; 23,685; ist der eselskopf mit narre nibeidung uml
stJtweixeristh der narrenstuhl, küferstuhl Stalbkr 2,231. BOF »endanm. 326*; es {das huck) steckt toller
: : ; : : ; ; :
;
nimm der dicken regulbücher eines zur band, und lauf hie hält. Harsdörffer gesprächsp. 8, 303 ;
und da die narrentheidungen durch, die du vor dir findest. diesz ist Ihr thun, ihr narrenwaiin.
Kehrein kirchenl. 2,174,8;
146 (an beiden stellen die ältere spräche nachahmend);
was hilft denn bravheit gegen solches volk,
narrentheidung treiben,
jaszt ihn die das in dem narrenwahne sich für gott
ihm wird kein räum für seme possen bleiben. und seinen glauben sterbend hinzuopfern,
GöTHE 41,54. zum tode wie zum siegsbankette geht? Körner 2,161.
Nebenformen, a) narrentädung dasz sie meine gastereien ., NARRENWANDEL, dasz
: .
«i. ; er über die religion nicht
kleidungen, bänder, stiffel, narrentädungen nicht so theur den narrenwandel auf erden vergiszt. Tieck ges. nov. 8, 312.
kauffeten! Schuppius 759; NARRENWÄRMEND, partic: die magistri nostri mit iren
dasz ihr euch nicht aus unbedacht grosen schlapphauben mit den beltzinen narrenwärmenden
zu eitelkeit und losen din|^en,
orenmitzlin. Fischart bienenk. 63*.
zu narrentedung lasset bringen.
Kehrein kirchenl. 2, 187, 10. NARRENWÄRTER, m. Wärter, aufseher in einem irrenhause
narrendeitung: darumb solle mein wündschen und be- so sollte es beinahe scheinen, als ob das regenlenverdienst
6)
geren, dasz wir aller narrendeitung und fabeln mochten gewisz eines narrenwärters mehr besage, als das eines fürslen.
inne werden, dasz mit dem heiligthumb hin und wider wirt Thümmel 6, 7.
gehalten und getriben. Fischart brotk. (1594) 7'; NARRENWEG, m. via coeca, fallax, ignota Stieler 2455.
J. Ayrer 2999, 16 K.
weise hab auflbracht, das brot und wein müge Christus leib
4) auch narrenteidigung: also bin ich solchen spilen und blut heiszen. Luther 3, 347*.
feind , wodurch die erbarkeit
unser euserlicherverspilet ,
NARRENWEISE, art und weise des, der narren:
f.
sinn von der tugend-liebe abgerissen wird, und sich in den
die narrenweis ist nit idermans fug.
koht der narrenteidigungen senckt. Butschky Pathm. 869. fasln, sp. 390,13;
5) verkürzte und entstellte formen also weiten wir unser narrenweis treiben. 624,23;
a) narrenthei Schönsleder 2". Aler 1450"; er wil mit ider sein narrenweis treiben. 657,22;
ein groszes ists, zu narrenthei die menschen brauchen und wo man narrenweis an hat gefangen,
verführen, da waren wir allweg vorn dran. 729, 30 «. o. ;
doch ist es leider so gemein, dasz man es gar für zierlich wort gändt (gebend) umb wort, ist narrenwisz.
hält. Simplic. 1, 199 var. K.
Brant narrensch. 68, 11
b) narret(h)ei: narrethei Kramer teutsch - ital. wb. 802*. man halt es nur für narrenweisz.
Stieler 1331; Murner luth. narr 1770;
es danke gott, wer kluge sei, hör mich, göttin ich bin ein bawer.
!
und lieb nicht solche narrethei. mein narrenweisz die wird mir sawr.
Simplic. 1, 199 var. K. H.Sachs 7,23,27 J^.;
ich . . Weckherlin 965;
hasz solche narretei. in der narrenweisz thet er verharren. 8,592,25;
der mensch ist eine kreatur, die, nebst noch andrer narrethei, er kummt von narrn-weisz wegen rein (hprein).
sich selber überredet, schreibet, und sagt, dasz sie vernünftig sei. J. Ayrer 2850, 32 K.
Brockes 9,539; der so die sach unterstehen wil, etwas sonderlicher geschick-
ich hiesz sie mit ihren narreteien weiter gehen. Göthe 30,325; lichkeit an ihm haben musz, damit man im sein angenommene
mit all den narretheien! bleiben, fortwollen, wieder bleiben, narrenweisz nicht anspüren möge, buch d. liebe 254, 1.
was soUs nun endlich? F. MCller 3,102; NARRENWELT, f. närrische weit:
das ist narrethei, unmöglich lehrte nicht dein herz
!
hus, doch so vii mUglich, hnimlirb, do ich vil narrenwerch, sollen. K. Liaaiac bei Uutnf il, 5U (a ). 1774)
wie die leut thiiut, so sy by iren liebsten sindt, anfleng und ipdl«M. Luta I96.
redet. Tu. PLATrea 304B. ; da ich meint, daiz ich narren- NARRET, s. DtrricbU
werck genug getrieben, buch d. lieb« 194, 4 NARRETHEI, t. narrenlbriding h,k,
durch dieses narrenwerck ist er lo elngenonunsn. NARREZtN, terb. trantitn, gUtek ollTela ScMUXU I^IHSI
A. (iRTPaius 1,681; Fromm. ; akd. oarriian, ia/raiuili», «Mitatar» Gtarv t, MN.
ihr sehet ja.., dasz dieses nur ein narren-wrrck und ganckel- NARHFEX, M. MrUMftfar Mrr;
spiclrrci FeUenburg 4, 4<\3; ich will die peinvollc zeit
ist. war aber «in s«lch oarrfts iat.
von entschlusz teatt Im f efallao dar •cbmeicblM' lUt.
bis zur that mit einem Zwischenspiel aus-
fitllen, gegen das die that selbst ein narrenwerk zu nennen
dm gebt «s wi« da» tebwarian rap^a,
bIi ichand noat tragen d' narr«okapp«n.
sei. KiiNce« 2,81. WiL»u K.. I.ll.«6.
NARUENWEvSEN, n. affaniae, ineptiae Stirler 172: NARRHAFT, adj. gleichnarrenhaft SriEiKa ist.
damit sie weinhcit von ihm Irrnen, NARRHEIT, f. der zustand, du denk- und
lind sicli JH nlinmrr wlilerkoren
eines narren ; in ahd. glossen narrabeit, narbdl, i
NARRENZEITVERTREIB, m.; e« ist ein vernucht verführe- nhd. mvo narrheit iosit mich oit sin frja,
ich bin fast alt doch gans unwyt.
risches ding um das müssigangerischc histörlein aufsuchen und
BaaiiT mmrrtmseh. 5, 1 ;
histnrlein erzählen, und gar heillos die bibei in diesen narren- der i«t mit narheit wol vereint,
zeitvertrcib hineinzuziehen. Pestalozzi 1, 176. wer spricht, das hett ich nit gemeint. 12, 1 ;
NARRENZEÜG, n. nugae, ineptiae, somnia Stieler 2628; andere die in sfinden siot
narrenzeug mochte es für sein leben nicht an ihnen {den und inn ir narrheit gani arblint . .
ir narrheit gibt inn kappan all. 98.n.3& •. «.;
kinden) leiden. Gotthelf VH d. pdehter (1859) 205.
NARRENZEUGE, «i. testis fatuus et tinepondere Stieler 2615. David bat, das gott Ahitophela rabt nicht lieaae fort gehen,
NARRENZINS, m.: sondern zur narrheit machele. LoTHEa 6, 186* (berr, mache
das der soll vom den ratschlag Abitophels zur narrheit 2 Saat. 15, 91); und
ist iiarreniins.
MiiRNSR narrenheichw. S4,34. wurden seer zornig, das er ein narrheit an Israel begangen
NAHRENZOLL, m.; und Jacobs tochter bescblaffen bette. iJfos. 34, 7; denn er
er .sprach: 'bös knil, Ich kenn dich wolP ist ein narr... und narrheit ist bei im. iSaas.]», 25; rin
und Tordert mir den narreniol. witziger man gibt nicht klugheit für,
aber das bertz it$
Murnib narrenbescltw. 80,8;
narren rtiffet seine narrheit aus. ipr. Sai. 12, 23 ; etn kluger
wer das end bedenket wo!,
das mittel, als er billich sol, thut alles mit vemundt, ein narr aber breitet narrfaeil »m.
der darr nit geben narreniol. 84,16; 13,16; die albern erben narrfaeit, aber es ist der witzigen
kröne fflrsichtiglich handeln. 14,18; antworte dem narren
die Egypter haben einen zoll auf die personen gesftzt, so
nicht nach seiner narrheit 26, 4 «. o.
in ihrem luhn und fürbaben , in künftigen dingen, bei den
narrheit ist ein »cbedlich ding,
nstrologis iaht gefraget, und ncniieten es scratinium stultoriim,
das gar bald . .
den narrcnzüll. Butschry Paihm. 313, vgl. Zedler 23, 086. «in grossen witen inbracb tAt.
NARRENZOTE, f.: was ein man mit seiner frau für narren- McRSRR mammkmekm, I.W;
zoten weisz, was er für spiegelfechten treib. S. Frank tnoriae bistu ein nar , so treib dein narheit. Paoli s dümp f m. ernst
encom. 14\ 15 Ost.; ich befinde in diesem buch., ein narrbeil nber die
NARKENZUNFT, f.: andern. J.Nas tMmen (1581) 117;
das trtt sin crosi und hoch Vernunft, ob schon die weit die narrheit liebet.
die do brucnt der narroniunft. so sei auff tugand du geübet. Stmplie. t.lM K.t
Murker narrrnbc«c/iir. 49,16;
iich will) neiner narrbait (el»«n schuld.
es war eben faslnacht, wo die sogenannte narrenzunft, ein las ich so olft geirgert bin. Scaw&aiR^aaac 159*
ordentliches institul dieser stadi, bei welchem über 200 per- ja noch wol mehr sagen, nehmlicb: da^z die narr-
ich will
sonen vou allen stflnden eingeschrieben sind, ohnehin ihre heit eine der weit, und eine siug-amioe vieler
erbalterin
gaukririen machte, die meinem herm schwer geld kosteten. tausend menschen sei. denn wenn der krieg, als der radda-
der arme mann im Tockenb. 109. fflhrer aller thorheiten, nicht so riel menschen anfTrtsM..
NARRER, m. einer der narrt Stieler 1331; unter bier- würde die erde kaum die hellRe der menschen ^erpOtfm
pfaffe th.l, sp. 1 sUht ein beleg aus Simplic. 1, 179, docJt bei K. kAnnen. Lohersteü« ;4rmta. l, 1021*; er entdeckt mir alle aa-
1, 279 narren {acc.) ohne rar. fille ,die madchen auf ihn thun ... so Uaae icb ihn roMf
NARREKEI, f. Stielbr 1331; sie sagen ton
gleich narrei in dieser narrheit. RAaENia (1771) 4. 124: vm diCM «kdteftM
irer eigen gauchery und narrerei, der «ere gross römisch
ralender (1522) 8'; Erasmus als ein raorio und stocknarr hei
krankheiten {dts kopfes) von der dummkoplfftcü Mt nr u
narrheit zu erliutem. Kant lo. 8: dir tborbeit. wenn «ie !»•
moriam (d. i. encomiura moriae) eine rechte narrerei ge- leidigend ist, heiszt narrheit. 215: tborbeit, mit einem Kocth'
schrieben. LuTHKR tischr. 293*; und ist doch alles narrerei, thor- inente von bnsheit vrrbunden heistt narrheit. 37«: ich will
hei«, betlerei. S. Frau» parad. (1539) 120*; die narrerei bleiben doch nicht hoffen, dasz sie aach an der iwrrheit knnk
zu lassen gebelten. Kirchhof ireiidunm. 215*. 324'; wir ballen liegen, welche die leute nur daa fQr gnl und achOn erhenoen
unsere narren alle verschlossen und an mehrerlei orten, nach lasit, was sie nicht bekommen können. Lssstwc i, 9W {der
VII.
; : ; ;;
; ! ; ; ;
blieb es nicht blos bei der maske, sondern die narrheit so narrechte urthl geben. Zimmer, chron. 2, 360, 29 von des ;
durchdrang mich sogleich durch und durch, werke 19,296; bischofs .. narrechten handlungen. 4,44,14; ettlich mal reuwet
jede einschränkung dieses gebrauches ist ein freiheitsbrief ihn seines uarrechten bcschehenen unterstehens. Amadis'HSK.;
für die thoriieit, und ein stillschweigendes geständnisz, dasz nach disem narrächten anschlag. Kirchhof wendunm. 217'
es ehrwürdige narrheiten gebe, unvermerkt würden sich als ob es narret ding were. Baumann quellen 1, 160.
noch andere thorheiten iiinter diese verstecken. Wieland 2) adverb : das er sich so nerricht dazu stellet. Luther
6, 261 er könnte mit einer art von narrheit oder Schwärmerei
; 6, 277'.
..behaftet sein. 11,289; wie ich in meiner gutherzigen narr- NARRIEREN, verb. l) intransitiv, gleich narren, grobianus
heit mir einbildete. 28,218; narrheiten des narren
o! die 185' gehe und zeige mir zu Ulm ein mesz . als sie in dem
;
.
sind weitem
bei so gefährlich nicht als die narrheiten des concordi-buch narriern. J. Nas examen (1581) 81 sein {des ;
witzes. Lenz 2, 271 dieners) antwort soll weisz und kurz sein , narriren . . . soll
NÄRRICHT, NÄRRICHT, NARRECHT, NARRET, arfj. unrf odi-. denn, glaubt mir, ihr gravitätischen herrn,
gescheide leute narrieren gern . .
tliöricht, närrisch, verkehrt, unklug, wunderlich, possenhaß u. dgl, das macht sie haben beim narrieren
wie närrisch; Dasvp. (1556) K 7"; narret,
narrecht, stultus mehr zu gewinnen als zu verlieren.
amens Diefenb. noi;. j{. 20'; nun veraltet, doch in bair.-schwäb. Wieland suppt. 6,376;
mundart als narret, narret noch fortlebend, s. Schmeller 1, 1753 das ist narrirender, schwatzhafter luftgeist. Tieck ges.
ein
Fromm. Lexer kämt. wb. 196. Schöpf 461. Hintner 178. Scbmiü nov. 7, 174; bair. henneb. narrieren narrenpcssen treiben, dummes
Schwab, wb. iOi. zeug machen. Schm. 1, 1754 Fromm. Spiesz 170.
1) adjectiv. a) von lebenden wesen: 2) transitiv, gleich narren, narren: aber wart will dirs
mhd. dajn tuot er niht durh argen list, weisen . mich so auf die freierei zu führen
! . mich in der —
wan daj er also uarreht (var. narrest, narrisch, ner- keuschhcit meines herzens zu narriren. F. Müller Faust 109, 24
riscli, nerrig, dörecht) ist. Frkidank 140,18;
neudruck.
nhd. des ist zu wundern nit dar an,
das narren narrecht kinder han.
NARRIEREN, verb. fremdwort, aus lat. narrare : narrirn, ein
Brant narrensch. 6, 48 ding nach der lengs her erzelen und sagen. Roth diction.
dorumb sint wir grosz narreht doren. 85,11; (1571) L l' sölich antwurt wurt in nachfolgender schrift
;
zerbrichts mit irem thun. spr. Sal. 14, 1; ire weiber sind nerrin,
der gantz narrecht und kindisch was. Wickram rollw. 166, 17
und ir kinder boshafftig. weish. Sal. 3, 12
wenn liegen ein orden wer, so wölt ich lengst apt sein
worden, wenn ich schon noch als narret wer. Schade sat. wie die weiber nerrin sind,
so offt an bellete mich diesz hoffärtige und närrichste
und iede bald irn narren findt.
3, 215, 5 ;
Mubner narrenbeschw. 9,13;
(sie) thierlein. Schuppiüs 770, vgl. närrigst unter närrig;
du närrin! was ist diesz? du plauderst toll und lang.
wie kompts, dasz du so nerricht bist, A. Grtphiüs luslsp. 363 Palm;
wllt thun dasz dir unmüglich ist. E. Alberus 123'.
ich stund da wie eine närrin , weil ich . . solche aus einem
b) von Sachen und abstractionen verwirrten gemüth lauffende reden hörete. Simplic. 2, 245, 19
durch din narreht fantasieren. I'.rant narrensch. 28,28. bis er endlich die Schwachheit merkte, wann er sähe, das
was kan man narrechters oder törlicliers lesen. Reüchlin die dienstmagd gegenüber stets in den fenster läge und als
nerricht ist anzusehen. 4, 50'; das ist nerricht und beide wider ist, heiszt eine näiTin welcher ausdruck gleichwohl keine so
;
die Schrift und natur gefragt. 5,380"; wir wollen hie ge- harte bedeutung hat, als mit fehlender endsilbe beim manne,
schweigen der unzelichon kindischen ceremonien und nerrich- sogar, dasz, wenn man sich untereinander versteht, es wohl
ten gottesdienst. 6,472'; und sol in die narrete Weisheit nicht bisweilen eine vertrauliche Schmeichelei anzeigen kann. Kant
schaden. 8,289*; und was kan doch nerrichter geschehen, 7,410; eine jede entdcckung auch des mindesten fehlers
denn so ein narre wil eins klugen mans werck thun? 6, 140'; macht jedermann eine wahre freude, und das wort närrin
; ; :
verliert hier seine gemilderte bedeiitung. 411; da« wort ntrhn, haben glaubt. «!,»•: «si HMeklMI «or
gegen ein frauenziniiiii-r gebraucht, hat nicht die harte be- rnuaiaataim hmnwMiwt FaKTTas «Am* 4,»;
deutung (»k narr); weil ein mann durch die eitle aninaiiang f
n nhtrflttk. 4«hi 41m fmUlrm la ttclivMcia «n
den letzteren nicht glaubt beleidigt werden zu kOnnen. t0,3tt; M« allacairruhtB ttricb immäu).
laonSAM Bi M iarf CM*.
sie tvinj
mich noch «ur
. .
5,2,66; diese ntlrrin (vorher verrücktes weih) hingegen lebt waa habt ihr, nBrriscbe kinder! was zittert ihr? Lcas 1, U;
sogar der hoffnnng, derein8t mit gott dem vater eine intrigue nirriscb sein , werden vie ein narr sein , werden. Sriauia
anzuspinnen. ThCmmel (lt»30) 6,26; 1331 (1. narr 7, a.e); wie nerrisch bistu doch, dass du dir
unnötig zu acbaffen machest. Kiacaaur vmdan«. i,40« Od.;
du bist alloin ein ganier lollhaus-ilelikon,
dar neun und neuniig muten hat lu nirrinnen. narrisch sein, sei das angenehmste leben. EaAsaos
narrheit, deutseh 34;
dm M
PLiTBi« (1847) 4,147: entweder ist ein weib fferatladif oder
zuerst meinten die herren, Elisi sei eine der sentimentalen närrisch. ALBEaiinos guld. senduhr. (im) t, l\tl'
nUrrinnen, die sich mit bQcberlesen abgeben. Gottbblf Uli wol dem der aUo njkrriscb ist, dasi er noch kan »eis« wtldaml ..
d. knecht (IHM) 273. wol dem der aUo weite iti, dati er nicht kan nirrlsch «aNen;
PaiL*»Ba (lM4)tt:
2) tu narr 12, e : sy haben auch ir grosse bQchsz, genampt (loch ein verliebter . .
die nttrrin, under das tbor geriebt. Baumann quellen l, 484. . pflegt viel närriirber alt jene* volk (di« Imdi^imer) i« a«ia.
.
NAHRISCH, adj. und adv. mhd, närrisch Lexer 2, 57 ; synkop. Ca. KnoRR tc*<^t. Hettkem 1.271;
uttrrsch (Albrecht Leipi. mundart 174'), nSrscb, sup. neben ei! du bist Lessinc 2.392 (dit alle jurngfer 1,4):
nfirrisch.
nttrrischt, nürrisl auch nürrst, narrst (hieher gehört narr 11). dasz wir statt zu
sein , von herzen närriscb waren.
treu
I. adjectiv, einem narren dhnüch oder angemessen. GöTRE 7, 17 wie leicht war es da . nicht mehr dumn tn
; .
U tu narr l, verrückt, oder wie verrückt, toU: der närriste sein, ein wenig narrisch zu werden! Wieland 6, tU; den
Nero. ScHUPPius 76»; im narrenhause sehen wir, dasz der tag war ich doch das närrischte von uns beiden. Lenz 2, 30t.
mensch andern aufs wort glaubt, er sei nürrisch (anm. denn b) von gedanken und gesinnung, von rede und handlung:
man könnte einen menschen durch die Versicherung nürri$ch der bat wol ain nirrischeo muet,
machen, er sei nürrisch). J. 1'aul uns. löge i, s ich bilde mir ;
der de gelaubt, daa gelftk peb Qbel und gual.
ein, don Sylvio könnte
ViNTLRa täM;
ein wenig nilvriäcli sein, ohne dasz
.
°.
aller weit verlassen, und binn lustig. Güthe an Käthchen allein die kleinen närliu beschworen, lulh.narrl&i;
Schönkopf {d. j. Göthe 1, 40). sölt ich mich eins närrlis annSn.
II. adverb, wie ein narr, einem narren gemäsz, thöricht, un- N. Manuel Barbali 536
klug, verkehrt, albern, wunderlich, seltsam: bist immer ein narrli. Gotthelf Uli d. pächter (1859) 29.
mhd. du habe toerische site NÄRRLEN, verb. s. närreln (närrlen, iüudere, prolectare
und rede Herrische hie mite. Denzler 210").
H. V. Freibkrg Tristan 5118; NARRMAUL, s. narrenmaul.
dö er in die stat
also toerischen trat NÄRRSCH, NÄRSCH, s. närrisch.
und also nerrlsch was gestalt. 5155; NARTE, NARDE, m. muldenartiges hölzernes gefäsz, trog;
nhd, iederman spottet des jungeling, aW. narto becken, pelvis Steinmeyer-Sievers 2,733,19; mhd.
das er als närrisch hat getan. Yintlkr 883; sie wa;ren des halt niht wert, daj sie den narten sollen an
wer nerrisch tut,
grifen, dar öj die swin ejjent. B. Rerthold 1, 207, 11 nhd. ;
das helt man im heut als vergut. fasln. $p.9i, 21;
alveus nart Biet. gl. 21' (ein multe, narte, alveus Dasyp. 280";
duo (tliii) nersch, recht wie ein dorecht man. 843,3;
alveus, ein bollnart, tief Schüssel. Alberus Hb 2", ein nar-
und welcher hab närrischer getan,
dem gib ich den apfel zu lan (lohn). 121,23; ten c3'); capisterium, nart, narten, narthin. 97"; Unter, narten.
voc. 14S2 X 3^
ein alten stul und narten. inventar Elsen von Holzhusen im
der narr wollt sich gern närrisch stellen. Frankf. archiv {v. j. 1410) item sol iglicher über des andern
;
Brant narrensch. 67,45; narten drencken, ob es ungeverlich also keme, das er sin
herr, las die sunde nicht auff uns bleiben, da mit wir ner- trogk oder narten nit herlangen möchte . und sol auch da .
risch gethan und uns versündiget haben. 4 Mos. 12, 11 ; ein by iedem narten ein kubel uffgestecket sin . . und sollen die
ungedültigcr thut nerrisch, aber ein bedechtiger hasset es. narten alle male vole wassers werden geschöpft, weisth. 4, 520,
spr. Sal. 14, 17 ein kluges hertz handelt bedechtiglich, aber
;
{Schwarzwald, v. j. 1434) ; sie haut bi naht und nebel alle die
die kunen narren regieren nerrisch. 15,14; es ist besser, vische-narten (fischkasten), die sie am vischemercket funden,
man halte hertzog Georgen, das er nerrisch mit solchem genomen. Königshofen 822 Schilter; das ist narten wein- . . .
eide farc, denn das er böslich und raördisch handelen soll. tropff {wein, der aus dem hahn in das darunter stehende ge-
Luther 6,8"; denn gott hat sich wol mehr mal so nerrisch fäsz abtropft). Keisersberg emeis 49"; zwen narden oder
und schwach gestellet, als soll sein wort und tliun unter- mielterlein. reisbuch 8; närden zu Straszburg eine kleine
gehen. 3, 60"; närrisch gebaren. Kirchhof wendunm. 1,139 (1,170) mulder. Frisch 2, 8' ; hanauisch die (?) narde. Vilmar 280
Ost. ; ir habt nersch her. Zimmer, chron. 2, 600, 10 am Untermain mit abgestoszenem n und langem a der ard.
er liunte lassen nicht, im hertzen mit zu tragen Weigand 2,200; nassauisch arde, auch mit Schwund des r ade
den lieben freund, den er so (indem er ihn für einen an- und nade. Kehrein 1, 291.
dern hielt) närrisch hatt erschlagen.
1). v. D. Werder Atiosl 21, 54,2
NARWAL, m. der einhornfisch, das seeeinhorn {monodon mono-
ceros) Frisch 2, 8'. Dieterich naturhist. handwb. 2, 174'. Brhhm
das sol mich billich trösten,
ob es loch schon gat närrisch zö. thierl. 2, 831 aus schwed. dän. narhval, engl, narwhale {woraus
;
II. R. Manuel weinspiel 33 auch franz. narval), isländ. nähvalr, s. wal. den ersten theil des
liütedich vor den exempcln und schicke dich nicht närrisch Wortes erklärt Frisch aus lat. nare- {'fisch, dem aus dem linken
zu anderer nachfolg. Schüppiüs 765; närrisch thät ich . ., wann nasenloch ein hörn herausgeht') , doch wurde der name schon
ich mein geld ... in ein closter oder spital steckte. Simplic. früh (s. Oken 7,1061) als 'aaswaV gedeutet, wol deshalb, weil
2,58,13; sie stellten sich auch nicht so närrisch (ungeber- nach meeresstürmen todte narwale oft an die nördlichen kästen
dig). 1,556,31; getrieben werden (Brehm 2, 834), so dasz nar, isländ. uä identisch
ein David zeigt den witz auch wenn er närrisch thut. wäre mit altn. när leiche {in compos. nä, z. b. ndbjargir leichen-
Cii. Kmorr schles. Helikon 1,270; hilfe).
er rauszte redlich dafür büszen, NARWALZAHN, m. stoszzahn des narwal: noch vor etwa
dasz er sein schönes geld so närrisch weggeschmissen. drilthalb hundert jähren gab es nur sehr wenig narwalzähne
Stoppe neue fabeln 1,129;
in Europa man hielt die zahne für das hörn des einhorns
. .
hör auf, dich närrisch zu beklagen. 2,111;
in der bibel, und deshalb eben setzten die Engländer solchen
sollten sie sich es wohl so närrisch träumen lassen. Rabe- zahn dem fabelhaften einhorn ihres Wappens auf. Brehm
NER (1771) 3,73; thierl. 2, 834.
hört nachbar, musz euch närrisch fragen. Schiller 1,243. NARZISSE, s. narcisse.
a) verstärkend vor adjecliven: närrisch verliebt, närrisch NASBEIN, s. nascnhein.
lustig. Frommann mundarten 5,184; närrisch stolz. Gökingk NASCH, m. näschigkeit:
2, 118. faulkeit und nasch, der hankt mir hn,
6) als interjeclion im sinne von narr 8,6; närrisch, när- das ich mich nit erweren kan. li. Sachs 13,77,19 />'.
risch! Klinger Ot/o 10,12 neudruck; narrisch, was du für ein NASCH, f. naschhafte person. H. Sachs bei Schneller 1, 1765
saubers sacktüche! da hast Hosegger die dorfschöne {deutsche
! Fromm.
revue 7,4,47); vgl. Schm. 1,1752 Fromm.; Lexer kärnt.wb.WQ. NASCH, schachtet, dose. Schottel 1368. Richey hamb.
f.
NÄKHISCHEN, verb. närrisch thun; leipzigerisch närrschcn, idiot. mnd. der und die nasch {auch niasch) Schiller-
1772 ;
ausgelassen toben, unfug treiben, auch übermäszig eilen. Albrecht Lübben 3,159"; rjj. nesch für esch eftend. 176", so dasz auch
174'. nasch für asch stehen oder umgekehrt asch erst aus nasch
NÄRRISCHIIEIT, f., leipzigerisch närrschheit, närrscht, narr- entstanden sein könnte {wie est aus nest u.s.w. oben sp. l).
heit, Verrücktheit, albernheit. Albrecht 174'. s. asch th. 1, 578.
NARRKLAUS, «i., hennebergisch narrklöes, narr, überspannter NASCH, NASCHE, s. natsch.
eingebildeter mensch. Spiesz 170, Klaus Ih. 5, 1034.
s. NASCHBARTE, f. naschbeil: sie {die Schmarotzer) flicken
NÄRRLEIN, n. oberd. deminutivum zu narr, jetzt durch und stecken sich hinbei wo sie künnen und niügen , er-
närrchcn verdrängt: messende wie zu hof mit der naschhaften so gut zimmern
nu sagt, ir lieben nerrlein . .
und mit den herren umbzugehen. Kirchhof wendunm. 56'
womit ir liabt eur torheit erstriten. fastn. sp. 121, 17
(1,70 Ost.).
witzig närrlein, sophista, sciolus .Stieler 1330 ; alemann, närrlin, NASCHBISZLEIN, n. ein biszlein zum naschen : und ist der
uärrli, narrli, uarrel: Schleckerei und naschbiszlein sehr viel. Mathes. Syr. l, 126".
wie oft so ward mein narrel jehen:
syni, ich hau sei gsehen.
. .
NASCHEINIGUNG, NASCHEINUNG, f. geldbusze für den
Wittenweiler ring 10', 20; diebstahl von eszwaaren. Schottkl 387". Zedleh 23, 69».
: .;
der tugend ganze glorie zu kosten ja man bilTt euch niscbem auch tob brod«. Garaa 7. III;
und doch zugleich des iastors beimiiche
entzfickungon zu naschen sieb erdreistet?
aus einem nascber ward leicht ein dieb. Suaocs 400.
.«prtcAirort .'
SciiiLLia 5, 1, 129 (don Carlos 2, 10), vgl. 5,2,344. in der bienentucht nennt man die rauhbiet nAscher. WcBta
6con. lex. 2, 384'.
y) auch von einem geistigen genusse,
vom lesen und dgl.
wenn es wählerisch und flüchtig geschieht ohne rücksickt auf den NÄSCHEREI, f. dat naschen, die ndukigkeü und i*s
»utammenhang und die erfassung des ganten: für unser Wörter- werk, die leckerei, eigentlich und übertragen : neschery,
buch konnte erst angehoben worden (aus Keisersberg) zu DiEFENB. 9M62 (r.j. 1617); nSscberei et nSschigkeii üfaritia,
lesen gleichsam zu naschon. J. Grimm oben th. l , lmtiii' catillatio, cupediae, dtUciae, optparia Stilixb U33; ich fcrfcinffe
,
;
naschen aus: ich schlender»« aus der deutsrheu komOdie in nicht mehr obsl und nSschereü A. Gaipaiaa 1»1W:
die französische, nasche, so zu sagen, aus einem neuen dieses macht das gia von Et«i>s oAschaeai. Bla iaaa SIT
buche nach dem andern. K. Lessinc bei Ussing 13, 4S6. ihr töcbter dieser weit, scbaat aar* asaiiac aa.
die ihre niscberei mit feifaahUllata daekta.
2) t>on der wie Uckenden, wüklenden, nagenden bewegung
sinnlicker gegenstände, so von GOtri:
C
Glaniaa scMm. Bs«sh l.4aa:
und wie, Evens oisrherei,
seil
da rase drauszen fluth bis auf tum rand, der welber erbtbeil leiden sei. ÜAaaaaaa 3,M1{
und wie sie nascht, gewaluam einzuschieszen, Hans Suffeo. der im winkei akaa aaat,
gemeindrang eilt, die lOcke zu verschlleszen. 41, Sit; und Oelaslg (äi)frl) brach «ad aaa.
ich fühls, es ist der klang der inorda\t , die
an meiner ward miuscbenstill, vor vrartvaa Maar dlaga.
Wurzel nascht. 8,274. dasi seine niscberei ihai «esaal acUaclN «rflaca.
; . ; ;;
Frisch 2,8*. dem flasch-, nasch- und taschwerk verlappen und vernarren.
NÄSCHICHT, adj. gleich näschig: näschichte leute, catillones,
MoscHEROscH christl. verm. 254; sie . . {kam) mit einem schweren
cupedii Stieler 1332 vors ander, so ist sie (die frau) naschicht,
;
korb voll naschwerk. Simpl. 2, 548, 27 ; sol er {den hunden)
dasz sie alle schleckerwerck . . . einkaufft. Philander (1648) gleicherweisz nasch- und freszwerck dar werfl"en und geben.
5,165, lugd. 5,323. weidwerkbuch 1, 14' die kinder . . . sind {wie die ratten und
;
gesetzt, als ein . • schrecklicher schlag (donner) die näschige NASCH WILDBRET, n. wie grenzwildbret, über die jagd-
seele betäubte. 7,166; grenze wechselndes wildbret, das vom grenzschützen weggeschossen
nichts setzt den ma^en mehr in böse laune,
wird, jagdlex. (1772) 1,1059; das wildprät, so zu der fürst-
als wenn ein näschiger lakai den becher dir lichen hoffküchen zu befohlen wird, soll nicht mitten
lieflfern
mit spuren seiner schmutzigen flnger reicht. in der wildfuhr in den gehegten orthen, sondern in den
Wieland Hör. sat. 2,4,135.
grentzen, da es von des herrn wildspuhr leichtlich in eine an-
NÄSCHIG, adv. auf naschhafte weise:
dere laufft, und dahero gränz- oder naschwildpret genennet,
was, Ev und Adam, ihr vom holtze näschig nisset.
LoGAU 2,4,10; und also unter den nachbarn dem ersten, der es fällen
andre mügen näschig geilen, da bei Greten, dort bei Keten. kan, zu theil wird, gepirschel werden. Seckendorf teutscher
3, zugäbe 138. fürstenstaat 3, 1 bei Orerlin 1112.
NÄSCHIGKEIT, f. liguritio, catillatio Stieler 1332: mich NASE, f. nasus. das dem sanskr. nas, nasä, näsa f., lat.
wundert offt, worumb doch ein ehrlicher mann manchmal nasus, ht. nosis urverwandte (Fick* 111. 783. 787), im goth.
umb näschigkeit (s. naschen 1, a, ß) willen des weibes ein und aus. nicht nachweisbare wort lautet ahd. nasa, mhd. nase,
cornut . . heiszen müsse. Schüppiüs 406; verkürzt nüs, altn. nös {nasenloch), plur. nasar und nasir (nase),
Hans Steffen stieg bei dämmerung (und kaum schwed. näsa, dän. nöse, ags. nasu, nosu {vgl. Kluge in den
könnt er vor näschigkeit die dämmerung envarten) beitragen S,b06—b09), engl, nose, altfries. nose, nos, mni. nese,
in seines edelmannes garten,
nase, nd. nese, näse, ndl. nese und neuse (Kii,. 335*. 337'.
und plünderte den besten apfelbaum. Lkssing 1,211.
Kramer 217'). die an: nase
älteren nhd. Wörterbücher setzen
NASCHKATZE, f.
eine genäschige katze oder person, ein
voc. 1482 X 2', gemma gemm. (1508) Q 4°. Rädlbin 666", nase
naschmaul. Frisch 2,8*:
und nasz Dasyp. K7', nas Murhelids 45, nasz und nasen
dasz solchs fürsichtie werd verriebt,
dasz ihr (der gans) die naschkatz schade nicht.
Maaler 303*, nas und nasen Stieler 1332, blosz nasen (wie
ganskönig C 5* noch in oberd. mundarten, vgl. Schiller 2, 52, 10), Denzler 210"
ob sie ein mistfink, ein naschkatz, ein fauler esel oder em- durch geschärfte ausspräche entstehen die formen nasse (Pauli
sige hausmagd sei. mägdelob 17. schimpf u. ernst 39 Ost. Baumann quellen 1, 451) und nasz (Dasyp.
NASCHKERBE, habe allen willen bei ihm und
f.: ich Maaler. Brant narrcnscA. 71, lt. Keisersberg pos<. 3,23". 23*.
lasset er mir zu, dasz ich im keller zur naschkerben . . aufif- Fischart Garg. 45'. Ringwald tr. Eck. 4*. Waldis Es. 1, 94, 20).
.1
warten mag. ped. schulfuchs 76; meister Matz Zwikkelbarth, im älteren nhd. wird nach mhd.art der singular des Wortes stark
; : M
$infuUr nur der starken form fähig ut {aber lehwacher fttutm M eine breil« omc. HIbiiir «Mf*. Lannclemimk-eafL Im. mt;
tUMimmeiuitiung), doch in tAtrd. mundarttn auch der sekmadun, •ia iMM . . .
dit dem reim« au gtfaütn s. b. auch (iömK manchmal anmnd«l: «laeli. •wuMdea ma4» hraM. ftrear IMM;
daon tttagl* auf einmal an lu natu, dl« okran «llcalMf. 41* MM fMb m4 «tk.
«In mtehlgar geUi mhiiuiibt aui der naMB. 3, vi;
WiniM» U.ltti
er «leht iiut wie ein knhlnnlirenner,
etwa« in» ein Back nas bat, limmi. NtwnJMMi 4i« iMkt
XMchivtril Toro obre bli lur na*en, nase der äffen. BatHM therU 1,4,»: jbM»mm (im MM
rll« utigeti rolli vom feuerblateii.
41,97 (nuaier dem reim» 41,6).
äffen). IWmub ideen
anfaQRlicb von eitern an iuBfiliwgia kiMlarB ftktMidl,
l, IM; ^ ftfUUehUl MM«, wtkk»
Bedeutung und gebrauch. in der folge von dw nalur in ihre aeiifende krtll aolgfii—
I. tm eigentlichen iinne , dm orgam des geruchsinnei beim
waren. Kaut U;
10,
mentehen und bei manchen thieren {etalt schnauze, rtiMcl,
er gab
Ich mit f«pl«uebwr nas« rr«ua4JI«li trtukmti.
nUilern: die naite de« huiides, der katze u. i. v. ,'
mit dem »chwerdl deinem pferdt eins auff die nas«n. Amadie der ein nidergedrukte breite nasen hit, r tä ut. D*«tr. Kl*: m
'HHK 360 A. ; die imutt de« ntiers. KOccibt tfaM.1,49; ein ele-
eingedruckte nase. Wikland », 91.
phnnt mit einem ringe in der nase. Lknz 8, Itt). c) krumme, gebogene, hncklichle, aufgestolpte, aul|B«of-
t) die nun dem getichle hervorragende düstere nase und deren
fene nase {vgL4,a): der ein kniinne nasen hat, eftgrffkm.
gestalt imd färbe: Dastp. K7'; gebogen nasi, e^Niiiniu mosiu. ebenda; pockkU
halb von knorpel halb von knorhen
Ut die nase lugerirht. Baockia 3,339; nase. Atentin. 4, 516, 16; buckliebte nase. RIolzin MS*:
ein kolbeii ohne baU, einer der ein überstülpte oas batt, rranNu. MoanBLic« »;
ein antliix ohne nas« krumme nase (der alten frau), die mit der spitze ans kioa
xlnil alle mangelhaft. Lichtwib die waehierne natr;
reichte. Stillircs jug. (1790) 116; bogige, gebogene, »bwlrta
wie sich im gesichle des tbieres die nase bervordrilngt. sinkende, aufwärts gebende, aafgeworfeoe, aoffeatolpte naM.
Hkhdbr täten 1,1'24; nd. nprichwort: eerst ene näse un denn Lavatkr hinterl. tekrifUn 5, 10. 17.». 3». 0. 44: mter Uutad
ecn brill {luertt dann die nebensaehe). brem. wb.
die haupt- ,
mehr oder weniger gebogenen oder «ofgestolplen . . um«.
3,119. Da.hneii. 143';einem die nase aus dem
redensart: WiELAiin M,fti diese scbOne . . mit der boldselig aofgrstolptefl
;
gesteht flitchen, t. th. 3 tp. 1S30 die grAsze und gestalt der ;
nase. U. Heini (1876) 3,318.
nase. Klopstock n,24; der rücken einer nase. Lessixc 3,302; f) rothe nase, besinders die kuffer-, memssate: in» sie ei*
viel bat er (der iohn) xwar von mir (dem rnirr), kaiineo weiu mehr müssen triocken un4 also tnincken «erieo,
doch meine na«e nicht. Claudius 1,67:
das sie . . ein rote nasz bekommen. Fmcsait henenk. »T;
seine nase spielte in allen färben. Holtei vagab. (1876) \,'M).
dl« nas ist faaerroUi. Lo«ag 1,9.49:
Im einzelnen ist hervorzuheben: brandtwein, so
.<iU!>i>Rr . .
a) die hohe, erhabene (römische), dicke, grosze, lange nase: die lippen (der muhiHe) andacbtvoil, 4\» naM roifc feaacM.
RAcni. S.M.
bie vor {vor der stirne) wai* nie (nase) sAre hdcb.
krönt- 16663;
Mine purpurrothe nase
xeigt bekannucbaft mit d«a> glas«. Labcrbhi (ItM) >.»•:
dein nas ist des Libans, der do schauet gen
als der turn
verijl. die rose schlich bei vollsm glas«
Dnmascum. hohes lied 7,4 {bibel von 1483 M. 311*); die hohe sich auf des berro gemables aas«. Tm« ftd, CMI:
nasf. Ai.ER t4.'>l'; eine erhabene rumänische nuse. Ludwic mann .. mitFrbttac ahnen k,STfc.
rOthlicber nase.
kleiner
teutsch-engU lex. 1312; eine dicke nase. ebend.; schau her, die
g) M. 2,97 und: ob es gleich wol
bleiche nase, i. zeiten n
römische na.«v. KoTZKBitE dram. sp. l, 25;
ein blaicbe nasen gab. Ztmm. cArm. 4,371, 17;
diu nase (was Im) al» eim ohsen gr6{. /wein 446;
und mach ein Ordnung zu der «chlacbl,
sin nase grö;und gelAch. kröne 1665^; fürwar, es wird bleich nasen geben. J. Atbbb l4U.>t.
einer der eine Iniige oder groi^ze nasen hat, noto. MuanE- 2) die innere nase, die nasenkiUe als eigentktker sil: dm
t.ius Ab; eine lange und dicke nuse. Kädleit« 666'; der selbige geruch- und Spürsinnes und dieser seüst:
hwT mit der grosen nasseii. Pauli schimpf u. ernst 39 Ott.; er gap dem antluizze . .
ein doolor, der über die massen zwei (loeher) an der nas. MitttdUer geneeU S,t&;
het gar ein grosse nasen. H.Sachs 9,527,13; Mte
nasen undcrscbaid, diaphragma narium. Dastp. KT*; die
. .
so sagt man auch von einem phantasten, der geglaubt habe, {der wirbelthiere) besieht aus zwei holen und dient bv ms-
seine nas seie so lang, dasz sie ihm bisz auff den boden nabmsweise als tastwerkzeug. BaEm lAwrl. i,ii; fhtr. Üt
reiche. Simplie. l, 252, i K. : sy hat ein lange nasen. F. Platter nasen
139 B.; er {dein herr) hat das maul in der breite und die nasen («««lem) wiren fan« {dem Bucepkalm) wii Af gsUn.
di
nase in der länge, wie ein mensch. Lbssing 1, 411 von thieren: ; LAiraBciti .«Imt. »I:
bei vielen raubthierrn verlängert sich die nase rOsselfönnig. sie haben nasen und riechen nicht, ps. ll&,6; also .. (tiMM)
Brehk rAi«-J. 1, 191 ; sprichwörtlich: die gist aber ihre nasen voller gestank. Smpfcc 1, 17t, »;
lnng:e nas und !>pitxes kinn, SO viel specerei und blumeo . .
da sitit der satan leiblian drin. Simrock 400; (m«ttru) ohn« nutz verrauchen,
wkr dl« nase nicht geschickt.
sehen, denken, so weit oder hoch die nase reicht, so lang dass sie sich daran erquickt. IIrocbbs 3.34C;
die nas«> ist, nur das gegenwärtige, vor äugen liegende bemerken wenn du diesen (bnlsmm) einmahl nar garaeh—.
oder bedenken: er sihet weiter nicht, als ihm die nase gehet. wirst du götter und gOttinnen bitten:
Hadlsin 667' ; man musz weiter sehen als die nase reicht. macht, o macht mich doch zu Unter aas«! 6«n 3.»};
SiHRoci 400; dl« don« . . , die aus dem korbe sieifaa,
und die Kleanlh mit mund und aaa« U
sich »cklArft.
so hoch die nase reicht, da mag« wohl Kahn, Wiblaüb t.M:
was aber drftber ist, können sie nicht sehn. GAtbk 4,313; meml 4er fcssAicMe) an-
wer eine nase hat, spOrt sie (die
im frtihiing wird ihm (dem ftaurr) doch das herz gröszer feblbar aus. 9, m.
und er denkt weiter als die nase laug. Gottrel» Uli d. pdckter Im eintHnen. a) dflnne, feine nase ma diaaea «asfa^Afela
so weit dachte ich damals .iber nicht, sondern
(IS.%9) 17:
und feinen geruehsnerven, übertragen emf diegeM§ei
wie ein junger Schulmeister nur der nase lang, sehuhn. l, 195.
eine dünne nase haben, aliquid tukaitmri; er bat eine
i
kaufen. Augsburger Zeitungsannonce vom 26. mai 1882. vom hat und das im übel an stot, das ribet er im in die nasz
menschen eigentlich und übertragen: und verbutzt in wol. Keisersberg post. (1522) 3,23'; Eüsi .
ein kind, geboren diese tag, machte sich auf die füsze, um Vreneli alles . in die nase zu .
nase, das ist, einen durchdringenden verstand haben. Zedler 3) die nase als subject {vergl. auch unter l, o) : die nase
23,712; Sacco. auf dich holt er halbwegs zu einem kühnen riecht, schnaubt, schnarcht, trieft, blutet u.dgl.;
komplot. Kalkagno. er hat eine trefliche nase. Schiller 3, 116 das äuge siebet nur, die zunge schmeckt allein,
(Fiesfto' 1,3); die nase reucht, das ohr hat einig das gehör.
die ihr mit scharfen nasen ausgewittert Lohenstein Arm. 1,1412';
viel höchst gefährlicher geheimer bimde, nicht jede nase riecht den braten. Simrock sprichw. 400;
Uhland (1879) 1,169. geruch . . , dergleichen meine nase lange zeit nicht empfun-
Daher auch c) gescheide, weise nase: schweizerisch, e gschide den. Simpl. 1, 180, 15 ihre nasen weideten sich zum voraus
;
nasa hah, die sache geschickt angreifen oder etwas gleich merken, an duften von bester Vorbedeutung. Wieland 19, 235
den braten riechen. Tobler 329'. Seiler 219'; mund und nase saugen
doch dasz auch luänner mit hochweiser nase den angenehmen schwall. nalur der dinge 5,277;
sich täuschen lassen von dem falschen scheine,
das weisz ich. Röckert (1847) 99. von dem ödem und schnauben seiner {gottes) nasen. 2 Sam.
22,16;
d) das innere der nase wird angezeigt durch präpositionen aller nasen nas' ich wollte schwören,
!
(vergl. 1, 5) das ohr kann sie nicht schnauben hören. Lessing 1,8;
aus der nase flieszen , triefen, ziehen, schnauben «. dgl. hebet an mit schnaubender nasen
darumb wird euch der fleisch geben, das ir esset . . bis das zu wüthen . . und rasen.
Rost bei Gödehe elf bücher 1,545", 77;
euch zur nasen ausgehe und euch ekel sei. 4 Mos. 11, 20;
wie seine nase schnaubt. Wieland Oberen 5,57;
dann fängts auf einmal an zu rasen,
ein mächtger geist schnaubt aus der nasen. Göthe 2,92; sieh .wie die nas ihm {dem teufet) schnaubt.
.
zieh ich . . die nase treuft, blutet ihm. Stieler 1332; trieffendc nase,
den barschen leicht die würmer aus der nase. Göthe 12, 108. humentes nases. Aler ; mir tröpfelt die nase. Ludwig teutsch-
durch die nase: arzenei so man durch die nase ziehet. engl. lex. 1312; die nase wird lang oder spitzt sich:
Stieler 1333; der hat ihm ein greuliche feder durch die secht nur, wie sich anspitzt sein nasen. H.Sachs 3,3,61';
nase gezogen {ihn belogen). A. Gryphius 1, 887* 'darf wissen, was sie unter schönen äugen verstehn?'
man
wird ein überflüssig nasz . .
fragte die kleine Myris,indem sich ihre nase merklich spitzte.
durch die nase weggeführet. Brockes 2,332;
Wieland 19,46; die nase steht ihm hoch. Rädlein 666 ; die
durch die nase reden {näseln). Rädlein 667*. Aler 1452*;
nase steht nach, ist gerichtet auf:
ich hörte vor mir seltsame silben durch die nase zählen.
nach welchem doctor steht die nase? Günther 429.
Chamisso (1872) 2,261.
4) die nase als object.
in der nase ich gribbel in der nasen. Fischart Garg. 45*
:
in die nase {als guter oder schlechter geruch) fahren, beiszen, vorbeigehenden über die Schulter ansieht. Göthe 36,62;
stechen, etwas riechen, spüren, merken: siehst du doch
auf leute niedrer abkunft . .
den appetit, das verlangen wonach reizen, etwas gerne haben wollen zunächst wieder vom Spürhunde, der die nase niedrig trägt,
dem windhund in die nase. wenn er mit niedriggehaltner. nase sucht. Weber terminal, lex.
so stach kein schinkeu je
Göthe 7,90; 386': beide senkten die nasen und sahen einander über die
die goldbarren stechen mir verzweifelt in die nase. Lessing brillengläser . . an. Freytag ahnen 4,15; übertragen: beuge
.
nun schlendert nach haus, doch ja nicht rümpTel die nasen, von faulen aufgebrochenen beulen, dasz die binuniiscbe Infi
und begnügt euch hübsch mit dem luKtspiel selbst.
sich die nase zuhalten möchte, der j. Götmr 2, 175.
Platin (1847) 4.74;
ei seht, »\e macht die nase kraus. Cladoius 4,165; y) die nase schneuzen, putzen, wischen: und wer die
nasen hart schneutzt, zwingt blut eraus. ipr. Soi. 30, S)
sie ward nicht sowohl den widrigen eiiulruck inne, als sie
so man
die nasi lu sere swia(et,
mit gekräuselter nase zurückfuhr. Engkl 1,340; nur zieht gar bald da* blut dar nach sartacai.
sichda, wo vorzüglich der geruch afticirt wird, die gekrauste Wuxaa
<MdU. dtt i«. jakrk, M;
nase mehr in die hohe. 7,215. sich die nase am
Srmel scbneutzen. Wielamd 15,134; ittr
^) die nase spitzen: tragen: also sol man uns deudschen narren die naacp
er spitit die nase, er sturt sie aii, scbneutzen. Ldtber 1,364*; die nasen butien, mnngtn
betracbt sie herüber, hinüber. 66tu 2,194.
Maaler 303';
ri) nase in etwas stecken, stoszen, begraben, worin
die die nas ist ungeputit. Raobl 1,53;
haben du soll die nasen nicht durein stoszen, kaec nihtl ad te.
:
bei diesen worten putzte er sich die nase. H.HEinK(t87t)3,at;
Denzler 210'; müst ir denn eure nase auch drein (in allen einem die nase putzen, lAn derb iureektweiun. Spiesz k*nm^.
dreck) stecken. Rädlein 666'; die nase in die bUcher stecken, tdiot. 171; darumb wisch ich die nasz. FiscaAsr 6'arf. 45*;
tleiszig studieren. Zedler 23,712; den es divertirt recht, wen die nase an den ärmel wischen, emungere u cmhito. Stiklu
man die nasz drin steckt. Elis. Charl. v. Orl. (1S67) 384; wo 1332; sprichwörtlich: wer dem kinde die nase wischt, kOsxt
die jungens die nase hin steckten. Lenz 1, 180; der mutter den backen. Lbssinc 11, 3(i6.
herr nachbar naseweisz, steckt eure nase S) die nase kitzeln:
wo anders bin. Schiller 13,417 (Turandnt 3,4);
kaum kiielt' ihre nas«
steckt die nase In alle sachen, der dufl aus seinem glase. Bfiasaa (1778) 144.
die euch doch nichts gehen an. DiTrvRTU 4,44,3;
5) nase (iusserlich) , abkängig
von einer präpttüiMt (wrfL
ein. 80 unruhiger köpf.., der das bedürfnis fühlt, sich um
1, 2, d) , im eigentlicken sinne und in vielen redenstrten oder
alle bedürfnisse der menschheit zu bekümmern und gern die
Sprichwörtern (t. Wandeb S, 947-966).
nase in alle tOpfe steckt. H. Heine (1876)6,224 (vy<. Wander a) an der nase an der {wie bei der, mit der) nase fflhrea,
:
den abend, wann wir die nase wieder begossen haben. Jül. die fast einzig in ihrer art sind, im »ebene (m<* dem fnms.
V. Braunschweig 46 Tittm.; es erzehlete, sobald die nasen compler avec le nez) sagen dürfen dass sie skb aa der :
begossen waren, ein jeder seine .. beldentliaten. Febeni. 2,496. nase zahlen lassen? Lssawc 11,655.
vn. M
; : ; ; ,;
an der nase sehen, spüren, lesen, merken, kennen: man auf die nase geben, treffen, schlagen, werfen einem was :
sihet dir an der nasen wol an, wie alt du bist. Frank auf die nase geben, colaphum alicui infringere Steinbach 2,111;
sprichu). 2, 18'; ob ich dir d'fust ufT d'nasen gab (mit der faust ins gesicht
schlage). Murner gouchm. 1236;
ha! ich merke wol an euren wehrten nasen,
dasz ich mit hübschen phrasen ich wolt euch sunst ufft d'nasen treffen. 618;
eur ohr nur kizeln sol. Bürger (1778) 147; nasen gäben, dasz sy im flach wirt,
einem eins auff die
was ihm gefällt und was man lassen soll, nares contundere Maaler 303';
kann man dem herrn nie an der nase spüren. Göthe 12,172;
weil das mohrengesicht
so manch verdienst ums gemeine wesen,
sie (rfte fische) etwas derb auf die nase geschlagen.
könnt ihr ihm nicht an der nase lesen. 2,281;
Wieland 18,239;
der doctor fand dieses unter der würde eines gescheiden
. .
wenn man sie {die kühe) mit schlagen auf die nasen trieb
menschen das merkte ich an seiner nase. 16, 40
; ob er ;
an die deichseln der schwerbeladenen mistwagen. Gotthelf
schon den hut so ins gesiebt geschoben hatte^ so kannt' ich schulm. (1859) 1, 158; einem eine band voll finger auf die nasen
ihn doch an der nasen. 42, 6. werfen {ihm mit voller hand ins gesicht schlagen), pol. stockf. 286.
an die nase greifen, klopfen (s. th. 5, 1226) : greif an deine auf die nase machen wie an die nase machen: bruder
nase! spricht die mutter zum kinde, welches gern fleisch haben memento mei, mach dir ein knöpf auf die nasen und ver-
möchte. Spiesz henneb. idiot. 171. gisz meiner nicht. Abraham Judas d. erzschelm 1,6; auf die
an die nase halten, heben, hängen, heften, binden, legen, nase bauen: zu eben der zeit, da ihnen die Peloponnesier
werfen, machen: und sihe, sie halten die weinreben an die eine festung auf die nase bauen. Heilmann Thucyd. 936 (da
nasen. Hesek. 8,17; an die nase beben, naribus subducere die Peloponnesier die Stadt durch die befestigung von Decelia
Aler 1452"; wer die leute rieht, und ihnen .. ihr gebrechen sperrten. Jacobi).
an dienase hengt. Ringwald laut, wahrh. 185; dem musz auf die nase scheiszen:
man so was an die nase heften, wenns morgen am markt- Venus schisz mir ein dräck ufft d'nasen. Murner gouchm. 525;
brunnen ausgeschellt sein soll. Schiller 3,366 {kabale 1,2); ich scheisz dem alten bäum auf d'nasen. Atrer 2950,17;
einem etwas an die nase binden, eine Unwahrheit einreden.
einen dreck auf deine nase Schink marionettentheater (1778) 186.
!
Spiesz henneb. idiot. 171 {vgl. auf die nase binden); so wil
c) bei der nase: bei der nase haben, fassen, zupfen,
ich dir einen rink an deine nasen legen {deinem trotze einhält
nehmen ; man hat ihn gfeulich bei der nasen gehabt, man hat
thun). 2 kön. 19, 28 ich legte meinen finger an die nase und
;
ihn heszlich betrogen. Ludwig teutsch-engl. lex. lZi2; wir sind
sann lange nach. Gellert 8,4; der heillose schnupfen, den
verrathen, rief ich aus, der teufel hat uns bei der nase. Göthe
mir die bise . . an die nase warf. Thümmel 3, 20; einen knöpf
23,114; wobei ich nicht versäumte .. meinen gönner bei der
an die nase machen (s. theil 5, 1476). Simhock sprichw. 400.
nase zu fassen, und sie merklich herüber und hinüber zu
6) auf der nase: einem auf der nase sein, sitzen, liegen,
biegen. 112; ich will ihn bei der nase zupfen. 110; nimm dich
in unmittelbarer und belästigender nähe sein;
selbs bei der nasen, in tuum ipsiussinum inspue. Denzler
die Preuszen aber sitzen hie
210"; er heisset in sich bei der nasen nemen und an seine
uns fast schon auf der nasen. Ditfürth 5,68,2;
Undankbarkeit denken. Luther 5, 70'; er solt sich billich
er wird sie, dir auf der nase, beschwatzen. Schiller 3, 357 selbs bei der nasen nemen. 6,25"; hie sollen die papisten
{kabale 1, 1); auf der nase liegen, auf die nase gefallen sein, sich bei der nasen nemen, wenn sie schreien über klöster-
besonders von kranken und schwächlichen: recht gesund ist er brecher. 86'; und wenn sie sich auch selbs bei der nasen
nicht, er liegt alle augenblicke auf der nase; nach jedem nemen wollen. 316'; ein jeder nehme sich selber (wie ich
diätfehler liegt er auf der nase u. dgl. mich) nur dapfer bei der nasen und forsche sein eigen hertz.
auf der nase tanzen: dasz mir durch das alte morsche Chr. Andreae buszposaune (1643) R2*;
dach schnee und regen auf der nase tanzen soll. Göthe nichts bessers, das man sich erst zem
11,275; einem auf der nase herumtanzen, jemandes willen und selber bei der nasen nem. Waldis Es. 2,61,22;
und autorität misachten oder verletzen. Spiesz henneb. idiot. 171. mhd. der väch {fange, fasse) sich selben bi der nasen.
Helblins 2,516;
auf der nase geigen, s. th. 4, 1^, 2577 ; ich lasz mir nicht
auf der nase spielen, mich nicht zum besten haben. Ludwig ebenso bei der nase ziehen {vgl. Wander 3, 964) : ziehe dich
teutsch-engl. lex. 1312. selber bei der nase, nosce te ipsum. Stieler 1333; ein jeder
auf die nase: auf die nase fallen (Rädlein 667*), sinken, ziehe sich selbst bei der nasen. facetiae facet. 411 ; ach fraw,
vorwärts, aufs gesicht fallen (s. th. 3, 1280) ziehet euch selbert bei der nasen! Zimmer. cÄron. 3, 544, 9
so sah er die fremde dame und unsern beiden, so lang herr, zieht euch selbst bei der nasen.
sie waren, ihn auf die nase, sie rückwärts niedersinken. Stephan! geisll. action (1568) D6*.
Lenz 3,73; umziehen, herumziehen oder führen,
bei der nase ziehen,
Übertragen: auf die nase fallen, mit einem vorhaben scheitern. herumführen {wie an, mit der nase), narren, anführen, nas-
Stilling häusl. leben 40, 89 ; das fasz ligt auf der nasen, führen {vgl. Wander 3, 956. 963 und oben th. i\ 434)
vinum in fundo est. Denzler 210'.
erst merck ich, das mich hat betrogen
die brill auf die nasen setzen. Luther 2, 139' ; einem auf Jupiter, bei der nasen zogen. H.Sachs 7,281,9;
die nase sitzen, sich auf die nase setzen: ich hab auch manchen mann betrogen,
bett umschwirrn
mein bei der nasen am recht umbzogen. 146,18;
die schwarzen fliegen; auf nas und stirn wenn Günther durch ein beiszend lied
setzen sie sich. H. Heine (1876) 11, 173. die narren bei der nase zieht. Stoppe Parnass 49;
einem auf die nase kommen, ihn treffen, überfallen: ich und so bin ich doch . jämmerlich angeführt worden, so hat
.
will nicht sagen, dasz ich es {unglück) ihm gönnen mag, man mich doch.. bei der nase herumgezogen. Lessing 3,58;
aber recht ist, dasz dem auch mal was auf die nase kommt. by der nasen füren. Frank sprichw. 2, 148" diesz mandat ; .
GoTTHELF Uli d. Pächter (1859) 318. führte die leute allzugröblich bei der nase. Lother br. 2, 369
auf die nase binden, wie aufbinden, offenbaren, wissen alle frowen umendum,
lassen:einem alles auff die nase binden. Aler 1453"; wills die uns man bi der nasen Heren.
Murner narrenbeschw. 9,3;
weiter sunst niemand auff d'nasn bindn, wasz ich erfarn thue.
das heiszet bei der nasen fleren. 54 Überschrift
Schwabe tintenf. 68;
wie führt ihn das weib bei der nasen.
doch jedem narren muzs mans nicht H. Sachs 5,263';
gleich auf die nase binden. Claudius 1,75; als bald
hand sie uns bei der nasen gefflrt.
kindern musz nicht alles auf die nase gebunden werden. Schade sat. 2,221,919;
Lessing 2,463; er sagt von ihr, was man nun freilich von er läszt sich nicht regieren
seiner frau nicht einem jeden auf die nase bindet. 8,482; von einer frembden hand, nicht bei der nase führen.
Opitz 1,56;
wer wirds denn dem auf die nase binden? Kotzebue dram.
sp. 2, 51; mit dem nebenbegriff des unwahren, einem weis wenn mich bei der nase geführt haben will, so hab er
er
machen: weil er . sich in einer so wichtigen sache nichts
. . es! aber ich werde es ihm in meinem leben nicht vergessen.
will auf die nase binden lassen. Claudios 6, 10. vgl. an die Lessing 12, 404 (vom j. 1773); man musz den Paganin durch
nase binden, heften. viel zusagen und aufschneidereien bei der nasen umführen.
;
Torangeht, mit; es geht gewöhnlich nur der nase nach. das ganse gesicht oder den getkkttt utdrntt
WiKLANO 10.249; noch deutlicher tritt dies« bedetUung m
df>r
ist
einige w«g, sich noch heraus tu finden,
— auf gut glOck der nase nachiugehen. Oberon 2,1«.
1) das angeticht, a) ich solle mich im sckweia aMiMr MOM
neeren. Lutbeb «^91S*; das brot im sckweis der nasca ver-
g) über der nase : es fehlt ihm zwei finger über der nase, dienen. 8, M*.
sagt man im gemeinen leben von einem, der nicht viel ver- b) in folgenden m
f rtf tiiH nln /Bfvafrik an der naM: sie
stand hat. Lichtenberg 4, 43. Sihrock sprichm. 400. fand die allermeisten gtst« ackOacr an der ferse (mm m
über die nase: fortgiengen) als an der nase. GorraBi^ «rz. 9,216; aa, ia,
und eine bittre thrto lief Ober seine nase. Claobics 1,118; unter (Räolein 6««') die nase lacken:
16»
; ; ; ;
. ; ; ;
er sieb gefallen lassen, dasz ihm einer unter die nase tritt. machen darausz ein wächsin nasen. s. xxxvii', 26;
GöTHE 29, 247 ich trat jetzt sogar dem gespenste mit trotz
; welche doch . . . nur ein loser dörfftiger toder buch-
schrifft
und höhn unter die nase. Thümmel 3, 317 also das (er) ihm ; stab ist, der nicht werd ist, das man sich vi! mit ir be-
gut rund teutsch under die nasen sagt. Fischart Garg. 264" mühe, vil minder, das einer sein heil drauff setze: dieweil
ich begreife gar nicht, wie der berr von Voltaire einem sie ein wächssene nas ist, die einer inn allerlei gestalt biegen
Engländer . . so etwas unter die nase sagen können. Lessing mag. FiscHART bienenk. 35' ; darumb die bauren nicht unbillich
7,70. sagen, das recht hab ein nasen von wachs gemacht, die auff
2) der gesichtsausdruck, die miene, in der redensart mit einer beide seilen und wie man wil, mag gedrehet ... werden.
langen nase abziehen, d. h. unverrichteter sacheund deshalb mit Kirchhof wendunm. 128' (l, 157 Ost.) das recht hat ein wäch-;
enttäuschtem, verlängertem gesiebte abziehen: mit der langen sene nasen. Lotichius od Pefron. (1629) 2,96. Simrock spricto.
nasen dervon geben. Denzler 210*; er ist mit einer langen 444 (die wächserne nase soll die Unbestimmtheit des rechtes,
nasen darvon gangen, abgezogen. Aler 1453" mit einer langen ; dessen geschmeidige, biegsame natur anzeigen. Hh.debrand rechts-
nasen abziehen müssen. Hennig preusz. wb. 168; hat also sprichw. nr. 13') ; dasz sie lieber den Originaltext des N. T.
mit einer langen nasen wider abziehen müssen. Harsdörfer für eine wächserne nase erklären, als einen Widerspruch
lust- und lehrr. gesch. 1, 86; woselbst er gewisz mit einer langen in ihm zugeben wollen. Lessing 10, 65. besonders sind hervor-
nasen abziehen müszte. Pierot 1,202; verzeihen sie meiner zuheben die redensarten
Schwachheit, die ohnehin mit der etwas langen nase genug a) mit biegen:
gestraft ist, mit welcher sie hat abziehen müssen. Bürger (der) die warheit kan verschlahn mit liegen,
496'; da giengs aus . . und muszten abziehen mit langer nase. dem recht ein wächssen nasen biegen.
Schiller 2,32 (räuber, schausp. 1, 2) aber der scbulrath . ; .
Waldis Ex. 4, 75, 158.
ziehet mit einer langen nase ab. J. Paul Sieftenfc, l, 123 es ; 6) mit drehen (andrehen), s. (ft. 2, 1365 und dazu noch: ein
soll sich gleich zeigen, wer von uns beiden mit der längern wächsin nasen träyen. Frank sprichw. 2, 148*
nase abziehen wird. Lessing 10, 240. auch mit langer nase nasen drehn, d'augen verkleiben.
stehen lassen: Kirchhof wendunm. 128' (1,158 Ost.);
sie geht und läszt mich hier mit langer nase stehn. einem ein nasen drehen. Denzler 210'; also ist denn der
KoTZEBUE drarn. sp. 2,172. arme Christus schendlich und übel geteuscht . weil sie im .
da es aber auch heiszt einen mit der langen nasen abweisen solch eine feine nasen drehen und einen solchen schönen
(Denzlkr 210*), einem eine lange nase geben (Frisch 2, 9"), ströern hart flechten. Luther 5, 55' so hat er nu dis stück ;
so kann unter der langen nase der obigen redensart wol auch auch widerlegt wider der jüden wahn, die der schrifft eine
die nase verstanden werden, die einem gemacht, gezogen worden nasen drebetcn. 392'; also mus man der schrifft eine nasen
ist, s. unter IV, 1. drehen, das sie sich nach unsern gedanken dehnen lasse.
HL die nase (als der hervorspringende theil, gewissermaszen der 6,180';
haken des gesiebtes) ist aber auch das bild des hindernisses, Wider- der dreht der Sachen wol ein nasen. H. Sachs 7,176,22;
standes, daher eine nase {wie einen haken) haben, Schwierig- dasz damit den königen und aller weit eine nasen drehen
ir
keiten haben, nicht so glatt und leicht von statten geben: das . . . wollet. Schade sat. 2, 104, 3 {v.j. 1537) damit ihr also dem ;
bat nasen {aus der Eifel), nd. dat heft e näs. Wander 3,953; armen verführten volck ein nasen treliet. Engerd seelenartznei
basl. das hett e nase. Seiler 219"; ja, rechnen hat seine nase, (158t) 36; {er beredet sie,) was er wil, drähet ihnen eine
besonders wenn man es nicht wohl kann. Gotthelf Uli der nasen. buch d. liebe 193, 3 ich sprach, ich wer seumlich in
;
Pächter (1859) 128. der Sache gewesen, drähet ihm also ein nasen. ebend.;
IV. die künstliche {aus pappe, wachs) oder durch eine band- ihr solt heut noch wunder sehen,
bewegung gemachte nase, woran sich wieder eine menge von wie ich ihm wil ein nasen drehen. J.Atrer 2802 7^.,-
redensarten knüpfen.
ir müst . . der gerechtigkeit ihren rechten gang und lauff
.
303";
bäumchen höhnt würde es uns zur sauren suppe gereichen. Felsenb. 4, 270
ein jedes aufgestutzte
mich an . .
nun war ihm gelungen,
der buchsbaum zieht mir eine nase. Göthe 2,92; einen llächsenen hart und eine wächserne nase
seinem könig zu drehen. Göthe 40,97;
mit der langen nasen abweisen, respuere Denzler 210' eine ;
teufel sein angel bescbmirt und ein nasz macht. Frank weltb.
Hennig preusz. wb. 168; ene näse oder ene lange näse krigen.
brem. wb. 219
133' ;und der ausschus muszte die nasen helfen machen,
3,
das Ire lose Verlegung . nicht eraus komen müste. Luther
.
er kann noch eine nase dazu krigen.
d. deutsche student (1779) 16; 5,278'. mit dativ: machen sie dem armen volk ein nasen.
; ;
der getchrin mach Ich aln wachien naa. in nautttth, der tduffuhnaM: 4« aiM fU *M «cUpf.
MiiRNBa Murr«N6«Mft«. 8, A3; brem. vi. 3, SM die nase in den wind tetien, du mkif fmm
;
es schon groppen weren. Fischart Garg. I5l'. s. nase VI. NASENKNOCHEN, m. nasenbein, nase: da aber die weise
NASENFEIERTAG, m., schwäb. das fest Maria Verkündigung, rautter natur mich nicht mit einem solchen nasenknochen
weil um diese zeit die nasen {näslinge) leichen. Schmid 402. beschenkte als sie dem glücklichen Kaufmann gab. Göthe
NASENFISCH, m. cyprinus nasus Dieterich naturhist. hand- an Merck 1, 152 wie sitzt eigentlich das hörn des rhinoceros
;
wörterb. 2, 175, naszvisch österr. weisth. 6, 328, 29 (17. jahrh.). auf dem nasenknochen. 421.
s. nase VI und näsling. NASENKNOPF, m. gerundete nasenspitze: Albano ertappte
NASENFLÜGEL, m., gewöhnlich im plur., die unteren aus- darin {in der vorübergetragenen sanfte) im vorübereilen nur .
wärts gebogenen seitenwände der nase, alae sive pinnae nasi einen rothglimmenden nasenknopf. J.Paül Titan 2,25; er
Zedler 23,700. Ludwig teutsch-engl. lex. nvi. Nemnich 3,407: konnte sein herz, wie andere ihren nasenknopf, nach will-
betrachte nur die bewegung des nasenflügels. Lavater nach- kühr bewegen, komet 1, 74. vergl. nasenktippe.
gel. die Oberlippe hatte sich mit den nasen-
Schriften 5,72; NASENKNORPEL, m. knorpel der nase. Zedler 23,701;
flügeln emporgezogen. Stilling wandersch. (1780) 39; aufge- naseknörpel, diaphragme Frisch teutsch-franz. wb. 258*.
blähte nasenflügel. J.Paül uns. löge 1,90; wenn er stark seine NASENKNOSPE, f.: der gerichthalter mit rosenrother
nasenflügel bewegte, bücherschau 2,47; so hörte er schon den nasenknospe (nasenspitze). J.Paul uns. löge 1,116.
schnaubenden athem der bildsäule und sah entzückt, wie sie NASENKÖNIG, m.: langnase, nasus oblongus, et talis vocatur
beide nasenflügel bewegte. Engel 1,339; seine nasenflügel in naso, nasenkönig Stihler 1333;
:
NASENLÄPPCHEN, NASLÄPPCHEN, n. deminutivum tum oder nasenrotz. Ludwig teutsch-engL le*. UlS;
folgenden: die Unbestimmtheit, unvnllendung des naslappchrns.
das ist keinen nasenpopel (gar nichts) werth. ALaaBorr 11k*;
Lavater 1,105; der zug vom naselüppchen gegen das ende henneb. um die nasepfipel {um nichts) spielen. Seieaz 171.
des mundes ist einer der bedeutsamsten, nachgel. Schriften NASENPUTZER, m.. was die natur nicht selber heil««,
5,45; nnsiflppchen Götre 28,472.473 tf., nasenlfippchen 34,183. das werden diese nasenbutier ond ohrenfeger {üi mmn U Uti )
hflt, der ist ain krieger und kriegt gern, wer großen nas- NASENRIEMEN, m. gleich nasenband Eccebs Wifsfar. %Vk.
Iftcher
nasen
ein
hAt und weiteu, der hat klain weishait. wer an der
langen naslOcher hAt und dünneu, der ist g<eh und
und leiht, wer praiteu naslücher hat, der ist un-
tör
NASENRING, NASRING, m. einem Ihiere dmrtk iw mm
gesteckter ring
ring, pastomis,
lum xweeke der bindigung oder
camut Stieler 1650. Jacobssor S,1M*;
Mhiaf : >
köusch. wem diu naslOcher sör offen sint, der ist zornig denn offen steht und frei uns noch von aach «in waf , Dir
von natör. Mrgenrerg 45, 23/f.; nhd. nasenlöcher, nares, rür«ten,
mit unsem falben, . .
emunctoria Stikler 1102; {das pferd) thet die nasziöcher weit
gebindigten, vollausgeiahnt. mit nanenringen praog^nd.
auff. Aimon K4*; und also ihm die nasziöcher wie einem xur nachtfabrt und lur frührei» auf. und kein« raat ver-
siehenbiirgischen pferdt öffnet. Amadis 74 K. ; darzu sein die langend. RÜCCBBT MWM. USMi
nasziöcher so voll schwefeis und gestunk, dasz seidher ich übertragen, vom menschen:
nie auffgehOrt zu niesen. 220; bald ändert er die äugen, (er)kan iedem Sanherib den naaeoHring an-legea.
HoBfLBB yi:
bald . die naslöcher. Simpl. l, 128, 2
. verhebte (lugehaltene) ;
nasziöcher. Bvrster 187; weile oder breite nasenlöcher (d« den hals rieht ich jedem n-ade. der ihn aus >toU fc^kru
und lieh ihn am nasring, bis er umkehrt lum reckl«a i
Pferdes). Colerus 2,334'; Wahrheiten, bei deren bewundening RCCKBST lUm. l.ttS;
uns die äugen über und die nasenlöcher aufgehen. Licbten- gewohnheit zieht uns an nasenringen hinler sich. J.PA«t
die
BERC 2,58; nasen mit weiten naslöchern. Lavatbr nachgel.
nachlass 4, 37 ; so seh ich mich . . vrrmittels ein^s nase«
lit.
sehriflen 5,88; wenn der kerl sonst auf die jagd ritt, mit
ringes zu einer ganz andern materie geschleift. (m/Srli jm^
dem federbusch und weiten naslöchern. Göthk 8,138; ihre
1, 109. veidmdRRitck, der «nerae naf «atra m tetoacftB.
hergebrachten hochadlichen äugen und naslöcher. 16, 103;
KsnaBii« 217.
und wenn schon da die zwei musjö . . . nicht könnten be- nasenroOamf. Zb»lfr »,1«.
NASEN ROSE, f.
stftndig ihre nasenlöcher an der sonne trocknen (mOxztp nhik Wff
NASEN ROTZ, m. myra Maaleb 303'. Lvawic t .
mit fluchen, schelten, nasenruntzel und giftigen stieben fülle. NASENSPRACHE, f. näselnde stimme und spräche, die von
Luther 2, 143' sie meinen, sie wollen mich mit nasenruntzen
;
einer Störung des freien luftdurchganges durch die nase herrührt,
und spotten davon jagen. 146'. encycl. wb. der med. wissensch. 24, 716.
NASENSACK, m.: als wann man sie mit nasensack um NASENSPRITZE, f. kleines instrument zum einspritzen flüssiger
die oren geschmissen het. Fischart bienenk. 112*. vgl. nasen- arzneien in die nase. Zedler 23, 806.
futter, nasenkappe. NASENSTREICH, m. schlag an die nase, ins gesicht. Stieler
NASENSALBE, f. unguentum nasale Stieler 23, 787. 2197.
NASENSCHEIN, m. schein vor der nase, Vorspiegelung: denen NASENSTÜBER, m. schneller mit einem finger an die nase,
der teufel doch ein solichen nasenschein und spiegelfechten seit dem 17. jahrh. gebräuchliches wort. Kramer teutsch-ital. wb.
des Pflugs. Jacobsson 3, 130". Lexer 241: wie werden euch aber die ohrfeigen und nasen-
NASENSCHIRM, m. gleich nasenband in der mhd. bedeutung. stüber bekommen. Schock stud. leb. B und F; sie würden
MtiLLER-MoTHES archäol. wb. 697'. ihrem regiments-profosz befehlen, dasz er ihm ein par nasen-
NASENSCHLACKE, f., bergmännisch nasenschlacken, weiche stüber gebe. ScHUPPiüs 810 allein ein und ander bekam gute
;
flüssige schlacken , welche zur haltung der nase (V, 10) dienen nasenstiber, dasz sich keiner heraus trauete. Leyer-Matzs
und quer an die brandmauer hinan bei anlassung des ofens lust. correspondentzgeist (1668) bisz es endlich auff nasenstüber
;
gesetzt werden. Chemnitzer bergm. wb. 365'. und kopfstösze hinaus lieff. Weise erzn. 40; der kleinste
NASENSCHLANGE, eine ostindische schlänge, dryophis junge . . soll euch nasenstüber geben. 200
. dasz er solche ;
f.
nasutus. Brehm thierl. 5,242. (reden) mit einem nasenstüber belohnen weite. 229; will sie,
NASENSCHLEIFER, m. rhinoceros, nasonum medicus Stieler dasz ich ihm (dem kinde) einen nasenstüber gebe. A. Gry-
1809. PHius 1, 824" nasenstüber (: urheber), nasenstieber (: lieber).
;
welcher seinen hinterrand gleichfalls winkelig auszieht. Brkhh müthig empfangen. Göthe 36,62; das verdiente einen nasen-
thierl. 6, 487. stüber. Lenz 1, 267 ; ich gab dem heiligen im geiste drei
NASENSCHWEISZ , m. schweisz an der nase, im angesichte nasenstüber. Seume spazier j. (1823) 55 Ardinghello gab seiner ;
(s. nase 11,1): sie laszen uns erbeiten im nasenschweis. Zeichnung einen nasenstüber. Heinse Ardingh. (1857)63.
Luther 8, 92" (vergl. auch unter nasenschwitzen) arbeit und ; NASENSTÜBERWÜRDIG, adj.: irgend ein junger, luftiger,
sorge, so gott allen Adams-kindern mit dem nasenschweisz naseweiser und nasenstüberwürdiger . . candidatus theologiae.
auffgeleget. Mathesius Sar. 7'; und muszte das elend bawen Wieland an Merck l, 199.
und im sauren nasenschweisz sein brod gewinnen und essen. NASENSTUHL, m. bergmännisch eine von gestübbe im Schmelz-
ebend. ; wer nicht arbeit, der soll nicht essen und im nasen- ofen gemachte erhöhung unter der form auf der die nase ,
schweisz soll ein jeder sein brötung erwerben. 24'; der ander (V, 10) ruht. Chemnitzer bergm. wb. 365'.
nehrete sich seiner hand-arbeit und sauren nasenschweisz. NASENSTUTZUNG, f. sectio nasi, mutilatio narium Stieler
pers. rosenth. 1, 38 ; wie kan ein mensch doch fro sein, der 2182.
; ;
dis mich ir schalkheit stinket an. lang (machte ein langes gesicht). LPaol Baf.4,tM.
Rbinmar V. Zw. minnrit. 2,205*; NASENZAPFLEIN, n. l) «i««, pin nm tm ORnttta ti«*, ft».
nhd. nur in übertragener bedeutung und in tadelndem sinne: miide Rornini Albr 1452*. 2) natwutpfteia, tipfkia 4a« «aa
die nase in alles steckend, alles wissen und verstehen wollend, in die naszlöcber steckt, rrrAtnitni Albr. Rä»i.biii MI*; aaaca-
vormitsig, vorlaut, überklug, eingebildet. zSpflein, nasalia, bestehen aus mancherlei aie«e>pah«ra ant
2569,
1) vom menschen: naseweiser,
naszwcisz Demzler 210";
sciolus, nasutulms Stiblbb tragacanth-schleime oder terpenlhia m
sipflein paurhrt
Zbdlsb 23,813.
VII.
17
; ; : ; ;
lange, ununterhrochene wangen- oder nasenzüge {als zeicfun neszling und stirling auch der masz
eines harten Charakters). Lavater nachgel. Schriften 5, 88. und prexen zimen den bawren basz. H.Sachs 7,462,29;
NASENZÜNGE, f. ein flachfisch, solea nasuta Brehm thierl. näsling Schm. 1,1758 Fromm., Höfer 3,184; nase oder näs-
5, 610. ling nennt das volk bezeichnend die in Süd- und Ostdeutsch-
NASENZÜPFEN, n. vellicatio narium Stieler 2633. land häufige art dieser sippe {der knorpelmätder , chondro-
NÄSER, m. gleich aser, äser th. 1,586: neser, cassidilis, stoma). Brehm thierl. 5, 675.
crumena, escarius Dief. gl. 104'. 159'. 210'. Lexer mhd. wb. l, 711 NÄSLING, adv. der nase nach, auf der nase, vor sich, mit
Nürnberg); er nam 3 gebratene huner und steckt
(». j. 1431, der nase am boden. Schm. 1, 1758 Fromm. : Isaac legt sich
sie in den näser. Katziporus i6"; daher die alten bergleut neszling auff den altar nider. H. Sachs 10, 72.
von Tyro und Sidon Mercurii bildnusz mit einem groszen NASLOS, adj., nasloser, anasus. voc. 1482 x2'.
neser, wie s. Christoff, macheten und in anröften, er wölte NASPEL, s. nespel.
gelt und gut bescheren und inen ire beutel füllen. Mathesius NÄSSE, f., ahd. najji, naji, ne7,i, mhd. nejje, das nasz-
Sar. 30". seinund die nässende feuchtigkeit : die nesse, feuchte, mador
NASEWEIS, s. nasenweis. Maaler 305", nässe Stieler 1335;
NASEWEISHEIT, f. das reden, denken oder handeln eines wil die luft bald näsz erwecken. Logau 1,3,86;
naseweisen: Rädlein 667'; für
nasenweiszheit, Süffisance die erde wird erquickt,
meine lust mich zu unterrichten waren es neue, und für und was durch näss ersticltt,
das wird nu wieder leben
naseweisheit und jugendlichen dunkel sehr willkommene und reife fruchte geben. P. Gerhard 6,44 Gödeke;
gegenstände. Göthe 25, 254 die ganze nacht
der choliambe scheint ein vers für kunstrichter, in frostund nässe durchgewacht. Wieland 18,219;
die immerfort voll naseweisheit mitsprechen. der regen strömt vom himmel . .
F. Schlegel in Wackernagels leseb. 2, 1309". die schwalbe fliegt und zwitschert durch die nässe.
Lenau (1880) 2,213;
NASEWEISIGKEIT, f. dasselbe: allein mir bekam diese
und trocknen wird die zeit die eitle nässe
naseweisigkeit sehr übel. Felsenburg 2,179; dasz man .. ver- des auges, das in Schwärmereien schwimmt. 2,304;
stehe, sie {die Schauspieler) an Pünktlichkeit und Ordnung zu nässe {nasse Witterung) und dürre. Göthe 51,255; die nässe
gewöhnen, und bei der ersten Übertretung, naseweisigkeit troff ihm von kleid und haaren. Heinse (1857) 2,397; berg-
oder zügellosigkeit, strenge fühlen zu lassen. Knigge umg. männisch, die nässe abziehen, das vom waschen nasse erz über
3,112; pluralisch: leide nicht, dasz irgend jemand.. ohne dein dem feuer trocknen, Chemnitzer bergm. wb. 364*.
bitten sich um deine häuslichen umstände bekümmre weise !
NASSEL, m. und gleich assel th. 1, 587: nassel, asellus,
f.
solche naseweisigkeiten mit aller männlichen entschlossen- muUipeda Denzler 210*. Zedler 23,840, der nassel, scolo-
heit von dir! 2,70. pendra Nemnich 2, 1257, die nassel Forer fischb. 157', der und
NASFÜHREN, verb. an der nase herumführen , zum besten
die nassel Frisch l, 38'. 2, 9' ; die nassel auff dem finger
haben, äffen {s. nase I, 5, a. c)
{der fingerwurm). Tollat 32*.
bekannt sechs oder . . sieben arten unsere erde bewohnen. den flitz, so nast der filtz hinder sich, bisz die feuchte an
Brehh thierl. 2, 751 den kalckstein kompt. Fronsperger kriegsb. 2,195*; das thu
dort seh ich g:ern dich treiben so lang, bisz die äugen aufhören zu nassen. Sebiz feldbau
das nashorn in die flucht. Freiligrath (1870) 1,14. (1580) 153; die wunde naszet, vulnus madet Stieler 1334,
NASHORNFISCH, m. naseus fronticornis Brehm thierl. 5,524. nassen (: hassen) Zesen Helic. 1, Ms';
NASHORNKÄFER, m. scarabaeus nasicornis Nemnich 3, 407: die trüben äugen nassen,
das hirn ist matt und schwach von wachen und von laid.
unser heimatlicher nashornkäfer {oryctes tMsicornis). Brehm Komplbr 76;
thierl. 6,77.
du neulich uns verlassen,
liebster! als
NASHORNTHIER, n.: und mein aug um dich begann zu nassen.
nashornthiere, Röckert (/CS. fjed. 1,420;
die man nennt rhinocerosse. H. Heine (1876) 11,139. kämt, nassen und nessen, ein wenig feuchtigkeit durchlassen
Lexer 196 weidmännisch : die nase nässet dem hunde, heiszet
;
NASHORNVOGEL, m. buceros rhinoceros Nemnich 1, 709.
sie ist ihm beständig leuchte, v. Heppe leithund 346 nassen ;
NASIG, NÄSIG, adj., s. breit-, grosz-, lang-, stumpfnasig,
und nässen harnen, von hunden und wild {wie feuchten th.
-näsig u.dgl.; nasicht, näsicht, nasutus Stieler 1333.
3, 1580) ebend. 282. Kehrein 217.
NÄSLEIN, deminutivum zu nase {vgl. naschen), mhd.
71.
hat sie mit zähren heute noch sanft genäszt (1. ausg. benetzt).
fast zwinget und beschlossen hat, so gehet ihm fornen ausz Klopstock Wingolf 2, 21
dem fusz ein klein dinglin von der erden, das ist dann als durch und durch genäszt, träufelnd von abflieszender feuchte.
ein naschlin. das zeichen heiszt die nachsz oder das naschlin.
Göthe 30,50;
Sebiz feldbau (1580) 572 ; näschlein ist dieses : wenn ein hirsch
wer eine ruhestatt bot den müden füszen
gezwungen macht er vornen zwischen den spitzen
gehet, so und troclcenung dem äuge dem genäszten. Röckert 88;
der schalen, doch nur in weichem boden, etwas dünnes in hoch steigt das blut, das bald den fusz dir näszt.
die höhe, und solches wird wie oben benennet, v. Heppe Lenau (18S0) 1,272;
wohlred. Jäger 223 einige sagen auch das näsel. 358
; näslein ; wem hat das äuge keine (ihrnne) je genäszt?
Freiligrath (1870) 2,144.
ist die in der fährte des hirsches vorn zwischen den schalen
desselben in die höhe stehen gebliebene erde. Weber öcon. 2) unpersönlich, fein, nebelartig regnen: es regnete oder
lex. 384'. vielmehr näszte fortwährend. Bettine briefw. l, 35.
NÄSLER, w». einer der näselt Stalder 2, 231, näseler 3) intransitiv für nassen: die wunde nässet. Stieler 1334;
Stieler 1334. nässen, nässe oder wässerichkeit von sich geben. Ludwig
NÄSLERIN, oblatratrix Stieler 1334. teutsch-engl. lex. 1314; weidmännisch s. unter nassen.
f.
; : ;
die ntit eratrecket bat. 103; der mond . . . windelt nna io ein naaaea badgewaoi «wo
auch die b&um sich weinend lelgan, Wolken ein. J. Faul herbttbL 3, 227; daa oaaacste wio^ifala
weinend mancher «lauim und uaai. 209; gewölk. 20«.
ihr otheni »piell . .
e) tehmeitzbedeckt
dort uiitteui tach&ubbeli am grOeoe naat.
IlaaiL (ItUW) 1,04; abr« jeder oasaaa aiiro
und neui blOlhen alli tag, binter'D pOug KaaiusaATa (IkT«)
I S, 147.
wa» humt und nuKl vertrag« mag. 84; d) betondert Ihrdnennaiz:
übtr die mundartlicfie Verbreitung dieser form i. Scan. 1, 1700 aireich doch die ioclien wag von dalaaa oaaaao waagaa.
Fromm. SchOpf lirol. idiol. 4(i2. LexER Jl;drn(. wb. 10. Schmid Orm (16461 l,2»l;
ichwäb. wb. 4U'i. Tuulkr appeni. sprachsch. 330'. Seaea Butler schon hast du, freund, der letilea leUl« liOsa«
mundart 21»". Vilmar kurk. id. 282. Spiküz henneb. auf nasse wangeo uns gedrOcid. Lbsmii« 1,92;
id. 171.
NASTLtlN, n. gleich üstlein Bürstkr 13. ich kriegsmann, verstehe mich wenig auf oaaae
bin ein
NASTUKZ, n. und m., aus lat. nasturtium, kreiu: wangen. Scrilleb 3,100 {Futko 5,10); naaaea aufe, oaaaer
uaaturtx und rilteraporen. Spkb trulm. 0.; M blick: nun wflre viel zu gedenken, mit waa vur oaaaca aofaa
wobei ich auch noch hie und da . .
der abschied genommen worden. Wbjse ertn. n tudnük;
den glüenden ua«turiium uebüi weisien roaen liegen aah. es wird nasse äugen setzen, laerimabunt. Faisca 2.»*; er
BaocKia V, 358. führte den fremden an den tisch dea fQrsten, der ilua oül
NASZ, adj. uvidus, humidus, madidus. compar. nflsser, nassen äugen entgegeneilte. Frbttac aAaas l,U;
lup. nässest, aber auch nussest. goth. nuts (su folgern aus
dann Itniest du nieder an der gnift
natjan), alts. nd. nat, ahd. mitd. na^ lu sanskr. nuda fluu von und birgst die äugen trtib und nass.
icurzW nad, sanskr. ned strömen, fliesten. Fica* 108. FaBiUbBATM (1»70) 2,157;
nasz ü( gegensatz von trucken. deines nassen bliclies liehen
1) flüssig: nasse wuar, potus DeNZLF.R 210*, nasse waaren,
will ich . . nicht Terstebeo. Gottib 1,13;
liquors Ludwig teutsch-engL lex. 2358; er gibt alles um nasse ich sah dir nach mit naasam bliclie.
(f.
J. C6Taa UtM;
waar, legt alles an nasse waar, vertrinkt alles. Aler 1453*;
und als ich jetzt mit nassem blicli
kam so weit hinein, das alle schenken (geschenke) und was den tbeuern mann zur grufl begleitet.
er in burcm gelt mitt ini dahin bracht, in nasser war und Schi;l<b Cde. 3.53;
guten biszlein dahin gienge. Wickram rollw. 95,0 Kurz; das nasser glänz {der äugen), i. Paol Om. Fixlein 46 ; ein oaaaca
guld . . an fechten reiten tanzen und andere gute nasse wahre mitleid, seufzen u. dgl., wenn dabei tkrinen ftiesitn: ein naaaaa
zu legen. Schuch stud. leb. a die musicanten . . . wendeten
;
mitleid erwecken, polit. ttockf. 33
alles an die nasee wahre. Schuppius 539; ein nasser fall,
ihr werdet . .
die höhe des flietzenden wassert auf den fachbaum eines unter- denselben goU mit nassem sAuffien klagen.
schldchtigen Wasserrades. Jacobssun 3, 130*; bergmännisch, nasser Opm (1646) 1,16:
weg, eine arbeit die mit flüssigen körpern verrichtet wird, gegen- ja. ein derber und trocken<*r span. nichts gebt uns dariiker.
über der Jammer auch, wenn er nur nasz ist. g>-rallt.
satz zu trockener weg, feuerarbeit. Chemnitzer bergm.wb.i91*;
Scaiu-BB 11.150,400.
einem ein nasses geben, ihn to schlagen dasz blut flieszL
«) ein oaaaer tod, ein naaaaa grab (iai •aiaar):
Fischart Garg. 206' {vgl. ein feuchtes geben <A. 3, 1578, 0).
da uns ein naoaer tod
2) von fiüssigkeil überdeckt oder durchdrungen, doch manch- jedem athemzug WiBLaaa IStlU;
bei in jeder welle drohL
mal gleichbedeutend mit feucht: nasser, feuchter, madidus, ach götter . .
udus. voc. 1482 x2*, nasz machen, udare, humidare. ebend. . . und wind sich legen,
laszt well
nassz sein oder nasz werden, immadere, nassz machen, nur dieszmal laszt mich noch der nassen gnift eoilleka.
Lbssiü« i.ua.
madidare Maaler 303*; wo es allbereit nasz ist, da geust er
(der teufel) mehr wasser zu, wo die leute allbereit traurig f) nasz von (wo^ür mhd. auch der gentüt tteht, von biuol«
sind, da macht er sie noch trauriger. Schuppius 584 ; jprtcA- naf^ oder bluotea na; Luaa 2,43): vom regen, von tkrSoea
wörtlich: gehe ins bad und werde nicht nasz. Melancbthon H. t. m. noai ; die wangen aind nasz vom weinen. Aica lOtaT;
tu, 114: er ist noch hinder den oren nasz. Frank tprichw. von freudenthrtnen nass. Bbocbbs 1,60.
2,13*; halt die windeln am gesftsz kleben, war nasz hinder g) nasser, begosner oder trunkener, sajfkaw, ehrim$, mt.
den obren. Fischart {kloster 8,234); bis auf die haut nasz. 1482 X2*;
KiECHEL 2. Ludwig teulsch-engl. lex. 1313; nasz wie eine ge- die vor sassen
als die naaaen
badete maus, nasz wie ein laugensack. Spiesz henneb. idiot.
auf der pank. 0. v. Wolkbustbib 126;
171. s. bach-, faden-, klatsch-, patsch-, platsch-, pfiltz-,
der ander kleffer war noch Deaaer. H. Sacas X3&3.S:
pudel-, tropf naaz und äknUdu »oUusuperlative , die das voU-
nach mittags ... so war ich leider allzu oaa. Riacwai» «r.
ttindige nasztein anzeigen:
£dkA. H8*; nasz von weto, aiad ida lat aiaa. Ataa MUT;
den gpot er denn tum schaden hat
und sitii da, wie ein oasaer dacbs. H. Sac» da hebt «r (dar ed^>r) aa aa iaaka a. ,
ob er den naaaea hala will wama «dar t ia k ia.
1,267,17;
da hättest du den kerl sehen sollen . . anfangen zu zappeln Racbel 6.146:
wie ein nasser pudol. Schiller 2,85 (räuber, schausp. 2,3); ein oaaaer bruder, Mamiiu, paUUr SiiaLaa l»i. Riaun
nasse wasche, lintea humida Steinbach 2, 113; nasses gewand 067* ein nasser oder ein nasaer
;
bruder, «ia awaadk der ftne
{eines ins wasser gefallenen). Wikland 34,36. im «tiueto«»; trinkt. Scaa. 1, 1758 froaua. Scaöpr UrtL iditL 462, «. Aü
; ; : ; :; :
und nasse brüderschaft so leichtlich bricht als machet. vinum Stieler 1334. Frisch 2,9'; die volle verehrte Wein-
Rachel 6, 13S; flasche läge mir . . immer in meinen gedanken zu bezeugung :
nasse Schwester, muUibiba Stieler 1334, der nasse buhe, ..dieses nasses tugend, so liesze ich meinem neugierigen
"bursche, knabe, künde u.dgl., der schlemmer , trunkenbold, verstand zu, die eigenschaften einer vollen Weinflasche mit
zechgeselle, auch der abenteurer, der geriebene, verschlagene gesell canari-wein also abzubilden. Jan Perus 99;
und weren sie schon die allerärgsten nassen buben, die aufif
wein, der süszen reben nasz. Brockes 1,122;
erden gehen können. Fischart bienenk. 205"; man find zwar
man presst kein gährend nasz gequetschten beeren ab.
nasse hüben, die disz (händebinden) durch geschwindigkeit Hallbr (jed. 34 (29,222 Hirzel);
artlich nachspilen können. Bodin (1591) 97; das frische nasz (der most) wird treulich eingesogen.
gleich wie der nasz bub frater Nasz. nachtrab 977; Hagedorn 2,101;
doch tadelt nicht das edle nasz,
idoch mocht mir {dem podagra) ainer fürwerfen, ich fall nicht verdammet nicht des weinstocks gaben. 3,125;
allein die nasse burst und gute mäniin an, sondern auch zu vergebens war toback, vergebens ungrisch nasz.
Zeiten die allermäsigsten leut. podagr. trostb. (ihn) Js'; Zachariä (1767) 1, 177 ;
Albrecht Leipziger mundart 176*; nasz [mit thränen tn den NASZ GEWEINT, partic:
äugen) hinblicken. J. Paul friedenpr. 4. s. unten die parti- komm denn an die naszgeweinten wangen. Gökingk 1,39;
cipialen Zusammensetzungen mit nasz. und achtest nicht ihr klaggeschrei
NASZ, n. das substantivisch gebrauchte neutrum des adjectivs,
am naszgeweinten bette? Jacobi (1819) 2,201.
mhd. dag naj die flüssigkeit, feuchtigkeit. NASZHALS, n»., nnl. nathals, säufer gr. 2, 1016. vgl. nasz i,e.
a) vom Wasser, regen, saß u. dgl. NASZHAUCHEND, partic
mir schmeckt das reine nasz (wasser), nimmer durchstürmte den ort die wut naszhauchender winde.
das ohne keller frisch, das gut bleibt ohne vasz. Voss Od. (1781) 5,478.
LOGAU 1,3,4; NASZHEIT, liquiditas, liquor, maditas Dief. ji. 333'. 342',
f.
wann Ceres sehnlich wüntscht sich wieder abzukühlen
durch ein gedeihlich nasz.
udor, uditas. voc 1482 x 2'. gemma gemm. D 1°.
1,8,99;
wie ein verschlossen nasz, das auf dem feuer stehet,
NASZKALT, adj. nasz (regnerisch)vergl. feuchtkalt und kalt,
bald auf- bald niederwärts voll unruh braust und wallet. th.3,1580: wir haben einen naszkalten april. Bettine briefw.
Brockks 1,503; 1,209; naszkalte Witterung. Börne 3,96; das naszkalte herbst-
zu nichts wird nicht auf erden, wetter. 190; übertragen: wenn sie {die alte Jungfer) nsiCb. einem
und nicht ein tropfen nasz ist minder auf der weit, naszkalten leben . . einsam verlischt. J. Paul jubeisen. 108.
als gott zur schöpfungszeit hat lassen werden. 411;
wann sie (die thautropfen) ihr belebend nasz
NASZKITTEL, m. trunkenbold, potator , bibaculus Stieler
in die durstgen Stengel senken. 227; 1334: der ein rechter naszkittel ist und . . . trunkenbold.
des Wassers klares nasz. 2,188; exemplar.priester (1690) 104; da haben ihn diese naszküttel
es hing bald hie bald dort ein klebricht nasz. 1,69; maulafi'end angeschaut, reimb dich (1691) 61. noch bair. tirol.
Schm. l, 1758 Fromm. Schöpf 318. vgl. nasz 2, e.
«. himmels-nasz l, 154, wolken-nasz 196, seegens-nasz 6, 6
hohteinüeh nnttlirh und nanzlicli von der viderlieheit empßndung, Plaim UMI) A,%\i
die man beim unvermulelen fühlen de% naiten hat. ScaOTZK der epische oatiunell« atoft u*tU»n%mx «AmpI; «rflhltobi
3,13«; nanzlicbt, feucbtiicb Kiamüii hotk-niederd. wh. 153*; «inen dicbtuugeu oatioMll 4a« probicä im fMtInMMitM
ntszlicbt lein, ein wenig naxz «ein. Lodwio Unttth-ngU entwirklung weiter. Gibviros 6*, ll».
Ux, 1314. NATIViTAT, f. «tu fraiu. oativil^, tot oativitM M$ fitaf«,
NÄSZi'KOBK, f., heramönniteh dU arbtit, ertukliehe tu pro- geburttttunde , dem 1«. fürk. hmtmim itr im i«*<—
seit
NASZSCHWER, adj. dureh ndt$e »chwer : die Hoiine über geburUttundt eint$ wumcktn, im ktemkif: im (caaskr) hM
dem naszHchweren gewittrr. J. Paui. büchertehau 1, 133.
das frole Margretb vertrOst, wsfwr !• 4m Jktf Ü» n4
stundt, anch Iren geportatag bekornffleo, «eile er ir tio oaü-
NATEL, I. nodel. NATER, i. naltpr.
vitet oder juditium durch ein ver*trndigen ttellen lattea.
NATION, f. dat (eingebome) volk eines lande$, einer gro$un
Zimmer, chron. 2,159,19; die beiden iLalitner . . ., ao
ilaaUge$amtheit ; seit dem 16. jahrh. aus dem frant. nution,
(vom aufgenommen: er (Mithridates)
dem herm Christo und Mose ire natiuiteten ge«telt .
ital. nazionc lat. natin)
FiBCRART bitnenk. ff; wann die oatiuiteteo war sind, frmtm.4
kund mit iellicber nation An ein tulmllz für sieb Relbs reden.
neudruck; die Schauspieler konnten sich aUo leicht die Dati>
Atentin. 4, 623, 31 ; hat immer ein nation die ander gefresnen.
vitflt stellen {voraui seA/n, »at mit ihnen geuhthen werdt),
648,4;
Sauen, danfl ouch He«i«n, GöTHR 18, 319. eomponla : nattritetmacher T. PLArrta 247 U.
ein haupt loul.iuher nacian (: than), nativitetsteller, -Stellung Stielcr 2142; nativiUlstellerei Kact-
daa acbwerl liiAt TrAlich wetien. TAC büder (1867) S,88; nativitetenbucb Simpl. 2,8«4,t.
LiLiKNcaoN volktl. 629,1 [v.j. 1546 KMn);
NATSCH, NATSCHE, m. und f. stkwein, multtnduMim,
nutiun, volck, eins lands erborne. Dastp. (l^oo) K7'; nntiun, kdrnt. der natacbe {loekruf oatsche au, so!), IM. 4er «W
ein voick das in einem lande erborn ist, ein gantz gescblecbt die natsche ScbOpf 463, der naUcber (loekruf OMt»«hf naUchl)
oder menge eins volcks im landt. Roth diction. (1571) Li'; HiNTREa 175; bair. ötUrr. 4ie nasch, oaacliio San. 1, 1716
nation, voIck. Radleii« 66S'; volk eines lands so darinnen Fromm. HOper 2, 280. t. natscheo, nutscb, nulscbeo.
geboren. Krisch 2,9'; ein volck, so einerlei spracbe, gesetze NATSCH, m. doj rietgras, dat nardm-, bortte»-, tpUt- oder
und regierung bat. Ludwig teutseh-engL lex. 1314, plur. nationen Pfriemengras, carex acuta, nardui ttrieta. NtaRlca l,m. S,7M
tbend. ; nation, die landes-art, ein gewieses volck oder land, (Schweiz). Graszmann pflansennamen nr. 7Sft.80l. Parrzit-JBSMR
abuüive mazion, ration, nascbion, matrazion. Bkleiinoii die deuttchen volksnamen der pflanten 81. 34S. Stalou 3, 01
bauernlei. (1728) 115; diejenige menge oder aiicb der tbeil (^seiner borstigen, rauschenden ihre wegen').
derselben, wclch<> sieb durcb gcmcinsrbaflliche ubstammung NATSCH, m. und f., lehmeiteritck mme itkmalikafle fentm
für vereinigt zu einem bürgerlicbon ganzen erkennt, beiszt (f. natschen) der nauch, MdUcr «cUtf, iltnUk SrauRl 3,1».
;
nation. Kant 10,349; da wir Deutsche noch keine nation N ATSCHLLN, rerfr., schweit. p\auier% (*. nliscben) ; ilrfidkda
sind! Lrssing 7,452; wenn wir es erlebten, eine national- Stalobr 2, 232.
bühne zu haben, so würden wir auch eine nation. Schiller NATSCHEN, verb., tchlet. taugen Weirrold »4* ; kämL UrM.
:), 523; land das eine nation bewohnt. Göthe 33,108; floren- tehmatzend fretten, kerumwüklen, grunzen wie ein tekmein (oat*cb)
tinische nation. 34,70; Amerika ist .. voll von so viel kleinen Leier 196. ScaOpr 461. Hintner 175; so habe ich auch von
nationen. Hkrder id. 1,43; leuten gehöret, ... dasz der drache auf dem getreidicbt in
und alle nationen zagen. Ux 1,241; der Scheunen ligen und den bauch voller getreide fasaen toi
dann steigi von allen nationen und sol fressen und mit dem munde natschen und schmatxeo
dir ein lobgoiang empur. 1,326; wie eine sau. Colbros kautbuck 308. vergl. naschen {dessen
intensivform natschen tein könnte Dibfneb. vgl. wh. 1,670), oot-
auch von einem bestimmten stände oder gesehlechte, die leute desul-
schen, nuscben, nuseln, nutseben und knatschen tk. 6,l3Mi
ben : wir mädcbon sind doch eine wunderlirbe nation. GOtbb
NATSCHEN, verb., sckles. natschen, wanen Wbirrol» 64':
10, 109; wie mir die nation (die noble gcsellscbaft) von herzen
na naatscht nicht, flennt nicht, gebt schlafen. Holtei LammfeU
zuwider ist. 16, 103 die miinner sind eine schlimme nation.
;
2,425; nationalsprache GOtbb 30,213; nationalstolz Herder (rar. nater), dai ist ein slang in 4lnts€ben lan4eiL in^ti
fragm. i, IZ; nationaltanz H. Htini «, 255; nationaltheater nki. die form nater rocA in der Smmer. «Arm. 3,173,14.
Lessinc 7,452; nationaltracbl GOthe 55,343; die Frankfurter 4, 480, 36, bei Maaler 90»' und in der femma ftmm. {UM) Ll^,
nationalversammlung J. Grimm kL schiften 1,227; national- sodann natter Dastp. K 7*. Stielir 9. Rädlein MB. Dutua
vorzug Göthe 38,236; nationalwort Rabener 5,62. 310'. Frisch 2,9*; naUer (:aulter) Zisw rna««fir;
; : ; ;; ; ; ;
die natter dräut umsonst, der haupt und gifft benommen. NATTERGEZÜCHT, das römisch natergezicht. Kirchhof
n. :
A. Grtphius 1, 83 wendunm. 435' ; wenn ich euch . . viperas nenne oder natter-
die natter züngelt bei dem stechen gezicht. J. Nas examen (1581) 127
und kitzelt, wenn sie tödtlich beiszt. Günther lOüb;
das eerlos nattergezicht (: gericht).
der . schmerzenloseste tod durch eine natter war einer
. . LiLiKNCRON volksl. 528,20 (v.J. 1546).
königin würdig. Göthe 26,221; gift, das..nattern und spinnen
ich NATTERGIFT, NATTERNGIFT, n. das gift der natter:
sättigt. Schiller 4,55; von nattern umzischt. 2,117.273;
sie scherffen ihre zungen hart,
musz dich zertreten wie eine natter. 3, 499 gott gott der ; ! !
wie schlangen gifftigböser an
du der natter den giftigen bisz .. gabst. 3,309; und tragen nattergifft im munde.
Kehkein kirchenl. 2,265,2;
schon schlagen sie dir die legaten todt,
wie auf dem Waldweg giftgeschwollne nattern. in grabes
Lew AU (1880) 2,226; geheimnisz wühlt das natterngift verläumdung.
sp. TiECK Cymbel. 3,4.
Übertragen und hildlich: du nater! als Scheltwort fastn.
NATTERHALS, n». der hals einer natter ; der dreh-, Wende-
255, 19
indesz in schauervollen büschen • • • „ri>o\A on* hals, jynx torquilla Nemnich 2,275. Brehm thierl. 4,89; nater-
die nattern der verläumdung zischen. Uz (17b»)l,^U4;
halsz, jynx Maaler 303'. Heoslin vogelbuch 553. Prätorios
gram? —
diese natter schleicht mir zu träge. Schiller 2,58 Storchs winterqu. P8. vergl. natterwendel.
2 221.
böhm. nattern transitiv ärgern, verdrieszen, in die äugen stechen.
'
NATTERBLUT, NATTERNBLUT, n. cruor viperinus, nater-
Peters beitrage (1864)6. vergl. vernattern.
blut Maaler 303';
NATTERNBUSSARD, m. der schlangenbussard , circaetus
hat eingekochtes natternblut (viperinus cruor) „ „ ,
brachydactylus. Brehm thierl. 3, 504.
in diesen kräutern mich getäuscht? Voss Hör. epod. 3,6;
NATTERNFESSEL, f. nodus
viperinus:
übertragen: dasz mein rachebrennender gaumen in seinem
(du) durchzwängst das haar der Bistoniden
natterblut schwelge. Schiller 3, 310. sonder betrug mit der natternfessel.
Voss Hör. Od. 2,19,20.
NATTERBRUT, NATTERNBRUT, f.
Schlangengezücht:
von reger natternbrut die flur (nee intumescit
NATTERNHAUCH, m.:
noch schwillet tief
fühllos
alta viperis humvs). Voss Hör. epod. Ib, 52
athmet sie natternhauch (vipeream inspirans animam).
übertragen Voss An. 7,351.
kein erbarmen!
es ist die natterbrut Jasons! Gottkr 2,505; NATTERPULVER, n. pulvis viperarum Zedler 23,949.
die natternbrut, die unsre deutsche NATTERRING, m.: das herz hieng in den natterringen
redlichkeit, keuschheit und treue tödtet. und giftzähnen des Schmerzes. J. Paul biogr. bei. l, 64.
HöLiY 86 Halm;
weisze natterbrut! NATTERSAFT, m. das gift der natter:
lebendig kriegen sie dich nicht. Körner 2,62. wo die demuth tischt,
da wird kein natter-saft in speis und trank gemischt.
NATTERER, m. viperinus, der naterer Maaler 303'; nat- sciüea. Helikon 2, 61.
s. nattern.
terer, gruntzer, grondeur Rädlein
668'.
NATTERSALZ, n. theriaksalz Zedler 23, 950.
NATTERFETT, n. axungia viperina: dieses fett wird mit NATTERSCHLANGE, f. anguis colubrinus Nemnich 1,309:
schlechten aufgegossenen wasser gelinde aus
den nattern
mit deinen schönen färben,
gepresset und aus Italien und Böhmen zu uns
gebracht.
darmit du, natterschlang (vorher vippernatter) bist geziert,
Zedler 23,941, hastu «angereitzt gut pegierdt. U. Sachs 9,162,24.
NATTERGESCHLECHT, n.:
NATTERSCHLAUCH, m.: diesem Unfall {in der geburt des
das phariseisch natergeschlecht. trag. Joh. Avii.
Gargantua) nun zu weren , worden ... die seitenwehr der
NATTERGESCHREI, n.: vogel.., so tag und nacht mit erlassen und eröffnet ohn den gebundenen nater-
mutter . . .
also dasz die für-
seiner stimm ein wunderbares wesen habe, schlauch. Fischart Garg. 104".
NATTERZUNGE, f. die tunge einer natter, lingua viperina, flexion auch im singular: von naturen ALBUn» fnULi
trifida Stielbr 3655, eigentlich und bildlich für die giftige, ver- 1, 190*. Speb (ru(zn. 188. WO B. der auffaUtndt äarkfirmifi
leumderische tunge einer person: genetiv natura in natura grOaze (LtaaiNS 8,53t) nf Ate ait
krötenleich und natterzunge. BSReBR 303'; eompositionsgerutiv aufsufatitn wit arbeiU , liebes «.•.•.<»
eine bOse nutterzung, o$ maledictum Dbnzlei 310*; arbeitslust, liebesfreuden. s. gr. 3,t38/f.
die allgewalt der natur. Kant 1,291; die kräfte der natur. die wohlthätige mutter natur hat dem menschen eine schönere
Herder id. l, 113. Engel 11,317. s. th. 5,1937 und naturkraft: hülle gegeben, ideen 1,210; erapfindungen, welche mutter natur
im Innern der natur ruht die geheime kraft, uns eingeprägt hat. Knigge umgang (1790) 2,18; du bist im
die durch sich der dinge bildung schafft. mutterleibe der natur so hübsch zu hause und ich höre dich
Wieland natur der dinge 1,255; so gerne reden von urkräften, die von geschlechtern der
natur, die zwei edle metalle, gold und silber, in einer erde menschen ungesehen durch das Universum wirken. Zelter
wachsen läszt. J. Grimm altd. meisterges. 5 ; die allthätigkeit an Göthe 566 (4,416);
der natur. Göthe 51, 51 wirken der
; ilir alle fühlt geheimes innen
ewig waltenden natur. 41, 19 die natur arbeitet auf leben ;
in eingeweiden der natur. Herder 15,236;
seit wann hat die natur uns ihren schoosz entdecket?
und dasein, auf erhaltung und fortpflanzung ihres geschöpfes. Wieland nalur der dinge 4, 169
im reich der natur waltet bewegung und that. 19, 169 H.;
;
36,215 ;
in dem schoosze herrlicher natur. d. j. Göthe 2,35;
lebend weben der natur. Herder 15,46; hier (im haine) bin ich eins mit dir, natur, und falle
die wandelnde natur hat sie (die Oberfläche der erde) in ihren dir an die brüst. Tiedge 2,88;
fortgehenden perioden geschont, ideen 1, 62 warum erschlaffte sie (die üppige ebene) an den brüsten der
die natur geht schweigend ihren pfad. natur? Herder ideen 2,246; die plastische band der natur.
TiEDGE Urania 5,305; Wieland 14, 74
die bildende (Brockes 1,99), die paarende (Hagedorn 2,74), Eryzinens hauch durchdringet . .
nhd. das frauenziramer . . dem volk als ein meisterstück der baumeisterin natur scheint für sich selbst zumeist
zu baun, und baut zuletzt doch alles für den geist.
natur, ja wie ein engel vorkam. Simpl. 1, 564, 21 ; die natur RöcKERT bralim. 1,16;
müste wol . . . eine frau sein, weil sie das frauenziramer baut ganz aus einem stücke. 1,17;
natur . .
für den männern mit so vielen Schönheiten begabt hätte. jene segensflut, die aus den wölken quillet,
LoHENSTEiN Armin. 2,735"; die natur hat die frauenziramer die die natur gekocht. Drollinger 66; ,
so geschaffen, dasz sie nicht nach principien sondern nach als die willige natur
empfindung handeln sollen. Lichtenberg verm. Schriften 1,173; aus ihrem überflusz sie (die liebenden) nährte.
GoiTER 1,177;
hier ruht . . die schöne! da trägt so mütterlich . . .
schade dasz die natur nur einen menschen aus dir schuf. denn gewisz bat die natur keines ihrer kinder vernachlässigt.
Schiller 11,100; Herder ideen 1, 76 so traure denn , natur dein söhn
; ! —
das letzte product der sich immer steigernden natur ist der naht sich seinem ende. Göthe 16,178; der rohe söhn der
schöne mensch. Göthe 37,26; die Schönheit ist ein geschenk natur. Schiller 10, 18.
der natur. Hippel über die ehe 156 die natur hatte ihre ganze ; da die geschöpfe ihr leben der zeugenden natur verdanken
c)
kraft verschenkt. Börne 5,58; die natur selbst stattet die und schulden, so heiszt die schuld der natur bezahlen s.v.a.
menschen bei ihrer geburt mit kräften des geistes und des sterben: dasz ich aus dieser weit scheiden, die schuld der
körpers ungleich aus. 3, 66. natur bezahlen solle. Simpl. 1, 83, 11 ; da meine mutter mit
b) in beiden vorhergehenden beziehungen tritt die personi- einer drückenden beschwerde überfallen wurde, die sie noch
fication am deutlichsten hervor, wenn der natur das prädicat fünf jähre trug, ehe sie die schuld der natur bezahlte.
mutter mit menschlicher gestalt und kleidung, mit menschlicher Göthe 19,309; jeder musz der natur seine schuld bezahlen.
rede , thätigkeit (vgl. A, 1) beigelegt wird und die geschöpfe als SiMRocK sprichw. 401; der tod erscheint als böte der natur:
ihre kinder bezeichnet werden (vgl. B, 2). der böte der natur ergreifet unsre band
die mutter natur, die mütterliche natur: die mutter natur und führt uns in ein beglücktres land. Uz 2,143.
. .
ist ein lebendig-strebsames wesen. Lavater nachgel. schriften 2) in bezug auf die regelmäszigkeit , Ordnung und gesetz-
5, 105 mäszigkeit der natürlichen erscheinungen und Vorgänge: noth-
; ; ;
mhd. da{ rebt und diu natAre wert sondern einer fehlerhaften bearbeitung der BStar VU»-
dait lernen sinlu klndolln schreiben. Frankfurter gel. am. 1772 62, 7 neuinuk;
•terbe durch den willen min. Engelhard 6023.
(sonnenlidu,) du auf den bititem schwebt und die naisr «r-
3) dit natur als belebende kraft berührt sich mit dem begriff frlscbt. HALLsa 43 (3«. 37t MusW);
geisl (». th. 4', 2, 2700).
die landliche, landschaftliche natur. ScaiLiBB 5,l6i. 10,337.244;
B. die Schöpfung im passiven sinne: die erschaffene weit und in der natur selbst wollen wir freie natur ... aebeo. !•,«.
deren (heile.
wir sprechen von der schOnen, lachenden, blflbeades, aaaflea
seienden, das Weltall,
1) der inbegriff alles die sichtbare
oder von der öden, wilden, rauhen natur, llÄea 9im mm
Schöpfung: natur im aligtrmeinsten verstände (der form nach) vom ruhen derselben, so dost hier die begrigt im
wMfftriidms
heiszt das dasein der dinge, sofern es nach allgemeinen und «rl mUmirktn mmi
kraft und der angeschaffenen gestalt
gesetzen bestimmt ist. Kant 4,44. 3, 21l; wenn man von wieder zur personification der als ein gamu» ftitcktn^ nm
dingen der natur redet, so bat man ein bestehendes ganzes umgebenden natur führen: wenn man sich der scbOoen natar
in gedanken. 2, 338 natur materialiter betrachtet ist der In-
erinnert, welche die alten Grieahen nmgab. ScaiLica io,i42;
;
natur ist eine verblümte redensart, die eben so viel heiszet, mit einem die thdtigkeü^ das lehen^ ruhenund sterilen im {fmaa-
als die werke der natur in ihrem gantzen Inbegriff. Zedlbr nificierten)natur ausdrütkenden terb {rgLA,l,b): bietet akbt
23, 1039 ein groser gelehrter . . verachtet das leichte einfal-
;
die ganze natur {vgL B, l) alle ihre acbönbeilen an? Gtaxnni
tige buch der natur. d. j. GOthk 1,.S3; 1,23; die ganze natur feierte im sanften wiederschei« iaa
nicht sinn Ut in dem buche der natur, purpurs . . seinen {des Pköbus, im tnne) abzug. 2, l«l
die traumkunst träumt, und nlle lelchen trflgen.
ScHiLLCR 14, IW (biiiut von Mefif. 4,4); selbst natur lockt mich vergeben». Gorraa 1.104:
p{Hr. die naturen, die weltkörper, die gesammtheit der dinge: wie die schöne natur um deinen arbeilMaal »ckwAkt.
6«n 1.44;
du scbApfer der naturen. Sprb trutt». 66.101 B.;
o Schönheit der naturen. 85; Ihm (dem wei^rn) grönet lust und fVeude.
ihm mahlet die natur. tiAtiaoaii X7I;
tilge sie {die lieh«) vom uhrwerk der naturen -
hier mahle die natur. die aaa. vob leas üntesel.
trummernd auseinander springt das all. Scbillrr 1,210. cnuöclit. Da 1. 188;
In jedem auflritt hier
Die natur in ihrer Malitdt tvird wieder als «in Itbendigt»^ beim klang der scbaferlickeB Ml«
. .
besteltes gante aufgefasU, daher der geist der natur th. 4', 2, erhebt Ihr haupt die festliche natar. ToMi 1.167;
VII. 28
; ; : ; ;;.
diedeutsche natur lebte ungewandelt wie einst, und der keit ist etwas künstliches. Schiller lo, 431 ein freund der ;
ausgeruhte acker war willig neue frucht zu tragen. Freytag Wahrheit und gesunden natur. 2,348;
ahnen 5, 45 ich folg im singen der natur.
Herder 15,329;
des beblühmten frühlings pracht ich fühle, dasz natur sogar in
mährchen rührt.
ist die spräche der natur. Brockks 1,38; Wieland Idris 1,5;
heiter und warm redet und singt natur und ich rufe natur! natur! nichts so natur als Schäcke-
hier im schönen Eutin. Voss ged. 3,218;
spears menschen. d. j. Göthe 2, 42 der dichter ist entweder
;
der leiseste west verkörpert sich (bei der ersten liebe) . . die
natur oder er wird sie suchen. Schiller 10,450; in einem
blumen beseelen sich, die ganze natur redet uns an. Klinger gedieht musz alles wahre natur sein. 241 (er hatte) viel er- ;
10, 37
worbene natur.. und eine alles niedersprechende beredsam-
der Schlummer der natur (bei der nacht) hält rings um uns keit. 4,273;
herum . . .
ach, Röschen, als du, ganz natur . .
aus ehrfurcht alle wesen stumm. Wieland 9,121; geschlichen, in der dämmrung, kamst. Götter 1,16;
wie versenkt in einen ernsten träum
ruhte die natur (nach dem gewiller). Tiedge 2,150; ich lernte ... ein fräulein kennen, ein liebenswürdiges ge-
gelb ist die trauerfarbe schöpf, das sehr viel natur mitten in dem steifen leben
der sterbenden natur. Stilling yüng/, (1780J 104; erhalten hat. Göthe 16, 96.
Sterbeseufzer der natur d) natur im gegensatze zu geist (s. th. 4*, 2, 2699), zu idee
schauern durch die welken haine. Lenau (1880) 1,39. Göthe 53, 26.
3) überhaupt das werdende, seiende, wirkliche in seinem natür- im gegensatze zu gnade (göttliche erleuchlung,
e) theologisch,
lichen zustande {äuszerlich oder innerlich), besonders im Verhält- Offenbarung). Zedler 23,1100^.; was gutes der mensch nach
nisse oder gegensatze zum künstlich gemachten. freiheitsgesetzen für sich selbst thun kann, in vergleichung
a) der gröszere fusz der Griechen, die gröszeren zehen . mit dem vermögen, welches ihm nur durch übernatürliche
sind bei ihnen natur. Herder 24,509 H.; nach der natur beihülfe möglich ist, kann man natur, zum unterschiede von
(naturgetreu, nicht idealisiert) mahlen, zeichnen u.dgl. Lessing gnade nennen. Kant 6, 376.
6, 472. Göthe 48, 170 ; die natur aussprechen. 32, 204 im Ver- ; AA. der zeugende same, das zeugende oder gebärende glied;
hältnisse oder gegensatze zu kunst (th. 5, 2682) die schaffende, bildende und erhaltende kraft, der lebenskeim und
wie natur und kunst sich paaren. Logau 3,8,13; lebenstrieb des einzeldinges und die daraus hervorgehende natür-
natur und kunst, sie scheinen sich zu fliehen, liche beschaffenheit desselben.
und haben sich, eh maü es denkt, gefunden. 1) der männliche oder weibliche zeugungsstoff : die natur,
Göthe 3, 105 H.
menschlicher saamen, sperma, genitura Maaler 303'. Schm.
viel grosze kunst ist zwar nicht hier (in Wandsbeck),
doch haben wir natur dafür. 1, 1769 Fromm. ; auf pösen gedänchen . . zu der uncheusch pin
Claudius 1,76;
bringt nicht natur und kunst uns ihre hülfe dar? ich offt als lang gestanden, das ich pin chömen . . zu der
Wieland natur d. dimje 4, 389 naturleichen sündt dag ist zu verrerung meiner natur. ebend.
vollkommene kunst wird wieder zur natur. Kant 10, 443 (15. jahrh.) do sprach der arzot zu Ulins frowen die frowe
; :
die kunst erfüllt ihren zweck durch nachahmung der natur. der daj wasser (der urin) wer, die were . . . ein semliche
ScmLLER 10,23.42; kunst ist schön, wenn sie aussieht wie (solche) frowe, dag sü alle mol empfinge, und möhte doch
das; denn das wort natur, merken sie wohl, musz überall lich, s. ScHM. 1, 1769 Fromm. Schöpf 463. Stalder 2, 232 nempt :
dabei sein. Göthe 14,22; der architekt hatte gesorgt, die der zepflein eins und tut ej in die stat der natur. recept für
reichen falten des weiszen atlasses mit der künstlichsten eine frau bei Schh. a. a. (15. jahrh.) ; er hat einen groszen
o.
natur zu legen. 17, 255. gewaltigen schaden und bruch an der natur gehabt. Frons-
b) der (wirkliche oder vermeintliche) unverdorbene zustand, PERGER kriegsb. 3,297'; es ist derselbe von dem mittel des
wie etwas aus den händen der schaffenden natur hervorgegangen körpers an bis auf die füsze bekleidet, oder besser zu reden,
ist: so wenig er (der mensch) dürffen ist, so vil mer näheret es ist sein gewand oder mantel bis auf die natur herab-
er sich der natur und der volkomenhait. Keisersberg sieben gesunken. Winkelmann 4,91; sollte diese person etwa nicht
haupts. (1510) ee 2'
gott ist die natur, derhalb alle natur von
;
ein mädchen vorstellen, die verschnitten war, da die Lydier
natur gut und aus gott. Frank de vanit. 114*; die ersten waren, die an die weibliche natur auf diese art
im Stande der natur, als . .
die band legten. 4, 196. daher liegt in den ausdrücken die
noch keine herrschaft war, kein rang, kein eigenthum. natur des mannes oder weibes, die männliche oder weibliche
Hagedorn 1,49; natur zunächst der begriff des geschlechtsunterschiedes. vergl.
sobald menschen aus dem stände der natur heraus-
die gehurt 2, b, th. 4*, 1903.
traten, sobald ihre bedürfnisse mannigfaltiger
wurden. Börne 3) die zeugungsfähigkeit, zeugungslust der
, geschlechtstrieb
5,42; mensch., der nicht mehr reine und unschuldige natur (Stalder 2,232) und die geschlechtliche Vermischung:
ist. Schiller 10,432. 451;unsere kultur soll uns auf dem mhd. von ir selber nature chraft
wege der Vernunft und der freiheit zur natur zurückführen. was Sara unberhaft. Milstäler genes. 35,24;
427; es giebt augenblicke in unserm leben, wo wir der natur an deme gebüren
in pflanzen, mineralen, thieren, landschaften , sowie der die starken natüren
menschlichen natur in kindern, in den sitten des landvolks
ir kraft begunden oigen. Müller fragm. 41";
den (Christum) die dei genetrix
und der urweit . . blosz weil sie natur ist, eine art von liebe sunder nature truoc. Reinbot Georg 2616;
und von rührender achtung widmen. 425; wir zwei wollen der natüren spiln. Malagis 32V
; ; ; ; .
j'uy. (1780)122; im
scheuen Ihiers {des maldeuU). HeabCR ro« §tbi dar tkr.ftmit
sechzigsten jähre wünscht sich alle weit ein landgut, zum
1,120; die schlänge handelte in ihrer nalur, 4a aic «OK
leichen, dasz die natur abgelaufen ist. Hippil über die ehe 21
bäume aiz. 160; daaz wir die aperling« aecll aiahlpat tMl
und was ist unser willc, wenn die natur versagt! Sciiillks
an GOthe 62 (1,119); er hat eine gute, gesunde, starke oder
unsern erbsenfeldem abhalten können, bl etal tckkcay dm
wir die nalur der Sperlinge noch nicht genug kennco. Lumn»-
schwache natur; seine natur hat ihm geholfen u.dgl. Zkolkr
BERC verm. Schriften 2, 01
28,1036; wann sie in der jiigend ihre gesunde und starke
naturen nicht so sehr forcirt hiltten. Weise erm. 152 neudruck;
es Ist der mentcb. dar io dem manaehea baDdalt,
laa tbiere waltet die natur. Tisb«b Ur*mim 9,t».
die ttrzte sollen die verschiedenen verricbtungsarten der natur
bei von krankheiten ausforschen. Frankf. gel. am.
heilung e) vom menschliehen körper und nalur ie» seinen Ikeüen:
1772 67,11 neudruck; der arzt sagte mir, es sei eine crisis leibs, habitudo, conslituHo emperit.
Dabtp. Kl*: nalur ii4m
der natur. Hermes Soph. reise 2,200; deckt euren kranken wesen des leibs. Luriea 9,164'; die natör des getihte«, de*
fein warm zu, und gebt . . . achtung, wo die natur hinaus bims, der negel. MECEnaiac 0, 16. 31, 15; und i»t diu naiAr
will. Engel L
Stark 08 nun genas er auch bald, indem sich
;
{das blut und die sdfte des k^^rpers) ring, rain und sauber.
seine natur wie die eines jQnglings schnell wieder herstellte. 183,16; jedes gesiebt ist von natur dumm, deaaeo atiroe . .
GöTHB 32,2*>4. betr&chtlich kürzer ist als die naae. LavaiEa kinUH. »ekhfUn
a) die natur der dinge, die den dingen eigenlhümliehe, vom d) menschliche natur, die kdrperUekeu und gektiftn eifin-
naturgesetse abhängige form und eigenschaft: natur .. bedeutet thümlichkeiten und anlagen des menseken oder der mensthkeH
das erste innere princip alles dessen, was zum dasein eines im allgemeinen {rgL 4):
dinges gehört . . . wesen ist das erste innere princip alles mhd. twat von meDschllcher art
natura waa an in gelell. Sifaaafer tili
dessen, was zur möglichkeit eines dinges gehört, daher
kann man den geometrischen figuren (da in ihrem bcgrilTe ein alter maister von der natAr frigt ainen andern . . 'aag
nichts was ein dasein ausdrückte gedacht wird) nur ein mir, wa; menschleicher natfir hab ich an mir?' dA antwurt
wesen, nicht aber eine natur beilegen. Kant 8,441; dinge im der grö; maisler und sprach 'ich hAn kainen pomem
von verschiedenen naturen. 227; poesie, die die natur der noch scherpfem menschen gesehen von nalAr wann dich.'
dinge so hoch zusammcnfaszt. Herder vom geist der ebr. poesie Megehberc 29, 7 nhd. die menschliche nalur ... hat ihre
;
1,85; die ewigen und nothwendigen gesetze der natur der grflnzen: sie kann freude, leid, schmerzen, bis auf einen
dinge. Wieland Bor. briefe 1,43; die natur der dinge oder gewissen grad ertragen, und geht gründe, sobald der m
die vollkommenste weit (litel eines Uhrgedichtes). suppL 1,16; überschritten ist. Göthe 16,68; alle hohen kunslwerke stellen
gesetz...und zwang, den die natur der dinge vorschreibt. die menschliche natur dar. 38, 36 wenn ich von mysterien ;
Schiller 10, 241. höre . . ., wodurch die menschliche natur Ober lidi sclbat
a) die natur der irde, ihrer theite und producte: erhoben werden soll. Wieland 21,36;
mhd. der erde geböl er, da kam ein neuea leben,
dag si wuocher brxhte alsA s! natura haste das In die menscbiicbe natur . .
würze und sAmen . . wie göttliche begaiatrung fuhr. Ttiaaa $.111.
chrout und boume nAch stner naldre. Milst. qpnesis 2,36/f. ;
diu erde ist von ir nalöre dürre unde kalt. Meinauer natur- e) der inbegriff der inneren {von der ItiMAn hninflmaten)
lehre 1 ; nhd. feld, das zwar von natur fruchtbar seie. Simpl. eigenart des menschen, die naturanlage, dae natmrHl.
1,71,12; Ölbaum, der von natur wilde war. Rom. 11,24; er a) das von der eomplexion abhängige temperawunt : der kalten
hat aller kreuter und würzen natur ... erforscht. Aventin. und dürren nalAren sint ouch ein teil der liute. den sprecbent
4,624,4; der hilumen und kreuteren natur, kraffl, würckung, die arzdte melancolici. Meinauer naturL 1 ; von natur beiaz
eigenschafll und art erkennen. Maaler 303'; durch seine kunst oder hitzig, fervidus ingenio Maaler 308'; eine kalte, eine
verschaffete {Faust), dasz zur stund die bäume andere, als hitzige natur. Stieler 3S ; wie d. Faustus seine eomplexion und
ihre natur mit sich brachte, fruchte herfür gaben. Wiomann natur erforschet. Widmann Fsiuü leben 18 f.
Fausts leben 220 K. ; die natur des wassers, der lufU Frisch ß) der naturtrieb, die natürlkke rapmy, dm naUrUike §efikl:
10'; die luft und das wasser sind ihrer natur nach weisz. mhd. diu natiure (das ter»andt$tkmflHekt faQM) wtkt }m im.
GöTHR 53, 31 die durchsichtige natur und eigenschaft der
;
nhd. betrachte nur
lufl. Wieland 20,67; die nalur des marmors. Schiller 10,58.
die regungen der pflIcht und der oator. BAaaaoaa 3,1>:
ß) von aruiem dingen oder abstraclionen : natur und art des roigel nur
gelts. Luther 1,196*; welchs wider die natur eins iglichen den sanrten trieben der natur. G6n 1,48;
kauffs ist. 196'; die art und natur {das reehtsverhdltnis) des die ailmacht der natur empünd ich. dir tu fQaaaa,
mannlehens ... die art und natur des erbes. Dief.-WClcker mutter, will Ich gern fAr daa geacbehoa bAaiaa.
CoTtaa 3,17;
770 {vom }. 1682) ; die nalur des kriegs {durch druckfehler
kOnigs). ScHOPPios 763; diese unsere vorstehende hundert- nun ist die natur in ihrem henen .. erloschen. S,n;
jährige alters-zeit, über deren natur und eigenschafll alle gott, du gäbest mir natur. ScattLaa 1.31;
klagen. 776; Jndre du die allgemeine nalur dessen, das die bruderfehde
lOal alle bände der natur. 14.17 (br^mln. If«ai.l.l);
schön und gut ist Gbszner l,2l; die natur {besehaffenheit,
tu lange schon erstickt' ich der natur (da* mmBt rftfVk h }
tage) der sache selbst bestätigt diese .. behauptung. Herder
gewaltge regung. 14,19 (1,3);
ideen 2.259; die nalur der spräche. Engel 11,229; dieser vor dem glauben
Widerwille . . ist gSnzlich von der natur des eckeis. Lessinc gilt keine stimme der natur. 6,1.441 (4*» CmU* 6,10);
6,616; die natur eines rechlsverhSltnisses. Hugo röm. recht die weibliche natur (dasvoMidba giflM im timm). Htaaca
111. 119. 131 ; die natur . . der schönen künste. Frankf. gel. ans. ideen knaben und midckao imcD ia fieaca apielen
l, 152;
nn 76,26 neudruck; nicht lange beisammen, als die nalur sich zu refen..i
und aOsi und sauer ist dea ehesunda natur. Gottbr 1, 81. Gütbk 18,40; liebkosungen, welche ihr die natur
; ;;
y) das ganze eigenartige innere wiesen^ die geistige und sitt- des menschen, werke 10, 156 ; unsere moralische natur. 10, 21.
liche naturanlage, die natürliche fähigkeit, neigung oder gewohn- 165; unsere sittliche natur. 10,30. Göthe 25,111; nun ver-
heit {als zweite, andere natur), die sinnes- oder gemüthsart. nahm ich eine musik aus dem tiefsten sinne der trefflichsten
die jeweilige abstufung der bedeutung nach den verschiedenen menschlichen naturen entsprungen. 19, 347 ; einen offenen
Seiten des inneren lebens ergiebt sich leicht aus dem zusammen- und ungeschwächten
sinn, ein erweitertes herz, einen frischen
hange : geist musz man dazu mitbringen, seine ganze natur musz
mhd. daj ist ir natüre, man beisammen haben. Schiller 10,506; darüber musz ihre
da? si den minnaere
machet wunt. Flore 732; eigenste natur entscheiden, an Göthe 185 (2, 126) der fehler ;
nhd. anzeigen der natur, indoles Dasvp. (1556) K7'; natur und seiner natur nach, fähig. 37, 27 eine lebhafte, glücklich be- ;
weisz ze thun, eines ieden natürliche neigung etvvar zu, gabte natur. 18, 202 weil ich von einer leichten nachahmenden
;
Ingenium Maaler 303°; sein weisz, art und natur bedenken. natur war. 279; ihr kind wuchs heran und zeigte bald eine
ebend.; dieweil .. daran {zur magie) meine natur .. geneigt. sonderbare natur. 20, 271 eine übermüthige natur. 18, 304
;
WiDMANN Fausts leben 121 K.; was von böser üppiger art eine hohle, leere natur. 22,45; es {das kind) ist so {ohnediesz)
stillerer natur als seinem vater lieb ist. d.j. Göthe 2,57;
ist, das sol man strafen, und nit aus natur erst gewonheit
faul und hinlessig, die sündliche natur zu tödten. Luther den hülle entkleidet. Göthe 16, 217; die familie über die
1, 184'. 186' (der leib so gantz in Sünden empfangen ist, das natur in gyps abgieszen. 38, 67 ein der natur unmittelbar ;
Sünde sein natur ist. 184'); denn wo wir nicht leiden noch . . abgenommenes portrait. 16, 210 ;
(die gegenseitige ähnlichkeit)
ubung haben, so überwindet die böse natur den menschen. ganz nach der nalur! zug vor zug. Engel L. Stark 35; ein
185'; doch hat er {Caligula) sein tyrannisch und lesterlich köpf (der madonna) ganz aus der natur. Heinse Ardingh.
natur nit können verbergen. Polychoriüs Sueton. 39'; die (1857)38; mangel der natur {körper gebrechen). Hippel über die
zwei andern {charaktere) sind wahre und menschliche na- ehe 128. man sagt die natur ist zu kurz, wenn man etwas
turen. Schiller an Göthe 179 (2,89); die übersinnliche natur mit den händen nicht erreichen kann oder (übertragen) einer sache
; ; ;
läge gewachsen sind. 19,39 //. mit dem blauen himmel und der grflnen erde
die liebe korrespondierendes kolorit, so dasz alle färben
wird leicht tur wut in henigen naturen. wie leise musik ineinander schmelzen, und jeder nataranblick
Schiller 14,96 (brat« von Meu. 4,1);
krampfstillend und gemüthberuhigend wirkt. H. Hure (IVW)
Homer . . und Shakespeare . . zwei höchst verschiedene, durch
1,11; ein berzerhebender naturanblick. GOnu ilftU.
den unendlichen abstand der Zeitalter getrennte naturen. NATURANLAGE, /. natürluke anläge im ftfnmtu am k»mt-
10,447; bornirte naturen. an Göthe 180 (2,102); sentimentale liehen meere können Völker aus aller gamcinafluft tKÜ aia-
:
naturen. 185(2,131); faustische naturen. Gertinus 5^,280; onder zu setzen scheinen und denooek risd al^ vonanKtolat
;
Haller 147 (128,77 //.); 10,86; dasz jeder nach dem trachlen rouM,...waa aeiMa
dieser wundersame mann pilegt umfang mit der heerschaare naturanlagen das angemessenste isL Garve aam. de. i» n
höherer naturen. J. Tobler Thomsons ged. (1765) 3,169; die off. 1, 190 ; durch eine gewisse naturanlage und Obung § elaog
übrigen erhabenen naturen {vorher die höheren wesen), gott mir wol ein umrisz. Göthe 48,171; du scheinst mir von seibat
und die engcl. Götbe 53,97; wir schweben zwischen himmel und vermöge einer glücklieben naturanlage.. voll schöner uod
und erde in der mitte, von der vaterseite, so zu sagen, den guter gesinnungen zu sein. Wieland 24,295; in ihr wurdee
höhern naturen, von unsrer mutier erde seile den thieren alle naturanlagen von früher jugend entwickelt 3&,S5i.
dings unter naturbedinguugen möglich sein. Kant 2, 427 man ; kunst. vom geist der ebr. poesie 1,9; auch für naturgemälde
fing an sich zu überzeugen, dasz das menschengeschlecht dieses alte naturbild {die Schöpfungsgeschichte). Herder ideen
überall unter gewissen naturbedingungen habe entstehen 2, 311 ; was dem naturbilde {der griechischen landschaft) seinen
können. Göthe 31, 190; das schöne, objectiv, auf lauter reichthum und seine erhabene grösze verleiht. Humboldt
naturbedingungen einschränken. Schiller lo, 75, vgl 87. 93. kosmos 2, 11.
128. 225. NATÜRRILDUNG, f. gegensatz zu kunstbildung: die Zer-
NATÜRBEDÜRFNIS, n.: ein naturbedürfnisz durch aus- störung der naturbildungen. Kant 9,22; ganze reihen unter-
leerung des leibes befriedigen. Campe 3,518'. geordneter naturbildungen. Göthe 17,293; eine ganz unerwar-
NATÜRBEGEBENHEIT, f.: die beiden andern {motive in tete naturbildung {auf die man beim bergbaue trifft). 31, 37.
von auszen, durch eine naturbegebenheit
Schillers bürgschaft)
NATURBLIND, adj. blind geboren, coecigenus. Stieler 195-
{Überschwemmung) und menschengewalt, sind recht gut er-
NATURRLÖDE, adj. von natur blöde, schwach: naturblödes
funden. Göthe an Schiller 499 (4, 296) statt dasz ich sonst ;
Unvermögen, anm. zum Simplic. 1,107 K.
grosze freude an diesen naturbegebenheiten {donnerwettern)
NATURRLUME, f. : das griechische drama war eine natur-
habe . . , wurde mir diesmal selbst bang im herzen. Heinsk
blume der zeit. Herder abhandl. über schöne lit. 22.
Ardingh. (1857) 338.
NATÜRBEGEISTERÜNG, NATURBODEN, m.: pflanzen, die aus dem naturboden
f.: auch für deine naturbegeiste-
rungen . . sei dir dank. Göthe an Bettine 148 Grimm.
dieses Volkes, dieser zeit sprossen. Herder seele u. gott 79.
morgenländische naturbegriffe. Herder älteste urk. 1, 131. Schweiz). Humboldt kosmos 2, 92 ; handlung, die in dem ihm
NATURBEOBACHTER, m.: als naturbeobachter darf ich {dem thiere, der pflanze) gegebenen naturcharakter der arglist
wol hinzufügen, dasz. Humboldt kosmos 2, 58. lag. Rerder älteste urk. 2, S6 ; Schicksale, in welchen ein ent-
NATÜRREOBACHTÜNG, f.: denke man sich den anfang schiedener naturcharacter durch erziehung und umstände voll-
des siebzehnten Jahrhunderts, wo die tendenz zu reiner natur-
kommen entwickelt und befestiget worden. Göthe 45,256.
beobachtung sich Baco so lebhaft aussprach. Göthe 34,
in NATURDENKER, m. naturphilosoph : die fromme Unschuld
214//.; natur- und Sittenbeobachtungen. Humboldt ftosmos 2, 71. deutscher naturdenker. Göthe 50, 215.
NATÜRRERUF, m.: zur rechtfertigung . . . ist schon an- NATURDICHTER, m. gegensatz zu kunstdichter: ein zug,
geführt worden, es sei hier von der naturanstalt und dem ein wort aus ihr {naturpoesie) . . führt unmittelbar zum herzen,
naturberufe im groszen die rede. Hugo in den Götting. gel. xumal wenn das herz des naturdichters selbst sanft und gut
anz. 1840 S. 1024. war. Herder vom geist der ebr. poesie i, lio (dichter der natur
NATÜRBESCHAUUNG, f.: ich habe ... behaupten hören, älteste urk. i, ZO) ; es zeogt für die gute natur jener gegenden,
man werde sich aus einem schmerzlichen . . seelenzustande dasz man ihn {G. Hiller), unbewuszt was man eigentlich sagen
nur durch naturbeschauung und herzliche theilnahme an der wollte, einen naturdichter nannte. Göthe 49,181.182; eines
äuszern weit retten und befreien. Göthe 30, 228. natur- und nationaldichters, D. G. Babsts productionen. 32, 184.
NATURBESCHREIREND, Partie: das naturbeschreibende NATURDICHTERISCH, adj. naturpoetisch: zur begleitung
talent . des dichters. Humboldt kosmos 2, 60. 72.
. send ich einige naturdichterische blätter. Göthe an Zelter 457.
NATURRESCHREIRER, m. einer der die natur beschreibt, NATURDICHTUNG, f.
naturpoesie: ich zweifle nicht, dasz
schildert.Herder vom geist der ebr. poesie 1,112; schule des aus Copernikus und Newtons Systemen sich eben so hohe . .
naturbeschreibers. Göthe 38, 11. naturdichtungen machen lieszen, als aus den simpelsten an-
NATURBESCHREIBUNG, f.: die geographische naturbe- sichten. Herder vom geist der ebr. poesie l, 109 ; naturdichtung
schreibung weist die stellen nach, an denen jene dinge auf als ein abgesonderter zweig der litteratur war den Griechen
der erde wirklich zu finden sind. Kant 9,140; die systema- völlig fremd. Humboldt kosmos 2, 7; einfalt der naturdichtung.
tische naturbeschreibung des pflanzenreichs. 10, 70 {vgl. natur- Gervinus 5^,219; dasz Bürger sich von Schiller .. an seiner
geschichte) ; geschichte und naturbeschreibung des erdbebens naturdichtung irren liesz. 31.
vom jähre 1755. 9, 25 /f.; die naturlehre des Innern sinnes NATÜRDIENER, m. naturverehrer , naturanbeter. Herder
d. i. eine naturbeschreibung der seele. 8,446; die naturbe- älteste urk. 1, 302.
schreibungen in ihm {buch Hiob) . . erheben die seele. Herder NATURDIENST, m. Verehrung der natur als einer allwirkenden
vom geist der ebr. poesie 1, 92 die Verherrlichung der gottheit aus
; kraft: religion des naturdienstes. Rerder älteste urk. 1,366;
. .
ihren werken veranlaszte den hang nach naturbeschreibung. kreis des ursprünglichen naturdienstes. Humboldt ftosmos 2, 99.
Humboldt kosmos 2, 26 objectivität wissenschaftlicher natur-
; NATURDING, n. ein ding der natur: alle naturdinge sind
beschreibung. 2, 3 {fliegen,) die uns brummer oder schmeiszer
;
diesem gesetze {der Veränderung) unterworfen. Kant 9, 6.
nennet die naturbeschreibung. Immermann 1, 252. 10, 91; eine reine naturlehre über bestimmte naturdinge
NATURBESTIMMÜNG, f. : das kind hat alles in sich, was (körperlehre und seelenlehre) ist nur vermittelst der mathe-
es braucht um zur reife, zur Vollkommenheit seiner indivi- matik möglich. 8,445; da wo der mensch weiter nichts als
duellen naturbestimmung zu gelangen. Wieland 29,23; welche ein naturding und sinnenwesen ist. Schiller 10,68; bis zu
naturbestimmung {grenzenlose bewegung des pferdes) denn auch den naturdingen selbst {als gegenständ der speculativen Wissen-
der mensch zu nützlichen und leidenschaftlichen zwecken schaften) sind wir noch nicht gekommen, oder können viel-
gar wohl zu gebrauchen weisz. Göthe 50, 237 ; verzeihen sie mehr nicht zu ihnen kommen. Wieland 29, 22.
mir dergleichen äuszerungen! im alter wird man redselig, NATUREFFECT, m. : der hält sich nur an das
sinn . . .
und da ich dictire, kann mich diese naturbestimmung gar unmittelbare, und für ihn gerade soviel, als wenn
ist es also
wohl überraschen, an W. v. Humboldt bei Riemer 173. sie {die Schönheit) ein ganz unabhängiger natureffekt wäre.
NATURRETRACHTER, m. physicus Stieler 14, Weisse tn Schiller 10, 74.
den Berliner jahrb. 1840 s. 497. NATUREIGENHEIT, f.
eigenheit der natur; angeborne eigen-
NATÜRBETRACHTUNG, f. betrachtung, Studium der natur: heit: nach unsern gesinnungen, nach unserer natureigenheit
die naturbetrachtung anstellen. Kant 2,530; vor der natur- liebten wir die eindrücke der gegenstände festzuhalten. Göthe
betrachtung war man einigermaszen auf der hut doch studirte ; 26,63.
ich zwischendurch die geschichte der physik. Göthe 32,68; NATUREIGENSCHAFT, f.: allmächtige natureigenschaften
von meinen naturbetrachtungen . . war ich doch genöthigt . {der naturkraft). Herder ideen 1, 243.
einige rechenschaft zu geben. 30,245; meine verfahrungsart NATUREINDRUCK, m. : die darstellung der natureindrücke,
in naturbetrachtungen. 32, 219 die naturbetrachtungen freuen
; worin die physische eigenthümlichkeit des landes sich äuszert.
mich sehr, an Schiller 238 (2,257). Gersdorf repert. 1842 heft 5 s. 474.
; ..
lernen, -gemilthsgaben. oo»'; er hat ein gut naturel, er bat MOLO 64^ mit infinitiv und zu iedcHMB i«t fMalaart (fiMMrt
:
ein gut naturel zur dichtkunst. ebenda; naturell des menscb- Stalder 3,232) und geneigt gtit z& geballeo. MAALta laS*;
licbeu Icibes, des Verstandes, des willens, der seelcn, der durch welche das blut den leblichen geist an sich zu neben
wen die leütte su ausz dem naturel
vOlker. ZfibLEH 23,ltiVff.; genaturt isU Rirr hebammenb. 19; ich bin von jngeod auf
schlagen, ist e> allezeit ein böszes zeichen. Elis. Charl. genaturt gewesen, am allerliebsten la Mbco, wann e« am
(1867) 69; dasz erweist ewer gutt nuturel, welches etwasz allernarrischten bergieng. Simpl. 3, in, 39; alarke geisier..,
rares bei itzigen zeitten ist, man schir nirgcndts kein gutt
da die wohl zu verzichten, aber aicb nicht zu ergeben genaturt
naturel mehr flndt. 29ö; wenn man selbst briefe schreiben waren. Göthb 45,214.
will, so vergesse man die exeropel . . und folge seinem eigenen 2) intrantitit, arten, naeh$eMlagtm : er natnret a«ioen val«r
naturelle. Gemkrt (1867)4,53; die bOsartigkeit eines für b»- nach. itÄiiLEiN 669*.
schamung unempfindlichen naturells. Kant 11,431; sollte aber NATUHEHEIGNIS, «. 4m Mtv: von
tnifitk im nator-
nicht... ein glückliches naturell, als das erste und letzte, ereignissen erwähne ich 4m gewaltw— atnmies
der in
einen Schauspieler, wie jeden andern kUnstler, ja vielleicht nacht vom auf den 31. jannar. GOrae 33, 53.
30.
wie jeden menschen, allein zu einem so hochaufgesteckten NATUKEBFAHHIJNG, /.; die art, wie ich die nalurerfab-
ziele bringen? Göthe 18,190; wenn das angeburne naturell Hingen behandelte, schien die übrigen seelenkrlfte sAiaiBt-
sich hervorthut. 30, 256 er hatte mit glücklichem naturell
; lich für .sich zu fordern. GOtre 31, 43.
und humor für ein fürstliches privat-theater gearbeitet. 258; NATUHERKENNTNiS, f. erkenntm» der natmrtrttkemmmftm,
Hoffmanns talentrciches naturell weisz er anzuerkennen. der naturgeselu. Kant 8, 44S {vergL naturkenntnis):
46,271; wenn ein mächtiges und glückliches naturell über die furcht vor loon- und mondverfloitrung bt gaaehwiiadm,
alles siegt. Schiller an Göthe 350 (3,212); seit bessere naturerkentnis sich gefundeo.
RecuRT brahm. 7.19.
die proben eurer lieb auf meinem rücken,
verleiht, sie können nicht mein naturell ersticken. NATURERKLÄRUNG, f. erUdntng der enektimmmteu , im
Lbnx 3,259; gesellt der natur. Kant 3,184.611. 8,443.
ich sehe . , dasz du, auch ohne fremde hülfe, blosz durch
.
NATURERSCHEINUNG, f. eine «ndmmmnf im der mttmr,
dein gutes naturell, zu keiner geringen vortrefllichkeit wür- ein naturphdnomen. Klincer II, 136. Iö9: mannichfaltigkeit der
dest hüben kommen können.
VVieland suppi. 4,50; er bat naturerscheinungcn. GOtbe 36,263; das labynnth der nator-
ein gut naturell, gewisz das hat er! F.Müller 1,279; ihr und kunsterscheinungen. 54, 247; so hatte ich auch die naiur-
seid jung und von lebhaftem naturell. Freytag ahnen 5,284; erscbeinungen dieser art selbst gezeichnet. 32, 7.
auch von der leiblichen beschaffenheit, durch welche die geistige NATURERZEUGNIS, n. naturproduct. Hetnatz 3,384: icb
beeinflusU wird: jüngling, dein blut ist rosenroth dein — sah bei ihm (Blumenbach) den ersten a^rolithen, an welches
fleisch ist milde geschmeidig; dergleichen naturelle fühlen naturerzeugnisz der glaube uns erst vor kurzem in die band
menschlich weich. Schiller 3, 81 (Fiesko 3, 1). gegeben ward. GOtbb 31,97; dichterische bescbreibung von
NATUHEMPFINDUNG, f.: in dieser empfindung natürlicher naturerzeugnissen, wie sie . . . Delille geliefert. HoiaoL»?
Schönheit und grösze thut es oft ein kind einem entstellten kosmos 2, 73.
greise zuvor , und die einfachsten nationen haben an . . NATURERZEUGUNG, f.: so lange er {dm fetU) luu bloaM
naturemplindung die erhabenste . dichtkunst. Heroer vom . . uaturerzeugung Schiller 10,92.
ist.
geistder ebr. poesie 2, 9; überall, wo ich unwahre natur- NATURFÄHIGKEIT, f. natürüehe, »wf^mm« fiUgknl: die
cmpflndung und dergleichen grüne lügen ertappe, lacht sie Römer . . . legten zu viel werth auf die bloszen natorftbif-
mir ergötzlich durch den sinn. H. Heine (1876) 2, 71. keiten, und zu wenig auf die kunst. Wiblano //or. «put (1878)
NATUKEN, terb., mhd. natAren, nntiuren, naturare. 3,194.
1) transitiv, natürlich schaffen, bilden, eine natur, art und NATURFARBE, f. natärliehe färbe: ist aber die Uefe färbe
weite verleihen: (des Abyssiniers) . . . würde seine natnr-
nicht angeerbt ... so
NATURFORM, f. :
charakteristische naturformen. Humboldt urspr. d. spräche 24.
kosmos 2, 5; bekanntschaft mit edleren, gröszeren natur- gang in der, in die natur: die gänse haben ... einen
2)
formen. 2, 90 gegensalz zu kunstform es gibt nur drei ächte
;
: freien naturgang: und wenn sie da, wo sie zu gehn be-
naturformen der poesie. Göthe 6, 120. rechtigt sind, auf ein stück buchweitzen im moor kommen
NATURFORSCHEND, 'parlic. in der natur forschend, die so musz der eigenthümer des buchweitzens sie satt fressen
natur erforschend : naturforschende äugen. J. Paul Qu. Fixlein lassen, oder sein feld verzäunen. Moser 4,186. vgl. natur-
entdeckungen Herschels, welche durch unsern jungen natur- die verwickeltste von allen, den menschen, genetisch aus den
forscher (Ritter) fortgesetzt und ausgedehnt werden. 705 materialien des ganzen naturgebäudes zu erbauen. Schiller
(5, 260) mathematische naturforscher. Kant 8, 454.
; an Göthe 4 (l, 14).
NATURFORSCHUNG, f.
die erforschung der natur, der natur- NATURGEBIET, n. das gebiet der natur im ganzen oder im
gesetze, Stieler 637: physic oder naturforschung.
physica einzelnen : dieses naturgebiet (die landschaftliche natur) ist für
Günther vorr. 10; physische naturforschung, Kant 10, 68; die schöne kunst .. nicht verloren. Schiller 10,242;
indem ich zeige..., dasz unter allen aufgaben der natur- das Schicksal waltet im naturgebiete,
forschung keine mit mehr gewiszheit und richtigkeit auf- und die natur geht schweigend ihren pfad.
TiEDGE Urania 5,304;
gelöset worden, als die wahre Verfassung des weltbaues im
dann entfalt ich euch im winter
groszen. 8,232; die naturforschung verfolgt still ihren gang.
ein gemalt naturgebiet (des bilderbuchs).
Göthe 31, 88 in der naturforschung bedarf es eines kate-
; RÖCKERT (1847) 570.
gorischen imperativs so gut als im sittlichen. 19,198 H. NATURGEBILDE, n. ein gebilde der natur: ein umgeformtes
NATURFRAGE, f.: die entschuldigung mit den schranken naturgebilde. Göthe 25, 268.
unserer Vernunft, die in vielen naturfragen eben so unver- NATURGEBOT, n. gebot, gesetz der natur:
meidlich, als billig ist. Kant 2, 526. ihrer (der freiheit) brüst gewaltge lüste
NATÜRFREIHEIT, f. : vergegenwärtige man sich zunächst
zähmet das naturgebot. Schiller 11,299.
jene unbedingte richtung nach einer verwirklichten natur- NATURGEBRAUCH, m. : naturgebrauch der Vernunft. Kant
freiheit, so wird man den jungen gemüthern verzeihen, 2, 523.
welche die Schweiz gerade als das rechte local ansahen, NATURGEDICHT, n. naturschilderndes gedieht, auch als
ihre frische jünglingsnatur zu idyliisiren. Göthe 48,136; da gegensatz zu kunstgedicht : ein heiteres naturgedicht. Göthe
sie (die der naturfrciheit günstig und aller an-
neigung) . . 48, 107 allem diesem (der betrachtung des mondes durch
; bei
spannung feind Schiller 10, 115.
ist. ein Spiegelteleskop) lag ein groszes
naturgedicht, das mir vor
NATURFREUDE, f. freude, die die natur gewährt oder die der seele schwebte, durchaus im hintergrund. 31, 85.
man an der natur hat. Voss ged. 5, 232 Überschrift. NATURGEFOLGIG, adj. dei natur folgend : die naturgefol-
NATURFREUND, m. ein liebhaber, kenner der natur : natur- gigen klugen beiden. Fischart ehz. 404; von naturgefolgigen
und kunstfreunde. Göthe 32, 124 ; wenn vorstehendes den und unprächtischen leuten. 534.
naturfreunden dieser unserer tage vielleicht weniger bedeu- NATURGEFÜHL, n. natürliches gefühl; gefühl für die natur
tend scheint als mir vor dreiszig jähren. 55,315.324/'.; aber und deren dasz dieser künstler besonders für
Schönheiten:
er hielt die zellen (des Wespennestes) achtlos in der band . färbe schönes natuigefühl gehabt habe. Göthe 32, 172
ein
und vermochte dabei an nichts von alledem zu denken, was wie sich die düstere byzantinische trockenheit im dreizehnten
sich für einen vernünftigen naturfreund aus dem merkwür- Jahrhundert in ein frohes naturgefühl aufgelöst. 29,338 H.;
digen gebilde ergab. Freytag ahnen 5, 270. und lügen der emplindsamkeit ersticken
NATURFRISCHE, f.: schon Lessing war von der naiven das herzliche naturgefühl. Borger 107";
naturfrische der alten Volkslieder ergriffen. Hettner gesch. die nicht durch afterbildung verdrängten naturgefühle. Becker
d. deutschen lit. 3,30. weltg. 2,357; der that tritt eine grosze härte und Ver-
in
NATÜRGABE, f. gäbe der natur, natürliche geistige anläge leugnung der naturgefühle bei den Römern oft auf eine über-
oder fähigkeit: naturgaben, dona naturae Stieler 652; unter raschende weise hervor. 379: alles athmete noch ein viel
talent (naturgabe) versteht man diejenige vorzüglichkeit des frischeres sinnliches naturgefühl. J. Grimm Reinh. fuchs II;
erkenntniszvermögens , welche nicht von der Unterweisung, tiefes naturgefühl spricht sich in den ältesten dichtungen
sondern der natürlichen anläge des subjects abhängt. Kant der Hebräer und Inder aus. Humboldt kosmos 2,'t; das natur-
10,236; diese kostbarste aller naturgaben (»erstand). Gersten- gefühl hatte eine sehr grosze ausbildung erhalten, den archi-
berg hinterl. Schriften 3, 76 seine glückliche naturgabe. Göthe
; tektonischen gärten der Italiener und Franzosen war der
25,166; ein mensch von ungemeinem genie und naturgaben. englische landschaftsgarten . . gefolgt. Frevtag bilder (1867)
.
Stilling jug. (1780) 69; ein ungewöhnlich groszer mann hat., 4, 293 ; nachdem die mädchen Waldblumen gesammelt und
keine söhne und erben seines geistes, seiner naturgaben und zartem naturgefühle genüge gethan hatten, ahnen 6, 347.
seines karakters. Wieland 27,121. NATURGEGEND, f.: wie gefällt ihnen hier diese natur-
NATURGANG, m. 1) der gang, den die natur geht, cursus gegend?. sehen sie mal die bäume, die berge, den himmel,
.
naturae. Stieler 623: sollte man denn aber einem solchen da unten das wasser —
ist nicht alles wie gemalt? H.Heine
naturgang nichts entgegensetzen . . können ? Göthe 17, 297 . (1876) 2, 70.
wie und durch welchen naturgang es allmälig also geworden, NATURGEGENSTAND, m. : welchem thiere, welchem natur-
wie es jetzt ist. Fichte grundz. 333; gegenstande sahen reWgion ath^ Herder
s\e (die wilden Völker)
naturgang wendet kein aber und wenn. ideen 2,255; die bemübung, naturgegenstände nicht nur mit
Bdrgeb 56' {2, 20); Worten, sondern auch mit griffel und pinsel . . nachzuahmen.
der grundsatz, dasz den naturgang kein wenn und aber Göthe 26, 158; naturgegenstände oder deren eigenschaften
wende, gar bald leichtsinnig angenommen und in mensch-
ist gewahr werden. 50,163; die kunstmäszigkeit dient blosz, die
licher Willkür falsch angewandt: ihm folgt dann in den freiheit auch in naturgegenständen . . . sichtbar zu machen.
Wirkungen des handelns der tragische erfahrungssatz .. nach, Schiller 10, 56.
; ..:
(SemUtbs mit dem groszen nuturgeisU Schillcr lo,2-i4; (ist MM) •yatooMUtdM toiUlhuif 4cr htu 4m
wie dieaelben {»leine) In der erden in finntlMWiMi mMm «M oft«ii. KavtI^MSs Mfl i
der naturgelat leugt und macbl. Baocui «,41; di« befckeoMtM 4cr immmmm miur for, «Ic i»
wie (0 viel und mancherlei alle zeileo bescbaffea geweaeo, ao liefert MM . . iiM riflMg
nalurgeliu Wirkung eel. 197 pa§t lamm 4m wO»i
det
ein wunder des wirkenden naturgeUu. 815;
dnim muiit du . .
•ogeoanotfl naturgescbicbte. 9,147;
der Ditur in der art durch, dau
vertndeniDgen sie durch alle
•
kMMrktCf wtldn
teiteo «UUm lal, •• w§i4»
erst manchen fchwungklel dir entilebn,
womit naiurgeUl dich bellebn. Uttaeu 98'; dieaes verfahren eine eigentliche naUirfMwUskto fikM. %U».
to, 70; allgemeine naturgescbicbte ... 4w Maaeto. %3l7f.;
dem naiurgelat
•bgalautchte lleder alnd ea. Lirau (1880) 1,357. erwlgt man, wie die vertchiedenea tmm i'
9) tin m
d*r nalur wirkende* geistige* »e$en: mitlen in dem einem ataaune entaprungen sind und wakiM
schaffen der geheimniitvullen nulurgeister. Frittac bilder{lMl) •ich mit ihnen . . . durch alle zeites nfMn|
3, 156.
wäre daa eine naturgescbicbte dea kn4«^ I^MSi Mla^
'
die naturgelegenlieit eines tbals zwischeu zwei bügeln zu 1, 157 ; überhaupt an« systtmatiseke ent»ielHkm§t/mäMtt: MtaM^
nutzen gewuszt. Uüthb 30, 169. geschicbte des erhabenen und scbOiMa. ScMtw «• Mft« M
NATÜRGELEHKT, partic: (1,110); naturgescbicbte der staaUverfa«aUI|. MdMS 1^ 1;
LInua alehl ausi junK^ern-nugen; wie ea aonat um ale bewand, schtrshafl spricht man wol auch f9ii amer iMl«|aaeUckl« 4m
wird er ein noiur-gelebrter oder atern-IVeund drum genant. deutschen Studenten, des comOdianten dfL .
LOGAU 3, tuijabe 4. 3) besehreibung der natur oder naturretcht, dtr natuiUiptt
NATUKGEMXLDE, n. gemdlde {bild oder maUri$che be- nach äussern merktnaUn : naturgescbicbte der atufeUnere, der
schreibung) nach der natur: sonne und gcstirne treten also schlangen u. i. v.; die naturgescbicbte fttr jAOflinge und
in diesem n:iturgcniablde (tchöpfungsgeschichte) auf. HKRDKt kinder musz sieb, um dem »af/t tind |fdlfldlite to lifiUe
idten 3,311; die schonungslose wabrbeit ibrer naturgemählde. zu kommen, an einzelnen unteradMidBafaB dar •otMra f»>
ScHiUBK an Göthe M
(1,123); die hauptresultate der beob- stalt begnOgen. Herobb id. l,M; wie atorgaac lüclrte kttlar
achtung sind . unter der form eines naturgemüldes auf-
. . und tbiere beschreibt stimmen der wiUur 63; ich bOre («s
gestellt worden. Humboldt Aiottnos 3,3; die eigentliche Wirkung Erlangen) naturgescbicbte bei Schubart. Plateü matkL 1, 111.
eines naturgemnides ist in seiner composition begründet. 2,74. NATURGESCHICHTLICU, adj.: naturgescbicbtlicbe kennt-
NATUHGEMÄSZ, adj. und adv. der natur angemessen, ent- nisz der tbiere. Gbbviuos l*, 3lt; die grosse naturgescbicbt-
sprechend: naturgeniösze Zhsen Äoj*nm. 17; alle ge-
kraft. licbe (physikalische) Charte ... in bezug auf das element dea
niütbsbewegungen musz der poct erst durch starke einbild- Wassers und auf bergesböhe. Götib 33, 316.
ungen emplindcn, wann er selbe naturgemSsz beschreiben.. NATURGESCHICHTSCHREIBEH, m.: haben wol je die
>vil. HarsüOrfer j7»pr(lcAjp. 5, 30; er sprach hierüber mit be- naturgcscbichtscbreiber bei dem uuvernOnftigen vieb ao etwaa
sonderer gelassenheit, als wäre es ganz naturgemüsz und als Uneinigkeit in der ehe bemerkt? Licntcubbrc 3,40.
kOnne nicht anders sein. GOtrb 30, 129; seine liguren sind . NATURGESETZ, n. gesets der natur, nach welchem dtt «sr-
den Howardseben nachgebildet, keineswegs charakteristisch Minderungen derselben erfolgen,sowu das sittliche lernunftfOtU.
noch naturgemSsz. 51,208; natur- und kunstgem&sz ent- Stieler 2043: die einfachsten.. die allgemeinsten nalurgeselxe
wickeln. 50,243; alte erziebungsregeln, die sie gibt, sind so (später natürliche geselze). Kart 8, 227 dasz er . . einer Ver-
;
einfach, verstandlich und naturgemasz. Dürnb 3,85; fassung lebe, deren geselze und Verhältnisse die unbesvnnf-
aus hohler band zu trinken ist naturgemftsz. lichkeit eines naturgesetzes angenommen haben. Götrb 30,30;
Platin (1869) 2,13«; es scheint ein unverbrüchliches naturgesetz, daas aidi jeder
wie wenig oder viel des schönen mir gelang, thatigkeit eine negation entgegensetzt, an Sdülkr 418 (4,91);
erscheint mir doch am ziel naturgem&si mein gang.
RÜCKERT brahm. 20,106. rings herscht ja dies naiurgeaei (da* redu 4m tIdHurm)
mit klau' und zahn, mit ochwert und net. Toas farf. 4,53;
NATURGEMÄSZHEIT, naturgemSszheit von deutscher
f.:
mir angehören, mir geboreben, das
seile, willkObrlichkeit und künstelei von der seile des aus-
ist deine ehre, dein naiurgeaeu.
ländes sind die grundunterscbiede. Fichtb reden an d. deutsche ScuiLLER 12,311 (WalltnMHsu lad 3.18);
nation 162.
der künstler spricht hier blosz das naturgesetz ans. am CMu
NATURGEMÄSZIG , adj. nalurgemäsi , sweckentsprechend
179 (2,94); der höchste regent Europas bleibt den natur-
eine naturgeinaszige anmerkung zu stark-wolgedeiblicher vih-
vergl. naturmSszig.
gesetzen des menschengeschlecbts sowohl unterworfen, als
zucbt. BcTsciiRY kanil. 442.
der geringste seines Volkes, sein stand vert>and ihn blos, ein
NATUHGENIE, n.; zum experimentiren gehört naturgenie
bausbalter dieser naturgesetze zu sein. Herder tdeem i,r,4.
d. wunderbare fabigkeit, den sinn der natur zu treffen und
i.
VII. S9
. :
diesem naturgeständnisse ihrer uneigennützigen liebe nicht natturichen zeit, abortivus Diefenb.-Wülcrer 779; natturiche
mit dem feurigsten küsse zu huldigen. Thümmel 2,299. wirkunde ebend.
NATURGETREU, gleich naturtreu der Verfasser zeigte uns : NATURJAHR, n. annus naturalis Stieler 879.
denselben (Gölhe) in allen beziehungen des lebens ganz natur- NATÜRJÜNGER, m.: gleichwohl sah er aus, als wenn er
getreu. H. Heine (1876) 3, 157. im fall der noth so gut fürs Vaterland drein schlagen würde,
NATÜRGE WACHS, n. natürliches gewächs: er (Moses) be- als irgend ein neuer kunst- und naturjünger. Hegner Schriften
von wohlthätigkeit der Vorsehung. Göthe 23,266; wo ich., NATURKENNER, n». der naturkundige, physicus Stieler 951:
mir den menschlichen willen . . im verhältnisz zu der ganzen es war ihm schwer, alles zu lernen und zu wissen, was der
naturgewalt denke. Schiller 10, 171 mechanische natur- ; naturkenner weisz. Kant 10,102.
gewalt. Fichte naturrecht 167; allerdings steigt ein dumpfes, NATURKENNTNIS, f. die naturkunde: die naturkenntnisse
schauervolles gefühl von der einheit der naturgewalten in dem erweitern. Kant 8,452; Verhandlungen, welche die blosen
busen des wilden auf. Humboldt kosmos 2, 147 die ungeheure ; naturkenntnisse . angehen. 10, 90.
. vergl. naturerkenntnis.
arbeit der naturgewalten. Freytag bilder (1867) 1,409; NATURKETTE, f.: die Verwandtschaft aller in einer un-
merklichen abstufung vom menschen zum walilische und
ist diese fluth zu seicht,
ein menschenleben zu erhalten, so weiter hinab gehenden naturkette organischer wesen.
das jammernd dort am ufer ringt, Forster bei Kant 10, 92.
und, unter drängenden naturgewalten,
die arme zitternd noch ums holde dasein schlingt?
NATÜRKIND, n. ein kind der natur, eine person im natur-
TiEDCE Urania 3,47; zustande : so lange wir blosze naturkinder waren, waren wir
so kann vernunftmacht sein mit naturgewalten glücklich und vollkommen. Schiller 10, 441; so lange sie
im Widerspruch. Röckert brahm. 10,162; (die Stolberge) glaubten als naturkinder sich zeigen zu können.
die feindlichen naturgewalten Göthe 48,94; im sinne von naturjünger: die skizze seiner
umdrohn den wandrer. Lenau (1880) 2, 123.
gesichtsbildung . . . von einem dilettanten und naturkinde
NATURGEWALTIG, adj.: die schwingen seiner warmen radirt. 49, 179.
naturgewaltigen rede. Dahlmann franz. revol. 427. NATURKÖNIG, m.: sein (des menschen) einiger trieb, gott
NATÜRGEWOHNHEIT, f. : stoische apathie . . ward ihnen auf der erde . . zu sein, Statthalter und naturkönig. Herder
zur naturgewohnheit. Herder ideen 2, 125. älteste urk. 72.
naturgriffe des barbaren. Lichtenberg 1,75. mit den flüssen), um zu bezeichnen, dasz wir mehr den
NATÜRGRILLE, f. naturlaune: glücklicherweise hatten die beiden, der Ungeheuern naturkräften widersteht, als den,
. . . freunde auf ihren früheren fahrten gerade die geschmück- der ihnen unterzuliegen fürchtet, gebildet sehen möchten.
teste der inseln aus einer gewissen naturgrille zu betreten Göthe 28, 780 H.; die gewalt roher naturkräfte. 792; die
vernachlässigt. Göthe 22, 135. innere naturkraft des körpers. Kant 8, 169 die naturkraft ;
NATURGROSZ, adj. von natürlicher grösze; in natürlicher eines (sich bewegenden) körpers. 178; die blinde mechanik der
groszheit und erhabenheit: feierlich und naturgrosz. Heinse naturkräfte. 224.
Ardingh. (1857) 222. 2) angeborne, kunstlose kraft: er hat eine naturkraft, die
NATURGROSZE, f.
natürliche grösze: die mystischen lehrer, in ihrer kunstlosigkeit hindringt, wo eine grösze kunst oft
die doch über natur-grösze bilden. Haller 371 Hirzel;
alles vor meinen äugen zurückstand. Pestalozzi 9, 263.
eine weibliche sitzende figur über naturs grösze. Lessing NATURKREIS, m. der umkreis, bereich der natur : wirk-
1)
8, 529 (s. natur 1, 3). same kräfte des naturkreises. Herder ideen 2, 309 in dem ;
NATÜRGRUND, m. natürlicher grund, begründung in der immer weiter sich ausdehnenden naturkreise, worin ich mich
natur: physiognomik . ., welche bei ihrem ächten natur-
. nach meiner art bewege. Göthe 27, 1, 356 H.
. .
grunde nur dadurch auszer credit kam, dasz man sie zu Sammlung von naturgegenständen : ein solcher natur-
2) kreis,
einer Wissenschaft machen wollte. Göthe 32, 53. kreis (steinsammlung) möge noch so beschränkt sein, es wird
NATURGUT, n. ; es (das reich) besasz einen groszen über- immer darin etwas neues .. erscheinen. Göthe 32,37.
flusz an den kostbarsten naturgütern. Wieland 7, 327. NATURKREISLAUF, m. kreislauf der natur:
NATURHANDLUNG, /.; von einer naturhandlung musz der in diesem uralten naturlireislauf
grund jederzeit eine erscheinung sein. Kant 2, 427. wird ewig die weit sich dreiien.
H. HiiNE (1876) 11,186.
NATURHEILKRAFT, f.
die den naturheilungsprocessen zu
gründe liegende heilkraft der natur. Klencke hauslex. 2, 140. NATURKUNDE, f. physica Stieler 951: naturkunde, die
NATURHEILKUNDE, f. heilsystem durch die naturheilkraft. Wissenschaft von den dingen, die in der natur sind. Ludwig
Meyer konvers.-lex. 11, 950'. teutsch-engl. lex. 1315; naturkunde, ist bei einigen physica,
NATURHEILUNG, f.
die heilung von krankheiten durch die ein neu gemachtes wort. Frisch 2, 10*; naturkündigung heiszt
naturheilkraft. ebenda 951". besser naturkunde. Heynatz 2,284; welche ehre., mir, als
NATURHIMMEL, m.: der herrliche kunst- und natur- einem in der naturkunde nicht ganz unbewanderten zugedacht
himmel (des Südens). Göthe 48, 182. wird. Kant 10,107; die neue classificirende naturkunde. Hum-
NATURHINDERNIS, n.; der kämpf der menschen mit boldt kosmos 2, 13 ; beschreibende naturkunde. 2, 88. vergl.
naturhistorische beschäftigung. 32, 101 von naturhistorischen ; Strauch, den die naturkündigen . vitis alba nennen. Luther .
dingen habe ich manches gute zu erzählen, an Schiller 203 3,220"; es müssen frost leiden die naturkundigen, verlacht
(2, 174). werden die Sterngucker. Frank mortae enc. 29'; zween natur-
NATÜRIDEE, man musz sich wundern, hier (in der
f.:
kündig kerten mit einander ein in einem Wirtshaus. Bebel
ebräischen poesie) so viel erfahrungen voll reiner naturideen facet. (1589) 138' die natnrkundigen der vorigen zeit wuszten
;
zu finden. Herder vom geist der ebr. poesie 1, 93. weniger als wir. Lichtenberg l, 129 ; Diodor preist ... die
453 NATURKÜNDICER — NATURKÜNSTLEK NATURLAMiN.HAKi—llATlJilLEIlKUIfG 454
Tiisker alt forschende noturkiindiKe- HL-axiLDT JtoMMM 3,t70; auek natmrdtckttr) aa» SsloouMM kobM brasUiMU o^cr Da«M«
ich will dieae Trage lediglich al« «in naturkondiger abhan- ptalmen also MMMMlMnl «l4 ntÜMMl . . . , MfM M
deln. Kant o,&; da er immer ein naturkundiger gewesen war. gelehrt and oofeMfto: m ui ier aaUv Milit<M»|Wi
Frkttac ahnen &, 134. i. dai folgende. M. HiNcsART MNMMT. iktuft f— ItwUektu 9tnn (IM») 41.
NATURKCNUK^KH, M. der kennet, erkunder der rtätur, der NATURLANDSCHAFT, f.: eine wiMe nMurUoiMkdt
naturforuher (Uadlein OM*. DENZLEa 2I0'), im 10. jahrh. auf- SCHILIKR 10, n4.
kommend, doch nun veraUet, wie tekon Hkinatz 3,3h4 bemerkt NATURLANGSAMKEIT, /.; ««11001» fAlkcr febro ait
(für den naliirkUiidiger sagt man lieber der nntiirkuiidige einer nainrlancMialMH
art M
irarfc«; iäimth krtafM äa
oder der iiuttirfurscher): die alten weisen philosophi und fabricate hervor, wtlclM illiM|iHlinr«, irtoiH c>ti^ ww
naturkündiger. Bartisch augendiemt (lbH3) l; das wir Adam tenden nationm nnRMbtlmKeli «iiMi. W»llk GOm
fOr den höchsten naturkündiger lernen halten. Mathisius NATURLASTER, n..- i»t die* [mk mu im rrinri
Sar.H'; Lucretius ein vornemer naturkündiger. Ourzpoet.ti einigen suchen) nicht der edelste trieb uomtm fnilM? ia
neudruek; so bleibt doch bestUndig war, was der hocbweise was für einer well bin ich, wo dies naturiaitrr «ein aollT
naturkündiger Aristoteles von dem lOwen bezeuget enelkönig den menschen zerrüttende, blosze bOrgerlicbe ordaun| IM «k
(I62&)l'2fl; ein herrlicher physicus und herharius, natur- und HeiNSB Ärdingh. (1057) 99.
krttaterkündiger. Schuppius 99; die naturkündiger wissen, NATURLAUF, m. der lauf dtr Ml«r. Zt»ut«tt,ll«: «W
dusz in den wnchoidern sei eine sonderliihe fettigkeit und nach dem naturlaufe geschehen ist und . . unautbleiblicli f^
oiiläL Sit; der nalurkUndiger l'liniust. Kotsciikt Palm. 707; schehen muszte. Kant 2,42H; denn wer wuUte wohl das lebm
IMinius , riexnerus . . und andere naturkündiger. Hoiiberg
. unter denselben bedingungen, oder auch oaek cioca
2,530': flgnren ... welche der Hinnige naturkündiger darauf selbst entworfenen (durh drin naturlaufe ftarttSM)
(auf der gefromen fensterscheibe) entdecket. Liscov 56; so aufs neue antreten? 7,316 anm. vergl. natarfiof.
fand ich doch in der genauesten uniarnuing bei weiten nicht NATURLAUMG, adj. und adt. natürUek gelaunt : naturUuoic
dasjenige vergnügen, wovon die naturkündiger so vieles sasz er auf seinem Schimmel. Bettink brufw. i,2M.
geschrei machen. Felsenburg l,b21; sie können leicht cr- NATURLAUT, m. natürlicher, ungeküntUlter laut:
messen, dusz ich hier die jähre als ein naturkündiger an- . . ausbilden lur tonkuost bellen naiurlaul.
sehe, wenn ich zu behaupten suche, dasz eins dem andern Vosa poW. m. (IS35) 41;
gleich sei. Lkssinu 11,3 (vom j. 1743); ein erfahrner natur- innig rflhrt es mich jedeamal, wenn ich sehe, wie sich iiett»
kündiger. WiriKEi.MANN 3,131. 4,228; der mathematiker, der gefühl der unterthanstreue in seinen einfacbeQ oatarlaolca
naturkündiger. Ka<<t 2,024; von welchem (bandwurm) wirk- ausspricht. H.Heine (1876) 1,16; von einen ikfelar wkagl
lich einige naturkündiger der meinung sind, dasz er.. schon man zwei dinge: in seinen lyrischen gedickiMi
in den ersten eitern gewesen sein müsse. 6,201 anm.; wie laute, in seinen epischen oder dramatiscbea (^
der naturkündiger sie (die naturreiche) sondert. Herder ideen gestalten sein. 2,112; er blies den kuhrd^ea, )cBca Mit»
2,309; es ist den naturkündigern eine neue erscheinung, Samen naturlaut. Scheffel Ekkeh. 980; er bub einen jodel-
dasz das öl ins meer geschüttet, die wuth der wellen be- gesang an in so unmodulirt gröblichen naturlaulen. 4tt.
sitnftige. Moser 3,100; wir sehen, dasz kein einziger natur- NATURLEßEN, n. i) dat leben der natur: irdische« natur-
kündiger einer erfahrung traut, die nur einmal eingetroffen. leben. Humbuldt kosmos 3,52; gegenseitige begrenzung aai
J.E.Schlegel 3,342; wie die naturkündiger das gew9chs einbeit des naturlebens. 74; das nachtstück des naturlebena
nennen. Kliüger 11,33; die meisten von denjenigen natur- (die nächtlichen thiere). K. Snell in der Minerva 1847, t. 381.
kündigern, weiche mit dem herrn von Büffon dafür halten, 2) das leben in der natur, nach der natur: das freie natar-
dasz. VVitLANi) 1,260; nach der meinung des Asklepiades und leben zog jederman an. Göthe 32,258; die wir wirklich ein
anderer berühmter naturkündiger. 11,210.218. 12,8; die brit- naturleben führen. 29, 141 ; mit einem solchen im jugend-
tische regierung schickte . den herrn F. auf dieser reise als
. lichen wahn geforderten naturleben (ticA iffentlieh, im freien
einen naturkundiger, suppi. 5, 177; der naturkündiger Phanias. baden zu dürfen). 48,139; das naturleben dieser Jünglinge (i<*
J. Padl grönl. proe. 2, 56. —
auch ohne umlaut : diese froge Göttinger bundes) gab ihren liedem . . mehr unmittelbare dar-
will ich den gelehrten naturkündigern zur erörterung über- stellung. Gervinds b*, 47.
lassen. FeUenburg i, vorrede; welches ich den naturkündigern NATURLEHRE, f. physica Stieler 1127: physic oder nator-
zu entscheiden überlasse. Winkelhan?! 3,139. lehre. Günther vorr. 9; naturlehre, naturkunde, naturwisten-
NATUHKÜNÜIGUNG, naturkunde, naturforsehung. Rädleiii
f. schaft. Zedler 23,1147; mithin ist von ihr {der natur) eine
669'. Erberg 530*. Heynatz
(s. naturkunde): etliche aber wol- zwiefache naturlehre, die kürperlehre und seelenlehre möglicb.
len .. , dasz man übernatürliche sachen von der naturkün- Kant 8,441; da in jeder naturlehre nur so viel eigentliche
digung nicht erforschen möge, maszen in solcher Wissenschaft Wissenschaft angetroffen wird, als sich darin erkenntnist
nicht gehandelt werde, was die seele sei, noch was heisze a priori befindet, so wird naturlehre nur so viel eigentlicbe
unsterblich und unendlich sein. Harsdörfer getprdchsp. S, AW, Wissenschaft enthalten, als mathematik in ihr angewaoil
also .scheuet die naturkündigung nicht von den grösten und werden kann. 445; die naturlehre, das ist symbol des ganten
abscheulichsten krankbeiten bescheidenlich zu reden. 528; er der Schöpfung in theilen und gliedern. Herder äUetU nrk.
war ein mensch unter dem himmel, in der weit, und wüste 1,205; naturlehre der Ägypter. 341; Galilei führte die natur-
doch nicht, was eins von diesen stücken wäre, weil ihme die lehre wieder in den menschen zurück. G<~>Tai 5S,IW; er
naturkündigung . nicht einmal zu gesiebte kam. ped. schulf.
. mochte bemerkt haben, dasz man in der natiirlehre sick aekr
252; was jener von der demut gesagt, das sie die erste, oft ethischer gleichnis<e bedient, um etwas von dem krnse
andere und dritte stutfe aller christlichen lügenden sei, das menschlichen Wissens weit entferntes naher beranzabringea.
kan man in der naturkündigung von der verborgenen freund- 29,290 H.; als D. den inusen entsagen und der natoriekre
schafH (wahlverwandtschaß) sagen, als welcher die Vermehrung sich widmen wollte. Gleih 3,81 Überschrift; allgemeine nalur-
und verherung in allen würkungen beizumessen. Butschkt lehrc. Encbl 10,3; Newton, der schöpfer der neuem nalor-
Palm. 277; in der matbesi, naturkündigung bewandert. Lii»- lehre. 61.
NITZ 2, 405. NATURLEHRER, m. einer der mit der naiarlekre h*- sM
NATURKUNDLICH, adj. auf die naturkunde betüglich. hau. sduiftigt, (wofür in den iUeren m MerHt kirn nalar-
phytiker
lit.teit. 183S .1.413. kündiger): beinahe alle naturlehrer (gleids itnmf Mlorfnr-
NATURKl'NST, ^ O^McA naturkunde: naturkunst, pA;/5ica. scher)..schlieszen daraus einstimmig. Kant 1,10: ikr weisen
DbRZLKR 210'. HkDERICII I6S5. und naturlehrer. Herder iUesU urk. I. IM; Grieekenlaad«
auf natürlichen anlagen beruhende, nicht erlernte kunst:
2) naturlehrer. schule des . . . naturickrera. GOni 98,11;
357;
gedichte.., die naturkunst enthusiastisch verkündend. Göthb der natiiriebrer.., der keine sllse geltca llaH, «Ia die ikn
26,317; seine (Sternes) gäbe der rührung und naturkunsU eine evidente erfahning gab. Encil \% 13t: iutbcr aiad
J. Paul bücherschau 2, 2U; weibliche naturkünste (sdrtlichkeiten, bis jetzt die meinungen der naturlehrer nork aekr gHkailt
teufter u. dgl.). Wieland 8, 195. Mater anfangsgr. d. naturUkre (18331 337.
NATURKÜNSTLER, m. die natur nachahmender oder nach NATURLEITUNG, f.: deutsche abersetionf dieser nator-
natürlicher anläge schaffender künstler: wenn unser fürtrefliiche leilung zu goU (physico-theology wn Derkmn). Hacemrn
naturkünstler und künstliche natursfinger Johann Herman 1,134 anm.
Schein (er war dichter und tonkünstUr, in seinen waldliedem NATURLENKUNG, f. arftma mt»ük Sratn 1I4C
;; :
.
tende und ordnende kraft und die daraus hervorgehende be- regen in mir die conception der 'natürlichen tochter'. 31,84;
schaffenheit dergesammten natur, ihrer theile oder geschöpfe. übrigens wandte er (Philipp II.) alles an, um seine natür-
1) gewalt, Wirkung, natürliches gesetz,
natürliche kraft, lichen töchter allen äugen zu verbergen, Schiller 4, 106 die ;
recht U.S.W., wie naturkraft, naturgewalt, naturwirkung, natur- eitern solcher kinder heiszen natürliche eitern. Zedler 23, 986.
gesetz, naturrecht : naturlich krafift, virtus naturalis, voc. 1482 d) natürlicher erbe, durch geburt und Verwandtschaft berech-
X 3*; tigter, nicht durch testament eingesetzter erbe, heres ab intestato.
wi doch die menschait ist verplichen Stieler 383. Zedler 23, 987.
und naturlich chraft entwichen. e) natürlicher narr, morio. voc. 1482 x3'.
Kummer Erlauer spiele (15. jahrh.) 6, 21
f) theologisch der natürliche mensch,
s. unter IL
natürlich würckung und öbung, actiones corporis naturales
4)von der natur gegeben, angeschaffen, angeboren: naturfich
Maaler 303'; natürlich recht und gesetz. Luther 6,452'; oder artig, naturalis, genialis. voc. 1482 x3"; naturlich, an-
natürliches gesetz. Kant 8,227; regel der natürlichen Wirk-
gebohren, was die natur mit sich bringt. Rädlein 669'.
ungsgesetze. 6,58; natürliche mittel, natürliche kräfte, physi-
o) äuszerlich: natürlich färb, nativus color Maaler 303°; die
sche mittelund kräfte. Schiller 10, 132.
natürliche hautfarbe der Kaffern. Kant 10, 49 ; übertragen
2) von der natur handelnd, die natur erforschend, naturkundig
die natürliche färbe eines Charakters genügte ihnen nicht .
{nun veraltend):
und so lieszen sie von dem Zinnober der Übertreibung die
in natürlichen künsten frische blutröthe erst bedecken, dann verderben. Börne 1,97.
er was der beste meister. Dioclet. 4447;
b) innerlich: mhd. von natiurlicher torheit. Boner 99 «6er-
das heist ein phisicus natürlich chunst. gesta Roman.3; natur-
schrift; des menschen gestalt und seiner glider Schickung be-
lich kunst, mathesis, philosophia naturalis, phisica. voc. 1482 x 3"
zaichent uns sein natürleich siten. Megenberg 42,18; nhd.
die natürliche weiszheit. H. Sachs 9, 198 sie sollen nicht ;
naturlich tugent, virtus naturalis, voc. 1482 x3'; natürlicher ver-
natürliche weiszheit und kunst verkündigen. Arndt vom wahren
stand und neigung, ingenium Maaler 303°; natürliche fähig-
christenth. (1666) 3,66 unvollkommenheit der natürlichen philo-
;
keit, alacritas naturaliter innata Aler 1455* ; natürliche liebe ist
sophia. ScHUPPius 766; naturlich geschichte, phisionomia Dief.
zwischen vater und kind. Luther 1,170'; natürliche neigung
pl. 236'; natürliche geschichte (naturgeschichte). Lessinc 8,83;
zwischen man und weih. 6, 452' die natürliche liebe der
;
3) in bezug auf geburt und Verwandtschaft 5) in der natur, durch die natur (nicht auf mechanische, will-
a) von geburt, von haus aus seiend: ich schätze leute glück- kürliche, künstliche oder wunderbare weise) geschehend, gegeben
lich, die einen vornamen mit einem M haben, weil sie gleich- oder hervorgebracht und in natürlichem zustande erhalten; oft mit
sam natürliche magistri sind. Gerstenberg ierm. sehr. 2, 77. dem ausgesprochenen gegensalze.
b) wie leiblich (nun veraltet): mein natürlicher grosvater.. a) natürliche begebenheiten, welche in dem reiche der
meine natürliche grosmutter. Luther 8,52'; Ismael ist Abra- natur vorgehen. Zedler 23, 974 natürliche weltbegebenheiten
;
hams fleisch und blut und natürlicher son. ebenda; welcher sind solche, wovon die kraft der natur die wirkende Ursache
ist der heiligsten frawen Rebeca natürlicher son. 9l'; natür- ist. Kant 6,58; welche behaupten..., die natürlichen be-
liche geschwister. 126'; weil sie nicht allein den eitern, son- gebenheiten wären viel gröszer als die . . . übernatürlichen
derlich der mutter (als die natürlich tochter) sollte gehorsam begebenheiten. Chr. Wolff vern. ged. von gott § 1040; natür-
sein, briefe 3,135; natürlicher bruder von vatter und muter, liche finsternisse. Arndt vom wahren christenth. (1666) 3,85;
germanus frater Maaler 269'' der apt . . zu seiner natürlichen
; ich hatte so viel mit betrachtung des natürlichen zu thun,
Schwester, von der er zwei kinder hat, auch drei huren hielt. dasz ich fürs wunderbare keine zeit übrig behielt. Wieland
Fischart bienenk. (1580) 168'; durch Christum, deinen (gottes) 19, 33 es ist bei diesem . . mährchen . . ziemlich leicht, das
;
einigen natürlichen söhn. Schuppius 430 ; wie natürliche brüder natürliche und wahre von dem wunderbaren zu unterscheiden.
und Schwestern freundlich miteinander leben. 431. 27, 119. 14, 20.
c) auszer der (nicht in der natur, sondern nur in der sitte 6) Maaler 303"; erkendtnusz aller natür-
natürliche dinge
begründeten) ehe erzeugt, unehelich: natürliche oder in ledigem lichen Paracelsus 1, 239; die natürlichen dinge in
dingen.
stand erzeugte kinder. Nürnb. reform. 24,8. clevische rechts- dieser sublunarischen weit. Wieland 14,72; natürliche Sachen
ordnung cap. 78 bei Frisch 2, 10'. Zedler 23, 1001 ; natürlicher (gegensatz zu kunstsachen). Göthe 28,120; das häutel (des oftrs)
söhn, söhn auszer ehe, fils naturel Rädlein 669'; unächte ist voi natürleichs lufts. Megenberg 11,12; wann der natür-
kinder glaubt man itzt weit feiner natürliche kinder nennen liche (nicht durch einen blasebalg erzeugte) wind töne auf saiten
: ;
feur. voe. Uifi X3'; natürlicher «tetn, ioxum vinm. ebenda; ganc, den die phioluo käat tm ommmi« wider 4a{ Iraw-
natürlicher rusz, kalk u.dgl. Jacomson •,631*; natürlicbe mente. Mnntutr nthirttkr» t; uliriidwf l«g, 4«r M 4«r
waaren {mttaUe u.dgl. im gegentats tu den manufaduren). 633*; mitten naht an« glt oa^ too attar atkl A( aU da HiU-
die natürlicbrn {nicht eingepfropften) iweige. Rom. 11,31.34; ereij. •.
natürliche blQttcr und blunien. BOaNB 1,360.363; natürliche h) tm der hetekafnMit 90HmUrunt u»d in ftpritcftM
und künHtiiche producte. (IOtuk 18,63; natürliche acblangen. furrkktunftu itt wmnrkUtkf Itkftn : den vuck {mumm) i
38,17; natürlich {nicht falichet) bar, eoma Aica 14&&*; die man nlht tff/m oim I|I mm
lAi 4ar aa 4m
haare der mSnner wallen noch in natürlichen locken über die t/tiytn Wirt, ao «wla4«rt ar Um mm&Am
aa|
Schulter. H. Hkink (1876) 6,13«: natürliche {nicht maikitrU) einer natOrlaiehao acUekoof. MaaiaauM 3ftt,M;
gestalt. WiKLAND 3, 105; lie .. sagte, mit einem herzen, wel- handlungen sind diejenigen, welelM an» 4«
ches brach, und also in seiner natürlichen gestalt erscheinen leibes . . . notbwendig erfolgen , a. e. 4a«x 4«r aaifn 4i«
muite. Hermes Soph. reite (1776) 6,47. speisen verdauet. ZtoLta 33, loot ; all« aatarlkfca
e) natürliche besaamung des furstes. Jacobsson 6, 631* ungen des leibes sind in seinen waaea bo4 aa iaar
eine natürliche bewisserung, Wasserleitung, befestigung, gegründet. Chr. WoLrr a. a. e. f76t; nalurKcbe bewegoaf 4«r
grenz» u. dgl. frauen, menttrua muUnum. voe, \vn iS'; natOriiches werk,
d) dasz die mahlcrei sich natürlicher zeichen (riehtbarer die begattung. Wtlc frau gl&ek; essen und trincken , waib
»eichen, linien, färben) bedienet, miixz ihr allerdings einen und kinder zeugen und ander natürlicbe werck des leib* nai
groszen Vorzug vor der poesie gewähren, welche sich nur dieses lebens treiben. Lotbkb 6,309*; ire wetbar baben aar*
willkührlicher zeichen bedienen kann. Lessing 11, I5& {datu wandelt den natürlichen brauch in den uaaattrficlMa . . aaA
Herder krit. wälder 1,104); mnhien heiszt, einen gegenständ die man haben verlassen den naturlicbaa braoch 4aa »aftaa
nicht durch biosz willkührliche verabredete zeichen für den und sind an einander erhitzet in iren lasten, and haben
verstand andeuten, sondern ihn durch natürliche zeichen vor man mit manne schände gewircket Atai. I, M.t7; dann ibr
die sinnliche rmplindung bringen. Engel 4,300. auch .. wissen seit, dasz er ein doctor 4ar aftaai gawaaaa
6) dem naturjustande entsprechend, ungekünstelt, einfach, und deshalben ihm ein schlecht (awiaaaa (aMaabt, at«aa
ungexvungen, ungetucht, offen, ohnt herechnung und abticht. von natürlichen sachen natOrlicber an reden. FucaAar Ciarf.
vergL naiv. (1690) 8; wenn mit unbefanfener freimülhigkeit
sie selbst
a) jfrddieativ manches natürliche, daa man
aoaat fafen einen an4ara aa«
wie rreut es mich mein llebcheo, anstand zu verheimlichea pflafi, for ibm nicht zu varbarfaa
daii du so naiOrilch b\st. Göthi 1,161;
suchte. GOtbe 18, 80 ; hucmitn im hnmg auf du naiurgtmMgm
wir «Ind bieder und natürlich,
tntleerung des kdrpert: ein natürliches bedürfnis befriedigen,
und das Lst genug getlian. 163;
fr{ats die notbdurft) verhehlen;
die natürliche notbdurft (mi<^r
wenn sie sprach, war sie angenehm und natürlich. 27,14;
Oiegen, die uns zuweilen in der natürlichen not aoff dem
dieser brief scheint mir ziemlich natürlich zu sein. Gellebt
heimlichen gemach wollen in den hindern kriechen. LiTnaa
(1867) 4,36.60.
8,267*; alles was zum munde eingehet, das gebet in den
b) attributiv : natürliche einralt Hagedorn 3, x ; das natür-
bauch, und wird durch den natürlichen gang ausgeworffen.
liche betragen. Kant 10, 128 ; die natürliche art zu denken.
Matth. 16, 17.
Gellert (1867) 4,46; zuweilen kostet aber das leichte, das
c) vom tode: natürlicher tod, mors naturalii SitELta tX§;
natürlich in einem gedankcn . . die meiste mühe. 19; natür-
natürlichen {nicht gewaltsamen) todes sterben, $ua mcrU wtmi
liche Schreibart. 30 simpler natürlicher Vortrag. Frankf. gel.
;
in dem wesen und der kraSt der weit, das ist der gantzen des jQngIlog* sehr naiQriich (ynfw saanl war. u
natur hat, das heiszet natürlich, z. e. dasz die sonne auf- ScniLLiB 6,3,Sn (4b> CarlM 4.tt).
und unter-gehet, ist in dem wesen und der kraffl der weit e)von der naiurgemissen, von der natur httUmmtm laft aiar
gegründet, und demnach natürlich; dasz das wasser in der Ueüe äugen, die an ihreai aaMrikhca phtta
eines gegenständes:
wannen luffl ausdunstet, ist in dem wesen und der krafll stehen. Wielano 19,34; die Wörter («n«f aaCatt) ?ob ibrer
des Wassers und der warmen lufll gegründet, und demnach natürlichen stelle verdriingen {den talx uaridüfi wmifolfi n
natürlich dasz der magen die speise verdauet, ist in seinem
; bringen). Gellert (1867) 4,64.
wesen und seiner krafft gegründet, und demnach natürlich. 9) dem laufe der natur oder dem n^Mkktn n
Cbr. Wolft vern. gedanktn ton gott , der reit u. s. r. § 630, normal; natürlicher verlauf einer krankbeit, natttrÜcber i
«^. 1039; der rauch ist ein natürliches zeichen des feuers. und verlauf der ereignisse «.».».; der plan ist gnt angelegt
{293; die meinung, dasz leib und seele nicht natürlicher und hat einen natürlichen gang. FrunkfurUr fd. um*. 140,3»
weise, sondern durch deo krSfftigen willen gottes in ein- neudruck; der magen, die gedüa« (dir Maftr) warea aatSr-
ander würcken. § 764. einulnen m lich, nur die groszen waren etwaa «aiiiaywaa. Scan i a» l,l>»
; ; : ; :
;!
lo) aus der natur der sacke sich von selbst ergehend, leicht höfe und Säulengänge sind alle mit unrath besudelt und es
erklärlich und begreiflich, selbstverständlich: so ist nichts natür- geht ganz natürlich zu. Göthe 27, 74.
licher und begreiflicher, als dasz diese Untersuchung unter- c) im gegensatze zu wunderbar, übernatürlich: das geht
bleibt. Kam
2,40; die natürliche frage. 5,74; wir haben uns natürlich oder nicht natürlich zu u. dgl. ; der gürtel des reizes
den ganzen tag nicht allein gesprochen . . und nichts ist . wirkt also natürlich {nicht magisch). Schiller 10, 67
natürlicher als dasz man sich nach einer vertraulichen stunde kann das natürlich geschehen?
sehnt. GöTHE 17,127; nichts war natürlicher, als dasz ich ist es schatten, ist es Wirklichkeit?
aufsuchte was uns über diese materie in Schriften überliefert wird mein pudel lang und breit! Göthk 12,66.
worden. 54,307; dasz hierdurch nichts ausgemacht wurde., d) im gegensatze zu künstlich:
war ganz natürlich. 54,290; und da ist es wohl natürlich, dasz ir natürlich röter (nicht gefärbter) munt.
ich nicht immer weisz wo ich stehe. 27,285; das ist eine Willeh. von Österreich 12"
ganz natürliche frage. 52, ix die natürlichste sache von der
die weiber selbst sind nur natürlich schön gebaut, der bau
;
weit. Wieland 19, 141; bei allem dem war es natürlich, dasz.
der mannspersonen ist künstlich schön. Hippel über die ehe
27,60; er schien diesz für eine . .natürliche folge seiner mei- 126; luft und thau, regen und schnee, wasser und winde
nung.. anzusehen. 27, 121; natürlicher weise oder auch zusam- düngen die erde natürlich. Herder ideen 1, 60.
mengerückt natürlicherweise: natürlicherweise hat das publi-
2) von natur aus, auf angeborne weise:
cum auf die kunst groszen einflusz. Göthe 38, 18 der geist ;
mhd. der natürlich sich verstät (von natur aus verstand hat).
der kunst musz hier natürlicher weise das ganze beseelen. Teichner 19 Karajan.
Schiller 3, 532 natürlicher weise ist eher das gegentheil zu
nhd. es sind zwar alle menschen natürlich eitel, weish. Sal. 13,1.
;
du siehst nur das natürliche der dinge . . erwiderung: natürlicher weise, selbstverständlich, versteht sich,
ich habe das unsterbliche mit äugen allerdings, freilich {oft ironisch gebraucht):
gesehen. Schiller 13,317 {jungfr. v. Orl. 5,4);
natürlich muszte sein argwöhn vor allen •
der natürliche mensch, der mensch in seinem naturzustande auf seine schlafgesellen fallen.
nach dem Sündenfalle, der sündige, nicht durch die göttliche WiKLAND der neue Amadls 5,16;
gnade geläuterte und wiedergeborne mensch. Zedler 23, 1008; natürlich reitzte die lust den wunderfächer zu sehn,
Vestalen gar. 5,19;
der natürliche mensch aber vernimpt nichts vom geist gottes.
1 Cor. 2, 14 der natürliche mensch übertrifft alle thier an
; natürlich reichten die einkünfte . bei weitem nicht zu. werke
.
boszheit. Arndt a. a. o. 2,52; da sihestu, was der natürliche 7,332; natürlich musz ich einen koch annehmen, wenn ich
mensch in göttlichen dingen vermag? lauter nichts. 3,55; nicht auf der insel {Palmaria) verhungern will. Platen nachl.
der natürliche {zeitliche) tod, entgegengesetzt dem ewigen tode. 2, 125; natürlich war mein mann auch dabei mit seiner geige.
NATÜRLICH, adv., ahd. natörlicho, mhd. natürliche, natiur- Holtei vagab. (1876) 1, 5 so wird man sich natürlich nach
;
liche : naturlich, naturaliter Dief. gl. 376* ; natürlichen, physice der zeit vorzugsweise neigen, in der die phantasie am leben-
Maaler 303°. digsten spielt. Gervinüs 5^241; als interjection
1) auf natürliche, durch die naturkraft bewirkte, in der natur natürlich! jeder aus der menge
und in deren gesetzen begründete, naturgemäsze weise : die steten wünscht sehnlich, so ein mann zu sein. Göthk 3,298 H.;
Sternen {die fixsterne) gänt von dem Oriente zuo dem occi- Fiesko. das sagdu niemand, als dem Fiesko. Verrina. o natür-
dente natürliche. Meinauer naturlehre 2 der stein . . . sinket ;
lich! ein vorzüglicher köpf mus es immer sein, von dem die
natürlichen. 3; Sternen sind liechter, und das liecht schwebet
Wahrheit ohne ohrfeige wegkommt. Schiller 3,157 {Fiesko b,l6);
natürlich gern oben in der höhe. Arndt vom wahren christenth.
Peter, doch zürnt' ich nicht im mindsten dir.
(1666)3,87; sehr oft hat der herr Verfasser .. gefunden, dasz Katharina. natürlich!
der mercurius, ohne etwas zu zerreiszen, ganz natürlich aus für deinen zorn bin ich zu unbedeutend.
Immermann 4,219 (das gerichl von st. Petersburg 2,6);
besagten gefäszen in die blutadern übergegangen sei. Frankf.
gel. anz. (1772) 89,4 neudruck. die wirthschaft aber ging nach der heirat erst an. natürlich
a) in bezug auf zeugung, geburt oder tod: unde beslief sü denn da wird das haus erst ein haus. Engel L. Stark 236.
natürliche also dicke er wolle. Königshofen 300, 35; und 7) in natürlicher gestalt, in Wirklichkeit:
mähte mit zouber, das Philippo getroumete, wie Hamon der ob schon die form und gestalt des brodts
got mit Olympiades sime wibe natürliche zu schaffende hette natürlich wird verzehret. Kehrein kirchenl. 309,10;
und wie er zu ir spreche 'wip, du hast enpfangen dinen be-
: es stritten ihrer zwei, ob schön, ob Glauca heszlich?
(femahlet ist sie schön, natürlich ist sie greszlich.
schirmer'. 301, 7 weil Sara nu veraltet natürlich nicht kundte
;
LOGAU 3,3,53;
kinder tragen. Luther 8,52"; die natürliche geschlechtsgemein-
weil die neue weit schon vor Columbus ganz richtig und
schaft ist der wechselseitige gebrauch, den ein mensch von
natürlich da war. Claudius 1,102; der Wirklichkeit, dem vor-
des andern geschlechtsorganen und vermögen macht, wo-
bilde entsprechend, naturgetreu mahlerei wirket ganz im räume
;.
durch seines gleichen erzeugt werden kann. Kant 5, 83
...durch zeichen, die die sache natürlich zeigen. Herder
mein bruder mich klar bescheid, krit.Wälder l, 194 wie natürlich gemalt ist der todte , der
;
entgegenliegt.Gervinus 5*, 47; in der schönen zeit seiner 2, 95; nun die erde aufgeriumet und einporgdiobea
wie
Verbindung mit Agnes gelangen ihm {Stolberg) naturlieder. 53. worden, ob durch nalur-mitlel? durch wunder? 4lUaU wk.
NATUHLOS, adj. contra, praeter et supra naturam. Stiblsr 1,56.
1178. NATURMüGLICH, adj. wea in itr natmr t*m tier |iiBti*ni
NATÜRLÜGE, jede zeit kann und musz ihren begriffen
f.: kann: naturmüglich. Fiscbart (iary. 124*; ich balle gar akhl
von dem syslem der wesen anständig dichten; oder wenn übel lusl zu demjenigen theil ihrer einleiluog in di« Tror
. .
sies nicht thul, musz sie sich wenigstens getrauen, gröszere pylaen und des gesprScbs. der von der unittbatiacJMS fai^
Wirkung durch ihre poetische naluriüge hervorzubringen, als dening des nalurw irklichen handeil {t. (••>»£ 38,SI.IM)y daa
ihr die systematische wahrheil gewähren könnte. Herder vom gegeuslück zu machen und die entgegengetelxte .
geitt der ebr. poesie l, 108. des moralischen und naturmöglicbeo odar vielBMhr
NATÜRMACHT, f. macht der natur, naturgewalt : der furcht- möglichen anzugreifen. Scbillir (rMe US (4,SW). «
baren naturmacht erliegen. Schilirr 10,12»; natürliche mittel, iNATURMYTHE, f. in dtr natmr t tfri a dUr . «m nttmr-
die der mensch anwendet um der nalurmacht zu wieder- erscheinungen abgeleitete mifthe: alle aalanajlbeo von der
stehen. 132; allverbreilet ist das furchtbare reich der natur- zeugenden und zerstörenden gewall der krifte waree lang-
mflchle. Humboldt kosmos 2,75; der Verfasser unterscheidet sam umgeformt zu sagen, weicke Ücbesvcrkallaisse «ad
die geschichtc der menschheit in zwei hauptperioden, in die feindsrhaften der menscbeBgöller berKhldea. PaartAS Midrr
der vorwiegenden nalurmacht und in die der vorwiegenden (1867) 1,225.
: ;
NATURNÄCHAHMUNG, f. nachahmung der natur: so müszte bilder . . . schöne naturpoesie. 106 ; man kann die
sind so
man . . durch Verdrängung der gemeinen naturnachahmung der naturpoesie das leben in der reinen handlang selbst nennen
kunst luft und licht versebaffen. Schiller an Göihe 397* (3, 396). . . die kunstpoesie ist eine arbeit des lebens und schon im
NATÜRNEIGIG, adj. und adv. von natur geneigt, aus natür- ersten keim philosophischer art. J.Grimm altd. meisterges. 6;
licherneigung : seit einmal der mensch ... zu der ehlichen Umsturz der konventionellen dichtung durch Verjüngung der
haushaltung naturneigig geordnet. Fischart Garg. 65". naturpoesie. Gervinus b^, l.
NATÜRNOTWENDIG, 1) adj. von natur aus notwendig: NATURPOET, m. naturdichter: ein flammender naturpoet.
es wäre lehrreich, bei diesen unwillkürlichen bewegungen Gutzkow ritter vom geist 6, 360.
der menschen und thiere zu unterscheiden, was jeder art NATURPRODUCT, n. naturerzeugnis ,
gegensatz zu geistes-
naturnothwendig und was ihr conventioneil ist. Freytag und kunstproduct: wem ist der reichthum Asiens an natur- . .
geküszt ... schüchtern, jungfräulich, und doch naturnoth- verlangt sein werk neben ein naturproduct, oder gar an
wendig, wie der magnet sich zieht, flog unerwartet plötzlich dessen stelle zu setzen. 36, 226 hier ein naturproduct {ein ;
der himmlische kusz auf mich. Hkinse Ardingh. l, 198. fisch)das in dieser jahrzeit geschwind verzehrt werden musz.
NATURNOTWENDIGKEIT, f. in der natur und deren gesetzen an Schiller 190 (2, 143) die technik eines naturproduktes fällt
;
begründete, daraus hervorgehende notwendigkeit : die naturnoth- unmittelbar ins äuge. Schiller 10,57; daher hat auch die
wendigkeit ist die eigenschaft der causalität aller vernunft- Schönheit des baues, als bloszes naturprodukt, ihre be-
losen wesen, durch den einflusz fremder Ursachen zur thätig- stimmten Perioden der blüthe, der reife und des Verfalles. 90.
keit bestimmt zu werden. Kant 4, 73 so wenig als dieser ;
NATURPYRAMIDE, f.: an diesen Ungeheuern unregel-
{der arzt) einer naturnothwendigkeit zu widerstehen vermag, mäszigen naturpyramiden {den Schwyzer - Haggen) stiegen
so wenig können wir einer anerkannten kunstnothwendigkeit wölken nach wölken hinauf. Göthe 48, 120.
gebieten. Göthe 19,191; ich würde hier niemals eine wähl, NATURQUELL, m, natürlicher quell oder Ursprung: die
eher eine naturnothwendigkeit erblicken. 17,53; bäche und ältesten dichter, die zunächst am naturquell der eindrücke
ströme, die sich, nach naturnothwendigkeit, von vielen höhen lebten und ihre spräche dichtend bildeten. Göthe 6, 104.
und vielen thälern, gegen einander stürzen, an Schiller 817" NATURRECHT, n. natürliches, angebornes recht (recht, das
(6, 101) ; einverständnisz zwischen der naturnothwendigkeit mit uns geborn ist Göthe 12, 98), das vernunftrecht, im gegen-
und der freiheit. Schiller 10, 90 so entstand der naturtrieb,
;
satze zum bürgerlichen rechte, zum Staatsrechte: naturrecht, jus
der nichts anderes ist, als eine naturnothwendigkeit durch naturae, ist darinnen gott dem menschen durch
ein recht,
das medium der empfindung. 106; was ich, durch die sonder- die bekannt machet, was für pflichten ihm und
vernunfft
barste naturnothwendigkeit gebunden, nicht auszuspreclien andern menschen zu leisten. Havmen Jurist, lex. (1738) 729;
vermag, an Göthe 184 (2, 124). tummelt euch nun, wie ihr wollt, unter Völkern umher, . . .
und das naturorakel ihm verlslungen, rechtes {der freiheit, über glaubenssachen zu philosophieren).
wer führt ihn durch die erdendämmerungen?
Lknau (1880) 2,65. Wieland 29,16; das recht . . . wenn sie es selbst hatten,
muszten auch uns hinterlassen
sie : denn es war entweder
NATÜRORDNÜNG, f. die natürliche, in der natur waltende
naturrecht oder nichts. 107;
Ordnung. Kant 2, 428. 6, 57. grosze gesetz der
61 u. o. : das
naturordnung. Herder urspr. d. spräche 123; verdient ein sol- fürstHerrmann brach der Deutschen alte treu,
natur- und Völkerrecht ward kühn durch ihn verletzet.
cher mensch . da glauben, wo er als zeuge gegen menschen-
. Lessing 1,33;
vernunft und ewige naturordnung auftritt? Schiller 4,250; seine nächsten forschungen
das naturrecht . . . verschlingt
so ist auch dem Staate keine andre, als die naturordnung steht als das ziel seiner aussiebten. Göthe
das Staatsrecht . .
NATURSCHAUI'LATZ, m.: es scheint mir kein »ortheil fluth zu entkräften, alle versteinteo aeba"
zu sein, dasz wir unser (hcater (die bühne) gleichsam zu solche nur für naturspiele gelten liesz. GAraa M,«!; Lilar
einem unendlichen naturschauplatze ausgeweitet haben. Götbk (der fürslengarten) ist das naturspiel . . der fankelhaflen pbaa-
19,238. tasie des alten fttrsten. J. Paul Titan 3,48; romantiacbe aatar-
NATUKSCHAUSPIEL, der aufgnng der sonne ist ein n.; spiele des Schicksals, ßegelj. I, loo.
erhabenes nnturschauspicl u.dgl.; rgl. uaturscene. NATURSPHACHE, f. 1) Sprache der (ptrtcmilieterieni natmr:
NATIIHSCIIKII, f. antipathia Stikikr 1764. diese ... müchtige natursprache , das ganze buch himroeU
NATliRSCHILDERKH, m. naturbetchreiber, naturmaler: Ossian und der erden. Herder (spracbe dar
dUette urk. t, 14S. 145
ist... nicht einmal ein eigentlicher naturschilderer. Hbkokr Schöpfung 144); diese natursprache auf die farbenlebfia as-
tbr. poetie 1, 113. zuwenden. Götrb 52, xi (so spricht die nalar bioabwtrta sa
NATrRSCHlLDERUNG, f.: die vaterlilndischcu dichter andern sinnen x).
jener (altdevtichen) cpocbe haben sich nirgends einer ab- 2) den naturtönen nachgebildete, t&nnaektkmewde ifnck» «h
gesonderten naturschilderung hingegeben, einer solchen, dir (vermeintliche) Ursprache der menuhen. Hcrder urtpr. d. ffradU
kein anderes ziel hat, als den cindruck der landschaft aul 10. 14. 20. 21. 74 u. ö. (der mensch erfand sich selbst apraelM
das gemilth mit glänzenden färben darzustellen. W. Gkimm in aus tönen lebender natur 67. 74) ; auch die rinnbiUUehe tpraeke:
Humboldts kosmos 2, 33 wenn der dichter durch eine natur-
; die ganze natursprache war ein beiliger dialekt der {*np-
schilderung in uns eine seelenstimmung erweckt. Minerva tischen) priester ... so war dort das aalt Typbons scbanai,
1847 ».387. eisen sein gebeine. älteste urk. 1,347.
NATURSCHMUCK, m. natürlicher schmuck : die reize dieses
3) natürliche, 9/fene, ungekünstelte spra^, der wahre mit-
naturschmuckes sind . . auf die neue besitzerin übergegangen. druck: die meisten leute gerathen, wenn ihnen unrecht ge-
ThOmmel (1839) 6, 103. schieht, in grosze bitze; man hat sich also mechanisch
NATURSCHÖN, adj.: die empfönglichkeit für dus natur- angewöhnt, die hitze in solchen fallen für natursprache der
schöne {die Schönheit der natur). Hcmbuldt kosmos 2, 9 ; bedürf- gekränkten Unschuld zu halten. Wielamd 15,280 anm.
nisz, das gefUhl des naturschünen durch worte zu offenbaren. NATDRSTAAT, m. ; auf diese art entsteht und rechtfertigt
ebenda, vgl. natflrlichscbnn. der versuch eines mündig gewordenen voIkes, sttoen
sich
NATÜRSCHÜNHEIT, f. die Schönheit der natur oder die natür-
naturstaat in einen sittlichen umzuformen, diesar aatantaat
liche Schönheit im gegensatze zur kunstschiinheit: die natur- (wie jeder politische kürper heiszen kann , der Mine aia-
schönheit gründet sich auf keinen begriff; die tcchnik eines richtung ursprünglich von kraften , nicht von gesetzen ab>
naturproduktes füllt unmittelbar ins äuge. Schiller 10,56; leitet) widerspricht . . dem moralischen menschen . . bebt alae
die naturschönhcil ist den gesetzcn der nothwcndigkeil unter-
die Vernunft den naturstaat auf, wie sie nothwendig aiaai,
worfen, die kunstschönhcit den gesetzen des böchstgobildelen wenn den ihrigen an die stelle setzen will K.i.r. Scanxn
sie
menschlichen geistes. Göthe 28, 801 H. : empfänglich für die gebaude des naturstaates wankt, seine mfirben
10, 279 f.; das
naturschunhcit von berg-, flusz- und Waldgegenden. Hlmboldt Fundamente weichen, und eine physische möglicbkeit scheint
kosmos 2,86; naturschönheiten genieszt man erst recht, wenn
gegeben, das gesetz auf den thron zu stellen. 3K.
man sich auf der stelle darüber aussprechen kann. H. Heike NATÜRSTAND, m. der stand der natur (II.B.S,*), ier
(1876) 1,37; schon hat die spräche (nach 1750) sehr reichen
liehe tustand: unsere bestimmung als menscbea iat
ausdntck in Schilderung der naturschönheiten, der berg-
aus dem rohen naturzustande .ils thier herauszutretea. Saar
formen, Wasserfälle u. s. v. Frettag bilder (1867) 4, 294.
10,443: da civilisirte Völkerschaften gegeneinander iai Ver-
NATURSCHÖPFI;NG, f. schöpfung der natur, naturgeschöpfe : hältnisse des rohen naturstandes (eines Standes der bestän-
die nachtscite der naturschtipfungen und die naclitseitc der
digen kriegsverfassung) stehen. 6,194; der naiurstand de«
menschlichen seele haben ein sehr analoges verhallen.
menschen ist der stand der gesellscbaft. HKaota id. 3,3»;
K. Shell in der Minerva 1847 ». 420.
beweggnind, der die menschen ans dem freien natantaad
NATURSCHREI, m.: und in den stand des politiscbea vaniaa
. . . heraustrieb ,
hOmt du den wilden hirsch im walde röhren?
wie mag den armen roönchen sein tu muth, lu treten nöthigte. Wielaüb M, 61; die scbOabeÜ . . aalt .
wenn der naturnchrei iveckt verhaltne glut? uns ja aus dem rohen natursland zur verfeinaraaf fibraa.
Lrnao (1«vS0) 2,2M. auf eine kflnstJicbe araia^...
Schiller 10,322; so bohlt er,
NATURSCHRITT, m. schriU der natur, das naturgenUUu
kindheit nach bildet einen nalorMand ia der
sich
seine ,
fortschreiten: wir müssen .. die historischen nachrichten, die
idee .
.
, leibt sich in diesem idealischen stand einen eod-
nnalogie, den naturschritt, das mögliche zu hülfe nehmen.
zweck, den er in seinem wirklichen naturstand nicht kannte.
Götbe 53,28.
379; im naturstande kann ich diejenige heirathen, mit der
NATURSELBSTDRUCK, tu. dk kunst von gegenständen der
ich kinder zu zeugen im stände bin, nur meine nmtter und
natur oder industrie mittels des Originals seUtst auf einfache
groszmntter nicht. HierEL iber dW e*f 146; wie wir ans dem
und schnelle weise druckformen herzustellen. Meter konvers.-lex.
naturstande nähern. 144 ; in einen gewissen einfachen nator-
11,952': der naturselbstdnick .. wurde ISngst schon auf sehr
Götbi 23,3&&. lU;
stand zurückkehren. 4«,
einfache weise zum übertragen tod
. . Schmetterlingen auf
papier angewendet. Brehm thierl. 6, 290. so bald der reeniauber krirkt.
to stellt »ich alles in den ahea
NATURSEELE, f. siele der natur, tceltseele: diejenige natur- naturstand her, and VaMola
«nsicht , . . . welche von den nalurerscheinnngeD auf keinem Ut wa* t'f war. Wiblah» 16. 31t.
VII.
! ! :
33, 112 ; wenn man den ausdruck materie nur den gegen- Gervinus 1^,65.
ständen des gefühlssinnes vorbehalten . will . , so nenne
.
.
NATURUMLAÜF, m. der umlauf der natur, des Jahres:
man immer . . das licht und die ihm ähnlichen naturstoffe des menschen leben ist nicht . .
nicht materie, sondern .. Stoffe, naturstoffe. Engel 10,48. mit dem naturumlauf zusammen so geflossen,
es lenzet, sommert zwar, es herbstet, wintert auch,
NATUKSTOLZ, m.: ein mann (ÄoMssea«) .. welcher sogar
nicht aber mit dem jähr. Röckert brahm. 10,192.
den Urzustand der wilden als mustergiltig und beneidenswerth,
dem bildungsstolz den naturstolz entgegenstellt! Hettner NATURUNTERSUCHUNG, f.: das schädlichste vorurtheil
franz. litt. 405. ist, dasz
irgend eine art naturuntersuchung mit dem bann
NATÜRSTÜCK, n. ; wenn wir nicht blos einige naturstücke, belegt werden könnte. Göthe 19, 185 ff. ; naturuntersuchung
als z. b. die vertheilung des festen landes, das bauwerk des- der Ursache. Kant 2,523.
selben und die beschaffenheit und läge der gebirgc be- . . .
NATURURSACHE, f. Ursache einer naturwirkung : wenn die
trachten. Kant 2,523; der eindruck von der rührenden grösze böse handlung als begebenheit in der weit auf ihre natur-
eines solchen naturstücks, als ein Sonnensystem ist. 6,99. ursache bezogen wird. Kant 6,201; kette der naturursachen.
NATURSTUDIEN, plur.: manche fruchte meiner böhmi- 10, 40.
schen naturstudien. Göthe 27, 1,356 ff.; die naturstudien eines NATÜRVERÄNDERUNG, f. : mein augenmerk ist . . auf den
Zeichners, malers (nach der natur gemachte Übungsstücke). verlauf der naturveränderungen gerichtet, insoferne sie durch
NATURSTUDIUM, n.: Hamilton, der ... nach so langem eingepflanzte gesetze nothwendig sind. Kant 6,68; Ordnung
naturstudium, den gipfel aller naturfreude..in einem sciiönen in allen mannigfaltigen naturveränderungen. 57; um . . . die
mädchen gefunden. Göthe 31,56; das naturstudium unserer Aegypter zu verderben, liesz gott die seltsamsten naturver-
tage. Humboldt kosmos 2,74; liebe zum naturstudium. 76. änderungen sich ereignen. Dinter schullehr erbibel, zum buch
NATURTAFEL, f.: als bild schwebet es (das schaf) dem der weish. 19, 20.
äuge mit allen gegenständen . . auf einer groszen naturtafel NATURVEREHRUNG, f.: hier ist nicht der ort, reste {des
vor. Herder urspr. d. spr. 65. Sabäismus), wenn
auch der heiligsten naturverehrung ur-
sie
NATURTON, m. ton in der natur, natürlicher ton, natur- sprünglich gewesen wären , in den elendesten trümmern . . .
l'roh —
ist er nur in Sanssouci,
gefaszt, wie naturtreu und scharf. 213. da wird er mensch, irrt in der stille,
NATURTREUE, die tragödie idealisirt, das lustspiel wie unser eins, im mond herum. Thömmel (1839) 1,213.
f.:
musz portraitiren. in dieser beziehung ist der bürger-capitain
NATURVERGÖTTERER, m. der die natur zur gottheil macht,
ein wahres meisterstück; die naturtreue kann nicht weiter als gottheit verehrt:
getrieben werden. Rörne 1,135; einzelne fruchte, blüthen
naturvergöttrer! ihr geäfften
und zweige wurden von J. Dreughel . mit anmuthiger natur- . des Wahnes, wollt in sumpf und riet
treue dargestellt. Humboldt kosmos 2,85. den Irrwisch an den leucntcr heften;
er leuchtet nur, indem er llieht! Lenau (18'80) 2,110.
NATURTRIER, m. trieb der natur, natürlicher, angeborner
trieb, naturhang, instinkt: dasz er (der hund) seinen anschnau- NATURVERHÄLTNIS, n. Verhältnis der natur, natürliches
benden beiszigen naturtrieb nur gegen fremde und unbe- Verhältnis:entdeckung von bisher unbekannten naturverhält-
kannte ausläszt. Wieland 36, 101 zwei mächtige naturtriebe, ; nissen. 53, 161 ; wir wünschen nichts mehr, als dasz
Göthe
die liebe zu den eignen kindern und die wechselseitige Zu- der menschenverstand , von den wahren naturverhältnissen,
neigung des mannes zu der mutter, des weibes zu dem vater auf die wir dringend immer zurückkehren, geschwind über-
ihrer gemeinschaftlich erzeugten. 185; zeugt werde. 29, 296 ff. ; das schöne naturverhältnisz zu seinem
und von den eliefrauen kinde, Schiller an Göthe 183 (2, 118) der stoff eines jeden ;
mich abzuschrecken, da es a» erlaubten mittein dieser Verhältnisse (der ehe, der väterlichen gewalt, der Ver-
nicht fehle, den naturtrieb zu vergnügen, llor.sal. 1,4,188; wandtschaft) ist ein naturverhältnisz. Savigny system 1,345.
dort [in der liebe zwischen ellern und kindern) glauben wir NATURVERRÄTHER, m. verräther an der natur:
mehr naturtrieb und bürgerliches herkommen, hier {in der schreck blieb im antlitz den naturverräthern.
Lenau (1880) 2,64.
geschwisterliebe) mehr wähl und freies gemüth zu erblicken.
Göthe 26, 154; die zart - scharfe- bemerkungsgabe , die er NATUR VERSTAND, m. der praktische verstand: um wahre
(Lavater) aus naturtrieb . .
erst dann mit Überlegung . . aus- erfahrungs-verhältnisse zu sein, müssen sie auf nothwendigen
übte. 48,145; der naturtrieb, der nichts anders ist als eine gesetzen des naturverstandes beruhen. Gkrstenberg verm.
naturnothwendigkeit durch das medium der empfindung. Schriften 2,202.216.
Schiller 10,106; widerstand, den der selbstständige geist NATURVERSTÄNDIG, adj. naturkundig: die vernunftgenäme
dem naturtriebe leistet. 113; und naturverständige eheliche Unterweisungen. Fischart ehz.
405; der naturverständige, der naturkundige, natur forscher
heilvoll ergänzt des naturtriebs Wildheit das weise gesetz.
Platen (1847) 2,240; die naturverständige wissen die Ursachen anzumelden, welche
nicht leiden, sondern thun, nicht Ohnmacht, sondern stärke, man den nachtmannlein zuzuschreiben pfleget. Harsdörfer
das sind des menschlichen naturtriebs tugendwerke. lust- u. lehrr. gesch. 2, 136 die naturverständigen sagen, dasz
;
gertlth uiui wildrrKrilTt'nfii nnliirMani-n vcrsi-lien. (iürne 80,01. naiurwesen nicht gcwarhoen win aolleo. Scauxui lt,lll:
NATUItWAIIit, und adv. nattirlieh wahr, naturgetreu:
ad), beolimmt der instinkt allein alle er*cbeinaogt8 Ma 1»aidwa,
ein naturwulire» K(^mnldf. Hlmroldt Aojmoi '2, 21; iiulurwulire su ist nichts mehr vorbanden, was an die fwftOB iiiinatra
bilder der arabi»it-li<'n dirtitting. '>(); nlles iüt auf jenem bilde könnte, und es ist blo<iz ein nalurwr«pn, al«o ein thi«r, waa
•0 naturwnhr, so pyreniienlrcii «emalt. II. Meink (Ihto) 0, lo4; wir vor uns haben; dfun thier bei»zt jrdr« iialurwe«en unter
gtgeniali zu liunslwahr s. th. !>,T,M. vergl, nalUrlicbwabr. der berrscbaft des inslinkts. 150; an allen nslurweHra« die
NATCHWAliltllEIT, f.: die naturunhriieil vollendet ilire wir gewahr werden, bemerken wir tuent, itM «ie eto«a
(der btlder im buche lliob) scbOnbcit. IIkruer ebr.poe$ie 1,81; bezug aur sich selbst haben. GOtmk 11,4t; viel« oeoe eifea-
mit bewiinderitngswilrdiger naturwabrheit i«t in diesem (in schaflen der naiurwesen {»eUkSrfer) . . . werden (^itrcA im
Kalidatas wolkenboten) die freude gescbildeil, mit welcher fernröhre) entdeckt. 53, IW. gtgensats tu Itunstwesen s. Uteü
nach langer Iropiscber
dUrre die erste erscheinung eines 5, 2138.
aufsteigenden gewolltes als anzeige der naben regcnzeit lie- 2) natürlieJutwesen, einfaehe, ungeküntUU« erf; iu Mjrl-
gril.Hzt wird. Humhoi.dt kosmos 2, 4U; die naturwabrheit einer liscbe naiurwesen jenes spatiergings war ma seine eiofah
alten, nur beschallenden dichtung. 41; die nalurwabrheiten verkümmert. (iöriiE 31, tSS.
seiner {bürgen} gemitide scheinen uns nachlltssig mit grobem NATl'RWIDUK;, adj. der ntünr tuwider Uuftait aaaaMr-
grifTel hingewiirFen, und sind, in der uAbe betracblel . . mit lieh: die naturwidrige verlAiignung der seOMlicbe. Scaittn
dem feinsten {linscl ausgemalt. Gekvinis h^, 31. 10,0; jener willensakl, der die angelegenhett de« b«gchraa|a-
NATUHWASSKK, n. s. unter kunstwasser th. 5,2134. vemiögens vor das sittliche forum bringt, ist also iai «ifeal-
NATUKWECilSKL , tn. jahrieitwechul ; Wendepunkt (eritit)
lichen sinn naturwidrig, weil er das notbwendige wieder n-
Hkükrich 10vH5.
einer krankhett. Hkllig macht, loo.
NATUItWEG, m. der »eg, den die natur einschlägt und .NATIRWIDRIGKEIT, f gegtiueils m B«liuiBlsxi(keit
wandelt, sowie der weg, der zur natur, tur erkenntnis ihrer Schiller 10,411; die naturwidrigkeit unsrer Sitten, ttl.
geselu führt: NATURWIRKI.ICH, adj. s. unter naIurmOglicb.
der naiur-weg.
wer, wie die menschheit geht, wii wissen ihre spur,
NATLRWIRKLICHKEIT, f: der achte gesetzgebende kOnst.
der wistie sie geht von, durch, in, auss der natur.
:
ler strebt nach kunstwahrbeit, der gesetzlose, der einen
LouAii 1,1, lUO; Illinden trieb folgt, nach naturv\irklirbketl. Göthc 3m, 31.
einerseits bemerkte dasz sie, durch reine beobachtung
ich . . NATURWIRKUM;, f.
Wirkung der natur und das dadurtk
der pliünomene, sich dem naturwege genähert. Ja ihn sogar erzeugte oder veränderte: weil nun die krltfle der natur und
manchmal berührt hatten. GOthk 32,122; hier nun will., er ihre wirkungsgeselzc den grund einer Ordnung der natur
zeigen, wie mau eigentlich von vorn beginnen und einen natur- enthalten .. so hat man verschiedene naturwirkungen . . tu
weg einschlagen könne. 23,203; einzelne menschen tingen an, betrachten. Kant 6,63; freie naturwirkung. Scaiuea 10,93;
den naturweg einzuschlagen. 2t), 302 //. ; theoretischer natur- auch von den unorganischen kOrpem, sowie von allgemeinen
weg. Kant IO, 61. naturwirkungen . . sollte der künstler sich tbeoretisck be-
.
NATUHWEIN, m. natürlicher, unverfälschter wein, gegensati lehren. GOtiik 38,11. 13; und seien also alle Jene tacken
:u kunstwein , fa(,'onwein gleiche strafe trifll denjenigen,
: und hömer, alle bergrilcken ... abzuleiten aus jener ersten
welcher durch irgend einen zusatz den naturwein allerirt und groszcn naturwirkung. 51,189; es lag mir noch eine herr-
das SU geschalTene produkt verkauft, sitxung des deutsehen liche naturwirkung an der seile, ein köstliches schanspiei,
reiehslags vom 18. mai issi sp. llui; im allgemeinen wird der der Gardaseo. 21,40; wir ... glauben diesz um «ickärer M
saure naturwein besser bezahlt, als wenn zucker hinzugetlian als uns die wunder der steligen naturwirkungen bakaaat
ist. ebenda. sind, an Schiller 216 (3, 42); in Zinnwalde war ich tum er»lea
NATUilWEISE, adj.: naturweiser, physieus, speeulator na- male seit langer zeit wieder unter der erde, und habe niick
turae Stieler 2560; der alte naturweise. Herder ideen 2,310 daselbst an den glücklich entblöszten uralten naturwirkungen
(dieser ttitestc naturforscher 308); unser nnturweiser giebt gar sehr ergötzt, an Heger, bei Riemer 99; sein liebling»-
uns mit dem wirkenden wesen, das er znr triebfeder der studiiim, die erfnrscbung der naturwirkungen. WitLAR» t9,Mk
ganzen Schöpfung macht, auch hierüber {über das scheinbare NATURWISSEN, n. nalurkenntnis : die einzelheilen im nalur-
ruhen der schöpfungskraft) physischen aufschlusz. 313.316.320. wissen sind ihrem Innern wesen nach fähig wie durch eine
NATURWEISE, f. die natürliche, einfache weise: der knalie aneignende kraft sich gegenseitig zu hefrucblen. HiMaotaT
wuszte weder was ein hexameter, noch woher er gebürtig sei; kosmos I, VI ; um an den allen bund des oaturwissens mit
aber als verstündige naturweise bezauberte er ihn. A. Voss der poesie und dem kunsigefübl to erinnern. l,w.
tu der vorrede xu H. Vossens poet. werken (ls3ö) I'. NATURWISSENSCHAFT, f. die wisseuttktfUitkt ktmatm itr
NATLRWEISHEIT, f: urpliysik oder naturweisheit wilder natur und naturgesetu, die naturkunde, naherf9rwAmȤ: aatai^
Völker. Humboldt kosmos 2,146.141; die symbule vorhonieri- wissenscbaflt ist nichts anders als eine wissensdMft dasaca,
scher naturweisheit. Voss anlisymb. 1, 106; mit all eurer Philo- was durch das wesen und die kriime der cörperiickta dUage
sophie, tugendlehre und naturweisheit. Herder dlteste urk. möglich ist. Chr. Wolft rern. ged. eon gott f «31 : «ia« rali^
1,156.365. nale naiurlehre verdient also den namen einer natorwisseo-
NATURWELT, f.: man musz aber ja nicht glauben, dasz schaft nur alsdenn, wenn die naturgeselie die in ihr tu ,
die physische naturweit ein h.>heres sei, wie die weit des gründe liegen, a priori erkannt werden and nickt blosc er-
geistes. Hegel philos. des rechts § 212 zusali; daran zu er- fahrungsgeselte sind. Kant 8, 449; flmtdUk e«a staHlaMi
innern , wie die naturwell in verschiedenen zeilepuchen . . zweigen der naturkunde: wenn da« wort aatar Ua« ia for-
so ganz anders auf die gedanken- und emptindungswell ein- maler bedeutung genommen wird . . so ksaa •• ao vieleriei
gewirkt hat. Humboldt kosmos 2,4. naturwissenscbaflen gel>en, als e« spccilack fWitlüedeoe
NATl'RWERK, n. werk der natur, naturproduct : ein sehr dinge gibt, deren Jedes »ein eigenihflmliches innere« princip
groszer reichtum der naturwerke in allen ihren reichen und der zu seinem dasein gehörigen be$limmungen entlultea
abtheilungen. Stolberg 1,34; gegensats su kuustwerk {s.theil musz. 8,441: naturwissenscbaflen, besonders geoirtgie. GOn»
5,2135^.): ein kunstwcrk solle wie ein uaturwerk| ein natur- 32,84; umgeben von den museen and von allem, was mich
; ; ;
gewachsen, frei entwickelt, vergl. urwüchsig: eine geschaffene, aufwert oder ze tal). monum. wittelsbac. 234 {vom j. 1311) ; nau
naturwüchsige menschensprache voraus zu setzen mahnt von und wider wasser. Lori bergr. 42' ; bis der . wider naw in .
der Oberfläche her angesehn nicht weniges. J. Grimm kl. schrift. das land kommt. Gemeiner Regensb. chron. 3, 234 der mag ;
in Algier bei den Franzosen dienste, um den Araberstümmen s. naufahren, naufühven, nauflöszen, naukehren, nauziehen
zeit. 1846 nauwärts.
ihre naturwüchsige freiheit zu entreiszen. hall. litt. bei ScHM. 1, 3 Fromm, und unten naufahrt, nauferge,
s. 689; das drängen nach dem ursprünglichen und naturwüch- NAUCKEN, verb. einnicken, schlummern Schm. 1, 1721 Fromm.,
sigen war der grundzug seines {Hamanns) wesen. Hettner nauggen Stalder 2,233: dasz er mit dem köpf angefangen
deutsche litt. 3 1 26. zu naucken. Wätterstorf Bacchusia 241. vergl. nücken.
n. naturae miraculum Stieler 1391 daher
NATURWUNDER, :
NAUE, NAU; NAVE, NAFE, NAFFE, NÄFFE, /. und m.
muszten wir befürchten, dasz er auf anfragen dieses natur- navis. spätahd. aus dem summarium Heinrici näwa Graff
wunder {den angeblichen eigroszen diamanten des hofrats Beireis) 2,1109; mhd. näwe, nsewe Lexer 2,42; 6air. nau, nauen
und
gleichfalls verläugnenwerde. Göthk 31, 233. naven, nafen f. Schm. 1,1708. 1729 Fromm.; schwäb. nau f.
NATÜRZÜG, gioser maier wie der andre lockt
n».; ein ScHMiD 402; schwäz. nauen, nauwe f. und m. Stalder 2,232.
durch grose und kleine empfundene naturzüge den Zuschauer, die alten vocabulare haben : navis, ratis, schif vel nau
voc. opt.
dasz er glauben soll, er sei in die Zeiten der vorgestellten 29,9; nawe, phaselus Dasyp. K7'; navis, die nauen
Dief. nov.gl.
geschichte entrückt, d. j. Göthe 3, 691. 262' (vom j. 1516) der nauwen, aphractum Maaler 303''; nawen,
—
;
NATURZUSTAND, m. der natürliche zustand, vergl. natur- corbita Denzler 2lo'. von Grimm kl. Schriften 3, 124 und
stand dem naturzustande ist der bürgerliche entgegengesetzt.
:
von Curtius^ 292 wird naue mit nachen und altn. naust
{wol
Kant 5,44; der juridische, der ethische naturzustand. 6,2Uf.; aus älterem navist Weinh. altn. leben 135 anm. 5) in
Urver-
nicht krieg also, sondern friede ist der naturzustand des wandtschaft gestellt zu griech.-lat. nau {vavs, navis, nau-fra-
unbedrängten menschlichen geschlechts. Herdkr ideen 2, 167; gium u. s. w.), doch ist wol eher mit Fick^ 112, Wackernagel,
zwischen dem naturzustande und dem der civilisation. Göthe Weigand u. a. eine entlehnung aus lat. navis, it. nave anzu-
24, 105 er sah die bürgerliche gesellschaft . . als einen natur-
;
nehmen mit diphthongisierung von av {mhd. äw), wobei das deutsche
zustand an, der sein gutes und sein böses habe. 22,205; nau (s. nau adv.) mit eingewirkt haben mag. keinem zwäfel
der für dichterische und bildnerische Schöpfungen empfäng- unterliegt die entlehnung in den nicht diphthongisierten
formen
liche geist fühlt sich, dem alterthum gegenüber, in
den aus ital.
nave, nafe, naffe, näffe {vgl. auch navill und navilio
anmuthigstideellen naturzustand versetzt. 23,253; unter die naviglio L. Rem anh. 136, und mit dem nave navigiren 169)
damaligen Verrücktheiten, die aus dem begriff entstanden, auch bei Kantzow pomm. chron. 2, 231 heiszt es deutlich
genug:
man müsse sich in einen naturzustand zu versetzen suchen, neun schiff..., darunter zwei grosze naven, wie sie die
gehörte denn auch das baden im freien wasser. 48,96; ein Walen {Wälschen) heiszen.
mädchen in dem naturzustande {nackt) zu sehen. 16,213; l) schon das lat. navis musz im mittelalter eine bestimmte
bücher, worin man den grundrisz der gegend und ihre land- bedeutung angenommen haben, indem im 12. und 13. jahrh. die
schaftliche ansieht in ihrem ersten rohen naturzustande ge- schlechthin naves genannten fahrzeuge in ähnlicher
weise wie in
galeen und
zeichnet sah. 17, 75. den späteren deutschen quellen die nauen neben den
NATURZWANG, m. zwang der natur: erscheinungen , in andern schiffen als bestandtheile der flotten erwähnt und öfters
denen sich thierheit und menschheit, naturzwang und ver- an erster stelle und mit bestimmten namen angeführt
werden
nunftfreiheit offenbaren! Schiller 10,162; die lebhaftigkeit, leben 2, 280). auch in Roz-
(s. die nachweise bä Schultz höf.
mit welcher wir ihn {den Schmetterling) nach seiner ausbildung, mttals reisebeschreibung vom j. 1465—67 werden als
navigia mari-
dem ängstlichen naturzwange {aus der puppe) entschlüpfen tima die naves, galeones et cochae {kocken) genannt
und hinzu-
sehen. TutJMMEL 3, 460 gefügt (s. navis dicitur, quae ventis et solis (velis?) agitur,
38):
aus der nothweadigkeit und des naturzwangs ketten galeon qui remigio ducitur etc., so dasz wir also wol auch
est,
den menschen ins gebiet der freiheit hinzureuen. handeis-,
RÖCKERT brahm. 5,97. unter naue zunächst ein gröszeres Segelschiff {kriegs-,
sich der veind mit
fracht-, lastschiff) zu verstehen haben: wie
NATURZWÄNGER, m. so nennt Fischart im titel seiner
schiffen auf dem
20 galeen, 8 nauen und bei 100 kleinen
^groszmutter' ausg.). diejenigen, welche durch astrologie hinter
mer für s. Veit geslagen haben. Cumel urkk. .. zur
(2. geseh.
die geheimnisse der natur zu kommen und die natur zu meistern
Maxim. I. 236 ; der groszen naf ist nit mer dann zwo . . der
hoffen. ebend.;
nafen ein ist in den port . durch den windt getriben.
.
zweck: aus dem engen kreis der naturzwecke sich zu ver- naffen {später des nachts kam ein
das grosz schiff) ..
ein
nunftzwecken erheben. Schiller 10,356; wir varen mochten. Rozmital 153; und bestalten
wind, das
doch eine könlgin. die .
mit aufgeworfen
ein andern naffen. ebend. ; do ist ein naffen
.
NATURZWECKMÄSZIGKEIT, fälle, in denen irgend fuor ich aus in ainem bisgayer nave. L. Rem tagebuch
. . .
f.:
sicher na-
eine naturzweckmäszigkeit einer moralischen . . . aufgeopfert (1494—1541)12; begeret.., das er mit einem nave
fuoren sy
wird. Schiller 10, 8. 9. 14. 16. vigiren und handien müge. anh. 169; nachmalen
;; ; : ;
ein
. vernummen,
nau« kiimmen
nuppeo (wer aolte uo4«r mIcImi jUil— »Brlhhl Hkfci w
mit aller kauffmant-wabr bleher. 13,307,3; falsche noppeo geauebt hdbM. «Ml /. IUI) fttflAB tNt «
mit dreiiehen nauen «bfuhr Ulyues. 5,370'; hatt wol mit uo« prieatcm ootb ium «Um racfel« rtaMM ;
Colones, navei quae ligna portant, also ein holsschiff. GaAr» NAOHEN, NUREN, NOREN, verb. l) iekw4b. tdmät. ein-
mhd. bdege stehen nicht zu geböte. nicken, schlummern ScHma 468. Alemanmia 10, IMT. Sraiaca
3, 1109.
2, 333 appens. noera Toblbr 337*.
3) ein fährsclti/f. mhd. ü&we und na'we, md. a6we, woraus ;
mit Wechsel von w lu h nflbe entstanden ist (jp. 389): 3) sehweit. kindisch-einfiUig Ikmn SraLata 3,93: irk ntax
mir selber auch etwan ouereo {kurtmeit mttken) wer kaa !
As der n4wen er do trat, allwegen mit ernst nmbgon? Keisersbkrc getsti. spinnen» M &*.
den vergenlön er Ime geben bat. kröne 20377;
•cbler kam er an dag Obervar,
NAUS, adv. s. hinaus th. i*, 1390 und d*3u Mdb: omo gieog
das *'^ ni^ brücke und nt^wen bar. 21330; mit der process für frawenthor naus. Mdtedtro». 3, 13, 4
lu unser frawen kirchlurn nausi. H..Sacu l.a.W.
natis, quae dicitur nöwe. Baur hess. urk. 3, S7 (rom;. 124t);
da* Teuer scblegt lum gibel oaojs. 93*;
das wir bun ein füre in R. gemarke, und wan wir da selbs
einer will oben naus, der ander unten oaus. ManiE«. kkL
hau ein newe gen. weisth. i, 63^1 (tnr/i. aus dem 14. jahrh.) ;
aUm. nAwe Zürcher riehtebrief iX habsb. urbar 187,4.5; ein Christi (1599) 1,38'; ich wil zusehen eine weile, wo es aaiia
terr {ferge) soll ban e\a naweo. Wubstisen Basler chron. ilA
wil. ScBocB stud. leb. D v
nowe MoNE quellen ;>, 506 elsdsi. noge Königsh. 6S9, 15 {vgl. ;
wann mb- da* .ilier kompt tu bau«,
will ich die bosibait *cblagen nau«.
Weinh. alem. gr. § 210).
M. MoirrAüOS fWff. Av;
31 auch ein kleineres schiff, ein fischerboot, kahn:
Schweiz, da seindt wider nausz. Eus. Cmarl. (1871) 491; da ick io
sie
und leitcnt in (Teil) die knecht also gebunden in einen nauwen die frische lufft nausz fuhr. 629; laszt uns gebo, aus deui
oder scbilTlin uff das hinder gepiet. Ettbrlin chron. der eid- land, wo menschen und menschlirh gefilbl oaus geflohen
gtnouen tn Wackern. leseb. 3, 73, 14 do schwang er mit ge- ;
isL KLiNGsa Otto 19, 3 neudruck;
walt . . den nauwen oder das scbilTlin binden zuo der blatten ich folgt' ihm zum tbor 'oaus. Gövaa 8, 190.
...und sprang usz dem nauwen uff die blatten, stiesz den
NAUSHIN, adv. gleich hinaushin (A. 4*, 1403: se leufll*
nauwen von im. 'S, 9 ff.;
noch wull uff e gewQndlscht ende naushin. Gbiprics lusop.
mach hurtig, Jenny, lieh die naue ein. 336 Palm.
ScHiLLBK 14,373 (Teil 1,1).
NAUSZER, adv. gekürU au» binauszer, AtaaM.'
NAUEN, verb. wie benauen
nau unter genau) th. l, 146<i (s. mftgt eins 'nauiser laolTen.
Stikler 1336, mnd. nouwen Scuiller-LObbrn 3, 200*, nd. nauen: d.>. GOnu 1.3M (». >. XTStt.
wen de nood nauet. brem. wb. 3, 225. Stürenhurg l^s. NAUT, I. aut mcMi.
((A. l, 1044) und nicht,
NAUF, adv. s. hinauf t^i. 4^ 1385 und dazu noch: NAUWÄRTS, adv. stromabwdrU {t. nao tdt.) Sem. I, 3
*M'st rürt sie mich naufT an die zinnen. Fromm.: wiltu ain schef hobenauen und Ober sieb gegcai
H. Sachs 4,168,9 u.a.: wasser ziehen, mQestu albeg arbeiten und nit nachlasse«,
nauf das Hegey. Bauman.n quellen 1,624; bin naiif zur
in sonst rint das schef nauberls. Rbbtholp teutsdu thesl.T:,a;
prinlzes . . zu fusz durch den garten. Elis. Cbaru (1S71) 345; nawberts weisth. 3, 700 [Sutsdorf, v. j. 1450).
waren einen gaben berg nauff gefabreu. 444; die leiter nauf NALWE, NAVE, NAWE, s. naue.
laufen. Stiiling 1,113; da seht ihr nicht nauf. Klincer Otto NE, s. nein.
31, 19 neudruck. NEBEL, ffl. nfMa. yolA. (oibis ?) aicAl »acksuweive»
; ekd.
NAUFAHRT, f. l) die fahrt stromabwärts (s. nau adv.) nebul (statt nSbal, nepal), n«pol, n^bil, n«bel. wütd. n^bel.
Jacobsson 3, 133. ScHM. 1, 3 fromm., mhd. nouvart {aus enou- oUs. nCbhal, aUn. nifl, ags. nur das adj. nifui, dunkel; aUfrtet.
vart) Lexer 2, in. nevil, mnd. nevel, neffel, nd. nevel, oberd, »eke» nebel mmA
3) der fahrweg, thalweg
im ström, das fahrwasser Schm. a. a. o.: nebbel, neppel (Schm. 1,1713 FromM. Lcxia kinL *. 19«.
unzt mitten in die naufart der Salzach und also die naufart Schopf 464. vergl. \Vei.<ih. bair. gr. i 123) mnd nibd «. makm 3.
ganz ab unz geen Laufen, österr. weisth. 1,54,41. rji. 76,27. der lautverschiebung gemäsi stimmt da» mort mit fiietk. p$fdi^
Hl, 22. (17. joArA.). wölke, das mit vi'foi und laL nubea, oebula, «Mar. acbo
3) ein grosus (ai thal fahrendes) saUschiff Lohi bergr. 49»': (himmel) zu {anilT. nabbas (mM, Araif, f**"^ hfinrnm^
CS sol auch ain onhalzullen alzeit mit der nawfart hinnaw himmel) gehört, über desun mutmutlitim mund «vfi. mm
{stroinabwdrU) gen. österr. weisth. 1, (vom
88, 13 j. 1436). CuRTius' 276. Fica' 10«/. Koa.'« sWIicAr. 16,57 jf. wet m< wwH
NÄUFELN, verb. s^ ISufeln th. 6, 314 und Schm. l, 1730 Fromm. wol auch das ags. nip r. »ebel, wUke, m» nipan tfaaM, /fauler
ViLMAR kurh. idiot. 281. sein oder werden (Lio 396,40), mmie ftOt. pnipoaa httfitt
NAUFERGE, m. der ferge, der grosses salstckiff (nau- m werden, trauern.
fahrl 3) dirigiert. LoRi bergr. 499*. Schm. 1,3 Fromm.: wann Bedeutung und gebrautk.
er nu faren wil nach des nawvergen rat. österr. weisth. l, 87, 12 l) im eigentlichen sinne: etne menge rm watserddmpfem, die
(vom ;. 1426). tn tropfbar-ßisiigem imstande mnmittHk w «a adee m^ der erd-
NAÜKE, f. gleich auke {th. 1, 8t7) und neben diesem in Kärn- (A>er(l>\rhe »tkmeken und dte Imfl mekr ader i ii ff m aimr di' w
ten und Tirol gehrnuchlirh. Lexer 12. 196. Schöpf 33.463. sichtig mache»: der nebel kOmt Tun w^fgriftm grobe« daoil.
; ; ; ; ;; ; ; ; ; ;; ; .!
a) der feuchte, nasse, kalte, frostige, der leichte, dichte, der c) als mittelden nebel zu vertreiben galt früher das läuten
weisze, graue, trübe, schwarze nebel u.dgl.; der nebel steigt der glocken {vergl. wetterlüuten): wie dann sonst gemeinlichen
auf, erhebt sich, steht, hängt, schwebt, wallt, wogt, zieht, beschicht, das man morgens wider den riebel zu leuten pfligt,
zerreiszt , flieht, senkt sich, fällt u. dgl., oder auch im plur. den zu vertreiben. Ztm»?i. cAron. 1, 282, 11; ebenso dem nebel
die nebel steigen auf m.s.mj.; dawider hilfft ein dicker nebel. leuten. 284, 27. vergl. nebelglöcklein. im kärntischen Möllthale
Sir. 43, 24; wir kamen in einen dicken nebel, welcher unsere suchen die kinder den nebel durch folgenden reim zu verscheu-
kleider fast durch und durch annetzte. Lohenstein Armin. chen (Lex ER 197):
1,565"; schwartze nebel und wölken. 571"; die sanften nebel. nebel nebel ziech auf!
Geszner 1, 73; über die bögsten köpf (hergspitzen) auf!
der nebel grauer schleier süst kümmt der wind mit ros und wagen,
deckt luft und erde nicht mehr zu. Hallkr (?et». 1 der werd den nebel bald oben haben.
wenn Aurorens glänz mit grauen nebeln ficht. 2) häufigwird nebel vergleichend oder bildlich verwendet,
WiELAHD Idris 3,114; missethat wie eine wölken,
a) vergleichend: ich vertilge deine
weiche nebel trinken
rings die thürmende ferne. Göthe 1,86; und deine sunde wie den nebel. Jes. 44, 22; unser leben .
zergehet wie ein nebel, von der sonnen glantz zutrieben,
aus dieses thales gründen,
die der kalte nebel drückt. und von irer hitze verzeret. weish. Sal. 2, 4
Schiller 11,334, vgl. nebeltbal;
wie nebel durch den weiten räum
dem Wandrer ähnlich, der flog auf das mägdlein durch den bäum.
in dichten nebeln irrt. Gerstenberg 2,260; Stilling juij. (1780) 31
dazu kam noch ein nebel, dick zum greifen. denn dahin
Wieland iilelia u. Smib. 3, 350 flohn sie bei deiner ankunft, wie vorm glühen
der sonne nebel fliehen, d. j. Göthe 1,87;
der starrende fiost und der tauende nebel.
Voss Od. 5,467; lassen sie entfernung nur entfernung sein, einen nebel, der
von den segeln tropft der nebel. sich zwischen gegenstände zieht und ohne sie zu ändern,
Freiligrath (1870) 1,66;
ihre unkenntlich macht. 1, 243
gestalt bedauern wir den ;
jettt erlauben sie mir . . das gute mUdchen zu beruhigen und durchirrt irebOicb und ibal. Scann CitiL %,9$i
den kalten nehfl wcgzuhauchen , der zum erslenniale sich an fernen horiionu
zwischen unsere herzen lagerte. Kotzehuk dram. 5;). 3, 173; emcbalnt, wie ein nebelblld,
die Stadt mit ihren ibttraien.
das frühgiücklein war lustig durch dunst und dampf er- In abenddftmnniug febblll.
klungen, wie das wort eines verstttndigen mannex durch U. Uaint buch d. lUd, (I<«1) Ul;
vcrünslerndcn nehel der thoren. Sciikffkl Ekkeh. 1. sie ftelcbei einem oebalbild
a) dampf, dunst: das glas (pMnseh) mit leixem, fernem winkm. Liüm (IIW) 1, 111|
3) etwas iiebelähnlielus.
mit seinem heiszen nebel. J. Paul Uesp. 3, 5«. nebelbilder «leigen dAromemd
aus der voneit dunkeln laftn.
b) rauch, duft: und sol das rcuchwerg auffs fewr thun F. W. Waaaa Drrtsekmlim^rm %;
für dem herni, das der nebel vom rauchwcrg den gnaden- dan nebelbild seines genius {sanet crtiWkrrs) lof ia 4rr hall«
sluel bedecke. 3 Mos. Iß, 13; ambra-nebel Uruckes 6,64; der der letzten nacht sich weit turtick. J. i'At;L «lu. Ug» t, 4X
böheiirauch heisU auch der trockene nebel. 2) trugbild, einbtiäung. Voss aaluyait. I, anfl; die kiat«
e) spanischer nebel oder kalzeniiebcl, fein aus dem mund des Studenten war kein nebelbild . . hier ist die be«lili|aiif.
gestAubtea wnsser. Scum. 1, 1713 Fromm. Erettac kandiehr. 3, 902.
d) itauhwolke: 3) diircA nebeneinander geUeüU iaubrrl^trmn {lattnm
xmei
wuiiii liAuflg der »Inub isl rings um die wegf, magiea) erzeugtes bild, das tne aus etnem nebel ktf wm U ifU und
dnsz >icb sofort von doni ütnuti aul'wulkt vhi Unstercr nebel. darin wieder vertehwindtt:
Vo«s IL 13.23«.
auf diesem nvbelbilil
«) dünnes, leicht verhüllendes gewand, flor, schleier, oft nur hat sie die alten neisur vorgerufen. RScoar (1M7) SM.
vergleichend neben flor (vergl. ncbeltlur, nebelschleicr): NEBELBII.Dl'NG, bildung ton ntba: lo ncbelbildunf
f.
die Hcbönen gebn lialbnacki, und nur ein weiszer dohr, geneigte Witterung; gänzliche windstille begünstigt di« nebel-
ein wuiszcr nebel legt sich bescheiden vor. Uz 2, Kitt; bildung u. dgl.
entzückten ihn andere rcizungen, die unter dem nebel eines NEBELBLIND, adj. (vergl. nebelsehen):
dilnnen flors seinen äugen nachstellten. Wif.land 12, 187; ist die Jungfrau nebelblind?
unison.Mt htibi ihre brunt, cicich einem doppelhügel WiaLAxa Ktetia m. Sutih. l.tn
von frischem srhnee, um den ein nebel graut, NEBELBOGEN, m. der teeisu regenbtftn^ im mk smwüni
den dünnen wniszen Oor. (Iberon 3,44;
im nachtgewand, das wie ein nebel kaum
dtr sonne gegenüber auf niedrigen diekf mM» SOff. Amlciik.
den BchOnen leib umwallt. 5,13. NEBELDAMMEHUNG, f.:
und medicinisch une ncbellleck Hcrschel unter- so gosz der mond auf dies« «AateotlD.
f) astronomisch :
voll trüber uebeldämmrung, seloaa scDimmer.
schied . gUinzende nebel-, schwache nebel u. s. ». Meyer
. .
Mattris*««! (I7VI) i;
konversatwnslex. 11,1K>7'; der nebel, homhautfleck, encycl. rft. bildlich: und graue nebeldamraening
der med. Wissenschaften 17,37; des pocks gall gelegt auf die umwölkt die muntern äugen. BCacsa (17^) 3^.
augenprüiwe, vertreibt der äugen nebel und hilft zuo der äugen NEBELDAMPF, m.; ein mit nebeidampf versdiQttetw IkaL
clärhcit. Mkgknberi; 128, 11. J. Padl Hesp. 1, 13.
H. Sachs 9,383,10.
NEBELGERIESEL, n. das rieseln des nebeis:
so het ir nebelfahrn ein end.
im nebelgeriesel, im tiefen schnee.
NEBELFARBIG, adj.: warum stehen in der regenten- GöiHE 1,172 {d.j. G. 2,157).
geschichte . . die Charaktere so nebel- und wasserfarbig und
NEBELGERTLEIN, n. ein pflanzenname, wol artemisia abro-
verflossen da? J.Paul Vorschule 2,85.
tanum (s. gertel, gertelkraut, gertwurz) : aber in der höchsten
NEBELFEIERN, verb. des nebeis wegen die floszfahrt ein- notli stiesz man ihr {der gebärenden) zu . . . nebelgertlin, ca-
stellen. ScHM. 1, 1713 Fromm.
millen, betonien u. s. w. Fischart Garg. 103'.
NEBELFERNE, f. nebelhafte, wie in nebel gehüllte ferne,
NEBELGESTALT, und formte daraus eine nebelgestalt
f.:
örtlich und zeitlich:
... ein Schema nebelform). Herder metakrit. 139 ein
{vergl. ;
umschleiert unser eher. Matthisson (1797) 118; füllest wieder husch und thal
dort schauen selbst die traurigen liyaden still mit nebelglanz. Göthe 1,111;
aus ihrem düstern nebelflor Heine
in stiller heiterkeit hervor. Tiedge Urania 2,387; ein weiter, warmer nebelglanz verbreitet sich überall. H.
iliasut wurde früher während des nebelt das nrwweiglcrkcl J. I'aul ri/<in 2, IH.
geUuM. FiOMii. mundarten 3, 185: danz ihn {da$ nebelmdnnUi») NEBELHOiiN, n. lurn, mU dem mthelngMU gep^n merie»:
(las Terbeinte nebciglöckicin nicht leiden könne, zumal e* ein dampfschilT rousz veraeben aein mit eiBMl wirklinM
ihn, so oft er dort nebel inuchen wolle, un den köpf ncblage. nebelbom, welches durch einen blaaebalf oitr 4arek ciM
BiRLiNcen volktlh. \, 360. vergl. ncbel 1, c. mecbaniscbe Vorrichtung geblasen wird.
NEHELGHAU, adj. grau von nebel, grau wie ntbel: nebel- j.mo nr.l Oft 5. lukt, »ß — n mM
graue Witterung BOaitB S, M; 9. b. das Nebelhorn bei Obersidorf im Atfim,
das nebelgraue gewölk. Hüceibt 140; NEBELHÜLLE, f. eine hülU von iicM;
well in nebelgrauer Terna s&sze dfifte, nebelbullen
liegt mir das vergangne gibok. ScaiLLia 11,201; senkt die dimmerung heran. Gfrraa IS.M|
substantivisch dus nebelgrau, das grau des nebeis y der graue auf jenen höhn, die nun in nabelbtkUe.
verweilte noch der sonne letztes glOba.
nebel (18M) Uu« s. tn-,
drunten zartes nebelgrau bUdltek: dann wlhote, seloer nebelbttir eniflobB,
wie ein dampf entsteigt der au. Voss ged. «,210;
ihr geist . .
fem der borge nebelgrau. GAtib 46,83; Im unbewölkten glänz der gottbell schon
dann sah im nobeierau die kröne der Vergeltung zu enpfahn.
Ich oA ein zartes licht mit stillem ichimmcr prangen. MArTauso« (1818) Sl«:
ScHULZK Idcä, 3,30; die trübe nebelbQlle, welche tausend jabre den bohzont von
und um ileii bimmol oben
da spann sich nebelgrau. 1]ul4nd (1870) 2,241; Europa umzogen, scheidet sieb in diesem Zeitpunkt (13. jk.)
und heller bimmel »ieht hervor. Schiller 0, 224.
SO rückte man ... einem mächtigen, noch tief in nebelgrau
gehüllten gebirgszug entgegen. Mörike Nolien (1878) 1,285.
NEBELHUT, m. ein kut 9on nebeL {vgl nebelhanbe, nebel-
kappe):
NEBELGRAUEN, n. wie das nebelgrau:
auf dunklem g elock (dee gespenttiseken keidemannet) im Babel-
und hebt hut wieget. F. Daik ft*. 1.M8.
die Unke kühn empor durchs flnstrenebelgrauen.
ScuuLZK Lacil. 2,10; NEBELIG, NEBLIG, NEBELICHT, NEBLICHT, NEBLICH,
im nebelgrauen adj. nebelvoll und nebelhaft, eigentlich und bildlieh (undeutliek,
slehn geister schon umher. 2,48;
unklar, verschwommen, finster, unverständlich u. dgL).
bildlich: stille I du verkl&rst der trOben
zukunTl nobolgraiin. Mattuisson (1816) 37. 1) nebelig, neblig, die älteste form erscheint in Noracu
M. Cap. 16, 22 als gekürster nom. sing. fem. nSbulgiu {nebmhm)
NEBELGRUND, m. der nebel als grund, als boden oder
von nebulig, ein mhd. nebelic ist nicht nacksumeisen : nebelig
unterläge
der menschhelt flreuden schlöpren ohne spur voc. 1482x3'; neblig Dief. ;(. 377* {vomj. 1521). Faisca 2,10*;
mit sylpheutritten Ober nebelgrund. ein weiter. Wiei.ano 8,35; indem es möglicb ist,
nebliges
Mattuiüson (1816) 410; dasz sich . einige helle kOpfe über den engen und nebligen
.
er bildete aus den vielerlei ideea mit furben der liebe ein dunslkreis ihres Standes erheben. 31,316; an jenem nebligen
gemahlde auf ucbelgrund. GOthe 18,47. tage. ScBEFFEL Ekkeh. 3; wehmüthig liesz sie ihr dunkles aug'
NEBELHAFT, adj. nebelähnlich: nebelhafte wolkenzagc. in die neblige ferne gleiten. 7;
GOtu &1, 210; weit roll ich ins neblige meer hinaus.
der nebelhafte stern musi auch am hlmmel stehn. SCHOLZ! poet. w. (1888) S,1U;
LsssiMG 1,183; der du der götiin glast
fahret wohl, ihr dbrren Schemen, mit solchem nebligen gespenst verwechselt hut.
nebelhafte paradi^sel Linau (1880) 2,300; RficxaaT brakm. 10. 19
nebelhafte gedankcn, eogitationes obseurae Stieler 1321 ; diese ^rdAer auch ohne brechung nibelig, niblig: nibelig toc 1482 zS*;
beiden acte {des Tasso) . . . hatten etwas weichliches, nebel- nibliger himmel Maaler 305'; ein nibliger tag Zimm. dtrtn.
haftes. GöTBE 28,85. 3,379,25. AvBNTiN. 4, 511, 11 var. ; genibiig Mcriblios IS.
NEBELHALLE, f.: 2) nebelicht, neblichl erst seit dem anfange des 16. jakrh.,
wie wandelbar In grauen nebelhallen suertt ncbelecbt, tuichweisbar : nebelecbt Dief. fl. 377*
als
auf donnerndem gewölk der geist der lüfte thront. (rom ;'. nebelecht jar Fiscbart ^ozzm. 4 neudruek;
1521);
ScHULZx CdcU. 9,3«.
neblecht Denzler 210*; nebelicht Stibler 1321. Alkr 1458*;
NEBELHANU, f. die hand einer nebelgestalt
neblicht Rädlein 669'. Hederich 1688. Stbiiibacb 2,114; die
du bleiches nachtgespenst . .
luft ist daselbst so dick und neblicht. Hacedork 1,75 amR.;
an deiner nebeihaud lilebt rothes blut.
U. UiiNR (1876) 12,96. neblichte luft Klopstock 7, 321 ; ein neblirbter dufL Wielah»
suppL 3,280; neblichter stern Kant 8,238, s. nebelstern;
NEBELHARFE, f.: ton, der sich zu Ossian . . wie trom-
petenschall zur nebelharfe verliült. Herder an Merck l, 28. schleunig eniiaucht dem gewof« dee eeraa
NEBELHAUBE, /. eine haube von nebel
stieg sie in nebllchter fi-übe zumI UBHiel eaRpor.
Yoss IL 1.497;
wie von den bergen bllsi die nebelhauben
ein frisch lebendiges gewitterschnauben. eine neblichte ferne. GOthe 8,38; an trüber neblichter t«g.
Linau (1880) 2,240. 16, 178; warum nennen wir einen trüben, neblichten winler-
Ssterreiehisch eine haube als schult bei neblichtem weiter. Höfer tag einen traurigen anblick? Schiller 4,302; so ein maui-
2,282. vergl. nebelhut, nebclkappe. wurfsgesicbt und so ein neblichter blick Wicland an Mertk !
NEBELHAUCUil, m. ein leichter, dünner nebel: 1,06; sind religioo, volk, Vaterland unterdrückte nebelichte
unkenntliche gestalten, namen, so wird auch jede edle barfe dumpf and im nebel
die bald in nebelhauch verwallten. tönen. Herder 9,447: unter der jugend soll sich aoek Utr
ScBCLZi jioet. w. (1855) S,M5. eine mystisierende, wohlwollende, aber sehr nebKcbte putM
NEBELHAUPT, n.; er {das gespenst) schweigt und schüt- bilden. Nieschr <<fr. 2,229; die grosze menge in Frankreicb
telt leise warnend das nebelhaupL. Iiiiibriia:«n 1, 71. ball Kant noch immer für einen neblichten, wo nicht gar
NEBELHEIM, n, nebelheimat, nebelweU, Unterwelt, hockd. benebelten schwärmet. H. Heine (1818) «,18; zwei neblicbte
nackbildung des altn. niflhcimr (mj/tAoi.^ 667): nein, ihr bleibt gestalten. 12,78. friJur auth ung^rteken nibelicbt Stibler
unten im nebcihrim, wo bald ein neuer todesgenosse lu 1321: wenn du nicht bettest ein nibelicbt und ungerfiwig
euch hinabsteigt. H. Heink (1876) 7,166; das nebclheim der hertz. Ctrillcs 49* (rom ;. 1520).
Vergessenheit. J. Padl 48,289 Hempel; gewisz war es nur in 3) nebel echt bild^ titk «Mb die «faio. dem. frnm
aus
dem gedrückten nordischen nebclheim möglich, dasz sich nebelechtig Dastp. K 7*, nibhdrtig Maalm 301*, nd. neueU
an die mythische auffassung jener einfachen naturereignisse achtigb Kil. 337*.
die tiefdüstre Vorstellung anknüpfte von einer gOtterdSmme- 4) neblicb, niblich, gekünt aus dem f mpit tim aebel-licb
i
rung. Gbrvinos 1^, 16. (nd. nevcllich Dibf. iL 377*): niblicb mc l«3» «ii4 1818 bei
VIL 31
; ; : ;
genius der träume! der du durch den neblichen schlaf der Garg. 244'; dem Verwalter ein nebelkappen. Diefenb.-Wülcker
sterblichen trittst. J. Paul Hesp. 4, 58. 779 (vom j. 1652, Bingen) die frostigen Soldaten pflegen im
;
kappe, eine wie in nebel hüllende, unsichtbar machende kappe NEBELKÄPPLEIN, n. demin. zum vorigen: die nachtraben
(Lexer 2, 45), die in zwergsagen oft erwähnt wird, s. mythol.'^ und die nebelkäppel (s. nebelkappe 5). städtechron. 15, 469, 7.
383. Gbimm deutsche sagen nr. 152. 153. 155 und oben th.b, 1S8: 470, 7 ; gemeint sind nachtschwärmer, nächtliche ruhestörer und
vil manic lasier, daj ich sihe übelthäter. vergl. nachtrabe 2.
in miner nebelkappen. minnesinger 2,223"; NEBELKLEID, n. kleid von nebe], umhüllender nebel:
das zwerglin kam gelauffen . . Eneas und Achates beid
es schwang im gar behende hettent an ein nebelkleid (ivaren in nebel, in wölken
ein nebelkappen an. heldenbuch 272, 34 K. gehüllt).
ist noch den Kriechen von diesem üngerl
ein Sprichwort bei Murner Vergil 12", vgl. An. 1,412;
(ring des Gyges) wie bei uns von den nebelcappen. Aven- schon stand im nebelkleid die eiche. Göthe 1,75;
TiNos 4,265,33; euch wäre auch besser, Junker, wenn ihr nur der sanfte dichter siebet
dich (Unschuld) im nebelkleide ziehn;
jetzt in einer nebelkappen lieft {unsichtbar wäret). Freytag Phöbus kömmt, der nebel fliehet. 58;
ahnen 4, 192. in der zwergensage wird nebelkappe auch von ha! der heidemann,
unsichtbar machenden steinen, ringen gebraucht: etlich stein da kommt er geschritten im nebelkleide.
machtent die (zwerg) unsichtbar die sie bei in trugent. das F. Daun ged. 1,265.
hiesz ein nebelkap. heldenbuch 2,8 K.; und nam ein finger- NEBELKNABE, NEBELKNAPPE, n». schalk, schelm, nebulo:
lin an sein hant, da was ein stein in, wer den bei im het zu dem antwurt der nebelknab (var. nebelknap). Meisterlin
den mocht nieman gesehen, der heiszt ein nebelkap. 4, 23. 110,15.
2) die person oder nur das gesteht derselben bis auf die äugen NEBELKRÄHE, f. die asch- oder nebelgraue krähe, asch-
verhilllende, vermummende und unkenntlich machende kappe, krähe, corvus cornix. Nemnich 1, 1239. Brehm thierl. 3, 351.
oft bildlich: m/id. nebelkrä nili schriet aber die nebelkrä.
: Walther 75,28;
ein nebelkappe hat er an, nhd. nebelkrä, limberida. voc. 1482 x 3' ; näbelkräye, cornix varia.
icliweij, obe ej wer wip oder man. Altswert 18,30; Maaler 30i'; einer nebelkraen gleich. Kirchhof wendunm.
a. 1521 hat der rat die nebelkappen, damit man in der 386';nacht rab oder nebelkräh. Fischart nachtrab, titel; nebel-
klag das angesicht bedeckte, und die unter dem volke mer krähen einsetzen. Petb. 67'
schrecken und entsetzen, dann ergetzung machten, verholten. die tahe und die nebelkrä. H. Sachs 4,281,21;
BiRLiNGER Augsb. wb. 350', vgl. Alemannia 10,196'; unter der und das scheunendach umkrächzten
nebelkappen. Petr. 87'; die nacht, die für sich selbs der nebelkräh'n, unholde gaste.
sunden und besen stuck ain rechte nebelkapp ist. Zimm.
aller F. W. Weber Dreizehnlinden 28;
chron. 1,426,1; ir müsset nicht gute Sachen haben, sonst übertragen: andere gehen zu einer alten nebelkrähen im dorf
würdet ir die nebelkappe nicht anziehen und ein idolum oder und lassen sich das haupt oder bände durch einen segen
poppelmennichen vornen an die bücher setzen. J. Wigand 22*; curiren. baurenstands lasterprob 191.
aber nun da Christus gestorben ist, so mag ihm die röm. NEBELKRÄHELEIN, n. cornicula varia Stieler 1022.
kirch wol ein nebelkapp mit hau auszfüllen und verkaufifen. NEBELKRANZ, m. ein kränz umgebenden nebeis:
Fischart bienenk. 103'; wie dort im ncbelkranze,
voll finstrer majestät,
und ziehen ein nebelkappen an (u)»i steh unerkannt unter
die schwarze wolkenschanze
die bettlvr zu mengen). Frischlin 34 Strausz;
am flrmamente stehi.
nu zeuch ich d' nebelkappen ab. 38; Körner 1,76 (leier u. schwert 32).
ach herr nim ab die nebelkapp,
ich möcht getödtet werden. Rincwald evanij. L6'; NEBELKREIS, nunmehr immer den quellen
n». ; wir stiegen
wir sind, Papinian, auf die geheimnis kommen, der Arve . entgegen und kamen dem nebelkreis immer näher,
.
die nebelkapp entfällt, weil was er vorgenommen bis er uns endlich völlig aufnahm. Göthe 16, 251.
so hell wie Phöbus strahlt. A. Gryphius 1,446;
NEBELLAND, n. nebliges land:
die nepelkappen sein . . . verpotten. da ainer in raufhändln darumb so ziecht ins nebellandt. Fischart grostm. 44;
ain solche auf ime hat, selbiger soll in doppelter straff sein.
in den nebelländern (im norden). Heinse irdinpA. 2, 25; zum
österr. weisth. 1, 61, 32 (17. jahrh.) ;
ersten mal kargte der könig, als er einem todfeind das reise-
mit nebelkappen angethan, geld in das nebelland (unterweit) zahlte. Frevtag ahnen l, 132.
durch die kern äuge sieht. Langbein (1854) 2,133;
euch sank zu tief ins aug' die nebelkappe,
NEBELLOS, adj. ohne nebel: ein nebelloser morgen, tag;
wenn euer blick nicht straszenüber sieht. bildlich: der romantik gegenüber suchen sie (Rückert und
Lenau (1880) 1,245: Platen) die freie, nebellose einschau in natur und leben von
bair. in der nebelkappen herumgehen, d. h. in ungewissheit oder der höhe der dichtung aus. Gersdorfs repert. 1846. s. 284.
Verwirrung. Schm. 1, 1268 Fromm.; einen in der nebelkappen NEBELLUFT, f. aer nebulosus Stieler 1882; bildlich: schon
herumführen, ihn hinters licht führen. 1713. die lieder von einem solchen lüde erwärmen unser herz, . . .
:
er «ah faii Ähnlich jenem nFbelmann. H9. 2) unpersdnUek. a) nehltg tdtr mit meM§ rtrin titr täm:
NEBELMi^NN'LEIN , n. valdmännlrin , von itm in ntbel es nebelt, es ist tirbelicbt weter. Eastst. Uo' wenn e*
wa* fttr ein url i«l krw da ücaru-
belt, gütiger hiuiinel,
; »
herkommen $oU. liiiiLiNr.eii toUulh. ], 3t8/^., eltästisek newwel- '
dann die tage «Inken 3) transitiv, mit nebel erfüllen, uwikülUn : genibelt, nekulmm.
In des winters nebelmeer. IIk«dkk (je'l- 1.36; gemma grmm. rl*, nukilont Uitr. gl SM*, s, beoebeb, «M-
und staunend sab Ich jetzt au» rnrnem nebelmeere nebeln, umnebeln.
. . mein eignes blld «nibeben. Scuiii.xi Cäcil. t,4t;
NEBELNACHT, f. nebUgi nackt oder »adUAkmbeker, ditkUr
weit und brvit die bergesgiprol
nekel:
In dem nebelmeere schwimmen, il. IIkikk (1870) 1,46; wie Judas In der dOckeo oebelnscbi
RO wie heute nach und nach am hitnmei durch lichte fugen den lieben herrn »o scbiodlicb bst verrabiaa.
A. WsiKUEiasa geittl. w<uhi (I«l3) Ul;
dos blaue durchrisz, und wie das nebelmeer zu bilngenden
ein grauer kämpf umbulli *icb bald mit oebeloscbi,
Seen einlief. J. Paui. Hesp. 1,240; die bSupter der berge... und meine fackel leucblei weit und breit tur BnclN.
wie riesige inseln drin schuosz des nebelmeer» entsteigend. (;<mis ll.lMt
ScHEiFKi. Ekkeh. 364; bildlich: doch ihn entriu. In Debeinacbt verbüllt.
aus dem nieer der götterfrcuden Apollo. Bvaesa 182*;
ward ein tropfe uns geschenkt . . auf einsam hohem ibume.
Word Im nebelmeer ertrankt; in trüber nebelnacbi . .
aber auch im uebolmeere halt' ich die stille wacht. Kinit, f«A (WT) n»;
Ut der tropfe Seligkeit. Iliaou geil. f.; UM bildUek: deine augenlider . .
ob auch die leben.Kbalm im nebelmeer verschwimme, sind nicht zur nebelnacbt
gesichert leitet uns das wort der inneni stimme. hergeschalTen. Ilsapaa 1.393 Hempet;
Tisuus Urania 2, IM; immerdas sunneulichl auf dem pfade 4es
nicht liegt meoKben,
er hntte sie {die well) nur ininier durch das gleichgültige nebel- in tauschender nebelnacbt sucht er seine ric
meer der Öffentlichen geschSfte angeschaut. Arnim kronenw. dem äuge allein, er lauscht dann auch auf
t, 292. in seiner brusU Fbkttac kandukr. 3, 285.
NEBELMENSr.H, m. lete nebelmunn: NEBELPARDER, m. der aukgraue oder brdunhekgrmu parder^
leb lache nicht, tigris maeroseeüs. Brebm IhterL 1, 335.
das thun die bleichen nebelmenschen dort.
H. Heins (1H'6) 1,86;
NEBELRAUCH , m., mhd. nebelroucb (jAmg. »nr. mk),
verdammter nebelinensrh,
. .
caligo nebulota Stibler 1528:
anglotze mich nicht mit den »tieren äugen. 88. doch welch ein nebel, welche dOnsl«
NEBELMORGEN, m. neblichter morgen : an einem schOnen verbergen plOulich die gesult! . .
NEBELSCHATTEN, m.: der rückblick aus Jer höhe in den NEBELSTERN, m. Stella nebulosa, von einem kreisrunden
Herder älteste urk.
gefärbten nebelschatten. 328. mattweiszen Schimmer umgebener fixstern. Zedler 23, 1463 als :
NEBELSCHAUER, m. vom stürm getriebener dichter und kalter ich zuerst die kupferplatte ansah, so hielt ich den sternen-
nebel haufen für einen besondern nebelstern. Lichtenberg 7, 238
unter schnee und nebelschauer und wenns sein aug erträgt, sei ihm der blick gewährt,
ras't ein Aetna dir hervor. Götbb 5,167; der nebelsterne selbst in Tichtgestirne klärt.
iinsternisz und nebelschauern RücKERi brahm. 1,55;
hingegeben unbewuszt. 3,226 H. vergleichend und bildlich:
NEBELSCHEIN, m.; hier ist das helle bild von einem aber hin durch diese heitre gegend
zieht das Schicksal wie ein nebelstern. Tiedge üronia 1,383;
runden nebelsclma {nimbus) umgeben. Göthe 52,55; bildlich:
der erinnrung blasse nebelsterne. Platen (1847) 1,17;
düstrer jähre nebelschein
wird der Jugend silberquelle trüben. Schiller 1, 297.
nur die der empfindung funkelten hell in der
nebelsterne
im nebelschiff Fischart groszm. 32 neudruck; nebelschifs segel NEBELSTREIF, m. streifartig sich erhebender, hinziehender
Garg. 96'; aus dem land Magonia kommts hergesegell, das oder lagernder nebel:nebelstreif, der sich vom sumpf oder
nebelschiff, weisz über die schwarzen wölken. Scheffel feuchten wiesen erhebt. Göthe 51, 204
Ekkeh. 282. mein söhn, es ist ein nebelstreif. 1,183;
NEBELSCHLEIER, m. wie ein schleier verdeckender und ein- doch mir umschwebt ein zarter lichter nebelstreif
hüllender nebel (vergl. nebelflor): noch brüst und stirn, erheiternd, kühl und schmeichelhaft.
41,252;
der {winli-i) stürmend floh und hinter sich aufs land
dicht auf bergen lagen nebelstreifen. Platbn (1847) 1,95;
den nebelschleier warf, der flusz und au
und berg in kaltes ^rau hingestreckte nebelstreifen lagen über dem wilden thal.
versteckt. d. j. Göthe 1,272;
Scheffel Ekkeh. 357; vergleichend und bildlich:
früh wenn thal, gebirg und garten
des eilands weisze klippenreih' verschwimmt,
nebelschleiern sich enthüllen, werke 47,68;
gleich einem nebelstreif, in wog' und luft.
wo kein nebelschleier Matthisson (1797) 63;
ihres urstoffs reine trübt. Matthisson (1797) 38; hier schien in bleichen dunst der reiter zu verwehn,
«war webt ein nebelschleier sich dort flog als nebelstreif das hohe rosz von dannen.
ums felsenufer schauerlich. Körner 1; Schulze Cäcil. 10,49;
da steigt ein scbrolTer Strand aus fernem meer hervor, die orthodoxen nebelstreifen, die nach Friedrichs IL tode
verwoben und verhüllt in graue nebelschleier. auf der ebene standen. J. Paul 48, 178 H.
Schulze Cäcil. 9,66.
NEBELSTROM, m. ; wenn er diese nebelströme (die ziehenden
NEBELSCHOSZ, m. schosz des nebeis, poetisch für nebel: wölken) in ihrer ewigen flucht . . begleitete. J. Paul Hesp. 2, 97.
als endlich aus des morgens nebelschoosze NEBELSTRAND, m. ein nebliger Strand:
der neue tag sich klar und heiter wand. Körner 202*.
geflattert hat die aufruhrfahn'
NEBELSCHWARZ, adj. schwarz von nebel, schwarz wie nebel: auf diesem nebelstrande. Freiligrath (1870) 1,193,
hüllt nicht die sonn ihr nebel-schwartzes scheiden NEBELTAG, m. ein nebliger tag.
offt in gezwungne klarheit ein? scUles. Helikon 2,128; NEBELTANZ, m. das tanzen, wogen des nebeis:
ein nebelschwarzer dampf das erdreich überraucht. dort (auf der geislerinsel) klangen liebe täne
A. ScüLTETüs bei Lessing 8,291. und wogte der nebeltanz. H. Heine buch d. l. (1851) 141.
NEBELSCHWER, adj. von nebel schwer, voll dichten nebeis NEBELTHAL, n. ein nebliges, nebelerfülltes thal:
doch wie aus düstrem nebelschwerem himmel auf einmal streift ins tiefe nebelthal
mit flüchtgem Schimmer blickt ein Sonnenstrahl. ein erwünschter Sonnenstrahl. (Jöthe 3,19 H.;
Uhland (1879) 2,279;
ruft drein die nachtigall,
er wiegt' in beiden bänden sein haupt das nebelschwere liebend nach mir aus dem nebelthal. d. j. G. 3,181;
(vom nächtlichen gelngej vgl. nebel 4).
so prangt der rosenkelch, der
Scheffel Ekkeh. 399. . .
NEBELSPALTER, m.: endlich waren die dicken herren Eggers kriegslex. 2, 270.
und
liehr und herrlich stieg aequum), an die seile, tur seilt, iaa^tm;
in gleiche linie (ad
hoch Ober alle nebelwellen gewöhnlich mit einem dativ aerbund*n:
die sonne jetzt empor. Schdub Cäeil. 7,13. ich ir gienge neben«.
(1.11 JVt6W. 296,3;
NEBELWELT, f. neblige weit, bildlieh: Fichte hatte die uns er im quam eneben. kroM 39116;
Überzeugung . , nur
.
durch das Studium der alten sprachen dO er ditem bilde quam ennebeo. pa*$. 379,83 H.;
komme die Jugend aus der ncbelwelt halbverstandener nie des ist sin lop nu harte breit
bis auf den kern untersuchter Vorstellungen heraus, in der und ist den beilegen eneben (gleiek).
das gewChnlirbc bewusztsein auch der sogenannten gebil-
L. T. Rb«bmb. Frmae. 1S69;
eneben vor und binden, jang. TU. 1857;
deten lebe. BftcKH ges. kl. Schriften 2,110.
nebent unde ouch unden. G. v. NairBi« 46,5.
NEBELWEStN, n. das thun und »esen des nebels: nebei-
nach Verdunkelung der ursprünglidi in eneben enlkalUmn aar-
wesen. man weisz nicht, ob sie sieigen, sinken, sich er-
zeugen, oder verzehren, wegziehen oder sich henibstarzen. stellung wurde der dativ von hiniugefügtem bi akkittfif §fma(kl
(ftrgl. nebenbei, beineben):
Göthk 43, lyi.
NEBELWETTEH, n. nebliges, trübes weiter: er...sa«z in
enebene bi dem mera. k. Emtt 4819 Barttrk;
einer offenen kalesche, obgleich das miserabelste ncbelwetter nebent bl dem esel. Bonbb 52,21.
an jenem tage herrschte. H.Heine (1k76) 6,107; aber wie 2) nhd. ist es in dativischer fügung tur prdpotition geward*»
nebelwetter gehe das voraus, was nicht zu den hellen tagen und ist adv. fast gans vom decampatUum 4aiicbea
sonst als
gehört. J. Paüi. 48, 321 //. verdrängt: do sQ alsus nebent abe (tur taUa ««f) tOfeleal.
NEBELWLNO, in. nebelbringender wind: Closener 82,3; neben umb bin and beseita lagen {adümea).
ja, eure reden . .
Keisersb. herr künig 70*; das gesetz aber ist neben ein knmen.
sind unerquicklich wie der nebelwind, Rom. 5, 20 da etliche falsche brAder . . neben eingescblicken
;
der herbstlich durch die dürren blätter siuseltl waren. GaL 2, 4 alda umb das gepirg vomen , neben nnd
;
Göthk 12,37;
ach! verweht das leben, binden. Avbntin. 4,293,9;
wie ein nebelwindl Ciiamisso (1872) 1,74. artlich geformt vornen und neben. II. Sac» 4,247.11;
NEBELWOLKE, f. woUcenförmiger nebel: neben setzen mü dativ Schottbl torr. b3'; neben abbrecben,
nebeiwolken schauern, etrcttfflcrrca defringere. Stieler 235;
Sterne trauern dort neben leuchtet wa« mit ganz beaondreaa »«beiB.
bleich herab. Scrillkk 1,109; G4TU 13,311:
doch jetit durchblitxt ein plölxlich Sonnenlicht doch neben am gebOsche sieht
die uobeiwolkcn. Wiblano suppt. 2,149; ein licht, das ^ar bescheiden glOhl. 41.148;
der menschen loben (liehet, leb ich doch schon lange jähr«
wi« leichte ni;bülnolkon da in diesem kloster neben (ttatt daneben in 4i«a«a kl.).
im Sturm vorübcrdiehu. GEBSTBNiiRe S,T7C; J. Kbrivbb üeai. 3, 78:
neben und auf den seiten. IIeirsi (1867)6,316. tfl. neben-
nebeiwolken, die am berg hinziehn. Bettine (ayeft. 32; nebei-
aus, nebenbei, nebenher, nebenhin, nebeatn.
wolken, die im regen über dem boden sich ballten und die
3) tu den unerseköpflichen luummemaetmmfen hat ncbta 4k
niederung mit wogendem Schleier bedeckten. Freytac ahnen
bedäutung *xur seile (in treuer Hait), ia»tkeu, kes,
3, 151 die (berge) recken ihre kahlen scheitcl einander ent-
;
als gegensatt tubaupl- (nebenhau, bauplban ; i
IL neben präpos. y) schon hier zeigt sich md. im 12. jahrh. der accusativ
1) schon ahd. ist aus der Verbindung des adverbs mit dem der nebin dlh an dem crüce stuont. glaube 1844.
dativ eine präpositionale ßgung entstanden: aus sizze mir in nhd. sprach abermahl der neben ihn {vorher dieser, so darbei
eben wird sizze neben mir (Notker 109, 1) stund). Kirchhof wend. 3,367 Ost.
mhd. er was dri eilen breit b) zugleich mit, nebst, auszer. a) mit dem dativ: ob nicht
eneben siner absein. Rolandslied 60,24; der Luther glaubte, dasz der kaiser auch ein christ wäre
ob du iemer man gelobest und wurde diese Sachen neben andern fürsten und ständen
neben im. Iwein 1818.
. . . örtern und urtbeilen. Luther tischr. 1,66; und soll erzu
2) nhd. neben
,
juxta Aventin. 1, 457, 9. Albertus teutsch bringen neben einem brot sieben jerige lemmer. 3 Mos. 23, 18;
gramm. M2'. Dasyp. K7'. Stieler 1320. Denzler 210'.
(1573) du soll kein andere götter neben mir haben. 1 Mos. 20,3;
Steinbach 2,115. Frisch 2,10°; nähend Maaler 301'. neben dem vater regiert der son. Albertus teutsch gramm.
o) in gleicher linie mit {im vergleich mit), zur säte, an der (1573) M 2"; das sie {kinder) neben dem schreiben und lesen
seile von, nahe bei, in dem wort gottes . . unterwiesen werden. Ickelsamer die recht
a) mit dativ der person oder sache: nabend dir, nähend weis lesen zu lernen A4'; das t hat neben seiner eignen aus-
dem weg. Maaler; neben einem, neben dem ufer gehen. sprach auch das es ts gilt. Helber syllabierb. (1593) 9,19 ne«-
Stieler; do sah er ston einen feigbaum neben dem weg. druck ; etliche aus inen neben den albmaistern. österr. weisth.
Keisersberg evang. (1517) 71" ; ein jeder . , der sein büchlin . 6,15,31 (t)om j. 1577) neben zwaien andern nachbarn. 367,16;
;
neben seinem {vergleichend) lesen wird. Luther 2, neben 188* ; das alle christliche herrschafften neben allen andern hohes
mir.. reit des wirts son. Kirchhof wend. 3,125 Ost.; neben und Ringwald tr. E.
nidrigs Standes personen auch also thun.
der spindelmetzen. Fischart groszm. 21 neudruck; nähend eim A4'; und halt er alle morgen geprenten wein feil neben seiner
wiger (toei/ier). Th. Platter 6 ß.; nähend dem felsen. 8; baldt andern war. Wickram roWw. 48, 17 K.; hat ihm gesendet ein
kamen wir . nebem
. . {neben dem) hochgericht uf die velder Vögelein . neben fünff scharpffen pfeilen. Kirchhof wend. 3,20
.
vor der stat. F. Platter 187 nun ligt ein grosz riet nebent
; ein baurenpferd, so sie neben andern mehr auch erbeutet
dem dorfli, Tschcdi cAron. 146; der Studien halber konte ich betten. Simpl. l, 40, 15 hotte er im selbst ein stücke butter
;
neben dem berühmten A. hin passiren. Simpi. 1, 28, 19 doch ; und brot neben einem trunk hier an. 357, 33 bringen den ;
gönnete sie mir, auff irem bett neben ihr ligen zu bleiben. wisir neben zweien söhnen umb. pers. rosenth. 1,5; dasz
499, 13 ich sasze neben der alten . . und ist demnach meine
; das schreiben ihm neben andern dingen abgenommen seie.
Schönheit . . neben einem so alten geribb desto besser hervor Schuppius 809; dasz neun grafen neben vielen edelleuten zu
geschienen. 554,30; wir wanderten neben den regimentern mir seien . . kommen. 810;
daher. 321,11; desz du neben uns hast grosz schand.
neben dir
auff dasz sie softe
Kehrein kirchenl. 201,28;
im himmel wohnen für und für. S. Dach 173 üst.
es giebt damen, die, neben allen häuslichen und geselligen
neben ihm . sasz Dorothe. Stilling jug. (1780) 16 sein schwert,
. ; tugenden, neben der edelsten einfalt des Charakters und
so neben ihr lag. Bürger 267"; neben der anmuth weiblicher Schönheit gelehrte vom hand- . .
er wünscht, sie neben sich in London einst zu sehen. werke beschämen. Knigge umg. 2,112; du hast noch eine
Gbllkrt fab. u. erz. (1763) 48; klugheit neben deiner liebe? Schiller 3,371 (fta6. l, 4);
neben Ihm ruhte der held Peisistratos.
andre möchten noch neben dem boten im binterhalt liegen.
Voss Od. (1781) 3,400; GöTHE 40,22;
und zwei mädchen schliefen . .
neben den pfosten. 6,19; neben dem nebstdem, auszerdem (Heynatz 2, 284) neben dem :
jene tugend, . . allem ist zu vermelden. Zimm. chron. 4,88,29; hatte, neben
die den, welchen du liebst, neben dir glücklich macht. dem er gar blind war, einen unleidlichen schmerzen. Taber-
Klopstock 1,66;
NAEMONT. 456; ist eine köstliche arzenei, neben dem dasz
neben ihm neigte sich Abel an einen felsen. Mess. 10,569;
es auch den leib speiset. 634; neben dem ist bei einer recht-
rauschend wie pfeile .
mäszigen Ursache zu kriegen nicht allezeit glück und sieg.
.
neben dem durstenden durch französische rathschläge geleitet wurde.., zwang ihn
in der wüste. Göthk 2,66; die sorge für seine eigne Sicherheit, sich gegen einen nahen
lasz mich an der felsenwand hier . . und überlegenen feind . . zu versichern. Schiller 8, 48.
neben dir ausruhn. 176;
neben des ambt-
ß) mit dem genetiv : die vier verordneten
die erde, die sich neben uns in die breite verlor. 25,347; mans. österr. weisth. 6, 12, 31 (16. joftrft.); der rath und gemein
Charlotte gab ihm seinen platz neben Ottilien. 17,414; neben nöben des alten vorgewösten richter. 134, 13 {vom j. 1547).
der thüre. neben der anläge. 121 ich sah sie neben
y) wie es scheint auch mit dem accusativ: dieser esel
24, 12 ; ; hat
mir in den staub sinken. Schiller 3,403 (fca&. 2, 3); nicht viel an sich, das dem menschen ähnlich siehet, als
emirn und Sklaven stürzen zappelnd neben die äuszerliche gestalt neben kleider und kopfbund. pers.
göttinnen des serai's. Wikland Oberon 5,53;
rosenth. 3, 25.
die arme über ihre brüst pflaumwoll ...gleicht der
c) gleich mit, ebenso wie: die
gefaltet, steht sie glühend neben
dem Jüngling da. 5,69; seidin, deren thuch man neben der seiden verkauft. Frank
oft liesz er neben mir sich nieder. weltb. 202".
Pfeffbl 2, 133 Hauff; d) in gleiche linie mit, an die seile von. a) ahd. nur mit
indem ihre perüken neben der thür auf einem hauffen lagen. dem dativ {s. oben 2): sazte in in eben sinemo stuole. Notker
Hermes SopA. 2, 26; er war allein neben der nacht. J.Paul bei Graff 1, 96. ausnahmsweise kommt diese ßgung auch nhd.
Hesp. 2, 104 neben ihm fällt ein getroffener. Heinse (1857)
; noch vor, schwankend zwischen dativ und accusativ: Phillis
5, 166. muszte sich neben dem greisen sezen, und er sezte sich
ß) mit dem genetiv: neben die Phillis. Geszner2, 59; Daphnis muszte sich neben
mhd. da waere du ie neben min. klage 863; ihr sezen, und Phillis . sezte sich auch neben den Daphnis.
.
der erbeijte nider neben sin. BtJero/f 10421 99; ich bat ihn sich neben mir zu sezen. Hermes SopA. 2, 4;
nhd. und mit dem sach ich neben mein ain tiefen weg. und wehe der fremden Schönheit, die das herz hat, sich
B. Zink 107,23; neben des Gäsenpach. österr. weisth. 6, n^, i neben ihr zu stellen Lessing 7, 329. !
U.S.W. ScHM. 1, 1713 fVomm. Frommann mundorten 3,392. 6,339. pred. 46, 109;
: ; ;
mich rUlirtf. Stmpl. i,3«0,34; tu daiz ich mich . . uebi'n deo bufcn oder ein crQtz ticbl, denn tut «r wUt..9km MbM
Lemelit* schlafen legen kunte. Felsenbvrg l, I7b (neben Lemelie die Acker. kEisERsaESc ckrutL büfemktfl (Uli) ISi^: tflUa
TiECK t, 180) er stellte sich neben den ofen bin. Stilunc
;
von stuudao nrbruausi «b der rcckln pM. Avwnmi. A,m,%i
)uy. (nso)S4; er drehte sich mit seinem stuhl neben ihn. M;
dann seh ich mit entsetzen, dasz ich verwurfne gOlzen frech
uebeo aus gefaB irMtaa. Knauw (MM) Ltmlm§ %Ult M
nebenaustscbwciliHi, talrmm§ur Alautni tmt; adMiiM»»
neben dich genetzt. IIhrmks Sop/i. 0, SM; zürtlich bescheiden geben, nebenatuschweiffen Lo»wic tMt$ck-4»§L Im. UUL mb
setzte er sich nehi-ii sie uhue sie zu berühren. Göthe 11, 100;
ich setzte . den kuchen neben mich. Vt, 3M
Uulen, die die ekeüeke treue mekt kdira, safi 4a$t ••, m
.
nebenaus geben. Scmm. 1, 1713 Fromm, (iwrfL nitoaflagi|);
setze dich naoner Itid leb mk reapckl,
als herr vom baute neben mich. Wiblüid IH,W; die auf Ihre freuen
und wiirr lieh in versweiriuiiK nebeu
ganz allein, nicht uebeo a«S
.
den ioichnnm hin. Oberon 1,41; auf die schOnete acbauea. GMsi l.ltt;
(hii) er kraftlos neben seine beute sinkt. ist mir mancher schöne tbaler nebeuusfeguifea. S,?? (CMsl);
H. V. Klbist &, 12 Hempelf poetle, wie nebcnaut
er drlngte keck sich neben Ihn. Prsrnt 2,49 Hauff; biit du geschoben. Recuar fed. (IM1) MS;
Ich hatte von der zeit mich oebenatu fftfMtM.
e) neben sich, bei seite, seorsitn Dasyp. K7*; n&bend sich brekm. 3.31;
weichen, seeedere; nfibend sich legen, seponere; nibend sich sein ganzes ausseben belehrte, dau er oebeaau* woluie an4
oder au ein bcsunder ort färeii, abducere; nikbend sich gon, in der weit nicht recht daheim sd. GoTractr Üä (IU4) Vki.
digredi. Maalkr 3üi'; wen ich den stall uff datt und nit NEBENAUSBILDUNG, f.: in «dlereo uad onprtef- dm
glich n5hend sich sprang, mich die geisz nider. stioszen liehen sinne des Wortes 'korrekt', d« es te alwicillkbe
Tu. Pi.ATTKH b.; du lügen ich n&bend sich und gsich den
'.
durchbildung und nebeoausbildung de» iaaentco iui4 kkÜMtMi
streich. 90; wolle ich neben sieb dretten, ir blatz . . zu .
im werke nach dem geisle des gaoxea . . kcdealel, iat «oU
machen. K. Platter 104 ich trat ein wenig neben sich, buch ;
kein anderer dichter korrekter als Shakespeare. A. W.T
d. liebe •u\%\\ sieh neben sich thun, ntbtn der $chlachlord- 8,629.
nung ausrücken. Wilw. v. Schaumb. 50. NEBENAUSGABE, f.: damit sie su ihrer na
NKBENABSCHIKI), m.: die baupt- und nebenabschiede doch etwas noch verdienen, so will ick ihnen «on der obrif-
der land- und rcichstage. Aükliing. keit die erlaubnisz auswirken, dass sie auf den jakmirfctea
NEBENABSEHKN, n. /i« secondaire RXdlein 66ü'. herumziehen mOgen. Rabkreb 4, 33S.
. .
NEBENABSICHT, f. eine absieht neben der hauptabsieht, auch NEBENAUSGANG, m. nAenthür. Daiuiarii fnc*. i. frtmx.
eine versteckte absieht. Zedlkr 'J;}, 1465: das übrige kann man rev. 373.
als zur nebcuabsicht gehörig, oder als hiose zulhat ansehen. NEBENAUSSICHT, doch hat diesz am steh tramnfe
(dtese
f.:
Kant 10,58; weil sie bei jedem guten unternehmen nichts betraehtung) eine freudige nebenaussichu J. PAOt iiwtmer. n,
als nebenabsichlcn erblicken. I.essing 7, 1 wir handelten ;
NEBE.NBACH, tu. seitenbach, bildUek:
aufrichtig und ohne nebeuabsichten. Wibla.nu 2, 108; Piaton
und kastniischer quell
pflegt mit seinem hauptzweck immer mehrere nebenabsichten rinnt ein nebenbach . .
betreflend. J. Paul nachdämtn. 07. war von gott gegeben . nun aber bog die afblaage sodl
. .
NEBENARBEIT, f. opera subsecundaria, subsiciva. Stieler 49. eine kleine nebenbedeutung daran . . 'ein bäum, der «riteaal-
Rädlein 060': mein Laokoon ist nun wieder die nebenarbeit. nisz gutes und böses gebe . Hcboeb iUette urk. 2, Itl.
Lbssing
Titan 1,65.
12, 178 ; seinen nebenarbeileu unbeschadet. J. Paol NEBENBEDINGUNG, f.: daher seine vmucke roll
nützer nehenbedingungen , die das hauptinteresse nur ver-
-
NEBENARM, m.: daran hiengen an dem nebenarm des wirren. GOthe 54, 47.
creutzs zwen seiden vannen. stddtechron. 11, 553, 15 (vom j. 1489). NEBENBEGRIFF, m. synechdocke Scmottel MO*: uoickl-
NEBENART, f. gegensatt zu hauptart. barkeit ist ein nebeubcgriff vom geiste. Kaxt 10,30; ^kaca
NEBENAST, m. ; geschlecht, welches »ich in folgende.. nebenbegriff muszte der artist aufgeben, wenn das kaopCwflfk
isle und nehenftste spaltet. Immermann Münchh. i, tut. nicht leiden sollte. Lessimc 6, 413; redriheile, wodoTck hlUta.
NEBEN.\STLEIN, n.; der Stengel (von vehedistel) würd nebenbegriffe ausgedrückt werden. MoBizfros. 153/1 RLoMTOCi
hoch, rund, an allen orten Voll disteln, gewinnet auch neben- 12, 341 aller tadel . ist mit nebeohegriffen und kleiakeilen
; .
natur und Icunst thun grosze wunder so mag ich doch auch Jupitern
und es gibt schelme nebenbei. Göthe 4,356; selbst nicht zum nebenbunler haben.
nebenbei hat diese viehmaskirung Lohenstein Armin. 1,1218';
manchem Zevs zum wunder
angepaszt. das sicherste ohne nebenbuhler geliebt zu werden,
mittel
Schiller 1,188;
ist eine ungetheilte liebe gegen die, von welcher man dieses
er sprach von rang,
von freier wähl und hartem zwang; glück begehrt. Lessing 3, 248 wer in sich selbst verliebt ist, ;
von gott und Christo nebenbei. Chamisso (1872) 1,237; hat wenigstens bei seiner liebe den vortheil, dasz er nicht
und nebenbei zaubere ich auch etwas. Börne 2, 289.
. . viele nebenbuhler erhalten wird. Lichtenberg verm. schriften
3) nebenbei (nämlich -schiff), das beischiff,
substantivisch das 1, 129;
das an ein vorangehendes schiff befestigt ist und von ihm ge- da er . . .
NEBENBERG, m. mons socius Stieler 160. unter dem zalreichen anhang und im glänze ihres neben-
NEBENBERICHT, m. relatio separata Zedler 23, 1465. buhlers verloren. 7,139;
NEBENBESCHÄFTIGirNG, f.: ich weisz, dasz ihr., die ihr (Alba) schwiegt, weil der verstohlene triumph
mahlerei treibt, aber dasz diesz eure bestimmung nicht ist, mein Schicksal zu beklagen, eurem stolze
noch weit süszer war, als eurer räche
sondern nebenbeschäftigung. Heinse Ardingh. l, 74.
des nebenbuhlers Untergang? 5,1,176 (don Carlos 3,4);
NEBENBESCHEID, m. interlocutoria Stieler 1749.
NEBENBETONUNG, f. die betonung der nebensilben. sie lieszen sich nicht von einigen nebenbuhlern (kaufmän-
NEBENBETRACHTUNG, f. consideratio socia, altera Stie- nischen concurrenten) unterbohren, sondern wuszten gleich,
ler 14. wenn und warum eine waare nicht mehr zog. Moser l, lo.
NEBENBETT, n.; Raphael allein bediente den blinden mit einem genetiv oder mit präpositionaler fügung: den nach-
greis, schlief auf einem nebenbette an seiner seite. Klinger 4, 5. und nebenbuhlern ausländischer götzen. Herder fragm.2,42;
NEBENBETTEN, verb. wie anbetten Stieler 137. die insel, an welcher sich die Sinesen den gröszten neben-
NEBENBEUTEL, m. sive beibeutel, folliculus secretus Stieler buhler ihres fleiszes erzogen haben, ist Japan, jdeen 3, 26;
141. das Staatsrecht, ein nebenbuhler des römischen rechts. Hdgo
NEBENBEWEGSGRUND, m.: diesz den
.. unterhält fleisz
literärgesch. 73;
NEBENBEWEIS, m. probatio minus principalis Zedler 23, 1466 die geschlechter von Nassau und Croi . . waren seit mehreren
was kann ich dafür, dasz man neuerer zeit nebenbeweise regierungen nebenbuhler an ansehen und würde gewesen.
zu einer gewiszheit und evidenz erheben wollen, die sie 7, 139 er hatte das herzerhebende glück , der Zeitgenosse
;
schlechterdings nicht haben können ? Lessing 10, 135. aller deutschen dichter, in deren werken der geist der un-
NEBENBILD, n. s. unter hauptbild th. 4*, 608. vergänglichkeit athmet, und der nebenbuhler von keinem zu
NEBENBLATT, n. blattähnlicher ansatz an dem gründe der sein. Wieland l, iv.
der Seele, in welchem man dazu (zum Selbstmorde) fähig ist, wusztsein, dasz er halb den verdacht der nebenbuhlerei ver-
ist allemal ein zerrütteter, verdorbener zustand, keine Wahr- diene. J. Paul uns. löge 2, 50
heit in dem anblick der dinge . . . kein nebenblick auf das was sonst bei mädchen pflegt die freundschaft zu verdüstern,
erobrungssucht und nebenbuhlerei,
umstehende : eine unglückliche Vereinigung aller seelenkräfte liesz ihre seelen noch von neid und argwöhn frei.
auf einen einzigen schwarzen punct! Engel 1,33. Wieland Klelia u. Sinib. 2,70.
; ;
den alten rechtmitszigen landeügolt verehrte, nicht zuKammen- Über Sulur 1,370 {bei Hetüatz 8,3»).
zullieszen. llF.aoKR iiern 3, 00; Abdern, die nebenhuhlerin NERENEINA.NDER, adv. audi getrennt neben einander, der
von Athen. Wikland 19,115; wenn sie (diehlkuntt) wirklich {die, da$) eine neben dem andern {$. Ik. 3, l«4): nebeneinander,
den titel einer achwestcr {der malerei) behaupten, und nicht juxta, proxtme Stielkr 301; nebeneinander wohnen, jujim
in eine eifersüchtige nachüffcnde nebenhuhlerin aunarten will. hnbitare. ebend.; nelieneinander geben, silzen. Aiaa 1454*:
Lkdsimc II, lU; das glück einer nation, die er {Philipp lt.) und lagen also neben einander. I'avli %ektmpf Vi Ott. ; dann
als nebenbulerin hnszte, war ihm erwünscht, wenn nur der begrab uns neben einander. GaszüBa 3, 111; er bat aJle («im
kezerei dadurch abhruch geschah. Scnii.i.KR 4, 07 Ekkehard ; Personen neben einander gestellt. Lrssinc ft,n:
bescblosz dieser nebenhuhlerin (Reichenau) seine« kloster«
sie gingen naba« abnader
einen besuch abzustatten. ScnsrrBL Ekkeh. 69. vergl. neben- Jeder allein und In eleb (akabrt.
bublin. Klamtocs K«m. S.aSs
NKRENRIIHLERISCH, adj. und adv. nehenhuhleni, nach art •tili und schweiffead
eines nebenhuhlers, einer nebenhuhlerin:
also tasten sie . . oebeoeinaoder. 64m 4.31t:
sie steckte die ringe nebeoeinander. 40.33a:
beglOcktes hfindchen, nebenhuhlerNch thier,
das kühn »ich auf der liebsten schoosi dnrr wiegen I
80 ruhen die liebenden neben einander. 17,414: aie •laadca
HccKKRT !/<><. 2,310;
nicht unmittelbar neben einander. 24, M; lubttamtintth dM
und leihen meine treue schwesterhand
soll ich
der ncbcnbuhlerischen ungro>zmfithigkeit. nebeneinander: es ist ein nebeneinander vieler kleiner kreise,
I'LATBN (1H47) 3,27; die sich immer mehr zusammen ziehen. H. Hei<«B (ltt74) l,Mi:
also folgen eomposita: im gewohnlichen nebeneinanderleben. J.pAOt 41,11
auf der rcnnbahn oll sich edle ros.«e
proilgerndo, wenn »io losgelassen Hempel; nebeneinandersein der menschen. Hoco «ML
das
nebenhuhlcrisch den preis erjagen. 311. lit. gesch. 680; nebeneinandersetzung, nebeneinander-
(19.30)
Wohlstand des Vaterlandes samt dem blut ihrer neben-bürger — und sei er mit nebenengeln umrungen kein eri-«ncel, —
verdeuen. Butschkt Palm. 730; wie verehrungswflrdig ist der sondern musz ein fallender mensch sein. J.Pacl tvrthk. 3,91.
mann , der . von seinen nebenbürgern . . . keine schlimme
. .
NEBENERBE, m. miterbe, gegensatx tu haupterfce, aniv«r-
meinung hat GftTnK 33, 57
!
salerbe. Zedier 21,53.%. mhd, i'benerbe Lexer I, 500.
es war dir rühmlicher, die.s .schword besiegt verlieren, NEBENESSEN, n. rie beiessen: der kAnig balle ihm
als e» xum Untergang des nchenbürgers fOhren. Magnesia zum brod, Ltmpsakus zum wein, and Mjoe iwn
i. K. SCHI.RGRL r,254. nebene.ssen (zukost JAconi) geschenkt. HaiuiAiiii Jhmefi. IM.
NERENCHOR, m. seilenchor, nebennpsis einer kirche, MOller- NEBENESSEH, m. miUsser:
MoTHEs nrchiiol. r^. «97'.
l«s und belsi die nebenessw.
NEHENCHRIST, m. mitchrist, mhd. (benkristen und n<>ben- ist der grundsats, den ich Am.
christen Lkxkr 2,4«; nebenchrist, j»ro.ritn«s Frisch
l,.'>02.
F. W. Waata thtitrhmhm^tm S4S.
3,10*; bereit, dem neben-christen zu dienen. Rctschry Tatm. NEBENFACH, intmiitimm Stielbr »93: die banpt- aad
n.
207; die Übung der tugend reilzet den neben-christen an zu nebenfäcber bei einem examen m. dgL
rühmlicher nachfolge. 738; den annen, unschuldigen neben- NEBENFACHLEIN, n. : nebenflchlein in der Uscb«, laMli
christen um seinen guten namen bringen. Kabknrr (17.S5) 1,8; et intrrstitia lomhrum Stieier .^93.
dasz er seinem nebenchristen liebevoll unter die arme greifen NEBENFALL, m.: darumb ist ein anter<cbeid lo haltM
mag. GftTHK 43, 270. zwischen der allgemeinen regel und den nebenfXllea (••»-
NEREND, ». neben. aoAineii), die ein sonderliche arsacb babea. G. Nisamw awi
NERENDIENER, tn. jejenMit zm hauptdiener Schott bl (Mo\ ekestand (15«) 7*.
NEBENDIENST, m. parergum Stirler 317. NEBENFEIND, m. inimitorum »xtecUt et wmt. STiBLta 4SI.
NERENOIENSTE, m. aUmannLirh ein mildienalhMe, *. dienst 7 NEBENFELD, n.: in beeden nebenfeldeni (des
{tk. 2, 1119): es sei einer ein schlechter kerl, wenn er, um fenslers). A. RBicHAan (l«IO) bei Ltung 9,24*.
dem meister die äugen auszubohren, seine nebendien.sten NEBENFELGE, f.
neben dtr kruttfägt mmi nr m*
vennolestire. GoTTHEtr Uli (18M) 133; wenn du mit solchem derselben a» einem ka tf tk*it a9| * r a ti lf fil§t. l*C D9Ba9 «
rerhtschaCfenen gewand auf den hof kommst, dann sehen S, 133*.
Vll.
: ; . ;
NEBENFIGUK, f. : liauptliguien und begleitung derselben . . bedeutenden, allegorischen, einen nebengedanken erregenden.
mit allegorischen nebenliguren. Schiller an Gölhe 780 (6, 26). GöTUE 25, 153.
NEBENFLANKE, f.: nebenflanke wird der theil von dem NEBENGEFÄHRTE, m.: der stolz nebst seinen neben-
raittelwalle geheiszen, von welchem die gesichtslinien eine gefährten. Klinger U, 96.
schräge vertheidigung haben. Vochs baulex. 20o'. NEBENGEGEND, f. seitengegend, plaga collateralis : süd-ost
NEBENFLUSZ, m. ein in den hauptflusz mündender flusz: ist z. b. eine nebengegend von Süd und ost. mathemat. lex. 1, 925.
der Hydaspes, ein nebenflusz des Indus, hannov. magaz. 1844 NEBENGEMACH, n. seitengemach Stieler 1197: als .. die
5.311; die Donau mit ihren nebenflüssen u.dgl. schöne Theodata sich in ein nebengemach begeben hatte.
NEBENFRAU, f. concubina Stieler 546: frawen und neben- NEBENGEMAHLIN, f. wie nebengattin: war doch sogar
frawen. Luther 8,21"; seine nebengemahlin, die gräfin D., gegen den könig. Sybel
er schläft auf polstern, die mit aller nebenfrauu {pellicum) gesch. der revolutionszeit 1, 434.
Vergessenheit ich wohl gewürzt. Voss Hör. epod. 5,69; NEBENGENOSSE, m. mitgenosse, Standesgenosse: nebent-
ein vornehmer mandarin verliebte sich in sie und wollte genoje. monum. Zolleran. 1, 474 (vom j. 1403).
sie zur nebenfrau machen. Schiller 15, 1, 376. vergl. neben- NEBENGERICHT, das beigericht, Judicium subordi-
n. 1)
NEBENFREUDE, f.: indesz blieb mir doch die neben- nebengericht, eine nebenspeise Ludwig teutsch-engl. lex. 1316.
freude, häufig dem Schulmeister die bullen .. seines dorf- NEBENGESCHÄFT, n. parergon Roth diction. (1571) Ml'.
papsts zu überbringen. J. Paul 48, 322 Hempel. Stieler 1713. Erberg 530' ; näbendgeschäfl't Maaler 301'.
wer seinen nebenfreund mit schimpf gern schamroht machet. das glück meiner nebengeschöpfe befördern kann. Wieland
NüUHARK lUSlW. 46. 1,169; eines deiner nebengeschöpfe. 19,64; unsre vernünf-
NEBENFREUNDSCHAFT, f. : tigen nebengeschöpfe. Knigge umg. (1790) 2, 189.
hie darffman Iceiner schmünck, hie darff man nichts beschönen, NEBEN GESELLE, m. mitgeselle, consors Stieler 2004:
von nebenfreundschaft auch kein frömbdes lob entlöhnen. mittlerweile traif ich von ohngefehr einen ehemaligen neben-
Rohpler 102.
gesellen an, welcher in dieser Stadt meister geworden.
NEBENFÜGUNG, f.
appositio Stieler 579.
Felsenburg 2, 351.
NEBENFÜR, adv. daneben, nichtan den gehörigen ort, bei
begleitender gang geringerer mächtigkeit. Veith 213. einflusz dunkler nebengestalten entwickelte sich die that-
3) weidmännisch wie niedergang, wenn das wild auf seiner sache. Freytag handschrift 1, 20.
fährte zurückgeht und dann einen absprung macht, um die ver- NEBENGESTEIN, n. bergmännisch das gebirgsgestein über-
folgenden hunde irre zu führen. Kehrein 217. haupt im gegensatz zur lagerstätte , sodann das zunächst einer
NEBENGÄNGIG, adj. nebenausgehend, die eheliche treue lagerstätte liegende gestein. Veith 235.
brechend NEBEN GEWERBE, n. ein gewerbsbetrieb neben demreigent-
der sein keusches weib für nebengängig hält. lichen gewerbe. Weber öcon. lex. 387".
Rachel (1742) 2,116.
NEBENGEWINNST, m. quaestus succisivus, succidaneus Stie-
NEBENGASSE, f. Seitengasse i\coBSSoti 3,113": die neben-
ler 2546: ein mäsziger jährlicher nebengewinnst. Moser 2,261.
gaszen alle mit brustwehren beschloszen. Bürster 64;
NEBENGLANZ, m.:
sechs tage zeigt er sich in haubt- und nebengassen.
Hagedorn 2,144; der regenbogen nicht, vom regenbogen nur
bist du (der nebenregenbogen) der nebenglanz, die halberloschne
deminutiv das nebengäszlein (Ludwig teutsch-engl. lex. 1316) und spur. Rückert brahm. 2,42.
nebengäszchen ich . . hinten drein und husch in ein neben-
:
NEBENGATTIN, f. wie nebenfrau, nebengemahlin, neben- 36.68; narr wüste nicht.., dasz bei nahe jeder welt-
ich
weib : mensch einen besondern neben-gott hette. Simplic. 1, 142, 31
wo du nicht lieber . .
der alte gott im menschen .., der von keinem engel und
. . schmählich wie nebengattin
dienst dem barbarweib {harburae pellex). neben-gott befehle annimmt. J. Paul freiheitbüchl. 146.
Voss Hör. od. 3,27,65. NEBENGRABEN, m. seitengraben , besonders an den seilen
NEBENGEBÄU, n. wie das folgende Ludwig teutsch-engl. eines Schiffahrtskanals zur aufnähme der fremden und wilden
lex. 1316. Wasser. Vochs baulex. 200*.
neben hin mit springen geht. S. Dacb 361 0»!.; der maasz, auch mittcUz benennung deren anliWili|lB (Ar
und bald sieht er . .
angrensenden grundstücke) und deren ortben, wo «ie titoitt
den gipfel noh vor seinen äugen liegen, sind. Mainier landr. (1755) |6, 194. rergL nebenlager m.
und neben hin die sonne. Götuk 13, 178.
NEBENLAGER, n. cubitus prosimus Stielbr 1118.
nebenher, nebenbei: nebenhin erspart. Pestalozzi 1,11.
2) NEBENLAGER, m. der eine nebenlage Aal, der mektrmtäktr.
nebenaus: wenn du bei deinen schlimmen bändeln
3) Diefenb.-WClcker 779 (rom /. 1694, Bingen).
nachrechnest, was nebenhin gegangen ist, so hast du bei NEBENLAND, n. angrenundes {and.
allem verloren, ebend. l, 191. NEBENLAST, f. gegentati tu bauptJast Stibleb 1964.
NEBENHODEN, m. epididymis, ein Idngliehter, strangfOr- NEBENLAUF, m. teitenlauf, «eileMMy: lasst euch nicht
miger anhang am hinteren theile des hodens. Nem.nicd 3, 1168. das ziel verrücken oder nebenlauflt turkhlen nach den
encyd. «»6. der medic. wisaenfch. 14, 474. kleinot. Luther 2, loo*.
NEBENHOF, m. arca adjuncta Stibler m:.. NEBENLAUFEB, m. astetla Stiblbr lOM: ein neb
NEBENHÜGEL, wir müssen von der allgemeinen höhe
tn. .•
frischet dir den fus an, das er im weltelaufen nicht i
in dies thal, oder auf den nebenhflgel hinunter. Hbrubr BuTscHET Pafm. 302.
älteste urk. 1, 419. NEBENLAUT, m. gegenstts am gmndlaul, bauptlaot;
NEBENH( TER, m. subcuslos Deiczler 211*. laut, tonus diversus a literis nttUkmt ämpkähu Scsottbl IMl
NEBEMDKE, f. idea accidentalis Zeoler 23,1465: sie {die NEBENLEHRE, f. dodrim frimafÜM,
mirnms
rede) unterscheidet die hauptidee, um dieselbe hervorstechend Stibleb 1127: es ist aber gleich wol ndiea de
zu machen, von den nebenideen aber unter den nebenideen ;
auch ein ander wort gegangen, nemiich da«, e«
selbst macht sie keinen unterschied mehr. Moriz fronxf. 25; menschenplut geboren werden ein BBsaa, der aoUl 4tt
so hätte den kritllcrn . . wohl die unfeinheit der nebenideen schlangen . . den köpf zurtretten, da« iai, iiBa«llitBa
auffallen sollen.Bürger 132'; als noch immer die rathsstube Iflste dempfen, welches dem gesetxe aaaaflfBcb «aa. ia i
tublieb, so gerieth er auf nebenideen. J. Pacl ßegelj. 4,10; nebenlere stehet die Seligkeit, fetetta Makat m
die kleinste Unvorsichtigkeit könne bilder oder nebenideen Acbicola tfritkm. dt udir kd (tUB) C ar. Ml; das «k
erregen. Hbrmbs Sc|>A. (me) 4, isft. die Hebe tauffe . . wider ihre nebenlere [itt wUierUmfer är-
;
lehre) von der weicktauffe . . . wider in den rechten brauch Lessing 4,115; verschiedene nebenpersonen (in kabale und
bringen. Luther liebe). Schiller 3, 355. vergl. nebenbeiperson.
6, 294".
NEBENLEID, n. mitleid Stieler 1138.
beileid, NEBENPFEILER, m. mit pilastern versehener pfeiler zwischen
NEBENLEIDER, m. mitleider: nebenleider bringen trost. zwei bogenstellungen. Vochs baulex. 200'. mathemat. lex. 1, 927.
NEBENPLANET, m. um einen hauptplaneten sich bewegender
NEBENLICHT, n. seitenlicht: planet, trabant. ma//iema<. ka;. 927. Zedler 23,1480; der mond
zu oft malt ein gemeiner dicliter ist ein nebenplanet der erde.
an seinem beiden neben-licliter NEBENPOET, m.: in einem reiche, wo eine hauptstadt
und scliwächt sein lob mit fremdem rühm. ist, wird einem dichter gleichsam ein allgemeiner Stempel
Haller 169 Hirtel;
aufgedrückt, wodurch er überall für gut erkannt wird, in
nebenlicht des mondens heiszet das schwache licht, welches
Deutschland hat jede provinz ihren nebenpoeten, den sie für
wir in dem von der sonne weg gekehrten theile von dem
gut und berühmt hält. Nicolai in dessen leben von Gökingk 135.
neu-mond an bis gegen das erste viertel und nach dem
NEBENPUNRT, m. quaestio incidens Stieler 1486.
letzten viertel bis zu dem neu-mond sehen, mathem. lex. 1, 926.
NEBENLIEBE, f. amor partiarius, adulterinus Stieler 1157.
NEBENQUELLE, f. conscaturigo Aler 1457".
5, 420.
Rädlein 669' genealogisch die nachkommenschaft eines jüngeren
;
neben-mond ist nichts als ein bild in der lufft, da der mond
kl. Schriften 1, 236.
mit einem bleichen ring umgeben, in welchem der eigent-
NEBENS, s. nebst.
liche mond wie in einem Spiegel zu sehen. Zinck öcon. lex.
NEBENSAAL, m. ; bei- et nebensal, atrium minus, succe-
2025. vergl. nebensonne.
dens. Stieler 1672; höchst erfreulich und erquicklich fand
NEBENNÄCHSTE, m. tote nebenmensch: streitet es wieder ich diese nebensäle. Göthe 25, 234.
deine natur böses zu hören, so thue es erst selbst nicht,
NEBENSACHE, f. parergum Schottel 640*. Stieler 1656,
und dann sage zu deinem neben-nechsten, dasz ers auch
un incident Erberg 530':
unterlasse, pers. baumg. 7, 30.
wie sollten denn um nebensachen
NEBENNAME, m. beiname Schottel 640'. sich blutsverwandte. so entzwein Hagedorn 2,56; !
NEBENNIERE, f. nierendrüse Zedler 23, 1475. Nemnich 3, 408. das wäre nun also wie sie sehen sehr weitläufig von neben-
encycl. wb. der med. w. 25, 51 f.
sachen gehandelt, und so gut als nichts gesagt, d. j. Göthe
NEBENOFFICIER, m. mitofßcier: diese ehre, die ihn (Kleist) abstruse betrachtung von kleinigkeiten und neben-
1, 353 ;
bei seinen nebenofficieren lächerlich zu machen nicht er-
sachen. werke 25,326; man .sieht inzwischen deutlich, dasz
mangeln könnte. Lessing 12,80. ihm (Raphael) seine Schüler an den nebensachen halfen.
NEBENORT, m. ; hier wäre ein neben-ort von der ent- Heinse Ardingh. 2,14.
wickelung des geschäft- oder welt-sinns zu sprechen. J. Paul
NEBENSÄCHLICH, adj. und adv. die nebensache betreffend
Levana 3, 102. Claudius
Stieler 1657: hauptsächlich und nebensächlich.
NEBENPAPST, m. der neben einem andern die papstwürde 162
8,
hat: zumal da ich kein gegenpapst, sondern nur ein flüch- des strebens unterschied, haupt- oder nebensächlich,
tiger nebenpapst sein wollte. J. Paul 48, 265 Hempel. macht gründlich wiszbegier und neugier oberflächlich.
NEBENPERSON, f.: ausgeführte Charaktere, die mit neben- RÖCKERT bratim. 9,24.
personen in eine sinnreiche abstechung (contrast) gebracht NEBENSATZ, m. gegensatz zu hauptsatz, grammatisch ein
waren, um den originalen desto mehr vorsprung zu geben. dem hauptsatze untergeordneter satz: schon sein erster periode
; ; :
n5bend t-inciu gruMzeii but, remuleut. Maalkr 301* ; etlicbe io der dicken wolkigen luffl. Vnuat 2, 19*
gleichsum uicbt weiter» buflfeude, »liegen in da« uebeu- Saiurn kao kaiota MAni . .
»cbifflein (boot) mit abgedcbnittcncm »Irick. Scuurpiu« 714. als wie das sonoeo-Uelki skli Mk«»-M0Ma uiigM.
NEHENSCHLAG, m. t) Kitenuhlag, tchlag daneben: einen
BtMM Känfitm Imt) U
phSnomen der sogenanntm nebeMMBffl. COrai 1^ M»; «r
nebenschlug thun.
Alei 14.S7*. »ab nach dem essen zum fenstcr kinaiu . . 4a bo4 «r tWa
2) nt'bciischlag der müulze, mtinifdbchung
zwei nebenionnen. J. I'all SiebeiJt. 3, 56. vtrglnekni und
Zkolkh Mu.
'£i,
biläUeh: Marcomirs zwei irrdiscbe nebentuooeo {nebewhJtltr}.
3) {die verschlafe neben dem thron) heiuen
die nebeuslege
LoMHSieiN Arm. 1, 132*;
zu tun. DiK»EMi.-WOi.c«Bii 77» {vom j. IUI, Frankfurt).
und slrablt«
4) holsteinitch eine kleine feldabtheilung, xur weide det Jung-
. .
NEBENSCHÖSZLIM;, m. wie nebcnschosi Jacobsson 3, 133*. kennt ihr alle nebensonnen um ihn. 48,1! HemfeL
NEBENSCHBIFT, f. commentarius efistola adjuncta, , eon- NEBENSPANNEN, verb. an die stUe tpannn^ tutammsm-
eomitans. Stieler lUSy. spannen (vergU nebengespann):
NEBENSCHULE, f. im gegensati lu hauptschule: diejenigen nebengenpaunt dann liesz er den nutbigen Pedasos wasdela.
{kinder), so in die katholische schule und in die vorhandene Vom II. le. 153.
NEBENSTBAHL, w». seitenstrahl : hält mich auch der nach- NEBENTONIG, adj. den nebenton habend: eine neben-
schwung in die höhe der Unsterblichkeit
lichtvolle immer . . tonige Silbe.
noch fern von dir, so giebt mir doch schon der mindeste NEBENTRAUBE, f.: achseln nennt man beim weinstock
nebenstrahl deines heutigen abglanzes alle ehre und würde die nebentrauben, die sich an manchen groszen trauben
wieder, die ich verlor. Thümmel 5, 263. oben befinden. Weber öcon. wb. 10\
NEBENSTRASZE, hauptweges oder einer
f. seitenstrasze eines NEBENTRAUM, m.: jetzt konnte er., unter dem lesen
städtischen hauptstrasze. Jacobsson ich . . . beschlosz, 3, 133* : an andere sachen denken und in die köstlichsten neben-
eine nebenstrasze, die durch den waldbewachsenen fusz des träume fallen. J. Paul leben Fibels 26.
gebirges führte, zu fusz einzuschlagen. Chamisso (1872) 2, 259. NEBENTREFFER, m. daneben, nicht ins schwarze treffender
NEBENSTREICHE, f. wie nebenflanke, streichplatz mathe- schusz und damit verbundener gewinnst, auch gegensatz zu
mat. lex. 1, 1190. haupttreffer in einer lotterie, übertragen: ein anderer neben-
NEBENSTRICH, m. seitenstrich, zwischenstrich Stieler 2203; des dramas {der tagesbefehl von Töpfer) besteht darin,
treffer
auf dem kompass werden die nebengegenden durch nebenstriche dasz der herzog Friedrich den groszen vorstellen soll, und
bezeichnet. Jacobsson 3, 133'. von dem Schauspieler in gang, haltung und allem nach-
NEBENSTUBE, f. seitenstube Jacobsson 3,133": gehn sie geahmt wird. RüRNE 1, 226.
geschwind in die nebenstube. Geliert 3,365; bettler, mit NEBENTREPPE, f. seitentreppe, geheime treppe, escalier de-
denen mich . . meine thorheit in der nebenstube in bekannt- gagi. Müller-Mothes archäol. wb. 322'.
schaft brachte. Thümmel (1839) 3,12; NEBENTRETER, m. comes, assectator Stieler 2337.
hört er nicht, NEBENTRITT, m. seitentritt, übertragen fehltritt, delictum
was in der nebenstube Stieler 2337.
der menschenfresser von uns spricht?
Langbein (1854) 1,186.
NEBENUMSTAND, m. gegensatz zu hauplumstand was in :
sogenannten nebenstunden geleistet hatte, werfte 24, 226 der ; gleich leicht über heiligkeit der eben und sträflichkeit zärt-
Verfasser gab nur in nebenstunden den musen gehör. Schiller licher nebenverbindungen denkt. Engel 3, 291.
2, 381. ' NEBENVERDIENST, m. n. gegensatz zu der und das haupt-
NEBENSÜNDE, f. gegensatz zu hauptsünde. Stieler 2241. verdienst: liesz ich das geschäft eingehen und
und deshalb
NEBENTEICHLEIN, n.: wenn man hart bei den teichen etablirte als nebenverdienst die stube mit geister-
stillen
ein nebenteichlein haben kan, darein man die gefangene gepolter. Immermann Münchh. 2,244; dies commando . . . bot
fisch bald wirfft. Colerus 2, 681. gelegenheit zu flottem leben in der fremde und zu allerlei
NEBENTHAL, n. seitenthal: daswasser.., darein hin und nebenverdienst. Freytag ahnen 5,302; er erwarb sich da-
her aus den nebenthälen andere . . . zuflieszen. A. Reichard durch ein groszes nebenverdienst u. dgl.
(1610) bei Lessing 9, 247. NEBENVERGNÜGEN, n.; dasjenige gab mir mein vater
NEBENTHEIL, m. n. 1) pars adjecta Stieler 2269: neben- nur nothdürftig was ich zu meinen neben vergnügen brauchte.
theile der bilder. Herder älteste urk. l, 230. Raben ER (1755) 3,289.
2) grenznachbar in der flur: ain jeder soll wasser laiten NEBENVEBSTAND, m.: synecdoche, wenn mehr oder we-
und griibm räumen, damit er seinem nebentail .. nit schaden niger wird verstanden, als geredt wird. Schottel 640" equi- ;
zueziech. österr. wästh. a, lO, 21 {iß.jahrh.}. voque Erberg 530"; nebenverstand, was er sei und wie er
NEBENTHÜR, f.
seitenthür, hinterthür Schottel 640'. Jacobs- gebraucht werde. Stieler Sekretariatkunst 1, 348.
son und dann kommen die rechtsgelehrten zur neben-
3, 133" : NEBENVOLK, n. 1) volk neben dem hauptvolke eines landes
thür wieder herein, wann ihr sie durch die grosze ausge- oder benachbartes volk: endlich wissen wirs auch von spätem
wiesen. Moser 3,273; deminutivum das nebentürlein Stieler oder mittlem nebenvölkern in Asien. Herder bei Campe.
2294. 2) hilfsvolk, cohorles auxiliares Stieler 2388.
NEBENTHURM, m. gegensatz zu hauptthurm; deminutiv das NEBENVORKOMMENHEIT, f.: auch habe ich nächst ge-
nebenlhürnlein BtJRSTER 235. nauer betrachtung der sujets, der motive, der ausführung,
NEBENTISCH, m. wie beitisch Stieler 2286. Zedler 23, 279: auch aufs costüm und andre nebenvorkommenheiten, als
bei einem kleinen nebentische sitzend. Fekenfr. 2, 351 ; demi- äuszere kennzeichen, wohl aufgepaszt, wodurch man dem
nutiv das nebentischchen , nebentischlein das sind sachen, : alter und dem Ursprung des gedichts näher beikommen kann.
wie man im karten-spielen zu reden pfleget, die aufs neben- Göthe an Knebel 311.
; . —
509 NEBENVÜRTHEIL — NEBEN WERK IfEBE:^ v; L.^LN NEBOIZIEBDE 510
NEBENVOKTUEIL, m.; dabei (peculierte mau nuch auf NEBENWEGEN, ».; zu boU, Stria und tadKtm
den riebenvurtheil, daaz. H. Heini (1870) 3, tl>l. wetaa gib! «s (ios auf fttbig* tOuSkn »uftitrufeme kAmtw)
NKbElS WACHS, n. du idke, schwartbrauni moiM, inwtf ehr irtift lAne. Goihk 43, I3&.
die bunen an den $eiUn der Uöekt ihren bau be feiligen und NEBENWILDE, n. mUUr >ubewmmtk: M pb idUi^ «o
im mnUr das fluglock luitopfen. Nkmhich 3, to)«. Wehkb 6con.
k».
inao «00 sMMa Mbcomidro ua4 ctitM akfela be. n
S«7'. biireo balle, alt toilfMcbbigro zu werdm. J. Paol Baa. lytl.
NEBENWACHSEN, verb.: mit- und nebenwachseu, iMfrr«- NEBE.NWILLE, m. faJMwIw tmdüuintta et mdim*!* Sniln
una
Bctre, crescere. Stiklen 2404; nebeo»pra»lein, die durch 3&9«.
und durch in dem guutzen bäum vuu oben bis unten nebeu- .NEBENWI.M), M. gegeuMti su battplfrio4 SOMmn. Ht,
wachsen. Schuttkl 08. &lu'. Seitenwind, ungünstiger fakrwind Emu6 wT: hll «bl «taif
NEBENVVAND, f. seitenwund: ein ncbenbanl in der Htallung. nebenwUnd gebapt, ab«r wMcr ba aocb 4m NbMi kaüi
A. TucHKR haufhallbueh w
iu meiiiein Klaii zween stennl und
; schaden bescbehen, dan 4m <r Dil als abes aaftbrva mtd fai
mit oebenwentten zu mucheu. Vi. die port zu Genua ankumen mugeo. Baoaaaa itueUen t,lM.
NEBENWEG, m. tetttnwtg, abweg {eigentlich und bildluh): NEBE.N WINKEL, m. matkewulueh, tfuUu «»liyvM, etm
bei- und urbi-uwcg, divortwm viae Stiklek 34&ä. Janssih Winkel, der mit einem ander» den ukeitel und nsoi uätakd
reichscorretp. J, wt {vom j. 1447); «ie lenkten vom bauptwege gemeinschaftlich hat und deren nicht gemesnuhafilicki
ab . . ich hübe jenen nebeuweg niemals hflrelcn, uboe dasz andern schenket nn< gerade tinie bilden, mathem. tes. 1, 1
mich ein gunz eigener schauer überfüllen bUltc. üüthk t7,SS8; NEBE.NWIKKKH, m. subsidianut, coadjutar StiKLU :
«8 hat »ich ein uebcnweg zu den Arabern gezeigt. HiaOBa NEBE.NWIitkl.NG, f: am dem unteracbeide de« feUtU,
tur philos. 'i, 374 temperaments und anderer dinge, so uos«nr MtaTf MÜ ihnr
auf wieviel lisl und rlnk hat dl« sich lubesinnen. oeben-würckung, beispringeo. Bdtsoikt fttm. 8.
dl« ihren mann belriegt und tritt auf nebea-weg? NEBENWOHNEB, m. l) anwohner, nad^r: weil die bol>
RoapLia 11; gesessene ihre allen nebeowobner {rorher anwohner) um sieh
CS wttrc viel zu deiner entschuldigung, wenn dich deine und von ihnen alle erforderliche hülfe haben. Mo*KBt,IM;
ehefrau mit einem pa.sz zu ncbenwegen versehen . . sollte. von dem einllusse der bevölkerung durch nebenwobnrr {iritit
HippCL über dte ehe wi. nacbbur) auf die gesctzgebung. 3, 3, tgL 4, 30l /f.
NEBENWEIU, n. wie nebenfrau, concubina Stiklkk 2470. 2) periüei, die auf demselben breiten- und paralUlkreise der erde,
EaaERG 53o': aber um
180° auseinander wohnen. HeriiArx 2,180. Bottu hUt.
mich selber gebar ein erkauftes NEBENWORNLNG,
nebenweib (erste auigabe kebswelb). f.: blos ein (heil der neerimrohiicr
Voss Od. 14,203;
schwärmte räuberisch zur see; aber auch ao* ebeo den
welchen (Gorgylhion) ein nebenweib Ihm (Priamii*) geboren. . .
//. 8.304;
gründe, woraus andere zu lande schwtrmteii, weil man
er schenkt die ftmter all Im Oberland den söhnen, nämlich ihnen keine nebenwobnungen im lande verstauen,
die Ihm von uebenweibern sind geboren. und höchstens eine bütle auf der kOste erlauben mochte.
AaniH eckaub. 1,53. Moser 2, &.
NEBEN WELT, f. werden wir
die weit daneben, die tnitwelt: NEBEN WOBT, n. l) im aUgemeüun liaiM ein »ort iw*ni
genöthigt, den blick abermals gegen osten zu wenden und einem andern, das dem begriffe nads widitiger ist (hjuptwort),
an die verfussimg der nebenweit (der Idnder neben Canaan) verbum adjectum Stieler 2579 (Scrottel MO* führt oebcowurt
zu denken. (iOtiik 24, 2u8. aus der kammergerichtsordnung an ohne be ifniut* htdeutunf):
NEBENWEBKEU, m. wie mitbewerber, nebenbuhler: aus man vergebe mir ein nebenwurt (eine nebeninuHtuuf). J. Paol
beisorge . . , dusz andere möchten dazu beweget werden,
. Vorschule 2, 08.
sich darzu anzubieten, und also den nunicn seiner nebeu- 2)ScHOTTEL 68/1 nennt auds die sUhen der eudung tdtr
werber 'bekommen. Budmkr iyft//on7; nicht dasz er etwan.. ableitungnebenwOrter: solche neben-sprOsletn oder neben-
nehenwerber befürchtete. J. Paul Titan 3, IG. wOrter sind entweder in leutscber spräche die zufUligeo
NEBEN WEUK, n. beimerk, nebensache, parergum Maaleb endungen (als e, em, est, etest etc.) oder die hauptendungea
. .
30l\ BoTB dic/ion. Ml\ Stieler 2657: die Schulstunden mit der abgeleiteten (als el, er, em, haft, ig etc.).
nebenwerken unnützlich vorbeistreichen lassen, aventur. 1,24; 3) durcA Gottsched ist nebenwort statt de» l*L adterbiofli
er bekennt aufrichtig, dasz er die rede-kunsl damals nur in die grammatik eingeführt und die vorherife 9irdtul$dmm§
als ein neben-werk getrieben, und gelobet heilig un, er wolle beiwort (Stieler 2578. Denzler 1, 13') für das ki. adjectinim
..dieselbe hinfort sein haupt-werk sein lassen. Liscov 292; verwendet worden, s. beiwort th. 1, 1410, wo schon auf das um-
die töne sind nehmlich das hauptwerk der viel- und wohl- treffende dieser Verdeutschungen hingewieten ist: Logau macht
redeuheit in den gesellschaften, und dasz diese töne einen aus diesem Vorworte (nächst) ein nebenwort, und braucht ea
verstand hoben, ist nur nebenwerk. J. E. Schlegel 5, 64 ; itzt anstatt jüngst, vor einiger zeiL Lessiüc 5, 3^4 blicklieb, ab ;
über, da . . der mann nur ein nebenwerk, und die prucht ein nebenwort, für alle augenblicke. 310; periode mit be»^
die vornehmste absieht ihrer {der mddchen) liebe ist. Kabener neben- und bindewörtern. Hebder fragm. 1,80.
(176&) 4, li>4 als ob diese {die körperweit) nur nebenwerk
; NEBENWUKF, m. ein wurf daneben, seitwdrU («ach fekUr-
wäre. Herder älteste urA. l, 440. im besondern: haft statt nebenschurf, s. dasselbe).
1) die lur hauptdarstellung nickt notwendig gehörenden Ikeile NEBENWUKZEL, f. botanisch, seiUnwurul, radietü».
eines hauptwerkes {der bildenden kunst oder dichtkunst), die nur NEBENZAUBERÜNG, f.: weil er {Gregor VII.) das ki
sur erläuterungund aussehmückung dienen: seine bilder sind ment ins feur geworfen, allein deshalben, das er durch i
reich an figuren und nebenwerken. Güthe 28, S53 H. ; das zauberung dardurch vom teuffei erfahre, was er wider ketsera
ligurenreiche und besonders mit schön und fleiszig behan- Henrichen für glück haben werde. FiscaART Mnwai. SlO*.
deltwi nebenwerken fast Überschwenglich ausgestattete ganze NEBENZEICHEN, n. heraldisch wie nebeostflck ZaaLta
ist vom lithographischen Zeichner mit geist . auf den stein . 23,1480.
übertragen. 851 bei dem Virgil ist die ganze erz&hlung (von
; NEBENZEIT, f. l) berufsfreie leü, stit für nAenketekäf-
iMokoon) blosz nebenwerk. Schiller 10, 162; alles, auch das tigungen: die näbendzeit, zeit und weil so man von andern
kleinste nebenwerk {in Göthes Wilh. Meister), zeigt die schöne notwendigen dingen gehaben mag, vrrstoloe zeit ton aOtifco
klarheit, gleichhcit des gemüths, aus welchem alles gellosscn geschafften, succisicum temfui. üutia 30t'; nebenzeit Snuia
ist. an Götke 17S (2,70); ironisck: was der dichter bei einem 2631.
stücke gethan hat, ist für sie bloszes nebenwerk: der deco- 2) die mitweit: achtdeutsche tdhne...atu deatscbcr Tar-
rateur und der theaterschncider sind die wahren haupt- und nebenzeit. J. Paul vors<A«l« I, 206.
personen. Wieund Hör. briefe 1, 115. NEBENZELLE, f. : bisweilen gabelt sich eine dieser tiffm
2) gegensati nt hauptwerk S {tk. 4*, 638), hauptfestung, (der schmeUerlingsflügel) saumwans und bildet am ende der
hildlick:jeder ihrer (der malerd) künstler thate also Qbel, mittelzelle in ihr eine kleine dreieckige, die sogenannt« ei»-
wenn er diese huuptvestong (richtigkeit und wakrkeit) verliesze geschobene nebcnzelle. Brehb tluerL 6, 2M.
und sich in das nebenwerk einer unmittelbaren Wirkung aufs NEBENZEUGE, m. Sriataa »ts.
contestts
herz ohne richtigkeit und strenge Wahrheit würfe. HBtAER NEBENZIEL, n. intentio setundana Stikler »i;.
nacklese sur sckönen lit. u. kunst 68. NEBENZIEBDE, f. farer^m^ oAbeadaierd MaaLBa »1*;
3) keraldisck wie nebenstttck MOLLSR-Mothes arckioL mb.V»>'. nebcozierd Rotb dKlton. M1
; ;
geordneter zweck: wie nützlich in seinem hauptzweck! aber thananders heldenthaten. Parthenia {ohne ort vom j. 1632);
auch in allen nebenzwecken . . sehr nützlich. Herder älteste nebenst . . andächtigen gebetbüchlein. Weller 2, 133 {Lüne-
Utk., Zusätze 67; auszer mehrern... nebenzwecken, welche burg 1649) 5 stimmen nebenst dem basso continuo. 2, 44
;
Plato . . . mit dem hauptzwecke zu verbinden gewohnt ist. {Leipzig 1649) nebenst etlichen exempeln. C. Ziegler von den
;
18«, 6 {n.jahrh.).
r«MOn, a«b«t two Useo. iUscaka (IT5&) S,!«; Jle MMm
tt,
vormOnder oalMt 4m lautem fnm. ¥rii($ •; MkM «IIm
y) nebens zu: dann teilet sich da« waaaer oebens i& ttbngenpenoBra.Dsa,M: aMMfl« 4mi PoUt* . ^ tidi mN«
beden silten. Keiseisskrc bilg. 7S*. Plancus sdaem frennd« AotoBius la ferebrifeo. Vom
mit
2) prdpotition mtt datit (nd. neCTen«, neffcnst auch mit ate. IN er befahl
Vtrg. bucol. s, Antbieo nebu t«ei (ru»<«a
; . . .
hrtm. wb. 3,228. KicHKY 173), deren gebrauch sehr eingeiehrdnkt ist hunden hinein (in dU grübe) zu werfen. BOCUlfT': cf k«a
durch die $ynonymen neben, sanimt, mit, dazu, auszerdein, und.
wofür jettt nur neben gebraucht wird: nebst
a) tur seile von,
. nebst seinem jOngeren bruder
.
Ka.it 10,465;
auf ÜMlfi tkaiMil.
fabeln ... neb.t abhandloaflM (NtaQ. LcMlM
. . ^
diesem sonnenbilde stehet das seichen des IOwen ... abge-
5, 355; er hat massen auf der wabUutt Hefe« tiriiw, wi4
bildet. LoHKNSTEi!« Armin, l, W' ist so, nebst allen andern schwer verwundet««, 4m %nMm
indem Itit unser rühm schon nebti den stamen scheinet. in die liAnde gefallen. 12, 135;
(Vco/m/ni 114,3>i();
und keloe« war so kdko
vor ihm liegt der (od, nebii ihm liegt du leben. Withov; lieh um die laure pflleht Babst Ibsaa su bMaiba. I, IM;
wir gingen nebst denen wanserwerken vorbei. H aliku tageb.n, wai oabst dem n«cb 41« |rlla \mmm fMUr
klntf«
b) zugleich mit, ausserdem noch, sammt, sowt*. an ihren (iuldo band
. .
a) nebens: ire Steuer und andere anlagen nebens iren war Glorianda teine •cbwasier. AtxiMaa HaWia t.lA:
ausstünden, österr. rm(A. 6, 53S, 22 (17. ;aArA.); es het sich ich geh ihnen nebst freiem tisch fOnf und zwanzig gul4ea
. . ein seichtgelehrter dorfT-schulmeister nebens etlichen .-«eines im jähr. Stillinc wandersekaß (1780) 31; so hatte sich 4a
gleichen bei mir angemeldet. (iHyphils P. Squents 14 neudrvck. eine schar neugieriger dainen und herrn nebst eiotien
ß) nebenst, bei nord- und mitteldeutschen Schriftstellern des schonen geislern versammelt. Kmiccc umg. (1790) 3, «7; nebst
n.jahrh. (s. auch die belege unter I, 3, c): nebenst noch anderen einigen entschlossenen eilte der hauplniann . . nach den ufern.
Slaveu. MicRÄiiüs 2,182; Karl der grosze hat nebenst der GOthe 17,158; hnsaren, die nebst ihren anfObrem wohl
deutschen regierung auch die deutsche poeterei herfUr gesucht. empfangen und bewirthet wurden. 24,32; man hatte Mir,
Opitz (1644) l, vorrede 7*; nebst mehreni verwandten . einen guten platz angewicMa.
.
sol ich deine tapfre thaten 24,315; auf diesen Ittrm «erden die acht verscbwomea .
all« schreiben in ein buch nebenst deinem Itlugen rahten. mit feuerwerken, die nebst den petarden . zubereitet wordto, .
HisT poel. nchaupt. 25 an den vier ecken zünden. Scmillib 4, 154; 4i« stadl Geat
ja, man musz selbander fliehen
und zu sc-hantzen vor das thor . sah den hunger nebst seinem ganzen gefolge . . sieb nUwa.
.
nebenst andrer iinipdicht zielien. S. Dach 932 Öni.; 9, 37 auch wurde festgesetzt . ., besagte bildslole sebM 4«B
;
rednern. Stieler spracMi4nj( 2; nebst denen nachdrücklichen ain iten was ein süsser smak,
lusuam fOr altem guten nak.
l)ei-worten. Hofmannswaldau ged. (1695) vorrede aS'; nebst V. p. ÜAsaa G mmmmia •,M4,M;
einer deutschen mythologie. c2*; nebst einer vorrede. scMes, gar luatllch luaisam was Ir muai
Helikon (1699) titel; nebst denen daran gebundenen quasten. vor aller srtsal all« stund
Besser (1732) 471; nebst sechs noch anderen herren. 4S4; und für aller wAnea nak
wir nahmen einen guten theil dieses getrünkes, nebst vielem
^
gab ir miiud gar s sa« s^ a c b. SM,M{
Zucker und andern delicatessen von dieser insul mit. Felsenb.
ditses Substantiv hat sieh i» dtn t€kmti ttn$€ktn mm ni mtm Mrik
als und ack {beigeschwMdt von tptite* umd fstrialm)
nnck
1, 63: nebst vielen höchst-nöthigen dingen. 77; er suchte
erkalten und smar scheint die letstere frnm 4w wriphlnjiiibi
nebst mir {tugleich mit mir). 147; Wohnhäuser nebst guten
scheuern und stfllleii auferbauen. 159 u. o.
«nd da» frothttiuki n d«r «rst^ren aar ra« auti itwin ams m
99rhergtk€nien ortifteb •der b taim m urngs rn s bi i s (mm$ mU M l—
(filNmcii) die sich
vom Zephir
nebst ihrer sOsien
sann bewegt, sanft auf und nieder
Inst,
iteugen.
auch tu den tmei uUge» Megn der faU an« Mirale ; s. acbsa . m
tdiot. 1, 163), 10 dajs vir ais f r mmdkedtuim m g 'lAcb, bin
Urockkk 1,68;
dar nebst der ratzen muht Achilles wühl besang, xunehmen häUtm {wursei ak, s. ecke Ik. S, a).
Homer. 1,581; •«wb dir »crMc ^arai ecken ab die mnfrttmflitkt
VII.
33
: : ; : : ; ; ;
sich, wie Bech a. a. o. gezeigt hat, folgende bedeutungen, zeigte sich .. neckisch und neckend. 31,101; sie waren jetzt
1) intransitiv, geruch, duft von sich geben, riechen. durch ein hohes gebüsch, das neckend die umherschwei-
a) ecken fenden landschaften auf- und zudeckte . . gelangt. J. Paul .
dem der smac (geruch) so sanfte tuot, Titan 2,233 er widerstand der neckenden Versuchung. Frektag
;
du sollst seine beine necken, du sollst sein fleisch schmecken. einen mit oder durch etwas necken: wos hot a mich mit
mythol.^ 3, 502 (aus Voigts quedlinb. hexenacten) ein paar andere
; meeme hunde ze nacken (zu ärgern). Grvphius lustsp. 265
nicht ganz sichere stellen verzeichnet Bech a. a. o. Palm; ein mädchen necken mit einem, es scherzhaft ärgern
NECKEN, verb., md. necken, dem das in md. nac-haft (neckisch, durch nennung des namens seines heimlichen geliebten (Sachsen)
boshaft), nac-heit, nackeit (bosheit) erhaltene nac zu gründe bald mit lobe neckt' er mich,
liegt, dessen identität mit nac (nacken) kaum wird zu bezweifeln bald mit tadel. Voss ged. 4,5;
sein, so dasz nachaft ursprünglich bedeuten würde ^im nacken und wenn der liebste . .
. .
'•einem im nacken sein, auf dem nacken sitzen, liegen, auf den abstractum sein
nacken treten, woraus sich der allgemeinere begriff von ^vexare in Cuba war ein papagei,
tribulare' leicht entwickeln konnte; für die mehr schalkhafte be-
den nackt' ein jeder um die wette. Hagedorn 2,47;
deutung von necken und neckisch könnte auch die redensart das war nun ein seelengaudium, den (an der kette liegenden)
den Schelm im nacken haben (sp. 242) von einflusz gewesen sein. liund überall zu necken (zu reizen und in wut zu bringen),
1) durch allerlei plagen reizen und beunruhigen, peinigen und wo ich nur konnte. Schiller 2,34 (räuber, schausp. 1,2);
quälen, am frühesten md. aus dem H.jahrh.: Verrina zu Fiesko. du hast den himmel geneckt, und den
sin aide bösheit . . prozesz wird das Weltgericht führen. 3, 159 (Fiesko 5, 16).
er darumme nicht inli.
y) das subject ein thier, ein handelnd gedachtes ding oder
er nekte alle stunde
di brüdere, swä er künde, abstractum
in bedaktir valscheit. Jeroschin 7583; der kuckuck, der der grasemück
siu gemüte sere ir^lam so gern ins neslchen heckt,
in Zorne üf Sareckm, und lacht darob mit arger tück,
da?; er in wolde neckin und manchen ehmann neckt.
mit so bösir trugene. 16302; Schlegel sommernachtslraum 3, 1
oberdeutsch querst in dem fastnachtspiel von den drei brüdern (iot'i'O dich in freud und leid ein hämscher zufall necket.
Lessing 1, 170;
(15. jahrh.)
dieser enge räum (des schauspielhttuses), der bis zur Ungeduld
sechi, lieber herr, das er uns also neckt des bühnchens architecten neckte. Götter 1,274;
und so voller posheit steckt, fasln, sp. 80,33; ein afterbild vom sterne,
der ärgste feind, der je sich aus der hölle schlich, das nachts den wanderer von sumpf zu sumpfe treibt,
die sterblichen zu necken und zu quälen, den fuhrmann neckt. 1,376;
fuhr in den mann, und plagt' ihn jämmerlich. Oberon 6,50;
denn fruchtlos ist doch alles, kommt der irrthum
auch von handelnd gedachten abstracten: ans licht nicht, der uns neckt. H. v. Kleist 1,63;
schwer geneckt vom eisernen geschicke.
Schiller 1,106; hier seh ich, wie die natur . .
ich bin geneckt von zweifeln und gezerrt. Lenau Faust 16.
durch täuschung leben erweckt, und die versunkensten kräfte
so lange zupft und neckt . .
überhaupt durch mutwillige handlungen oder worte in bös-
2) bis sie deij streitenden theil mit dem bestrittenen vergleicht.
williger, tückischer und schadenfroher oder in schelmischer und Thömmel (1839) 5,196;
scherzhafter absieht einen beunruhigen und reizen, ihn ärgern, auf jedem Spaziergange neckte mich dieser unselige kehrreim.
zum besten haben, hänseln, narren, foppen u. dgl. (synonym mit Bürger 360'; necken mit:
geckenWiELANDÖei Merc/c 1,103, mit foppen MusÄus roi/csm. 4, 41). wer gerne treu eigen sein liebchen hat,
a) absolut, mit persönlichem oder sachlichem subjecte: den necken Stadt
und hof mit gar mancherlei sorgen. 80';
du, mädchen, muszt nicht necken. Voss ged. 4,243;
willst du trösten, willst du necken. Göthe 3,96 H.- wenn mich etwas neckt und verdrieszlich machen will, spring
necken an einem: ich auf, und sing. Göthe 16,45; was mich am meisten neckt,
sind die fatalen bürgerlichen Verhältnisse. 96. das subject
es ist nicht fein ., an uns zu necken.
. Göthe 33,268;
kann auch durch einen ganzen satz ausgedrückt sein oder durch
doch der eckel necket
an dem Stundenlauf. Tiedce 7,89. ein pronomen sich darauf beziehen: ich dachte: du hast gewisz
: : ;
•
kl<*iil, k''*« l>
Mun-u, (lu>4 nackte {dryiTte) iiii<-|i. d.}. Mrnt. 1,103; iiKckrii auf da« angrne|iro«le «orM. liytM; «ic «u»ilr ntil atlrrlri
am: Anm ich hier hlfilirn roII . . iirkt inii |i immer mebr neckereien un«rni frciuul
ifVlHH* Vt
•« iMicbtS.
KP »^ t 4»»
IM; W4 «ird «lU
am lifrzi'iil Kiinckr Otto 4'i, 24 neudruek. künftig . . alle die ki0««dMl
S) »ubjeet und objett saehliek: Humor (erfparm), a«r äM MdZfTM^MMtaft
prahlt Ihr llchlnn, <lii< Ihr horbTeraliei pflegt. Scnuiku 1,M0.
•tiirmen »tvUm und dun iloiiner necki? NECKERIN, f. tiue ii« gen BMkl: *ko«Mi bmor, 4a
ScHILLkt 1.118.
scbelni', und er f»«it« in gedanken UaUr tUk, ü» MCiMna
<) mit angäbe der Wirkung durch eine prdpo$ttionaU fitgung heranzuziehen. FiEiTac hmmduknfl t, M.
da iiinichwirrt dich k«ln liuacl, NECKIIA^T, adj. und aäv. me OMkitcb C*«M: I. feMrUr
ao Ah» IAcIiüIii von ili-r wuiik«.
tu den neckliaften naiuren. HoLTKi fWrstf )4hre I, IT«.
au» der hruHi den riioleii neckt. nCaoM 123* (t7M),
vtd. luleat ouch der unreine die jüngere, neckisch, lieblich, onklll, höchst aoterfaaliend.
boffan nr(;U neckln
fitn
oninlirh inplitckin (xp/ien ttt»$en). JER0«C8tN 7501; 21, 130; Elorine war ein munteres, neckisches weseo. 23, 14&:
nhd. nicht einen augenbllck bist du mit necken ütill. leipsigeriuh neck'sch wte narr'scb ÄLsaiaiT 11&*. vergL kiefer-
GOthk 7,48 (die mUm huldigen 1,2) neckisch th, 5, 012.
Herder unterliesz sein necken und schelten nicht. 26,111; b) ebenso von warten umd gedanken^ fM nnflw« umi geherien^
XU all den streichen an. 1,2'.). trortspielend : es ist vor wenig tagen abermals ein oecki tcii
NECKENLILIE, lilie des neck (5p. 514): (eckisch soll ich sagen), zusammengelesen barbleio aa tag
f.
mein schöner Junker, auf eurem but kommen, in welchem doctor Eck das concilium zu Costaiis
schwiinki eine ncckcniiljc . .
>
entschuldigen wil. Ca. t. OsERRDOir dialogus . . wider d»tMr
ihr seid der Wassermann, il. Hbiri Rena ged. (1844) 209. Ecken büchleim {um 1&20) vorrede;
NECKER, nacker. .«.
ein bube, den nichts rrAlich macht«
NECKER, m. einer der gern neckt: als was er fOr recht nickiscb hielt.
warf einen stein auf ihn und lachte,
bis dann, gereizt von bremsonstich und bnimmen dasz er so meisterlich gezielt. IUürmbr X.1M:
der faule deutsche bär die taizen hob,
und alt die necker mit ergrimmtem brummen das ist eine nickiscbe frage. Hrbmes SopA. rei« (IT!«) I, MI;
ohrfeigend fort aus seiner höhle schob. oß bei Göthb:
KiNUL urd. (1S51) 348. stolzirte, neckischer art,
NECKER, NICKER, m. aus mnd. uecker, nicker (Schiiler- über das todte scherzend
der lebend'ge. 5,51;
LCbben 3, IW'. mytli.* 404, nachlr. 142), md. nicker {Germania
nun vermummt er (Amor) sein paar . .
20, 5, 80), altn. nykr, ags. nicor, deren r aus altem s entstanden l.tW;
so vollendet er bald di« neckische grupp«.
ist, 5. nix ; necker, daemon aquaticus Frisch 2, 11' ; bei Wkcbber-
sie auf eine neckische, geschickte weise. II, SM;
thnt das
LiN neckar, schwachformig
dann legte sie sich auf ein neckisches bitten. 23&; jener
die nojaden gleicher weist . .
schwomen In herzlichem wohn neckische (rorAer kindische) hasz. 321 ; doch soUle ich aock
mit dem necknrn, so sie führte, .. einen neckischen verdrusz empflndeo. 2&,4S: 4at iMitcff«
und den auch ein grfine krön und neckische der volksmelodien. 22,228; neckiBeh hm toHi
und ein köstliches kleld zierte. 341 (12,42 Gdä.);
fratzenhaften, doch gefSlIig (von eimem tiede im des kuekem
alle necker oder nicker
oder nixen klein und grosz, wunderhorn). 33, IM; Friedrike glinzte durch manchea necki-
alle stammen aus des seigen schen einfall. 26,21; so kennt ich doch... mich gewisso*
liebesmeeres nektarschoosz. RBcbbrt ge». w. 1,23. neckischer einfalle nicht enthalten. 30. 131 ; den nun kaoai
NECKEREI, f.
das anhallende und wiederholte necken in bos- zum lachen brachte .y der mit kalte die nerkiscben ge-
.
hafter , mutwitliger, schadenfroher oder bloss harmloser, schers- siebter betrachtet, die ich schneide, und die noch oecki-
hafttr absieht: anders zu verfahren, würde allerdings einer srheren sprüngc meines witzes. 3«, «6; mit einem neckischen
neckerci iihnlicher gesehen haben, als einem angriffe von liede,das ich beim lesen aus freier band concipirte, treibe
ernstlichen folgen. Lessinc 8,325; er erinnert sich, dasz er ich mich nun schon seit acht tagen wie mit einem ei, und
wirklich schon des R. söhn genannt worden und es damals kanns nicht legen und nicht rund kriegen. Zii.ru «aCMkr
far eine neckerei gehalten. Schiller 15,2,403; auch dasz 137 (0,20).
Wilhelm einen tiefen Unwillen ... über die neckerei der schwäbisch besonders von kleidumftMdten^
c) hin, aicr- Um,
menschen und des Schicksals zeigt, finde ich sehr gegründet, lith, wolanstehemd. ScaniD 405.
an CöUie I1H (2, 82) aber sie hätten doch bedenken sollen,
;
2) adv<r6. a) reaemd, beunruhigemd^ lAiltns mmtk : hili^ nd
dasz die unschuldige neckerei blosz meinem gemahl galt. o sancta Maria, wie ward da dem .-»rraen bmdcr «o alct i w4
KoTZKBUE dram. sp. 3, 211; neckerei treiben mit einem, ihn {so lüstern zm mute). KitcaBor wemdumm. 429* (1,01 ittL),
necken: es ist die nicht lobliche gewohnheit unserer lands- b) in neckender reise nul dem mettmh ttrig« dt» Imktfif
leute, mit den fremden zuweilen etwas unfein neckerei zu und türkischen : ihm begegnete neckisck gCMC «ta aagMtok
treiben. Seume spaziVr;. 391 gern im plural: bei meinen theo- ; nach dem andern. Götbe 2S, 31.
logischen — wie du es nennen willst — neckereien oder c) jf*e/misc» , possierlith, dr^üsg : welcher (lan) s clai frkt
stänkereien. Lessinc 12,482; die kleinlichen neidischen necke- am besten? fragte sie neckisch. Götbk 18,19«: sie »eUle
reien. GöTBB 16, 4« {die aufgeregten 3, 1) ; und so flössen die sich neckisch auf ein bankrhen. 31, 141 ; dies« (vsrtr) da
; : ; : ; :
einen neider und nexer zu heiszen, und dergleichen mehr. d) söhn des neffen oder der nichte, groszneffe, wofür klein-
Göthe an Kestner 157 (d. ;". G. 1, 364). neffe (s. dasselbe) oder der untere neffe gebraucht wurde: die
NECKSTEIN, m. bergmännisch ein geringhaltiger zinnstein, nephen oder undern nephen, als kindes kint und kindes
. . die
der dem ansehen nach ziemlich reich zu sein beimscheint, kint kint. vom jähre 1543 bei Michelsen
Arnstädter stadtrecht
schmelzen aber sehr wenig zinn gibt {also neckt). Chemnitzer rechtsd. 86 er hatte schöne guter, die
; die er seinen neffen . .
bergm. wb. 367*. {den kindern seiner nichte) zu übergeben hoffte. Göthe 19, 344.
NEF, m. der bettel : iederman legt sich aufif den nef, nie- e) überhaupt ein seitenverwandter, ein vetter: nefe oder möge,
mant will arbeiten. S. Frank laster der trunkenh. (1531) F 2" cognatus, agnatus. noc. 1482 x3'; es grüszet euch ... Marcus
Schwab, näfen betteln Schmid 400. der neff Barnabe {goth. gadiliggs Barnabins). Coli, 10; Wie-
NEFFCHEN, n. ; nepotulus, nefchen. Stieler 1320. land gebraucht neflfe vom söhne des vaterbruders : Isfiandiar
NEFFE, f. die blattlaus Nemnich 1, 370 {aus Meiszen), mit {der söhn Azors) hatte seine brüder und seine neffen, die
prothetischem n aus dem griech.-lat. namen aphis entstanden: an söhne eines jungem bruders von Azorn, . aus dem wege . .
gewissen blättern nähren sich neflfen, fliegen, insecten aller geräumt. 7, 100.
art. Göthe 58, 185; im plur. die neffen auch der mehlthau, f) in der höflichkeitsanrede wie vetter : k. Siegmund redet den
der ja von den blattläusen herrührt (Brehm thierl. 6, 511). Weber erzbischof von Trier mit lieber neve an. Janssen Frankfurts
öcon. lex. 387'. vergl. kohlnefife th. 5, 1595. reichscorresp. 1,298; imperator episeopum in literis salutat: unserm
NEFFE, m. mhd. nßve, nef, md. nebe,
ahd. nefo, nevo, lieben nefen, quasi dicat: dilecto patri nostro. Stieler 1320;
mnd. neve, nd. neef, neeve (Kramer 1, 216"), ags. nefa, altfries. lieben freund, neuen, ohemen. edict Karls V. gegen Luthers
neva, altn. nefi; nhd. neffe, früher auch nefe, nef, näfe bücher und lehre bei Luther 1,456';
{s. unten 2). etymologisch stimmt das wort zu nap, nep in er (Heineke) nannte den kater
sanskr. napät, naptar (abkömmling, enkel), zend. napäo, griech. immer seinen neffen, und sagte neffe, was setzt
: man
euch für speise nur vor? Göthe 40,37.
venoSse, lat. nepotes, neptis von einer noch dunkeln Wurzel,
NEFFE, wind, neve, nichte Schiller-Lübben 3,182"; die
vergl. Curtiüs^ 251. Fick^ 109. 785. Kuhn zeitschr. 19, 392/^. das f.
ableitende t hat sich nur in der fem. form nift (s. nichte,
enkelin (s. neffe 2, a) : Esau nam . . die tochter des Ana, die
neffe Zibeons. l Mos. 36, 2. 14. vergl. nichte, niftel.
niftel) erhalten, während umgekehrt im goth. nijjjis und ni[)j6,
altn. nidr, ags. nid {filius, homo) der innere lippenlaut ver-
NEFFIN, f. die nichte: nevin, nefin, näfin, neffin, neptis
DiEF. 51.263"; nov. ^Z. 263*; nefin Aler 1457". Hederich 1686.
loren gegangen L. Meyer goth. spr. § 199.
ist.
laszden näfe (also slarkformiq) kommen, ein Volk von negerbildung. Herder id. 2, 35 ; sie {die ge-
wie du vorgenommen, stalt) nähert sich der negerform. 2,34; vom Gambia und
ruiTe deinen Herrmanu her. T.scherning friiliny 334;
Senegastrom fangen eigentlich die negergeschlechter
steh auf mein neT, auf, auf! A. Grvpuius 1,603;
an. 2,35; die dicken lippen und platten nasen der neger-
was ist mir daran gelegen, ob es seinen nefen angehe. gestalt. ebend.; die bewaffneten negerhaufen. H. v, Kleist
luslsp. 506 Palm 4, 165 H. (die einzelnen negertrupps. 164) ;
. :
zu erklaren. Hkrukr id. 2, 33. 39; genau in der gegeod . . er, tie nimuiet Luthkr li$tkr. |,M. Atan l,SS,lft I. Lac««
wobni-u die scbwttrzesten negerHtAinme. 2,3tt; die weiter 1,3,11. 3,r.
binabwuhneiiden negervAlker. 2,36; $lattmferaln* nim ImmU W. mAm m La»-
de$ «Ad.
fl)
wie hnbt ihr euch
nicht frech Koruhiiii, das schwache negervoik
!
PRBOiTa Ak*. W»
ftrm nein v«r {mä itm mt«! im mfm^
ii»
tin withndn uimtAim verbem), und m i. A. muh Am H. Sacm
ichon mit dem bllu dqr ugen lu bezwiiiKen?
Kua^aa 112*. «, 76, 39. ScNAOK Ml. S, 67, 4. 70, 10. m, T. WtCMMMW «&
NEGERIN, f. die schwaru, die mehrm: ihr seid gewiti ein GM., ndütk fns tdfmackformig tr mäU rt MhaM lilSMa
weiszer, daoz ibr dieser 8to(;klin<ttern nacbt lieber \n% anllilz tkeaUr 3, IM. 4, 137. ROcteRT gm. ftd. 1, 441. im tkiifm iä
anhaut Jils einer negerin ! H. v. Kleist 4, 14>» ff. ; ein knabi- die alte koehd. form alt nimm («mA ammA niai V«w Vtrf.
. . ., den H. auf unehelichem wege mit einer negerin erzeugt georg. 3,430. Wiblamd ffrnn. 463 nemdrmtk) foaAri mmätm (««r
hattr. ehendiu Griziikr 3, 15 ukretbt iiihm aus dem «Am Uftftktat» gn üdi).
NEHE, s. nahe und l. t y) vfremuU dringt der laut i da mifiiiar» im imt flirmt aU.
NEHEN, s. nahen. frät. : wir, rie Catfz in Pk. Wadunm§ik UrdumL
nymmen J.
NEHEST, ». nächst, nah. 3, 580, 13. 14 (fom tn den enj. frt$. nnn atai
j. 1525) ttnd
NEHMARS, NEHMARSCH, $. unter gebars th. 1, 5«6. 4*, Ittt: (:ibm) HAT.'«eccios Hant Pfrum 31M »tminuk^ mmA itm m
Aegyptii sunt reposeones, gebars, neui;irs. Alberus. plur. des imperaiivt, to bei Schill» dm r4mbtrm trmm j. IUI: M
NEHMHAR, adj. to beschaffen, da$tes genommen werden nimmt mirs nicht Qbe! 3, 144, 15 so nimmt doch nur «er- ;
kann; nur in tusammensetiungen, t. annehmbar, einnehmbar, nunft an 177, 15; nimmt ihm den wege 309, 6. tergl. Wuna,
! I
vernehmbar, wahrnehmbar. mAd. gr. § 39. bair. gr. f 18. atem. gr. f 31.
NEHMIURKKIT, f. die möglichkeit, iuldssigkeit tu nehmen: 8) das alte prdtentum nam ttt su nahm gedehnt und i* mtt
die nehmbnrkeit desselben in einem hohem sinne. Ficari dem nAmen in üktreimitimmmmg faAracAl wordtm^ dacA
alten plur.
naehgel. r. 1, 137. schreibt noch Stieler (1346) ich OAB, SrilBIACa (3, 131) 'ick
NEHMEN, rerft. sumere, eapere, rapere, Xaftßavuv, a^$tv. namm, sed productionit emmtm nahan, $trüitmr ^ermwt^
Form und Verwandtschaft. altera Utera m
objecto icb nahm', im 15. und 16. jakrkundert
allgemein germanisches wort: goth. niman, aAd.
1) es ist ein zeigen sieh, indem das u det partitipi etndrtngt, amek dm for-
nfiman, mhd. nPmen, alts. niman und nCmnn, mnd. und nd. men num und numen , die entere oft ton H. SAcas «•( mmr
nemen, nima und nCma, alln. neina, schwed. nimma
altfries. des remes wegen gebraucht: er nam (:sumtnarum) 1,340,31,
(in fOrnimma), ddn. nemme, ags. niman und ncoman, engl. nim. (: Pentheum) 8,510,37; er nomb (: reicblbunib 1, IM, X7,
2) neuhochd. formen, a) der mhd. infinitiv nemen erhält (: schwumb) 2, 105, 29, (: fnimb) 366,4. 314, 33 «. • ««Am uamk
sieh bis zum Schlüsse des l',. jahrh. {voc. 1482 X3'. gemma g. I. 2, 208, 6, er nume (n<Aen name) J. GRArr i, S ScAarff,
b.
R2'. Stikler 1358, nämen ßocc. 285, 22, vergl. th. V,i6Kt), da- sie numen Liliencrom vMtL 15, (vom jähre UM), fmdm. if,
neben erseheint besonders im alemannischen schon seit dem 14. jh. 71, 24, sie nummen Pm. Wackernacel kirdunL 3, 1011, 4, nc 0«B
xur hervorhebung des kurzen vurzelvocals die form mit gedoppel- (: evangeÜum) 3.
österr. wcisth. 6, 130,20 (16. jahrh.). 1, 198,39 {vom jähre 1671), gnumen und gnameo (mit dumpfem a /ftr o), aJm. «rÜnt
ncmpmen Kummer Erlauer spiele \', iOl. verkürzte formen: gnon N. Manuel 193, 1667. Ta. Plattbr 44. 113; lekwmekftnmigm
heniub. näm Spiesz 171, alem. n£n {teufeis netz 11849. 12358. particip zeigt die deutsche mundart der Vit mnd Slll tmmmmi
N. Mandel 86, 1474. Ta. Platter 58) und n£h, ni (i. Wbinm. in den venetianischen alpen : ich han ganummet, ganamt. San.
alem. gr. §360. Torler 331*. Fromm, mundarten 4,325); iU>er dmbr, wb. 149', ebenso lutemitck Zimccrlb 45*.
ab fall des auslautenden n s. oben sp. 2. unechte diphthongi- 3) urvencandt ijl gr. ve'ftetv, rtuea^ai, *t'fi^ ImL aciMM
sierung von C kommt vor in der schwäb.-alem. form niemen u. a., skr.namas von nam, beugen, sieh neigen BOaruwM-Bvni
AUschwert 69, 3 var. Merzdorf historienbibel 186. 418. 5((id(«cAron. 4, 40if. Sonne in Kuhns seituhr. I2,»41jf. letU ak gr mmtnr-
5, 427 anm. 2 und oft in Steinhöwels Esop. vergL Weinbuld siellung der wurul die niederlatsung, hmilur$nifmm§ im mmmt
alem. gr. § 135. der hirtenzeit voraus; Koan in Weben imi, itadira 1, SM fiAl
b) dem infinitiv nemmen entsprechen nhd. die formen du aus von der Vorstellung de» beugent smm tmttte det aiAmrai,
nimmst, er nimmt, der imperat. nimm und das partic. genom- beim viehe des weidens, vergL J. Gaiaa U. ttkrifte* I, tSS,
men, vdArend in aii^n übrigen ßexionsformen der wurzelvocal gesch. d. deutschen tpr. 39;CoRTtts ^madz. nr. 430 ralawkcAl dm
durch h gedehnt worden ist. im älteren nhd. und mundartlich besondem anwendungen det gr. »•^mtt*; »t'Mto9ai tmt der fntttd-
hat sich manches ursprüngliche neben neuen anomalien erhalten. vorstellung ^zutheüen , anknüpfend «a ttmikr. opaoaai lalnaaif«,
a) statt des mhd. ich nimc (nim), du nimest (nimst), er zu lAeii Verden ; Pictbt let mig. iad war y. 3, Mf. mmi MI
nimet (nimt) kommt schon früh in md. dialekten vor ich neme, nimmt die religii$t vontellmng dm mmteigimh wtrtkrmu ab dm
du neinest, er nempt (Wkimh. »lAd. gr. § 332. mhd. wb. 2',3«1*), ursprüngliche IM* mmd >!«*, PoTT I*, MI «ad
«a; BoPT ff.
d. h. das C de5 plurals ist durch nd. einflusz auch in den sing. Benfet Wara aaa aa^ia ai-jaM (aaaalr.
grieck. rnrnnOks. 3, 134
ind. des präsent gtdrmngen, so dasz er sich vom eonjunctiv yam beugerny faAaa, adkam; kL ta», HL iaa, aMaa.iiB^^
nicht mehr unttrsekeidet. nhd. hat sieh dieu form für die so dats edt0 AefriflkA aad hmükk die iila rr ifiit iiH a dimtr
X.sing. ind. festgesetzt: ich nehme (ich nemb H. Sacis 3, 23, 37. »mrul noch nicAt fdM «ad.
P. Leu 908, ich nem Stieler 1358, ich nemme Albr 1490*, Bedeutung mnd g^nmtk.
'
ich nemme, per usum hodiernum ich nehme Stkinbacr 2, 137, Aas ags. niman tn der iedemtmng dapaa ira^ «fwaarT n«rA
ich nehme Frisch 2,11'), daneben noch die alte hocM. fmm: aa friecA. riuttr tn d«r hedemimng *trimere' (Lio 1311, «mI
;; ; ; ; ;
(im hauswesen) lohnen, doch den dienst entbehren, 2,93; sie hatte die hand der wittwe genommen, der sie.,
immer geben, nimmer nemen. Logau 1,3,61; einen sanften druck gab. Engel L. Stark 346; sie nimmt seine
nehmt und gebet, gebt und nehmet, hand und will sie küssen. Schiller 5,2,238;
dessen sich kein herze schemet. Fleming 3001/.; nicht mein gewand ergreife, nimm die hand.
lernt von mir und meinem mädchen Uhland (1879) 3,6;
küsse geben, küsse nehmen. Gleim 1,18;
mit dativ der person: was soll unser bruder Jan bei solchem
nimm du so gern, als ich dir geb. Lessing 2,193;
fest thun, als sich nur berumb werffen, sich tummeln, da
nimm, was ich geben kann. Ramlkr 1,01;
eim die recht, dem andern die linck nemen, bie zwen zu-
sprichw.wer nicht nehmen will, braucht nicht zu geben. gleich umbfangen, dort dreien dancken. Fischart Garg. 24u*.
SlMROCK 402.
3) nehmen bedeutet also zunächst etwas von einem andern
2) das nehmende, fassende, empfangende subject ist wie bei
gegebenes, dargebotenes annehmen, empfangen oder etwas gegebenes
geben zunächst die band: deine band sol nicht auffgelhan sein, bekommen, empfangen, erhalten, vergl. 4.
imer zu nemen, und geschlossen nimer zu geben. Sir. 4, 36 o) absolut: denn wer da bittet, der nimpt {ka/ißävsi). Luc.
wer da reich werde gleich ist,
11, 10 bittet, so werdet ir nemen {goth. bidjaij) jah nimij)).
;
einer milden band erkant,
die da gibet und nichts nimmt. Joh. 16, 24
Logau 1,2,88.
a) das gegebene, aufgehobene, erfaszte wird mit der band nimm (den becher), kyklop, und trink eins!
Voss Od. (1781) 9,347;
(mit den ungern), an, auf, in die band, in die bände, zur er nahm und trank. 9,353;
band, zu banden genommen, s. th. i^, 343. 356, wozu noch einige
und sterbend reichte Hektor
und übertragene bedeutung: die speisz
belege für die sinnliche sein gutes schwort ihm hin: 'da, sprach er, nimm!'
mit den fingeren nemmen, cibos digitis carpere. Maaler 304' Wieland 18,32.
6) mit sachlichem oder abstractem objecte:
•
aber ich nahm mit den bänden geschwind eine mächtige stange.
Voss Ud. (1781) 9,487; ahd. nemet scazzes umbi thaj. Oii-Rin 3,14,99;
ni
mhd. er nam daj man im bot. Iwein 5588;
zubanden oder in band nemmen, in manum vel manu sumere.
Maalbr 305"; nhd. welche den glauben haben, die nemen allein die rechte
der Wirte . .
tauffe,welche aber nicht gleuben, die empfaben nichts denn
die kreid in seineband bald nam. Germania 13,270;
Wasser. Luther 5,280'; der nam miet und gab. Aventin.
das ich das gewerr in die band nam,
und waltzt es hin, und weltzt es her, 4,604,2;
gleich ob es ein scheibkugel wer. was einer bekummet, musz er nemen. J. Atrer 90,30;
aller prakliken groszmutter (1573) im anz. wer wolthat nimmt, solls nie vergessen.
des germ. mns. 1865 $p. 232; Logau 3,2,39. 4,84;
eh es (das buch) der kaum in die bände nimmt. geh auch und nimm den kusz. Günther 112 Tittmann;
Fleming 135 L. ;
nim stein' in die band, nim keulen, o hirte. der Senat .. schickte ihm .. viertausend zecbinen, die man
Voss Virg. georg. 3,420; ihn zu nehmen zwang. Schiller 4,177; so bekommt er die
die tbür in die band nehmen, die thürklinke ergreifen, hinaus- goldene ubr . . nimmt er sie nicht, so bat er die freiheit
gehen: sie zu verschenken. Hermes Soph. (1776) 5,427; das {ausge-
die stubthür er in die hend nam. P. Leu 738; theilte) kreuz nehmen {s. th. 5, 2181)
stumm und abgewandt
. .
wehmütiiig reichte er sein bildnisz . .
nahm ich die tbür in meine band. Immermann 1,109; der angebeteten . .
mit dem nebenbegriffe des tragens auf den bänden: er hab ge- allein anstatt das bild zu nehmen,
greift sie nach rosen. L. Karsch 244;
boten seinen engein von dir, das sie dich nehmen in die . .
trauteste, nimm das geschenk. Voss Luise 3,1,244;
bende. von 1483 497' {goth. })atei ana bandum jjuk uf-
hibel
eitle rubmsucht mag sich schämen,
baband; das sie dich . . auff den benden tragen. Luc. 4,11), unverdientes lob zu nehmen. Haller 175 flirzet;
vgl. If, 2, a; zur bearbeitung vornehmen: nunmals bab ich die in diesem kusz nimm meine ganze seele,
selbigen (chronica) wider in die band genommen und . in die .
in diesem ring das pfand der ewigkeit.
teutscb zung bracht. Aventin. 4, 5, 16; Matthisson iiachtr. (1799) 50;
der ihm, wo recht gebrach, das schwerdt zu bänden nam.
nimm zum beweise diesen kusz. Wieland 9,311;
Logau 1,0,23; nehmt meinen dank, dasz iiu" mir aufgetischt.
zwar anfangs wüste Tassilo Idris 1,100;
die Verstellung trefflich zur band
zu nehmen {zu gebrauchen). Hahn histor. (1721) 1, 42; möchten nehmen wiederholten dank für alles gute, das sie uns
sie
nehmen ile diese bOrie von mir, mein herr. lUaitiiKa (t7&&) liehe zeit beuahrh. IUima«« fMÜm iyM{ ^Mi MMT ta
4,39»; dienst Lommrn kan, er oeiuM ium im fantontaMi ffmr-
ao nimm nun auch von mir dt« pHege
la ein willkunimner gait. (jOtuk Vl,M.
herra witlib oder luchlOT. tewinm «M; «Ml IhV, 4« MM
könig in Schweden ««Ile M» thM-frilM MMI 1. mImmu
e) mit Mich nrlinicii, eine gsbe, ein Ki'X'hi^nli, vrr»|)r<*(:|jen
Eiiii. Chaml. |IM7) 141:
u.dgl.: vivuix wir ihr Jawort mit una nehmen, (iki-lkrt 3, 171.
4) dem iiüliuien steht autserdem in vielen Verbindungen und
geaeui ! du olbnteat aocll d«» rakiMIM kmt Mf mäam.
redeniarten gegenüber ein ft'Ucii, wie ichon bei diesem an ver- ntm hier dein« Tbuaoalda itmr krmwi}.
schiedenen tieüen gezeigt worden ist. fürt mhd. vergl, gramm. WikL««» Herrn. 3.40 wjf^i
4, 000 f. und mhd. wb. 1*, 30-i' ,f. wenn ihn meine lorbter nekiMO toll. Gbumt %, IM; «eaa
a) von vtrhbung und ehetehliessung, tu denn
pertonen Bei er meine tocbter nimmt. 19t;
die dem manne und der mann der braut grgchrn, die
braut und mancbar Ist in iwölfien Jabr
braut vom manne {nu» den hllnden dca vatera. FeUenburg 1,360) fa»! kluger als »ein «aier war,
und der mann von der braut giMiuuiinen irtrd; doch liegt hier im «r die muller nabaa. ä. j. ti«iat 1. 101
manne nehmen: goth. sunus i<i nam dauhtar .. du qut^nai {f).nße die wollen aneinander neoMB. i. Araaa S9.0;
..eis yvvaiHa, sein son hatte die tochter). Nehem. 0,18; daa wir twel aoln einander nekaeD. 3331.33;
mhd. das si xe wlbe nam der hat die, die den genonmen. S. Daca 77k Ön.
GiseIhdr der adele. Sibfll. 1617,3;
: den eid nehmen und geben, r«
b) im der rechtttpraehe
und nimea du'n zeinem man. 1183,3; ai<«r(A. den eid vun einem nehmen (s. A. 3, «9) : d
902 ;
nAd. derhaiben ich sie mir zum weihe nemen wolt. 1 Afos. 12, ttt bürgen, den geisel gehen und nehmen (1. ik. 4', 2,2Bll).
mein bruder hat . zum weih Kennmmcn
. nam geisel vun in. Avcntii«. cAron. (UM) IM*; etn
die allerachönate Fesüono. J. Atata U.Vi, 6;
Hemmen, gysel oder pfandlast nemmen. Maai.bb3M**; recbC
zum gmahl genommen.
ich hett sie lengai 1580,32. geben und nehmen (t. Ik. 4', 1669): das volk bat recht ocmea
y) ein wcib, einen mann nehmen (s. (A. 6, 1568): goth. juh sa müeszen, suectien und geben. Aviati!«. 4,0at,3. tTtja; be-
f rumist n nam qu<fn {SXaßsp rifv yvfnlxa, der erste nam weis nehmen. Uenisch 360; ein pfaud nebmca toa:
ein weih). Marc. 11, 20 on maaz Ich sOnst den Trembden leih.
ni/i((. nu sei min herre nemen doch ein wfp. Nib. 1616,1;
. .
nim pfand von rayb und dieberel. SarwAautaasa« ITT;
nhii. wer ein weib wöli nemen. faxtn. sp. 319,1; leb will
die Sicherheit verdoppeln, und ein pfand
ich hab mir heur ain Jungs weip genumen. 732,2;
vom schickaal nehmen. Schiluib 13.106 (Mac*. 4,4).
aU ich mir erallich ein weib namb. H.Sachs 5,336,2;
t) geben und nehmen tm kämpfe, r*n den ttreichem mmi
er hab ein weib genummen. Aventin. 4, 167, 15; was kriegcr den tchlägen (s. (k. 4', 1669): nimm da», verwefner! — and
waren, muesten all wciber nemen. 355,10; wer .. ein weib du das! —
und du das! (um titk harnend), LsMOlc
1,111;
in seinem studentenleben nehmen will. Schuppids 7>>8;
nun, wenna denn gellen soll,
leichte rtillt.s, ein woib genommen. Locau 1,6,17; so nimm!
es war ein streich so ungeat&m. WiatAfla 19,346;
du wirst dich noeli heute entscblieszen, eine frau zu nehmen.
einen mann nehmen, nubere viro.
nimm diesz (den totteairrich), und folge air lur bell«.
Scnu.icR 3, 3^:) (Anfr. 1,7): Ohenm t.M
SriKi.KR der sei ein junkfrau
1358; gewesen und hab ein d) geben «ad nehmen bildet das fwrti/t, in kmif (s. tt.
mau genummen. Aventin. 4, iti', 14; 4', 1660):
het ich genummen einen man. Schwarzbnbikc 140*; und wie das hast ao ibawr feneaaaaB.
ich nicmh mir keinen man. J. AvaEa 1505,30; Scaxn Orot,. 4139 »rwdrmekt
kein mensrh mich nicht bereden soll,
was am markt war wurde rasch genommen (•mffekamft).
mein tag ein undern mann zu nemen (wieder tu heiraten). Weseneitung 1S59 «. 4876 neben kaufen : er nimpl und krafll
;
1819,11; ungleiche jar für gleiche jar. Luther 1, 196* ; in kauf nehmen,
aber einen mann zu nehmen . . . ich schäme mich. lUBRNEt t. th. 5, 321.
br. «1. e) etwas geg^ena oder gefordertes «ji ztat, ^rm, Ma m. ig/L
f) arbeit und dienst nehmen: arbeit nemmen, arbeiten den ihm bestimmten Ilug nimmt. Hauedorn 2,60;
wercken, sumere laborem. Maaler 304'; etwas (in arbeit ge-
die reise nehmen:
gebenes) in arbeit nehmen; morgen früh werden 2000 mann seit Cybelen fichtenbaum
verkappt zur Stadt hereinschleichen, dienste bei mir zu seine reise hat genommen
nehmen. Schiller 3, 70 (Fiesko 2, 15). durch des tieffen meeres schäum. Opitz (1646) 1,221;
g) ein bad geben und nehmen (s. </i. 1, 1069) nach langem : eine richtung, wendung nehmen: seine leidenschaften hatten
schlafe erheben sich die männer, nehmen sofort ein bad. eine andere richtung genommen. Schiller 4,198; aber unser
Weinhold die deutschen frauen 1, 112. gespräch hat eine so schwermüthige wendung genommen.
Ii) ein lager, eine herberge geben und nehmen: 3, 551 der feldzug schien für die Schweden eine sehr nach-
;
nimmt
zum rennen räum. Nicolai verm. yed. 6,47;
er t») einen anlauf nehmen, s. th. 1, 393.
mhd. einen rüm nemen, einen (angewiesenen) platz zum sitzen n) von abschied und Urlaub : abschied nehmen, sich verab-
nehmen. Parziv. 655, 7, wofür nhd. platz nehmen (s. platz) schieden (s. th. 1, 99)
die weite (distance) nehmen: ehrerbietig treten beide
hier der apfel.
ist
vor den Cid, abschied zu nehmen. Herder Cid 57;
man mache räum — nehme seine weite,
er ich kam umabschied zu nehmen. Schiller 2,295 (räuber,
wies brauch ist — achtzig schritte geh ich ihm. trauersp. 4, 12) sie rannte . zu ihren altern, um . abschied
; . .
Schiller 14,358 (Teil 3,3);
zu nehmen. Göthe 17,382; abschied nehmen von:
sie nahmen noch einen tag frist und giengen den folgenden
der beklommen von den töchtern
in see. Heilmann Thucyd. 500 ; zeit und weil etwar zu nemmen, und mit seufzen abschied nahm. Herder Cid 58;
tempus alicui rei tribuere. Maaler 305';
von den scheidenden reizen nicht abschied
eine frau, die
und solten uns dester pasz weil nemen, nehmen will. Göthe 36, 174 militärisch den abschied (nämlich
;
pisz wir zuo unsern tagen kernen, fastii. sp. 321,22;
vom heere, vom dienste) nehmen, die entlassung aus dem
wo ich mir einmal
2,249; mit genet. partit.:
so viel weil
demnach hab
nehmen kann. Lother
ich mir der weil ge-
br.
dienste nehmen. —
urlaub nehmen, sich verabschieden {eigent-
lich die erlaubnis zu gehen erhalten), als höflichkeitsausdruck
nommen. Aventin. 4, 6, 28
erhabne majestät . .
uabm da« wurl und «pracb. GOmi 40,219; leb neluM 4«a «ftnutca aaÜMll.
adnlral. Sauujui &',3a» (4t« Cartot |,7)(
der hauptuiuun iiuliiii dos wurt und tagte. 17, 1&7 alt er ;
autheii nehnieo an: der «nt«
»üb, datz nit'iiiund dat wort iiühiiien wollte. Schillk« 4, Uft
worauf der junge Heinrich mit edlem anttand dat wurt nabiu.
der antheil, welchen di« SfUicr W 4i«MI krkffa
u, 344; endlich nahm er wieder dua wort, und tagt«. llKiNta
4, 133; gegenaUnd, «ona dk fMM rtpwUft «BIImU
Ardingh. 1, 2U;
WiKLANB 3», 135» 137:dM fortMl MlHMa ämmd am 4m
spracht des kamfflehm •«! ifkk (a.tt.4', tTII);
neiiiekeiii neffe . . nahm jutit die red«. GOthi 40, b;
naiten 41t M««ll lä fi—ur all
abrede nehmen, f/eg*nseitig vereinbaren, verabreden, i. (/k. 1, M; Ibreo vorb«iiaoi«i vorMlI.
genommener abrede nach. Felsenburg l, 200. dai wort gebcD — HoLi.a«tA*aa frmstkm, lU.S.«,6i.
heisit aber auch etwas versprechen , steh woxu rrftMfM, dahtr x) anttand und aottuti, Irgemit nehmea (t. tk. 1,414. 4M):
wird das wurt genummen {angenommen, tmpfangtn Unland olcbl anttand oaboi tr, aodfw «kr «Ml «Ard«
1810 3, 17&) und einer beim (gtgehtneik) wurt« genonunea und guten ruf xu wArftto iiad M iplatoa.
ScaiLLE« 13.944 (WStmetmms i«d 4.lf){
Klincbr 1,143. Schiller 4,20«. », 22)0; ein {gegebenes) wort
den de« anttotzea woran ne
tietn
XU tich nehmen, lurücknehmen, namentlich von ttcheltwurtcn.
70 (1, 108) to habe ich gefunden, daat dM
;
östtrr. wetsth. ü, 13«, lü. IM, 10 (vom j. 1547). 112,44 {vom jähre
1003). I. worU so wohl gegeben, alt geDonuneo wir. nti Hfvaii BOwu
i) bericht kenntnis, künde, kundschaft, notiz
(i. th. 1,
nehmen an (i. th. 1,649): to wcrdeo tk aa doMi aMoae»»
1521),
titeben . . . hed uofehlbar ein Irgemiaz naJuneii. Scaiuca
nehmen (i. th. 6, 652. 559. 2638) nach genommener kcnntnitt. :
10,353.
GöTHK 30,383; nach genunimener tiefster kenutnitx und Ver-
y) ein herz, einen mut, unmut nehmen ; ein ben nehmen,
abredung mit den untergeordneten aufschern. 22,82; mt( von
auch ein herz in beide bände nehmen {s. lA. 4*, 1318 A), mut
oder genetiv: es reicht keineswegs hin, .. flüchtige kenntnitx
fassen
hiervon genonunen zu hüben. 23,36;
wie hast du dir ein ben genoataeo.
von der weit, der unbequemen, mit einem bart xu una lu hooiaea.
«vilUt du keine kundo nolioien; Licmwaa f*Mm 1« (4.U)i
horxchen, tel auch nicht ergrimmt,
wenn «le von dir keine nimmt. RiScKtaT (1847) 306; das man ... ein mut nimpt und denkt , nu wil ich* aklA
ich meine« orta leiden. Lothrb 4, 440* ; der alle naboi wtader mutk GOras
nehm keine kundscban detten wat tie tagen.
WiiLAxa 18,43;
kundschaft nehmen, die levgen abh(iren (i. th, 5, 2643);
rechtlich
18,73;
nur friacben muih und lauf f eoo ai
ein herz, einen mut an licb nehmen:
— I aca»««« 3,W;
nimm von mir unterriebt (last dich von mir hetehren). ihm nicht zufrieden ist), darumb »ol im {tibi) mein berr kcia
CacNgCK 1,4;
unmuet nemen. österr. weisth. 6, 613, 37 (16. ;«M.).
sie wulten ja lekzion auf der flute bei mir nehmen? Scuiller
5) geben und nehmen werden ttrUmaekt «ad dacAta «M
der eben clavierstunde nimmt. GOtbk 24,184;
3,480(J[aftal< 5,3);
begrifflich in den redensarten: acht aehmea a(l«a aekt fcbea
als ich unflng meine stunden bei ihm zu nehmen. 109.
(1.(^.1,165/.); das nim acht. Eutenif.4,t L; a«Bl der baor
u) rath, lehre (s. th. 0, 550), Vorbild, beispiel (t. th. 1, 14b7),
acht auff den, so in hat zu dem tisch beiasaa aüua. WictaAH
exempel nehmen: nimm meinen brüderlichen rath. Lessinc roUw. 10.m,doch dem urtprünglich glti ckbtieulndtu (die)
12,195; wir sind darüber'ganz ruhig und hoffen ... von den
wahr nehmen (t. wahrnehmen) steht kein wahr g efcoa aar
umsttünden selbst guten rath zu nehmen. GOthk 16,235;
nemet war, gottes reich ist nirgent denn in eödk ulkt,
seile :
nur von dem herxen nehm Ich rath. Schillir 11,278; LuTUKR 1,245*; mit genetiv:
erfreue unsern vater! nimm ein beiaptel. wir menschen leben ganu obn wiis,
ScuiLLKR 13, l''i(jungfr, von OrL, prolog 1); daa wir der tel nit nemen war.
die niAdchen sollten dran
. .
Bram nmrrtmaek. tt,14i:
sich bübscb ein bei»|iicl nehmen. Bluiavkr (1S39)1,62; nehmt ja der besten Ordnung wahr.
G**ni 11,01.
nim das exempel. Keisersb. Sünden d. munds lo' ; er niuibl im vergl. gewahr nehmen YIII, 3; die flucht nehmen Mir« die
von andern ein ebenpild. Avkntin. 4,12,18; mit genetiv: flucht geben (t. (A. 3, 1833. 4*, 1114):
dea wir euch bi im exempel nemen, also namb ich weiter meine Ouchi.
bi ainen worten und werken sOoai. U.SACat 3.381.». 317,11;
N. Manuel vom papst 1657. «chleppt ich . . .
v) anlasz, gelegenheit, Ursache nehmen: ein unlasz oder
den körper in den Duts, und nahm die Oucbu
Gorraa }.ai;
ursach neinmen, arripere causam. Maaler 304'; dasz hcrtzog
ansflucht und Zuflucht aber bloa wüt nehmen ich vcrtof :
den krieg in uiiseru grenzen auxuxünden. kunsl ihre Zuflucht, wo die naiur an ihnen tliefmutler i
Schiller 14,2,495; Schiller 3,43 {Fiesko 2,2); den friede geben und ne hmea,
donna M. nahm davon anlasz zu einer gelehrten abhandlung. friede sehliessen (s. (A.3, 184/*. 4*,t«8): akk aitth«
WiELANi) 11,118; wir nehmen daher gelegenheit ... einiges neben sich mühe geben:
{ausdem tagebuche) niilzutheilen. Göthk 17, 212 der marquis ; dann aolli ich hier die müb, dkh tu erfoncb««.
nimmt hier gelegenheit das gesprilch auf ihre bekanntschaft . .
C«mt 3M;
mit dem prinzen zu lenken. Schiller 5, 34 {don Carlos 2, 4); jezt aber wer wird sich tnil einem to kleiaea ariidckea, aie kll
nahm er endlich einmal gelegenheit, sich nach Julchen zu bin, die mühe nehmen. Rabkskr kr. st; allMaca «k aas
erkundigen. Hkrhes Soph. (1776) 2, 154; da nam aber die sQnd aber zugleich die milhc . . . , aus den hrkfca ... gckUakfce
ursach {goth. Icv nimandei , griech. äifOQuijf Xaßovoa) am Worte auszuzeichnen. (>öthc 17, 30*.
gebot und erregt in mir allerlai lust. A^. 7, 8; er werd im 6) schon in manchen unter 4 »«d 6 fifektmtm
Impiflt« dMd
ein ernste ursach nemen. Luther ftr. 1,332; so ich ursach nehmen mü dem sinnlkktm td«r tkitnd*» ttjtHt aar aar
nam zu sagen. Simpl. l, 225, 7. Umschreibung des terbs (ein bad aekawe, ladra, des aabaf
w) theil, antheil, vortheil nehmen : theil nehmen ül «m nehmen, anfangen, ein ende nehmen, «mdtm^ dk ladM acteea,
tum uneigenllichen compositum theilnehmen yworitn^ und ao- flitktu, den lauf nehmen, ku/n «.*.*.), aar
Ml. 34
; ;: : : .
griech. lat. franz. redensarlen mit Xa/ißävetv, sumere, prendre. scheu nehmen, scheuen, scheu empfinden:
noch deutlicher zeigt sich diesz in folgenden fällen (vergl. gramm, das ich davon ain scheuchen nim. fastn. sp. 327,6;
4,600/". jnM. w6. 2', 362'/f.): abtritt nehmen, abtreten {s. th. ob die andern ein scheuchen nemen. J. Avrer 142,18;
1, 144) ; vom Pferde steigen und einkehren bei krieg weich ab und neme scheue
für desz friedens frommer treue. Logau 2,2,3;
der gaste waren viel, die mit Erasten kamen,
und ihren abtritt hier bei diesen rittern namen. einen s c h us 1 z nehmen, schlieszen, folgern
Fleming 95 L.;
darautf hast du geschwind den wünsch und schlusz genommen,
ein alter nehmen, kommen, alt werden:
ins alter du werdest etwan bald des leids entbunden sein,
das wird kein gutes alter nemen. H.Sachs 4,361,16; weil du alt, blöd und krank. Romplkr 97;
den athem nehmen, athem ziehen, athmen Maaleh 304"; die beschlieszen, einen entschlusz fassen:
aufsieht nehmen über, beaufsichtigen: der kammerherr nahm da nam er auff das new jetzt wieder einen schlusz,
auf- zu machen ihme fest in Mailand seinen fusz.
die aufsieht über die knaben. Freytag /tandscftr. 2, 265;
Werder Ariost 9,81,3;
D. V. D.
wachs nehmen (s. tft.1, 767) ; einen guten, einen schlechten
wodurch der tod den breiten einzug nahm! nehmen, mit genetiv, wozu gewillt sein, etwas wollen : wie wol
Schiller 13,59 (Macbeth 2,10); sie manchmal von vielen fürsten ... zu der ehe begert und
einen entschlusz nehmen, sich entschlieszen (s. t/i. 3, 609; angelangt worden, so hat sie doch dazumal dessen gentzlich
'einen entschlusz nehmen ist ein galUcismus, besser einen ent- kein willen genommen. Amadis 13 Ä.; darab der könig ein
schlusz fassen'. Heynatz 2, 286): als ich den entschlusz nahm solich verwundern name (sich so wunderte). Amadis IS K.;
nach Asien überzugehen. VVieland 17,110; ein ergetzen ebenso wunder nehmen (m/id. to6. 3, 813". Lexer 3,988): man
nehmen, sich ergetzen: nam wunder. Keisersrerg posf. 3, 54; mit genetiv: sie namen
nimm dein fürstliches ergetzen des grosz wunder. Bocc. 89" (s. die reflexive und unpersönliche
auff der wilden bähren-jagt. S. Dach 611 Ost.;
B und zweifei nehmen, zweifeln, oben
construction unter C); s.
. . krümmungen. Göthe 25,326; räche nehmen, sich rächen: sacrament nehmen. Bocc. 21, 28. Schiller 3, 447 das hailige ;
allein noch kann ich mir die räche selber nehmen. nachtmal nemmen. Hauwolf reise 412.
Zachariä (1767) 1,99; c) einen trank nehmen, trinken:
ich werde eine räche nehmen, die man nie vergessen soll. ich nehme den erquickungstrank. Göthe 12,56;
Schiller 9, 369 ich will räche nehmen am ganzen geschlecht.
; trank (xchlaftrunk), den ich zum schein genommen.
5,134 [don Carlos 5,10); rast nehmen, rasten: Wieland 18,260;
dasz er für diesen heiszen tag von arznei, gift und gegengift: eine arznei, ein brechmittel
rast und schatten nehmen mag. Fleming 292 L. ,•
nehmen, einnehmen: wenn man e/, (aloe) inwendig nimt.
u. dgl.
reiszaus nehmen, ausreiszen, entfliehen: Megenberg 355,3; die vergift genomen habent. 123,16; als ob
wenn du, glück, reiszaus must nehmen. S. Dach 130 Ost.; sy betten peide gift genommen. Bocc. 4, 16 K. ; das secudes .
: . ; ; ; : :
man lagl, er habe . . ftrscm: die lunrkfraw . . 4ie er im a«( i«m men wit grwall
«Ich biogelegl und boxoar genommen. nam und
WiKLAKO uberon 4,M:
die im zA Kudi wider |aPO— . . . mri. $•€*,
3IU, 2e K.; uam io (Ann) wol <wdlld| Ummm4 «illl «04
statt da einfachen fügung zu »ich
iiehiiico die präpositionale kinder. Aikütim. 4,334,7; sie nanieo doen |ifafcfl ail tßmtk
nebmen: wenn er ein warmes gftritnke tu »ich nitnmi. bei uacbt sein weib. in, u
GüLLKRT «, 20ö; die orzneien, die er su sich nimmt, •iun;
ileleoa 4«« »cboa« waib,
unterdessen kann man bemerken, davz ü. kaum «peise nucb dl« er barr MMMUuai na». H. iuw 1.«kttt
trank zu sieb nimmt. GOthü 13, SM; er halte kein frUbstUck
tu Mich . . genummen. Scnillks 1,112.
da bab Raaa iba dU Jungfrau ga
J.
— a«.
Avaaa UtkMt
d) von thieren, weide nehmen, weiden : mnistter M. . . spricht, Buo, du (d<« gttitbte) bbl vmmtmmtmmm.
da{ da; jung kflmel zehant sein waid nem aur der wixen,
besondert vom tode (ohne oder mtt tfatfv):
aiir
ftaais« » L.
er woll mich mit im nemmen und in Teutschland der schSll gehörend), sondern den samen Abrak* alMpt stck. v •
nach Herren. Tu. Platter 14 fi.; Ebr. 2, 16 (rergl. Heykatz 3, 287); er kat dh« kiadi aoM« ver-
Ich habe spat mich aufgemacht sturbenen bruders zu sich genommen ».tgL; ikra then
und will dich mit mir nehmen. BOrsir (177^) 88; nahmen sie tu sich. Götbr 17, 4M:
nehmt mit euch zweihundert reiter. Hkrpkr Cid 54. den ich als betiler zu mir nahm. Biraicaa (ttSV) t.M;
h) wegführen , entfernen aus, von ein junger Rodianer in : gott hat das kind tu sich genommen, werfL VU, I.
ausz dem gefSncknusz nam (befreite). Boec. 310, 28 K. ; als d) in das haus, in den acboosz, in die famiKe, ia HNP^
unser pöses gewissen zu manrb malen den man von seligem in kost und wobnung, in sckotx und sckirm, in kaÜ um
stani nimet und in grosze armSte serzt. 33, 44 dann sy mich ; gnade nehmen und dgL; einen in sein haot oekn««, reapcrr
*on dem vycb genomen und zS lebendigem menschen ge- aii^Hcm teeto tno. STEiiiaAC« 1,717;
; : ; ; ; : ; ; : :
.
;
diener {oder sich einen diener), eine magd, einen anwalt er nam den hirs, erwürket in. Steinhöwel Es. 168 Ost.; den
u. dgl. nehmen eher nam der wolf und truog in gegen den wald. 195.
da er von dannen weiter kam
nahm 2) wegtreiben, wegnehmen als thierzins:
und Joachim Schulenburg in (in dienst). ,.
vom militärdienste : der junge mann ist genommen {zum militär- der postmeister sagte . . von hieraus müszt ihr drei (pferde)
dienste ausgehoben) worden ; wo ainer an der bestimbten zal nehmen, es geht bergauf. Hebel (1843) 4, 59. vgl. IV, 7.
abgieng . . . nam man von stundan einen jungen kriegsman, 4) weidmännisch vom Windhunde, das gehetzte wild ergreifen.
die zal zu erstatten. Aventin. 4, 630, 28. , Weber öcon. lex. 387'.
k) beschützer, f (ihrer, vater, zeugen, zum anwalt,
zum IV. mit sachlichem oder abstractem objecte: etwas nicht ge-
richter, diener «. dgl. nehmen: einen ze schirmer und be- gebenes nehmen, in verschiedener anwendung.
hüter nemen. Steinhöwel Es. 112 Ost.; 1) aus der hand nehmen {vergl. l, 2, c), mit dativ der person
wenn sein witz zum
dichter ihn bestimmt, darauff nam ich ihr das Hecht. Simpl. 1, 556, 2.
natur und zeit zu seinen führern nimmt. Hagedorn 1,80; 2) in die hand, zur hand nehmen, erfassen,
mit der hand,
wenn wir zur führerin die loglk nehmen müszten. ergreifen, aufheben {vergl. I, 2, a).
Wieland Idris 5,99;
a) um zu geben, zu bringen: jofft. jah nimands [)ans sibun
nimm dann mich zu deinem vater. Lessing 2,352; hlaibans (und er nam die sieben bröt). Marc. 8, 6;
ich nehme gott zum zeugen. Göthe 16, 118. Schiller 15, 1 ahd. nam er tho selbo thaj bröt, bot in ij gesegenöt.
wobei man das gewissen nicht zum richter nimmt. 5,13. Otfrid 4,10,9;
3) nehmen aus, herausnehmen, wählen aus: nhd. da . . nam Jesus das brot . . und gabs den jungern .
mhd. wol drijec tüsent recken wären schiere komen: und er nam den kelch . . gab inen den. J^fa«/^. 26, 26/;;
Ü5 den wurden tüsent der besten dö genomen. Johannes hat genommen
Nibet. 474,2; das wasser nur allein,
nhd. aus den versammelten werden zwölf, die zwölf besten ihr sollt den geist bekommen. Opitz (1644) 1,165;
genommen «. dgl. all meine gedanken
4) fassen , ergreifen packen, festnehmen : da nahm Pilatus hat die liebe genommen,
,
hat die traurigen kranken
Jesum und geiszelte in {goth. Jianuh nam Peilatus Jesu jah hingeführt zu der frommen. RBckert 4,403;
usblaggv).M. 19, 1; sie namen in aber und steupten in (i|) mit partitivem genitiv
eis nimandans ina usbluggvun). Marc. 12, 3 nehmen bei bei ; :
nahmen des tranks und der speis und brachtens dem fremdling.
der band nehmen (s. 1, 2, d); beim arme, bei dem beine, Voss 0(<. (1781) 6,248.
beim hals, beim kragen (s. th. 5,1959), bei den obren, bei
6) um zu gebrauchen: goth. Jianuh ncmun stainans {y^av
den haaren, beim schöpfe, beim köpfe (s. th. 5, 1755) nehmen:
ich nim in bei eim pein
ovv Xid'ovs, da hüben sie steine auff, das sie auff in würffen).
und wirf in alle die stiegen ein. fastn. sp. 73,3; Joh. 8, 59 ; nömun {e'Xnßov) astans peikabagmö (namen die
da ward si bei dem hals genumen, aus dem tom geföert und palmen zweige). 12, 13
mit dem schwert gericht. Aventin. 4, 247, 22 ahd. nämun sie thö steina. Otfrid 3,18,69;
der bauer Stephen nahm . . mhd. Günther der küene ein ruoder selbe nam. Nib. 368,3;
die Griete bei dem hals und gab ihr einen schmatz.
Phil. v. d. Linde ijal. yed. (1713) 117
der gartner nam die sichel und schnitt im ab mangolt und
dasz nicht der koch über sie kam
andere krüter. SteinhöwelE',?. 48 ()s<.; man sol einen balken
und s>e heid bei den haaren näm, nemen und in dran hengen. Es. 6, 11 ; die kellerin nam die
Scheit Grob, 4478 neudruck; Schlüssel und nam ein liecht und ein kanten, und wil zit
; . ;
•SM
den hut nehmen zum zeichen des außruehs, des abschiedes. (kabalt 5, 7). — auf
den köpf, auf den hals, auf die achsd,
WiKi.ANn 12,92; er kömmt -wieder in die stube, und nimmt auf die Schulter, auf den nicken nehmen um xu traft* (rifiaf
den hut. Rabener br. loO; lieh und bildlich), s. th. 1,163. 5,1756: bald nim Uo 4jaea
und als Aeneas hut und stock toten uff dynen hals, trag ihn hinweg! SrEiRROwn. Ek W7
ganz leise nehmen wollie. Blciaukr (1839) 1,86; Ost.; und namen in (bienenkorb) uf ir hels und trfigen in
den Schleier nehmen um sich lu verhüllen {besonders als braut, von dannen. Eulensp. 10,9 L; wenn ich den colfre aof den
alshimmfhbraut, nonne): sie bestand darauf den schicier zu buckel nehmen, ..so zu fusze.. gehen sollte. Rariru kr. 137;
nehmen. Schiller 4,245. — mit partilivem genetiv: Mose nahm wer das rlchter-amt auf seine schultern nimmt Ctims 338;
des Salböls. 3 3/ox. 8, 30; und Mose nam seines bluts und und ersuchte ihn unterthSnig . die last der Oberaufsicht aaf
.
thets Aaron auf den knörbel seines rechten ohrs. 8,23. 14, 14; seine schultern zu nehmen. ScatLLEt 8,313; so hatte er sidi
nahm des gesammelten rcisigs. Voss idylt. 18, 51. über eine neue Verwegenheit zu schelten, womit er ein
c) um zu geniesten {vergl. l, ;) : ahd. vvuo her . . . brftt .
allgemein ausgetheiltes übel auf seine schultern tu oehmcn
—
.
nam inti a;. Talian 68,3; da sich (tith) den käs., nim in. sich vermasz. Gütbb 19, 70. auf die zunge nehmen (cia
Stkinhöwkl Es. 320 Ost.; wort, einen nomen):
dann nehm ichs auf mich selber, dich völlig los zu sprechen. gedanken aufs papier gefasset. 5, 43'; damit wir etwas lustiges
WiELAisi) Oberon 5,62;
und liebliches für uns nehmen können. Schuppiüs 827 das ;
noch diesen dienst lasz in das grab mich nehmen. 6,406. gott, wo nem ich danck. Locau 1,4,84;
speise mit dem munde nehmen. Megen-
nehmen mit: wo denn hat er geld genummen? 3, zuyabe 36;
f)
BERG 33,32. —
mit sich nehmen: ahd. si nämun oli mit in. wo wolt ich ein brod in der wüsten nehmen? Schüppics 738;
Tatian 148,2; nhd. wann sie hinausz gehen, nemmens mit aber, wo nehm' ich worte
für sein erstaunen? Wikland 18,251;
sich brot, kees, air, flaisch. Rauwolf reise 51
wo nehm ich athem her, den genius
Peter sein tafel mit im nam. P. Leu 291. des alten herrn mit werten euch zu schildern?
g) nehmen nach etwas nach hause m. s. w. nehmen, mit-
: Oberon 5,57;
nehmen, nach sich (zu sich) nehmen: herr Voss wird sie wo er den unterhalt von kleidern her seit nehmen.
{die bücher) also wohl nach sich nehmen. Lessing 12,210.
Fleming 130 /.. ,-
.Skdmr »pasierg. 112; auch mit arlikel die überhand nehmen: 51,13; mein herr nimpt das aoipl voa äilr. Lm*.t%t;
oft gewinnt eine «olrhe lehre dergi-Hialt die überiwind. GOtur (tek/iit.) den Koti nur voa aas alaiM.
SO, 18. «. überhand und überhand. der un« Ihn auch i>e*ilnipi. Orirt (IM4) 3,*t.
U) mit einem sahladrerb, mehrmals nehmen, zusammennehmen, 3) mtjfnehmen und forttragen:
eine zahl doppelt, einen faden dreifarh u. s. r. nohmen; mein so man die wfliie delltr aiaiat.
Sprichwort nimms zwiefocb, w«nn t» einfach lu lang int. ein »tOck de* ufers nahm (mtgrüt). L. KAiaca W;
SlMROCK 402. mit dtm
nebenbegriffe des aneignent:
V. nehmen wo» man nicht haben will, was einem zugefügt er fand den geldsack . .
das rocht, das er (der landmann) sich nimmt, vei-woigr' Ich ihm. in er jetz von im nem. Terent. dnlscA (1499) i«*;
ist,
ScHiLLiK 14,30» (Teil 2,1);
well schon die bOrde ihm vom baopt genommen.
dieai slolt« recht, das sich der bauer nimmt. 361 (Teil 3,3);
F. ScatsciL gut. (X't») 34;
genommen ist die freiheit,' nicht gegeben. 12,73; bei der von dir genommen,
das dich blendet, ist das licht. REciasT «m. fetf. t.]ix
freiheit, welche die sinnlichkt-it sich .-selbst nimmt, ist an
keine Schönheit zu denken. 10,97; sich die freiheit nehmen 5) durch wegnähme ausser besitz teUeu und bertmhem, ekme
als hößiche entschuldigungs formet : ich werde mir die freiheit
den nebenbegriff des aneignens.
nehmen, ihnen morgen meine anfwartung zu machen u.dgL; wir... nahmen ihnen die
a) mit taehlichtm objecte, z.b.:
der Verfasser hat sich die freiheit genommen, jene gränzc wehren, schmiertens mit tnicknen straicben dapffier ab. lUo-
zu überschreiten. ScHiLiea 5, l, 151 anm. woLF retjce 249;
er will ihr lur flucht die miti«! nehmen. Hac>»or!« 1.17:
VII. einnehmen, in besitz nehmen, erobern: eine stadt, eine
kAmpfer.
festung, ein herz nehmen; der dir schon eine locke nahm. IIirdkr ged. 1.279;
bis sie mit stürm die bürg hier nahmen.
da ist mir wie einem . . dem der degen genonunen wird.
.
Ai.xi?tGKa llliomb. 6,20;
doch der stadttheil GöTHB 16, 54.
Ist genommen. Miissnir Ziitka 27;
b) einem die Unschuld, die ehre, die hoffnao^ dia frei-
wenn sie in ncgilgee und pracht,
darin sie herzen nehmen . . .
heit, den mut «. 5. v. nehmen, rauben:
durch unsre gSnge strömen. r.LArnms (1775) 1,7S; und hast mir selb den magthuai gnoaiaien.
genug, ihr herzcheo ward beim ersten blick genommen. faum. tp.mt.n.
WiBLAND Uberon 4,47; einer mir mein haos^r genumen.
h.-it TW.M;
er hatgenommen
mein hen verwegen. RGcif.rt gm. ged. 1,210;
der im euer hnid genomeo. 423.2;
besitz von etwas oder etwas in besitz nehmen: das ir häuf dester gniszor . erschein und «y . den feiad daa
die schaar herz (den mut) nemen. Kraxk reiffr. 96*;
. .
hat von den thoren schnell beherzt besitz genommen. drumb wendet besten flelst dsran.
t'.aoNEc« 1,21»; dasz wir ir im bochmuth nemen. i. Avata I3S.4:
, . , ,,
sie sAumt nicht, von dem fatalen stein dasi dem feind werd sein bosibeii geaoauava.
14M,SS:
. . . besitz zu nehmen. Wirland lärii 5,110;
wem
alle lusi ir«a«ma«a.
ein ewiger frühling nahm davon besitz. rer*e 10,20; sowie der dQnckt mich auch schon al* umb das l«bea koaiaM«.
«ei
OeiTZ (1M4) l.aai:
Philipp besitz von der regierung genommen halle. Schii.i.er
wenn de« Jammers unmuib hat nir alUa Buth teooaiaiea.
4, »3; als der frühere anstosz die atigen bestimmt und
S. D»ca I« Ott.:
in besitz genommen hatte. Gütre 53, 109. ein irrei« . .
e) zum raube nehmen: bei den sinnverwandten fassen, auffassen, erfassen, begreifen.
ihr holder reiz 1 der tod nahm ihn zum raube. 1) auch hier steht dem nehmen ein geben zur seile wie im
L. Karscu 142. geschäftsieben (s. th. 4*, 1719), indem man einen nimmt, wie
6) heimlich oder gewaltthdtig wegnehmen, um sich in den be- oder wofür er sich gibt {oder wie er ist, wie er sich benimmt)
sitz des objectes zu setzen. Weisungen, ihr verkennt mich. Adelheid, ich nehme euch wie
o) heimlichund unerlaubt nehmen, stehlen {ohne oder mit dativ), ihr euch gebt. Göthe 8,64; man nimmt in der weit jeden,
absolut: wer seinem vater oder mutter nimpt und spricht, wofür er sich gibt. 17, 259 wenn wir die menschen nur
;
sei nicht sünde , der ist des Verderbens, spr. Sal. 28, 24 nehmen wie sie sind. 20, 185 nachrichten . . , wie frau von
;
transitiv: nu nimpt er auch meinen segen. 1 Mos. 27, 36; do Stael sich benehme und genommen werde. 31,165; wenn
namen wir visch {aus dem weiher) als vill als . wier tragen .
man die Ursache so nimmt, wie sie sich eben gibt. Gutzkow
mochten. Th. Platter 23 B. ritter {i. aufl.) 2, 176; geben für wnd nehmen für:
sag an . .
wo jeder sich für einen schelmen gibt
wo doch die fisch hin sein kommen. und seinesgleichen auch für schelmen nimmt. Göthk 9,241.
wen meinst, der sie hab genommen? P.Leu 607; daher nehmen für (vor), wofür halten, ansehen, auffassen.
2)
du solt nit tödten, niemant nichts nemen. H.Sachs 7, 189,30; a) mit persönlichem objecte:
er nimmt, was er bekommen kann, furto aufert, quod ferre zum glück, dasz ihm die nacht zu hülfe kam,
polest. Steinbach 2, 128; und Nettchen ihn für den assessor nahm. Gökingk 2,221;
wer nahms (das yeld), ich bitte sie! . .
wie sie so schön sind! man nähme sie alle für söhne des
vielleicht die junge magd? königs. Göthe 40,200;
Göthe 7,86 (die mitschuldigen 3,2)- dasz mir bang was man mich nehmen mag. 8,65;
ist, für
nehmen von: er neme es gott vom altar, er neme es gott ein wohlgebiideter mann stieg in das schiff, den man . wohl .
von den füszen. Frank sprichw. 2, 45" für einen geistlichen hätte nehmen können. 18,188;
welch ein verwegener dieb! er nahm das huhn mir vom tische. doch wären wir, wofür der hof uns nimmt.
GOTHE 40,51. Schiller 12,73 (Piccol. 1,2);
6) gewaltthdtig nehmen und sich in besitz setzen, rauben, es begegnete ihm nie, einen der seinigen für einen feind,
absolut: nemen und Stelen. Luther 1,199'; nemen, rauben oder einen der feinde für einen freund zu nehmen. 9,207;
und prennen. Aventin. 4,291,10; beneben irem unzüchtigen sie sehen, dasz ich eben jetzt den neffen für den onkel ge-
leben gestolen und genommen bei tag und nacht, wen und nommen —
ists zu verwundern, dasz ich den onkel für den
wo sie gekonnt haben. Reuter kriegsordn. 70 transitiv : ob ich ; neffen nahm? 14,164; weil ich ihn gleich für einen groszen
jemands ochsen oder esel genomen hab? 1 Sam. 12,3; reuber kerl nahm. F. Müller Faust 8, 7 neudruck.
.., die das unser nemen. Jes. 17,44; und so jemand .. wil b) mit sachlichem oder abstractem objecte: ich nehme es für
deinen rock nemen {goth. paida Jieina niman), dem las auch die eigentliche Ursache der dinge. Hofmannswaldau sterb.
: ; ! . ;
d) slalt für übel nehmen auch etwas in übel nehmen oder Hbinsk Ardingh. 1,293; wir wollen einmal nehmen (ai
übel nehmen, übel aufnehmen, verstehen und auslegen (f. Abel), vorausutzen), dasz es entdeckt wird ; nehmen wir ein
z. b.: nehmet mir nicht in übel. Klincer pnnz Seidenwurm 49: fall «. dgl.
nehmen sie es nur nicht übel. Gellert 3,195; nimmt mirs 6) aufnehmen, auffassen, verstehe» und heurlketk»
tnnerJiM
nicht übel ! Schiller 2, 144 (rduber, Schauspiel 4, 3) ; alsdann {vergl. )iaiei (»an hausjand {»ata vaurd, sun« mi^
2, e) : goth.
müszt ihr mir nicht übel nehmen, wenn. GOthe 24,277; fahidai nimand ita (wenn sie das wort gehört haben, nemen
das HiftdcheD hats nicht übel genommen. .S, 118. sie es bald mit freudcn auff)* iVorc 4, 16; unt( vaonU ^
«) ebenso mit andern prädicativen adjectiven oder adverbien: . . atgaf im, jab eis n6mun (denn die wort . . . hah ich ioea
ungUtig, streng, genau, leicht, ernst, schlimm u. dgl. nehmen, gegeben, und sie babeos angenomen). Jck. 17,8; wtkd. als
auffassen und beurlheilen {vergl. 6). wir ez hier nemen {verstehe»), MECKüseac 30,12; iedoch ninpl
a) mit persönlichem objecte: Plinius den pauch in der weis ze vierlai sinnen. 3t, 15.M;
wellst mich entschuldigt nehmen (kalten), nhd. mein rath ist aber der . . ihr nehiat
RiNGWALO evang. TV; die sache völlig wie sie liegt. Ussiae 2,390 (5aXkM3.7):
wie, sieht? wie nehmen sie das sehen 7 GArst 7,107:
sie allein schien am hofe den barschen jüngling . . mild und
recht zu nehmen. J. Paul Titan 3, 186; es ist eigentlich un- ihre freie weise die zustande des lebens zu nehmen und
recht, menschen nur deshalb streng zu nehmen, weil. Gutzkow zu behandeln. 17, 109 ; es wird sie gewisz onterhaheo m
ritter {A. aufl.) 2,69. sehen, wie ich die dinge damals nahm, am SckiUer 4M (4, »)
ß) mit sachlichem oder abstraetem objecte: wie man das nimmt. Novaus (1820) 1, 164; niher hahmmt
will man sich nur bequemen durch in mit dativ: ein auftrag, den der grOszte theil von
und diesi wort vernünnig nehmen. Brocms 6,140; diesen . in seiner weitesten bedeutung luhffl. Scaiixta 7,313;
.
mer nahm als sie war. 332; wenn ihr das leben gar zu herzen nehmen (i. th. 4', 1214) darumb dan sollen ihr auch :
die nicht alles nfthme gar tu genau. Göthb 4, ,127; sieh vornehme»:
dasz jeder nur sein handwerk ernsthaft treiben und das der ihr gesets und Und zu »lOnien fhr tick naha.
Obrige alles lastig nehmen 43,27;
soll. Ornt (ia«4i 1.2
nimm die sache lustig, wie sie ist. vergL fürnehmen, vornehmen.
bcHiLLiR 15,2,150 (Nathan 9,4); 9) in acht nehmen («. tk. i, 166) : wenn sie (Af
doch ich befrreire nicht, wie du so leicht tpi^eri») unterschied von affekt und geschrei .
den
das alle!) nimmst. Gotik 10,209; in acht nehmen wollte. Scrilifs 3,M«: in hedeakca
gut! aimmts Amine leicht, «o sag, was schadeu dir? 7, IS; bedenken, überlegen: d;irum ziemet sich nahcriick ia 4ar
denn 'ihr mtdchen bleibt am ende doch die betrogneo' Sachen zu fahren und in bedenken zu ns hai eii LvTaaa kr.
sagte der vater, wenn auch leichter die muuer es nahm.
4, 447 : ebenso in, zur Überlegung nehmen Soutiaa •, IMi GAm
ihr stolz ist gut —wir aber nun zu.^ammen sind, dacht
vrie
1.268;
17,379. — in sinn, in den sinn, zu mu(h, zu verstände adaaaa:
gegensatzaus dem, auszer dem sinne nehmen: werdet ihr in dieser sacbe nicht zu nehmen. Lessing 1,531;
beide mit der zeit wol andere kinder bekommen mögen,
Grimbart wuszte sich schon in solchen fällen zu nehmen.
die euch solche begierdt des ersten auszer dem sinn nemen Göthe 40,54;
und in vergesz stellen werden. Amadis 1^ K.; wie man sich gegen geliebte betrage, das sei uns bekannt
sölchs alle menschen nempt zö mfit genug; aber wie sich gatte und gattin in gesellscbaft zu
und heirat nit nach pösem gi°it. Scuwarzenbbrg 132'
nehmen hätten , das sei uns unbewuszt. 26, 347 und wie ;
10) einen in argwöhn nehmen, ihn in verdacht haben: weil ich fühle selbst, wie albern ich dabei
aber alihie viel leute in argwöhn genommen werden (später mich nehmen mag. 5,1,108;
die leut so in verdacht gehalten). W. Widman bei Luther 6, 5*. ich nahm mich sehr ungeschickt dabei. Hippel lebensl. 2, 103;
B. reflexiv, sich nehmen in mehrfacher bedeutung. Lavater nimmt sich hierin vernünftiger. J. Paul Titan 2, 1
1) ahd. nur vereinzelt im sinne von sich aufheben (s. th.
sich gegen beleidigung nicht mit anstand genommen zu haben.
1, 664): nim (aQ&riTi, tolle) thih inti uuirph thih in tlien Kant 10,287.
sdo. Tatian 121, 3 (Matth. 21, 21). durch nehmen sich wozu machen: der milt gibt sich
6)
2) sich fassen, anfassen: sich (sich selbst oder wechselseitig) reich, der geitig nimpt sich arm. Frank sprichw. 1,117'; er
bei der band, mit der band nehmen, sich unter den arm nimmt sich todt. Aler 1461*.
nehmen u. dgl., wie schon mhd. 7) wunder nehmen statt des un-
früher auch persönlich sich
mit hanten si sich nämen. Dieher ged. 192, 15. persönlichenmich nimmt wunder gramm. 4, 248 anm. : des soll
3) sich aufmachen und wenden, kehren, begeben, mit angäbe sich nieman wunder nehmen, ßocc. 23*; du solltest dich sein
der richtung: grosz wunder nemen. 325''; auch sich Wunders nehmen:
mhd. üg dem here er sich nam (gieng aus dem heere heraus der edel king was also cluog,
und ilim voran). RolandsLied 254,1; das sich das volck darab nam groszer wunder.
der keiser nam sich üi in allen. 257, 10, Wackernagel leseb. 1,1029", 21.
vergl. ausnehmen th. 1, 921 C. unpersönlich, l) es nimmt, nimmt weg, nimmt in an-
von dem here er sich nam. spruch, erfordert, braucht: was aber sie alles mit ein ander
Kaiserchron. 499,30 Diemer; redeten, lange weil zu beschreiben nem. buch d. l. 241, 4
do der subent tach chom, ein geuchin settigen nimpt vil kichen (keichende ansli-engung).
got sich von dem werche nam üiesz ab vom werke, Murner geuchm. 945 Scheibtn;
hörte auf von der arbeit), Milslält. genesis 8, 27 ;
dann gott zu werden nimpt vil kichen. 1027;
von danne nam si sich (wandte sich ab) nü gar. esnäm vil zeit und lange weil,
Iwem 1561; wann du die krebs nach Ordnung woltst
md. wurdin wir so zagehaft, (bei tisch) anatbomieren, wie du soltst.
da; wir allentsamen Scheit Groh. 4268 neudruck.
an dl vlucht uns nämen. Jeroschin 496S;
die roten alle vire 2) mit accusativ der person in einigen umschreibenden formein
. . sich kegn lande nämen. 24865; mich nimmt fremd, seltsam, mich befremdet (s- th. 4^,127.
der selbe Pomande nam gramm. 4,248); das mich nicht fremde noch wunder nimpt.
sich von der Balge unde quam Bocc. 9,27 K.; das in fremde nam. 203,15; es möcht uns,
zu sinen lantlütin. 5395;
so wir das horten sagen oder lesen, gar fremb und seltzsam
zu den brüdrin er sich nam
von Prüjinlande. 17625; nemmen. Reuchlin augensp. 4' es nam Ulenspiegel seltzam. ;
nam Eulensp. 143,97 L,; mich nimmt hehl, ich verhehle (s. th.
eins er sich zu schilTe
mit den sinen. 20290; 4^, 785. gramm. 4, 248). —
mich nimmt wunder, mich wundert
und sich zu rü genumen (s. th. 4', 1670. gramm. 4,247. Lexer 3, 987 und wunder), z. 6.;
nach der müde baten. 23371; was M. dem künige gesagt hett in ein groszes wunder name
nhd. von innerlicher Wendung , sich in sich nehmen , sich in und ein fremde sacbe däucht. ßocc. 326,31 K.; lasz dich nicht
sich wenden, kehren (im particip fehlt das reflexivum) wunder nehmen, was du gesehen hast. pers. baumg. 1, 1
der parzen jüngste seht ihr kommen, Morus ist zwar wol kein narr; nur, das manchen wunder
ernst ist sie zwar, in sich genommen, nimmt,
doch allen menschen hold gesinnt. Göthe 11,330; dasz er alles stöst herausz, was ihm in die backen kümmt.
LoGAU 2,9,13;
sich in acht nehmen (s. th. i, 166), eigentlich sich in aufmerk-
mich nimmt die möglichkeit nicht wunder.
samkeit kehren, vorsichtig sein, sich hüten:
Wieland Gandalin 3,289;
sie küszt und nimmt sich nicht in acht; sonst nichts (aufzutragen),
sie küszt ihn, und Damöt erwacht. Gellert 1,82; das nimmt mich wunder. Schiller 5,215 (don Carlos 2,5);
komme nach und nimm dich wohl in acht. 3,386; darob ihn gottes Weisheit wunder nahm.
Rückert Bosta7i 63, 1
nimm Lenz 3,323; nehmen sie sich in acht .,
dich in acht. .
dasz sie sich nicht verlieben. Göthe 16, 26 Moor, nehmt euch ;
denn nähmte mich wunder. Gotthelk Anne Bäbi (lSb9) 1,54;
in acht —
macht mich nicht rasend, Moor. Schiller 2, 290 auch mit dativ der person : so nimmt es einem nicht wunder.
(räuber, trauersp. 4, 8) ein dichter nehme sich ja in acht,
;
geld und geist (1852) 286.
mitten im schmerz den schmerz zu besingen. 6,326; Apelles NEHMEN, 71. der substantivisch gebrauchte inßnitiv des vorigen.
nahm sich wohl in acht, kein bloszes portrait vom Alexander 1) annehmen, empfangen von etwas gegebenem oder ge-
das
zu machen . . er bildete ihn also mit dem blitz in der band. fordertem: ich pin hier von gebens wegen und nit umb nemens
Heinse Ardingh. 1, 284.
willen. AvENTiN. 4,367,20;
4) in der alten rechtssprache bedeutet sich nemen von, sich istgeben seliger denn nehmen,
so macht mir deine gütigkeit
wovon durch (Lexer 2,54): derselbe
eid oder zeugen reinigen
beinah den halben himmel leid. Stoppe (1735) 261
mag zu . . der schrannen körnen und sich von der inzicht
.
nehmen ist ein negatives geben. Kant 1,37; nehmen ist das
nemen als recht ist. österr. weisth. 1, 46, 15 (vom j. 1432) ; aber
süszeste bandwerk. Simrock sprichw. 402; ihre (der kirche) Weis-
der antworter mag sich mit dem aid woll darvon nemben,
heit sowohl im geben als im nehmen zu verehren. Moser
dasz er den spruch nicht schuldig sei. 98, 39 (vom j. 1691).
2, 143
5) aus dem begriffe sich kehren und wenden (und dabei von
ein kaiser hatte zwei cassiere,
allen seilen sich zeigen) haben sich noch zwei andere bedeutungen einen zum nehmen, einen zum spenden. Göthe 5,236;
:
das heiraten ($. nehmen A, II, 4, o): nclimrii kann er liai mld«! lang da «ol die neerung geworden aein, wie etiicb »cbrrilien.
nicht — vom nehmen int gar die rede nicht. ScuitLKR 8, 3i7 HüNNERkRcta S33: die ntbrung tat der adunale strich binde«,
{kabale 1, 1).
der die berühmte Danziger rhedc bctdüieaxt, dahin eine
'^) doi wegnehmen: groMze zufahrt von schiffen iat. «Ksflia Miitrif (1717) 6, lao;
dei todei bittre« neinen. Locau 3,3,11;
SIeicb wi« uuf bi« batAamet ,
wer nicht ferlllngern konnte, Hullte nicht zu verkOrzen wagen; er oebrung wilde höh. 8. OiC« Mt M.X
kaum ein (iöthe würde Schillern durch nehmen zu geben untre l'illau wird Kr aliao
die ffe<ch(jiia la*Mo gtbn.
suchen. J. Paui. kl. bücherschau t,3M.
4a*i dir Dtbrung ioi •rtcballaa. M>;
NCHMKNDUNO, f. für ablativendung ^ i, unter gebendung
vom muad der Kcbelde bla tar kanebM MhnMf
{th. 4*, n2H) und SCHOTTHL 291». W. Wacumaml uUfti. W:
1359:
NF.HMKH, m. einer der nimmt, im
der ein geber wil »In, der muo? suochen einen
mW.
gegentati tu geber Stiki.k« die naring MicaUios I,«; fnhAmt di« aerft lÄm M
JeaoscaiN
nemcr. Eckahd 614,10.13; nhd. an dem zwanzigflten tag nach do lacb man
wienarhten nol ein niemer (einnehmer) . des probst erHchinen .
iln wol achleliuodirl ritio
von I.ittouwin durch ir «rf«
. in dem dorf. weisth. l, 305 (vom j. 14«6, Baut); die mochten
.
ubir di lidrlicbe D«rf«. f77n:
heiüzen geber», nemers, geben nie es, so nemen »ie ea.
M der iiArachen oerf«. 17779;
LCTHER 6, 3'2l';
machten also einen graben lengat die nerge hinab io flietz
WIM nl>er innn gibt aus urtruti,
(lo nlmu der nemmer je lu triiu. Memel. SchCtz Preusun 7«.
FiicHART ßöhh. 188 Kurt; NEUST, s. nächst.
Rita klagt den buhier an, daii er wll Itein nemer sein (nicht NEID, m. odium, intidia, liror, «p96foe.
um «t« freien will). Locau 2,7,8;
Ein allgemein und ausschlietzlieh gervMnisehts wrt, fttk.
der geber und nehmer unseres lebens, der grundgütige gott. und altn. mit neutralem, tonst mit mateulinem gesekleeht: fall.
BuTSCHKT kanzl. 911; mit überdachten worten geben, und den neil), ahd. ntd (auch nldh, ntth), mhd. uU; altt. nltb, otd,
nehmer in noch mehr Schuldigkeit setzen. Hippel lebentl. tnn{. nll, nnl. nijd; aUfr. nith ; altn. nbl, tchred.-din. nid;
1,3(19; ilenn er {Göthe) ist, vieileiilit nur zu Zeiten, ein ge- ags. ntil. das zu gründe liegende germanische thema nitba
waltiger nehmer {entlehner). Klopstoc« in Herdert naehl. 1,213; kann in nltli-a oder in nt-tha aufgelöst werden, also ton einer
so war der nehmer (der einnehmende caisier) unendlich reich. wurul nltli oder nl herstammen , weshalb auch die etffmoiogse
GöTUK 5,236; unsicher isL vergl. DiErEKBAca 2, 106 Fict*7M; Lao a^a.
/f.
tprichwort der nehmer must dem geber nachgeben. Simrock gloss. 299,46 stellt es tu wurxel nid, s. neiszen.
402; kaufmännisch der nehmer in einem wexelbriefe, der 1) ursprünglich scheint das wort anstrengung^ eifer, Wetteifer
trassent, der den brief passiret und ausgegeben, und darauf bedeutet zu haben [alts. nithon Heliand 6539 «iid bl nitbion
das geld zu sich genommen hat. Ludwig teuttch-engl. lex. 4865 C, um die wette, md. tiigentlUber ntt, pauional
eifer
1319; der kaufer y abnehmer : roggen ab Königsberg ... fand 755' vergL die Unterscheidung ton
A.; übeler und guoter nll
nehiner. Hamburger börsenhalle ls59; seemännisch ist der nehmer bei LicBTENSTRiN 293, 25 /f. und ba Tbohasin lOlM- 10174),
oder aufl)ringer ein schiff, welches ein feindliches sehi/f weg- zunächst wol von der anstrengung und dem etfer im kämpfe^
nimmt (vergl. nehmung). Campe; grammatisch frülier auch für daher der ungestüm gegen den feind, der kampfgrimm (mil
ablativ ScHOTTEL 299 anm., vergl. nchmendung, nehmfall. nlde vehten, slahen u.dgl. mhd. wb. 2*, 346*. Leier i,mf.),
^EHMKKEI, f. das nehmen Stieler 13.')9. die gesinnung dem feinde im kämpfe tu schaden, sodunn dm
NKHMEI{IG, adj. henneb. iiAuierig [von näm n^Amen), zum feindselige gesinnung, der hast, gröÜ, tom, di* feindukaft im
nehmen geneigt, besonders einen mann lu nehmen, heiratslustig. allgemeinen: goth. in nei|iis, aut kost Matth. 27,18. Marc. 1&,10.
Frohmann mundarten 2, 461. Spissz i'l. vergl. nehinerlich. Phil. 1,15 (umb basz Lutheb), plural neit>a, maur|»ra (»«i.
NEHMEHIN, f. eine die nimmt: neinerinn Stieler l3.^9. 5, 21 (basz, mord):
NEHMEKLICH, adv.: eine nemerlich lieb haben, animo nu- ahd. nOb er Otacbres nid (hast). Hildebrondttied 18;
bendi ambire virginem. Stiki.er 13&9; das wurt liebster und tba; ditun se ai bi nid« (aus tutet). Orraia 4, 39, 29;
liebste aus Ungewisser bulschaft her, da man zwar
komme Tuanin sie ibö bilde mit themo alten nide. 4.96,9;
oft einander lieb aber nicht nehmerlich lieb het. Simplic. bi niheiiiigemo nide (aus keinerlei feimdseti'jkeil). 1,2.XS;
(1684) 3, 731. vergl. nehmerig. mhd. die eilenden geste vorbteo PrOnbilde nit {fei»ä§eti9»n,
NEHMEALL, m. bei früheren grammatikem für casus ahla- luieyerischen eifer). Sibel. 427,4;
tivus, s. Adelung. Sit Sturbens jtmerlicbe von zweier edeien rrouwen alt
(eifersudU imd luus). 6,4;
NEHMLICH, 5. n.1mlich (:u .«p. 345, 1,3 m( nachzutragen,
dasi der, die, das nämliche doch auch bei Güthe vorkommt, möhte ich verslAfen des winters litl
wach ich die wile, s6 bin leb sin nIt (ärgere miek tber tha).
I. b. zehn jähre etwa später geschah das nUniiiche. 51, 136). WALnaa 99.7;
NEHMLICH, adj. und adv. in dem xusammengesetzten an- (ergangen ist des winters nit (bitterkeit, iiiTriiiiiii).
nehmlich, für-, vornehmlich, vernehmliih ist gleich mhd. üx- minMetinger 1,945*:
melich von ndine (5. nähme). auch dem altn. nid (höhn, besrhtmpfung) liegt der begriff in kamtM
NEHMUNG, f.: die nemmung, empfahung, acceflio, sumptio, zu gründe, der sich namentlich äuszert durch die erricAtaaf
captio. Maaler 305', neinung Stieler 1359 sumption, nehmung ;
einer nidstüng (neidstange), das teieken des kiektten saakr-
KuTHdid. 7'; nehmung, prise Eruerg 53o'. Rädlein 670'; noch kräftigen hasses (Weinb. aUn, leben 398).
die gewerken zu nehmung des holzes gezwungen werden. 2) auch im älteren nkd. sind die angefükrten bedeutunfen
DiEFENHACH-VVüLCKER 780 («Ol?» j. 1684, Weimar); oberster grund noch SU verfolgen:
der nehmung oder befolgung unserer maximen. Kant 6,192; solch that (das* Scdtola sieh di« hanä abbrammte) den feladM
die r^ehmuiig, die aufbringung eines schiffs durch den feind. ursach gab
deutsches handelsgesetzb. art. 708. 709. 853. 865. tO forchl der Römer st»rck und neid (mta hikI kampffirr).
ScBWARtaxBiae 119*;
NKHilEN, s. niihren.
in lorn lief in der ritler an
NEHKLIC.H, s. niihrlicb (zu sp. 309: er wird dich wol noch und schlug auf in mit grossem neid.
basz anklagen, es ist nchrlich der erst anfuug. Pape christiani TeuenUmk IOC. 37 CMdte;
sors K3*; welches er zwar im wolgefallen annahm, aber sprechen usx loroigem nid. «...
hingegen mir nehrlich einen guten blick gönnete. Philandb* MuRNE* nmrrem b nik w, U,n;
lugd. 0, 53). da hett ein weih ein gronen
ein grotten lorn auf all« taub««, kunx» fk. SS;
NEHKL'NG, NEHRING, f. eine lange schmaU landzunge (an
der Ostseeküste), die haff wie ein
binrunmter abschliesit;
ein und wandelten und neid und hasseten uns. Tttus
in bosheit
wol abzuleiten vom aus. naru, ags. nearu, angustus {s. narbe 3,3; lasset uns ehrberlich wandeln ... nicht in hader und
sp. 351 und vergl. nährlich 2 ip. 308) neerunge sind zwei : neid. Äömer 13,13; so hell Cassius ein neidt zu im. FaASi
lange doch schmale lenderchen zwischen der offenbar see cAron. (1538) 17'; ob zwen acbütien ein alten neid zusammen
und den baffen, das eine itzunder d^r Dansker neerung ge- don andern nit antn oder ifern.
betten, sei ea ainer gegen
nannt, anno 1190 war so grosz ungewitter, das sind der ScBM. Fromm, (tom ;. IM«) sie schneiden ihnen oft-
1, 1737 ;
Sintflut nie gewesen ist, und stund der norden wind 13 jähr mals arm und bein lebendig ab fon groszem neidt {feinits-
35*
; ;. ; : ; ;;
habt. Galmy 355; sie trugen ein neidt zu dem fechter. buch
ich dachte, er wollte für neid und verdrusz auf der stelle
d.i. 227, 2; wer einen neidt gegen einem andern bette. 242,4;
umkommen. Göthe 34, 58 ; wie spiegelte sich meiner liebe
auch mundartlich noch einen neid auf einen haben, auf ihn
triumph im versinkenden neide Schiller 3, 153 (Fiesko 5, 13) !
lornig sein, ihn hassen. Schm. 1, 1727 Fromm. Schöpf tirol. id. 464;
es ist kein neid (liasz, fexndschafl) auf erden ja hier ist vor des geschickes neide
dem brüderlichen gleicli, wenn sie entrüstet werden. die schönste freistatt uns bewuszt.
Rachel 7,264; F. Schlegel ged. 369;
neid und hasz formelhaft verbunden {s. th.\^,hhi): neidt oder wäre nicht der neid der götter,
menschen könnten glücklich werden.
hasz. voc. 1482 x3'; weder von neid noch von hasz wegen. F. W. Weber Dreizehnlinden 270
österr. 6,33,13 (»omj. 1478); allen iren neid und hasz,
weisth.
neid verursachen, den neid erwecken, erregen, reizen,
es heiszt
den sie lang zeit dem edlen jüngling hatt getragen, von ir legt auf sich laden in neid gerathen, verfallen den neid fahren
; ;
macht mer has und neid dan gunst und freuntschaft. Aventin. ersticken «. s. w. Stieler 1344. Steinbach 2, 115. Frisch 2, 14";
4,8,25; alle reich hat umbkert und zerbrochen der stolz der neid wird erregt, wenn man ein kind aufmerksam da-
durch neid und hasz. 621, 23 sie thun es {dasz sie ihre
;
rauf macht, sich nach dem werthe anderer zu schätzen.
feinde essen) von keinem hunger, sondern von groszem hasz
Kant 10,441;
und neid. H. Staden 11; wie wirst du glänzen!
sein sun . .
lieb in des Jünglings herz, und bei den mädchen neid erregen.
Lucretie trug neid und hasz. Scbwarzenberg 113'; d.j. Göthe 1,121;
und trinkt in gottes namen die süszen liebesbande
ein zimliches glas der Schwägerin erweckten ihren neid.
on neid und hasz. Gödbkb u. Tittmxnn liederb. 144; Alxinger Doolin (1861) 1,18;
ein schwächer wesen . . reitzt oft unsern neid.
mhd. äne, sunder nit, ohne dagegen zu eifern, ohne einwand, Wieland nalur d. dinge 2,384;
gerne. den ewig armen neid, die vorurtheile fliehen.
3) heute, wie auch schon in der alten spräche, drückt neid Hagedorn 1, 30
besonders jene gehässige und innerlich quälende gesinnung, das erstickter neid
preszt gall und fluch auf die verbiszne zunge.
misvergnügen aus, mit dem man die Wohlfahrt und die Vorzüge Lessing 11,2,641 Hempel;
anderer wahrnimmt, sie ihnen misgönnt mit dem meist hinzu-
der neid regt sich, erwacht, wächst: der neid gegen guten
tretenden wünsche, sie vernichten oder selbst besitzen zu können;
fürsten wachset daher. Schüppiüs 722; der neid erwachte in
sinnverwandt mit abgunst, misgunst, schelsucht: das misz-
seinem busen. Schiller 9, 134; noch lebendiger und oft per-
vergnügen über des andern glück wird neid genennet, und
sonificiert wird die auffassung, wenn der neid handelnd, fühlend
also entstehet der neid oder miszgunst aus dem hasse.
und gewissermaszen in Vertretung des neidischen menschen ge-
Chr. Wolff vern. gedanken von gott etc. § 460; der neid {livor)
dacht wird:
als hang, das wohl anderer mit schmerz wahrzunehmen,
welchen der neid hat also gfaszt. Waldis Es. 4,77,101;
obzwar dem seinigen dadurch kein abbruch geschieht, der,
wie mancher, den das glück gekrönt,
. .
wenn er zur that (jenes wohl zu schmälern) ausschlägt, wird endlich durch den neid zertreten. Canitz 297;
qualificirter neid, sonst aber nur miszgunst (invidentia) heiszt, wenn das leid
ist doch nur eine indirect-bösartige gesinnung, nämlich ein und der neid
Unwille, unser eigenes wohl durch das wohl anderer in meinem lager dornen streut. Gönther 207;
schatten gestellt zu sehen, weil wir den maszstab desselben meine treu beschämt den neid. 318;
nicht in dessen innerem werth, sondern nur in der ver- was der neid von unserm singen spricht. 717;
gleichung mit dem wohl anderer schätzen und diese Schätzung wobei der neid nicht schweigen kan. 217;
zu versinnlichen wissen ... die regungen des neides liegen so strebt der neid nach fremder ehre.
Lichtwer fabeln 120 (3,16);
also in der natur des menschen, und nur der ausbruch der-
ihr lied bezaubert selbst den neid. 157 (4, 11)4
selben macht sie zu dem scheuszlichen laster einer grä-
dein braun mädchen, freund, ist schön:
mischen, sich selbst folternden und auf Zerstörung des glucks das musz ihr auch der neid gestehn. Lessing 1,20;
anderer, wenigstens dem wünsche nach gerichteten leiden-
groszer general . . .
(sin sind) ein
schaft. Kant 5,296/".; der philosoph kann den neid, wenn der neid musz es beschwören.
er will von der miszgunst unterscheiden er kann sagen, : Schiller 5,216 (_don Carlos 2,5);
dasz jener aus Selbstsucht, diese aus feindschaft entspringe. selbstlob! nur dem neide stinkts. Göthe 5,155;
Ekgel 7, 265 der hasz ist ein actives miszvergnügen, der
;
neid, der seinen körper krümmt.
neid ein passives; deshalb darf man sich nicht wundern,
Wieland natur d, dinge 4,423;
zwar ich bin berichtet,
wenn der neid so schnell in hasz übergeht. Göthe 49, 58. wie der neid viel unheil schafft. Röckert 4,276:
— da spricht man, das die durch die nasen reden, sei der neid verzehrt sich selbst, brahm. 4,38;
ein zeichen naturlichen neids. Keisersberg narrensch. 113'; gier und lust und räch und neides hadern. Bostan 172, 10.
diese hohe tugent, . . die im der neid der untugent (das nei- im einzelnen ist besonders hervorzuheben
dische Schicksal Soltau) verspert hat. Bocc. 314, 7 K.; denn a) die hagere dürre gestalt des neides, des neidischen mensehen
wo neid und zank ist, da ist Unordnung und eitel böse ding. (vergl. neidhager):
Joe. 3, 16; ein gütiges hertz ist des leibs leben, aber neid
wie sehr sie (meine poesie) umzubeugen
ist eiter in beinen. spr. Sal. 14, 30 keine einige herrschaft ;
der hagre neid erkühnt.' Fleming 42 L. ,•
wäre ohne neid und anfeindung. Lohenstein Arm. 2, 1303" der dürre scheele neid treibt niederträchtge schaaren
von theuren freunden voller neid . .
aus west und süd heraus. E. v. Kleist 1, 17.
eil ich den freuden und der ruh
an deinem vollen busen zu. Hagedorn 2,85; h) die färbe (vergl. neidgelb)
das sie zugleich mit lust und neid erfüllt. 2,94; mhd. gel, grüene, weitin,
daj sol diu nitvarwe sin. Freidank 60,5;
verdient ein solches glück wol neid? Gellert 1,69;
Philemon konnte doch dem neide nicht entgehen. 1,77; nhd. und der neid, das sy geel und grün werden.
friszt sy
Schönheit, hüte vor neide dich! der neid hat Keisersberg Spinnerin (1510) e2"; wenn ich mir vorstelle,
tochter der
Herder lit.9,U; wie die leidigen Franzosen vor neid über unsre Vorzüge gelb
die engel vom himmel gestürzt.
wurden. Wieland 15, 373
frei von furcht, zu grosz zum neide
und noch dazu die wangen gelb und grün,
lieb ich, ewig lieb ich sie. d. j. Göthe 1,108;
des giftgen neides sichtnarliche strafe. Schiller 1,327;
wie ihr
so flieht der alte hasz mit seinem nächtlichen
in heiiger wonne schwebtet,
gefolge, dem hohläugigten verdacht,
und ich, im anschaun selig,
der scheelen miszgunst und dem bleichen neide.
ohne sterblichen neid
daneben stand. 14,62 (braut von Hess. 2,5);
2,23;
befreit vom bleichen neid, der unsre ruh verzehrt.
sollten sie auch vor neid bersten. Fbisch 2, 14" Wieland natur d. dinge 2,387;
.:
da schwoll das schwarze gift des neides in seinem busen. mild, ouch eoruoch leb wa{ mich nidet des küoic Euelen
wip. Ai6e/. 1720,4;
Gkszneh 1,100; das feuer des neids hat seine dUcher ver-
dat ! tBich von schulden müeien nideo,
brannl. d. ;. Göthe 2,170; das unheimliche feuer des neides »6 min liep in herteieide tuo. WALTaaa 69,16;
glimmte aus seinen äugen. Gutzkow ri(/rr (A.aufl.) 2, 120; er bete ouch Dietericben 6
vom stoii, dem zunder des neides durch sine werdekeit geniteo. Enftlkard 1677;
bat dietz glückliche voik, sowie von giftigen blumen, nhd. nieden auch die {Variante neideten an die,
dieselben
keine namen. Wixland sufipl. 2,306.
neidetten die), die grosze pfrflnt betten. Meisterlin 171,29;
f) Waffen des neides:
sie nydien mich erbermlich. Terent. deuttek (1499) 48*; da
mhd. des niües !ipie;({es sleifTere. Uenner 14125; Isaac von seinen nachbarn geniden und ins salz gehauen
nkd. mit dem spies des neides. Kingwald iaul. v. 375; die und vertrieben wurde. Mathesiijs hochieitpred. x4*; das er
dulche des neids. Schili.eh 3,62 {Fiesko 2,10). viel guls hatte an kleinem und groszein vieh, . . damnib nei-
g) der scharfe zahn (daher der nagende neid), der gierige dete in die Philister, und verstopfflen alle brflnne, die seinea
rächen des neides: Vaters knechte gegraben betten.1 Ifot. 16, 14; und seine bnider
efi macht des neides lahn auch erti und marmol fallen. neideten in. 37,11; da Kabel sähe, das sie dem Jacob nichts
Kahl schles. Helikon 1,53;
und schon naget an mir minder des neides zahn.
gebar, neidet sie ire Schwester. 30, 4 umm des willen So- ;
IURDRR<i(. 11,5 (//or. od. 4,3, 16); crates von Anylo . . gneidt und hefllig verclagt ward. Fbanb
an allem glänzendem nagt der neid mit macht. 11,417; chron. 105' also das sy hart darumb einander neiden, weltk.
;
eigenen herrn u. a. bei Sihrock 402/f. neiden und hassen. Ll-tber 4, 166* ; er wurde geneidet nnd
der gehässige begriff wird abgeblasU oder sehwindet, wenn
4) verfolgt von seinem eigenen Schwiegervater. Scacrpics 179. SM.
der neid bloss das heftige verlangen nach eben einem solchen 2) neid gegen einen odtr fiWr etmt empfmdem tiftr tesscni;
gute ausdrückt, das einem andern zu theil geworden ist: nacA dem heutigen tprukgeknueke gemikUer «atf diekttriuker
dennoch neid ich dich aber mein neid ist edel und liebend,
; als das synonyme beneiden ('neiden itt amtter der diekikmmä
wünschet sich deines gesangs. Klopstock 2,211; von beneiden grösztentheilt verdrängt'. Hetratx 1,1S7|.
er . . . erregte die Sehnsucht, diejenigen gegenstände endlich a) absolut:
mit äugen zu sehen, von denen ich oft mit neide halte er- mhd. swer niden in dem muote tuoi,
zählen hören. GOthk 26, 173. dfls sin niemen «reo gao.
llp
der ist ungemuoler man.
ein
5) aus dem begriffe des nichtgönnens entwickelt sich auch die •wer »6 nidet. sw* Mscblfel
bedeutung des festhaltens von hab und gut, des geius, s. Scan. einem wol, dat *r des oihl
Fromm. Lexer kämt. wb. h6t fetin, der nit ist guot:
1, 1727 197. Schöpf 4M. tergL neid-
swer alsA nii. derat wol gesRaol.
hals, neidkrage, nridig, neidisch. LicatBitsTUii 191,16 /f.:
; ; ; ; : ; ; ; ; ;
genie verläumdet, tugend (tugendhafte menschen) neidet. d) oder der gegenständ bildet das object in dem bei c an-
Gottsr 1,447; gegebenen sinne:
ihn bist du verdammt zu neiden? 2,430; mhd. eine ich mir ze trüte nam,
mein Hermann sogar soll mich neiden! Klopstock 8,78; du die ich immer triute.
daj nident ander Hute. Neidhart 24, 6;
bist ein kühner mann ich neide dich. 90 . .
der neit sin höhen ere . .
neide mich! schon von dem gefühl der gesundheit froh, daj er in arges niht erliej. Engelhard 1665;
hab' ich, weit hinab, weisz an dem gestade gemacht
nhd. ob dann unsern eingank neiden, fastn. sp. 390,26;
sie
den bedeckenden krystall. 1,197;
. . . grünet denn, überlebt; ich was hasset doch den edelmann der bürgersmann so viel?
er neidet das, was er nicht ist und gerne werden wil.
neid euch nicht, eichen. 2,20;
Logau 1,10,14;
dennoch neid ich dich. 2,211;
das wirst du neiden, wenn ich v.s.w. Klopstock 2,33;
hatt ihn nicht gott also geschmückt und mit dichten
B. erhob das haupt, und, ich neide die Wandlung!
ästen erhöht, dasz die bäum ihn in dem garten
rufte sie, aus der Vergangenheit nacht. 2,148;
gottes neideten? Mess. 20,346 s. 245 (s. oben Hes. 31,9);
diese (blume) buhlt um ihre (der rose) gnade,
ein mann, der collegen neidet. Claudius 1,82; der
seinen hundert neiden ihre reize. Herder stimmen d. v. 227
ackerinann kennet nur einen nachbar, der handwerker einen ich weisz, ihr neidet die pracht der palläste des hohen
zunftgenossen, den er begünstigt oder neidet. Herder ideen Karthago. Bürger 245';
2, 181 ; dasz ich nun . . diese liebe Kamilla habe, und alles unzufriedener mann! du bist ein dichter, und neidest
jenes alten talent? Göthe 1,307;
mich neidet. Klinger 1, 47 (die Zwillinge 2, 4)
ich neide nichts, ich lasz es gehn. 4,316;
dich küssend . .
neid ich die götter nicht. Gerstenberg 2,275; neidet nicht schon jetzt jeder seinen rühm? Klinger 1, 22.
bleibst du mir nur, so werd ich keine neiden, e) mit dem dativ der person und accusativ der sache, be-
die sich durch gold und purpur glücklich schätzt. neiden um (s. th. 1, 1470) man neidet ihnen die sach ; man
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