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Wer in Deutschland Medizin studieren will, braucht eine sehr gute Abiturnote.
Für andere Bewerber ist es schwer, einen Studienplatz in diesem Fach zu
finden. In Zukunft sollen alle eine faire Chance bekommen.
Studienplätze im Fach Medizin sind in Deutschland knapp. Nur ungefähr einer von fünf
Bewerbern bekommt einen Studienplatz, der je nach Hochschule nach unterschiedlichen
Kriterien vergeben wird. Zu den größten Hürden bei der Bewerbung gehört der
Numerus clausus (NC). Dieser liegt an vielen Hochschulen bei einer Abiturnote von 1,0.
Das bedeutet: Bewerber mit einer schlechteren Note müssen auf einen Studienplatz warten,
oft viele Jahre lang.
Während sie warten, absolvieren einige von ihnen eine andere medizinische
Ausbildung. Zum Beispiel Luise: Sie hat als Rettungssanitäterin gearbeitet, eine
Ausbildung zur Physiotherapeutin und ein Pflegepraktikum gemacht. Aber mit 25
Jahren wollte sie nicht länger warten: „Keiner konnte mir sagen, ob ich noch zwei Jahre
warte oder drei“, sagt Luise. „Das war mir einfach zu unsicher. Ich wollte auch irgendwann
mal anfangen.“ Sie beschloss, in Polen zu studieren.
Doch nicht jeder kann sich ein Studium im Ausland leisten. Weil sie auch in Deutschland
eine faire Chance auf einen Studienplatz haben wollten, haben zwei Studienbewerber, die
acht und sechs Jahre auf einen Studienplatz gewartet hatten, vor Gericht geklagt – mit
Erfolg. Das Bundesverfassungsgericht hat im Dezember 2017 entschieden, dass die
Zulassung zum Medizinstudium neu geregelt werden muss.
In Zukunft soll es nicht vorrangig von der Abiturnote abhängen, ob man einen
Studienplatz bekommt. Durch standardisierte Verfahren soll die Eignung der Bewerber
geprüft werden. Die Bundesärztekammer fordert, dass dabei auch psychosoziale
Fähigkeiten und Erfahrung in einem medizinischen Beruf berücksichtigt werden.
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Glossar
Zulassung, -en (f.) – hier: die offizielle Erlaubnis, an einer Hochschule zu studieren
Bewerber, -/Bewerberin, -nen – jemand, der sich um etwas (z. B. hier um einen
Studienplatz) bewirbt
Studienplatz, -plätze (m.) – hier: der freie Platz, den die Universität pro Student anbietet
Kriterium, Kriterien (n.) – hier: die Voraussetzung, die jemand erfüllen muss
Numerus clausus, - (m., meistens im Singular, aus dem Lateinischen) – ein Verfahren,
bei dem nur Studenten mit bestimmten Abiturnoten sofort zum Studium zugelassen werden
(Abkürzung: der NC)
standardisiert – hier: so, dass etwas für alle und überall gleich ist; einheitlich
Eignung (f., nur Singular) – hier: die Tatsache, dass jemand der Richtige für etwas ist
Bundesärztekammer (f., nur Singular) – die Organisation, die sich um die Interessen der
Ärzte in Deutschland kümmert
psychosoziale Fähigkeit, -en (f.) – die Tatsache, dass man gut mit anderen Menschen
umgehen kann und gerne mit ihnen zusammen ist
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1. In Deutschland …
a) bekommen viele Schüler eine schlechte Abiturnote.
b) gibt es nicht genug Studienplätze für Medizinstudenten.
c) wollen 20% der Studienbewerber Medizin studieren.
2. Manche Bewerber, die lange auf einen Studienplatz warten müssen, ...
a) gehen ins Ausland.
b) entscheiden sich für ein anderes Studienfach.
c) machen eine Ausbildung.
Für Fächer wie Medizin oder Psychologie gibt es in Deutschland mehr Bewerber als
Studienplätze. Deshalb verwenden die Hochschulen verschiedene Verfahren, um zu
entscheiden, wer eine _________________(1) bekommt. Ein häufiges Verfahren ist der
_________________(2). Dabei ist die Abiturnote das entscheidende
_________________(3): Wenn man eine bestimmte Note hat, erhält man einen
Studienplatz. Die anderen _________________(4) müssen auf einen freien Platz
warten. Wie lang die Wartezeit ist, hängt von der Abiturnote und dem Numerus clausus ab,
der sich jedes Semester ändern kann. Für manche Fächer gibt es in ganz Deutschland einen
NC, für andere Fächer nur an einzelnen _________________(5). Ein Problem beim
Numerus clausus ist, dass die Abiturprüfung in manchen Bundesländern leichter ist als in
anderen. Man kann also die Noten der Bewerber eigentlich nicht vergleichen. An einigen
Hochschulen will man mehr über die Persönlichkeit und die _________________(6) der
Bewerber wissen. Deshalb müssen sie an Tests oder Bewerbungsgesprächen teilnehmen.
Denn die Eignung einer Person für ein Studienfach erkennt man nicht nur an den
_________________(7).
1. Der Numerus clausus, der/den/dem an vielen Hochschulen bei 1,0 liegt, ist eine große
Hürde für die Bewerber.
2. Bewerber, die/denen/deren Abiturnote nicht sehr gut ist, finden nur schwer einen
Studienplatz.
3. Die Zahl der Studienplätze, um die/der/deren sich viele junge Menschen bewerben, ist zu
gering.
4. Luise, die/der/deren schon als Rettungssanitäterin gearbeitet hat, hat in Polen einen
Studienplatz gefunden.
5. Nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das/dem/dessen das höchste Gericht
in Deutschland ist, muss das Zulassungsverfahren geändert werden.
6. Die Abiturnote, von die/der/deren die Chance auf einen Studienplatz abhängt, soll in
Zukunft nicht mehr so wichtig sein.
7. Ein Test, der/den/dem Studienbewerber machen müssen, soll ihre Eignung für das Fach
prüfen.
Seit e 2/2
Immer häufiger werden soziale Netzwerke dazu benutzt, Hass zu verbreiten. Ein
Gesetz, das seit dem 1. Januar 2018 in Kraft ist, soll diese Entwicklung in Deutschland nun
stoppen. Gleich am ersten Tag haben Facebook und Twitter Beiträge der AfD-Politikerin
Beatrix von Storch gelöscht. Sie fand es nicht gut, dass die Kölner Polizei Neujahrsgrüße
auf Arabisch veröffentlicht hatte, und sprach von „barbarischen, muslimischen,
gruppenvergewaltigenden Männerhorden“.
Das Gesetz verlangt, dass die Betreiber sozialer Netzwerke ihren Nutzern die Möglichkeit
geben, Beiträge zu melden, die Hass verbreiten oder beleidigend sind. Wenn sie solche
Beiträge nicht löschen, müssen sie mit hohen Geldstrafen rechnen.
Aber die Entscheidung, ob ein Beitrag gelöscht werden soll, ist nicht immer einfach. Die
Betreiber haben für die Prüfung der Beiträge nicht viel Zeit und man kann nicht immer
sofort erkennen, ob ein Beitrag gegen ein Gesetz verstößt. So hatte Facebook zum Beispiel
für einige Zeit ein Video gelöscht, das antisemitische Beleidigungen dokumentieren
sollte.
Bürgerrechtler sehen deshalb eine Gefahr für die Meinungsfreiheit. Einige Nutzer
könnten versuchen, Beiträge von Menschen löschen zu lassen, die andere Meinungen haben
als sie selbst. Manche Kritiker meinen auch, dass die Politik die Beiträge in sozialen
Netzwerken zu stark beeinflussen könnte, und befürchten eine Zensur.
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Glossar
Beitrag, Beiträge (m.) – hier: ein kurzer Text, ein Foto oder ein Video, den oder das
jemand in den sozialen Medien veröffentlicht
soziales Netzwerk, soziale Netzwerke (n.) – eine Internetseite, über die man mit
anderen Leuten kommunizieren kann
etwas löschen – hier: dafür sorgen, dass bestimmte Inhalte nicht mehr da sind oder nicht
mehr zu sehen sind; etwas entfernen
Bürgerrechtler, -/Bürgerrechtlerin, -nen – jemand, der für die Rechte der Menschen
kämpft
Meinungsfreiheit (f., nur Singular) – das Recht, sagen zu dürfen, was man denkt, ohne
dafür bestraft zu werden
AfD (f., nur Singular)– Abkürzung für: Alternative für Deutschland; eine rechte,
nationalistische Partei
barbarisch – so, dass jemand keine Kultur hat, hier auch: so, dass jemand gewalttätig ist
gruppenvergewaltigend – so, dass mehrere Personen jemanden zwingen, mit ihnen Sex
zu haben
Betreiber, -/Betreiberin, -nen – hier: jemand, der einen Internetdienst anbietet und
dafür verantwortlich ist
gegen etwas verstoßen – gegen eine Regel oder ein Gesetz handeln
Zensur (f., hier nur Singular) – hier: die Tatsache, dass der Staat Inhalte von Medien, z. B.
Büchern oder dem Internet, kontrolliert und beeinflusst
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1. Früher brauchte man einen Verlag, um ein Buch zu _________________. Heute kann
man das im Internet tun.
2. Viele Menschen _________________ soziale Netzwerke, um mit Freunden und
Bekannten in Kontakt zu bleiben.
3. Man kann Informationen und Beiträge im Internet _________________, indem man
sie mit anderen Nutzern teilt.
4. Es ist oft schwierig, private Videos und Fotos, die jemand ins Internet gestellt hat, wieder
_________________ zu lassen.
5. Internetnutzer, die gegen Gesetze _________________, müssen mit Strafen rechnen.
6. Man kann auch zu Hause oder in einer Firma ein kleines Netzwerk
_________________, indem man mehrere Geräte miteinander verbindet.
7. Wenn jemand etwas Verbotenes tut, kann man das bei der Polizei
_________________.
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3. Bildet Nebensätze.
Schreibt die Fragen als Nebensätze.
Beispiel:
Wie kann man Hass im Internet stoppen?
Politiker haben darüber nachgedacht, wie man Hass im Internet stoppen kann.
Seit e 2/2
Hochwasser in Deutschland
Wenn es in Deutschland stark regnet, treten die Flüsse über die Ufer. Da es zu
wenige Auen gibt, wo das Wasser versickern kann, kommt es oft zu
Überschwemmungen. Doch die Städte wissen, wie sie sich schützen können.
Im Winter und Frühjahr treten nach Dauerregen und Tauwetter in vielen Teilen
Deutschlands die Flüsse über die Ufer. Dass es zu solchen Hochwassern kommt, überrascht
nicht: Die Menschen bauen häufig zu nah an den Flüssen und lassen ihnen keine Auen, in
denen das Wasser versickern kann. Darum steigt der Flusspegel bei starkem Regen
schnell an.
Größere Städte sind für Hochwasser gut gerüstet. In Köln sind zwölf
Hochwasserpumpwerke in Betrieb. Außerdem werden bei Gefahr zum Schutz der Altstadt
mobile Schutzwände aufgestellt. Sie halten bis zu einem Pegel von deutlich mehr als elf
Metern. Der wurde seit 250 Jahren nicht mehr erreicht. In Dörfern allerdings gibt es keine
Pumpwerke, hier kommt es oft zu Überschwemmungen.
Auch der Schifffahrt macht Hochwasser Probleme. Auf dem Rhein bei Köln wird sie
komplett eingestellt, sobald der Pegelstand über 8,30 Meter liegt. Passagierschiffe
können dann wegen ihrer Höhe keine Brücken mehr unterqueren. Eine weitere Gefahr
bei Hochwasser ist der sogenannte „Katastrophentourismus“. Die Feuerwehr warnt die
Menschen davor, in überflutete Bereiche zu gehen oder zu fahren.
Auch an der Mosel, der Saar und der Donau ist die Hochwasserlage oft kritisch. Dann
werden Ortsstraßen und Bundesstraßen überschwemmt. Keller stehen unter Wasser, und
viele Häuser müssen evakuiert werden. Doch meist ist bald Entspannung in Sicht:
Denn das Wetter wird normalerweise schnell wieder besser.
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Glossar
Überschwemmung,- en (f.) – die Tatsache, dass sehr viel Wasser (z. B. von Flüssen oder
nach einem Regen) eine Fläche bedeckt (Verb: etwas überschwemmen)
Tauwetter (n., nur Singular) – wärmeres Wetter, bei dem Schnee und Eis schmelzen
Pegel, - (m.) – die Höhe des Wassers eines Flusses/des Meeres/eines Sees
Pumpwerk, -e (n.) – ein Gebäude, das Wasser von einem Ort zu einem anderen befördert
mobil – hier: fahrbar; so, dass etwas leicht von einem Ort zum anderen transportiert
werden kann
Pegelstand, -stände (m.) – ein Messgerät, dass die Höhe des Wassers anzeigt
etwas evakuieren – dafür sorgen, dass Menschen einen Ort verlassen, an dem eine
Gefahr droht
Entspannung (f., nur Singular) – hier: die Tatsache, dass ein Zustand sich bessert
Hochwasser in Deutschland
Bei besonders viel Regen steigt der __________(1) der Flüsse. Irgendwann fließt das
Wasser über die __________(2) und überschwemmt das Land der Umgebung. In Dörfern
werden Straßen und Häuser überflutet. Städte versuchen, sich mit __________(3) gegen
die __________(4) zu schützen. Schiffe dürfen bei __________(5) nicht fahren. Zum
Glück ist das __________(6) in Deutschland nie lange sehr regnerisch.
a) Ufer
b) Wetter
c) Schutzwänden
d) Hochwasser
e) Pegel
f) Überschwemmung
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1.
a) Der Fluss überschwemmt das Stadtgebiet.
b) Der Fluss schwemmt das Stadtgebiet über.
2.
a) Dass es zu Hochwasser kommt, überrascht niemanden mehr.
b) Dass es zu Hochwasser kommt, rascht niemanden mehr über.
3.
a) Bei starken Regen ansteigt der Flusspegel immer weiter.
b) Bei starken Regen steigt der Flusspegel immer weiter an.
4.
a) Das Hochwasser überflutet regelmäßig viele Keller.
b) Das Hochwasser flutet regelmäßig viele Keller über.
5.
a) Das Schiff unterquert die Brücke.
b) Das Schiff quert die Brücke unter.
6.
a) Bei Hochwasser einstellt man den Schiffverkehr.
b) Bei Hochwasser stellt man den Schiffverkehr ein.
7.
a) Bei Hochwasser aufstellt man Schutzwände, um die Altstadt zu schützen.
b) Bei Hochwasser stellt man Schutzwände auf, um die Altstadt zu schützen.
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Ein Leckerli hier, ein Leckerli da – viele Tierbesitzer füttern ihre Haustiere viel
zu oft. Das führt dazu, dass die Tiere starkes Übergewicht bekommen und sehr
darunter leiden. Dann hilft nur eine Diät.
Nicht nur die Deutschen werden dicker. Auch ihre Haustiere leiden immer häufiger an
Übergewicht. Das Gewicht macht das Leben der Tiere im wahrsten Sinne des Wortes
schwerer. Gelenkprobleme werden größer. Viele Tiere bekommen Diabetes,
Herzprobleme nehmen zu. Tierisches Übergewicht ist laut der Tierärztin Kathrin Irgang
eine Wohlstandskrankheit und ein Problem, das immer größer wird. Vor allem Hunde,
Katzen und Pferde sind häufig zu dick.
Der Hauptgrund für das Übergewicht der Haustiere ist Liebe. „Das Tier zu füttern ist ein
menschliches Bedürfnis. Viele Tierbesitzer drücken darüber ihre Zuneigung aus und
wollen deshalb gar nicht weniger füttern“, sagt Irgang. Besonders ältere Tiere, die sich nicht
mehr so gut bewegen können, werden dann sehr schnell fett.
Nicht nur Liebe, auch Maßlosigkeit und Nichtwissen sind Gründe für das Übergewicht der
Vierbeiner. „In manchen Haushalten ist der Futternapf ständig voll. Wie viel das Tier
am Ende des Tages gefressen hat, lässt sich so gar nicht nachvollziehen“, sagt Irgang. Die
Tierärztin hat schon Katzen gesehen, die so dick waren, dass sie sich nicht mehr überall
putzen konnten.
Irgang gibt den Tierbesitzern dann Hausaufgaben. Herrchen und Frauchen müssen ganz
genau aufschreiben, was sie ihren Tieren zu fressen geben. „Vor allem die Leckerlis
zwischendurch werden gerne vergessen“, sagt Irgang. Danach wird ein Ernährungs- und
Sportplan gemacht. „Grundsätzlich ist es auch hier wie beim Menschen: Eine
Kombination aus Bewegung und gesundem Futter bringt den Vierbeiner wieder in
Form. Drei bis sechs Monate sind für eine Diät realistisch“, so die Tierärztin. Dabei ist es
allerdings wichtig, dass der Tierbesitzer die Diät des Tieres auch durchhält.
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Glossar
Leckerli, -s (n.) – eine Kleinigkeit zu essen, die (vor allem Tieren) besonders gut schmeckt
Übergewicht (n., nur Singular) – die Tatsache, dass jemand zu viel wiegt
im wahrsten Sinne des Wortes – Redewendung: wirklich; so, wie es das Wort sagt
Gelenk, -e (n.) – die Stelle im Körper, an der zwei Knochen miteinander verbunden sind
Diabetes (m., nur Singular) – die Zuckerkrankheit; eine Krankheit, bei der der Körper ein
Problem damit hat, Zucker zu verarbeiten
Wohlstandskrankheit, -en (f.) – eine Krankheit, die vor allem reiche Menschen haben
Bedürfnis, -se (n.) – der Wunsch; das, was man dringend braucht
Zuneigung (f., nur Singular) – die Tatsache, dass man jemanden mag
Maßlosigkeit, -en (f.) – die Tatsache, dass man nicht weiß, wann etwas zu viel ist
Futternapf, -näpfe (m.) – ein kleiner Topf, aus dem Tiere fressen
ständig – immer
jemanden in Form bringen – dafür sorgen, dass jemand fit und gesund wird
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a) ausdrücken
b) zunehmen
c) nachvollziehen
d) fressen
e) füttern
f) bringen
Seit e 2/2
Besonders im Winter sind viele Menschen oft erkältet und die Gefahr, sich
anzustecken, ist besonders groß. Unser Immunsystem kämpft dann dafür, dass
wir gesund bleiben oder schnell wieder gesund werden.
Winterzeit ist Erkältungszeit: Eine Frau in der Bahn hustet, der Partner hat
Halsschmerzen, ein Kollege putzt sich ständig die Nase. Keime sind auf
Computertastaturen, Telefonen und Türklinken. Wie lange Keime dort bleiben und wie
lange man sich anstecken kann, ist nicht ganz klar. Ärzte empfehlen, sich regelmäßig die
Hände mit Seife zu waschen.
Denn bevor es die Keime in unseren Körper schaffen, müssen sie äußere Barrieren des
Körpers überwinden. Vor allem unsere Haut schützt uns davor. Aber auch die
Schleimhäute in Mund und Nase sorgen dafür, dass es Keime schwer haben, in den
Körper zu gelangen. Haben sie es schließlich doch in unseren Körper geschafft, kämpft
unser Immunsystem rund um die Uhr gegen diese Feinde.
Ein Teil unseres Immunsystems ist angeboren. Dieses kann besonders schnell und
effizient reagieren. Abwehrzellen verteilen sich über das Blut im ganzen Körper. Sie
finden dann die Bakterien und Viren, die in den Körper gelangt sind, und machen sie
unschädlich. Dabei ist das angeborene Immunsystem aber nicht auf bestimmte Erreger
spezialisiert und hilft deshalb nicht immer.
Für Bakterien oder Viren, die es geschafft haben, in unserem Körper zu bleiben, gibt es den
Teil unseres Immunsystems, der von jedem Menschen erworben wird. Er reagiert erst
nach vier bis sieben Tagen und kämpft dann gegen bestimmte Erreger. Dabei kann sich
dieses Immunsystem an Erreger erinnern und sie wiedererkennen. Das erworbene
Immunsystem weiß dann schnell, was zu tun ist, und kann auf die Infektion reagieren.
Manche Krankheiten bekommen wir deshalb auch nur einmal im Leben.
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Glossar
Immunsystem (n., nur Singular) – etwas, das im Körper von Menschen dafür sorgt, dass
sie nicht so schnell krank werden
sich die Nase putzen – z. B. sich bei Schnupfen mit einem Taschentuch die Nase säubern
Türklinke, -n (f.) – der Teil einer Tür, den man nach unten drückt, um die Tür zu öffnen
Barriere, -n (f.) – etwas, das den Zugang zu etwas schwierig macht; das Hindernis
Schleimhaut, -häute (f.) – eine dünne Haut z.B. im Mund oder in der Nase, die diese
Organe schützt
effizient – mit großer Wirkung; so, dass etwas gut genutzt wird
Abwehrzelle, -n (f.) – ein Teil des Immunsystems, der dafür verantwortlich ist, gegen
Krankheiten zu kämpfen
unschädlich machen – dafür sorgen, dass etwas/jemand keinen Schaden anrichten kann
spezialisiert sein – etwas besonders gut kennen; ein Experte für etwas sein
etwas wieder|erkennen – wissen, dass man etwas/jemanden schon mal gesehen hat
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Infektion, -en (f.) – die Tatsache, dass man etwas im Körper hat, das einen krank macht
2. Unser Immunsystem …
a) macht nachts eine Pause.
b) kann Bakterien oder Viren im Körper finden und dafür sorgen, dass wir nicht krank
werden.
c) weiß, wo oder bei wem man sich angesteckt hat.
1. Ich muss mir ständig die Nase putzen, ich habe eine __________.
2. Viel Obst und Gemüse sind gut für die __________.
3. Ich bin höchstens einmal im Jahr krank. Mein Arzt sagt immer, ich habe ein sehr gutes
__________.
4. In der Bahn fasse ich nie etwas an. Mit Sicherheit sind überall __________.
5. Bevor ich die __________ an meinem Arbeitsplatz benutze, mache ich sie sauber.
6. Wenn ich einen Schnupfen bekomme, habe ich immer zuerst __________.
a) Immunsystem
b) Erkältung
c) Halsschmerzen
d) Tastatur
e) Gesundheit
f) Keime
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3. Besonders die Haut schützt den menschlichen Körper _____, dass Keime in den Körper
gelangen.
a) davor
b) vor
4. Ein Teil des Immunsystems ist _____ das Wiedererkennen von bestimmten Bakterien
oder Viren spezialisiert.
a) auf
b) darauf
5. Mit Obst und Gemüse kann jeder _____ sorgen, länger gesund zu bleiben.
a) für
b) dafür
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Der Winter in Deutschland kann sehr kalt sein. Besonders für Menschen ohne festes Dach
über dem Kopf kann diese Jahreszeit zu einem Problem werden. Nach einer aktuellen
Studie waren 2016 insgesamt 860.000 Menschen in Deutschland ohne Bleibe. Im
Vergleich zum Jahr 2014 ist das ein Anstieg um circa 150 Prozent. Etwa die Hälfte der
Wohnungslosen sind Flüchtlinge, die nach Deutschland gekommen sind.
Vor allem in Großstädten wie Berlin oder im Ruhrgebiet ist der Anteil an Personen, die
ohne Unterkunft auf der Straße leben, besonders groß. Viele von ihnen kommen aus
Rumänien, Bulgarien und Polen. Sie leben oft in Zelten, in Parks oder in Autos. Petra
Fuhrmann kümmert sich im Sozialzentrum in Essen um Wohnungslose: „Wir
beschaffen ihnen Essen über die Suppenküche, mal eine Notunterkunft für die Nacht
oder die Möglichkeit zu duschen“, so Fuhrmann.
So lebt insgesamt nur ein kleiner Anteil der wohnungslosen Menschen als Obdachlose auf
der Straße. Die Notunterkünfte sind seit einigen Jahren in den Wintermonaten „so voll wie
nie zuvor“, weiß Nelly Grunwald, Geschäftsführerin einer Hilfsorganisation in Bonn.
Viele der Bewohner haben ihre Wohnung verloren, weil sie finanzielle Probleme haben. Oft
haben sie ihre Arbeit verloren, sind krank oder haben familiäre Probleme. Auch
Suchtprobleme spielen oft eine Rolle.
Einer der Hauptgründe, warum es so viele wohnungslose Menschen gibt, ist der Mangel
an bezahlbaren Wohnungen. Vor allem in den Städten sind die Mieten in den letzten
Jahren stark gestiegen. „Genug Wohnraum für untere Einkommensschichten zu
schaffen, wurde lange Zeit von der Politik verschlafen“, findet Nelly Grunwald. Ein
großes Problem ist also nicht nur, dass immer mehr Menschen wohnungslos werden,
sondern auch, dass sie wohnungslos bleiben.
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Glossar
Notunterkunft, -unterkünfte (f.) – ein Raum oder ein Gebäude, wo Menschen in Not
für kurze Zeit leben können, wenn sie kein Zuhause haben
Bleibe, -n (f.) – die Unterkunft; ein Raum, in dem man wohnen kann
Anstieg, -e (m.) – die Entwicklung, bei der etwas immer mehr wird
Ruhrgebiet (n., nur Singular) – eine Region im Westen Deutschlands, in der es früher viel
Industrie und (Kohle-)Bergbau gab
etwas beschaffen – dafür sorgen, dass man etwas bekommt; etwas geben;
Suppenküche, -n (f.) – ein Ort, an dem für Arme warme Mahlzeiten angeboten werden
Obdachlose,-n (m./f.) – jemand, der kein Zuhause hat und auf der Straße lebt
Suchtproblem, -e (n.) – das Problem, wenn man ohne etwas nicht mehr leben kann
Mangel (m., nur Singular) an etwas – die Tatsache, dass von etwas zu wenig da ist
Wohnraum, -räume (m.) – ein Ort zum Wohnen, z. B. Haus, Wohnung oder Zimmer
Einkommensschicht, -en (f.) — eine Gruppe von Menschen in der Gesellschaft, die
ungefähr gleich viel Geld verdienen
1. Viele ______________ schlafen nur bei Temperaturen über null Grad in ihren Zelten
auf der Straße.
2. Es gibt zu wenige Wohnungen, die sich auch ärmere Familien leisten können. Dieser
______________ an bezahlbaren Wohnungen wird in der Politik viel diskutiert.
3. Menschen, die keine eigene Wohnung haben, haben einige Zeit die Möglichkeit in
______________ zu wohnen, damit sie nicht auf der Straße leben müssen.
4. Die ______________ gibt armen Menschen warmes Essen und die Möglichkeit, in
einem Bett zu schlafen.
5. Wenn man die aktuell besonders hohen Zahlen betrachtet, gibt es im Vergleich zu den
vergangenen Jahren einen ______________ von fünfzig Prozent.
6. Man sieht vor allem Männer, die auf der Straße leben. Der ______________ an
männlichen obdachlosen Menschen ist besonders hoch.
7. Wegen seiner ______________ nach Alkohol wird er in einer Klinik behandelt.
1. Nach einer aktuell___ Umfrage sind Notunterkünfte im Winter voller als im Sommer.
3. Menschen ohne fest___ Dach über dem Kopf erleben oft einen sehr harten Winter.
4. Seit einig___ Zeit lebt Peter nun in einer sozialen Einrichtung für Obdachlose.
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Schmetterlinge gibt es seit etwa 130 Millionen Jahren – das dachte man bisher. Jetzt
haben Wissenschaftler ein Schmetterlingsfossil gefunden, das 200 Millionen Jahre alt ist.
Sie sind also sehr viel älter als bisher gedacht. „Wir wussten zunächst nicht, was das
eigentlich ist“, erzählt Bas van de Schootbrugge von der Universität Utrecht. Erst die
Ausdauer eines Studenten und die Hilfe eines Spezialisten konnten schließlich das
Rätsel lösen.
Wer sich jetzt aber einen knallbunten Schmetterling vorstellt, der auf dem Rücken eines
Dinosauriers landet, liegt falsch. Denn damals waren Schmetterlinge nicht bunt,
sondern eher braun-grau – so wie die Motten heute. „Die bunten Schmetterlinge, die wir so
schön finden, entstanden erst sehr viel später, nach dem Aussterben der Dinosaurier“,
erklärt van de Schootbrugge.
Dass die Schmetterlinge so viel älter sind, als man dachte, stellt die Evolutionstheorie
auf den Kopf. Denn bisher glaubten die Wissenschaftler, dass sich Blütenpflanzen und
Insekten, die sich von Nektar ernähren, gleichzeitig entwickelt haben. Die neuesten
Forschungsergebnisse zeigen aber: Schmetterlinge existierten schon lange vor den
Blütenpflanzen. Das könnte bedeuten, dass die Falter den Blütenpflanzen bei der
Entwicklung geholfen haben. Anders gesagt: Blumen gibt es vielleicht nur deshalb, weil es
Schmetterlinge gibt.
Als es noch keine Blütenpflanzen gab, ernährten sich Schmetterlinge wahrscheinlich von
Nacktsamern, also Pflanzen, die keine Blätter um ihren Samen haben. Diese Pflanzen
produzieren auch einen Nektar. Van de Schootbrugge überlegt, ob sie vielleicht versucht
haben, ihren Nektar vor den hungrigen Faltern zu schützen. Sie entwickelten dafür Blätter,
die ihn umgaben, und dadurch entstanden die Blütenpflanzen, so seine Vermutung. Das
wäre tatsächlich eine Revolution in der Evolutionstheorie.
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Glossar
Fossil, -e (n.) – sehr alte, meist zu Stein gewordene Reste oder Spuren eines Lebewesens
Schmetterling, -e (m.) – ein kleines Tier (Insekt) mit zwei oft bunten Flügeln
Revolution, -en (f.) – hier: eine große Veränderung; etwas ganz Neues
Ausdauer (f., nur Singular) – die Fähigkeit, etwas sehr lange ohne Pause zu tun
Spezialist, -en (m.) – jemand, der etwas besonders gut kann oder viel über etwas weiß
Rätsel, - (n.) – eine schwierige Aufgabe, die man durch Nachdenken lösen muss
Dinosaurier, - (m.) – eine sehr große Tierart (Echsen), die vor vielen Millionen Jahren auf
der Erde gelebt hat
Motte, -n (f.) – ein kleines Tier mit zwei großen Flügeln, das oft Kleidung oder
Lebensmittel frisst
Aussterben (n., nur Singular) – hier: die Tatsache, dass eine Art von Lebewesen bald nicht
mehr existiert
Blütenpflanze, -n (f.) – eine Pflanze, deren oft bunte Blätter die Frucht und den Samen
verstecken und bei der Fortpflanzung helfen
Insekt, -en (n.) – ein kleines Tier mit sechs Beinen, das fliegt oder läuft
Nektar, -e (m.) – die süße Flüssigkeit in einer Pflanze, von der sich kleine Flugtiere
(Insekten) ernähren
Falter, - (m.) – ein kleines Tier (Insekt) mit zwei großen, manchmal bunten Flügeln; der
Schmetterling
Nacktsamer, - (m.) – eine Pflanze, die keine Fruchtblätter hat, die ihren Samen schützen
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etwas umgeben – um etwas herum sein
a) Falter
b) Dinosauriern
c) Insekten
d) Nektar
e) Millionen
f) Aussterben
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Beispiel:
vermuten = die Vermutung
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Der sogenannte „Islamische Staat“ hat sein Gebiet fast völlig verloren. Doch
seine Ideologie lebt weiter. Besonders Kinder, die beim IS herangewachsen
sind, wurden beeinflusst – und könnten eine Gefahr werden.
Die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) ist in Syrien und im Irak militärisch
weitgehend vernichtet. Die Dschihadisten haben 98 Prozent ihres Gebiets verloren.
Trotzdem ist der IS noch nicht besiegt. Denn seine Ideologie lebt weiter. Immer noch
schließen sich ihm Freiwillige an. Und nicht nur neue IS-Kämpfer machen den
Sicherheitsbehörden Sorgen, sondern auch die Nachkommen der Dschihadisten.
Viele Kinder haben bis zu drei Jahre lang beim IS gelebt – vor allem für kleine Kinder ist
das eine lange Zeit. Sie haben viel Gewalt und Brutalität miterlebt. Statt Lesen und
Schreiben lernten sie, wie man Waffen benutzt. Und auch wenn sie nicht an der Waffe
ausgebildet wurden, leiden sie trotzdem unter den Erinnerungen. „Es ist gut möglich, dass
da eine verlorene Generation heranwächst“, sagt Nadim Houry von Human Rights
Watch.
Das Problem der verlorenen Generation kann auch Europa erreichen. Hunderte Kinder von
europäischen IS-Kämpfern wurden von ihren Eltern nach Syrien und in den Irak
mitgenommen oder dort geboren. Wie europäische Staaten mit diesen Kindern umgehen
wollen, ist in jedem Land anders. Belgien will Kinder unter zehn Jahren automatisch
einreisen lassen. Voraussetzung ist ein Beweis, dass sie tatsächlich Kinder belgischer IS-
Kämpfer sind.
Auch Deutschland will die Kinder deutscher IS-Kämpfer zurückholen. Dabei wird auch vor
den möglichen Risiken gewarnt. „Wir sehen die Gefahr, dass Kinder von Dschihadisten
islamistisch sozialisiert aus den Kampfgebieten nach Deutschland zurückkehren. Damit
könnte auch hier eine neue Dschihadisten-Generation herangezogen werden“, erklärte
Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen. Wie das Problem gelöst werden soll,
ist noch offen. Erst wenn es in Deutschland eine neue Regierung gibt, können
Maßnahmen ergriffen werden.
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Glossar
Ideologie, -n (f.) – hier: die Denkweise/die Einstellung einer Gruppe von Menschen
Terrororganisation, -en (f.) – eine Gruppe, die ihre politischen oder religiösen Ziele mit
brutaler Gewalt erreichen möchte
etwas vernichten – etwas zerstören; mit Gewalt dafür sorgen, dass etwas nicht mehr da
ist
Sicherheitsbehörde, -n (f.) – ein staatliches Amt, das für die öffentliche Sicherheit sorgt
Nachkomme, -n (m.) – ein Sohn oder eine Tochter, ein Enkel oder eine Enkelin
Generation, -en (f.) – hier: alle Menschen, die ungefähr gleich alt sind
mit jemandem/etwas um|gehen – sich gegenüber jemandem oder etwas auf eine
bestimmte Art und Weise verhalten
islamistisch – so, dass ein Muslim sehr extrem denkt und bereit ist, Gewalt anzuwenden
Verfassungsschutz (m., nur Singular) – die deutsche Behörde, die I nformationen über
gefährliche Gruppen oder Personen in Deutschland zum Schutz des Staates sammelt
2. Ü bt die Vokabeln.
Welche Wörter gehören in die Lücken? Setzt ein.
Die Mitglieder des IS sind ____________(1), die aus religiösen Gründen in den Krieg
ziehen. Sie verbreiten den ____________(2) auf der ganzen Welt und kämpfen mit
grausamer ____________(3). Die ____________(4) des IS ist gefährlich und
beeinflusst Menschen auf der ganzen Welt, die in den Irak oder nach Syrien ziehen, um sich
der ____________(5) anzuschließen. Oft kommen diese Menschen später in ihre
Heimatländer zurück. Das macht ____________(6) Sorgen. In Deutschland beobachtet
der ____________(7), ob diese Personen ihre Denkweise hier weiter verbreiten.
a) Terror
b) Ideologie
c) Brutalität
d) Dschihadisten
e) Verfassungsschutz
f) Terrororganisation
g) Sicherheitsbehörden
Seit e 1 /2
Seit e 2/2
Wer kennt das berühmte schwedische Möbelunternehmen nicht? Vier große gelbe
Buchstaben auf blauem Hintergrund: Ikea. Das I und das K im Firmennamen stehen für
die Initialen des Gründers Ingvar Kamprad. Das E und das A sind die Anfangsbuchstaben
der südschwedischen Bauernhöfe Elmtaryd und Agunnaryd, auf denen Kamprad
aufgewachsen ist. In seiner Heimatregion Småland starb Ingvar Kamprad am
27.01.2018 im Alter von 91 Jahren.
Sein Unternehmen gründete er schon als 17-Jähriger. Mit einem Fahrrad lieferte er
zunächst Produkte wie Kugelschreiber und Bilderrahmen zu günstigen Preisen. 1947, vier
Jahre nach der Gründung, kamen dann die ersten Möbel ins Ikea-Angebot. Von Anfang
an sollten seine Produkte für die Menschen sein, die wenig Geld haben.
Seine Möbel, die man ab Mitte der 50er-Jahre selbst zusammenbauen konnte,
eroberten nicht nur die Wohnzimmer der Schweden: Heute kann man in über 40 Ländern
der Welt Ikeas berühmtes Billy-Regal kaufen und nach dem Einkauf im Ikea-Restaurant
Köttbullar, traditionelle schwedische Fleischbällchen, probieren. Auch die haben in
Deutschland Kultstatus. Auf die Frage nach dem Rezept für den Erfolg kannte Kamprad
nur eine Antwort: Sparen, sparen, sparen.
Er selbst war als Sparfuchs bekannt. „Wenn ich mich so angucke, habe ich nichts an, was
ich nicht auf einem Flohmarkt gekauft habe“, sagte der Milliardär in einem Interview.
Über seine Sparsamkeit machen sich die Schweden gern lustig. Dass Kamprad mit den
Nationalsozialisten sympathisiert hat, haben sie ihm verziehen. Über die Zukunft
des Unternehmens musste sich Kamprad vor seinem Tod keine Sorgen machen. Seine drei
Söhne werden Ikea weiterführen.
Seit e 1 /2
Glossar
Kultstatus (m., nur Singular) – die große Bekanntheit und Beliebtheit von
jemandem/etwas
Möbelstück, -e (n.) – ein einzelnes Möbel, wie zum Beispiel ein Tisch oder ein Stuhl
Bilderrahmen, - (m.) – der Teil außen um ein Bild herum, so dass man es aufhängen oder
aufstellen kann
Sparfuchs, -füchse (m.) – eine Person, die nicht gern Geld ausgibt
Flohmarkt, -märkte (m.) – ein Markt, auf dem man gebrauchte Dinge kaufen kann
Sparsamkeit, -en (f., nur Singular) – die Tatsache, dass man wenig Geld ausgibt
Nationalsozialist, -en (m.) – (Kurzform: Nazi, -s) – die Person, die sich den politischen
Zielen des Nationalsozialismus im Deutschland der 1930-1940er-Jahre anschloss
jemandem verzeihen – sagen, dass man den Fehler von jemandem vergessen hat
2. Ingvar Kamprad …
a) hat als Kind auf einem Bauernhof gelebt.
b) war noch ein Jugendlicher, als er die Idee hatte, eine Firma zu gründen.
c) war es wichtig, dass auch Menschen ohne viel Geld seine Produkte kaufen können.
1. Ich war fünf Jahre nicht in meiner __________. Ich vermisse sie sehr.
2. Das Foto ist schön. Wir brauchen einen __________ , um es an die Wand zu hängen.
3. Wir brauchen dringend neue __________ im Wohnzimmer. Das Sofa und der Sessel
sind schon total alt.
4. Der __________ des schwedischen Möbelhauses ist enorm. Weltweit gibt es Ikea in
40 Ländern.
5. Ich freue mich jedes Jahr, wenn der neue Ikea-Katalog mit den neuen __________
herauskommt
6. Klaus ist für seine __________ bekannt. Er achtet immer genau darauf, wie viel Geld
er ausgibt.
7. Wie findest du dieses __________? Würde das nicht gut zu unserem Wohnzimmer
passen?
3. Ü bt die Relativsätze
Welche Relativpronomen fehlen? Wählt die korrekte Lösung. In manchen
Sätzen steht vor dem Relativpronomen noch eine Präposition.
1. „Wenn ich Ikea-Möbel kaufe, ______ man noch zusammenbauen muss, brauche ich
immer Hilfe.“
a) die
b) denen
c) das
2. „Ich komme immer wieder gerne auf den Bauernhof zurück, ______ ich meine Kindheit
verbracht habe.“
a) auf dem
b) auf die
c) auf den
4. „Ich finde den Flohmarkt, ______ man gebrauchte Kleidung und antike Möbel kaufen
kann, total toll.“
a) in dem
b) auf dem
c) auf den
5. Ingvar Kamprad hatte die Idee, Möbel für Menschen zu entwickeln, ______ wenig Geld
haben.
a) für die
b) die
c) dessen
Seit e 2/2
Zuckersüßes Deutschland
Egal ob Fruchtgummi, Bonbons, Schokoriegel oder Kekse, die Deutschen naschen für
ihr Leben gern: ein Pudding zum Nachtisch, einen Kakao zum Abendessen und beim
Fernsehen noch eine Tafel Schokolade. Nirgendwo in Europa ist der Schokoladenkonsum
höher als in Deutschland. Denn durchschnittlich isst jeder Deutsche fast 12 Kilogramm
Schokolade im Jahr. Das ist im europäischen Vergleich Platz 1 vor der Schweiz und
Norwegen.
Aber auch die Kritik am Süßigkeitenkonsum wächst. Experten warnen vor großen
Gesundheitsproblemen. Wer zu viele Süßigkeiten isst oder süße Getränke trinkt, wird
immer dicker. Denn Zucker verwandelt sich in unserem Körper zu Fett. Das führt zu
starkem Übergewicht oder zu Diabetes. Zucker kann außerdem genauso wie Alkohol wie
eine Sucht wirken. Vor allem Kinder können sich schlechter konzentrieren.
Die wachsende Kritik an Zucker als Krankmacher ist mittlerweile bei den Herstellern
angekommen. In den Supermärkten kann man heute auch zuckerreduzierte oder sogar
zuckerfreie Süßigkeiten kaufen. Die Idee, Zucker in Lebensmitteln durch Gesetze zu
regulieren und zum Beispiel eine Steuer auf Getränke mit viel Zucker zu erheben,
konnte sich bisher noch nicht durchsetzen.
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Glossar
Experte, -n/Expertin, -nen – eine Person, die zu einem Thema sehr viel weiß
Konsum (m., nur Singular) – der Verbrauch (das Verbrauchen) von etwas
Übergewicht (n., nur Singular) – die Tatsache, dass jemand zu viel wiegt
Diabetes (m., nur Singular) – die Zuckerkrankheit; die Krankheit, bei der der Körper ein
Problem damit hat, Zucker zu verarbeiten
Sucht (f., nur Singular) – die Tatsache, dass man ohne etwas nicht mehr leben kann
sich durch|setzen – hier: Ziele erreichen, auch wenn andere dagegen sind
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Zuckersüßes Deutschland
2. Im europäischen Vergleich …
a) braucht man in Deutschland am wenigsten Geld, um Süßigkeiten zu kaufen.
b) essen und kaufen die Deutschen am meisten Schokolade.
c) leben in Deutschland die dicksten Menschen der Welt.
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4. Wer sehr lange zu viel Zucker isst, muss immer ______ zum Arzt gehen.
a) oft
b) ofter
c) öfter
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Mehr als 28 Jahre teilte die Mauer Berlin, vor mehr als 28 Jahren ist sie
gefallen. Viele Menschen starben bei dem Versuch, sie zu überwinden. Heute
erinnern mehrere Museen an die Mauer und ihre Geschichte.
Am 5. Februar 2018 gab es ein wichtiges Jubiläum, nicht nur für Berliner. An diesem Tag
lebte Berlin genau so viele Tage ohne Mauer, wie die Stadt mit ihr leben musste: genau
10.315 Tage. Der Mauerbau quer durch Berlin begann am 13. August 1961. Dafür
verantwortlich war Erich Honecker, der spätere DDR-Regierungschef. Er behauptete,
damit den Osten vor dem „kapitalistischen Westen“ schützen zu wollen. Tatsächlich
steckte er die Bürger der DDR in ein riesiges Gefängnis.
28 Jahre lang waren Ost- und Westberlin durch die graue Betonmauer getrennt. Familien
und Freunde wurden auseinandergerissen. Mit Selbstschussanlagen und
Schießbefehlen wollte die DDR dafür sorgen, dass niemand die Mauer überwand. Nur
wenige Ost-Berliner wagten einen Fluchtversuch – sie gruben Tunnel oder bauten
Fluggeräte, um über die Grenze zu kommen. Viele starben dabei.
Die meisten Ost-Berliner kamen erst nach West-Berlin, als am 9. November 1989 die Mauer
fiel. Die DDR war am Ende – wirtschaftlich und moralisch. An der Berliner Mauer-
Gedenkstätte an der Bernauer Straße steht noch heute ein Rest des historischen
Bauwerks: Ein alter Wachturm und ein paar erhaltene Mauerteile lassen die Besucher
das Grauen von damals spüren.
Das Interesse der Berlinbesucher an der Mauer ist groß. Knapp eine Million Menschen aus
der ganzen Welt haben die Mauer-Gedenkstätte 2016 besucht. Sie liegt damit auf Platz
zwei der meistbesuchten zeitgeschichtlichen Museen in Deutschlands Hauptstadt. Und
das auch noch mehr als 28 Jahre nach dem Fall der Mauer.
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Glossar
Jubiläum, Jubiläen (n.) – der besondere Jahrestag; der Geburtstag ( z. B. der 50.
Geburtstag)
DDR (f., nur im Singular) – Abkürzung für: Deutsche Demokratische Republik (Staat von
1949-1990)
kapitalistisch – so, dass in einem Staat die Mittel zur Produktion Privatpersonen gehören
Gefängnis, -se (n.) – das Gebäude, in das die Polizei Leute einsperrt
Beton (m., nur Singular) – ein Material aus Zement, Sand, Kies und Wasser
Tunnel, - (m.) – ein Gang/ein Weg, der unter der Erde entlang führt
am Ende sein – hier: nicht mehr weitermachen können; keine Chance mehr haben
moralisch – so, dass es darum geht, was gut und richtig ist
Gedenkstätte, -n (f.) – ein Ort, der an historische Ereignisse (z. B. an den Holocaust)
erinnern soll
Wachturm, Wachtürme (m.) – ein hohes Bauwerk, von dem aus ein Gebiet beobachtet
und überwacht wird
erhalten – so, dass etwas nicht kaputt ist, sondern immer noch existiert
2. Alles verstanden?
Welche Wörter gehören in die Lücken? Setzt ein.
Die __________(1) baute 1961 die __________(2), die nicht nur durch
__________(3) ging, sondern quer durch ganz Deutschland. Man wollte damit den
__________(4) vom kapitalistischen __________(5) trennen. Trotz der Betonm auer
versuchten viele Menschen zu fliehen. Mit __________(6) versuchte man, das zu
verhindern. Heute gibt es in Berlin viele__________(7), die über die Mauer und ihre
Geschichte informieren. Sie sind bei __________(8) sehr beliebt.
a) Schießbefehlen
b) Touristen
c) Museen
d) Osten
e) Westen
f) Berlin
g) Mauer
h) DDR
Seit e 1 /2
3. Ü bt das P räteritum
Schreibt die Verben aus den Klammern im Präteritum in die Lücken. Achtet
dabei auf die richtige Form.
Im August 1961 _______ (1) (bauen) die Deutsche Demokratische Republik die Mauer. Die
Mauer _________ (2) (trennen) die West-Berliner von den Ost-Berlinern. Sie _______
(3) (reißen) Familien auseinander. Die Regierung _________ (4) (versuchen), ihre Bürger
an der Ausreise zu hindern. Doch viele __________ (5) (wagen) die Flucht, _________
(6) (überwinden) die Mauer oder _______ (7) (graben) Tunnel und _______ (8) (fliehen)
in den Westen. Einige Menschen _______ (9) (sterben) bei dem Versuch.
Seit e 2/2
Es ist wieder so weit: Der Straßenkarneval hat begonnen. Der Rosenmontagsumzug ist der
Höhepunkt der „fünften Jahreszeit“, wie der Karneval auch genannt wird. Die großen
Umzüge in Düsseldorf, Köln und Mainz werden im Fernsehen gezeigt. Die sogenannten
Motto-Wagen, die sich über Politik und Gesellschaft lustig machen, fahren dann durch die
Straßen und werfen Kamelle in die Menge. Die Menschen antworten je nach Stadt mit
„Alaaf“ oder „Helau“.
Auf diesen Moment arbeiten die Karnevalisten Monate lang hin – auch Michael Szentei-
Heise, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Düsseldorf. Sie ist zum ersten Mal mit
einem Wagen dabei. Die Gemeinde hat 15.000 Euro für die Finanzierung gesammelt,
Kostüme organisiert und sogar eine ganze Tonne Süßigkeiten aus Israel bestellt – koschere
Kamelle natürlich.
Ihren Wagen ziert Heinrich Heine – einer der berühmtesten Dichter Deutschlands,
geboren in Düsseldorf. Heine war Jude, aber er konvertierte später zum evangelischen
Glauben. „Die Stadt Düsseldorf hatte in der Vergangenheit schon ein großes Problem damit,
dass er ein Jude war. Aber wir Juden haben ja auch Probleme damit, dass er konvertiert ist“,
sagt Szentei-Heise lachend. Im Karneval gehört es unbedingt dazu, auch sich selbst ein
bisschen auf die Schippe zu nehmen.
Nicht alles an Karneval ist lustig: Für die jüdische Gemeinde wird es besondere
Sicherheitsvorkehrungen und Kontrollen geben. „Das sind Dinge, die andere
Karnevalistengruppen nicht machen müssen“, sagt der Gemeindevorsitzende. Laut Szentei-
Heise gab es in letzter Zeit mehrere antisemitische Vorfälle. „Das hat uns schon ziemlich
beunruhigt“, sagt Szentei-Heise. Gerade deshalb will er mit dem Karnevalswagen ein
Zeichen gegen Antisemitismus setzen.
Seit e 1 /2
Glossar
Kamelle, -n (f., rheinisch) – hier: die Süßigkeiten, die zur Karnevalszeit bei den
Karnevalsumzügen von den Wagen geworfen oder verteilt werden
Karneval (m., nur Singular) – vor allem im Rheinland und in Norddeutschland die Zeit
vom 11. November bis 40 Tage vor Ostern, in der sich die Menschen verkleiden und feiern
Umzug, Umzüge (m.) – hier: eine Parade mit geschmückten Wagen und verkleideten
Menschen, die an Karneval durch die Straßen der Städte zieht
Süßigkeit, -en (f.) – etwas Süßes zu essen (z. B. Schokolade oder Bonbons)
Gemeinde, -n (f.) – hier: eine Gruppe von Menschen an einem bestimmten Ort, die zu
einer bestimmten Religion gehört
Motto-Wagen, - (m.) – ein Karnevalswagen, der lustige Figuren und Situationen zeigt
Finanzierung, -en (f.) – hier: die Tatsache, dass Geld für ein Projekt gegeben wird
Tonne, -n (f.) – hier: ein Maß für das Gewicht; 1000 Kilogramm (t)
etwas zieren – als Schmuck auf etwas vorhanden sein; hier auch: zu sehen sein
jemanden auf die Schippe nehmen – umgangssprachlich für: über jemanden spotten,
sich über jemanden lustig machen
Sicherheitsvorkehrung, -en (f.) – etwas, das die Sicherheit z. B. bei einer Veranstaltung
erhöhen soll
3. Die jüdische Gemeinde Düsseldorf hat für das Motiv auf dem Wagen
Heinrich Heine gewählt, weil …
a) der Dichter Jude war.
b) Düsseldorf früher ein Problem mit der Religion des Dichters hatte.
c) er in seinen Werken viel über Karneval schrieb.
1. Die Zeit vom 11. November bis 40 Tage vor Ostern wird manchmal auch die
„_______________“ genannt.
2. Der wichtigste Tag im _______________ ist der _______________.
3. Die Menschen tragen ______________ und rufen in vielen Städten
„_______________“.
4. Die Karnevalisten auf den _______________ schmeißen _______________.
a) Rosenmontag
b) fünfte Jahreszeit
c) Karneval
d) Kamelle
e) Alaaf
f) Kostüme
g) Motto-Wagen
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Die Weltbevölkerung wächst – vor allem in den Städten leben immer mehr
Menschen. In Zukunft muss dort vor allem die Infrastruktur verbessert
werden. Wie das finanziert werden kann, ist noch offen.
Städte sind zum Leben attraktiv: Sie bieten Arbeitsplätze, Einkaufsmöglichkeiten und
Freizeitangebote. Das sind Gründe, warum weltweit mehr als vier Milliarden Menschen in
Städten wohnen. Das ist bereits heute mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. In den
nächsten Jahren wird diese Zahl weiter steigen, wissen Experten.
Die Soziologin Eva Dick vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik weist darauf hin,
dass sich die Städte auf das Bevölkerungswachstum vorbereiten müssen: „Die
Infrastruktur muss erst noch gebaut werden, um die Menschen zu versorgen, die
zusätzlich in den Städten leben werden.“ Diese Investitionen werden zwar Millionen
neuer Jobs schaffen, aber auch noch mehr Menschen in die Städte locken.
Wie die neue Infrastruktur finanziert werden soll, ist noch nicht klar. Die meisten Städte
haben zum Beispiel nur wenige oder gar keine Einnahmen durch Steuergelder. Denn diese
gehen meistens an den Staat, nicht an die Stadt. Wolfgang Scholz von der Universität
Dortmund kennt ein erfolgreiches Projekt aus Tansania. Dort bekommen die Städte das
Geld – unter bestimmten Voraussetzungen. „Wenn sie gut wirtschaften und ihre Stadt gut
managen, erhalten sie mehr Kompetenzen“, so Scholz.
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Glossar
Infrastruktur (f., nur Singular) – alle Anlagen/Einrichtungen, die zur Entwicklung der
Wirtschaft notwendig sind, z.B. Straßen, damit Autos fahren können
etwas finanzieren – hier: das benötigte Geld für etwas geben oder haben
Arbeitsplatz, -plätze (m.) – hier: die berufliche Tätigkeit; der Job; die Arbeitsstelle
Experte, -n/Expertin, -nen – eine Person, die zu einem Thema sehr viel weiß
Bevölkerungswachstum (n., nur Singular) – die Tatsache, dass die Zahl der Menschen
auf der Erde oder an einem bestimmten Ort steigt
jemanden versorgen – hier: dafür sorgen, dass jemand etwas bekommt, was er braucht
(z. B. Nahrung, Strom)
Investition, -en (f.) – das Geld, das man für etwas ausgibt, um später damit einen
Gewinn zu machen
Einnahme, -n (f., meist im Plural) – hier: das Geld, das man für etwas bekommt
Kompetenz, -en (f., hier meist im Plural) – hier: das Recht, in einem bestimmten Bereich
unabhängig zu entscheiden
nachhaltig – hier: umweltfreundlich produziert; so, dass etwas auch in der Zukunft
bestehen bleibt
Schadstoff, -e (m.) – ein Stoff, der schlecht für die Umwelt ist
1. finanzieren
2. wachsen
3. entwickeln
4. investieren
5. planen
6. einnehmen
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1. Gestern Abend waren die ______________ des Restaurants besonders hoch. Die
Leute haben jede Menge gegessen und viel Trinkgeld gegeben.
2. Eine genaue ______________ ist das Wichtigste für ein erfolgreiches Projekt.
3. Experten konnten im vergangenen Jahr ein starkes ______________ der Wirtschaft
beobachten.
4. Das neue Haus war eine gute ______________. Das Geld wäre auf dem Konto nur
weniger geworden.
5. Es fehlen noch 5000 Euro! Helfen Sie uns bei der ______________ des Projekts,
indem sie Geld auf unser Firmenkonto überweisen.
a) Wachstum
b) Planung
c) Finanzierung
d) Einnahmen
e) Investition
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Deutsche Winter sind oft dunkel. Die Tage sind kurz und die Sonne zeigt sich nur selten.
Der Winter 2017/2018 war so trüb wie seit 70 Jahren nicht mehr. Bei vielen
Nordeuropäern löst das graue Wetter eine Winterdepression aus. Dann fühlen sie sich
müde und schlapp. Etwa 30 Prozent der Menschen in Nordeuropa leiden an einem
Stimmungstief im Winter, das oft mehrere Monate dauern kann. 80 Prozent der
Betroffenen sind Frauen.
Ein typisches Symptom für eine Winterdepression oder einen Winterblues, eine schwache
Form der Depression, ist extreme Müdigkeit. Die Betroffenen sind oft so müde, dass es
ihnen schwerfällt, sich für ihre Arbeit und ihren Alltag zu motivieren. Sie sind dann
traurig und lustlos und vernachlässigen oft sogar ihre sozialen Kontakte. Hinzu kommt
oft großer Hunger auf Süßigkeiten oder Kohlenhydrate, der dazu führt, dass die
Betroffenen zunehmen.
Die Ursache für eine Winterdepression und ihre Folgen ist das fehlende Licht. Wenn es
weniger natürliches Licht gibt, sind die Hormone im menschlichen Körper gestört. Denn
bei zu wenig Tageslicht wird im Gehirn das Schlafhormon Melatonin nicht mehr
abgebaut. Stattdessen vermehrt es sich und führt zu Müdigkeit.
Das beste Mittel gegen ein winterliches Stimmungstief ist also das Tageslicht selbst. Man
sollte so viel wie möglich draußen spazieren gehen und sich bewegen. Regelmäßiger Sport
kann bei Winterdepressionen helfen. Dazu sollte man auf eine gesunde und vor allem
vitaminreiche Ernährung achten. Wenn im Frühling dann die Tage wieder länger
werden und es wieder mehr Sonnenstunden gibt, ist die depressive Phase hoffentlich
schnell überstanden.
Seit e 1 /2
Glossar
depressiv – so, dass man psychisch krank und oft traurig ist (Substantiv: die Depression)
Stimmungstief, -s (n.) – die Traurigkeit; die Tatsache, dass man sich psychisch nicht gut
fühlt
Symptom, -e (n.) – etwas (z. B. das Fieber), das zeigt, dass jemand krank ist; das
Anzeichen
schwer|fallen, etwas fällt jemandem schwer – etwas ist schwierig für jemanden
Kohlenhydrat, -e (n.) – ein Bestandteil in Nahrung (z. B. in Nudeln), der Energie liefert
Hormon, -e (n.) – ein Stoff, den der Körper selbst bildet und der bestimmte Prozesse im
Körper steuert
Gehirn, -e (n.) – das Organ im Kopf eines Menschen oder Tiers, mit dem er/es z. B. denkt
etwas überstehen – ein Problem oder eine Gefahr hinter sich bringen
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a) Stimmungstief
b) Symptome
c) Hormone
d) Ernährung
e) Gehirn
f) Müdigkeit
Seit e 1 /2
3. Reflexive Verben
Sind die Verben in den Sätzen reflexiv oder nicht? Wählt die richtige Antwort.
1. Der menschliche Körper braucht Sonne. Das lässt _____ an vielen Beispielen zeigen.
a) sich
b) -
5. Zu lange und trübe Winter führen _____ bei den Deutschen oft zu schlechter Laune.
a) sich
b) -
6. Bei zu wenig Tageslicht vermehren _____ die Hormone, die die Menschen müde
machen.
a) sich
b) -
Seit e 2/2
Die Luft in deutschen Städten ist schlecht, weil zu viele Autos unterwegs sind.
Die Regierung schlägt deshalb vor, dass die Menschen den Nahverkehr in
Städten kostenlos nutzen können. Aber wer soll das bezahlen?
Deutschland hat ein Problem: Der Schadstoffausstoß durch den Straßenverkehr ist viel
zu hoch. Die Regierung rechnet deshalb mit einer Klage der EU, die zu hohen Geldstrafen
führen könnte. Um das zu verhindern, soll in fünf deutschen Städten das Fahren mit Bussen
und Bahnen bald kostenlos sein – jedenfalls für einige Zeit. Denn die Bundesregierung
will wissen, ob dann weniger Menschen Auto fahren.
Zunächst soll der Nahverkehr in Bonn, Essen, Reutlingen, Mannheim und Herrenberg
kostenlos werden. Die meisten Verantwortlichen in diesen Städten finden die Idee zwar gut,
sehen aber Probleme bei der Finanzierung. Der Leiter des Reutlinger Presseamtes,
Wolfgang Löffler, sagt: „Wir haben keine Ahnung, wer zahlt, wie es umgesetzt werden
soll. Aber es ist auch klar, dass die Kommune das nicht bezahlen kann.“
In Deutschland wird der ÖPNV etwa zur Hälfte durch den Verkauf von Tickets finanziert.
Für eine Stadt wie Essen wäre das ein Verlust von 100 Millionen Euro jährlich. Außerdem
brauchen die Städte dann mehr Fahrzeuge und mehr Mitarbeiter. Thomas Sprißler,
Oberbürgermeister von Herrenberg, fordert, dass der Bund die Kosten übernimmt, denn
„wer bestellt, bezahlt.“
Ob man durch dieses teure Experiment den Schadstoffausstoß wirklich deutlich senken
kann, ist allerdings nicht sicher. Einige Experten meinen, dass die meisten Menschen, die
das Angebot nutzen, sowieso wenig oder gar nicht Auto fahren. Deshalb muss man auch
über andere Maßnahmen nachdenken, z. B. Tempolimits, mehr E-Mobilität oder
Fahrverbote.
Seite 1/2
Glossar
Schadstoffausstoß (m., nur Singular) – die Tatsache, dass Stoffe in die Luft abgegeben
werden, die schlecht für die Menschen und die Umwelt sind
Leiter, -/Leiterin, -nen – der Chef/die Chefin einer Organisation oder Abteilung
etwas um|setzen – hier: etwas realisieren; dafür sorgen, dass etwas Wirklichkeit wird
ÖPNV (m., nur Singular) – der öffentliche Personennahverkehr; die Busse, S-Bahnen,
Straßenbahnen und U-Bahnen, die in einer Stadt und ihrer Umgebung fahren
Experiment, -e (n.) – hier: ein Versuch, dessen Ergebnis man noch nicht kennt; ein Test
Experte, -n/Expertin, -nen – eine Person, die zu einem Thema sehr viel weiß
E-Mobilität (f., nur Singular) – die Nutzung von Verkehrsmitteln, die mit Strom
funktionieren
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a) Geldstrafe
b) Schadstoffe
c) Tempolimit
d) Verlust
e) Fahrzeug
f) ÖPNV
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3. Finalsätze
„um ... zu“ oder „damit“? Wählt „um ... zu“, wenn es möglich ist.
2. Der Nahverkehr soll kostenlos werden, __________ (um/damit) mehr Menschen mit
Bus und Bahn __________ (zu/–) fahren.
4. Die Kommunen brauchen Geld vom Bund, __________ (um/damit) neue Fahrzeuge
__________ (zu/–) kaufen.
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Werbespots, in denen Frauen den ganzen Tag für ihren Mann kochen und putzen, waren
früher normal. Heute hat solche Werbung keine Chance mehr. Das bedeutet aber nicht, dass
es in der Werbung keinen Sexismus mehr gibt. Im Gegenteil: Der Deutsche Werberat,
eine Organisation zur Kontrolle der Werbung, erhält jedes Jahr mehrere Hundert
Beschwerden, besonders wegen geschlechterdiskriminierender Werbung.
Trotzdem meint der Werberat, dass sexistische Werbung kein großes Problem mehr ist.
Andere Organisationen und Wissenschaftler sehen das aber ganz anders. Zum Beispiel
fordert der Verein „Pinkstinks“ strengere Gesetze gegen sexistische Werbung. Die
Kommunikationswissenschaftlerin Martina Thiele sagt, dass man immer noch „übelste
Formen sexistischer Werbung“ findet.
Thiele erklärt, wie Werbung uns beeinflusst: „Sexistische Werbung fördert das
Schubladendenken, also ‚Männer sind so‘ und ‚Frauen sind so‘. Viele Werbetreibende
behaupten, sie würden die Gesellschaft nur widerspiegeln, doch damit machen sie es
sich zu einfach.“ Denn die Bilder aus der Werbung bleiben im Kopf und prägen unser
Bild von der Welt.
Der Einfluss der Werbung ist sogar noch größer geworden, weil wir durch das Internet viel
mehr Werbung sehen als früher. Martina Thiele meint, dass Werbetreibende deshalb eine
besondere Verantwortung haben. Statt sexistischer Klischees kann die Werbung nämlich
auch zeigen, dass Männer und Frauen viele verschiedene Rollen in der Gesellschaft haben.
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Glossar
Sexismus (m., nur Singular) – die Tatsache, dass man eine Person auf eine bestimmte Art
behandelt, weil sie ein Mann/eine Frau ist
Werbespot, -s (m.) – ein kurzer Film, mit dem man für etwas Werbung macht
Deutscher Werberat (m., nur Singular) – eine Organisation, die die Werbung
kontrolliert
Beschwerde, -n (f.) – die Tatsache, dass man sich über etwas beschwert; die Tatsache,
dass man seine Unzufriedenheit äußert
sexistisch – so, dass jemand anders behandelt wird, weil er ein Mann oder eine Frau ist
Schubladendenken (n., nur Singular) – eine Art zu denken, in der alles in ein festes
System passen muss
Klischee, -s (n.) – das Vorurteil; so, wie viele Menschen über eine bestimmte Gruppe von
Menschen denken
Rolle, -n (f.) – hier: die Aufgaben, die jemand in einer Gesellschaft hat
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1. Wenn Sie jeden Tag laute Partys feiern, müssen Sie mit _______________ der
Nachbarn rechnen.
2. Deutsche trinken viel Bier und Italiener essen immer Pizza? Das sind doch nur
_______________!
3. Hausfrau und Mutter: Das waren lange Zeit die gesellschaftlichen_______________
einer Frau.
4. Kinder interessieren sich für viele Dinge, zum Beispiel für Sport oder Musik. Eltern
sollten diese Interessen ihrer Kinder _______________.
5. Ein gutes Foto sollte den Charakter einer Person _______________.
6. Die Eltern haben großen Einfluss auf ihr Kind. Sie _______________ sein Leben und
seinen Charakter.
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Als 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen, waren Hans und Sophie Scholl
noch Schüler. Sie lebten mit ihren Eltern in Ulm und wurden dort zu christlichem Denken
und Toleranz erzogen. Zunächst waren die Geschwister vom Nationalsozialismus
fasziniert und in der Jugendorganisation der Nazis, der Hitlerjugend, aktiv. Eine
Zeitzeugin von damals berichtete, dass Hans und Sophie „sehr begeistert, sehr fanatisch
für den Nationalsozialismus“ waren.
Doch im Laufe des Zweiten Weltkriegs waren die Geschwister von den Zielen der Nazis
immer weniger überzeugt. Hans Scholl erlebte als Soldat, wie schrecklich der Krieg war.
Und so entstand 1942 an der Münchener Uni eine Gruppe um Hans Scholl, die dem Nazi-
Regime den Kampf ansagen wollte. Sie nannten sich „Weiße Rose“ und verteilten
Flugblätter, in denen sie das NS-Regime und seine Verbrechen verurteilten. Sie
schrieben zum Beispiel: „Jedes Wort, das aus Hitlers Mund kommt, ist Lüge.“
Als Sophie und Hans am 18. Februar 1943 in der Universität Flugblätter von einer
Brüstung warfen, wurden sie dabei entdeckt und verhaftet. Am 22. Februar 1943 wurden
sie zum Tode verurteilt und noch am selben Tag hingerichtet. Hans Scholls letzte Worte
waren „Es lebe die Freiheit.“
Noch heute sind die Geschwister Scholl Vorbilder wegen ihrer Zivilcourage. So mutig,
Widerstand gegen die Nationalsozialisten zu leisten, waren nur wenige Menschen in der
damaligen Zeit. In ganz Deutschland werden Hans und Sophie Scholl bis heute geehrt: In
vielen Städten werden Schulen, Straßen und Plätze nach den Geschwistern benannt.
Seit e 1 /2
Glossar
Zweiter Weltkrieg (m., nur Singular) – die Zeit zwischen 1939 und 1945, in der mehrere
Länder auf der Welt gegeneinander gekämpft haben und viele Menschen gestorben sind
Regime, -s (n.)– eine Regierung, die nicht demokratisch ist; die Diktatur
Vorbild, -er (n.) – jemand, den man so gut findet, dass man so sein möchte wie er
Zivilcourage (f., nur Singular) – der Mut, anderen zu helfen, obwohl es gefährlich ist
an die Macht kommen – die Tatsache, dass jemand ab jetzt entscheidet, was in einem
Land passiert, z. B. weil er von den Menschen gewählt wurde
Toleranz (f., nur Singular) – die Tatsache, dass man etwas, das anders ist, akzeptiert
jemanden zu etwas erziehen – jemandem beibringen, wie er/sie sich verhalten soll
von etwas fasziniert sein – von etwas begeistert und beeindruckt sein
Zeitzeuge, -n/Zeitzeugin, -nen – jemand, der/die die damaligen Ereignisse erlebt hat
Flugblatt, -blätter (n.) – ein Blatt Papier mit Texten, das in großer Zahl verteilt wird
Brüstung, -en (f.) – ein Schutz z B. an Balkonen, der verhindern soll, dass man in die Tiefe
stürzt
1. Dieser Musiker ist mein ___________, weil er mit seiner Aktion Menschen in Not hilft.
2. Die Geschwister Scholl haben aktiv ___________ gegen die Nazi-Diktatur geleistet.
3. Hitler kam 1933 an die ___________.
4. Der ___________ war eine faschistische Ideologie.
5. Noch heute ist der ___________ gegen Rechtsextremismus ein aktuelles Thema.
6. Deinen ___________ hätte ich gern! Ich traue mich nie, etwas zu sagen.
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1. Der Kriminelle wurde noch bei der Tat von der Polizei ____________ (verhaften).
2. Die Landschaft ist hier so schön! Von dieser Region bin ich wirklich ____________
(faszinieren).
3. Meine frühere Schule ist nach den Heiligen Drei Königen ____________ (benennen).
4. Von unserem neuen Kollegen bin ich nicht ____________ (überzeugen). Er arbeitet
sehr langsam.
5. In einem Versteck im Wald wurde ein wertvoller Schatz ____________ (entdecken).
6. Meine Cousins wurden viel strenger ____________ (erziehen) als ich.
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Für die Fußballfans ist das Anlass zum Protest. Anhänger von Eintracht Frankfurt
protestierten bei einem Spiel gegen die Einführung der Montagsspiele und damit gegen die
zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs. Sie warfen hunderte Tennisbälle auf das
Spielfeld und verzögerten dadurch den Beginn der zweiten Halbzeit.
Die Montagsspiele sind vor allem für die Fans unpraktisch, die mit ihrem Verein auch zu
den Auswärtsspielen fahren wollen. Bei der Begegnung Borussia Dortmund gegen den
FC Augsburg am 26. Februar 2018 setzten tausende Anhänger von Dortmund ein
Zeichen: Es kamen etwa ein Drittel weniger Fans zum Spiel als sonst. „Hans Joachim
Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, ist klar: „ Wir müssen das ernst
nehmen“.
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Glossar
Bundesliga (f., nur Singular) – die oberste(n) Spielklasse(n) im Sport; die besten
Sportmannschaften, die gegeneinander spielen
jemanden an|feuern – jemandem z. B. beim Sport durch lautes Zurufen Kraft geben
Rang, Ränge (m.) – hier: die Plätze in einem Stadion oder Theater
Fangesang, -gesänge (m.) – das Singen der Fans z. B. der Hymne des Vereins
Saison, -s (f.) – hier: der Zeitraum, in dem Spiele der Bundesliga stattfinden
Tabelle, -en (f.) – hier: die Reihenfolge der besten Teams einer Liga
Spielfeld, -er (n.) – der Platz, auf dem eine Sportart wie Fußball gespielt wird
etwas verzögern – dafür verantwortlich sein, dass etwas später stattfindet als geplant
ein Zeichen setzen – etwas öffentlich tun, damit die Menschen über etwas nachdenken
2. Viele Fußballfans …
a) protestieren, weil der Montagabend für sie kein guter Termin ist, um ins Stadion zu
gehen.
b) sind nicht ins Stadion gegangen, weil die Tickets zu teuer sind.
c) reisen mit ihrem Verein zu den Fußballspielen, die nicht im eigenen Stadion stattfinden.
1. Die Fans gehen ins Stadion, ____ das Fußballspiel ihrer Mannschaft ____ sehen.
3. Der Samstag ist der beste Tag, ____ zum Beispiel auch mal zu einem Auswärtsspiel
____ fahren.
4. Die Mannschaft hat versucht, ____ viele Tore ____ schießen, aber der Gegner war zu
stark.
Seit e 2/2
Die Mitglieder der SPD haben für eine erneute Große Koalition gestimmt.
Lange war unklar, wie sie sich entscheiden würden. Jetzt herrscht in Europa
Erleichterung, dass Deutschland bald wieder eine stabile Regierung hat.
Der Ausgang der Abstimmung war bis zum Schluss unsicher. Das Ergebnis war dann aber
deutlicher als erwartet: 66 Prozent der SPD-Mitglieder haben bis zum 3. März 2018 dem
Koalitionsvertrag mit der CDU/CSU zugestimmt. Damit wird Deutschland die
nächsten vier Jahre erneut von einer Großen Koalition regiert. Dass Angela Merkel am 14.
März zum vierten Mal zur Bundeskanzlerin gewählt wird, gilt als sicher.
Monatelang herrschte in der SPD Streit darüber, ob die Partei wieder in eine Große
Koalition gehen soll. Nach dem schlechten Ergebnis bei der Bundestagswahl im Herbst 2017
hatten viele SPD-Mitglieder eine Erneuerung der Partei gefordert. Darum hatte sich die
SPD dazu entschlossen, alle Mitglieder über die Große Koalition abstimmen zu lassen.
Der Juso-Vorsitzende und GroKo-Gegner Kevin Kühnert war von dem Ausgang des
Mitgliederentscheids enttäuscht. „Aber selbstverständlich akzeptieren wir dieses
Ergebnis“, sagte er. Die Jusos wollen weiter für eine sozialere SPD und für eine Erneuerung
der Partei kämpfen. Sahra Wagenknecht von der Linkspartei bedauerte ebenfalls die
Entscheidung der SPD-Mitglieder. Sie hatte gehofft, mit den Gegnern der GroKo für mehr
linke Politik in Deutschland sorgen zu können.
In der CDU/CSU hingegen herrschte Erleichterung. „Das ist eine gute Entscheidung für
die SPD und vor allem für unser Land“, sagte die neue CDU-Generalsekretärin Annegret
Kramp-Karrenbauer. Auch die EU-Kommission begrüßte den Ausgang des
Mitgliederentscheids. Der französische Präsident Emmanuel Macron sprach von einer
„guten Nachricht für Europa“. Macron und die EU-Kommission wollen die EU und die
Eurozone erneuern. Dafür brauchen sie eine stabile Regierung in Berlin. Durch das „Ja“ der
SPD-Mitglieder gibt es sie bald.
Seite 1/2
Glossar
SPD (f.) – Abkürzung für: Sozialdemokratische Partei Deutschlands; eine große deutsche
Partei
Große Koalition, -en (f.) – eine Regierung, die aus den beiden größten Parteien besteht
(Abkürzung: GroKo)
Erleichterung (f., nur Singular) – hier: das Gefühl, ein Problem nicht mehr zu haben
stabil – hier: so, dass sich etwas nicht verändert, sondern gleich bleibt
Koalitionsvertrag, -verträge (m.) – die Abmachung der Parteien, die gemeinsam die
Regierung bilden
Kommission, -en (f.) – eine Gruppe von Fachpersonen, die für etwas zuständig ist und
eine bestimmte Aufgabe hat
1. sicher a) bedauern
2. erneut b) rechts
3. enttäuscht c) unklar
4. positiv d) negativ
5. links e) zustimmen
6. ablehnen f) erleichtert
7. begrüßen g) nicht noch einmal
Seite 1/2
___(1) Streit in ___(2) SPD dauerte viele Monate. Seit ___(3) Bundestagswahl, bei der
___(4) SPD ein sehr schlechtes Ergebnis bekommen hatte, teilte sich ___(5) Partei in
GroKo-Befürworter und GroKo-Gegner. ___(6) Gegnern ___(7) großen Koalition ist es
wichtig, dass sich ___(8) Partei erneuert. ___(9) Ausgang ___(10) Abstimmung bedauern
sie. CDU und CSU sind mit ___(11) Ergebnis aber sehr zufrieden.
Seite 2/2
Vor über 130 Jahren warf ein Mann eine Flaschenpost ins Meer. Jetzt wurde
sie gefunden. Keine Flaschenpost war bisher länger unterwegs. Warum sie
damals losgeschickt wurde, hat einen einfachen Grund.
12. Juni 1886: Der Kapitän des deutschen Frachtsegelschiffes „Paula“ wirft eine Flasche
mit einer Nachricht in den Ozean. 21. Januar 2018: Tonya Illman findet am Strand von
Wedge Island in Australien eine dunkelgrüne Flasche. Darin steckt ein Zettel, auf dem steht:
„Diese Flasche wurde über Bord geworfen am 12ten Juni 1886.“ Außerdem sind die
Koordinaten vermerkt, an denen die Flasche ins Meer geworfen wurde. Der Finder wird
gebeten, die Post zur Deutschen Seewarte in Hamburg zu schicken.
Illman bringt ihren Fund in ein Museum in Westaustralien, das weiter recherchiert.
Schnell stellt sich heraus: Die Flasche wurde tatsächlich von der „Paula“ ins Wasser
geworfen. Kapitän des Schiffes war ein Mann namens O. Diekmann. Die Handschrift auf
dem gefundenen Zettel stimmt mit der im Bordbuch überein. Und dort ist unter dem
Datum des zwölften Juni 1886 auch vermerkt: „Stromflasche über Bord“. Auch der Ort im
Indischen Ozean – etwa 950 Kilometer von der Fundstelle entfernt – passt zur Route der
„Paula“.
Keine bisher gefundene Flaschenpost war länger unterwegs. Allerdings vermuten die
Wissenschaftler, dass die Flasche nur zwölf Monate im Meer schwamm, bevor sie auf Wedge
Island an Land kam. Wahrscheinlich hat sie danach tief im Sand gelegen. Vielleicht wurde
sie durch einen Sturm wieder an die Oberfläche gebracht. Das würde erklären, warum
Flasche und Papier noch so gut erhalten sind.
Die Flaschenpost wurde aus wissenschaftlichen Gründen ins Meer geworfen. So wollte man
damals die Richtung und die Geschwindigkeit der Meeresströmung untersuchen.
Zwischen 1864 und 1933 wurden mehr als 6.000 Flaschen im Auftrag der Deutschen
Seewarte ins Meer geworfen. Allerdings kamen nur 663 Nachrichten zurück. Nachricht 662
fand man im Jahr 1934.
Seit e 1 /2
Glossar
Flaschenpost (f., nur Singular) – eine Nachricht in einer Flasche, die ins Meer geworfen
wurde
Kapitän, -e/Kapitänin, -nen – hier: der Chef/die Chefin auf einem Schiff
Frachtsegelschiff, -e (n.) – ein Schiff, das sich bei Wind mit Hilfe eines großen Tuchs
fortbewegt und das keine Personen, sondern Waren transportiert
Deutsche Seewarte (f.) – eine frühere deutsche Behörde, die für die Seefahrt zuständig
war
Koordinate, -n (f., meist im Plural) – eine Zahl, mit der man genau bestimmen kann, wo
etwas/jemand auf der Welt ist
Handschrift, -en (f.) – die eigene Schrift, die bei jedem anders aussieht
Bordbuch, -bücher (n.) – ein Buch auf einem Schiff, das wichtige Ereignisse enthält
Stromflasche, -n (f.) – eine Flasche, die zur Forschung ins Meer geworfen wird
Route, -n (f., aus dem Französischen) – der Weg, den man nimmt, um ein bestimmtes Ziel
zu erreichen
Sand (m., nur Singular) – viele kleine Körner, die man vor allem am Strand findet
etwas an die Oberfläche bringen – hier: an die oberste Schicht bringen; aus der Erde
an die Luft bringen
gut erhalten sein – nach langer Zeit noch in gutem Zustand sein
Seit e 2/2
Meeresströmung, -en (f.) – die Bewegung des Wassers im Meer
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Seit e 1 /2
3. Ü bt die P räpositionen
Setzt die richtigen Wörter in die Lücken ein!
1. Tonya Illman fuhr _____ Meer und fand dort die Flaschenpost.
2. Die Flasche lag _____ Strand mitten _____ Sand.
3. Illman fand _____ der Flasche einen Zettel.
4. Sie sah, dass _____ dem Zettel etwas geschrieben stand.
5. Ein Kapitän hatte die Flasche _____ mehr als 130 Jahren _____ Bord und _____
Wasser geworfen, und zwar _____ wissenschaftlichen Gründen.
6. Ein Museum fand heraus, dass die Schrift der Flaschenpost _____ der Schrift des
Bordbuchs übereinstimmte.
7. Vielleicht finden wir auch bald _____ einem Strand eine Flaschenpost.
a) in
b) im
c) ins
d) an
e) am
f) ans
g) aus
h) auf
i) vor
j) über
k) mit
Seit e 2/2
Die deutsche Nationalhymne hat eine lange Geschichte. Heute singt man nur
noch die dritte Strophe, weil die erste an die Nationalsozialisten erinnert. Aber
auch den aktuellen Text will eine Frau jetzt ändern.
Als der Dichter Hoffmann von Fallersleben 1841 den Text der Nationalhymne schrieb, war
Deutschland ein zersplittertes Land. Der Wunsch nach „Einigkeit und Recht und
Freiheit, für das deutsche Vaterland“ war groß, der Aufruf nach Einheit galt in der
damaligen Zeit als fortschrittlich. Jetzt wurde die Hymne allerdings von Kristin Rose-
Möhring, der Gleichstellungsbeauftragten der Bundesrepublik, kritisiert: Als Frau
fühlt sie sich vom Text der Hymne nicht angesprochen.
Besonders die Worte „Vaterland“ und „brüderlich“ stören Kristin Rose-Möhring. Sie
würde sie gern durch „Heimatland“ und „couragiert ersetzen. Viele Deutsche halten das
für übertrieben, auch Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt: „Man sollte sie so lassen, wie sie
ist.“ Und die Politikerin Annegret Kramp-Karrenbauer findet, dass eine Hymnenänderung
weniger wichtig ist „als die Angleichung der Löhne von Männern und Frauen für gleiche
Arbeit.“
Es ist nicht das erste Mal, dass wegen der Hymne gestritten wird. Die Nationalsozialisten
sangen sie regelmäßig bei offiziellen Anlässen. Der Text „Deutschland, Deutschland, über
alles“ in der ersten Strophe erinnerte die Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg an diese
schreckliche Zeit, deshalb wollten sie eine neue Hymne. Doch schließlich entschieden die
Politiker, dass die dritte Strophe des Liedes von Hoffmann von Fallersleben die deutsche
Nationalhymne wird.
Trotzdem haben viele Deutsche lange nicht mitgesungen, wenn die Hymne bei
internationalen Fußballspielen erklang. Erst seit der Weltmeisterschaft 2006 im
eigenen Land hat sich das geändert. Viele können aber den Text nicht richtig, weil man ihn
in der Schule nicht unterrichtet. Vielleicht müssen die Deutschen ja bald die Änderungen
lernen, die die Gleichstellungsbeauftragte fordert. Im Nachbarland Österreich singt man
übrigens schon seit einiger Zeit nicht mehr: „Heimat bist du großer Söhne“, sondern: "Heimat
großer Töchter, Söhne“.
Seit e 1 /2
Glossar
Strophe, -n (f.) – ein Abschnitt eines Liedes, der aus mehreren Zeilen besteht
Nationalsozialist, -en (m.) – (Kurzform: Nazi, -s) – die Person, die sich den politischen
Zielen des Nationalsozialismus im Deutschland der 1930-1940er-Jahre anschloss
Dichter, -/Dichterin, -nen – hier: jemand, der Gedichte schreibt; der Poet / die Poetin
Einigkeit (f., nur Singular) – hier: die Tatsache, dass alle die gleiche Meinung haben
Vaterland (m., nur Singular) – das Land, in dem man geboren ist
Einheit (f., nur Singular) – hier: das Zusammengehören verschiedener Teile (z. B. Länder)
Angleichung, -en (f.) – die Tatsache, dass man etwas so anpasst, dass es keine
Unterschiede mehr zu etwas anderem gibt
Anlass, Anlässe (m.) – das Ereignis; eine Gelegenheit, etwas zu tun; ein Grund für etwas
1. Ich verbringe nie mehr als drei Wochen in einem anderen Land, weil ich immer sehr
schnell meine __________ vermisse.
2. Im Fußballstadion finde ich den Moment am schönsten, wenn alle aufstehen und die
__________ singen.
3. Weißt du, wie viele __________ die Hymne hat?
4. Seit 1990 feiern die Deutschen einmal im Jahr am 03. Oktober die __________ ihres
Landes.
5. Ich habe die __________ zu entscheiden, was ich tun oder nicht tun möchte.
6. Sie müssen nichts sagen, Sie haben das __________ zu schweigen.
Seite 1/2
5. Die Politiker _________ (entscheiden), die Löhne für Männer und Frauen
anzugleichen.
6. Letztes Wochenende _________ (wollen) wir in die Berge fahren, aber das Wetter war
zu schlecht.
Seite 2/2
Weltweit fahren immer mehr Menschen in den Urlaub. Das bringt zwar viel
Geld in die Urlaubsländer, aber gleichzeitig wehren sich die Einheimischen in
vielen Gegenden immer mehr gegen den Massentourismus.
Wer sich von der anstrengenden Arbeit erholen will, der macht am besten Urlaub. Egal ob
wandern in den Bergen, am Strand liegen oder Sightseeing in der Stadt, immer mehr
Menschen fahren in den Urlaub. 2017 gingen 1,3 Milliarden Menschen auf Reisen, für das
Jahr 2030 werden 1,8 Milliarden Urlauber erwartet. Viele Strände sind heute schon
überfüllt, Menschenmassen stehen vor Museen an und füllen die Straßen der Altstädte.
Beliebte Reiseziele wie Barcelona, Venedig, Amsterdam oder Mallorca sind in der
Hauptsaison besonders voll – zu voll, finden die Einheimischen. In vielen Orten haben sie
begonnen, sich gegen den Massentourismus zu wehren. Der Präsident des Deutschen
Reiseverbandes, Norbert Fiebig, findet es daher wichtig, darauf zu achten, dass „das
Wohlwollen der Wohnbevölkerung durch zu viele Touristen nicht verloren geht.“ In
Amsterdam dürfen zum Beispiel keine neuen Hotels mehr eröffnet werden.
Für die Wirtschaft ist der touristische Boom allerdings positiv. Etwa jeder zehnte
Arbeitsplatz ist heute vom Tourismus abhängig. Außerdem hilft er, kulturelle Vorurteile
abzubauen. So findet Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass der Tourismus „ein
ausgezeichnetes Beispiel für die Chancen der Globalisierung“ ist. Die Deutschen fahren
besonders gern nach Spanien, Italien und in die Türkei.
Aber auch für den Tourismus in Deutschland war 2017 ein Rekordjahr. Sehr beliebt bei
deutschen und ausländischen Touristen sind der Schwarzwald und die Alpen im Süden des
Landes. Auch die norddeutschen Bundesländer werden immer beliebter. Dort leben nur
wenige Menschen und es gibt viel Natur, viele Seen und das Meer. Wem andere
Touristenziele zu voll sind, der findet in Norddeutschland noch ruhige Orte, um dem
Massentourismus zu entkommen.
Seit e 1 /2
Glossar
sich gegen etwas wehren – gegen etwas kämpfen; etwas gegen etwas machen
Einheimische, -n (m./f.) – eine Person, die aus einem Ort/Land kommt oder dort schon
länger lebt
Massentourismus (m., nur Singular) – die große Menge von Touristen an einem Ort
Sightseeing (n., nur Singular, aus dem Englischen) – die Besichtigung berühmter
Sehenswürdigkeiten
Hauptsaison, -s (f.) – hier: die Zeit im Jahr, in der die meisten Touristen kommen
Verband, Verbände (m.) – eine Vereinigung von Organisationen mit gleichen Interessen
Wohlwollen (n., nur Singular) – eine positive Einstellung gegenüber einer anderen
Person
Boom, -s (m., aus dem Englischen) – die Tatsache, dass etwas in kurzer Zeit sehr beliebt
wurde; der plötzliche große Erfolg von etwas
Arbeitsplatz, -plätze (m.) – der Ort, an dem jemand arbeitet (z. B. die Firma)
Vorurteil, -e (n.) – eine meist negative Meinung über etwas/jemanden, ohne etwas/
jemanden richtig zu kennen
3. Was stimmt?
a) In Amsterdam darf man nicht mehr in privaten Wohnungen übernachten, sondern nur
noch in Hotels.
b) Norbert Fiebig sagt, dass man aufpassen muss, dass Einheimische den Tourismus nicht
negativ sehen.
c) Angela Merkel möchte, dass noch mehr Touristen nach Deutschland kommen, weil zu
viele Menschen noch Vorurteile gegenüber Deutschland haben.
1. Viele Produkte werden ins Ausland verkauft. Außerdem bringen viele Touristen Geld ins
Land. Die ____________ boomt.
2. Wir fahren nie in der ____________ in Urlaub. Dann ist es uns überall zu voll.
3. Immer mehr Touristen fahren nach Barcelona. Deshalb demonstrieren viele
Einheimische gegen den ____________.
4. Dieses Jahr würde ich gern nach Mexiko in Urlaub fliegen. Nächstes Jahr darfst du
dann das ____________ aussuchen.
5. Manche Menschen haben anderen Kulturen gegenüber ____________, obwohl sie
nur wenig über sie wissen.
6. In der Präsentation ging es um die Beziehung der Länder weltweit. Danach wurde über
die Vor- und Nachteile der ____________ diskutiert.
1. ____ eine Reise machen will, ____ muss vorher viele Dinge organisieren.
a) Wer…den
b) Wer…der
c) Wen…der
2. ____ das Thema nicht interessiert, ____ darf jetzt nach Hause gehen.
a) Wer…den
b) Wer…der
c) Wen…der
3. ____ der Strand zu voll ist, ____ sollte einen Ausflug in die Berge machen.
a) Wen…dem
b) Wem…der
c) Wer…den
4. ____ Vorurteile gegenüber Menschen anderer Länder hat, ____ empfehle ich, eine
Reise in dieses Land zu machen.
a) Wer…dem
b) Wem…den
c) Wen…der
5. ____ in der Hauptsaison in Urlaub fahren muss, auf ____ warten hohe Preise.
a) Wer…den
b) Wer…dem
c) Wen…dem
Seit e 2/2
Die Zahl der Alleinerziehenden in Deutschland steigt, die meisten von ihnen
sind Frauen. Immer häufiger leiden die oft noch jungen Mütter unter Armut
und Einsamkeit. Schnell können sie in einen Teufelskreis geraten.
Daria Schumann (Name geändert) ist verzweifelt. Seit einem Jahr wohnt sie in Bonn. Ihren
Mann hat sie verlassen. Einen Job hat sie nicht. „Wie soll man mit vier Kindern arbeiten?“,
fragt die 36-jährige Mutter. Auch eine Wohnung hat die Alleinerziehende noch nicht. „Eine
Wohnung als Sozialhilfeempfängerin zu finden, ist nicht leicht. Besonders mit vier
Kindern“, erzählt sie. Daria lebt zurzeit im Frauenhaus Bonn.
Die Zahl der Alleinerziehenden in Deutschland steigt: Sie liegt mittlerweile bei mehr als 1,6
Millionen. Laut des EU-Statistikamts Eurostat sind vor allem Alleinstehende von
Armut bedroht. Dazu zählt nach EU-Definition jemand, der weniger als 60 Prozent des
mittleren Einkommens verdient, zurzeit etwa 1050 Euro pro Monat für einen
Singlehaushalt. Während 2006 nur etwas mehr als jeder fünfte Alleinstehende
betroffen war, war es 2016 schon jeder dritte.
Dass besonders Alleinerziehende von Armut bedroht sind, hat mehrere Gründe. Manchmal
können sie wie Daria Schumann wegen ihrer Kinder gar nicht arbeiten. Oder aber sie haben
nur ein Einkommen, mit dem sie mehrere Personen versorgen müssen. Es gibt keinen
Partner, der in Notsituationen helfen kann. Außerdem haben viele junge Alleinerziehende
keine abgeschlossene Ausbildung.
Für arme Menschen ist es schwierig, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. „Mal ins
Kino oder Theater zu gehen, sich mit Freunden zu treffen, sich in den Biergarten zu setzen,
das ist für Arme nicht möglich“, sagt der Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge.
Dadurch wird man auf Dauer sozial isoliert. Die Menschen fühlen sich einsam. Und
durch Einsamkeit können psychische und physische Krankheiten entstehen, die zu
Berufsunfähigkeit und Einkommensverlust führen können. Wer arm ist, wird einsam,
wer einsam ist, wird arm – ein Teufelskreis, aus dem man nur schwer wieder herauskommt.
Seite 1/2
Glossar
Alleinerziehende, -n (m./f.) – eine Person, die ein oder mehrere Kinder ohne Partner
erzieht
von etwas bedroht sein – gefährdet sein, von etwas betroffen zu werden
Teufelskreis, -e (m.) – eine schlimme Situation, aus der man nicht mehr herauskommt,
weil sich bestimmte Probleme gegenseitig verstärken
Frauenhaus, -häuser (n.) – ein Haus, in dem Frauen Schutz und Hilfe bekommen
Statistikamt, -ämter (n.) – eine Behörde, die Daten sammelt und feststellt, wie häufig
bestimmte Dinge vorkommen
mittlere Einkommen (n.) – die Höhe des Einkommens, bei der es genauso viele
Menschen gibt, die mehr verdienen, wie Menschen, die weniger verdienen
Singlehaushalt, -e (m.) – ein Haushalt, in dem nur eine einzige Person lebt
psychisch – so, dass etwas mit den Gefühlen und Gedanken von Menschen zu tun hat
Berufsunfähigkeit (f., nur Singular) – die Tatsache, dass man aufgrund einer Krankheit
in seinem Beruf nicht mehr arbeiten kann
Seite 2/2
1. Laut Statistikamt Eurostat ist derjenige von Armut bedroht, der … verdient.
a) weniger als das mittlere Einkommen
b) weniger als 1050 Euro im Monat
c) 60 Prozent weniger als das durchschnittliche Einkommen der Bevölkerung
1. Die Eltern eines Kindes, die zusammenleben und verheiratet sind, sind
keine Alleinerziehenden.
a) richtig b) falsch
2. Ein Sozialhilfeempfänger braucht Hilfe vom Staat und bekommt sie auch.
a) richtig b) falsch
4. Eine Mutter mit mehr als einem Kind nennt man nicht Alleinerziehende.
a) richtig b) falsch
5. Ist man sozial isoliert, hat man keine oder nur wenige Freunde.
a) richtig b) falsch
1.
a) Ihren Mann hat sie verlassen.
b) Sie hat ihren Mann verlassen.
c) Verlassen hat ihren Mann sie.
2.
a) Arme Menschen werden auf Dauer sozial isoliert.
b) Auf Dauer werden arme Menschen sozial isoliert.
c) Sozial isoliert werden auf Dauer arme Menschen.
3.
a) Sie sind in einem Teufelskreis gefangen.
b) Gefangen sind in einem Teufelskreis sie.
c) In einem Teufelskreis sind sie gefangen.
4.
a) Der Alleinerziehenden wächst in Deutschland die Zahl.
b) Die Zahl der Alleinerziehenden in Deutschland wächst.
c) In Deutschland wächst die Zahl der Alleinerziehenden.
5.
a) Manche Alleinerziehende können wegen ihrer Kinder nicht arbeiten.
b) Nicht arbeiten können wegen ihrer Kinder manche Alleinerziehende.
c) Wegen ihrer Kinder können manche Alleinerziehende nicht arbeiten.
Seite 2/2
Wenn Holger Hengesbach telefonieren will, muss er den Berg hinaufgehen. „Mein Handy
hat hier keinen Empfang“, sagt er. Für den 34-Jährigen ist das ein großes Problem, denn er
muss für seinen Beruf ständig erreichbar sein. Hengesbach wohnt in Brenschede, einem
Dorf mit 68 Einwohnern im Sauerland. Es liegt zwar nur 60 Kilometer von der Großstadt
Dortmund entfernt, aber es gibt hier weder guten Handyempfang noch schnelles Internet.
Und das kann schlimme Folgen haben. Der Anwohner Richard Hill erinnert sich an einen
Autounfall, bei dem sich ein Mann verletzt hatte. Mit seinem Handy konnte er keine Hilfe
rufen. „Man kann sich das als Außenstehender gar nicht vorstellen, dass es so etwas in
Deutschland noch gibt!“, sagt Hengesbach. Es gibt viele Geschichten wie die aus
Brenschede. Sie zeigen, wie groß in Deutschland der Unterschied zwischen Stadt und Land
ist – auch was schnelles Internet betrifft.
Andere europäische Länder sind beim Ausbau der Glasfasernetze, die schnelles Internet
garantieren, erfolgreicher: In Estland haben bereits 73 Prozent der Haushalte
Glasfaserverbindungen, in Schweden 56 und in Spanien 53. Dort gelten sie als so wichtig
wie Energie und Wasser. Und in Deutschland? Hier haben nur sieben Prozent der
Haushalte einen Glasfaseranschluss, auf dem Land sogar weniger als zwei Prozent.
In Brenschede hat gerade eine Familie mit drei Kindern das Dorf wegen der schlechten
Internet- und Mobilfunkverbindungen verlassen. Andere haben sich eine
Satellitenschüssel gekauft. Die ist zwar teuer, aber wenigstens funktioniert dann das
Internet – wenn auch sehr langsam. Wird sich in den nächsten Jahren etwas ändern?
Richard Hill glaubt das nicht: „Ich kenne die Versprechungen der Politiker schon seit 30
Jahren. Passiert ist nichts.“ Und auch Hengesbach sagt: „Die Politik vergisst uns
permanent.“
Seit e 1 /2
Glossar
Empfang (m., nur Singular) – hier: der Zugang zu einem Telefonnetz oder zum Internet
ständig – immer
erreichbar – so, dass man von jemandem telefonisch oder übers Internet kontaktiert
werden kann
Anwohner, -/Anwohnerin, -nen – jemand, der in, an oder neben etwas (z. B. einer
Straße, einem Dorf) wohnt
Außenstehende, -n (m./f.) – eine Person, die nicht zu einer bestimmten Gruppe gehört
Ausbau (m., nur Singular) – hier: die Verbesserung und Weiterentwicklung; die
Vergrößerung
Glasfasernetz, -e (n.) – hier: ein Netz von Leitungen, die schnell Daten transportieren
können
Prozent, -e (n., meist im Singular) – ein Teil von Hundert; ein Teil eines Ganzen; der
Anteil
Mobilfunk (m., nur Singular) – der Bereich, der mit Handys und Telefonen zu tun hat, die
man auch unterwegs nutzen kann
Satellitenschüssel, -n (f.) – ein Gerät in Form einer Schüssel, mit dem man viele
Fernsehprogramme und auch das Internet empfangen kann
Seit e 2/2
1. Brenschede …
a) liegt im Saarland.
b) hat weniger als hundert Einwohner.
c) liegt direkt am Rand einer Großstadt.
1. Man ist nicht erreichbar, wenn man mit seinem Handy keinen __________ hat.
(Eafgmnp)
2. In vielen Ländern ist es normal, dass die Menschen schnelles __________ nutzen
können. (Ieennrtt)
3. Viele europäische Länder bauen schon seit Jahren ____________ aus, die schnelleres
Internet ermöglichen. (Neetz)
4. Holger Hengesbach beschwert sich, dass die __________ in seinem Dorf sehr schlecht
ist. (Vbdeginnru)
5. Weniger als jeder zehnte deutsche __________ hat einen Glasfaseranschluss.
(Haahlstu)
Seit e 1 /2
1. Wenn die Einwohner Brenschedes Internet haben wollen, müssen sie _______
wegziehen _______ sich eine Satellitenschüssel kaufen.
2. In Brenschede fehlt ________ Handyempfang, __________ schnelles Internet.
3. Glasfaseranschlüsse sind in Deutschland __________ in der Stadt __________ auf
dem Land weit verbreitet.
4. Die Politiker versprechen __________, dass sie etwas unternehmen wollen,
__________ es ist noch nicht viel passiert.
5. Doch __________ mehr Menschen sich beschweren und protestieren, __________
höher ist der Druck auf die Politik, etwas zu unternehmen.
a) je
b) aber
c) noch
d) oder
e) weder
f) zwar
g) desto
h) entweder
i) nicht nur
j) sondern auch
Seit e 2/2
Viele Profi-Fußballer lassen sich tätowieren. Sie tragen ihre Tattoos da, wo
man sie sehen kann: auf dem Arm oder am Bein. Bei den Motiven gibt es klare
Trends und auch die Größe des Tattoos ist wichtig.
Tattoos sind in Mode – besonders bei Profi-Fußballern. Der Tätowierer Oscar Boge weiß
das: Mehr als 40 Fußballer hat er in seinem Studio schon tätowiert, zum Beispiel Marco
Reus oder Timo Horn. Er fährt sogar mit seinem mobilen Tattoo-Studio zu den Profis nach
Hause. „Die Motive, die ich da tätowiere, sind oft religiös geprägt – Heilige oder auch
Bibelzitate“, erzählt er.
Diese Beobachtung hat auch die Ethnologin Sinah Kloß gemacht: Christliche Zeichen und
religiöse Themen liegen voll im Trend. Aber auch die Namen der Kinder oder Trophäen
sind beliebte Motive. Kloß erklärt: „Häufig lassen sich die Fußballer nach ganz besonderen
Ereignissen in ihrem Leben tätowieren. Das kann die Geburt eines Kindes sein, der
Pokalsieg oder das Finale der Weltmeisterschaft“.
Vor allem die Größe der Tattoos findet Kloß bei Fußballern auffällig. „Die Fußballer haben
keine kleinen Bildchen irgendwo, sondern großflächige Motive, beinahe wie Gemälde“,
sagt sie. Denn Tattoos sind heute oft Statussymbole: Große Tattoos sind teuer und die
Profis wollen zeigen, dass sie Geld haben. Ein anderer Grund für die vielen Tätowierungen:
Sie sind in Mode, so Kloß: „Mode dient dazu, Gruppen zu bilden. Man gehört dazu, man
macht mit“, erklärt sie.
Nicht alle finden die Tattoos gut. „Ich würde Tätowierungen verbieten“, gibt der
Sportwissenschaftler Ingo Froböse zu. Er hält sie für leistungsschädigend: Laut des
Sportwissenschaftlers zeigen viele Studien, dass die Leistung der Profis in den Tagen nach
einer Tätowierung schwächer ist. Außerdem gibt es ein Gesundheitsrisiko. „Wir vergiften
das größte Organ, das wir haben“, erklärt Froböse, nämlich die Haut. Außerdem bleiben
zwei Drittel der Tinte nicht in der Haut, sondern gehen in die Blutbahn.
Seite 1/2
Glossar
jemanden tätowieren – jemandem mit einer Nadel ein Bild auf die Haut zeichnen
Trophäe, -n (f.) – die Auszeichnung; der Gegenstand, den ein Gewinner bekommt
Finale, - (n.) – das letzte Spiel/der letzte Wettkampf, das/der alles entscheidet bei einer
Sportveranstaltung
Weltmeisterschaft, -en (f.) – hier: der alle vier Jahre stattfindende Fußball-Wettkampf
zwischen vielen Ländern der Welt
Statussymbol, -e (n.) – ein Gegenstand, mit dem man seine hohe gesellschaftliche
Stellung zeigen will
Organ, -e (n.) – ein Teil im Inneren des Körpers, der eine bestimmte Funktion hat
Blutbahn, -en (f.) – die Adern, durch die das Blut fließt
Seite 2/2
Beispiel:
der Sieg = der Sieger
Seit e 1 /2
3. Ü bt die Konjunktionen.
Welche Konjunktion passt in die Lücke? Setzt die richtigen Wörter ein.
1. Viele Fußballer lassen sich tätowieren, ____ das ist gerade in Mode.
2. Angeblich können Tätowierungen gefährlich sein, ___ die Tinte auch in die Blutbahn
gelangt.
3. Manche Fußballer lassen sich nicht nur schöne Bilder tätowieren, ____ auch den
Namen ihres Kindes.
4. Boge tätowiert seine Kunden in seinem Studio, ____ er fährt auch manchmal zu den
Kunden nach Hause.
5. Boge erzählt, ____ viele Kunden sich religiös geprägte Motive aussuchen.
a) denn
b) dass
c) sondern
d) aber
e) weil
Seit e 2/2
Warum sind manche Menschen häufiger glücklich als andere? Was passiert
genau in unserem Gehirn, wenn wir glücklich sind? Und kann man Glück
messen? Diese Fragen beschäftigen die Wissenschaft seit vielen Jahren.
Jeder Mensch will glücklich sein – und weiß auch meistens genau, wann er es ist. Die
wissenschaftliche Erforschung von Glück ist allerdings nicht so einfach. Um dem
Glücksgefühl auf die Spur zu kommen, unterscheiden Wissenschaftler zunächst zwei
Arten von Glück. Die erste, sagt Professor Simon Eickhoff vom Institut für Gehirn und
Verhalten in Jülich, ist das kurzfristige Erleben von Glück: die Freude, die man in einem
bestimmten Moment empfindet.
Die zweite Form von Glück beschreibt Eickhoff als längerfristige Haltung. Und die hat
etwas mit unserer genetischen Veranlagung zu tun. Denn abhängig davon entwickeln
wir bestimmte Eigenschaften, die beeinflussen, wie, wann und ob wir Glück empfinden.
Untersuchungen haben gezeigt, dass unser Verhalten dabei zu 30 bis 50 Prozent von den
Erbanlagen und von frühen Erfahrungen im Kindesalter geprägt ist.
Seit über 50 Jahren untersuchen Wissenschaftler, ob Glück messbar ist und ob man es
durch die Aktivität des Gehirns sichtbar machen kann. Sie haben herausgefunden,
dass Glück ein kompliziertes Zusammenspiel verschiedener Gehirnregionen ist. Eickhoff
sagt: „Natürlich wäre es schön, wenn man unser psychologisches Erleben – Glück, Angst,
Freude – auf eine einzige Region im Gehirn zurückführen könnte.“ Das ist aber nicht
möglich. Man kann also nicht sagen: Weil eine bestimmte Region des Gehirns aktiv ist, ist
jemand gerade glücklich, so Eickhoff.
Seit e 1 /2
Glossar
Gehirn, -e (n.) – das Organ im Kopf eines Menschen oder Tiers, mit dem er/es z. B. denkt
einer Sache auf die Spur kommen – hier: etwas besser verstehen
Haltung, -en (f.) – hier: die Einstellung; die Meinung; das Verhalten
genetische Veranlagung, -en (f.) – die Tatsache, dass jemand bestimmte Eigenschaften
von seinen Eltern geerbt hat (hier auch: die Erbanlagen)
Hormon, -e (n.) – ein Stoff, der im Körper gebildet wird und Prozesse im Körper steuert
Neurotransmitter, - (m.) – ein Hormon, das bewirkt, dass Informationen von einer
Nervenzelle zur nächsten geschickt werden
messbar – so, dass man etwas messen und in Zahlen ausdrücken kann
Aktivität, -en (f.) – hier: die Tatsache, dass etwas aktiv wird oder eine Veränderung zeigt
etwas heraus|finden – etwas besser verstehen, nachdem man es genau untersucht hat
etwas auf etwas zurück|führen – etwas als Grund für etwas ansehen Seit e 2/2
2. Im Gehirn kann man erkennen, ob ein Mensch glücklich ist. Das liegt daran,
dass …
a) man dort dann Glückshormone sehen kann.
b) dann alle Bereiche des Gehirns aktiv werden.
c) dann bestimmte Teile des Gehirns aktiv werden.
Seit e 1 /2
Seit e 2/2
Auf einer H&M-Werbung sieht man einen dunkelhäutigen Jungen, der einen grünen
Pullover trägt. Darauf steht: „Coolest Monkey in the Jungle“ – auf Deutsch: „Coolster Affe
im Dschungel“. Die Empörung über diese rassistische Reklame war groß. In Südafrika
mussten die H&M-Geschäfte sogar schließen, weil aufgeregte Menschen die Läden
stürmten. H&M entschuldigte sich und zog die Werbung zurück.
Lange Zeit war es jedoch normal, dass es in Werbungen rassistische Anspielungen gab. So
war zum Beispiel der Name einiger Produkte diskriminierend: Früher hieß eine deutsche
Süßigkeit, die heute Schokokuss heißt, wegen ihrer dunklen Schokolade Negerkuss. Auch
in amerikanischer Werbung hat die Diskriminierung von Menschen mit dunkler Haut eine
lange Tradition: In einer 100 Jahre alten Werbung für eine Seife fragt ein weißes Kind ein
schwarzes Kind: „Warum wäscht dich deine Mami nicht mit Fairy-Seife?“
Eine ähnlich rassistische Reklame brachte 2016 ein chinesisches Unternehmen auf den
Markt: Darin steckt eine Chinesin einen dunkelhäutigen Mann in eine Waschmaschine,
bevor sie ihn küssen will. Der Mann kommt mit sauberer Kleidung und heller Hautfarbe als
Chinese wieder heraus. In China ist weiße Haut ein Schönheitsideal. Doch weltweit gab es
starke Proteste gegen die Werbung. Sie wurde schließlich eingestellt.
In Deutschland kontrolliert der Deutsche Werberat seit 1972 sowohl Werbung von großen
als auch von kleinen Unternehmen. Er kann eine Reklame allerdings nicht verbieten,
sondern nur kritisieren. Aber normalerweise ändern die Firmen die Werbung dann
freiwillig, um der Marke nicht zu schaden.
Seit e 1 /2
Glossar
rassistisch – so, dass jemand wegen seiner Herkunft schlechter behandelt wird
Anspielung, e-n (f.) – die Tatsache , dass man sich nicht direkt, sondern indirekt auf
etwas bezieht
diskriminierend – so, dass jemand schlecht behandelt wird, weil er anders ist
Affe, -n (m.) – ein Säugetier, das dem Menschen nahe verwandt ist
Empörung (f., nur Singular) – die starke Wut; der große Ärger über etwas
Schokokuss, -küsse (m.) – eine Süßigkeit aus Eiweiß, Zucker und Schokolade
etwas auf den Markt bringen – etwas anderen Menschen zum Verkauf anbieten; etwas
verkaufen
Seit e 2/2
2. Ü bt die Vokabeln!
Sucht im Top-Thema Wörter mit ähnlicher Bedeutung und schreibt in die
Lücken.
4. diskriminierend _____________
Seit e 1 /2
3. Ü bt die Verben!
Welches Verb gehört in welchen Satz? Findet die richtige Lösung!
4. „Ich kann dir das nicht ___________, aber ich empfehle dir, es nicht zu tun.“
5. Er hat sie beim Spielen verletzt. Jetzt muss er sich bei ihr ___________.
a) verbieten
b) zurückziehen
c) ändern
d) entschuldigen
e) schaden
Seit e 2/2
Napoleon Bonaparte, Abraham Lincoln und Pablo Picasso – sie alle liebten
Dackel. In Passau gibt es jetzt das erste Dackelmuseum der Welt. Dort erfährt
man, was den kleinen Hund so beliebt gemacht hat.
Eigentlich ist der Dackel keine Schönheit. Mit seinen kurzen Beinen und dem langen
Körper sieht er aus wie eine Wurst. Außerdem ist er für seine Dickköpfigkeit bekannt. Für
seine Fans ist das aber kein Nachteil. Der Dackel hat eben Charakter – und dafür lieben sie
ihn. Oder sollte man sagen: „liebten“? Denn in Deutschland ist der Dackel schon lange nicht
mehr so beliebt wie früher. Heute belegt er unter allen Hunden nur noch den 29. Platz.
Am Anfang hatte die Liebe zum Dackel praktische Gründe. Schon vor 800 Jahren züchtete
man in Deutschland Dackel für die Jagd. Damals fraßen Füchse und andere Tiere, die
unter der Erde leben, die Hühner und die Ernte der Bauern. Dackel waren für die Jagd auf
diese Tiere perfekt geeignet: Mit ihren kurzen Beinen können sie gut unter der Erde graben
und so die Bauten der Tiere problemlos erreichen. Sie haben keine Angst und greifen
auch Tiere an, die größer sind als sie selbst. Deshalb sagt ein Sprichwort: „Wenn der Dackel
in den Spiegel guckt, sieht er einen Löwen.“
Später wurde der Dackel ein Modehund, und die „Dackelliebe“ breitete sich auch in
anderen Ländern aus. Der französische Kaiser Napoleon Bonaparte ließ sich sogar
zusammen mit seinen Dackeln begraben. In Japan gehören sie heute zu den beliebtesten
Hunden. Trotzdem gelten sie als typisch deutsch – und das ist das Problem. Denn viele
Deutsche finden Dackel inzwischen spießig.
Mit ihrem Dackelmuseum in Passau könnten Josef Küblbeck und Oliver Storz den kleinen
Hund aber auch in Deutschland wieder populär machen. Über 2000 Exponate rund um
den Dackel sind dort zu sehen. Die Stadt Passau haben die beiden mit ihrer Liebe zum
Dackel jedenfalls schon angesteckt: Dort gibt es jetzt „Dackelpralinen“,
„Dackelbrezeln“ und „Dackelpizza“.
Seit e 1 /2
Glossar
Dackel, - (m.) – ein kleiner Hund mit kurzen Beinen und einem langen Körper
Dickköpfigkeit (f., nur Singular) – die Tatsache, dass jemand nur das macht, was er will
Fan, -s (m., aus dem Englischen) – jemand, der etwas/jemanden toll findet
einen Platz belegen – auf einer Liste an einer bestimmten Stelle/Position stehen
etwas züchten – Tiere oder Pflanzen einer Art haben und dafür sorgen, dass sie sich
vermehren
Jagd, -en (f.) – der Versuch, ein wildes Tier zu fangen oder zu töten
Fuchs, Füchse (m.) – ein Tier mit rotem Fell, das dem Hund ähnelt
Bau, -ten (m.) – hier: die Wohnung, die ein Tier sich unter der Erde baut
Kaiser, -/Kaiserin, -nen – jemand, der ein Land regiert und mehr Macht hat als der
König
spießig – so, dass jemand ein ruhiges Leben führen will und Veränderungen ablehnt
Exponat, -e (n.) – das Ausstellungsstück; etwas, das in einem Museum gezeigt wird
jemanden mit etwas an|stecken – hier: etwas auf eine andere Personen übertragen
1. Dackel ...
a) sind klein und dick.
b) machen immer, was ihr Besitzer sagt.
c) gelten als nicht besonders hübsch.
2. Dackel ...
a) haben viel Mut.
b) sind heute in anderen Ländern beliebter als in Deutschland.
c) sind in Deutschland heute Modehunde.
3. In Passau ...
a) haben Oliver Storz und Josef Küblbeck das erste Dackelmuseum der Welt gegründet.
b) gibt es mehr als 2000 Dackel.
c) kann man Lebensmittel kaufen, die wie Dackel aussehen.
2. Ü bt die Vokabeln!
Was passt? Wählt das passende Wort aus.
2. Ein ... ist ein Tier, das seinen Bau unter der Erde hat.
a) Dackel
b) Fuchs
4. Wenn du Süßigkeiten magst, solltest du mal diese ... probieren. Die sind wirklich lecker!
a) Brezeln
b) Pralinen
Seit e 1 /2
5. Nach seinem Tod wurde der spanische Maler Pablo Picasso in Frankreich ...
a) begraben.
b) gegraben.
6. Im letzten Winter hat sich die Grippe sehr schnell ... und viele Menschen wurden krank.
a) ausgebreitet
b) angesteckt
1. Dackel sind in vielen Ländern beliebt, weil/obwohl sie nicht besonders schön sind.
2. In Deutschland sind Dackel nicht mehr so populär, weil/obwohl sie als spießig gelten.
3. Weil/Obwohl es in vielen Ländern Dackel gibt, gelten sie als typisch deutsche Hunde.
4. Weil/Obwohl sie klein sind, sind Dackel gute Jagdhunde.
5. Dackel sind gute Jagdhunde, weil/obwohl sie mutig sind.
6. Weil/Obwohl es in Passau ein Dackelmuseum gibt, bieten die Geschäfte dort jetzt
auch Lebensmittel in Dackelform an.
7. Weil/Obwohl Dickköpfigkeit als negative Eigenschaft gilt, lieben Hundebesitzer ihre
dickköpfigen Dackel.
Seit e 2/2
Pilgern ist in
Immer mehr Menschen gehen pilgern – aus religiösen Gründen oder weil sie
dem stressigen Alltag entkommen wollen. Viele Pilger schalten aber trotzdem
nicht richtig ab, weil sie das WLAN auch unterwegs nutzen.
Schon vor Jahrhunderten pilgerten die Menschen zum heiligen Jakobus nach Santiago de
Compostela in Nordspanien. Auch heute begeben sich viele Menschen auf die Reise und
pilgern auf meditativen Wegen. Die Zahl der Pilger ist in den letzten Jahren stark
gewachsen: Auf der bekanntesten Strecke des Pilgerwegs, dem nordspanischen Jakobsweg,
hat sich ihre Zahl in den letzten zwölf Jahren verdreifacht.
Früher pilgerten die Menschen, weil sie auf der Suche nach Gott waren. Touristenpfarrer
Oliver Gußmann weiß, dass es heute auch ganz andere Gründe gibt: Der Trend geht dahin,
„dass viele Leute einfach Entschleunigung von ihrem stressigen Alltag suchen, um zu
sich selbst zu kommen“, so Gußmann. Sie wollen also dem Alltag entkommen,
abschalten und über ihr Leben nachdenken.
Auch in Deutschland ist pilgern in. Immer mehr Menschen sind hier auf den Pilgerwegen
unterwegs, besonders in Bayern. Dort spricht man sogar von einem Pilgerboom. Das 2015
gegründete Pilgerzentrum in Nürnberg informiert nicht nur über die Routen und die
wichtigste Ausstattung für Pilger, sondern es können auch Pilgerbegleiter für Gespräche
gebucht werden. Sie begleiten Menschen, die zum Pilgern gekommen sind, weil ein geliebter
Mensch gestorben ist, weil sie arbeitslos sind oder vor wichtigen Entscheidungen stehen.
Raimund Joos ist dreimal im Jahr als Pilger unterwegs. Er weiß: „Eines der Geheimnisse
des Pilgerns liegt im Loslassen, dass man sich auf etwas Neues einlässt.“ Ein häufiges
Problem ist aber, dass es in vielen Herbergen inzwischen WLAN gibt und viele Pilger nach
dem Wandern Nachrichten gucken oder ihre E-Mails lesen. „Sie sind eigentlich mit den
Füßen auf dem Weg, aber mit dem Kopf im Alltag“, so Joos. Wer sich als Pilger auf den Weg
macht, sollte sein Smartphone also besser zuhause lassen.
Seit e 1 /2
Glossar
pilgern – zu Fuß an einen bestimmten Ort gehen (meist aus religiösen Gründen);
Substantiv: der Pilger
WLAN (n., nur Singular, aus dem Englischen) – eine drahtlose Verbindung zum Internet
Pfarrer, -/Pfarrerin, -nen – die Person, die den Gottesdienst in einer Kirche leitet
Entschleunigung (f., nur Singular) – eine Veränderung, so dass alles langsamer und mit
weniger Zeitdruck passiert als bisher
Boom, -s (m., aus dem Englischen) – der plötzliche große Erfolg von etwas
Zentrum, Zentren (n.) – hier: ein Ort, an dem man sich über etwas informieren kann
Ausstattung, -en (f.) – hier: die Dinge oder Kleidung, das man für etwas braucht
vor etwas stehen – hier: mit etwas bald beginnen; am Anfang von etwas sein
Geheimnis, -se (n.) – hier: der Tipp; etwas, das man machen sollte
Pilgern ist in
1. Pilger, die noch keine Unterkunft a) abzuschalten und über sich selbst
zum Schlafen haben, … nachzudenken.
2. Zur Ausstattung eines Pilgers … b) führt zum heiligen Jakobus in
Nordspanien.
3. Beim Pilgern versuchen die c) suchen eine Herberge.
Menschen, vom Alltag …
4. Eine der bekanntesten d) erkennt man an einem Symbol am
Pilgerstrecken … Pilgerweg.
5. Die Routen, die man gehen möchte, e) gehören ein Rucksack,
… Wanderschuhe und eine Regenjacke.
Seit e 1 /2
1. Stefan hat sich dafür entschieden, eine Pilgerreise zu machen, weil er einen stressigen
Job hat und von der Arbeit ___schalten will.
a) ab-
b) an-
c) weg-
2. Viele Menschen schaffen es nicht, im Urlaub dem Alltag zu ___kommen, weil sie ständig
auf ihr Smartphone gucken.
a) be-
b) ent-
c) ge-
3. Bitte ___geben Sie sich sofort zum Ausgang. Wir schließen gleich.
a) be-
b) ver-
c) ent--
4. Ich würde mich gern öfter auf etwas Neues ___lassen. Es ist wichtig, dass man nicht
immer das Gleiche macht.
a) ent-
b) an-
c) ein-
Seit e 2/2
Mark Zuckerberg war gerade einmal 19 Jahre alt und im zweiten Semester an der Harvard-
Universität in Cambridge, als er 2004 das soziale Netzwerk Facebook gründete. Seine
Idee damals war, dass sich Menschen auf der ganzen Welt vernetzen und Informationen
austauschen können. Heute nutzen mehr als zwei Milliarden Menschen Facebook. 2017
machte das Unternehmen einen Gewinn von 16 Milliarden Dollar. Das waren 50 Prozent
mehr als 2016. Und Zuckerberg selbst ist inzwischen der jüngste Milliardär aller Zeiten.
Doch Facebook steht auch immer wieder in der Kritik. Zuletzt soll eine Analysefirma, die
unter anderem für das Wahlkampfteam von Donald Trump arbeitete, an die Daten von
87 Millionen Facebook-Usern gekommen sein. „Es war mein Fehler“, entschuldigte sich
Mark Zuckerberg für den Skandal. „Ich bin verantwortlich für das, was bei Facebook
passiert.“
Facebook hat dadurch das Vertrauen vieler User verloren. Einige haben ihr Konto
gelöscht, doch die meisten sind geblieben. Dabei wissen viele, dass sie einen
Kompromiss eingehen, wenn sie sich bei Facebook anmelden: Sie dürfen sich gratis mit
der ganzen Welt vernetzen; gleichzeitig geben sie Facebook aber das Recht, ihre Daten zu
analysieren, damit passende Werbung platziert werden kann.
Um in Zukunft zu verhindern, dass Daten an Firmen weitergegeben werden, ohne dass die
Nutzer zustimmen, will Zuckerberg 20.000 Menschen einstellen, die sich um die
Datensicherheit kümmern. Auch wenn die Firma mit den Folgen des Skandals noch einige
Jahre zu kämpfen haben wird, glauben Experten nicht, dass das Unternehmen in Gefahr
ist.
Seite 1/2
Glossar
Skandal, -e (m.) – ein Ereignis, das viele Menschen aufregt und wütend macht
soziales Netzwerk, soziale Netzwerke (n.) – eine Internetseite, über die man mit
anderen Leuten kommunizieren kann
Prozent, -e (n.) – ein Teil von Hundert; ein Teil eines Ganzen; der Anteil
User, -/Userin, -nen (aus dem Englischen) – der Nutzer/die Nutzerin; hier: jemand, der
eine Seite im Internet benutzt
Analysefirma, -firmen (f.) – ein Unternehmen, das etwas (z. B. Daten) auswertet
Wahlkampfteam, -s (n.) – hier: Menschen, die einen Politiker bei der Wahl unterstützen
Konto, Konten (n.) – hier: eine persönliche Seite in einem sozialen Netzwerk
2. Mark Zuckerberg …
a) hat an der Harvard-Universität gelernt, wie man eine Firma gründet.
b) hatte bei der Gründung von Facebook die Idee, dass Menschen weltweit miteinander
kommunizieren können.
c) war 2017 der reichste Mann der Welt.
1. Wenn ich einen Film schaue, stört es mich sehr, wenn er immer wieder durch
___________ unterbrochen wird.
2. Sarah hat einen neuen Job bei einem ___________ gefunden, das sich mit der Analyse
von Daten beschäftigt.
3. Bevor Sie sich auf unserer Seite anmelden, geben Sie bitte zunächst Ihre persönlichen
___________ ein.
4. Milliarden Menschen haben ein Facebook-___________ und veröffentlichen täglich
Fotos oder Videos.
5. Durch ___________ wird ermöglicht, dass Menschen in Kontakt bleiben, auch wenn
sie hunderte Kilometer auseinanderwohnen.
6. Hast du gehört, dass Facebook persönliche Daten von Usern nicht schützt? – Ja, ich habe
von dem ___________ in der Zeitung gelesen.
1. Viele Mitarbeiter haben gleichzeitig gekündigt. Wenn wir nicht schnell neue Bewerber
finden, ________ das Unternehmen in Gefahr.
a) geht
b) steht
c) ist
2. Die Firma ________ in der Kritik, weil sie ihren Mitarbeitern zu wenig zahlt.
a) sitzt
b) steht
c) liegt
3. Das neu gegründete Unternehmen hat letztes Jahr sehr viele seiner Produkte verkaufen
können. Daher hat es schon in seinem Gründungsjahr Gewinn ________.
a) gemacht
b) gegeben.
c) gewonnen.
4. Ich glaube, wir müssen einen Kompromiss ________. Wenn du lieber Urlaub am Meer
machen willst, machen wir dieses Jahr Strandurlaub. Nächstes Jahr fahren wir dann aber in
die Berge.
a) zustimmen
b) eingehen
c) einstellen
5. An Facebook finde ich am besten, dass wir Informationen mit Menschen auf der ganzen
Welt ________ können.
a) austauschen
b) wechseln
c) geben
Seite 2/2
Heute repariert man eine kaputte Hose oder Jacke oft nicht mehr. Man kauft sie neu. Viele
Menschen konsumieren zu schnell und zu viel: Zwischen 2003 und 2018 ist der Verkauf
von Kleidung weltweit um das Doppelte gestiegen. Nicht mal ein Jahr behalten wir
durchschnittlich ein Kleidungsstück. Unsere Altkleider werden oft in andere Länder, z. B.
nach Afrika oder Asien, gebracht. Einige dieser Länder wollen sie mittlerweile jedoch nicht
mehr annehmen. Es sind einfach zu viele.
Grund dafür sind vor allem die günstigen Preise. Doch der Preis, den die Umwelt zahlt, ist
sehr hoch: Die gesamte Textilproduktion verursacht in einem Jahr über eine Milliarde
Tonnen CO2 – mehr als alle jährlichen internationalen Flüge und Schifffahrten
zusammen. Dazu kommt z. B. die Verschmutzung der Umwelt durch die Verwendung
giftiger Chemikalien.
Kirsten Brodde von Greenpeace findet, dass man Unternehmen mehr Druck machen
sollte, damit sie ökologisch produzieren. Sie berät Firmen, wie sie Kleidung ohne giftige
Chemikalien herstellen können. 79 Unternehmen, darunter H&M, Adidas und Aldi, haben
sich schon verpflichtet, bis 2020 Schadstoffe bei der Kleiderherstellung durch
ungefährliche Substanzen zu ersetzen.
Seite 1/2
Glossar
Altkleider (meist im Plural) – Kleidungsstücke, die man nicht mehr braucht und
verschenkt oder wegwirft
einen hohen Preis zahlen – hier: unter schlimmen, negativen Folgen leiden
Tonne, -n (f.) – hier: ein Maß für das Gewicht; 1000 Kilogramm (t)
CO2 (n., nur Singular) – Abkürzung für: das Kohlendioxid; etwas, das z. B. beim Fahren
eines Autos in die Luft steigt; etwas, das z. B. entsteht, wenn Benzin verbrennt
giftig – hier: so, dass etwas so gefährlich für Menschen oder Tiere ist, dass sie sterben
könnten, wenn sie es essen oder trinken
jemandem Druck machen – von jemandem deutlich fordern, dass er etwas tut, was er
vielleicht nicht will
Schadstoff, -e (m.) – ein Stoff, der schlecht für die Umwelt ist
nachhaltig – hier: umweltfreundlich produziert; so, dass etwas auch in der Zukunft
bestehen bleibt
Seite 2/2
1. Die Kleidung, die man nicht mehr trägt und weggeben will, nennt man __________.
2. Wenn etwas nicht mehr sauber ist, spricht man von einer __________.
3. Wenn bei der Herstellung Materialien wiederverwendet werden können, ist die
Produktion __________.
4. Wenn etwas unbedingt notwendig ist, ist es __________.
5. Wenn etwas gut für die Umwelt ist, ist es __________.
6. Die Wörter „herstellen“ und „__________“ haben eine ähnliche Bedeutung.
a) nachhaltig
b) Altkleider
c) unumgänglich
d) produzieren
e) Verschmutzung
f) ökologisch
Seite 1/2
1. Greenpeace fordert von den Unternehmen mehr Verantwortung: Sie _________ statt
giftiger Chemikalien ungefährliche Substanzen verwenden.
a) sollen
b) können
c) wollen
3. So geht es nicht mehr weiter: Viele Länder _________ keine Altkleider mehr aus
anderen Ländern bekommen.
a) sollen
b) müssen
c) wollen
Seite 2/2
Etwa ein Drittel aller Menschen weltweit ist übergewichtig. Die Hauptgründe
dafür sind eine falsche Ernährung und zu wenig Bewegung. Die Risiken für die
Gesundheit sind hoch.
Immer mehr Menschen sind zu dick. Forscher warnen vor einer wachsenden weltweiten
„Krise der öffentlichen Gesundheit“. Eine Studie der Universität Washington in den USA
aus dem Jahr 2017 zeigt, dass im Jahr 2015 circa 2,2 Milliarden Menschen übergewichtig
waren. Das sind etwa 30 Prozent der Weltbevölkerung. Bei ihrer Studie berücksichtigten die
Forscher den Body-Mass-Index, der das Verhältnis von Muskeln, Fett und Knochen
zueinander abschätzt.
Die Ergebnisse sind beunruhigend: Seit 1980 hat sich die Zahl der fettleibigen
Menschen in vielen Ländern der Welt verdoppelt. Die meisten übergewichtigen Menschen
leben in Ägypten: 35 Prozent der erwachsenen Bevölkerung sind dort adipös. Saudi-
Arabien, der Irak und die USA stehen ebenfalls hoch oben auf der Liste.
Und nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder sind betroffen: Etwa sieben Prozent
aller Kinder weltweit sind bereits in einem Alter von zwei bis vier Jahren fettleibig, so das
Ergebnis der Studie. Der Hauptgrund für das Problem ist, dass man leichter an
kalorienreiche Lebensmittel kommt als früher. Und viele Menschen können sie sich auch
immer häufiger leisten. Hinzu kommt Bewegungsmangel.
Wer zu dick ist, riskiert sein Leben. Denn die betroffenen Menschen haben ein erhöhtes
Risiko, Diabetes, Krebs und andere lebensgefährliche Krankheiten zu bekommen. Vier
Millionen Menschen sind im Jahr 2015 an den Folgen von zu viel Fett im Körper gestorben.
Eine gesündere Ernährung und mehr Bewegung: Das ist zusammengefasst das, was Studien
wie diese empfehlen – immer und immer wieder.
Seit e 1 /2
Glossar
circa – etwa
Body-Mass-Index (m., nur Singular, aus dem Englischen) – in der Medizin das Maß für
das Verhältnis von Gewicht und Größe beim Menschen
Muskel, -n (m.) – ein Teil im Körper, der für die Bewegung und die Kraft wichtig ist
Fett (n., nur Singular) – hier: ein Stoff, der im Körper gespeichert wird, wenn Menschen zu
viel essen
Knochen, - (m.) - die harten Teile im Körper eines Menschen oder Tieres; die Teile, aus
denen das Skelett besteht
beunruhigend – hier: so, dass jemandem etwas Sorgen macht, weil es gefährlich ist
fettleibig – viel zu dick; in der Messung mehr als übergewichtig (auch: adipös)
kalorienreich – so, dass ein Lebensmittel dick macht, z. B. weil es viel Fett enthält
Bewegungsmangel (m., nur Singular) – die Tatsache, dass sich jemand zu wenig bewegt
sein Leben riskieren – etwas tun, das so gefährlich ist, dass man sterben könnte
Diabetes (m., nur Singular) – die Zuckerkrankheit; eine Krankheit, bei der der Körper ein
Problem damit hat, Zucker zu verarbeiten
Krebs (m., nur Singular) – hier: eine sehr schlimme, oft lebensgefährliche Krankheit
Seit e 2/2
1. die Ernähr-_____________
a) ung
b) heit
c) nis
2. die Beweg-_____________
a) ung
b) heit
c) nis
3. die Krank-_____________
a) ung
b) heit
c) nis
4. das Verhält-_____________
a) ung
b) heit
c) nis
Seit e 1 /2
5. die Bevölker-_____________
a) ung
b) heit
c) nis
6. das Ergeb-_____________
a) ung
b) heit
c) nis
3. Ein Mensch, der BETROFFEN ist und nichts tut, kann an Übergewicht sterben.
Ein _________________ Mensch, der nichts tut, kann an Übergewicht sterben.
4. Ein Kriterium, das in der Studie BERÜCKSICHTIGT wurde, ist der Body-Mass-Index.
Ein in der Studie _________________ Kriterium ist der Body-Mass-Index.
Seit e 2/2
Die SPD ist die älteste Partei Deutschlands. 2017 bekam sie das schlechteste
Wahlergebnis seit dem Zweiten Weltkrieg. Junge Politiker wollen nun die
Partei inhaltlich verändern.
Auf großen Schildern kann man lesen: „Wir erneuern die SPD. Inhaltlich. Personell.
Strukturell.“ Junge Sozialdemokraten sind zusammengekommen, um über die Zukunft
der Partei zu sprechen. Der 28-jährige Politikstudent Kevin Kühnert ist der
Bundesvorsitzende der Jusos und einer der stärksten Kritiker der „alten“ SPD. Sein Ziel
ist es, die Sozialdemokratie zu retten.
2017 hatte die Partei so viele neue Mitglieder hinzubekommen wie nie zuvor. Viele von
ihnen sind jung und wollen wie Kevin Kühnert eine Veränderung. Denn bei den
Bundestagswahlen 2017 hatte die älteste Partei Deutschlands das schlechteste
Wahlergebnis der Nachkriegsgeschichte erreicht. Auch in vielen anderen europäischen
Ländern haben die sozialdemokratischen Parteien viele Stimmen verloren.
Deshalb kämpfen in Deutschland die Jusos vor allem bei sozialpolitischen Themen für mehr
Gerechtigkeit. Kevin Kühnert fordert zum Beispiel mehr Geld für Arbeitslose. Ihm geht es
vor allem um die „Überwindung der sozialen Ungleichheit“. Das Hauptproblem der
Partei sieht er darin, dass sich die SPD von ihren sozial-gerechten Grundwerten
distanziert hat. Juso-Mitglied Margan Sharifzada glaubt, dass die Partei wegen ihrer vor
allem älteren, männlichen Mitglieder „den Mut verloren hat, Erneuerungen
vorzunehmen.“
Lars Klingbeil, Generalsekretär der SPD, kennt das schlechte Image der Partei. Er
möchte in seiner Partei alles ändern. Mit Online-Befragungen und einer SPD-App möchte
er Antworten auf Fragen finden, wie z. B. „Wie kann die SPD für mehr Gerechtigkeit
sorgen und auf die Digitalisierung reagieren?“ Und um die Ergebnisse umzusetzen,
braucht Klingbeil die Unterstützung junger Politiker.
Seit e 1 /2
Glossar
Zweiter Weltkrieg (m., nur Singular) – die Zeit zwischen 1939 und 1945, in der mehrere
Länder auf der Welt gegeneinander gekämpft haben und viele Menschen gestorben sind
etwas erneuern – etwas neu machen; etwas stark verändern (Substantiv: die Erneuerung)
Jusos (nur Plural) – Abkürzung für die Jungsozialisten, die Jugendorganisation der SPD
Nachkriegsgeschichte (f., nur Singular) – hier: die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
nach 1945
Stimme, -n (f.) – hier: die einzelne Entscheidung für jemanden/etwas bei einer Wahl
Ungleichheit (f., nur Singular) – die Tatsache, dass etwas nicht gleich oder gerecht ist
Befragung, -en (f.) – die Tatsache, dass man Leute zu einem Thema befragt
Gerechtigkeit (f., nur Singular) – die Tatsache, dass etwas fair ist
Digitalisierung (f., nur Singular) – die Tatsache, dass immer mehr Daten und
Informationen digital, also elektronisch, dargestellt werden
etwas um|setzen – etwas realisieren; dafür sorgen, dass etwas Wirklichkeit wird
Seit e 2/2
Bei den vergangenen _______________ (1) hat die SPD ein schlechtes
_______________ (2) erreicht. Nur 20,5 Prozent aller _______________ (3) gaben
der _______________ (4) ihre _______________ (5). Der _______________ (6)
der Jungsozialisten, Kevin Kühnert, sieht einen Grund des schlechten Wahlergebnisses
darin, dass sich die früher so bürgernahe Partei zu weit von ihren sozialen
_______________ (7) entfernt hat.
Seit e 1 /2
Seit e 2/2
Auf keinem anderen Kontinent der Welt hat sich die Situation für Journalisten
im Jahr 2017 so stark verschlechtert wie in Europa. Regierungen kontrollieren
staatliche Medien, Reporter werden bedroht und verhaftet.
Vor allem in Mittel- und Osteuropa ist die Situation für Journalisten im Jahr 2017
gefährlicher geworden. In Ländern wie Serbien, Malta, Tschechien und der Slowakei ist die
Meinungsvielfalt besonders in Gefahr. Journalisten werden dort bei ihrer Arbeit
kontrolliert, bedroht oder verhaftet.
Christian Mihr von der Organisation Reporter ohne Grenzen glaubt, „die Entwicklung in
Mittel- und Osteuropa verdeutlicht, dass wir es in vielen Fällen mit noch nicht
gefestigten Demokratien zu tun haben.“ In Ungarn entscheidet zum Beispiel die
Regierung von Präsident Viktor Orban, was im staatlichen Rundfunk gesagt wird. Und der
tschechische Staatspräsident Miloš Zeman zeigte sich bei einer Konferenz mit einem Holz-
Gewehr mit der Aufschrift „für Journalisten“.
Katja Gloger von Reporter ohne Grenzen betont, wie wichtig jedoch Kritik und öffentliche
Diskussionen für Demokratien sind. Regierungen, die Journalisten als ihre Feinde sehen,
zerstören „die Grundlagen einer demokratischen Gesellschaft“. Doch die Liste, die von der
Organisation Reporter ohne Grenzen veröffentlicht wurde und die Pressefreiheit in 180
Ländern vergleicht, zeigt auch weltweit ein erschreckendes Ergebnis: In 42 Prozent der
Länder hat sich die Situation 2017 verschlechtert.
Auf dem letzten Platz der Liste ist Nordkorea. Dort gibt es gar keine unabhängigen
Medien. Die Türkei ist das Land, in dem die meisten Journalisten im Gefängnis sind. Und
Syrien ist für Journalisten das gefährlichste Land der Welt. 2017 wurden dort 13 Reporter
getötet. Die besten Arbeitsbedingungen für Journalisten bietet dagegen Norwegen. Und
auch Deutschland hat mit einem 15. Platz gut abgeschnitten.
Seit e 1 /2
Glossar
Pressefreiheit (f., nur Singular) – ein Grundrecht, das besagt, dass die Presse frei
berichten darf
Reporter,-/Reporterin, nen – der Journalist/die Journalistin, der von einem Ort aus
berichtet
jemanden bedrohen – hier: sagen, dass man jemandem Gewalt antun wird; jemandem
Angst machen
Vielfalt (f., nur Singular) – die Tatsache, dass es viel Unterschiedliches von etwas gibt
Gewehr, -e (n.) – eine lange Waffe, mit der man schießen kann
Aufschrift, -en (f.) – die Tatsache, dass etwas auf etwas geschrieben wird
etwas betonen – hier: etwas besonders deutlich machen; zeigen, dass etwas wichtig ist
Gefängnis, -se (n.) – ein Gebäude, in dem jemand zur Strafe für eine Zeit bleiben muss
Seit e 1 /2
Seit e 2/2
Das Foto war in allen Nachrichten zu sehen: Der bayerische Ministerpräsident Markus
Söder von der CSU hängt in der Staatskanzlei ein Kreuz auf. Und viele weitere Kreuze
sollen folgen – zum Beispiel in Ämtern und Polizeistationen. Denn nach Meinung der
Landesregierung in München ist das Kreuz ein Symbol für die bayerische Geschichte und
Kultur, die eng mit dem Christentum verbunden ist. Im Gegensatz dazu gehört der Islam
nicht zu Deutschland, sagen einige CSU-Politiker.
Aber 64 Prozent der Deutschen wollen keine Kreuze in staatlichen Behörden. Auch viele
Christen sind dagegen. Ein wichtiges Argument gegen die Kreuze ist, dass Staat und
Kirche in Deutschland offiziell getrennt sind. Das bedeutet, dass der Staat neutral sein soll
und keine bestimmte Religion oder Weltanschauung bevorzugen darf.
Sogar Vertreter der Kirchen sind mit der Entscheidung der bayerischen Regierung nicht
einverstanden. Der Theologe Georg Essen sprach von einer „Instrumentalisierung des
Kreuzes“ und der Münchner Weihbischof Wolfgang Bischof sagte, das Kreuz ist kein
„Wahlkampf-Logo“.
Damit spricht er aus, was viele denken: Dass die bayerische Regierungspartei, die CSU, die
Kreuze aufhängt, um bei der nächsten Wahl im Oktober 2018 mehr Stimmen zu bekommen.
Denn der Erfolg der AfD bei den letzten Wahlen in Deutschland hat gezeigt, dass kulturelle
Identität und Abgrenzung von anderen Religionen bei den Bürgern sehr populäre
Themen sind.
Seit e 1 /2
Glossar
Behörde, -n (f.) – das Amt; eine staatliche Institution mit einer bestimmten Aufgabe
CSU (f., nur Singular) – Abkürzung für: Christlich Soziale Union; eine konservative Partei
in Bayern
die Staatskanzlei, -en (f.) –das Amt für Verwaltung und Organisation der Regierung
neutral – hier: so, dass man weder für noch gegen etwas ist
Weltanschauung, -en (f.) – die Vorstellung vom Leben und der Gesellschaft
Instrumentalisierung (f., nur Singular) – die Tatsache, dass man etwas benutzt, um ein
bestimmtes Ziel zu erreichen
Wahlkampf, -kämpfe (m.) – die Werbung einer Partei in den Monaten vor einer Wahl
Logo, -s (n.) – ein Symbol, das eine Firma für sich oder für ein Produkt verwendet
AfD (f., nur Singular) – Abkürzung für: Alternative für Deutschland; eine rechte Partei
Abgrenzung, -en (f.) – hier: das öffentliche Zeigen der Unterschiede zwischen der eigenen
Gruppe und anderen Gruppen
Seit e 2/2
populär – hier: beliebt; verbreitet
Deutsch zum Mitnehmen
www.dw.com/topthema
Deutsche Welle
Top-Thema mit Vokabeln
Begleitmaterialien
1. Junge Politiker mit neuen Ideen sind bei den Wählern sehr beliebt.
Junge Politiker mit neuen Ideen sind bei den Wählern sehr _____________
(äpurlop).
2. Die Partei bereitet sich auf die letzten Monate vor der Wahl vor.
Die Partei bereitet sich auf den ______________ vor. (phakWmalf)
3. Ihre Gründe überzeugen mich nicht.
Ihre ______________ überzeugen mich nicht. (etAgrunem)
4. Ein Lehrer darf einzelne Schüler nicht besser behandeln als die anderen.
Ein Lehrer darf einzelne Schüler nicht ______________. (gevunzebor)
5. Zu welchem Amt muss ich gehen, um einen neuen Pass zu bekommen?
Zu welcher ______________ muss ich gehen, um einen neuen Pass zu bekommen?
(dehöreB)
6. Das Symbol dieser Fast-Food-Kette erkennt man auf der ganzen Welt sofort.
Das ______________ dieser Fast-Food-Kette erkennt man auf der ganzen Welt
sofort. (gooL)
7. Ein wichtiges Mitglied der Partei gibt der Journalistin ein Interview.
Ein ______________ der Partei gibt der Journalistin ein Interview.
Seit e 1 /2
(rereVrett)
Schon lange wird in Deutschland (1) __________ Religion und Staat diskutiert. Viele
Muslime leben hier, aber gehört der Islam (2) __________ Deutschland? Einige CSU-
Politiker sagen: In Bayern ist die Kultur eng (3) __________ dem Christentum verbunden
und das Kreuz ist ein Symbol (4) __________ die bayerische Kultur. Aber viele Bürger
sind (5) __________ Kreuze in staatlichen Behörden. Sie sind (6) __________ der
Entscheidung der bayerischen Regierung nicht einverstanden. Ihrer Meinung (7)
__________sollte der Staat neutral sein.
Seit e 2/2
Die Deutschen lieben Schokolade. Doch die Bauern, die den Kakao dafür
produzieren, leben meist in Armut. Auf der Weltkakaokonferenz wird darüber
diskutiert, wie man die Situation verbessern kann.
Vor etwa 30 Jahren kostete eine Tonne Kakao auf dem Weltmarkt mehr als 5000 US-
Dollar. Heute bezahlt man für Kakao weniger als die Hälfte. Die Folge: Viele der – meist
afrikanischen – Kakaobauern leben in bitterer Armut. Sie verdienen weniger als einen
halben Dollar pro Tag. Oft müssen ihre Kinder auf den Feldern arbeiten, weil die Bauern
nicht genug Geld haben, um Arbeitskräfte zu bezahlen.
Wie die Situation der Kakaobauern verbessert werden kann, das ist das Thema der
Weltkakaokonferenz, die im Mai 2018 in Berlin stattfindet und an der fast 1.500
Delegierte aus verschiedenen Ländern teilnehmen. Die deutsche
Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner sagte auf der Konferenz: „Unser Ziel muss sein,
dass Kakaobauern ihren Lebensunterhalt decken können, ohne ihre Kinder auf die
Plantagen schicken zu müssen.“
Deutschland könnte bei der Lösung des Problems eine wichtige Rolle spielen: Fast neun
Prozent des Kakaos, der weltweit produziert wird, sind für den deutschen Markt
bestimmt. Julia Klöckner möchte, dass mehr Schokolade aus nachhaltigem Kakao
verkauft wird. Diese Schokolade soll ein Siegel bekommen, das bestätigt, dass die
Kakaobauern fair bezahlt werden. Aber Luc Magloire Mbarga Atangana, der
Handelsminister von Kamerun, ist skeptisch und erklärt: „Die Zertifizierung ist sehr
teuer. Wer wird dafür bezahlen?“ Darauf hat die deutsche Ministerin noch keine Antwort.
Einige afrikanische Staaten haben einen anderen Plan: Sie wollen eine gemeinsame
Organisation gründen, damit sie die Preise beeinflussen können. Auch die Unternehmen,
die Schokolade verkaufen, sollen mehr Verantwortung übernehmen. Sie könnten die Bauern
zum Beispiel finanziell unterstützen, wenn die Kakaopreise niedrig sind. Denn sie
profitieren vom Handel mit Schokolade, während die Bauern immer ärmer werden.
Seit e 1 /2
Glossar
Armut (f., nur Singular.) – der Zustand, dass man arm ist; der Zustand, dass man zu wenig
Geld hat, um ein gutes Leben zu haben
Kakao (m., nur Singular) – hier: das Produkt des Kakaobaums (der Samen), aus dem man
Schokolade machen kann
Arbeitskraft, -kräfte (f.) – jemand, der eine Arbeit übernimmt und dafür bezahlt wird
Delegierte, -n (m./f.) – jemand, der eine Gruppe oder Partei auf einem Treffen oder einer
Konferenz vertritt und für sie spricht
Plantage, -n (f.) – ein Gebiet mit großen Feldern, auf denen bestimmte Pflanzen wachsen
nachhaltig – hier: so, dass etwas unter fairen Bedingungen produziert wird
Siegel, - (n.) – hier: ein Zeichen oder ein Symbol auf einem Produkt, das für eine
bestimmte Qualität steht
Zertifizierung, -en (f.) – die Tatsache, dass man für etwas ein Zertifikat bekommt; die
offizielle Bestätigung, dass etwas eine bestimmte Qualität hat
1. Je größer die _____________________ ist, desto mehr Kakao kann ein Bauer
produzieren.
2. Produkte, die gut für die Umwelt sind, kann man an einem
_____________________ erkennen.
3. Sogar in reichen Ländern gibt es immer noch Menschen, die in
_____________________ leben.
4. Große _____________________ verkaufen ihre Produkte meist nicht nur in einem
Land, sondern weltweit.
5. Politische Ereignisse und Naturkatastrophen beeinflussen die Preise für Lebensmittel
auf dem _____________________.
6. Während der Erntezeit braucht man in der Landwirtschaft viele
_____________________
Seit e 1 /2
Seit e 2/2
Im Mai 1953 ging das Radioprogramm der Deutschen Welle zum ersten Mal auf
Sendung, zuerst auf Deutsch, später auch in vielen anderen Sprachen. 65 Jahre
danach ist die DW viel mehr nur als ein Radiosender.
Mit den Worten „geehrte und liebe Zuhörerinnen und Zuhörer im fernen
Lande…“ begrüßte Bundespräsident Theodor Heuss am 03. Mai 1953 die ersten Zuhörer des
Radioprogramms der Deutschen Welle. Von Anfang an war es die Aufgabe der DW, „den
Hörern im Ausland ein politisches, wirtschaftliches und kulturelles Bild Deutschlands zu
vermitteln“.
Von Köln aus sendete die Deutsche Welle ihr Radioprogramm über Kurzwelle zuerst nur
auf Deutsch in die ganze Welt, 1954 kamen dann die ersten Fremdsprachen-Programme
hinzu. 1992 ging das Fernsehen auf Sendung, und bald folgten die ersten Online-Angebote.
An ihrem 65. Geburtstag ist die Deutsche Welle breit aufgestellt: Sie bietet Audio und
Fernsehen, Online-Nachrichten und ein vielfältiges Social-Media-Angebot in 30 Sprachen.
Außerdem unterrichtet die DW Akademie Journalisten auf der ganzen Welt.
Wo das Medienangebot vielsprachig ist, arbeiten auch viele Menschen aus verschiedenen
Ländern. An den Standorten Bonn und Berlin sind heute 3400 Mitarbeiter aus etwa 60
Ländern tätig. „Diese Vielfalt ist ein Schatz und eine der Stärken der Welle“, sagt
Intendant Peter Limbourg. Ihre Korrespondenten arbeiten in vielen Ländern der Welt
und sind dort meist bekannter als in Deutschland selbst.
Jaafar Addul-Karim zum Beispiel, Moderator beim arabischen Fernsehen der DW, erlebt
immer wieder, wie junge Leute in Beirut, Amman oder Kairo begeistert auf ihn
zukommen. Denn in seiner Sendung spricht er über Themen, über die nationale Sender
oft nicht berichten. Die Meinungs- und Pressefreiheit ist in Gefahr und Themen wie
Frauenrechte, Korruption oder bessere Bildung kommen in den Medien vieler Länder
nicht zur Sprache. „Die Zeiten sind rauer geworden, das heißt: mehr Arbeit für die DW“,
so Peter Limbourg. „Wir müssen informieren, Brücken bauen und Werte vermitteln.“
Seit e 1 /2
Glossar
begeistert – so, dass man etwas toll findet; mit sehr viel Freude
Pressefreiheit (f., nur Singular) – ein Grundrecht, das besagt, dass die Presse frei
berichten darf
Korruption (f., nur Singular) – die Tatsache, dass jemand für bestimmte (oft politische)
Entscheidungen Geld bekommt
Bildung (f., nur Singular) – hier: alles, was damit zu tun hat, dass Leute etwas lernen
Wert, -e (m.) – die Vorstellung, die in einer Gesellschaft als richtig gilt
Seit e 2/2
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2. Das Thema, _______ in der letzten Woche viele Medien berichtet haben, hat viele
Menschen interessiert.
a) über das
b) an das
c) von das
3. Sie haben die Sendung, _______ mich früher wirklich begeistert hat, so sehr
verändert, dass ich sie jetzt nicht mehr gern schaue.
a) den
b) die
c) der
4. Wir begrüßen auch unsere Zuschauer, _______ an den Fernsehern zu Hause sitzen.
a) denen
b) der
c) die
5. Ich bewundere den Kollegen, _______ man für seine Arbeit als Korrespondent in
gefährlichen Ländern einen Preis gegeben hat.
a) der
b) dem
c) den
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Für Fans ist es eine Sensation: 35 Jahre nach ihrer Trennung hat die
schwedische Band ABBA zwei neue Lieder aufgenommen. Jetzt hoffen Fans auf
der ganzen Welt auf ein Comeback der beliebten Musiker.
Benny, Björn, Anni-Fried und Agnetha, besser bekannt als ABBA, haben Musikgeschichte
geschrieben: 1974 gewannen sie mit dem Lied „Waterloo“ den Grand Prix und waren
lange Zeit nicht mehr aus der Musikszene wegzudenken. Mit Liedern wie „Dancing
Queen“ oder „Money, Money, Money“ standen ABBA in den internationalen Charts ganz
oben und verkauften mehr als 400 Millionen Alben.
Aber ab 1982 gingen die Bandmitglieder getrennte Wege. Benny und Anni-Frid ließen sich
scheiden, und die Band zerstritt sich, weil die Interessen der Musiker sehr unterschiedlich
waren, erklärte Björn Ulaveus den Journalisten. „Benny und ich wollten gern ein Musical
schreiben, Agnetha und Anni-Frid wollten sich lieber als eigenständige Sängerinnen mit
einer Solo-Karriere versuchen.“
Seitdem träumen ABBA-Fans auf der ganzen Welt von einem Comeback der Band – das
wäre eine Sensation. Und offenbar stimmt die Chemie zwischen den Musikern wieder,
denn die schwedische Kultband hat 35 Jahre nach ihrer Trennung zwei neue Songs
aufgenommen. „Wir dachten uns, dass es Spaß machen könnte, unsere Kräfte nach 35
Jahren wiederzuvereinen und ins Aufnahmestudio zu gehen“, schrieb die Gruppe auf
ihrer Internetseite. „Das war ein Zurück in die alte Zeit, als ob es nie eine Pause gegeben
hätte“, so die Band.
Fans auf der ganzen Welt warten gespannt auf die zwei neuen Lieder und hoffen auf ein
mögliches Comeback. Bandmitglied Björn erklärte schon: „Die Songs klingen sehr nach
ABBA, wir sind ja ABBA.“ Vielleicht wird es sogar noch weitere Lieder geben, so der
Musiker. Doch dass die Musiker mit den bunten 70-Jahre-Outfits noch mal zusammen ein
Konzert gegeben werden, schloss Björn aus: „Das wird nie passieren.“
Seit e 1 /2
Glossar
Fan,-s (m., aus dem Englischen) – jemand, der etwas/jemanden toll findet
etwas auf|nehmen – hier: hier: Musik so speichern und verarbeiten, dass man sie später
auf einer CD o. Ä. hören kann. (Substantiv: die Aufnahme)
Comeback, -s (n., aus dem Englischen) – die Rückkehr von etwas/ jemandem, das/der
schon früher beliebt gewesen ist
Geschichte schreiben – etwas Besonderes tun, das nicht mehr vergessen wird
Grand Prix, -s (m.) –ein großes Musikereignis in Europa, jetzt: Eurovision Song Contest
nicht wegzudenken sein – auf etwas nicht verzichten können; sehr wichtig sein
Szene, -n (f.) – hier: ein bestimmter Bereich des kulturellen Lebens (z. B. die Musikszene)
Charts (f., nur Plural, au dem Englischen) – die Liste der meist verkauften Lieder
Musical, -s (n., aus dem Englischen) – eine Art Theaterstück mit Musik und Tanz
eigenständig – allein
Solo-Karriere, -n (f.) – hier: die Tatsache, dass man allein erfolgreich Musik macht
die Chemie stimmt – umgangssprachlich: es herrscht Harmonie; man versteht sich gut
Kultband, -s (f.) – eine Band, die sehr bekannt ist und bei vielen Menschen sehr beliebt ist
gespannt – neugierig
etwas aus|schließen – hier: sagen, dass etwas nicht passieren wird Seit e 2/2
1) Hast du schon gehört: Die Band hat nach mehr als 30 Jahren neue Lieder aufgenommen!
Das ist eine große ______________!.
2) Von meiner Lieblingsband habe ich alle ______________ im CD-Regal stehen.
3) Du kennst ABBA, die ______________ aus den 70er Jahren, nicht?
4) Die Band hatte in ihrer ______________ mehr als zehn Nummer-1-Hits in den
Charts.
5) Die Band hat das ganze Wochenende im ______________ verbracht und Lieder für
die neue CD aufgenommen.
6) Die erfolgreiche und beliebte Band ist aus der ______________ nicht mehr
wegzudenken.
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1. Sie hat so getan, als ob sie mich nicht _______ _______ (sehen).
2. Es hat sich so angefühlt, als ob wir keine Pause _______ _______ (machen).
3. Sie haben so viel Spaß, als ob es die Trennung nie _______ _______ (geben).
4. Du siehst so müde aus, als ob du die ganze Nacht nicht _______ _______ (schlafen).
5. Sie sehen so aus, als ob sie zwei Wochen in Urlaub _______ _______ (sein).
Seite 2/2
Vor 70 Jahren wurde der Staat Israel gegründet. Trotz des Holocausts ist
seitdem eine enge Freundschaft zwischen Deutschland und Israel entstanden.
Aber es gibt auch Differenzen zwischen den beiden Ländern.
Die Beziehung zwischen Israel und Deutschland war von Anfang an besonders – und ist es
immer noch: Die Erinnerung an den Holocaust bestimmt das deutsch-israelische
Verhältnis bis heute. In beiden Ländern ist der Mord an sechs Millionen Juden im
nationalsozialistischen Deutschland unvergessen. Trotzdem führten beide Länder schon
bald nach der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 politische Gespräche. Eine wichtige
Rolle spielte dabei der erste israelische Regierungschef David Ben Gurion, der die
Aussöhnung mit Deutschland unterstützte.
Seit dem Jahr 1965 unterhalten die beiden Länder volle diplomatische Beziehungen.
Deutsche und israelische Politiker besuchen sich und nehmen gemeinsam an
Gedenkveranstaltungen teil. Im Januar 2010 sprach Schimon Peres, der damals
Präsident von Israel war, im deutschen Bundestag. 2008 hielt Bundeskanzlerin Angela
Merkel eine Rede vor dem israelischen Parlament.
In dieser Rede sagte sie: „Jede Bundesregierung und jeder Bundeskanzler vor mir waren der
besonderen historischen Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit Israels
verpflichtet. Diese historische Verantwortung Deutschlands ist Teil der Staatsräson
meines Landes. Das heißt, die Sicherheit Israels ist für mich als deutsche Bundeskanzlerin
niemals verhandelbar.“
Nicht nur in der Politik, auch in Handel und Forschung bestehen enge Kontakte zwischen
Israel und Deutschland. Aber es gibt auch Differenzen: Die deutsche Regierung meint, dass
die Palästinenser einen eigenen Staat haben sollten und dass in ihren Gebieten keine
neuen israelischen Siedlungen gebaut werden dürften. Der deutsche Außenminister
Heiko Maas sagte dazu im April 2018: „Eine friedliche Zukunft für das jüdische und
demokratische Israel können wir uns nach wie vor nur mit einer Zwei-Staaten-Lösung
vorstellen.“
Seit e 1 /2
Glossar
Holocaust (m., nur Singular) – der Mord an den europäischen Juden durch die
Nationalsozialisten (1941-1945)
Differenzen (hier nur Plural) – hier: die Tatsache, dass die Regierungen von zwei Staaten
nicht der gleichen Meinung sind.
etwas bestimmen – hier: etwas stark beeinflussen; eine große Rolle für etwas spielen
Jude, -n/Jüdin, -nen – eine Person, die das Judentum als Religion hat
Aussöhnung (f., nur Singular) – die Tatsache, dass man wieder Frieden schließt
eine Rede halten – vor einer Gruppe von Zuhörern über ein Thema sprechen
Staatsräson (f., nur Singular) – die Idee, dass es staatliche Interessen gibt, die wichtiger
sind als alle anderen Interessen (auch wichtiger als Gesetze)
niemals – nie
Palästinenser, -/Palästinenserin, -nen – jemand, der Arabisch spricht und aus einem
Gebiet kommt, das heute von Israel beherrscht wird (Palästina)
Außenminister, -/Außenministerin, -nen – ein politisches Amt, bei dem man sich um
die Beziehung seines Landes zu anderen Ländern kümmert
2. Angela Merkel …
a) besuchte zusammen mit Schimon Peres eine Gedenkveranstaltung.
b) sprach in Israel über die Beziehung zwischen Deutschland und Israel.
c) sagte, dass Deutschland Israel schützen muss.
3. Die Menschen haben die schreckliche Zeit des Holocausts nie _______________
(vergessen).
5. Die Touristen sagen, dass sie sich das Leben in Israel ganz anders _______________
(vorstellen) haben.
Seit e 2/2
Mesut Özil und Ilkay Gündogan sind international bekannte Fußballer und
spielen in der deutschen Nationalmannschaft. Im Mai 2018 schenkten sie dem
türkischen Präsidenten Trikots – und sorgten damit für Aufregung.
Bekannte Sportler sind öffentliche Personen. Die Medien interessieren sich nicht nur für
ihre sportlichen Leistungen, sondern auch dafür, wie sie sich außerhalb von sportlichen
Wettbewerben verhalten. Kommentare zur Politik sind oft willkommen: Zum Beispiel
sind Äußerungen gegen Rassismus gerne gesehen und haben einen positiven Einfluss
auf die Beliebtheit eines Sportlers. Auch ein Foto mit der Bundeskanzlerin kommt gut an.
Aber das gilt nicht für jedes Foto mit einem Politiker: Mesut Özil und Ilkay Gündogan, zwei
deutsche Fußball-Nationalspieler, die aus der Türkei stammen, trafen im Mai 2018 den
türkischen Präsidenten Erdogan. Im Juni findet in der Türkei die Wahl des Präsidenten
statt und Erdogan war in London, um dort Wahlkampf zu machen. Bei dieser
Veranstaltung schenkten die beiden Fußballer ihm Trikots. Gündogan hatte auf das Trikot
geschrieben: „Für meinen verehrten Präsidenten – hochachtungsvoll!“
Das sorgte für Aufregung, denn die Politik von Präsident Erdogan ist in Deutschland
umstritten, zum Beispiel weil Journalisten dort nicht mehr frei berichten können. Der
Politiker Cem Özdemir, der selbst auch aus der Türkei kommt, nannte das Treffen mit
Erdogan „geschmacklose Wahlkampfhilfe“. Manche Nutzer forderten sogar auf Twitter,
dass die beiden Fußballspieler nicht mehr für die deutsche Nationalmannschaft spielen
dürfen.
Sportler müssen sich also gut überlegen, welche Politiker sie unterstützen. Denn sie sind
Botschafter ihres Vereins und des Landes, für das sie spielen. Joachim Löw, der Trainer
der deutschen Nationalmannschaft, will ein Gespräch mit Özil und Gündogan führen. An
der Fußballweltmeisterschaft in Russland im Sommer dürfen sie aber teilnehmen.
Seite 1/2
Glossar
Nationalmannschaft, -en (f.) – die Gruppe von Sportlern, die für ein Land an einer
internationalen Sportveranstaltung teilnimmt
Trikot, -s (n.) – hier: ein T-Shirt, das alle Sportler einer Mannschaft beim Spiel tragen
Medien (hier nur Plural) – die Presse; Fernsehen, Zeitungen, Radio und Internet-Presse
Wettbewerb, -e (m.) – hier: eine Veranstaltung, bei der die Leistung von mehreren
Menschen verglichen wird und am Ende einer von ihnen als Bester gewinnt
Kommentar, -e (m.) – eine Meinung zu etwas, die in wenigen Sätzen ausgedrückt und
öffentlich gesagt wird
Rassismus (m., nur Singular) – die Meinung, dass bestimmte Menschengruppen wegen
ihrer Hautfarbe oder Herkunft besser sind als andere
aus etwas stammen – zu einer Familie gehören, die aus einem bestimmten Land oder Ort
kommt
Wahlkampf, -kämpfe (m.) – die Werbung der Parteien in den Monaten vor der Wahl
verehrt – höfliche Anrede: so, dass man großen Respekt/große Achtung vor jemandem hat
Botschafter, -/Botschafterin, -nen – hier: jemand, der etwas repräsentiert; jemand, der
etwas/jemanden öffentlich vertritt
Trainer, -/Trainerin, -nen – hier: jemand, der Sportler auf einen Wettkampf vorbereitet
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3. Wie haben die Personen auf Özils und Gündogans Verhalten reagiert?
a) Der Politiker Cem Özdemir hat die beiden kritisiert.
b) Einige Twitter-Nutzer wollen, dass Özil und Gündogan das deutsche Team verlassen.
c) Joachim Löw möchte, dass sie auch den deutschen Bundespräsidenten treffen.
1. Kurz vor dem Spiel zieht der Spieler sein __________________ an.
2. Im __________________ reist der Präsident durch das ganze Land.
3. Der __________________ erklärt den Spielern, wie sie sich in der Öffentlichkeit
verhalten sollen.
4. An diesem __________________ nehmen Mannschaften aus verschiedenen
Ländern teil.
5. In den __________________ wird viel über das Verhalten der Fußballer diskutiert.
6. Der Kommentar der Sportlerin hat für viel __________________ gesorgt.
7. Die Sportlerin hat sich öffentlich für ihre rassistische __________________
entschuldigt.
a) Wahlkampf
b) Wettbewerb
c) Aufregung
d) Trikot
e) Äußerung
f) Medien
g) Trainer
Seite 1/2
Seite 2/2
Autisten sind anders. Oft meiden sie Menschen oder verstehen die Gefühle
anderer nur schwer. Weltweit suchen Forscher nach den Gründen der
Entwicklungsstörung und fragen sich: Was genau ist autistisch?
Rainer Döhle ist Autist. Er war bereits erwachsen, als bei ihm ein Asperger-Syndrom – eine
Form von Autismus – festgestellt wurde. Döhle sagt: „In meinem Zeugnis stand immer: ‚Er
findet keinen Zugang zur Klassengemeinschaft.’ Ich habe einfach nie verstanden, wie
Freundschaft funktioniert.“ Die Diagnose Asperger-Syndrom war für Döhle eine große
Erleichterung. Endlich gab es eine Erklärung für seine Schwierigkeiten.
Autismus ist eine Entwicklungsstörung, die unterschiedlich schwer sein kann. Einige
Autisten sind geistig beeinträchtigt und können nicht ohne fremde Hilfe leben. Bei
anderen fällt vor allem auf, dass sie wie Döhle soziale Kontakte meiden oder bestimmte
Tätigkeiten immer wieder wiederholen. Aber wie entsteht Autismus? Das Bild der Forscher
ist komplex: Es wird davon ausgegangen, dass Autismus auf eine untypische
neurologische Entwicklung zurückgeht. Dabei können Faktoren wie veränderte Gene,
Umweltgifte oder Probleme bei der Geburt eine Rolle spielen – müssen sie aber nicht.
Andere Studien vermuten, dass Autismus eher eine Eigenschaft ist und auch Nicht-
Autisten autistische Züge haben können. Durch die verschiedenen Forschungsergebnisse
wird es immer schwerer, zu sagen, was Autismus eigentlich ist, so Inge Kamp-Becker,
Leiterin der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Marburg. Um zu entscheiden,
wer krank und wer gesund ist, wird meist gefragt: Wo führt autistisches Verhalten dazu,
dass jemand alltägliche Aufgaben nicht allein erfüllen kann? Die Grenze dabei ist jedoch
fließend.
Rainer Döhle sitzt heute im Vorstand von Aspies e.V., dem größten deutschen
Selbsthilfeverein für Autisten. Er arbeitet als Übersetzer und ist Autor bei Wikipedia. Er
sagt: „Ich habe eine Hochbegabung und spezielle Interessen im Bereich Geografie und
Geschichte.“ Manchmal schreibt Döhle stundenlang Listen. Aber inzwischen kann er das
konstruktiv nutzen, sagt er.
Seit e 1 /2
Glossar
Autismus (m., nur Singular) – eine psychische Störung, bei der man vor allem die Gefühle
anderer schlecht verstehen kann (Person: der Autist/die Autistin; Adjektiv: autistisch)
Diagnose, -n (f.) – hier: die Feststellung einer Krankheit durch einen Arzt/eine Ärztin
Entwicklungsstörung, -en (f.) –die Probleme bei der Entwicklung eines Kindes
Erleichterung (f., nur Singular) – hier: das Gefühl, ein Problem nicht mehr zu haben
geistig beeinträchtigt – so, dass das Gehirn von jemandem weniger gut funktioniert
komplex – kompliziert
auf etwas zurück|gehen – so sein, dass etwas der Grund für etwas ist
fließend – hier: so, dass es keinen eindeutigen Anfang und kein eindeutiges Ende gibt
Selbsthilfeverein, -e (m.) – eine Gruppe von Menschen mit denselben Problemen, die
sich gegenseitig helfen
Seit e 1/2
Seit e 2/2
1944 war die Altstadt von Frankfurt am Main durch Bombenangriffe der
Alliierten komplett zerstört worden. Jetzt wurde sie wiederaufgebaut und soll
vor allem Touristen gefallen.
Frankfurt am Main ist ein beliebtes Reiseziel: Tausende Touristen besuchen jedes Jahr den
Frankfurter Römer mit seinem berühmten Rathaus, den Dom oder die Frankfurter Börse.
Immer wieder meldet die Stadt neue Übernachtungsrekorde. Täglich kommen tausende
ausländische Besucher am internationalen Flughafen der hessischen Großstadt an. Vor
allem für Touristen aus Asien ist der Flughafen ein wichtiger Anlaufpunkt in Europa.
Seit 2012 wird daher Frankfurts Altstadt wiederaufgebaut. Bis 1944 war sie ein altes
Fachwerk-Viertel mit spitzen Giebeln und Schieferdächern. Doch dann wurde sie im
Krieg durch die Bombenangriffe der Alliierten zerstört. Auf einer Fläche vor dem Dom, die
so groß ist wie ein Fußballfeld, hat die Stadt nun 35 Altstadthäuser neu errichtet: 20
Häuser sind Neubauten und 15 Rekonstruktionen.
Allerdings sind nur zwei dieser Häuser wie im Original rekonstruiert. Balken und Figuren
aus den Fachwerkhäusern vor dem Krieg waren nach der Bombardierung gerettet worden
und konnten in die neuen Altbauten wieder eingebaut werden. Die Rekonstruktion hat
insgesamt 186 Millionen Euro gekostet.
Die neue Altstadt bietet 160 Menschen neuen Wohnraum zum Leben. Allerdings wird der
Quadratmeter dort für bis zu 7000 Euro verkauft. Wer dort nicht wohnt, kann aber auch
einfach einen Kaffee trinken oder shoppen gehen. „Die neue Altstadt wird mit ihrer
Mischung aus Wohnungen, Geschäften, Cafés und Restaurants ein beliebter Treffpunkt
für Bürger und Gäste unserer Stadt sein", sagt Oberbürgermeister Peter Feldmann. Im
September 2018 soll die neue Altstadt mit einem großen Fest eröffnet werden.
Seit e 1 /2
Glossar
Bombenangriff, -e (m.) – ein Angriff aus der Luft mit einem mit Sprengstoff gefüllten
Körper aus Metall, der bei der Explosion sehr viel zerstört; die Bombardierung
Alliierten (f., nur Plural) – hier: die Staaten, die im Zweiten Weltkrieg gemeinsam gegen
Nazi-Deutschland kämpften, vor allem die USA, Großbritannien, Frankreich, die
Sowjetunion
Börse, -n (f.) – hier: der Markt für Anteile (Aktien) an einem Unternehmen
Anlaufpunkt, -e (m.) – ein Ort, zu dem viele Leute gehen oder reisen
Fachwerk (n., nur Singular) – historische Bauweise, bei der dunkle Holzbalken auf einer
hellen Außenwand zu sehen sind
Giebel, - (m.) – die dreieckige Wand unterhalb eines Daches, die zur Straße zeigt
Schieferdach, -dächer (m.) – ein traditionell mit meist dunklen Steinplatten gedecktes
Dach
Neubau, -bauten (m.) – ein Gebäude, das vor kurzer Zeit gebaut wurde
Rekonstruktion, -en (f.) – die Tatsache, dass man ein Gebäude genauso wiederaufbaut,
dass es wir früher aussieht (Verb: etwas rekonstruieren)
Balken, - (m.) – hier: viereckiges langes Stück Holz oder Metall für den Bau von Häusern
jemandem etwas bieten – hier: jemandem die Möglichkeit geben, etwas zu nutzen
Wohnraum, -räume (m.) – ein Ort zum Wohnen, z. B. Haus, Wohnung oder Zimmer
Quadratmeter, - (m.) – das Flächenmaß ein Meter mal ein Meter (m²)
1. In Frankfurt am Main …
a) wurde die Altstadt im Zweiten Weltkrieg stark zerstört.
b) nimmt die Zahl der Touristen immer mehr zu.
c) gibt es mehr Touristen als Einheimische.
Seit e 1 /2
Beispiel: Früher war hier ein Park, aber vor kurzem sind auf dieser Fläche zwei
Neubauten ______________ ______________. (errichten)
Lösung: Früher war hier ein Park, aber vor kurzem sind auf dieser Fläche zwei
Neubauten errichtet worden.
5. Die Polizei meldete, dass der Mann nicht mehr ______________ ______________
konnte. (retten)
Seit e 2/2
Die Berliner Medizinstudentin Alicia Baier findet die hohe Zahl an Abtreibungen
beunruhigend. Denn in ihrem Studium lernt sie darüber fast nichts. „Wir haben ein
einziges Seminar, in dem das Thema erwähnt wird. Es gibt auch Kommilitoninnen
und Kommilitonen, bei denen das gar nicht zur Sprache kam“, sagt sie.
Baier engagiert sich bei der Studentengruppe „Medical Students for Choice“. Diese will
das Tabu beseitigen, das mit dem Eingriff verbunden ist. Die Gruppe fordert, dass
medizinische Fakultäten den Studenten beibringen, wie man Schwangerschaftsabbrüche
durchführt. Dafür veranstaltet sie Workshops mit Gynäkologen. Das hilft den
Medizinstudenten sehr. „Es bietet eine Plattform, um mit Gynäkologen zu sprechen, die
selbst Abtreibungen durchführen“, sagt Baier.
Seit e 1 /2
Glossar
Tabu, -s (n.) – hier: etwas, worüber in einer Gesellschaft nicht gesprochen wird
Abtreibung, -en (f.) – die Tatsache, dass eine Schwangerschaft vor der Geburt durch
einen Arzt beendet wird
Vergewaltigung, -en (f.) – die Tat, bei der jemand eine andere Person zum Sex zwingt
Einrichtung, -en (f.) – hier: etwas, das von einer öffentlichen Stelle für die Öffentlichkeit
gemacht wurde
jemandem etwas bei|bringen – jemandem zeigen, wie etwas geht; jemanden etwas
lehren
Workshop, -s (m., aus dem Englischen) – ein Seminar, in dem Teilnehmer durch
praktische Übungen lernen
Seit e 2/2
Plattform, -en (f.) – hier: ein Personenkreis, der über ein bestimmtes Thema spricht
Deutsch zum Mitnehmen
www.dw.com/topthema
Deutsche Welle
Top-Thema mit Vokabeln
Begleitmaterialien
a) Schwangerschaft
b) Abtreibung
c) Gynäkologe
d) Eingriff
e) Einrichtung
f) Tabuthema
Seite 1/2
1. Die Zahl der Patienten steigt, … die Zahl der Ärzte sinkt.
a) wenn
b) dass
c) doch
d) denn
e) um
3. Die Studentengruppe „Medical Students for Choice” fordert, … die Studenten mehr über
die Durchführung eines Schwangerschaftsabbruchs lernen.
a) wenn
b) dass
c) doch
d) denn
e) um
4. Der Staat muss etwas tun, … in Zukunft sicherzustellen, dass es genug Einrichtungen für
Schwangerschaftsabbrüche gibt.
a) wenn
b) dass
c) doch
d) denn
e) um
Seite 2/2
Am 29. Mai 1993 zündeten Rechtsextreme in Solingen das Haus der Familie
Genc an. Fünf Menschen starben. 25 Jahre später wurde mit einer
Gedenkveranstaltung wieder an den Tag erinnert.
„Wir hatten solche Angst damals. Wir haben unser Wohnzimmerlicht für ein paar Tage
ausgeschaltet und unsere Kinder nicht in die Schule geschickt“, erzählt der Deutschtürke
Zafer Ekiz. Seit 1985 lebt er in Solingen, dem Ort, an dem am 29. Mai 1993 einer der
schlimmsten fremdenfeindlichen Anschläge in der Geschichte der Bundesrepublik
Deutschland passierte. Ekiz kann diesen Tag nicht vergessen. Vier junge Männer zündeten
damals das Haus der türkischstämmigen Familie Genc an. Dabei starben zwei junge
Frauen und drei Mädchen.
Zum 25. Jahrestag des Brandanschlages fand in Solingen eine Gedenkveranstaltung statt.
Auch Irene Scheuer nahm daran teil. Die Solingerin kann die Bilder vom Mai 1993 ebenfalls
nicht vergessen. Sie will ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen. „Die
rechtsextremen Positionen kommen auch hier leider immer näher“, sagt sie. Die AfD
hatte vor dem Gedenktag daran gezweifelt, dass der Anschlag einen fremdenfeindlichen
Hintergrund hatte.
Ekiz hat trotz des Anschlags nie daran gedacht, aus Solingen wegzuziehen. An weitere
fremdenfeindliche Attacken kann er sich nicht erinnern. Mit der Familie Genc ist Ekiz
befreundet. Kurz vor dem Gedenktag haben er und seine Frau Mevlüde Genc besucht und
ihr Mut zugesprochen. Sie hatte bei dem Anschlag zwei Töchter, zwei Enkelinnen und
eine Nichte verloren. Trotzdem hat sie danach zur Versöhnung aufgerufen.
Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach sprach Mevlüde Genc beim Gedenktag dafür
noch einmal seine Hochachtung aus. Er kann sich noch gut an seine Gefühle erinnern, die
er damals als 15-Jähriger hatte. „Ich war so fassungslos und mir war klar: Es muss etwas
getan werden, damit so etwas nie wieder passiert. Wir müssen gegen Extremismus jeder Art
kämpfen, und das jeden Tag“, forderte Kurzbach.
Seit e 1 /2
Glossar
ein Zeichen gegen etwas setzen – etwas tun, um zu zeigen, dass etwas nicht gut ist
etwas an|zünden – Feuer an etwas machen; dafür sorgen, dass etwas brennt
rechtsextrem – so, dass man rassistisch und ausländerfeindlich denkt (Substantiv: der
Rechtsextremismus)
türkischstämmig – so, dass man selbst oder die (Groß-)Eltern aus der Türkei kommen
Jahrestag, -e (m.) – der Tag, an dem man sich an etwas Wichtiges erinnert, das vor
mehreren Jahren genau an diesem Tag passiert ist
AfD (f., nur Singular) – Abkürzung für: Alternative für Deutschland; eine rechte Partei
Hintergrund, -gründe (m.) – hier: die Informationen darüber, weshalb etwas geschah
jemandem Mut zu|sprechen – hier: zu jemandem etwas sagen, das ihm Kraft in einer
schweren Situation geben soll
jemanden verlieren – hier: dadurch, dass jemand gestorben ist, nicht mehr mit ihm
zusammenleben können
zu etwas auf|rufen – bitten, etwas zu tun; sagen, dass man etwas tun soll
Hochachtung (f., nur Singular) – der sehr große Respekt, die große Anerkennung
fassungslos – so, dass man etwas so schlimm findet, dass man es kaum
Seit e 2/2
glauben kann
Deutsch zum Mitnehmen
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Deutsche Welle
Top-Thema mit Vokabeln
Begleitmaterialien
1. Zafer Ekiz …
a) kennt die Familie, die Opfer des Brandanschlags wurde.
b) lebt seit 1985 in Solingen.
c) fühlt sich auch heute noch in Solingen unsicher.
2. Irene Scheuer …
a) wohnt nicht in Solingen.
b) nahm an der Gedenkveranstaltung teil, um zu zeigen, dass sie gegen Rechtsextremismus
ist.
c) kann sich noch gut an den Tag des Anschlags erinnern.
Seit e 1 /2
3. Ü bt das P lusquamperfekt .
Wie lauten die folgenden Sätze im Plusquamperfekt? Schreibt die fehlenden
Verben in die Lücken.
4. Ekiz besuchte Mevlüde Genc mehrmals und er sprach ihr Mut zu.
Ekiz __________ Mevlüde Genc mehrmals __________ und er __________ ihr Mut
__________.
Seit e 2/2
Mission Weltall
Im Juni 2018 startet Alexander Gerst zum zweiten Mal zur Internationalen Raumstation
ISS. Schon 2015 hat der Astronaut dort bei seinem ersten Flug ins All 165 Tage verbracht
und viele Erfahrungen gesammelt. Doch dieses Mal gibt es einen großen Unterschied:
Astro-Alex wird als erster Deutscher überhaupt das Kommando bei einer Weltall-Mission
übernehmen.
Dafür hat er sich intensiv vorbereitet und zwei Jahre lang hart trainiert. Der Astronaut hat
zum Beispiel Weltraumspaziergänge in der Schwerelosigkeit geübt. Außerdem hat
Alexander Gerst gelernt, wie man ein Raumschiff steuert und an die ISS andockt. Bei
medizinischen Tests wird immer wieder sein Gesundheitszustand kontrolliert. Und schon
vor dem Flug ins All wurden viele Experimente auf der Erde durchgespielt.
Auf der ISS geht es dann darum, Dinge zu erproben, die nur in der Schwerelosigkeit
möglich und wichtig für das Leben auf der Erde sind. Dabei geht es besonders um
Forschungen in der Medizin, Umwelt, Energie und Technik. Für seinen Flug hat Astro-Alex
übrigens Weltraumessen aus seiner süddeutschen Heimat bestellt. Ob das seinem
russischen und amerikanischen Kollegen schmecken wird?
Seinen Fans will Astro-Alex auf seinem Twitter-Kanal regelmäßig Fotos und Videos aus
dem All schicken. Besonders wichtig sind ihm junge Menschen. Auch dieses Mal wird er
während seines Flugs mit Schülern und einer Kindersendung Kontakt aufnehmen. „Ich
will nicht der Superheld für Mädchen und Jungen sein“, so Gerst, „sondern ich würde
mich freuen, wenn sie denken: Wenn er das kann, kann ich das vielleicht auch.‘“
Seit e 1 /2
Glossar
Mission, -en (f.) – hier: ein wichtiger Auftrag; ein wichtiges Vorhaben
Raumstation, -en (f.) – ein Flugkörper im Weltall, auf dem Astronauten längere Zeit
leben können
Weltraum (m., nur Singular) – alles, was außerhalb der Erde ist; das Universum
Schwerelosigkeit (f., nur Singular) – die Tatsache, dass die Schwerkraft, die dafür sorgt,
dass Gewicht nach unten gezogen wird, nicht mehr funktioniert und alles umherfliegt
Raumschiff, -e (n.) – eine Art Flugzeug, das die Erde verlassen kann und das dort fliegen
kann, wo keine Luft mehr ist
an|docken – etwas mit etwas verbinden (zum Beispiel ein Schiff mit dem Landesteg)
Fan, -s (m., aus dem Englischen) – etwas, der etwas oder jemanden toll findet
Kanal, Kanäle (m.) – hier: eine Seite im Internet, auf der man regelmäßig etwas postet
Superheld, -en (m.) – eine Person mit übermenschlichen Kräften Seit e 2/2
Mission Weltall
1. Alexander Gerst …
a) war der erste Deutsche im Weltall.
b) war bereits auf der Internationalen Raumstation.
c) fliegt zusammen mit zwei deutschen Kollegen auf die ISS.
2. Wie hat sich Alexander Gerst auf den Flug ins Weltall vorbereitet?
a) Er hat geübt, sich in der Schwerelosigkeit zu bewegen.
b) Er hat gelernt, wie man ein Raumschiff lenkt.
c) Er hat einen Kochkurs für Weltraumessen gemacht.
a) Experimente
b) Kommando
c) Mission
d) Superheld
e) Schwerelosigkeit
f) Weltall
g) Raumstation
Seite 1/2
1. Alexander Gerst verbringt zum _____________ (2.) Mal ein halbes Jahr auf der ISS.
5. Bei seinem _____________ (1.) Flug ins All ist Alexander Gerst 165 Tage im
Weltraum geblieben.
6. Im Dezember 2018 beendet Alexander Gerst seinen _____________ (2.) Flug zur ISS
und ist pünktlich zu Weihnachten wieder zu Hause.
7. Seine Fans hoffen, ihn noch ein _____________ (3.) Mal ins All fliegen zu sehen.
Seite 2/2
Viele Menschen, die zum ersten Mal nach Deutschland kommen, wundern sich über die
vielen kleinen Gärten, die sie in den Städten dicht nebeneinander aufgereiht sehen. Der
ein oder andere hat die kleinen Gartenparzellen mit ihren Hütten aus Holz und den
bunten Gartenzwergen auch schon für Slums gehalten. Doch dann fällt schnell auf,
dass die Gärtchen dafür viel zu gepflegt sind.
Hier haben sich Stadtbewohner einen Platz im Grünen geschaffen, denn viele haben
keinen eigenen Garten oder Balkon: Wer trotzdem seine eigene grüne Parzelle haben
möchte, mietet also einen Schrebergarten. Er dient vor allem am Wochenende als
Rückzugsort, um sich vom stressigen Stadtleben zu erholen.
Schrebergärten gab es schon im 19. Jahrhundert zur Zeit der Industrialisierung. Der
erste wurde 1864 gegründet und nach dem Arzt Daniel Gottlob Moritz Schreber benannt.
Sie wurden früher dort gebaut, wo niemand gern leben wollte, zum Beispiel an Bahngleisen.
Kinder nutzten die Gärten zuerst als Spielplätze. Arme Familien hatten dort außerdem die
Möglichkeit, Gemüse und Obst anzubauen. Daher hießen Schrebergärten auch oft
„Armengärten“. Ohne die Nahrungsmittel aus den Gärten hätte manche Familie in
Kriegszeiten nicht überleben können.
Im Schrebergarten kann übrigens nicht jeder machen, was er will. Ein Gesetz regelt das
Leben dort. So darf man nicht in seinem Gartenhaus wohnen, und auf einem Drittel des
Grundstücks muss Obst und Gemüse angebaut werden. Auch Rasenmähen oder zu
laute Musik sind zu bestimmten Uhrzeiten und sonntags verboten. Wer sich bei seinen
Nachbarn also nicht unbeliebt machen will, sollte sie einfach mal zum Grillen einladen.
Seit e 1 /2
Glossar
Schrebergarten, -gärten (m.) – ein kleiner Garten, der nicht direkt am eigenen Haus
liegt, und den man von einem Verein mietet
etwas an|bauen – hier: eine Pflanze in den Boden setzen und sie wachsen lassen
Gartenzwerg, -e (m.) – eine Figur eines kleinen Männchens (oft mit roter Mütze und
weißem Bart), die meistens im Garten steht
Slum, -s (m. aus dem Englischen) – das Armenviertel; eine Siedlung (meist am Stadtrand),
in der arme Menschen in einfachen Hütten wohnen
gepflegt– hier: sauber; so, dass sich jemand gut um etwas gekümmert hat
etwas nach jemandem benennen – etwas den Namen von jemandem geben
Seit e 2/2
1. Im Schrebergarten …
a) erholen sich die Städter vom Alltagsleben.
b) muss man Obst oder Gemüse anbauen.
c) darf man nicht grillen.
2. Früher …
a) dienten Gärten am Stadtrand den armen Leuten dazu, Lebensmittel anzubauen.
b) durfte man sich nur am Wochenende im Schrebergarten aufhalten.
c) haben mehr Menschen in der Stadt gewohnt als heute.
2. Ü bt die Vokabeln
Setzt die passenden Wörter in die Lücken ein.
1. Dieses Jahr machen wir Urlaub in einer kleinen ______________ in den Bergen.
2. Lass uns am Wochenende in unseren ______________ fahren, ich brauche dringend
Erholung im Grünen.
3. Die technische und wirtschaftliche Entwicklung zu Beginn des 19. Jahrhunderts nennt
man ______________.
4. Heute Nachmittag gehe ich mit Paula auf den ______________. Kommt ihr mit?
5. Wer ein Haus besitzt, besitzt auch ein ______________.
Seit e 1 /2
1. Immer wieder wundere ich mich ______ Menschen, die sich einen Gartenzwerg
kaufen.
a) von
b) über
c) mit
2. Heute Morgen habe ich eine fremde Frau gegrüßt, weil ich sie ______ eine Freundin
gehalten habe.
a) bei
b) an
c) für
3. Im Urlaub möchte ich nichts machen; ich möchte mich nur ______ der Arbeit erholen.
a) von
b) für
c) bei
4. Ich mag den neuen Kollegen nicht. Er versucht immer, sich ______ Chef beliebt zu
machen.
a) beim
b) am
c) im
Seit e 2/2
Vor jedem großen Fußballturnier bricht die Sammelleidenschaft aus – und zwar für
Sticker mit den Porträts der Fußballspieler. Das berühmteste Album ist das Panini-Heft.
Richtige Konkurrenz dazu findet man kaum. Doch seit zehn Jahren gibt es für Sammler
eine interessante Alternative: das Schweizer Sticker-Album Tschutti Heftli. Der Name
kommt vom schweizerdeutschen Wort für „Fußball spielen“: „tschutten“.
Zur Fußball-WM 2018 ist das inzwischen sechste Sammelheft erschienen – und die
Auflage steigt. Immer mehr Menschen machen mit. Die Bilder im Tschutti Heftli sind
keine normalen Fußballsticker mit Fotos der Spieler. Es sind kleine Kunstwerke:
Zeichnungen und Karikaturen der Spieler. Die Bilder sind sehr unterschiedlich, da sie von
verschiedenen Künstlern gezeichnet werden. „Mit den Bildern schaffen wir eine
Symbiose aus Fußballkultur und Kunst“, sagt Silvan Glanzmann vom Tschutti Heftli.
Die Idee kam den Machern des Tschutti Heftli, weil ihnen die immer gleichen
Fußballerporträts zu langweilig waren. Sie wollten etwas Besonderes, das Sport wieder mit
Leidenschaft und Kultur verbindet. Für ihre Bilder suchen sie keine bekannten Künstler. Sie
schreiben einen Wettbewerb aus, an dem alle Künstler teilnehmen können. Für die
Fußball-WM 2018 gab es 500 Einsendungen, aus denen 32 Zeichner ausgewählt
wurden. Sie haben die 552 Sticker des WM-Heftes gezeichnet.
Dem Sammler Sebastian fehlen von diesen 552 Stickern noch etwa 200. Er sammelt seit vier
Jahren die Bilder der Tschutti Heftlis. „Man hat das positive Gefühl, dass man was Gutes
tut“, sagt Sebastian, denn neun Cent pro verkauftes Sticker-Tütchen bekommt eine
Hilfsorganisation. Wenn ein Album fertig ist, hat man übrigens 100 bis 150 Euro
ausgegeben – nicht wenig, aber auch nicht so viel wie für ein Panini-Album – das kann bis
zu 800 Euro kosten.
Seite 1/2
Glossar
Leidenschaft (f., hier nur Singular) – hier: die Begeisterung; die Liebe
Sticker, - (m., aus dem Englischen) – ein kleines Bild, das man aufkleben kann
Porträt, -s (n.) – das Bild oder Foto vom Gesicht einer Person
Album, Alben (n.) – hier: ein Buch, in das Fotos eingeklebt werden
Konkurrenz (f., nur Singular) – hier: alle Firmen, die ähnliche Produkte wie man selbst
anbieten
WM, -s (f.) – Abkürzung für: Weltmeisterschaft; hier: der alle vier Jahre stattfindende
Fußball-Wettkampf zwischen vielen Ländern der Welt
Auflage, -n (f.) – hier: die Stückzahl von etwas (Zeitungen, Bücher), das veröffentlicht wird
Karikatur, -en (f.) – eine witzige Zeichnung, die bestimmte Eigenschaften von Personen
übertrieben zeigt
Symbiose, -n (f.) – hier: die Tatsache, dass zwei verschiedene Dinge zusammenkommen
etwas aus|schreiben – etwas, worauf man sich bewerben kann, öffentlich bekannt
machen (z. B. eine Stelle, einen Wettbewerb)
Wettbewerb, -e (m.) – eine Veranstaltung, bei der die Leistung von mehreren Menschen
verglichen wird und am Ende einer von ihnen als Bester gewinnt
Einsendung, -en (f.) – das, was jemand einem anderem zugeschickt hat
Kurz bevor eine __________(1) beginnt, geht das Sammeln von Fußballbildern los. Die
Sammler kaufen sich zuerst ein Heft und dann viele __________(2), in denen mehrere
Sammelbilder sind. Auf diesen Bildern sieht man __________(3) der Fußballspieler. Die
__________(4) kleben die Sammler dann in ihr __________(5). Ziel ist es, die Bilder
aller Spieler von allen Mannschaften zu bekommen. Die Verlage verdienen damit viel Geld.
Jedes Jahr wird die __________(6) größer.
a) Tütchen
b) Fußball-WM
c) Album
d) Sticker
e) Porträts
f) Auflage
Seite 1/2
Beispiel:
machen der Macher, die Macherin
Seite 2/2
Gefährliche Blitze
Fast 50 Menschen werden jedes Jahr von einem Blitz getroffen. Die meisten
von ihnen überleben, doch das Ereignis hat oft schwere Folgen. Welche
Schäden ein Blitzschlag beim Menschen verursacht, ist bisher kaum erforscht.
Es donnert und blitzt – für viele ein Spektakel. Für andere ist ein Gewitter ein Grund zur
Angst, obwohl die Gefahr gering ist, von einem Blitz getroffen zu werden. Etwa 30 bis 50
Menschen passiert das jedes Jahr. Nur wenige Millisekunden dauert der Blitzeinschlag.
Doch für die Betroffenen ist das Erlebnis oft traumatisch. „Ein Blitzschlag ist ein Ereignis,
das sie vollkommen aus der Bahn wirft“, sagt Professor Berthold Schalke von der
Universitätsklinik Regensburg. Schon seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit Blitzopfern.
Bei einem Blitzeinschlag können 100 Millionen Volt und Temperaturen um die 50.000
Grad Celsius entstehen – eine Hitze wie auf der Sonne. Der Betroffene kann starke
Verbrennungen bekommen, abhängig davon, wie der Blitz einschlägt. Schlüssel oder
Ketten werden gefährlich: Manchmal brennen sie sich in die Haut ein. Rund zehn
Prozent der Betroffenen überleben einen Blitzschlag nicht.
Ein Blitz muss eine Person aber nicht direkt treffen, um sie zu verletzen. Das kann schon
passieren, wenn der Blitz ein nahes Objekt – zum Beispiel einen Baum – trifft. Darum soll
man sich bei Gewitter nicht direkt unter Bäume stellen. Ein altes deutsches Sprichwort sagt,
dass manche Bäume sicherer sind als andere. Doch Schalke erklärt, dass das nicht stimmt.
„All diese Mythen, die es gibt, sind Blödsinn“, sagt er. Wichtig ist, nicht draußen zu
bleiben, sondern in ein Gebäude zu gehen. Ist man im Freien, soll man sich möglichst
klein machen und die Beine an den Körper ziehen.
Menschen, die einen Blitzschlag überlebt haben, leiden manchmal ihr ganzes Leben unter
den Folgen. Oft haben sie Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren oder sich an etwas zu
erinnern. „Was alle Blitzopfer gemein haben, ist ihre Angst vor Knall und lauten
Geräuschen“, sagt Schalke. Doch Blitzschäden beim Menschen sind noch nicht gut
erforscht, weil sie so selten sind. Es ist schwierig, genug Teilnehmer für eine Studie zu
finden. Darum kennen sich die meisten Mediziner damit kaum oder gar nicht aus.
Seit e 1 /2
Glossar
Blitzschlag, -schläge (m.) – ein Blitz, der etwas trifft (auch: der Blitzeinschlag)
Spektakel, - (n.) – ein beeindruckendes, interessantes Ereignis, das schön anzusehen ist
Verbrennung, -en (f.) – eine Wunde, die durch etwas sehr Heißes verursacht wurde
in etwas ein|schlagen – mit viel Kraft und hoher Geschwindigkeit auf etwas treffen
sich in etwas ein|brennen – hier: durch Hitze eine Wunde/Narbe auf etwas hinterlassen
Objekt, -e (n.) – hier: der Gegenstand oder das Lebewesen; das Ding
Gefährliche Blitze
Bei einem ________(1) sieht man zuerst den ________(2) und hört dann erst den
Donner. Wenn ein Blitz irgendwo einschlägt, gibt es einen lauten________(3). Es ist
gefährlich, bei einem solchen Unwetter ________(4) zu sein. Für die ________(5) eines
Blitzeinschlags hat so ein Ereignis schwere ________(6): Sie bekommen oft nicht nur
_______(7) auf der Haut, sondern haben auch seelische Probleme.
a) Blitz
b) Folgen
c) Gewitter
d) Knall
e) Verbrennungen
f) im Freien
g) Opfer
Seit e 1 /2
3. „zu“ + I nfinitiv
Welche Wörter gehören in die Lücken? Wählt die richtige Antwort aus.
Seit e 2/2
1938 wurde der Kugelschreiber erfunden. Auch heute ist er trotz digitaler
Arbeitswelt aus den Büros nicht wegzudenken. Firmen nutzen Kulis als
Werbeartikel und noch 80 Prozent der Deutschen schreiben täglich mit ihm.
Es gibt ihn in allen Farben und Größen, manchmal kostet er nur zehn Cent, als
Luxusartikel kann er tausende Euro kosten. Der Kugelschreiber – meistens Kuli genannt
– ist seit 80 Jahren nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Noch im Jahr 2017 gaben die
Deutschen fast eine halbe Milliarde Euro für Kugelschreiber aus.
1938 meldete der Ungar Lászlo Bíró ein Patent auf seine Erfindung an. Inspiriert wurde
Bíró, als er Kindern beim Spielen mit Murmeln zusah: Denn wenn die Murmel durch eine
Wasserpfütze rollt, hinterlässt sie eine nasse Spur. Daraufhin bekam auch der Kuli an
seiner Spitze eine kleine Kugel. Doch anfangs waren die Stifte noch Luxusartikel. Die
ersten Kulis kosteten in einem New Y orker Kaufhaus 12,30 Dollar. Dafür musste damals ein
Industriearbeiter acht Stunden arbeiten.
Heute gibt es trotz der digitalen Arbeitswelt vermutlich kein Büro ohne Kulis. Zwar tippt
man Texte meistens am Computer oder Nachrichten mit dem Handy. Dennoch schreiben
etwa 80 Prozent der Deutschen mehrmals täglich mit der Hand. Der Schreibgerätemarkt
wächst immer noch konstant. „Der Kugelschreiber ist für uns immens wichtig“, sagt auch
der Verband der Werbeartikel-Wirtschaft. Denn egal ob Firmen, Parteien oder Vereine,
sie wollen bei ihren Kunden in Erinnerung bleiben und bedrucken daher Kulis mit Name
und Logo.
Doch der Kugelschreiber hat sich über die Jahre auch verändert. Heute gibt es ihn mit
eingebauten USB-Sticks und inzwischen auch als digitales Gerät. Sogenannte Smartpens
können die geschriebenen Notizen speichern, damit man sie später auf den Computer
übertragen kann. Und wer mit Kulis keinen Plastikmüll produzieren will, kann sie auch
zum Nachfüllen oder aus Bio-Kunststoffen kaufen.
Seit e 1 /2
Glossar
Werbeartikel, - (m.) – ein Produkt, mit dem man für etwas Werbung macht
Luxusartikel, - (m.) – ein Produkt, das sehr wertvoll und teuer ist
etwas zum Patent an|melden – eine Erfindung beim Amt registrieren, damit sie
niemand kopiert
Pfütze, -n (f.) – Wasser, das sich auf dem Boden gesammelt hat
tippen – schreiben (auf der Tatstatur einer Schreibmaschine oder eines Computers)
immens – sehr
Verband, Verbände (m.) – hier: eine Vereinigung von Organisationen mit gleichen
Interessen
etwas mit etwas bedrucken – einen Text oder ein Bild auf etwas bringen
Logo, -s (n.) – ein Symbol, das eine Firma für sich oder ein Produkt verwendet
USB-Stick, -s (m., aus dem Englischen) – ein kleines Gerät, auf dem man digitale Dateien
speichern kann
etwas über|tragen – hier: etwas von einem Gerät auf ein anderes schicken
Seit e 2/2
2. Kugelschreiber …
a) sind trotz Computer und Handy in wahrscheinlich jedem Büro zu finden.
b) werden oft mit Firmennamen oder -logos bedruckt.
c) kann man nicht nachfüllen. Sie erzeugen dadurch sehr viel Plastikmüll.
2. Ü bt die Vokabeln
Setzt die passenden Wörter in die Lücken ein.
1. Bitte schreiben Sie nicht mit Bleistift, sondern verwenden Sie einen _____________!
2. Während der Vorlesung sollte man sich ______________ machen, damit man sich
später an das Gesagte erinnert.
3. Kulis, Taschen, T-Shirts und Feuerzeuge sind typische ______________.
4. Die Deutschen produzieren jährlich Tonnen an ______________-Müll
5. Der ______________ Deutscher Kugelschreibersammler lädt am Wochenende zu
einer Diskussion zum Thema „Plastikmüll vermeiden“ ein.
6. Das ist eine einzigartige Erfindung! Du solltest unbedingt sofort ein
______________ darauf anmelden!
Seit e 1 /2
1. Mach dir Notizen, _________ du bei der Präsentation nachschauen kannst, was du
sagen wolltest.
2. Ich schreibe lieber am Computer, _________ meine Schrift können die meisten nicht
lesen.
3. Der Kugelschreiber wurde vor 80 Jahren erfunden, _________ der Stift hat sich in
den letzten Jahren an die digitale Welt angepasst.
4. Der Kuli des Kindes fiel in den Fluss, _________ fing es an zu weinen.
5. Plastikmüll kann man nicht vermeiden. Ich versuche ihn _________ zu reduzieren.
Seit e 2/2
Das Joghurt sieht noch gut aus und trotzdem landet es im Müll. Der Grund: Das
Mindesthaltbarkeitsdatum war abgelaufen. Zu viele Deutsche verstehen diesen Hinweis
auf Lebensmitteln falsch und werfen diese zu früh weg. Laut Umweltbundesamt
werden in Deutschland jedes Jahr bis zu 82 Kilogramm Lebensmittel weggeschmissen.
Das sind pro Person zwei volle Einkaufswagen.
Antonia Blumenthal von der Verbraucherzentrale wünscht sich eine Reform des
Mindesthaltbarkeitsdatums. Sie denkt, dass zum Beispiel „die Verlängerung des
Mindesthaltbarkeitsdatums um nur einen Tag bei manchen Produkten, etwa Joghurt, schon
eine ganze Menge Lebensmittelmüll vermeiden“ kann.
In Frankreich und in den USA gibt es bereits intelligente Verpackungen, die dem Kunden
anzeigen, wie frisch ein Produkt noch ist, indem die Etiketten ihre Farbe verändern. Bisher
waren solche Etiketten in Deutschland allerdings noch zu teuer. Manon Struck-Pacyna vom
Bund für Lebensmittelrecht empfiehlt, sich daher einfach auf die eigenen Sinne zu
verlassen. Ihre Empfehlung lautet: „Erst schauen, dann riechen und wenn man noch nicht
sicher ist, dann auch schmecken.“
Seit e 1 /2
Glossar
Umweltbundesamt (n., nur Singular) – ein Amt in Deutschland, das sich um die Umwelt
kümmert
Einkaufswagen, - (m.) – ein großer Korb mit Rollen, den man im Supermarkt benutzt
Nährwert, -e (m.) – ein Wert, der zum Beispiel Vitamine und Kalorien eines
Nahrungsmittels angibt
Verbraucherzentrale, -n (f.) – die Organisation, die sich für die Rechte von
Verbrauchern einsetzt
Etikett, -en (n.) – der Zettel mit einer Beschreibung, der auf den Produkten klebt
Sinn, -e (m., meistens Plural) – die Fähigkeit zu hören, zu sehen, zu fühlen, zu schmecken
oder zu riechen
Seit e 2/2
2. Das Mindesthaltbarkeitsdatum …
a) informiert den Verbraucher darüber, wann er ein Lebensmittel spätestens wegwerfen
sollte.
b) wird in einem EU-Gesetz bestimmt.
c) gibt es auf Produkten in den USA und in Frankreich nicht.
2. Ü bt die Vokabeln!
Beantwortet die Fragen und schreibt die richtigen Wörter in die Lücken.
1. Heute gehe ich zur Botschaft, weil ich mein Visum ___________ muss.
2. Wenn man mit einem Rucksack oder einer Tasche einkaufen geht, lässt sich viel
Plastikmüll ___________.
3. Morgen ist Sarahs Geburtstag. Ein Geschenk habe ich schon gekauft, es muss nur noch
___________ werden.
4. Den Käse solltest du nicht mehr essen! Schau mal, die Farbe hat sich schon
___________.
5. Du solltest doch heute die Einkäufe besorgen. Nie kann man sich auf dich
___________.
Seit e 2/2
Eine Grundlage der Freundschaft zwischen Deutschland und den USA ist die
Erinnerung an die Luftbrücke: Vor 70 Jahren entschied der amerikanische
Präsident Truman, Westberlin aus der Luft mit Lebensmitteln zu versorgen.
Drei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs: Deutschland war von den USA,
Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion besetzt. Die sowjetische Zone lag im
Osten – und mittendrin Berlin, das unter den vier Ländern aufgeteilt war. Eine
schwierige Lage, sowohl für die Berliner als auch für die Sowjetunion: Die Berliner waren
abhängig von Transporten durch die sowjetische Zone. Die sowjetische Regierung hatte
Angst, dass der Einfluss der westlichen Staaten in Berlin zu groß werden könnte.
Im Juni 1948 führten die Westmächte die D-Mark als neue Währung ein – in
Westdeutschland, aber auch in Westberlin. Die sowjetische Regierung hoffte, dass die
Westmächte Berlin aufgeben würden, und blockierte alle Straßen und Zugverbindungen
nach Westberlin. Für mehr als zwei Millionen Menschen in Westberlin bedeutete das: keine
Lebensmittel, keine Kohle zum Heizen, kaum Strom.
Doch der amerikanische Präsident Harry S. Truman beschloss, Westberlin aus der Luft zu
versorgen. Das war nicht einfach: Täglich mussten mindestens 5.000 Tonnen Lebensmittel
und Kohle nach Westberlin transportiert werden. Fast ein Jahr lang flogen amerikanische,
britische und französische Flugzeuge mit Lebensmitteln im 90-Sekunden-Takt nach
Westberlin. Erst am 12. Mai 1949 beendete die Sowjetunion die Blockade.
Die Luftbrücke rettete viele Menschen in Westberlin vor dem Hungertod. Günter
Schliepdieck erinnert sich an damals: „Die Einstellung zur Luftbrücke, die war unter uns
Jugendlichen absolut toll. Die Sympathie für die Amerikaner war bei uns durchweg
sehr, sehr groß.“
Seit e 1 /2
Glossar
Luftbrücke, -n (f.) – die Lieferung von Lebensmitteln und anderen notwendigen Dingen
per Flugzeug an Menschen in Krisengebieten
Zweiter Weltkrieg (m., nur Singular) – der Krieg, den Deutschland 1939 begonnen und
1945 verloren hat und in dem viele Länder gegeneinander gekämpft haben
Sowjetunion (f., nur Singular.) – ein früherer Staat in Osteuropa, Zentral- und Nordasien
(1922-1991)
besetzt – hier: so, dass Soldaten eines anderen Landes die Kontrolle über ein Gebiet haben
Währung, -en (f.) – das Geld, mit dem in einem Land bezahlt wird
etwas blockieren – hier: dafür sorgen, dass man einen Weg nicht benutzen kann; etwas
sperren
Tonne, -n (f.) – hier: ein Maß für Gewicht; 1000 Kilogramm (t)
im 90-Sekunden-Takt – so, dass etwas nach 90 Sekunden immer wieder passiert; alle 90
Sekunden
Blockade, -n (f.) – hier: die Aktion, die es anderen unmöglich macht, einen Ort zu
erreichen
Sympathie, -en (f.) – ein positives Gefühl für jemanden; die Tatsache, dass man jemanden
mag
2. Ü bt die Vokabeln!
Setzt die passenden Wörter in die Lücken ein.
Seit e 1 /2
Seit e 2/2
Wie viel Geld braucht man zum Leben? Das ist eine der Fragen, über die
Arbeitgeber und Gewerkschaften streiten, wenn es um den Mindestlohn geht.
Die zuständige Kommission empfiehlt, ihn auf mehr als 9 Euro zu erhöhen.
Friseure, Bäcker, Verkäufer – Menschen in diesen und anderen Berufen verdienen oft wenig
Geld. Manche von ihnen haben kaum genug Geld zum Leben, obwohl sie Vollzeit
arbeiten. Der Mindestlohn sollte das ändern: Im Jahr 2015 hat die Bundesregierung
beschlossen, dass ein Arbeitnehmer pro Stunde mindestens 8,50 Euro brutto verdienen
muss. Zwei Jahre später wurde der Mindestlohn auf 8,84 Euro erhöht.
Da die Tariflöhne in den letzten Jahren gestiegen sind, soll auch der Mindestlohn bald
wieder erhöht werden. Das hat die zuständige Kommission der Regierung empfohlen. Ab
Januar 2019 sollen Arbeitnehmer mindestens 9,19 Euro pro Stunde bekommen und 2020
soll der Mindestlohn auf 9,35 Euro steigen. Jetzt muss die Regierung entscheiden, ob sie
dem Vorschlag der Kommission folgt.
Eine Erhöhung auf 9,19 Euro entspricht der Erhöhung der Tariflöhne in Deutschland. Das
ist genug, meint das Institut der deutschen Wirtschaft, das die Interessen der Arbeitgeber
vertritt. Das Institut warnt davor, den Mindestlohn noch mehr zu erhöhen.
Vertreter des Sozialverbandes VdK sehen das ganz anders. Sie finden, dass 9,19 Euro
viel zu wenig sind. Verena Bentele, die Präsidentin des Verbandes, sagte: „Wir brauchen
einen Mindestlohn, der über 12 Euro liegt, um Armut wirksam zu bekämpfen.“ Ihrer
Meinung nach brauchen Arbeitnehmer mehr Geld, damit sie normal leben und für ihr Alter
vorsorgen können. Sie fordert: „Die Unternehmen müssen endlich ihre Beschäftigten
am wirtschaftlichen Aufschwung beteiligen.“
Seit e 1 /2
Glossar
Mindestlohn, -löhne (m.) – der Lohn, den jemand laut Gesetz mindestens für seine
Arbeit bekommen muss
zuständig – verantwortlich
Tariflohn, -löhne (m.) – ein Lohn, der durch einen Vertrag der Arbeitgeber mit den
Gewerkschaften geregelt ist
die Interessen von jemandem vertreten – das tun, was Vorteile für eine bestimmte
Person oder Gruppe hat
Sozialverband, -verbände (m.) – Organisation, die bei sozialen Fragen und Problemen
hilft
Armut (f., nur Singular) – der Zustand, dass man arm ist; der Zustand, dass man zu wenig
Geld hat, um ein gutes Leben zu haben
wirksam – so, dass etwas eine Wirkung hat; so, dass sich dadurch etwas verändert
vorsorgen – hier: Geld sparen, damit man später genug davon hat
der wirtschaftliche Aufschwung (m., nur Singular) – hier: die Tatsache, dass die
Wirtschaft sich gut entwickelt
Seit e 2/2
2. Ü bt die Vokabeln!
Setzt die passenden Wörter in die Lücken ein.
Seit e 1 /2
Beispiel:
Ein Selbstständiger (selbstständig) bekommt keinen Mindestlohn, weil er nicht angestellt
ist.
Über den Mindestlohn wurde lange diskutiert. Manche hatten Angst, dass die Zahl der (1)
_____________________ (arbeitslos) dadurch steigt. Aber trotzdem sind viele (2)
___________________ (deutsch) für den Mindestlohn. Sie wollen, dass die (3)
_____________________ (beschäftigt) von ihrer Arbeit leben können. Deshalb wurde
im Jahr 2015 der Mindestlohn eingeführt. Laut Gesetz muss ein (4)
_____________________ (angestellt) oder eine (5) _____________________
(angestellt) mindestens 8,84 Euro verdienen. Für (6) _____________________
(auszubildend) gilt der Mindestlohn aber nicht.
Seit e 2/2
Nicht nur die Fans freuen sich auf die Fußball-Weltmeisterschaft, sondern
auch die deutsche Wirtschaft. Die WM verspricht gute Geschäfte – solange das
deutsche Team dabei ist.
Deutschland vor der Fußball-WM: Fans kaufen Fahnen, Schminke und Trikots. Auch
die Besitzer von Kneipen oder Biergärten bereiten sich vor. Sie kaufen große Fernseher und
bestellen besonders viel Bier. Denn bei den letzten Weltmeisterschaften ist der
Bierkonsum um etwa vier bis fünf Prozent gestiegen.
Aber 2018 platzt der Traum vom Fußball-Sommer schon früh. Zum ersten Mal scheidet
die deutsche Mannschaft schon in der Vorrunde aus. Fahnen und Schminke in Schwarz-
Rot-Gold werden nun nicht mehr gebraucht. Auch die Zahl der Menschen, die sich die
Spiele ansehen, sinkt und die Wirte bleiben auf den Kosten für die neuen Fernseher
sitzen.
Auch für die Firma Adidas, die die Trikots für die deutsche Mannschaft produziert hat, hat
das WM-Aus Konsequenzen. Der Aktienstratege Robert Halver hatte das erwartet und
erklärt: „Wer will schon mit Adidas rumlaufen, wenn die schon in der Vorrunde
rausfliegen?“ Tatsächlich ist der Wert der Adidas-Aktie nach dem Ausscheiden des
deutschen Teams deutlich gesunken. Doch für das Unternehmen aus Bayern gibt es noch
Hoffnung, denn Adidas hat noch elf andere Mannschaften ausgestattet. Vielleicht ist ja
auch der nächste Weltmeister dabei.
Seit e 1 /2
Glossar
WM-Aus (n., nur Singular) – die Tatsache, dass eine Mannschaft bei der Weltmeisterschaft
nicht mehr mitspielt
Fan, -s (m.) – jemand, der etwas oder jemanden (z. B. einen Fußballverein) toll findet
Weltmeisterschaft, -en (f.) – eine Sportveranstaltung, bei der die besten Mannschaften
der Welt gegeneinander spielen (Abkürzung: WM)
Fahne, -n (f.) – hier: ein meist viereckiges Stück Stoff mit den Farben eines Landes
Schminke (f., nur Singular) – die Farbe für das Gesicht; das Make-up
Trikot, -s (n.) – hier: ein T-Shirt, das alle Sportler einer Mannschaft beim Spiel tragen
Bierkonsum (m., nur Singular) – hier: die Menge an Bier, die getrunken wird
der Traum platzt – der Traum endet plötzlich; ein Wunsch wird nicht erfüllt
aus|scheiden – hier: ein Spiel/mehrere Spiele verlieren und deshalb nicht mehr
mitspielen dürfen
Vorrunde, -n (f.) – der erste Teil der Weltmeisterschaft, in dem sdie Mannschaften einer
Gruppe gegeneinander spielen
Kette, -n (f.) – hier: eine Firma, die viele Geschäfte und Läden hat
Image (n., nur Singular, aus dem Englischen) – hier: das Bild in der Öffentlichkeit
Aktienstratege, -n/Aktienstrategin, -nen – jemand, der viel über den Handel mit
Aktien weiß
Aktie, -n (f.) – hier: ein Anteil an einer Firma, mit dem man handeln kann
jemanden mit etwas aus|statten – hier: jemandem bestimmte Dinge, die er braucht,
kostenlos geben
Seite 1/2
Beispiel:
Während der Fußball-WM hängen an vielen Häusern Fahnen.
1. Vor der Weltmeisterschaft hat der Besitzer _____ Biergartens drei Fernseher gekauft.
2. Die deutsche Mannschaft ist in der Vorrunde _____ Weltmeisterschaft ausgeschieden.
3. Im Internet findet man die Ergebnisse _____ Spiele.
4. Das Ausscheiden _____ deutschen Mannschaft schadet der Wirtschaft.
5. Die Aktie _____ Unternehmens ist billiger geworden.
6. Die Trikots _____ deutschen Teams wurden von Adidas produziert.
Seite 2/2
Viel Sonne in Deutschland: Die meisten Menschen freuen sich darüber, aber
für die Bauern ist das ein großes Problem. Denn die Ernte vertrocknet auf den
Feldern.
Der Himmel über Penkun, einer kleinen Stadt im Osten von Deutschland, ist blau und
wolkenlos – schon wieder. Seit Wochen hat es nicht geregnet. Für den Bauern Bernd
Klänhammer ist das eine Katastrophe. Getreide, Mais und Zuckerrüben brauchen
dringend Wasser, sonst ist die Ernte verloren. Ein weiteres Problem: Durch die
Trockenheit kommt es auf einigen Feldern zu Bränden, die die Ernte und manchmal
sogar die teuren Maschinen vernichten.
Die Landwirte erleben immer häufiger extremes Wetter. 2017 hat es im Juni so stark
geregnet, dass die Felder überschwemmt waren. Klänhammer sagt: „Wir sind gar nicht
auf die Äcker gekommen. Das kann uns auch dieses Jahr noch drohen.“ Aber vorläufig
sieht es nicht so aus. Es ist so heiß, dass das Getreide auf den Feldern vertrocknen könnte.
Sven Saeger vom örtlichen Kreisbauernverband erklärt: „Schon die Monate April und
Mai waren so warm wie nie zuvor seit Beginn der Wetteraufzeichnungen
1881.“ Saeger rechnet damit, dass die Ernte um 50 Prozent geringer sein wird als
normalerweise. Auch die Qualität des Getreides ist ein Problem. Wegen der Trockenheit
sind viele Körner so klein, dass man sie nicht zur Herstellung von Brot verwenden kann.
Solches Getreide ist auch nicht als Futter für die Tiere geeignet. Deshalb brauchen die
Bauern mehr Geld für Tierfutter und für neues Saatgut. Um die Landwirte zu unterstützen,
fordert Sven Saeger ein sofortiges Hilfsprogramm. Dann könnten Bauern wie Bernd
Klänhammer ruhiger in die Zukunft blicken.
Seit e 1 /2
Glossar
Mais (m., nur Singular) – eine Pflanze mit langen gelben Früchten, die aus kleinen Körnern
bestehen und ein bisschen süß schmecken
Zuckerrübe, -n (f.) – eine Frucht, aus der man Zucker machen kann
Trockenheit (f., nur Singular) – hier: die Tatsache, dass es lange nicht geregnet hat
zu etwas kommen; es kommt zu etwas – hier: etwas entwickelt sich so, dass etwas
Bestimmtes passiert
drohen; etwas/jemandem droht etwas – hier: es wird erwartet, dass etwas Negatives
passiert
Wetteraufzeichnung, -en (f.) – hier: das Aufschreiben von Informationen über das
Wetter
Saatgut (n., nur Singular) – kleine Teile einer Pflanze, aus denen neue Pflanzen wachsen
Seite 1/2
Seite 2/2
Wenn im März und im Oktober die Uhren umgestellt werden, klagen viele
Menschen über gesundheitliche Probleme. Jetzt können die Bürger in Europa
darüber abstimmen, ob die Sommerzeit abgeschafft werden soll.
Davon träumen die Deutschen im Winter: warme Tage, an denen man bis spät abends
draußen sitzen und die Sonne genießen kann. Möglich werden diese langen Abende durch
die Sommerzeit, die seit 2002 in der ganzen EU gilt. Aber die sonnigen Sommerabende
könnten in Zukunft wieder kürzer werden, denn es wird darüber nachgedacht, die
Sommerzeit wieder abzuschaffen.
Eigentlich wurde die Sommerzeit eingeführt, um Energie zu sparen. Inzwischen hat man
aber festgestellt, dass der Energieverbrauch durch die Zeitumstellung kaum sinkt.
Gleichzeitig haben viele Menschen gesundheitliche Probleme, wenn die Uhr umgestellt
wird. Wissenschaftler vermuten sogar, dass die Sommerzeit „negative Folgen für die
Gesundheit der Menschen“ haben könnte, weil die Umstellung den Biorhythmus
durcheinanderbringt.
Allerdings gibt es noch keine Studien, die eindeutig beweisen, dass die Zeitumstellung
dem Körper mehr schadet als nützt. Wo die Wissenschaft nicht weiterhilft, sollen die
Bürger der Europäischen Union entscheiden. Von Juli bis Mitte August 2018 können sie
online darüber abstimmen, ob sie für oder gegen die Zeitumstellung sind.
Dabei ist schnell klar geworden, dass die Sommerzeit für die Menschen ein wichtiges Thema
ist. Offenbar wollen viel mehr Bürger ihre Stimme abgeben, als die Verantwortlichen
erwartet hatten: Schon zu Beginn der Abstimmung war der Ansturm so groß, dass die
Internetseite zusammengebrochen ist.
Seit e 1 /3
Glossar
Sommerzeit (f., nur Singular) – die Tatsache, dass die Uhren im Sommer eine Stunde
zurückgestellt werden
etwas ab|schaffen – hier: dafür sorgen, dass es etwas nicht mehr gibt
Energieverbrauch (m., nur Singular) – hier: die Menge an Energie, die verbraucht wird
Zeitumstellung, -en (f.) – die Tatsache, dass die Uhrzeit offiziell geändert wird
Biorhythmus, -rhythmen (m.) – der natürliche Wechsel von Ruhe- und Wachzeiten im
Körper
weiter|helfen – dabei helfen, ein Problem zu lösen oder eine Antwort zu finden
Europäische Union (f., nur Singular) – mehrere europäische Staaten, die sehr eng
zusammenarbeiten; Abkürzung: EU
zu Beginn – am Anfang
Abstimmung, -en (f.) – hier: die Wahl, bei der jeder seine Stimme abgeben kann
Ansturm (m., nur Singular) – hier: die Tatsache, dass viele Menschen etwas nutzen wollen
Seit e 2/3
zusammen|brechen – hier: nicht mehr funktionieren
Deutsch zum Mitnehmen
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Deutsche Welle
Top-Thema mit Vokabeln
Begleitmaterialien
Seit e 3/3
Seit e 1 /2
Seit e 2/2
Lange Zeit verfolgte die Polizei falsche Spuren. Die Ermittler glaubten, dass die Täter
aus dem Umfeld der Opfer stammten – sogar die Angehörigen wurden verdächtigt. Erst im
Jahr 2011 wurde der NSU entdeckt, als Mundlos und Böhnhardt nach einem erfolglosen
Banküberfall Selbstmord begingen. Zschäpe zündete die gemeinsame Wohnung an
und floh. Zwei Tage später stellte sie sich der Polizei.
Am 11. Juli 2018 wurde im Prozess gegen Beate Zschäpe das Urteil gesprochen. Das Gericht
in München verurteilte sie zu einer lebenslangen Haftstrafe. Außerdem stellte das Gericht
die besondere Schwere der Schuld fest, was eine vorzeitige Entlassung nach 15
Jahren fast unmöglich macht. Weitere Mittäter wurden zu Haftstrafen zwischen
zweieinhalb und zehn Jahren verurteilt.
Auch nach dem Urteil sind noch viele Fragen offen: Warum hat die Polizei nicht nach
rechtsextremen Tätern gesucht? Gab es weitere Mittäter, die immer noch auf freiem Fuß
sind? Die Familien der Opfer sind enttäuscht, weil sie keine Antworten auf diese Fragen
bekommen haben. Gamze Kubaşık, deren Vater vom NSU getötet wurde, meint: „Wir
werden wahrscheinlich nie zur Ruhe kommen.“
Seit e 1 /2
Glossar
Terrorist, -en/Terroristin, -nen – jemand, der seine politischen oder religiösen Ziele
durch Gewalt erreichen möchte
Haftstrafe, -n (f.) – die Strafe, dass man eine bestimmte Zeit im Gefängnis verbringen
muss
Herkunft (f., nur Singular) – hier: das Land, aus dem jemand kommt
Umfeld (f.) – hier: die Menschen, mit denen man zu tun hat; die Umgebung
Banküberfall, -überfälle (m.) – die Tatsache, dass jemand mit einer Waffe in eine Bank
geht, um Geld zu bekommen
sich der Polizei stellen – zur Polizei gehen und sagen, was man gemacht hat
besondere Schwere der Schuld (f., nur Singular) – die Tatsache, dass das, was man
getan hat, sehr schlimm ist
Entlassung, -en (f.) – hier: das Ende der Haftstrafe; die Erlaubnis, das Gefängnis zu
verlassen
Mittäter, -/Mittäterin, -nen – jemand, der bei einem Verbrechen mitgemacht hat
2. Ü bt die Vokabeln!
Setzt die passenden Wörter in die Lücken ein.
Peter H. und Marius T. wurden gestern von einem Gericht in Hamburg zu einer (1)
___________________ von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt. Sie hatten im
vergangenen Jahr bei einem (2) ___________________ 150.000 Euro gestohlen. Die
beiden (3) ___________________ waren mit einem blauen Auto geflohen. Einige Tage
später hatte die Polizei eine erste (4) ___________________: Eine Nachbarin von
Marius T. hatte beobachtet, wie er etwas in seinem Garten versteckte. Dort fanden die
___________________ das gestohlene Geld. Peter H. war der Polizei bereits bekannt.
(5) Er hatte als Jugendlicher Kontakt zu rechtsextremen (6) ___________________.
Mit ihnen zusammen hatte er eine Bombe in einem Kaufhaus versteckt. Glücklicherweise
war bei dem (7) ___________________ niemand verletzt worden, weil die Bombe nicht
funktionierte.
Seit e 1 /2
1. Die Mitarbeiterin der Bank hat den Täter an seiner Stimme ___________________
(erkennen).
2. Das Gericht hat den Täter zu einer Haftstrafe ___________________ (verurteilen).
3. Nach seiner Verurteilung hat der Täter im Gefängnis Selbstmord
___________________ (begehen).
4. Terroristen haben einen Mordanschlag auf eine Politikerin ___________________
(verüben).
5. Im Keller des Täters hat die Polizei einen Schrank mit Waffen
___________________ (entdecken).
6. Mehrere Fahrzeuge der Polizei haben die Täter quer durch die Stadt
___________________ (verfolgen).
Seit e 2/2
Als sie es geschafft hatte, legte sich Angelique Kerber auf den Rücken und weinte vor
Freude. Danach umarmte sie erst ihre unterlegene Gegnerin Serena Williams und dann
ihren Trainer und ihre Familie. Kerber hatte gerade Sportgeschichte geschrieben. Sie
gewann am 14. Juli 2018 als dritte Deutsche das wichtigste Tennisturnier der Welt:
Wimbledon.
„Ein Traum ist wahr geworden. Ich habe jede Sekunde genossen und bedanke mich bei
allen Fans“, sagte Angelique Kerber. Mit 6:3 und 6:3 setzte sich die 30-Jährige nach nur
einer Stunde gegen Serena Williams durch. Dieser Erfolg war vor einem Jahr nicht
abzusehen, denn ihre Karriere war zuletzt voller Höhen und Tiefen. 2016 hatte sie die
Australian Open und die US Open gewonnen und außerdem das Finale von Wimbledon
erreicht. Doch 2017 war für sie ein schlechtes sportliches Jahr: Sie fiel auf der
Weltrangliste von Platz eins auf Platz 21.
2018 kämpfte sie sich aber wieder nach oben und wurde jetzt belohnt. Kerber ist nach Cilly
Aussem und Steffi Graf erst die dritte deutsche Wimbledon-Siegerin. Aussem gewann den
Titel 1931. Graf siegte zwischen 1988 und 1996 insgesamt siebenmal in Wimbledon. 22
Jahre ist es also her, dass zuletzt eine Deutsche das Turnier gewann.
Damals war Tennis in Deutschland sehr beliebt. Mit Steffi Graf und Boris Becker, mit
dessen Wimbledon-Sieg 1985 die Euphorie begann, gab es zwei sehr erfolgreiche deutsche
Tennisspieler. Doch ab Ende der 1990er-Jahre nahm die Begeisterung für diese Sportart
ab. Viele hoffen nun, dass Tennis mit Kerbers Sieg in Deutschland wieder mehr
Aufmerksamkeit bekommt.
Seite 1/2
Glossar
Gegner, -/Gegnerin, -nen – jemand, gegen den man spielt (z. B. im Sport) oder kämpft
Geschichte schreiben – etwas Besonderes tun, das nicht mehr vergessen wird
etwas genießen – bei etwas Freude empfinden; sich bei etwas sehr wohl fühlen
Fan, -s (m., aus dem Englischen) – jemand, der etwas/jemanden toll findet
voller Höhen und Tiefen sein – hier: sehr gute und sehr schlechte Leistungen zeigen;
Erfolge und Misserfolge haben
Finale, - (n.) – das letzte Spiel/der letzte Wettkampf, das/der über den Gewinner der
Sportveranstaltung entscheidet
Weltrangliste, -n (f.) – die Liste mit den besten Sportlern einer bestimmten Sportart
jemanden belohnen – jemandem etwas geben, weil er etwas gut gemacht hat
siegen – gewinnen
Euphorie (f., nur Singular) – ein Zustand großer Begeisterung und Freude
Aufmerksamkeit (f., nur Singular) – die Tatsache, dass die Öffentlichkeit etwas beachtet
Seite 2/2
4) Jetzt beginnt das letzte Spiel dieser d) Er hat in seinem sportlichen Leben
Sportveranstaltung. sehr oft gewonnen, aber auch sehr
oft verloren.
5) Seine Karriere war voller Höhen e) Er hat den Titel geholt.
und Tiefen.
6) Er hat gegen seinen Gegner f) Er war ihm unterlegen.
verloren.
Seit e 1 /2
3. Ü bt die Adjektive!
Welche Form der Steigerung gehört in die Lücken – Positiv, Komparativ oder
Superlativ? Schreibt die fehlenden Wörter hinein?
Im Wimbledon-Finale hat Angelique Kerber _______(1) (gut) gespielt als Serena Williams
und machte _______(2) (viel) Punkte als sie. Das Jahr davor war zwar das _________(3)
(schlecht) Jahr ihrer Karriere seit langer Zeit. Doch jetzt hat sie den _______(4) (groß)
Erfolg ihrer Karriere geschafft. Sie ist jetzt eine der drei deutschen Frauen, die das
_______(5) (wichtig) Tennisturnier der Welt gewonnen haben. Doch Kerber ist noch nicht
so _______(6) (erfolgreich) wie Steffi Graf. Denn von den deutschen Tennisspielerinnen
hat Steffi Graf den Wimbledon-Titel am ________(7) (häufig) gewonnen: siebenmal.
Damals war die Tennis-Euphorie in Deutschland viel _______(8) (groß) als heute.
Seit e 2/2
Imkern ist in deutschen Städten zum Trend geworden. Viele Menschen wollen
vor allem etwas gegen das zunehmende Bienensterben tun. Denn Bienen
produzieren nicht nur Honig, sondern sind auch wichtige Nutztiere.
Früher galt das Imkern vor allem als exotisches Hobby von älteren Männern. Doch
inzwischen ist es auch bei jüngeren Menschen in der Stadt beliebt: Es ist in, Bienen im
eigenen Garten oder auf dem Balkon zu halten. In Köln hat sich die Zahl der Freizeit-
Imker laut Kölner Imkerverein in den vergangenen Jahren fast verdreifacht – auf etwa
300 Personen.
Für Hobby-Imkerin Stephanie Breil ist es faszinierend zu sehen, „dass man diese wilden
Tiere in der Stadt halten kann.“ Breil hat Anfang 2018 in Köln die Initiative
„HonigConnection“ mit ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, Menschen
zusammenzubringen, die sich für den Schutz von Bienen engagieren wollen. Denn für
viele Hobby-Imker steht nicht mehr der Honig im Vordergrund. Sie wollen, „dass es den
Bienen gut geht und sie wesensgemäß leben können“, so Breil.
Damit tut der Verein „HonigConnection“ etwas gegen das Bienensterben. Vor allem durch
Pestizide verlieren die Insekten aber Lebensraum und Nahrung. Experten befürchten,
dass manche Bienenarten in einigen Jahren sogar ganz aussterben könnten.
Für den Erhalt von Pflanzen sind die Bienen jedoch besonders wichtig. Denn die kleinen
Nutztiere bestäuben etwa 80 Prozent der Pflanzen.
Die wachsende Zahl von Freizeit-Imkern in deutschen Städten freut Umweltschützer und
Imker – fast immer. Denn der Deutsche Imkerbund befürchtet, dass sich manche Hobby-
Imker nicht genug informieren. Auch der Verein HonigConnection rät zu Schulungen.
Erst danach sollte man entscheiden, ob man wirklich große Bienenstöcke mit
stechenden Bienen in seiner Nähe haben will.
Seit e 1 /2
Glossar
Biene, -n (f.) – ein kleines Tier, das gelbe und dunkle Streifen hat und Honig macht
Nutztier, -e (n.) – ein Tier, das vom Menschen wirtschaftlich genutzt wird
Initiative, -n (f.) - hier: eine Gruppe, die sich für etwas Bestimmtes einsetzt
etwas ins Leben rufen – etwas neu schaffen; etwas realisieren; etwas gründen
sich für etwas engagieren – hier: sich für etwas einsetzen; aktiv sein
Pestizid, -e (n.) – ein chemisches Mittel, das Pflanzen vor Krankheiten und Tieren schützt
Experte, -n/Expertin, -nen – eine Person, die zu einem Thema viel weiß
Erhalt (m., nur Singular) – hier: das Bewahren von etwas, das bedroht ist
etwas bestäuben – die Tatsache, dass z. B. Bienen Blütenstaub zu den Blüten tragen
stechen – hier: so sein, dass jemand mit einem Stachel verletzt wird
Seit e 2/2
1. Bienen sind ______________, die für das Bestäuben von Blüten wichtig sind.
2. Ich kaufe Obst und Gemüse nur beim Biobauern. Da bin ich sicher, dass die Pflanzen
nicht mit ______________ behandelt werden.
3. Man sollte Tiere nicht erst schützen, wenn sie vom ______________ bedroht sind.
4. Der ______________ vieler Tiere wird immer kleiner.
5. Bienen sind für den ______________ von Pflanzen sehr wichtig.
6. Als ______________ sollte man Schutzkleidung tragen, bevor man den Bienenstock
öffnet.
Seit e 1 /2
2. Ich finde es unglaublich ___________ (faszinieren), wie sehr du dich für den Verein
engagierst.
4. Ich habe gestern Abend einen interessanten Artikel über die ___________ (wachsen)
Zahl von Imkern gelesen.
Seit e 2/2
Für die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland gilt: Die Zahl der Mitglieder wird
geringer. Die katholische und die evangelische Kirche veröffentlichten im Juli 2018 ihre
Mitgliederzahlen für 2017. Die Anzahl der Katholiken ging von rund 23,6 Millionen 2016
auf rund 23,3 Millionen 2017 zurück. Die Anzahl der Protestanten sank von rund 21,9
Millionen 2016 auf rund 21,5 Millionen 2017. Diese Entwicklung kann man schon seit vielen
Jahren beobachten. Mittlerweile sagen knapp 43 Prozent der Deutschen, dass sie
Atheisten sind oder einer anderen Religion angehören.
Auch Austritte sind ein Problem für die Kirche. „Die Anzahl der Kirchenaustritte
schmerzt“, sagt Hans Langendörfer von der Deutschen Bischofskonferenz. „Wir wollen
verstehen, warum Menschen in der Kirche keinen Ort für ihre Lebensorientierung und
ihren Glauben finden.“ Religionsforscher Olaf Müller von der Universität Münster kann das
erklären: Seiner Meinung nach tritt die Mehrheit der Menschen aus der Kirche aus, weil sie
mit den kirchlichen Ritualen nichts mehr anfangen können.
Seit e 1 /2
Glossar
demographischer Wandel (m.) – hier: die Tatsache, dass mehr Menschen sterben als
geboren werden
Taufe, -n (f.) – die Feier im Christentum, bei der jemand ins Wasser getaucht oder mit
Wasser begossen wird und danach zum Christentum gehört
Austritt, -e (m.) – hier: die Tatsache, dass man etwas verlässt, um nicht mehr Mitglied von
etwas zu sein (Verb: austreten)
Lebensorientierung (f., nur Singular) – die Suche nach der Art, wie man leben will
mit etwas nichts anfangen können – etwas uninteressant finden oder nicht verstehen
Ritual, -e (n.) – etwas, das man aus (oft religiöser) Tradition immer wieder tut
Individualisierung (f., nur Singular) – hier: die Tatsache, dass man selbst und allein
entscheidet, wie man leben möchte
Wohlstand (m., nur Singular) – die Tatsache, dass jemand genug Geld hat, um gut zu
leben
Akteur, -e/ Akteurin, -nen – jemand, der etwas tut; jemand, der bei etwas aktiv ist
Seit e 2/2
2. Ü bt die Vokabeln!
Welche Wörter gehören in die Lücken?
Die katholische Kirche gab bekannt, dass die Zahl der __________(1) im letzten Jahr
weiter gesunken ist. Gleichzeitig teilte die evangelische Kirche mit, dass es auch weniger
__________(2) gibt. Immer weniger Menschen werden mit einer __________(3) in die
christliche Kirche aufgenommen. Dafür gibt es immer mehr __________(4) aus der
Kirche. Die Kirchen fragen sich, warum viele Menschen ihren __________(5) nicht mehr
in der Kirche leben können. Doch viele Menschen haben gar keinen Glauben mehr: Die Zahl
der __________(6) steigt.
a) Protestanten
b) Taufe
c) Atheisten
d) Austritte
e) Katholiken
f) Glauben
Seit e 1 /2
Seit e 2/2
„Otto! Gibt es einen besseren Namen für einen Komiker? Ich behaupte: nein“, sagt Otto
Waalkes, einer der bekanntesten und beliebtesten Komiker Deutschlands. Außerhalb
Deutschlands kennt ihn kaum jemand, doch hier begeistert er seit Jahrzehnten sein
Publikum. Bei seinen Auftritten begleitet sich Otto bis heute selbst auf der Gitarre.
Mitte der 1960er Jahre hatte Otto erste Auftritte mit der Band „The Rustlers“. Eigentlich
wollte er nämlich Musik machen. Er lebte sogar mit den in Deutschland berühmten
Sängern Udo Lindenberg und Marius Müller-Westernhagen in einer WG. Doch Ottos
Gags und Sprüche kamen beim Publikum besser an als seine Musik. Und so wurde er
zum Komiker, der den Humor der Deutschen prägte – nicht nur mit seinen Wortspielen
und seiner Situationskomik, sondern auch mit verrückten Ausdrücken wie seiner
Begrüßung: „Holla-di-hitiiii“.
1973 bekam Otto eine eigene Fernseh-Show, die sehr beliebt war. Erfolg hatte der Komiker
vor allem in den 1970er und 1980er Jahren: Er gewann zahlreiche Preise und brach mit
seinem Kinofilm „Otto – Der Film“ 1985 Besucherrekorde. Otto wurde zum Phänomen,
seine Gags sind mittlerweile Kulturgut. Seine Markenzeichen sind unter anderem sein
Lachen und der „Ottifant“, ein Comic-Elefant, den er selbst gezeichnet hat.
Bis heute begeistert Otto mit seiner vielseitigen Stimme, etwa wenn er das Faultier „Sid“
in der deutschen Version des amerikanischen Animationsfilms „Ice Age“ spricht. Ans
Aufhören denkt Otto, der 2018 70 Jahre alt geworden ist, nicht. Er sei „geboren, um zu
blödeln“, sagt er. Otto hat auch mit 70 noch viel vor: Im August 2018 tritt er zum ersten
Mal beim Heavy-Metal-Festival in Wacken auf. Er will zeigen, dass er mit seiner Gitarre
mehr kann, als nur witzige Lieder singen.
Seit e 1 /2
Glossar
Wortspiel, -e (n.) – ein Witz mit einem Wort, das mehrere Bedeutungen hat
Situationskomik (f., nur Singular) – ein Witz, der durch eine lustige Situation entsteht
jemanden begeistern – hier: dafür sorgen, dass jemand sehr viel Freude empfindet
Auftritt, -e (m.) – das Zeigen von etwas auf einer Bühne (z. B. Musik); die Show
jemanden auf der Gitarre begleiten – Gitarre spielen, während jemand dazu singt
WG, -s (f.) – Abkürzung für Wohngemeinschaft; eine Gruppe von Freunden oder
Studierenden, die zusammen wohnen
Spruch, Sprüche (m.) – hier: ein kurzer, einfacher Satz, der sehr witzig ist
einen Rekord brechen – für einen Wert sorgen, der bisher am höchsten war
Kulturgut, -güter (n.) – etwas, das für eine Kultur sehr wichtig ist (z. B. ein Gebäude, ein
Brauch, eine Geschichte)
Markenzeichen, - (n.) – ein Merkmal, das für etwas oder jemanden sehr typisch ist
Faultier, -e (n.) – ein Tier mit braunem Fell, das vor allem in Amerika lebt
Animationsfilm, -e (m.) – ein Film, der am Computer erstellt oder gezeichnet wurde
3. Otto …
a) möchte nicht mehr lange Auftritte machen.
b) hat auch schon Filme gemacht.
c) wollte eigentlich Musiker werden.
__________(1) verdienen Geld damit, die Leute zum Lachen zu bringen. Bei ihren
__________(2) machen sie auf der Bühne viele __________(3), an denen das
__________(4) Spaß haben soll. Viele Komiker haben außerdem ein __________(5), an
dem man sie sofort erkennt. Otto zum Beispiel hat den „Ottifanten“. Doch obwohl Otto sehr
beliebt ist, mag nicht jeder Deutsche seinen __________(6).
a) Gags
b) Humor
c) Komiker
d) Auftritten
e) Publikum
f) Markenzeichen
3. Ü bt die Relativpronomen!
Welche Relativpronomen gehören in die Lücken?
2) Sein spezielles Lachen, _____ zu seinem Markenzeichen geworden ist, versuchen viele
nachzumachen.
3) Die Gags, _____ Otto bei seinen Auftritten macht, prägten den Humor der Deutschen.
4) Ottos erster Film, _____ über 14 Millionen Menschen im Kino sahen, wurde 1985
veröffentlicht.
5) Otto Waalkes, _____ Comic-Elefant „Ottifant“ sehr bekannt ist, kennen heute viele
Kinder, weil er die Figur Sid in „Ice Age“ spricht.
6) Es gibt auch viele Deutsche, _____ Ottos Humor nicht gefällt.
7) Der Komiker, _____ man zahlreiche Preise verliehen hat, gehört zu den erfolgreichsten
Komikern Deutschlands.
a) dem
b) der
c) die
d) das
e) dessen
f) den
g) denen
Seit e 2/2
„Deutschland ist ein weltoffenes Land“, sagte Regierungssprecherin Ulrike Demmer vor
kurzem, „die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund eine
Schlüsselaufgabe der Bundesregierung.“ Doch im Fall Özil scheint das nicht so richtig
geklappt zu haben. Im Mai 2018 hatte der 29-jährige Spieler mit türkischen Wurzeln dem
türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kurz vor der Wahl in der Türkei ein Trikot
geschenkt. Darauf stand: „Für meinen verehrten Präsidenten.“ Das Foto ging durch die
deutsche Presse.
Der Aufschrei in Deutschland war groß, denn Erdogan wird hier als nicht demokratisch
kritisiert. Viele Leute konnten nicht verstehen, dass ein deutscher Spieler sich mit ihm
fotografieren ließ, deshalb kam es vor und während der Weltmeisterschaft zu großen
Diskussionen. Einige Leute beleidigten Özil aber auch mit rassistischen Parolen. Er selbst
schwieg lange, dann kritisierte er auf Twitter das Verhalten des DFB und dessen
Präsidenten Reinhard Grindel: „In den Augen von Grindel und seinen Helfern bin ich
Deutscher, wenn wir gewinnen, und ein Immigrant, wenn wir verlieren.“
Mesut Özil fühlt sich rassistisch behandelt. Seine Großeltern waren türkische Immigranten.
er selbst wurde in Gelsenkirchen geboren. 2007 hatte er die türkische Staatsangehörigkeit
abgegeben. Seit 2009 spielte er für Deutschland. Zuletzt war er für das WM-Aus der
deutschen Nationalmannschaft mit verantwortlich gemacht worden. Dass Özil den DFB mit
Rassismus in Verbindung bringt, wies Präsident Grindel zurück, entschuldigte sich aber
auch, Özil nicht vor rassistischen Parolen geschützt zu haben.
Der Zentralrat der Muslime sieht im Fall Özil eine „tiefe gesellschaftliche Wunde“: „Es
geht um Rassismus in der Gesellschaft und damit offen umzugehen und so eine Chance zu
geben, diesen auch zu bekämpfen.“ Der Politiker Frank Steffel sieht die Verantwortung für
Özils Rücktritt klar beim DFB. „Insgesamt entsteht ein schwerer Schaden für den deutschen
Fußball“, so Steffel. Für ihn ist klar: „Sportlich bleibt Mesut Özil immer ein Teil unserer
Weltmeistermannschaft von 2014.“
Seite 1/2
Glossar
Nationalmannschaft, -en (f.) – die Gruppe von Sportlern, die für ein Land an einer
internationalen Sportveranstaltung teilnimmt
Integration (f., nur Singular) – der Prozess/der Vorgang, bei dem man Teil einer
Gesellschaft wird.
Migrationshintergrund (m., nur Singular) – die Tatsache, dass man in einem Land lebt,
aber selbst (oder die Familie) aus einem anderen Land kommt
Trikot, -s (n.) – hier: ein T-Shirt, das alle Sportler einer Mannschaft beim Spiel tragen
verehrt – höfliche Anrede: so, dass man großen Respekt/große Achtung vor jemandem hat
Weltmeisterschaft, -en (f.) – eine Sportveranstaltung, bei der die besten Mannschaften
der Welt gegeneinander spielen (Abkürzung: WM)
Immigrant, -en/Immigrantin, -nen – der Einwanderer; ein Mensch, der in ein anderes
Land kommt, um dort zu leben
WM-Aus (n., nur Singular) – die Tatsache, dass eine Mannschaft bei der Weltmeisterschaft
nicht mehr mitspielt
Zentralrat der Muslime (m.) – eine Organisation, die sich für die Interessen der
Menschen, die zum Islam gehören, einsetzt
2. Mesut Özil …
a) hat sowohl für die deutsche als auch für die türkische Nationalmannschaft gespielt.
b) wurde in Deutschland geboren.
c) besitzt nicht nur die deutsche, sondern auch die türkische Staatsangehörigkeit.
Seite 1/2
1. In den Medien wird viel über die WM diskutiert, _________ Fußball ist ein beliebtes
Thema.
2. Immer _________ ich auf die Toilette gehe, schießt meine Mannschaft ein Tor.
3. Die Mannschaft hat heute wirklich schlecht gespielt, _________ hat sie das Spiel
verloren.
4. Vor der WM hat die Nationalmannschaft den Trainer gewechselt, _________ viel hat
es nicht geholfen. Schon nach den ersten drei Spielen war Schluss.
5. Ich bin mir sicher, wir verlieren heute. Aber _________ gehe ich ins Stadion.
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Wenn es draußen heiß ist und lange nicht geregnet hat, steigt die
Waldbrandgefahr. Dann hat die Feuerwehr viel zu tun. Ein gefährlicher Job –
besonders, wenn im Boden noch Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg liegen.
Wenn der Sommer trocken und heiß ist, besteht eine hohe Waldbrandgefahr. Griechenland,
Kalifornien oder Portugal sind besonders oft davon betroffen. Schuld sind oft Menschen,
die ihre brennenden Zigaretten wegwerfen oder nicht achtsam mit dem Grill
umgehen. Dieses Jahr brennt es auch in Ländern wie Schweden und Deutschland, die
bisher meistens von großen Bränden verschont blieben. Besonders schlimm ist es im
Bundesland Brandenburg.
Wenn die Feuerwehr dort unterwegs ist, um Feuer zu löschen, kann das sehr gefährlich
sein. Denn rund um Berlin liegen noch viele Bomben, Munition und anderer Sprengstoff
aus dem Zweiten Weltkrieg in der Erde, weil hier sehr lange gekämpft wurde. Außerdem gab
es dort schon im 19. Jahrhundert viele Armee-Übungsplätze.
Ohne Freiwillige wäre eine schnelle Hilfe oft nicht möglich. In Brandenburg gibt es nach
offiziellen Angaben neben 700 Berufsfeuerwehrleuten noch 38.200 ehrenamtliche
Helfer, die kein Geld für ihre Arbeit bekommen. Sie werden in ihrer Freizeit geschult und
rücken dann genauso wie die Berufsfeuerwehr zu jeder Tageszeit aus, um die Feuer
möglichst schnell in den Griff zu bekommen.
Seit e 1 /2
Glossar
von etwas betroffen sein – ein bestimmtes Problem haben; in einer bestimmten
Situation sein
etwas weg|werfen – etwas auf den Boden oder in den Müll werfen
Grill, -s (m., meist Singular) – ein Gerät, auf dem man Fleisch mit Holzkohle heiß macht
mit etwas um|gehen – etwas auf eine bestimmte Art und Weise behandeln
Sprengstoff,-e (m.) – ein Material, mit dem man Explosionen auslösen kann
Panzer, - (m.) – das Fahrzeug, das Soldaten vor Kugeln und Explosionen schützt
Hubschrauber, - (m.) – ein Fluggerät mit einem Propeller auf dem Dach
etwas in den Griff bekommen – umgangssprachlich für: etwas unter Kontrolle bringen
Deutsch zum Mitnehmen
www.dw.com/topthema
Deutsche Welle
Top-Thema mit Vokabeln
Begleitmaterialien
3. Was steht im Text über die ehrenamtlichen Helfer bei der Feuerwehr?
a) Ehrenamtliche Mitarbeiter der Feuerwehr werden nicht bezahlt.
b) Ehrenamtliche Feuerwehrleute gehen in Schulen, um dort mehrere Jahre lang löschen
zu lernen.
c) Freiwillige Helfer der Feuerwehr müssen nie nachts arbeiten.
Seit e 1 /2
3. Ü bt das P artizip I !
Wie heißen die Relativsätze als Partizip I? Schreibt die Verben aus dem
Relativsatz wie im Beispiel um. Achtet auf die Adjektivendung!
Beispiel: Das Kind, das laut weint, wird im Kinderwagen durch den Park geschoben.
Das laut weinende Kind wird im Kinderwagen durch den Park geschoben.
2. Die Feuerwehrleute, die gegen den Waldbrand kämpfen, haben einen harten Job.
Die gegen den Waldbrand _________ Feuerwehrleute haben einen harten Job.
4. Die Familie, die vor dem Feuer flieht, musste ihr Haus verlassen.
Die vor dem Feuer _________ Familie musste ihr Haus verlassen.
Seit e 2/2
In Linz hat ein Brite sein eigenes kleines Großbritannien erschaffen. In der
Ausstellung kann man die berühmte rote Telefonzelle, Königin Elizabeth und
sogar einen Panzer sehen. Doch es gibt Probleme mit den Behörden.
Eine rote Telefonzelle, ein roter Doppeldeckerbus, ein Schwein mit der Großbritannien-
Flagge oder auch Königin Elizabeth – das ist das Reich von Gary Blackburn.
Hunderttausende Euro und viele Stunden hat er aufgewendet, um sein eigenes kleines
Großbritannien zu erschaffen: „Little Britain“. Die Ausstellung befindet sich auf einem
privaten Grundstück in Linz am Rhein. Gary Blackburn wohnt mit seiner Familie direkt
nebenan.
Seit 20 Jahren lebt er in Deutschland, vor zwei Jahren hat er „Little Britain“ eröffnet. „Die
Idee kam mir durch den Brexit“, erzählt Gary Blackburn. „Ich habe es für die deutsch-
englischen Beziehungen in der Zeit nach dem Brexit gemacht, damit die Menschen in
Kontakt bleiben.“ Das „kleine Großbritannien“ ist inzwischen zur lokalen
Sehenswürdigkeit geworden. An den Wochenenden gehen regelmäßig mehrere hundert
Besucher durch die Ausstellung; Eintritt kostet sie nicht.
Anfang Juli 2018 erhielt Blackburn einen Räumungsbefehl. Die Behörden forderten ihn
auf, die Ausstellungsstücke vom Grundstück zu entfernen. „Ich kann nicht erkennen,
warum das weg soll. Es ist ein schöner Ort, sauber und ordentlich. Ich könnte es ja
verstehen, wenn Leute Lärm machen, trinken und Partys feiern würden“, sagt ein Bewohner
aus der Gegend.
Doch es gibt keine Genehmigungen für die zahlreichen Ausstellungsstücke. Die Stadt hat
Blackburn nie offiziell erlaubt, die Hütten, Fahrzeuge und Statuen aufzustellen.
Außerdem gibt es Probleme wegen des britischen Panzers, den Blackburn gekauft hat. Für
ihn braucht er ebenfalls eine Genehmigung. Trotzdem gibt es noch Hoffnung für „Little
Britain“: Mehr als 1.000 Bürger haben eine Petition an die Stadt unterschrieben, den
Räumungsbefehl zurückzunehmen. Jetzt muss Gary Blackburn warten, ob „Little
Britain“ bleiben darf – oder ob es doch zum „Little Brexit“ kommt.
Seit e 1 /2
Glossar
etwas erschaffen – etwas entstehen lassen (z. B. Kunst oder einen Park)
Ausstellung, -en (f.) – ein Ort (z.B. Museum), an dem besondere Gegenstände gezeigt
werden
Panzer, - (m.) – das Fahrzeug, das Soldaten vor Kugeln und Explosionen schützt
Behörde, - n (f.) – das Amt; eine staatliche Institution mit einer bestimmten Aufgabe
Flagge, -n (f.) –ein Stück Stoff mit den Farben eines Landes
Brexit (m., nur Singular, aus dem Englischen) – eine Mischung aus den englischen
Wörtern Britain und Exit: Großbritanniens Verlassen der EU
lokal – hier: aus der Umgebung; so, dass etwas/jemand aus der jeweiligen Region kom mt
Statue, -n (f.) – eine Figur eines Menschen oder Tieres (meist aus Holz oder Stein); ein
Denkmal
Petition, -en (f.) – hier: ein Schreiben an die Regierung mit einer Forderung, die viele
Menschen mit ihrer Unterschrift unterstützen
Seit e 2/2
etwas zurück|nehmen – hier: sagen, dass eine frühere Forderung nicht mehr gilt
Deutsch zum Mitnehmen
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Top-Thema mit Vokabeln
Begleitmaterialien
1. „Little Britain“ …
a) befindet sich nicht auf einem öffentlichen Grundstück.
b) wird an Wochenenden von mehr als hundert Leuten besucht.
c) zu besuchen, kostet nichts.
2. Gary Blackburn …
a) hat vor 20 Jahren angefangen, „Little Britain“ zu bauen.
b) möchte Deutsche und Briten mit seiner Ausstellung näher zusammenbringen.
c) hat mehr als hunderttausend Euro für „Little Britain“ ausgegeben.
2. Ü bt den Wortschatz .
Wie gehen die Sätze richtig weiter? Ordnet den Satzanfängen die richtigen
Satzenden zu.
Seit e 1 /2
3. Ü bt das P räteritum!
Wie lauten die Verben im Präteritum? Schreibt die richtige Form in die
Lücken.
Beispiel:
Gary Backburn erschuf sich sein eigenes kleines Großbritannien. (erschaffen)
Seit e 2/2
Alles Gute kommt von oben, lautet ein deutsches Sprichwort. Doch nicht nur
Gutes kommt von oben. Wenn Flugzeugteile vom Himmel fallen, ist das sehr
gefährlich. Hunderte Male ist so etwas in den letzten Jahren passiert.
Plötzlich lag eine anderthalb Meter große Dichtung im Garten von Thomas Weyer.
Schnell stellte man fest: Die Dichtung war von einem Flugzeug herabgestürzt. Weyer war
entsetzt: „Es war mir klar, wenn so ein Teil einen trifft, kommt es mindestens zu
schwersten Verletzungen, wenn nicht sogar zum Tod“, sagte er.
„So etwas kommt immer mal wieder vor“, so die Reaktion der Polizei. Und tatsächlich: Laut
Bundesverkehrsministerium sind in den vergangenen zehn Jahren mindestens 400
Flugzeugteile auf Deutschland gestürzt. Oft waren es Kleinteile wie Schrauben, aber
auch Dinge wie ein sechs Meter langer Tank. Immerhin: In keinem der Fälle wurde
jemand schwer verletzt.
Doch wie kann es sein, dass metergroße und kiloschwere Teile vom Himmel fallen? Muss
man die Flugzeuge besser kontrollieren? Pilot Janis Schmitt erklärt, dass es nicht
unbedingt an menschlichen Fehlern liegen muss. „Auch wenn alle Beteiligten stets sehr
sorgsam umgehen und alles mehrfach immer und immer wieder kontrolliert wird, kann
es zu solchen Vorfällen kommen“, sagt er. Denn Flugzeuge können auch von einem Vogel
oder bei schweren Turbulenzen so beschädigt werden, dass Teile abfallen.
Grund zur Sorge sieht der Pilot trotzdem nicht. Die Zahl der Vorfälle ist nämlich relativ
gering: Bei drei Millionen Flügen im Jahr ist die Zahl der vom Himmel fallenden Teile sehr
niedrig. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass man selbst oder das eigene Haus getroffen wird.
„Es gibt die Gefahr, aber diese ist deutlich geringer als beispielsweise von einem Blitz
getroffen zu werden“, sagt Schmitt.
Seit e 1 /2
Glossar
Dichtung, -en (f.) – etwas, das man zwischen zwei Teile legt und das z. B. verhindert, dass
Wasser ausläuft
Schraube, -n (f.) – ein kleiner Metallstift, der in etwas hineingedreht werden kann, um es
zu befestigen
Tank, -s (m.) – ein großer Behälter, in dem Flüssigkeit (z. B. Benzin) gesammelt wird
an etwas liegen, etwas liegt an etwas – etwas ist der Grund für etwas
Beteiligte, - (m./f.) – eine Person, die etwas mit einer Sache zu tun hat
mehrfach – oft
Turbulenz, -en (f., meist im Plural) – hier: die Tatsache, dass ein Flugzeug bei schlechtem
Wetter unruhig fliegt; auch: unruhiges Leben
3. Janis Schmitt …
a) findet, dass man sich wegen herabfallender Flugzeugteile Sorgen machen sollte.
b) glaubt, dass es nicht möglich ist, dass herabfallende Flugzeugteile eine Person treffen.
c) erklärt, dass es wahrscheinlicher ist, von einem Blitz als von einem herabfallenden
Flugzeugteil getroffen zu werden.
2. Ü bt die Adverbien.
Welche Wörter gehören in die Lücken? Setzt ein.
Es können Kleinteile und __________(1) große Tanks von Flugzeugen abfallen. Auch in
Thomas Weyers Garten ist ein großes Flugzeugteil gestürzt. Er hat sich sehr erschrocken,
aber __________(2) wurde niemand verletzt. Weyer war __________(3) sehr
beunruhigt. Er hat __________(4) Angst, dass so etwas noch einmal passiert und dass
dann sein Haus oder er selbst von herabfallenden Teilen getroffen werden. Viele Leute
fordern, dass es __________(5) bessere Kontrollen der Flugzeuge geben sollte. Doch auch
so können vom Himmel fallende Flugzeugteile nicht verhindert werden.
a) sogar
b) nämlich
c) trotzdem
d) immerhin
e) unbedingt
Seit e 1 /2
Beispiel:
Das Flugzeug hat eine große Dichtung verloren. (eine / groß / Dichtung)
Seit e 2/2
In China werden die Medien und die Arbeit von Journalisten streng
kontrolliert. Der deutsche Student David Missal hat dort zum Thema
Menschenrechte recherchiert und musste nun das Land verlassen.
Der deutsche Student David Missal absolviert an der Pekinger Tsinghua-Universität das
erste Jahr seines Journalistik-Studiums. Einen Abschluss in China-Studien hat er schon.
Jetzt wurde er aus dem Land ausgewiesen; sein Visum für das nächste Semester wurde nicht
verlängert. Der Grund: Missal hatte über die Verfolgung von Menschenrechtsanwälten in
China recherchiert. Die chinesischen Behörden begründeten ihre Entscheidung damit,
dass diese Arbeit mit seinem Studentenvisum nicht erlaubt war.
Für ausländische Journalisten in China gibt es viele strenge Vorgaben. Das journalistische
Arbeiten dort ist riskant. Nur wer ein spezielles Journalistenvisum und eine offizielle
Arbeitserlaubnis hat, darf berichten. Solch ein Visum hatte David Missal nicht. Trotzdem
filmte und interviewte er Anwälte und Angehörige von Aktivisten, unter anderem den
Anwalt des bekannten Menschenrechtsaktivisten Qin Yongmin. Danach wurde Missal von
der Polizei festgenommen und verhört.
David Missal war von seiner Universität zweimal gewarnt worden, doch er wollte weiter an
diesem politischen Thema arbeiten, um die chinesische Gesellschaft und Politik
kennenzulernen. „Man hofft, dass es zumindest an den Universitäten mehr Freiheiten
gibt. Dem ist aber nicht so“, sagte Missal.
Täglich werden in China die staatlichen Medien kontrolliert. Ihnen wird vorgeschrieben,
über welche Themen die Journalisten berichten dürfen. Auch das Internet wird streng
zensiert. In der internationalen Liste der Pressefreiheit liegt das Land deshalb nur auf
Platz 176 von 180. Außerdem gehört China zu den Ländern mit den meisten Journalisten
und Bloggern, die im Gefängnis sitzen.
Seite 1/2
Glossar
Pressefreiheit (f., nur Singular) – ein Grundrecht, das besagt, dass die Presse frei Kommentar [W1]: 43550849
berichten darf
Menschenrecht, -e (m.) – die Rechte, die alle Menschen auf der Welt haben sollten Kommentar [W2]: 37543517
absolvieren – durchführen; machen (z. B. ein Praktikum oder ein Studium) Kommentar [W3]: 20012725
Abschluss, Abschlüsse (m.) – die Tatsache, dass man die Schule, eine Ausbildung oder
ein Studium mit einer Prüfung beendet hat
Verfolgung, -en (f.) – hier: das Einsperren oder Töten von Menschen meist aus Kommentar [W4]: 20016393
politischen Gründen
Behörde,- n (f.) – das Amt; die staatliche Institution mit einer bestimmten Aufgabe Kommentar [W5]: 42679087
Vorgabe,-en (f.) – hier: die Regel, die Vorschrift Kommentar [W6]: 42680317
jemanden interviewen –jemanden befragen z. B. für einen Artikel, einen Film oder ein
Buch (meistens mit einem Mikrofon)
Aktivist, -en/Aktivistin, nen – jemand, der viel dafür tut, ein (politisches) Ziel zu
erreichen
jemanden fest|nehmen – jemanden verhaften; jemanden bei der Polizei festhalten Kommentar [W8]: 38578586
jemand wird verhört – jemandem werden zu einem Ereignis von der Polizei Fragen
gestellt
jemandem etwas vorschreiben – hier: bestimmen, wie etwas sein muss; vorgeben
etwas zensieren – etwas auf nicht erlaubte Inhalte überprüfen und eventuell verbieten
2. David Missal …
a) wurde aus China ausgewiesen, weil er sein Visum zu spät verlängert hat.
b) hat zum Thema Menschenrechte geforscht und Interviews mit Anwälten gemacht.
c) hat schon ein abgeschlossenes Studium.
1) Presse- a) anwalt
2) Menschen- b) freiheit
3) Rechts- c) visum
4) Arbeits- d) rechte
5) Journalisten- e) erlaubnis
Seite 1/2
Seite 2/2
Als Werbung für ihre Museen hatte die belgische Tourismusbehörde ein
Gemälde von Rubens auf Facebook veröffentlicht. Facebook löschte das Bild,
weil es zu viel nackte Haut zeigte. Die Belgier reagierten mit einem Video.
Der belgische Maler Peter Paul Rubens hat die europäische Barockkunst geprägt wie
kaum ein anderer. Eines seiner bekanntesten Gemälde ist die „Kreuzabnahme“. Es zeigt
Jesus, der nur ein Tuch um die Hüfte trägt. Mit diesem Bild machte die Tourismusbehörde
der belgischen Region Flandern Werbung bei Facebook für eine Sonderausstellung der
Museen. Doch die Werbung wurde vom US-amerikanischen Unternehmen gelöscht.
Laut der Richtlinien für Werbung auf Facebook sind Inhalte, die für Jugendliche
gefährlich sein könnten, verboten. Dazu gehört auch Nacktheit – auch wenn sie
„künstlerischen oder pädagogischen Zwecken“ dient. Die Rubens-Bilder bei Facebook
wurden daher zensiert und die Werbung konnte man online nicht mehr anschauen.
„Obwohl wir schon ein bisschen darüber lachen mussten: Ihre kulturelle Zensur macht uns
das Leben schwer“, schrieben Vertreter von Museen und Tourismusbehörden dem
Facebook-Gründer Mark Zuckerberg in einem Brief. Außerdem reagierten sie mit einem
Y ouTube-Video, in dem sie sich über Facebook lustig machen. Darin sieht man, wie zwei
Männer in Uniform den Museumsbesuchern die Augen zuhalten: „Wir müssen Sie vor
den Nackten schützen“, so die Männer. Nur wer keinen Facebook-Account hat, darf sich im
Video weiterhin Rubens‘ Bilder anschauen.
Die Macher des Videos sind sich sicher: Rubens hätte es gefallen. „Wäre Peter Paul Rubens
seinerzeit auf Facebook gewesen, hätte seine Seite bestimmt besonders viele
Abonnenten gehabt.“ Inzwischen hat Facebook reagiert und will seine Richtlinien prüfen.
„Wir möchten sicherstellen, dass Museen und andere Institutionen ihre Gemälde-
Ikonen teilen können“, sagte ein Facebook-Sprecher.
Seit e 1 /2
Glossar
etwas löschen – hier: dafür sorgen, dass bestimmte Inhalte nicht mehr da sind oder nicht
mehr zu sehen sind; etwas entfernen
Behörde, -n (f.) – das Amt; eine staatliche Institution mit einer bestimmten Aufgabe
Barock (m., nur Singular) – eine Epoche der Kunstgeschichte von ungefähr 1600 bis 1750
Hüfte, -n (f.) – die Gegend am Körper, die Beine und Oberkörper verbindet
Richtlinie, -n (f.) – die (gesetzliche) Regel, wie etwas gemacht werden soll
pädagogisch – sich auf die Wissenschaft beziehend, die sich mit Erziehung und
Unterrichten beschäftigt
jemandem/ etwas dienen – hier: für etwas da sein; für etwas nützlich sein
etwas zensieren – etwas auf nicht erlaubte Inhalte überprüfen und eventuell verbieten
(Substantiv: die Zensur)
Uniform, -en (f.) – die Kleidung von z. B. Polizisten oder Soldaten, die bei allen gleich ist
jemandem die Augen zuhalten – jemandem die Hände vor die Augen halten, so dass
er/sie nichts sehen kann
Ikone, -n (f.) – hier: ein sehr beliebtes Bild; eine sehr beliebte Person
Sprecher,-/Sprecherin,-nen – hier: jemand, der für eine Firma o. Ä. zur Presse spricht
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2. Ü bt die Vokabeln!
Welche Personenbezeichnungen gehören in welche Lücke? Setzt ein.
1. Er ist eine absolute ________________ in der Kunst. Seine Bilder lieben alle.
2. Kennst du schon die neue Spiele-Seite im Internet ? Ich habe heute mit einem der
________________ gesprochen, die die Idee dafür hatten.
3. Als ich Kind war, wollte ich immer ________________ werden, weil ich mich sehr für
Kunst interessiert habe
4. Ich bekomme die Zeitschrift jetzt regelmäßig zugeschickt. Das ist sehr praktisch und als
________________ bekommt man außerdem noch Rabatt.
5. Der Präsident wollte nicht selbst mit der Presse reden. Er schickte den
________________ der Regierung.
6. Der Chef konnte nicht zum Termin gehen und schickte deshalb seine
________________ zur Konferenz.
Seit e 1 /2
3. Wenn ich im 17. Jahrhundert __________ __________ (leben), hätte ich Rubens
gern persönlich getroffen.
4. Wenn ich im Urlaub mehr Zeit gehabt hätte, __________ ich gern noch nach Belgien
__________ (fahren).
5. Wenn Facebook die Werbung nicht zensiert hätte, __________ mehr Besucher
__________ (kommen).
Seit e 2/2
Für Flüchtlinge aus Afrika führt der Weg nach Europa über das Meer. Es ist ein gefährlicher
Weg und oft sind die Menschen in kleinen, kaum seetüchtigen Booten unterwegs. Immer
wieder ertrinken Flüchtlinge bei diesem Versuch, Europa zu erreichen. Nach Angaben der
UN haben im Jahr 2018 schon 1800 Menschen auf dem Mittelmeer ihr Leben verloren.
Manche haben Glück und werden von Schiffen der Seenotrettung aufgenommen. Doch diese
Schiffe sind in vielen europäischen Häfen nicht willkommen.
Diese Erfahrung machte auch der deutsche Kapitän Stefan Schmidt. Im Jahr 2004 rettete
er mit dem Schiff „Cap Anamur“ 37 afrikanische Schiffbrüchige und brachte sie nach
Italien. Dort wurden er und seine Kollegen wegen „Beihilfe zur illegalen
Einreise“ angeklagt. Erst im Oktober 2009 wurden sie freigesprochen.
Für Schmidt ist das Leben von Menschen wichtiger als die Gesetze. Er meint: „Wenn ein
Kapitän Menschen aus Seenot rettet, dann müsste eigentlich die ganze Welt sagen: ‚Mensch,
super, hast du gut gemacht‘.“ Doch gerade angesichts der hohen Flüchtlingszahlen gibt es
Kritik am Einsatz der Seenotretter: Ermutigen die Helfer die Menschen dazu, ihr Leben
aufs Spiel zu setzen, weil sie hoffen, dass die Seenotretter sie aufnehmen und nach
Europa bringen? Unterstützen sie dadurch das Geschäft der Schlepper mit der Not der
Menschen?
Für Stefan Schmidt spielt es keine Rolle, ob die Schlepper von der Arbeit der Seenotretter
profitieren. Er fragt auch nicht, ob die Menschen in ihrem Heimatland verfolgt werden
und deshalb ein Recht auf Asyl haben. Das ist nicht seine Aufgabe, meint Stefan Schmidt,
und erklärt: „Wenn ein Kapitän Leute aus Seenot rettet, dann muss er sie nicht fragen, wo
sie herkommen, dann muss er nicht fragen, ob sie braun oder grün im Gesicht sind, sondern
er muss sie an einen sicheren Platz bringen. Das ist alles. Mehr muss er nicht.“
Seit e 1 /2
Glossar
Seenot (f.) – eine Situation, in der ein Mensch auf dem Meer in Lebensgefahr ist
Flüchtling, -e (m.) – jemand, der sein Land aus einem bestimmten Grund (z. B. Krieg)
verlassen muss
Seenotretter, -/Seenotretterin, -nen – jemand, der Menschen aus dem Meer rettet
seetüchtig – so, dass man damit sicher auf dem Meer reisen kann
Kapitän, -e/Kapitänin, -nen – hier: der Chef/die Chefin auf einem Schiff
Schiffbrüchige, -n (m./f.) – eine Person, deren Schiff kaputt oder schon gesunken ist
Beihilfe zur illegalen Einreise – die Tatsache, dass man Menschen hilft, ohne Erlaubnis
in ein anderes Land zu reisen
Einsatz (m., hier nur Singular) – hier: (oft mutige oder gefährliche) Handlung, um ein
bestimmtes Ziel zu erreichen
sein Leben aufs Spiel setzen – sich selbst in eine sehr gefährliche Situation bringen
Schlepper, -/Schlepperin, -nen – jemand, der Menschen für Geld dabei hilft, ohne
Erlaubnis in ein anderes Land zu reisen
Asyl, -e (n., selten im Plural) – der Aufenthalt, den ein Staat einem Menschen erlaubt, der
in seiner Heimat verfolgt wird oder vor dem Krieg geflohen ist
Seit e 2/2
1. Bei einem Sturm haben die ________________ viel zu tun, weil Menschen auf
dem Meer in Gefahr sind und ihre Hilfe brauchen.
2. Menschen, die in ihrer Heimat verfolgt wurden, können in Deutschland
________________ beantragen.
3. Als er die kleinen Boote auf dem Wasser sah, beschloss der ________________,
sein Schiff zu stoppen und den Menschen zu helfen.
4. Gestern wurden mehr als fünfzig ________________ aus dem Meer gerettet und
an Land gebracht. Die meisten von ihnen sind Flüchtlinge.
5. Nach einer langen Fahrt erreichte das Schiff endlich den ________________.
6. Für ihre Hilfe beim Überqueren der Grenze verlangen die ________________ oft
viel Geld.
7. ________________ aus Kriegsgebieten haben meist schreckliche Dinge erlebt.
Seite 1/2
1. Die Zahl der Menschen, die (auf/über/durch) __________ das Mittelmeer in ein
europäisches Land flüchten, hat zugenommen.
2. Wer mehrere Tage auf einem Boot (auf/in/über) __________ dem Meer verbringt,
muss Trinkwasser mitnehmen.
3. Stefan Schmidt hat 37 Menschen (von/auf/aus)__________ Seenot gerettet.
4. Wissen die Flüchtlinge, wie gefährlich der Weg (bis/zu/nach) __________ Europa
ist?
5. (Im/Am/Auf dem) __________ Hamburger Hafen liegen viele große Schiffe.
6. Beim Versuch, nach Europa zu gelangen, setzen viele Flüchtlinge ihr Leben
(ins/ans/aufs)__________ Spiel.
7. Es gibt immer Menschen, die (für/durch/von) __________ der Not anderer
profitieren.
Seite 2/2
Es ist das Ende einer Ära: Im Dezember 2018 wird die letzte deutsche
Steinkohlezeche geschlossen. Der Abbau lohnt sich nicht mehr. Eine
Ausstellung in Essen erinnert nun an die Geschichte der Steinkohle in
Deutschland.
Steinkohle ist ein wichtiger Rohstoff: Sie liefert Energie und wird zur Produktion von
Stahl verwendet, man kann daraus Farbstoffe, Kunststoffe und Medikamente herstellen.
Trotzdem wird sie in Deutschland bald nicht mehr abgebaut. Der Abbau ist zu teuer, weil
die deutsche Steinkohle tief unter der Erde liegt. In anderen Ländern ist der Abbau viel
leichter und billiger. So endet die Ära der deutschen Steinkohle Ende 2018 m it der
Schließung der letzten Steinkohlezeche Prosper-Haniel in Bottrop.
Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte die Steinkohle in Deutschland eine große
wirtschaftliche Rolle. Ohne sie hätte sich die deutsche Wirtschaft nicht so schnell von den
Kriegsjahren erholt. In den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts gab es mehr als 100 deutsche
Steinkohlezechen, vor allem im Ruhrgebiet. Die Nachfrage nach Steinkohle war so groß,
dass Bergmänner aus anderen Ländern nach Deutschland geholt wurden.
Eine Ausstellung in der Stadt Essen zeigt jetzt, wie schwer und gefährlich ihre Arbeit war.
Zu sehen ist zum Beispiel der Schuh eines Bergmannes, der bei der Arbeit verschüttet
wurde. Damit er etwas essen konnte, bekam er Suppe durch ein Rohr, das bis nach unten
führte. Der Bergmann hielt den Schuh unter das Rohr und benutzte ihn als Suppenschüssel.
Der ehemalige Bergmann Gerhard Klammer erzählt: „Die Arbeitsstellen unter Tage sind
schwierig, da gibt es Bereiche, in denen es sehr warm ist und sehr staubig (...). Die weiße
Kleidung am Morgen war abends immer schwarz.“
Trotz dieser schwierigen Arbeitsbedingungen haben die Bergmänner lange für ihre
Arbeitsplätze gekämpft – zuerst mit Erfolg. Der Staat unterstützte den Steinkohle-Bergbau
lange durch Subventionen und den „Kohlepfennig“, den jeder Bürger mit seiner
Stromrechnung bezahlen musste. Doch mittlerweile gibt es kaum noch Bergmänner. Auch
Gerhard Klammer arbeitet nicht mehr unter Tage: Er ist inzwischen in Rente und zeigt
Besuchern die ehemalige Zeche Zollverein in Essen, die heute zum Weltkulturerbe
gehört. Dort findet auch die Ausstellung statt, die sich die Gäste noch bis zum 11. November
anschauen können.
Seit e 1 /2
Glossar
Steinkohle (f., nur Singular) – eine dunkle Art von Kohle, die unter der Erde liegt und aus
der man Energie gewinnen kann
Ära, Ären (f., Plural selten) – ein bestimmter Zeitabschnitt in der Geschichte
Zeche, -n (f.) – hier: ein Betrieb, der Kohle aus der Erde holt; ein Kohlebergwerk
Abbau (m., nur Singular) – hier: die Tätigkeit, bei der Stoffe (z. B. Kohle, Metalle oder Salz)
aus der Erde geholt werden
Stahl, Stähle (m., Plural selten) – eine Mischung aus Eisen und anderen Materialien, die
besonders hart ist
Zweiter Weltkrieg (m., nur Singular) – der Krieg, den Deutschland 1939 begonnen und
1945 verloren hat und in dem viele Länder gegeneinander gekämpft haben
Ruhrgebiet (n., nur Singular) – eine Region im Westen Deutschlands, in der es früher viel
Industrie und (Kohle-)Bergbau gab
Bergmann, -männer (m.) – eine Person, die unter der Erde arbeitet, um dort zum
Beispiel Kohle abzubauen
verschüttet werden – hier: bei einem Unfall unter viel Erde eingeschlossen werden
Rohr, -e (n.) – ein langer runder Gegenstand, durch den z. B. Luft oder Wasser fließt
ehemalig – früher
Bergbau (m.) – die Art von Wirtschaft, bei dem man etwas aus dem Boden holt, z. B. Kohle
Subvention, -en (f.) – hier: die staatliche finanzielle Unterstützung für ein Unternehmen
Pfennig, -e (m.) – ein Geldstück, mit dem man früher in Deutschland bezahlt hat; etwa 0,5
Cent
Weltkulturerbe (n., nur Singular) – ein Bauwerk oder Kunstwerk, das von der UNESCO
als besonders bedeutend angesehen wird und besonders geschützt werden soll
Seit e 2/2
2. Ü bt die Substantive!
Welches Wort gehört in welche Lücke? Setzt ein.
Seit e 1 /2
Seit e 2/2
Für fünf Tage im August ist Köln die Computerspiele-Hauptstadt. Dann findet
dort die Spielemesse Gamescom statt, die zu einem riesigen Event geworden
ist. Vor allem Spieler über 50 tragen zum Wachstum der Branche bei.
Die Schlange auf dem Messegelände in Köln ist riesig. Tausende Fans warten vor und in
der Halle, in der im August eine Woche lang die Computerspielemesse Gamescom
stattfindet. Viele von ihnen sind für das Event wie die Charaktere aus den
Computerspielen angezogen. Im zehnten Jubiläumsjahr 2018 kamen 370.000 Besucher,
um die neusten Trends zu testen. Das ist ein neuer Rekord.
Für viele Besucher ist es das größte Glück, auf der Gamescom ihre Lieblingsspieler zu
treffen und sogar mit ihnen eine Runde zocken zu dürfen. Einer der angesagtesten
Spieler und ein Profispieler im eSports-Bereich ist Frederik Hinteregger. Für ihn ist das
Zocken allerdings mehr als nur ein Hobby. „Wenn du Nationalligen spielst, kannst du bis
zu 2000 Euro im Monat machen. Spielst du höher, wird es fünfstellig“, so der
Spieleprofi.
Dabei hat die Spielebranche nicht nur junge Fans. Vor allem ältere Spieler tragen zum
Wachstum bei. „Ein Viertel der Spieler sind 50 plus“, sagt Felix Falk von der deutschen
Spieleentwicklungsbranche. Von inzwischen 2,2 Milliarden Spielern ist die ältere
Generation die Zielgruppe, die am schnellsten wächst. Das ist vor allem so, weil man viele
Spiele heute nicht nur an Konsolen, sondern auch mit dem Handy spielen kann.
Die meisten dieser Spiele kommen aus den USA oder aus Japan. Auch andere Länder wie
Kanada haben begonnen, die immer wichtiger werdende Gaming-Industrie zu unterstützen.
Ein Spiel in Deutschland zu entwickeln, ist allerdings noch etwa 30 Prozent teurer als in
anderen Ländern, weiß Felix Falk. Damit auch Deutschland im Bereich Computerspiele an
den Weltmarkt anschließen kann, hoffen Spiele-Entwickler auf eine Förderung. Sie
wurde von den Politikern schon angekündigt.
Seit e 1 /2
Glossar
Messe, -n (f.) – hier: eine Veranstaltung, auf der Firmen ihre Produkte vorstellen
Wachstum (n., nur Singular) – die Tatsache, dass etwas wächst oder sich vergrößert
Fan, -s (m., aus dem Englischen) – jemand, der etwas oder jemanden toll findet
Jubiläum, Jubiläen (n.) – der Jahrestag von einem Ereignis, der besonders gefeiert wird
Trend,-s (m., aus dem Englischen) – eine Entwicklung in eine bestimmt Richtung
eSports (m., nur Singular, aus dem Englischen) – Abkürzung für: elektronischer Sport; der
sportliche Wettkampf mit Computerspielen
Liga, Ligen (f.) – eine Gruppe von etwa gleich starken Sportmannschaften, die
gegeneinander spielen; eine Spielklasse
Konsole, -n (f.) – ein Gerät, mit dem man Spiele am Fernseher spielen kann
3. Computerspiele …
a) kann man nur an Konsolen spielen.
b) sollen in Zukunft in Deutschland finanziell mehr unterstützt werden.
c) werden hauptsächlich in den USA und in Japan entwickelt.
2. Ü bt die Vokabeln!
Welche Personenbezeichnungen gehören in welche Lücke? Setzt ein.
1. Ich spiele lieber an der ________________ und nicht auf dem Handy, weil ich das
Display zu klein finde.
2. Computerspiele sind auch bei Menschen über 50 im ________________.
3. Mein Lieblingscomputerspiel gibt es dieses Jahr seit zehn Jahren. Der Erfinder feiert das
________________ mit einer neuen Version des Spiels.
4. Als ich letztes Jahr bei der Gamescom war, habe ich zwei Stunden in der
________________ gewartet.
5. Die Spielindustrie kann auf eine finanzielle ________________ aus der Politik hoffen.
6. Am meisten Spaß habe ich dabei, in großen ________________ mit anderen Fans zu
zocken, anstatt alleine zu Hause vor dem Computer.
Seit e 1 /2
1. Deutschland hat erst spät begonnen, die Industrie der Computerspiele ____
unterstützen.
a) zu
b) –
2. Für viele ist es neu, dass sie auch am Handy Computerspiele spielen ____ können.
a) zu
b) –
3. Für viele Fans ist es das größte Glück, ihre Idole ____ treffen.
a) zu
b) –
4. Ein Spiel in Deutschland ____ entwickeln, kostet mehr Geld als in den USA.
a) zu
b) –
5. Viele Fans warten vor der Halle, in der die Computerspiele gespielt werden ____
können.
a) zu
b) –
Seit e 2/2
Rechtsextreme in Chemnitz
Angriffe auf Ausländer, ein Toter, Gewalt zwischen rechten und linken
Demonstranten – so zeigt sich aktuell die sächsische Stadt Chemnitz. Die
Polizei ist überfordert und steht in der Kritik.
Eigentlich wollte Chemnitz seinen 875. Geburtstag mit einem Straßenfest feiern. Doch jetzt
stehen in der Brückenstraße Kerzen auf der Straße. Daneben liegen viele Blumen. Ein 35-
jähriger Deutscher war dort in einem Streit tödlich verletzt worden. Er wurde mit einem
Messer erstochen. Die Tatverdächtigen sind ein Syrer und ein Iraker. Für
Rechtsextreme ist das ein Anlass, auf die Straße zu gehen.
Bei Facebook hatte nach der Tat eine rechtsextreme Gruppe zu einem Treffen aufgerufen,
um zu zeigen, „wer in der Stadt das Sagen hat“. Auf Videos der Demonstration ist zu
sehen, wie sie den Hitlergruß zeigen und Ausländer angreifen. Durch die sozialen
Netzwerke können sich gewaltbereite Demonstranten viel schneller organisieren als früher.
Für die Polizei ist das ein Problem.
Die Polizei steht außerdem in Sachsen immer mehr in der Kritik, überfordert zu sein und
wird aufgefordert, härter vorzugehen. Bei der Demonstration in Chemnitz konnte die
Polizei etwa 6000 rechte Demonstranten und 1000 linke Gegendemonstranten kaum
auseinanderhalten. Es gab Verletzte. Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht
forderte, dass der Staat mit aller Härte durchgreift: „Was in Deutschland überhaupt
nicht akzeptabel ist, ist Selbstjustiz“, sagte er.
Seit e 1 /2
Glossar
Tatverdächtige, -n (m./f.) – die Person, von der man glaubt, dass sie der Täter ist
Hitlergruß (m.) – nationalsozialistischer Gruß, bei dem man den rechten Arm nach oben
hält
Selbstjustiz (f.; nur Singular) – die Tatsache, dass eine Person, die von einem Verbrechen
betroffen ist, selbst den Täter bestraft
Ruf (m., nur Singular) – hier: die Meinung, die Leute von jemandem oder etwas haben; das
allgemeine Ansehen
Seit e 2/2
Rechtsextreme in Chemnitz
3. Die Polizei …
a) in Chemnitz konnte einen Streit zwischen rechten und linken Demonstranten schnell
lösen.
b) wird kritisiert, ihre Arbeit nicht gut genug zu machen.
c) darf Täter nicht über soziale Netzwerke suchen.
1. Ich würde mit dieser Organisation nicht vereisen. Sie hat einen schlechten
________________.
2. Die Leute gingen auf die Straße, um gegen den zunehmenden ________________ zu
demonstrieren.
3. ________________ ist keine Lösungen. Ihr müsst miteinander sprechen!
4. Gestern hatte ich einen heftigen ________________ mit meinem Bruder.
5. Der ________________, warum wir uns hier heute treffen, sollte jedem bekannt sein.
6. Der ________________ auf einen Ausländer schockierte alle Dorfbewohner.
Seite 1/2
1. der Rechtsextreme
Die Gegendemonstranten versammelten sich, um gegen die _______________ zu
demonstrieren.
In jedem Land findet man _______________.
Die Polizei kannte den _______________ noch nicht.
2. der Verletze
Bei dem Unfall gab es einen _______________.
Bei dem Angriff wurden mehrere _______________ gemeldet.
Die _______________ wurden ins Krankenhaus gebracht.
3. der Tatverdächtige
Gestern kam der _______________ ins Gefängnis.
Die _______________ wurden von der Polizei festgenommen.
Bei dem _______________ wurden mehrere Beweise gefunden.
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Für die Fußball-WM 2022 in Katar werden seit Jahren neue Stadien gebaut.
Dass die Arbeitsbedingungen auf den Baustellen schlimm sind, ist schon lange
bekannt. Trotzdem ändert sich nichts.
Mittags um halb zwei bauen Arbeiter im Hochsommer mitten in der Wüste an einem
Fußball-Stadion. Es ist heiß auf der Baustelle. Die Temperaturen können in Katar auf bis zu
50 Grad steigen. Weil diese Hitze gefährlich ist, hat das arabische Land im Hochsommer die
Arbeiten auf den WM-Baustellen in der Zeit von 11.30 Uhr bis 15 Uhr verboten. Trotzdem
kann man dort um diese Zeit viele Bauarbeiter sehen.
2022 soll in Katar die nächste Fußball-WM stattfinden. Seit Jahren werden dafür große
Stadien gebaut. Und seit Jahren gibt es Berichte über schlechte Arbeitsbedingungen.
Hunderte Menschen sind bereits auf den WM-Baustellen in Katar ums Leben
gekommen. Allein 2012 starben dort 520 Personen bei der Arbeit. Katars Behörden
behaupten zwar, dass die Tode nichts mit den Arbeitsbedingungen zu tun hätten. Doch
Menschenrechtsorganisationen sind sich sicher, dass die Menschen wegen der Hitze
starben.
Der Inder Wasim Khan (Name geändert) arbeitet seit sechs Monaten in Katar. Das Leben
hier ist für ihn unerträglich. „Ein Hund lebt in meinem Dorf besser. Der Schweiß läuft
den ganzen Tag in Strömen und in meinem Kopf dreht sich alles. Und nachts muss ich
dann mein Zimmer mit sechs anderen teilen“, klagt Khan. Die Arbeit ist hart und die
Bezahlung ist schlecht in Katar, einem der reichsten Länder der Welt: 750 Riyal bekommt
Khan pro Monat – das sind 175 Euro. „Es reicht weder zum Leben noch zum Sterben“, sagt
er.
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Glossar
WM (f.) – Abkürzung für: Weltmeisterschaft; hier: der alle vier Jahre stattfindende
Fußball-Wettkampf zwischen vielen Ländern der Welt
Baustelle, -n (f.) – ein Ort, an dem etwas gebaut wird (z. B. ein Haus)
Hochsommer, - (m.) – die Mitte des Sommers; die heißeste Zeit des Jahres
Wüste, -n (f.) – ein Gebiet, in dem es sehr wenig regnet, sehr heiß ist und fast keine
Pflanzen wachsen
Behörde, -n (f.) – das Amt; eine staatliche Institution mit einer bestimmten Aufgabe
Schweiß (m., nur Singular) – eine Flüssigkeit, die auf der Haut entsteht, wenn es heiß ist
oder man Fieber hat
zuständig – verantwortlich
Kommission, -en (f.) – eine Gruppe von Fachpersonen, die für etwas zuständig ist und
eine bestimmte Aufgabe hat
Experte, -n/Expertin, -nen – eine Person, die zu einem Thema sehr viel weiß
Gastarbeiterrecht, -e (n., meist im Plural) – das Recht von Menschen, die für eine
bestimmte Zeit in einem fremden Land arbeiten
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2. Wasim Khan …
a) bekommt nur wenig Geld für seine Arbeit.
b) lebt alleine in einer Wohnung.
c) gefällt das Leben in Katar überhaupt nicht.
3. Nicholas McGeehan …
a) untersucht für das Arbeits- und Sozialministerium die Bedingungen auf den Baustellen.
b) glaubt nicht, dass Katar etwas ändern wird.
c) glaubt, dass kaum jemand die schlechten Bedingungen auf den Baustellen bemerkt hat.
2. Viele Menschen kamen ____ in den letzten Jahren auf den Baustellen ums Leben.
a) sich
b) -
3. Menschenrechtsaktivisten sind _____ sicher, dass Arbeiter durch die Hitze ums Leben
gekommen sind.
a) sich
b) -
6. Das Arbeits- und Sozialministerium teilte _____ mit, dass es Änderungen vornehmen
will.
a) sich
b) -
Beispiel:
Auf der Baustelle ist es wegen hoher Temperaturen (hohe Temperaturen) sehr heiß.
1. Die Behörden haben _____ _____ _____ (die Temperaturen) das Arbeiten auf den
Baustellen zur Mittagszeit verboten.
2. Viele Bauarbeiter sind _____ ____ _____ (das Verbot) in der Mittagspause bei der
Arbeit zu sehen.
3. Die Bauarbeiter müssen _____ _____ _____ (schlechte Bezahlung) hart und viel
arbeiten.
4. Viele Arbeiter sind schon _____ _____ _____ (die Hitze) gestorben.
5. Die Arbeitsbedingungen werden _____ _____ _____ _____ (die vielen Todesfälle)
nicht verbessert.
6. Wasim Khan möchte _____ _____ _____ _____ (die schlechten Bedingungen)
Katar verlassen und nach Indien zurückgehen.
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Drohnen fliegen durch die Uni und töten Studenten. Wer ihr Opfer wird, entscheiden sie
mithilfe von Daten aus sozialen Netzwerken. Sie wählen Menschen, die ein kritisches
Video geteilt haben. Das passiert im Kurzfilm „Slaughterbots“, den Gegner von
autonomen Waffen auf Y ouTube veröffentlichten. Die Idee zum Film hatte der US-
amerikanische Informatiker Stuart Russell, der seit 35 Jahren im Bereich der
künstlichen Intelligenz forscht. Noch können Ereignisse wie aus dem Film verhindert
werden, warnt Russell, aber bald könnte es zu spät sein.
Dieser Meinung ist auch Thomas Küchenmeister von der Kampagne „Killer Roboter
stoppen“. Er kämpft für ein Verbot von autonomen Waffen – zum Beispiel von Raketen,
die nach möglichen Zielen suchen und selbst entscheiden, welches sie zerstören. „Die
saubere Unterscheidung zwischen militärischen und zivilen Fahrzeugen kann eine
solche Waffe gar nicht vornehmen“, sagt Küchenmeister. Das aber verlangt das
Humanitäre Völkerrecht. Es fordert von den Kriegsparteien, Zivilisten zu schützen.
Seit 2014 sprechen mehr als 70 Staaten über mögliche Regeln für autonome Waffen. Die
Verhandlungen sind schwierig. 26 Staaten fordern ein Verbot von autonomen Waffen.
Länder wie die USA, Russland oder Großbritannien, die viel Geld für solche Waffen
ausgeben, wollen das nicht. Sie behaupten, dass sie sicherer sind, weil ein Computer
weniger Fehler macht als ein Mensch.
Deutschland gehört zu den Ländern, die gegen autonome Waffen sind. Bei den
Verhandlungen ein Verbot zu fordern, hält die deutsche Regierung aber taktisch für falsch,
weil die Meinungen zu unterschiedlich sind. Deutschland möchte erst eine
unverbindliche politische Erklärung. Das würde ein späteres Verbot leichter machen. Die
Gegner der autonomen Waffen von „Killer Roboter stoppen!“ sehen das anders. Sie fordern,
dass Deutschland als großes und wichtiges europäisches Land für ein sofortiges Verbot
eintreten soll.
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Glossar
soziales Netzwerk, -e (n.) – eine Internetseite, über die man mit anderen Leuten
kommunizieren kann (z. B. Facebook)
künstliche Intelligenz (f., nur Singular) – hier: Computer, die sich intelligent und fast
wie ein Mensch verhalten und selbstständig Probleme lösen können
Kampagne, -n (f.) – hier: die öffentliche Aktion für oder gegen etwas, um die Meinung der
Menschen zu beeinflussen
Rakete, -n (f.) – hier: eine Waffe, die sehr schnell und weit fliegt
zivil – hier: so, dass normale Bürger etwas nutzen und keine Soldaten
Humanitäres Völkerrecht (n., nur Singular) – das international gültige Recht, das in
Kriegen gilt und Personen schützen soll
Kriegspartei, -en (f.) – der Staat oder die Gruppe in einem Staat, die gegen andere
Gruppen oder Staaten Krieg führt
Verhandlung, -en (f.) – das Diskutieren über etwas, um zu einem Ergebnis zu kommen
taktisch – so, dass man einen Plan hat, wie man ein Ziel erreichen kann
2. Ü bt die Vokabeln!
Schreibt die Substantive der folgenden Verben in die passende Lücke.
1. Im Krieg der Zukunft trifft ein Computerprogramm die __________, welches Ziel
angegriffen wird.
2. Eine Maschine kann die __________ zwischen einem Feind und einem unschuldigen
Bürger nicht vornehmen.
3. Die russische __________ gibt viel Geld für autonome Waffen aus.
4. Viele Organisationen und auch viele Privatpersonen fordern ein __________ von
selbstständigen Waffen.
5. Bei den __________ der mehr als 70 Staaten gab es noch keine Ergebnisse.
6. Die __________ der einzelnen Länder über ein mögliches Verbot sind sehr
verschieden.
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3. Ü bt die Relativpronomen!
Setzt das richtige Relativpronomen in die Lücken ein.
1. Autonome Waffen halten nicht unbedingt das Humanitäre Völkerrecht ein, _____ den
Schutz der Zivilisten verlangt.
2. An der Verhandlung, bei _____ Regeln für autonome Waffen gemacht werden sollen,
nehmen mehr als 70 Staaten teil.
3. Russland, Israel oder Großbritannien, _____ viel Geld für die militärische Nutzung
künstlicher Intelligenz ausgeben, sind gegen ein Verbot selbstständiger Waffen.
4. Thomas Küchenmeister, _____ ein Verbot autonomer Waffen sehr wichtig ist, fordert
die deutsche Regierung auf, dafür zu kämpfen.
5. Stuart Russell, aus _____ Idee ein Kurzfilm gemacht wurde, forscht seit 35 Jahren im
Bereich der künstlichen Intelligenz.
6. Die Verhandlungen, _____ Ergebnisse noch nicht feststehen, sind sehr schwierig.
7. Der Film „Slaughterbots“, _____ Gegner von autonomen Waffen im Internet
veröffentlichten, zeigt, wohin die militärische Nutzung von künstlicher Intelligenz
führen kann.
a) den
b) das
c) der
d) die
e) dem
f) dessen
g) deren
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Am Rhein hat eine Frau etwas gefunden, das wie ein Stück Holz aussah.
Wissenschaftler stellten fest, dass es ein mehr als 15.000 Jahre alter
Mammutzahn ist. Ein solcher Fund ist nicht so ungewöhnlich, wie man denkt.
Es war ein ganz normaler Samstag im August 2018: Sonja Pilch ging in Düsseldorf am
Rhein spazieren. Der Fluss führte nur wenig Wasser, weil es in den letzten Monaten
kaum geregnet hatte. In der Nähe des Wassers erblickte Sonja etwas, das wie ein großes
Stück Holz aussah. Sie hob es an und merkte, dass es viel schwerer war als Holz. Vor kurzer
Zeit war in der Nähe der Zahn eines Mammuts gefunden worden. Daher vermutete Sonja
Pilch, dass auch ihr Fund ein Mammutzahn sein könnte.
Ein Paläontologe von der Universität Bonn bestätigte ihre Vermutung: Es handelt sich um
ein großes Stück eines Mammutstoßzahns, etwa 1,30 Meter lang und 25 Kilogramm
schwer. Sonja Pilch meldete ihren Fund beim Amt für Bodendenkmalpflege. Das ist
gesetzliche Pflicht in Deutschland: Zeugnisse tierischen und pflanzlichen Lebens aus
erdgeschichtlicher Zeit gelten als Bodendenkmäler und müssen deshalb beim Amt
gemeldet werden.
Inzwischen befindet sich der Zahn im LVR-Landesmuseum Bonn. „Momentan liegt der
Zahn noch im Kühlraum, man muss ihn feucht und kühl halten“, erklärt Kurator Ralf W.
Schmitz. Die lange Zeit im Wasser hat dafür gesorgt, dass er überhaupt noch so gut
erhalten ist. Denn wenn ein so altes Stück Elfenbein zu trocken wird, zerbröselt es
schnell. Wie alt der Zahn ist, lässt sich laut Schmitz noch nicht mit Sicherheit sagen.
Wahrscheinlich ist er aber älter als 15.000 und jünger als 200.000 Jahre.
Eine archäologische Bedeutung hat der Stoßzahn laut Schmitz allerdings nicht. „Solche
Stücke findet man immer wieder“, sagt er. Was mit dem Zahn passiert, hängt davon ab, ob
die Wissenschaftler ihn trotzdem für bedeutsam halten. Wenn der Zahn keinen
besonderen wissenschaftlichen Wert hat, gehört er zur Hälfte Sonja Pilch und zur anderen
Hälfte Deutschland. Als Ausstellungsstück in einem Museum kommt so ein großes
Exemplar aber in jedem Fall in Frage.
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Glossar
Mammut, -s (n.) – eine Elefantenart, die seit 4000 Jahren nicht mehr existiert
wenig Wasser führen – so sein, dass ein Fluss weniger Wasser als normal hat
Stoßzahn, -zähne (m.) – ein starker, langer Zahn von Tieren wie z. B. von Elefanten
Bodendenkmal, -denkmäler (n.) – etwas, das im Boden ist und Informationen über
Menschen oder Tiere aus viel früheren Zeiten gibt
Zeugnis, -se (n.) – hier: der Beweis; das Zeichen dafür, dass es etwas gibt oder gab
erdgeschichtlich – so, dass etwas die geologische Geschichte der Erde betrifft
momentan – im Moment
gut erhalten – so, dass etwas auch nach längerer Zeit noch in einem guten Zustand ist
Elfenbein, -e (n.) – das Material, aus dem die Zähne von Elefanten bestehen
zerbröseln – so sein, dass etwas in viele kleine Stücke zerfällt, wenn man es berührt
archäologisch – so, dass etwas die Wissenschaft betrifft, die alte Kulturen erforscht
Exemplar, -e (n.) – das einzelne Stück von vielen gleichen oder ähnlichen Dingen
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3. Wenn die Wissenschaftler den Fund nicht für wichtig halten, gehört er …
a) dem LVR-Landesmuseum Bonn.
b) der Bundesrepublik Deutschland.
c) Sonja Pilch.
2. Ü bt den Wortschatz!
Setzt die Wörter in die passende Lücke ein.
a) Wissenschaftler
b) Spaziergang
c) Exemplar
d) Fund
e) Vermutung
f) Bedeutung
Seit e 1 /2
3. Ü bt die Konjunktionen!
Setzt die richtige Konjunktion in die Lücken ein.
1. Kurator Ralf W. Schmitz hat untersucht, _______ alt der Zahn ist.
2. Schmitz vermutet, _______ das Wasser im Rhein für den guten Zustand des Zahns
verantwortlich war.
3. Elfenbein kann lange gut erhalten bleiben, _______ es feucht und kühl gehalten wird.
4. Sonja Pilch meldete ihren Fund beim Amt für Bodendenkmalpflege, _______ das in
Deutschland gesetzliche Pflicht ist.
5. Der Rhein führt wenig Wasser, _______ es hat in den letzten Monaten kaum geregnet.
6. Es wird noch geklärt, _______ der Zahn als Ausstellungsstück in ein Museum kommt.
a) weil
b) denn
c) dass
d) ob
e) wie
f) wenn
Seit e 2/2
2009 wurde einem katholischen Arzt von der Kirche gekündigt. Er hatte ein
zweites Mal geheiratet, und das ist nach kirchlichem Recht verboten. Der Arzt
klagte. Der Europäische Gerichtshof hat sein Urteil gesprochen.
Darf ein katholisches Krankenhaus seine katholischen Mitarbeiter anders behandeln als
andersgläubige Mitarbeiter? In vielen Ländern Europas wäre diese Frage merkwürdig.
Aber in Deutschland, wo die Kirchen nach dem Staat der größte Arbeitgeber sind, hat diese
Frage eine große Bedeutung. Sie ist so wichtig, dass sich 2018 der Europäische Gerichtshof
(EuGH) in Luxemburg damit befasste.
Grund dafür war der Fall eines katholischen Chefarztes in einem katholischen Krankenhaus.
Ihm wurde 2009 gekündigt, nachdem er zum zweiten Mal geheiratet hatte. Sein
Arbeitgeber, das Erzbistum Köln, sah in diesem Verhalten einen Verstoß gegen die
katholische Glaubenslehre. Denn nach katholischem Kirchenrecht ist eine Ehe
unauflöslich. Der Arzt klagte gegen die Kündigung. Doch das
Bundesverfassungsgericht urteilte 2014, dass die Kirche dies so entscheiden durfte.
Die Richter des EuGH entschieden 2018 aber, dass die zweite Heirat des Chefarztes kein
Grund für eine Kündigung ist. Denn laut des Gerichts ist das Eheverständnis der
katholischen Kirche nicht wichtig für die Arbeit als Chefarzt. Die Richter verwiesen
darauf, dass das katholische Krankenhaus auch evangelische und konfessionslose
Chefärzte beschäftigt, denen bei einer Wiederheirat nach einer Scheidung nicht gekündigt
wird. Sie sehen darin eine mögliche Diskriminierung.
Seit e 1 /2
Glossar
Erzbistum, -tümer (n.) – ein Gebiet, das von einem wichtigen, hohen katholischen
Priester verwaltet wird
etwas in etwas sehen – etwas auf eine bestimmte Art und Weise bewerten
Verstoß, Verstöße (m.) – die Verletzung von Regeln, Vorschriften; eine Handlung, die
gegen die Regeln ist
Glaubenslehre, -n (f.) – die Ideen, Theorien und Regeln einer Religion über den Glauben
unauflöslich – so, dass man nicht dafür sorgen kann, dass es etwas nicht mehr gibt
Richter, -/Richterin, -nen – jemand, der im Gericht über das Urteil entscheidet
Eheverständnis (n., nur Singular) – das Bild, das man von der Ehe hat; die Art, wie man
die Ehe sieht
Einrichtung, -en (f.) – hier: etwas, das von einer öffentlichen Stelle für die Öffentlichkeit
gemacht wurde
Kita, -s (f.) – Abkürzung für: die Kindertagesstätte; ein Ort, an dem Kinder von morgens
bis nachmittags oder abends bleiben können, wenn sie noch nicht zur Schule gehen
Beratungsstelle, -n (f.) – ein Ort, an dem man Hilfe bekommt und informiert wird
2. Laut EuGH …
a) hat die Ehe eines Arztes nichts mit seiner Arbeit zu tun.
b) könnte die Kündigung des Chefarztes eine Diskriminierung sein.
c) hatte die Kirche einen guten Grund, dem Chefarzt zu kündigen.
2. Ü bt die Vokabeln
Welche Wörter gehören in die Lücken? Setzt ein.
a) Richter b) geheiratet
c) Ehe d) befasst
e) Arbeitgeber f) geurteilt
g) Arbeitsrecht h) gekündigt
i) Bundesverfassungsgericht j) diskriminiert
Seit e 1 /2
3. Ü bt die Adjektivendungen
Schreibt die richtigen Endungen der Adjektive in die Lücken.
Seit e 2/2
Noch in den 1960er-Jahren war Sexualität außerhalb der Ehe ein Tabu. Das
änderte sich, als junge Leute für freie Liebe kämpften. Was hat sich dadurch
verändert und wie groß ist die sexuelle Freiheit heute?
„Meine Mutter erwartete von mir, mit spätestens Ende 20 einen wohlhabenden Arzt
oder Rechtsanwalt zu heiraten, Kinder zu bekommen und ein Haus zu bauen. Als sie
herausfand, dass ich – mit immerhin 21 Jahren – Sex mit meinem ersten Freund hatte,
nannte sie mich ein ‚Flittchen‘.“ So beschreibt die Autorin und Journalistin Ulrike Heider
die Gesellschaft der 50er-Jahre. Sexualität war ein Tabu.
Das veränderte sich ab 1961, als in Deutschland die Antibabypille auf den Markt kam.
Sexualität wurde nicht mehr von der Angst bestimmt, schwanger zu werden. Frauen
konnten nun selbst entscheiden, wann sie Kinder bekommen wollten. Das gab ihnen die
Möglichkeit, zuerst eine Ausbildung oder ein Studium abzuschließen.
Der Umgang mit Sexualität wurde auch offener: In den Medien war mehr nackte Haut zu
sehen und der Journalist Oswalt Kolle produzierte Filme, die über die menschliche
Sexualität aufklärten. Junge Leute gründeten Kommunen, in denen sie in Gruppen
zusammenlebten und wechselnde Sexualpartner hatten. Doch wirklich frei war man damals
auch nicht: Frauen, die ihre neue sexuelle Freiheit nicht auslebten, galten häufig als
verklemmt. Auch die Rollenbilder von Männern und Frauen in der Gesellschaft
veränderten sich nur langsam.
Heute scheint Sexualität kein Tabu mehr zu sein. Sexuelle Bilder gibt es überall. Doch die
Körper, die gezeigt werden, sollen jung, schlank und perfekt sein. Der Druck, diesem Bild
zu entsprechen und „sexuell erfolgreich“ zu sein, ist groß. Besonders für Frauen ist das
ein Problem. Verklemmt sollen sie nicht sein, aber die Vorstellung vom „Flittchen“ ist auch
noch nicht aus den Köpfen verschwunden.
Seit e 1 /2
Glossar
sexuelle Freiheit (f., nur Singular) – die Freiheit, selbst zu bestimmen, wann und mit
wem man Sex haben will
Tabu, -s (n.) – etwas, das nicht gemacht oder über das nicht gesprochen werden darf
Flittchen, - (n.) – negatives Wort für eine Frau, die oft und mit verschiedenen Partnern
Sex hat
Antibabypille, -n (f.) – ein Medikament, das verhindert, dass Frauen schwanger werden
Umgang (m., nur Singular) – hier: die Art, wie man etwas behandelt
Medium, Medien (n.) – hier: ein Mittel, um Informationen weiterzugeben (z. B. Internet,
Fernsehen)
etwas aus|leben – so leben, dass ein eigener Wunsch/ein Bedürfnis erfüllt wird
verklemmt – hier: so, dass man in der Sexualität nicht frei ist; so, dass man sexuell nicht
aktiv ist (negativ)
Rollenbild, -er (n.) – eine bestimmte Vorstellung davon, wie Männer und Frauen sich in
einer Gesellschaft verhalten oder zu verhalten haben
einem Bild entsprechen – so sein, wie man nach einer bestimmten Vorstellung sein soll
Seit e 2/2
verschwinden – nicht mehr da sein
Deutsch zum Mitnehmen
www.dw.com/topthema
Deutsche Welle
Top-Thema mit Vokabeln
Begleitmaterialien
2. Ü bt die Vokabeln
Setzt die passenden Wörter in die Lücken ein.
Seit e 1 /2
1. Früher haben viele Eltern ihre Kinder nicht über Sex _______________ (aufklären).
2. Immer mehr Frauen haben ein Studium _______________ (abschließen).
3. Seine Frau hat _______________ (herausfinden), dass er sich mit anderen Frauen
getroffen hat.
4. Vor hundert Jahren haben die meisten Menschen ihre Sexualität nicht frei
_______________ (ausleben).
5. Bei der Hochzeit hat er _______________ (erwarten), dass seine Frau zu Hause
bleibt und sich um die Kinder kümmert.
6. Sie hat noch nicht _______________ (entscheiden), ob sie studiert oder eine
Ausbildung macht.
7. Nach dem Streit mit ihrem Mann ist sie _______________ (verschwinden) und erst
am nächsten Tag zurückgekommen.
Seit e 2/2
Seit August 2018 kursiert ein Video im Internet: Es zeigt, wie eine Gruppe von Menschen
in Chemnitz andere Menschen jagt. Zeugen haben Angriffe auf Ausländer nach dem Tod
eines Deutschen in Chemnitz bestätigt. Aber der Präsident des Verfassungsschutzes, Hans-
Georg Maaßen, zweifelte öffentlich daran, dass diese Angriffe wirklich stattgefunden haben.
Wegen seiner Äußerungen wurde er im September 2018 entlassen.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz – so der offizielle Name der Behörde – wurde 1949
gegründet, um die Demokratie zu schützen. Allerdings wurde 1963 bekannt, dass viele
frühere Nazis für den Verfassungsschutz arbeiteten und dass deutsche Bürger illegal
überwacht wurden. In späteren Jahren liefen mehrere Mitarbeiter zum Geheimdienst
der DDR über.
Das blieben nicht die einzigen Skandale. 2003 wollte die Regierung die rechtsextreme Partei
NPD verbieten lassen. Aber sie hatte keinen Erfolg. Der Grund: V-Leute des
Verfassungsschutzes, die man als Zeugen gegen die Partei brauchte, hatten selbst wichtige
Ämter in der NPD übernommen. Sogar der Chef der Partei im Bundesland Nordrhein-
Westfalen war ein V-Mann.
Der größte Skandal waren die Verbindungen zwischen dem Verfassungsschutz und den
rechtsextremen Terroristen des NSU, die zwischen den Jahren 2000 und 2007 zehn
Menschen ermordeten. Der V-Mann Timo Brandt erklärte damals, dass er vom
Verfassungsschutz Geld bekommen und es an die Terroristen weitergegeben hatte. Wegen
dieser Verbindungen trat damals Heinz Fromm, der Präsident des Verfassungsschutzes,
zurück. Nun musste auch sein Nachfolger die Behörde verlassen.
Seit e 1 /2
Glossar
Verfassungsschutz (m., nur Singular) – die deutsche Behörde, die Informationen über
gefährliche Gruppen oder Personen in Deutschland zum Schutz des Staates sammelt
Behörde, -n (f.) – das Amt; eine staatliche Institution mit einer bestimmten Aufgabe
Nazi, -s (m./f.) – hier: eine Person, die die Hitler-Diktatur unterstützt hat
über|laufen – hier: anfangen, für einen politischen Feind zu arbeiten; die Seiten wechseln
Geheimdienst, -e (m.) – eine Organisation, die für einen Staat geheime Informationen
sammelt
DDR (f., nur Singular) – Abkürzung für: Deutsche Demokratische Republik (1949-1990)
Terrorist, -en/Terroristin, -nen – jemand, der seine politischen oder religiösen Ziele
mit Gewalt erreichen möchte
NSU (m., nur Singular) – Abkürzung für: Nationalsozialistischer Untergrund; eine Gruppe
von rechtsextremen Terroristen
Nachfolger, -/Nachfolgerin, -nen – jemand, der ein Amt oder eine Position von
jemandem übernimmt
Seit e 2/2
2. Ü bt die Verben!
Setzt die passenden Partizipien in die Lücken ein.
1. Die Polizei hat viele Monate lang die Telefongespräche der Terroristen
_____________.
2. Im Film hat James Bond die Feinde Großbritanniens um die ganze Welt
_____________.
3. Weil er mit der Politik seines Heimatlandes nicht einverstanden war, ist der V-Mann zu
einem anderen Geheimdienst _____________.
4. Die Ministerin ist von ihrem Amt _____________, weil sie mehr Zeit mit ihrer
Familie verbringen will.
5. Gestern stand in der Zeitung, dass eine berühmte Schauspielerin ihren Mann mit Gift
_____________ hat.
Seit e 1 /2
3. Ü bt die Modalverben!
Wählt zu jeder Lücke das passende Modalverb aus!
Seit e 2/2
Jedes Jahr kommen etwa sechs Millionen Menschen aus der ganzen Welt zum
Münchener Oktoberfest. Das Sicherheitskonzept wurde noch einmal
verbessert. Für das Bier bezahlen die Besucher dieses Jahr besonders viel.
„Liebe Festgäste, willkommen auf dem Oktoberfest. Wir eröffnen jetzt das Festgelände.“
Diesen Satz hörten die ersten Besucher am Samstag, den 22.09.2018, um 9 Uhr auf
Deutsch, Englisch und Bairisch. Sie warteten schon seit dem frühen Morgengrauen in
Dirndl und Lederhose am Eingang des Geländes, um die Ersten auf dem Oktoberfest zu
sein. Mittags schlug dann der Münchener Oberbürgermeister Dieter Reiter das erste
Bierfass an und eröffnete so das größte Volksfest der Welt.
Danach bekamen auch die Wiesn-Gäste in den Zelten das erste Bier. Doch dieses Jahr
müssen sie besonders dafür viel Geld zahlen. Zum ersten Mal kostet eine Maß, also ein
Liter Bier, mehr als elf Euro. Vor zehn Jahren hatten die Besucher für einen Liter noch drei
Euro weniger bezahlt. Wiesn-Chef Josef Schmid befürchtet, dass das Oktoberfest für viele
Menschen deshalb zu teuer wird. Mit seiner Forderung nach günstigeren Bierpreisen war
er aber vor dem Fest gescheitert. Die meisten Besucher wollen einfach nur Spaß, egal wie
teuer er ist.
Für die Veranstalter der Wiesn bedeuten die hohen Preise ein Milliardengeschäft. Vor
allem an den Wochenenden sind die Festzelte sehr voll. Die hohe Besucherzahl fordert aber
auch ein strenges Sicherheitskonzept. Etwa 600 Polizisten mit Bodycams und viele
hundert Ordner sorgen in den zwei Oktoberfestwochen für Sicherheit. Neu in diesem Jahr
sind sogenannte „Super-Recogniser“. Das sind Polizisten, die besonders gut Gesichter
wiedererkennen können.
Bei den Besuchermassen ist auch die Sauberkeit ein großes Thema. Für die Nachbarn der
Theresienwiese gibt es eine extra Reinigungsnummer, die sie anrufen können. Immer
wieder haben sie sich über den Dreck vor ihren Häusern beschwert. „Der Ärger über
Verschmutzungen auf Privatgrundstücken ist verständlich“, sagt Wiesn-Chef Josef
Schmid. Deshalb heißt es auch in diesem Jahr wieder: „Bei Anruf Sauberkeit.“
Seit e 1 /2
Glossar
Gelände, - (n.) – hier: ein Stück Land, das für einen bestimmten Zweck genutzt wird
Morgengrauen (n., nur Singular) – die frühen Morgenstunden, wenn es noch nicht hell ist
Dirndl, - (n., bairisch) – das traditionelle Kleid für Frauen in Bayern. Zu einem Dirndl
gehören eine weiße Bluse und eine Schürze.
etwas an|schlagen – hier: ein Bierfass öffnen, so dass man Bier trinken an
Fass, Fässer (n.) – ein Behälter aus Holz oder Metall zur Aufbewahrung und zum
Transport von Flüssigkeiten
Maß (f., nur Singular) – hier: die Bezeichnung für einen Liter Bier
Bodycam, -s (f., aus dem Englischen) – eine kleine Kamera, die man am Körper trägt
Ordner, - /Ordnerin, -nen – hier: jemand, der z B. bei einem Konzert für Ordnung sorgt
Seit e 2/2
Seit e 1 /3
2. Wortschatzübung
Was seht ihr auf den Bildern zum Thema Oktoberfest? Ordnet die Sätze zu.
1. 2.
3. 4.
5. 6.
Seit e 2/3
Etwa sechs Millionen Menschen _____ (1) der ganzen Welt kommen jedes Jahr _____ (2)
Münchener Oktoberfest. Viele gingen direkt _____ (3) ersten Tag _____ (4) die Wiesn,
um _____ (5) Festzelt Bier zu trinken und zu feiern. Neu ist, dass die Besucher _____ (6)
diesem Jahr mehr als elf Euro _____ (7) die Maß bezahlen müssen. Wenn so viele
Menschen vor allem _____ (8) den Wochenenden kommen, ist ein gutes
Seit e 3/3
Immer mehr Deutsche wollen in großen Städten leben. Doch gleichzeitig wird
dort das Wohnungsangebot knapp. Die Mietpreise explodieren und sind für
viele, vor allem mit geringem Einkommen, nicht mehr bezahlbar.
„Junges Paar sucht Zweizimmerwohnung bis 700 Euro warm. 1000 Euro Belohnung.“
Solche Schilder liest man oft in den großen Städten an Bäumen oder Laternen. Doch
schaut man auf bekannte Immobilienportale im Internet, ist das Ergebnis ein anderes:
In einer Stadt wie München bezahlt man zum Beispiel für 80 Quadratmeter mindestens
1500 Euro Miete. Die Nebenkosten für Wasser, Heizung und Strom kommen noch dazu.
Die Mieten in den deutschen Großstädten sind in den letzten Jahren explodiert: In den
letzten sieben Jahren sind in den beliebtesten deutschen Städten wie Hamburg, Frankfurt
oder Düsseldorf die Mieten durchschnittlich um ein Drittel gestiegen. In Berlin sogar um
knapp 70 Prozent. Viele Menschen können sie sich nicht mehr leisten. Wohnen ist zum
Luxus geworden, denn der Anstieg der Preise auf dem Wohnungsmarkt ist größer als der
Anstieg der Löhne.
In Deutschland lebt jeder Zweite zur Miete. So viele wie nirgendwo sonst in Europa.
Katarina Barley von den Sozialdemokraten stellte fest, dass Wohnen „zur neuen sozialen
Frage“ geworden ist. „Wir brauchen in Deutschland dringend mehr Wohnungen“, sagte
auch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Aber in den Großstädten ist kaum noch Platz, um neu
zu bauen. Laut einer Studie fehlen in der Bundesrepublik etwa eine Million Wohnungen.
Deshalb will der Bund bis 2021 fünf Milliarden Euro in den sozialen Wohnungsbau
investieren. Außerdem wollen die Politiker für Familien das Bauen attraktiver machen.
Familien sollen pro Kind 12.000 Euro „Baukindergeld“ bekommen. Zudem soll es
Vermietern schwerer gemacht werden, die Mieten nach Belieben zu erhöhen.
„Bezahlbarer Wohnraum gehört […] zu unseren wichtigsten politischen Zielen“, so
Wirtschaftsminister Peter Altmaier.
Seit e 1 /2
Glossar
warm – hier: so, dass man für eine Wohnung Miete inklusive Strom-, Heizungs- und
Wasserkosten bezahlt
Belohnung, -en (f.) – etwas, meist Geld, das man jemandem zum Dank gibt
Immobilienportal, -e (n.) – eine Seite im Internet, auf der man nach Wohnungen sucht
Quadratmeter, - (m.) – das Flächenmaß ein Meter mal ein Meter (m²)
Nebenkosten (nur Plural) – die Ausgaben, die man jeden Monat neben der Miete hat
Anstieg, -e (m.) – die Entwicklung, bei der etwas immer mehr wird
sozialer Wohnungsbau (m., nur Singular) – Wohnungen für Menschen, die wenig Geld
haben und nur eine geringe Miete zahlen müssen
attraktiver – so, dass etwas interessant und positiv für jemanden ist
zudem – außerdem
Wohnraum, -räume (m.) – ein Ort zum Wohnen, z. B. ein Haus, eine Seit e 2/2
Wohnung oder ein Zimmer
Deutsch zum Mitnehmen
www.dw.com/topthema
Deutsche Welle
Top-Thema mit Vokabeln
Begleitmaterialien
2. Ü bt die Vokabeln!
Welches Wort gehört in welche Lücke? Setzt ein.
1. Der Herbst kommt. Wir haben gestern Abend zum ersten Mal die ______________
angemacht, weil uns kalt war.
2. Wir bezahlen 1300 Euro für unsere Wohnung, davon sind 200 Euro ______________.
3. Ich habe mein Handy verloren: Für den ehrlichen Finder gibt es 100 Euro
______________.
4. Die Preise auf dem ______________ sind in den letzten Jahren stark gestiegen.
5. Gestern haben wir uns mit dem ______________ getroffen und den Vertrag für die
neue Wohnung unterschrieben.
6. Wie groß ist deine Wohnung? – Sie hat 75 ______________.
Seit e 1 /2
1. Ich muss eine neue Wohnung finden, ___________ mein Vermieter hat mir gekündigt.
2. Ich kann die Miete nicht mehr bezahlen; ___________ suche ich mir jetzt einen
Mitbewohner.
3. Für den Umzug brauche ich noch jede Menge Kisten; ___________ wäre es nicht
schlecht, wenn mir ein paar Leute helfen könnten.
4. Immer mehr Menschen wollen in den Städten wohnen, ___________ es gibt nicht
genügend Wohnraum für alle.
5. Für die nächsten vier Wochen möchten wir unsere Wohnung vermieten, ___________
wir in der Zeit im Ausland sind.
Seit e 2/2
Lesen: gut für den Kopf, aber schlecht für die Augen
Junge Leute lesen zu wenig? Falsch! Sie lesen sogar viel. Aber das schadet
ihren Augen. Deshalb sind immer mehr Menschen kurzsichtig. Zum Glück
kann man etwas dagegen tun – und das ist gar nicht so schwierig.
Kurzsichtigkeit – das gab es früher auch. Doch die Zahl der Betroffenen hat stark
zugenommen. In Europa ist heute die Hälfte der jungen Erwachsenen kurzsichtig, in einigen
asiatischen Ländern sind es noch viel mehr. In Südkorea, Hong-Kong und Taiwan waren
nach dem Zweiten Weltkrieg 20 bis 30 Prozent der 20-Jährigen kurzsichtig. Heute sind
es über 80 Prozent.
Eine Ursache für die weit verbreitete Kurzsichtigkeit ist die intensive Nutzung von
Computern und Smartphones. Aber auch das Lesen von gedruckten Texten kann zu
Kurzsichtigkeit führen. Egal ob Bildschirm oder Buch: Je länger man auf einen Gegenstand
in unmittelbarer Nähe starrt, desto mehr schadet man seinen Augen.
Außerdem halten wir uns immer weniger draußen auf. Tageslicht ist aber wichtig für die
Augen, denn es hemmt das Wachstum des Augapfels. Zu starkes Wachstum ist der
Grund für die Kurzsichtigkeit. Wissenschaftler aus Taiwan haben festgestellt, dass
Kinder, die täglich 80 Minuten draußen verbringen, nur halb so oft kurzsichtig sind wie
andere Kinder.
Seite 1/2
Glossar
kurzsichtig – so, dass man weit entfernte Dinge nicht gut sehen kann
Zweiter Weltkrieg – der Krieg, den Deutschland 1939 begonnen und 1945 verloren hat
und in dem viele Länder gegeneinander gekämpft haben
Nutzung, -en (f.) – die Verwendung; das, wofür etwas gebraucht wird
Wachstum (n., nur Singular) – die Tatsache , dass etwas wächst oder sich vergrößert
Augapfel, -äpfel (m.) – der runde/kugelförmige Teil des Auges, der sich in verschiedene
Richtungen drehen kann
Erblindung (f., nur Singular) – die Tatsache, dass jemand blind wird
im Freien – draußen
Seite 2/2
Lesen: gut für den Kopf, aber schlecht für die Augen
1. Nachts ist der Park geschlossen. Niemand darf sich dort __________________.
2. Die meisten Pflanzen brauchen Sonne, um zu __________________.
3. Manche Krankheiten können den Augen so schaden, dass die Patienten
__________________.
4. Warum __________________ Sie mich so an? Das finde ich sehr unhöflich!
5. Normalerweise ernähren wir uns gesund, aber im Urlaub __________________ wir
uns öfter mal ein Eis.
6. Immer mehr ältere Menschen __________________ das Internet.
Seite 1/2
Seite 2/2
Orcas in Gefahr
Die Giftstoffe PCB sind schon lange verboten, aber sie gelangen immer noch in
die Umwelt. Unter ihren Opfern: die Orcas. Wissenschaftler haben nun
festgestellt, dass viele Orca-Populationen gefährdet sind.
PCB sind Chemikalien mit vielen nützlichen Eigenschaften: Sie brennen nicht und
leiten keinen Strom. Deshalb sind sie zum Beispiel sehr gut zum Bau von
Kondensatoren für elektrische Geräte geeignet. Auch viele Baumaterialien enthalten PCB.
Doch für Menschen und Tiere sind PCB gefährliche Giftstoffe. Deshalb wurde im Jahr 2001
ein internationales Verbot von PCB beschlossen.
Damit ist das Problem jedoch nicht gelöst. In alten Baumaterialien und Elektrogeräten, die
vor dem Verbot hergestellt wurden, findet man immer noch PCB. Für ihre Entsorgung
gibt es zwar genaue Vorschriften, aber sie werden oft nicht eingehalten. So gelangen PCB
dorthin, wo alle Gifte früher oder später landen: ins Meer. Wie eine neue Studie zeigt,
sind die Meere und ihre Bewohner schon stark mit PCB vergiftet.
Unter Leitung von Jean-Pierre Desforges von der Universität Aarhus in Dänemark haben
Wissenschaftler 351 Orcas auf PCB untersucht. Dabei haben sie im Körper der Tiere pro Kilo
bis zu 1300 Milligramm der Giftstoffe gefunden. Schon 50 Milligramm könnten der
Gesundheit der Orcas so stark schaden, dass das Immunsystem schwächer wird und sie
sich nicht mehr fortpflanzen. Viele Orca-Populationen sind deshalb in Gefahr – besonders
in Regionen, in denen es viel Industrie gibt.
Ailsa Hall von der Universität St. Andrews, die an der Studie mitgearbeitet hat, erklärt: „In
den belasteten Gebieten können wir nur noch selten neugeborene Orcas beobachten.“ Die
Wissenschaftler befürchten, dass mehr als die Hälfte der untersuchten Populationen
bedroht ist. Diese könnten schon in 30 bis 40 Jahren nicht mehr existieren. Eine kleine
Hoffnung gibt es allerdings: In Regionen, in denen es weniger PCB gibt, wie der Arktis und
der Antarktis, scheinen die Populationen wieder zu wachsen.
Seit e 1 /2
Glossar
Orca, -s (m.) – ein sehr großes, schwarz-weißes Tier, das im Meer lebt; eine Walart; auch:
der Schwertwal
PCB (n., nur Singular) – Abkürzung für: Polychlorierte Biphenyle; eine Gruppe von
chemischen Stoffen
Population, -en (f.) – alle Lebewesen einer Art, die zusammen an einem Ort leben
Eigenschaft, -en (f.) – eine besondere Fähigkeit oder Eigenheit einer Person/Sache;
etwas, das beschreibt, wie jemand/etwas ist
Kondensator, -en (m.) – ein Teil von Geräten, das elektrische Energie speichert
ein|halten – hier: sich an etwas halten; etwas nach den Regeln machen
Immunsystem (n., nur Singular) – das System, das den Körper vor Krankheiten schützt
Arktis (f., nur Singular) – die kalte Region im Norden der Welt
Antarktis (f., nur Singular) – die kalte Region im Süden der Welt
Seit e 2/2
Orcas in Gefahr
2. Ü bt die Verben!
Welche Vorsilbe passt? Wählt richtig aus.
Seit e 1 /2
Beispiel:
Verschiedene Stoffe können die Umwelt belasten.
Die Umwelt kann durch verschiedene Stoffe belastet werden.
Seit e 2/2
„Wald retten, Kohle stoppen“ und „Hambi bleibt“ lauten die Mottos der Tausenden
Demonstranten im Hambacher Forst, einem Wald in der Nähe von Köln in
Westdeutschland. Er ist zum Symbol des Widerstandes gegen die Braunkohleenergie
geworden. Bereits vor sechs Jahren hatten Umweltschützer den Wald besetzt und sich dort
Baumhäuser gebaut.
Sie wollten so verhindern, dass Bäume gefällt werden, damit dort Kohle abgebaut werden
kann. Zwar hat die Polizei im Herbst 2018 im Auftrag des Energiekonzerns RWE die
Baumhäuser zerstört und das Waldgebiet geräumt. Doch ein Gericht hat jetzt die weitere
Rodung verboten: Zuerst muss geprüft werden, ob der Wald besonders geschützt werden
muss. RWE rechnet damit, dass nicht vor 2020 weitergemacht werden kann – wenn
überhaupt.
Eigentlich war der Hambacher Wald einmal 4000 Hektar groß, doch heute stehen nur
noch auf etwa 200 Hektar Bäume. Den Rest hat RWE schon gerodet. Außerdem wurden
bereits vier Dörfer zerstört und eine Autobahn verlegt. Unter den geräumten Flächen baut
RWE Braunkohle ab, um seine Kunden mit Strom zu versorgen. Hambach ist der größte
Braunkohletagebau in Europa.
Die Gewinnung von Strom durch Kohle schadet allerdings der Umwelt. Denn dadurch
wird besonders viel CO2 erzeugt. Dabei zeigen wissenschaftliche Studien, dass
Deutschland bald keine Kohle mehr für die Energiegewinnung braucht. „Deutschland kann
sich ab 2030 sicher und kohlefrei mit Energie versorgen“, so der Wissenschaftler Norman
Gerhardt vom Fraunhofer-Institut. Alternative Energien aus Sonne und Wind spielen hier
eine wichtige Rolle. Der Kohleausstieg im Bundesland Nordrhein-Westfalen ist dabei
besonders wichtig, denn hier stehen die meisten der alten und dreckigen Kohlekraftwerke.
Seite 1/2
Glossar
Braunkohle (f., nur Singular) – eine weiche Art Kohle, die braun ist und nicht tief aus der
Erde geholt werden muss
Energiekonzern, -e (m.) – eine große Firma, die ihren Kunden Energie anbietet
etwas (eine Fläche/einen Wald) roden – viele Bäume aus einem Gebiet herausholen
(Substantiv: die Rodung)
etwas ab|bauen – hier: so sein, dass etwas aus dem Boden herausgeholt wird (z.B. Kohle)
Motto, -s (n.) – ein Wort oder ein kurzer Satz, der den wichtigsten Gedanken einer Gruppe
darstellt
Widerstand (m., nur Singular) – die Handlungen, mit denen man etwas verhindern will
etwas besetzen – hier: in einem Haus oder auf einem Grundstück leben, ohne das
offizielle Recht dazu zu haben
etwas räumen – hier: alle Menschen und Gegenstände von einem Ort wegbringen (oft mit
Gewalt)
Hektar (m.) – ein Maß für eine große Fläche Land (1 Hektar = 10.000 Quadratmeter)
etwas verlegen – hier: etwas zerstören und an einem anderen Ort neu bauen
jemanden mit etwas versorgen – dafür sorgen, dass jemand etwas bekommt
Tagebau (m., nur Singular) – eine Anlage über der Erde, in der mit Maschinen etwas aus
der Erde geholt wird, um es weiterzuverarbeiten
Gewinnung (f., nur Singular) – hier: das Herausholen von Stoffen aus der Erde
CO2 (n., nur Singular) – Abkürzung für: das Kohlendioxid; etwas, das z. B. beim Fahren
eines Autos in die Luft steigt; etwas, das z. B. entsteht, wenn Benzin verbrennt
Kohleausstieg, -e (m) – die Tatsache, dass Energie nicht mehr mit Seite 2/2
Kohle erzeugt wird
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Top-Thema mit Vokabeln
Begleitmaterialien
2. Ü bt die Vokabeln!
Welches Wort gehört in welche Lücke? Setzt ein.
Seit e 1 /2
1. Die Aktivisten haben ein Haus ___________, das jetzt von der Polizei geräumt werden
muss.
2. Das Gericht hat ___________, den Prozess auf einen anderen Tag zu verlegen und
nächste Woche weiterzumachen.
4. Das Land schafft es, sich nur mit alternativer Energie zu ___________.
6. Das Baumhaus ist von einem Polizisten ___________ worden. Danach war es nicht
mehr bewohnbar.
Seit e 2/2
Die meisten Mütter können sich sicherlich noch genau daran erinnern, wie sie sich auf den
Weg ins Krankenhaus gemacht haben und kaum erwarten konnten, ihr Kind in den Armen
zu halten. Das Krankenhaus hatten sie sich oft schon vor der Geburt angeschaut. Die
meisten Familien fahren für die Geburt in das Krankenhaus, das am nächsten zu ihrem
Wohnort liegt.
Doch immer mehr Kliniken in Deutschland schließen ihre Geburtsstationen. In den letzten
26 Jahren ist ihre Zahl um 44 Prozent gesunken, obwohl in Deutschland immer mehr
Babys geboren werden. Vor allem auf dem Land bedeutet die Schließung einer
Geburtsstation eine große Unsicherheit für die schwangeren Frauen. Eigentlich sollten sie
eine Geburtsklinik in maximal 45 Minuten erreichen, aber in vielen Regionen dauert dies
länger.
Der Hauptgrund, warum so viele Geburtsstationen schließen, ist das fehlende Fachpersonal.
Denn ohne Hebammen dürfen Ärzte in Deutschland keine Geburt durchführen. Babette
Dietrich von der Havelland-Klinik in Brandenburg erzählt: „Wir hatten fünf Hebammen,
zwei haben gekündigt. So mussten wir die Geburtsklinik vorübergehend schließen.“ Oft
müssen die wenigen verbleibenden Hebammen aber auch gleichzeitig mehreren Frauen
im Kreißsaal bei der Geburt helfen.
Der Beruf Hebamme ist vor allem wegen der teuren Haftpflichtversicherung nicht mehr
attraktiv. Diese Versicherung muss jede selbstständige Hebamme selbst bezahlen. Doch
die Kosten sind in den letzten Jahren stark gestiegen: Lagen sie in den 1980er-Jahren noch
bei 30 Euro im Jahr, muss eine Hebamme 2018 über 8000 Euro dafür bezahlen.
Seit e 1 /2
Glossar
Geburtsstation, -en (f.) – die Abteilung im Krankenhaus, in der die Babys geboren
werden
Fachpersonal (n., nur Singular) – Angestellte, die gut ausgebildet sind und in einem
bestimmten Gebiet arbeiten
attraktiv – so, dass etwas interessant und positiv für jemanden ist
eine große Unsicherheit bedeuten – hier: so sein, dass man nicht weiß, was man tun
soll
maximal – höchstens
verbleibend – übrig
Kreißsaal, -säle (m.) – der Raum im Krankenhaus, in dem die Babys geboren werden
Haftpflichtversicherung, -en (f.) – eine Versicherung für Kosten, die bei Schäden im
täglichen Leben entstehen
bei etwas liegen – hier: betragen; von einer bestimmten Höhe sein
Seit e 2/2
1. Eine Hebamme …
a) hat immer nur eine Patientin, um die sie sich kümmert.
b) muss, wenn sie nicht fest angestellt ist, eine teure Haftpflichtversicherung zahlen.
c) hat oft Schwierigkeiten, einen Job zu finden.
2. Ü bt die Vokabeln!
Welches Wort gehört in welche Lücke? Setzt ein.
1. Als ich schwanger war, habe ich sehr lange nach einer ______________ gesucht, die
mir vor und während der Geburt helfen sollte und nach der Geburt zu mir nach Hause
kommt.
2. Die nächste ______________ liegt etwa eine halbe Stunde von unserer Wohnung
entfernt.
Seit e 1 /2
4. Niemand kann sich an die eigene ______________ und die ersten Monate seines
Lebens erinnern.
3. Ich bin in den 1980er-Jahren geboren – eine Zeit, in der es noch genug Hebammen gab.
Auch mein Vater war bei meiner _____________ dabei.
4. Das ist meine erste Schwangerschaft. Ich fühle mich wirklich unsicher.
Die _____________ vieler Frauen in der Schwangerschaft ist ganz normal.
Seit e 2/2
Am 14. Oktober 2018 wurde in Bayern ein neues Parlament gewählt. Dabei hat
die regierende CSU viele Stimmen verloren. Nun muss sie sich einen
Koalitionspartner suchen.
Die Frage, wer in Bayern regiert, konnte man in der Vergangenheit leicht beantworten: die
CSU. Seit 1962 hatte diese Partei fast immer die absolute Mehrheit im bayerischen
Parlament. Am 14. Oktober 2018 hat sie diese Mehrheit verloren, denn die CSU erhielt nur
37,2 Prozent der Stimmen. Das sind 10,5 Prozent weniger als bei der letzten Wahl im Jahr
2013. Deshalb kann die CSU in Bayern nicht mehr allein regieren.
Die Freien Wähler sind eine kleine Partei, die vor allem in Süd- und Ostdeutschland gewählt
wird. Ähnlich wie die CSU vertritt sie konservative Werte und will Traditionen
erhalten. Auch in der Flüchtlingspolitik gibt es viele Gemeinsamkeiten. Zum Beispiel
fordern die Freien Wähler mehr Kontrollen an den Grenzen und schnellere
Asylverfahren.
Zu einer Zusammenarbeit mit Markus Söder sagte der Parteichef der Freien Wähler, Hubert
Aiwanger: „Ich wär bereit. Wenn er Ja sagt, dann pack mer’s.“ Ministerpräsident Markus
Söder will aber zuerst mit allen Parteien sprechen, die als Koalitionspartner in Frage
kommen – außer mit der AfD. Die rechte Partei hat 10,2 Prozent der Stimmen bekommen
und wird mit 22 Abgeordneten im bayerischen Parlament vertreten sein.
Seite 1/2
Glossar
CSU (f., nur Singular) – Abkürzung für: Christlich Soziale Union; eine konservative Partei
in Bayern
Koalitionspartner, - (m.) – die Partei, die mit anderen Parteien zusammen regiert
absolute Mehrheit (f., nur Singular) – mehr als die Hälfte aller Sitze im Parlament
Prozent, -e (n.) – ein Teil von Hundert; ein Teil eines Ganzen; der Anteil
den zweiten Platz belegen – auf einer Liste an zweiter Stelle/Position stehen
Koalition, -en (f.) – eine zeitlich begrenzte Verbindung zwischen mehreren Parteien,
damit diese gemeinsam regieren können
etwas erhalten – hier: etwas schützen; dafür sorgen, dass etwas auch in Zukunft existiert
Flüchtling, -e (m.) – jemand, der sein Heimatland aus einem bestimmten Grund (z. B.
Krieg) verlassen muss
Gemeinsamkeit, -en (f.) – etwas, das bei mehreren Personen oder Gruppen gleich ist
Asylverfahren, - (n.) – der Prozess, in dem ein Antrag auf Asyl geprüft und über ihn
entschieden wird
AfD (f., nur Singular) – Abkürzung für: Alternative für Deutschland; eine rechte,
nationalistische Partei
1. Die CSU …
a) hat in den letzten Jahrzehnten in Bayern meistens allein regiert.
b) hat im Jahr 2013 in Bayern 10,5 Prozent der Stimmen bekommen.
c) muss in den nächsten Jahren mit einer anderen Partei zusammen regieren.
1. Wenn die CDU/CSU und die SPD zusammen regieren, nennt man das eine „große
___________________“.
2. Wenn man während einer Wahl krank ist oder eine Reise macht, kann man seine
___________________ auch per Briefwahl abgeben.
3. Mit 52,3 Prozent hat die Partei die absolute ___________________ erreicht.
4. Ein ___________________ der Regierungspartei spricht vor dem Parlament.
5. Der Sprecher der Partei sagte: „Mit über 40% der Stimmen haben wir den
___________________, eine Regierung zu bilden.“
6. Die Mitglieder der Partei freuten sich sehr über das positive ___________________
der Wahl.
Seite 1/2
1. Wer die Mehrheit bekommt, erhält mehr Stimmen (wie/als) ________ die anderen
Parteien.
2. Zu vielen Themen haben die Freien Wähler ähnliche politische Vorstellungen (wie/als)
________ die CSU.
3. Die Partei möchte, dass in Zukunft schneller über Asylanträge entschieden wird
(wie/als) ________ heute.
4. Auf dem Land sind die freien Wähler erfolgreicher (wie/als) ________ in den Städten.
5. Die AfD hat fast genauso viele Stimmen bekommen (wie/als) ________ die Freien
Wähler.
6. Markus Söder möchte lieber eine Koalition mit den Freien Wählern bilden (wie/als)
________ mit den Grünen.
Seite 2/2
Arne Larsson war erst 43 Jahre alt, als eine Infektion sein Herz aus dem Takt
brachte. Seine Frau kämpfte dafür, dass er einen Herzschrittmacher erhielt.
Am 8. Oktober 1958 fand die gefährliche Operation statt.
Das Herz eines gesunden Menschen schlägt etwa 70 Mal pro Minute. Bei Arne Larsson
waren es im Jahr 1958 weniger als 30 Schläge. Die Infektion mit einem Virus hatte das
Herz des 43-Jährigen aus dem Takt gebracht. Arne Larsson wurde immer wieder
bewusstlos und musste mehrmals am Tag wiederbelebt werden.
Seine Ärzte hatten kaum Hoffnung, denn damals gab es noch keine Herzschrittmacher, die
weit genug entwickelt waren. Aber Larssons Frau Else-Marie wollte das nicht akzeptieren.
Sie wandte sich an Åke Senning, der Oberarzt am Karolinska-Universitätskrankenhaus
in Stockholm war und zusammen mit dem Ingenieur Rune Elmquist am ersten
implantierbaren Herzschrittmacher arbeitete.
Aber dieser Herzschrittmacher war bisher nur an Tieren getestet worden und für
Menschen nicht geeignet. Auf Bitten von Else-Marie Larsson entwickelte Elmquist ein neues
Modell. Es bestand aus Kunstharz, das die elektrischen Teile des Schrittmachers
umschloss. Zwei Elektroden sollten das Gerät mit dem Herzen des Patienten verbinden.
Als der neue Schrittmacher fertig war, wagte Åke Senning die gefährliche Operation.
Schon wenige Stunden später musste der erste Schrittmacher gegen einen neuen
ausgetauscht werden. Und es war nicht der letzte: 26 Mal bekam Arne Larsson ein neues
Gerät – und überlebte. Er erholte sich so gut, dass er ein normales Leben führen und sogar
wieder Sport treiben konnte. Larsson wurde 86 Jahre alt und starb im Jahr 2001. Heute ist
die Implantation eines Herzschrittmachers eine Routineoperation, die jedes Jahr das
Leben von 750.000 Menschen rettet.
Seite 1/2
Glossar
Herzschrittmacher, - (m.) – ein Gerät, das dem Herzen hilft, regelmäßig zu schlagen
Infektion, -en (f.) – die Tatsache, dass man etwas im Körper hat, das einen krank macht
etwas aus dem Takt bringen – der Grund dafür sein, dass etwas unregelmäßig wird
Operation, -en (f.) – hier: die Arbeit eines Arztes, bei der der Körper eines Menschen oder
Tieres mit einem Messer geöffnet wird, um ihn/es wieder gesund zu machen
Virus, Viren (n.) – hier: etwas, das eine Krankheit verursacht; ein kleiner Organismus, der
in den menschlichen Körper kommen kann
jemanden wiederbeleben – jemanden, dessen Herz nicht mehr schlägt, ins Leben
zurückholen
Oberarzt, -ärzte/Oberärztin, -nen – ein Arzt/eine Ärztin, der/die eine Abteilung leitet
implantierbar – so, dass man es in den Körper eines Menschen einsetzen kann
Kunstharz, -e (n.) – ein Material, das zuerst flüssig ist und dann fest wird
Implantation, -en (f.) – die Tatsache, dass man etwas in den Körper einsetzt
Routineoperation, -en (f.) – eine Operation, die Ärzte oft machen und
Seite 2/2
die nicht sehr gefährlich ist
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Begleitmaterialien
1. Wenn der Arzt die Patientin sofort operiert, wird sie wahrscheinlich
___________________.
2. Wenn man eine Zahnbürste schon lange benutzt hat, sollte man sie bald gegen eine
neue ___________________.
3. Wenn man etwas nicht ändern kann, sollte man es ___________________.
4. Wenn das Herz des Patienten nicht mehr schlägt, kann der Arzt ihn hoffentlich
___________________.
5. Wenn man Angst hat, etwas Neues zu probieren, sollte man es trotzdem
___________________.
6. Wenn man gesundheitliche Probleme hat, sollte man sich an einen Arzt
___________________.
Seite 1/2
Beispiel:
die junge Patientin:
Das Herz der jungen Patientin schlägt nicht mehr regelmäßig.
3. eine Implantation:
Die Risiken _________ ___________________ sind viel geringer als früher.
4. moderne Geräte:
Viele Ingenieure arbeiten an der Entwicklung _________ ___________________,
die noch besser arbeiten als ältere Modelle.
Seite 2/2
„Mein Vater erklärte mir jeden Sonntag unsere neun Planeten.“ So lernen die Kinder in
Deutschland die Planeten unseres Sonnensystems: die ersten Buchstaben der Wörter in
diesem Satz helfen ihnen, sich die Namen der Planeten zu merken: Merkur, Venus, Erde,
Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto – obwohl Pluto eigentlich seit 2006 nicht
mehr als Planet gilt. Über einige der Planeten wissen wir mehr, über andere weniger. Jetzt
soll die Sonde BepiColombo den Planeten Merkur genauer erforschen.
Bisher gab es erst zwei Merkur-Missionen in der Raumfahrtgeschichte. Zuletzt hat die
Sonde Messenger zwischen 2011 und 2015 die Nordhalbkugel des Planeten untersucht. Jetzt
soll BepiColombo die fehlenden Daten über die Südhalbkugel liefern. Doch das ist gar
nicht so einfach. Denn der Merkur ist der Planet, der der Sonne am nächsten ist. Deshalb
sind die klimatischen Bedingungen dort extrem: Am Tag können Temperaturen von bis
zu 430 Grad Celsius entstehen; nachts wird es mit Temperaturen von bis zu minus 180
Grad extrem kalt.
Doch nicht nur wegen der extremen Temperaturen ist die Mission Merkur besonders
anspruchsvoll. Es dauert sieben Jahre, bis BepiColombo auf dem kleinsten Planeten unseres
Sonnensystems ankommt: „Wir brauchen sehr viel Energie, um den Merkur zu erreichen“,
so Johannes Benkhoff. Bevor die Sonde auf dem Merkur landet, muss sie zuerst 18 Mal um
die Sonne herum fliegen. Aber schon auf dem Hinflug kann sie Daten über die Erde und die
Venus sammeln. Im Jahr 2026 kommt BepiColombo dann endlich auf dem Merkur an,
untersucht ihn ein Jahr lang und schickt die Daten zur Erde.
Seite 1/2
Glossar
Planet, -en (m.) – ein nicht leuchtender Stern, der sich um eine Sonne dreht
Sonnensystem, -e (n.) – die Sonne und die Planeten, die um sie kreisen
Mission, -en (f.) – hier: ein wichtiger Auftrag, ein wichtiges Vorhaben
Raumfahrt (f.; nur Singular) – das Reisen in den Weltraum, um ihn zu erforschen
Daten (immer Plural) – die gemessenen Werte; die Informationen; die man durch
Untersuchungen erhalten kann
dreidimensional – so, dass etwas Höhe, Breite und Tiefe hat oder zu haben scheint
Seite 2/2
Mineral, -ien (n.) – ein fester, natürlicher Stoff, der in der Erde ist (z. B. Gold)
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Begleitmaterialien
4. Ohne die richtigen Geräte ist die Mission nicht möglich.____________ (steumIrnten)
5. Die Forscher freuen sich jetzt schon auf die Ergebnisse der Mission. ____________
(scheifWenasstlr)
Seite 1/2
2. Die Bedingungen auf dem Merkur sind schwierig. _____________ wurden spezielle
Geräte gebaut.
3. _____________ die Raumsonde auf dem Merkur ankommt, dauert es sieben Jahre.
4. _____________ sich mein Sohn ins Bett legt, liest er immer in seinem Buch über das
Universum.
5. Schon als Kind wollte ich Astronomie studieren. Jetzt bin ich im dritten Semester.
_____________ das Studium ist viel schwieriger, als ich dachte.
6. 2026 kommt die Sonde auf dem Merkur an. _____________ untersucht sie ihn und
fliegt ein Jahr später wieder zur Erde zurück.
Seite 2/2
Seit Monaten hat es in Deutschland kaum geregnet, die Flüsse haben viel zu
wenig Wasser. Daher kann man Schiffe nicht mehr schwer beladen, einige
fahren gar nicht mehr. Das hat Konsequenzen für die deutsche Wirtschaft.
In Deutschland ist es so trocken wie selten. Deshalb haben die Flüsse Niedrigwasser.
Frachtschiffe, die Güter transportieren, können nicht mehr so voll beladen werden wie
vorher, sonst würden sie auf Grund laufen. Auf dem Rhein, dem längsten Fluss
Deutschlands, darf nur noch etwa ein Drittel der üblichen Ladung transportiert werden.
Damit aber möglichst viele Güter an ihr Ziel gebracht werden können, fahren mehr Schiffe
auf dem Rhein. „Alles, was schwimmen kann, fährt momentan“, erklärt Roberto Spranzi
von der Deutschen Genossenschaft für Binnenschifffahrt. Der Industriekonzern
Thyssenkrupp musste daher zusätzliche Schiffe mieten. Andere Unternehmen haben
ihre Lieferungen auf die Straße oder die Schiene verlegt.
Trotzdem kommen nicht alle Güter pünktlich bei den Käufern an. Autofahrer in Nordrhein-
Westfalen bekamen zum Beispiel an manchen Tankstellen kein Benzin mehr. Das alles
kostet die Konzerne viel Geld. Vor allem, weil sich die Transportkosten auf dem Rhein, Main
und Neckar durch das Niedrigwasser vervierfacht haben.
„Der wirtschaftliche Schaden ist beträchtlich“, meldet auch die IG River Cruise. Das
Touristikunternehmen organisiert Flusskreuzfahrten. Auf den großen deutschen Flüssen
Rhein und Elbe fahren seit Monaten keine Touristenschiffe mehr. Die Saison ist überall in
Deutschland für viele Kreuzfahrtschiffe frühzeitig beendet. Jetzt hoffen alle auf Regen.
Seit e 1 /2
Glossar
Niedrigwasser (n., nur Singular) – die Tatsache, dass in Flüssen zu wenig Wasser ist
etwas beladen – Gegenstände auf etwas (z. B. ein Schiff, einen Wagen) tragen
Gut, Güter (n.) – hier: die Ware; etwas, das einen besonderen Wert hat
Ladung, -en (f.) – Dinge, die mit einem Fahrzeug (z. B. LKW, Schiff, Flugzeug)
transportiert werden
momentan – im Moment
Genossenschaft, -en (f.) – eine Gruppe von Menschen, die gemeinsame wirtschaftliche
oder soziale Ziele verfolgen
Schiene, -n (f.) – die Stange aus Metall, auf der Züge fahren
Saison, -s (f.) – hier: ein bestimmter Zeitabschnitt (in jedem Jahr), in dem etwas
Bestimmtes gemacht werden kann (z. B. etwas ernten) oder stattfindet
2. Ü bt die Vokabeln!
Welches Wort passt in welche Lücke?
1. Meine Eltern machen dieses Jahr zum ersten Mal eine ____________ im Mittelmeer.
2. Bevor die ____________ vorbei und der Schnee weg ist, möchte ich noch einmal
Skifahren gehen.
3. Ich habe etwas im Internet bestellt. Die ____________ soll schon morgen kommen.
Seit e 1 /2
2. Viele Schiffe auf dem Rhein, _____ der längste Fluss Deutschlands ist, fahren
momentan nicht.
a) der
b) dem
c) das
5. Die Touristen, _____ die Kreuzfahrt nicht gefallen hat, haben sich beim
Touristikunternehmen über die Reise beschwert.
a) die
b) dessen
c) denen
Seit e 2/2
Gerade wurde die Uhr in Europa wieder auf die Winterzeit umgestellt –
vielleicht zum letzten Mal. Die EU will die Zeitumstellung abschaffen.
Doch in der Vergangenheit wurde sie immer wieder abgeschafft und
eingeführt.
In Deutschland gilt jetzt für einige Monate wieder die Winterzeit: In der Nacht vom
27. auf den 28. Oktober wurden die Uhren um 3 Uhr eine Stunde zurückgestellt. Im
März waren sie um eine Stunde auf die Sommerzeit vorgestellt worden. Diese
Zeitumstellung findet in vielen europäischen Ländern inzwischen kaum noch
Zuspruch. Deshalb könnte sie bereits 2019 abgeschafft werden. In einer Umfrage
sprachen sich 84 Prozent für eine Zeit aus, die das ganze Jahr über gilt.
Es wäre nicht das erste Mal, dass das Drehen an den Zeigern aufgegeben würde.
Kaiser Wilhelm II führte 1916 erstmals eine Sommerzeit ein, um das Tageslicht für
die Landwirtschaft und die Rüstungsindustrie besser nutzen zu können. Bereits
drei Jahre später, zu Beginn der Weimarer Republik, wurde sie wieder abgeschafft
– und am Anfang des Zweiten Weltkrieges erneut eingeführt, wieder zum Nutzen
der Rüstungsindustrie.
Zwischen 1950 und 1979 drehte in Deutschland niemand an den Uhren. Danach
glaubte man aber, dass man mit der erneuten Einführung der Zeitumstellung Energie
sparen könnte. Seit 1980 gilt also wieder die Sommerzeit – noch. Kritiker
bemängeln, dass die Zeitumstellung gar keine Energie spart. Stattdessen macht sie
vielen Menschen körperlich zu schaffen. Die EU will den Zeitwechsel deshalb
wieder abschaffen.
In der EU gibt es bisher drei Zeitzonen. In Deutschland und 16 weiteren Staaten gilt
dieselbe Zeit. Acht Länder, darunter etwa Finnland, Griechenland und Zypern, sind
eine Stunde voraus. Irland, Portugal und Großbritannien liegen hingegen eine
Stunde zurück. Nun sprechen sich einige Länder wie zum Beispiel Österreich und
Deutschland für eine dauerhafte Sommerzeit aus, während die Slowakei die
permanente Winterzeit bevorzugt. Portugal möchte den Zeitenwechsel
beibehalten. Bis April 2019 sollen sich die Staaten nun überlegen, welche Zeit
gelten soll. Einige Länder, wie zum Beispiel Österreich, haben aber bereits
vorgeschlagen, die Zeitumstellung erst 2021 abzuschaffen.
Deu t sch zum Mitnehmen |dw.com /t opthema | © Deu t sche Welle | Seite 1 / 2
Deutsch Aktuell
Top-Thema – Manuskript
Glossar
Zeitumstellung, -en (f.) – die Tatsache, dass die Uhrzeit offiziell geändert wird
etwas ab|schaffen – hier: dafür sorgen, dass es etwas nicht mehr gibt
sich für etwas aus|sprechen – öffentlich sagen, dass man etwas gut findet;
öffentlich sagen, dass man etwas möchte
Zeiger, - (m.) – hier: der Teil einer Uhr, der auf die Zahlen zeigt
etwas auf|geben – hier: dafür sorgen, dass es etwas nicht mehr gibt
Rüstungsindustrie, -n (f.) – alle Firmen, die Waffen oder Fahrzeuge für den Krieg
herstellen
Weimarer Republik (f., nur Singular) – der deutsche Staat von 1919–1933
etwas bemängeln – sagen, dass man etwas nicht gut findet; etwas kritisieren
Deu t sch zum Mitnehmen |dw.com /t opthema | © Deu t sche Welle | Seite 2 / 2
Deutsch Aktuell
Top-Thema – Aufgaben
Deu t sch zum Mitnehmen |dw.com /t opthema | © Deu t sche Welle | Seite 1 / 2
Deutsch Aktuell
Top-Thema – Aufgaben
4. Kaiser Wilhelm II führte die Sommerzeit ein, damit man das Tageslicht für die
Landwirtschaft und Rüstungsindustrie nutzen konnte.
Kaiser Wilhelm II führte die Sommerzeit ein, damit das Tageslicht für die
Landwirtschaft und Rüstungsindustrie __________ __________ konnte.
5. Viele bemängeln, dass die Zeitumstellung für manche Menschen ungesund ist.
Es __________ __________, dass die Zeitumstellung für manche Menschen
ungesund ist.
Deu t sch zum Mitnehmen |dw.com /t opthema | © Deu t sche Welle | Seite 2 / 2
Deutsch Aktuell
Top-Thema – Manuskript
1919 wurde bei der Tour de France zum ersten Mal das Gelbe Trikot
getragen. Heute ist es längst zur Legende geworden und für Radprofis die
größte Ehre. Bei der Tour 2019 wird sein 100. Geburtstag gefeiert.
Die Tour de France feiert gerne ihre Vergangenheit. Es gibt kaum ein Jahr, in dem
nicht irgendeiner Person oder Sache gedacht wird: ob der ersten Alpenetappe, der
Helden der Vergangenheit oder der Kriege und ihrer Opfer. Auch 2019 gibt es wieder
ein Jubiläum: Bei der 106. Frankreich-Rundfahrt feiert das Gelbe Trikot seinen 100.
Geburtstag.
Dabei war die Premiere alles andere als feierlich. Die Tour de France 1919 war
gezeichnet vom Ersten Weltkrieg, der Europa zerstört hatte. Als der Franzose
Eugène Christophe als erster Fahrer auf der elften Etappe das Gelbe Trikot bekam,
waren nur noch zehn andere Fahrer im Rennen. Die anderen mussten vorher
wegen Stürzen, aber auch wegen Verletzungen aus dem Weltkrieg aufgeben.
„In einem Jahrhundert wurde das Gelbe Trikot zur Legende“, sagt Tour-Direktor
Christian Prudhomme. Im Gelben Trikot zu fahren ist eine große Ehre. 266 Radprofis
hatten in den vergangenen 99 Jahren diese Ehre. Am häufigsten trug Eddy Merckx
das Trikot: 111 Etappen oder Halbetappen fuhr er in Gelb. „Für mich war es ein
Kindheitstraum, das Gelbe Trikot tragen zu dürfen“, sagte er. Nicht nur dem Gelben
Trikot, sondern auch Eddy Merckx wird die Tour 2019 deshalb huldigen.
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Top-Thema – Manuskript
Glossar
Legende, -n (f.) – hier: etwas/jemand, das/der schon lange weltbekannt und beliebt
ist
Etappe, -n (f.) – hier: der Teil eines Rennens; der Teil einer Strecke
Jubiläum, Jubiläen (n.) – der Jahrestag von einem Ereignis, der besonders gefeiert
wird
optisch – so, dass man etwas mit dem Auge wahrnehmen kann
Premiere, -n (f.) – hier: das erste Mal, das etwas gemacht wird
feierlich – hier: so, dass etwas ein Grund für ein Fest ist
von etwas gezeichnet sein – von etwas Schlimmen stark beeinflusst sein
Sturz, Stürze (m.) – die Tatsache, dass jemand auf den Boden fällt
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Top-Thema – Aufgaben
2. Im Jahr 1919 …
a) hat man die Farbe des Trikots des Gesamtführenden von Rot in Gelb geändert.
b) haben viele Radprofis bei der Tour de France aufgehört, bevor sie im Ziel waren.
c) hatte man die Idee zum Gelben Trikot, benutzt wurde es aber erst einige Jahre
später.
6. Die Tour de France war 1919 von … des Ersten Weltkriegs gezeichnet.
a) der Zerstörungen
b) den Zerstörungen
c) die Zerstörungen
7. Bei der Tour de France 2019 möchte man auch … huldigen, der das Gelbe Trikot
111 Mal getragen hat.
a) eines Radsportlers
b) einem Radsportler
c) einen Radsportler
Im Dezember 2018 gibt Angela Merkel den Parteivorsitz der CDU ab. Der
Kampf um das Amt des neuen Parteichefs hat begonnen: Annegret
Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz oder Jens Spahn – wer folgt auf
Angela Merkel?
Im Dezember 2018 wählt die CDU einen neuen Parteichef oder eine neue
Parteichefin. Die letzten 18 Jahre hatte dieses Amt Angela Merkel. Bei den Wahlen in
Bayern und Hessen im Herbst 2018 hatte ihre Partei sehr viele Stimmen verloren.
Jetzt will Merkel nicht mehr für den Parteivorsitz kandidieren. „Ich habe das
Gefühl, dass es […] an der Zeit ist, ein neues Kapitel aufzuschlagen“, sagte sie.
Bundeskanzlerin möchte die 64-Jährige aber noch bis zur nächsten Bundestagswahl
2021 bleiben.
Als mögliche Kandidaten für ihre Nachfolge in der Partei gehen Annegret Kramp-
Karrenbauer, Friedrich Merz und Jens Spahn ins Rennen. In den Medien in den
USA wird Annegret Kramp-Karrenbauer auch gern „Mini-Merkel“ genannt. Sie
kommt aus dem Saarland und war dort bis Februar 2018 Ministerpräsidentin.
Seit Februar 2018 ist sie Generalsekretärin der CDU. Als Vertraute von Angela
Merkel ist zu erwarten, dass sie bei vielen Themen ähnlich wie Merkel handeln wird.
Von Friedrich Merz ist das nicht zu erwarten. Von 2000 bis 2002 war er der
Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Dann löste Angela Merkel ihn in
seinem Amt ab. Die letzten Jahre hat er nicht in der Politik, sondern in der
Wirtschaft gearbeitet. Politisch gilt er als konservativer als Angela Merkel und könnte
sich sogar vorstellen, Merkel als Bundeskanzlerin abzulösen.
Der Rebell unter den drei Kandidaten ist Jens Spahn. Der aktuelle
Gesundheitsminister hört nicht auf, die Kanzlerin in der Öffentlichkeit zu kritisieren.
Vor allem ist er ein Gegner ihrer Flüchtlingspolitik. Darin sieht Spahn auch den
Grund, warum die CDU so viele Wähler verloren hat. Sollte Spahn CDU-Chef werden,
wird es Merkel in ihrer Partei sehr schwer haben.
Glossar
CDU (f.) – Abkürzung für: Christlich Demokratische Union; eine konservative deutsche
Partei
Vorsitz, -e (m.) – der Chef/die Chefin einer Partei (Person: der/die Vorsitzende)
Stimme, -n (f.) – hier: die einzelne Entscheidung für jemanden/etwas bei einer Wahl
für etwas kandidieren – sich um eine Position oder ein Amt bewerben (Person: der
Kandidat/die Kandidatin)
Nachfolge (f., nur Singular) – die Tatsache, dass jemand ein Amt oder eine Position
von jemandem übernimmt
ins Rennen gehen – hier: sich mit anderen in einem Wettbewerb messen
jemanden ab|lösen – hier: eine Aufgabe weitermachen, die vorher eine andere
Person hatte
Flüchtling, -e (m.) – jemand, der sein Heimatland aus einem bestimmten Grund (z. B.
Krieg) verlassen muss
1. Der Vorsitzende … a) hat eine andere Meinung oder ist im Sport ein
Mitglied der anderen Mannschaft.
2. Der Ministerpräsident … b) hat seine Heimat verlassen.
4. Ein Gegner … d) ist der Chef einer Partei oder eines Vereins.
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Top-Thema – Aufgaben
1. Sarah Schneider will das Amt als Vereinsvorsitzende abgeben. Bei den Wahlen
hatte _________ Team viele Wähler verloren.
a) seine
b) ihre
c) ihr
2. Frau Hahn und Frau Bodewitz kennen sich sehr gut. Von _________ erwartet
man eine erfolgreiche Unternehmensführung.
a) ihnen
b) ihm
c) ihren
3. Paul Martens war fünf Jahre lang Firmenchef. Dann löste seine Nachfolgerin
_________ ab.
a) sie
b) ihnen
c) ihn
4. Angela Merkel hat gesagt: „Wir schaffen das!“ Jens Spahn ist ein Kritiker
_________ Flüchtlingspolitik.
a) seiner
b) ihrer
c) eurer
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Deutsch Aktuell
Top-Thema – Manuskript
Auf der ganzen Welt werden momentan mehr als 100.000 Menschen
vermisst. Gründe, warum zum Beispiel Familien getrennt werden, sind
meistens Kriege und Flucht. Das Rote Kreuz hilft dabei, die Vermissten zu
finden.
Alireza kommt aus Afghanistan. Auf der Flucht aus seiner Heimat hat er seine Mutter
und seine Schwester verloren. Das letzte Mal hatten sie sich in der Türkei gesehen.
Das Rote Kreuz hilft Menschen wie Alireza, ihre Familienangehörigen zu finden.
Über die Ländergrenzen hinweg suchen sie seit 71 Jahren nach Vermissten.
Auf der ganzen Welt werden momentan mehr Menschen als jemals zuvor seit 1945
vermisst. Im Jahr 2017 gab es allein in Deutschland mehr als 2700 neue
Suchanfragen nach Angehörigen. Dabei handelte es sich meistens um Menschen,
die infolge von Kriegen oder durch Flucht und Migration voneinander getrennt
wurden. Afghanistan, Syrien, Somalia und Eritrea waren die häufigsten Länder, aus
denen die Suchenden und Gesuchten kamen. In etwa der Hälfte der Fälle konnte der
Suchdienst des Roten Kreuzes Hilfe leisten.
Aber viele Fälle bleiben auch ungeklärt. Wenn Geburtsdaten fehlen oder Namen
aus dem Arabischen falsch transkribiert wurden, kann das die Suche
erschweren. Bei vielen Suchanfragen müssen die Helfer des Roten Kreuzes an allen
Stationen des Fluchtwegs suchen. Das dauert oft sehr lange und kann in
Kriegsgebieten wie Syrien sehr schwierig sein.
„Meist haben die Betroffenen bereits selbst versucht, über Internet oder Telefon
ihre Familien zu finden“, erklärt Susanne Pohl vom Deutschen Roten Kreuz. Auf der
Internetseite „Trace the Face“ dürfen Suchende ein Foto der Vermissten einstellen.
Das hat auch Alireza gemacht. Das Deutsche Rote Kreuz hat wenige Monate später
herausfinden können, wo Alirezas Familienmitglieder sind.
Glossar
Vermisste, -n (f./m) – eine Person, die gesucht und noch nicht gefunden wurde
momentan – im Moment
Flucht, -en (f., meist Singular) – die Tatsache, dass jemand seinen Wohnort oder sein
Land verlässt, weil es dort z. B. gefährlich für ihn ist
Suchanfrage,-n (f.) – hier: die Bitte, bei der Suche nach jemandem zu helfen
Migration -en (f.) – die Tatsache, dass Menschen in ein anderes Land gehen, um dort
zu leben
Fall, Fälle (m.) – hier: eine Situation, die aufgeklärt werden muss
etwas transkribieren – hier: ein Wort oder einen Satz von einer Schrift in eine
andere Schrift umschreiben
1. Ahmed kann seinen Bruder nicht finden und will eine ____________ ans Rote
Kreuz schicken.
2. Auf der ____________ aus Syrien nach Deutschland hat die Familie viele
schreckliche Sachen erlebt.
3. Viele, die das Land verlassen wollten, sind nur bis zur ____________ gekommen.
Dort wurden sie nicht weiter gelassen.
4. Familie Malik kann nicht in ihre ____________ zurückgehen. Dort herrscht
Krieg.
5. Internationale Ärzte helfen Kranken und Verletzen in ____________.
6. Ali ist letzten Monat in Deutschland angekommen und versucht jetzt, seine
____________ aus Syrien nachzuholen.
7. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es Tausende ____________, die von ihren
Familienangehörigen gesucht wurden.
8. Wenn Menschen ein Land verlassen und in ein anderes gehen, spricht man von
____________.
2. Es ___________ auf der Welt noch nie so viele Vermisste wie aktuell.
(geben – Präteritum)
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg ___________ es sich bei den Vermissten oft um
Soldaten. (handeln – Präteritum)
5. Nachdem sie sich das letzte Mal _________ ___________, sind sie den
restlichen Weg allein nach Deutschland gegangen. (sehen – Plusquamperfekt).
In Berlin leben heute so viele Menschen jüdischen Glaubens wie seit dem
Holocaust nicht mehr: Zwischen 30.000 und 40.000 Juden gibt es dort.
Doch der Schutz durch die Polizei gehört immer noch zu ihrem Alltag.
Greta Zelener ist froh, dass sie in Berlin aufgewachsen ist. „Die Stadt hat, was das
Judentum angeht, in Deutschland am meisten zu bieten“, erklärt die 28-jährige
Jüdin. Sie kam vor 20 Jahren mit ihren Eltern aus der Ukraine in die deutsche
Hauptstadt. Berlin ist seit Jahren bei Menschen jüdischen Glaubens beliebt. Sie
kommen aus Osteuropa, aus Großbritannien und Frankreich, auch aus Israel.
Wie viele Juden genau in Berlin leben, ist schwer zu sagen. Mehr als 12.000
Gläubige gehören zur jüdischen Gemeinde in der Hauptstadt. Aber es leben wohl
über 30.000, vielleicht über 40.000 Juden dort. Immer mehr Supermärkte bieten
koschere Produkte an. Die Zahl der Restaurants mit israelischer und jüdischer
Küche wächst jeden Monat.
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Top-Thema – Manuskript
Glossar
Holocaust (m., nur Singular) – der Mord an den europäischen Juden durch die
Nationalsozialisten (1941-1945)
etwas geht etwas an – etwas bezieht sich auf etwas; etwas hat mit etwas zu tun
Gemeinde, -n (f.) – hier: eine Gruppe von Menschen an einem bestimmten Ort, die zu
einer bestimmten Religion gehört
Küche, -n (f.) – hier: die Speisen und die Art der Zubereitung
Antisemitismus (m., nur Singular) – das feindliche Denken und Handeln gegenüber
Juden; der Hass gegen Juden
Zaun, Zäune (m.) – eine Wand im Freien aus Metall oder Holz
Videoüberwachung, -en (f.) – die Tatsache, dass man einen Ort immer mit einer
Kamera filmt, damit es dort sicherer ist
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Top-Thema – Aufgaben
1. Greta Zelener …
a) ist in Berlin geboren und aufgewachsen.
b) findet, dass Berlin für Juden eine gute Stadt zum Leben ist.
c) findet es mittlerweile normal, dass die Polizei jüdische Einrichtungen bewacht.
2. Wortschatzübung
Welche Wörter passen in die Lücken? Es können mehrere Antworten
richtig sein.
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Top-Thema – Aufgaben
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Deutsch Aktuell
Top-Thema – Manuskript
Jérôme Boateng vom FC Bayern gilt schon lange nicht nur als guter Fußballer, sondern
auch als Stilikone. Auf Instagram kann man seine Begeisterung für Mode beobachten.
Und nicht nur da: Jetzt ist seine eigene Zeitschrift „BOA“ erschienen. Das passt zum
Trend, denn Zeitschriften erleben einen Boom. Erfolgreich sind vor allem Lifestyle-
Magazine zu Themen wie Natur, Wohnen, Essen und Gesundheit.
Besonders Zeitschriften mit dem Namen und Gesicht eines Prominenten verkaufen sich
sehr gut. Boateng ist da keine Ausnahme. Auch die Moderatorin Barbara
Schöneberger, der Entertainer Eckart von Hirschhausen oder der Modedesigner Guido
Maria Kretschmer haben ihr eigenes Magazin. Mit diesen Prominenten-Magazinen
erreicht der Verlag Gruner + Jahr über eine Million Leser.
Dieser Erfolg passt eigentlich nicht zum starken Abstieg der Printbranche. Vor allem
Tageszeitungen kämpfen seit Jahren mit sinkenden Verkaufszahlen. Die Menschen
haben schon lange im Internet gelesen, was am nächsten Morgen in der Zeitung steht.
Die Zeit der gedruckten Zeitung scheint vorbei zu sein. Auch manche Zeitschriften
betrifft die Digitalisierung: NEON, Intro oder Spex sind nur einige der großen
Magazine, die in diesem Jahr entweder die gedruckte Ausgabe oder sogar den
gesamten Betrieb einstellten.
Trotzdem sieht die Zukunft für Zeitschriften viel besser aus als für Zeitungen. Viele
Leser möchten das Magazin immer noch in der Hand halten und das Papier fühlen. Und
es gibt einen Vorteil gegenüber Tageszeitungen: Zeitschriften arbeiten meist mit
zeitlosen Themen. Sie können auch nach mehreren Wochen noch mal gelesen werden.
Die Bilder sind dann noch genauso ästhetisch, die Mode-Interviews oder die Rezept-
Artikel nicht weniger aktuell. Doch man weiß nie, wie lange eine Zeitschrift erfolgreich
bleibt. „Am Ende entscheidet immer, was der Leser sagt“, sagt Sabine Grüngreiff,
Sprecherin von Gruner + Jahr.
Glossar
Boom, -s (m., aus dem Englischen) – die Tatsache, dass etwas in kurzer Zeit sehr
beliebt wurde; der plötzliche große Erfolg von etwas
Prominente, -n (m./f.) – eine Person, die sehr bekannt ist (Kurzform: der Promi)
Stilikone, -n (f.) – jemand, dessen Mode viele andere toll finden und nachmachen
Verlag, -e (m.) – ein Unternehmen, das Bücher, Zeitungen, Zeitschriften oder Spiele
veröffentlicht
Abstieg, -e (m.) – hier: die Tatsache, dass etwas nicht mehr erfolgreich/beliebt ist
Digitalisierung (f., nur Singular) – die Tatsache, dass immer mehr Daten und
Informationen digital, also elektronisch, dargestellt werden
Ausgabe, -n (f.) – hier: alle Exemplare einer Zeitung mit demselben Inhalt, die zur
selben Zeit veröffentlicht und herausgegeben werden
2. Die Printbranche …
a) erreicht zurzeit weniger als eine Million Leser.
b) kämpft mit sinkenden Verkaufszahlen.
c) verliert Kunden wegen der Digitalisierung.
2. Wortschatzübung
Welche Wörter gehören in die Lücken? Setzt ein.
Der __________(1) geht es schlecht. Schuld daran ist die __________(2): Viele
Zeitungen müssen ihre Arbeit einstellen, weil die Menschen Nachrichten im Internet
lesen. __________(3) hingegen verkaufen sich gut. Im Moment sind vor allem
__________(4)-Zeitschriften bei Lesern beliebt, denn die __________(5) und die
__________(6) mit Prominenten sind zeitlos. Doch ein __________(7) braucht
trotzdem immer wieder gute und neue Ideen, damit die Zeitschriften erfolgreich
bleiben.
4. Es werden immer weniger Printmedien gekauft. Für viele Zeitschriften sieht die
Zukunft … gut aus.
a) trotzdem
b) sogar
c) eigentlich
5. Die meisten Menschen lesen die Nachrichten … heute online als morgen in der
Zeitung.
a) lieber
b) zurzeit
c) eigentlich
6. Der Erfolg der Zeitschriften passt … nicht zur Situation der Printbranche.
a) sogar
b) eigentlich
c) lieber
Auf einer etwa 90 Meter langen Strecke neben Feldern und Einfamilienhäusern sieht
man hunderte kleine Solarzellen auf dem Boden. Früher war hier ein normaler
Fahrradweg, der einen Stadtteil von Erftstadt mit einer Schule verbindet.
Die Idee für den Solarweg hatte Donald Müller-Judex, Gründer des Start-up-
Unternehmens Solmove. Vor einigen Jahren suchte der Ingenieur in Süddeutschland
nach freien Flächen für Solaranlagen. Doch er stellte fest, dass alle passenden Dächer
schon mit Solarzellen belegt waren. Dafür gab es sehr viele Wege, auf die die Sonne
oft scheint. Allein in Deutschland gibt es 1,4 Milliarden Quadratmeter an
Radwegen, Seitenstreifen oder Parkplätzen mit genügend Sonnenlicht.
Auch wenn man durch Solaranlagen auf geraden Flächen nicht so viel Energie
gewinnen kann, wie auf einem schrägen Dach, haben sie viele weitere Vorteile: Der
erzeugte Strom funktioniert im Winter zum Beispiel als Heizung. Schnee und Eis
schmelzen dadurch automatisch. Auf Straßen könnte der Verkehr gezählt und besser
organisiert werden. Außerdem könnten später einmal elektrische Fahrzeuge ohne
Kabel automatisch aufgeladen werden.
Aber das Projekt ist auch teuer. 800.000 Euro hat die Teststrecke gekostet. Erst nach
zwölf Jahren macht sie dann Gewinn. Die Solarstraße ist dann aber günstiger als
normale Straßen, die nur Kosten verursachen. Donald Müller-Judex wünscht sich
aber mehr Unterstützung von der Politik. Denn in Ländern wie China und Frankreich
bekommen solche Projekte zehn Mal so viel Geld, so Müller-Judex. Das Interesse aus
dem Ausland an Solmove ist jetzt schon sehr groß und lässt das Berliner Start-up für die
Zukunft hoffen.
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Top-Thema – Manuskript
Glossar
Solarweg, -e (m.) – ein Weg mit Solarzellen, die aus Sonnenlicht Strom machen
Solarzelle, -n (f.) – eine technische Anlage, die aus Sonnenlicht elektrischen Strom
macht
Gründer, -/Gründerin, -nen – eine Person, die etwas neu schafft, z. B. eine Firma
Start-up, -s (n., aus dem Englischen) – eine junge, neu gegründete Firma
Quadratmeter, - (m.) – das Flächenmaß ein Meter mal ein Meter (m²)
Seitenstreifen, - (m.) – der Rand einer Straße, auf dem man nicht fährt, aber halten
kann
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Top-Thema – Aufgaben
2. Übt die Vokabeln! Welches Wort fehlt in welchem Satz? Ordnet zu!
1. Fährst du mit dem Fahrrad zur Arbeit? – Nein, die ____________ ist mir zu lang.
2. In Süddeutschland sind die meisten ____________ mit Solarzellen bedeckt.
3. Heutzutage haben immer weniger Geräte ein ____________.
4. Energie, die man durch Sonne gewinnt, nennt man ____________.
5. Die vielen kleinen ____________ auf dem Radweg sind zehn Mal zehn
Zentimeter groß.
6. Das ____________ hatte eine innovative Idee, die zuvor noch niemand
entwickelt hat.
7. Auf einer ____________ von 100 Quadratmetern kann viel Sonnenenergie
erzeugt werden.
1. Auf ________ großen Dach des Gebäudes befinden sich hunderte Solarzellen.
a) dem
b) den
c) das
2. Der Bürgermeister steigt auf ________ Fahrrad und testet die neue
Solarstrecke.
a) dem
b) den
c) das
5. Die Sonne steht direkt über ________ Dach mit den Solarzellen.
a) dem
b) den
c) das
Wenn man die große Halle in Köln-Ehrenfeld betritt, dominiert als erstes die Farbe
Pink: hunderte rosa Bälle, rosa Flamingos zwischen Luftballons und rosa Konfetti,
das durch die Luft fliegt. An zwanzig Stationen können die Besucher im interaktiven
Supercandy Pop-Up-Museum Fotos mit diesen bunten Gegenständen machen, um sie
dann auf Instagram zu posten – ein Paradies für alle Selfie-Fans.
Im Pop-Up Museum kommen an einem Samstag etwa 600 Besucher. Vor allem junge
Frauen zwischen 20 und 30 Jahren lächeln im Museum in ihre Handy s. Die meisten
sind in Gruppen angereist. Viele von ihnen haben sogar Koffer dabei, um möglichst viele
verschiedene Outfits auf den Fotos zu tragen. An vielen Attraktionen müssen sie
warten, bis sie an der Reihe sind.
Seit September 2018 steht in der alten Fabrikhalle das Thema Selbstfotografie im
Mittelpunkt. Die Selbstpräsentation der eigenen Person ist heutzutage immer
wichtiger geworden. Viele junge Leute posten täglich Fotos von sich selbst und von dem,
was sie gerade tun. Manche finden das interessant, andere bezeichnen es als
selbstverliebt. Die Psychologen Markus Appel und Timo Gnambs haben in einer Studie
herausgefunden, dass es einen Zusammenhang zwischen sozialen Medien und
Narzissmus gibt.
„Narzissten posten und machen häufiger Selfies und bearbeiten diese intensiver“,
erklärt Appel. Er beschreibt es wie eine Spirale: Wenn es auf den Social-Media-
Kanälen viele positive Reaktionen gibt, wird auch der Narzissmus stärker. Dann postet
man immer öfter Bilder, weiß Appel. Es dauert aber, bis daraus eine wirkliche Krankheit
wird. Bis dahin heißt es also: Bitte lächeln.
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Top-Thema – Manuskript
Glossar
Selfie, -s (n., aus dem Englischen) – ein Foto, das man von sich selbst macht
Paradies, -e (n.) – hier: ein besonders schöner Ort, an dem es alles gibt, was man
haben möchte
Luftballon, -s (m.) – ein Spielzeug aus Gummi, das mit Luft gefüllt wird
interaktiv – hier: so, dass man mitmachen kann; so, dass man etwas ausprobieren
kann
Attraktion, -en (f.) – etwas Besonderes, das viele sehen oder erleben wollen
soziale Medien (nur Plural) – die Internetseiten, über die man mit vielen Leuten
Kontakt haben kann
Narzissmus (m., nur Singular) – die Liebe zur eigenen Person; die Selbstverliebtheit
Spirale, -n (f.) – eine Linie, die um einen Punkt herum immer größer werdende Kreise
zieht
Kanal, Kanäle (m.) – hier: eine Seite im Internet, auf der man regelmäßig etwas
postet
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Top-Thema – Aufgaben
2. Die Selfie-Fans …?
a) können im Pop-Up-Museum Fotos mit Konfetti und Luftballons machen.
b) im Pop-Up-Museum sind meistens weiblich.
c) müssen in jedem Raum im Museum die Kleidung wechseln.
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Top-Thema – Aufgaben
3. Die Kinder freuen sich auf das interaktiv___ Museum, das sie am nächst___
Wochenende besuchen.
5. Ohne mein neu___ Handy gehe ich nicht mehr aus dem Haus.
6. Sarah hat schon hundert positiv___ Reaktionen auf ihr neues Profilfoto
bekommen.
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Top-Thema – Manuskript
Das Internet hat auf den Friedhöfen Einzug gehalten. Auf den
Grabsteinen sieht man immer mal wieder QR-Codes, die über die
Verstorbenen informieren. Auch Apps werden auf Friedhöfen gern
genutzt.
Noch sind QR-Codes auf deutschen Friedhöfen allerdings eher selten. „Der QR-Code
ist seit fünf Jahren in der Diskussion, hat sich bislang aber nicht durchgesetzt“,
sagt Michael C. Albrecht vom Verband der Friedhofsverwalter Deutschlands.
Normal sind immer noch Abschiedsgrüße wie „Ruhe sanft“ auf dem Grabstein. Ein
QR-Code bedeutet Arbeit, denn die Website muss gestaltet und gepflegt werden.
Vor allem ältere Angehörige sind laut Albrecht kaum daran interessiert.
Erfolgreicher als der QR-Code sind Apps wie „Wo sie ruhen“, die Friedhofsbesuchern
den Weg zu Gräbern berühmter Menschen zeigt und über sie informiert. Die App
kennt mehr als 1.200 Gräber, darunter etwa die von Albrecht Dürer oder Bertolt
Brecht. Besucher, die mit Smartphones in der Hand über die Friedhöfe laufen, stören
laut Albrecht aber nicht die Ruhe des Ortes. Er findet es in der heutigen modernen
Zeit ganz normal, dass das Internet auch auf Friedhöfen Einzug hält.
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Top-Thema – Manuskript
Glossar
Friedhof, -höfe (m.) – der Ort, an dem die Toten beerdigt werden
Grabstein, -e (m.) – ein Stein, der auf einem Friedhof steht und an den Toten erinnert
QR-Code, -s (m.) – ein Quadrat aus Punkten, das mit dem Smartphone elektronisch
lesbar ist und auf eine Website weiterleitet
Trend, -s (m., aus dem Englischen) – eine Entwicklung in eine bestimmte Richtung
Grab, Gräber (n.) – die Stelle, wo der Körper eines Toten liegt
bislang – bisher
etwas gestalten – einer Sache ein bestimmtes Aussehen geben; etwas nach einer
bestimmten Vorstellung entwickeln
gegen etwas verstoßen – gegen eine Regel oder ein Gesetz handeln
Erbe, -n/Erbin, -nen – eine Person, die den Besitz von jemandem, der gestorben ist,
bekommt
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Top-Thema – Aufgaben
Viele Familien gehen sonntags auf den __________(1). Sie wollen dort das
__________(2) eines __________(3) pflegen. Auf dem __________(4) steht der
Name, das Geburts- und Todesdatum des Toten, manchmal auch ein __________(5)
oder ein Foto. Die __________(6) denken am Grab an den geliebten Menschen,
manche beten auch.
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Top-Thema – Aufgaben
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Top-Thema – Manuskript
Bananen, Tomaten, Käse oder Wurst sind oft in Plastik eingepackt, obwohl das gar
nicht nötig ist. Das macht es schwer, in einem deutschen Geschäft einzukaufen, ohne
mit Plastikmüll nach Hause zu gehen. Über 18 Millionen Tonnen Verpackungsmüll
wurden 2016 in Deutschland produziert, mehr als in jedem anderen Land der
Europäischen Union. Dabei hat Deutschland die Mülltrennung erfunden und gilt
bis heute als sehr umweltbewusstes Land.
Da Plastik nie ganz abgebaut werden kann, bleibt der Müll auch den nächsten
Generationen erhalten. Das scheint den deutschen Konsumenten auch langsam
bewusst zu werden, sagt Tom Ohlendorf von der Umweltschutzorganisation WWF.
Sowohl Käufer als auch Verkäufer setzen laut Ohlendorf immer mehr auf
verpackungsfreie Alternativen.
Ein Beispiel ist das kleine Berliner Geschäft „Original Unverpackt“. Hier können
Kunden eigene Behälter mitbringen, um in ihnen Käse oder Fleisch nach Hause zu
tragen. Noch gibt es wenig Geschäfte dieser Art. Aber inzwischen denken auch große
Supermärkte darüber nach, die Zahl der Plastikverpackungen zu verkleinern.
Umweltschützer Tobias Quast von „Friends of the Earth“ findet das sehr positiv, doch
er fordert mehr: „Was die Politik in Deutschland und der Einzelhandel vorhaben,
geht noch lange nicht weit genug“, sagt er. Denn trotz wachsender ökologischer
Bedenken der Deutschen und neuer Gesetze ist die Menge von Verpackungsmüll
sogar gestiegen.
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Top-Thema – Manuskript
Glossar
umweltbewusst – so, dass jemand sich so verhält, dass es gut für die Umwelt ist
Tonne, -n (f.) – hier: ein Maß für das Gewicht; 1000 Kilogramm
Mülltrennung (f., nur Singular) – das Sortieren von Müll (Papier, Glas, Plastik,
etc.)
Generation, -en (f.) – hier: die zeitliche Abfolge von Nachkommen und Vorfahren
einer Familie, z. B. Großeltern, Eltern und Kinder
auf etwas setzen – hier: sich auf etwas verlassen; glauben, dass etwas erfolgreich
sein wird
Behälter, - (m.) – ein Gefäß; ein Gegenstand, in dem man etwas aufbewahren kann
etwas verkleinern – dafür sorgen, dass etwas kleiner wird; etwas kleiner machen
Einzelhandel (m., nur Singular) – alle Unternehmen, die ihre Waren direkt an den
Verbraucher verkaufen
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Top-Thema – Aufgaben
1. In Deutschland …
a) produzieren die Bürger mehr Verpackungsmüll als in jedem anderen Land der
EU.
b) findet man in einem Supermarkt kaum Waren, die nicht in Plastik eingepackt
sind.
c) wurde die Mülltrennung erfunden.
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Top-Thema – Aufgaben
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Top-Thema – Manuskript
Die Tradition des Adventskalenders ist deutsch und begann im 20. Jahrhundert bei
den Protestanten. Noch bis ins 16. Jahrhundert bekamen die Kinder ihre
Weihnachtsgeschenke am 6. Dezember, dem Tag des heiligen Nikolaus. Doch Martin
Luther änderte diese Tradition, weil er die Verehrung von Heiligen ablehnte.
Seitdem findet die Bescherung an Weihnachten statt. Damit die Kinder nicht so lange
warten müssen, überlegten sich die Protestanten viele Bräuche, aus denen später unter
anderem der Adventskalender entstand.
Die ersten richtigen Adventskalender mit Bildchen lagen Anfang des 20. Jahrhunderts
in Zeitungen. 1920 konnte man den ersten Adventskalender mit Türchen zum Öffnen
kaufen. Dahinter fand man Bildchen oder Sätze aus der Bibel. Im Laufe der Zeit gefiel
auch den Katholiken die Idee des Adventskalenders. Daher verbreitete er sich in
ganz Deutschland schnell.
Doch nicht jeder konnte sich einen Adventskalender leisten. In armen Familien wurden
früher deshalb oft 24 Kreidestriche an die Tür gemalt. Jeden Tag wurde dann ein
Strich entfernt. In den 50er Jahren wurde der Kalender schon zum Massenartikel.
Aus diesem Grund wurde er auch immer günstiger. Die ersten Kalender mit Schokolade
sind aus dieser Zeit. Heute ist er so beliebt, dass er nicht mehr nur Kindern in
Deutschland, sondern weltweit die Zeit bis Weihnachten verkürzt.
Glossar
Advent (m., nur Singular) – die Zeit vom vierten Sonntag vor Weihnachten bis zum 24.
Dezember
Heiligabend (m., nur Singular) – der Geburtstag von Jesus Christus; der Abend des
24. Dezembers
Türchen, - (n.) – hier: das kleine Fenster am Adventskalender, das man öffnen kann
Produktprobe, -n (f.) – ein kleines Produkt, mit dem man etwas testen kann
Verehrung, -en (f.) – hier: die Tatsache, dass man zum Beispiel einen Gott anbetet
Bescherung (f., nur Singular) – hier: das Austeilen und Auspacken der Geschenke an
Weihnachten
Kreide, -n (f.) – eine Art weißer Stift, mit dem man in der Schule auf die Tafel schreibt
3. Der Adventskalender …
a) ist eine deutsche Tradition, die es inzwischen auch in anderen Ländern gibt.
b) wird von Firmen manchmal auch als Werbung genutzt.
c) soll Kindern dabei helfen, nicht so lange auf Weihnachten warten zu müssen.
1. Ein typisch deutscher ____________ ist es, an den vier Sonntagen vor
Weihnachten, eine Kerze anzuzünden.
2. In Deutschland bekommen die Kinder am 24. Dezember Geschenke. Dieser Tag
heißt ____________.
3. Die Zeit, in der wir auf Weihnachten warten, nennt man ____________.
4. Meine Tochter wünscht sich zu Weihnachten ganz viel neues ____________.
5. Es ist der 1. Dezember. Heute darf die kleine Martha das erste ____________
ihres Adventskalenders öffnen.
6. Vor der ____________ am 24. Dezember gehen viele Deutsche in die Kirche.
4. Die Kinder ________ (finden) Anfang des 20. Jahrhunderts noch keine
Schokolade in ihren Adventskalendern.
6. Den Kindern ________ (gefallen) ihr Geschenk so gut, dass sie es direkt
ausprobiert haben.
Jedes Jahr im Winter feiern die Menschen jüdischen Glaubens acht Tage
lang das Lichterfest Chanukka. Hunderte Holocaust-Überlebende kommen
nach Berlin. Für sie ist es ein Wunder, dass sie die Nazi-Zeit überlebt
haben.
Vor dem Brandenburger Tor in Berlin steht der größte Chanukka-Leuchter Europas.
Und bei der jüdischen Gemeinde in Charlottenburg sind dieses Jahr mehr als 300
Holocaust-Überlebende zu einer Feier zusammengekommen. Viele von ihnen haben
während der Nazi-Zeit Schreckliches erlebt. „Ihr Überleben ist ein Wunder, wie
Chanukka“, sagt Rüdiger Mahlo, einer der Organisatoren des Treffens in Berlin.
Das Chanukka-Fest ist viel älter als der christliche Advent. Juden feiern an diesen
Tagen ihre Dankbarkeit gegenüber Gott. Vor 2200 Jahren soll er das Licht im
Tempel brennen lassen haben, obwohl es dort nicht genug Öl gab. Für Charlotte
Knobloch von der jüdischen Gemeinde in München bedeutet Chanukka deshalb,
Wundern zu vertrauen. „Dass ich überlebt habe, kann ich nicht anders begreifen“,
erklärt Knobloch. Die 86-Jährige überlebte die Zeit des Holocaust in einem Versteck
auf dem Land.
Auch Leonid Danziger ist mit seinen 90 Jahren zur Feier gekommen. Er wurde in Kiew
geboren und hat die Nazi-Zeit mit seiner Mutter in der russischen Stadt Samara
verbracht. Das jüdische Leben hat er erst in Deutschland kennengelernt. „Chanukka
feiere ich erst seit 20 Jahren, seitdem ich in Deutschland bin“, sagt er. In Kiew kannte
Danziger keine jüdische Gemeinde. In Berlin geht er nun regelmäßig in die Synagoge.
Viele Juden machen sich Sorgen, dass die Erinnerungen an ihr Leiden und Überleben
verloren gehen könnte. Sie erleben immer wieder, dass die Erinnerung an den
Holocaust aggressiv abgelehnt wird. Auch Charlotte Knobloch sorgt sich vor neuem
Judenhass in der deutschen Gesellschaft. Aber: „Wir sind da, wir bleiben da“, sagt sie
stolz.
Glossar
Holocaust (m., nur Singular) – der Mord an den europäischen Juden durch die
Nationalsozialisten (1941-1945)
Wunder, - (n.) – ein überraschendes und gutes Ereignis, das man nicht erklären kann
Nazi-Zeit (f., nur Singular) – die Zeit, als in Deutschland die Nazis an der Macht waren
(1933-1945)
Leuchter, - (m.) – hier: eine Lampe mit acht oder neun Armen, deren Kerzen zum
jüdischen Chanukkafest angezündet werden
Gemeinde, -n (f.) – hier: eine Gruppe von Menschen, die zu einer Religion gehören
Advent (m., nur Singular) – die Zeit vom vierten Sonntag vor Weihnachten bis zum 24.
Dezember
Dankbarkeit (f., nur Singular) – die Tatsache, dass man jemandem für etwas danken
möchte
Tempel, - (m.) – ein Gebäude, in dem bestimmte Religionen ihre Götter anbeten
Versteck, - (n.) – ein Ort, an dem man etwas oder jemanden versteckt, damit es oder
die Person nicht gefunden wird
2. Charlotte Knobloch …
a) hat den Holocaust überlebt, weil sie sich auf dem Land versteckt hat.
b) hält es für ein Wunder, dass sie die Nazi-Zeit überleben konnte.
c) sagt, dass der Judenhass in Deutschland zurückgegangen ist.
3. Leonid Danziger …
a) ist im Zweiten Weltkrieg aus Deutschland geflohen.
b) Hat schon als Kind das Chanukka-Fest geliebt.
c) ist Mitglied der jüdischen Gemeinde Berlins.
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Top-Thema – Aufgaben
3. Die Nazis fanden die jüdische Familie nicht. Ein Nachbar hatte sie ______
geheimen Zimmer versteckt.
a) in einem
b) in ein
c) ins
4. Ich bin zwar nicht gläubig, aber trotzdem gehe ich manchmal ______ Synagoge.
a) in die
b) in der
c) ins
5. Als die Nazis kamen, ist die Familie zunächst ______ Nachbarland geflohen.
a) in das
b) im
c) in den
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Top-Thema – Manuskript
„Bloß eine weitere Erfindung, um uns Taxifahrer fertigzumachen“ – diesen Satz sagte
ein Fahrer, der vor 150 Jahren mit seiner Kutsche durch London fuhr. Gemeint war
damit die erste Ampel der Welt. Am 10. Dezember 1868 wurde sie in London
aufgestellt – zu einer Zeit, als es noch keine Autos gab. Die Abgeordneten sollten so
schneller und sicherer über die Straße ins Parlament kommen.
Die gasbetriebene Ampel war sechs bis acht Meter hoch und hatte zwei Arme. Waren
die Arme unten, durfte man fahren, waren sie oben, musste man anhalten. Doch nach
drei Wochen explodierte die Ampel plötzlich. Man entschied sich deshalb, diese
Erfindung wieder abzuschaffen. Erst als Jahre später die Autos die Straßen eroberten,
erinnerte man sich wieder an sie. Am 5. August 1914 stellte man in Cleveland in den
USA die erste elektrische Ampel der Welt auf.
Zehn Jahre später kam sie auch nach Deutschland. Die erste deutsche Ampel stand auf
dem Potsdamer Platz in Berlin, der damals der verkehrsreichste Platz Europas war. Sie
hatte aber wenig Ähnlichkeit mit einer heutigen Ampel: Acht Meter war sie hoch und
ein Polizist steuerte sie. Nach dem Zweiten Weltkrieg blinkten auf Deutschlands
Straßen immer mehr Ampeln. Heute werden viele von ihnen allerdings gerne durch
Kreisverkehre ersetzt: Sie führen zu schnellerem Verkehr und zu weniger Unfällen. In
einigen Nachbarländern Deutschlands ist der Kreisverkehr noch viel beliebter.
Ampeln regeln aber nicht nur den Verkehr. Sie geben auch den Zeitgeist wieder
und erinnern an berühmte Personen oder Ereignisse. In vielen Städten in Deutschland
gibt es Ampeln, die nicht nur rotes, gelbes oder grünes Licht zeigen. In Trier etwa sieht
man Karl Marx auf den Ampeln und in Friedberg Elvis Presley. Und in Duisburg gibt es
seit 2018 Bergmänner mit Laternen – in Erinnerung an die letzte Kohlezeche, die in
dem Jahr geschlossen wurde.
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Top-Thema – Manuskript
Glossar
etwas ab|schaffen – hier: dafür sorgen, dass es etwas nicht mehr gibt
mit etwas Ähnlichkeit haben – fast so aussehen wie etwas; so ähnlich sein
Zeitgeist (m., nur Singular) – eine Meinung oder ein Lebensgefühl in einer
bestimmten Zeit
Laterne, -n (f.) – eine kleine Lampe, die (oft durch Feuer) Licht gibt
Kohlezeche, -n (f.) – ein Betrieb, der Kohle aus der Erde holt; ein Kohlebergwerk
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Top-Thema – Aufgaben
1. Eine Ampel ist eine ganz einfache Möglichkeit, den Verkehr zu __________.
2. Bei Grün darf man __________, bei Rot muss man __________.
3. Nachts werden viele Ampeln ausgeschaltet. Dann __________ sie nur gelb.
4. Nach der Explosion der ersten Ampel in London musste man die Erfindung erst
mal wieder __________.
5. 50 Jahre lang wollte man in London keine neue Ampel __________.
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Top-Thema – Aufgaben
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Top-Thema – Manuskript
Die Ärztin Kristina Hänel informierte auf ihrer Internetseite darüber, dass sie in ihrer
Praxis Abtreibungen vornimmt. Sie bot auch eine Datei mit Informationen zum
Download an. Ein Gericht verurteilte sie daraufhin zu einer Geldstrafe. Denn nach
dem Paragrafen 219a des Strafgesetzbuchs ist es Ärzten in Deutschland verboten,
öffentlich darüber zu informieren, dass sie auch Schwangerschaftsabbrüche
vornehmen.
Durch das Urteil ist in Deutschland die Diskussion über dieses Gesetz wieder lauter
geworden. Seit Jahren schon wird über das Informations- und Werbeverbot
gestritten. Kritiker halten es für eine Entmündigung von Frauen in Notsituationen.
Befürworter sagen hingegen, dass man nur mit dem Verbot einen Markt für
Schwangerschaftsabbrüche verhindern kann.
Auch Politiker aller Parteien diskutieren seit Monaten über das Thema. In der Union
wollen viele den Paragrafen behalten und gleichzeitig die Informationen für Frauen
verbessern – etwa durch Listen von Ärzten, die Abtreibungen vornehmen. Der
Koalitionspartner SPD will den Paragrafen ganz abschaffen. Das hatte er bereits
Anfang 2018 vorgeschlagen. Seitdem versucht die SPD, mit der Union einen
Kompromiss zu finden – bisher ohne Erfolg.
Auch die FDP fordert die Abschaffung des Paragrafen. Für den FDP-Vorsitzenden
Christian Lindner ist es vor allem wichtig, „Mediziner zu entkriminalisieren“. Mit
den Stimmen der SPD, FDP, der Linken und der Grünen gäbe es sogar eine
Mehrheit im Parlament – allerdings riskiert die SPD dann einen großen Streit mit
ihrem Koalitionspartner CDU/CSU.
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Top-Thema – Manuskript
Glossar
Abtreibung, -en (f.) – die Tatsache, dass eine Schwangerschaft absichtlich vor der
Geburt beendet wird (meist durch einen Arzt)
Paragraf, -en (m.) – ein Abschnitt eines Gesetzes, der eine Nummer hat
Entmündigung, -en (f.) – die Tatsache, dass jemandem das Recht auf etwas
weggenommen wird und er eine Entscheidung nicht selbst treffen darf
Union (f., hier nur Singular) – hier: die beiden konservativen Parteien CDU und CSU,
die gemeinsam eine Gruppe im Parlament bilden
Koalitionspartner, - (m.) – die Partei, die mit anderen Parteien zusammen regiert
etwas ab|schaffen – hier: dafür sorgen, dass es etwas nicht mehr gibt
Kompromiss, -e (m.) – eine Lösung für ein Problem, mit der alle zufrieden sind
FDP (f.) – Abkürzung für: Freie Demokratische Partei; eine liberale Partei in
Deutschland
Vorsitzende, -n (m./f.) – die Person, die eine Organisation oder eine Gruppe leitet
Linke (f., nur Singular) – hier: die politische Partei „Die Linke“ in Deutschland
die Grünen (f.) – Abkürzung für: Bündnis 90/Die Grünen; eine deutsche Partei, die
sich unter anderem für den Umweltschutz einsetzt
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Top-Thema – Aufgaben
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Top-Thema – Aufgaben
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Top-Thema – Manuskript
Auf der ganzen Welt gehört der Nussknacker zu Weihnachten einfach dazu.
Die bunte Holzfigur wurde vor etwa 150 Jahren im Erzgebirge erfunden
und spielt eine Hauptrolle im gleichnamigen berühmten Ballett.
Ein Mädchen bekommt zu Weihnachten einen Nussknacker geschenkt, der in der Nacht
zum Leben erwacht. 1816 schrieb der deutsche Autor E.T.A. Hoffmann die erste
Version dieses Märchens: „Nussknacker und Mausekönig“. Seine Geschichte
inspirierte Friedrich Wilhelm Füchtner 1870 zur ersten Nussknacker-Figur aus Holz.
Der Kunsthandwerker stammte aus dem Erzgebirge, das für seine aufwendigen
Holzschnitzereien bekannt ist.
Dass der Nussknacker einmal durch ein Ballett weltberühmt werden würde, konnte
Füchtner nicht ahnen. Heute ist die deutsche Firma Steinbach der größte Hersteller
von Nussknackern. Die Familie stammt aus dem Erzgebirge und ging nach dem
Zweiten Weltkrieg nach Hannover. Zu ihrem Glück: Denn dort waren viele US-
amerikanische Soldaten stationiert, die den Nussknacker als typisch deutsches
Souvenir mit nach Hause nahmen und berühmt machten.
Ein traditioneller Nussknacker wird auch heute noch in 130 Arbeitsschritten aufwendig
hergestellt. Nussknackerfiguren stellen meistens Könige, Soldaten oder Polizisten dar.
Jede Figur besteht aus verschiedenen Holzarten und bis zu 60 Teilen. Der Bart und die
Haare sind aus Kaninchenfell. Gesicht und Kleidung des Nussknackers werden mit
der Hand bemalt. Deshalb kosten Originale aus dem Erzgebirge mindestens 70 Euro.
Doch die Figur ist viel mehr als nur ein Werkzeug, um Nüsse zu öffnen. Schon 1835
schrieb der berühmte Märchenerzähler Jacob Grimm, dass der Nussknacker mit seinen
großen Zähnen böse Geister vertreibt und Glück in die Häuser bringt. Der Sieg des
Guten über das Böse ist eine Botschaft, die den Menschen gerade in der
Weihnachtszeit Hoffnung gibt.
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Top-Thema – Manuskript
Glossar
Nussknacker, - (m.) – eine Figur aus Holz, mit der man Nüsse knacken kann
Version, -en (f.) – hier: die Variante; die Fassung; auch : die Bearbeitung
Märchen, - (n.) – eine Erzählung; Geschichten (z. B. von den Brüdern Grimm)
aufwendig – hier: so, dass etwas viel Zeit und Mühe braucht; kompliziert
Holzschnitzerei, -en (f.) – eine Holzfigur, die man mit einem speziellen Messer aus
einem Stück Holz macht
Zweiter Weltkrieg (m., nur Singular) – der Krieg, den Deutschland 1939 begonnen
und 1945 verloren hat und in dem viele Länder gegeneinander gekämpft haben
jemanden stationieren – einen Soldaten für einige Zeit an einen Ort schicken
Souvenir, -s (n.) – ein Gegenstand, den man als Erinnerung an eine Reise mitbringt
Botschaft, -en (f.) – hier: die Mitteilung/die Nachricht mit einem wichtigen Inhalt
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Top-Thema – Aufgaben
1. Der Nussknacker …
a) ist sowohl eine Holzfigur als auch eine Figur aus einem berühmten Ballett.
b) ist eine Holzfigur, deren Herstellung viel Zeit braucht und kompliziert ist.
c) ist eine Geschichte, deren erste Variante von einem deutschen Autor geschrieben
wurde.
1. Morgen fahre ich wieder in meine Heimat. Ich brauche für meine Familie noch ein
____________.
2. Entschuldigung, ist die Mütze aus echtem ____________?
3. Gestern habe ich Walnüsse gekauft, aber ich besitze gar keinen ____________.
4. Als Kind wollte ich nie ____________ lesen, weil ich Angst vor bösen Figuren
hatte.
5. Habt keine Angst, ich bringe euch eine gute ____________.
6. Die Schokoladenfabrik ist der größte ____________ von Pralinen in der Stadt.
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Top-Thema – Aufgaben
4. Der Kuchen besteht ______ Mehl, Zucker, Butter, Schokolade und Nüssen.
a) auf
b) an
c) aus
5. Obwohl meine Familie nicht ______ Gott glaubt, feiern wir Weihnachten.
a) in
b) auf
c) an
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Top-Thema – Manuskript
2017 hatte Angela Merkel der jungen Aktivistin Lisa Storcks versprochen,
dass Deutschland die Klimaziele für 2020 erreichen wird. Das Versprechen
wird sie nicht halten können. Aber Lisa Storcks will weiterkämpfen.
Lisa Storcks denkt an die Umwelt, seit sie 12 Jahre alt ist. Sie ernährt sich vegetarisch,
geht auf Umweltdemonstrationen und ist noch nie mit dem Flugzeug geflogen. Sie
engagiert sich in Organisationen wie Greenpeace für den Umweltschutz und schreibt
im Internet über Umweltthemen. Laut Lisa Storcks sind die Menschen schon jetzt sehr
stark vom Klimawandel betroffen: „Jetzt müssen wir unseren Mund aufmachen und
uns dagegen wehren.“
Vor der Bundestagswahl 2017 hatte die junge Umweltaktivistin die Möglichkeit, in einer
Fernsehsendung mit Angela Merkel zu sprechen. Die Bundeskanzlerin gab Lisa Storcks
damals ein Versprechen: „Wir werden Wege finden, wie wir bis 2020 unser 40-Prozent-
Ziel einhalten. Das verspreche ich Ihnen“, so Merkel. Das Versprechen, das
schädliche Klimagas CO² im Vergleich zum Jahr 1990 um 40 Prozent zu senken,
wird die Bundesregierung nicht halten können. Schon 2018 gab sie das Ziel auf.
„Das war für mich enttäuschend. Es war aber auch nicht ganz überraschend“, so
Storcks. Die 24-jährige Studentin denkt aber schon weiter. Ihr Wunsch ist eine
Wirtschaft, die die Grenzen der Erde akzeptiert. „Politiker und Ökonomen denken
nur kurzfristig und interessieren sich mehr fürs Geld“, so Storcks. Sie wünscht sich,
dass Politiker und Ökonomen nachhaltiger wirtschaften und die Umwelt mehr
schützen.
Um mehr Verständnis dafür zu bekommen, bringt sie als Chefin des Netzwerks
„Plurale Ökonomik“ Experten aus verschiedenen Bereichen zusammen. Der Kampf
für ein besseres Klima ist für sie entscheidend, und dabei wird sie nicht müde: „Das
Engagement ist für mich gar keine Arbeit, es ist wie mein Hobby“, erklärt Storcks. „Ich
will das Bewusstsein schärfen für Nachhaltigkeit im alltäglichen Leben.“
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Top-Thema – Manuskript
Glossar
Aktivist, -en/Aktivistin, -nen – jemand, der viel dafür tut, ein bestimmtes
(politisches) Ziel zu erreichen
sich engagieren – aktiv sein; viel für ein Ziel tun (Substantiv: das Engagement)
etwas ein|halten – hier: sich an etwas halten; etwas nach den Regeln machen
schädlich – so, dass es schlecht für jemanden oder etwas ist (z.B. für die Gesundheit)
CO² (n., nur Singular) – Abkürzung für: Kohlendioxid; ein Gas, das z.B. beim
Autofahren in die Luft kommt ; ein Gas, das z. B. entsteht, wenn Benzin verbrennt
nachhaltig – umweltfreundlich; so, dass etwas auch nach langer Zeit noch existiert
(Substantiv: die Nachhaltigkeit)
Experte, -n/Expertin, -nen – eine Person, die zu einem Thema sehr viel weiß
das Bewusstsein schärfen – dafür sorgen, dass man sich für etwas mehr interessiert
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Top-Thema – Aufgaben
1. Lisa Storcks …
a) durfte Angela Merkel im Bundestag besuchen.
b) kämpft dafür, dass Politiker und Ökonomen mehr auf die Umwelt achten.
c) ist selbst schon seit ihrer Kindheit für die Umwelt aktiv.
1) etwas versprechen
2) kämpfen
3) etwas schützen
4) sich engagieren
5) wünschen
6) nachhaltig
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Top-Thema – Aufgaben
3. Die Argumente, die entscheiden, wurden erst ganz zum Schluss genannt.
Die ______________ Argumente wurden erst zum Schluss genannt.
4. Die Atmosphäre wirkt auf die Erde wie ein Tuch, das schützt.
Die Atmosphäre wirkt auf die Erde wie ein ______________ Tuch.
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Top-Thema – Manuskript
Auf der ganzen Welt wird sehr viel im Internet eingekauft. Kunden und
große Firmen wie Amazon und eBay profitieren davon. Für die Umwelt sind
die vielen Lieferwagen, die die Pakete bringen, allerdings eine Katastrophe.
Noch schnell ein neues T-Shirt, ein Paar Schuhe oder eine coole Hose: Nach ein paar
wenigen Klicks ist das gewünschte Produkt schon auf dem Weg zum Käufer nach
Hause. Das ist bequem. Auch die Preise lassen sich online viel leichter vergleichen als
in den Geschäften. Mehr als 75 Prozent der Deutschen, die im Internet surfen,
kaufen dort auch direkt ein. Der Onlinehandel wächst immer weiter, wenn auch nicht
mehr so schnell, wie noch vor einigen Jahren.
Bestellt wird von Kleidung über Möbel, Eintrittskarten und Urlaubsreisen fast alles.
2017 wurden in Deutschland etwa 49 Milliarden Euro im Internet ausgegeben, das
meiste davon für Kleidung. Trotzdem bedeutet das noch nicht das Ende der normalen
Geschäfte. Nach einer Umfrage der Unternehmensberatung PwC aus dem Jahr
2017 kaufen 60 Prozent der Deutschen auch mindestens einmal in der Woche etwas
in einem richtigen Laden – also nicht online.
In vielen Ländern der Welt profitieren vor allem drei große Firmen vom
Internethandel: Amazon, eBay und die chinesische Handelsplattform Alibaba. „Die
großen Onlineanbieter bauen ihre Marktmacht kontinuierlich aus“, weiß
Handelsexperte Thomas Harms. In Deutschland hat Amazon die Nase vorn, denn
neun von zehn Deutschen bestellen die gewünschte Ware dort. Ähnliches gilt auch für
Japan, die USA und Großbritannien.
Doch auch wenn es praktisch ist, Waren online zu bestellen, hat es seine
Schattenseiten: 2017 wurden in Deutschland 3,35 Milliarden Paketsendungen
verschickt. Etwa die Hälfte davon ging auf den Onlinehandel zurück. Transportiert
werden die vielen Pakete mit Lieferwagen. Für die Umwelt ist das eine Katastrophe.
In Zukunft sind deshalb neue, umweltfreundliche Technologien wie
E-Fahrzeuge gefragt. Amazon testet bereits die Paketzustellung mit Drohnen
und in China bringen kleine Roboter Lebensmittel zum Kunden.
Glossar
cool (aus dem Englischen) – hier umgangssprachlich für: so, dass etwas gut aussieht
Marktmacht (f.) – hier: die Dominanz eines Unternehmens auf dem Markt
Experte,-n/Expertin, -nen – eine Person, die zu einem Thema sehr viel weiß
die Nase vorn haben – umgangssprachlich für: bei etwas vorne liegen; gewinnen
umweltfreundlich – so, dass etwas der Umwelt nicht oder nur sehr wenig schadet
E-Fahrzeug, -e (n.) –ein Auto oder anderes Fahrzeug mit einem elektrischen Motor
1. Im Briefkasten war ein Zettel von der Post. Darauf steht dass das ____________
beim Nachbarn liegt.
2. Zum 50. Geburtstag hat die Firma für ihre ____________ besondere Angebote.
3. Der ____________ stand im Stau und konnte deshalb nicht alles pünktlich
ausliefern.
4. Bei der ____________ von Paketen muss darauf geachtet werden, dass nichts
kaputtgeht.
5. Ich habe online mehrere ____________ gefunden, die das Produkt zu
unterschiedlichen Preisen verkaufen.
6. In den letzten Jahren ist der ____________ immer größer geworden, weil viele
Leute es bequem finden, zu Hause im Internet zu surfen.
7. Letzten Monat habe ich im Internet ____________ im Wert von 500€ gekauft.
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Top-Thema – Aufgaben
8. Ich glaube, dieses Produkt ist nicht mehr auf dem ____________. Ich konnte es
nirgendwo finden.
5. Die bestellten Pakete werden mit Lieferwagen verteilt, die der Umwelt schaden;
deshalb (ins Geschäft/ich/gehe).
Die bestellten Pakete werden mit Lieferwagen verteilt, die der Umwelt schaden;
deshalb ________ ________ lieber ________.
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Top-Thema – Manuskript
Hunderttausende Menschen sind in den letzten Jahren aus ihrer Heimat nach
Deutschland geflohen – die meisten von ihnen als Kriegsflüchtlinge aus Syrien. Oft
haben sie einen gefährlichen Weg zu Fuß auf sich genommen. Die Bonner
„Flüchtlingshilfe Syrien“ setzt sich dafür ein, dass Kinder, Jugendliche und
Erwachsene auf legalem und ungefährlichem Weg nach Deutschland kommen
können, indem sie für sie bürgen.
Einer der Bürgen ist Christian Osterhaus. Er hat zwei Bürgschaften unterschrieben
und den Flüchtlingen einige Mühen erspart: „Wir haben die Flüge bezahlt,
Wohnungen besorgt und uns darum gekümmert, dass die Menschen hier etwas zu
essen bekommen“, erklärt Osterhaus. Eigentlich sollte die Bürgschaft enden, sobald
die Flüchtlinge in Deutschland Asyl bekommen haben. Doch auch danach verlangte
das Bonner Jobcenter Geld von ihm.
Mit diesem Problem ist Christian Osterhaus nicht allein. Über 7000
Flüchtlingsbürgen bekamen in den letzten Monaten Post von Verwaltungen, die
weitere Zahlungen verlangten. Der Grund dafür ist eine unklare Gesetzeslage. Schon
mehrfach haben Anwälte gegen die Behörden geklagt – manchmal mit Erfolg: Im
Oktober und im Dezember 2018 entschied das Verwaltungsgericht Köln in zwei
Fällen für die Bürgen und gegen die Stadt Bonn.
Diese Entscheidungen könnten auch Farid Hassan helfen. Er hat seine Eltern und
seine beiden Geschwister aus Syrien geholt und bürgt für sie. 85.000 Euro soll er
noch bezahlen. Er ist sauer: „Woher soll ich das Geld nehmen?“, schimpft Farid
Hassan. Sein Nettoverdienst beträgt 2000 Euro. Auch Christian Osterhaus macht
die Situation wütend. Trotzdem würde er wieder eine Bürgschaft unterschreiben:
„Letztlich bin ich stolz darauf, was wir alle von der „Flüchtlingshilfe Syrien“
gemacht haben. Wir haben einen Teil zur Integration beigetragen.“
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Top-Thema – Manuskript
Glossar
Bürgschaft, -en (f.) – hier: das Versprechen, die Kosten (z. B. Essen, Wohnung) für
jemanden zu übernehmen, der nach Deutschland kommt (Verb: für jemanden bürgen)
Flüchtling, -e (m.) – jemand, der sein Heimatland aus einem bestimmten Grund (z.
B. Krieg) verlassen muss
etwas auf sich nehmen – bereit sein, etwas Unangenehmes oder Gefährliches zu tun
Asyl, -e (n., selten im Plural) – der Aufenthalt, den ein Staat einem Menschen erlaubt,
der in seiner Heimat verfolgt wird oder vor dem Krieg geflohen ist
Jobcenter, - (n., aus dem Englischen) – die Behörde, die bei der Arbeitssuche hilft der
in bestimmten Fällen Geld zahlt, wenn jemand arbeitslos ist
Integration (f., nur Singular) – hier: der Prozess/der Vorgang, bei dem man Teil einer
Gesellschaft wird
zu etwas bei|tragen – bei etwas helfen; für etwas sorgen; etwas tun, damit ein Ziel
erreicht wird
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Top-Thema – Aufgaben
2. Christian Osterhaus …
a) ist stolz, Flüchtlingen bei der Integration zu helfen.
b) hat sich darum gekümmert, dass die Flüchtlinge zurück in ihr Land dürfen.
c) würde nie mehr eine Bürgschaft unterschreiben.
1. Ahmed musste aus seiner ____________ fliehen, weil dort Krieg herrscht.
2. Menschen, die politisch verfolgt werden, bekommen in Deutschland
____________.
3. Die ____________ der Stadt verlangt, dass die Bürgen viel Geld zahlen.
4. Die Menschen sind unzufrieden. Das ____________ muss geändert werden.
5. Die ____________ ist ernst. Wir müssen versuchen, etwas dagegen zu tun.
6. Die ____________ von Flüchtlingen in die deutsche Gesellschaft ist ein wichtiges
politisches Thema.
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Top-Thema – Aufgaben
4. Wir sind stolz, dass wir in den letzten Monaten viel zur Integration
___________ (beitragen) haben.
5. Die Familie ist aus Syrien über fünf verschiedenen Länder bis nach Deutschland
___________ (fliehen).
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Top-Thema – Lösungen
Lösungen 2018
Die Lösungsschlüssel für alle Top-Themen des Jahres 2018 im Überblick.
Artikel Lösungen
Hilfe vom Roten Kreuz – 1.: 1b), c); 2a), b); 3b), c)
Suche nach Vermissten 2.: 1) Suchanfrage; 2) Flucht; 3) Grenze; 4)
09.11.2018 Heimat; 5) Kriegsgebieten; 6)
Familienangehörigen; 7) Vermisste; 8) Migration
3.: 1) hat … verloren; 2) gab; 3) handelte; 4) haben
… versucht; 5) gesehen … hatten; 6) kam
Jüdisches Leben in Berlin 1.: 1b), c); 2a); 3b), c)
13.11.2018 2.: 1a), b); 2a), c); 3a), b); 4b), c); 5b), c)
3.: 1a) vor; 2e) aus; 3g) nach; 4f) bei; 5c) in; 6b)
über; 7d) an
Zeitschriftenboom dank 1.: 1a), b); 2b), c); 3a), c)
Promis 2.: 1f) Printbranche; 2g) Digitalisierung; 3d)
16.11.2018 Magazine; 4c) Lifestyle; 5b) Artikel; 6e)
Interviews; 7a) Verlag
3.: 1b) besonders; 2a) zurzeit; 3a) sogar; 4a)
trotzdem; 5a) lieber; 6b) eigentlich
Erster Solarweg für 1.: 1b), c); 2a), b); 3a), c)
Radfahrer in Deutschland 2.: 1) Strecke; 2) Dächer; 3) Kabel; 4) Solarstrom;
20.11.2018 5) Solarzellen; 6) Start-up-Unternehmen; 7)
Fläche
3.: 1) dem; 2) das; 3) die; 4) die; 5) dem; 6) der
Instagram-Museum: ein 1.: 1a); 2a),b); 3b)
Selfie-Paradies 2.: 1) Paradies; 2) Luftballons; 3) Outfit; 4)
23.11.2018 sozialen Netzwerke; 5) Selfie; 6) Kanäle
3.: 1) en, e; 2) es; 3) e, en; 4) en; 5) es; 6) e
Der digitale Abschied 1.: 1a),b); 2c); 3b)
27.11.2018 2.: 1c); 2a); 3f); 4b); 5d); 6e)
3.: 1) der Verstorbenen; 2) des QR-Codes; 3) der
Angehörigen; 4)der Erben; 5) bekannter Personen;
6) eines Friedhofs; 7) des Internets
Die Deutschen und ihr 1.: 1a), b), c); 2c); 3b)
Plastikmüll 2.: 1e); 2d); 3f); 4c); 5b); 6a)
30.11.2018 3.: 1b); 2b); 3a); 4c); 5b); 6c)