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Vorlesung Allgemeine

Psychologie I

Wahrnehmung I

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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 1
Wahrnehmung

• Wahrnehmung I: Von der Umwelt ins Gehirn


• Einführung
• Rezeptoren und Reizverarbeitung
• Psychophysik
• Wahrnehmung II: Wahrnehmung elementarer Eigenschaften
• Farbe
• Raumwahrnehmung 1: Tiefe
• Wahrnehmung III: Wahrnehmung elementarer Eigenschaften
• Raumwahrnehmung 2: Größe
• Bewegung
• Wahrnehmung IV: Visuelle Eindrücke verstehen
• Gestaltprinzipien
• Objektwahrnehmung
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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 2
Wahrnehmung

• Wahrnehmung I: Von der Umwelt ins Gehirn


• Einführung
• Rezeptoren und Reizverarbeitung
• Psychophysik
• Wahrnehmung II: Wahrnehmung elementarer Eigenschaften
• Wahrnehmung III: Wahrnehmung elementarer Eigenschaften
• Wahrnehmung IV: Visuelle Eindrücke verstehen

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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 3
Einführung

Wozu dient die Wahrnehmung ?


1. Widerspiegelung der Umwelt (Abbildung).

innere Psychophysik

äußere Psychophysik

nach Goldstein (2002)


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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 4
Einführung

Wozu dient die Wahrnehmung ?


1. Widerspiegelung der Umwelt (Abbildung).

Aber: Wahrnehmung um der reinen Abbildung


Willen wäre nur passives Erdulden (vergleichbar
einem Beifahrer der nur Zusehen kann, wie die
Fahrt verläuft).
Was wir wahrnehmen, muss prompt im Verhalten
berücksichtigt werden können, sonst ist es für den
Organismus wertlos.

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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 5
Einführung

Wozu dient die Wahrnehmung ?


1. Widerspiegelung der Umwelt (Abbildung).
2. Steuerung des Verhaltens (Handlungskontrolle).

- Bewegungskontrolle (z.B. Feedback).


- Orientierung im Raum (z.B. Navigation).
- Manipulation von Objekten (z.B. Greifen).

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Einführung

Wozu dient die Wahrnehmung?


1. Widerspiegelung der Umwelt (Abbildung).
2. Steuerung des Verhaltens (Handlungskontrolle).

Oft vollzieht sich beides gleichzeitig.


Aber es gibt Situationen in denen beide Aspekte
auseinander laufen....

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Einführung

Blindsight

aus Goldstein (1997, S. 50)


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Einführung

Patientin D.F.

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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 9
Einführung

Halte Karte
Patientin D.F. so, dass sie
Kontrollperson 1 wie Schlitz
Kontrollperson 2 ausgerichtet
ist.

Patientin D.F.
Stecke Karte
Kontrollperson 1 in Schlitz.
Kontrollperson 2

aus Goodale et al. (1991)


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Einführung

Patientin R.V.

aus Goodale & Humphrey (1998)


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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 11
Einführung
Unbewusste Verhaltensaktivierung

Zielreiz
200 ms 6
Zeit Postmaske
71 ms
XXXXXX
Bahnungsreiz
29 ms
8
Prämaske
71 ms
XXXXXX

gleiche Reaktion

kleiner als 5 größer als 5


z.B. Dehaene et al. (1998); Kunde, Kiesel,(Dehaene
& Hoffmannet(2003,
al., 1998)
2005)
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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 12
Einführung
Unbewusste Verhaltensaktivierung

Zielreiz
200 ms 6
Zeit Postmaske
71 ms
XXXXXX
Bahnungsreiz
29 ms
2
Prämaske
71 ms nicht entdeckbar
XXXXXX

ungleiche Reaktionen

kleiner als 5 größer als 5


z.B. Dehaene et al. (1998); Kunde, Kiesel, & Hoffmann (2003, 2005)
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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 13
Einführung

Wozu dient die Wahrnehmung ?


1. Widerspiegelung der Umwelt (Abbildung).
2. Steuerung des Verhaltens (Handlungskontrolle).
Wahrnehmungspsychologie untersucht beide
Aspekte
Ob Abbildung oder Handlungskontrolle: Am Anfang
steht die Stimulation von Rezeptoren…

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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 14
Wahrnehmung

• Wahrnehmung I: Von der Umwelt ins Gehirn


• Einführung
• Rezeptoren und Reizverarbeitung
• Auge
• Rezeptoren
• Reizverarbeitung
• Psychophysik
• Wahrnehmung II: Wahrnehmung elementarer Eigenschaften
• Wahrnehmung III: Wahrnehmung elementarer Eigenschaften
• Wahrnehmung IV: Visuelle Eindrücke verstehen

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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 15
Rezeptoren und Reizverarbeitung
Sehen: Der adäquate physikalische Reiz für
das Auge ist ein bestimmter Bereich des
elektromagnetischen Spektrums (Licht)

Goldstein (2008)
16
Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 16
Rezeptoren und Reizverarbeitung
Auge Verschaltung

Linse der Nerven


Rezeptoren

Goldstein (2008)
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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 17
Rezeptoren und Reizverarbeitung
Auge Verschaltung

Linse der Nerven


Rezeptoren

Goldstein (2008)
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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 18
Rezeptoren und Reizverarbeitung
Linse

Goldstein (2008)
19
Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 19
Rezeptoren und Reizverarbeitung
Auge Verschaltung

Linse der Nerven


Rezeptoren

Goldstein (2008)
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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 20
Rezeptoren und Reizverarbeitung
Rezeptoren
Stäbchen und Zapfen

Goldstein (2008)
Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 21
Rezeptoren und Reizverarbeitung
Rezeptoren
Demonstration des Blinden Flecks

Kreuz fixieren. Rechtes Auge schließen und dann soweit


an die Reizvorlage annähern bis der Punkt verschwindet.

Goldstein (2002, S. 52)


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Rezeptoren und Reizverarbeitung

Stäbchen und Zapfen haben unterschiedliche Funktionen


→ Duplizitätstheorie des Sehens.
Wird deutlich in Versuchen zur Dunkeladaptation.
Zunächst Helligkeit, dann Verdunkelung.
Beobachter stellt einen schwachen Lichtreiz so ein, dass
er ihn gerade sehen kann (Absolutschwelle). Die
Absolutschwelle wird zu veränderlichen Zeitpunkten nach
der Verdunkelung ermittelt.
Empfindlichkeit = 1/Schwelle (niedrige Schwelle
entspricht hoher Empfindlichkeit).

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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 23
Rezeptoren und Reizverarbeitung
Beobachter blickt auf Fixationspunkt.
Testreiz wird peripher abgebildet.
=> Stäbchen und Zapfen werden erregt.

Goldstein (2002, S. 54)


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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 24
Rezeptoren und Reizverarbeitung

Sehen bei Helligkeit


Stäbchenmonochromat (nur
wird durch Zapfen
Stäbchen stimuliert)
realisiert.
Sehen bei Dunkelheit
wird durch Stäbchen
realisiert.
Testreiz fixiert (nur Zapfen
stimuliert)

Testreiz in der Peripherie (Zapfen & Stäbchen stimuliert)


Goldstein (2002, S. 55)
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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 25
Rezeptoren und Reizverarbeitung

Rezeptoren

Duplizitätstheorie des Sehens: Stäbchen und Zapfen haben


unterschiedliche Funktionen
Zapfen Stäbchen
gehäuft in Fovea nur außerhalb der Fovea
schnelle Dunkeladaptation langsame Dunkeladaptation

Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 26


Rezeptoren und Reizverarbeitung

Rezeptoren

Goldstein (2008)
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Rezeptoren und Reizverarbeitung

Rezeptoren

Goldstein (2008)

• Bei Nacht sind alle Blumen grau.


• Aber die blauen Blumen erscheinen in hellerem grau
als die roten, wegen der höheren Empfindlichkeit der
Stäbchen für kurzwelliges Licht (Purkinije Phänomen)
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Rezeptoren und Reizverarbeitung

Rezeptoren

Duplizitätstheorie des Sehens: Stäbchen und Zapfen haben


unterschiedliche Funktionen
Zapfen Stäbchen
gehäuft in Fovea nur außerhalb der Fovea
schnelle Dunkeladaptation langsame Dunkeladaptation
max. Empfindlichkeit max. Empfindlichkeit im
im Rotbereich des Spektrums Blaubereich des Spektrums

Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 29


Rezeptoren und Reizverarbeitung

Rezeptoren

Duplizitätstheorie des Sehens: Stäbchen und Zapfen haben


unterschiedliche Funktionen
Zapfen Stäbchen
gehäuft in Fovea nur außerhalb der Fovea
schnelle Dunkeladaptation langsame Dunkeladaptation
max. Empfindlichkeit max. Empfindlichkeit im
im Rotbereich des Spektrums Blaubereich des Spektrums
Farbensehen bei Tag Dunkelsehen
(photopisch) (skotopisch)
Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 30
Rezeptoren und Reizverarbeitung

Einige Konsequenzen der unterschiedlichen Verteilung und


Empfindlichkeit von Stäbchen und Zapfen
• Dunkelsehen ist unschärfer als Tagsehen.
• Manche Sterne sieht man nur wenn man sie nicht
fixiert.
• Wer dunkeladaptiert bleiben möchte, aber trotzdem
etwas sehen will, sollte sich langwelligem (roten) Licht
aussetzen.

Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 31


Rezeptoren und Reizverarbeitung
Auge Verschaltung

Linse der Nerven


Rezeptoren

Goldstein (2008)
Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 32
Rezeptoren und Reizverarbeitung

• Signale der Stäbchen und Zapfen werden nicht direkt an


das Gehirn weitergeleitet
• Es findet eine gewisse Vorverarbeitung statt:
• Konvergenz
• Laterale Hemmung
• Sehbahn / Sehstrahlung

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Rezeptoren und Reizverarbeitung

Konvergenz
• Rezeptorsignale werden über bipolare Zellen an
Ganglienzellen weitergeleitet.
• Aber nicht jeder Rezeptor hat seine eigene Ganglienzelle
(Konvergenz).
• Pro Auge gibt es ca. 126 Mio. Rezeptoren aber nur ca.1
Mio. Ganglienzellen.

Pinel (2003)

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Rezeptoren und Reizverarbeitung
Konvergenz von Stäbchen und Zapfen

Stäbchen haben viel


höhere Konvergenz als
Zapfen.
Nur in der Fovea gibt es
eine eins-zu-eins
Verschaltung von Zapfen
und Ganglienzellen.

Pinel (2003)

Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 35


Rezeptoren und Reizverarbeitung
Hohe Empfindlichkeit bei hoher Konvergenz
(räumliche Summation)

Das Stäbchensystem
(skotopisches System)
ist lichtempfindlicher
wegen:
• höherer Konvergenz
der Signaleitung
• höherer Sensitivität
der Stäbchen und
Stäbchen Zapfen
Goldstein (2008)

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Rezeptoren und Reizverarbeitung
Hohe Sehschärfe bei geringer Konvergenz

Das Stäbchensystem
(skotopisches System) weist
geringere Sehschärfe, wegen:
• Hoher Konvergenz der
Signalleitung.
• Lokalisation außerhalb des
Punkts des schärfsten Sehens
(Fovea)

Stäbchen Zapfen

Goldstein (2008)

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Rezeptoren und Reizverarbeitung

• Signale der Stäbchen und Zapfen werden nicht direkt an


das Gehirn weitergeleitet
• Es findet eine gewisse Vorverarbeitung statt:
• Konvergenz
• Laterale Hemmung
• Sehbahn / Sehstrahlung

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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 38
Rezeptoren und Reizverarbeitung

• Kanten sind häufig Objektgrenzen, d.h.


ökologisch sehr wichtig.
• Hinsichtlich der Reizverteilung sind Kanten
lediglich abrupte Helligkeitsunterschiede.
• Das visuelle System entdeckt sehr gut Kanten.
• Die Kantendetektion wird durch laterale
Hemmung unterstützt.

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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 39
Rezeptoren und Reizverarbeitung
Konturenwahrnehmung

Mach‘sche
Bänder

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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 40
Rezeptoren und Reizverarbeitung
Helligkeitsrandkontrast
Helligkeitsrandkontrast
Real Phänomenal
120 120

100 100
Mach´sche Bänder

subj. Helligkeit
80
Intensität

80

60 60

40 40

20 20

0 0

Distanz Distanz

© Joachim Hoffmann

Kognitive Psychologie. Wahrnehmung Abb. 7.29. Copyright © 2004 by J.Hoffmann

An Stellen wechselnder Helligkeit wird das


Intensitätsgefälle verstärkt. Man sieht Mach‘sche Bänder.
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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 41
Rezeptoren und Reizverarbeitung
Laterale Hemmung

Hemmung benachbarter Zellen proportional zur


Rezeptorerregung Goldstein (2008)
42
Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 42
Rezeptoren und Reizverarbeitung

• Signale der Stäbchen und Zapfen werden nicht direkt an


das Gehirn weitergeleitet
• Es findet eine gewisse Vorverarbeitung statt:
• Konvergenz
• Laterale Hemmung
• Sehbahn / Sehstrahlung

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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 43
Rezeptoren und Reizverarbeitung

(aus Birbaumer & Schmidt, 2006)


Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 44
Wahrnehmung

• Wahrnehmung I: Von der Umwelt ins Gehirn


• Einführung
• Rezeptoren und Reizverarbeitung
• Psychophysik
• Methoden
• Gesetzmäßigkeiten
• Ausblick: Signalentdeckungstheorie
• Wahrnehmung II: Wahrnehmung elementarer Eigenschaften
• Wahrnehmung III: Wahrnehmung elementarer Eigenschaften
• Wahrnehmung IV: Visuelle Eindrücke verstehen

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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 45
Psychophysik

Psychophysik:
• Messung der Beziehung zwischen
physikalischen und subjektiven
Reizeigenschaften
• Absolutschwelle: Ab welcher Intensität
wird ein Reiz überhaupt
wahrgenommen? Gustav Theodor Fechner
(1801-1887)
• Unterschiedsschwelle: Ab welchem
Reizunterschied werden zwei Reize als
unterschiedlich wahrgenommen.

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Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 46
Psychophysik

Beispiele für Methoden zur Messung der


Absolutschwelle:
• Herstellungsverfahren:
Beurteiler stellt einen veränderbaren Reiz so ein,
dass er gerade wahrnehmbar ist.
• Beispiel:
Einstellen des Testreizes während Dunkel-
adaptation

47
Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 47
Psychophysik

Beispiele für Methoden zur Messung


der Absolutschwelle:
• Grenzverfahren:
Reiz wird in zunehmender oder
abnehmender Intensität dargeboten.
VP gibt an, ab wann sie den Reiz
bemerkt bzw. nicht mehr
wahrnimmt.
• Beispiel: Hörtest

Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 48


Psychophysik

Beispiele für Methoden zur


Messung der Absolutschwelle:
• Konstanzmethode:
Zufällige Darbietung von
Reizen mit verschiedener
Intensität. Intensität bei der
Entdeckungsrate 50% beträgt
ist Absolutschwelle.

49
Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 49
Wahrnehmung

• Wahrnehmung I: Von der Umwelt ins Gehirn


• Einführung
• Rezeptoren und Reizverarbeitung
• Psychophysik
• Methoden
• Gesetzmäßigkeiten (Unterschiedsschwelle)
• Ausblick: Signalentdeckungstheorie
• Wahrnehmung II: Wahrnehmung elementarer Eigenschaften
• Wahrnehmung III: Wahrnehmung elementarer Eigenschaften
• Wahrnehmung IV: Visuelle Eindrücke verstehen

Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 50


Psychophysik
∆S/S=konstant
(Weber-Bruch)
Ernst Heinrich Weber
(1795-1878)

100 g 100 g + 2 g 500 g 500 g + 10 g


∆S = 2g ∆S = 10 g

Beispiele

Gewicht 0,02

Lautstärke 0,04

Lichtintensität 0,08

Salzigkeit 0,08

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Psychophysik

• Weber‘sche Kontante bezieht sich auf


Reizänderungen Gustav Theodor
Fechner
(1801-1887)
• Fechner leitete daraus den Zusammenhang
zwischen absoluter physikalischer und subjektiver
Größe ab: Beispiel: ∆S/S = 0,2
Absolutschwelle = 100g
Empfindungsstärke Ebenmerklicher
Physikalisches
(Ebenmerklicher Unterschied
Gewicht (S)
Unterschiede) ∆S
0 100 g 20 g

Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 52


Psychophysik

• Weber‘sche Kontante bezieht sich auf


Reizänderungen Gustav Theodor
Fechner
(1801-1887)
• Fechner leitete daraus den Zusammenhang
zwischen absoluter physikalischer und subjektiver
Größe ab:
Beispiel: ∆S/S = 0,2

Empfindungsstärke Ebenmerklicher
Physikalisches
(Ebenmerklicher Unterschied
Gewicht (S)
Unterschiede) ∆S
0 100 g 20 g

1 120 g 24 g

Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 53


Psychophysik

• Weber‘sche Kontante bezieht sich auf


Reizänderungen Gustav Theodor
Fechner
(1801-1887)
• Fechner leitete daraus den Zusammenhang
zwischen absoluter physikalischer und subjektiver
Größe ab:
Beispiel: ∆S/S = 0,2

Empfindungsstärke Ebenmerklicher
Physikalisches
(Ebenmerklicher Unterschied
Gewicht (S)
Unterschiede) ∆S
0 100 g 20 g

1 120 g 24 g

2 144 g 29 g

3 173 g 35 g

4 208 g 42 g

5 250 g 50 g

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Psychophysik

Fechner’sches Gesetz
1 æ Sö
E = * ln ç ÷
k è S0 ø
E

E: Empfindungsstärke
k: Weber-Bruch
S: Reizintensität
S
aus Müsseler (2008) S0: Absolutschwelle

Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 55


Wahrnehmung

• Wahrnehmung I: Von der Umwelt ins Gehirn


• Einführung
• Rezeptoren und Reizverarbeitung
• Psychophysik
• Methoden
• Gesetzmäßigkeiten (Unterschiedsschwelle)
• Ausblick: Signalentdeckungstheorie
• Wahrnehmung II: Wahrnehmung elementarer Eigenschaften
• Wahrnehmung III: Wahrnehmung elementarer Eigenschaften
• Wahrnehmung IV: Visuelle Eindrücke verstehen

Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 56


Psychophysik

• Die Rolle des Beobachters


– Trennung von Sensitivität und
Antworttendenz
– Signalentdeckungstheorie
– Vergleich: „Treffer“ vs. „Falsche
Alarme“

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Psychophysik

• Die Rolle des Beobachters


– Trennung von Sensitivität und
Antworttendenz
– Signalentdeckungstheorie
– Vergleich: „Treffer“ vs. „Falsche
Alarme“

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Wahrnehmung

• Wahrnehmung I: Von der Umwelt ins Gehirn


• Einführung
• Rezeptoren und Reizverarbeitung
• Psychophysik
• Wahrnehmung II: Wahrnehmung elementarer Eigenschaften
• Farbe
• Raumwahrnehmung 1: Tiefe
• Wahrnehmung III: Wahrnehmung elementarer Eigenschaften
• Raumwahrnehmung 2: Größe
• Bewegung
• Wahrnehmung IV: Visuelle Eindrücke verstehen
• Gestaltprinzipien
• Objektwahrnehmung
Prof. Dr. Wilfried Kunde. Allgemeine Psychologie I 59
Literatur

Goldstein, E. B. (2008). Wahrnehmungspsychologie.


Heidelberg. Spektrum Verlag. Kapitel 1-4, Anhang.

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