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„Kleider machen Leute“ ist ein altes Sprichwort, und es hat nach wie vor Gültigkeit. Der erste Eindruck, den
andere von einer Person gewinnen, hängt nun mal von Äußerlichkeiten ab. Und dabei spielt die Kleidung eine
Schlüsselrolle. Andersherum betrachtet, steht und fällt meist auch das eigene Selbstbewusstsein mit der
Kleidung. Wer sich beispielweise bei einem Vorstellungsgespräch gut angezogen fühlt, tritt bedeutend sicherer
auf. Frauen sind dabei eher modisch orientiert. Sehr oft kann man eine Frau sagen hören: „Wenn ich etwas
Schickes anhabe, fühle ich mich kolossal wohl und auch sicher, außerdem hebt es das Selbstbewusstsein“. Bei
den Männern sieht das anders aus: der größte Teil von ihnen braucht ein korrektes Aussehen, z.B. Anzug und
Krawatte, fürs Selbstwertgefühl.
Eines ist jedenfalls sicher: Die Kleidung beeinflusst uns darin, wie wir uns fühlen und wie wir auftreten. Diese
Wirkung ist aber beidseitig. Einerseits bestimmt unsere Kleidung in hohem Maße unser Benehmen und Befinden,
andererseits wirken sich auch unsere Gewohnheiten, Charakterzüge und Lebensweise, also unsere
Persönlichkeit, darauf aus, wie wir uns kleiden.
Aber das Innere und das Äußere, d.h. unsere Persönlichkeit und unser Aussehen, stimmen nicht immer überein.
Das Äußere einer Person sagt eine Menge aus, die Kleidung allein spricht Bände. Daraus, wie einer angezogen ist,
kann man vieles schließen: welcher Gruppe er angehört, welcher sozialen Schicht er entstammt, wie hoch sein
Einkommen ist usw. Deshalb passiert es sehr oft, dass die Menschen, die sich gegenüber anderen abheben und
auf sich aufmerksam machen möchten, es mit Hilfe ihrer Kleidung zu erzielen versuchen. Und das ist
verständlich, da gerade die Kleidung einem sofort auffällt, und um zu verstehen, was sich hinter dieser Schale
verbirgt, braucht man Zeit. Sehr oft stellt es sich heraus, dass das einzige, was solch ein prachtvoll angezogener
Mensch seinen Mitmenschen darzubieten hat, sein Äußeres ist. Nichts steckt dahinter: keine interessanten
Gedanken oder glänzenden Einfälle, keine Intelligenz oder Klugheit. Einem aufmerksamen Auge entgeht dies
allerdings nicht. Der Schein kann oft trügen. Hier sagt der Volksmund: „Man empfängt nach dem Gewand und
entlässt nach dem Verstand.“
Allen ist wohl auch die Meinung des russischen Schriftstellers Tschechow bekannt, dass bei einem Menschen
nicht nur sein Äußeres, also seine Kleidung und sein Körper, sondern vor allem seine Gefühle, seine Gedanken,
Seele schön sein sollten. Deshalb gilt als entscheidendes Kriterium beim „Menschen-Klassifizieren“ vor allem das
Vorhandensein solcher Eigenschaften wie Herzensgüte, Mitleid, Barmherzigkeit, Feingefühl, Freundlichkeit,
Freigebigkeit, und nicht sein Äußeres. Macht Kleidung wirklich den Menschen aus?
7. Wie verstehen Sie folgende Aussagen aus dem Text? Erklären Sie es auf Deutsch.
1. Das eigene Selbstbewusstsein steht und fällt meist mit der Kleidung.
2. Die Frauen orientieren sich eher an der Mode.
3. Das hebt das Selbstbewusstsein.
4. Die Kleidung bestimmt in hohem Maße unser Benehmen und Befinden.
5. Die Kleidung und das Äußere einer Person sprechen Bände.
6. „Man empfängt nach dem Gewand und entläßt nach dem Verstand.“
Ihr Bruder geht morgen zu einem Vorstellungsgespräch. Er will wie immer seine alten Jeans und einen
Pullover anziehen. Überzeugen Sie ihn, dass ein Anzug diesem Anlass viel mehr entspricht. Es ist ja morgen
sehr wichtig, bеsоndеrs gut auszusehen.
Ihr Bruder zieht sich immer sehr lässig und unordentlich аn. Dabei arbeitet еr in einer angesehenen Firma
und steht jeden Таg im Kontakt mit vielen Menschen. Überzeugen Sie ihn, dass еr mehr Wert аuf sein
Aussehen legen soll.