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DIE DEUTSCHE TEILUNG

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs 1945 teilte man Deutschland in vier Teile (oder
Zonen). Die Alliierten (Frankreich, Großbritannien, die USA und die Sowjetunion)
hatten die Verantwortung für je einen Teil. Die Hauptstadt Berlin lag im sowjetischen
Teil, wurde aber auch in vier Zonen geteilt.

Aus dem sowjetischen Teil Deutschlands wurde die DDR (die Deutsche Demokratische
Republik). Die anderen drei Teile wurden zusammen die BRD (die Bundesrepublik
Deutschland). Westberlin gehörte zur BRD, lag aber wie eine Insel in der DDR. Die
beiden Staaten wurden 1949 gegründet. Von 1949 bis 1989 war Deutschland geteilt.
Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern BRD und DDR waren schwierig.

Durch wirtschaftliche Hilfen, vor allem der USA, wurden die Lebensbedingungen für
die Menschen in der BRD nach dem Krieg schnell besser und der Wirtschaft ging es
gut.

In der DDR war das anders. Hier gab es große wirtschaftliche Probleme. Deshalb
wollten viele Menschen lieber in der BRD leben. Ein anderer Grund war, dass es in der
DDR viele staatliche Kontrollen gab und die Menschen nicht frei leben konnten. Weil
so viele weggingen, fehlten in der DDR die Arbeitskräfte.

Die Regierung der DDR baute deshalb 1961 eine Mauer mitten durch Berlin und schloss
die Grenzen. Die Menschen durften nicht mehr einfach aus der DDR in die BRD und
nach Westberlin umziehen. Sie durften auch nicht mehr ohne Erlaubnis dorthin reisen.
Viele versuchten deshalb, in die BRD zu flüchten.

28 Jahre lang blieb die Grenze geschlossen, trennte Freunde und Familien. 1989
änderte sich die Situation. Die Menschen in der DDR wurden immer unzufriedener. Sie
wünschten sich mehr Demokratie und Freiheit. Im Sommer fuhren viele Menschen
nach Ungarn und Tschechien (damals Tschechoslowakei) und versuchten von dort in
die BRD zu reisen. Die DDR-Regierung erlaubte das schließlich. Ab dem 4. September
1989 gab es in vielen Städten immer wieder große Demonstrationen mit
hunderttausenden Teilnehmern. Sie riefen „Wir sind das Volk“ und forderten mehr
Freiheit und eine neue Politik in der DDR.

© 2019 Goethe-Institut e.V.


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Am 9. November 1989 wurde die Mauer geöffnet. Die Menschen durften endlich
wieder frei reisen. Bald danach gab es freie Wahlen. Die Menschen in der DDR wählten
eine neue Regierung.

Im September 1990 machten die beiden deutschen Regierungen und die Alliierten
einen Vertrag über die Zukunft Deutschlands. Die Regierungen von BRD und DDR
unterschrieben danach einen Einigungsvertrag.

Am 3. Oktober 1990 wurde Deutschland wieder ein Land mit Berlin als Hauptstadt.
Dieser Tag ist heute der deutsche Nationalfeiertag.

Durch staatliche Hilfen verbesserte sich die Situation in den neuen Bundesländern.
Es wurde viel gebaut und vor allem die großen Städte entwickelten sich gut. Aber es
gibt bis heute Unterschiede zwischen den neuen und den alten Bundesländern. Viele
junge Menschen ziehen nach der Ausbildung in die alten Bundesländer. In den neuen
Bundesländern gibt es noch immer niedrigere Löhne und mehr Menschen ohne
Arbeit.

© 2019 Goethe-Institut e.V.

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