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Großmächte vor dem 2. Weltkrieg: Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, USA; SU, Japan
(6 bis 7 Großmächte)
Festlegungen:
Potsdamer Abkommen
Dezentralisierung: Macht geht nicht mehr von einer Person aus → Umsetzung DDR: Bezirke, BRD:
Bundesländer
Nürnberger Prozesse
- Deutsche Politiker und Militärs NS-Funktionäre für Planung, Vorbereitung, Einleitung &
Durchführung eines Angriffskrieges, Verbrechen an Zivilbevölkerung und Kriegsgefangenen,
sowie für Massenmord in Vernichtungslagern strafrechtlich zur Verantwortung gezogen
- Dauer: 20.11.1945 – 01.10.1946 → 13 Nürnberger Prozesse
• Grund: Ersetzen der Reichsmark durch Deutsche Mark im Juni 1948 in den westlichen
Besatzungszonen & im westlichen Sektor Berlins → Spaltung von Berlin wurde besiegelt +
Teilung der Hauptstadt führte zur Teilung des Landes → „Doppelte Staatsgründung“
• Ziele der UdSSR:
➢ Handel sabotieren + Berlin für sich gewinnen
• Handeln:
➢ DM verboten in SBZ und Großraum Berlin
➢ Passagierzugverkehr wird eingestellt, Transport auf Wasserstraßen stark kontrolliert +
Genehmigung
➢ Ganz Berlin wurde von Westmächten abgetrennt → wollten es selbst unter Kontrolle
bringen → zum Schutz der Bevölkerung; keine Teilnahme an Verwaltung von Berlin mehr
(Westzonen); wirtschaftliches erstarken der Westzonen
• Ergebnis:
➢ Sowjetunion hat ihre Ziele nicht erreicht → haben gemerkt das Blockade sinnlos ist,
wenn die westliche Bevölkerung Berlins trotzdem versorgt wird → 12. Mai 1949
Aufhebung der Blockade
➢ 23.05.1949 BRD entsteht → Luftbrücke hat letztlich zur Teilung geführt
➢ Westberliner solidarisierten sich mit den Alliierten (sahen sie als Freunde) → „Besatzer“
wurden „Beschützer“
• Folgen:
➢ Spätestens jetzt kein einheitliches Vorgehen der Alliierten mehr
➢ Ausgangspunkt für die deutsche Teilung und den Kalten Krieg
• Zuschüsse und Kredite (für Deutschland) von USA für 16 europäische Staaten
• Lieferung von Rohstoffen, Fertigprodukten, Medikamenten (ausschließlich amerikanisch)
• Gründung des europäischen Wirtschaftsrates 1948 OEEC (Organization for European
Economic Cooperation)
Folgen:
• Ebnete in Verbindung mit der Währungsreform und der Berlin-Blockade den Weg in den
Kalten Krieg und zur deutschen Teilung
Begriffe
Demokratie
• Herrschaft muss also vom Volk ausgehen und die vom Volk gewählten Vertreter regelmäßig
neu gewählt werden
• Ziel: politisches Prinzip, nach dem das Volk durch freie Wahlen an der Machtausübung im
Staat teil hat → "zu den Prinzipien der Demokratie gehört die freie Meinungsäußerung"
• Verhältnis Einzel- und Gesamtinteressen: Regierungssystem, in dem die vom Volk gewählten
Vertreter die Herrschaft ausüben → "eine parlamentarische Demokratie"
• Gewaltenteilung: legislative, Judikative, Exekutive
Diktatur = Diktatur bedeutet, dass eine Person oder eine kleine Gruppe von Menschen
allein herrscht
• In einer Diktatur ist die Herrschaft der Person oder der Partei nicht begrenzt
• Ziel: unumschränkte, andere gesellschaftliche Kräfte mit Gewalt unterdrückende Ausübung
der Herrschaft durch eine bestimmte Person, gesellschaftliche Gruppierung, Partei o. Ä. in
einem Staat
• Bsp. Diktator: Hitler, Stalin, Caesar, Walter Ulbricht, Putin
• Ziel: will die Machtverteilung als gerechte Aufteilung des gesellschaftlichen Lebensstandards
für alle Menschen per demokratischer Auseinandersetzung sichern; Gleichheit zwischen den
Menschen → Erfolgreicher Aufbau des Sozialismus/Kommunismus
• Die Arbeiterklasse sollte gemäß der Lehre und dem Anspruch des Marxismus alle staatliche
Macht haben, da es nur so zu einer wirklichen Volksherrschaft komme
• Verhältnis von Einzel- und Gesamtinteressen: Es ist daher unumgänglich ein Gemeinwesen
wirtschaftlich zu begründen, seine Entwicklung durch eine wirtschaftliche Politik zu
entscheiden, in welcher sich alle Individuen einer Gesellschaft zu ihrem einzelnen ebenso wie
zu ihrem allgemeinen Zweck, die Bewirtschaftung ihres Lebens, authentisch in eigener
Wirklichkeit und Wirkung zuordnen und diesen bestimmen können. → Gemeinwohl steht
über dem eigenen
• Umgang mit abweichenden Meinungen: Interessen der Bourgeoisie hatten sich den
Interessen dieser Mehrheit des Volkes unterzuordnen → andere hatten sich den Interessen
der Mehrheit unterzuordnen → es wurde nicht akzeptiert, dass jemand andere Meinungen
hatte
1. Der Einparteienstaat
• Bereits vor Staatsgründung veranlasste die sowjetische Militärregierung, dass die in der DDR
zugelassenen Parteien ein Bündnis schlossen = Nationale Front (Parteien +
Massenorganisationen)
• Bei Wahlen konnten die Wähler nur über eine Liste von Kandidaten der Nationalen Front mit
„ja“ oder „nein“ abstimmen = Einheitsliste
• Auf der Liste verfügten die Kandidaten der SED und der von ihr beeinflussten Organisationen
über die Mehrheit → Wahlniederlage der SED war somit ausgeschlossen
• Die SED-Führung unter Walter Ulbricht beschloss 1952, alle Lebensrechte nach sozialistisch-
marxistischen Grundsätzen umzuformen
Ursachen:
Anlass:
• Erhöhung der Arbeitsvorgaben (Normen) um 10 % beschlossen von SED 28. Mai 1953 mit
dem Ziel, Steigerung der Produktivität, jedoch bei gleichem Lohn
➔ Meldungen vom Wirtschaftswunder in BRD im Vergleich zur eigenen schlechten
Versorgungslage machte die Bevölkerung unzufrieden
Beteiligte:
• begann am 16.06. in Berlin → Bauarbeiter legten die Arbeit nieder (in der Stalinallee,
Ostberlin) und marschierten zum Haus der Ministerien
• immer mehr Berliner schlossen sich an
• am nächsten Tag kam es zu Streiks/Demos in mehreren Industriestädten
• Demos → Ziel/Forderungen: Rücknahme der Normerhöhung; Forderung Rücktritt der SED-
Regierung, freie Wahlen und Wiedervereinigung, Normalisierung/Verbesserung der
Lebensumstände
• Ausweitung des Streiks / Demos auf 250 Städte in der DDR (z.B. Leipzig)
• SED überfordert → Niederschlagung mit Hilfe der SU → Einsatz sowj. Panzer; mehr als 50
Tote, 20 Demonstranten wurden erschossen, 2 zum Tode verurteilt
• keine Einmischung der Westmächte
Folgen:
Verlauf:
Folgen:
• Bedeutete die endgültige Teilung Deutschlands → Abschottung zum Westen war durch
Mitgliedsstaaten des Warschauer Paktes besiegelt
• Bau der Berliner Mauer erfolgte quasi über Nacht vom 12. auf den 13.8.1961, was die
Fluchtbewegung gewaltsam stoppte → somit kam es über Nacht zur Trennung von Familien-
und Freundeskreisen
• Kontakt zur anderen Seite (Nachbarn des Westens) untersagt
• Arbeiter aus dem Osten wurden von ihrer Arbeitsstelle im Westen getrennt → waren
dadurch gezwungen im Osten eine Arbeitsstelle zu suchen → Arbeitskräfte fehlten dadurch
in BRD
• Bei einem Fluchtversuch wurde die Person nicht mehr als Bürger, sondern als Verräter
angesehen → sorgte für eine gewisse gesellschaftliche Isolierung
• Mauerbau verschärfte Wohlstandsgefälle zwischen BRD & DDR als auch Unfreiheit des
Individuums
• SED-Regime zog es der Legitimation des Baus vor den Sozialismus zu retten, opferten Freiheit
für Gesellschaft
• nach ZERV (Zentrale Ermittlungsstelle für Regierungs- & Vereinigungskriminalität) wurden
zwischen 1949 & 1989 420 bei Fluchtversuchen aus DDR getötet
• 154 starben an Berliner Mauer („Mauertote“), 244 an innerdeutscher Grenze, acht in der
Ostsee & die übrigen 14 an DDR-Grenze zum Ausland
• durch eingemauerten Staat gelang in den 1960er Jahren ein wirtschaftlicher Aufschwung, da
Fachkräfte festgehalten wurden
• der Aufbau des Sozialismus nach sowjetischem Vorbild der in 1950er Jahren begann, sollte
allmählich zum Ende kommen
• jedoch fiel Reaktion des Westens überraschend milde aus, da Westen den Einfluss der UdSSR
respektierte → Kennedy wusste, dass Abriss der Mauer nur durch militärischen Eingriff
möglich wäre und dies hätte einen Krieg bedeutet → wollte das Verhindern
• durch die Abschottung durch den Mauerbau erreichte SED-Regime erstmals eine
Angleichung der Bevölkerung an neuen Staat
• nach Phase der Verbitterung fand sich Bevölkerung mangels Alternativen mit neuen
Verhältnissen ab & es trat eine Gewöhnung ein → Folge Rückzug ins Private, in die „Nische“
• die Menschen begannen sich im SED-Staat zu engagieren & Parteiarbeit zu leisten
• Verhandlungen des Berliner Senats mit Ministerrat der DDR ermöglichte 1963 erstmals einen
„Inneren Berlinverkehr“ (Passierscheinregelung) durch den Westdeutsche Verwandte im
Osten besuchen konnten
• in den Augen der DDR-Führung kam dies einer De-Facto Anerkennung der Drei-Staaten-
Theorie (Bundesrepublik, DDR, Berlin-West) gleich
Die Stasi
Allgemeines:
Entstehungsgeschichte
Mitarbeiter:
Tätigkeiten
Methoden
• Romeo Agenten: männlicher Agent eine Liebesbeziehung zu einer Quelle (Frauen aus dem
Westen) gezielt aufbaut, um von dieser Informationen zu erhalten (Im Falle einer weiblichen
Agentin spricht man von Venus-Falle)
• Operative Personenkontrolle: Außerkraftsetzen des Datenschutzes → Öffnung der Post,
Abhörung der Telefonate, Beschattungen
• Zersetzung: öffentliche Beschattungen (Bsp. Durch Aktenkoffer mit Kamera haben Personen
heimlich verfolgt + beobachtet), Strafen an Schulen und auf Arbeit, Verhaftungen,
Vergiftungen, Manipulationen, Stasi verschaffte sich Zugang zu Wohnungen
• Zersetzungen gegen Gruppen: jeder bekam Vorteile versprochen → misstrauen in den
eigenen Reihen/unter Freunden; Zuordnung weit auseinander liegender Arbeitsplätze → um
Kontakt zu erschweren; Einschleusen von inoffiziellen Stasi-Mitgliedern
• Weiteres: Drohungen, Folter, Gewalt, Abhörungen, Entführungen, Vorgetäuschte Todesfälle
• Generationenübertragendes Misstrauen
• Misstrauen gegen staatliche Entscheidungen
• Zum Teil psychischer Schäden für diejenigen, die ihre Stasi-Akte eingesehen/gelesen haben
1963 Wirtschaftsreform
Bemühungen um
• 1964 Amnestie politischer Häftlinge internationale Anerkennung
• Das „Neue Ökonomische System der
Planung und Leitung Der Volkswirtschaft“ • 1973 Aufnahme in
(NÖSPL oder NÖS) die UNO
➔ Programm zur Reform der Planwirtschaft in • 1973
DDR Grundlagenvertrag
➔ Gilt ab Juli 1963 mit der BRD
➔ Führt Gedanken der Dezentralisierung & • 1987 Besuch
Honeckers in Bonn
Rentabilität in Planwirtschaft ein → sorgt
• Sportliche Erfolge
für wirtschaftliche Erfolge
➔ Zielte auf stärkere Beteiligung der Betriebe
und Arbeiter und damit auf höhere
Produktivität
• 1965 zweite Phase des NÖS zur
Verbesserung
➔ Sollte langfristig die Volkswirtschaft besser
& effektiver gestalten
• 1968 Umbenennung NÖS in
„Ökonomisches System des Sozialismus“
(ÖSS)
➔ Förderte „Fortschrittsindustrie“ stärker,
wodurch BRD in wirtschaftlichen Erfolg
eingeholt werden sollte
➔ Dieses Ziel wurde nie erreicht
• 1968 Verfassungsänderung Art. 1:
Streichung des Begriffes „deutsche Nation“,
Festhalten am Sozialismus → Bekenntnis
zur Teilung
Weiterbestehende Missstände unter den
Reaktion des Volkes
Regierungen Ulbricht (1971) und Honecker (bis
1989) • Anpassung
• Tauschhandel
• Versorgungsmängel + Engpässe bei
• Vereinzelte Regimekritiker
Konsumgütern (schlechte
und Bürgerrechtler
Wirtschaftliche Versorgung)
• Kirche als Anlaufstelle für
• Unzufriedenheit bei Arbeitern und Unzufriedene
Betrieben mit NÖSPL-System • Wachsender Unmut
• Sommer 1969: Su konnte aufgrund
eigener wirtschaftlicher
Probleme lebenswichtige Rohstoffe
(Erdöl, Steinkohle, Walzstahl,
chemische Ausgangsstoffe) nicht mehr
in ursprünglich vereinbartem
Umfang liefern → Rhythmus wichtiger
Betriebe geriet ins Stocken
(Metallleichtbau, Waggonbau,
Verlade- und Transportzeugnisse)
• 1970: wirtschaftliche Krise, die auch
eine politische
Destabilisierung befürchten ließ
• Übermächtige Bürokratie
(Überwachung)
• Keine Reisefreiheit
1989
Gorbatschow: „Wer zu spät kommt, den Bürgerbewegungen, „Wir sind das Volk“
bestraft das Leben“
• Montagsdemonstrationen in
40 Jahre DDR Leipzig 09. Oktober 1989
• Weitere Demonstrationen in
• 7. Oktober 1989: DDR-Führung Leipzig vor allem vom 16.10. bis
feiert 40. Jahrestag ihrer 06.11.1989
Staatsgründung • Priorität: Deutsche Einigung
• Ehrengast: sowjetischer
Staatspräsident Michail
Gorbatschow
• Sagte: „Wer zu spät kommt, den
bestraft das Leben“ → sollte
damit Recht behalten
• Wenig später wurde Erich
Honecker durch seine
Politbürokollegen gestürzt und
Egon Krenz übernahm die
Macht
Friedliche Demonstrationen
• 17. Oktober 1989: Gegen seinen • 2. Mai 1989: durch Loch im Zaun
Willen hat Zentralkomitee begann Berliner Mauer allmählich zu
einstimmig seine Absetzung fallen
beschlossen → Druck der • Bei einer symbolischen Veranstaltung an
gesellschaftlichen Entwicklung ist ungarischer Grenze hatten DDR-
zu groß geworden Urlauber in Ungarn Grenze zu
• 18. Oktober 1989: Sturz Honeckers Österreich passiert
+ Nachfolger Egon Krenz • Ungarn öffnete seine Westgrenze
• Außenminister Gyula Horn schnitt
Stacheldraht an Grenze symbolisch mit
Drahtschere durch
• Den ganzen Sommer hindurch flohen
massenhaft DDR-Bürger über Ungarn
nach Österreich und von dort nach
Westdeutschland
• Im September & Oktober wurden auch
die bundesdeutschen Botschaften in
Prag und Warschau zu Fluchtzentren
• Auf Gelände der deutschen Botschaft in
Prag herrschte im Oktober 1989
Überfüllung → Flüchtlinge kampierten
schon im Treppenhaus und Garten
• Da konnte Bundesaußenminister Hans-
Dietrich Genscher ihnen sagen, dass
ihre Ausreise genehmigt worden sei
2. Reformbewegung in Osteuropa
- Menschen in Osteuropa forderten, bestärkt durch Gorbatschows Reformpolitik, nun immer
mehr Demokratie und Freiheitsrechte
- In Polen erzwang die Oppositionsbewegung/Gewerkschaft „Solidarnośé“ die Regierung zu
Verhandlungen über politische und wirtschaftliche Reformen
➔ Schrittweise Übergang zu Demokratie und Marktwirtschaft
➔ 1990 wurde Lech Wałęsa zum Präsidenten der Republik Polen gewählt
auch Ungarn und die Tschechoslowakei schlugen den Weg zur Demokratie ein
- 1989 erreichte die Opposition in Ungarn den Übergang zur parlamentarischen Demokratie
- In der Tschechoslowakei erzwang die Opposition/Proteste die Regierungen zum Verhandeln
- Ende 1989 wurde hier der Schriftsteller Václav Havel zum Staatspräsidenten gewählt
- Unter dem Eindruck der Reformvorstellungen Gorbatschows und der Geschehnisse in den
anderen Ostblockstaaten entstand auch in der DDR eine Opposition/Oppositionsbewegung
Friedliche Rev. = Gesamtheit der politischen Ereignisse und Strukturveränderungen in Ostblock den
Jahren 1989 - 1990; Tschechoslowakei, Polen, Rumänien... → Abwendung vom Sozialismus → Leipzig
dabei wichtige Rolle für DDR
Ursachen:
• Frustration und Wut der DDR-Bürger; keine Reformen (wie unter Gorbatschow „Glasnost und
Perestroika“ ab 1985)
Ablauf:
• Dt.-Dt. Staatsvertrag 01. Juli 1990 → regelte die Einführung einer Währungs-, Wirtschafts-,
Sozialunion
➢ Wirtschaftsunion = Ende der Planwirtschaft in DDR; Übernahme sozialer Marktwirtschaft
➢ Währungsunion = DM alleinige Währung; Umwandlung Löhne, Mieten, Guthaben und
Schulden bis zu 6000 Mark im Verhältnis 1:1
➢ Sozialunion = Kranken-, Arbeitslosen-, Rentenversicherung analog wie in BRD
➢ Dt. verpflichtet sich → zur Anerkennung der Grenzen des Potsdamer Abkommens - Oder
Neiße-Grenze; Verzicht auf Gebietsansprüche; Verzicht auf ABC-Waffen; Beschränkung
der Streitkräfte auf 370 000 Mann
➢ Siegermächte verpflichten sich → Abzug sowjetischer Truppen aus DDR, Verbot
Stationierung von Atomwaffen in den Neuen Bundesländern; Ende der Alliierten Rechte
über Dtl.; Deutschland vollständige Souveränität
Weg nach der Wiedervereinigung
2. Berufswahl
- „Junge, wenn du studieren willst, musst du in die Partei eintreten“
- Kinder von Arbeiterfamilien hatten bessere Chancen
- wer mit der Partei in Konflikt gerät hat es schwer
- SED spielte entscheidende Rolle in der Berufswahl, kontrollierte die Berufswelt
- Stellung der Eltern sowohl beruflich als auch in Bezug zur Partei spiel ebenfalls eine Rolle
3. Tagebucheintrag
- von einem Parteischüler
- zwei Seminare: eins für Leute mit Parteierfahrung und ein ohne Parteierfahrung
- Teilnehmer sollten sich gegenseitig kritisieren
- Bürger sollen ihre Fehler eingestehen und hinterfragen
- Probleme werden dann bei sich selbst gesucht (den Bürgern) nicht beim Staat
- Maßnahmen der Partei werden einfach akzeptiert, statt diese zu hinterfragen
„Scheindemokratie“
Das Volk wurde so manipuliert, der Partei blind zu folgen. Sie bestimmte alle Aspekte des Lebens.
- Die DDR wurde Schritt für Schritt auf sozialistischen Kurs gebracht
- 1952: Verkündung des planmäßigen Aufbaus des Sozialismus
- Walter Ulbricht formt DDR nach sowjetischem Vorbild
→ Planwirtschaft, Auflösung der Länder, Parteisäuberung, Justiz, Militarisierung
- 1956: Gründung der NVA (Nationale Volksarmee)
- Starkes Bekenntnis ist nicht wichtig, sondern dass man mitmacht und sich vor allem nicht
dagegenstellt
- Große Unzufriedenheit (bis 1958 Lebensmittel reduziert)
- einseitiger Ausbau der Schwerindustrie (hemmt Produktivität) → bauen für den Sozialismus
- Plansoll muss erfüllt werden
- Stalins Stärke sichert Macht der SED (bis zu seinem Tod 1953), verhinderte Zweifel
Beurteilen Sie, inwiefern der demokratische Anspruch der DDR gerechtfertigt ist
Nicht gerechtfertigt → keine freien Wahlen, keine Meinungsfreiheit, nur eine Partei, Überwachung
durch den Staat, keine Fraktionsbildung, unterstützten RAF-Attentate in der BRD, keine Pressefreiheit
Die DDR, ein „totalitärer Staat“?
Totalitarismus-Theorie: eine Herrschaft ist „totalitär“, wenn Gesellschaft & Individuen einer totalen,
als nicht durch Grundrechte & Gewaltenteilung beschränkten Kontrollen unterwerfen will
DDR war unter Ulbricht totalitär und Unter Honecker totalitär und autoritär.
NS-Regime DDR
Herrschaftsstruktur - keine Presse- oder - Ulbricht, Honecker, Krenz
Meinungsfreiheit - Keine Gewaltenteilung, keine
- komplette Kontrolle Grundrechte (stark
der Politik durch eingeschränkt: Meinungs-
eine Partei, und Pressefreiheit, Freiheit
angeführt von einer der Berufswahl, freie Wahl
des Wohnortes,
einzelnen Person
Reisefreiheit…)
(Hitler)
- Überwachung der
- öffentliche Medien Bevölkerung durch Stasi (vor
von Staat allem auch Jugendliche)
überwacht + - Pioniere, FDJ
kritische Berichte - Militär: Eid auf Sozialismus
verboten schwören, NVA (Nationale
- Hitlerjugend (für Volksarmee)
Jungs), - Parteien: SED; es gab
Blockparteien, die es offiziell
- Militär: brutal, gab, aber SED hatte das
Wehrmacht, Fokus Sagen
das Militär - Wahlen: Scheinwahl, man
auszubauen, konnte nur SED auswählen
Wehrpflicht, Eid auf (sonst verfolgt)
Hitler schwören - Geheimdienst: Stasi
- Parteien: NSDAP
- Wahlen:
Scheinwahl, man
konnte nur NSDAP
auswählen (Sonst
verfolgt)
- Geheimdienst:
Gestapo
Selbstdarstellung - Sahen sich als sozialistischer
Staat & bezeichneten sich als
Arbeiter- und Bauernstaat
- 23.05.1949 gegründet
- 21.09.1949 Antritt der Regierung
- Ist eine Trizone
- Auftrag der Westmächte: Aufbau eines demokratischen Staates
➔ Einberufung eines parlamentarischen Rates (Ministerpräsidenten der Länder)
➔ Vorsitz: Konrad Adenauer (CDU), Carlo Schmid (SPD)
➔ Aufgabe: Ausarbeitung eines Grundgesetzentwurfes
- Grundgesetz tritt nach Ratifizierung durch die Landtage am 23.05.1949 in Bonn in Kraft
- Merkmale des Grundgesetzes:
➔ Menschenrechte (Art. 1-19 GG)
➔ Demokratischer und sozialer Rechtsstaat
➔ Bundesstaat
➔ Gewaltenteilung
➔ „in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands vollenden“ (BRD %
DDR)
Staatsvorsitzende
Erster Bundeskanzler: Konrad Adenauer (73 Jahre alt), CDU → Am Tag der
Gründung mit einer Stimme Mehrheit gewählt wurden (war auch Chef des
Auswärtigen Amtes)
Politik
- von Pragmatismus (=Orientierung an den realen Möglichkeiten) geprägte
Politik
- Innenpolitik
• Wiederaufbau ohne Inflation
• soziale Stabilität durch Wohlstand für alle
• Eingliederung der Vertriebenen
- Deutschlandpolitik
• Wiedervereinigung, wenn DDR das System der BRD übernimmt
• Alleinvertretungsanspruch
- Außenpolitik
• Westintegration als Schutz vor dem Kommunismus
• Souveränität für Deutschland
• Grenzen von 1937
- politische Grundprinzipien
• antikommunistisch
• Zukunft von D liegt in der Westintegration → „Freiheit geht vor Einheit“
• soziale Marktwirtschaft (Regelung des Marktes nach Angebot und Nachfrage)
Innenpolitik
- stabile Regelung durch 5%-Hürde, Verbot radikaler Parteien & wirtschaftliche Erfolge
- Probleme:
• Kanzlerdemokratie mit einem altersstarrsinnigen Kanzler
• Aufschieben von Reformen
• autoritäre & konservative Gesellschaft
• viele ehem. Nazis in gesell. Positionen
• „Man schüttet kein schmutziges Wasser weg, solange man kein sauberes hat.“ – Konrad
Adenauer
- 1959 Godesberger Programm der SPD → Trennung von Marxismus & Sozialismus, Unterstützung:
soziale Marktwirtschaft, Westintegration → SPD wird für alle Bevölkerungsgruppen wählbar →
Stimmenzuwachs
Wirtschaft
- 1950er & 1960er wirtschaftlicher Aufschwung → „Wohlstand für alle“ → Wirtschaftswunder (→ L.
Erhard = Vater der sozialen Marktwirtschaft) – Ursachen:
• soziale Marktwirtschaft → stabile Preise & hohe Löhne → Massenkonsum
• unabhängige Bundesbank
• System der Sozialpartnerschaft zw. Arbeitgeber & Arbeitnehmer
• Nachkriegskonjunktur
→ Ende der 1950er Vollbeschäftigung in der BRD (es haben jedoch nicht alle Frauen gearbeitet)
Sozialpolitik
- Ziele: soziale Stabilität & Eigentumsbildung/Vermögensbildung (+Vermögensbildungsgesetz)
- 1950 Bundesversorgungsgesetz → regelt Beamtenpensionen (bis heute gültig)
- 1952 Gesetz über den Lastenausgleich → Vertriebene bekommen Ausgleichszahlungen
- 1957 Rentenreform → Generationenvertrag (junge, arbeitende Person finanziert die Renten für
ältere Personen), dynamische Rente (Renten der Rentnergeneration sind an Einkommensentwicklung
angepasst)), (heutige Rentengesetze noch von Bismarcks Zeiten)
Welche Probleme gab es zwischen Konrad Adenauer und Kurt Schumacher? Wer setzte sich durch?
„Stalin-Noten“: 1952
➔ Am 10. März 1952 bot Josef Stalin den Westmächten in einer Note Verhandlungen über
die Wiedervereinigung und Neutralisierung Deutschlands an
Ziele Stalins (unter welchen Bedingungen könnte sich Stalin eine Einigung beider deutscher Staaten
vorstellen):
- Deutschland wird als einheitlicher Staat wiederhergestellt. Damit wird Spaltung Deutschland
ein Ende gemacht und das geeignete Deutschland gewinnt die Möglichkeit, sich als
unabhängiger, demokratischer, friedliebender Staat zu entwickeln
- Jegliche Streitkräfte der Besatzungsmächte müssen spätestens ein Jahr nach Inkrafttreten des
Friedensvertrages aus Deutschland abgezogen werden
- Deutschen Volk müssen demokratische Rechte gewährleistet sein, damit alle Menschen unter
deutscher Rechtsprechung die Menschenrechte und Grundfreiheiten genießen können (ohne
jegliche Einschränkungen durch Rasse, Religion, …)
- In Deutschland muss den demokratischen Parteien und Organisationen freie Betätigung
gewährleisten
- Auf Territorium Deutschlands dürfen Organisationen, die der Demokratie & der Sache der
Erhaltung des Friedens feindlich sind, nicht bestehen
- Deutschland verpflichtet sich, keinerlei Koalitionen oder Militärbündnisse einzugehen, die
sich gegen irgendeinen Staat richten, der mit seinen Streitkräften am Krieg gegen
Deutschland teilgenommen hat
- Deutschland darf eigene Streitkräfte haben (Land-, Luft- und Seestreitkräfte) für Verteidigung
des Landes
➔ Westen wollte Freiheit vor Einheit; SU wollte deutsche Einheit vertreten, und
Westintegration der BRD (und der Einheit Deutschlands) verhindern
➔ Deutscher Einheitsstaat soll Demokratie haben, unabhängig und friedliebend, alle
Parteien zugelassen, verkleinerter und neutraler Deutscher Staat, Abzug der Streitkräfte
der Alliierten nach Friedensvertrag, Deutschland hat eigene (aber beschränkte)
Streitkräfte, keine Westintegration
➔ Bundeskanzler Konrad Adenauer, die westdeutsche Öffentlichkeit und die Westmächte
lehnten die Stalin-Noten als Störmanöver ab, mit dem Stalin die Westintegration der
Bundesrepublik Deutschland habe behindern wollen
Zusammenfassung Stalin Noten
= war Vorschlag der SU, wie die Siegermächte mit Deutschland einen Friedensvertrag
schließen können und D wiedervereint werden kann; Unterbindung des europäische
Einigungsprozesses
Inhalte:
• Friedensvertrag für D
• Abzug aller Streitkräfte
• Wiedervereinigung; neutrales D als Hoffnung
• freie Wahlen
• Wiederbewaffnung für D
• Beitritt zur UNO
Bedingungen:
• D neutral (keine Koalitionen); keine Militärbündnisse (NATO-Beitritt)
• Anerkennung der Grenzen laut Potsdamer Abkommen (insbesondere D -
Polen)
westl. Sichtweise:
• negativ: Störfaktor bzgl. Westintegration der BRD; Angst vor Präsenz der SU
• positiv - demokratischer Staat mit Grundrechten, Wahlen und demokratische
Parteien
Folgen:
• bisher hatte FDP die Oppositionsrolle → war aber in großer Minderheit → deshalb erklärten
1967 Absolventen höherer Schulen, dass es besser ist, wenn eine große Partei die
Oppositionsrolle hat
• Entstehung Protestbewegung → APO
Zentrale Ziele:
- Politische Teilhabe (Mitbestimmung)
- Hochschulreform
- Abschaffung des Notstandsgesetzes
- Soziale Gerechtigkeit
- Frieden und gegen Vietnamkrieg
- Demokratisierung der Gesellschaft und der Institutionen
- Einsatz für die Rechte der Minderheiten und sozial Benachteiligten
- Abschaffung der aktuellen Regierung; Abschaffung der Berufspolitiker
Vorstellungen/Umsetzung:
- Antiautoritäre Erziehung → selbstbestimmtes Leben, Frau sollte nicht unterdrückt
werden, Hierarchie abschaffen
- Zweierbeziehung durch Reformen „freier Liebe“ überwinden → alternative
Lebensweise/-formen (=Kommunen)
- Einführung der Pille 1968 → „sexuelle Revolution“ → sorgte für Auslebung der
alternativen Lebensformen
- Rebellion gegen Elterngeneration → da sie Mitschuld an NS-Zeit verdrängen
- Antidemokratisch/radikal demokratisch
- Gegen Kapitalismus → gegen materielle Werte
- Forderung nach Gesellschaft ohne Klassenunterschiede
- Ablehnung von Militarismus und Krieg
- Richten sich gegen alle Parteien im Parteitag
Wirtschaftskrise → beendet 1967 durch „Stabilitätsgesetz“ (d.h. Staat greift vorübergehend durch →
Steuern senken und Investitionen → Ankurbelung der Wirtschaft)
Warum Studentenbewegung?
- Auslöser: Notstandsgesetze → wollten den Eingriff in die Grundrechte nicht
1968er Bewegung
- Teil der internationalen Studentenbewegung, ausgelöst durch Vietnamkrieg
- Umbrüche in den 1960er Jahren: Abgrenzung von Elterngeneration; neue Jugendkultur
(Beat, Jeans, lange Haare, Rock’n Roll, lange Röcke, rauchen)
- Ende Ära Adenauer
- Entstehung APO während der „Großen Koalition“ (CDU/CSU und SPD)
- Höhepunkt 1867/68 → Demos und Radikalisierung (Erschießung Benno Ohnesorg 1967
im Zusammenhang mit Schah-Besuch und Attentat auf Studentenführer Rudi Dutschke
1968)
- Kritik/Zweifel an: mangelnde NS-Ausarbeitung; Notstandsgesetzgebung; Struktur der
Unis; autoritäre Erziehung; prüde Sexualmoral; Gesellschaftsmodell-Kapitalismus
Rote-Armee-Fraktion
Ziele:
Ausgangssituation
Anfänge
1. Generation
- Mehrere Banküberfalle
- Mai Offensive 1972
- Bombenanschläge auf
➢ US-Armee Hauptquartier in Frankfurt
➢ Polizei Augsburg und LKA München
➢ Auto eines Bundesrichters
➢ Axel-Springer-Gebäude in Hamburg
- Großfahndung → Festnahme der Führenden Köpfe der RAF
- Ulrike Meinhof als Journalistin
- Inhaftierung in Isolationshaft in Stuttgart-Stammheim
- Protestieren durch Hungerstreike, um Haftbedingungen zu verändern bzw. Freilassung zu
erzwingen
- 1974 Tod Holger Mains bei Hungerstreik
- 1975 Prozess Ende → Verurteilung zu lebenslanger Haft
2. Generation
- Ziel: Befreiung der Inhaftierten
- Anführerin Brigitte Mohnhaupt
- 1975 Besetzung der deutschen Botschaft in Stockholm → scheitern → mehrere Tote
- Terrorwelle in Deutschland
- Zahlreiche Ermordungen von Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung & Polizei
- Terroristen versuchen Freilassung der Inhaftierten zu erpressen
Auswirkungen
1) Entstehungskontext
- Ostverträge waren eine Reihe von Abkommen, die in den 1970er Jahren zwischen der
Bundesrepublik Deutschland und den Staaten des Warschauer Pakts unterzeichnet wurden
- Diese Verträge wurden vor dem Hintergrund der Entspannungspolitik zwischen Ost und West
abgeschlossen
- Die Entspannungspolitik war eine Politik des Ausgleichs und der Zusammenarbeit zwischen
den beiden politischen Blöcken, die dazu beitragen sollte, den Kalten Krieg zu entschärfen
und die Spannungen zwischen Ost und West zu reduzieren
- wichtige Rolle spielte hierbei die neue Ostpolitik der sozialliberalen Koalition unter
Bundeskanzler Willy Brandt
- Willy Brandt war während Großer Koalition (1966 – 1969) Außenminister → Oktober 1969
kam FDP-SPD Koalition an die Macht, mit Willy Brandt (SPD) als Bundeskanzler & Walter
Scheel (FDP) als Außenminister
- Neue Außenpolitik deutete sich schon unter Großer Koalition an, aber Willy Brandt brachte
sie als Bundeskanzler energisch voran → Ziel: neue intensivierte Ostpolitik („Wandel durch
Annäherung“) und die Aufnahme geregelter, staatlicher Beziehungen zur DDR
- Die Unterzeichnung des Moskauer Vertrages war ein bedeutender Schritt in Richtung
Entspannung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjetunion → Durch den
Moskauer Vertrag erhielt Brandt die Erlaubnis mit anderen sozialistischen Republiken
Verträge zu schließen
• Frieden ist in Europa nur möglich, wenn die Grenzen als unverletzlich angesehen werden +
allgemeiner Gewaltverzicht
• Die Oder-Neiße-Linie und die innerdeutsche Grenze werden als unantastbar angesehen
• Folge: faktische Anerkennung der DDR als eigenständigen Staat, damit wurde zumindest
kurzfristig das Ziel der Wiedervereinigung aufgegeben
• BRD als Mitglied der NATO und SU als Führungsmacht des Warschauer Paktes → beide Blöcke,
die ideologisch und militärisch stark voneinander polarisiert waren
• USA sah möglichen Bruch der Solidarität des Bündnisses
• Befürchtung, dass Vertrag Einheit & Effektivität der NATO untergraben könnte
• Befürchtungen & Widerstand in UdSSR → Sorge, dass Unterzeichnung des Vertrages
ideologische Reinheit des Kommunismus untergraben und sowj. Führungsmacht in Osteuropa
in Frage stellen könnte
• Kritik in BRD von CDU/CSU → Misstrauensvotum gegen Brandt → sahen es als Verrat ihrer
Interessen (Westintegration)
4) Wertung der Verträge
• BRD:
- In deutscher Öffentlichkeit größtenteils positiv aufgenommen
- Kritik von Konservativen und nationalistischen Kreisen → sahen Vertrag als Verrat an der
Westintegration
• SU:
- Sowjetische Führung betont, dass Vertrag auf Gegenseitigkeit beruht und ein wichtiger
Schritt zur Normalisierung der Beziehungen mit Westdeutschland & zur Stärkung der sowj.
Position in Europa angesehen wird
- Manche kritisierten → Denken, dass somit Stellung der SU in Europa geschwächt werden
würde
• NATO-Partner:
- USA war besorgt
- Frankreich und Italien sahen wichtigen Schritt
• Ostblock-Länder:
- Misstrauen -> Polen & Tschechoslowakei sahen Vertrag als Bedrohung für eigene
Unabhängigkeit und Stellung innerhalb des sowj. Einflussbereiches
Am Tag der Unterzeichnung: Kniefall von Warschau → Kniefall in ehemaligen jüdischen Ghetto
als Zeichen der Wiedergutmachung als Entschuldigung der NS-Verbrechen
2) Inhalt
• Anerkennung der bestehenden Grenze zw. BRD und Polen → Deutschen waren zunächst nicht
bereit Grenze anzuerkennen, da sie so auf frühere Gebiete im Osten verzichten müssen & Polen
bestand auf Anerkennung und wollte klare Bestätigung der Grenzen
• Menschliche Verantwortung: Vertrag sah eine Verpflichtung der BRD zur Wiedergutmachung
von Kriegsschäden und die Anerkennung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die
Menschlichkeit vor → Frage sehr umstritten, da sie mit der Frage der Verantwortung und
Schuld für den Zweiten Weltkrieg verbunden war
• BRD: innenpolitisch → Verrat an den Interessen
4) Wertung der Verträge
• BRD:
- Von Regierung als großer diplomatischer Erfolg
- Widerstand von Konservativen, befürchteten dass Vertrag die Vertreibung und Enteignung
von Millionen Deutschen aus ehemaligen deutschen Ostgebieten rechtfertigen würde
• Polen:
- Von Allgemeinheit als wichtigen Schritt zur Anerkennung der polnischen Souveränität und
territorialen Integrität gesehen
- Kritik von Nationalisten → befürchten, dass Vertrag zur Schwächung der engen Beziehung
zw. Polen und SU führen würde
• BRD:
- Von Politikern und Mehrheit der Bevölkerung positiv gewertet
- Kritiker befürchteten, dass Position der DDR gestärkt wird
• DDR:
- Wurde als wichtiger diplomatischer Erfolg gefeiert → Anerkennung der DDR als
eigenständigen Staat und Verbesserung wirtschaftliche Beziehungen
Prager Vertrag – 11.12.1973 zwischen BRD und Tschechoslowakei
2) Inhalt
• Anerkennung der Oder-Neiße-Linie durch BRD als Staatsgrenze zw. DDR und Polen
• Verbesserung der Beziehung → Erleichterung der Grenzübertritte
• BRD verpflichtete sich umstrittene Gebiete in T. anzuerkennen und keine Ansprüche zu
erheben
• Streitfragen sollen friedlich gelöst werden
• Intensiver Austausch und Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft (Zusammenarbeit auf
kultureller Ebene → Austausch von Studenten, Künstlern, Wissenschaftlern)
• historische Last des Münchner Abkommens von 1938, das den Anschluss des Sudetenlandes
an das nationalsozialistische Deutschland ermöglichte und von der Tschechoslowakei als
Verrat betrachtet wurde → BRD musste sich daher von der nationalsozialistischen
Vergangenheit distanzieren und gleichzeitig die legitimen Sicherheitsbedürfnisse der
Tschechoslowakei anerkennen
• Tschechoslowakei hatte Bedenken, dass die Anerkennung der bestehenden Grenze langfristig
die territorialen Ansprüche Deutschlands erneuern könnte
• Dauerte 3 ½ Jahre, bis Prager Vertrag unterzeichnet wurde → schwierige Verhandlungen
zwischen Brandt und Prager Regierung → Hauptsächlich wegen ideologischen Differenzen
der Staaten
• Tschechoslowakei:
- Von Regierung und Medien als Erfolg gefeiert → betonten wirtschaftliche Vorteile &
Souveränität der Tschechoslowakei
• BRD:
- Reaktion gemischt
- Von manchen kritisiert, da Vertrag Frage nach Menschenrechten und der Freiheit in T. nicht
ansprach und forderten, dass BRD ihre Unterstützung für Opposition in T. verstärken soll
- Andere sahen den Vertrag als Zeichen künftig guter Zusammenarbeit
- Positiv: letzter Baustein von Brandts neuer Ostpolitik, um gut nachbarliche Beziehungen
mit dem Osten aufzubauen
Vergleich DDR und BRD
BRD DDR
Gründung - 13.05.1949 - 07.10.1949
Politisches System - Parlamentarische Republik - Kommunistische Diktatur
- Prinzip des pluralistischen (bezeichnete sich aber selbst
Mehrparteiensystems als Volksdemokratie)
(CDU, CSU, FDP, SPD) - Prinzip des realen Sozialismus
- vom Volk gewählte (Sozialismus gehört zur
Abgeordnete verfügen im Staatsform)
Bundestag über ein freies - Volkskammer das höchste
Mandat politische Organ (= offizielles
- Bundestagswahlen finden Parlament der DDR, deren
alle vier Jahre allgemein, Abgeordnete wählten
gleich und geheim statt Staatsrat & Ministerrat)
- Gewaltenteilung - Volkskammer wurde alle vier
- Bundesländer verfügen im (später fünf) Jahre nach
Bundesrat über ein allgemeinen und gleichen
Mitbestimmungsrecht Wahlen (jedoch nicht geheim)
vom Volk gewählt
- Zusammensetzung der
Abgeordnete vorher in
Einheitsliste festgelegt (=
Festlegung über Verteilung
der Sitze der Parteien, SED
hatte als Massenpartei eine
dauerhafte absolute
Mehrheit)
- Oberste Staatsgewalt führte
SED aus stand im Austausch
mit KPdSU
- Herrschaft der SED war
zentralistisch organisiert und
erfasste alle Lebensbereiche
- Andere Parteien waren formal
erlaubt, jedoch gemeinsam
mit der SED in der Nationalen
Front zusammengeschlossen
- Keine Gewaltenteilung, da
staatliche Einrichtungen eng
mit SED verbunden waren
➔ Ein-Partei-Staat
➔ Parteidikatur
Wirtschaftssysteme - Soziale Marktwirtschaft - Seit 1952 planmäßiger Aufbau
(Ludwig Erhardt schlug des Sozialismus → gemäß
damit Mittelweg zw. Freier marxistisch-leninistischer
Marktwirtschaf & Lehre sollten
Planwirtschaft ein) → Klassenunterschiede in der
Markt organisiert sich Gesellschaft überwunden
selbst durch Angebot und werden → Planwirtschaft →
Nachfrage → Sicherung wirtschaftliche Prozesse von
freier Wettbewerb und Staat festgelegt; kein
Privateigentum Privateigentum an
- Fokus auf Industrie Produktionsmittel
- Wirtschaftshilfen durch (Industriebetriebe,
Marshallplan Landwirtschaft, …)
- produktive Industriebasis - Fokus auf Landwirtschaft
im Ruhrgebiet - Keine Wirtschaftshilfen → von
- soziale Fürsorge von Staat SU durch Demontagen und
für Bedürftige (Kranken-, Reparationsforderungen sogar
Unfall-, Arbeitslosen-, geschwächt
Rentenversicherungen) - Kollektivierung der
- rasanter Aufschwung in Landwirtschaft durch
Produktion, Exporten und Bodenreformen 1956/56
Konsum führte in 1950er (Enteignung der Landflächen)
Jahren zu - Unzureichende
Wirtschaftswunder Wirtschaftsentwicklung →
Volksaufstand 17.Juni 1953
- Höherer Lebensstandard im
Westen führte zu
Auswanderungswelle aus DDR
→ durch Mauerbau am 13.
August 1961 gestoppt
Wichtigste - NATO 1955 (USA) - Warschauer Pakt 1955 (SU)
Bündnisse