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Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis zur Wiedervereinigung

Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg

Großmächte vor dem 2. Weltkrieg: Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, USA; SU, Japan
(6 bis 7 Großmächte)

4. – 11. Februar 1945: Konferenz von Jalta (schwarzes Meer, Krim)

Festlegungen:

• Aufteilung Deutschlands in Besatzungszonen → britisch, amerikanisch, französisch,


sowjetisch
• Frankreich wird als vierte Alliierte-Großmacht aufgenommen
• Berlin wird in 4 Sektoren geteilt
• In Deutschland darf keine eigene politische Regierung gebildet werden, → sondern
sogenannter Alliiertenkontrollrat als oberste Regierung
• Bundeskanzler wird von Bundestag gewählt
Macht der Alliierten: Sowjetunion, USA, Frankreich, Großbritannien

Großmächte: Sowjetunion, USA

* Deutschlandpolitik der Alliierten

Potsdamer Abkommen

• 17. Juli – 2. August 1945 Potsdamer Konferenz


• Teilnehmer: Regierungschefs der 3 Siegermächte: Sowjetunion (Josef Stalin), Vereinigte
Staaten von Amerika (Harry Truman), Vereinigtes Königreich (Winston Churchill) + Frankreich
Ausgangslage vor Gemeinsame Ziele der Grundkonflikt Beschlüsse der
Beginn der Konferenz Siegermächte zwischen der USA und Konferenz
der Sowjetunion
Dtl. Hat bedingungslos wollen Weltfrieden Die Westalliierten vertreten Polens Grenzen wurden
kapituliert & nimmt nicht Freiheit & Recht nach Westen verschoben
an Konferenz Teil nie wieder Krieg von (Flüsse: Oder, Neiße)
Deutschen Boden aus Verschiedene
keine Beteiligung von Dt. an Weltanschauungen/ Krieg darf nie wieder von
Friedensverhandlungen Deutschland soll aufgeteilt Ideologien treffen Deutschland ausgehen
möglich werden aufeinander
Deutschland wird in 4
Berlin eingenommen Russland →Kommunismus Besatzungszonen aufgeteilt
USA →Demokratie
Hitler tot Russland → hohe 4-Ds: Demilitarisierung,
Reparation Denazifizierung,
Trümmerwüste in Berlin USA → wirtschaftliches Demokratisierung,
Potential nutzen Dezentralisierung
Siegermächte bestimmen

Demilitarisierung: Abbau Armee, Beseitigung des Waffenlagers

Denazifizierung: deutsche Gesellschaft von Einflüssen des Nationalsozialismus befreien, Nürnberger


Prozesse
Demokratisierung: Staat baut Demokratie auf

Dezentralisierung: Macht geht nicht mehr von einer Person aus → Umsetzung DDR: Bezirke, BRD:
Bundesländer

Nürnberger Prozesse

- Deutsche Politiker und Militärs NS-Funktionäre für Planung, Vorbereitung, Einleitung &
Durchführung eines Angriffskrieges, Verbrechen an Zivilbevölkerung und Kriegsgefangenen,
sowie für Massenmord in Vernichtungslagern strafrechtlich zur Verantwortung gezogen
- Dauer: 20.11.1945 – 01.10.1946 → 13 Nürnberger Prozesse

Deutschland in 4 Besatzungszonen eingeteilt + Berlin in 4 Sektoren


(1945 – 1949)

Vergleich Westzone und sowjetische Besatzungszone

Westzone Sowjetische Besatzungszone (SBZ)


- Schon neue unbelastete Bürgermeister in - Gründung von Parteien war schon vor
Dörfern + Städten → oftmals ehemalige Potsdamer Konferenz zugelassen worden
Politiker aus Weimarer Republik - Parteien mussten sich KPD unterordnen
- Dezentralisierung + Föderalisierung (Land - 1946 Zusammenschluss KPD + SPD = SED
aufteilen in polit. & geogr. Strukturen) (sozialistische Einheitspartei Deutschland)
Deutschlands → wie in Potsdam - Kein föderaler Aufbau, stattdessen zentrale
beschlossen Steuerung
- Politische Aktivitäten werden den - Großgrundbesitzer sollten enteignet
deutschen nur auf lokaler Ebene erlaubt → werden (Banken, Industrien, …) →
später durften wieder Parteien gegründet Kommunismus
werden - Bodenreformen → Veränderung der
- Sammelparteien entstanden → hatten zum Besitzverhältnisse an Grund & Boden durch
Ziel die Beratungsmacht zu überwachen eine Umverteilung oder durch Überführung
- Parteien wurden von Besatzungsmächten des Bodens in Gemeineigentum
kontrolliert - Sowjetunion gilt als Vorbild für die
Wirtschaft
- SMAD
Fazit: Während die Westzone von den westalliierten finanziell beim Wiederaufbau unterstützt und
die Parteibildung viele Freiheiten genießen konnte, setzte die sowjetische Besatzungszone mittels
Enteignungen und Bodenreformen den Sozialismus durch, kontrollierte die neuen Parteien und gab
keine Unterstützung beim Wiederaufbau von Deutschland.
Berlin-Blockade 1948/49 durch die Sowjetunion

• Grund: Ersetzen der Reichsmark durch Deutsche Mark im Juni 1948 in den westlichen
Besatzungszonen & im westlichen Sektor Berlins → Spaltung von Berlin wurde besiegelt +
Teilung der Hauptstadt führte zur Teilung des Landes → „Doppelte Staatsgründung“
• Ziele der UdSSR:
➢ Handel sabotieren + Berlin für sich gewinnen
• Handeln:
➢ DM verboten in SBZ und Großraum Berlin
➢ Passagierzugverkehr wird eingestellt, Transport auf Wasserstraßen stark kontrolliert +
Genehmigung
➢ Ganz Berlin wurde von Westmächten abgetrennt → wollten es selbst unter Kontrolle
bringen → zum Schutz der Bevölkerung; keine Teilnahme an Verwaltung von Berlin mehr
(Westzonen); wirtschaftliches erstarken der Westzonen
• Ergebnis:
➢ Sowjetunion hat ihre Ziele nicht erreicht → haben gemerkt das Blockade sinnlos ist,
wenn die westliche Bevölkerung Berlins trotzdem versorgt wird → 12. Mai 1949
Aufhebung der Blockade
➢ 23.05.1949 BRD entsteht → Luftbrücke hat letztlich zur Teilung geführt
➢ Westberliner solidarisierten sich mit den Alliierten (sahen sie als Freunde) → „Besatzer“
wurden „Beschützer“
• Folgen:
➢ Spätestens jetzt kein einheitliches Vorgehen der Alliierten mehr
➢ Ausgangspunkt für die deutsche Teilung und den Kalten Krieg

Stationen der amerikanischen (Deutschland) Politik

• Ausdehnung des sowjetischen Einflusses in Europa weit nach Westen → Einflussbereich


reicht bis Elbe
• Westalliierten (besonders USA) fürchten eine weitere Expansion (Ausbreitung) des
Totalitarismus
➔ Truman-Doktrin 1947 als Leitlinie der US-Außenpolitik:
➢ USA unterstützen alle Völker, die freiheitlich und demokratisch verfasst sind und sich
gegen den kommunistischen Einfluss wehren → garantierte allen Staaten, die von der
Sowjetunion bedroht waren, militärische Unterstützung im sogenannten Kampf um die
Freiheit
➔ Durch wirtschaftliche Stärkung = Marshallplan 1947
Mittel:

• Zuschüsse und Kredite (für Deutschland) von USA für 16 europäische Staaten
• Lieferung von Rohstoffen, Fertigprodukten, Medikamenten (ausschließlich amerikanisch)
• Gründung des europäischen Wirtschaftsrates 1948 OEEC (Organization for European
Economic Cooperation)
Folgen:

• Ebnete in Verbindung mit der Währungsreform und der Berlin-Blockade den Weg in den
Kalten Krieg und zur deutschen Teilung

Der Kalte Krieg 1947 - 1991


• Wettrüsten → psychisch ausgetragen → kein Einsatz von Waffen
• Entstehung „Zwei-Lager-Theorie“ → besagt, dass die Welt zweigeteilt wurde
• Stellvertreter-Kriege: Nord- und Südkorea führten Kriege
• Herrschte zwischen USA und Sowjetunion
• Militärbündnis: NATO (wurde 1949 gegründet) → BRD wurde Mitglied der NATO
➔ DDR war Militärbündnis des Warschauer Pakts zugehörig (1955 gegründet)
Ursachen:

➢ Oktoberrevolution → Kommunismus → Sowjetunion wird Großmacht


➢ 1. Weltkrieg → USA wird Großmacht
➢ Berlin-Blockade + Marshallplan
➢ Politisch unterschiedliche Ansichten → USA: Demokratie; Sowjetunion: Kommunismus
➢ Nuklearer Patt zwischen USA und Sowjetunion

Begriffe

Demokratie

• Basis: Gleichheit und Freiheit aller Bürger → Herrschaft des Volkes


Demokratie = Bezeichnung für eine politische Ordnung, in der sich die Herrschaft auf dem Willen des
Volkes (der Wähler) beruft und die Regierenden dem Volk rechenschaftspflichtig sind

• Herrschaft muss also vom Volk ausgehen und die vom Volk gewählten Vertreter regelmäßig
neu gewählt werden
• Ziel: politisches Prinzip, nach dem das Volk durch freie Wahlen an der Machtausübung im
Staat teil hat → "zu den Prinzipien der Demokratie gehört die freie Meinungsäußerung"
• Verhältnis Einzel- und Gesamtinteressen: Regierungssystem, in dem die vom Volk gewählten
Vertreter die Herrschaft ausüben → "eine parlamentarische Demokratie"
• Gewaltenteilung: legislative, Judikative, Exekutive

Diktatur = Diktatur bedeutet, dass eine Person oder eine kleine Gruppe von Menschen

allein herrscht

• In einer Diktatur ist die Herrschaft der Person oder der Partei nicht begrenzt
• Ziel: unumschränkte, andere gesellschaftliche Kräfte mit Gewalt unterdrückende Ausübung
der Herrschaft durch eine bestimmte Person, gesellschaftliche Gruppierung, Partei o. Ä. in
einem Staat
• Bsp. Diktator: Hitler, Stalin, Caesar, Walter Ulbricht, Putin

Sozialistische Demokratie = gemeine Arbeiterklasse + Bauern und Höhergestellte (Kapitalisten +


Vertreter) sind gleichgestellt/haben gleiche Rechte

• Ziel: will die Machtverteilung als gerechte Aufteilung des gesellschaftlichen Lebensstandards
für alle Menschen per demokratischer Auseinandersetzung sichern; Gleichheit zwischen den
Menschen → Erfolgreicher Aufbau des Sozialismus/Kommunismus
• Die Arbeiterklasse sollte gemäß der Lehre und dem Anspruch des Marxismus alle staatliche
Macht haben, da es nur so zu einer wirklichen Volksherrschaft komme
• Verhältnis von Einzel- und Gesamtinteressen: Es ist daher unumgänglich ein Gemeinwesen
wirtschaftlich zu begründen, seine Entwicklung durch eine wirtschaftliche Politik zu
entscheiden, in welcher sich alle Individuen einer Gesellschaft zu ihrem einzelnen ebenso wie
zu ihrem allgemeinen Zweck, die Bewirtschaftung ihres Lebens, authentisch in eigener
Wirklichkeit und Wirkung zuordnen und diesen bestimmen können. → Gemeinwohl steht
über dem eigenen
• Umgang mit abweichenden Meinungen: Interessen der Bourgeoisie hatten sich den
Interessen dieser Mehrheit des Volkes unterzuordnen → andere hatten sich den Interessen
der Mehrheit unterzuordnen → es wurde nicht akzeptiert, dass jemand andere Meinungen
hatte

Die Herausbildung beider dt. Staaten

1945 Bodenreform (Enteignung ab 100 ha)

Scheitern der Sozialisierungsversuche in 1946 Volksentscheid in Sachsen_> Enteignung


einzelnen Ländern Großindustrie, Banken, Verkehrswesen, Gründung
SED; Dt. Zentralverwaltungen durch SMAD (Sowj.
Militäradministration)
Wirtschaftsrat 01.01. BIZONE 1947 Volkskongress (Weisungsrecht für alle
Zentralverwaltungen)
Marshallplan (bis 1952 - 1,5 Mrd. US-Dollar) 1948 Volksrat, Durchsetzen der SED-Vorherrschaft,
21.06. Separate Währungsreform Berlin-Blockade (Anlass - Einführung der DM in
Londoner Empfehlungen (Bildung eines Westberlin); Schaffung eines Ostberliner
westdt. Staates, Ausarbeitung einer Magistrats
Verfassung)
01.08. TRIZONE
September: Parlament. Rat (Präs. K.
Adenauer) -> zur Erarbeitung des
Grundgesetzes
Verabschiedung der GG (23.05.) 1949 Verfassung (29.05.)
Wahlen zum 1. Bundestag (14.08.) Kurs auf sowjet. Gesellschaftsmodell (zentrale
Kurs auf Westintegration (Marktwirtschaft, Wirtschaftsplanung, „Grundlagen des
Ablehnung der Oder-Neiße-Grenze) Sozialismus“)

1949 07.10.1949 DDR


21.09.1949 BUNDESREPUBLIK (Antritt der
Regierung)
Die DDR
Staatsvorsitzende

• Wilhelm Pieck (SED): 1949 – 1960


• Walter Ulbricht (SED): 1960 -1973 → „niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen“
• Willi Stroph (SED): 1973 – 1976
• Erich Honecker (SED): 1976 – 1989 → Anerkennung von UNO (1973)
• Egon Krenz (SED): 1989 → Einleitung der Wende; Tritt Amt nach Mauerfall ab
• Manfred Gerlach (LDPD): 1989 – 1990 → Liberal-Demokratische Partei Deutschlands

1. Der Einparteienstaat

• Bereits vor Staatsgründung veranlasste die sowjetische Militärregierung, dass die in der DDR
zugelassenen Parteien ein Bündnis schlossen = Nationale Front (Parteien +
Massenorganisationen)
• Bei Wahlen konnten die Wähler nur über eine Liste von Kandidaten der Nationalen Front mit
„ja“ oder „nein“ abstimmen = Einheitsliste
• Auf der Liste verfügten die Kandidaten der SED und der von ihr beeinflussten Organisationen
über die Mehrheit → Wahlniederlage der SED war somit ausgeschlossen
• Die SED-Führung unter Walter Ulbricht beschloss 1952, alle Lebensrechte nach sozialistisch-
marxistischen Grundsätzen umzuformen

2. Selbstverständnis der DDR


• Verbindliche Weltanschauung/Ideologie ist der Marxismus-Leninismus
➢ Arbeiter sollten sich mit den „werktätigen“ Bauern verbünden
➢ Schicht der Intelligenz stellt ihr Wissen in den Dienst des Staates
➢ Die Arbeiterklasse hat die führende Rolle und wird von der SED geführt
• Sozialistischer Staat nach sowjetischen Vorbild → Programm dazu = „Aufbau des
Sozialismus“
➢ Planwirtschaft
➢ Auflösung der Länder
➢ Parteisäuberungen
➢ Militarisierung

3. Die Bedeutung der SED

• Beherrschte ab 1950 alle Bereiche des öffentlichen Lebens


➔ Vorgänge in der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft; Kultur, Medien, Bildung und Freizeit;
Befehlsgewalt über Armee, Polizei und Sicherheitsapparat
• SED-Regime hatte das ganze Territorium mit einer unüberwindbaren Grenzlage umgeben
• Menschheit wurde in demütigender Weise zu Mitarbeit im System und zur verbalen
Anerkennung der Ideologie des Marxismus/Leninismus gezwungen
• Die führende Rolle der SED war erster Verfassungsgrundsatz
• SED beanspruchte alle Macht in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft -> verstand sich als
Instrument eines weltrevolutionären Prozesses
• Ziel: Beseitigung der wirtschaftlichen und politischen Strukturen der westlichen Demokratien
→ Begriff „Kapitalismus“
• Arbeitete mit der internationalen Terrorszene zusammen → Bsp.: Unterstützung der RAF
(Rote-Armee-Fraktion)
• Jede politische Opposition wurde mithilfe ihres Staatssicherheitsapparates zerschlagen
• Auf das Konto der SED gehen: jahrelange Haftstrafen, zahlreicher Erschießungen an der
Grenze und Todesfälle in den Gefängnissen
• Erkennen SED Mitglieder: Parteiabzeichen („Bonbon“ im Volksmund)
• Seit 1948 bezeichnete SED sich als „Partei des neuen Typus“ → straff organisierter
Generalstab zur Mobilisierung und Organisierung der Massen → laut Lenin
Geheimorganisation
• Wichtige Organisationsprinzipien der SED: Kaderpartei statt Massenpartei; hierarchischer
Aufbau; Verbot der Fraktionsbildung; demokratischer Zentralismus
• Niemand konnte ohne Absegnung „von oben“ im Staat oder in der Partei aufsteigen
• In jedem Betrieb, Schule, Kasernen und auch Kinderkrippen bestimmte die Partei wesentliche
Abläufe
• Höchstes Organ der SED: Parteitag, der das Zentralkomitee (ZK) zu wählen hatte
• Wichtigste Gremien der SED: Sekretariat & politisches Büro des ZK der SED
• Wichtigstes Instrument der SED-Führung: Staatssicherheit (Stasi) → lieferte alle
Informationen und schützte die absolutistische Parteiherrschaft mit Terror und Bespitzelung

17. Juni 1953


Volksaufstand

Ursachen:

• hohes Tempo beim Aufbau des Sozialismus


→ Wirtschaftsschwerpunkt: Aufbau der
Schwerindustrie (Vernachlässigung
Konsumgüter → Versorgungsengpässe,
Hunger)
• Zu schnelle Kollektivierung der
Landwirtschaft (Entstehung von LPGs =
Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften = Zusammenschlüsse von Bauern)
• Sicht auf BRD -> dort gute Entwicklung der Wirtschaft (Wirtschaftswunder) -> Entstehung
Neid, Unzufriedenheit, ....
• politische Unterdrückung (SED)

Anlass:

• Erhöhung der Arbeitsvorgaben (Normen) um 10 % beschlossen von SED 28. Mai 1953 mit
dem Ziel, Steigerung der Produktivität, jedoch bei gleichem Lohn
➔ Meldungen vom Wirtschaftswunder in BRD im Vergleich zur eigenen schlechten
Versorgungslage machte die Bevölkerung unzufrieden

Beteiligte:

• hauptsächlich Arbeiter aber auch Jugendliche und andere Menschen


Verlauf:

• begann am 16.06. in Berlin → Bauarbeiter legten die Arbeit nieder (in der Stalinallee,
Ostberlin) und marschierten zum Haus der Ministerien
• immer mehr Berliner schlossen sich an
• am nächsten Tag kam es zu Streiks/Demos in mehreren Industriestädten
• Demos → Ziel/Forderungen: Rücknahme der Normerhöhung; Forderung Rücktritt der SED-
Regierung, freie Wahlen und Wiedervereinigung, Normalisierung/Verbesserung der
Lebensumstände
• Ausweitung des Streiks / Demos auf 250 Städte in der DDR (z.B. Leipzig)
• SED überfordert → Niederschlagung mit Hilfe der SU → Einsatz sowj. Panzer; mehr als 50
Tote, 20 Demonstranten wurden erschossen, 2 zum Tode verurteilt
• keine Einmischung der Westmächte

Folgen:

• Reduktion des planmäßigen sozialistischen Aufbaus der DDR (Schwerindustrie) →


Verbesserung der Konsumgüterproduktion → dadurch verbesserte Versorgung der
Bevölkerung
• Ausbau der Stasi
• Säuberungswelle in Partei und Gesellschaft
• keine Reformen → Ausreisewelle vieler Bürger/Fachkräfte

Die Berliner Mauer


Ursachen:

• BRD durch Marshallplan & soziale Marktwirtschaft einen Wirtschaftsaufschwung in 1950er


Jahren → Wirtschaftslage DDR jedoch zunehmend schwächer durch Reparationsforderungen
der SU & Planwirtschaft (SBZ lehnte noch vor Gründung DDR den Marshallplan ab → dieser
hätte bessere Versorgungslage der DDR bedeutet)
• Volksaufstand 17. Juni 1953 → Streiks, Massen-Demonstrationen in DDR → Volk äußert
seine Unzufriedenheit über wachsende soziale und wirtschaftliche Probleme
• Massenflucht qualifizierter (vor allem junger) Personen über Ost-Berlin (zw. Gründung DDR
1949 & Mauerbau 1961 flohen 2,5 Millionen Menschen)→ DDR verlor Massen an
qualifizierten Arbeitern (der DDR drohte wirtschaftlicher Zusammenbruch) + Geburtenrate
sinkt → in Zukunft auch weniger Arbeitskräfte
➔ Von 1953 bis 1961 flohen knapp 26.000 Fachkräfte

Verlauf:

• 1952 Errichtung erster Stacheldrahtzäune an Grenze DDR/BRD, um DDR-Flüchtlinge zu


stoppen → Schlupfloch Berlin: man konnte ungehindert von Ost nach West gelangen
• Sonntag, 13. August 1961: Walter Ulbricht (Parteiführer SED) gibt Befehl zur Abrieglung der
Sektorengrenze in Berlin → Schließung Sektorengrenze nach West-Berlin & Berliner
Außenring → provisorische Abrieglung durch Stacheldraht
• Ziel: Bevölkerung in DDR halten/Verhinderung weiterer Massenflucht
• Rechtfertigung SED: Schutz des Volkes → BRD-Bürger seien Faschisten → „antifaschistischer
Schutzwall“
• Mitte 1960er Jahre: Errichtung Grenzstreifen & erste Mauer → diese hielt jedoch
Durchbruchsversuchen mit LKWs nicht stand → wurde später verdickt
• Mitte 1970er Jahre: Errichtung „Grenzmauer 75“ aus Betonplatten + Abtrennung
Grenzstreifen durch „Hinterlandmauer“
• Mauer enthielt Wachtürme, Grenzsoldaten, Laufanlage für Kettenhunde
• An der Berliner Mauer gab es den Schießbefehl

Folgen:

• Bedeutete die endgültige Teilung Deutschlands → Abschottung zum Westen war durch
Mitgliedsstaaten des Warschauer Paktes besiegelt
• Bau der Berliner Mauer erfolgte quasi über Nacht vom 12. auf den 13.8.1961, was die
Fluchtbewegung gewaltsam stoppte → somit kam es über Nacht zur Trennung von Familien-
und Freundeskreisen
• Kontakt zur anderen Seite (Nachbarn des Westens) untersagt
• Arbeiter aus dem Osten wurden von ihrer Arbeitsstelle im Westen getrennt → waren
dadurch gezwungen im Osten eine Arbeitsstelle zu suchen → Arbeitskräfte fehlten dadurch
in BRD
• Bei einem Fluchtversuch wurde die Person nicht mehr als Bürger, sondern als Verräter
angesehen → sorgte für eine gewisse gesellschaftliche Isolierung
• Mauerbau verschärfte Wohlstandsgefälle zwischen BRD & DDR als auch Unfreiheit des
Individuums
• SED-Regime zog es der Legitimation des Baus vor den Sozialismus zu retten, opferten Freiheit
für Gesellschaft
• nach ZERV (Zentrale Ermittlungsstelle für Regierungs- & Vereinigungskriminalität) wurden
zwischen 1949 & 1989 420 bei Fluchtversuchen aus DDR getötet
• 154 starben an Berliner Mauer („Mauertote“), 244 an innerdeutscher Grenze, acht in der
Ostsee & die übrigen 14 an DDR-Grenze zum Ausland
• durch eingemauerten Staat gelang in den 1960er Jahren ein wirtschaftlicher Aufschwung, da
Fachkräfte festgehalten wurden
• der Aufbau des Sozialismus nach sowjetischem Vorbild der in 1950er Jahren begann, sollte
allmählich zum Ende kommen
• jedoch fiel Reaktion des Westens überraschend milde aus, da Westen den Einfluss der UdSSR
respektierte → Kennedy wusste, dass Abriss der Mauer nur durch militärischen Eingriff
möglich wäre und dies hätte einen Krieg bedeutet → wollte das Verhindern
• durch die Abschottung durch den Mauerbau erreichte SED-Regime erstmals eine
Angleichung der Bevölkerung an neuen Staat
• nach Phase der Verbitterung fand sich Bevölkerung mangels Alternativen mit neuen
Verhältnissen ab & es trat eine Gewöhnung ein → Folge Rückzug ins Private, in die „Nische“
• die Menschen begannen sich im SED-Staat zu engagieren & Parteiarbeit zu leisten
• Verhandlungen des Berliner Senats mit Ministerrat der DDR ermöglichte 1963 erstmals einen
„Inneren Berlinverkehr“ (Passierscheinregelung) durch den Westdeutsche Verwandte im
Osten besuchen konnten
• in den Augen der DDR-Führung kam dies einer De-Facto Anerkennung der Drei-Staaten-
Theorie (Bundesrepublik, DDR, Berlin-West) gleich

Der Mauerbau rettete die Wirtschaftslage in der DDR

• Fachkräfte im Land festgehalten


• In 1960er Jahren Arbeitsnorm erhöht (zu leistende Arbeit in einem bestimmten Zeitraum) &
Anstieg der Löhne verlangsamen → dadurch ging mehr Geld an den Staat (Betriebe gehörten
dem Staat)
• Preiserhöhung besonders für Luxusartikel und Textilien, aber auch Nahrungsmittel → sollte
Nachfrage dämpfen
• 1963: verabschiedete SED-Führung NÖS (Das Neue ökonomische System der Planung und
Leitung der Volkswirtschaft) → größere Eigenverantwortlichkeit der Betriebe, weniger
zentrale Planung, gewinnorientiertes Wirtschaften
• Langsame Besserung der Versorgungslage, Anstieg der Löhne → es konnte wieder mehr
konsumiert werden (Konsumgüter wie Autos oder Elektrogeräte blieben aber Mangelware)

Die Stasi
Allgemeines:

• Seit 1946 nachrichtliche Apparate


• Gründung: 08.02.1950
• Zunächst Organisation gegen Republikflüchtlinge und Sabotageplaner
• Entwicklung zu Überwachungsapparat → Eingriff in Privatsphäre → Überwachung der
Bevölkerung
• Bevölkerung nennt die Behörde „Horch und Guck“

Entstehungsgeschichte

• Nachrichtlicher Apparat mit polizeilichen Befugnissen seit der Sowjetischen Besatzungszone


• 1946 wurden sie zur „Hauptverwaltung zum Schutz der Volkswirtschaft“ ernannt
• 1950: Umbenennung zu „Ministerium für Staatssicherheit“; 3000 Mitarbeiter

Erich Mielke: Leiter des Systems

Mitarbeiter:

• Inoffizielle → normale Bürger → wurden geködert (mehr Lohn, Aufstiegsmöglichkeiten,


Reisen, verkürzte Lieferzeiten von Trabi)
• Hauptberufliche → Berlin in Zentrale + in Nebenzentrum eingeteilt → in jeder größeren Stadt
ein Haus: „Hauptamt für Staatssicherheit“

Tätigkeiten

• Kontrolle und Überwachung der Bürger


• Sicherung der Staatssicherheit
• Kontrolle/Überwachung anderer Staatsorgane
• Personenschutz von Parteifunktionären

Methoden

• Romeo Agenten: männlicher Agent eine Liebesbeziehung zu einer Quelle (Frauen aus dem
Westen) gezielt aufbaut, um von dieser Informationen zu erhalten (Im Falle einer weiblichen
Agentin spricht man von Venus-Falle)
• Operative Personenkontrolle: Außerkraftsetzen des Datenschutzes → Öffnung der Post,
Abhörung der Telefonate, Beschattungen
• Zersetzung: öffentliche Beschattungen (Bsp. Durch Aktenkoffer mit Kamera haben Personen
heimlich verfolgt + beobachtet), Strafen an Schulen und auf Arbeit, Verhaftungen,
Vergiftungen, Manipulationen, Stasi verschaffte sich Zugang zu Wohnungen
• Zersetzungen gegen Gruppen: jeder bekam Vorteile versprochen → misstrauen in den
eigenen Reihen/unter Freunden; Zuordnung weit auseinander liegender Arbeitsplätze → um
Kontakt zu erschweren; Einschleusen von inoffiziellen Stasi-Mitgliedern
• Weiteres: Drohungen, Folter, Gewalt, Abhörungen, Entführungen, Vorgetäuschte Todesfälle

Einfluss auf das Leben der Bürger

• Missachtung von Menschen- und Persönlichkeitsrechte


• Systematische Überwachung von Systemkritikern
• Öffnen der Briefe
• Abhören von Telefonaten
• Unerlaubt Zugang zu Wohnungen verschaffen
• Wanzen in den Wänden
• Allgemeines Misstrauen
• Negative Auswirkungen auf soziales Leben von Menschen
Ende/Auflösung des MfS

• Willen des Volkes konnte nicht mehr unterdrückt werden


• Versuchten Methoden und Unterdrückung zu vertuschen
• Abtransport und Vernichtung von Akten → Schreddern → man versuchte später
geschredderte Akten wieder zusammenzubauen, um Beweise für Stasi zu haben
• Herbst 1989: Proteste „Stasi in die Produktion“
• 04.12.1989: Übernahme Kontrolle der ersten Zentrale durch Bürgerrechtler
• Zuletzt: 260.000 Mitarbeiter

Folgen bis heute

• Generationenübertragendes Misstrauen
• Misstrauen gegen staatliche Entscheidungen
• Zum Teil psychischer Schäden für diejenigen, die ihre Stasi-Akte eingesehen/gelesen haben

Maßnahmen zur Stabilisierung der DDR

1963 Wirtschaftsreform
Bemühungen um
• 1964 Amnestie politischer Häftlinge internationale Anerkennung
• Das „Neue Ökonomische System der
Planung und Leitung Der Volkswirtschaft“ • 1973 Aufnahme in
(NÖSPL oder NÖS) die UNO
➔ Programm zur Reform der Planwirtschaft in • 1973
DDR Grundlagenvertrag
➔ Gilt ab Juli 1963 mit der BRD
➔ Führt Gedanken der Dezentralisierung & • 1987 Besuch
Honeckers in Bonn
Rentabilität in Planwirtschaft ein → sorgt
• Sportliche Erfolge
für wirtschaftliche Erfolge
➔ Zielte auf stärkere Beteiligung der Betriebe
und Arbeiter und damit auf höhere
Produktivität
• 1965 zweite Phase des NÖS zur
Verbesserung
➔ Sollte langfristig die Volkswirtschaft besser
& effektiver gestalten
• 1968 Umbenennung NÖS in
„Ökonomisches System des Sozialismus“
(ÖSS)
➔ Förderte „Fortschrittsindustrie“ stärker,
wodurch BRD in wirtschaftlichen Erfolg
eingeholt werden sollte
➔ Dieses Ziel wurde nie erreicht
• 1968 Verfassungsänderung Art. 1:
Streichung des Begriffes „deutsche Nation“,
Festhalten am Sozialismus → Bekenntnis
zur Teilung
Weiterbestehende Missstände unter den
Reaktion des Volkes
Regierungen Ulbricht (1971) und Honecker (bis
1989) • Anpassung
• Tauschhandel
• Versorgungsmängel + Engpässe bei
• Vereinzelte Regimekritiker
Konsumgütern (schlechte
und Bürgerrechtler
Wirtschaftliche Versorgung)
• Kirche als Anlaufstelle für
• Unzufriedenheit bei Arbeitern und Unzufriedene
Betrieben mit NÖSPL-System • Wachsender Unmut
• Sommer 1969: Su konnte aufgrund
eigener wirtschaftlicher
Probleme lebenswichtige Rohstoffe
(Erdöl, Steinkohle, Walzstahl,
chemische Ausgangsstoffe) nicht mehr
in ursprünglich vereinbartem
Umfang liefern → Rhythmus wichtiger
Betriebe geriet ins Stocken
(Metallleichtbau, Waggonbau,
Verlade- und Transportzeugnisse)
• 1970: wirtschaftliche Krise, die auch
eine politische
Destabilisierung befürchten ließ
• Übermächtige Bürokratie
(Überwachung)
• Keine Reisefreiheit

1989

Gorbatschow: „Wer zu spät kommt, den Bürgerbewegungen, „Wir sind das Volk“
bestraft das Leben“
• Montagsdemonstrationen in
40 Jahre DDR Leipzig 09. Oktober 1989
• Weitere Demonstrationen in
• 7. Oktober 1989: DDR-Führung Leipzig vor allem vom 16.10. bis
feiert 40. Jahrestag ihrer 06.11.1989
Staatsgründung • Priorität: Deutsche Einigung
• Ehrengast: sowjetischer
Staatspräsident Michail
Gorbatschow
• Sagte: „Wer zu spät kommt, den
bestraft das Leben“ → sollte
damit Recht behalten
• Wenig später wurde Erich
Honecker durch seine
Politbürokollegen gestürzt und
Egon Krenz übernahm die
Macht
Friedliche Demonstrationen

• Nach Wahlfälschungen bei DDR-


Kommunalwahlen im Mai 1989 kam
es zu Massenprotesten
• Schnell wurde nicht mehr nur gegen
Wahlbetrug protestiert
• Forderung nach Wohlstand,
Demokratie, Reisefreiheit, Deutsche
Einheit
• Immer mehr Menschen schlossen
sich den Demonstrationszügen an
• Stasi versuchte mehrfach, die
Demonstranten zur Ausschreitungen
zu provozieren → Demonstranten
blieben friedlich
• Demos fanden in zahlreichen Städten
statt → am größten in Leipzig und
Berlin

Sturz Honeckers Massenflucht

• 17. Oktober 1989: Gegen seinen • 2. Mai 1989: durch Loch im Zaun
Willen hat Zentralkomitee begann Berliner Mauer allmählich zu
einstimmig seine Absetzung fallen
beschlossen → Druck der • Bei einer symbolischen Veranstaltung an
gesellschaftlichen Entwicklung ist ungarischer Grenze hatten DDR-
zu groß geworden Urlauber in Ungarn Grenze zu
• 18. Oktober 1989: Sturz Honeckers Österreich passiert
+ Nachfolger Egon Krenz • Ungarn öffnete seine Westgrenze
• Außenminister Gyula Horn schnitt
Stacheldraht an Grenze symbolisch mit
Drahtschere durch
• Den ganzen Sommer hindurch flohen
massenhaft DDR-Bürger über Ungarn
nach Österreich und von dort nach
Westdeutschland
• Im September & Oktober wurden auch
die bundesdeutschen Botschaften in
Prag und Warschau zu Fluchtzentren
• Auf Gelände der deutschen Botschaft in
Prag herrschte im Oktober 1989
Überfüllung → Flüchtlinge kampierten
schon im Treppenhaus und Garten
• Da konnte Bundesaußenminister Hans-
Dietrich Genscher ihnen sagen, dass
ihre Ausreise genehmigt worden sei

9. November 1989: Öffnung der Mauer


Weg zum Mauerfall & Wiedervereinigung
Weg zum Mauerfall

1. Neue Politik in der Sowjetunion unter Michail


Gorbatschow
- Glasnost
➔ Offenheit (gegenüber der Bevölkerung), ab 1985
- Perestrojka
➔ Umbau (& Modernisierung des gesellschaftlichen,
wirtschaftlichen und politischen Systems der SU),
ab 1985

Politik Gorbatschows, die den Weg für den Mauerfall ebnete


- 1985 leitete er ein Reformwerk ein, das die Welt veränderte
- Ost-West-Konflikt und Konfrontation zwischen Warschauer Pakt und NATO gibt es nicht
mehr
- Staaten Europas haben ihre Unabhängigkeit wieder bekommen, die Deutschen durften sich
wiedervereinigen
- Schlug durch zahlreiche Abrüstungsvorschläge und außenpolitische Initiativen die Welt in
seinen Bann
- Zog nach verlustreichen Krieg die sowjetischen Truppen aus Afghanistan zurück
- Ermöglichte historisches Abkommen mit USA über den Abbau atomarer
Mittelstreckenwaffen und Reduzierung der strategischen Atomraketen -> dadurch wurde die
Angst der Bevölkerung genommen
- Politik der Perestrojka sollte Niedergang des Reiches aufhalten (war wirtschaftlich sehr
schlecht -> lag weit hinter der BRD)
- Versuchte durch wirtschaftliche Reformen dem Land neue Impulse zu geben
- SU war auf wirtschaftliche und humanitäre Hilfe von außen angewiesen
- Gorbatschow entmachtete die alten Säulen, die Kommunistische Partei, den Geheimdienst
der KGB und das Militär -> mehr Freiheiten für Unions-Republiken
- Durch Gorbatschows Hilfe ist Unions-Republik selbstständig geworden und nutzte die
Freiheiten, um sich von SU zu lösen (hatten eigenes Parlament)
➔ Leiteten damit den Zerfall der Sowjetunion ein

2. Reformbewegung in Osteuropa
- Menschen in Osteuropa forderten, bestärkt durch Gorbatschows Reformpolitik, nun immer
mehr Demokratie und Freiheitsrechte
- In Polen erzwang die Oppositionsbewegung/Gewerkschaft „Solidarnośé“ die Regierung zu
Verhandlungen über politische und wirtschaftliche Reformen
➔ Schrittweise Übergang zu Demokratie und Marktwirtschaft
➔ 1990 wurde Lech Wałęsa zum Präsidenten der Republik Polen gewählt

Auswirkungen des historischen Prozesses in Polen auf die Deutschen

- Meinung war Gespalten (Sympathie und Abneigung)


- Deutsche haben hinterfragt, warum Solidarnosc demonstriert, wollten jedoch keinen Ärger
bekommen (hätten Deutsche gefragt und sich mit der Bewegung solidarisiert hätten, hätten
sie ihre Arbeitsstelle verlieren können)
- Honecker hatte Angst das die Bewegung auf die DDR überspringt
- Streiks galten als Gefahr und Bedrohung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten
- Honecker war besorgt das der „Funke“ auf die DDR überspringt
- BRD sah die Streiks als Gefahr für die Zusammenarbeit mit der DDR
- man hatte Angst vor erneuten Panzern aus der UdSSR
Brachte den Prozess ins Rollen, der im Endeffekt zum Mauerfall führte.
- Auch Ungarn und die Tschechoslowakei schlugen den Weg zur Demokratie ein
- 1989 erreichte die Opposition in Ungarn den Übergang zur parlamentarischen Demokratie
- In der Tschechoslowakei erzwang die Opposition die Regierung zum Verhandeln
- Ende 1989 wurde der Schriftsteller Václav Havel zum Staatspräsidenten gewählt
Fazit:
- Unter dem Eindruck der Reformvorstellungen Gorbatschows und der Geschehnisse in den
anderen Ostblockstaaten entstand auch in der DDR eine Oppositionsbewegung

auch Ungarn und die Tschechoslowakei schlugen den Weg zur Demokratie ein

- 1989 erreichte die Opposition in Ungarn den Übergang zur parlamentarischen Demokratie
- In der Tschechoslowakei erzwang die Opposition/Proteste die Regierungen zum Verhandeln
- Ende 1989 wurde hier der Schriftsteller Václav Havel zum Staatspräsidenten gewählt
- Unter dem Eindruck der Reformvorstellungen Gorbatschows und der Geschehnisse in den
anderen Ostblockstaaten entstand auch in der DDR eine Opposition/Oppositionsbewegung

Die Friedliche Revolution

Friedliche Rev. = Gesamtheit der politischen Ereignisse und Strukturveränderungen in Ostblock den
Jahren 1989 - 1990; Tschechoslowakei, Polen, Rumänien... → Abwendung vom Sozialismus → Leipzig
dabei wichtige Rolle für DDR

Ursachen:

• Frustration und Wut der DDR-Bürger; keine Reformen (wie unter Gorbatschow „Glasnost und
Perestroika“ ab 1985)

Ablauf:

• August zahlreiche Fluchten von DDR-Bürgern über Ungarn und Tschechoslowakei


• Friedensgebete in Nikolaikirche Leipzig - Montagsgebete und Montagsdemonstrationen
(friedlich) → Forderungen nach Freiheiten und Reformen
• SED Wunsch → Proteste niederzuschlagen; Verhaftungen; keine Unterstützung der UdSSR
• Gründung politischer Parteien und Organisationen (z.B. Neues Forum)
• trotzdem offizielle Feiern zum 40. Jahrestag der DDR → andauernde Protestwelle
• 18.10. Rücktritt Honeckers → Nachfolger Egon Krenz
• 07.11. Rücktritt Regierung und Politbüro
• 09.11. Mauerfall
Folgen und Bedeutung:

• am Ende erfolgreich → Mauerfall, Öffnung innerdeutscher Grenze, gesellschaftliches System


demokratisiert; Wiedervereinigung Deutschlands

Demokratisierung der DDR

Weg von der Friedlichen Revolution zur Wiedervereinigung

• 07.12.1989 Gespräche am „Runden Tisch“ (= Kontrollinstanz, die bis zu freien


Parlamentswahlen die Regierung berät und kontrolliert)
➢ Themen: Ende der SED-Herrschaft und Stasi; demokratische Umgestaltung, freie
Volkskammerwahlen, neue Verfassung - > Ziel: Gestaltung einer demokratischen DDR
➢ Beschluss: Abhaltung von freien Volkskammerwahlen, Ausarbeitung demokratischer
Verfassung, Bildung einer „Regierung nationaler Verantwortung“
• dennoch Wunsch der Bevölkerung nach Wiedervereinigung mit BRD
• Helmut Hohl (Bundeskanzler BRD) verspricht Wiedervereinigung → Vorschlag Zehn-Punkte-
Plan
• 28.11.1989 → u.a. Wiedervereinigung möglich, keine Zeitvorgabe, rein politisches Ziel
• März 1990: erste freie Volkskammerwahlen in DDR → Entscheidung für Wiedervereinigung

Prozess der Wiedervereinigung

• Dt.-Dt. Staatsvertrag 01. Juli 1990 → regelte die Einführung einer Währungs-, Wirtschafts-,
Sozialunion
➢ Wirtschaftsunion = Ende der Planwirtschaft in DDR; Übernahme sozialer Marktwirtschaft
➢ Währungsunion = DM alleinige Währung; Umwandlung Löhne, Mieten, Guthaben und
Schulden bis zu 6000 Mark im Verhältnis 1:1
➢ Sozialunion = Kranken-, Arbeitslosen-, Rentenversicherung analog wie in BRD

• Einigungsvertrag - 31.August 1990 → Klärung juristischer Grundlagen der


Wiedervereinigung; Beitritt der neuen Länder nach Art. 23 Grundgesetz; BRD Übernahme
Vermögen und Schulden der DDR
• Zwei - plus - Vier Vertrag (12. September 1990) → Regelung der außenpolitischen
Bedingungen zwischen beiden Teilen Deutschlands und den vier Siegermächten

➢ Dt. verpflichtet sich → zur Anerkennung der Grenzen des Potsdamer Abkommens - Oder
Neiße-Grenze; Verzicht auf Gebietsansprüche; Verzicht auf ABC-Waffen; Beschränkung
der Streitkräfte auf 370 000 Mann
➢ Siegermächte verpflichten sich → Abzug sowjetischer Truppen aus DDR, Verbot
Stationierung von Atomwaffen in den Neuen Bundesländern; Ende der Alliierten Rechte
über Dtl.; Deutschland vollständige Souveränität
Weg nach der Wiedervereinigung

• ab 1991 Umzug aller Regierungsorgane nach Berlin (Hauptstadt)


• Umstellungsprozess der ostdeutschen Wirtschaft (Verlust von Arbeitsplätzen; fast keine
Berücksichtigung von Erfolgen der DDR; Abbau von Infrastruktur; Einführung
Solidaritätsbeitrag → erst Abschaffung ab 2021

Demokratie: Anspruch vs. Wirklichkeit


• Demokratie = griech. „Volksherrschaft“ → Herrschaftsform auf Grundlage der
Teilhabe aller an der politischen Willensbildung → die vom Volk gewählten Vertreter
üben die Herrschaft aus
Anspruch Realität
Garantie der Grundrechte: Keine Garantie der Grundrechte:
• Meinungsfreiheit • Meinung wurde unterdrückt →
• Versammlungsfreiheit ständige Gegenargumentation, dass die
• Reisefreiheit Mauer dem Schutz der DDR-Bürger
dient
• Versammlungen/Proteste/Streik gegen
Mauerbau von Regierung unterbunden
→ Volkspolizei treibt Demonstranten
mit Tränengas, Wasserwerfern und
Schlagstöcken auseinander
• Reise in BRD nicht möglich (in
Ausnahmefällen mit Passierschein)
Achtung vor den Menschenrechten Art. 13 „Jeder hat das Recht sich innerhalb eines
Staates frei zu bewegen (…) Jeder hat das Recht,
jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu
verlassen und in sein Land zurückzukehren“
• Entzug der Reisefreiheit in BRD durch
Mauerbau = Unterdrückung eines
Menschenrechts
• Republikflüchtlinge streng bestraft,
Schießbefehl an Grenzen → jede Form
von Gewalt und willkürlichen
Handlungen wurde zugelassen
Gewaltenteilung: Legislative, Judikative, Keine Gewaltenteilung
Exekutive → Gesetzgebung und Regierung sind
getrennt, damit die Macht des Staates nicht zu
einseitig ist
Allgemeine, freie und geheime Wahlen → Keine Wahl zwischen mehreren Parteien → SED
Entscheidungen werden durch die Mehrheit war Einzige Partei
getroffen (Abstimmungen) → in regelmäßigen
allgemeinen Wahlen bestimmt das Volk selbst,
wer es regieren soll (hat Wahl zwischen
Parteien)
Selbstverständnis der DDR:
1. Parteilied
- Glorifizierung der SED
- Bürger und SED sollen Staat gemeinsam tragen, in Wirklichkeit nur Bürger
- SED = Beschützer des Volkes
- Arbeiter sollen Ideologie verteidigen
- Kommunismus soll sich mit allen Mitteln verbreiten

2. Berufswahl
- „Junge, wenn du studieren willst, musst du in die Partei eintreten“
- Kinder von Arbeiterfamilien hatten bessere Chancen
- wer mit der Partei in Konflikt gerät hat es schwer
- SED spielte entscheidende Rolle in der Berufswahl, kontrollierte die Berufswelt
- Stellung der Eltern sowohl beruflich als auch in Bezug zur Partei spiel ebenfalls eine Rolle

3. Tagebucheintrag
- von einem Parteischüler
- zwei Seminare: eins für Leute mit Parteierfahrung und ein ohne Parteierfahrung
- Teilnehmer sollten sich gegenseitig kritisieren
- Bürger sollen ihre Fehler eingestehen und hinterfragen
- Probleme werden dann bei sich selbst gesucht (den Bürgern) nicht beim Staat
- Maßnahmen der Partei werden einfach akzeptiert, statt diese zu hinterfragen
„Scheindemokratie“

Das Volk wurde so manipuliert, der Partei blind zu folgen. Sie bestimmte alle Aspekte des Lebens.
- Die DDR wurde Schritt für Schritt auf sozialistischen Kurs gebracht
- 1952: Verkündung des planmäßigen Aufbaus des Sozialismus
- Walter Ulbricht formt DDR nach sowjetischem Vorbild
→ Planwirtschaft, Auflösung der Länder, Parteisäuberung, Justiz, Militarisierung
- 1956: Gründung der NVA (Nationale Volksarmee)
- Starkes Bekenntnis ist nicht wichtig, sondern dass man mitmacht und sich vor allem nicht
dagegenstellt
- Große Unzufriedenheit (bis 1958 Lebensmittel reduziert)
- einseitiger Ausbau der Schwerindustrie (hemmt Produktivität) → bauen für den Sozialismus
- Plansoll muss erfüllt werden
- Stalins Stärke sichert Macht der SED (bis zu seinem Tod 1953), verhinderte Zweifel
Beurteilen Sie, inwiefern der demokratische Anspruch der DDR gerechtfertigt ist
Nicht gerechtfertigt → keine freien Wahlen, keine Meinungsfreiheit, nur eine Partei, Überwachung
durch den Staat, keine Fraktionsbildung, unterstützten RAF-Attentate in der BRD, keine Pressefreiheit
Die DDR, ein „totalitärer Staat“?

Totalitarismus-Theorie: eine Herrschaft ist „totalitär“, wenn Gesellschaft & Individuen einer totalen,
als nicht durch Grundrechte & Gewaltenteilung beschränkten Kontrollen unterwerfen will

Kennzeichen Totalitarismus & totalitäre Ordnung:

- Umfassende, alle Lebensbereiche vereinnahmende Ideologie (Ideologie des sozialistischen


Bürgers & des Kommunismus = Marxismus-Leninismus; Oberstes Ziel: Jeder Bürger sollte ein
sozialistisch denkender Mensch sein)
- Staatsapparat ist hierarchisch (Ordnung, die auf Herrschaft und Unterwerfung aufbaut)
aufgebaut und auf Führer bzw. autoritäre Führung ausgerichtet (keine Gewaltenteilung,
Lenkung durch Staat (SED); Selbstbezeichnung: Bauern- und Arbeiterstaat)
- Staatsapparat von Einheitspartei beherrscht (SED → Verfassung von ihr bestimmt, keine
Gewaltenteilung)
- Wirtschaft wird von Staat und Partei gelenkt (Verstaatlichung von Unternehmen,
Landwirtschaft, Betrieben; Planwirtschaft)
- Medien werden vom Staatsapparat gesteuert und zensiert (Stasi, keine Presse- und
Meinungsfreiheit)
- Alle gesellschaftlichen Teilbereiche werden militarisiert (ab Schulalter & in Ausbildung
Umgang mit Waffen gelehrt + mehr Wert auf Sportlichkeit gelegt; Wehrpflicht)
- Angeblich „systemzersetzende Elemente“ werden systematisch ausgegrenzt, gezielt verfolgt
und von Terror bedroht (wer sich nicht an Vorstellung des SED-Regimes hielt wurde im
Arbeiter- und privaten Bereich überwacht und teilweise inhaftiert & verfolgt)

DDR war unter Ulbricht totalitär und Unter Honecker totalitär und autoritär.

DDR wird auch als totalitäre Demokratie oder Diktatur bezeichnet.

Vergleich der Diktaturen in Deutschland

NS-Regime DDR
Herrschaftsstruktur - keine Presse- oder - Ulbricht, Honecker, Krenz
Meinungsfreiheit - Keine Gewaltenteilung, keine
- komplette Kontrolle Grundrechte (stark
der Politik durch eingeschränkt: Meinungs-
eine Partei, und Pressefreiheit, Freiheit
angeführt von einer der Berufswahl, freie Wahl
des Wohnortes,
einzelnen Person
Reisefreiheit…)
(Hitler)
- Überwachung der
- öffentliche Medien Bevölkerung durch Stasi (vor
von Staat allem auch Jugendliche)
überwacht + - Pioniere, FDJ
kritische Berichte - Militär: Eid auf Sozialismus
verboten schwören, NVA (Nationale
- Hitlerjugend (für Volksarmee)
Jungs), - Parteien: SED; es gab
Blockparteien, die es offiziell
- Militär: brutal, gab, aber SED hatte das
Wehrmacht, Fokus Sagen
das Militär - Wahlen: Scheinwahl, man
auszubauen, konnte nur SED auswählen
Wehrpflicht, Eid auf (sonst verfolgt)
Hitler schwören - Geheimdienst: Stasi
- Parteien: NSDAP
- Wahlen:
Scheinwahl, man
konnte nur NSDAP
auswählen (Sonst
verfolgt)
- Geheimdienst:
Gestapo
Selbstdarstellung - Sahen sich als sozialistischer
Staat & bezeichneten sich als
Arbeiter- und Bauernstaat

Haltung der Bevölkerung - Mit vielen


Entscheidungen/Maßnahmen
der DDR nicht zufrieden →
Volksaufstand 17. Juni 1953;
Proteste/Demonstrationen
Mauerbau

Terror/Zwangsmaßnahmen - Politische Gegner - Bau von Grenzanlagen


inhaftiert, (Berliner Mauer), um
unterdrückt, Menschen am Verlassen der
gefoltert DDR zu hindern
- Töteten und - Schlugen Demonstrationen
experimentierten an gewaltsam nieder (17. Juni
Menschen 1953)
Die BRD
Die Gründung der BRD

- 23.05.1949 gegründet
- 21.09.1949 Antritt der Regierung
- Ist eine Trizone
- Auftrag der Westmächte: Aufbau eines demokratischen Staates
➔ Einberufung eines parlamentarischen Rates (Ministerpräsidenten der Länder)
➔ Vorsitz: Konrad Adenauer (CDU), Carlo Schmid (SPD)
➔ Aufgabe: Ausarbeitung eines Grundgesetzentwurfes
- Grundgesetz tritt nach Ratifizierung durch die Landtage am 23.05.1949 in Bonn in Kraft
- Merkmale des Grundgesetzes:
➔ Menschenrechte (Art. 1-19 GG)
➔ Demokratischer und sozialer Rechtsstaat
➔ Bundesstaat
➔ Gewaltenteilung
➔ „in freier Selbstbestimmung die Einheit und Freiheit Deutschlands vollenden“ (BRD %
DDR)

Staatsvorsitzende

• Konrad Adenauer (CDU): 1949 – 1963 → Innen- und Außenpolitische Weichenstellung


• Ludwig Erhard (CDU): 1963 – 1966 → Wirtschaftswunder
• Kurt Georg Kiesinger (CDU): 1966 – 1969 → Einführung Notstandsgesetze → APO
• Willy Brandt (SPD): 1969 – 1974 → Ostverträge
• Helmut Schmidt (SPD): 1974 – 1982 → zeigte im Kampf gegen RAF, dass BRD nicht erpressbar
ist
• Helmut Kohl (CDU): 1982 – 1998 → Wiedervereinigung

• Erste Regierung: CDU/CSU → Konrad Adenauer 1949 - 1963


• Zweite Regierung: CDU/DSU, FDP → Ludwig Erhardt 1963 - 1966
• Dritte Regierung, Große Koalition 1966 - 1969: CDU/CSU, SPD → Ministerpräsident der CDU:
Kurt-Georg Kiesinger, Vizekanzler & Außenminister: Willy Brandt (SPD); Bundeskanzler von
1966 – 1969 Kurt-Georg Kiesinger
Die Ära Adenauer

Erster Bundeskanzler: Konrad Adenauer (73 Jahre alt), CDU → Am Tag der
Gründung mit einer Stimme Mehrheit gewählt wurden (war auch Chef des
Auswärtigen Amtes)

Außenpolitik unter Adenauer (1949 – 1963)

Politik
- von Pragmatismus (=Orientierung an den realen Möglichkeiten) geprägte
Politik
- Innenpolitik
• Wiederaufbau ohne Inflation
• soziale Stabilität durch Wohlstand für alle
• Eingliederung der Vertriebenen
- Deutschlandpolitik
• Wiedervereinigung, wenn DDR das System der BRD übernimmt
• Alleinvertretungsanspruch
- Außenpolitik
• Westintegration als Schutz vor dem Kommunismus
• Souveränität für Deutschland
• Grenzen von 1937

➢ Ziele der Außenpolitik


❖ Schnelle Integration der BRD in die westliche Welt (Westintegration)
❖ Rückgewinnung zunächst äußerer Sicherheit, dann politischer Gleichberechtigung,
Sicherung des Friedens
❖ Völkerrechtliche Souveränität (Unabhängigkeit eines Staates)
❖ Herstellung der deutschen Einheit

➢ Umsetzung der Außenpolitik


❖ 1949: BRD ist noch sehr von den Westmächten abhängig (Souveränität auf Widerruf,
alle Entscheidungen genehmigungspflichtig) → Hauptziel Adenauers: Souveränität →
Methoden:
➔ Politik der kleinen Schritte
➔ Westintegration (enge Bindung an die westlichen Länder, um zu zeigen, dass von
D keine Gefahr ausgeht)
❖ ab 1950: Lockerung des Besatzungsstatuts → D darf teilweise eigene Außenpolitik
betreiben und einige Gesetze selbst verabschieden
❖ 1950/51: Schumanplan (Robert Schuman = franz. Außenminister → schlug Schaffung
einer Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) vor, deren Mitglieder
ihre Kohle- und Stahlproduktion zusammenlegen sollten) → deutscher Beitritt zur
Montanunion (Europäische Gemeinschaft für Kohle & Stahl; Ziel: wirtschaftliche
Integration, kein Zoll für Kohle & Stahl) + Beitritt Europarat → dadurch kam Adenauer
dem französischen Sicherheitsbedürfnis entgegen
❖ 1951: BRD erklärte sich bereit die deutschen Auslandsschulden für Vor- und
Nachkriegszeit zu übernehmen → Westmächte hoben 1951 den Kriegszustand auf
und revidierten erstmals das Besatzungsstatut, was Wiedervereinigung des
Auswärtigen Amtes ermöglichte: Erster Außenminister wurde Konrad Adenauer
selbst
❖ 1952/53: Adenauer nahm 1952 mit Ägypten & 1953 mit Irak diplomatische
Beziehungen auf und unterzeichnete mit Israel ein (von vielen deutschen
abgelehntes) Wiedergutmachungsabkommen → BRD verpflichtete sich zur Zahlung
von 3 Mrd. DM binnen 12 Jahren → wichtiger erster Schritt zur deutsch-israelischen
Annäherung und zu größerer außenpolitischer Handlungsfähigkeit
❖ 1952: Wichtiger Impuls zur Ausdehnung Westintegration + Sicherung des Friedens
auf militärischem Sektor ging von Korea Krieg (1950 – 1953) aus: Überfall des
kommunistischen Nordkorea auf den südlichen Landesteil schürte in Europa Angst
vor einer ähnlichen kommunistischen Expansion → Adenauer sah Chance die
Souveränität im Sinne äußerer Sicherheit und politischer Gleichberechtigung
wiederzuerlangen in der Wiederbewaffnung und Mitgliedschaft in „Europäischer
Verteidigungsgemeinschaft“ (EVG) → gesamteuropäische Armee mit deutscher
Beteiligung → provozierte mit geplanter Wiederbewaffnung innenpolitisch jedoch
Welle von Protesten, die als „Ohne-mich-Bewegung“ bezeichnet wird; Gustav
Heinemann (späterer Bundespräsident) trat aus Protest als Innenminister zurück &
aus CDU aus; Ende 1950er Jahre: erstmals Ostermärsche als Protestform gegen
mögliche atomare Bewaffnung der Bundeswehr → EVG scheitert 1954
❖ Bundestag stimmt nur zu als USA:
➔ Besatzungsstatut aufhebt (Truppen aber im Land lässt)
➔ weitgehende Souveränität gewährt
➔ Wiedervereinigung trotz Westintegration als Option bestehen bleibt
❖ Mai 1952: Generalvertrag („Deutschland-Vertrag“) → Wiederherstellung der
deutschen Souveränität und die Normalisierung des völkerrechtlichen Status
Deutschlands → Er löste das Besatzungsstatut von 1949 ab → BRD wird weitgehend
souverän, nur bei inneren Unruhen kann Souveränität zurückgenommen werden
❖ 1954: Pariser Verträge (treten in Kraft ab 05.05.1955)
➔ Eintritt der BRD in die NATO → Wiederbewaffnung
➔ Saarstatut → entsprach den Vorstellungen des saarländischen
Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann, der das Saarland zum ersten
europäischen Territorium machen wollte
➔ Alliierte verzichten auf alle Rechte in D, außer Fragen der Wiedervereinigung
➔ West-Berlin ist kein Teil der BRD (→ erspart Ärger mit der SU)
• Probleme:
➔ keine Chance auf schnelle Wiedervereinigung
➔ DDR bekommt gleiche Rechte & Pflichten wie BRD
➔ 1955 Gründung des Warschauer Paktes
➔ in der BRD Konflikte zw. Befürwortern & Gegnern der Wiederbewaffnung
❖ 1955: Moskau-Besuch Adenauers → Aufbau diplomatische Beziehungen und
Freilassung der letzten dt. Kriegsgefangenen (Reaktion auf Stalin-Noten)
❖ 1955: Hallstein-Doktrin (Hallstein Minister im Auswärtigen Amt); gültig bis 1970: BRD
bricht alle Beziehungen zu den Ländern ab, die DDR anerkennen
❖ 1957: Römische Verträge (in Rom unterzeichnet) → Europäischer Integrationsprozess
hatte für die 6 Montanunion-Staaten eine Dynamik entfaltet, die sich mit Gründung
der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG → Mitglieder: Dtl.; Frankreich;
Italien; Irland; Benelux, …) & Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom) fortsetzte
❖ 1957: Ende des 2. Weltkrieges Beschlüsse durch Potsdamer Konferenz → Saarland
gehörte nicht zur BRD → Adenauer war es wichtig, dass Westintegration nur möglich
ist, wenn BRD und Frankreich sich einigen, dass Saarland wieder zu Deutschland
gehört → Adenauer hat mit Frankreich geklärt, dass Saarland ab 1957
(Volksabstimmung) wieder zur BRD gehört [Westintegration und Rückgewinnung
äußerer Sicherheit, politische Gleichberechtigung, Sicherung Frieden]
❖ 1963: Charles de Gaulle besuchte BRD →Verkündete Deutsch-Französische
Aussöhnung
➢ Außenpolitische Verträge
❖ Pariser Vertrag 1954: Beendet das Besatzungsstatut in Westdeutschland und verlieh der
Bundesrepublik die Souveränität
❖ Élysée-Vertrag 1963:
➔ deutsch-französischer Freundschaftsvertrag unterzeichnet von Adenauer und vom
französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle im Pariser Élysée-Palast
➔ Abkommen über die deutsch-französische Zusammenarbeit hat beide nach langer
„Erbfeindschaft“ und verlustreichen Kriegen seitdem immer mehr zusammengeführt
➔ Verpflichtet beide Regierungen zu Konsultationen in allen wichtigen Fragen der Außen-,
Sicherheits-, Jugend- und Kulturpolitik

- politische Grundprinzipien
• antikommunistisch
• Zukunft von D liegt in der Westintegration → „Freiheit geht vor Einheit“
• soziale Marktwirtschaft (Regelung des Marktes nach Angebot und Nachfrage)

Innenpolitik
- stabile Regelung durch 5%-Hürde, Verbot radikaler Parteien & wirtschaftliche Erfolge
- Probleme:
• Kanzlerdemokratie mit einem altersstarrsinnigen Kanzler
• Aufschieben von Reformen
• autoritäre & konservative Gesellschaft
• viele ehem. Nazis in gesell. Positionen
• „Man schüttet kein schmutziges Wasser weg, solange man kein sauberes hat.“ – Konrad
Adenauer
- 1959 Godesberger Programm der SPD → Trennung von Marxismus & Sozialismus, Unterstützung:
soziale Marktwirtschaft, Westintegration → SPD wird für alle Bevölkerungsgruppen wählbar →
Stimmenzuwachs

Wirtschaft
- 1950er & 1960er wirtschaftlicher Aufschwung → „Wohlstand für alle“ → Wirtschaftswunder (→ L.
Erhard = Vater der sozialen Marktwirtschaft) – Ursachen:
• soziale Marktwirtschaft → stabile Preise & hohe Löhne → Massenkonsum
• unabhängige Bundesbank
• System der Sozialpartnerschaft zw. Arbeitgeber & Arbeitnehmer
• Nachkriegskonjunktur
→ Ende der 1950er Vollbeschäftigung in der BRD (es haben jedoch nicht alle Frauen gearbeitet)

Sozialpolitik
- Ziele: soziale Stabilität & Eigentumsbildung/Vermögensbildung (+Vermögensbildungsgesetz)
- 1950 Bundesversorgungsgesetz → regelt Beamtenpensionen (bis heute gültig)
- 1952 Gesetz über den Lastenausgleich → Vertriebene bekommen Ausgleichszahlungen
- 1957 Rentenreform → Generationenvertrag (junge, arbeitende Person finanziert die Renten für
ältere Personen), dynamische Rente (Renten der Rentnergeneration sind an Einkommensentwicklung
angepasst)), (heutige Rentengesetze noch von Bismarcks Zeiten)

Welche Probleme gab es zwischen Konrad Adenauer und Kurt Schumacher? Wer setzte sich durch?

- Schumacher (SPD-Vorsitzender) fand im Gegensatz zu Adenauer die Wiedervereinigung


Deutschlands dringender und wichtiger als jede Form der Integration → sah Hauptgefahr für
deutsche Einheit in dem formierenden Systemgegensatz → strebte deshalb um den Preis
eingeschränkter Souveränität ein vereinigtes, blockfreies & neutrales Deutschland an →
Westintegration ist Gefahr für deutsche Einheit (Verfassung)
- Gegenargument Adenauer: „Neutralisierung heißt Sowjetisierung“
- Schumacher sprach von Adenauer als der „Bundeskanzler der Alliierten“
- Adenauer sagte den „Untergang Deutschlands“ voraus, falls SPD einen Wahlsieg erlangt &
warf SPD im Wahlkampf 1953 vor, von DDR finanziert zu werden (was er nach gewonnener
Wahl zurücknahm)
- Bei Adenauer stand Deutsche Einigung nie an erster Stelle
- Adenauer setzte sich letztlich durch → gewann die Wahl

„Stalin-Noten“: 1952

➔ Am 10. März 1952 bot Josef Stalin den Westmächten in einer Note Verhandlungen über
die Wiedervereinigung und Neutralisierung Deutschlands an

Ziele Stalins (unter welchen Bedingungen könnte sich Stalin eine Einigung beider deutscher Staaten
vorstellen):

- Deutschland wird als einheitlicher Staat wiederhergestellt. Damit wird Spaltung Deutschland
ein Ende gemacht und das geeignete Deutschland gewinnt die Möglichkeit, sich als
unabhängiger, demokratischer, friedliebender Staat zu entwickeln
- Jegliche Streitkräfte der Besatzungsmächte müssen spätestens ein Jahr nach Inkrafttreten des
Friedensvertrages aus Deutschland abgezogen werden
- Deutschen Volk müssen demokratische Rechte gewährleistet sein, damit alle Menschen unter
deutscher Rechtsprechung die Menschenrechte und Grundfreiheiten genießen können (ohne
jegliche Einschränkungen durch Rasse, Religion, …)
- In Deutschland muss den demokratischen Parteien und Organisationen freie Betätigung
gewährleisten
- Auf Territorium Deutschlands dürfen Organisationen, die der Demokratie & der Sache der
Erhaltung des Friedens feindlich sind, nicht bestehen
- Deutschland verpflichtet sich, keinerlei Koalitionen oder Militärbündnisse einzugehen, die
sich gegen irgendeinen Staat richten, der mit seinen Streitkräften am Krieg gegen
Deutschland teilgenommen hat
- Deutschland darf eigene Streitkräfte haben (Land-, Luft- und Seestreitkräfte) für Verteidigung
des Landes
➔ Westen wollte Freiheit vor Einheit; SU wollte deutsche Einheit vertreten, und
Westintegration der BRD (und der Einheit Deutschlands) verhindern
➔ Deutscher Einheitsstaat soll Demokratie haben, unabhängig und friedliebend, alle
Parteien zugelassen, verkleinerter und neutraler Deutscher Staat, Abzug der Streitkräfte
der Alliierten nach Friedensvertrag, Deutschland hat eigene (aber beschränkte)
Streitkräfte, keine Westintegration
➔ Bundeskanzler Konrad Adenauer, die westdeutsche Öffentlichkeit und die Westmächte
lehnten die Stalin-Noten als Störmanöver ab, mit dem Stalin die Westintegration der
Bundesrepublik Deutschland habe behindern wollen
Zusammenfassung Stalin Noten

= war Vorschlag der SU, wie die Siegermächte mit Deutschland einen Friedensvertrag
schließen können und D wiedervereint werden kann; Unterbindung des europäische
Einigungsprozesses

Inhalte:
• Friedensvertrag für D
• Abzug aller Streitkräfte
• Wiedervereinigung; neutrales D als Hoffnung
• freie Wahlen
• Wiederbewaffnung für D
• Beitritt zur UNO

Bedingungen:
• D neutral (keine Koalitionen); keine Militärbündnisse (NATO-Beitritt)
• Anerkennung der Grenzen laut Potsdamer Abkommen (insbesondere D -
Polen)

westl. Sichtweise:
• negativ: Störfaktor bzgl. Westintegration der BRD; Angst vor Präsenz der SU
• positiv - demokratischer Staat mit Grundrechten, Wahlen und demokratische
Parteien
Folgen:

- endgültige Teilung Deutschlands & Europas in zwei Machtblöcke


- Grundlage für „Wirtschaftswunder“ in 1950er Jahren

1963: Neuwahlen → Ludwig Erhardt


➔ Wirtschaftsrückgang; steigen der Arbeitslosenzahlen
Probleme der dritten Regierung (Große Koalition)
▪ Dritte Regierung, Große Koalition 1966 - 1969: CDU/CSU, SPD → Ministerpräsident der CDU:
Kurt-Georg Kiesinger, Vizekanzler & Außenminister: Willy Brandt (SPD); Bundeskanzler von
1966 – 1969 Kurt-Georg Kiesinger
▪ Probleme der dritten Regierung, Große Koalition:
- Notstandsgesetze (können Grundgesetze einschränken/außer Kraft setzen → in
bestimmten Notsituationen) trotz Proteste der Öffentlichkeit 1968 umgesetzt (als
Reaktion auf Probleme Reformstau, …) → Kritiker befürchteten im Rückblick auf
Notstandsartikel 48 der Weimarer Verfassung eine Aushöhlung zentraler Grundrechte
zugunsten demokratiefeindlicher Kräfte→ hatten Angst die Weimarer Republik
wiederholt sich
- Fehlen einer starken Opposition im Bundestag
- Entstehung Außerparlamentarische Opposition (APO) → Protestbewegung von
Studenten, linksliberalen Intellektuellen, linke Gewerkschaftliche Gruppen → Kritik an
bestehenden Zuständen in Staat & Gesellschaft, aufgearbeitete NS-Vergangenheit der
Älteren & an Vietnamkrieg der USA
- Konjunkturtief (erste Wirtschatfsrezession nach 1945; steigen der Arbeitslosenzahlen)
- Reformstau (einige Nazis sind wieder verbeamtet worden; Bsp.: Bildungswesen)
- Radikalisierung wegen zum Teil mangelnder politischer Beteiligung der
Menschen/politischer Mitsprache → Rechts geneigte Parteien erlangten Zuwachs (Bsp.:
NPD) → Vietnam Krieg wirkte von außen darauf ein (waren gegen den Einsatz von
Chemie Waffen (Napalm), Nordvietnam wurde bombardiert (Flächenbombardements))

Die Außenparlamentarische Opposition (APO)


= Protestbewegung von Studenten, linksliberalen Intellektuellen, linke Gewerkschaftliche Gruppen
- Kritik an bestehenden Zuständen in Staat & Gesellschaft, aufgearbeitete NS-
Vergangenheit der Älteren & an Vietnamkrieg der USA
- Hatten Angst vor einem autoritären Staat wie 1933 – 1945

• bisher hatte FDP die Oppositionsrolle → war aber in großer Minderheit → deshalb erklärten
1967 Absolventen höherer Schulen, dass es besser ist, wenn eine große Partei die
Oppositionsrolle hat
• Entstehung Protestbewegung → APO

Zentrale Ziele:
- Politische Teilhabe (Mitbestimmung)
- Hochschulreform
- Abschaffung des Notstandsgesetzes
- Soziale Gerechtigkeit
- Frieden und gegen Vietnamkrieg
- Demokratisierung der Gesellschaft und der Institutionen
- Einsatz für die Rechte der Minderheiten und sozial Benachteiligten
- Abschaffung der aktuellen Regierung; Abschaffung der Berufspolitiker

Haltung gegenüber dem Staat:


- BRD war eine Demokratie → antidemokratische Haltung

Vorstellungen/Umsetzung:
- Antiautoritäre Erziehung → selbstbestimmtes Leben, Frau sollte nicht unterdrückt
werden, Hierarchie abschaffen
- Zweierbeziehung durch Reformen „freier Liebe“ überwinden → alternative
Lebensweise/-formen (=Kommunen)
- Einführung der Pille 1968 → „sexuelle Revolution“ → sorgte für Auslebung der
alternativen Lebensformen
- Rebellion gegen Elterngeneration → da sie Mitschuld an NS-Zeit verdrängen
- Antidemokratisch/radikal demokratisch
- Gegen Kapitalismus → gegen materielle Werte
- Forderung nach Gesellschaft ohne Klassenunterschiede
- Ablehnung von Militarismus und Krieg
- Richten sich gegen alle Parteien im Parteitag

Reaktion der Regierung:


- Versuch der Unterdrückung (nicht erfolgreich gewesen)
- Anwendung von Notstandsgesetzen 1968
- Versuch, APO als gefährlich und extremistisch darzustellen
- Stabilitätsgesetz 1967

Wirtschaftskrise → beendet 1967 durch „Stabilitätsgesetz“ (d.h. Staat greift vorübergehend durch →
Steuern senken und Investitionen → Ankurbelung der Wirtschaft)

Warum Studentenbewegung?
- Auslöser: Notstandsgesetze → wollten den Eingriff in die Grundrechte nicht

Begründungen der 1986er-Bewegung für den Protest


• Von Parteien und Parlamenten waren keine Anstöße zur Reform zu erwarten → musste
deshalb von außerhalb der Parlamente gegeben werden
• 2. Juni 1967: Tod Benno Ohnesorg (Student) →Polizist erschießt den Studenten 1967 bei
einer Demo in Berlin (Protest gegengegen den Staatsbesuch von Schah Mohammad Reza
Pahlavi = iranischer Regent) → Ohnesorgs Tod wird zum Symbol für die zunehmende
Politisierung der Studentenbewegung → 65% der Studenten gaben später an in den Wochen
nach Bennos Tod politisch geworden zu sein
• Rudi Dutschke (Vorsitzender SDS/Sozialistischer Deutscher Studentenbund): Welt ohne Krieg
und ohne Hungerleiden → dafür wollte er kämpfen

1968er Bewegung
- Teil der internationalen Studentenbewegung, ausgelöst durch Vietnamkrieg
- Umbrüche in den 1960er Jahren: Abgrenzung von Elterngeneration; neue Jugendkultur
(Beat, Jeans, lange Haare, Rock’n Roll, lange Röcke, rauchen)
- Ende Ära Adenauer
- Entstehung APO während der „Großen Koalition“ (CDU/CSU und SPD)
- Höhepunkt 1867/68 → Demos und Radikalisierung (Erschießung Benno Ohnesorg 1967
im Zusammenhang mit Schah-Besuch und Attentat auf Studentenführer Rudi Dutschke
1968)
- Kritik/Zweifel an: mangelnde NS-Ausarbeitung; Notstandsgesetzgebung; Struktur der
Unis; autoritäre Erziehung; prüde Sexualmoral; Gesellschaftsmodell-Kapitalismus

Hat „Bild“ mitgeschossen? Die Studentenproteste und die Springerpresse


- Nachdem Rudi Dutschke angeschossen wurde versuchten die Studenten das Haus des
Springer-Verlags zu stürmen → „Bild“ (vom Springerverlag) hat dazu angestachelt ihn zu
beseitigen
Die RAF

Rote-Armee-Fraktion

- Linksextremistische Terroristische Gruppe


- Aktiv in BRD von ca. 1968 bis 1998
- „anti-imperialistisch“, „anti-kapitalistisch“ &
„anarchistisch“
- Verantwortlich für 34 Morde, Geiselnahmen,
Banküberfalle und Bombenanschläge über
drei Generationen

Ziele:

- Staat, Wirtschaft und Gesellschaft durch


Terroranschläge erschüttern, um soziale Grundordnung der BRD zu ändern

Ausgangssituation

- Jugend unzufrieden mit Situation → Vietnamkrieg, Fehlende Aufarbeitung des


Nationalsozialismus & Unterstützung von autoritären Staatsoberhäuptern durch
westliche Staaten
- Gründung der APO → schwache Opposition im Bundestag
- Erschießung Benno Ohnesorgs & Attentat auf Rudi Dutschke
- Eskalation → Entstehung radikaler Gruppen, allgemeiner Kampf gegen Imperialismus
durch Gewalt

Anfänge

- Brandanschläge auf zwei Kaufhäuser (Gudrun Ensslin & Andreas Baader) →


Aufmerksamkeit Vietnam & Anschlag auf Kapitalismus
- Verurteilung Andreas Baader & Gudrun Ensslin → Haft
- 14. Mai 1970 Befreiung Andreas Baaders in Berlin → Baader-Mainhof-bande
- Absetzung nach Jordanien → militärische Ausbildung
- 1971 Programmschrift „Das Konzept der Stadtguerilla“ → Aufruf zum Kampf gegen
Imperialismus und Kapitalismus → RAF

1. Generation
- Mehrere Banküberfalle
- Mai Offensive 1972
- Bombenanschläge auf
➢ US-Armee Hauptquartier in Frankfurt
➢ Polizei Augsburg und LKA München
➢ Auto eines Bundesrichters
➢ Axel-Springer-Gebäude in Hamburg
- Großfahndung → Festnahme der Führenden Köpfe der RAF
- Ulrike Meinhof als Journalistin
- Inhaftierung in Isolationshaft in Stuttgart-Stammheim
- Protestieren durch Hungerstreike, um Haftbedingungen zu verändern bzw. Freilassung zu
erzwingen
- 1974 Tod Holger Mains bei Hungerstreik
- 1975 Prozess Ende → Verurteilung zu lebenslanger Haft

2. Generation
- Ziel: Befreiung der Inhaftierten
- Anführerin Brigitte Mohnhaupt
- 1975 Besetzung der deutschen Botschaft in Stockholm → scheitern → mehrere Tote

Das Jahr 1977

- Terrorwelle in Deutschland
- Zahlreiche Ermordungen von Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung & Polizei
- Terroristen versuchen Freilassung der Inhaftierten zu erpressen

Todesnacht von Stammheim

- 18. Oktober 1977


- Selbstmord der Inhaftieren am Abend der Befreiung
- Irmgard Möller überlebt schwerverletzt
- Hinrichtung Schleyers durch RAF
Komplettes Ende der 1. Generation
- Aber: 2. Und 3. Generation weiter tätig → teils sehr brutal

Auswirkungen

- Erhebliche gesellschaftspolitische Folgen


- Umgang mit Terror veränderte sich
- Mehrere Anti-Terror Gesetze
- Paragraph 129a → Mitgliedschaft in Terrororganisationen wird verboten
- Entwicklung der Rasterfahndung
- 14. Mai 1998 RAF erklärt ihre Auflösung
Terrorismus der RAF und Krisenmanagement der Regierung
1. politische Rahmenbedingungen in der Bundesrepublik
- Schmidt musste Erwartungen der Bevölkerung gerecht werden
- 1973 internationale Wirtschaftskrise
- Nachrüstung und Friedensbewegung (NATO-Doppelbeschluss, Abrüstung durch Aufrüstung)
- Dauerproblem Arbeitslosigkeit
- Umweltproblematik und Krisenbewusstsein (Auswirkungen der Politik auf die Umwelt)
2. Entführung Hanns Martin Schleyers
- vierfach Mord und Entführung, später auf Mord an Schleyer
- als Druckmittel zur Freilassung von 11 Häftlingen
- forderten Bereitstellung eines Flugzeugs
- Entführung eines Flugzeugs durch arabische Terroristen in Verbindung mit den RAF-
Forderungen
- Ultimatum: Freilassung der 11 Häftlinge oder Tod Schleyers und aller 91 Flugzeuginsassen

3. Konflikt der Bundesregierung mit der RAF, Krisenmanagement


- Def. Rechtsstaat: Handlungen der Regierung unterstehen dem Recht und müssen
Gerechtigkeit zum Ziel haben, um die Grundrechte aller Bürger zu gewährleisten
- Konflikt zwischen verschiedenen Menschenleben und der Integrität des Staates
- Ist es vertretbar das Leben von >91 Menschen zu riskieren das sich die Regierung nicht
erpressen lässt?
- Fehler bei der Ermittlungsarbeit, Schleyer hätte befreit werden können, Information ging bei
der Übermittlung verloren
- Vorwurf der Entwicklung zum Polizeistaat → Def. Polizeistaat: Staat, in dem die Bürger nicht
durch das Recht und die Grundrechte geschützt sind, sondern willkürlichen Handlungen der
Polizei und der Justiz ausgesetzt sind
- fragwürdige Handlungen und teilw. Zugeständnisse des Staates, um Informationen zu
erhalten z.B. Zwangsernährung, um Hungertod zu verhindern, Verlegung in ein Gefängnis
- insg. vier Änderungen des Strafgesetzbuches
- fragliche Legalität von Rasterfahndungen, bei denen Daten von Million Unschuldigen erfasst
wurden
- „übergesetzlicher Notstand“ als Argumentationsgrundlage für rechtlich fragwürdige
Handlungen, nicht mit der Definition des Rechtsstaates vereinbar
- ein Rechtsstaat solle auf Angriffe auf seine Legitimität mit den Mitteln des Rechts reagieren,
nicht außerhalb
- Einschränkungen basierten auf Vermutungen, Verfahren waren überhastet,
Gesetzesänderungen einzelfallorientiert
4. Vorschläge zur Befreiung Schleyers
- Häftlinge werden freigelassen, im Zielland wieder eingefangen
• mit Glück verbunden
• Gefahr besteht, dass Häftlinge nicht wieder eingefangen werden können → verstößt
gegen richterlichen Beschluss (Haftstrafe)
• bei Gelingen wäre es eine gute Lösung, Schleyer wäre gerettet, Terroristen im
Gefängnis
- Flugzeug mit Doubles der Häftlinge
• riskant, könnte leicht aufgedeckt werden
- Repressalien gegen Angehörige der Terroristen
• nicht rechtlich vertretbar
• Angehörige sind nicht für die Handlungen der Terroristen verantwortlich, können nicht
dafür bestraft werden
• erinnert an Vorgehen der NSDAP gegen Angehörige der Widerstandskämpfer
- Änderung des Grundgesetzes, um Todesstrafe zu erlauben
• entspricht nicht meiner Vorstellung von Gerechtigkeit
• wäre rechtsstaatlich, da Gesetzesänderungen durch Bundesrat und -verfassungsgericht
beschlossen werden müssen
• wirkt willkürlich, man kann nicht jedes Mal, wenn die Gesetze auf die aktuelle Situation
nicht passen diese ändern (zu viele Demos von Coronagegnern? = Meinungs- und
Demonstrationsfreiheit abschlaffen → geht nicht)
• zeitaufwendig lässt keiner schnelle Befreiung Schleyers zu
Ostverträge unter Willy Brandt

1) Entstehungskontext

- Ostverträge waren eine Reihe von Abkommen, die in den 1970er Jahren zwischen der
Bundesrepublik Deutschland und den Staaten des Warschauer Pakts unterzeichnet wurden
- Diese Verträge wurden vor dem Hintergrund der Entspannungspolitik zwischen Ost und West
abgeschlossen
- Die Entspannungspolitik war eine Politik des Ausgleichs und der Zusammenarbeit zwischen
den beiden politischen Blöcken, die dazu beitragen sollte, den Kalten Krieg zu entschärfen
und die Spannungen zwischen Ost und West zu reduzieren
- wichtige Rolle spielte hierbei die neue Ostpolitik der sozialliberalen Koalition unter
Bundeskanzler Willy Brandt
- Willy Brandt war während Großer Koalition (1966 – 1969) Außenminister → Oktober 1969
kam FDP-SPD Koalition an die Macht, mit Willy Brandt (SPD) als Bundeskanzler & Walter
Scheel (FDP) als Außenminister
- Neue Außenpolitik deutete sich schon unter Großer Koalition an, aber Willy Brandt brachte
sie als Bundeskanzler energisch voran → Ziel: neue intensivierte Ostpolitik („Wandel durch
Annäherung“) und die Aufnahme geregelter, staatlicher Beziehungen zur DDR
- Die Unterzeichnung des Moskauer Vertrages war ein bedeutender Schritt in Richtung
Entspannung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjetunion → Durch den
Moskauer Vertrag erhielt Brandt die Erlaubnis mit anderen sozialistischen Republiken
Verträge zu schließen

Moskauer Vertrag – 12.08.1970 zwischen BRD und UdSSR


2) Inhalt

• Frieden ist in Europa nur möglich, wenn die Grenzen als unverletzlich angesehen werden +
allgemeiner Gewaltverzicht
• Die Oder-Neiße-Linie und die innerdeutsche Grenze werden als unantastbar angesehen
• Folge: faktische Anerkennung der DDR als eigenständigen Staat, damit wurde zumindest
kurzfristig das Ziel der Wiedervereinigung aufgegeben

3) Probleme bei der Entstehung

• BRD als Mitglied der NATO und SU als Führungsmacht des Warschauer Paktes → beide Blöcke,
die ideologisch und militärisch stark voneinander polarisiert waren
• USA sah möglichen Bruch der Solidarität des Bündnisses
• Befürchtung, dass Vertrag Einheit & Effektivität der NATO untergraben könnte
• Befürchtungen & Widerstand in UdSSR → Sorge, dass Unterzeichnung des Vertrages
ideologische Reinheit des Kommunismus untergraben und sowj. Führungsmacht in Osteuropa
in Frage stellen könnte
• Kritik in BRD von CDU/CSU → Misstrauensvotum gegen Brandt → sahen es als Verrat ihrer
Interessen (Westintegration)
4) Wertung der Verträge

• BRD:
- In deutscher Öffentlichkeit größtenteils positiv aufgenommen
- Kritik von Konservativen und nationalistischen Kreisen → sahen Vertrag als Verrat an der
Westintegration
• SU:
- Sowjetische Führung betont, dass Vertrag auf Gegenseitigkeit beruht und ein wichtiger
Schritt zur Normalisierung der Beziehungen mit Westdeutschland & zur Stärkung der sowj.
Position in Europa angesehen wird
- Manche kritisierten → Denken, dass somit Stellung der SU in Europa geschwächt werden
würde
• NATO-Partner:
- USA war besorgt
- Frankreich und Italien sahen wichtigen Schritt
• Ostblock-Länder:
- Misstrauen -> Polen & Tschechoslowakei sahen Vertrag als Bedrohung für eigene
Unabhängigkeit und Stellung innerhalb des sowj. Einflussbereiches

Warschauer Vertrag – 07.12.1970 zwischen BRD und Volksrepublik Polen

Am Tag der Unterzeichnung: Kniefall von Warschau → Kniefall in ehemaligen jüdischen Ghetto
als Zeichen der Wiedergutmachung als Entschuldigung der NS-Verbrechen
2) Inhalt

• Unverletzlichkeit der jetzt bestehenden Grenzen (Oder-Neiße-Linie, Westgrenze Polens)


• Keine zukünftigen Gebietsansprüche, auch nach einer möglichen Wiedervereinigung wird
Grenze der DDR zu VR Polen von der BRD anerkannt
• Folge: Polen wird in seinen Grenzen anerkannt, d.h. eine Wiedervereinigung darf nicht zu
Lasten Polens fallen
• Aussiedlung von in Polen verbliebenen Deutschen
• Wiedergutmachung der NS-Verbrechen → Kniefall von Warschau

3) Probleme bei der Entstehung

• Anerkennung der bestehenden Grenze zw. BRD und Polen → Deutschen waren zunächst nicht
bereit Grenze anzuerkennen, da sie so auf frühere Gebiete im Osten verzichten müssen & Polen
bestand auf Anerkennung und wollte klare Bestätigung der Grenzen
• Menschliche Verantwortung: Vertrag sah eine Verpflichtung der BRD zur Wiedergutmachung
von Kriegsschäden und die Anerkennung von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die
Menschlichkeit vor → Frage sehr umstritten, da sie mit der Frage der Verantwortung und
Schuld für den Zweiten Weltkrieg verbunden war
• BRD: innenpolitisch → Verrat an den Interessen
4) Wertung der Verträge

• BRD:
- Von Regierung als großer diplomatischer Erfolg
- Widerstand von Konservativen, befürchteten dass Vertrag die Vertreibung und Enteignung
von Millionen Deutschen aus ehemaligen deutschen Ostgebieten rechtfertigen würde
• Polen:
- Von Allgemeinheit als wichtigen Schritt zur Anerkennung der polnischen Souveränität und
territorialen Integrität gesehen
- Kritik von Nationalisten → befürchten, dass Vertrag zur Schwächung der engen Beziehung
zw. Polen und SU führen würde

• SU und andere Staaten des Warschauer Paktes


- Sahen Vertrag positiv und als wichtigen Schritt zur Entspannung und zum Vertrauen, sowie
als Grundlage für bessere Zusammenarbeit

Grundlagenvertrag – 21. Dezember 1972 zwischen BRD und DDR


2) Inhalt

• Beide Staaten entwickeln gutnachbarschaftliche Beziehungen


• Sind gleichberechtigt
• Respektieren sich als selbstständige Staaten und mischen sich weder in innere noch äußere
Angelegenheiten des anderen Staates ein
• Wegfallen der Hallstein-Doktrin & Alleinvertretungsanspruch → DDR wird als Souverän
angesehen
• 10-Punkte-Programm (innerdeutsche wirtschaftliche, verkehrstechnische, kulturtechnische
Verbesserung + Zusammenarbeit auf sportlichem Gebiet…)
• Folge: faktische Aufgabe der baldigen Wiedervereinigung verschoben, beide Staaten
füreinander Ausland, ständige Vertretungen aber keine internationalen Vertretungen

3) Probleme bei der Entstehung

• Angespanntes innerdeutsches Verhältnis → daher vorher schon mehrere Treffen; Bsp.: in


Erfurt
• BRD und DDR erkannten sich nicht gegenseitig als eigenständige Staaten an
• Schwierige Verhandlungen → beide sehr unterschiedliche Vorstellungen und Ansprüche
• Internationale Konstellation (Vorstellung USA von Annäherung und UdSSR Beibehaltung der
Teilung)
• Befürchtung, dass durch Anerkennung der DDR die Teilung Deutschlands zementiert wurde

4) Wertung der Verträge

• BRD:
- Von Politikern und Mehrheit der Bevölkerung positiv gewertet
- Kritiker befürchteten, dass Position der DDR gestärkt wird
• DDR:
- Wurde als wichtiger diplomatischer Erfolg gefeiert → Anerkennung der DDR als
eigenständigen Staat und Verbesserung wirtschaftliche Beziehungen
Prager Vertrag – 11.12.1973 zwischen BRD und Tschechoslowakei
2) Inhalt

• Anerkennung der Oder-Neiße-Linie durch BRD als Staatsgrenze zw. DDR und Polen
• Verbesserung der Beziehung → Erleichterung der Grenzübertritte
• BRD verpflichtete sich umstrittene Gebiete in T. anzuerkennen und keine Ansprüche zu
erheben
• Streitfragen sollen friedlich gelöst werden
• Intensiver Austausch und Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft (Zusammenarbeit auf
kultureller Ebene → Austausch von Studenten, Künstlern, Wissenschaftlern)

3) Probleme bei der Entstehung

• historische Last des Münchner Abkommens von 1938, das den Anschluss des Sudetenlandes
an das nationalsozialistische Deutschland ermöglichte und von der Tschechoslowakei als
Verrat betrachtet wurde → BRD musste sich daher von der nationalsozialistischen
Vergangenheit distanzieren und gleichzeitig die legitimen Sicherheitsbedürfnisse der
Tschechoslowakei anerkennen
• Tschechoslowakei hatte Bedenken, dass die Anerkennung der bestehenden Grenze langfristig
die territorialen Ansprüche Deutschlands erneuern könnte
• Dauerte 3 ½ Jahre, bis Prager Vertrag unterzeichnet wurde → schwierige Verhandlungen
zwischen Brandt und Prager Regierung → Hauptsächlich wegen ideologischen Differenzen
der Staaten

4) Wertung der Verträge

• Tschechoslowakei:
- Von Regierung und Medien als Erfolg gefeiert → betonten wirtschaftliche Vorteile &
Souveränität der Tschechoslowakei
• BRD:
- Reaktion gemischt
- Von manchen kritisiert, da Vertrag Frage nach Menschenrechten und der Freiheit in T. nicht
ansprach und forderten, dass BRD ihre Unterstützung für Opposition in T. verstärken soll
- Andere sahen den Vertrag als Zeichen künftig guter Zusammenarbeit
- Positiv: letzter Baustein von Brandts neuer Ostpolitik, um gut nachbarliche Beziehungen
mit dem Osten aufzubauen
Vergleich DDR und BRD

BRD DDR
Gründung - 13.05.1949 - 07.10.1949
Politisches System - Parlamentarische Republik - Kommunistische Diktatur
- Prinzip des pluralistischen (bezeichnete sich aber selbst
Mehrparteiensystems als Volksdemokratie)
(CDU, CSU, FDP, SPD) - Prinzip des realen Sozialismus
- vom Volk gewählte (Sozialismus gehört zur
Abgeordnete verfügen im Staatsform)
Bundestag über ein freies - Volkskammer das höchste
Mandat politische Organ (= offizielles
- Bundestagswahlen finden Parlament der DDR, deren
alle vier Jahre allgemein, Abgeordnete wählten
gleich und geheim statt Staatsrat & Ministerrat)
- Gewaltenteilung - Volkskammer wurde alle vier
- Bundesländer verfügen im (später fünf) Jahre nach
Bundesrat über ein allgemeinen und gleichen
Mitbestimmungsrecht Wahlen (jedoch nicht geheim)
vom Volk gewählt
- Zusammensetzung der
Abgeordnete vorher in
Einheitsliste festgelegt (=
Festlegung über Verteilung
der Sitze der Parteien, SED
hatte als Massenpartei eine
dauerhafte absolute
Mehrheit)
- Oberste Staatsgewalt führte
SED aus stand im Austausch
mit KPdSU
- Herrschaft der SED war
zentralistisch organisiert und
erfasste alle Lebensbereiche
- Andere Parteien waren formal
erlaubt, jedoch gemeinsam
mit der SED in der Nationalen
Front zusammengeschlossen
- Keine Gewaltenteilung, da
staatliche Einrichtungen eng
mit SED verbunden waren
➔ Ein-Partei-Staat
➔ Parteidikatur
Wirtschaftssysteme - Soziale Marktwirtschaft - Seit 1952 planmäßiger Aufbau
(Ludwig Erhardt schlug des Sozialismus → gemäß
damit Mittelweg zw. Freier marxistisch-leninistischer
Marktwirtschaf & Lehre sollten
Planwirtschaft ein) → Klassenunterschiede in der
Markt organisiert sich Gesellschaft überwunden
selbst durch Angebot und werden → Planwirtschaft →
Nachfrage → Sicherung wirtschaftliche Prozesse von
freier Wettbewerb und Staat festgelegt; kein
Privateigentum Privateigentum an
- Fokus auf Industrie Produktionsmittel
- Wirtschaftshilfen durch (Industriebetriebe,
Marshallplan Landwirtschaft, …)
- produktive Industriebasis - Fokus auf Landwirtschaft
im Ruhrgebiet - Keine Wirtschaftshilfen → von
- soziale Fürsorge von Staat SU durch Demontagen und
für Bedürftige (Kranken-, Reparationsforderungen sogar
Unfall-, Arbeitslosen-, geschwächt
Rentenversicherungen) - Kollektivierung der
- rasanter Aufschwung in Landwirtschaft durch
Produktion, Exporten und Bodenreformen 1956/56
Konsum führte in 1950er (Enteignung der Landflächen)
Jahren zu - Unzureichende
Wirtschaftswunder Wirtschaftsentwicklung →
Volksaufstand 17.Juni 1953
- Höherer Lebensstandard im
Westen führte zu
Auswanderungswelle aus DDR
→ durch Mauerbau am 13.
August 1961 gestoppt
Wichtigste - NATO 1955 (USA) - Warschauer Pakt 1955 (SU)
Bündnisse

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