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DDR - Die Deutsche Demokratische Republik

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland von den alliierten Siegermächten besetzt. Die
USA, die Sowjetunion (kurz UdSSR), Großbritannien und Frankreich bemühten sich zunächst um
eine gemeinsame Politik: Man entwaffnete Deutschland und verurteilte die Hauptverbrecher
der Nazi-Herrschaft. Berlin wurde unter den Siegermächten in vier "Sektoren" aufgeteilt. Uneinig
war man sich schließlich über die zukünftige Staatsform des Landes: Die Vorstellungen
der sozialistischen Sowjetunion und der westlichen Länder gingen auseinander.

Nach mehrjähriger Besatzungszeit wurde Deutschland in "West" und "Ost" aufgeteilt. Im Mai 1949
wurde die Bundesrepublik Deutschland und fünf Monate später
die Deutsche Demokratische Republik (DDR) gegründet. Die Trennung des Landes war mit der
Verfassung der DDR am 7. Oktober 1949 endgültig vollzogen. Zur DDR gehörten die heutigen
Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Während in Westdeutschland nach den Schrecken der Nazi-Diktatur eine Demokratie aufgebaut
wurde, war der Osten sowjetische Besatzungszone. Dort wurde die DDR mehr und mehr dem
Vorbild eines kommunistischen Staates angeglichen. Die UdSSR war 1922 gegründet worden und
stand unter der Führung Russlands. 14 asiatische und europäische Länder gehörten zum
sowjetischen Reich, das kommunistisch geführt wurde.
Der Sozialismus strebt eine "ideale Gesellschaft" an - sie ist das kommunistische Endziel
(Sozialismus gilt somit als Vorstufe des Kommunismus). Der Grundgedanke dieser
Gesellschaftsform ist Gemeinschaft und Gleichheit - es soll keine Unterscheidung in "Arm" und
"Reich" geben, und Privateigentümer werden größtenteils dem Staat übergeben. In den sozialistisch
geführten Staaten, die unter der Herrschaft der Sowjetunion standen, wurde aber sehr viel Macht
und Zwang auf die Bürger ausgeübt.

So überwachte und bespitzelte die DDR-Politik das Volk, um es unter ihrer Kontrolle zu halten und
"Staatsfeinde" auszuschalten. Durch den Geheimdienst der Stasi ("Staatssicherheit") wurden viele
Menschen abgehört, festgenommen und auch gefoltert. DDR-Bürger wurden immer wieder dazu
angehalten oder sogar genötigt, geheime Informationen an die Stasi weiterzugeben und "auffällige"
oder nicht staatstreue Mitmenschen anzuschwärzen. Die Menschen hatten nicht - wie in einer
Demokratie - die Möglichkeit, politisch mitzuentscheiden. Es gab keine freien Wahlen und nur eine
herrschende Partei im Land. Die DDR stand von Beginn an unter der Führung der SED
(Sozialistische Einheitspartei Deutschlands). Daneben gab es noch vier Blockparteien, die mit der
SED zusammen arbeiteten: die Christlich-Demokratische Union, die Liberaldemokratische Partei,
die Nationaldemokratische Partei und die Demokratische Bauernpartei.

Die Menschen in der DDR durften nur bestimmte Radio- und Fernsehsender empfangen, nur
bestimmte Zeitungen und Bücher lesen, und über die Medien wurde Volkspropaganda betrieben - es
wurde also eine sehr einseitige, unkritische Berichterstattung geführt, in der die kommunistische
Politik und die Regierung nur positiv dargestellt wurden. Die westlichen Länder galten hingegen als
Feindbild, gegen sie wurde massiv gehetzt. Aufstände von Bürgern in den von der Sowjetunion
dominierten Ländern, die sich gegen die Zwangsherrschaft auflehnten und mehr Freiheit
einforderten, wurden immer wieder niedergeschlagen - am 17. Juni 1953 walzten sowjetische
Panzer einen Volksaufstand in der DDR blutig nieder.
Immer mehr Menschen wollten die DDR verlassen, um ein neues Leben im Westen zu beginnen -
doch eine "Republikflucht" war verboten und wurde vom Staat hart bestraft. Am 13. August 1961
zog man mitten durch Berlin eine Mauer und bildete somit eine Grenze zwischen den beiden
deutschen Staaten, die von Soldaten streng bewacht wurde. Bei dem Versuch, die von der DDR als
"anti-faschistischen Schutzwall" bezeichnete Grenze zu überwinden, wurden Hunderte von
Menschen erschossen. Insgesamt wurden mehr als Tausend Bürger auf der Flucht aus der DDR
getötet.

Der von 1985 bis 1991 amtierende sowjetische Generalsekretär Michail Gorbatschow änderte den
politischen Kurs der UdSSR. Die so genannte "Perestroika" (russisch: "Umgestaltung") bezeichnet
seinen Wechsel zu mehr Freiheit und weniger Zentralsteuerung. Die neue Freiheit führte in den
Ländern Osteuropas Ende der 1980er Jahre zu immer größeren Volksbewegungen: Die Bürger
begannen, sich zunehmend gegen die lange währende kommunistische Herrschaft aufzulehnen und
es kam zu einer friedlichen Revolution. In der DDR fanden schließlich regelmäßig
"Montagsdemonstrationen" in Leipzig und anderen Städten statt. Am 9. November 1989 wurde die
Berliner Mauer geöffnet. Millionen von Menschen feierten diesen Schicksalstag, mit dem das Ende
der DDR besiegelt sein sollte. Nach dem Einigungsvertrag der deutschen Staaten mit den
Siegermächten des Zweiten Weltkrieges trat die DDR am 3. Oktober 1990 offiziell der BRD bei.
Die Berliner Mauer wurde größtenteils abgerissen. Einige Überreste erinnern uns auch heute noch
an die einstige Teilung Deutschlands.

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