Sie sind auf Seite 1von 8

Deutschland nach 1949

Doppelte Staatsgründung

-> da kein Friedensvertrag geschlossen & keine deutsche Gesamtregierung bestanden hat folgte die
„provisorische“ Staatenbildung

Westzone BRD Ostzone DDR

23.05.1949 Verabschiedung des 07.10.1949 Gründung der DDR


Grundgesetzes ( westliche Demokratie, • Aufbau einer sozialistischen Gesellschafts-/
Sozialstaat, Menschenrechte, Grundrechte, …) Wirtschaftsordnung
• Volksparteien • Zwangsvereinigung von KPD & SPD -> SED
• förderalistische Strukturen • Rückgriff auf ehemalige KPD-Mitglieder
• soziale Martwirtschaft (Walter Ulbricht)
• Westintegration • enge Anbindung an SU
• sozialistische Volkswirtschaft

Aufstände am 17.06.1953

Gründe:
2. Parteikonferenz der SED 1952: Walter Ulbricht verkündigt „planmäßigen Ausbau des
Sozialismus“
• DDR Bürger keine Meinungsfreiheit, Arbeitsnorm erhöht
• DDR täuscht Demokratie vor (Wahlergebnisse der SED)
• geringer Lebensstandard, Unterversorgung, Missernten
• Aufbau des Sozialismus
-> krisenhafte Zustände: Regierung verkündet „neuen Kurs“
Folgen:
• bereits am 12.06.1953 ländliche Proteste gegen Misswirtschaft & Normerhöhung
• 16.06 Demonstrationszug in Ostberlin
• 17.06 Generalstreik der Arbeiter
-> SU Panzer zogen ein, folgte blutiger Niederschlag über 50 Menschen starben
-> Gefängnisstrafen und Todesstrafen wurden verhängt
• Regierung versuchte wahre Begebenheiten vor BRD zu verschleiern

13.08.1961 Mauerbau

• seit der Gründung der DDR 2,5 Mio. Flüchtlinge der DDR aus wirtschaftlichen, privaten und
politischen Gründen
-> drohte wirtschaftlicher Zusammenbruch
• „Antifaschistischer Schutzwall“ einzige Möglichkeit um Rebuplikflucht zu stoppen
• 12. auf 13.08.1961 Stacheldrahtzaun als Grenze
-> Beginn des Mauerbaus
• deutliche Abgrenzung zwischen DDR und BRD
• Angst vor Einflussnahme der Westmächte
• DDR-Bürger sollten das „Bessere“ nicht sehen

„Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten.“, Walter Ulbricht, 15.06.1961
Rolle des MfS

• Geheimpolizei, Ministerium für Staatssicherheit


• kontrollierte/ überwachte Bevölkerung, garantierte Sicherheit
• Methoden reichten von psychologischer Manipulation bis zur Folter
• Minister des MfS war Wilhelm Zaisser (bis 1953 aufgrund der Aufstände)
• wichtigstes Instrument zur Aufrechterhaltung der SED-Kontrolle

Oppositionen

Beispiele:

• Studentischer Widerstand
• kirchliche Opposition
• Friedensbewegung
• Widerstand der politischen Parteien
• Montagsdemos „Keine Gewalt!“, „Wir sind das Volk“ (Leipzig)

Forderungen:

• freie Wahlen, Rechtsstaatlichkeit, Demokratisierung (Umstrukturierung), Menschenrechte wie


Presse-, Meinungs- und Reisefreiheit

Folgen:

• DDR Regime glaubte Lage unter Kontrolle zu haben


• 07.10.1989 40 Jahre DDR (große Feier) - in Berlin Revolutionsbeginn
• 17.101989 SED reagiert auf Montagsdemos
• 18.10.1989 Generalsekretär Erich Honecker abgesetzt -> Egon Kreuz
• ab 01.11.1989 Auswanderung über TS & Ungarn in BRD
• 04.11.1989 Demohöhepunkt
• 17.11.1989 Wirtschafts-, Bildungs-, Verwaltungsreform unter Hans Modro (neuer Regierungschef
13.11)
• 01.12.1989 Führungsrolle der SED gestrichen
• 07.12.1989 erster „runder Tisch“ (Forum, Opposition, SED/PDS, Blockpartei, Kirche)
-> erarbeiten Zukunftsplan

friedliche Revolution und Wiedervereinigung

• gesellschaftlicher und politischer Wandel in DDR Ende 1980er


• aufgrund wirtschaftlichem Verfall in der DDR, sturem Verhalten der SED, fortschreitender
Liberalisierung in den Ostblockaden
-> wachsender Unmut der Bevölkerung
• Massenauswanderung über Ungarn/ TS nach Österreich und BRD
• in ostdeutsche Städten (Leipzig) gefälschte Wahlen -> Protestaktion
-> Massenbewegungen
• SED sah keinen Ausweg -> kündigte politische Veränderung an
Kohls Zehn-Punkte-Programm

• stellte es dem Bundestag am 28.11.1989 vor

Forderungen:

• humanitäre & wirtschaftliche Hilfe für DDR


• Verbesserung der Infrastruktur beider Staaten
• freier Reiseverkehr und politische Zusammenarbeit mit der DDR
• Ende der SED-Einheitspartei
• freie und geheime Wahlen
• Abschaffung der Planwirtschaft
-> wollte Grundlage für Wiedervereinigung schaffen
-> wollte Beitritt der Ostblockstaaten in die EG erreichen
• zum europäischen Einigungsprozess gehörte Ende des kalten Kriegs sowie Abrüstung von
Atomwaffen

Folgen des 10-Punkte Programms

• breite Zustimmung in der DDR


• März 1990 erstmalig freie und geheime Wahlen
• 01.07.1990 Währrungs-, Wirtschafts-, und Sozialunion (große Schwierigkeiten, da Ostmark nicht
1:1 Deutsche Mark, Größe, Preisunterschiede)

• Zwei-Plus-Vier-Vertrag:
• Unterzeichner: 4 Siegermächte + Minister von DDR/BRD
• keine Gebietsansprüche an andere Staaten stellen
• keine Kriege, keine ABC Waffen
• Deutschland eigener Staat, als eins anerkannt

• Deutscher Einigungsprozess erhielt von ehemaligen Besatzungsmächten seine völkerrechtliche


Anerkennung
• 03.10.1990 offizieller Beitritt der DDR ind die BRD, mit Einigungsvertrag beschlossen

KSZE-Konferenz

• Eröffnung am 3. Juli 1973 in Helsinki


• 18.9.1973 - 21. Juli 1975 Verhandlungen in Genf
• Teilnehmer: 7 Staaten des Warschauer Paktes, 13 neutrale Länder, 15 NATO-Staaten
-> Kanada und USA auf ausdrücklichen Wunsch der EG-Staaten

KSZE - Schlussakte
• 1. August 1975 nach zweijährigen Verhandlungen in Genf unterzeichnet
• BRD und DDR als gleichberechtigte Partner dabei
• für DDR: Status quo in Europa und Nichteinmischung
• Grundrechte nicht beachtet
Die Wiedervereinigung *— – wie verlief die innerdeutsche Entwicklung?
18. März 1990: Volkskammerwaht in der DDR
Sieg der „Allianz für Deutschland" aus CDU-0st, Deutsche Soziale
Union (DSU) und Demokratischer Aufbruch (DA)
Ziel schnelle Wiedervereinigung
erste demokratisch legitimierte Regierung der DDR
Zusammenarbeit des gewählten Ministerpräsidenten
Lothar de Maizière mit der Bundesregierung unter Helmut Kohl

1. Juli 1990: Staatsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR
währungsunion Wirtschafts Sozialunion
Einigung auf DM als alleinige Wirtschaftssystem der Geltung der Sozialversiche-
Währung sozialen Marktwirtschaft g für Gesamtdeutschland
Festlegung der Umtausch- Privatisierung den einheitliche Arbeitnehmer.
DDR-Betriebe rechte

weitere Etappen

Bildung von fünf neuen Einigungsvertrag 03. Oktober 1990:


Bundesiändern Beitritt der fünf neuen Tag der Wiedervereinigung
Bundesláinder zur „ Tag der Deutschen
Bundesrepublik Einheit" als National-
Deutschland nach feiertag
Art. 23 G . 17. Juni 1953 wird ais
Übernahme des G und nationaler Gedenktag
der Gesetze und abgelöst
Verordnungen der BRD somit hatten die
durch die DDR Deutschen [ J in
o Ubernahme der freier Selbstbestimmung
außenpolitischen die Einheit und Freiheit
Bindungen der BRD Deutschlands vollendet"
durch die DDR (Päambel G6)
(va. EG und NAT )
Berlin als neue Hauptstadt

I
2. Dezember 1990: erste gesamtdeutsche Bundestagswahlen:
Sieg von CDU/CSU/FDP (Kohl/Genscher)

55
Neonazismus in den 50/60er Jahren in der BRD

• 1956 Verbot der KPD - Berufsverbote, Verurteilungen


• Parallel dazu durften NS-Belastete wieder in ihren Berufen arbeiten (Richter, Lehrer, …)
• in 7 Landtagen war die NPD vertreten (Neofaschismus) vertreten (Rechtsdruck)

—> 68er Bewegung


• eher Linke, Studenten, Intellektuelle
• Umgang mit NS-Vergangenheit
• APO (Ausgangspunkt: Kiesinger (66-69), erste große Koalition (CDU und SPD))
• kritisierten fehlende Opposition im Bundestag, wollten Demokratisierung der Universitäten,
gegen Notstandsgesetzte
• Vietnam-Krieg
LI d u I I Hauptakteure beispielhafte Terroraktionen
erste 1968–1974 Andreas Baader. 2.4. 1968:
Gcneration Heinz Brockn randanschläge auf Kaufhäuser in Frankfurt
Gudrun Ensslin 14.5. 1970:
Albert Fichter Meinhof initiierte Befreiungsaktion des in BeriI
Ulrike Meinhof inhaftierten Andreas Baader
Holger Mei Mai 1972:
Imgard Möller tödiche Anschläge auf US-S0ldaten
Jan-Carl Raspe 1,6. 1972:
nhaftierung von Andreas Baader, Holger Meins, Jan-

Carl Raspe, etwas später auch: Gudrun Ensslin und


UIIIK IVI II|IU

zweite

Generatio
1975–1984Peter-Jürgen Bocck24.4. 197 :
Botschaftsbesetzung n S
Siegfried Haag 9.5. 1976:
Manuela Happe Ulrike Meinhof erhängt sich in ihrer Zelle in Stuttgart-
Rolf Heißler Stammheim
Christian Klar 7.4.1977:
Friederike Krabbe
Ermordung des Generalbundesanwalts Siegirea
Brigitte Mohnhaupt auN

Helmut Pohl 30. Juli 1977:


Adelheid Schulz Ermordung des Dresdner-Bank-Chefs Jürgen Ponto
Angelika Speitel 5. 9.1977:
Willy Peter Sto Entführung des Arbeitgeberprasidenlen niane
Rolf Clemens WagnerSchleyer
Silke Maier- 13. 10.1977:
palästinensische Flugzeugentführung der Landshut mit
dem Ziel, die RAF-Gefangenen freizupressen; Befrei-
ng durch GsG-9-Beamte in Mogadischu am 18.10.
18.10.1977:
Selbstmord von Baader, Ensslin und Raspe im
Hochsicherheitsgefängnis in Stuttgart-Stan
rdung von Hanns-Martin Schleyer
khaa dl WV 7./8.8. 1985
Generation Wolfgang Gra Ermordung des GI Edward Pimental
Eva Haule 9.8. 1985:
Birgit Hogefeld Anschlag auf das US-Headquarter in Wiesbaden
Daniela Klette 1n 1n 1aa .

Horst Ludwig Meyer Ermordung des Diplomaten im Auswärtigen Die


Ernst-Volker Staub raunmühl
30. 11.1989:

Ermordung des Deutsche-Bank-Cheis Alireu


Herrhausen
1.4. 1991:

Ermordung des Treuhand-Vorsitzenden Delev Narsten


dldar

27.3. 1993:
Sprengstoffanschlag auf die JVA Weiterstadt
27.6. 1993:
Tötung des GSG-9-Beamten Michael Newrzella in
Bad Kleinene
20.4. 1998:
Selbstauflösung der l
Leistungskurs Geschichte
Politische Ordnungen im Vergleich
Systemvergleich NS-Staat /DDR

Merkmale einer totalitären Diktatur (in Anlehnung an Schüler-Duden und Wörterbuch Staat
und Politik / Bundeszentrale fr polit. Bildung):

Einparteiensystem mit Monopolisierung der Staatsgewalt


2. Ausschaltung der legalen Opposition, Aufhebung des politischen u gesellschaftlichen
Pluralismus
3. Indoktrination des Volkes mit einer bestimmten Ideologie, Propaganda
4. Ersetzung des Rechtsstaats durch Polizeistaat (ua. Anwendung von TerrOr als „nicht
berechenbare Anwendung physischer Gewalt als permanente Drohung gegen jeden“
(Neumann), Existenz einer Geheimpolizei, Spitzelsystem)
5. Reglementierung des wirtschaftlichen und kulturellen Lebens

NS-Staat DDR
NSDAP als Staatspartei, Verbot / Selbst-Verkapptes Einparteiensystem (Nationale
auflösung der anderen Parteien bis Juli Front: SED Führungsposition in
33, 112.33 Gesetz zum Verbot der Neu-Zwangsverbindung aller Parteien u.
gründung v. Parteien Massenorganisationen, Sicherung der
|NSDAP = Staatspartei Staatsmacht durch Wahl nach
Personelle Verflechtung von Staat und Einheitslisten; Verbot der Gründung neuer
Partei Parteien; personelle Verflechtung von
Hierarch. Aufbau von Staat u. Partei, Füh- |Staat und Partei; demokratischer
rerprinzip, System von Befehl u. Gehor-Zentralismus als Strukturprinzip;
sam, Personenkult Sicherung der Alleinherrschaft der SED
Durchdringung der Gesellschaft mit durch Art.1 der Verfassg.)
Parteiorganisationen für alle Lebens- Personenkult abgemildert; Durchdringung
bereiche der Gesellschaft durch Organisationen der
Partei für alle Lebensbereiche
. Prozess der Machtdurchdringung von Verpflichtung aller Parteien auf SED-
31.1.33 – 2.8.34; Notverordnungen (v.a.|Linie durch Nationale Front, Art. 1 der
Brandverordnung 28.2.33 – Aufhebung Verfassg:; Meinungsfreiheit nur im Rah-
der Meinungsfreiheit | Zensur), Reichsmi- men des sozialistischen Systems, Zensur,
nisterium f. Volksaufklärung u. Propa- Terror und Überwachung der Bevölkerung|
ganda (15.3.33)/ Reichskulturkammer durch Stasi
(22.9.33) Einheitslisten und Überwachung der
Weitgehende Ausschaltung des Wahlen
Parlaments durch Ermächtigungsgesetz, |Auflösung der Länder 1952
Errichtung des Volksgerichtshofs als Keine Gewaltenteilung (v.a. keine
polit. Gericht; Aufhebung von Appel- Unabhängigkeit der Justiz )/ Fehlen
lationsmöglichkeiten; gegenseitiger Kontrolle der Staatsorgar
Ermächstigungsgesetz: 23.3.33 und Monismus statt Pluralisi
Beseitigung des föderalistischen Systems
(Aufhebung der Gewaltenteilung)
Terror durch SA, SS, Gestapo
Monismus statt Pluralismus
Nationalsozialismus als alles durchdrin-|Marxismus – Leninismus als
gende u. verpflichtende Weltanschauung, verpflichtende u. alles durchdringende
Indoktrination d. Bürger v. klein auf /Kin-|Ideologie (abgesichert durch Verfassung),
dergarten, Schule, Jugendorganisationen |Indoktrination d. Bürger von klein auf/
der Par
Parte Hiort, Kindergarten, Schule,
aformationsmonopol
info des Staates; staatl.|Jugendorganisationen der Partei
WWsozialkunde digitale-schule-bavem de
Ulrke Rumler

Das könnte Ihnen auch gefallen