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Geschichte

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Nationalsozialismus
Kurzzusammenfassung von www.geschichte-abitur.de
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Mit der Weltwirtschaftskrise 1929 beginnt der Anfang vom Ende der Weimarer Republik. Rechte Parteien, vor
allem die NSDAP, erhalten großen Zulauf. Mit Hitlers Ernennung zum Reichskanzler 1933 erhofft sich Reich-
spräsident Hindenburg zunächst, die Nationalsozialisten von Schlüsselpositionen fernzuhalten. In der Folgezeit
wird Deutschland aber durch Notverordnungsgesetze und Einschüchterung in eine Diktatur umgewandelt.
Dies führt Europa 1939 in einen neuen Weltkrieg.

Anfänge der NSDAP


1919 schließen sich einige Gegner der Demokratie, die den Versailler Vertrag ablehnen, zur Deutschen Arbei-
terpartei zusammen. Diese benennt sich 1920 in die NSDAP um. Deren Mitglieder erkennen das Rednertalent
ihres Genossen Adolf Hitlers. In ihren Kreisen verbreitet sich die Dolchstoßlegende, nach der die demokrati-
sche Regierung für die Niederlage im 1. Weltkrieg verantwortlich gemacht wird. Um die Demokratie mit Gewalt
zu stürzen, kommt es 1923 zum Hitler-Ludendorff Putsch. Nach Vorbild Mussolinis in Italien soll die Staats-
macht ergriffen werden. Diese Pläne scheitern am Widerstand der bayrischen Polizei. Hitler wird verhaftet, die
NSDAP verboten.

Wahlerfolge und Straßenterror


Hitler wird bereits 1925 wegen guter Führung aus der Haft entlassen. In seiner Gefängniszeit schreibt er das
Buch „Mein Kampf“ und äußert darin seine rassistische Weltanschauung. Nachdem das Parteiverbot wieder
aufgehoben wird, nutzt die NSDAP verstärkt Propaganda in den Medien. Als 1929 die Weltwirtschaftskrise
ausbricht, erhält die Partei großen Zulauf. Sie zieht bei den Wahlen 1930 erstmals als zweitstärkste Partei in
den Reichstag ein. Ihr untersteht mit der SA ein bewaffneter Wehrverband, der auf deutschen Straßen Terror
und Einschüchterung betreibt. Weil sich in der Regierung keine mehrheitsfähigen Koalitionen mehr bilden las-
sen, ernennt Reichspräsident Hindenburg Hitler am 30.1.1933 zum neuen Reichskanzler. Damit ist die NSDAP
in der neuen Regierung vertreten.

Versailler Vertrag und Dolchstoßlegende


Der Diktatfrieden von Versailles spielt für den Aufstieg der NSDAP eine zentrale Rolle. Die Nationalsozialisten
wollen den Friedensvertrag von 1919 revidieren und beschuldigen die Sozialdemokraten für die Niederlage im
1. Weltkrieg. Die von rechtnationalen Gruppierungen initiierte Dolchstoßlegende bereitet der NSDAP massen-
hafte Wählerstimmen. Die politische und wirtschaftliche Krise der Weimarer Republik bestätigt sie darin.

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3 Säulen des Nationalsozialismus


Die Ideologie der Nationalsozialisten stützt sich auf die drei Säulen Führerprinzip, Lebensraumpolitik und
Rassismus. Das Führerprinzip unterstellt die einheitliche Volksgemeinschaft unter eine charismatische Füh-
rungsperson. Mit der Lebensraumpolitik beanspruchen die Nazis Gebiete in Mittel- und Osteuropa, die dem
deutschen Volk zustehen. Die dritte Säule beinhaltet die Aufteilung der Menschheit in unterschiedliche Rassen,
von der die „Arier“ die stärkste und andere Rassen „Untermenschen“ seien. Insbesondere Juden und Slawen
geraten ins Blickfeld der NS-Rassenpolitik und werden die größten Opfer im Zweiten Weltkrieg.

Hitlers Ernennung zum Reichskanzler


Am 30. Januar 1933 ernennt Reichspräsident Hindenburg – nach langem Warten – Adolf Hitler zum neuen
Reichskanzler. Die NSDAP ist damit erstmals in einer Regierungskoalition mit der DNVP vertreten. Zunächst
erhoffen sich Hindenburg und Franz von Papen, die NSDAP von den Schlüsselpositionen fernhalten zu können
(„Zähmungskonzept“). Dieser Plan geht allerdings nicht auf.

Reichstagsbrand
Der Reichstagsbrand am 27. Februar 1933 dient den Nationalsozialisten als Vorwand für die „Verordnung zum
Schutz von Volk uns Staat“. Damit werden die Grundrechte aufgehoben und die Verfolgung politischer Gegner
legitimiert. Insbesondere die Kommunisten, die für den Anschlag beschuldigt werden, geraten in die Ziel-
scheibe der NSDAP. Politisch Andersdenkende werden zunehmend in Konzentrationslager verschleppt. Diese
Notverordnung setzt die Verfassung der Weimarer Republik faktisch außer Kraft.

Tag von Potsdam


Am 21. März 1933 wird in der Potsdamer Garnisonskirche offiziell die neue Regierung vorgestellt. Dieses als
„Tag von Potsdam“ bezeichnete Ereignis dient Hitler und seiner Partei als Propagandamittel. Indem sich Hitler
symbolträchtig vor Reichspräsident Hindenburg verbeugt, will er Sympathien bei den bürgerlichen und konser-
vativen Bevölkerungskreisen gewinnen.

Ermächtigungsgesetz
Unter gewaltsamer Einschüchterung stimmt der Reichstag am 23. März 1933 für das sogenannte „Ermächti-
gungsgesetz“. Dies bedeutet ein Legitimationsverlust des Parlaments, da die absolute Staatsgewalt nun allein
auf die Regierung übergeht. Das Ermächtigungsgesetz setzt die Demokratie endgültig außer Kraft und ebnet
den Weg in die NS-Diktatur. Die staatliche Gewaltenteilung in Exekutive, Legislative und Judikative wird gebro-
chen.

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Gleichschaltung
Nach dem Ermächtigungsgesetz kommt die Gleichschaltung der Nationalsozialisten in vollen Gang. Für die
Durchsetzung hilft ihr vor allem die gewaltsame Einschüchterung der SA, die politische Gegner auf den Stra-
ßen skrupellos unterdrückt. Mit dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ werden „nichta-
rische“ Beamte aus ihrem Staatdienst entlassen. Die polizeiliche Strafverfolgung wird dem Reichsführer SS
und Chef der deutschen Polizei, Heinrich Himmler, übertragen. Darüber hinaus zentralisiert die NSDAP ganz
Deutschland und verbietet per Gesetz am 14. Juli 1933 alle anderen Parteien.

Röhm-Putsch
Im Juni/Juli 1934 hat die NSDAP mit SA-Stabschef Ernst Röhm nur noch einen innenpolitischen Gegner. Die-
ser verlangt für die Leistungen seiner Privatarmee mehr politischen Einfluss. Hitler legt diesen Konflikt auf bru-
tale Weise bei. Er lässt die gesamte SA-Führung durch die Gestapo und SS hinrichten. Die SA verliert seitdem
an Bedeutung und wird von der SS abgelöst.

Ausbau des Führerstaates


Seit dem Röhm-Putsch ist Hitler alleiniger Machthaber. Er erklärt sich zur obersten Rechtsinstanz und reißt
nach dem Tod Hindenburgs im August 1934 auch das Amt des Reichspräsidenten an sich. Indem Hitler die
Reichswehr auf sich persönlich vereidigt, ist der Ausbau zum diktatorischen Führerstaat nun vollendet.

Organisationen der NSDAP


Hitler und die NSDAP strukturieren den Staat vollkommen nach den Prinzipien ihrer Weltanschauung. Mit der
Gründung von nationalsozialistischen Organisationen (SA, SS, Hitlerjugend) und Verbänden (NS-Ärztebund,
NS-Juristenbund) wird die komplette Gesellschaft gleichgeschaltet. Nach der Zerschlagung von SPD und
Gewerkschaften wird die Deutsche Arbeitsfront (DAF) gegründet. Damit sollen Klassengegensätze überwun-
den und im Sinne eines nationalen Gemeinschaftsbewusstseins umerzogen werden. Mit diesen Gründungen
verfolgen die Nationalsozialisten das Ziel der Volksgemeinschaft.

Hitlers Außenpolitik
Hitlers außenpolitische Ziele sind die Revision des Versailler Vertrags und „Lebensraum im Osten“. Diese
Strategie beginnt im Oktober 1933 mit dem Austritt aus dem Völkerbund. Nach der Wiedereingliederung des
Saarlands (Januar 1935) folgt die rechtswidrige Wiedereinführung der Wehrpflicht (März 1935). Im März 1936
ordnet Hitler den Einmarsch ins entmilitarisierte Rheinland an. Zwei Jahre später erfolgt der Anschluss Öster-
reichs an das Deutsche Reich.

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Münchener Abkommen
Die deutschen Gebietsansprüche im deutschsprachigen Teil der Tschechoslowakei veranlassen europäische
Staatsmänner im September 1938 zur Münchner Konferenz. Dort gewähren Italien, England und Frankreich
die Abtretung des Sudetenlandes an das Deutsche Reich. Dieses Münchener Abkommen kommt vor allem
durch die „Appeasement-Politik“ des britischen Premierministers Chamberlain zustande, der sich gegenüber
Hitler äußerst kompromissbereit zeigt.

Außenpolitik bis 1939


Im März 1939 marschiert die Wehrmacht rechtswidrig in den restlichen Teil der Tschechoslowakei ein. Dort
kommt es zur Errichtung des „Reichsprotektorats Böhmen und Mähren“. Großbritanniens Appeasement-Poli-
tik hat damit ein Ende. Hitler wird als ernste Gefahr wahrgenommen. Im August 1939 schließt Hitler mit Stalin
einen Nichtangriffspakt. In einem geheimen Zusatzprotokoll einigen sich beide über die Aufteilung Polens in
eine deutsche und russische Einflusszone. Mit dem Überfall der Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939
beginnt der Zweite Weltkrieg.

Vernichtungspolitik
Der Zweite Weltkrieg ist insbesondere von einer systematischen Vernichtungspolitik der SS und Wehrmacht
geprägt. Die schon seit 1933 praktizierte Verschleppung von „Untermenschen“ wie Sinti und Roma, Asoziale,
Behindere, Homosexuelle, und Juden in Arbeits- und Konzentrationslager nimmt nun eine noch gewaltsamere
Dimension an. Hinzu kommt der Ausbau von Vernichtungslagern, in denen Millionen Menschen getötet wer-
den.

Judenverfolgung
Die Juden gehören zu den größten Opfern der NS-Zeit. Der Antisemitismus wird in den 1935 verabschiedeten
„Nürnberger Rassengsetzen“ gesetzlich verankert. Ihnen wird die deutsche Staatsangehörigkeit entzogen,
sexueller Verkehr mit „Ariern“ untersagt und generell als „Bürger der Unterklasse“ behandelt. Den Höhepunkt
der Judenverfolgung markiert die Reichspogromnacht am 9. November 1938, als jüdische Geschäfte und
Synagogen demoliert werden. Seit dem Zweiten Weltkrieg erfolgt die massenhafte Deportation in Ghettos und
Vernichtungslager. Auf der Wannseekonferenz 1942 wird die „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen.

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Zweiter Weltkrieg
Der Zweite Weltkrieg beginnt mit dem Überfall auf Polen am 1. September 1939. In den folgenden Monaten
erobert die Wehrmacht blitzschnell Frankreich, Belgien und Niederlande. Die Luftschlacht um England 1940/41
hält das Deutsche Reich von einer Einflussnahme Englands ab. Am 22. Juni 1941 startet die Wehrmacht den
Angriff auf die Sowjetunion. Im selben Jahr entschließen sich die USA nach Pearl-Harbor für den Kriegseintritt.
Sie bilden mit Großbritannien und Sowjetunion eine Anti-Hitler-Koalition. Im Januar/Februar 1943 kommt der
deutsche Vormarsch zum Erliegen. In Stalingrad kesselt die sowjetische Armee die Wehrmacht ein und zwingt
diese zunehmend zum Rückzug. Mit der Landung in der Normandie im Juni 1944 bekämpfen die Alliierten das
Deutsche Reich nun auch von der westlichen Seite. Im Mai 1945 kommt es zur bedingungslosen Kapitulation
der Wehrmacht. Damit endet der Zweite Weltkrieg auf europäischem Boden.

Widerstand
Trotz des harten Vorgehens der SS und Gestapo gegen innenpolitische Gegner gibt es auch aktive Wider-
standskämpfer gegen das NS-Regime. Dazu gehören beispielweise die als „Weiße Rose“ bekannten Stu-
denten Hans und Sophie Scholl, die mit Flugblättern zum Widerstand aufrufen wollen. Auch im Militär bildete
sich eine Opposition: Am 20. Juli 1944 scheitert Graf von Stauffenberg mit seinem Attentat auf Hitler. Bis zur
Kapitulation 1945 bleibt jeglicher Widerstand allerdings erfolglos.

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