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Zweimal Deutschland
Der Zweite Weltlaieg endet am 8. Mai 1945 mit der
Kapitulation Deutschlands. Die vier Siegermächte (USA,
Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich) besetzen
Deutschland und teilen es in vier Besatzungszonen auf.
Auch Berlin wird in vier Sektoren aufgeteilt. Es wird bald
klar, dass die Sowjetunion und die Westalliierten (USA,
Großbritannien und Frankreich) ganz unterschiedliche
Pläne für Deutschland haben. Es geht vor allem um zwei
Fragen: Wie soll das politische System Deutschlands
aussehen? Nach welchen Kriterien soll die Wirtschaft
Deutschlands funktionieren? Die Westmächte wollen
Deutschland demokratisieren und ein westliches
Demokratiekonzept (Pluralismus) einführen. Die
Sowjetunion will dagegen die Rolle der kommunistischen
Partei in Deutschland stärken. Die Westmächte wollen
außerdem das Prinzip der freien Wirtschaft einführen,
während die Sowjetunion für ein wirtschaftliches System
ist, wo alles unter der Kontrolle des Staates steht. Unter
diesen Voraussetzungen ist eine Zusammenarbeit
praktisch unmöglich. Es kommt also zur Teilung
Deutschlands: Am 23. Mai 1949 entsteht im Westen (in
den Besatzungszonen der Westalliierten) die
Bundesrepublik Deutschland. Einige Monate später, am
7. Oktober 1949, gründet die Sowjetunion in ihrer
Besatzungszone die Deutsche Demokratische Republik
(DDR). Deutschland bleibt 41 Jahre lang, und zwar bis
zum 3. Oktober 1990, geteilt.
Der Mauerbau
Am 13. August 1961 hat die DDR begonnen, eine Mauer
in Berlin zu bauen. Bis zum Zerfall der DDR am 9.
November 1989 war die Mauer die Sektorengrenze
zwischen Ost- und Westberlin. Warum hat die DDR eine
Mauer mitten in Berlin gebaut? Well die DDR-Regierung
verhindern wollte, dass immer mehr DDR-Bürger in den
Westen flüchteten. Aber warum wollten viele DDR-
Bürger das Land verlassen? Die wirtschaftliche Lage der
DDR war sehr kritisch, anders als in der Bundesrepublik.
Viele DDR-Bürger wollten also in den Westen gehen.
Zwischen 1949 und 1961 hatten fast drei Millionen DDR-
Bürger die DDR verlassen. Diese Massenflucht hatte
katastrophale Folgen für die Wirtschaft der DDR und
musste gestoppt werden. Für alle Deutschen war der
Mauerbau ein großer Schock: Familien und Freunde
waren nun getrennt und konnten sich nicht mehr sehen
und treffen. Trotz der Mauer haben viele Leute versucht
zu flüchten. Mindestens 136 Menschen sind beim
Versuch, die Mauer zu überwinden, getötet worden. Am
9. November 1989 hat die DDR die Grenzübergänge von
Ost nach Westberlin (und auch von der DDR zur
Bundesrepublik) geöffnet. Die Mauer hatte also keine
Funktion mehr und ist schnell abgerissen worden. Heute
sind nur noch wenige Teilstücke als historische
Denkmäler erhalten geblieben.