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96: — Autor: Martin Eiermann — Erste Auflage: April 2013 — Internet: www.bpb.de/themenblaetter
Gerechter Klimaschutz
Themenblätter im Unterricht / Nr. 96
Gerechter Klimaschutz
— Doppelseitiges Arbeitsblatt im Abreißblock (30 Stück) und Hinweise für den Einsatz im Unterricht
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— Internet: www.bpb.de/themenblaetter — Erste Auflage: April 2013 — Autor: Martin Eiermann — Themenblätter im Unterricht Nr. 96:
Gerechter Klimaschutz
Vorab
Inhalt
Martin Eiermann Nr. 10: Wer macht was in Europa? (neu 2006) Bestell-Nr. 5.360
ist stellvertretender Nr. 23: Koalieren und Regieren. (neu 2005) Bestell-Nr. 5.373
Chefredakteur des
Nr. 37: 20. Juli 1944 – Attentat auf Hitler. (neu 2008) Bestell-Nr. 5.387
Debattenmagazins
Nr. 46: Europa in guter Verfassung? Bestell-Nr. 5.396
„The European“. Er
studierte Geschichte Nr. 47: Die Türkei und Europa. (neu 2008) Bestell-Nr. 5.940
und politische Philosophie in Harvard Nr. 48: Politische Streitkultur. Bestell-Nr. 5.941
und Soziologie an der London School Nr. 54: Entscheiden in der Demokratie. (neu 2008) Bestell-Nr. 5.947
of Economics. Seit 2007 ist er bei Nr. 55: Baukultur und Schlossgespenster. Bestell-Nr. 5.948
der Bundeszentrale für politische Nr. 60: Deutschland für Europa. Bestell-Nr. 5.953
Bildung als Autor für verschiedene
Nr. 63: Akteure in der Politik. (neu 2009) Bestell-Nr. 5.956
„Themenblätter im Unterricht“ tätig.
Nr. 64: Urteil und Dilemma. Bestell-Nr. 5.957 (Restauflage)
Veröffentlichungen u.a.: Nr. 66: Mitmischen: Neue Partizipationsformen. Bestell-Nr. 5.959
Themenblätter im Unterricht
Nr. 68: Unternehmensethik. Eigentum verpflichtet. Bestell-Nr. 5.961
Nr. 70: US-Präsidentschaftswahl
Nr. 69: Olympialand China. Bestell-Nr. 5.962
2008, Nr. 91: Sprache und Politik,
Nr. 92: Wachstum ohne Ende? Nr. 70: US-Präsidentschaftswahl 2008. Bestell-Nr. 5.963
Nr. 71: Mobilität und Umwelt. Bestell-Nr. 5.964
Nr. 72: Welche EU wollen wir? Bestell-Nr. 5.965 (Restauflage)
— Impressum Nr. 74: Terrorabwehr und Datenschutz. Bestell-Nr. 5.967
Nr. 75: Bedrohte Vielfalt – Biodiversität. Bestell-Nr. 5.968
— Herausgeberin: Bundeszentrale für
politische Bildung/bpb, Adenauerallee 86, Nr. 76: Wasser – für alle!? Bestell-Nr. 5.969
53113 Bonn, www.bpb.de Nr. 77: Armut – hier und weltweit. (neu 2010) Bestell-Nr. 5.970
— E-Mail der Redaktion: moeckel@bpb.de
(keine Bestellungen!) Nr. 78: Der Bundestag – Ansichten und Fakten. (neu 2009) Bestell-Nr. 5.971
— Autor: Martin Eiermann Nr. 79: Herbst ’89 in der DDR. (neu 2011) Bestell-Nr. 5.972
— Redaktion: Iris Möckel (verantwortlich), Nr. 80: 17. Juni 1953 – Aufstand in der DDR. Bestell-Nr. 5.973
Nina Schillings
Nr. 81: Demokratie – was ist das? Bestell-Nr. 5.974
— Gestaltung: Leitwerk. Büro für
Kommunikation, Köln, www.leitwerk.com
Nr. 82: Staatsverschuldung – unvermeidbar und gefährlich? Bestell-Nr. 5.975
— Titelfoto: picture-alliance / Nr. 83: Meilensteine der Deutschen Einheit. Bestell-Nr. 5.976
Asianet Pakistan
Nr. 84: Afghanistan kontrovers. Bestell-Nr. 5.977
— Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn
Nr. 85: Zusammengewachsen? 20 Jahre Deutsche Einheit. Bestell-Nr. 5.978
Nr. 86: Konjunktur – Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Bestell-Nr. 5.979 (Restauflage)
Nr. 87: Arbeitslosigkeit – Ausmaß, Struktur, Ursachen. Bestell-Nr. 5.980
Nr. 89: Mitte der Gesellschaft. Bestell-Nr. 5.982
Nr. 90: Vorurteile. Bestell-Nr. 5.983
Nr. 91: Sprache und Politik. Bestell-Nr. 5.984
— Urheberrechte: Text und Illustrationen sind
Nr. 92: Wachstum ohne Ende? Bestell-Nr. 5.985
urheberrechtlich geschützt. Der Text kann in
Schulen zu Unterrichtszwecken vergütungs Nr. 93: Antisemitismus. Bestell-Nr. 5.986
frei vervielfältigt werden. Bei allen gesondert Nr. 94: Lust auf Lernen? Bestell-Nr. 5.987
bezeichneten Fotos, Grafiken und Karikaturen
liegen die Rechte nicht bei uns, sondern bei Nr. 95: Medien und Politik. Bestell-Nr. 5.988
den Agenturen. Nr. 96: Gerechter Klimaschutz. Bestell-Nr. 5.989 (mit Spicker „7 aktuelle Fragen an die Politik“)
— Haftungsausschluss: Die bpb ist für den Nr. 97: Mobbing in der Schule. Bestell-Nr. 5.990 (mit Spicker „Verstehen wir uns richtig?“)
Inhalt der aufgeführten Internetseiten nicht
verantwortlich.
Nr. 98: Was denken Nazis? Bestell-Nr. 5.991 (mit Spicker „Bundestagswahl 2013 kurzgefasst“)
— Erste Auflage: April 2013,
Bestell-Nr. 5.989, ISSN 0944-8357
(siehe Bestellcoupon auf der vorletzten Seite)
— Tipp: Eine Liste sämtlicher Ausgaben (auch der vergriffenen) finden Sie im Internet. Jede
Themenblätter-Ausgabe kann dort als Farb- oder Schwarz-Weiß-PDF heruntergeladen werden:
www.bpb.de / themenblaetter .
— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb — Verantwortliche Redakteurin: Iris Möckel — Gestaltung: www.leitwerk.com
— Themenblätter im Unterricht Nr. 96: — Autor: Martin Eiermann — Erste Auflage: April 2013 — Internet: www.bpb.de/themenblaetter
Gerechter Klimaschutz
SPICKER
— Liebe Lehrerin, lieber Lehrer!
„ Auf der Rückseite finden Sie ein Muster der Reihe „Spicker Politik“. Alle Ausgaben werden auch
unter www.bpb.de/spicker zum Ausdrucken (in Farbe und in schwarz-weiß) veröffentlicht. Man kann
die Seite so falten, dass man ein Büchlein im DIN A7-Format erhält. Diese kann man z.B. in einem
Kartei-Kästchen sammeln. Dazu gibt es unter www.bpb.de/spicker ebenfalls eine Faltanleitung.
Spicker aktuell
Nr. 1 Mauerbau: 13. August 1961
— Faltanleitung
1. Kopiere oder drucke den Spicker auf ein 2. Falte das Blatt quer in der Mitte, mit der 3. Falte den einen Rand zurück bis zur
DIN-A4-Blatt aus. bedruckten Seite nach außen. Mittelfalte.
4. Falte den anderen Rand zurück bis zur 5. Entfalte das Blatt und falte es längs in der 6. Falte es jetzt wieder quer und schneide mit
Mittelfalte. Mitte, bedruckte Seite nach außen. einer Schere entlang der dicken Linie.
7. Drücke das Blatt von beiden Enden so 8. Drücke jetzt bis zum Anschlag. 9. Falte den Ausdruck jetzt von links so
zusammen, dass die eingeschnittene Mitte zusammen, dass das Titelblatt oben ist.
auseinandergeht. Jetzt ist es ein Buch!
— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb — Verantwortliche Redakteurin: Iris Möckel — Gestaltung: www.leitwerk.com
2 steht für weibliche Form des vorangegangenen Begriffs
gestaltung zunimmt (Europäisierung der Politik).
Zu viel Brüssel? dass Einfluss der EU auf nationale Gesetzgebung und Politik
Staatspleite? - 80-Prozent-These ist übertrieben, aber der Trend besteht,
Fazit
tag? von 20 % auf 81,3 %; Inneres von 4,4 % auf 12,9 %
auf Bundesebene). Bundes- Politiker#? Verdienste?
Diäten und periode); große Unterschiede zwischen Politikbereichen: Umwelt
- auf Landesebene gibt es eigene Regelungen (Höhe geringer als Leerer Allmacht der schem Impuls“ von 16,8 % (8. Wahlperiode) auf 39,1 % (15. Wahl-
Minister# das 1 ¹⁄³-fache (ca. 16.480 E) b) kontinuierliche Zunahme der deutschen Gesetze mit „europäi-
im Monat): Bundeskanzler# das 1 ²⁄³-fache (ca. 20.600 E); Bundesländer in Einklang mit Bundesgesetzen und -verordnungen). noch geringer aus
dem Gehalt eines beamteten Staatssekretärs# (aktuell 12.360 E „Bundesrecht bricht Landesrecht“ (Gesetze und Verordnungen der Union?
Anteil bei wichtigen Gesetzesbeschlüssen („Schlüsselentscheidungen“)
- bei Mitgliedern der Bundesregierung richten sich Bezüge nach recht“ (Gesetze in Deutschland in Einklang mit EU-Recht) und Europäische ein Anstieg von 16,9 auf 35,7 % zu beobachten; mit 14,6 % fällt
Finanzen?
Kassen vorliegen - außerdem gelten die Grundsätze „Europarecht bricht Bundes- Zu viel Bundestags (1976 – 1980) bis zur 15. Wahlperiode (2002 – 2005)
Steuern und
Einkommens), wenn noch andere Bezüge aus öffentlichen dürfen nicht geändert werden) zurück (ca. 26 %); zugleich ist aber von der 8. Wahlperiode des
- Kürzung der Entschädigung um 50 % (max. 30 % des 20 GG (Grund- und Menschenrechte sowie Staatsstrukturmerkmale a) von 3.097 Gesetzen gehen 806 auf einen europäischen Impuls
Lebenshaltungskosten angepasst) werden; Ewigkeitsklausel nach Art. 79 Abs. 3 GG: Art. 1 bis geringeren Zahlen:
und Kostenpauschale bei 4.123 E (jährlich an Steigerung der - auch die Verfassung (Grundgesetz) darf nicht komplett geändert - zwei wissenschaftliche Untersuchungen kommen zu
Gestaltung: Leitwerk.com / Redaktionsschluss: März 2013
Bundesrichters# bzw. kommunalen Wahlbeamten# auf Zeit) falls Gesetze überprüfen lassen (abstrakte Normenkontrolle) Autor: Robby Geyer / Redaktion: Iris Möckel (verantw.), Nina Schillings / und Regulierungen auf EU-Vorgaben zurückgehen
bei 8.252 E im Monat (orientiert sich am Einkommen eines abgeordneten (Mitglieder des Bundestags = MdB) können eben- — Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / aus dem Jahr 2007 besagt, dass 84 % aller deutschen Gesetze
- Entschädigung für MdB (Mitglieder des Bundestags) aktuell Landesregierung sowie mindestens 25 % der Bundestags - Studie des Bundesjustizministeriums für den Zeitraum 1998 – 2004
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ahlkreisbetreuung) an Vorgaben der Verfassung gebunden; die Bundes- oder eine übertragen werden
als Abgeordneter#; z.B. Wahlkreisbüro und Mitarbeiter#, - Politiker#, zum Beispiel Abgeordnete, sind bei Beschlüssen gelten für alle Mitgliedstaaten oder müssen in nationales Recht
und Kostenpauschale (steuerfreie Pauschale für die Aufwendungen (konkrete Normenkontrolle) die Politik - europäische Beschlüsse (Richtlinien und Verordnungen)
angemessen und Unabhängigkeit garantierend; steuerpflichtig) mäßigkeit durch Bundesverfassungsgericht prüfen lassen gebung in EU-Staaten gemeinschaftlichen Ursprungs sein
- Diäten umfassen Abgeordneten-Entschädigung (dem Amt verstoßen (Vorrang des Gesetzes); Gerichte können Verfassungs-
— Spicker Politik Nr. 4: 7 aktuelle F
2. Was verdienen Politiker#? 1. Dürfen Politiker# alles beschließen? — Spicker Politik Nr. 4 7. Stimmt es, dass 80 % aller Gesetze in
3. Woher bekommt der Staat das Geld, 4. Was passiert, wenn ein Staat pleite geht? 5. Warum ist das Plenum im Bundestag meistens 6. Welche Vor- und Nachteile bringen EU und Euro?
das er ausgibt? so dürftig besetzt?
- wenn ein Staat pleite geht, nennt man das Staatsbankrott oder Nachteile:
- Jeder Staat finanziert sich über Einnahmen; für zusätzliches Staatsinsolvenz - Parlamente (also auch Bundestag) kann man in Rede- und - Mitgliedschaft in EU kostet Geld: Deutschland ist größter
Geld muss er Kredite aufnehmen - ist der Fall, wenn Schulden nicht mehr zurückgezahlt oder Arbeitsparlamente unterteilen: Nettozahler (2011 ca. 9 Mrd. E)
- Staatseinnahmen sind Summe der Einnahmen von Bund, Zinszahlungen nicht mehr oder nur noch teilweise geleistet werden - Redeparlament: Arbeit hauptsächlich im Plenum (Vollver- - bei „Euro-Krise“ ist Deutschland größter Gläubiger(Beteiligung
Ländern und Gemeinden (also vom „Steuerzahler#“) sowie der können (zahlungsunfähig) sammlung aller Abgeordneten / Mitglieder des Bundestags: MdB); am Rettungsschirm ESM mit (ca. 190 Mrd. E als Einlagen und
Sozialversicherungssysteme (z.B. Rentenversicherung) große Bedeutung von öffentlichen Debatten (z.B. Unterhaus in Bürgschaften)
- Staat geht pleite, wenn er auslaufende Schulden nicht mehr
Großbritannien) - Mitgliedschaft führt zudem zu Einschränkung des nationalen
- öffentliche Abgaben (Steuern, Beiträge oder Gebühren) neu finanzieren kann. Das ist der Fall, wenn Kreditgeber#
Handlungsspielraums
und staatliche Erwerbseinkünfte (Gewinne aus Unternehmens- Vertrauen in Zahlungsfähigkeit verlieren; dies führt zu steigenden - Arbeitsparlament: Arbeit findet hauptsächlich in den Fachaus-
beteiligungen oder Zinserträge): 853,2 Mrd. E* Zinsen für Kredite (Risikoaufschlag); dadurch muss mehr Geld schüssen statt, um Gesetze auszuarbeiten (z.B. Kongress in USA) Vorteile:
für Schuldendienst aufgewendet werden - EU ist Raum des Friedens (friedliche Beilegung von Konflikten
- Steuern bilden die größte Einnahmequelle (434,9 Mrd. E*); - beim Bundestag überwiegt Charakter eines Arbeitsparlaments
und Interessengegensätzen innerhalb der EU; längste Friedens
Unterscheidung nach direkten (z.B. Lohn- oder Kfz-Steuer) und - Ursachen für Staatsbankrott: Liquiditätskrise (kurzfristig hohe (Gesetzesvorlagen und Beschlüsse werden zuerst in Fraktionen
phase in der europäischen Geschichte)
indirekten (z.B. MwSt- oder Mineralölsteuer) Verbindlichkeiten), Solvenzprobleme (längerfristig zu viele Schulden und deren Arbeitsgruppen diskutiert und vorbereitet sowie in Aus-
- gemeinsamer Binnenmarkt (keine Handelshemmnisse)
- Sozialbeiträge (steuerähnliche Abgaben, da die Höhe der angehäuft) und makroökonomische Defizite (wenig Wirtschafts- schüssen beraten); aktuell gibt es 22 ständige Ausschüsse
fördert deutsche Exporte in andere EU-Staaten (Wert für 2012
egenleistung nicht genau festgelegt ist); 307,2 Mrd. E*
G wachstum, Devisenabfluss durch mehr Importe als Exporte) - im Plenum werden Positionen und Argumente ausgetauscht 1.097,4 Mrd. E; davon 625,7 Mrd. E in andere EU-Staaten)
- Gebühren (Kosten für Inanspruchnahme einer konkreten staat- - für Staatspleiten gibt es keinen rechtlichen Rahmen wie für sowie über Empfehlungen der Ausschüsse beraten und abgestimmt - Steigerung der Wirtschaftsleistung durch gemeinsame
lichen Leistung; z.B. neuer Personalausweis; 36,9 Mrd. E*) und Privatpersonen oder Unternehmen (Plenum tagt nach Art. 42 Abs. 1 GG immer öffentlich) Währung (z.B. KfW-Studie: ca. 2 – 2,5 % für 2009 und 2010,
Beiträge (Kosten für Inanspruchnahme einer Gruppenleistung und - Länder mit Zahlungsschwierigkeiten können Kredite vom Inter- - meistens reicht die Mehrheit der anwesenden MdB für Beschluss entspricht ca. 50 – 60 Mrd. E)
Kostenverteilung; z.B. Anwohnerbeiträge für Straßenausbau) nationalen Währungsfonds (IWF) in Anspruch nehmen (aktuell (einfache Mehrheit); Mehrheit aller MdB (Kanzlermehrheit) nur bei - Wegfall von Wechselkursrisiken durch gemeinsame Währung
- Erlöse aus wirtschaftlicher Tätigkeit (z.B. Unternehmens sind rund 57 Mrd. US-$ an Krediten vergeben); möglich sind auch wenigen Abstimmungen nötig (z.B. Wahl des Bundeskanzlers#, (Einsparungen bis zu 10 Mrd. E für deutsche Unternehmen)
beteiligungen; 15,5 Mrd. E*), Zinserträge (19,4 Mrd. E*) oder Kredite durch andere Länder oder durch einen regionalen konstruktives Misstrauensvotum, Einspruch des Bundesrates kann - EU größter Wirtschaftsraum (Anteil an weltweiten Exporten
Vermögensveräußerungen (z.B. Verkauf von staatlichem Rettungsschirm (Europäischer Stabilitätsmechanismus) bei nicht zustimmungspflichtigen Gesetzen zurückgewiesen werden) 2011: 6,04 Bio. von 17,8 Bio. US-$)
Eigentum; 7,8 Mrd. E*) - im Gegenzug müssen betroffene Staaten Reformen einleiten: - an Sitzungstagen haben MdB Anwesenheitspflicht in den - Freizügigkeit für Menschen der EU-Staaten (Studium,
Haushaltsdefizit abbauen (weniger Ausgaben, mehr Einnahmen); Gebäuden des Bundestags; das bedeutet nicht, dass alle im Ausbildung, Beruf, Reisen) und Wegfall von Grenzkontrollen
- Bund, Länder und Gemeinden gaben 2011 zusammen
Wettbewerbsfähigkeit steigern (fördert Exporte); Währung ab Plenum sein müssen; bei Beratungen im Plenum sind meist nur durch Schengen-Abkommen
26,2 Mrd. E* mehr aus, als sie Einnahmen hatten.
werten (wirkt hemmend auf Importe und fördernd für Exporte; die jeweiligen Fachpolitiker# (Ausschussmitglieder) anwesend - Zusammenarbeit in der Außen- und Sicherheitspolitik verleiht
nicht möglich bei Währungsunion); Inflation erhöhen (Entwertung Deutschland weltweit mehr Gewicht
*Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum Januar bis September 2012 - unentschuldigtes Fehlen an Sitzungstagen bzw. bei
von Schulden). - gemeinschaftliches Handeln gegenüber globalen Heraus
Quelle: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Vierteljährliche Kassenergebnisse des öffentlichen Abstimmungen wird mit 50 bzw. 100 E Strafe geahndet.
Gesamthaushalts forderungen (z.B. Umweltschutz, Terrorismus).
— Themenblätter im Unterricht Nr. 96: — Autor: Martin Eiermann — Erste Auflage: April 2013 — Internet: www.bpb.de/themenblaetter
Gerechter Klimaschutz
Lehrerblatt
Gerechter Klimaschutz
01
Der Mensch verändert durch seine Aktivitäten das Weltklima. Doch mit welchen
Konsequenzen ist zu rechnen – und wie kann Verantwortung für die Rettung des
Klimas gerecht zwischen Staaten und Generationen verteilt werden?
Klimaveränderungen sind weltweit zu beobachten – schmelzende Gletscher in 2 steht für die weibliche Form
den Alpen, stärkere Wirbelstürme im Atlantik und eine stark zurückgehende Eis- des v orangegangenen Begriffs
decke in der Arktis. Nicht umsonst ist „Klimakatastrophe“ zum Wort des Jahres
2007 gekürt worden. Was kann angesichts der aktuellen Situation getan werden, — Die Arktis schmilzt dahin
um die langfristigen Folgen einer Klimaveränderung zu minimieren? Welche Ver- Die Ausdehnung des Packeises im Nordpolarmeer nimmt
antwortung trifft die etablierten „Verursacher#“ des Klimawandels und welche von Jahr zu Jahr ab. 2012 waren in den Sommermonaten
Anforderungen können an aufstrebende Nationen gestellt werden? Ziel dieses lediglich 24 % der Arktis vereist. Bereits 2015 könnte das
Meer im Sommer zum ersten Mal eisfrei sein.
Themenblatts ist es, zu verdeutlichen, dass globale Probleme oftmals auch
globale Lösungen erfordern – die dementsprechend labil sein können und die Jahresmittelwert Packeis 1979 – 2000
sowohl auf Prinzipien als auch auf Kompromissbereitschaft basieren. Meereisflächen
Uneinigkeit herrscht vor allem in zwei Punkten: Wie schwer werden die Konse-
quenzen des Klimawandels in den kommenden Jahrzehnten sein? Und wer sollte
Verantwortung dafür tragen, ihre Auswirkungen auf Natur und Zivilisation zu
Grönland Deutschland
minimieren: Industrienationen oder aufstrebende Staaten? Die heutige Welt USA
bevölkerung oder künftige Generationen?
— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb — Verantwortliche Redakteurin: Iris Möckel — Gestaltung: www.leitwerk.com
— Internet: www.bpb.de/themenblaetter — Erste Auflage: April 2013 — Autor: Martin Eiermann — Themenblätter im Unterricht Nr. 96:
Gerechter Klimaschutz
Lehrerblatt
02
ppm = parts per million / Teile pro Million Folgen des Klimawandels
— Intergovernmental Panel on Seit 1800 ist die globale Durchschnittstemperatur bereits um etwa 0,7 °C gestiegen,
Climate Change (IPCC) die CO2-Konzentration hat sich von 280 ppm auf 390 ppm um fast 40 % gesteigert.
Aktuelle Simulationen deuten darauf hin, dass sich dieser Trend weiterhin verstärkt.
Das IPCC hat die Aufgabe, den Zustand des Klima- Allein in den Jahren zwischen 2007 und 2012 nahm die CO2-Konzentration um
systems und seine Auswirkungen auf die mensch- 10 ppm zu. Bis zum Jahr 2100 sagt der Weltklimarat IPCC bei einer unveränderten
lichen Gesellschaftssysteme festzustellen und
Klimapolitik atmosphärische CO2-Konzentrationen von bis zu 900 ppm voraus.
Möglichkeiten der politischen Gegensteuerung zu
Verglichen mit momentanen Daten bedeutet dies eine Steigerung um mehr als
benennen. Das IPCC betreibt keine eigene For-
schung, sondern bedient sich der veröffentlichten 130 %, für vorindustrielle CO2-Niveaus sogar eine Steigerung um 220 %. Je weiter
wissenschaftlichen Literatur. Seine Berichte werden in die Zukunft die Simulationen reichen, desto ungenauer werden die Vorhersagen –
im Wesentlichen durch Wissenschaftler# erstellt, ähnlich wie auch in der Meteorologie. Der Wetterbericht für Morgen ist immer
die im Welt-Klimaforschungsprogramm (WCRP) genauer als der für Übermorgen. Folgende Entwicklungen könnten eintreten:
tätig sind.
- ein Abschmelzen von Gletschern und polarem Eis. Viele Gletscher
erden innerhalb der kommenden Jahrzehnte verschwinden, die Arktis könnte
w
— Treibhauseffekt ab 2015 im Sommer eisfrei sein.
Treibhausgase in der Erdatmosphäre verhindern, - ein Anstieg des Meerespiegels zwischen 20 cm und 50 cm bis 2100,
dass Wärmerückstrahlung von der Erdoberfläche mit weitreichenden Folgen für Küsten weltweit. Mehrere Inselstaaten sind
die Atmosphäre verlassen kann. Die Wärmeenergie bereits heute von der Vernichtung bedroht.
wird stattdessen in den unteren Schichten der
Atmosphäre gespeichert und führt zu höheren - häufigere und intensivere Dürreperioden und Überschwemmungen
Temperaturen auf der Erde (siehe auch M01). eltweit – und damit mehr Waldbrände, eine größere Wasserknappheit und
w
eine Verringerung der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche.
Ein funktionierender natürlicher Treibhauseffekt ist
notwendig für die Existenz menschlichen Lebens auf - ein beschleunigtes Artensterben. Schon heute liegt die Aussterberate bei
der Erde. Ohne ihn würde die globale Durchschnitts dem T ausendfachen des evolutionären Durchschnitts, das heißt, im Vergleich
temperatur statt bei 15 °C bei etwa -18 °C liegen
zum bisherigen Verlauf des Artensterbens (siehe auch Themenblätter im
und flüssiges Wasser unmöglich machen. Eine zu
Unterricht Nr. 75 ).
starke Erhöhung des Treibhauseffekts kann jedoch
auf Dauer durch steigende Temperaturen zu eben- Vor allem ärmere Länder stehen Nahrungs- und Wasserknappheit und dem resul-
falls lebensfeindlichen B
edingungen führen. Obwohl tierenden Konfliktpotential oftmals machtlos gegenüber. Es ist daher besorgnis
Treibhausgase nur in sehr geringen Mengen in
erregend, dass sich laut internationalen Schätzungen unter den 100 am meisten
der Erdatmosphäre zu finden sind, ist daher ein
betroffenen Staaten vor allem Entwicklungs- und Schwellenländer finden. Jedoch
möglichst konstanter Treibhauseffekt wichtig für das
globale Klima. werden auch westliche Industrienationen von den Veränderungen betroffen sein,
durch häufigere Naturkatastrophen in Europa und den USA, das Abnehmen des
Das wichtigste anthropogene, also vom Menschen
Wintertourismus in den Alpen oder die erstmals auftretende Wasserknappheit.
verursachte, Treibhausgas ist Kohlenstoffdioxid (CO2).
2012 lag die CO2-Konzentration mit 390 ppm
deutlich über dem vorindustriellen Niveau von etwa
— Kohlendioxid-Konzentration im Wandel
280 ppm. Weitere Treibhausgase sind etwa Methan
und FCKWs. CO2-Konzentraion in ppm
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— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb — Verantwortliche Redakteurin: Iris Möckel — Gestaltung: www.leitwerk.com
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03
Hinweise zu den Aufgaben
Die Schüler2 sollen sich ihre Grundhaltung zum Klimawandel be- Der hohe Lebensstandard westlicher Industrieländer ist gekenn-
wusst machen. Aktuell sind in unserer Gesellschaft noch wenige zeichnet von hohen Pro-Kopf-Emissionen; bevölkerungsreiche
unmittelbare Folgen des Klimawandels zu spüren. Zum einen sind Schwellenländer wie Indien und China verzeichnen dagegen
andere Regionen der Erde momentan stärker betroffen (z.B. Insel- einen starken Zuwachs an Gesamt-Emissionen. So haben z.B.
staaten), zum anderen können wir es uns aufgrund des allgemei- die USA bei ähnlichen Gesamt-Emissionen wie China fünffach
nen Wohlstands noch leisten, Engpässe bei Nahrung, Wasser oder höhere Pro-Kopf-Emissionen.
Brennstoffen durch höhere Investitionen zu überbrücken. Es steht
Wie in Schaubildern zu den weltweiten CO2-Emissionen sichtbar
jedoch außer Frage, dass die klimatischen Veränderungen mittelfris
wird (siehe z.B. www.globalwarmingart.com/images/b/bf/
tig auch in Westeuropa greifbarer Bestandteil des Alltags werden.
Carbon_Emission_by_Region.png ), hatten bis 1950 vor allem
Die zentrale Frage der Klimapolitik ist daher, ob uns der momen- die Länder Westeuropas und Nordamerikas die Verantwortung
tane Klimawandel egal sein kann. Dieses Thema gewinnt be- für den Zuwachs an Treibhausgasen. Erst in den vergangenen
sonders an Relevanz, da aktuelle Forschungsergebnisse darauf Jahrzehnten sind andere aufstrebende Regionen zu relevanten
hindeuten, dass eine entschlossene Klimapolitik in den kommen- CO2-Quellen geworden. Es ist jedoch so, dass der jährliche
den 20 Jahren entscheidend für die Entwicklung der nächsten Zuwachs an atmosphärischem CO2 ebenfalls nach 1950 an
200 Jahre sein wird: Geschwindigkeit zugenommen hat. Insofern kann es hilfreich sein,
die Frage „Wer ist schuld am Klimawandel?“ umzuformulieren
in „Wer war von Anfang an dabei?“ (Lösung: Industrieländer)
— Die vier Szenarien des IPCC und der Anstieg der
und „Wer trägt heute zu den Veränderungen bei?“ (Lösung:
globalen Durchschnittstemperatur bis 2100*
Alle, aber in unterschiedlichem Grad).
Wirtschaftsorientiert Umweltorientiert „Bewegen müssen sich vor allem die Industrieländer, die unbestritten
die historische Verantwortung für den Klimawandel tragen“, fordert
Globalisierung A 1 Hohes Wachstum B 1 Globale
Steiner. Er klingt ein bisschen empört, als handele es sich um eine
(homogene Welt) 1,4 – 6,4 °C achhaltigkeit
N
Selbstverständlichkeit. „Die reichen Länder dürfen sich nicht hinstel-
1,1 – 2,9 °C
len und von den Entwicklungsländern Opfer verlangen, die sie selbst
Regionalisierung A 2 Regionalisierte B 2 Regionale seit Jahrzehnten nicht zu bringen bereit sind.“ Steiner fordert eine
(heterogene Welt) Wirtschaftsentwicklung Nachhaltigkeit „neue Symmetrie“. Natürlich brauche es auch Zugeständnisse von
2,0 – 5,4 °C 1,4 – 3,8 °C China, von Indien oder Südafrika, um den Klimawandel aufzuhalten.
— Quelle(Schaugrafik): Deutsches Klima-Rechenzentrum DKRZ, © dpa-Grafik 3765 / Leitwerk
* Korrekter Titel: Die vier Szenariofamilien des „Fourth Assessment Report“ des IPCC „Aber den ersten, großen Schritt müssen die EU und die USA machen.“
und die prognostizierte Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur bis 2100,
Schaubild nach www.wikipedia.de, © Leitwerk — Quelle: Achim Steiner, Chef der UNEP (United Nations Environment Programme / Umwelt-
Lesebeispiel zur Tabelle: Sollte weltweit weiterhin auf hohes Wachstum gesezt werden (Szenario programm der Vereinten Nationen) zitiert nach: www.tagesschau.de/ausland/meldung96152.html
A1) wird sich der Klimawandel dramatischer entwickeln als bei rückläufigem Materialverbrauch (Zugriff am 15. Juli 2008)
und weltweiter rascher Änderung der Wirtschaftsstrukturen hin zu Dienstleistungsgesellschaften
(B1). Ausführlich unter: wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Klimaszenarien
— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb — Verantwortliche Redakteurin: Iris Möckel — Gestaltung: www.leitwerk.com
— Internet: www.bpb.de/themenblaetter — Erste Auflage: April 2013 — Autor: Martin Eiermann — Themenblätter im Unterricht Nr. 96:
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04
— Das Kyoto-Protokoll Welche Verantwortung haben wir gegenüber zukünftigen Generationen?
Das 1997 in Kyoto beschlossene Zusatzprotokoll Zwar haben die heutigen Industrienationen die Veränderungen der Treibhausgas
zur „UN Framework Convention on Climate Change“ konzentrationen maßgeblich zu verantworten; in den vergangenen 20 Jahren
schrieb verbindliche Richtlinien zur Emissions haben aber vor allem die Emissionen in Asien und Ozeanien stark zugenommen.
reduktion fest. Bis zum Endtermin 2012 sollten die Die notwendige Reduktion z ukünftiger Emissionen betrifft (ebenso wie die oben
globalen Emissionen 5,2 % unter das Niveau von
angesprochenen Folgen des Klimawandels) alle Regionen der Erde. Interessen-
1990 gesunken sein. Ziel war, Klimaschutz wirt-
konflikte sind jedoch unvermeidbar. Die folgende Tabelle veranschaulicht die
schaftlich rentabel zu gestalten, beispielsweise durch
die Einführung eines Emissionshandels und durch Positionen der beiden Blöcke:
Möglichkeiten zur Lastenteilung. Einzelne Länder
hatten dabei unterschiedliche Vorgaben entsprechend
— Industrienationen … — Entwicklungs- und Schwellenländer…
ihrer wirtschaftlichen Entwicklung zu erfüllen.
Zum Großteil sind die Reduktionsziele verfehlt worden … wollen den existierenden Lebens … wollen den Lebensstandard an
(siehe M02). Auch auf Nachfolgekonferenzen standard erhalten westliche Niveaus angleichen
ist bisher kein umfassender Nachfolgevertrag be-
… wollen das Wirtschaftswachstum … wollen das Wirtschaftswachstum
schlossen worden. Mehrere große Staaten –
erhalten ausbauen
darunter die USA, Russland und China – haben
angekündigt, künftig keine verbindlichen Ziele unter- … drängen auf eine Mitwirkung der … sehen Industrienationen als die
zeichnen zu wollen. Ziel der UN ist es trotzdem, die Schwellenländer in der Klimapolitik Verursacher des Klimawandels
Verabschiedung eines Zusatzprotokolls bis 2015
und seine Umsetzung bis 2020 zu erreichen. Un
Erschwerend kommt hinzu, dass die Dimensionen des Klimawandels – als globa-
einigkeit besteht vor allem in zwei Fragen: der Höhe
der notwendigen Emissionsreduktionen und der les und langfristiges Phänomen – sich nur schwer in politische und wirtschaftliche
gerechten Verteilung von Verantwortung. Entscheidungsstrukturen pressen lassen: Welcher Politiker# trifft heute eine
unpopuläre Entscheidung, weil davon vielleicht die Generation unserer Enkelkinder
Ob die als realistisch geltenden Reduktionsziele
profitiert? Welcher Ökonom# wirbt für eine radikale Neustrukturierung unserer
ausreichend sind, ist ungewiss. Berechnungen zu-
folge müssten globale Emissionen bis zum Jahr Wirtschaft, weil das derzeitige System des wachstumsbasierten Wirtschaftens
2050 um 50 % – 85 % sinken, um gefährlich hohe vielleicht in 100 Jahren an natürliche Grenzen stößt?
CO2-Werte zu verhindern. Da die Weltwirtschaft
Die Frage nach der Gerechtigkeit ist auch eine Frage nach den Rechten kom-
beständig wächst, führt selbst ein Verharren auf dem
Status Quo dazu, dass Emissionen weiter zunehmen mender Generationen: Haben wir heute eine Verpflichtung, so zu handeln, dass
und nicht einfach durch Effizienzsteigerungen auch künftig ein Leben in Wohlstand und Sicherheit möglich ist? Oder beschränkt
ausgeglichen werden können. Die Frage nach der sich unsere Verpflichtung auf unsere Mitbürger# oder auf die heute lebende
Bekämpfung des Klimawandels ist daher auch Weltbevölkerung?
eine Frage über die Zukunft des Wirtschaftens.
3 Emissionshandel
— Kyoto-Protokoll und Klima-Sünder Die Bandbreite der Ansätze zur Bekämpfung des Klimawandels ist enorm.
Staaten mit den größten energiebedingten CO2- Grundsätzlich lassen sich dabei (mindestens) drei Unterscheidungen treffen:
— Quelle (Balkendiagramm): UNFCCC, IEA, © Globus 4612 / Leitwerk
* ohne Hongkong
— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb — Verantwortliche Redakteurin: Iris Möckel — Gestaltung: www.leitwerk.com
— Themenblätter im Unterricht Nr. 96: — Autor: Martin Eiermann — Erste Auflage: April 2013 — Internet: www.bpb.de/themenblaetter
Gerechter Klimaschutz
Zusatz
Klimawandel:
M01 Entstehung und Folgen
Folgen: Folgen
5
Temperaturanstieg, Zunahme der Wasser-
Klimawandel verdunstung verstärkt 7
3
den Treibhauseffekt
Boden, Pflanzen, Häuser u.a.
Gletscher und Polarkappen
erwärmen sich und geben lang-
schmelzen
wellige Wärmestrahlung ab Mehr Stürme
Fruchtbarer Boden geht
Arktis (1)
Ausstoß zunehmend verloren (Erosion)
- Rückgang des Packeises
Verbrennung von fossilen CO2 Meeresspiegel steigt: Dürregebiete
Energieträgern: N2 O üstenregionen werden
K breiten sich aus - Lebensraum für Eisbären wird kleiner
Kohle, Gas, Öl, Holz überflutet - Seewege (Nordostpassage) werden eisfrei
Treibhausgase
aus Sprühdosen,
Kühl-und HFC Nordamerika (2)
Schäummittel, FCKW CH4 CH4 CO2 CH4
Treibhausgase - Höhere Ernteerträge im Norden
PFC N2O N2O CH4
aus der chem.
SF6 Gewinnung N2O Reisanbau, - Häufiger Hitzewellen im Süden
und Elektro- Müll- Vieh- Brand-
industrie
von Kohle, Stickstoff- - Trinkwasserversorgung in Kalifornien beeinträchtigt
deponie zucht rodung Erdöl, düngung
- Sinkende Wasserspiegel in den Großen Seen
Erdgas
Südamerika (3)
- Savanne ersetzt stellenweise den Regenwald
- Einige Ernteerträge sinken
— Woher die Treibhausgase stammen - Sojaanbau profitiert
- Gefahr von Überschwemmungen steigt
So viel Prozent der weltweit freigesetzten Treibhausgase entfallen auf …
— Ein Blick in die Zukunft: wahrscheinliche Entwicklung bis 2050 Asien (6)
- Wassermangel verstärkt sich
Pro-Kopf-Emissionen in Tonnen CO2 (seit 1965)
- Wetterextreme nehmen zu
Industrieländer Welt Entwicklungsländer
- Erdrutsche
- Gefahr von Überflutungen steigt (Flussdelta)
14 - Agrar- und Fischereiproduktion
steigt im Süden, sinkt im Norden
12
10
Australien, Pazifikinseln (7)
8 - Wassermangel verschärft sich (Australien)
6 - Korallenriffen droht das Aus
- Höhere Ernten in Neuseeland
4
- Land geht ans Meer verloren (Pazifikinseln)
2 - Sturmfluten bedrohen Infrastruktur
0
— Quelle: © dpa, dpa-Grafik 4382 / Leitwerk
70
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— Internet: www.bpb.de/themenblaetter — Erste Auflage: April 2013 — Autor: Martin Eiermann — Themenblätter im Unterricht Nr. 96:
Gerechter Klimaschutz
Zusatz
Emissionen:
M02 Zusagen, Handel, Entwicklungen
— Treibhausgas-Emissionen in der EU
* Umrechnung anderer Treibhausgase in CO2 entsprechend ihrer Wirkung — Quelle: EEA (2010), © Globus, Globus-Grafik 3768 / Leitwerk
1. „Darf der Staat die Luft versteigern? ‚CO2-Zertifikate zu So viel Anteil haben diese Länder … (in Prozent) 21,0 20,1
verkaufen ist rechtswidrig‘ – zumindest wenn es nach einigen
16,5
Juristen geht. Im Auftrag der Stromkonzerne prüfen sie … am weltweiten CO2-Ausstoß
derzeit die Verfassungsmäßigkeit des Gesetzes zur Zuteilung … am weltweiten Bruttoinlandsprodukt
von Emissionsrechten. Milliarden stehen auf dem Spiel.“ (Wirtschaftsleistung)
5,5
— Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Juli 2007 … an der Weltbevölkerung 3,8
2,8 2,6 2,1
1,2
2. „Der Umweltminister plädierte für eine Senkung der 2,0 1,7
0,5 6 / Deutschland 3 / Russland 1 / China
Steuervorteile für große Dienstwagen... Dagegen lehnte der 7 / Kanada
Minister eine Einbeziehung des Autoverkehrs in den Emissions-
handel ab. Dies sei zu kompliziert und bürokratisch. Auch
würde dies innerhalb der EU zu Wettbewerbsverzerrungen
führen, fügte er hinzu.“
— DER SPIEGEL online, 17. September 2007
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— Themenblätter im Unterricht Nr. 96: — Autor: Martin Eiermann — Erste Auflage: April 2013 — Internet: www.bpb.de/themenblaetter
Gerechter Klimaschutz
Arbeitsblatt
Klimawandel und
A gerechter Klimaschutz
Weniger Schnee in den Alpen, zunehmende Dürre in Afrika – unsere Umwelt scheint
sich zu verändern. „Klimakatastrophe“ ist sogar zum Wort des Jahres gewählt
worden. Wer ist dafür verantwortlich? Und wer kann etwas dagegen unternehmen?
Dem Zwischenbericht des Weltklimarats IPCC zufolge werden Veränderungen des Klimas über die kommenden 100 Jahre weit
reichende globale Folgen haben. Dabei ist zu befürchten, dass gerade arme Länder beso nders stark unter veränderten Klima- und
Umweltbedingungen, zunehmendem Wassermangel und politischen Veränderungen leiden werden: Insel- und Küstenstaaten,
Entwicklungsländer und Länder in Afrika.
— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb — Verantwortliche Redakteurin: Iris Möckel — Gestaltung: www.leitwerk.com
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Gerechter Klimaschutz
Arbeitsblatt
Maßnahmen für
B den Klimaschutz
2 Klimagerechtigkeit
Kohlenstoffdioxid (CO2) ist ein sogenanntes Treibhausgas. Es kommt in der Natur vor und wird auch durch die Nutzung von
fossilen Brennstoffen wie Öl, Gas und Benzin freigesetzt. Nach Meinung vieler Forscher# tragen die Abgase von Autos, Fabriken,
Flugzeugen usw. mit zum Klimawandel bei.
➼ 1. Sieh dir die nebenstehende Tabelle an. Worin unterscheiden sich die bei- — Energiebedingte CO2-Emissionen 2009
den Diagramme? Wer trägt deiner Meinung nach mehr Verantwortung für den
Gesamt-Emissionen (in Mio. Tonnen)
steigenden CO2-Gehalt der Atmosphäre: China oder Kanada?
China 6.832
➼ 2. Nimm Stellung zu den Aussagen A – H. Was ist deiner Meinung nach USA 5.195
eine „faire“ Lösung? (+ = finde ich fair / o = finde ich neutral / - = finde ich unfair) Indien 1.586
Russland 1.533
A Alle Länder sollten, ob arm oder reich, E Klimaschutz ist Aufgabe der Politik. Die Japan 1.093
Deutschland 750
ihren Energieverbrauch verringern. benötigt internationale Verträge.
Kanada 521
+ o - + o - Frankreich 354
Brasilien 338
B Arme Länder sollten ihren Lebens F Wer konsumiert, trägt Verantwortung. Ghana 92 *
standard verbessern dürfen, auch wenn Jeder einzelne kann etwas zum Klima
sie dann mehr Energie verbrauchen. schutz beitragen. Pro-Kopf-Emission (in Tonnen)
+ o - + o - USA 16,9
Kanada 15,4
C Industrieländer brauchen viel Energie – G Wir tragen Verantwortung dafür, Russland 10,8
Wirtschaft sollte Vorrang vor Klimaschutz dass der Planet auch noch für künftige Deutschland 9,2
haben. Generationen lebenswert ist. Japan 8,6
Frankreich 5,5
+ o - + o -
China 5,1
D Klimaschutz sollte freiwillig sein – H Gesichert werden muss vorrangig der Brasilien 1,7
wer nicht betroffen ist, braucht auch Indien 1,4
heutige Wohlstand; Zukunftsfragen sind
nichts zu tun. Ghana 0,4 *
zweitrangig.
+ o - + o - — Quelle: IEA Internationale Energieagentur, © Leitwerk * 2008
➼ 1. Diskutiert in der Klasse die Vor- und Nachteile Neues Wirtschaften: Manche Ökonomen# glauben, dass unser Planet an seine
jeder Option. Grenzen stößt. Sie sagen: Es ist nicht möglich, immer mehr Menschen zu ernähren
und immer mehr Wirtschaftswachstum zu erzeugen, ohne unsere Umwelt nach
➼ 2. Mit welchen anderen Mitteln ließe sich der Klimawandel haltig zu schädigen. Ihr Rezept: Weniger ist mehr.
sonst noch bekämpfen?
Konsumenten#: Viele Menschen sind enttäuscht von den scheinbar endlosen
➼ 3. Für einen Tag bist du Umweltminister#. Was unter- Verhandlungen auf diplomatischen Konferenzen. Sie fordern: Konsumenten#
müssen ihr Verhalten ändern, weniger Energie verbrauchen, für den Klimaschutz
nimmst du, um Klimaschutz effektiv und gerecht zu gestalten? demonstrieren und Politiker# abwählen, die nicht genug tun.
— Herausgeberin: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb — Verantwortliche Redakteurin: Iris Möckel — Gestaltung: www.leitwerk.com
— Themenblätter im Unterricht Nr. 96: — Autor: Martin Eiermann — Erste Auflage: April 2013 — Internet: www.bpb.de/themenblaetter
Gerechter Klimaschutz
Hinweise
Weiterführende Hinweise
„
— Internetadressen — Angebote aus der Bundeszentrale für politische Bildung
CO2
Timer
2013—2014
www.bpb.de/timer www.facebook.de/bpbtimer
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