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Am Anfang war: Die Tageszeitung 2
Comics in Europa und Deutschland 2

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Alles ist möglich 4
Superhelden: Superman & Co. 6

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Verflechtung von Wort und Bild 8
Erstarrte Bewegung 8
Bildsprache 10
Comic & Film 12
Roman im Bild: Die Graphic Novel 13
Spontane Bilder: Mangas aus Japan 14

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die Abenteuer von „Asterix“, „Tim und Struppi“, „Donald Duck“ und „Micky Maus“
oder Superhelden wie „Superman“ und „Spiderman“ – nicht erst durch die zahlrei-
chen Verfilmungen haben sie sich einen großen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad
erworben. Vielmehr ist es das äußerst facettenreiche Medium des Comics, das sie
populär gemacht und unzählige Leserinnen und Leser aller Altersgruppen in ihren
Bann gezogen hat. Lange Zeit als minderwertige Lektüre geächtet, sind Comics heute
als vielschichtige eigene Gattung etabliert. Sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich der
formalen Gestaltung sind ihnen keine Grenzen gesetzt.

Das Sächsische Staatsministerium für Kultus und Sport und die Stiftung Lesen möch-
ten Ihnen mit dem Projekt „Zu Ende gedacht – Comics verführen zum Lesen“ einen Ein-
blick in diese Vielfalt geben und Ihnen Wege aufzeigen, wie Sie Comics im Unterricht
für die Klassenstufen 5 bis 8 sinnvoll einsetzen können. Denn die Beschäftigung mit
Comics ist sehr reizvoll und bietet zahlreiche Anknüpfungspunkte für unterschiedliche
Fächer – und zudem sind Comics bei Schülerinnen und Schülern sehr beliebt.

Diese Lehrerhandreichung bietet Ihnen einen Überblick über die Entstehungsgeschich-


te des Comics sowie über inhaltliche und formale Aspekte, verbunden mit konkreten
Anregungen für den fächerverbindenden Unterricht. Die Vorstellung empfehlenswer-
ter Comics rundet das Angebot ab.

Ein begleitender Wettbewerb lädt Sie dazu ein, sich mit Ihren Schülerinnen und Schü-
lern kreativ mit Comics auseinanderzusetzen. Es gilt, einen Comic zu Ende zu denken
und für die letzten Bilder eine originelle Pointe zu verfassen. Viele attraktive Preise
warten auf Ihre Klasse!

Wir wünschen Ihnen interessante Unterrichtsstunden!

Prof. Dr. Roland Wöller Heinrich Kreibich


Sächsischer Staatsminister Hauptgeschäftsführer
für Kultus und Sport Stiftung Lesen


Die vermenschlichten Tiere sind häufig Fabel-
wesen wie Micky, die Maus, Donald, die Ente,
)U)VNIVO_IZ" Felix, der Kater. In Deutschland sollte später Rolf
,QM<IOM[bMQ\]VO Kauka die Füchse Fix und Foxi erfinden, zu deren
Geschichten auch Lupo, der Wolf, und Knox, der
Im Duden für die deutsche Rechtschreibung Rabe, gehören.
wird der Comic kurz und knapp so definiert:
„Der Comic, die Comics. Kurz für Comicstrip. Relativ früh setzte allerdings auch ein spe-
Bildgeschichte mit Sprechblasen.“ Damit wäre zifischer Realismus ein. Am 7. Januar 1929
der Bauplan eines Comics im Kern erläutert: Ein erschienen die ersten Strips mit Tarzan, dem
Comic ist ein episches Werk, das zugleich mit Dschungelmenschen, und Buck Rogers, dem
sprachlichen wie mit visuellen Mitteln erzählt Zukunftshelden. Beide sind Comicadaptionen
wird. Dies ist bereits bei den Bildern der Trajans- erfolgreicher Romane: Edgar Rice Burroughs
säule (113 n. Chr.) oder des Teppichs von Bayeux hatte seine erste Tarzan-Geschichte 1912 veröf-
(2. Hälfte des 11. Jahrhunderts) der Fall, aller- fentlicht; Buck Rogers entstammt dem Roman
dings besteht keine direkte Verwandtschaft zu „Armageddon 2419 A.D.“ von Philip Francis
den heutigen Comics. Die ersten Comiczeichner Nowlan, der 1928 erschienen war.
sahen sich nicht in der Tradition der ägyptischen
oder mittelalterlich-christlichen Künstler. 1933 entstand die Idee, ein eigenes Comic-Heft
auf ein handlicheres Format zu verkleinern,
Woher kommen also die Comicstrips, die „Ko- weg von der Zeitung. Die Neuerung kam an:
mischen Streifen“? Etwas vereinfacht gesagt: Die Nachfrage wuchs und dieses Format gilt bis
Comics kommen aus Amerika, genauer: aus dem heute.
von Einwanderern geprägten Ostküsten-Ameri-
ka des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts –
und zwar aus New York. Ab 1889 erschienen dort +WUQK[QV-]ZWXI
Cartoons als Unterhaltungsbeilage in Tages- ]VL,M]\[KPTIVL
zeitungen, um diese für Leserinnen und Leser
attraktiver zu gestalten. In Europa kam bereits am 21. Oktober 1934 die
erste Ausgabe von „Le Journal de Mickey“ an die
Noch vor Ablauf des ersten Jahrzehnts des 20. Kioske – und verkaufte bald 400.000 Exemplare
Jahrhunderts waren die farbigen Sonntagsbei- wöchentlich. Die neue Kultur verbreitete sich
lagen mit ihren Comicstrips zu einer amerikani- über den ganzen Kontinent – wurde allerdings
schen Institution geworden. Bis 1920 hatte sich hierzulande als reine Kinder- und Jugendlitera-
dieses Prinzip in fast allen US-amerikanischen tur wahrgenommen.
Tageszeitungen durchgesetzt.

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Die frühen Comics sind noch sichtbar mit Karika- 1RFKLQGHQ

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turen verwandt. Die Figuren werden überzeich- ZXUGHQLQGHU%
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net, manchmal in ihren Proportionen verzerrt;
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Tiere, Pflanzen, Maschinen, Bauwerke erschei-
nen belebt bzw. vermenschlicht – Merkmale, wie YHUEUDQQW'HU*

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sie in der Literatur als Kennzeichen der Groteske -XJHQGOLFKHVROOW
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verwendet werden.
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Dank eigener nationaler Vorläufer war Euro-
pa für eine Comic-Rezeption längst bereit. In
Deutschland ist vor allem Wilhelm Busch (1832-
1908) zu nennen, der sogar als Vorbild vieler
in den USA arbeitender Comic-Künstler gelten
kann, sowie sein Vorgänger, der Genfer Alt-Phi- Vergleich früher – heute
lologe Rodolphe Töpffer (1799-1846), der vielen Bestimmt haben die Eltern und Großeltern Ihrer Schülerin-
als Vorbote des filmischen Erzählens gilt und
nen und Schüler in ihrer Jugend auch in Comics geschmö-
Bildergeschichten mit ein bis zwei Textzeilen pro
kert. Sehr populär in der DDR waren z. B. die Digedags, die
Bild entworfen hat.
durch die Weltgeschichte reisten und dabei viele Abenteuer
Töpffer fand in Europa etliche Nachahmer oder erlebten – sowohl mit prähistorischen Dinosauriern als auch
Nachfolger, darunter Heinrich Hoffmann mit mit historischen Persönlichkeiten. In insgesamt 221 Heften
seinem „Struwwelpeter“, der 1844 erstmalig erschien die Comicreihe in den Jahren von 1955 bis 1975 im
erschien und sehr erfolgreich war. Der Boden für Magazin „Mosaik“, ihr geistiger Vater war Hannes Hegen.
die Verbreitung des Comics war somit auch in
Als Nachfolger dieser legendären Comics erleben seit 1976
Deutschland bestens bereitet.
die Abrafaxe auf ihren Reisen durch Raum und Zeit so eini-
ges. Als längster Fortsetzungscomic der Welt haben sie es
sogar bis ins Guinness Buch der Rekorde geschafft.
Ermuntern Sie Ihre Schülerinnen und Schüler doch einmal,
ihre Eltern und Großeltern in die Schule einzuladen und sie
von ihren persönlichen Erfahrungen mit Comics berichten
Tatort Bibliothek
zu lassen. Alternativ können sie Interviews mit ihren Eltern
Die Schülerinnen und Schüler erkunden ihre
und Großeltern durchführen und die Ergebnisse auf Plaka-
Schulbibliothek oder die örtlichen Büche-
ten darstellen:
reien und befragen die Bibliothekare, wann
Wie wurden Comics in ihrer Jugend behandelt? Was sag-
die ersten Comics angeschafft worden sind
ten ihre Eltern und Großeltern, was die Lehrerinnen und
und wie die Reaktionen der Leserinnen und
Lehrer? Welche Comics kannten sie? Welche Erinnerungen
Leser damals waren – empört oder entzückt?
verknüpfen sie mit ihren Comics? Die Comics der Eltern-
Zudem können sie erforschen, welche Comics
und Großeltern-Generation können außerdem mit den
heutzutage zur Ausleihe bereit stehen, wie
heutigen Lieblingscomics der Schülerinnen und Schüler
die Leserinnen und Leser an der Auswahl
verglichen und auf einer Zeitleiste angeordnet werden.
beteiligt werden oder welche Comics zu den
Um die Erfahrungen ihrer Eltern und Großeltern besser
Favoriten bei den Bibliothekslesern gehören.
einordnen zu können, ist eine Recherche zu Comics, die in
Die Arbeitsergebnisse können dann in der
der DDR erschienen sind, eine spannende Aufgabe. Welche
Bibliothek ausgestellt werden.
Reihen gab es, wer waren ihre Protagonisten und Zeichner
und wie wurden sie rezipiert? Lassen Sie die Schülerinnen
und Schüler in Kurzreferaten die wichtigsten Comics vor-
stellen und ergänzend in die Zeitleiste einordnen.

„The Yellow Kid“


„The Yellow Kid“ ist eine wichtige und bahnbrechende Figur aus der An-
fangszeit des Comics. Die Schülerinnen und Schüler recherchieren, wer sein
Erfinder war, in welchem Kontext es entstand, zu welchen Neuerungen es
führte und in welchem Phänomen es sich heute möglicherweise noch
entdecken lässt.


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Zunächst gilt: Es gibt keinen Gegenstand, der
nicht „comicfähig“ oder „comicwürdig“ wäre. aller Welt unterwegs
Einen letzten möglichen Vorbehalt hat Arthur und erleben ernstere
„Art“ Spiegelman mit seinem Comic „Maus. Die oder auch heiterere
Geschichte eines Überlebenden“ aus dem Weg Abenteuer. Sie sind
geräumt. In diesem biografischen Comic erzählt mal Fabelwesen wie
der Autor die Lebensgeschichte seines Vaters, der Donald Duck und
das Konzentrationslager in Auschwitz überleb- die Seinen, wie Felix, der Kater,
te. Die Form seiner Biografie ist die einer Fabel: oder Fix und Foxi. Mal sind sie halb realis-
Die Juden erscheinen als Mäuse, die Deutschen tisch, halb karikaturistisch gezeichnete Figuren
als Katzen, die Franzosen als Frösche, die Briten wie Spirou und Fantasio oder wie der Bürobote
als Fische und die Schweden als Rentiere. 1992 Gaston, wie Asterix und Obelix oder wie Jean
erhielt Spiegelman dafür als erster Comic-Autor Tabarys schändlicher Großwesir Isnogud, dessen
den Pulitzer-Preis. ewig unerfüllter Lebenssinn und -zweck es ist,
Kalif an Stelle des Kalifen zu werden.
Wenn es ein Gründungsjahr für eine eigene
große europäische Comic-Tradition gibt, dann ist Sie erleben ihre Abenteuer in ferner Vergan-
es das Jahr 1927 mit dem Erscheinen des ers- genheit wie Prinz Eisenherz oder der Western-
ten Comics mit Tintin (im Deutschen: Tim; sein Comic Leutnant Blueberry und sie stoßen in die
Terrier Milou heißt bei uns Struppi). Der Junge ferne Zukunft vor wie der Urvater aller Comic-
Tintin ist Reporter – wie so viele Comic-Helden Raumfahrer Flash Gordon und wie Dan Dare,
vor und nach ihm. Seitdem sind in Tims Nach- Luc Orient, John Difool, Storm oder Valerian und
folge Hunderte von Comichelden in und aus

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Veronique. Und sie machen nicht einmal vor un-
serer Gegenwart Halt, was Helden wie Blake und
Mortimer, Jeff Jordan, Percy Pickwick oder wie
Henk Kuijpers schöne Heldin Franka zeigen. Die Piraten in Comic und Realität
Vielfalt visuell erzählter Abenteuer ist nahezu Um die Suche nach einem Piratenschatz dreht sich das
unendlich. bis heute erfolgreichste Album mit Tim und Struppi: der
Doppelband „Das Geheimnis der ‚Einhorn’“ (1943) und „Der
Nicht alles, wovon die Comics erzählen, ist frei Schatz Rackhams des Roten“ (1944). Die Figur „Rackham“
erfunden. Viele Autoren recherchieren sehr
beruht auf einer historischen Vorlage, nämlich dem Piraten-
gründlich, bevor sie an die Arbeit gehen.
kapitän Calico Jack Rackham, der von 1682 bis 1720 lebte
So lassen sich aus den Darstellungen von
gallischer oder römischer Wohnkultur in und zu dessen Mannschaft die beiden Frauen gehörten,
den Asterix-Bänden allerlei Informationen über die zu den bekanntesten Piratinnen werden sollten: Anne
die damaligen Lebensumstände entnehmen. Die Bonny und Mary Read.
Reihe war allerdings nie als Geschichtsunterricht Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die
in Comicform gedacht. historische Figur und fertigen Steckbriefe der gesuchten
Piraten an, die ein gezeichnetes Bild der Person sowie In-
Gut recherchiert sind auch einige Western-
formationen über sie und die Piraterie zur damaligen Zeit
Comics, vor allem „Lucky Luke“ und „Leutnant
Blueberry“. Einige Lucky Luke-Alben widmen enthalten sollten.
sich historischen Personen wie Joshua A. Norton, Auch für den U-Boot-Bauer Professor Balduin Bienlein aus
dem „Kaiser von Amerika“ (1976), Jesse James „Der Schatz Rackhams des Roten“ gibt es ein Vorbild, das
(1969) oder der Schauspielerin Sarah Bernhardt sich zu erforschen lohnt: den seinerzeit berühmten Wissen-
(1982). Andere Alben erzählen von so legendären schaftler und Wissenschaftsabenteurer Professor Auguste
Phänomenen wie dem Goldrausch, dem „Pony-
Piccard (1884-1964). Piccard hielt mehrere Weltrekorde im
Express“ (1988) oder dem Bau der „Eisenbahn
Ballonflug und Tiefseetauchen. Sein Tauchgerät Bathyscaph
durch die Prärie“ (1955/56).
„Trieste“ sollte später eine Tiefe von über 10.700 Meter
erreichen – Rekord bis heute.

Goldrausch
Für einen Vergleich zwischen Comics und ihren historischen Vorlagen bieten sich Comics wie „Leut-
nant Blueberry – Prosit Luckner und die vergessene Goldmine“ von Jean-Michel Charlier und Jean
Giraud oder „Lucky Luke – Am Klondike“ von Yann Lèturgie, Jean Lèturgie und Morris an. Die Ge-
schichte des großen Goldrausches wird hier weitgehend humoristisch erzählt; unter den Figuren
taucht auch Jack London auf, außerdem werden in den Bildern Szenen aus Chaplins „The Gold Rush“
zitiert.
Ausgehend von den Comics und den darin oder in den redaktionellen Anmerkungen enthaltenen
Informationen lassen sich in einem – vielleicht auch fächerverbindenden – Projekt beispielsweise
Themen wie „Goldrausch“, „Der Pony-Express“ oder „Die Eisenbahn in den USA“ von Schülerinnen und
Schülern recherchieren und – gut und gerne im Vergleich mit den Comic-Versionen – präsentieren.
Das Thema „Goldrausch“ kann darüber hinaus in den Fächern Deutsch, Englisch, Geschichte und Che-
mie zur Sprache kommen. Folgende Inhalte bieten sich an:
• Chemie: Gold und Goldwaschen. Wie findet man Gold? Wie unterscheidet man Gold von Katzen-
gold (oder Narrengold, Pyrit)? Was ist das Edle am Edelmetall Gold? Wie wurde Gold früher, wie
wird es heute gewonnen?
• Englisch: Übersetzung von Auszügen aus der englischsprachigen Comicversion oder aus Original-
Zeitungen
• Geschichte: Aufarbeitung des Themas „Goldrausch am Klondike“ (ab 1896 bis etwa 1898)

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Vom Medium Comic aus eroberte die Superman-
;]XMZUIV+W Figur die Medienlandschaft: 1940 entstand eine
Hörspielreihe, in den Zeichentrick-
filmen lernte er, der zuvor nur
Im Jahr 1934 entstand schließ- super-weit gesprungen war,
lich das enorm erfolgreiche zu fliegen, und 1942 erschien
Genre der Superhelden- eine erste Romanversion. Im
Comics. In seinem Zentrum Gegensatz dazu waren Micky
stehen Helden, die für das Maus, Donald Duck, Tarzan oder
Gute, Recht und Gerechtig- Buck Rogers aus anderen Me-
keit eintreten und vielfach eine dien in den Comic gewechselt.
fiktive oder reale Stadt behüten. Mittlerweile ist Superman so
Sein Ursprung liegt in der Figur multimedial präsent wie kaum
begründet, die wie keine andere eine andere Ikone der Populär-
für den US-amerikanischen Co- kultur.
mic überhaupt steht: Superman.
Auf den Ur-Superman folgt bald
Superman war in vielerlei Hinsicht eine ganze Legion von Superhelden
ein Vorreiter: Er war der erste Comic-Held, der wie beispielsweise Flash (1940), die erste weib-
allein ein Comic-Heft füllte. Dadurch wurde der liche Superheldin Wonder Woman (1941) oder
Comic zu einem eigenen Medium und emanzi- Batman (1939), der statt über Superkräfte über
pierte sich von der Zeitung. Die Story: Ein Alien einen trainierten Körper und durchschlagen-
– der letzte Sohn des untergehenden Planeten de Intelligenz verfügt. Protagonisten wie die
Krypton – wird als Säugling in einer Rakete zur Fantastic Four (1961), Spiderman (1962) und die
Erde geschickt, um das planetare Desaster zu X-Men (1963) gelten im Gegensatz dazu als rea-
überleben. Ein kinderloses Ehepaar, die Kents, listischer und weniger idealistisch. Diese Super-
findet ihn und zieht ihn auf. Er wird zu Clark helden kennen menschliche Schwächen, leiden –
Kent und entwickelt Super- wie Spiderman – finanzielle Not und haben ihre
kräfte. Superman ist somit Schwierigkeiten mit dem Erwachsenwerden und
eine der fantastischsten dem anderen Geschlecht.
Einwanderer-Erfolgsge-
schichten der US-Historie. Gemeinsam ist allen Superhelden, dass sie eine
Origin Story haben, d. h. durch ein einschnei-
dendes Erlebnis zu Superhelden geworden sind
und ein Leben mit zwei Identitäten führen: das
alltägliche Leben einer Zivilperson auf der einen
und die abenteuerliche Existenz einer Secret
Identity auf der anderen Seite, eine Identität,
die sie durch ihre Gesichts- oder Ganzkörper-
Masken zu bewahren suchen.

Auch hier sieht man Superman in einer Ausnah-


mestellung: Er geht in der Regel unmaskiert zu
Werke und ist stattdessen in seinem Alltagsle-
ben getarnt: Ausgerüstet mit einer Brille, einer
leicht veränderten Frisur und einem anderen
Tonfall wird er zu Clark Kent, dem Reporter.


Die Welt der Superhelden
Welche Superhelden kennen die Schülerinnen und Schüler, was wissen sie über deren Ori-
gin Storys? Ausgehend von ihren Kenntnissen können sie eigene Geschichten entwickeln
und einen neuen Kosmos entstehen lassen: einen Kosmos, in dem Superman auf Spider-
man trifft oder Batman und die X-Men gemeinsame Abenteuer erleben. Welche Aufgaben
könnten auf die Helden warten, die sie nur zusammen lösen können?
Oder umgekehrt: Der gleiche Auftrag wartet auf Superman, Batman und Co.: Wie lösen
sie ihn jeweils? Wie setzen sie ihre speziellen Fähigkeiten dabei ein? Die Schülerinnen und
Schüler können ihre Abenteuer entweder in Form einer Geschichte oder als Comic auf-
zeichnen – der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Die Galerie der Neuen Superhelden


Spidermans Origin Story dürfte zu den bekanntesten gehören: Der junge Peter Par-
ker wird von einer radioaktiven (in einer moderneren Version: von einer genetisch
veränderten) Spinne gebissen. Er verwandelt sich und erhält die Kräfte und Fähig-
keiten einer Spinne.
Die Unterrichtsidee: Die Schülerinnen und Schüler denken sich selbst Origin Storys
aus, und zwar entweder als Ursprungsgeschichte bekannter Superhelden oder von
den Schülerinnen und Schülern selbst ausgedachter Helden. Diese Geschichten
dürfen auch parodistische Züge haben: Was wäre, wenn Peter Parker (oder ein
anderer) von einer radioaktiven Schnecke gebissen worden wäre? Wäre er dann
super-langsam? Hätte er ein Super-Schneckenhaus? Was, wenn der Superheld
seine Superkräfte einer gentechnisch veränderten Giraffe verdankte? Einem gen-
technisch veränderten Kaktus? Einem Delfin?
Am Ende könnte eine Präsentation stehen: Die Galerie der Neuen Superhelden!


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Comics sind keine Literatur und wollen auch
keine sein. Sie sind ein Medium, das – ähnlich
wie die Oper oder der Film – mit bildnerischen -Z[\IZZ\M*M_MO]VO
und mit literarischen Mitteln arbeitet. Wort und
Bild gehen eine enge Verbindung ein und sagen Der Film lebt bekanntlich davon, Bewegung zu
zusammen mehr als Text und Bild separat. zeigen und zu dokumentieren. Im Gegensatz
Ähnlich wie Oper und Film lassen sie sich daher dazu werden Bewegungen im Comicbild, dem
nur unter erheblichen Verlusten in ein anderes Panel, eingefroren. Sie verfestigen sich zu Mo-
Medium, beispielsweise in einen literarischen mentaufnahmen. Selbst die Bewegungslinien,
Text übersetzen. Eine Donald Duck- oder Asterix- die Bewegungsrichtung oder Geschwindigkeit
Geschichte lediglich in Form eines Textes ist für angeben (die so genannten „Speed lines“ oder
Leser wahrscheinlich nicht sehr reizvoll. Wenn „Action lines“), stehen in Wirklichkeit still.
der Comic eine nahe Verwandtschaft hat, so ist Zudem wird im Comic vieles gar nicht gezeigt,
es nicht die zur Literatur, sondern die zum Film. denn es geschieht zwischen den Panels oder
Denn Comics sind wie der Film eine sequentielle geht über ihren Rand hinaus. Die Leserinnen
Kunst. Man kann sie geradezu als einen Film in und Leser sind aufgefordert mitzudenken, die
stehenden Bildern verstehen – und sie sind doch Verbindungen zwischen den Panels herzustellen
auch wieder viel mehr als das. und die Geschichte selbst zu konstruieren.


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Wenn wir nun die beiden folgenden Bilder


„lesen“, also als Abfolge interpretieren und
nicht nur als zwei voneinander unabhängige
Bilder betrachten, dann verstehen wir: Der Mann
hebt den Hut, um zu grüßen. Dabei haben wir
genau das, was der Film uns zeigen würde – die
Bewegung des Hut-Hebens – überhaupt nicht
gesehen!
Geschichte in zwei Bildern
Die Schülerinnen und Schüler erzählen eine ein-
fache Geschichte in zwei Bildern, die beispielswei-
se Anfang und Ende einer Aktion zeigen, so dass
sich der Leser den vollständigen Sinn erschließen
kann. Geeignete Vorschläge sind: Sonnenauf- und
Untergang; Öffnen und Schließen des Auges; Ver-
gehen der Zeit durch zwei Ziffernblätter; Näher-
kommen oder Entfernen eines Autos.

Die Begrenzung eines Bildes kann auch aufge-


hoben werden, um eine besondere Wirkung
zu erzielen. In manchen Fällen werden die
kleinformatigen Panels ausgeweitet oder ganz
gesprengt, so dass die Bilder zu großen Comic-
Landschaften, zu Splash-Panels, geraten. Solche
Splash-Panels arbeiten mit einer anderen Art
von Sequentialität: Der Leser muss sich die
Leserichtung selbst aussuchen und entwickelt so
eine eigene Geschichte.

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Sprechblasen können auch selbst „sprechen“.
Comics sind ein vergleichsweise komplexes In „Streit um Asterix“ werden die Blasen mehr
Medium. Ihr weltweiter Erfolg liegt sicher auch oder weniger grün eingefärbt, je nachdem, wie
darin begründet, dass ihre vielschichtigen Aus- neidisch oder missgünstig der Sprecher ist. In
drucksmittel meist intuitiv verständlich sind, da „Asterix und der Kupferkessel“ spricht der Steu-
Comics assoziativ verfahren. Dies wird gerade ereintreiber Julius Caesars in formularförmigen
auch in der Darstellung des Textes deutlich. Sprechblasen, wie es sich für einen Beamten
Wenn in einer Sprechblase der Text sehr klein gehört.
und sehr dünn gelettert ist, übersetzen wir das
Visuelle ins Akustische und verstehen: Hier wird Das Bildhafte zeigt sich auch in der Sprache. All
sehr leise gesprochen, geflüstert. Erscheint der die „Zacks“ und „Krachs“, „Knacks“ und „Boings“,
Textfett und groß , wird laut gesprochen „Splashs“ und „Whams“ oder – als in einem
oder geschrien. Zittrig gezeichnete Buchstaben Lucky Luke-Comic endlich die lang ersehnte
können von Angst zeugen oder von großer emo- Kavallerie herbei reitet – „Galoppel Galoppel
tionaler Bewegtheit; schräg zur Seite kippende Hoppeldipoppels“ wurden vielfach als Beleg für
Lettern können bedeuten, dass der Sprecher die vermeintliche Primitivität der Comic-Sprache
übermüdet oder betrunken ist. In den Asterix- angesehen. Doch es handelt sich bei diesen
Bänden sprechen die Goten in gotischer Fraktur- Worten um Onomatopoetika, um Lautmalerei-
schrift, damit kennzeichnen die Schriftzeichen en. Unsere Sprache wimmelt von solchen Laut-
ihre Herkunft. und Tonmalereien oder „Schallwörtern“. Beim
Kuckuck ist das noch deutlich erkennbar, bei
Sprache selbst kommt in verschiedenen Zusam- Wörtern wie „rauschen“, „zischen“, „klappern“,
menhängen vor: Figuren reden oder denken in „schnuppern“, „schnorcheln“ hingegen ist der
Sprechblasen und der Erzähler berichtet oder onomatopoetische Ursprung nicht mehr so au-
kommentiert in Bildunterschriften oder Sprach- genfällig. In das sprachliche Allgemeingut sind
kästchen („Captions“). Die Sprechblasen können die Onomatopoetika der Comics bislang weitge-
neben Sprachzeichen auch aussagekräftige hend noch nicht eingegangen.
Bilder enthalten: Ein Herz bedeutet Liebe, ein
Blitz aus einer dunklen Wolke Zorn. Fragezeichen
drücken Verwunderung aus und eine leuchten-
de Glühbirne zeigt, dass jemandem ein Licht

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'
aufgegangen ist!

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Gib Laut!
Neue Geräte machen neue Geräusche: Lassen Sie die
Schülerinnen und Schüler neue Onomatopoetika erfin-
den, z. B. für ein Handy-Klingeln, die Geräusche eines
Computerspiels, eines startenden Flugzeugs oder eines
defekten Kühlschranks. Die Mitschüler raten im An-
schluss, was gemeint ist.

Comic versus Film


Die Schülerinnen und Schüler erstellen einen einfachen Comic, beispiels-
weise mit vier Panels, in die aus der Zeitung oder einer Zeitschrift ausge-
schnittene Fotografien von Personen geklebt werden. Diese Panels werden
dann mit Sprechblasen, Onomatopoetika und Symbolen zu einem Comic
ergänzt.
Technische Möglichkeiten vorausgesetzt, könnte man außerdem Folgendes
versuchen:
Die Schülerinnen und Schüler erstellen einen kurzen Film mit einer ein-
fachen Handlung: Streit um eine Flasche Wasser auf dem Schulhof, einen
Freundschaftsbeweis oder die gespannte Stimmung vor der Rückgabe einer
Klassenarbeit. Mit Musik können sie den Film nachvertonen. Dann werden
einige Bilder aus dem Film heraus kopiert, als Panels verwendet und mit
Kommentarkästchen, Sprechblasen etc. ergänzt.
Anschließend können beide Kunstformen in ihrer Aussagekraft miteinander
verglichen werden.

Asterix – und was noch?


Die Schülerinnen und Schüler betrachten ein Splash-Panel, z. B. aus „Asterix in Spanien“
(erstes Panel des Bands), erzählen es schriftlich nach und vergleichen anschließend die
verschiedenen Versionen. Im Idealfall zeigt sich, dass durchaus verschiedene Geschichten
aus dem Bild herausgelesen werden und diese Geschichten auch in eine unterschiedliche
Reihenfolge gebracht werden.
Abgesehen von der Haupthandlung – Asterix und Obelix wollen auf dem Markt Fisch
kaufen – können folgende Begebenheiten erzählt werden: das Gespräch der beiden Freun-
de links von Asterix; der Geflügelkauf von Gutemine und die Reaktion des Häuptlings und
seiner Träger darauf; Methusalix, der begeistert einer attraktiven jungen Frau folgt; Trou-
badix, der unter Aufsicht des Schmieds die Brücke zum Markt überquert; das Treiben des
Anglers, der dem ganzen Marktgeschehen den Rücken kehrt.


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micfiguren. Beide Genres sind außerordentlich
Die Verfilmung eines Comics bringt die beson- populär, wie an dem Erfolg der Verfilmungen
dere Schwierigkeit mit sich, dass das filmische von „Superman“, „Batman“, „Spiderman“, den
Prinzip – die Bewegung – dem Comic eigentlich „X-Men“ und zahlreichen anderen Superhelden
widerspricht: Die Comic-Bilder stehen still, erst zu sehen ist. Auch Goscinnys Helden haben sich
im Kopf des Leser beginnt der Comic-„Film“ zu immer wieder als leinwandfähig erwiesen: Lucky
laufen. Luke ebenso wie Asterix und Obelix.

Dennoch gibt es viele Comic-Verfilmungen Steven Spielberg arbeitet zurzeit an seiner Real-
und zwar sowohl als Zeichentrick- wie auch als verfilmung von „Tim und Struppi – Das Geheim-
Realfilm. Im Trickfilm werden die gezeichneten nis der ‚Einhorn’“. Der Film soll Ende 2011 ins
Figuren in Bewegung gesetzt und um akusti- Kino kommen – womit der Comic wieder einmal
sche Elemente bereichert: Die Figuren sprechen als globales Medium bestätigt wäre.
und Musik ertönt. In Realfilmen übernehmen
menschliche Schauspieler die Rollen der Co-

Comic als Film


Ein besonders schönes Beispiel für eine gelungene Comic-Ver-
filmung ist „Asterix und Kleopatra“, das sechste Asterix-Aben-
teuer. Der Band erschien im Jahr 1963 – ein Jahr, nachdem der
Monumentalfilm „Cleopatra“ mit Liz Taylor und Richard Burton
gedreht worden war. Das Asterix-Album spielt mehrfach auf
diesen Film an und wurde im Jahr 1968 dann selbst als Zeichen-
trickfilm gestaltet. 2002 folgte eine Realverfilmung des Comics:
„Asterix und Obelix: Mission Kleopatra“ mit Christian Clavier
und Gérard Depardieu in den Hauptrollen.
Im Unterricht können die Schülerinnen und Schüler das Asterix-
Album mit den beiden darauf basierenden Filmen vergleichen.
Beim Zeichentrickfilm sollte dabei ein besonderes Augenmerk
auf die Rolle der verwendeten Musik und die Choreografie der
Szenen gelegt werden.


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,QM/ZIXPQK6W^MT
Faust im Bild
Die Schülerinnen und Schüler vergleichen ausgewählte
Szenen aus dem Schauspiel mit der Comic-Version. Die
Wir kennen Comics heute in der Form von
Szenen des Ersten Teils der Tragödie sind vergleichswei-
täglich oder wöchentlich erscheinenden Zei-
tungsstrips, als Hefte, im Album-Format oder se kurz und meist sehr witzig. Eine komplette Lektüre
in verschiedenen Taschenbuchformaten. Hinzu ist nicht erforderlich – hier könnte ein Referat für einen
kommt die Graphic Novel. Im Jahr 1978 schrieb Überblick sorgen. Also: Keine Angst vor Faust!
Will Eisner vier Kurzgeschichten, die er unter Zum Verständnis des Textes ist als erste Aufgabe sinnvoll,
dem Titel „A Contract with God“ („Ein Vertrag die ausgewählte Szene auf das Wesentliche zu kürzen.
mit Gott“) gemeinsam in einem Buch veröffent-
Ergänzend können die Schülerinnen und Schüler den ge-
lichte. Er nannte dieses 178-seitige Werk eine
kürzten Vorlagentext in die eigene Sprache „übersetzen“.
„Graphic Novel“. Mit der Graphic Novel konnte
der Comic, der bislang weitgehend über Zeit- Folgende Szenen aus Goethes Faust eignen sich sehr gut
schriftenläden vertrieben worden war, in den für einen Vergleich: der Prolog im Himmel/Gesang der
Buchhandel Einzug halten. drei Erzengel (Verse 243-270), die Szene im Studierzim-
mer (Verse 1177-1529) und in der Hexenküche (Verse
Graphic Novels – grafische Romane oder Comic- 2337-2604; insbesondere das Hexen-Einmaleins). Die
Romane – können also Bücher sein, in denen
äquivalenten Szenen in der Version von Flix sind: Welten-
die einzelnen Episoden gesammelt werden, die
schöpfung im Rechner (S. 2-4), der Teufelsvertrag
zuvor in wöchentlich oder monatlich erscheinen-
den Heften publiziert worden sind. Es können (S. 30-35) und Witch Kitchen (S. 46-47).
aber auch Comic-Geschichten sein, die von
vornherein als Buch konzipiert sind – entweder
weil sie genuin längere grafische Erzählungen
sind oder weil sie bekannte Romane in Comic-
Form umsetzen. Anika Hages „Die Wolke“ basiert
beispielsweise auf dem gleichnamigen Roman
von Gudrun Pausewang (Ravensburger Buchver-
lag 2008). Im Jahr 2010 erschien eine recht freie Aneig-
nung eines in Deutschland sehr bekannten
Herausragende Beispiele für genuine Comic- Stoffes: „Faust. Der Tragödie erster Teil“ von Flix
Romane sind Frank Millers „Batman – The (Carlsen Verlag). Wie im Volksbuch
Dark Knight Returns“ und in der Tragödie von Johann
(1986), Paul Hornsche- Wolfgang von Goethe schließt Gott
meiers „Komm zurück, mit dem Teufel eine Wette um die
Mutter“ (die Geschichte Seele von Faust ab. Der Faust die-
des siebenjährigen Tho- ser Graphic Novel ist allerdings
mas, der zusammen mit kein mittelalterlicher Gelehrter
seinem Vater den Tod seiner und Zauberer, sondern ein „Stu-
Mutter verwinden muss; dent vieler Fächer und Taxifah-
Carlsen Verlag 2007) oder die rer in Berlin“ – eine ziemlich
„Aufzeichnungen aus Bur- frische Art, mit dem Original
ma“ (Verlag Reprodukt 2009) umzugehen, die Schülerinnen
von Guy Delisle, der mehr als und Schülern den Stoff auf
ein Jahr im südostasiatischen eine ungewohnte Art nahe-
Birma (offiziell: Myanmar) ver- bringt.
bracht hat.

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;XWV\IVM*QTLMZ" • Genres wie Fantasy, Adventure/Historical
5IVOI[I][2IXIV und Humor sprechen sowohl Jungen als auch
Mädchen an.
• Die Shonen-Ai- und Shojo-Ai-Geschichten
handeln ebenfalls von Liebe – und zwar von
Wörtlich übersetzt heißt Manga soviel wie spon- der Liebe zwischen zwei Jungen oder zwi-
tanes oder zwangloses Bild. Der Begriff setzt sich schen zwei Mädchen.
aus den beiden japanischen Wörtern „man“ –
was spontan, ungezwungen, aber auch zügellos „Naruto“, ein Shonen-, Action- und Comedy-
bedeuten kann – und „ga“ zusammen, dem Manga von Masashi Kishimoto, „One Piece“, ein
Wort für Bild. Die meisten jedoch setzen Mangas Shonen-, Action- und Piraten-Manga von Eiichiro
mit Comics gleich, obwohl sie sich ein wenig Oda, und „Sailor Moon – das Mädchen mit den
von ihnen unterscheiden. Das Hauptmerkmal Zauberkräften“, ein Shojo-, Fantasy- und Magic-
der Mangas ist beispielsweise, dass man sie von Girl-Manga, gehören zu den weltweit belieb-
rechts nach links beziehungsweise von hinten testen Mangas. Die Hauptfiguren verfolgen
nach vorn liest, wie in Japan üblich. Auch die jeweils ein bestimmtes Ziel – der stärkste Ninja
sehr großen Augen der Figuren sind ein wichti- der Welt werden, einen großen Piratenschatz
ges Element des typischen Manga-Stils. finden oder mit Hilfe der Mondprinzessin gegen
eine böse Macht kämpfen –, das sie nur mit
Die Manga-Szene ist sehr vielfältig, kann aber in anderen im Team erreichen können.
verschiedene Rubriken eingeteilt werden:

• Der Shojo-Bereich beinhaltet hauptsächlich


Mädchen-Geschichten mit den Schwerpunk-
ten Romantik, Comedy, Boys Love und Magical
Girl. In den Magical Girl-Mangas kämpfen
Mädchen mit magischen Kräften gegen dunk-
le Mächte.
• Die Shonen-Szene dagegen spricht haupt-
sächlich Jungen an. In dieser Kategorie sind
Action, Piraten, Science Fiction, Horror und
Erotik zusammengefasst.

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Comic oder Manga?
Eine Rechercheaufgabe für die Schülerinnen und
Schüler: Sie sollen die Unterschiede zwischen Mangas
und Comics herausfinden und sammeln. Ausgehend
von ihren Ergebnissen zeichnen sie eine kurze Ge-
schichte zunächst im Comic-, dann im Mangastil.

Cosplay im Klassenzimmer
Die Schülerinnen und Schüler suchen sich aus einer Auswahl
von Mangas einzeln oder gemeinsam eine Figur oder ein
Figurenset aus, das sie cosplayen wollen, und erarbeiten die
Kostüme. Dies kann beispielsweise im Deutschunterricht in
Zusammenarbeit mit dem Fach Kunst geschehen. Nach der
Vorstellung der Figuren dürfen die Zuschauer erraten, welche
Figur oder welches Figurenset präsentiert wird.
Anschließend berichten die Cosplayer, wie sie ihre Kostüme
gefertigt haben, und erklären, warum sie diese Figur(en) ge-
wählt haben. Auf diese Weise setzen sich die Schülerinnen und
Schüler intensiv mit der Comic-Vorlage auseinander.

Deutsche Zeichner im Porträt


Mittlerweile gibt es auch Mangas von deutschen Autoren wie Judith
Park, Nina Werner, Christina Plaka oder Robert Labs. Judith Park ist
die Bestseller-Autorin unter den deutschen Manga-Zeichnerinnen.
Ihr erstes Manga – „Dystopia“ – veröffentlichte sie mit 20 Jahren.
Wer sind diese Manga-Zeichnerinnen und -Zeichner? Wie wurde ihr
eigenes Interesse für die Welt der japanischen Comics geweckt? Wer
sind ihre künstlerischen Vorbilder? Dies und mehr können die Schü-
lerinnen und Schüler in einem Porträt zusammenstellen. Vielleicht
ist eine Zeichnerin bzw. ein Zeichner bereit, einen Fragebogen zu
ihrer/seiner Person und zu ihren/seinen Werken per Mail zu beant-
worten oder seine Kunst sogar in ihrer Schule vorzustellen?


1LMMVJZ[M
N†ZLMV=V\MZZQKP\
0IXXa-VL'
Von einem kurzen Comicstrip (etwa 3 bis 6
1LMMV[SQbbMV Bilder) werden die letzten Panels abgeschnitten.
Versucht in Kleingruppen, gemeinsam ein neues
Im Laufe eines Tages habt ihr viele Ideen. Die Ende für den Comic zu finden und zeichnet es
meisten davon habt ihr wahrscheinlich bereits dann. Ihr könnt dafür die gleiche Anzahl an Pa-
vergessen, wenn ihr sie gerade am nels nehmen, die schon im Original vorhanden
besten brauchen könntet. Legt euch ein waren, oder den Strip verkürzen oder verlän-
Skizzenbuch an, in dem ihr alle Ideen gern.
sofort aufschreibt und skizziert. Und
auch einfach Dinge zeichnet, die euch
gerade interessieren. Dadurch habt ,I[SIVV_MO
ihr immer eine Ideensammlung bei
euch. Und könnt nach einiger Zeit Kopiert einen einseitigen Comic. Schneidet aus
gut sehen, wie sich euer Zeichen- der Kopie alles heraus, was man aus dem Comic
und Schreibstil entwickelt hat. entfernen kann, ohne den Sinn der Geschichte
zu zerstören. Einmal nur Teile der Bilder, ein-
mal nur Teile des Textes. Und einmal Bild- und
;MTJ[\OM\M`\M\ Textteile. Welche Informationen sind wirklich
wichtig?
Nehmt einen kurzen Comicstrip – etwa aus der
Zeitung – und entfernt alle Dialoge, indem ihr
sie ausschneidet oder übermalt. Jetzt könnt ihr /MVI]XTI\bQMZ\
neue, eigene Dialoge in die Sprech- und Denk-
blasen einfügen. Versucht, dem Comic nur über Schneidet eine stehende Figur aus einem Comic
das, was gesprochen wird, eine andere Stim- aus. Dann kopiert sie mehrfach, in unterschiedli-
mung zu geben – traurig, wütend, fröhlich etc. chen Vergrößerungs- und Verkleinerungsschrit-
Ihr könnt auch alle Sprechblasen und Textboxen ten. Zeichnet verschiedene Panels: hohe enge,
komplett entfernen und dann nicht nur die Dia- niedrige breite, große, kleine, schmale oder auch
loge, sondern auch die Reihenfolge der Sprecher dreieckige. Jetzt kombiniert die kopierte Figur
mit eigenen Blasen ändern. mit den Panels. Welche Stimmung könnt ihr mit
einer sehr kleinen Figur in einem sehr hohen Pa-
nel erzeugen? Oder mit einer sehr großen Figur
in einem sehr kleinen Bild? Oder einer kleinen
Figur in einem breiten Panel? Oder …


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,ZMQMZTMQ,QVO[LI[
Setzt euch zu dritt zusammen. Jede/r von euch
schreibt einen Satz nach dem Schema »Person
1 – und Person 2 – tun / haben / bekommen ein
Dingsda«, z. B.: „Luise – und Peter – bekommen
ein neues Auto.“ oder „Der Zauberer – und die
Katze – singen Liebeslieder.“. Dann lest abwech-
selnd der Reihe nach aus euren Sätzen immer je
einen der Satzteile vor. Einige der Sätze werden
sehr absurd sein, andere lustig, wieder andere
dramatisch klingen. Nehmt den entstandenen
Satz, der euch am besten gefällt und macht
daraus einen kurzen Comic. Ihr könnt euch auch
Sätze mit vier oder fünf Teilen ausdenken, da-
durch bekommt ihr längere Comicgeschichten.
4I]\M;KPZQN\
?QM_IZLI[' Nehmt eine Episodenbeschreibung einer Fern-
sehserie aus einer TV-Zeitschrift. Versucht, sie
Sammelt gemeinsame Erlebnisse, etwa von nur mit Soundwörtern zu erzählen (TRAPP TRAPP
einem Klassenausflug. Macht gemeinsam in TRAPP … KRRRRK … KA-BUMM!). Probiert dabei
Kleingruppen aus einem Erlebnis einen Comic. auch den Inflektiv (eine unflektierte Verbform)
Einmal einen, der genau das erzählt, was sich aus: GRÜBEL GRÜBEL … SEUFZ SEUFZ … Vorsicht:
zugetragen hat, dann einen, der das Geschehen Diese Übung kann ganz schön laut werden!
ganz besonders lustig erzählt. Und dann einen,
der es ganz besonders traurig wiedergibt. Oder
denkt euch ein Ende aus, dass es so nicht gab – ,QM/M[KPQKP\M^WU,QVO[
dabei darf gerne übertrieben werden!
Bringt von zuhause einen kleinen Gegenstand
ohne großen Wert mit (Sammelfiguren, kleines
Werkzeug oder ähnliches). Dann verlost die
Sachen untereinander. Zu dem erhaltenen Ding
denkt sich jeder von euch eine Geschichte aus:
Wo kommt es her? Wie wurde es erworben? Was
ist sein Geheimnis? Aus den Geschichten könnt
ihr kurze Comics erstellen.

+PIZIS\MZSXNM
Bevor ihr anfangt, eure Comicfiguren zu zeich-
nen und zu schreiben, ist es hilfreich, wenn ihr
zu jeder Figur eine Rollenbiografie schreibt.
Überlegt euch, was die Figur mag, welchen
Beruf sie hat, wie sie sich selbst sieht, wie sie von )U)VNIVO_IZLQM/M[KPQKP\M
anderen gesehen werden will, wie andere sie Zu Anfang braucht ihr natürlich eine Idee.
sehen. Schreibt das und alles andere, was euch Schreibt sie auf. Und alle Ideen, die ihr noch
an der Figur wichtig ist, auf. Dann setzt euch dazu habt. Daraus wird eure Geschichte entste-
zusammen und erstellt „Phantombilder“. Je- hen. Schreibt auf, was wann und in welcher Rei-
mand soll das Gesicht der Figur zeichnen. Dazu henfolge in der Geschichte geschieht. Und erste
müssen Fragen gestellt werden: „Was für eine Dialoge, wenn euch schon welche einfallen.
Gesichtsform hat die Person? Wie alt ist sie?
Hat sie eine große / kleine / gebrochene / ;KPVMTT[SQbbQMZ\
Stups- / Adler- / geschwungene Nase? Was für Wenn eure Geschichte feststeht, fangt ihr an zu
eine Frisur?“ Sobald eine Antwort gegeben wird, zeichnen. Allerdings noch nicht den fertigen Co-
wird das erfragte Detail eingezeichnet. Und mic, sondern einen Plan dafür: mit Strichmänn-
nach und nach entsteht das Bild eurer Figur, so, chen in schnell skizzierten Panels. Viel kleiner,
wie ihr sie dann im Comic zeichnen könnt. als ihr später zeichnen werdet. Es kommt hier
nicht darauf an, „schön“ zu zeichnen. Es geht
nur darum zu sehen, wie ihr eure Idee in Bilder
+WUQK[ZQKP\QO[KPZMQJMV umwandeln könnt. Hier könnt ihr schon festle-
gen, was in wie vielen Panels geschieht, welche
Wie macht man eigentlich Comics? Fängt man „Kameraeinstellungen“ ihr benutzen werdet,
links oben auf der ersten Seite mit einer Idee welche Perspektiven ihr zeichnen müsst. Und
an und zeichnet so lange, bis man am Ende der weil das Ganze so schnell gemacht und gekrit-
Geschichte angelangt ist? Oder gibt es feste zelt aussieht, nennen wir es Scribble („Kritzel“).
Arbeitsschritte? Die Antworten auf diese Fragen, Im Scribble sind auch schon eine Menge Dialoge
die ihr euch sicher auch schon gestellt habt, lau- angezeigt, allerdings noch sehr grob. Außerdem
ten ja und ja. Denn einerseits kann man einfach könnt ihr jetzt festlegen, wie viele Seiten ihr für
so anfangen – aber oft hört dann der Comic auf euren Comic brauchen werdet. Pro Seite könnt
der Mitte einer Seite auf, anstatt ganz rechts ihr ungefähr sechs bis acht Panels rechnen.
unten. Und andererseits kann man die Arbeit Weniger Panels sehen auf der Seite etwas leer,
gut in feste Schritte unterteilen. Eine mögliche mehr etwas gedrängelt aus (es sei denn, eure
Aufteilung ist folgende: Geschichte braucht sehr große oder sehr kleine
Panels). Denkt auch daran, dass es nicht beson-

.QTUI]N8IXQMZ
Eine gute Übung zum Comicschreiben sieht so
aus: Schaut euch gemeinsam eine einminütige
Filmszene an. Sie sollte nicht zu dramatisch, aber
auch nicht zu statisch sein. Dann schaut die Sze-
ne ein zweites Mal an, haltet aber jede einzelne
Einstellung an und macht davon ein Scribble. Es
werden eine ganze Menge Scribbles zusammen-
ders aufregend aussieht, wenn alle Panels gleich kommen. Jetzt schreibt die Szene so um, dass sie
groß sind. Und dass ihr für manche Aktionen einmal auf eine und einmal auf zwei Comicsei-
mehr Platz auf der Seite brauchen werdet als für ten passt. Beschreibt die Unterschiede zwischen
andere. Ein Gespräch zwischen zwei Freunden den verschiedenen Versionen!
zum Beispiel wird wahrscheinlich in kleineren
Panels stattfinden als eine Autoverfolgungsjagd.

-Z[\:MLMV[KPZMQJMVLIVVBMQKPMVbMQKPVMV
Nun könnt ihr das Drehbuch eures Comics
schreiben. Auf der Basis eures Scribbles be-
schreibt ihr Seite um Seite, Panel um Panel und
legt auch die Dialoge fest. Überlegt euch, wie
eure Figuren miteinander reden. Ihr habt ja
Rollenbiografien für sie angelegt, dadurch ergibt
sich für verschiedene Figuren eine jeweils an-
dere Art zu sprechen. Es hilft auch, Dialoge laut
miteinander zu lesen, um herauszufinden, ob sie
passend klingen. Und dann geht es ans Zeich-
nen! Denn jetzt seid ihr soweit, dass ihr mit dem
„richtigen“ Comiczeichnen beginnen könnt.


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Was will Hägar denn nun schon


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wieder? Seine Frau ist jedenfalls
gar nicht begeistert, oder?

Überlegt euch mit eurer Klasse


eine passende Pointe – gerne kann =VLLI[OQJ\M[b]OM_QVVMV"
auch jede Schülerin bzw. jeder
Schüler eine eigene Wendung Die Klasse mit der originellsten und
fantasievollsten Lösung gewinnt einen
entwickeln – und tragt sie in das
Comic-Workshop: Ein Comic-Zeichner
beiliegende Faxformular ein. kommt an eure Schule und zeigt euch,
wie Comics entstehen.

Weiteren 10 Klassen winkt der Gewinn


Einsendeschluss eines umfangreichen Medienpakets!
ist der 31.03.2011!

?W_ Wir freuen uns auf eure Ideen!

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Bitte beach-


tet, dass ausschließlich die Gewinner benach-
richtigt werden können.

Ansprechpartnerin:
Miriam Holstein
Tel.: 06131/28890-14
E-Mail: miriam.holstein@stiftunglesen.de

© King Features Syndicate/Distr. Bulls


gelangen an Bord einer Raumfähre,
die sie zum Planeten Neos bringt. Dort

+WUQK[ geraten sie in den Konflikt zwischen


der Republikanischen Union und dem
Großneonischen Reich. Hintergründig-
Christophe Blain len Ideen hantiert, Stefano, der immer
witziges Abenteuer, das ganz und gar
Isaak der Pirat einen flotten Spruch auf den Lippen hat
nicht so partei- und linientreu ist, wie
Amerika und keine Tabus kennt, dem sensiblen
es sich die im Sputnikrausch befind-
Reprodukt Verlag, Berlin 2005, Tüftler Alberto und Giuliano, dessen
lichen Kulturbeauftragten der SED
48 S., € 12,- Vater Hunde lieber mag als seinen
gewünscht hätten.
Sohn. Das Leben ist nicht immer ein Zu-
Der Maler Isaak Sofer lebt ein recht ckerschlecken, das haben diese Jugend-
bescheidenes Leben im Paris des 18. lichen schon früh gelernt. Der Comic
Hergé
Jahrhunderts. Bis er eines Tages einen erzählt davon, wie die Musik ihnen hilft,
Tim und Struppi, Band 10
Fremden trifft, der ihn als Maler für einen eigenen Weg zu finden.
Das Geheimnis der „Einhorn“
eine kurze Seereise anheuert. Der Carlsen Verlag, Hamburg 1998, 64 S., € 9,-
kurze Ausflug stellt sich aber als Reise
nach Amerika heraus und Isaak steckt René Goscinny / Morris
Auch ein Flohmarkt kann Geheimnisse
plötzlich inmitten einer raufenden, zän- Lucky Luke, Band 57
bergen! Dort erwirbt Tim ein altes Mo-
kischen Piratencrew, mit der er von nun Der Kaiser von Amerika
dellschiff, für das sich bald auch andere,
an wilde Abenteuer erlebt. Ein Comic Ehapa Comic Collection, Köln 2006,
46 S., € 8,60 etwas zwielichtige Gestalten interes-
mit klaren Bildern und einer fesseln- sieren. Mehrere Erzählstränge werden
den Geschichte vor einem historischen kunstvoll miteinander verflochten und
Ein leicht schrulliger Geisteskranker
Hintergrund – Lesespaß pur! im Folgeband „Der Schatz Rackhams
errichtet im Wilden Westen in der Nähe
des Ortes Grass Town sein Kaiserreich. des Roten“ fortgeführt. Einer der besten
Da er an sich harmlos ist, dulden die und beliebtesten Bände mit Tim und
Walt Disney / Don Rosa
Einwohner ihn – bis ein Betrüger Struppi!
Hall of Fame 09
Ehapa Comic Collection, Köln 2006, auftaucht … Ein Fall für Lucky Luke!
183 S., € 17,- Die Vorlage dieses Abenteuers ist die
Geschichte von Joshua A. Norton, der Erich Kästner / Isabel Kreitz
Eine besonders schöne Sammlung an sich 1859 zu Norton I., Kaiser der Ver- Der 35. Mai als Comic
Geschichten rund um Donald Duck Dressler Verlag, Hamburg 2006,
einigten Staaten und Schutzherrn von
100 S., € 16,90
bietet dieser Comicband mit Abenteu- Mexiko, ausgerufen hatte.
ern aus der Feder des Autors Don Rosa.
Erich Kästners Kinderbuchklassiker in
Seine detailgetreuen und anspielungs-
Comicform! Konrad soll seiner Lehrerin
reichen Erzählungen faszinieren Leser René Goscinny / Albert Uderzo
beweisen, dass er Fantasie besitzt, und
verschiedener Generationen! Asterix, Band 15
muss zu diesem Zweck einen Aufsatz
Streit um Asterix
über die Südsee schreiben. Bloß wie,
Ehapa Comic Collection, Köln 1986,
48 S., € 10,- wenn man noch nie dort gewesen ist?
André Franquin
Zum Glück weiß Konrads Onkel Ringel-
Spirou und Fantasio, Band 16
Diesmal begeben Asterix und Obelix huth Rat und macht sich mit ihm auf
QRN ruft Bretzelburg
Carlsen Verlag, Hamburg 2003, sich nicht auf eine große Reise, son- die Reise …
64 S., € 9,-, dern müssen ein wichtiges Abenteuer
in ihrem Dorf bestehen. Denn: Tullius
Fantasio wird entführt – wegen angeb- Destructivus, ein durchtriebener römi- Masashi Kishimoto
licher Spionage! Spirou will ihn befrei- scher Stratege, der allein durch seine Naruto, Band 1
en und macht sich auf die Reise nach Carlsen Verlag, Hamburg 2003, 192 S., € 5,-
Anwesenheit Zwietracht säht, will den
Bretzelburg. Ein sehr witziges Comic- Frieden und die Eintracht unter den
Abenteuer mit wunderbar gezeichne- Naruto hat einen großen Wunsch: Er
Galliern zerstören …
ten und charakterisierten Figuren, das möchte der stärkste Ninja der Welt
zugleich eine Parodie auf die beiden werden und ist bereit, sich dafür zu-
deutschen Staaten BRD und DDR ist. Hannes Hegen sammen mit seinen Team-Kameraden
Die Digedags, Band 25 harten Prüfungen zu unterwerfen.
Die Reise ins All Was er nicht weiß: Kurz nach seiner
Gipi Buchverlag Junge Welt, Berlin 2009, Geburt wurde ein Dämon, der das Dorf
5 Songs 99 S., € 12,95 bedrohte, in seinen Körper gebannt …
avant Verlag, Berlin 2007, 128 S., € 17,95 Mit wundervollen Zeichnungen und
Mit diesem Band startet die Weltraum- spannenden Abenteuern bietet diese
Ein Leben als Rockstar! Das ist der Serie der Digedags: Dig, Dag und Manga-Reihe jede Menge Unterhal-
Traum von Alex, der mit rechtsradika- Sinus Tangentus werden entführt und tung!


Katastrophen abzuwenden. Was aber
Klaus Kordon / Christoph Heuer / wird aus ihm, wenn er älter wird? Wie
Gerlinde Althoff könnte seine Geschichte enden? In die-
Klaus Kordons „Der erste Frühling“ sem Band finden sich einige Antworten.
Carlsen Verlag, Hamburg 2007, Terrorregime des Ayatollah, den Krieg
224 S., € 14,90
Eiichiro Oda gegen den Irak und die Auswirkungen
One Piece 1 auf ihr Volk und macht so die Geschich-
Zum Ende des Krieges ist der Alltag
Carlsen Verlag, Hamburg 2001, 205 S., € 5,- te des Iran in den 1970er Jahren auch
der 12-jährigen Änne von Bombenan-
einem westlichen Leser verständlicher.
griffen, Angst vor dem Einmarsch der
Nach seiner Gefangennahme hinter- „Persepolis“ wurde mehrfach ausge-
Russen und Hunger gekennzeichnet.
lässt der bedeutende Piraten-König zeichnet und ist mittlerweile auch
Und dann kommt ein Besucher, den sie
eine Botschaft, die großen Tumult unter verfilmt worden.
kaum kennt: Es ist ihr Vater, der schwer
gezeichnet das KZ Buchenwald überlebt allen Piraten der Welt auslöst: „Irgend-
hat. Der gleichnamige Roman von Klaus wo hab ich den größten Schatz der Welt
versteckt.“ Die Suche nach dem so ge- Jeff Smith
Kordon wurde in diesem Comic neu
nannten „One Piece“ beginnt – und der Bone, Band 1
erzählt und wirkt besonders intensiv
Junge Ruffy hat ein neues Ziel: Er will Flucht aus Boneville
nach. Tokyopop Verlag, Hamburg 2007,
als erster das One Piece finden … Prall
142 S., € 10,-
gefüllt mit Action und Witz begeistert
Frank Miller diese Manga-Reihe ihre Leser!
Fone, Smiley und Phoncible B. Bone sind
Batman plötzlich heimatlos geworden! Wegen
Die Rückkehr des dunklen Ritters unlauterer Geschäfte wurden sie aus
David Petersen
Panini Verlag, Nettetal 2007, 228 S., € 19,95 ihrem Örtchen Boneville verjagt und
Mouse Guard, Band 1
Herbst 1152 nun warten u. a. die Furcht einflößen-
Das visuell spektakulärste und er- den Rattenmonster auf sie … Die Aben-
Cross Cult Verlag, Hamburg 2008,
zählerisch innovativste aller Batman- 192 S., € 24,90 teuer der knuffigen und tollpatschigen
Abenteuer: Ein älterer, gereifter Batman Bones sind ein riesiger Spaß – nicht nur
geht auf Verbrecherjagd in einer Welt, Mäuse im mittelalterlichen Jahr 1152: für begeisterte Comicleser!
die unserer heutigen Zeit mit ihren Die drei Hauptfiguren Lieam, Kanzie
allgegenwärtigen Medien ähnlicher ist und Saxon sind Mitglieder der Mäuse-
als je zuvor. Sehr empfehlenswert! wache und verteidigen ihr Reich mit Art Spiegelman
aller Macht gegen die aufständische Maus
Armee der schwarzen Axt. Eine Ge- Fischer Verlag, Frankfurt 2008, 300 S., € 14,95
Bianka Minte-König / Inga Steinmetz
schichte voll von Heldenmut, Ehre und
Handykuss und Liebesrätsel Die Beschreibung des Holocaust als
Krieg – sehr sorgfältig und stimmig ins
Tokyopop Verlag 2008, 168 S., € 6,50 Comic – geht das? Ja, wie der Pulitzer-
Bild gesetzt!
Preisträger Art Spiegelman eindrucks-
Beim Einsteigen in den Schulbus voll beweist. Er erzählt in dieser Graphic
rutscht Hanna aus – und bekommt Novel die Geschichte seiner Eltern,
Jean Roba
beim Einsammeln von Handy und polnischer Juden, die die Konzentrati-
Boule & Bill, Band 1
Büchern Hilfe von einem recht gut aus- Salleck Publications/Eckard Schott Verlag, onslager von Dachau und Auschwitz
sehenden Jungen. Kurz darauf erhält Wattenheim 2007, 48 S., € 11,- überlebten. Der Leser wird von diesem
sie ominöse Liebesbotschaften per SMS. schwarz-weiß gehaltenen Comic in den
Aber wer steckt dahinter? Möglicher- Kurze Episoden, mal zum Lachen, mal Bann gezogen und erlebt die Schrecken
weise der Junge aus dem Bus? Ge- zum Schmunzeln und manches Mal der Ereignisse nach. Geschichtsdarstel-
meinsam mit ihren Freundinnen Mila auch zum Nachdenken – diese Comic- lung mal anders!
und Kati versucht sie, dem heimlichen Serie zeigt die Abenteuer des kleinen
Verehrer auf die Schliche zu kommen … Jungen Boule und seines schlapp-
ohrigen, frechen Cockerspaniels. Die Bill Watterson
liebenswerte Familienserie beweist: Calvin und Hobbes
Alan Moore / Curt Swan Der ganz normale Alltag ist meist der Von Monstern, Mädchen
Superman Ursprung der witzigsten Erlebnisse! und besten Freunden
Was wurde aus dem Mann Carlsen Verlag, Hamburg 2009,
von morgen? 254 S., € 19,90
Panini Verlag, Nettetal 2010, 132 S., € 14,95 Marjane Satrapi
Persepolis Geschichten und Abenteuer des unbän-
Superman, der Superheld schlechthin: Eine Kindheit im Iran dig fantasievollen Einzelkindes Calvin
Ausgestattet mit übermenschlicher Ueberreuter Verlag, Wien 2004, 160 S., € 25,- und seines Tigers Hobbes, der nur
Stärke, enormer Schnelligkeit und Uneingeweihten als das erscheint, was
extremen Wahrnehmungsfähigkeiten In eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Bil- er in Wirklichkeit ist: ein Stofftier. Wun-
setzt er sich für die Schwachen ein, dern schildert die Autorin ihre Kind- derbar illustriert und immer wieder
versucht, Menschenleben zu retten und heit im Iran, den Sturz des Schahs, das unglaublich komisch!


;IKPJ†KPMZ
Ernst Horst
Nur keine Sentimentalitäten
Wie Dr. Erika Fuchs Entenhausen nach
Deutschland verlegte
Jakob F. Dittmar Blessing Verlag, München 2010, Petra Lange-Weber
Comic-Analyse 350 S., € 22,95
Comics in der Schule
UVK Verlag, Konstanz 2008, Merkmale, Gestaltung, Sprache
210 S., € 29,- Ein Kinderzimmer ohne Micky Maus- Persen Verlag, Buxtehude 2009,
Hefte? Heutzutage einfach unvorstell- 52 S., € 19,90
Was sind Comics und in welchen bar! Erika Fuchs sei Dank, denn sie
Erscheinungsformen und Medien tau- brachte die Entenhausenfraktion in den Dieses Arbeitsbuch vermittelt Schüle-
chen sie auf? Welche Strukturen sind 1950er Jahren nach Deutschland. Und rinnen und Schülern der 5.-10. Klasse
ihnen zueigen und wie funktioniert nicht nur das, sondern als Übersetzerin ein grundlegendes Wissen über Comics.
das Zusammenspiel von Bild und Text? und Chefredakteurin der Comic-Hefte Behandelt werden Aspekte wie Gestik,
Diese und viele weitere Fragen rund um brachte sie auch jede Menge deutsche Mimik und Perspektive, aber auch ab-
das Thema Comics beantwortet dieser Befindlichkeiten in die Comicwelt mit seitigere Themen wie das Frauen- und
Band umfassend und beleuchtet alle ein. Wer wissen will, wie viel Deutsch- Männerbild in der Werbung kommen
wichtigen Aspekte der Gattung. Eine land tatsächlich in Entenhausen steckt, zur Sprache. Mit konkreten Aufgaben-
äußerst fundierte Abhandlung – für sollte sich diese interessante Lektüre stellungen zu jedem Kapitel können die
alle, die mehr wissen wollen! keineswegs entgehen lassen. Schülerinnen und Schüler ihr neuer-
worbenes Wissen direkt anwenden.

Michael Farr Kim


Tim & Co Comicfiguren zeichnen Rene van Royen
Carlsen Verlag, Hamburg 2009, 131 S., Carlsen Verlag, Hamburg 2010, Asterix – Die ganze Wahrheit
€ 24,90 131 S., € 10,- C. H. Beck Verlag, München 2008,
190 S., € 9,95
„Tim & Struppi“ zählt zu den bedeu- Wie haucht man einer Comicfigur Le-
tendsten Comicreihen der Welt. In ben ein und verleiht ihr einen eigenen Spinnen die Römer eigentlich wirklich?
seinem Buch stellt der renommierte Charakter? Und wie stellt man Gefühls- Und warum haben die Gallier ständig
Experte Michael Farr die zwölf wichtigs- regungen dar? Diese und viele andere Angst davor, dass ihnen der Himmel
ten Figuren der Comicserie vor und gibt Fragen werden hier leicht verständlich auf den Kopf fallen könnte? Hier findet
interessante Informationen zu ihren und nachvollziehbar beantwortet. der geneigte Leser fundierte Antworten
Ursprüngen und Charaktereigenschaf- Als besonderes Schmankerl verraten auf die Frage, wie viel geschichtliche
ten. Dabei zeigt sich schnell, warum die etablierte Comiczeichner zudem ihre Wahrheit in den „Asterix und Obelix“-
Popularität von „Tim & Struppi“ vom persönlichen Tipps und Tricks aus der Comics tatsächlich steckt und auf
Erscheinen der ersten Ausgabe im Jahr Praxis. welche historischen Details sich Uderzo
1929 bis zum heutigen Tag ungebro- und Goscinny bezogen haben.
chen ist.
Andreas C. Knigge
Comics Klaus Schikowski
Hikaru Hayashi / Takehiko Matsumoto / 50 Klassiker Die großen Künstler des Comics
Kazuaki Morita Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2004, Edel Verlag, Hamburg 2009,
How To Draw Manga 271 S., € 19,95 256 S., € 29,95
Manga-Skizzen zeichnen
Carlsen Verlag, Hamburg 2010, Anhand von 50 erlesenen Klassikern Von den frühen Meistern des Comics
64 S., € 6,90 werden hier mehr als hundert Jahre bis hin zu den wichtigsten Künstlern
Comicgeschichte präsentiert. Dabei gibt der Gegenwart schildert der Autor die
Selbst einen Manga zeichnen – hier das rundum informative Werk Auf- spannende Geschichte des Comics in
erfahren Fans, wie das geht! Schritt für schluss über Ästhetik und Wirkung der Porträts. Dabei werden Kontinente
Schritt zeigen japanische Autoren und Comics und beleuchtet in essayistischer und kulturelle Grenzen überquert und
Zeichner, wie man Skizzen anfertigt Kurzform die Bedeutung der einzelnen der Leser erfährt jede Menge Wissens-
und damit den Grundstein für einen Werke. Viele tolle Comictipps machen wertes und Skurriles aus der Welt der
Manga legt. Dabei gibt es viel zu Lust aufs Weiterlesen. Sprechblasengeschichten. Ein Glossar
lernen – nicht nur für Anfänger, son- zu den wichtigsten Fachbegriffen und
dern auch für Fortgeschrittene, die eine Leseliste runden dieses hochinter-
hier ebenfalls spannende Insider-Tipps essante Buch ab.
finden. Mit dieser Anleitung steht dem
eigenen Manga garantiert nichts mehr
im Weg!


Impressum

Herausgeber:
Stiftung Lesen,
Römerwall 40, 55131 Mainz
Verantwortlich: Heinrich Kreibich
Programme und Projekte: Sabine Uehlein
Redaktion: Miriam Holstein, Sarah Rickers
Bildnachweis: Scott McCloud © Carlsen Verlag,
Hamburg 2010, mit freundlicher Genehmigung
der Agence Hoffman, München (S. 9), Cory Tho-
man © fotolia (S. 6). Durchgängig in der Broschü-
re Verwendung fanden zudem Comicelemente
von antipathique: Hands, Wheels, Explosion
© fotolia
Gestaltung: hauptsache:design, Mainz
Druck: Printec Repro-Druck
Auflage: 2.500 Exemplare
© Stiftung Lesen Mainz 2010
Irrtümer und Preisänderungen vorbehalten
Fachautoren:
Stefan Dinter, Illustrator und Comiczeichner,
Stuttgart, S. 16-19
Hartmut Kasper, Leibniz-Gymnasium Essen,
Fächer: Deutsch, Philosophie, Literatur, S. 2-13,
22-24
Mitarbeit: Sophie Kasper, S. 14-15
Die Materialien dürfen für Unterrichtszwecke
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Wir bedanken uns für die freundliche Unter-
stützung von Bulls Press.

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