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Curricularer Leitfaden

Praktische Ausbildung PKW

Zusammenfassung BE219
Autofahren – ein schwieriger Lernprozess
Richtziel (SUV)
der Fahrschüler soll
1. Fahrzeug- und verkehrsgerecht, sozial angepasst, ver- 2. Partnerschaftliches Verhalten, Toleranz, Selbstkontrolle
antwortungs- und umweltbewusst Kraftfahrzeuge im und Selbstkritik lernen
Straßenverkehr führen. 3. vgl. §1 Abs.1 FahrschAusbO

Veränderungen der Ausbildungsschwerpunkte


• Mit Beginn der Massenmotorisierung nach
1900 änderten sich die Schwerpunkte in der
Ausbildungsarbeit des Fahrlehrers.
• Einst standen noch bedienungstechnische,
kraftfahrzeugtechnische Fähigkeiten und Fertigkeiten
sowie deren Kenntnisse im Vordergrund.
• Nach und nach immer mehr juristische Kenntnisse
nötig, da eine Verkehrsordnung mit Regel- und
Zeichensystemen eingeführt wurde.
• Trotz Kenntnis: Zahlreiche Missachtung  allein die
Beherrschung eines Kfz und das Wissen der Vorschriften
nicht ausreichend für einen vernünftigen Kfz-Führer. • Ziel der Neuorientierung: emotionale Beeinflussung des
• Neuer und immer wichtiger werdend: Arbeit im Bereich Fahrverhaltens über die Ausbildung hinweg.
der Werthaltung und Einstellung. • Junge Fahrschüler wollen eine schnelle und günstige
• Zielt besonders auf Entwicklung und Stärkung des Ausbildung – „Qualitätsarbeit“ der Fahrschulen kann
Verantwortungsbewusstseins, der Toleranz und des sinken
partnerschaftlichen und selbstkritischen Verhaltens im • Erwartungen und Wünsche von Kunden müssen aus
Straßenverkehr ab. Existenzgründen berücksichtigt werden.
• Ganzheitliche Ausbildung (Kopf-Herz-Hand) wichtig. (Fahrlehrer ist zugleich Dienstleister und Pädagoge)
• Zusätzliche Einflüsse: Emotionen, Fahrmotive, • Gefahr für die Fahrlehrer der Kürzung des
Einstellungen, Fahrerrollen, Verhaltenserwartung pädagogischen Auftrags
anderer Verkehrsteilnehmer

Ziele des Curricularen Leitfadens


• Das wesentliche Ziel ist es, dem Fahrlehrer zwischen • Besonders dem Ausbildungsfahrlehrer und Fahrlehrer im
pädagogischem Auftrag und kaufmännischem Praktikum soll der Curriculare Leitfaden grundlegende
Erwerbsstreben zu helfen. Informationen und Anregungen geben, die für die
• Einheitliche Ausbildung Planung, Durchführung und Analyse seiner Arbeit in der
• Transparenz im Hinblick auf den pädagogischen Auftrag praktischen Ausbildung nötig ist.
des Fahrlehrers • Er ist übersichtlich, klar gegliedert.
• Es soll festgestellt werden, ob erfolgreich gearbeitet • Einzelne, aufeinander aufbauende
wurde oder wo Effizienz verbessert werden muss. Ausbildungsabschnitte werden genau beschrieben .
(Evaluation)

Grundlage des Leitfadens: Die Stufenausbildung


Die Stufenausbildung wurde aus der Praxis heraus von der Bundesvereinigung d.
Fahrlehrerverbände entwickelt
• Baut aufeinander auf, dadurch:
• Gut planbar für Fahrlehrer
• Kontrollierbar, transparent (für Lehrer, Schüler ggf. Eltern - Bsp: ADK)
• Wird Wissenslücken vorgebeugt

Zur Methodenfrage
• Die Hinweise zur Methodik und Didaktik haben nur einen empfehlenden Charakter –
sind keine Vorschriften
¾¾ Methodenfreiheit ≠ Verzicht von Methoden
Möglichkeiten und Grenzen des Leitfadens:
Möglichkeiten Grenzen
• Detaillierte Aufschlüsselung sollte möglichst transpa- • Wäre besonders für Fahrlehrernachwuchs wünschens-
rent sein, damit Beteiligte Anhand der Ausbildungsdia- wert wenn der Curriculare Leitfaden weitere Informatio-
grammkarte erkennen können, welcher Stand erreicht ist nen enthielte - würde aber den Rahmen sprengen und
• Orientierung am Leitfaden erleichtert Vorbereitung, unübersichtlich wirken
Planung, Organisation und macht es für Lehrende und • Deshalb muss verzichtet werden auf z.B. technische Be-
Lernende übersichtlich sonderheiten bei der Fahrzeugbedienung (Navi, Park-
• Ausbildungsprogramm des Leitfadens bietet gute Basis hilfen), hier muss auf die Bedienungsanleitung verwiesen
für eine detaillierte Lernberatung wie auch die Nachbe- werden
sprechung des Praktischen Unterrichts • Auch bei Ausführungen über Aufbau und Ablauf einzel-
• Genaue Lernstandsdiagnose (z.B. Fahrlehrer krank) ner Unterrichtseinheiten muss verzichtet werden - würde
• Ausbildungsstand kann dargestellt werden - gute Argu- den Rahmen ebenfalls sprengen
mentationsgrundlage für Schüler und Eltern • Deshalb können Informationen bei weiterführenden
Themen nur über eine kurze Skizzierung erfolgen

Pädagogische und Psychologische Besonderheiten bei der Ausbildung


von Fahrschülern
• Zielgruppe kennen! • Der Fahrlehrer hat also eine spezielle pädagogische
• In ihrer sozialen Situation unterscheiden sich die Aufgabe:
Jugendlichen deutlich von den Erwachsenen (Ich- • Vermeiden von Verhaltensweisen, die der
Findung) Jugendliche als Kränkung oder unberechtigte
• Nicht anerkannt in der Erwachsenenwelt Kritik empfindet
• Fehlendes Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit • Bevorzugte Bildung von Lerngruppen mit
(gefühlte Kränkung) Gleichaltrigen.
• Streben nach Freiheit empfindlich gegen Gängelung und • Unterrichtsmethoden anwenden, die das
Bevormundung. Selbstbewusstsein der Jugendlichen fördert,
• Empfindlichkeit und Gefühlschaos schränkt ihr Denken z.B. entdeckendes Lernen,
in Schwarz-weiß-Denken statt in Vielschichtigkeit. • Den „Oberlehrer“ vermeiden.
• In dem Streben nach Freiheit, (Gruppenbildung aus • Gleichbehandlung aller Schüler
gleichaltrigen, die Verständnis, Anerkennung und • Über- und Unterforderung des Schülers ver-
Beachtung bekommen, die aus der Erwachsenenwelt meiden (Stress)
fehlt) --> PEER GROUP. • Ängste bei Fahrschülern, Angst vor Unfällen,
• Vorfreude bei der praktischen Ausbildung, tolle Versagen oder Blamage (Fahrlehrer soll dem
Erfolgserlebnisse sind Motivation zum Weiterlernen. Schüler dabei helfen)
• Kurze und verständliche Anweisungen geben

¾¾ Ist am Ende das Ziel erreicht und die Fahrerlaubnis


erworben, bestätigt das die positive Arbeit des
Fahrlehrers - die Anerkennung des Schülers macht Mut
zum Weitermachen.
Aufbau und Handhabung des Leitfadens
Da es sich um eine Stufenausbildung im fahrpraktischen In der Grundstufe werden in besonderem Maße
Unterricht handelt, unterteilt sich diese in zwei psychomotorische Grundfertigkeiten und elementare
Hauptabschnitte und fünf Ausbildungsstufen. Dieser Grundkenntnisse vermittelt, auf die der Fahrschüler im
Leitfaden ist sozusagen das Ausbildungsprogramm für weiteren Verlauf zurückgreifen kann um sie auf die nächsten
den Fahrschüler. Dabei ist zu beachten, dass der Fahrlehrer Stufen anwenden zu können.
das Ausbildungsprogramm den Besonderheiten seiner
verschiedenen Fahrschüler und der jeweiligen Lernsituation Die folgende Aufbaustufe hat im Wesentlichen das
anpassen muss, um einen optimalen Lernerfolg zu erzielen. Ziel, die in der Grundstufe begonnene Bedienung und
Das Gesamtziel der (praktischen) Ausbildung ist ein Beherrschung des Fahrzeugs zu vervollständigen und zu
sicherer, verantwortungsvoller und umweltbewusster vervollkommnen.
Verkehrsteilnehmer.
In der anschließenden Leistungsstufe sollen dann
Dies soll Schritt für Schritt in folgenden allmählich, sofern die Übungen der beiden ersten Stufen im
Wesentlichen erfolgreich absolviert werden, die Einflüsse
Stufen erreicht werden: der Verkehrsumwelt voll mit berücksichtigt werden, da
1. Grundstufe diese in der Aufbaustufe noch vermieden werden um den
2. Aufbaustufe Prozess des allmählichen „Einschleifens“ der Automatismen
3. Leistungsstufe nicht zu behindern. Die Leistungsstufe beginnt mit
4. Stufe der Sonderfahrten Übungen zum Fahren im Verkehr und zum Bewältigen
5. Reife- und Teststufe verschiedener Verkehrssituationen. Um eine Überforderung
der Fahrschüler zu vermeiden, wird in dieser letzten Stufe der
Die Stufen bauen in der Weise aufeinander auf, vom Grundausbildung mit dem Fahren auf verkehrsarmen Straßen
Grundwissen fast hin zu automatisierten Abläufen. begonnen, erst danach folgen Fahrübungen mit steigendem
Schwierigkeitsgrad bis hin zum Verhalten bei schwierigen
Die ersten drei Stufen bilden dabei den ersten und kritischen Verkehrssituationen.
Abschnitt des Ausbildungsprogrammes.
Hierauf folgt die weiterführende Ausbildung die mit der
Stufe der Sonderfahrten beginnt. Die Überlandfahrten
Grundausbildung stehen dabei am Anfang. Daran schließt sich die Ausbildung
1. Grundstufe zum Fahren auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen an, gefolgt
2. Aufbaustufe von Übungen zum Erlernen des verkehrsgerechten und
3. Leistungsstufe sicheren Verhaltens beim Fahren in der Dämmerung oder
Dunkelheit.
Weiterführende Ausbildung Den Abschluss der gesamten Fahrausbildung stellen die
4. Stufe der Sonderfahrten Übungen der Reife- und Teststufe dar. Hier stehen zunächst
5. Reife und Teststufe wiederholende Übungen der Inhalte vorausgegangener
Ausbildungsstufen auf dem Programm (Verzahnung von
Theorie und Praxis!) gefolgt von prüfungsvorbereitenden
Übungen / Simulationen / Aufgaben.

Fortschritt und Können der Fahrschüler entscheiden über die


Dauer sowohl der einzelnen Stufen als auch der gesamten
Ausbildung.
Grundstufe

1.1 Einsteigen ins Fahrzeug


Lerninhalt
• Verkehrsbeobachtung
• Vorderradstellung beobachten
• Fahrzeug auf- und zusperren
• Tür öffnen und einsteigen - leise schließen

Lernziele
Der Fahrschüler soll...
• die Lerninhalte kennen, können und wollen

Hinweise zur Methodik


• Die richtige Verhaltensweise beim Einsteigen kennen
und verinnerlichen
• Vollständig und korrekt

1.2 Sitzposition + 1.3 Spiegel einstellen


Lernziele
Der Fahrschüler soll...
Die Bedeutung von Sitzposition, Kopfstützenposition erken-
nen sowie die Spiegeleinstellung für eine optimale Verkehrs-
raumbeobachtung hinter und neben dem Fahrzeug finden
und wissen, dass man den Toten Winkel über einen Schulter-
blick ausgleichen kann

Hinweise zur Methodik


Lerninhalt • Am Anfang der ersten Fahrstunde
• Einstellen des Sitzes, Höhe und Längsrichtung
• Abgeschalteter Motor
• Lehne und Kopfstütze einstellen
• Sollte der Fahrschüler eine Aktion vergessen,keine Hilfe-
• Innenspiegel, Außenspiegel einstellen
stellung geben, sondern den Fahrschüler dazu anregen
• Sitzgrenzen, Toten Winkel erkennen den Fehler selbst zu finden (Fragestellung).
 Entdeckendes Lernen wirkt besser

1.4 Lenkradhaltung (-führung) + 1.5 Fußstellung an den Pedalen


Lerninhalte Hinweise zur Methodik
• Anpassen eines verstellbaren Lenkrades • Zunächst reine Demonstration und Erklärung der
• Position der Hände Einstellungen und Positionen
• Fußstellung an den Pedalen (Kupplung, Bremse, Gas) • Bedienungsübungen
• Abstellen des linken Fußes • Ausführliche Erklärung der Funktionsweise nicht zu
• Evtl Korrektur der Sitzeinstellung (anschl. nochmals Anfang wegen Überforderung und Aufregung
Spiegelprüfung)

Lernziele
Der Fahrschüler soll...
• Lenkrad der Sitzposition anpassen können
• Richtige Position der Hände kennen
• Richtige Fußstellung zur sicheren Bedienung der Pedale
beherrschen
• Pedale sicher und schnell erreichen und betätigen
können
Grundstufe
1.6 Anlegen des Sicherheitsgurtes
Lerninhalte
• Höhenanpassung
• Prüfung der Lage des Gurtes
• Einrasten und Lösen des Verschlusses

Lernziele
Der Fahrschüler soll...
• Über die Schutzwirkung des Sicherheitsgurtes Bescheid
wissen
• Gurt auf Verdrehungen prüfen
• Gurt straffen (gerade bei lockerer Kleidung)
• Einrasten und Lösen schnell und sicher durchführen

Hinweise zur Methodik


• Fahrlehrer kann verdeutlichen, dass ab 20 km/h Aufprall
Abstützen unmöglich und ab 30 km/h schon schwere bis
tödliche Unfälle passieren können

1.7 Bedienen des Schalthebels


Lerninhalte Hinweise zur Methodik
• Schaltschema, Handhaltung beim Schalten • VENÜPA (Vormachen, Erklären, Nachmachen, Üben,
• Schaltübungen, Leergang, Rückwärtsgang / Sperre Perfektionieren, Automatisieren)

Lernziele
Der Fahrschüler soll...
• Können, wissen, wollen

1.8 Zündschloss & Kontrollleuchten


Lerninhalte Methodik
• Stellung des Zündschlüssels • Verzahnung / Verknüpfung zur Theorie
• Lenkradsperre überwinden
• Zündung einschalten + Kontrolllampen + Zündung aus
(u. Schlüssel abziehen
• Lenkradsperre einrasten lassen

Ziele
Fahrschüler soll..
Wissen, können, wollen!
Grundstufe
1.9 Anlassen des Motors

Lerninhalte Lernziele
• Voraussetzung zum Anlassen Der Fahrschüler soll
• Anlassen! • Anlassen des Motors kennen, wollen, können.

Stichprobenartige Sicherheitskontrollen bei der praktischen Prüfung


• Situativer bzw. freier Lernbaustein (nicht am Anfang • Kontrolle der Reifen, der Beleuchtung, der
nicht am Schluss) Fahrzeugsicherheit (Kontrollleuchten), der Lenkung, der
• Hierbei sollen die vor der Prüfungsfahrt möglichen Bremse sowie Sitz-, Spiegel- und Gurteinstellung
Sicherheitskontrollfragen seitens des Prüfers erlernt • Weitere mögliche Kontrollfragen folgen später
werden
Grundstufe
1.10 Anfahrübungen im 1. Gang
Lerninhalte Methodik
• Anfahrstellung im 1. Gang • Erste Anfahrtsübungen in verkehrsarmer Bereich
• Schleifpunkt finden und halten (Konzentration des Fahrschülers)
• Feststellbremse lösen, blinken • Vermittlung toter Winkel und seine Gefahren
• Anrollen mit Blickübung  Sehr wichtig: deshalb öfter wiederholen
• Kupplung lösen, Rollen ohne Gas • Durch entdeckendes Lernen (z.B. parkendes
• Kupplung treten und blinken, bremsen, anhalten Fahrschulfahrzeug am Straßenrand, Fahrschüler
• Anfahren ohne Gas beobachtet im Spiegel sich näherndes Fahr-
zeug)
Lernziele
• Können, Wissen, Wollen!

1.11 - 1.14 Schalten

1. - 3. GANG
Lerninhalt
• Wiederholungen Anfahrvorgang
• Beschleunigen --> 2. Gang (Spiele!)
• Gang raus - rollen lassen - Gang wieder rein, rollen lassen,
wieder Beschleunigen,...
• Handstellung am Lenkrad beim Lenken und Schalten
• Lenkübungen
• Anhalten
• bis in den 3. Gang schalten und wieder runter
• Auf Seitenabstand achten

Hinweis Methodik und Didaktik


Lernziel Durch diese Lernmethode wird dem Fahrschüler von
• Können, Wissen, Wollen!
Anfang an gelernt im niedrigen Drehzahlbereich zu fahren
und frühzeitig zu schalten. Und somit wird absichtlich eine
Methode umweltschonende, Energie - und kostensparende Fahrweise
• Langsam üben, zu Schalten, in mehreren kleinen antrainiert.
Lernaufgaben und nicht sofort alles auf einmal in einem
Lernschritt.

4., 5. & 6. GANG


Lerninhalt
• Wiederholung wie 3. Gang
• Dann 5. bzw. 6. Gang
• Schaltsprünge auf- und abwärts üben
Lernziel
• Können, Wissen, Wollen!
Aufbaustufe
2.1 Rollen und schalten 2.3 Degressives Bremsen
Lerninhalte Lerninhalte
• Rollen lassen bis zur Ruckelgrenze und zurückschalten • Aus 40 – 50 Km/h Stufenweise bis zum Stillstand
• Ausgekuppelt Rollen lassen und richtigen Gang wählen degressiv bremsen

2.2 Abbremsen und schalten 2.4 Gefahrbremsung (Abbremsen


mit höchstmöglicher Verzögerung)
Lerninhalte
• Abbremsen und zurückschalten (Gang für Gang)
• Abbremsen und zurückschalten (Überspringen von
Gängen)

2.5 in Steigungen
Lerninhalte
• Sicherung des Fahrzeugs in der Steigung Lernziele
• Anfahren mit Hilfe der Feststellbremse Der Fahrschüler soll
• „Halten“ des Fahrzeugs mit der Kupplung • Wissen, Können, Wollen!
• „Abfangen“ des Fahrzeugs mit der Kupplung
• Schaltübungen / Hinauf- und Zurückschalten
• Rückwärtsfahren mit der Hilfe der Feststellbremse Hinweise zur Methodik
(bergauf ) • Steigungsgrad variieren
• Schwierigkeitsgrad variieren
• zunächst möglichst mit Übungen in geringeren
Steigungen beginnen.

2.6 Im Gefälle
Lernziele
Lerninhalte Der Fahrschüler soll
Anfahren mit Hilfe der Betriebsbremse • Wissen, Können, Wollen!
• im 2.Gang Fahren unter Beobachtung des Tachos
• Hochschalten unter Benutzung der Betriebsbremse Hinweise zur Methodik
• Abbremsen bis unter die übliche Schaltgeschwindigkeit • Fadinggefahr! - Motorbremse nutzen
und zurück schalten, Kupplung loslassen • Gefällegrad variieren
• Anhalten im Gefälle • Schwierigkeitsgrad variieren
• Sichern im Gefälle • zunächst mit Übungen mit geringem Gefälle beginnen

2.7 Fahren mit „Tastgeschwindigkeit“ (Schleifender Kupplung) vorwärts


und rückwärts

Lerninhalte und Lernziele: Methodik:


• Fahren mit Tastgeschwindigkeit vorwärts und rückwärts • Vorbereitung auf Rangierübungen und
• Rückwärtsgang schalten können Grundfahraufgaben
• Blickschulung und Abstände einschätzen • Blickverhalten mit Beobachtung des gesamten
Verkehrsraums vorne und hinter dem PKW z. B. Blick
über die rechte und ggf. linke Schulter nach hinten,
Seitenabstände, Blick auf andere Verkehrsteilnehmer
Aufbaustufe
2.8 Weitere Bedienungs- und Kontrolleinrichtungen
Lerninhalte: Methodik
• Tacho-Einrichtungen • Bedien- und Kontrolleinrichtungen möglichst situativ
• Bedieneinrichtungen im Cockpitbereich & Anordnung lehren
• Sonstige Kontrolleinrichtungen • Selbstständiges, entdeckendes Lernen fördern
• Bei Bedienfehler Belehrung durch kurzes Lehrgespräch –
nur im parkenden oder haltenden Zustand.
Lernziele • Ausnahme: Beherrscht der Fahrschüler das Fahrzeug
Der Fahrschüler soll: • Checkliste abarbeiten, um während der Ausbildung
• Wissen, Können, Wollen! nichts zu übersehen

2.9 Rückwärtsfahren
Lernziele
Lehrinhalte Der Fahrschüler soll
• Rückwärtsfahren in einem Bogen • Wissen, Können, Wollen!
(nach rechts und nach links)
• Rückwärtsfahren mit Einweiser
Hinweise zu Methodik
Verkehrssicherheit
2.10 Umkehren
Lernziele:
Lerninhalte: • Wissen, Können, Wollen!
Umkehren:
• In einem Zug (auf ausreichend breiter Fahrbahn)
• Häuserblock
Methodik:
• Hilfestellung
• Mittelinsel
• Entdeckendes Lernen durch eigenständige Auswahl der
• Einmündung / Kreuzung / Sackgasse / Einfahrten /
Umkehrstelle
Parkplätze
• Umkehren vermeiden bei: dichtem schnellen Verkehr,
bei unübersichtlicher Verkehrslage, schlechte
Sichtverhältnisse, Gefahrenstellen (hinter Kurve),
Verkehrszeichen „Wendeverbot“

2.11 Parken Vorwärts und Rückwärts


Lerninhalte: Lernziele:
• Parklücke rechts Der Fahrschüler soll...
• Parklücke links Wissen, Können, Wollen!
• Im rechten Winkel zur Fahrbahn
• Schräg zu Fahrbahn (nur Vorwärts)
• Auf Mittelstreifen einer Fahrbahn (nur vorwärts) Methodik
• Innerhalb von Parkflächenmarkierungen • Bei Rangierübungen ist besonderes Augenmerk auf
• Auf Gehwegen mit entsprechender Kennzeichnung rechtzeitiges Gegenlenken vor dem Richtungswechsel zu
• In Parkhäusern legen
• Auf Parkplätzen mit Parkscheinautomaten, Parkuhren, • Rückwärts Parken ist schwierig da die Sitzposition
Parkscheibenbenutzung nach vorne ist, muss deshalb besonders intensiv geübt
werden
• Mit einem rückwärts eingeparktem Fzg. kommt man
leichter in den fließenden Verkehr als mit einem vorwärts
eingeparktem Fzg., auf diese Vorteile kann der Fahrlehrer
hinweisen, ebenso kann der Fahrlehrer auf andere Vor-
und Nachteile hinweisen, die individuell abgeschätzt
werden müssen
Leistungsstufe
3.1 Bewältigung von Verkehrssituationen

Fahrbahnbenutzung §2 Lernziel
• Auf verkehrsarmen Straßen und auf Straßen mit Der Fahrschüler soll
stärkerem Verkehr • Wissen, Können, Wollen!
• Auf Fahrbahnen mit / ohne markierten Fahrstreifen
• Im Bereich von Kreuzungen und Einmündungen
• Wechseln von Fahrstreifen/ Technik Methodik
• Grundstoff und Aufbaustufe haben das Ziel, dass der
• Vorbeifahren und Überholen
Fahrschüler das Fahrzeug bedienen lernt
• In der Leistungsstufe soll der Fahrschüler auf verkehrsrei-
Einordnen und Abbiegen §9 chen Straßen Situationen optimal bewältigen
• Nach rechts / Nach links • Hohe Anforderungen im Straßenverkehr können leicht
• Auf breiten Straßen / Auf schmalen Straßen verinnerlichte Übungen und
• Auf/vor Vorfahrtsstraße Lernfortschritte negativ beeinflussen
• Auf untergeordneten Straßen • Fehler aufarbeiten bevor man mit dem Ausbildungspro-
• An Rechts-vor-Links-Kreuzungen und Einmündungen gramm fortfährt.
• An ampelgeregelten Kreuzungen (mit unterschiedlichen
Regelungen für einzelne Fahrstreifen einschl. Diagonal-
pfeil) Gelegentliches „kommentierendes Fahren“
• Abbiegen nach rechts bei Rot (Grünpfeil auf schwarzem • Dauerhaftes Training von Wahrnehmung und
Grund) verkehrsgerechtem Handeln
• Voreinander Abbiegen / Hintereinander Abbiegen (in • Der bis dahin geübte Fahrschüler kommentiert
besonderen Fällen) stichwortartig wahrgenommene Situationen und deren
• Abbiegen auf Fahrstreifen mit Richtungspfeil Bedeutung und gibt an in welcher Weise er darauf
• Paarweise/Doppel streifiges Abbiegen reagiert oder reagieren will.
• Abbiegen auf Straßen mit Radwegen und Sonderfahr- • Der Fahrlehrer kann durch kurze Fragen das
streifen (Busfahrstreifen) kommentierende Fahren anregen.
• Straßen mit Straßenbahnschienen • “Gelegentlich“ wörtlich nehmen, da sonst eine
• Kreisverkehr (Einfahren/Befahren/Ausfahren) Überforderung/Irritation des Fahrschülers erfolgt
• Vorfahrtssituation (Bevorrechtigung/Wartepflicht)
• Geschwindigkeit, Abstand, Blickverhalten und Wahrneh- Probleme der Blickschulung
mung / Abstand seitlich und nach vorne • Nicht im Buch angegeben (veraltet) / Siehe dazu
• Angepasste Geschwindigkeit bis zur zulässigen Höchst- Blickschulung im prakt. Unterricht (Degener Verlag)
geschwindigkeit
Leistungsstufe
3.2 Besondere Verkehrssituationen mit anderen Verkehrsteilnehmern
Lerninhalte Hinweise zu Didaktik und Methodik
• Fußgängerüberwege • Situativ und „nicht planbar“
• Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel (Straßenbahnen, • Sollte keine Situation während der Fahrstunden
Linien- und Schulbusse) auftauchen, in einem Gespräch oder während der
• Schulen, Kindergärten, Kinderspielplätzen Theoriestunden aufgreifen
• Verhalten gegenüber besonders Schutzbedürftigen • Verkehrsbeobachtung, vorrausschauendes Fahren und
Verkehrsteilnehmern, insbesondere: Umschau verbessern
• Fußgänger, Kinder / Ältere Menschen / • Perspektivwechsel (Einstellung des affektiven Verhaltens)
Behinderte, Rad- und Mofafahrern ändern im Umgang mit schutzbedürftigen und
Situationen mit solchen.
Lernziele
Der Fahrschüler soll...
• über besondere Verkehrssituationen mit anderen
Verkehrsteilnehmern bescheid wissen und sich
dementsprechend vorsichtig und verkehrsgerecht
verhalten.
• besondere Bedeutung von Warnblinklichtern bei Bussen
kennen, sowie die aufmerksamen, partnerschaftlichen
Pflichten schutzbedürftiger Verkehrsteilnehmer
verstehen und umsetzen.

3.3 Verhalten bei schwierigen Verkehrsführungen und Bahnübergängen


Lerninhalte
• An Fahrbahnverengungen
• An Baustellen
• Reißverschlussverfahren
• Umfahrungen/Überleitungen/versetzte Fahrbahnen
• Abknickende Vorfahrtstraßen
• Kreisverkehr
• Bahnübergänge

Lernziele
Der Fahrschüler soll…
• Wissen, Können, Wollen!

Methodik
• In der Verkehrsrealität wird der Fahrlehrer nur selten
Strecken vorfinden, die für eine Umsetzung derart vorge-
planter Ausbildungsverläufe synchron und perfekt sind.
• Als situativer Baustein in der Stufenausbildung immer
wieder verwendbar

3.4 Verhalten in kritischen Verkehrssituationen


• Hauptverkehrszeiten  dichter Verkehr • Dagegen: partnerschaftliches Verhalten im Straßenver-
• Sonderrechte (z.B. Polizei / Müllabfuhr) kehr (Blickkontakt, Zeichensprache, Verzicht auf Vorfahrt,
• Ist vor der Leistungsstufe möglichst zu vermeiden, da Toleranz gegenüber Fehlverhalten) ist jederzeit, also
Überforderung eintreten kann schon frühzeitig, dem Fahrschüler nahezubringen.

3.5 Schwung nutzen


Lerninhalte Lernziele
• Schwung nutzen • Der Fahrschüler soll umweltschonend & energiesparend
• Rollen lassen bei Ampeln und Hindernissen fahren können durch Ausnutzen der Schwungenergie.
• Beim Stop & Go und im dichten Verkehr
• Im Wohngebiet (bis 30 km/h) Fahren im 3. Gang,
ausrollen, zurückschalten vor dem Kreuzungsbereich  Didaktik & Methodik
dann wieder 3. Gang • energiesparendes Fahren!
Leistungsstufe
3.6 Fahren im Schutzbereich der Fußgänger
Lerninhalte

• Fahren mit Schrittgeschwindigkeit


• Rechte der Kinder und Fußgänger
• Ein- und Ausfahren

Lernziele
Der Schüler sollte die Kennzeichnung für den Fußgänger
Schutzbereich kennen. Er muss sich dabei umsichtig verhal-
ten und besondere Rücksicht auf jede Art von Verkehrsteil-
nehmer Obacht geben um jede Gefährdung auszuschließen.

Überprüfen der Betriebs- und Verkehrssicherheit


Lerninhalte Lernziele
• Kühlwasser min./max, Frostschutz Scheiben/ Der Fahrschüler soll
Scheinwerferwaschanlage
• Motorölstand • Wissen, Können, Wollen!
• Flüssigkeitsstand in Vorratsbehältern aller hydraul.
Anlagen
• Kraftstoff Methodik
• Sichtkontrolle Batterie • freier Lernbaustein
• Sicherungsmittel
• Warndreieck, Verbandskasten
• Reifenwechselwerkzeug
• Evtl. Warnblinkanlage
• Evtl. Warnweste
• Evtl. Feuerlöscher
• Scheibenwischer
• Funktion
• Zustand der Gummilippe
• Scheiben frei
• Spiegel frei
• Reifenfülldruck (auch Ersatzrad)
• Reifenprofil
• Schäden/Fremdkörper am/im Reifen
• Beleuchtung
• Sauberkeit
• Schäden
• Funktion
• Signaleinrichtungen
• Bremsleuchte
• Warnblinkanlage
• Lichthupe
• Hupe
• Betriebs- und Feststellbremse
• Standprobe
• Bremsprobe

• Lenkspiel (keine Servolenkung)


• Amtliches Kennzeichen und Prüfplaketten
• Sauberkeit/Lesbarkeit
• Hauptuntersuchung
• Ladung
• Ladungssicherung
• Kenntlichmachung der Ladung
Sonderfahrten
4.1 Geschwindigkeit, Abstand, Blickschulung (Überland - ÜL)
Lerninhalte Lernziele
• Geschwindigkeit (agO) bei verschiedenen Faktoren • Können, Wissen, Wollen
wählen (Fahrbahn, Verkehrslage, Sicht)
• Abstände bei hoher Geschwindigkeit einschätzen
(zum Fahrbahnrand, Gegenverkehr und nach vorne)
Methodik
• Was ändert sich?
• Blickschulung (Verkehrsbeobachtung)
• Stufenweise Geschwindigkeit steigern
• Von verkehrsarmen zu verkehrsreichen Straßen

4.2 Befahren von Kreuzungen und Einmündungen außerhalb


geschlossener Ortschaften (ÜL)

Lerninhalte Hinweise zur Methodik


• Fahren nach Wegweiser • Fahren nach Wegweiser kann bei Überlandfahrten vor
• Heranrollen an Kreuzungen allem anfangs zur Überforderung des Fahrschülers
• Überqueren von Kreuzungen führen, besonders wenn die Verkehrssituation hohe
• Heranrollen an geschwindigkeitsbegrenzende Anforderungen an den Fahrer stellt wie z.B. bei starkem
Verkehrszeichen Verkehrsaufkommen und/oder schlechtem Wetter (z.B.
• Einfahren in vorfahrtsberechtigte Straßen starker Regen, Nebel, Schnee).
• Abbiegen an unterschiedlich gestalteten Kreuzungen, • Hier empfiehlt sich dann, nach dem in der Pädagogik
einschließlich Kreisverkehren immer wieder angewandten Prinzip (abnehmende Hilfe -
Fading) vorzugehen.
Lernziele • Bedeutet: Der Fahrlehrer gibt am Anfang
Der Fahrschüler soll Orientierungshilfe die er dann nach und nach
• Können, Wissen, Wollen entsprechenden dem Fortschritt des Fahrschülers
verringert werden kann.

4.3 Kurven (ÜL)

Lerninhalte und Lernziele: Methodik: „Kurvenstrategie“


• Kurven einschätzen können z. B. Radien, Verlauf, • Kurve erkennen: Abschätzen von Kurvenverlauf,
Geschwindigkeit, Heranfahren -radius, Fahrbahnbeschaffenheit und der richtigen
• Richtige Gangwahl Geschwindigkeit
• Blickschulung in Kurven • Kurve heranfahren: Anpassen der Geschwindigkeit
• Kurve befahren: Blicktechnik in der Kurve
linksBlick entlang der Mitte der Fahrbahn;
rechts Blick entlang des rechten Fahrstreifens)
• Kurve herausfahren: Ab Scheitelpunkt beschleunigen,
evtl. hochschalten, Blick wieder zur Mitte der Fahrbahn
Sonderfahrten
4.4 Steigungen (ÜL)
Lerninhalte Lernziele
• Fahren vor Bergkuppen (Gangwahl) Der Fahrschüler soll:
• Einschätzen von Steigungen (Steigungswiderstand) • Können, Wissen, Wollen
• Anhalteweg auf halber Sichtweite (vorausschauende
Fahrweise)
• Kurven hinter Bergkuppen
• Hindernisse

4.5 Gefälle (ÜL)


Lerninhalte Hinweise auf Methodik
• Einschätzung der Gefällestrecken • Fahrschüler darauf hinweisen, dass es bei größeren
• Motorbremskraft nutzen Höhenunterschieden vorübergehend zu einer verrin-
• Verringerte Gehörfähigkeit kompensieren gerten Hörfähigkeit kommen kann. Problem: akustische
Orientierung kann beeinträchtigt werden.
Lernziele • Tipp: Drehzahlmesser / Tacho beobachten!
• Bei eventuell Gehörausfall durch Druckveränderung
(bei Überwinden grö0ßerer Höhenunterschiede) durch
optimale Wahrnehmung (Tacho bzw.. Drehzahlmesser
beobachten) kompensieren können.

4.6 Alleen (ÜL)


Lerninhalte:
Besonderheiten:
• Regelmäßig stehende gleichartige Bäume auf beiden
Straßenseiten (Tunneleffekt).
• Alleen haben meist eine engere, gewölbte Fahrbahn und
oft unbefestigte Straßenränder (Schleudergefahr bei
Befahren)

Gefahrenpotenzial:
• Kurvenfahrten, beim Überholen und die Begegnung mit
anderen Fzg.
• Weit in die Fahrbahn hineinragende Baumkronen
nötigen große Fahrzeuge eher in der Fahrbahnmitte zu
fahren Methodik:
• Übersehen von dunklen entgegenkommenden Fzg. in
Schattenbereichen Falls keine Allee im Ausbildungsgebiet ist, so kann diese in
• Regen/Schnee führen zum Wechsel von nasser/glatter Verbindung mit Autobahnfahrt oder Tagestour (mehrere
und trockener Fahrbahn (unterschiedl. Durchlässigkeit Schüler) angefahren werden
der Baumkronen)

Lernziele:
Der Fahrschüler soll: können, wissen, wollen!
Sonderfahrten
4.7 Überholen (ÜL)
welchen Wunsch der Fahrer verfolgt ( z. B. Beweis von
Überlegenheit, Demonstration von Stärke, Frustration
abbauen)
• Sinn und Nutzen einer Bewusstmachung solcher Motive
ist, das möglicherweise riskante Überholmanöver
zu vermeiden, denn gerade bei gefühlsbestimmten
Fahrverhalten ist die Gefahr besonders groß.
• Zur Vermeidung solcher Verkehrssituationen kann eine
Entscheidungsstrategie hilfreich sein :

Lerninhalte
• Fahrbahn "lesen" können
• Verkehrslage abschätzen
• Witterung, Sicht
• Spiegelblicke, Seitenblick
• Seitenwind/ Windschatten
• "Weiches" Ausscheren
• Überholen/ Geschwindigkeitsdifferenz
• Blicktechnik
• "Weiches" Einscheren

Lernziele
Der Fahrschüler soll...
• Überholmanöver sicher und verkehrsgerecht
durchführen können
• Dabei die erforderlichen Maßnahmen treffen können
(Spiegelblicke, Sichtverhältnisse, etc.)
• Den eigentlichen Überholvorgang verkehrssicher
durchführen können (verkehrsgerechte Blicktechnik,
"weiches" Ein- und Ausscheren)

Methodik • Diese Darstellung ist auf die Phase vor dem


• Der Fahrlehrer sollte darauf hinweisen, dass das Überholvorgang bezogen
Überholen zu den gefährlichsten Fahrmanöver gehört • Auch während des Überholvorganges müssen
• Es sollte sich immer die Frage gestellt werden selbstverständlich Beobachtung und Beurteilung
• Muss bzw.. sollte ich jetzt überholen fortgesetzt werden, um auf zunächst unvorhergesehene
• Warum will ich überholen Gefährdungen reagieren zu können
• Bei der ersten Frage kann der Fahrlehrer prüfen ob bzw..
welche sachlichen Gründe vorliegen (Fahrer ist in Eile)
• Bei der zweiten Frage kann der Fahrlehrer prüfen,

4.8 Besondere Situationen (ÜL)


Lerninhalte Methodik
• Liegenbleiben und Absichern • Situationen mit Tieren, Viehtrieb, Wild und landwirt-
• Fußgänger auf der Fahrbahn schaftliche Fzg. lassen sich nicht planen - deshalb Funk-
• Tiere, Viehtrieb, landwirtschaftliche Fahrzeuge, Wild tion als Checkliste zur Sicherstellung
• Einfahren in geschlossene Ortschaften • Wildwechsel während der Ausbildung eher unwahr-
scheinlich darum eher informell
Lernziele • Liegenbleiben und absichern lässt sich dabei auf Über-
Der Fahrschüler soll landfahrt gut üben
• Besondere Situationen auf Überlandfahrten bewältigen • Geschwindigkeits-Gewöhnungs-Effekt überwinden ,
können öfter auf Tacho schauen
• können, wissen, wollen
Sonderfahrten
4.9 Besondere Anforderungen und Gefahren (ÜL)
Fahrlehrer kann dazu vor Beginn einer längeren Übungsfahrt
Lerninhalte oder auch im theoretischen Unterricht auf verschiedene
• Erkennen der eigenen Leistungsgrenze (realistische Anzeichen für Ermüdung und Übermüdung hinweisen sowie
Selbsteinschätzung) Vorbeugemaßnahmen gegen Müdigkeit und Leistungsabfall
• Ablenkung durch z.B. Radio/Funk/Telefon- empfehlen.
Multimediatelefon/Smartphone
• Umleitungen Als Vorbeugemaßnahmen gegen Müdigkeit und
• Orientierungen / Orientierungen verloren – Verhalten Leistungsabbau auf längeren Fahrten kann der Fahrlehrer
insbesondere benennen:
1. Fahrtbeginn in ausgeruhtem Zustand
Lernziele 2. Für ausreichende frische Luft sorgen
Der Fahrschüler soll: 3. Richtige Klimatisierung
• Über besondere Anforderungen auf Überlandfahrten 4. Rechtzeitige Ruhe und Erholungspausen einlegen
Bescheid wissen und sie bewältigen können,
insbesondere Abschlussbesprechung:
1. Seine eigene Leistungsgrenze erkennen können Die Abschlussbesprechung am Ende der Überlandfahrten
2. Die Gefahren der Ablenkung durch Radio, Funk, dient in erster Linie dem Ziel, dem Fahrschüler, wie auch
Telefon u.a. richtig einschätzen können dem Fahrlehrer ein Feedback über die Unterrichtsarbeit
3. Die besonderen Anforderungen beim Befahren von in diesem Ausbildungsabschnitt zu vermitteln. Aber auch
Umleitungen bewältigen können für den Fahrlehrer ist ein Feedback von Interesse: Was hat
4. Beim Verlust der Orientierung sich richtig verhalten dem Fahrschüler besonders gefallen und was nicht? Wo hat
können er sich eventuell überfordert gefühlt? Wurden bestimmte
Ausbildungsinhalte zu ausführlich, andere zu kurz geübt? Bei
Methodik derartigen Besprechungen sollte der Fahrlehrer grundsätzlich
Damit der Fahrschüler im Verlauf einer längeren Fahrt seine unsichere und misserfolgsängstliche Fahrschüler ermutigen
Leistungsgrenze rechtzeitig erkennen kann, müssen ihm und mit Lob nicht geizen.
vorab entsprechende Informationen vermittelt werden. Der

Heizung und Lüftung (ÜL)


Lerninhalte
Bedienen der Aggregate
• Heizung
• Lüftung
• Klimaanlage
• Heckscheibenheizung
• Beheizte Sonderausstattung
• Keine unnötigen Verbraucher (energiesparend)
• Rechtzeitiges Abschalten (energiesparend)

Lernziele Methodik
Der Fahrschüler soll... • Freier, situativer Lernbaustein
die vorhandenen Aggregate sachgerecht und situationsange- • Veranschaulichung durch Bedienungsanweisung
messen bedienen können und diese energiesparend nutzen

Fahren bei schlechter Witterung (ÜL)


Lerninhalte Lernziele
• Optimale Lüftung Der Fahrschüler soll...
• Scheibenwischer / -waschanlage • Die besonderen Anforderungen bei schlechter Witterung
• Fahren mit Beleuchtung / Nebelscheinwerfer / kennen und bewältigen können
Nebelschlussleuchte
• Sprühnebel
• Wind, Sturm, Böen Methodik
• Schnee, Matsch, Eisbildung • Situationsspezifische Platzierung nach eigener
• Pfützen, Aquaplaning Entscheidung des Fahrlehrers
Sonderfahrten
4.10 Fahren auf Autobahnen (BAB)
Fahrtplanung und Vorbereitung

Lerninhalte Methodik
• Kartenlesen Zu diesem Zweck kann man den Fahrschüler schon einige
• Streckenplanung, auch Streckenalternativen Zeit vor Beginn der Fahrt den Zielort mitteilen und beauftragt
• Verkehrsfunk hören ihn/sie, anhand von Kartenmaterial die Streckenplanung
vorzunehmen, eventuell auch mit Alternativen. Außerdem
soll er/sie, wenn möglich, vor als auch während der Fahrt die
Lernziele Durchsagen des Verkehrsfunks hören und danach ggf. seine
Fahrtplanung kurzfristig flexibel anpassen und verändern
Der Fahrschüler soll… können.
• Können, wissen, wollen

4.11 Einfahren auf die Autobahn (BAB)


Lerninhalte und Lernziele Methodik
• Anschlussstelle sicher finden und sicher und richtig den • Beim Einfädeln ist Blickverhalten wichtig:
Einfädelungsstreifen erreichen • Einschätzen der anderen (Verkehrsdichte, Ge-
• Mögliche Gefahren vermittelt bekommen (scharfe schwindigkeiten, Lücke)
Kurven, Falschfahrer) • Spiegel / Schulterblick
• Starkes Beschleunigen, aber nicht zwingend alle Gänge
voll ausfahren (situationsabhängig)

4.12 Fahren auf Autobahnen (BAB)


Lerninhalte Lernziele
• Rechtsfahrgebot • Können, wissen, wollen
• Fahren in höchstem Gang
• Fahren mit höheren Geschwindigkeiten Methodik
(bis Richtgeschwindigkeit 130 km/h) • Hinweisen auf ausreichenden Sicherheitsabstand
• Abstand richtig halten • Bei entspannter Verkehrslage: Fahren mit Tachoabstand
(3-4 Sekunden)

4.13 Überholen (BAB)


Lerninhalte und Lernziele Methodik
• Sinn des Überholvorgang prüfen Der Schüler sollte in der Lage sein, den Überholvorgang
• Verkehrssituation beurteilen richtig einzuschätzen und auch gegebenenfalls darauf zu ver-
• Weiches Ausscheren zichten, die Fahrbahn dabei lesen und jegliche Gefährdung
• Blicktechnik beim Überholen ausschließen.
• Geschwindigkeitsdifferenz
• Weiches Einscheren
Sonderfahrten
4.14 Beachten der Beschilderungen und Markierungen (BAB)
Lerninhalte
• Wahrnehmen der Schilder, Zeichen Markierungen und
richtiges Handeln
• Besondere Zeichen und Markierungen
• An Baustellen
• Bei Überleitungen für Bedarfsumleitungen
• Bei Fahrzeugen des Winterdienstes und der
Autobahnerhaltung

Lernziele
Der Fahrschüler soll
• Die verkehrsbedeutsamen Schilder, Zeichen und Methodik
Markierungen während der Fahrt auf Autobahnen Wahrnehmungsübungen und Blickschulung - Blickpräsenz.
wahrnehmen und die Wahrnehmungen in
verkehrsgerechtes Handeln umsetzen können Zur Förderung und Kontrolle des Ausbildungserfolgs
• Die besonderen Zeichen und Markierungen an empfiehlt sich hier wiederum kurzzeitig und episodisch
Baustellen, Überleitungen sowie bei Fahrzeugen des eingesetzt das kommentierende Fahren (s. Abschnitt 3.1,
Winterdienstes und der Autobahnerhaltung kennen und Exkurs: Training des Blickverhaltens).
beachten.
In manchen Fällen dürfte sich im Verlauf der
Ausbildungsarbeit herausstellen, dass die für Sonderfahrten
- und speziell für Fahrten auf Autobahnen – gesetzlich
vorgeschriebenen Mindestausbildungszeiten nicht
ausreichen, beispielsweise auch nicht zur Ausbildung einer
hinreichenden Blickpräsenz. In diesen Fällen ist der Fahrlehrer
gehalten, zur Sicherstellung einer umfassenden und
gründlichen Ausbildung, die Zahl der Fahrstunden über die
Mindeststundenzahl hinaus entsprechend zu erhöhen.

4.15 Vorbeifahren an Anschlussstellen (BAB)

Lerninhalte Lernziele
• Verkehrsbeobachtung • Verständnis für andere entwickeln
• Hilfe für einfahrende Fzg. geben (Fahrstreifenwechsel, • sich an Anschlussstellen partnerschaftlich verhalten
Verzicht auf Überholvorgänge, Lücken für einfahrende können
Fahrzeuge)
Methodik
• Abstimmung und Synchronisation von
Verkehrsbeobachtung und partnerschaftlichem
Verhalten
• Anderen Hilfe geben (Empathie)
• Situationen richtig einschätzen können
Sonderfahrten
4.16 Benutzen von Parkplätzen, Tankstellen, Rastanlagen (BAB)
Lerninhalte Hinweise zur Didaktik und Methodik
• Einfahren in Parkplätze und Parkstraßen Rastplätze (Geschwindigkeitsunterschied zur BAB oder
• Beachten der Hinweise und Beschilderungen Schnellstraße, Fußgänger,Kinder, rangierende Kfz):
• Geschwindigkeit im Parkplatzbereich (Kinder, Geschwindigkeit frühzeitig anpassen
Fußgänger) Schnellstraßen: Fernblick, verengtes Gesichtsfeld
• Tanken Orientierungs- und Sicherungsblick wechseln
• Fahrpausen (Dauer, Gestaltung) Vorsicht vor Geschwindigkeit (Gewöhnungs-Effekt)
• Wiedereinfahren in den schnell fließenden Verkehr

Lernziele
Der Fahrschüler soll
• Können, Wissen, Wollen

4.17 Verhalten bei Unfällen (BAB)


Lerninhalte und Lernziele
• Unfallbereiche absichern
• Erkennen und Benutzen der nächsten Notrufsäule
• Standortbestimmung und Unfallmeldung

Methodik
• Vermittlung der Thematik „Verhalten bei Unfällen“ durch
Hinweise
• Ggf. praktische Übung an Notrufsäulen an Park- oder
Rastbereichen

4.18 Verhalten bei dichtem Verkehr (BAB)


Lerninhalte Methodik
• Fahren in Kolonnen • Keine verbindliche Vorgabe vorhanden – Bestandteil der
• Verhalten bei Staus Checkliste einer umfassenden Fahrausbildung
• Rettungsgasse • Falls praktische Ausbildung nicht möglich, Thematik
theoretisch vermitteln.
Lernziele
Der Fahrschüler soll:
• Können, wissen, wollen

4.19 Besondere Situationen (BAB)

Lerninhalte Lernziele
• Vorbeifahren an liegengebliebenen Fahrzeugen • Können, wissen, wollen
• Vorbeifahren an Unfallstellen
• Umsetzen von Verkehrsfunkdurchsagen Methodik
• Besondere Aufmerksamkeit, Umleitung benutzen In erster Linie Checklisten-Funktion.
• Schlechte Fahrbahn und Geschwindigkeit
• Schlechtes Wetter und Geschwindigkeit
4.20 Besondere Anforderungen und Gefahren (BAB)
Lerninhalte:
• Partnerschaftlich und defensives Verhalten
• Fehlverhalten anderer tolerieren
• Umweltschonende Fahrweise
• Erkennen eigener Leistungsgrenze
• Ablenkungen durch Handy, Radio etc. ausblenden
• Verlust des Geschwindigkeitsgefühls
• Orientierungsschwierigkeiten

Lernziele:
• Insbesondere bei Konflikten mit anderen Fahrern (evtl.
durch deren Fehlverhalten) die aufkommenden Gefühls- Methodik:
regungen kontrollieren können, um risikoreiche und • Um dem Schüler die richtige Einstellung (der Toleranz
somit gefährliche Reaktionen zu vermeiden. und Partnerschaftlichkeit) zu vermitteln, kann das The-
• Umweltschutz: Vollgas vermeiden und die Richtge- matisieren im Theorieunterricht helfen.
schwindigkeit von 130 km/h nicht überschreiten • Zudem übernimmt der Fahrlehrer unweigerlich eine star-
ke Vorbildfunktion – konflikthaltige Situationen sollten
von ihm ruhig(!) kommentiert werden.
• Verlust des Geschwindigkeitsgefühls durch regelmäßi-
gen Tachoblick entgegenwirken

4.21 Verlassen der Autobahn


Lerninhalte
Verlassen der Autobahn
• Finden der gewünschten Ausfahrt
• Geschwindigkeitsverminderung auf der Hauptfahrbahn
• Frühestmögliches Überwechseln auf den
Ausfädelungsstreifen
• Geschwindigkeitsreduzierung nach Tacho
• Einfahren in andere Straßen

Lernziele Fahrlehrer sollte darauf hinweisen, dass möglichst


früh auf den Ausfädelungsstreifen beim Verlassen
Der Fahrschüler soll...
der Autobahn gewechselt werden sollte
• Anhand der Beschilderung die gewünschte Ausfahrt
• Weil damit die volle Länge des Ausfädelungsstreifens
finden können
verfügbar ist und so scharfes bzw.. unkontrolliertes
• Seine Geschwindigkeit schon vor dem Verlassen der
Bremsen in der Regel vermieden werden kann
Autobahn auf der Hauptfahrbahn rechtzeitig vermindern
• Weil bei einem späteren Überwechseln eventuell bereits
und auf das Verlassen der Autobahn einrichten können
auf den Ausfädelungsstreifen eingefahrene Fahrzeuge
• Wissen, dass beim Verlassen der Autobahn
behindert, gefährdet oder sogar übersehen werden
ein Frühestmögliches Überwechseln auf den
können
Ausfädelungsstreifen die sichere Durchführung des
• evtl. lassen sich bei Übungsfahrten verschieden kritische
Fahrmanövers erleichtert, und er soll dieses Wissen
Situationen beobachten in denen ein anderes Fzg. erst
anwenden
spät auf den Ausfädelungsstreifen überwechselt, die
• Beim Verlassen der Autobahn die Reduzierung der
kann der Fahrlehrer als Anlass nehmen um in der Pause
Fahrgeschwindigkeit nach Tacho vornehmen
auf die dort entstehenden Gefahren hinzuweisen
• Nach dem Ausfahren aus der Autobahn verkehrsgerecht
und insbesondere mit angemessener Geschwindigkeit in
andere Straßen einfahren können

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