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Songwriting STICKY T NES by Marcel Pflug

Passende Akkorde für deine Songs finden



Ein paar Grundlagen Und nun die Nebendreiklänge...
Zu jeder Tonstufe einer Tonleiter lässt sich ein passender Akkord zuordnen. Die folgende Tabelle zeigt die Wenn du immer nur die I., IV. und V. Tonstufe miteinander kombinierst, wirst du schnell den Eindruck
Töne der C-Dur Tonleiter und die dazugehörigen Dreiklänge (Akkorde bestehend aus 3 Tönen). erhalten, dass viele deiner Songs ähnlich klingen. Zum Glück gibt es noch vier Nebendreiklänge, mit
deren Hilfe du das Akkordrepertoire für deine Songs erweitern kannst und dadurch mehr Abwechs-
lung ins Spiel kommt. In einer Akkordprogression lassen sich die Nebendreiklänge entweder als Ersatz
C D E F G A B c (Substitution) oder als Erweiterung der Hauptdreiklänge einsetzen.

Tonstufe I ii iii IV V vi viio I Als Nebendreiklänge stehen uns die Supertonika (ii), die Mediante (iii), die Submediante (vi) und der
Leitton (vii°) zur Verfügung. In der folgenden Abbildung sehen wir welche Hauptdreiklänge sich durch
Tongeschlecht Dur Moll Moll Dur Dur Moll Dim Dur
die vier Nebendreiklänge ergänzen oder ersetzen lassen.
Super- Sub- Sub-
Bezeichnung Tonika Mediante Dominante Leitton Tonika
Mediante
Tonika Dominante ii iii vi vii°
Akkord C Dm Em F G Am Bdim C

IV I V I IV V
Jeder dieser Dreiklänge besteht ausschliesslich aus Tönen der C-Dur Tonleiter (tonleitereigene Töne). Die
Dreiklang-Akkorde entstehen aus dem Grundton, der Terz und der Quinte der Tonleiter.
Beispiel: Akkordsubstitution Beispiel: Akkorderweiterung
Die ii. Tonstufe eignet sich als Ersatz für die IV. Anstatt die IV. Tonstufe zu ersetzen, ergänzen
Dur- und Moll? Tonstufe. Statt der bekannten Akkordprogressi- wir die bestehende Akkordprogression I-IV-V-I
Ob es sich um einen Moll- oder Dur Dreiklang handelt, hängt davon ab, ob der zweite Ton des Akkordes on I-IV-V-I kannst du beispielsweise I-ii-V-I (C diesmal um die ii. Tonstufe. Daraus ergibt sich
eine kleine oder eine grosse Terz vom Grundton entfernt ist. - Dm - G - C) spielen. die Abfolge I-IV-ii-V-I (C - F - Dm - G - C).

Dur-Akkord: Grundton + große Terz (4 Halbtöne) + kleine Terz (3 Halbtöne)


Moll-Akkord: Grundton + kleine Terz (3 Halbtöne) + große Terz (4 Halbtöne) Die nebenstehende Progressionstabelle Akkord Passender Folgeakkord
soll dich beim Finden von Akkord-
Tonika (I) Nach Lust und Laune
progressionen unterstützen. Auf den
Beispiel: 4. Tonstufe (Note F) Beispiel: 6. Tonstufe (Note A)
Der Ton F ist der Ausgangspunkt (Grundton). Vom F suchen Vom Grundton (A) suchen wir jene Terz die uns zu
Tonstufen-Akkord der linken Seite passen Supertonika (ii) I, V,vii°
wir nun den Ton, der eine Terz entfernt ist und Bestandteil einem tonleitereigenen Ton führt. Die grosse Terz führt die auf der rechten Seite aufgeführten Mediante (iii) I, IV, iv
der C-Dur Tonleiter ist. Eine kleine Terz (3. Halbtonschritte) zum Ton C#. Da dies kein tonleitereigener Ton der Tonstufen-Akkorde. Somit kannst du
führt uns zum Ton Ax, der kein Ton der C-Dur Tonleiter ist. C-Dur Tonleiter ist, versuchen wir es nun mit einer Stück für Stück deine eigene Progression Superdominante (IV) I, ii, V,vii°
Eine grosse Terz führt uns hingegen zum tonleitereigenen Ton kleinen Terz und erhalten den tonleitereigenen Ton C. komponieren. Dominante (V) I, vi
A. Durch die grosse Terz wissen wir, dass es sich um einen Die kleine Terz verrät uns, dass es sich um einen Moll-
Dur-Akkord handelt (F-Dur). Akkord handelt (A-Moll). Submediante (vi) I, ii, iii, V
Noch mehr Vielfalt? Leitton (vii°) I
Eine weitere Möglichkeit deine
Spielen wir dies für alle 7 Tonstufen der Dur-Tonleiter durch, so ergeben die Tonstufen I, IV und V Akkordprogressionen auszuschmücken,
Dur-Akkorde (Hauptdreiklänge). Die Tonstufen ii, iii, vi und vii° besitzen eine kleine Terz und bringen bieten dir die sogenannten Dominantensprünge. Anstatt die Dominante (V. Stufe) in der Akkordpro-
somit Moll-Akkorde (Nebendreiklänge) hervor. gression zu verwenden, lässt sich die Dominante der Dominate (Dominante II. Grades) verwenden.

Jetzt geht's los! Songwriting mit Hauptdreiklängen Beispiel: Anstatt wieder die klassische Akkordprogression I-IV-V-I zu spielen, suchen wir uns die Dominante der

© 2016 - Pflug Marcel


Dominante. Wir nehmen die Dominante (G) der C-Dur Tonleiter und machen diese zur Tonika. Von dort aus suchen
Hunderte von Hits bestehen ausschliesslich aus der Abfolge von Hauptdreiklängen. Der Akkord der 1.
wir uns wieder die V. Tonstufe. Von G aus gesehen, ist dies der Ton D und somit der D-Dur Akkord. Wir ersetzen die
Tonstufe (Tonika) ist der Ruhepunkt eine Akkordfolge und steht typischerweise an deren Anfang und Ende.
die Dominante der Akkordfolge durch die Dominante II. Grades und spielen I-IV-V[2. Grad]- I (C-F-D-C).
Die 4. Tonstufe (Subdominante) baut allmählich Spannung auf und drängt zur 5. Tonstufe (Dominante).
Die Dominante bildet den Höhepunkt in der musikalischen Abfolge und führt wieder zum Ruhepunkt, der
Man kann dieses Prinzip weiterspinnen und die Dominante der Dominante der Dominante (III. Gra-
Tonika, zurück. Eine typische Akkordfolge für Hauptdreiklänge ist I-IV-V-I (z.B.: C-Dur - F-Dur - G-Dur-
des) spielen (oder noch tiefer gehen). Dieselbe Logik lässt sich auch für die Subdominante anwenden.
C-Dur). Experimentiere ein wenig, um ein Gefühl zu bekommen welche Abfolgen gut klingen.

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