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Beschleunigter Boom

Fairtrade-Produkte werden immer öfter gekauft: Der Umsatz konnte im vergangenen Jahr
um fast die Hälfte gesteigert werden.

Ob beim Discount-Supermarkt, in der Bäckerei, beim Juwelier oder im Shop für Design-T-
Shirts: Fairtrade findet sich fast überall. Vorbei sind die Zeiten, in denen fair gehandelte
Schokolade oder Textilien nur in Dritteweltläden verkauft wurden. Der Sprung aus der
Nische lässt sich am deutlichsten an den Zahlen ablesen. 2011 wurde österreichweit
erstmals ein Umsatz von 100 Millionen Euro erzielt. Im Vorjahr wurden mit Fairtrade-
Produkten 270 Millionen Euro lukriert - ein Zuwachs gegenüber 2015 um fast mehr als die
Hälfte. Ein Fünftel des Umsatzes, geschätzt 56,3 Millionen Euro werden davon in Wien
umgesetzt.

Eine rasante Entwicklung, die die Frage aufwirft, wann die Umsatzkurve abflachen wird. "Der
Boom wird so schnell nicht aufhören. Das Wachstum beschleunigt sich eher", meint Hartwig
Kirner, Geschäftsführer von Fairtrade Österreich im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". "Wir
sind 2016 bei allen Warengruppen gewachsen", sagt Kirner, der sich heuer mindestens 10
Prozent Zuwachs erhofft. Im Schnitt geben die Österreicher rund 30 Euro pro Kopf und Jahr
für fair Gehandeltes aus.

Prämie für Kakaobauern

Alles begann 1993 mit der Gründung des Vereins TransFair Österreich. Kaffee war als erstes
fair zertifiziertes Produkt erhältlich. Es folgten Tee, Kakao, Orangensaft. 2002 kamen
Bananen ins Fairtrade-Programm, seit 2005 gibt es Rosen. Zugpferde sind heute jedoch
Kaffee, Kakao und Bananen. Jede fünfte Banane, die nach Österreich importiert wird, trägt
das Fairtrade-Siegel. 2016 wurden mehr als 20.000 Tonnen fair gehandelte Bananen
verkauft, 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch Rohkaffee konnte um 16,7 Prozent auf 3660
Tonnen zulegen. Am kräftigsten wuchs die Menge an Kakaobohnen, die wichtigste Zutat für
Schokolade. Heimische Hersteller verarbeiteten 2273 Tonnen - mehr als 80 Prozent als 2015.

Davon profitieren vor allem die Kakaobauern in Westafrika, Indonesien oder Brasilien. Denn
für jede Tonne Fairtrade-Kakao erhalten sie einen Mindestpreis von 2000 Dollar und eine
zusätzliche Prämie von 200 Dollar, für Bio-Qualität sogar 300 Dollar. Den Bauern und
Plantagenarbeitern gibt das eine gewisse Sicherheit, denn der Kakaopreis unterliegt
ständigen Schwankungen. Seit vergangenem Jahr ist er stark gefallen, derzeit liegt er rund
200 Dollar unter dem Fairtrade-Mindestpreis. Bei Kakao sieht Kirner einen Push-Effekt:
Immer mehr Unternehmen in Österreich verwenden für ihre Schokoladen fair gehandelten
Kakao. Seit mehr als zehn Jahren setzt etwa Zotter auf Fairtrade, Heindl verwendet für sein
gesamtes Sortiment Fairtrade-Kakao und zuletzt konnte die Confiserie Berger gewonnen
werden.
Rund 127 Unternehmen aus Österreich verwenden das Fairtrade-Siegel und unterstützen
damit Kleinbauern-Kooperativen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Um die Fairtrade-
Standards wie etwa das Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit, die Organisation in
Gewerkschaften oder umweltschonenden Anbau zu gewährleisten, gibt es Kontrollen.
Flocert, eine unabhängige Organisation, führt diese Audits regelmäßig durch und prüft, ob
eine Zertifizierung vergeben oder aufrechterhalten wird.

Gestiegenes Bewusstsein

Der Hauptgrund für den Boom von Fairtrade-Produkten liegt laut Kirner im steigenden
Bewusstsein der Konsumenten. "Die Einkommensunterschiede steigen, es wird immer
wichtiger, was gerecht und fair ist." Doch auch die Bekanntheit der Marke trägt zum Erfolg
bei. Laut einer Markenstudie von Young & Rubicam liegt Fairtrade unter den 25 stärksten
Marken Österreichs - vor BMW und Volkswagen. Bei der Studie ging es nicht um Größe oder
Umsatz, sondern etwa darum, wie relevant und vertraut eine Marke ist.

Mit fairem Gold kam eine gänzlich neue Produktschiene hinzu. Genaue Zahlen dazu gibt es
allerdings noch nicht. Laut den Partnerunternehmen von Fairtrade wurde "mehr verkauft als
erhofft" und der "Start ist gelungen".

Ergänzen Sie die Lücken mit Wörtern aus dem Originaltext:

Fairtrade ist in den letzten Jahren in allen Bereichen __________________. Allein im Jahr 2016

konnte der Umsatz ___________________ werden.

Fairtrade geht auf die _______________________ des Vereins TransFair im Jahr 1993 zurück.

Kaffee, Tee und Orangensaft waren die ersten fair _____________________ Produkte.

Seit 2002 sind Bananen mit dem Fairtrade-Siegel ___________________.

Dass auch Kakaobohnen ein erfolgreiches Fairtrade-Produkt sind, kommt den ___________________

zugute, die einen garantierten Mindestpreis erhalten, was ihnen mehr ___________________ bietet

und sie unabhängiger von _______________________ auf dem Weltmarkt macht.

Immer mehr österreichische ____________________ verwenden Fairtrade-Kakao.

Das Fairtrade-Siegel garantiert das Verbot von ______________________, die Organisation in

Gewerkschaften oder einen ______________________, der die Umwelt schont.

Der Erfolg von ________________________ liegt im steigenden Bewusstsein der Konsumenten

und darin, dass die _____________________ mittlerweile sehr bekannt ist.

Die Fairtrade-Produktfamilie wird immer größer. Zuletzt kam faires ___________________ hinzu.

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