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Anamnese
Def.:
Anamnese (griech. anamnêsis „Erinnerung“)
steht für die im Gespräch ermittelte
Vorgeschichte eines Patienten in Bezug auf
seine aktuelle Erkrankung.
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Der Mensch als Black Box
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Anamnese
Zwei mögliche Fehler:
1. Verkürzte Störungsmodelle
2. Kein Komprimieren auf ein prägnantes
Modell
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Anamneseschema
b) Kompletter Gesamtanamnese-Interview-
Leitfaden
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Fragebogen zur Lebens- und
Krankheitsgeschichte für
Patienten
VDS1
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1. Angaben zu den Beschwerden
Rückblick Erstgespräch und Beschwerden
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2. Lebensgeschichte und Situation
Familie und andere Bezugspersonen
1. Vater
2. Mutter
3. Geschwister
4. Weitere erwachsene Bezugspersonen
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Ausschnitt aus dem VDS1
Ausschnitt einscannen Bsp. Vater oder
Mutter
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2. Lebensgeschichte und Situation
Persönliche Entwicklung
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2. Lebensgeschichte und Situation
Beruf, Partnerschaft, Familie
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2. Lebensgeschichte und Situation
Aktueller Verlauf
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Der psychische Befund
Blick auf: Individuum im zeitlichen Querschnitt
Enthält 3 Aspekte:
1. Beziehungsanalyse
2. Person-Variable
3. Psychopathologischer/psychosomatischer Befund
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1. Beziehungsanalyse
Verhalten des Patienten im Gespräch
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2. Person-Variable
b) Persönlichkeit
Persönlichkeit eines Individuums = das ihn im
Unterschied zu anderen Menschen
charakterisierende Erleben und Verhalten
Bündel von Erlebnis- und Verhaltensweisen:
entstanden aus Wechselwirkung zwischen
angeborener Ausstattung und sozialer Umwelt
(=biographischer Prozess)
Erfolgreich angewandte „Überlebensstrategien“
werden eingeprägt
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2. Person-Variable
b) Persönlichkeit
Bewältigungsstrategien werden zu festen
Gewohnheiten typisches Verhaltensrepertoire,
Persönlichkeitstyp
Problematisch: Situationen, die alternative
Verhaltensweisen erfordern
Menschen, die einem der 8 klinisch relevanten
Persönlichkeitstypen entsprechen, sind in ihrer
Lebensgestaltung beeinträchtigter als andere
Menschen
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2. Person-Variable
„Das ihren Persönlichkeitstyp definierende
Erlebens- und Verhaltensmuster hat ihnen zwar
geholfen, viele Jahre den Widrigkeiten ihres
Lebens standzuhalten, war aber auch daran
beteiligt, dass sie jetzt in Behandlung kommen
müssen. Die Beschränkungen und die Starrheit
ihres Repertoires haben ihnen die Chance
genommen, effektive Strategien der
Stressbewältigung in der Lebenssituation zu
finden und anzuwenden, welche die Störung
auslöste.“
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Acht Persönlichkeitstypen
1. Selbstunsichere Persönlichkeit
2. Dependente Persönlichkeit
3. Zwanghafte Persönlichkeit
4. Passiv-aggressive Persönlichkeit
5. Histrionische Persönlichkeit
6. Schizoide Persönlichkeit
7. Narzisstische Persönlichkeit
8. Borderline- (emotional instabile) Persönlichkeit
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Typologische Zuordnung aufgrund
Summenwert je Skala
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3. Psychopathologischer/
psychosomatischer Befund
Darstellung sowohl der gestörten als auch
der nichtgestörten Funktionsbereiche
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psychischer Befund: ein Beispiel
„Die Patientin gab sich zwiespältig -
einerseits Schutz und Hilfe suchend,
andererseits aggressiv Kontakte
abblockend. Ich reagierte gefühlsmäßig mit
Sympathie, fühlte mich jedoch durch die
häufigen gereizten und mürrischen
Antworten auf Distanz gehalten (…)“
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psychischer Befund: ein Beispiel
„Die Patientin gab sich zwiespältig -
einerseits Schutz und Hilfe suchend,
andererseits aggressiv Kontakte
abblockend. Ich reagierte gefühlsmäßig mit
Sympathie, fühlte mich jedoch durch die
häufigen gereizten und mürrischen
Antworten auf Distanz gehalten (…)“
Beziehungsanalyse
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psychischer Befund: ein Beispiel
„(…) Sie ist überdurchschnittlich intelligent, bleibt
in ihren Leistungen jedoch deutlich unter ihren
Fähigkeiten, teilweise leistungsverweigernd. Die
Patientin ist selbstunsicher, in sozialen Situationen
kann sie ihre Angst durch aggressive Tendenzen
bewältigen. In Zweierbeziehungen nimmt sie die
passive, abhängige rebellierende Position ein, auf
Forderungen aggressiv reagierend. Insgesamt
besteht eine passiv-aggressive Persönlichkeit mit
dependenten und selbstunsicheren Zügen (…)“
.
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psychischer Befund: ein Beispiel
„(…) Sie ist überdurchschnittlich intelligent, bleibt
in ihren Leistungen jedoch deutlich unter ihren
Fähigkeiten, teilweise leistungsverweigernd. Die
Patientin ist selbstunsicher, in sozialen Situationen
kann sie ihre Angst durch aggressive Tendenzen
bewältigen. In Zweierbeziehungen nimmt sie die
passive, abhängige rebellierende Position ein, auf
Forderungen aggressiv reagierend. Insgesamt
besteht eine passiv-aggressive Persönlichkeit mit
dependenten und selbstunsicheren Zügen (…)“
Person-Variable (intellekt.Leistung, Persönlichk.)
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psychischer Befund: ein Beispiel
„ (…) Die Patientin berichtet über Niedergeschlagenheit,
Insuffizienzgefühle, leichte Erschöpfbarkeit, Interesse- und
Freudlosigkeit, Unfähigkeit, sich zu entscheiden, sowie
Gefühle der Sinn- und Hoffnungslosigkeit. Es besteht eine
latente Suizidalität ohne konkrete Suizidgedanken.
Körperlicherseits berichtet sie über Appetit- und
Schlafstörungen, Gewichtsabnahme und Kopfschmerzen.
Konzentration, Merkfähigkeit, Gedächtnis, Orientierung
und Bewusstsein sind nicht gestört. Es bestehen außer
obigen Symptomen keine formalen und inhaltlichen
Denkstörungen und keine Wahrnehmungsstörungen.“
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psychischer Befund: ein Beispiel
„ (…) Die Patientin berichtet über Niedergeschlagenheit,
Insuffizienzgefühle, leichte Erschöpfbarkeit, Interesse- und
Freudlosigkeit, Unfähigkeit, sich zu entscheiden, sowie
Gefühle der Sinn- und Hoffnungslosigkeit. Es besteht eine
latente Suizidalität ohne konkrete Suizidgedanken.
Körperlicherseits berichtet sie über Appetit- und
Schlafstörungen, Gewichtsabnahme und Kopfschmerzen.
Konzentration, Merkfähigkeit, Gedächtnis, Orientierung
und Bewusstsein sind nicht gestört. Es bestehen außer
obigen Symptomen keine formalen und inhaltlichen
Denkstörungen und keine Wahrnehmungsstörungen.“
psychopathologischer/psychosomatischer Befund
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Der somatische Befund
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Der somatische Befund
wichtig wg. ganzheitlicher Perspektive
und bei psychosomatischen Störungen
Somatische Krankheitsanamnese:
a) Angaben aus ärztlichen Berichten
b) Selbstbericht des Patienten: individuelle
Art des Umgangs mit der körperlichen
Krankheit
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Wie geht es weiter nach Anamnese
und Befunderhebung?
Nach anamnestischer Erhebung: Ordnung der
Informationen und Überprüfung der bereits
während der Anamnese gebildeten Hypothesen
Erste Hypothesen über gestörte/problematische
Lebens- oder Persönlichkeitsbereiche ergeben sich
aus dem Anamnese-Interview
Anschließend: Verhaltens- & Bedingungsanalyse
des vermutlich auslösenden Problembereichs
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Danke für eure
Aufmerksamkeit!
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