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M erkblatt

TOLERANZEN
Toleranzen im Hochbau
nach DIN 18202

Juli 2007

Ersatz für Ausgabe August 2000

de
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Herausgeber:

ZENTRALVERBAND DES DEUTSCHEN BAUGEWERBES E.V., BERLIN


HAUPTVERBAND DER DEUTSCHEN BAUINDUSTRIE E.V., BERLIN

Erarbeitet unter Mitwirkung folgender Bundesfachgruppen des


Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes:

Bundesfachgruppe Hochbau
Bundesfachgruppe Holzbau
Bundesfachgruppe Stuck-, Putz- und Trockenbau
Bundesfachgruppe Fliesen-, Platten- und Mosaiklegergewerbe
Bundesfachgruppe Estrich und Belag
Bundesfachgruppe Betonfertigteile und Betonwerkstein
Bundesfachgruppe Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Fachverbandes Fliesen


und Naturstein im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, Kronenstraße 55–58,
10117 Berlin, www.fachverband-fliesen.de

Alleinverkauf durch die Servicestelle des Fachverbandes Fliesen und Naturstein:


Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Postfach 410949, 50869 Köln,
Telefon 0221 5497-120, Telefax 0221 5497-130, www.rudolf-mueller.de

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Allgemeines

1 Grundlagen

2 Toleranzen

2.1 Grenzabweichungen
2.2 Grenzwerte für Winkelabweichungen
2.3 Grenzwerte für Ebenheitsabweichungen
2.4 Grenzwerte für Fluchtabweichungen bei
Stützen

3 Berücksichtigung von Toleranzen bei


der Planung

4 Prüfung und Beurteilung von


Abweichungen

4.1 Prüfung von Maßabweichungen


4.1.1 Im Grundriss
4.1.2 Im Aufriss
4.1.3 Bei geneigten Flächen
4.2 Prüfung von Winkelabweichungen
4.2.1 Im Grundriss
4.2.1.1 Bei aneinandergrenzenden Bauteilen
4.2.1.2 Bei frei stehenden Bauteilen
4.2.2 Im Aufriss
4.2.2.1 Bei horizontalen Bauteilen
4.2.2.2 Bei vertikalen Bauteilen
4.2.2.3 Bei geneigten Flächen, z. B. Schrägen,
Rampen
4.3 Prüfung der Ebenheit
4.3.1 Prüfung mit Richtlatte und Messkeil
4.3.2 Prüfung mit Nivellierinstrument
4.4 Prüfung der Lage von Stützen in der Flucht
4.5 Zitierte Normen und Schriften

Anhang

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Vorwort wendet werden können und Nennmaße über 60 m
besondere Überlegungen notwendig machen.
Bei der Bauausführung sind herstellungsbedingte
Abweichungen von den in den Ausführungsplänen Kurz und knapp folgt erst im Abschnitt 6 der Norm
geforderten Nennmaßen für Lage, Größe und Ge- eine ihrer wichtigsten Aussagen, nämlich die, dass
stalt von Bauteilen und Bauwerken unvermeidbar. die „Einhaltung von Toleranzen“ nur zu prüfen ist,
wenn es erforderlich ist.
Diese Abweichungen müssen daher so weit be-
grenzt werden, dass die Funktion eines Bauwerks Damit hat sich an dem Grundsatz nichts geändert,
oder Bauteils nicht beeinträchtigt wird; dies erfolgt nur dort zu kontrollieren, wo dies aufgrund der –
in erster Linie durch Toleranzangaben in Normen. funktionalen – Anforderungen sinnvoll oder auf-
grund konkreter Beanstandungen notwendig er-
Die Veröffentlichung der überarbeiteten DIN 18202 scheint.
„Toleranzen im Hochbau – Bauwerke“ im Oktober
2005 führte zur Aktualisierung des bisherigen Bauteile, deren Abweichungen die technische Funk-
Merkblattes „Toleranzen im Hochbau nach tion oder die optische Gestaltung des Bauwerks
DIN 18201 und 18202“ aus dem August 2000. nicht beeinträchtigen, sollten somit keinen Anlass
von Auseinandersetzungen bieten – nur weil deren
In vorgenannter „Toleranznorm“ sind zulässige Genauigkeit nicht völlig dieser Norm entspricht.
Maß-, Winkel-, Ebenheits- und Fluchtabweichungen
als Grundlagen für einzuplanende Toleranzen und Sehr deutlich bringt die Norm zum Ausdruck, dass
für die Prüfung einer sachgerechten Bauaus- bei geforderten höheren Genauigkeiten diese nach
führung festgelegt. wirtschaftlichen Maßstäben eindeutig zu vereinba-
ren sind. Dass dies vertraglich zu erfolgen hat, ist
Dieses Merkblatt soll sowohl den Architekten und dabei eine wohl bewusst unerwähnte Selbstver-
ihren Bauherren als auch den Bauausführenden ständlichkeit.
helfen, die DIN 18202 zweckmäßig anzuwenden
und eine Kontrolle von Maß-, Winkel-, Ebenheits-
und Fluchtabweichungen nach einheitlichen Ver- 1 Grundlagen
fahren reproduzierbar vorzunehmen.
Die DIN 18202 „Toleranzen im Hochbau – Bauwer-
ke“ regelt
Allgemeines
– Grenzabweichungen,
Die Ausgabe Oktober 2005 der Toleranznorm
DIN 18202 „Toleranzen im Hochbau – Bauwerke“ – Grenzwerte für Winkelabweichungen,
fasst die beiden bis dahin geltenden Normen
DIN 18201 und DIN 18202 – aus Mai 1997 – zusam- – Grenzwerte für Ebenheitsabweichungen und
men.
– Grenzwerte für Fluchtabweichungen bei Stützen
Einzelne Begriffe werden in der neuen Norm nun
eindeutiger definiert, so für die Ausführung von Bauwerken und deren Tei-
len; dabei gelten die in dieser Norm festgelegten
– das Grenzabmaß durch Grenzabweichung Toleranzen baustoffunabhängig sowohl im Rohbau
ersetzt, als auch im Ausbau.

– die Ebenheitstoleranz nunmehr durch Eben- Die Einhaltung der Maße, Winkel, Ebenheiten und
heitsabweichung und Grenzwert für Ebenheits- Fluchten innerhalb von Toleranzen ist erforderlich,
abweichung und ebenso um trotz unvermeidlicher Ungenauigkeiten beim
Messen, bei der Fertigung und bei der Montage die
– die Winkeltoleranz jetzt durch Winkelabwei- vorgesehene Funktion zu erfüllen und das funkti-
chung und Grenzwert für Winkelabweichung onsgerechte Zusammenfügen von Bauwerken und
beschrieben. Bauteilen des Roh- und Ausbaus ohne Anpass- und
Nacharbeiten zu ermöglichen.
Die Abschnitte „Grenzwerte für Fluchtabweichun-
gen bei Stützen“ und „Prüfung der Lage von Stüt- Formänderungen, die durch Last-, Zeit-, Feuchte-
zen in der Flucht“ wurden, mit einer entsprechen- und Temperatureinflüsse entstehen, z. B. elastische
den tabellarischen Übersicht, aufgenommen. Verformungen, Kriechen und Schwinden, beeinflus-
sen die Messergebnisse ebenso wie konstruktiv be-
Darüber hinaus wird in Tabelle 1 „Grenzabweichun- dingte Überhöhungen. Solche Formänderungen
gen“ und in Tabelle 2 „Grenzwerte für Winkelabwei- und „Vorverformungen“ sind in den Toleranzanga-
chungen“ darauf hingewiesen, dass die Grenzab- ben der DIN 18202 nicht enthalten.
weichungen bei Nennmaßen bis etwa 60 m ange-

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Nachmessungen müssen daher so früh wie mög- chen. Hierüber müssen im Bedarfsfall gesonderte
lich erfolgen. Die bis zum Zeitpunkt der Messung Vereinbarungen getroffen werden.
eingetretenen Verformungen sind in geeigneter
Weise beim Messergebnis zusätzlich zu berücksich- Sichtbare Unebenheiten im Streiflicht gelten nicht
tigen. Erst dann kann eine zutreffende Beurteilung als Mangel, solange diese innerhalb der zulässigen
der Bauteile hinsichtlich der Toleranzen erfolgen. Abweichungen nach dieser Norm liegen.

Generell ist zu beachten, dass die bei Bauprodukten In der Norm wird generell kein Messverfahren, z. B.
zulässigen Maßabweichungen und auch Höhenver- für die Ermittlung der Maße, vorgeschrieben, son-
sätze und Versprünge zwischen aneinandergren- dern die Wahl des Messverfahrens dem Prüfer über-
zenden Bauteilen in den Grenzwerten für Eben- lassen. Eine übereinstimmende Beurteilung von
heitsabweichungen nicht enthalten und daher Maßabweichungen ist aber nur möglich, wenn die-
zusätzlich zu berücksichtigen sind; hier sind z. B. selben Messverfahren und Prüfgeräte angewendet
Produktnormen und Merkblätter für keramische und protokolliert werden. Daher sollten notwendi-
Fliesen und Platten heranzuziehen – siehe Ab- ge Bezugspunkte schon vor der Bauausführung
schnitt 4.5. festgelegt werden.

Nicht geregelt sind zudem zulässige Abweichun- Die DIN 18202 erläutert im Übrigen einige Begriffe,
gen vom Sollmaß bei Anarbeitungen an bestehen- die hier zum besseren Verständnis zusätzlich zeich-
de Bauteile, wie z. B. ein höhengerechtes Anarbei- nerisch dargestellt werden.
ten des Estrichs oder der Bodenbeläge an Winkel-
schienen, Fugenprofile, Einbaurahmen und derglei-

Begriffe

Nennmaß (Sollmaß) Das Maß, das das Bauwerk oder Bauteil


haben soll

Istmaß Das tatsächlich am Bau ermittelte Maß

Istabmaß Die Differenz zwischen Nenn- und


Istmaß

Höchstmaß Das größte zulässige Maß (Nennmaß


plus Grenzabmaß)

Mindestmaß Das kleinste zulässige Maß (Nennmaß


minus Grenzabmaß)

Grenzabmaß ± Die Differenz zwischen Nenn- und


Höchst- bzw. Mindestmaß

Toleranzmaß Die Differenz zwischen Mindest- und


Höchstmaß

Winkeltoleranz Der zulässige Unterschied zwischen


Nennwinkel und Istwinkel; sie wird als
Stichmaß angegeben

Ebenheitstoleranz Die Abweichung einer Fläche von


geraden Messlinien; sie wird als
Stichmaß angegeben

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Tabelle 1: Grenzabweichungen (Abdruck aus DIN 18202)

Spalte 1 2 3 4 5 6 7
Grenzabweichungen in mm bei Nennmaßen in m

über 1 über 3 über 6 über 15 über


Zeile Bezug bis 1
bis 3 bis 6 bis 15 bis 30 30a

Maße im Grundriss, z. B. Längen, Brei-


1 ± 10 ± 12 ± 16 ± 20 ± 24 ± 30
ten, Achs- und Rastermaße (siehe 6.2.1)

Maße im Aufriss, z. B. Geschosshöhen,


Podesthöhen, Abstände von Auf-
2 ± 10 ± 16 ± 16 ± 20 ± 30 ± 30
standsflächen und Konsolen (siehe
6.2.2)

Lichte Maße im Grundriss, z. B. Maße


3 zwischen Stützen, Pfeilern usw. (siehe ± 12 ± 16 ± 20 ± 24 ± 30 –
6.2.3)

Lichte Maße im Aufriss, z. B. unter


4 ± 16 ± 20 ± 20 ± 30 – –
Decken und Unterzügen (siehe 6.2.4)

Öffnungen, z. B. für Fenster, Türen,


5 ± 10 ± 12 ± 16 – – –
Einbauelemente (siehe 6.2.5)

Öffnungen wie vor, jedoch mit ober-


6 ±8 ± 10 ± 12 – – –
flächenfertigen Leibungen (siehe 6.2.5)

a Diese Grenzabweichungen können bei Nennmaßen bis etwa 60 m angewendet werden. Bei größeren Abmessungen sind
besondere Überlegungen erforderlich.

Tabelle 2: Grenzwerte für Winkelabweichungen (Abdruck aus DIN 18202)

Spalte 1 2 3 4 5 6 7 8
Stichmaße als Grenzwerte in mm bei Nennmaßen in m

über
bis über 1 über 3 über 6 über 15 über
Zeile Bezug 0,5
0,5 bis 3 bis 6 bis 15 bis 30 30a
bis 1

Vertikale, horizontale
1 3 6 8 12 16 20 30
und geneigte Flächen

a Diese Grenzabweichungen können bei Nennmaßen bis etwa 60 m angewendet werden. Bei größeren Abmessungen sind
besondere Überlegungen erforderlich.

2 Toleranzen – Öffnungen von und in Bauwerken und Bauteilen,


z. B. in Decken, Wänden und Böden.
2.1 Grenzabweichungen
In Tabelle 1 „Grenzabweichungen“ sind zulässige
Grenzabweichungen gelten für Grenzabweichungen – in mm – bestimmten Nenn-
maßbereichen – in m – zugeordnet.
– Längen, Breiten, Höhen, Querschnittsmaße,
Achs- und Rastermaße in Grundrissen, Bezüglich der zulässigen Grenzabweichungen von
Nennmaßen ist jedoch zu berücksichtigen, dass die
– Maße in Aufrissen, aus den Maßabweichungen resultierenden Winkel-
toleranzen die zulässigen Werte für Winkelabwei-
– lichte Maße in Grund- und Aufrissen, chungen gemäß Tabelle 2 „Grenzwerte für Winkel-
abweichungen“ nicht überschreiten dürfen.
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Tabelle 3: Grenzwerte für Ebenheitsabweichungen (Abdruck aus DIN 18202)

Spalte 1 2 3 4 5 6

Stichmaße als Grenzwerte in mm bei


Messpunktabständen in m bis
Zeile Bezug 0,1 1a 4a 10a 15a, b

Nichtflächenfertige Oberseiten
1 von Decken, Unterbeton und Unter- 10 15 20 25 30
böden

Nichtflächenfertige Oberseiten von


Decken, Unterbeton und Unterbö-
den mit erhöhten Anforderungen,
z. B. zur Aufnahme von schwimmen-
den Estrichen, Industrieböden, Flie-
2 sen- und Plattenbelägen, Verbund- 5 8 12 15 20
estrichen.
Fertige Oberflächen für untergeord-
nete Zwecke, z. B. in Lagerräumen,
Kellern

Flächenfertige Böden, z. B. Estriche


als Nutzestriche, Estriche zur Auf-
3 nahme von Bodenbelägen 2 4 10 12 15
Bodenbeläge, Fliesenbeläge,
gespachtelte und geklebte Beläge

Wie Zeile 3, jedoch mit erhöhten


4 1 3 9 12 15
Anforderungen

Nichtflächenfertige Wände und


5 5 10 15 25 30
Unterseiten von Rohdecken

Flächenfertige Wände und Unter-


seiten von Decken, z. B. geputzte
6 3 5 10 20 25
Wände, Wandbekleidungen, unter-
gehängte Decken

Wie Zeile 6, jedoch mit erhöhten


7 2 3 8 15 20
Anforderungen

a Zwischenwerte sind den Bildern 4 und 5 zu entnehmen und auf ganze mm zu runden.
b Die Grenzwerte für Ebenheitsabweichungen der Spalte 6 gelten auch für Messpunkte über 15 m.

2.2 Grenzwerte für Winkelabweichungen 2.3 Grenzwerte für Ebenheitsabweichungen

Grenzwerte für Winkelabweichungen gelten für Ebenheitsabweichungen gelten für

– vertikale, horizontale und geneigte Flächen, auch – Ober- und Unterseiten von Decken,
von Öffnungen und sonstigen Aussparungen.
– Oberflächen von Unterböden, Estrichen,
In Tabelle 2 „Grenzwerte für Winkelabweichungen“ Bodenbelägen, Wänden, Wandbekleidungen und
sind Stichmaße – in mm – als Grenzwerte für Win- Unterdecken.
kelabweichungen festgelegt und werden bestimm-
ten Nennmaßbereichen – in m – zugeordnet. Ein Für nicht flächenfertige Oberseiten von Decken,
Ausnutzen der Grenzwerte für Stichmaße, z. B. Unterbeton und Unterböden, die zur Aufnahme
beidseitig eines Bauteils, darf zu keiner Überschrei- von Verbundestrichen, schwimmenden Estrichen,
tung der Grenzabweichungen nach Tabelle 1 Industrieböden, Fliesen- und Plattenbelägen und
führen. dergleichen vorgesehen sind, ist es sinnvoll, die er-
höhten Anforderungen nach Zeile 2 der Tabelle 3
auszuschreiben.
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Tabelle 4: Grenzwerte für Fluchtabweichungen bei Stützen (Abdruck aus DIN 18202)

Spalte 1 2 3 4 5 6

Stichmaße als Grenzwerte in mm


bei Nennmaßen in m als Messpunktabstand

bis von 3 über 6 über 15 über


Zeile Bezug
3m bis 6 m bis 15 m bis 30 m 30 m

zulässige Abweichungen von


1 8 12 16 20 30
der Flucht

Das gilt auch für nicht flächenfertige Wände und so z. B. bei Skelettbauten und Hallen, stellt die Beur-
Unterseiten von Rohdecken, die mit Fliesen- und teilung ihrer ordnungsgemäßen Lage durch Über-
Plattenbelägen oder mit Putzen der Qualitätsstufe prüfung der Flucht eine in der Baupraxis verbreitete
Q4 gemäß Merkblatt „Putzoberflächen im Innenbe- Kontrolle dar.
reich“ bekleidet werden sollen.
Als Flucht wird die horizontale Verbindungslinie
Besonders zu beachten ist, dass generell erhöhte zwischen der Istlage der Endstützen einer Stützen-
Anforderungen nach den Zeilen 2, 4 und 7 geson- reihe mit drei oder mehr Stützen bezeichnet. Als
dert zu vereinbaren sind. Nennmaß für den Messpunktabstand gilt hier der
Abstand zwischen drei Stützen, also die Summe der
Materialbedingte Unebenheiten, z. B. bei Fliesen- ggf. unterschiedlichen Achsabstände in zwei auf-
und Plattenbelägen, Sichtmauerwerk oder Struk- einanderfolgenden Stützenfeldern. Als Stichmaß
turputzen, werden durch die Grenzwerte für Eben- gilt der Abstand einer Zwischenstütze zur Flucht.
heitsabweichungen nicht erfasst. Bezüglich der
zulässigen Unebenheiten bei Fliesen und Platten Da die Anforderungen der Tabelle 1 für jedes Nenn-
sowie Naturwerkstein- und Betonwerksteinbelä- maß einzuhalten sind, gelten die Grenzwerte für
gen wird auf das ZDB-Merkblatt „Höhendifferen- Fluchtabweichungen keinesfalls zusätzlich.
zen“ (Stand Oktober 2005) verwiesen.
In Tabelle 4 „Grenzwerte für Fluchtabweichungen bei
Absätze und Höhensprünge zwischen benachbar- Stützen“ sind Stichmaße für Fluchten von Stützen –
ten Bauteilen sollen vermieden werden, sind aber in mm – bestimmten Messpunktabstandsbereichen
von den Grenzwerten für Ebenheitsabweichungen – in m – als zulässige Grenzwerte zugeordnet.
nicht erfasst und daher gesondert zu regeln.

In Tabelle 3 „Grenzwerte für Ebenheitsabweichun- 3 Berücksichtigung von Toleranzen


gen“ und den zugehörigen Bildern 4 und 5 sind bei der Planung
Grenzwerte für Stichmaße – in mm – den jeweili-
gen Messpunktabständen – in m – als zulässige Ab- Bei der Planung von Bauwerken und Bauteilen ist
weichungen von einer ebenen Fläche, die auch ge- zu berücksichtigen, dass in der Regel bei der Aus-
neigt sein kann, zugeordnet. Bei Messpunktabstän- führung Maßabweichungen auftreten können.
den bis 0,1 m gelten dabei stets die Werte der Spal-
te 2. Demgemäß sind bei Passungsbetrachtungen und
Passungsberechnungen die Toleranzen aller zu er-
Grenzwerte für Ebenheitsabweichungen sind un- stellenden Bauteile zu berücksichtigen, z. B. die To-
abhängig, d. h. gesondert von den Abweichungen leranzen für Fensteröffnungen und zugleich die der
der Tabelle 1 „Grenzabweichungen“ und der Fenster und die der Fassadenelemente.
Tabelle 2 „Grenzwerte für Winkelabweichungen“,
zu betrachten. Darüber hinaus sind die temperatur-, feuchte-, zeit-
und lastabhängigen Verformungen zu berücksichti-
Im Gegensatz zu Grenzwerten für Winkelabwei- gen.
chungen werden Grenzwerte für Ebenheitsabwei-
chungen weder auf eine horizontale noch auf eine Besondere Anforderungen an die Ebenheit,
vertikale Ebene bezogen. Maßhaltigkeit oder Winkelgenauigkeit, so z. B. bei
hängenden Schiebewänden oder Türzargen, sind
2.4 Grenzwerte für Fluchtabweichungen bei vor Ausführung der Arbeiten vertraglich zu verein-
Stützen baren und mit genauen Maßen und deren maximal
zulässigen Abweichungen zu beschreiben.
Bei frei stehenden Stützen einer Stützenreihe, also
Stützen, die nicht in Wände eingebunden werden,

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4 Prüfung und Beurteilung von 4.1 Prüfung von Maßabweichungen
Abweichungen
4.1.1 Im Grundriss
Grundsätze
Außen- und Innenmaße wie Länge, Breite, Achs-
Die vier Arten von Abweichungen und Rastermaße werden in etwa 10 cm Abstand
vom Boden gemessen. Maße von Öffnungen und
– Maßabweichungen innerhalb zulässiger Grenz- lichte Grundrissmaße sind in etwa 10 cm Abstand
abweichungen, von den Ecken über die ganze Bauteillänge zu mes-
sen.
– Winkelabweichungen innerhalb zulässiger
Grenzwerte für Winkelabweichungen, Aus DIN 18202 ergibt sich, dass lichte Maße im
Grundriss etwa 10 cm über dem Boden an den Rän-
– Ebenheitsabweichungen innerhalb zulässiger dern zu messen sind. Weiterhin sind Messungen et-
Grenzwerte für Ebenheitsabweichungen und wa 10 cm unter der Decke vorzunehmen.

– Fluchtabweichungen bei Stützen innerhalb Eine Überprüfung der Maße auch in halber Raum-
zulässiger Grenzwerte für Fluchtabweichungen höhe oder unter der Decke bzw. unter dem Sturz
kann zweckmäßig sein, z. B. für die Ermittlung der
sind unabhängig voneinander zu prüfen und zu be- maximalen Größe von in Öffnungen einzubauen-
urteilen. den Bauteilen, wie Fenstern und dergleichen.

Grenzabweichungen dürfen durch Ausnutzung der 4.1.2 Im Aufriss


Grenzwerte für Winkelabweichungen (sowie um-
gekehrt) nicht überschritten werden und Grenz- Höhenmaße wie Bauwerks-, Geschoss- und Po-
werte für Ebenheitsabweichungen gelten nicht zu- desthöhen sowie lichte Höhen und Höhen von Auf-
sätzlich zu zulässigen Grenzabweichungen von standsflächen werden im Abstand von etwa 10 cm
Bauteilmaßen. von den vertikalen Bauteilecken gemessen. Maße
von Öffnungen sind im Abstand von etwa 10 cm
Bei der Prüfung der Abweichungen ist von dem je- von den Öffnungsecken zu messen.
weils vorhandenen Bauzustand auszugehen.
Zur Festlegung der Maße von Bauteilen, die in Öff-
Unstimmigkeiten können auftreten, wenn z. B. nungen einzubauen sind, kann eine Messung in
durch den nachträglichen Einbau von Trennwänden Öffnungsmitte (Wandmitte) zweckmäßig sein.
neue Räume und damit verkürzte Messstrecken
bzw. verkleinerte Messpunktabstände entstehen. 4.1.3 Bei geneigten Flächen
Für eine nachträgliche Beurteilung der Vorleistung
sind diese jedoch nicht maßgebend. Bei geneigten Flächen sind die Grenzabweichungen
sowohl der horizontalen als auch der vertikalen
Des Weiteren können bei der Prüfung der Vorleis- Nennmaße nach Tabelle 1 „Grenzabweichung“, Zei-
tung z. B. die Grenzwerte für Ebenheitsabweichun- le 1 bzw. Zeile 2 maßgebend.
gen das maßgebende Beurteilungskriterium für die
Ausführung von Wänden gewesen sein. Nach dem 4.2 Prüfung von Winkelabweichungen
Einbau von zusätzlichen Bauteilen, z. B. Trennwän-
den, werden möglicherweise dann die zulässigen 4.2.1 Im Grundriss
Grenzabweichungen der Maße dieser Wände – be-
zogen auf den von ihnen gebildeten Raum – oder 4.2.1.1 Bei aneinandergrenzenden Bauteilen
die zulässigen Grenzwerte für Winkelabweichun-
gen, bezogen auf die neuen, kleineren Messpunkt- Die Richtung der zu beurteilenden vertikalen Bau-
abstände, überschritten. teile, z. B. Wände, wird dadurch festgelegt, dass im
Abstand von etwa 10 cm von ihren Endpunkten Be-
Auf diese Weise können sich im Nachhinein gele- zugspunkte abgesetzt und durch eine Gerade ver-
gentlich Überschreitungen der zulässigen Abwei- bunden werden. Der Nennwinkel – zumeist ein
chungen ergeben. Gleichwohl kann in solchen Fälle rechter Winkel – ist an die Bezugsgerade des länge-
die Vorleistung nicht im Nachhinein beanstandet ren Bauteils anzutragen.
werden.
Bei der Prüfung des Winkels zwischen zwei anein-
Die Prüfung von Maßen, Winkeln, Ebenheiten und andergrenzenden Bauteilen (im Allgemeinen Wän-
Fluchten sollte stets nachvollziehbar protokolliert de) ist das Stichmaß stets an dem kürzeren Bauteil
werden. Dabei sind das Messverfahren und die zu messen. Dieses so ermittelte Stichmaß ist auf
Messgeräte anzugeben. das Nennmaß des kürzeren Bauteils zu beziehen.
Winkeltoleranzen sind, wie Maßabweichungen, im-
mer über die gesamte Bauteillänge zu prüfen, weil

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Abb. 1: Prüfung der Grenzabweichungen für Abb. 2: Prüfung der Grenzwerte für Winkel-
Maße und Grenzwerte für Winkelab- abweichungen im Aufriss
weichungen im Grundriss

t1, t2, t3, t4 Stichmaße für die Ermittlung der Winkel-


t1, t2; Stichmaße als Grenzwerte für Winkeltoleranzen toleranzen
nach Tabelle 2 t2 – t1 = Δt = maßgeblicher Grenzwert für die Winkeltole-
t1 ) t2; t2 = maßgeblicher Grenzwert für die Winkeltoleranz ranz nach Tabelle 2 der Deckenoberfläche mit
bezogen auf l2 oder l4 l1 als Bezugslänge

t1 + t2; in der Addition maßgebender Grenzwert für die t4 – t3 = Δt = maßgeblicher Grenzwert für die Winkeltole-
Beurteilung des zulässigen Grenzabmaßes für das ranz nach Tabelle 2 der Deckenunterseite mit
Nennmaß l1 als Bezugslänge l1 als Bezugslänge

die Überprüfung des dazugehörigen Grundriss- den – zumeist horizontalen – Bauteilen zu bestim-
maßes auch ohne Zwischenpunkte zu erfolgen hat men. Für die Beurteilung ist das Stichmaß zur Verti-
(siehe Abb. 1). kalen (Lotrechten) an den Ecken eines Bauteils
maßgebend. Die Stichmaße sind jeweils in einem
4.2.1.2 Bei frei stehenden Bauteilen Abstand von etwa 10 cm von den Rändern zu mes-
sen.
Bei frei stehenden Bauteilen, z. B. Stützen, gilt Ab-
schnitt 4.2.1.1 sinngemäß. Als Nennmaß gilt der Die Abweichung von der Vertikalen (Stichmaß) ist
Achsabstand zwischen zwei oder mehr Stützen. auf das dem Abstand der Messpunkte zugehörige
Nennmaß zu beziehen (siehe Abb. 2).
4.2.2 Im Aufriss
4.2.2.3 Bei geneigten Flächen, z. B. Schrägen,
4.2.2.1 Bei horizontalen Bauteilen Rampen

Die Winkelabweichungen von horizontalen Bautei- Die Winkelabweichungen von geneigten Flächen
len, wie Bodenplatten, Decken, Estrichen, Boden- sind in deren Ebene – bezogen auf die geplante
belägen, Unterdecken und dergleichen, sind unab- Ebene – zu messen. Die Beurteilung hat wie bei ho-
hängig von den angrenzenden – z. B. von den Raum rizontalen oder vertikalen Bauteilen an den End-
begrenzenden vertikalen – Bauteilen zu bestim- punkten mit etwa 10 cm Randabstand zu erfolgen.
men. Für die Beurteilung ist das Stichmaß zur Waa-
gerechten (Meterriss) an den Ecken eines Bauteils 4.3 Prüfung der Ebenheit
maßgebend. Die Stichmaße sind jeweils in einem
Abstand von etwa 10 cm von den Rändern zu mes- Die Prüfung der Ebenheit von Bauteilflächen er-
sen. Für das Anlegen eines Meterrisses ist der folgt unabhängig von den Maß- und Winkelabwei-
Höhenbezugspunkt für das jeweilige Geschoss chungen.
maßgebend.
Die Abweichung von der Ebenheit wird als Stich-
Die Höhendifferenz (Stichmaß) zwischen zwei maß zwischen einer Bezugslinie und einem Tief-
Messpunkten ist auf das dem Abstand der Mess- bzw. Hochpunkt wie folgt ermittelt:
punkte zugehörige Nennmaß zu beziehen (siehe
Abb. 2). Die Abweichung – t1/t2/t3 – ergibt sich aus dem
Höhenunterschied zwischen einem Tiefpunkt und
4.2.2.2 Bei vertikalen Bauteilen einer Geraden als Verbindung zweier Hochpunkte.
Der Abstand dieser Hochpunkte ist der Messpunkt-
Die Winkelabweichungen von vertikalen Bauteilen, abstand (siehe Abb. 3).
z. B. Wänden, sind unabhängig von den angrenzen-
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Abb. 3: Abweichung von der Ebenheit (Stichmaß) und Abstand der Messpunkte

l1, l2 oder l3 = Abstand der Messpunkte


t1, t2 oder t3 = Abweichung von der Ebenheit
Zuordnung der Abweichung zu dem Abstand der Messpunkte t1 zu l1 / t2 zu l2

Die Abweichung – t1/t2/t3 – kann sich auch aus dem


Höhenunterschied zwischen einem Hochpunkt und Abb. 4: Abweichung von der Ebenheit (Stich-
einer Geraden als Verbindung zweier Tiefpunkte er- maß) und Abstand der Messpunkte
geben. Der Abstand dieser Tiefpunkte ist der Mess-
punktabstand.

Wenn jedoch bei Flächen mit nur einer Wölbung


der Abstand der Messpunkte (Messstrecke) durch
angrenzende Bauteile bestimmt wird, liegt die Be-
a = Stichmaß
zugsgerade so, dass die Tiefpunkte den gleichen t = Abweichung von der Ebenheit
Abstand (a) zu dieser Bezugsgeraden haben (siehe l = Abstand der Messpunkte
Abb. 4).

Analog ist bei Bauteilen ohne seitliche Begrenzung


vorzugehen und ersatzweise die Situation durch Abb. 5: Abweichung von der Ebenheit (Stich-
zwei Messkeile mit gleicher Abweichung herzustel- maß) ohne angrenzende Bauteile
len (siehe Abb. 5).

4.3.1 Prüfung mit Richtlatte und Messkeil

Die Prüfung einer Fläche kann sich auf einzelne


Punkte beschränken, wenn eine Überprüfung der
Gesamtfläche nicht notwendig oder zweckmäßig a = Stichmaß, Messkeil
erscheint. t = Abweichung von der Ebenheit
l = Abstand der Messpunkte
Ist eine Überprüfung der Gesamtfläche erforder-
lich, wird vor der Prüfung die Fläche mit Messlinien
in gleichem Abstand rasterförmig unterteilt. Es
wird empfohlen, einen Abstand von 2 m zu wählen, Abb. 6: Beispiele für Messstellungen bei der
sodass eine 4-m-Richtlatte entlang dieser Messlini- 4-m-Richtlatte
en jeweils um eine halbe Richtlattenlänge verscho-
ben wird. Bei Flächen, die eine Prüfung mit der 4-m-
Latte nicht zulassen, können kürzere Abstände ge-
wählt werden.

In jeder Lage wird der Abstand zwischen zwei Auf-


lagepunkten (Messpunktabstand) und der größte
Spalt zwischen Bauteiloberfläche und Unterkante
der Richtlatte mit einem Messkeil ermittelt. Die
Richtlatte darf zur Prüfung nicht lot- oder waage-
recht ausgerichtet werden. Unter auskragenden
Enden der Richtlatte darf nicht gemessen werden
(siehe Abb. 6).

Bewährt hat sich eine Richtlatte mit oberseitiger


Zentimeterteilung und Halterung, die eine schnelle
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Abb. 7: Richtlatte und Messkeil in Ermittlung des Messpunktabstandes und ein pro-
Messstellung blemloses Verschieben der Richtlatte ermöglicht.
Auch beim Messkeil sollte die Millimeterteilung in
die Oberseite des Keiles eingeritzt sein (siehe
Abb. 7).

4.3.2 Prüfung mit Nivellierinstrument

Für die Überprüfung mit Nivellierinstrument wird


über die Fläche ein Gitternetz (Raster) mit einem
zweckmäßig festzulegenden Messlinienabstand
gelegt. In den Schnittpunkten der Messlinien wird
die Höhenlage der Oberfläche gemessen (siehe
Abb. 8).

Die Abweichungen werden ermittelt, indem drei


Abb. 8: Überprüfung der Ebenheit im Raster aufeinanderfolgende Schnittpunkte P1, P2, P3 einer
Messlinie betrachtet werden (siehe Abb. 9).

Die Abweichung t im Punkt P2 ist die Differenz


zwischen der mittleren Höhe, die sich aus h1 und h3
ergibt, und der gemessenen Höhe h2.

Die mittlere Höhe hm wird wie folgt errechnet:

hm = 1/2 (h1 + h3)

und die Abweichung t im Punkt P2 ergibt sich zu:

t2 = h2 – hm.

4.4 Prüfung der Lage von Stützen in der Flucht


Abb. 9: Ermittlung der Abweichung
Die Verbindungslinie zwischen den Endstützen
kann am Stützenfuß oder am Stützenkopf angelegt
werden. Bei Stützen, die bündig in einen Unterzug
einbinden, ist eine Prüfung am Stützenkopf jedoch
nicht sinnvoll, weil Unterzüge als Teile einer Decke
nach Tabelle 3 „Grenzwerte für Ebenheitsabwei-
chungen“ überprüft werden können.

Die Verbindungslinie ist am Stützenfuß oder Stüt-


zenkopf in einem Abstand von etwa 10 cm anzule-
gen.

Die Stichmaße werden zwischen dieser Verbin-


dungslinie und der Vorderseite der Stütze in Stüt-
zenachse gemessen.

Abb. 10: Prüfung und Lage von Zwischenstützen in der Flucht

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Das Stichmaß wird einem Messpunktabstand von Anhang
zwei Achsabständen zugeordnet (siehe Abb. 10).
Erläuterungen nach DIN 18202
4.5 Zitierte Normen und Schriften (Anhang A)
Normen Maßabweichungen für Bauwerksmaße;
Erläuterungen zum Bezugsverfahren
DIN EN 14411, März 2007;
Keramische Fliesen und Platten – Begriffe, Klassifi- Das vermessungstechnische Bezugssystem des Ge-
zierung, Gütemerkmale und Kennzeichnung; Deut- bäudes kann von Festpunkten nach Lage und Höhe
sche Fassung EN 14411:2006 festgelegt werden. Damit sich die damit verbunde-
nen vermessungstechnischen Abweichungen nicht
Merkblätter auf das Koordinationssystem des Bauwerkes und
die bauwerksbedingten Maßabweichungen aus-
Höhendifferenzen in keramischen, Betonwerkstein- wirken, muss ein Punkt des vermessungstechni-
und Naturwerksteinbekleidungen und Belägen, schen Bezugssystems als absoluter Ausgangspunkt
Stand Oktober 2005; mit 0 in Grundriss und Höhe vereinbart werden.
Herausgeber: Fachverband Fliesen und Naturstein Dieser Punkt sollte in der Regel ein Schnittpunkt
im Zentralverband des Deutschen Baugewerbe e. V., sein (Erläuterung: ein Schnittpunkt von Bauwerks-
Berlin achsen oder von Parallelen zu den Bauteilober-
flächen).
Putzoberflächen im Innenbereich – Qualitätsstufen
für abgezogene, glatte und gefilzte Putze, Stand In jedem Fall muss seine Lage so gewählt werden,
November 2003; dass er auch nach Fertigstellung des Bauwerkes
Herausgeber: Deutscher Stuckgewerbebund im noch vermessungstechnisch eindeutig vermarkt,
Zentralverband des Deutschen Baugewerbe e. V., gesichert und zugänglich ist. Die Orientierung des
Berlin vermessungstechnischen Bezugssystems wird
durch einen zweiten vereinbarten Punkt festgelegt,
Verspachteln von Gipsplatten – Oberflächengüten, der möglichst auf einer durch den Ausgangspunkt
Stand März 2003; verlaufenden Linie des vermessungstechnischen
Herausgeber: Bundesverband der Gipsindustrie Bezugssystems liegen sollte (siehe Abb. 8). An ihn
e. V., Industriegruppe Gipsplatten, Darmstadt sind die gleichen Anforderungen wie an den Aus-
gangspunkt zu stellen. Für die Messung der Maß-
abweichungen des Gebäudes und seiner Teile sind
der Ausgangspunkt und die Orientierung des ver-
messungstechnischen Bezugssystems maßgebend.

Messpunkt für lichte Maße;


Erläuterungen zur Lage der Messpunkte

Die Messpunkte für lichte Maße im Grundriss, für


lichte Maße im Aufriss und für lichte Öffnungs-
maße sollen in einem Abstand von etwa 10 cm von
den Ecken bzw. den Kanten des zu messenden Bau-
teils liegen. Hierdurch soll sichergestellt werden,
dass singuläre Maßabweichungen am Rand eines
Bauteils, die nicht charakteristisch für die Maßhal-
tigkeit des gesamten Bauteils bzw. des zu prüfen-
den Maßes sind, das Messergebnis nicht beeinflus-
sen. Liegt eine singuläre Maßabweichung im Rand-
bzw. Eckbereich des Bauteils nicht vor und wird das
Messergebnis hierdurch nicht verfälscht, so kann
von dem angegebenen Abstand von etwa 10 cm ab-
gewichen werden.

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ISBN 978-3-481-02437-6

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