Sie sind auf Seite 1von 43

DAfStb Bewehrung

DAfStb-Richtlinie
Qualität der Bewehrung – Ergänzende Festlegungen
zur Weiterverarbeitung von Betonstahl und zum
Einbau der Bewehrung*)
Ausgabe Oktober 2010

Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments


und des Rates vom 22. Juni 1998 über ein Informationsverfahren auf dem Ge-
biet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die
Dienste der Informationsgesellschaft (ABI. L 204 vom 21.7.1998, S. 37), die zu-
letzt durch die Richtlinie 2006/96/EG (ABI. L 363 vom 20.12.2006, S. 81) geän-
dert worden ist, sind beachtet worden.
Bezüglich der in dieser Richtlinie genannten Normen, anderen Unterlagen und
technischen Anforderungen, die sich auf Produkte oder Prüfverfahren beziehen,
gilt, dass auch Produkte bzw. Prüfverfahren angewandt werden dürfen, die Nor-
men oder sonstigen Bestimmungen und/oder technischen Vorschriften anderer
Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder der Türkei oder einem EFTA-
Staat, der Vertragspartei des EWR-Abkommens ist, entsprechen, sofern das
geforderte Schutzniveau in Bezug auf Sicherheit, Gesundheit und Gebrauchs-
tauglichkeit gleichermaßen dauerhaft erreicht wird.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 4 Biegebetrieb
1 Anwendungsbereich 4.1 Aufgabenbereich des Biegebetriebes
4.1.1 Allgemeines
2 Normative Verweisungen 4.1.2 Regeln für die Verarbeitung von
2.1 Übersicht über die in Bezug ge- Betonstahl
nommenen Regelwerke 4.2 Toleranzen für die Weiter-
2.2 Zuordnung der zitierten Normen zu verarbeitung von Betonstahl
den Arbeitsbereichen 4.2.1 Allgemeines
3 Begriffe, Symbole und Ab- 4.2.2 Grenzabweichungen für Längen-
kürzungen maße und Passmaße
3.1 Begriffe 4.2.3 Grenzabweichungen für Biegerollen-
3.2 Formelzeichen durchmesser

*) Abgedruckt mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers: Deutscher Ausschuss für


Stahlbeton e. V. – DAfStb, Budapester Straße 31, 10787 Berlin, Telefon: 030 2693-1320, info@
dafstb.de. Der Deutsche Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb) beansprucht alle Rechte, auch das
der Übersetzung in fremde Sprachen. Ohne ausdrückliche Genehmigung des DAfStb ist es nicht
gestattet, diese Veröffentlichung oder Teile daraus auf fotomechanischem Wege oder auf andere
Art zu vervielfältigen.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

4.2.4 Grenzabweichungen für den lichten 5.3.3 Grenzabweichungen für Verlege-


Abstand bei gestoßenen Bügel- abstände bei Stabstahlpositionen
schenkeln 5.3.4 Grenzabweichungen für Längen-
4.2.5 Ebenheit von Biegeformen maße
4.3 Voraussetzungen für die Qualitäts- 5.3.5 Grenzabweichungen für Stöße bei
arbeiten im Biegebetrieb gemäß der Stabstählen und Betonstahlmatten
vorliegenden Richtlinie
5.3.6 Grenzabweichungen für gestoßene
4.4 Lieferung der Bewehrung
Stäbe
5 Verlegebetrieb 5.3.7 Grenzabweichungen für Ver-
5.1 Aufgabenbereich des Ver- ankerungslängen
legebetriebes 5.4 Voraussetzungen für die Beweh-
5.1.1 Allgemeines rungsarbeiten durch den Verlege-
5.1.2 Regeln für den Einbau der Be- betrieb gemäß der vorliegenden
wehrung Richtlinie
5.2 Toleranzen für die Weiterverarbei-
5.4.1 Allgemeines
tung von Betonstahl auf der Bau-
stelle 5.4.2 Ausführungsunterlagen
5.2.1 Grundsätzliches 5.4.3 Schalung
5.2.2 Grenzabweichungen für Längen- 5.5 Übergabe der fertig eingebauten Be-
und Passmaße wehrung
5.2.3 Grenzabweichungen für Biegerollen-
Anhang A – Qualitätsanforderungen an
durchmesser
Ausführungsunterlagen für Biege-
5.2.4 Grenzabweichungen für den lichten
und Verlegebetriebe
Abstand bei gestoßenen Bügel-
schenkeln Anhang B – Qualitätssicherungssystem für
5.2.5 Ebenheit von Biegeformen Biegebetriebe
5.3 Toleranzen für die Verlegearbeiten
Anhang C – Qualitätssicherungssystem für
5.3.1 Grundsätzliches
Verlegebetriebe
5.3.2 Grenzabweichung für das Ver-
legemaß zur Einhaltung der Anhang D – Qualitätssicherungssystem für
Betondeckung Fertigteilwerke

Vorwort
Die Weiterverarbeitung des Betonstahls wie z. B. das Schneiden, Biegen und
Schweißen sowie der anschließende Einbau der Bewehrung auf der Baustelle
waren früher traditionell Bestandteil des Kerngeschäftes von Rohbauunterneh-
men. Inzwischen haben sich diese Leistungen in die Zulieferkette verschoben.
Entweder wird die Weiterverarbeitung des Betonstahls in Biegebetrieben durch-
geführt und die anschließende Einbauleistung überwiegend von Verlegebetrieben
erbracht oder beide Leistungen werden im Fertigteilwerk erbracht. Darüber
hinaus wird heutzutage auch die Planung bzw. Konstruktion der Bewehrung
i. d. R. von einem Planungsbüro im Auftrag des Bauherrn angefertigt und dem
Rohbauunternehmen als beigestellte Leistung zur Verfügung gestellt. Letztlich
ist das Gewerk »Bewehrung« in mehrere Teilleistungen von verschiedenen
Nachunternehmen zerfallen, die aufeinander abgestimmt werden müssen, um
eine qualitativ hochwertige Bauleistung abliefern zu können.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

Diesem Umstand trägt die aktuelle Bauausführungsnorm DIN 1045-3 bzw.


DIN EN 13670 nur sehr bedingt Rechnung. Die dort enthaltenen Regelungen
richten sich zumeist an den Bauleiter, ohne genauer zu spezifizieren, um wen es
sich dabei eigentlich handelt. Zudem enthält DIN 1045-3 bzw. DIN EN 13670 nur
wenige Anforderungen an die Genauigkeit der Bewehrungsführung. Dieser
Sachverhalt spiegelt allerdings nicht die gestiegenen Ansprüche an die Qualität
und Nachhaltigkeit der Stahlbetonbauweise wider. Aus diesem Grund haben
sich die Mitglieder des DAfStb entschlossen, eine Richtlinie zu erarbeiten, mit
der die Qualität der Bewehrungsarbeiten gesichert werden kann.
Mit der Richtlinie »Qualität der Bewehrung« soll die Qualitätskette vom Planer
über den Betonstahlhersteller, den Biegebetrieb, den Verlegebetrieb bis hin zum
Rohbauunternehmen geschlossen werden. Dazu werden angemessene Quali-
tätsanforderungen in Ergänzung zu DIN 1045-3 bzw. DIN EN 13670 an die Wei-
terverarbeitung von Betonstahl und den Einbau der Bewehrung formuliert. Fer-
ner soll erreicht werden, dass die erforderliche Planungsqualität vor Baubeginn,
sprich die Forderungen der DIN 1045 und der DIN EN ISO 3766, in der Realität
auch eingehalten werden.
Die Richtlinie »Qualität der Bewehrung« wird aller Voraussicht nach nicht bauauf-
sichtlich eingeführt werden. Demzufolge müssen Arbeiten nach der vorliegenden
Richtlinie zwischen den Vertragspartnern ausdrücklich vereinbart werden. Es ist
anzumerken, dass die Richtlinie nur dann sinnvoll angewendet werden kann,
wenn im Rahmen des Projektes alle beteiligten Gewerke (z. B. Tragwerksplaner,
Biegebetrieb, Verlegebetrieb, Schalungsbau, Rohbauunternehmer und Fertigteil-
hersteller) auf die Anwendung der Richtlinie verpflichtet sind.
Die in dieser Richtlinie genannten Anforderungen an die Angaben in Schal- und
Bewehrungsplänen stimmen nicht mit den Anforderungen an die Grundleistun-
gen für die Ausführungsplanung, Leistungsphase 5 (Anlage 13), Leistungsbild
Tragwerksplanung, der HOAI 2009 überein.
Die Berücksichtigung der Anforderungen dieser DAfStb Richtlinie in den Aus-
führungsunterlagen ist als besondere Leistung zusätzlich zu den Grundleistun-
gen zu vereinbaren.
Aus der Sicht des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton wäre es darüber
hinaus sinnvoll, wenn die in der Richtlinie gestellten technischen Anforderungen
durch ein privatrechtlich organisiertes Qualitätssicherungssystem überwacht
würden. Aus diesem Grund sind in den Anhängen dieser Richtlinie Qualitäts-
sicherungssysteme enthalten.
Dr.-Ing. Jörg Moersch, Institut für Stahlbetonbewehrung e. V., Düsseldorf
Dr.-Ing. Hans-Ulrich Litzner, Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e. V.,
Berlin
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

1 Anwendungsbereich
(1) Diese Richtlinie legt ergänzend zu DIN 1045-3 bzw. DIN EN 13670 weiter-
gehende Anforderungen an die Weiterverarbeitung von Betonstahl und den
Einbau der Bewehrung fest. Die Regelungen dieser Richtlinie beschränken sich
auf die normativ geregelten Bewehrungselemente des Stahlbetonbaus, des Ver-
bundbaus sowie auf die nicht vorgespannte Bewehrung des Spannbetonbaus.
(2) Die vorliegende Richtlinie »Qualität der Bewehrung« ist nicht bauaufsicht-
lich eingeführt. Arbeiten nach der vorliegenden Richtlinie müssen deshalb zwi-
schen den Vertragspartnern ausdrücklich vereinbart werden.
Anmerkung 1: Die Richtlinie kann nur dann sinnvoll angewendet werden, wenn
alle beteiligten Gewerke (Bewehrungsplaner, Biegebetrieb, Rohbauun-
ternehmer, Schalungsbau, Verlegebetrieb und Fertigteilhersteller) auf die
Anwendung der Richtlinie verpflichtet sind.
Anmerkung 2: Die Einhaltung der Qualitätsanforderungen dieser Richtlinie ist
nur dann sichergestellt, wenn sowohl von Biege- als auch von Ver-
legebetrieben sowie Fertigteilwerken eine Qualitätssicherung in Form
einer Eigen- und Fremdüberwachung betrieben wird, wie sie in den An-
hängen dieser Richtlinie jeweils beschrieben sind.

2 Normative Verweisungen
2.1 Übersicht über die in Bezug genommenen Regelwerke
DIN EN ISO 3766 Zeichnungen für das Bauwesen, Vereinfachte
Darstellung von Bewehrungen
DIN EN ISO 17660-1 Schweißen – Schweißen von Betonstahl – Teil 1:
Tragende Schweißverbindungen
DIN EN ISO 17660-2 Schweißen – Schweißen von Betonstahl – Teil 2:
Nichttragende Schweißverbindungen
DIN EN 1992-1-1 Eurocode 2 Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton-
und Spannbetontragwerken – Teil 1-1: Allge-
meine Bemessungsregeln und Regeln für den
Hochbau
DIN EN 1992-1-1/NA Nationaler Anhang/National festgelegte Para-
meter/Eurocode 2, Bemessung und Konstruk-
tion von Stahlbeton- und Spannbetontragwer-
ken – Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln
und Regeln für den Hochbau
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

Anmerkung: Bis zur bauaufsichtlichen Einführung von DIN EN 1992-1-1 gilt


DIN 1045-1.
DIN EN 13369 Allgemeine Regeln für Betonfertigteile in Verbin-
dung mit DIN V 20000-120 Anwendung von
Bauprodukten in Bauwerken – Teil 120: Anwen-
dungsregeln zu DIN EN 13369
Europäische Produktnormen für Fertigteile
DIN EN 13670 Ausführung von Tragwerken aus Beton
DIN EN 13670/NA Nationaler Anhang/Nationale Anwendungsre-
geln und Erläuterungen zu DIN EN 13670, Aus-
führung von Tragwerken aus Beton
Anmerkung: Bis zur bauaufsichtlichen Einführung von DIN EN 13670 gilt
DIN 1045-3.
DIN 1045-1 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spann-
beton – Teil 1: Bemessung und Konstruktion
DIN 1045-3 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spann-
beton – Teil 3: Bauausführung
DIN 1045-4 Tragwerke aus Beton, Stahlbeton und Spann-
beton – Teil 4: Ergänzende Regeln für die Her-
stellung und die Konformität von Fertigteilen
DIN 488-1 Betonstahl – Teil 1: Stahlsorten, Eigenschaften,
Kennzeichnung
DIN 488-2 Betonstahl – Teil 2: Betonstabstahl
DIN 488-3 Betonstahl – Teil 3: Betonstahl in Ringen, Be-
wehrungsdraht
DIN 488-4 Betonstahl – Teil 4: Betonstahlmatten
DIN 488-5 Betonstahl – Teil 5: Gitterträger
DIN 488-6 Betonstahl – Teil 6: Übereinstimmungsnach-
weis
DIN 18200 Übereinstimmungsnachweis für Bauprodukte –
Werkseigene Produktionskontrolle, Fremdüber-
wachung und Zertifizierung von Produkten
DIN 18202 Toleranzen im Hochbau – Bauwerke
DIN 18203-1 Toleranzen im Hochbau – Teil 1: Vorgefertigte
Teile aus Beton, Stahlbeton und Spannbeton
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

DBV-Merkblatt »Abstandhalter«, Herausgeber: Deutscher Beton- und Bautech-


nik-Verein e. V.
DBV-Merkblatt »Betondeckung und Bewehrung«, Herausgeber: Deutscher Be-
ton- und Bautechnik-Verein e. V.
DBV-Merkblatt »Betonierbarkeit von Bauteilen aus Beton und Stahlbeton«,
Herausgeber: Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e. V.
DBV-Merkblatt »Rückbiegen von Betonstahl und Anforderungen an Verwahr-
kästen«, Herausgeber: Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein e. V.
DBV-Merkblatt »Unterstützungen«, Herausgeber: Deutscher Beton- und Bau-
technik-Verein e. V.
FDB-Merkblatt Nr. 5 »Checkliste für das Zeichnen von Betonfertigteilen«,
Herausgeber: Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau e. V.
Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen für Betonstähle
Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen für spezielle Einbauteile
Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen für Fertigteilprodukte

2.2 Zuordnung der zitierten Normen zu den Arbeitsbereichen


Die Zuordnung der in 2.1 zitierten Normen zu den beiden Arbeitsbereichen »Bie-
gen und Verlegen der Bewehrung« ist eine Hilfestellung im Rahmen dieser
Richtlinie (s. Tabelle 1). Eine erweiterte Zuordnung kann durch weiterführende
technische Vorschriften und Richtlinien maßgebend werden.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

Tabelle 1: Zuordnung der zitierten Normen zu den Arbeitsbereichen

3 Begriffe, Symbole und Abkürzungen


3.1 Begriffe
Für die Anwendung dieser Richtlinie gelten die folgenden Begriffe.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

3.1.1 Ausführungsunterlagen
Unter Ausführungsunterlagen sind in der vorliegenden Richtlinie folgende Zeich-
nungen und Listen zu verstehen:
– die Schalzeichnungen (Schalpläne);
– die Bewehrungszeichnungen;
– die Stahllisten;
– die Stücklisten für Zubehörteile;
– Verlegezeichnungen für Fertigteile mit Bewehrungsangaben;
– Elementzeichnungen für Fertigteile.

3.1.2 Betonstahl
Stahlerzeugnis mit kreisförmigem oder nahezu kreisförmigem Querschnitt, das
zur Bewehrung von Beton geeignet ist.

3.1.3 Betonstabstahl
In geraden Stäben gelieferter, gerippter Betonstahl.

3.1.4 Betonstahlmatte (geschweißte Matte)


Anordnung von technisch rechtwinklig zueinander verlaufenden Längs- und
Querstäben derselben oder unterschiedlicher Nenndurchmesser und Länge, die
an allen Kreuzungsstellen durch automatische Maschinen werkmäßig durch
elektrisches Widerstandspunktschweißen (Buckelschweißen) verbunden wur-
den.

3.1.5 Bewehrung
Unter Bewehrung werden geschnittene Stäbe, Bügel, Bewehrungskörbe, ebene
und gebogene Betonstahlmatten, Unterstützungen und Gitterträger ver-
standen.

3.1.6 Bewehrungsposition
Als eine Bewehrungsposition werden alle Bewehrungselemente mit identischer
Geometrie (Längenmaß, Biegeform etc.) und gleichem Stabdurchmesser ver-
standen.
Anmerkung: Bei einer Bewehrungsposition sind die Duktilitätsklasse und die
Betonstahlsorte gleich.

3.1.7 Ebenheit
Winkelmaß für die Abweichung aus der Hauptebene einer Bewehrung.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

Anmerkung: Abweichend von DIN 18202 ist der Begriff »Ebenheit« hier anders
definiert (s. Bild 3).

3.1.8 Eigenüberwachung
Kontinuierlich durch den Biegebetrieb oder den Verlegebetrieb durchgeführte
Überwachung, durch die sichergestellt wird, dass die in der Richtlinie gestellten
Anforderungen an die Einhaltung der Toleranzen bei der Weiterverarbeitung von
Betonstahl oder beim Einbau der Bewehrung erfüllt sind.

3.1.9 Eignungsprüfung
Überprüfung, ob der Biegebetrieb oder der Verlegebetrieb die personellen
Voraussetzungen und die Anforderungen an die Ausstattung für die Einhaltung
der in der Richtlinie gestellten Anforderungen an die Weiterverarbeitung von
Betonstahl bzw. den Einbau der Bewehrung erfüllt und die Eigenüberwachung
geeignet ist.

3.1.10 Fremdüberwachung
Umfasst die Eignungsprüfung, die Regelüberwachung und gegebenenfalls die
Sonderüberwachung, um festzustellen, ob die in der Richtlinie gestellten Anfor-
derungen an die Weiterverarbeitung von Betonstahl bzw. den Einbau der Be-
wehrung erfüllt werden. Die Fremdüberwachung wird von einer Überwachungs-
stelle ausgeführt.

3.1.11 Kollision
Räumliche Durchdringung von zwei oder mehreren Bauteilen. Bei Bewehrung
und Einbauteilen schließt das auch den freizuhaltenden Raum von Mindestab-
ständen ein.

3.1.12 Lieferformen
Betonstabstahl, Betonstahlmatten (Lagermatten, Listenmatten), Betonstahl in
Ringen, Bewehrungsdraht, abgewickeltes Erzeugnis und Gitterträger nach
DIN 488.

3.1.13 Passmaße
Maßangaben zu Biegeformen oder Stablängen, die höhere Anforderungen an
die Toleranzen erfüllen, als es bei Standardlängenmaßen gefordert ist.
Anmerkung: Passmaße werden z. B. erforderlich bei besonderen Anforderungen
an die Maßgenauigkeit bei komplizierten Bewehrungsführungen. Die
Herstellung von Biegeformen mit Passmaßen erfordert einen erhöhten
Aufwand u. a. infolge einer aufwendigen Qualitätssicherung.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

3.1.14 Regelüberwachung
Regelmäßige Prüfung der Eigenüberwachung des Biegebetriebes oder des Ver-
legebetriebes sowie Prüfung der Einhaltung der Anforderungen der Richtlinie an
die Weiterverarbeitung von Betonstahl oder den Einbau der Bewehrung anhand
von Stichproben.

3.1.15 Sonderüberwachung
Gesondert durchgeführte Überwachung bei Nichtbestehen einer Regelüberwa-
chung oder auf Antrag des Biegebetriebes oder des Verlegebetriebes. Über die
Durchführung einer Sonderüberwachung entscheidet die Überwachungsstelle.
Die Zertifizierungsstelle wird hiervon unterrichtet.

3.1.16 Stahllisten
Dokumente, die zur Beschreibung und Bezeichnung der Bewehrung angewen-
det werden. Es werden Formenlisten, Biegelisten, kombinierte Listen und Mat-
tenlisten unterschieden.
Anmerkung: Die Definition wurde aus DIN EN ISO 3766 übernommen.

3.1.17 Überwachungsstelle
Die Überwachungsstelle muss die Anforderungen gemäß DIN 18200 erfüllen.

3.1.18 Zertifizierung
Feststellung der Einhaltung der Anforderungen dieser Richtlinie an die Weiter-
verarbeitung von Betonstahl bzw. den Einbau der Bewehrung anhand der Be-
urteilung der Ergebnisse der Fremdüberwachung sowie die Erteilung des Zerti-
fikates durch die Zertifizierungsstelle.

3.1.19 Zertifizierungsstelle
Die Zertifizierungsstelle muss die Anforderungen gemäß DIN 18200 erfüllen.

3.1.20 Zertifikat
Bescheinigung der Zertifizierungsstelle für den Biege- bzw. Verlegebetrieb, mit
der bestätigt wird, dass die Weiterverarbeitung von Betonstahl bzw. der Einbau
der Bewehrung die Anforderungen dieser Richtlinie erfüllen sowie eine geeig-
nete Eigenüberwachung erfolgt und eine Fremdüberwachung regelmäßig durch-
geführt wird.

3.1.21 Fachlich geeignetes Personal


Personal, das durch seine Berufsausbildung, seine Berufserfahrung und seine
zeitnahe berufliche Tätigkeit über die jeweils erforderlichen Fachkenntnisse ver-
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

fügt und in den übertragenen Aufgaben unterwiesen, sowie geistig und körper-
lich geeignet ist und von dem zu erwarten ist, dass es die gestellten Aufgaben
zuverlässig erfüllt.

3.1.22 Fertigteilprodukt
Ein Fertigteil, das gemäß einer harmonisierten Produktnorm oder nach
DIN 1045-4 oder nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung hergestellt
wird.

3.2 Formelzeichen
a Biegewinkel nach DIN EN ISO 3766
cmin Mindestbetondeckung
cv Verlegemaß der Bewehrung
dbr Biegerollendurchmesser
dbr-DIN Biegerollendurchmesser nach DIN 1045-1
dbr-T Biegerollendurchmesser mit Toleranz
ds Stabdurchmesser
Dc Vorhaltemaß der Betondeckung
Dc(plus) Grenzabweichung der Betondeckung
Dl Grenzabweichung bei Längenangaben für Biegeformen
Dls Grenzabweichungen für Übergreifungslängen, Stöße
Dlv Grenzabweichungen für Längenangaben zu Verlegebereichen in Beweh-
rungszeichnungen
Dlsv Grenzabweichungen für Verankerungslängen
Dsv Grenzabweichungen für Verlegeabstände
aE Ebenheit von Biegeformen (Winkelmaß)
l Sollmaß für Längenangaben bei Biegeformen
h Sollmaß der Abmessung des Betonquerschnittes
ls Sollmaß für Übergreifungslängen, Stoßlängen
lv Sollmaß für Längenangaben zu Verlegebereichen in der Bewehrungs-
zeichnung
lsv Sollmaß für Verankerungslängen
nv Anzahl der Bewehrungselemente je Verlegebereich
s Abstand eines Stoßes
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

sla lichter Abstand von gestoßenen Stäben und Bügelschenkeln


sv Sollmaß für Verlegeabstände (Stababstand, Bügelabstand)

4 Biegebetrieb
4.1 Aufgabenbereich des Biegebetriebes
4.1.1 Allgemeines
(1) Der Biegebetrieb ist eine Produktionsstätte, in der Betonstahl aller Liefer-
formen nach DIN 488 oder nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung über-
wiegend mit stationären Anlagen zu Bewehrung weiterverarbeitet wird.
(2) Ein Biegebetrieb nach dieser Richtlinie ist ein eigenständiger Betrieb oder
ein Teil eines Unternehmens (z. B. eines Fertigteilwerks).

4.1.2 Regeln für die Verarbeitung von Betonstahl


4.1.2.1 Überprüfung der Ausführungsunterlagen
(1) Die Ausführungsunterlagen sind auf Ausführbarkeit bezüglich der Weiter-
verarbeitung von Betonstahl zu Bewehrung im Biegebetrieb und der Transport-
fähigkeit zu überprüfen. Etwaige Unstimmigkeiten sowie gegebenenfalls Opti-
mierungsmöglichkeiten der Lieferung sind dem Auftraggeber mitzuteilen bzw.
mit diesem abzustimmen.
(2) Erfolgt sowohl das Biegen als auch das Verlegen der Bewehrung im Fertig-
teilwerk, ist eine Prüfung der Transportfähigkeit der Bewehrung nicht erforder-
lich.
4.1.2.2 Betonstahlsorte
Für jede Bewehrung ist ausschließlich die Betonstahlsorte (Duktilitätsklasse)
gemäß den Angaben in den Ausführungsunterlagen zu verwenden.
4.1.2.3 Lagerung der Bewehrung
Eine Lagerung, bei der die Bewehrung mit dem Erdreich in Berührung kommt,
ist nicht zulässig.
4.1.2.4 Richten von Betonstahl
Die Durchführung und Überwachung des Richtens von Betonstahl in Ringen
muss nach DIN 488 erfolgen.
4.1.2.5 Biegen der Bewehrung
Das Biegen des Betonstahls muss mit dafür geeigneten Vorrichtungen (z. B.
Biegemaschinen) erfolgen, wobei der Stahl eine Temperatur von mindestens
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

0 °C haben sollte. Ein Biegen bei Stahltemperaturen zwischen 0 °C und – 5 °C ist


nur zulässig, sofern die Biegegeschwindigkeit angemessen reduziert wird. Wird
bei Stahltemperaturen unter – 5 °C gebogen, ist die Eignung des Betonstahls für
das Biegen bei niedrigen Temperaturen nachzuweisen.
4.1.2.6 Schweißen von Betonstahl
Die Ausführung der Schweißarbeiten hat nach DIN EN ISO 17660-1 zu erfolgen.
Die zulässigen Schweißverbindungen für die genannten Schweißverfahren sind
in DIN 1045-3 : 2008-08, Abschnitt 6.3, Tabelle 1 bzw. in DIN EN 13670 ange-
geben.
4.1.2.7 Herstellung von mechanischen Verbindungen
Die Herstellung von mechanischen Verbindungen muss gemäß den Bestimmun-
gen ihrer gültigen, allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen erfolgen. Für
mechanische Verbindungen muss eine Einweisung des Personals durchgeführt
werden.

4.2 Toleranzen für die Weiterverarbeitung von Betonstahl


4.2.1 Allgemeines
(1) Die in den folgenden Abschnitten festgelegten Toleranzen beziehen sich
immer auf die in den Stahllisten angegebenen Sollmaße. Für Betonstahlmatten
gelten die Angaben in den Mattenlisten und in den dazugehörigen Schneide-
skizzen als Sollmaße.
(2) Es muss bei der Angabe der Solllänge des Bewehrungselementes mit Bie-
gung festgelegt sein, ob die Länge über den Außendurchmesser oder über die
Mittellinie bestimmt worden ist. Sofern nicht anders festgelegt, wird die Soll-
länge des Bewehrungselements auf der Basis der Außendurchmesser er-
mittelt.

4.2.2 Grenzabweichungen für Längenmaße und Passmaße


In Abhängigkeit von der Solllänge des Bewehrungselementes bzw. des Nenn-
durchmessers des Betonstahles gelten die Grenzabweichungen nach Ta-
belle 2.

4.2.3 Grenzabweichungen für Biegerollendurchmesser


(1) Folgende Grenzabweichungen gelten für Biegerollendurchmesser nach
DIN 1045-1 : 2008-08, Abschnitt 12, Tabelle 23 und Tabelle 24 bzw. Dmin-EC2
nach DIN EN 1992-1-1, Abschnitt 8, Tabelle 8.1 (siehe Bild 1):
dbr-T = dbr-DIN (bzw. Dmin-EC2) + 1 ds (1)
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

Dabei ist
dbr-T Biegerollendurchmesser mit Grenzabweichung
dbr-DIN Biegerollendurchmesser nach DIN 1045-1
Dmin-EC2 Biegerollendurchmesser nach DIN EN 1992-1-1
(2) Größere Biegeradien können nach DIN EN ISO 3766 über den Bogenstich
beurteilt werden.

Bild 1: Grenzabweichungen für Biegerollendurchmesser (Skizze unmaßstäblich)

(3) Bei geschweißten Betonstählen sind die Mindestabstände zwischen dem


Biegeanfang und der Schweißstelle den Ausführungsunterlagen zu ent-
nehmen.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

Tabelle 2: Grenzabweichungen von Längen- und Passmaßen (Angaben in mm)


DAfStb
Bewehrung

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

4.2.4 Grenzabweichungen für den lichten Abstand bei gestoßenen


Bügelschenkeln
In Abhängigkeit vom Stabdurchmesser des Bügels gelten folgende Grenz-
abweichungen für den Abstand der zu stoßenden Bügelschenkel (siehe
Bild 2):
ds ≤ 12 mm: sla ≤ 4 ds (2)

ds > 12 mm: sla ≤ 2 ds (3)

Bild 2: Grenzabweichungen für den lichten Abstand bei gestoßenen Bügelschenkeln


(Skizze unmaßstäblich)

4.2.5 Ebenheit von Biegeformen


In Abhängigkeit vom Stabdurchmesser der Biegeform gelten folgende Anforde-
rungen an die Ebenheit der Biegeform (siehe Bild 3):
8 mm ≤ ds ≤ 16 mm: aE ≤ 10° (4)

ds > 16 mm: aE ≤ 5° (5)


DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

Bild 3: Anforderung an die Ebenheit von Biegeformen (Skizze unmaßstäblich)

4.3 Voraussetzungen für die Qualitätsarbeiten im Biegebetrieb gemäß


der vorliegenden Richtlinie
(1) Es ist erforderlich, dass dem Biegebetrieb von seinem Auftraggeber fol-
gende Ausführungsunterlagen geliefert werden:
– die Stahlliste (Biegeliste, Mattenliste und Schneideskizzen);
– die Bewehrungszeichnung;
– bei Fertigteilen: die Elementzeichnung.
(2) Die Einhaltung der Anforderungen dieser Richtlinie ist für den Biegebetrieb
nur möglich, wenn die Anforderungen an die unter Absatz (1) aufgeführten Aus-
führungsunterlagen erfüllt sind. Die Anforderungen an die Ausführungsunter-
lagen sind in DIN 1045-1 bzw. DIN EN 1992-1-1, DIN 1045-3 bzw. DIN EN 13670
sowie in DIN EN ISO 3766 definiert und im Anhang A dieser Richtlinie der Über-
sicht halber zusammengefasst.
(3) Passmaße müssen grundsätzlich in den Ausführungsunterlagen gesondert
mit Maßangaben angegeben sein. Dabei können sowohl einzelne Längen einer
Biegeform als Passmaße als auch komplette Bewehrungspositionen (z. B. Bügel)
als Passform gekennzeichnet werden. Zwischen den Vertragspartnern muss
ausdrücklich vereinbart werden, welche Maße Passmaße sind.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

(4) Bei mechanischen Verbindungen (z. B. Schraubanschlüsse) muss die Länge


des Bewehrungselementes im Bewehrungsplan die Länge der mechanischen
Verbindung einschließen.
(5) Weichen die Ausführungsunterlagen in Umfang und Qualität von den in
dieser Richtlinie gestellten Anforderungen ab, hat der Biegebetrieb seinem Auf-
traggeber dies mitzuteilen.

4.4 Lieferung der Bewehrung


Für die Lieferung gemäß den Angaben des Auftraggebers sind die Bewehrung
sowie die Zubehörteile mit unverlierbaren Positionsnummern gemäß den Stahl-
listen zu kennzeichnen.

5 Verlegebetrieb
5.1 Aufgabenbereich des Verlegebetriebes
5.1.1 Allgemeines
(1) Der Verlegebetrieb erstellt aus allen auf dem Bewehrungsplan angegebe-
nen Positionen ein ausreichend stabiles Bewehrungsgerüst und muss die in den
Ausführungsunterlagen geforderte Lage der Bewehrung sicherstellen. Nur in von
seinem Auftraggeber genehmigten Einzelfällen darf der Verlegebetrieb die Be-
wehrungsführung ändern.
(2) Ein Verlegebetrieb ist nach dieser Richtlinie ein eigenständiger Betrieb oder
Teil eines Unternehmens (z. B. eines Fertigteilwerks).

5.1.2 Regeln für den Einbau der Bewehrung


5.1.2.1 Plausibilitätsprüfung der Ausführungsunterlagen
(1) Im Rahmen der Arbeitsvorbereitung ist vom Verlegebetrieb zu überprüfen,
ob die Angaben in den Ausführungsunterlagen, besonders diejenigen in der
Bewehrungszeichnung, eine einwandfreie Ausführung der Verlegearbeiten zu-
lassen. Die Prüfung ist ausschließlich eine Plausibilitätsprüfung und sollte, so-
fern vorhanden, mit der für den Rohbau verantwortlichen Bauleitung gemeinsam
durchgeführt werden. Zu überprüfen sind z. B.:
– die Stababstände;
– die Betondeckung;
– die Kollision der Bewehrung untereinander;
– die Kollision der Bewehrung mit Zubehör- und Einbauteilen und der Scha-
lung;
– die Kollision der Bewehrung mit anschließenden Bauteilen;
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

– das Vorhandensein von Betonieröffnungen und Rüttelgassen;


– die Einbaureihenfolge;
– die Unterstützung der oberen Bewehrung;
– die Montagebügel in U-Form bei den Wänden;
– die Stöße.
Weitere Angaben enthält Anhang A.
(2) Unstimmigkeiten muss der Verlegebetrieb seinem Auftraggeber anzeigen.
Empfohlen wird zudem, sofern vorhanden, die für den Rohbau verantwortliche
Bauleitung in Kenntnis zu setzen.
5.1.2.2 Ablängen der Bewehrung auf der Baustelle
Das Ablängen auf der Baustelle muss mit dafür geeigneten Vorrichtungen erfol-
gen.
5.1.2.3 Biegen der Bewehrung auf der Baustelle
(1) Für das Biegen der Bewehrung auf der Baustelle gilt 4.1.2.5.
(2) Für das Warmbiegen und das Warmzurückbiegen gelten die Festlegungen
von DIN 1045-1 : 2008-08, 12.3.2 bzw. DIN EN 1992-1-1. Warm gebogene Stäbe
müssen in den Bewehrungszeichnungen besonders gekennzeichnet werden.
Das Warmbiegen muss von fachlich geeignetem Personal durchgeführt und
dokumentiert werden.
(3) Für das Hin- und Zurückbiegen sind die in DIN 1045-1 : 2008-08, 12.3.2
bzw. in DIN EN 1992-1-1 genannten Bedingungen (siehe DBV-Merkblatt »Rück-
biegen von Betonstahl und Anforderungen an Verwahrkästen«) einzuhalten.
(4) Das Biegen auf der Baustelle muss durch fachlich geeignetes Personal und
mit geeigneten Vorrichtungen erfolgen.
5.1.2.4 Einbau der Bewehrung
(1) Durch Transport und Lagerung darf die Bewehrung keinen Schaden neh-
men. Beschädigte Bewehrung darf nicht verwendet und verschmutzte Beweh-
rung muss sorgfältig gereinigt werden.
(2) Insbesondere beim Transport von Fertigteilen sind die Angaben im DBV-
Merkblatt »Rückbiegen von Betonstahl und Anforderungen an Verwahrkästen«
zu beachten.
(3) Die Bewehrung muss gemäß den vom Auftraggeber des Verlegebetriebes
zur Verfügung gestellten Ausführungsunterlagen verlegt werden.
(4) Zur Sicherstellung der Betondeckung und der Krafteinleitung ist die Längs-
bewehrung mit der Querbewehrung, den Verteiler- und Montagestäben oder
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

Bügeln durch Bindedraht oder andere Befestigungsmittel und -techniken zu


einem steifen Bewehrungsgeflecht zu verbinden und so zu befestigen, dass sich
diese beim Einbringen und Verdichten des Betons nicht verschieben kann.
(5) Bei besonderen Anforderungen an die Steifigkeit des Bewehrungsgeflech-
tes, z. B. aufgrund besonderer Betonierverfahren, sind gesonderte Maßnahmen
mit dem Auftraggeber des Verlegebetriebes abzustimmen.
(6) Zur Sicherung der Lage der Bewehrung sind geeignete Abstandhalter (siehe
auch DBV-Merkblatt »Abstandhalter») und geeignete Unterstützungen (siehe
auch DBV-Merkblatt »Unterstützungen») sowie Montagebügel in U-Form bei
den Wänden (siehe auch DBV-Merkblatt »Betondeckung und Bewehrung») in
ausreichender Anzahl und mit geeigneter Verteilung einzusetzen. Die Abstand-
halter und Unterstützungen sind gemäß den Angaben auf den Bewehrungs-
zeichnungen einzubauen (siehe Anhang A.1 (3)).
5.1.2.5 Schweißen von Betonstahl
(1) Die Ausführung und die notwendige Überwachung der Schweißarbeiten
müssen nach DIN EN ISO 17660-1 bzw. DIN EN ISO 17660-2 erfolgen.
(2) Die zulässigen Schweißverbindungen für die genannten Schweißverfahren
sind in DIN 1045-3, Abschnitt 6.3, Tabelle 1, bzw. DIN EN 13670, Abschnitt 6.4,
angegeben.
5.1.2.6 Zusammenbau von mechanischen Verbindungen
Die Herstellung von mechanischen Verbindungen muss gemäß den Bestimmun-
gen der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen erfolgen. Für mechanische
Verbindungen muss eine Einweisung des Personals durchgeführt worden sein.
Sofern nach den allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen Proben gefordert
sind, sind diese sachgemäß anzufertigen und einer Überwachungsstelle zu
übergeben.
5.1.2.7 Einbauteile
Für den Einbau spezieller Einbauteile sind die allgemeinen bauaufsichtlichen
Zulassungen bzw. die Herstellerangaben zu beachten. Sofern gemäß den allge-
meinen bauaufsichtlichen Zulassungen Proben zu entnehmen sind, sind diese
sachgemäß anzufertigen und einer Überwachungsstelle zu übergeben.

5.2 Toleranzen für die Weiterverabeitung von Betonstahl auf der


Baustelle
5.2.1 Grundsätzliches
Es gelten die Ausführungen gemäß 4.2.1.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

5.2.2 Grenzabweichungen für Längen- und Passmaße


Es gelten die Anforderungen gemäß 4.2.2.

5.2.3 Grenzabweichungen für Biegerollendurchmesser


Es gelten die Anforderungen gemäß 4.2.3.

5.2.4 Grenzabweichungen für den lichten Abstand bei gestoßenen


Bügelschenkeln
Es gelten die Anforderungen gemäß 4.2.4.

5.2.5 Ebenheit von Biegeformen


Es gelten die Anforderungen gemäß 4.2.5.

5.3 Toleranzen für die Verlegearbeiten


5.3.1 Grundsätzliches
Bewehrungs- und Verlegezeichnungen müssen alle für das Verlegen erforderli-
chen Maßangaben gemäß DIN 1045-1 bzw. DIN EN 1992-1-1, DIN 1045-3 bzw.
DIN EN 13670 und DIN EN ISO 3766 enthalten. Eine Zusammenfassung enthält
Anhang A. Zu den erforderlichen Maßangaben gehören insbesondere
– die Angabe der Verlegeabstände;
– die Länge bzw. die Maße der Verlegebereiche;
– die Lage der Verlegebereiche zu festen Bezugspunkten, wie z. B. zu Schal-
kanten;
– die Lage von Stößen zu festen Bezugspunkten und
– die Kennzeichnung von Mindestabständen nach DIN 1045-1 bzw.
DIN EN 1992-1-1.

5.3.2 Grenzabweichung für das Verlegemaß zur Einhaltung der


Betondeckung
(1) Das Verlegemaß der Bewehrung cv darf höchstens um das Vorhaltemaß Dc
unterschritten werden. Das Verlegemaß der Bewehrung cv sollte höchstens so-
weit unterschritten werden, dass das Herstellen der Schalung und das Einbrin-
gen und Verdichten des Betons in angemessener Weise erfolgen kann, ohne
dass das Mindestmaß der Betondeckung cmin unterschritten wird. Eine Unter-
schreitung der Mindestbetondeckung cmin vor dem Betonieren ist nicht zulässig.
Eine Überschreitung des Verlegemaßes vor dem Betonieren ist unter Einhaltung
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

der zulässigen Abweichungen nach DIN EN 13670, Bild 4, Toleranzklasse 2,


zulässig:
– für h ≤ 150 mm: Dc(plus) = + 5 mm (6)

– für h = 400 mm: Dc(plus) = + 10 mm (7)

– für h ≤ 2500 mm: Dc(plus) = + 20 mm (8)


Anmerkung: Durch die Wahl der Toleranzklasse 2 soll Toleranzklasse 1 am fer-
tigen Bauteil sichergestellt werden.
(2) Das Verlegemaß der Bewehrung und die Toleranzen gelten auch für Mon-
tagebewehrung, konstruktive Bewehrung und Oberflächenbewehrung.
(3) Für Fertigteile sind die Anforderungen der DIN EN 13369 in Verbindung mit
DIN V 20000-120, der europäischen Produktnormen bzw. der DIN 1045-4 oder
der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen zu beachten.

5.3.3 Grenzabweichungen für Verlegeabstände bei Stabstahlpositionen


(1) Bei der Einzelstabverlegung in flächigen Bauteilen gelten für alle Sollmaße
sv der Verlegeabstände (Stababstände) folgende Grenzabweichungen:
Dsv = ± 20 mm für Abstände allgemein (9)
Anmerkung: Bauteilbezogen können andere Grenzabweichungen für Ver-
legeabstände vereinbart werden (z. B. bei gekrümmten Bauteilen etc.).
(2) Für Bügelabstände untereinander gelten für alle Sollmaße sv der Ver-
legeabstände folgende Grenzabweichungen:
Dsv = ± 20 mm für Abstände allgemein (10)
Anmerkung: Bauteilbezogen können andere Grenzabweichungen für Ver-
legeabstände vereinbart werden (z. B. abhängig von der Bauteilhöhe, bei
gekrümmten Bauteilen etc.).
(3) Von jeder Stabstahlposition ist generell die nach Plan geforderte Anzahl
von Stäben oder Bügeln einzubauen. Mindestabstände dürfen grundsätzlich
nicht unterschritten werden. Maximalabstände dürfen grundsätzlich nicht über-
schritten werden.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

5.3.4 Grenzabweichungen für Längenmaße


Für Abweichungen von den Sollmaßen zu Verlegebereichen lv oder anderen
Bezugsmaßen, z. B. der Lage von Stößen, Stabstahlpositionen, Mattenpositio-
nen und Unterstützungen, gelten folgende Grenzabweichungen:
– lv ≤ 5 m: Dlv = ± 15 mm (11)

– lv > 5 m: Dlv = ± 20 mm (12)


Anmerkung: Bauteilbezogen können andere Grenzabweichungen für Längen-
maße vereinbart werden (z. B. Zulagebewehrung über einer Stütze).

5.3.5 Grenzabweichungen für Stöße bei Stabstählen und Betonstahl-


matten
Die Sollmaße der Übergreifungslängen ls bei Stabstählen und Betonstahlmatten
sind Mindestmaße und dürfen nicht unterschritten werden.
Anmerkung: Am fertigen Bauteil gelten die zulässigen Abweichungen nach
DIN EN 13670. Bauteilbezogen können andere Grenzabweichungen für
das Verlegen vereinbart werden.

5.3.6 Grenzabweichungen für gestoßene Stäbe


Der lichte Abstand sla zwischen gestoßenen Stäben darf höchstens 4 ds betra-
gen (siehe Bild 4).

Bild 4: Lichter Abstand von gestoßenen Stäben (Skizze unmaßstäblich)

Anmerkung: Nach DIN 1045-1 bzw. DIN EN 1992-1-1 darf der lichte Abstand
zwischen gestoßenen Stäben größer sein: Ist der lichte Abstand der ge-
stoßenen Stäbe größer als 4 ds, so muss die Übergreifungslänge um die
Differenz zwischen dem vorhandenen lichten Stababstand und 4 ds ver-
größert werden.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

5.3.7 Grenzabweichungen für Verankerungslängen


Die Sollmaße für Verankerungslängen lsv (z. B. End- bzw. Randauflager und Zwi-
schenauflager) in Bewehrungsplänen sind Mindestmaße und dürfen nicht unter-
schritten werden.

5.4 Voraussetzungen für die Bewehrungsarbeiten durch den Verlege-


betrieb gemäß der vorliegenden Richtlinie
5.4.1 Allgemeines
Die Bewehrungszeichnung wird dem Verlegebetrieb neben anderen Ausfüh-
rungsunterlagen von seinem Auftraggeber als die maßgebende Arbeitsgrund-
lage für das Verlegen der Bewehrung zur Verfügung gestellt. Sie enthalten alle
erforderlichen Angaben zum Betonstahl, zu Einbauteilen und zu vorgefertigten
Bewehrungselementen sowie alle für das Verlegen von Bewehrung erforder-
lichen Maßangaben.

5.4.2 Ausführungsunterlagen
(1) Dem Verlegebetrieb sind von seinem Auftraggeber folgende jeweils aktuelle
Ausführungsunterlagen zu liefern:
– die Schalzeichnungen (Schalpläne);
– die Bewehrungszeichnungen;
– bei Fertigteilen: die Elementzeichnungen;
– die Stahllisten (Biegeliste, Mattenliste und Schneideskizzen);
– die Stücklisten für Einbauteile und Bewehrungspositionen.
(2) Die Einhaltung der Anforderungen dieser Richtlinie an den Verlegebetrieb
ist nur dann möglich, wenn die Anforderungen an die Ausführungsunterlagen
eingehalten sind. Die Anforderungen an die Ausführungsunterlagen sind in
DIN 1045-1 bzw. DIN EN 1992-1-1, DIN 1045-3 bzw. DIN EN 13670 sowie in
DIN EN ISO 3766 definiert und im Anhang A dieser Richtlinie der Übersicht hal-
ber zusammengefasst.
(3) Weichen die Ausführungsunterlagen in Umfang und Qualität von den in
dieser Richtlinie gestellten Anforderungen ab, hat der Verlegebetrieb seinem
Auftraggeber dies mitzuteilen.

5.4.3 Schalung
(1) Die Einhaltung der Anforderungen dieser Richtlinie ist für den Verlegebetrieb
nur dann möglich, wenn die folgenden Anforderungen an die Schalung einge-
halten sind:
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

– Die Schalung muss so aufgebaut werden, dass das Verlegen der Bewehrung
einwandfrei möglich ist. Die Art und der Aufbau der Schalung sind auf die
Bewehrungszeichnungen und die Betonierreihenfolge abzustimmen. Die
Möglichkeiten für das Rückbiegen und das Durchführen von Anschlussbe-
wehrung müssen gegeben sein.
– Einbauteile, z. B. zur Lagesicherung der Schalung, Ankerplatten, Veranke-
rungsstäbe und Verwahrkästen müssen so beschaffen sein und befestigt
werden, dass sie während des Einbaus, beim Verlegen der Bewehrung und
beim Betonieren in ihrer vorgesehenen Lage verbleiben.
– Für die fertige Schalung gelten die Maßtoleranzen im Bauwesen nach
DIN 18202.
(2) Die Anordnung von Schalungsankern muss auf die Schal-, Bewehrungs-
und Rohbauzeichnungen abgestimmt sein.
(3) Weichen die Schalungsmaße für ein Bauteil mehr als die in DIN 18202 an-
gegebenen Maßtoleranzen von den Zeichnungsmaßen ab, darf die Bewehrung
nicht verlegt werden. In diesem Fall ist unverzüglich neben dem Auftraggeber
des Verlegebetriebes auch, sofern vorhanden, die für den Rohbau verantwort-
liche Bauleitung zu informieren.
(4) Für Fertigteile sind die Anforderungen der DIN EN 13369 in Verbindung mit
DIN V 20000-120, der europäischen Produktnormen bzw. der DIN 1045-4 oder
der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen zu beachten.

5.5 Übergabe der fertig eingebauten Bewehrung


(1) Der Verlegebetrieb liefert seinem Auftraggeber die fertig erstellte Beweh-
rung gemäß den Regeln dieser Richtlinie sowie das Eigenüberwachungsproto-
koll gemäß den Anforderungen an die betriebseigene Qualitätskontrolle im An-
hang C. Bei Unstimmigkeiten sind generell der Auftraggeber und, sofern vor-
handen, die für den Rohbau verantwortliche Bauleitung zu informieren.
(2) Die Lieferung von Fertigteilprodukten erfolgt unter Berücksichtigung der
Anforderungen nach DIN EN 13369 in Verbindung mit DIN V 20000-120 bzw.
nach DIN 1045-4 oder nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

Anhang A
Qualitätsanforderungen an Ausführungsunterlagen für Biege- und Ver-
legebetriebe

A.1 Anforderungen an Bewehrungszeichnungen


(1) Grundsätzlich gelten die Anforderungen gemäß DIN 1045-1 bzw.
DIN EN 1992-1-1, DIN 1045-3 bzw. DIN EN 13670 und DIN EN ISO 3766.
(2) Die Bewehrung aller Bauteile muss eindeutig und klar in maßstäblichen
Grundrissen, Ansichten und Schnitten dargestellt sein. Die Darstellungen müs-
sen mit den Bezeichnungen in den statischen Berechnungen übereinstimmen
und sollten alle Größen beinhalten, die für die Konstruktion der Bauteile, die
Nachprüfung der Maße und die Kontrolle von Toleranzen notwendig sind (siehe
auch DIN EN ISO 3766). Auf zugehörige Zeichnungen muss verwiesen sein.
Falls Zeichnungen später geändert werden, müssen alle betroffenen Zeich-
nungen auch modifiziert und entsprechend gekennzeichnet werden. Die
Hauptabmessungen sind den Schalplänen zu entnehmen.
(3) Auf den Bewehrungszeichnungen sind folgende Merkmale und Lageinfor-
mationen für alle zu verlegenden Positionen anzugeben:
– der Maßstab;
– die geforderte Betonfestigkeitsklasse, die Expositionsklasse und die Feuch-
tigkeitsklasse, gegebenenfalls Beschränkung des Größtkorndurchmes-
sers dg;
– die Sorte des Betonstahls gemäß den Referenznormen;
– die Duktilitätsklasse gemäß DIN 1045-1;
– die Positionsnummern oder Formnummern nach DIN EN ISO 3766;
– die Anzahl, die Stabdurchmesser, die Form und die Lage von Bewehrungs-
stäben;
– der Abstand zwischen den Stäben;
– die Kennzeichnung von Mindestabständen nach DIN 1045-1;
– die Anordnung, Maße und Ausbildung von Stößen;
– der Abstand der Stäbe im Bereich von Stößen und die zugehörigen Über-
greifungslängen;
– die Verankerungslängen;
– der Biegerollendurchmesser für gebogene Bewehrung;
– die Mattentypen für seriell gefertigte Betonstahlmatten;
– der Mattenaufbau bei Zeichnungsmatten;
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

– das Verlegemaß cv der Bewehrung;


– das Vorhaltemaß Dc der Betondeckung;
– gegebenenfalls der Zuschlag des Vorhaltemaßes Dc für nicht ebene Flä-
chen;
– die Art, Anzahl und Anordnung der Abstandhalter für die Bewehrung;
– die Anordnung, Maße und Ausführung der Unterstützungen der oberen Be-
wehrungslage;
– die für den Einbau erforderliche Montagebewehrung und konstruktive Be-
wehrung;
– die Anordnung, Maße und Ausbildung von Schweißstellen, gegebenenfalls
mit Angabe der Schweißzusatzwerkstoffe;
– der Typ und die Lage der mechanischen Verbindungselemente;
– die Angaben zum Typ und zur Lage von Einbauteilen (Einbauteile sind ent-
weder den Schalplänen und zugehörigen Fachplanerplänen oder den Roh-
bauplänen zu entnehmen);
– die Lage und Breite von Rüttelgassen;
– die Lage von Betonieröffnungen;
– Bewegungsfugen (Arbeitsfugen sind gegebenenfalls durch den Ausführen-
den vor Ausführung auf den Bewehrungsplänen zu ergänzen);
– das Verlegeschema mit Darstellung der Lagen für mehrlagige Bewehrung;
die Zählrichtung der Lagen ist auszuweisen (z. B. von der Schalungsaußen-
seite beginnend);
– gegebenenfalls die Hinweise auf besondere Maßnahmen zur Qualitäts-
sicherung;
– bei Änderungen: Art der Änderung mit Datum.
(4) Bei der Verwendung von Fertigteilen sind ferner anzugeben:
– die Art der Fertigteile;
– Typ- oder Positionsnummer, Volumen und Eigengewicht der Fertigteile;
– die Mindestdruckfestigkeit des Betons beim Transport und bei der Mon-
tage;
– Art, Lage und zulässige Einwirkungsrichtung der für den Transport und die
Montage erforderlichen Anschlagmittel (z. B. Transportanker), Abstützpunkte
und Lagerungen;
– gegebenenfalls zusätzliche konstruktive Maßnahmen zur Sicherung gegen
Stoßbeanspruchung;
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

– die auf der Baustelle zusätzlich zu verlegende Bewehrung in gesonderter


Darstellung.
Anmerkung: Hinweise für das Erstellen von Fertigteilzeichnungen können dem
Merkblatt Nr. 5 »Checkliste für das Zeichnen von Betonfertigteilen« der
Fachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau e. V. entnommen
werden.
(5) Zur Kontrolle von Verlegemaßen müssen für alle Bewehrungselemente in
den Bewehrungszeichnungen Bezüge zu Festpunkten (z. B. zu Schalkanten oder
vorhandenen Stützen, Wänden und Durchbrüchen) ableitbar sein. Bei Beweh-
rungsanschlüssen sind dazu immer die Außenmaße anzugeben.

A.2 Anforderungen an Schalzeichnungen (Schalpläne)


Auf den Schalzeichnungen sind alle mit Bezug zur Bewehrung relevanten Infor-
mationen, wie z. B.
– Öffnungen und Durchbrüche,
– Einbauteile,
– Fugen
anzugeben.

A.3 Anforderungen an die Stahllisten


Folgende Angaben müssen stets auf Biege- oder Mattenlisten vorhanden sein:
– Bei jedem Bewehrungselement ein eindeutiger Verweis auf die Positions-
nummern der Bewehrungszeichnung;
– alle Außenmaße der Biegeformen und Betonstahlmatten;
– alle Passmaße: Passmaße müssen grundsätzlich in den Ausführungsplänen
gesondert mit Maßangaben angegeben sein;
– alle erforderlichen Einzel- und Teillängen sowie Biegewinkel;
– die Biegerollendurchmesser für gebogene Bewehrung.

Anhang B
Qualitätssicherungssystem für Biegebetriebe

B.1 Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle – Allgemeines


Die Qualitätskontrolle bei Biegebetrieben besteht aus der Eigenüberwachung
durch den Biegebetrieb und aus der Fremdüberwachung. Die Fremdüber-
wachung muss durch eine Überwachungsstelle erfolgen. Für eine Zertifizierung
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

des Biegebetriebes sind beide Qualitätssicherungsmaßnahmen unter Berück-


sichtigung der technischen Regeln dieser Richtlinie erforderlich.

B.2 Eigenüberwachung durch den Biegebetrieb


B.2.1 Überprüfung des angelieferten Betonstahls
(1) Bei Anlieferung jeder Betonstahlmenge ist anhand der Lieferpapiere die
Herkunft des Betonstahls lückenlos wie folgt zu prüfen:
– Jede zur Verarbeitung gelangende Lieferform von Betonstahl muss von zer-
tifizierten Herstellern (DIN 488 oder allgemeine bauaufsichtliche Zulassung)
stammen. Die werkseitig vorhandenen Etiketten sollen während der Lage-
rung bis zur Verarbeitung an der Lieferung verbleiben.
– Die Übereinstimmung der gelieferten Betonstähle mit den Angaben auf dem
Lieferschein muss stichprobenartig durch visuelle Kontrolle des Werkkenn-
zeichens überprüft werden. Dabei muss je Lieferung mindestens eine
Kontrolle stattfinden.
Anmerkung: Ein Verzeichnis der gültigen Werkkennzeichen (Betonstahlverzeich-
nis) wird beim Deutschen Institut für Bautechnik geführt.
(2) Betonstahl ohne oder mit nicht identifizierbaren Werkkennzeichen und Pro-
duktnummern sowie von Herstellern, die nicht zertifiziert sind, darf nicht zur
Verarbeitung gelangen.
(3) In gleicher Weise muss die Überprüfung von mechanischen Verbindungen,
Unterstützungen und Bewehrungsanschlüssen erfolgen.

B.2.2 Überwachung im bauaufsichtlich geregelten Bereich


(1) Die notwendige Überwachung von Schweißarbeiten muss nach
DIN EN ISO 17660 erfolgen.
(2) Bei der Herstellung von mechanischen Verbindungen sind die nach den
allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen geforderten Proben sachgemäß
anzufertigen und der Überwachungsstelle zu übergeben.

B.2.3 Ablängen der Bewehrung


(1) Von 150 Bewehrungspositionen abgelängter Bewehrung, mindestens aber
fünfmal am Tag, sind von einer Bewehrungsposition die Stückzahl und die
Durchmesser zu bestimmen und an mindestens einer Probe die Längenmaße
zu prüfen. Ist die Probe nicht bedingungsgemäß, muss die gesamte Beweh-
rungsposition nachgemessen werden.
(2) Jede nicht bedingungsgemäße Bewehrung muss ersetzt werden. Es gelten
die Toleranzen nach 4.2.2 dieser Richtlinie.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

B.2.4 Biegen der Bewehrung


(1) Für den Nachweis des bedingungsgemäßen Biegens sind folgende Maße
zu bestimmen:
– die Schenkellängen »l«;
– die Biegerollendurchmesser »dbr«;
– der lichte Abstand der zu stoßenden Bügelschenkel »sla«;
– die Ebenheit »aE«.
(2) Es gelten die Toleranzen nach 4.2.2, 4.2.3, 4.2.4 und 4.2.5 dieser Richt-
linie.
(3) Von 50 Bewehrungspositionen gebogener Stäbe, mindestens dreimal und
höchstens zehnmal am Tag, sind bei einer Bewehrungsposition die Stückzahl
und die Durchmesser zu bestimmen und an mindestens einem Bewehrungsele-
ment alle Maße (ausgenommen lichter Abstand der Bügelschenkel) und Biege-
stellen zu überprüfen. Bei Mehrfachbiegungen ist zusätzlich noch die Ebenheit
zu prüfen. Liegt eines der Maße nach B.2.4, Absatz (1), außerhalb der geforder-
ten Toleranzen, so ist die gesamte Bewehrungsposition zu überprüfen. Alle nicht
bedingungsgemäßen Stäbe sind durch regelgemäß gebogene zu ersetzen.
(4) Von 50 Bewehrungspositionen Bügel, mindestens dreimal und höchstens
zehnmal am Tag, sind bei einer Bewehrungsposition die Stückzahl und die
Durchmesser zu bestimmen und an mindestens einem Bügel alle Maße (Eben-
heit wird bei Bügeln nicht geprüft) und Biegestellen zu überprüfen. Liegt bei
einem Bügel eines der Maße nach B.2.4, Absatz (1), außerhalb der geforderten
Toleranzen, so ist die gesamte Bewehrungsposition zu prüfen. Alle nicht bedin-
gungsgemäßen Bügel sind durch regelgemäß hergestellte zu ersetzen.

B.2.5 Dokumentation der Überwachung durch den Biegebetrieb


Die jeweils geprüfte Bewehrungsposition und das Ergebnis müssen in geeigne-
ter Weise dokumentiert werden. Die Unterlagen müssen für fünf Jahre aufbe-
wahrt werden.

B.3 Fremdüberwachung des Biegebetriebes


B.3.1 Allgemeines
(1) Die Fremdüberwachung bei Biegebetrieben besteht aus
– der Eignungsprüfung und Zertifizierung und
– der Regelüberwachung.
(2) Unter Umständen kann eine Sonderüberwachung erforderlich werden.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

B.3.2 Eignungsprüfung und Zertifizierung bei Biegebetrieben


B.3.2.1 Eignungsprüfung für den bauaufsichtlich geregelten Bereich
(1) Führt ein Biegebetrieb Schweißarbeiten nach DIN EN ISO 17660 durch, so
muss dieser den dort beschriebenen Eignungsnachweis bei einer dafür vorge-
sehenen Stelle vornehmen lassen.
(2) Werden im Biegebetrieb mittels stationärer Richtanlagen oder Bügelbie-
geautomaten Betonstähle im Ring gerichtet, so muss der Betrieb über ein Über-
einstimmungszertifikat verfügen sowie ein Verarbeiterkennzeichen verwenden.
Anmerkung: Ein Verzeichnis der gültigen Verarbeiterkennzeichen (Betonstahl-
verzeichnis) wird beim Deutschen Institut für Bautechnik geführt.
(3) Eine Kennzeichnung durch den Weiterverarbeiter ist nicht erforderlich,
wenn das gerichtete Material ausschließlich von ihm selbst unmittelbar zur Be-
wehrung von Fertigteilen verwendet wird.
(4) Übernimmt der Biegebetrieb im Rahmen einer allgemeinen bauaufsichtlichen
Zulassung die Ausführung von mechanischen Betonstahlverbindungen, so sind
die in der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung geforderten Nachweise zu
erbringen.
B.3.2.2 Eignungsprüfung für den bauaufsichtlich nicht geregelten Bereich
(1) Es muss überprüft werden, ob die Eigenüberwachung gemäß B.2 durch-
geführt werden kann.
(2) Eine Überwachungsstelle führt folgende Kontrollen nach Tabelle B.1
durch:

Tabelle B.1: Gegenstand der Kontrolle im bauaufsichtlich nicht geregelten


Bereich

(3) Die Proben müssen aus verschiedenen Bewehrungspositionen stichpro-


benartig entnommen werden. Es gelten die Toleranzen nach 4.2 dieser Richt-
linie.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

(4) Die Ergebnisse der Prüfung sind schriftlich in geeigneter Weise zu doku-
mentieren.
B.3.2.3 Bewertung der Eignungsprüfung
(1) Die Eignungsprüfung gilt als bestanden, wenn alle Anforderungen gemäß
B.3.2.1 und B.3.2.2 erfüllt wurden.
(2) Eine Nachprüfung ist möglich, sofern bei den Kontrollen gemäß Tabelle B.1
von
– 20 Prüfungen an abgelängter Bewehrung maximal zwei die Anforderungen
nicht erfüllen;
– zehn Prüfungen an gebogener Bewehrung maximal eins die Anforderungen
nicht erfüllt;
– 20 Prüfungen an Bügeln maximal zwei die Anforderungen nicht erfüllen.
(3) In den unter Absatz (2) genannten Fällen ist die Anzahl der Prüfungen je-
weils zu verdoppeln. Die Eignungsprüfung gilt als bestanden, wenn bei den
Nachprüfungen die Anforderungen in allen Fällen erfüllt sind.
(4) Bei Beanstandungen kann die Eignungsprüfung frühestens nach drei Mo-
naten, höchstens aber zweimal wiederholt werden.
B.3.2.4 Zertifizierung
Nach positivem Abschluss der Eignungsprüfung wird dem Biegebetrieb ein Zer-
tifikat von einer Zertifizierungsstelle ausgestellt.

B.3.3 Regelüberwachung beim Biegebetrieb


Die Regelüberwachung findet zweimal je Kalenderjahr durch eine Überwa-
chungsstelle statt. Dabei wird stichprobenartig geprüft, ob
– die Eigenüberwachung durch den Biegebetrieb im vorgeschriebenen Um-
fang durchgeführt und dokumentiert wird;
– die gefertigte Bewehrung mit den Stahllisten und den Bewehrungszeichnun-
gen übereinstimmt;
– Stähle gemäß DIN 488 oder allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung ver-
wendet werden;
– die Maße von Längen, Biegeradien, Biegewinkel, Abstände der Bügelschen-
kel und die Ebenheit von Biegeformen eingehalten sind;
– die Anarbeitung von mechanischen Verbindungselementen nach allgemeiner
bauaufsichtlicher Zulassung erfolgt;
– die Steifigkeit von Bewehrungskörben ausreichend ist;
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

– die Messgeräte geeignet sind;


– die Lagerung und Beschriftung der gefertigten Positionen regelgemäß er-
folgt.

B.3.4 Sonderüberwachung beim Biegebetrieb


(1) Falls im Rahmen der Regelüberwachung ernsthafte Zweifel an der Eignung
des Biegebetriebes aufkommen, ist eine Sonderüberwachung durch die Über-
wachungsstelle vorzunehmen.
(2) Im Rahmen der Sonderüberwachung sind alle Überprüfungen und Bewer-
tungen wie bei der Eignungsprüfung vorzunehmen.
(3) Fällt das Ergebnis der Sonderüberwachung negativ aus, findet spätestens
nach zwei Monaten eine erneute Sonderprüfung statt. Ist auch diese negativ,
wird der Zertifizierungsstelle das Ergebnis mitgeteilt und dem Betrieb das Zer-
tifikat durch die Zertifizierungsstelle entzogen.

B.3.5 Dokumentation der Fremdüberwachung


(1) Die fremdüberwachende Stelle hat über alle Prüfungen im Rahmen der
Fremdüberwachung bei Biegebetrieben einen Bericht zu erstellen und diesen
an den überwachten Betrieb zu senden.
(2) Die Berichte sind von allen Beteiligten mindestens fünf Jahre aufzube-
wahren.

Anhang C
Qualitätssicherungssystem für Verlegebetriebe

C.1 Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle – Allgemeines


Die Qualitätskontrolle bei Verlegebetrieben besteht aus der Eigenüberwachung
durch den Verlegebetrieb und aus der Fremdüberwachung. Die Fremdüber-
wachung muss durch eine Überwachungsstelle erfolgen. Für eine Zertifizierung
des Verlegebetriebes sind beide Qualitätssicherungsmaßnahmen unter Berück-
sichtigung der technischen Regeln dieser Richtlinie erforderlich.
Anmerkung: Die im Folgenden beschriebenen Prüfungen auf der Baustelle er-
setzen nicht die Bewehrungskontrolle durch einen Prüfingenieur.

C.2 Eigenüberwachung durch den Verlegebetrieb


C.2.1 Überprüfung des angelieferten Betonstahls
(1) Es ist zu überprüfen, ob die Bewehrung von einem zertifizierten Biegebe-
trieb gemäß Anhang B geliefert worden ist.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

(2) Der Verlegebetrieb muss stichprobenartig alle angelieferten Bewehrungs-


positionen hinsichtlich
– der Stahlsorte;
– des Durchmessers;
– des Mattentyps;
– der Stückzahl;
– der Biegeform;
– und der Maßgenauigkeit
spätestens beim Einbau auf Übereinstimmung mit den Ausführungsunterlagen
überprüfen.
(3) In gleicher Weise hat die Überprüfung auf Übereinstimmung mit den Aus-
führungsunterlagen von Zubehörteilen, mechanischen Verbindungen, Dübelleis-
ten, Anschlussbewehrung etc. zu erfolgen.
(4) Die gelieferten Betonstähle müssen frei von losem Rost oder anderen
schädlichen Stoffen (z. B. Eis, Fett, Öl, Schmutz) sein, die den Verbund beein-
trächtigen können.
(5) Sollten bei der Überprüfung Abweichungen von den Zeichnungsvorgaben
festgestellt werden oder Zweifel am Zustand der gelieferten Bewehrung beste-
hen, sind der Auftraggeber des Verlegebetriebes und die für den Rohbau ver-
antwortliche Bauleitung zu informieren.

C.2.2 Ablängen der Bewehrung auf der Baustelle


(1) Von 100 Bewehrungspositionen abgelängten Betonstahls, abgelängter
Matten oder abgelängter Gitterträger sind an mindestens zwei Bewehrungspo-
sitionen jeweils die Stückzahl und die Durchmesser und an einer Probe die
Längenmaße zu prüfen. Es gelten die Toleranzen nach 4.2.2 dieser Richtlinie.
(2) Ist eine Probe nicht bedingungsgemäß, muss die gesamte Bewehrungspo-
sition vom Verlegebetrieb nachgemessen werden. Jede nicht bedingungsge-
mäße Bewehrung muss ersetzt werden.

C.2.3 Biegen der Bewehrung auf der Baustelle


(1) Für den Nachweis des bedingungsgemäßen Biegens auf der Baustelle sind
bei gebogener Bewehrung folgende Maße zu bestimmen:
– die Schenkellängen »l«;
– die Biegerollendurchmesser »dbr«;
– der lichte Abstand der zu stoßenden Bügelschenkel »sla«;
– die Ebenheit »aE«.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

(2) Es gelten die Toleranzen nach 4.2.2, 4.2.3, 4.2.4 und 4.2.5 dieser Richt-
linie.
(3) Bei serieller Biegung auf der Baustelle sind von je 30 Bewehrungspositio-
nen gebogener Stäbe und Bügel bei einer Bewehrungsposition alle Biegeformen
zu überprüfen. Dabei sind die Stückzahl und die Durchmesser sowie an einer
Probe die unter C.2.3, Absatz (1), aufgeführten Merkmale zu prüfen. Sind weni-
ger als 30 Bewehrungspositionen vorhanden, ist mindestens eine Bewehrungs-
position komplett zu überprüfen.
(4) Bei Zusatzbiegungen auf der Baustelle sind von je zehn Bewehrungsposi-
tionen gebogener Stäbe und Bügel bei einer Bewehrungsposition alle Biegefor-
men zu überprüfen. Dabei sind die Stückzahl und die Durchmesser sowie an
einer Probe die unter C.2.3, Absatz (1), aufgeführten Merkmale zu prüfen. Sind
weniger als zehn Bewehrungspositionen vorhanden, ist mindestens eine Be-
wehrungsposition komplett zu überprüfen.
(5) Beurteilung: Liegt eines der unter C.2.3, Absatz (1), angegebenen Merkmale
für eine Bewehrungsposition außerhalb der geforderten Toleranzen, so sind alle
Bewehrungspositionen zu überprüfen. Alle nicht bedingungsgemäßen geboge-
nen Stäbe und Bügel sowie Biegeformen mit Passmaßen sind durch regelge-
mäß gebogene Bewehrungspositionen zu ersetzen.

C.2.4 Einbau der Bewehrung


(1) Für den Nachweis des bedingungsgemäßen Einbaus der Bewehrung sind
folgende Merkmale relevant:
– die Stückzahl »nv« und der Durchmesser »ds«;
– das Verlegemaß der Bewehrung »cv«;
– die Verlegeabstände (Stab- und Bügelabstände) »sv«;
– die Übergreifungslängen »ls«;
– die Verankerungslängen »lsv«;
– der lichte Abstand der gestoßenen Stäbe »sla«;
– die Längenangaben »lv« in Bewehrungszeichnungen (z. B. die Lage der Be-
wehrungspositionen zu festen Bezugspunkten).
(2) Es gelten die Toleranzen nach 5.3 dieser Richtlinie.
(3) Im Rahmen der Eigenüberwachung sind stichprobenartige Überprüfungen
in folgender Mindestanzahl durchzuführen:
a) Stückzahl »nv« und Durchmesser »ds«:
Bei flächigen Bauteilen, wie Wänden oder Decken, ist je 10 m2 zu prüfen, ob
bei der verlegten Bewehrung die Stückzahl und die Durchmesser mit den
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

Angaben auf den Bewehrungszeichnungen übereinstimmen. Bei stabförmi-


gen Bauteilen hat je 10 m an jeder Seite eine Überprüfung zu erfolgen. In
jedem Fall ist mindestens eine Prüfung je Bauteil erforderlich.
b) Verlegemaß der Bewehrung »cv«:
Bei flächigen Bauteilen, wie Wänden oder Decken, ist je 10 m2 zu prüfen, ob
die richtigen Abstandhalter und Unterstützungen in ausreichender Anzahl
und geeigneter Ver teilung eingesetzt worden sind, um die geforderte
Betondeckung immer einhalten zu können. Bei stabförmigen Bauteilen hat
je 10 m an jeder Seite eine Überprüfung zu erfolgen. In jedem Fall ist min-
destens eine Prüfung je Bauteil erforderlich.
c) Verlegeabstände (Stab- und Bügelabstand) »sv«:
Bei flächigen Bauteilen, wie Wänden oder Decken, ist je 10 m2 zu prüfen, ob
die Stab- und Bügelabstände eingehalten worden sind. Bei stabförmigen
Bauteilen hat je 10 m eine Überprüfung zu erfolgen. In jedem Fall ist mindes-
tens eine Prüfung je Bauteil erforderlich.
d) Übergreifungslänge »ls« und Verankerungslängen »lsv«:
Von je zehn Stößen und Verankerungen ist jeweils eine zu überprüfen. Sind
weniger als zehn Stöße bzw. Verankerungen vorhanden, ist mindestens eine
Bewehrungsposition zu überprüfen.
e) Abstand der gestoßenen Stäbe »sla«:
Von je zehn Stößen ist jeweils einer zu überprüfen. Sind weniger als zehn
Stöße vorhanden, ist mindestens eine Bewehrungsposition zu überprüfen.
f) Intensivierung der Überprüfung:
Eine Intensivierung der Überprüfungen nach a) bis e) kann zwischen Auftrag-
nehmer und Auftraggeber vereinbart werden.

C.2.5 Beurteilung
Liegt eines der unter a) bis e) angegebenen Maße für eine Bewehrungsposition
außerhalb der Toleranzen nach C.2.4 bzw. 5.3 dieser Richtlinie, so sind alle
Bewehrungspositionen zu überprüfen. Jede nicht bedingungsgemäß eingebaute
Bewehrung ist zu korrigieren.

C.2.6 Dokumentation der Eigenüberwachung


Die Ergebnisse der Eigenüberwachung müssen in geeigneter Weise dokumen-
tiert werden. Die Unterlagen sind fünf Jahre aufzubewahren.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

C.3 Fremdüberwachung des Verlegebetriebes


C.3.1 Allgemeines
(1) Die Fremdüberwachung besteht aus
– der Eignungsprüfung und Zertifizierung und
– der Regelüberwachung.
(2) Unter Umständen kann eine Sonderüberwachung erforderlich sein.

C.3.2 Eignungsprüfung und Zertifizierung bei Verlegebetrieben


C.3.2.1 Eignungsprüfung für den bauaufsichtlich geregelten Bereich
(1) Führt ein Verlegebetrieb Schweißarbeiten nach DIN EN ISO 17660 durch,
so muss dieser den dort beschriebenen Eignungsnachweis bei einer dafür vor-
gesehenen Stelle vornehmen lassen.
(2) Übernimmt der Verlegebetrieb im Rahmen einer allgemeinen bauaufsicht-
lichen Zulassung die Ausführung von mechanischen Betonstahlverbindungen,
so sind die in der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung geforderten Nach-
weise zu erbringen.
C.3.2.2 Eignungsprüfung für den bauaufsichtlich nicht geregelten Bereich
(1) Es muss auf mindestens einer geeigneten Baustelle überprüft werden, ob
die Voraussetzungen für die Überwachung durch den Verlegebetrieb gemäß C.2
gegeben sind.
(2) Eine Überwachungsstelle führt folgende Kontrollen nach Tabelle C.1
durch:
(3) Die Prüfungen müssen an verschiedenen Bewehrungspositionen stichpro-
benartig durchgeführt werden. Es gelten die Toleranzen nach 5.3 dieser Richt-
linie. Die Ergebnisse der Prüfung sind in geeigneter Weise zu dokumentieren.
Die Unterlagen sind fünf Jahre aufzubewahren.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

Tabelle C.1: Gegenstand der Kontrolle im bauaufsichtlich nicht geregelten


Bereich

C.3.2.3 Bewertung der Eignungsprüfung


(1) Die Eignungsprüfung gilt als bestanden, wenn alle Anforderungen gemäß
C.3.2.1 und C.3.2.2 erfüllt wurden.
(2) Eine Nachprüfung für die Anarbeitung ist möglich, sofern bei den Kontrollen
gemäß Tabelle C.1 a) von
– 20 Prüfungen an abgelängter Bewehrung maximal zwei die Anforderungen
nicht erfüllen;
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

– zehn Prüfungen an gebogener Bewehrung maximal eins die Anforderungen


nicht erfüllt;
– 20 Prüfungen an Bügeln maximal zwei die Anforderungen nicht erfüllen.
(3) In den unter Absatz (2) genannten Fällen ist die Anzahl der Prüfungen je-
weils zu verdoppeln. Die Eignungsprüfung gilt als bestanden, wenn bei den
Nachprüfungen die Anforderungen in allen Fällen erfüllt sind.
(4) Eine Nachprüfung für das Verlegen ist möglich, sofern bei den Kontrollen
gemäß Tabelle C.1 b) von den jeweils fünf Prüfungen in höchstens einem Fall
die Anforderungen nicht erfüllt werden. In diesen Fällen ist die Anzahl der Prü-
fungen jeweils zu verdoppeln. Die Eignungsprüfung gilt als bestanden, wenn bei
den Nachprüfungen die Anforderungen in allen Fällen erfüllt sind.
(5) Bei Beanstandungen kann die Eignungsprüfung frühestens nach drei Mo-
naten, höchstens aber zweimal wiederholt werden.
C.3.2.4 Zertifizierung
Nach positivem Abschluss der Eignungsprüfung wird dem Verlegebetrieb ein
Zertifikat von einer Zertifizierungsstelle ausgestellt.

C.3.3 Regelüberwachung beim Verlegebetrieb


(1) Die Regelüberwachung findet mindestens einmal je Kalenderjahr auf einer
Baustelle durch eine Überwachungsstelle statt. Im Rahmen dieser Regelüber-
wachung wird ein Bauabschnitt überprüft auf
– die Übereinstimmung der gefertigten Bewehrung mit den Stahllisten (even-
tuell Bewehrungszeichnungen);
– die Verwendung von Stählen gemäß DIN 488 oder allgemeiner bauaufsicht-
licher Zulassung;
– die Stückzahl »nv« und Durchmesser »ds«;
– die Maßhaltigkeit von Längen »l« und Biegeradien »dbr«;
– die Maßhaltigkeit von Stößen »ls«, »s«, Verankerungslängen »lsv« und Stab-
abständen »sv«;
– die korrekte Lage der Bewehrung zu festen Bezugspunkten (z. B. Scha-
lung);
– die korrekte Anarbeitung von mechanischen Verbindungen;
– die Steifigkeit von Bewehrungskörben;
– die Lagerung und Beschriftung der auf der Baustelle gefertigten Beweh-
rungspositionen;
– die Qualifikation des Personals des Verlegebetriebes.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

(2) Personal und Anlagen müssen den Anforderungen gemäß der Eignungs-
prüfung entsprechen.

C.3.4 Sonderüberwachung beim Verlegebetrieb


(1) Falls im Rahmen der Regelüberwachung ernsthafte Zweifel an der Eignung
des Verlegebetriebes aufkommen, ist eine Sonderüberwachung durch die Über-
wachungsstelle vorzunehmen.
(2) Im Rahmen der Sonderüberwachung wird ein Bauabschnitt erneut über-
prüft.
(3) Fällt das Ergebnis der Sonderüberwachung negativ aus, findet nach spä-
testens zwei Monaten eine erneute Sonderprüfung statt. Ist auch diese negativ,
wird das Ergebnis der Zertifizierungsstelle bekannt gegeben und dem Ver-
legebetrieb das Zertifikat durch die Zertifizierungsstelle entzogen.

C.3.5 Dokumentation der Fremdüberwachung


(1) Die fremdüberwachende Stelle hat über alle Prüfungen bei der Fremdüber-
wachung von Verlegebetrieben einen Bericht zu erstellen und diesen an den
überwachten Betrieb zu senden.
(2) Die Berichte sind von allen Beteiligten mindestens fünf Jahre aufzube-
wahren.

Anhang D
Qualitätssicherungssystem für Fertigteilwerke

D.1 Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle


D.1.1 Allgemeines
Der Hersteller von Fertigteilprodukten ist nach DIN 1045-4 bzw. DIN EN 13369
in Verbindung mit DIN V 20000-120 für die Durchführung der Eigenüberwachung
sowie für die Beurteilung der Konformität (Übereinstimmung) von Fertigteilen
mit den bautechnischen Unterlagen und den normativen Anforderungen ver-
antwortlich. Die Eigenüberwachung ist die vom Hersteller vorzunehmende kon-
tinuierliche Überwachung der Produktion, um sicherzustellen, dass die von ihm
hergestellten Produkte den Anforderungen der maßgebenden technischen
Regeln entsprechen. Zusätzlich werden Fertigteile durch eine anerkannte Stelle
überwacht und zertifiziert.
Anmerkung: Die im Bund Güteschutz Beton- und Stahlbetonfertigteile e. V. or-
ganisierten Güteschutzgemeinschaften arbeiten bei der Überwachung
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

und Zertifizierung ihrer Mitglieder nach dem Gütesicherungsverfahren


des Bund Güteschutz (www.bund-gueteschutz.de).

D.1.2 Aufgaben im Fertigteilwerk


(1) Bei der Herstellung von Fertigteilprodukten sind unterschiedliche Aufteilun-
gen von Biege- und Verlegearbeiten möglich, die in den Absätzen (2) bis (4)
beschrieben sind. Die daraus resultierenden unterschiedlichen Maßnahmen im
Zuge der Eigen- und Fremdüberwachung im Fertigteilwerk sind in den Tabellen
D.1 und D.2 zusammengestellt.
(2) Biege- und Verlegearbeiten werden im Fertigteilwerk ausgeführt. In diesem
Fall ist das Fertigteilwerk gemäß dieser Richtlinie sowohl Biege- als auch Ver-
legebetrieb.
(3) Lediglich die Verlegearbeiten werden im Fertigteilwerk ausgeführt. In die-
sem Fall ist das Fertigteilwerk gemäß dieser Richtlinie ausschließlich Verlege-
betrieb. Das Biegen der Bewehrung erfolgt in einem anderen Unternehmen,
welches die Maßnahmen nach Anhang B erfüllen und entsprechend zertifiziert
sein muss.
(4) Das Fertigteilwerk verwendet fertige Bewehrungskörbe, die im Werk in die
Schalung eingelegt werden. In diesem Fall wird nur ein Teil der Verlegearbeiten
im Fertigteilwerk ausgeführt, ein anderer Teil von einem anderen Unternehmen,
welches die Maßnahmen nach den Anhängen B und C erfüllen und entspre-
chend zertifiziert sein muss.

D.2 Eigenüberwachung im Fertigteilwerk


(1) Die Maßnahmen zur Eigenüberwachung im Fertigteilwerk in Abhängigkeit
der Aufgabenverteilung nach D.1.2 sind Tabelle D.1 zu entnehmen.
(2) Die Kontrolle aller im Fertigteilwerk durchgeführten Arbeiten muss vom Per-
sonal des Fertigteilwerkes durchgeführt werden. Die Zuständigkeiten für die
einzelnen Kontrollen sind festzulegen und geeignet zu dokumentieren.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb

Tabelle D.1: Eigenüberwachung im Fertigteilwerk

D.3 Fremdüberwachung im Fertigteilwerk


Die Maßnahmen zur Fremdüberwachung im Fertigteilwerk in Abhängigkeit der
Aufgabenverteilung nach D.1.2 sind Tabelle D.2 zu entnehmen.
DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
DAfStb Bewehrung

Tabelle D.2: Fremdüberwachung im Fertigteilwerk


DVD TB 05/2017, lizensiert für: Ingenieurbüro Stern

© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011

Das könnte Ihnen auch gefallen