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DAfStb-Richtlinie
Qualität der Bewehrung – Ergänzende Festlegungen
zur Weiterverarbeitung von Betonstahl und zum
Einbau der Bewehrung*)
Ausgabe Oktober 2010
© Beuth Verlag GmbH; Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG, Technische Baubestimmungen, 2011
Bewehrung DAfStb
Vorwort
Die Weiterverarbeitung des Betonstahls wie z. B. das Schneiden, Biegen und
Schweißen sowie der anschließende Einbau der Bewehrung auf der Baustelle
waren früher traditionell Bestandteil des Kerngeschäftes von Rohbauunterneh-
men. Inzwischen haben sich diese Leistungen in die Zulieferkette verschoben.
Entweder wird die Weiterverarbeitung des Betonstahls in Biegebetrieben durch-
geführt und die anschließende Einbauleistung überwiegend von Verlegebetrieben
erbracht oder beide Leistungen werden im Fertigteilwerk erbracht. Darüber
hinaus wird heutzutage auch die Planung bzw. Konstruktion der Bewehrung
i. d. R. von einem Planungsbüro im Auftrag des Bauherrn angefertigt und dem
Rohbauunternehmen als beigestellte Leistung zur Verfügung gestellt. Letztlich
ist das Gewerk »Bewehrung« in mehrere Teilleistungen von verschiedenen
Nachunternehmen zerfallen, die aufeinander abgestimmt werden müssen, um
eine qualitativ hochwertige Bauleistung abliefern zu können.
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DAfStb Bewehrung
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Bewehrung DAfStb
1 Anwendungsbereich
(1) Diese Richtlinie legt ergänzend zu DIN 1045-3 bzw. DIN EN 13670 weiter-
gehende Anforderungen an die Weiterverarbeitung von Betonstahl und den
Einbau der Bewehrung fest. Die Regelungen dieser Richtlinie beschränken sich
auf die normativ geregelten Bewehrungselemente des Stahlbetonbaus, des Ver-
bundbaus sowie auf die nicht vorgespannte Bewehrung des Spannbetonbaus.
(2) Die vorliegende Richtlinie »Qualität der Bewehrung« ist nicht bauaufsicht-
lich eingeführt. Arbeiten nach der vorliegenden Richtlinie müssen deshalb zwi-
schen den Vertragspartnern ausdrücklich vereinbart werden.
Anmerkung 1: Die Richtlinie kann nur dann sinnvoll angewendet werden, wenn
alle beteiligten Gewerke (Bewehrungsplaner, Biegebetrieb, Rohbauun-
ternehmer, Schalungsbau, Verlegebetrieb und Fertigteilhersteller) auf die
Anwendung der Richtlinie verpflichtet sind.
Anmerkung 2: Die Einhaltung der Qualitätsanforderungen dieser Richtlinie ist
nur dann sichergestellt, wenn sowohl von Biege- als auch von Ver-
legebetrieben sowie Fertigteilwerken eine Qualitätssicherung in Form
einer Eigen- und Fremdüberwachung betrieben wird, wie sie in den An-
hängen dieser Richtlinie jeweils beschrieben sind.
2 Normative Verweisungen
2.1 Übersicht über die in Bezug genommenen Regelwerke
DIN EN ISO 3766 Zeichnungen für das Bauwesen, Vereinfachte
Darstellung von Bewehrungen
DIN EN ISO 17660-1 Schweißen – Schweißen von Betonstahl – Teil 1:
Tragende Schweißverbindungen
DIN EN ISO 17660-2 Schweißen – Schweißen von Betonstahl – Teil 2:
Nichttragende Schweißverbindungen
DIN EN 1992-1-1 Eurocode 2 Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton-
und Spannbetontragwerken – Teil 1-1: Allge-
meine Bemessungsregeln und Regeln für den
Hochbau
DIN EN 1992-1-1/NA Nationaler Anhang/National festgelegte Para-
meter/Eurocode 2, Bemessung und Konstruk-
tion von Stahlbeton- und Spannbetontragwer-
ken – Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln
und Regeln für den Hochbau
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DAfStb Bewehrung
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3.1.1 Ausführungsunterlagen
Unter Ausführungsunterlagen sind in der vorliegenden Richtlinie folgende Zeich-
nungen und Listen zu verstehen:
– die Schalzeichnungen (Schalpläne);
– die Bewehrungszeichnungen;
– die Stahllisten;
– die Stücklisten für Zubehörteile;
– Verlegezeichnungen für Fertigteile mit Bewehrungsangaben;
– Elementzeichnungen für Fertigteile.
3.1.2 Betonstahl
Stahlerzeugnis mit kreisförmigem oder nahezu kreisförmigem Querschnitt, das
zur Bewehrung von Beton geeignet ist.
3.1.3 Betonstabstahl
In geraden Stäben gelieferter, gerippter Betonstahl.
3.1.5 Bewehrung
Unter Bewehrung werden geschnittene Stäbe, Bügel, Bewehrungskörbe, ebene
und gebogene Betonstahlmatten, Unterstützungen und Gitterträger ver-
standen.
3.1.6 Bewehrungsposition
Als eine Bewehrungsposition werden alle Bewehrungselemente mit identischer
Geometrie (Längenmaß, Biegeform etc.) und gleichem Stabdurchmesser ver-
standen.
Anmerkung: Bei einer Bewehrungsposition sind die Duktilitätsklasse und die
Betonstahlsorte gleich.
3.1.7 Ebenheit
Winkelmaß für die Abweichung aus der Hauptebene einer Bewehrung.
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Anmerkung: Abweichend von DIN 18202 ist der Begriff »Ebenheit« hier anders
definiert (s. Bild 3).
3.1.8 Eigenüberwachung
Kontinuierlich durch den Biegebetrieb oder den Verlegebetrieb durchgeführte
Überwachung, durch die sichergestellt wird, dass die in der Richtlinie gestellten
Anforderungen an die Einhaltung der Toleranzen bei der Weiterverarbeitung von
Betonstahl oder beim Einbau der Bewehrung erfüllt sind.
3.1.9 Eignungsprüfung
Überprüfung, ob der Biegebetrieb oder der Verlegebetrieb die personellen
Voraussetzungen und die Anforderungen an die Ausstattung für die Einhaltung
der in der Richtlinie gestellten Anforderungen an die Weiterverarbeitung von
Betonstahl bzw. den Einbau der Bewehrung erfüllt und die Eigenüberwachung
geeignet ist.
3.1.10 Fremdüberwachung
Umfasst die Eignungsprüfung, die Regelüberwachung und gegebenenfalls die
Sonderüberwachung, um festzustellen, ob die in der Richtlinie gestellten Anfor-
derungen an die Weiterverarbeitung von Betonstahl bzw. den Einbau der Be-
wehrung erfüllt werden. Die Fremdüberwachung wird von einer Überwachungs-
stelle ausgeführt.
3.1.11 Kollision
Räumliche Durchdringung von zwei oder mehreren Bauteilen. Bei Bewehrung
und Einbauteilen schließt das auch den freizuhaltenden Raum von Mindestab-
ständen ein.
3.1.12 Lieferformen
Betonstabstahl, Betonstahlmatten (Lagermatten, Listenmatten), Betonstahl in
Ringen, Bewehrungsdraht, abgewickeltes Erzeugnis und Gitterträger nach
DIN 488.
3.1.13 Passmaße
Maßangaben zu Biegeformen oder Stablängen, die höhere Anforderungen an
die Toleranzen erfüllen, als es bei Standardlängenmaßen gefordert ist.
Anmerkung: Passmaße werden z. B. erforderlich bei besonderen Anforderungen
an die Maßgenauigkeit bei komplizierten Bewehrungsführungen. Die
Herstellung von Biegeformen mit Passmaßen erfordert einen erhöhten
Aufwand u. a. infolge einer aufwendigen Qualitätssicherung.
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3.1.14 Regelüberwachung
Regelmäßige Prüfung der Eigenüberwachung des Biegebetriebes oder des Ver-
legebetriebes sowie Prüfung der Einhaltung der Anforderungen der Richtlinie an
die Weiterverarbeitung von Betonstahl oder den Einbau der Bewehrung anhand
von Stichproben.
3.1.15 Sonderüberwachung
Gesondert durchgeführte Überwachung bei Nichtbestehen einer Regelüberwa-
chung oder auf Antrag des Biegebetriebes oder des Verlegebetriebes. Über die
Durchführung einer Sonderüberwachung entscheidet die Überwachungsstelle.
Die Zertifizierungsstelle wird hiervon unterrichtet.
3.1.16 Stahllisten
Dokumente, die zur Beschreibung und Bezeichnung der Bewehrung angewen-
det werden. Es werden Formenlisten, Biegelisten, kombinierte Listen und Mat-
tenlisten unterschieden.
Anmerkung: Die Definition wurde aus DIN EN ISO 3766 übernommen.
3.1.17 Überwachungsstelle
Die Überwachungsstelle muss die Anforderungen gemäß DIN 18200 erfüllen.
3.1.18 Zertifizierung
Feststellung der Einhaltung der Anforderungen dieser Richtlinie an die Weiter-
verarbeitung von Betonstahl bzw. den Einbau der Bewehrung anhand der Be-
urteilung der Ergebnisse der Fremdüberwachung sowie die Erteilung des Zerti-
fikates durch die Zertifizierungsstelle.
3.1.19 Zertifizierungsstelle
Die Zertifizierungsstelle muss die Anforderungen gemäß DIN 18200 erfüllen.
3.1.20 Zertifikat
Bescheinigung der Zertifizierungsstelle für den Biege- bzw. Verlegebetrieb, mit
der bestätigt wird, dass die Weiterverarbeitung von Betonstahl bzw. der Einbau
der Bewehrung die Anforderungen dieser Richtlinie erfüllen sowie eine geeig-
nete Eigenüberwachung erfolgt und eine Fremdüberwachung regelmäßig durch-
geführt wird.
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fügt und in den übertragenen Aufgaben unterwiesen, sowie geistig und körper-
lich geeignet ist und von dem zu erwarten ist, dass es die gestellten Aufgaben
zuverlässig erfüllt.
3.1.22 Fertigteilprodukt
Ein Fertigteil, das gemäß einer harmonisierten Produktnorm oder nach
DIN 1045-4 oder nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung hergestellt
wird.
3.2 Formelzeichen
a Biegewinkel nach DIN EN ISO 3766
cmin Mindestbetondeckung
cv Verlegemaß der Bewehrung
dbr Biegerollendurchmesser
dbr-DIN Biegerollendurchmesser nach DIN 1045-1
dbr-T Biegerollendurchmesser mit Toleranz
ds Stabdurchmesser
Dc Vorhaltemaß der Betondeckung
Dc(plus) Grenzabweichung der Betondeckung
Dl Grenzabweichung bei Längenangaben für Biegeformen
Dls Grenzabweichungen für Übergreifungslängen, Stöße
Dlv Grenzabweichungen für Längenangaben zu Verlegebereichen in Beweh-
rungszeichnungen
Dlsv Grenzabweichungen für Verankerungslängen
Dsv Grenzabweichungen für Verlegeabstände
aE Ebenheit von Biegeformen (Winkelmaß)
l Sollmaß für Längenangaben bei Biegeformen
h Sollmaß der Abmessung des Betonquerschnittes
ls Sollmaß für Übergreifungslängen, Stoßlängen
lv Sollmaß für Längenangaben zu Verlegebereichen in der Bewehrungs-
zeichnung
lsv Sollmaß für Verankerungslängen
nv Anzahl der Bewehrungselemente je Verlegebereich
s Abstand eines Stoßes
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4 Biegebetrieb
4.1 Aufgabenbereich des Biegebetriebes
4.1.1 Allgemeines
(1) Der Biegebetrieb ist eine Produktionsstätte, in der Betonstahl aller Liefer-
formen nach DIN 488 oder nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung über-
wiegend mit stationären Anlagen zu Bewehrung weiterverarbeitet wird.
(2) Ein Biegebetrieb nach dieser Richtlinie ist ein eigenständiger Betrieb oder
ein Teil eines Unternehmens (z. B. eines Fertigteilwerks).
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Dabei ist
dbr-T Biegerollendurchmesser mit Grenzabweichung
dbr-DIN Biegerollendurchmesser nach DIN 1045-1
Dmin-EC2 Biegerollendurchmesser nach DIN EN 1992-1-1
(2) Größere Biegeradien können nach DIN EN ISO 3766 über den Bogenstich
beurteilt werden.
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5 Verlegebetrieb
5.1 Aufgabenbereich des Verlegebetriebes
5.1.1 Allgemeines
(1) Der Verlegebetrieb erstellt aus allen auf dem Bewehrungsplan angegebe-
nen Positionen ein ausreichend stabiles Bewehrungsgerüst und muss die in den
Ausführungsunterlagen geforderte Lage der Bewehrung sicherstellen. Nur in von
seinem Auftraggeber genehmigten Einzelfällen darf der Verlegebetrieb die Be-
wehrungsführung ändern.
(2) Ein Verlegebetrieb ist nach dieser Richtlinie ein eigenständiger Betrieb oder
Teil eines Unternehmens (z. B. eines Fertigteilwerks).
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DAfStb Bewehrung
Anmerkung: Nach DIN 1045-1 bzw. DIN EN 1992-1-1 darf der lichte Abstand
zwischen gestoßenen Stäben größer sein: Ist der lichte Abstand der ge-
stoßenen Stäbe größer als 4 ds, so muss die Übergreifungslänge um die
Differenz zwischen dem vorhandenen lichten Stababstand und 4 ds ver-
größert werden.
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5.4.2 Ausführungsunterlagen
(1) Dem Verlegebetrieb sind von seinem Auftraggeber folgende jeweils aktuelle
Ausführungsunterlagen zu liefern:
– die Schalzeichnungen (Schalpläne);
– die Bewehrungszeichnungen;
– bei Fertigteilen: die Elementzeichnungen;
– die Stahllisten (Biegeliste, Mattenliste und Schneideskizzen);
– die Stücklisten für Einbauteile und Bewehrungspositionen.
(2) Die Einhaltung der Anforderungen dieser Richtlinie an den Verlegebetrieb
ist nur dann möglich, wenn die Anforderungen an die Ausführungsunterlagen
eingehalten sind. Die Anforderungen an die Ausführungsunterlagen sind in
DIN 1045-1 bzw. DIN EN 1992-1-1, DIN 1045-3 bzw. DIN EN 13670 sowie in
DIN EN ISO 3766 definiert und im Anhang A dieser Richtlinie der Übersicht hal-
ber zusammengefasst.
(3) Weichen die Ausführungsunterlagen in Umfang und Qualität von den in
dieser Richtlinie gestellten Anforderungen ab, hat der Verlegebetrieb seinem
Auftraggeber dies mitzuteilen.
5.4.3 Schalung
(1) Die Einhaltung der Anforderungen dieser Richtlinie ist für den Verlegebetrieb
nur dann möglich, wenn die folgenden Anforderungen an die Schalung einge-
halten sind:
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– Die Schalung muss so aufgebaut werden, dass das Verlegen der Bewehrung
einwandfrei möglich ist. Die Art und der Aufbau der Schalung sind auf die
Bewehrungszeichnungen und die Betonierreihenfolge abzustimmen. Die
Möglichkeiten für das Rückbiegen und das Durchführen von Anschlussbe-
wehrung müssen gegeben sein.
– Einbauteile, z. B. zur Lagesicherung der Schalung, Ankerplatten, Veranke-
rungsstäbe und Verwahrkästen müssen so beschaffen sein und befestigt
werden, dass sie während des Einbaus, beim Verlegen der Bewehrung und
beim Betonieren in ihrer vorgesehenen Lage verbleiben.
– Für die fertige Schalung gelten die Maßtoleranzen im Bauwesen nach
DIN 18202.
(2) Die Anordnung von Schalungsankern muss auf die Schal-, Bewehrungs-
und Rohbauzeichnungen abgestimmt sein.
(3) Weichen die Schalungsmaße für ein Bauteil mehr als die in DIN 18202 an-
gegebenen Maßtoleranzen von den Zeichnungsmaßen ab, darf die Bewehrung
nicht verlegt werden. In diesem Fall ist unverzüglich neben dem Auftraggeber
des Verlegebetriebes auch, sofern vorhanden, die für den Rohbau verantwort-
liche Bauleitung zu informieren.
(4) Für Fertigteile sind die Anforderungen der DIN EN 13369 in Verbindung mit
DIN V 20000-120, der europäischen Produktnormen bzw. der DIN 1045-4 oder
der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen zu beachten.
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Anhang A
Qualitätsanforderungen an Ausführungsunterlagen für Biege- und Ver-
legebetriebe
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Anhang B
Qualitätssicherungssystem für Biegebetriebe
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(4) Die Ergebnisse der Prüfung sind schriftlich in geeigneter Weise zu doku-
mentieren.
B.3.2.3 Bewertung der Eignungsprüfung
(1) Die Eignungsprüfung gilt als bestanden, wenn alle Anforderungen gemäß
B.3.2.1 und B.3.2.2 erfüllt wurden.
(2) Eine Nachprüfung ist möglich, sofern bei den Kontrollen gemäß Tabelle B.1
von
– 20 Prüfungen an abgelängter Bewehrung maximal zwei die Anforderungen
nicht erfüllen;
– zehn Prüfungen an gebogener Bewehrung maximal eins die Anforderungen
nicht erfüllt;
– 20 Prüfungen an Bügeln maximal zwei die Anforderungen nicht erfüllen.
(3) In den unter Absatz (2) genannten Fällen ist die Anzahl der Prüfungen je-
weils zu verdoppeln. Die Eignungsprüfung gilt als bestanden, wenn bei den
Nachprüfungen die Anforderungen in allen Fällen erfüllt sind.
(4) Bei Beanstandungen kann die Eignungsprüfung frühestens nach drei Mo-
naten, höchstens aber zweimal wiederholt werden.
B.3.2.4 Zertifizierung
Nach positivem Abschluss der Eignungsprüfung wird dem Biegebetrieb ein Zer-
tifikat von einer Zertifizierungsstelle ausgestellt.
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Anhang C
Qualitätssicherungssystem für Verlegebetriebe
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(2) Es gelten die Toleranzen nach 4.2.2, 4.2.3, 4.2.4 und 4.2.5 dieser Richt-
linie.
(3) Bei serieller Biegung auf der Baustelle sind von je 30 Bewehrungspositio-
nen gebogener Stäbe und Bügel bei einer Bewehrungsposition alle Biegeformen
zu überprüfen. Dabei sind die Stückzahl und die Durchmesser sowie an einer
Probe die unter C.2.3, Absatz (1), aufgeführten Merkmale zu prüfen. Sind weni-
ger als 30 Bewehrungspositionen vorhanden, ist mindestens eine Bewehrungs-
position komplett zu überprüfen.
(4) Bei Zusatzbiegungen auf der Baustelle sind von je zehn Bewehrungsposi-
tionen gebogener Stäbe und Bügel bei einer Bewehrungsposition alle Biegefor-
men zu überprüfen. Dabei sind die Stückzahl und die Durchmesser sowie an
einer Probe die unter C.2.3, Absatz (1), aufgeführten Merkmale zu prüfen. Sind
weniger als zehn Bewehrungspositionen vorhanden, ist mindestens eine Be-
wehrungsposition komplett zu überprüfen.
(5) Beurteilung: Liegt eines der unter C.2.3, Absatz (1), angegebenen Merkmale
für eine Bewehrungsposition außerhalb der geforderten Toleranzen, so sind alle
Bewehrungspositionen zu überprüfen. Alle nicht bedingungsgemäßen geboge-
nen Stäbe und Bügel sowie Biegeformen mit Passmaßen sind durch regelge-
mäß gebogene Bewehrungspositionen zu ersetzen.
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C.2.5 Beurteilung
Liegt eines der unter a) bis e) angegebenen Maße für eine Bewehrungsposition
außerhalb der Toleranzen nach C.2.4 bzw. 5.3 dieser Richtlinie, so sind alle
Bewehrungspositionen zu überprüfen. Jede nicht bedingungsgemäß eingebaute
Bewehrung ist zu korrigieren.
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(2) Personal und Anlagen müssen den Anforderungen gemäß der Eignungs-
prüfung entsprechen.
Anhang D
Qualitätssicherungssystem für Fertigteilwerke
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