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1 Vorwort
Die Regelungen in E DIN 1045-1:2000-09, Abschnitt 8.6, gramme1 erforderlich oder vorteilhaft, deren Eingangs-
„Stabförmige Bauteile und Wände unter Längsdruck (Theo- werte die auf die Bewehrungsfasern bezogenen Biege-
rie II. Ordnung)“ unterscheiden sich nur in Kleinigkeiten von momente sind?
den entsprechenden Regelungen in ENV 1992-1-1 (06.92),
Eurocode 2. Zur Anwendung von Eurocode 2 sind in den • Kann die Querschnittsbemessung für den häufig vor-
letzten Jahren die erforderlichen Rechenprogramme ent- liegenden Rechteckquerschnitt mit Bewehrung an zwei
standen. Die Bemessungshilfsmittel enthält Heft 425 DAfStb Seiten auch ohne N/M-Diagramme mit einfachen For-
(1992). Es existieren zahlreiche Bücher, und zu Einzelthemen meln erfolgen?
gibt es viele Aufsätze in Fachzeitschriften. In den Ausgaben • Auf welche Art können Erweiterungen des
1993, 95, 96, 98 und 99 des Betonkalenders ist die Anwen- Modellstützenverfahrens in Einzelfällen vorgenommen
dung der Stützenbemessung nach Eurocode 2 von Kordina werden?
und Quast abgehandelt. • Ist ein vereinfachter Nachweis des betreffenden Systems
nach Theorie 2. Ordnung aufwendiger als die Bemessung
Angesichts dieser Ausgangslage soll mit diesem Beitrag des zugehörigen Ersatzstabes, dessen Ersatzlänge als
nicht versucht werden, auf alle Einzelheiten der Stützen- Knicklänge nach Maßgabe gleicher Knicklast bestimmt
bemessung nach DIN 1045 (neu) einzugehen. Vielmehr soll wird?
die Betonung auf einigen Neuerungen gegenüber DIN 1045
(alt) liegen. Insbesondere soll aber auch auf folgende Fragen Antworten zu den obigen Fragen werden mit zwei Bei-
eingegangen werden: spielen gegeben. Die Durchrechnung des zweiten Beispiels
erfolgte mit dem Mathematik-Programm Euler2. Soweit es
• Auf welchen Grundlagen beruht das sich nicht um besondere Funktionen zur Berechnung der
Modellstützenverfahren, das die Stützenbemessung in N/M-Linien oder zur grafischen Darstellung von Ergebnissen
eine Querschnittsbemessung überführt? handelt, ist der ausgeführte Formelapparat angegeben. Er
könnte ebenso gut von Hand, mit Tabellenkalkulations-Pro-
• Wie kann die „berüchtigte“ aber zu Unrecht grammen oder in anderer programmierter Form ausgeführt
„gefürchtete“ Kombination der Einwirkungen nach dem werden. Die allgemeinen Grundlagen für eine nichtlineare
semiprobabilistischen Sicherheitskonzept mit Teilsicher- Berechnung nach Theorie 2. Ordnung und ihre Beson-
heitsbeiwerten gezielt und mit vertretbarem Rechenauf- derheiten werden hier nicht behandelt. Hinsichtlich
wand durchgeführt werden? des „Stabilitätsversagens infolge beanspruchungsbedingter
Steifigkeitsabnahme“ vor Erreichen der
• Reichen übliche N/M-Diagramme zur Querschnittsbe- Querschnittstragfähigkeit wird auf die ausführliche
messung aus oder sind besondere Bemessungsdia- Erläuterung im Betonkalender-Aufsatz verwiesen3.
1 Beispielsweise Bemessungsdiagramm nach Grünberg / Klaus auf Seite 22 in: Grünberg, J, FRILO Magazin 1/2000, 11-24.
2 Euler for Windows95(1.57), (C) René Grothmann, http://mathsrv.ku-eichstaett.de/MGF/-grothmann/euler.html
3 Abschnitt 3.1 in: Kordina, K. ; Quast, U., Bemessung von schlanken Bauteilen für den durch Tragwerksverformungen
FRILO-Magazin 1
Fachthema DIN 1045-1
2 FRILO-Magazin
Fachthema DIN 1045-1
Theorie 2. Ordnung nach 8.6.1 (7) mit den Teilsicherheitsbei- schlanker es ist. Strukturelle und geometrische Imperfektio-
werten γc = 1.5 für Beton und γs = 1.15 für Betonstahl nach nen werden vereinfacht zusammen als geometrische Ersatz-
5.2 (2) a) gerechnet werden darf. Für ständige Einwirkungen imperfektion in Form einer ungewollten oder zusätzlichen
ist der Teilsicherheitsbeiwert nach 5.3.3 (1) γG = 1.0 oder Schiefstellung oder als zusätzliche ungewollte Lastausmitte
1.35, je nachdem, ob sie insgesamt günstig oder ungünstig festgelegt. In Nachweisen nach Theorie 2. Ordnung ist
wirken. es zweckmäßig, die Auswirkung der Schiefstellung α
durch Ansetzen einer zusätzlichen Lastkomponente α ⋅ F
DIN 1045 (01.72, 12.78, 07.88) quer zur Längsbelastung F , also quer zur Längsrichtung
In unbewehrten Bauteilen darf die klaffende Fuge nach 17.9 des Druckgliedes, anzusetzen. Das Ersatzstabverfahren
(1) höchstens bis zum Schwerpunkt des Gesamtquerschnitts kann zu geringe Imperfektionen beinhalten, wenn sie
reichen. Auf diese Weise wird mit gleichem Sicherheitsbei- in Abhängigkeit der Ersatzstablänge bestimmt werden
wert γF für Längskräfte und Biegemomente ausreichende und nicht entsprechend den einzelnen Bauteillängen des
Sicherheit gegen Kippen um den Druckrand gewährleistet. Stützensystems. Der zweite Absatz 8.6.4 (1) weist hierauf
hin. Mit der Ersatzstablänge sollen die Auswirkungen von
E DIN 1045-1:2000-09 Verformungen gleichwertig berücksichtigt werden. Weil
Für den Grenzzustand der Tragfähigkeit erfordert das Verformungen dem Quadrat der Länge proportional sind,
Konzept geteilter Sicherheitsbeiwerte mit Unterscheidung ist beispielsweise die Ersatzstablänge zur Berücksichtigung
günstiger und ungünstiger Wirkungen keine Begrenzung der vierfacher Verformungsauswirkungen nur doppelt so groß
klaffenden Fuge. Nach 8.6.7 (4) darf die klaffende Fuge wie die Bauteillänge. Die zusätzliche ungewollte Lastaus-
bei der Ermittlung der aufnehmbaren Längsdruckkraft mitte ist aber nur der Quadratwurzel der Ersatzstablänge
von Stützen und Wänden aus unbewehrtem Beton unter proportional und kann sich deshalb zu klein ergeben.
der seltenen Einwirkungskombination nur bis zum Schwer-
punkt des Querschnitts angenommen werden. Es ist nicht DIN 1045 (01.72, 12.78, 07.88)
gesagt, ob die aufnehmbare Längsdruckkraft im Grenzzu- Imperfektionen sind bei eingeschossigen Tragwerken als
stand der Gebrauchstauglichkeit oder im Grenzzustand der ungewollte Lastausmitte
Tragfähigkeit gemeint ist. eV = sK / 300
oder als Schiefstellung
Klassifizierungen der Bauteile αV = 1 / 150
anzusetzen und bei mehrgeschossigen Tragwerken als
Ähnlich wie in DIN 1045 (alt) bzw. Heft 220 DAfStb werden Schiefstellung
in DIN 1045-1 (neu) ausgesteifte und unausgesteifte Trag- αV = 1 / 200.
werke oder Bauteile unterschieden, je nachdem, ob ausstei-
fende Bauteile vorgesehen sind oder nicht4. Je nachdem, ob Sie stellen auch ein zusätzliches Element zur Erzielung aus-
bei Tragwerken die Auswirkungen nach Theorie 2. Ordnung reichender Sicherheit in Zusammenhang mit dem konstan-
zu berücksichtigen sind oder nicht, oder ob bei Einzelbau- ten Sicherheitsbeiwert γ = 1.75 beim Stabilitätsnachweis
teilen die gegenseitige Verschiebung der Stabenden von gegenüber dem dehnungsabhängigen Sicherheitsbeiwert
Bedeutung ist oder nicht, werden sie als unverschieblich der Querschnittsbemessung von 1.75 ≤ γ ≤ 2.10 dar. Deshalb
oder als verschieblich bezeichnet. Das Kriterium für die Sei- sind die vorzusehenden Imperfektionen deutlich größer als
tensteifigkeit, Gl. (3) in DIN 1045 (alt), wurde in ähnlicher tatsächlich auftretende Ausführungsabweichungen.
Form als Gl. (25) übernommen und hinsichtlich der Verdreh-
steifigkeit durch die Gl. (26) erweitert. Wenn es erfüllt ist,
dürfen ausgesteifte Tragwerke als unverschieblich angese- E DIN 1045-1:2000-09
hen werden. Die auf die Bauteillänge bezogene Schiefstellung wird der
Wirklichkeit entsprechend mit zunehmender Länge kleiner.
Zusätzliche ungewollte Lastausmitte, Sie darf bei der Schnittgrößenermittlung am Tragwerk als
Imperfektionen Ganzem nach Gl. (4) zu
1
Die Auswirkungen struktureller und geometrischer Imper- α a1 =
100 hges
fektionen sind um so bedeutender, je mittiger das Druck-
glied nach Theorie 1. Ordnung beansprucht ist und je berücksichtigt werden und darf für n gemeinsam wirkende
Druckglieder nach Gl. (5) mit DIN 1045 (01.72, 12.78, 07.88)
Schlankheiten λ > 200 sind für bewehrte Druckglieder nach
(1 + 1 / n) 17.4.1 (3) unzulässig.
an =
2 Für bewehrte Stützen wird keine zulässige Schlankheit vor-
bis auf 70 % abgemindert werden. Für Einzelstützen geschrieben.
darf die Imperfektion nach Gl. (33) als zusätzliche Für Druckglieder aus unbewehrtem Beton wird nach 17.9 (2)
ungewollte Lastausmitte mit Verweis auf 17.4.1 (1) eigentlich keine obere Schlank-
ea = αa1 · l0 / 2 heitsgrenze festgelegt.
angesetzt werden.
E DIN 1045-1:2000-09
Grenzschlankheiten, Abgrenzungskriterien Für bewehrte Stützen wird keine zulässige Schlankheit vor-
geschrieben.
Die Werte der Grenzschlankheiten, bei deren Unterschreiten Nach 8.6.7 (2) sollte die Schlankheit am Einbauort beto-
kein Nachweis nach Theorie 2. Ordnung zu führen ist, nierter unbewehrter Wände oder Einzeldruckglieder i.a. den
unterscheiden sich trotz der abweichenden Formeln nur Wert λ = 85 nicht überschreiten.
unwesentlich voneinander. Mit abnehmender bezogener
Längskraft, |νSd| < 0.36, wächst λmax nach DIN 1045-1 Spannungs-Dehnungs-Beziehungen für Beton
(neu), 8.6.3 (2), Gl. (27), an. In DIN 1045 (alt) ist diese
Regelung mit dem erlaubten Entfallen des Knicksicherheits- DIN 1045 (01.72, 12.78, 07.88)
nachweises nach 17.4.1 (3) bei großen bezogenen Lastaus- Verformungen und Tragfähigkeiten sind mit ein und dersel-
mitten vergleichbar. ben Spannungs-Dehnungs-Beziehung in Form des Parabel-
Rechteck-Diagramms nachzuweisen. Die Bauteilsteifigkeiten
DIN 1045 (01.72, 12.78, 07.88) und mit ihnen die –verformungen ergeben sich deshalb
häufig wenig wirklichkeitsnah.
λ lim = 45 − 25 M1 / M2
λ E DIN 1045-1:2000-09
(e / d)lim = max 3.50 , 3.50
70 Die Verformungen dürfen nach 8.6.1 (7) in Verbindung
mit 8.5.1 (3) wirklichkeitsnäher mit Spannungs-Deh-
E DIN 1045-1:2000-09 nungs-Beziehungen5 berechnet werden, die an den
Elastizitätsmodul des Betons angepasst sind. Der Dauer-
Einzeldruckglieder: festigkeitsbeiwert α = 0.85 entfällt. Die versteifende Mit-
(
λ max = max 25, 16 / ν Sd ) wirkung des Betons in der gerissenen Zugzone darf
berücksichtigt werden.
Definition Druckglied nach 3.1 (19): Lastausmitte im Grenz-
zustand der Tragfähigkeit ed / h < 3.5 DIN 1045 (01.72, 12.78, 07.88)
Für Einzeldruckglieder in unverschieblichen Tragwerken gilt Der Rechenwert der Betonfestigkeit βR wird nach Tabelle 12
nach Gl. (30) unabhängig von der Schlankheit nach Gl. (27) für die Betonfestigkeitsklassen B 35 bis B 55 zunehmend um
außerdem: bis zu 22 % gegenüber dem für Betonfestigkeitsklassen bis
B 25 abgemindert.
λcrit = 25 (2 – e01 / e02).
E DIN 1045-1:2000-09
Zulässige Schlankheiten Der Rechenwert der Betonfestigkeit fcd = α ⋅ fck / γc
wird für alle Betonfestigkeitsklassen bis C 50/60 einheitlich
Weil die Schlankheit des abstrakten Ersatzstabes bei Anwen- festgelegt. Entsprechend ergeben sich für höhere Beton-
dung des Ersatzstabverfahrens auf Stützensysteme erheblich festigkeitsklassen gegenüber DIN 1045 (alt) größere
größer als die Schlankheit einzelner konkreter Druckglieder Querschnittstragfähigkeiten.
des Stützensystems sein kann, ist die Begrenzung der
Schlankheit mitunter nicht unproblematisch.
An die Stelle des f-Verfahrens nach DIN 1045 (alt) mit Die aus DIN 1045 (07.88) bekannten Regeln wurden
den Gl. (10) bis (12) tritt in DIN 1045-1 (neu) das übernommen. Für das seitliche Ausweichen ist die in
Modellstützenverfahren nach 8.6.5. Mit den Vereinfachun- Rechnung zu stellende Breite gegebenenfalls auf die
gen nach 8.6.5 überführt es die Nachweise nach Theorie Druckzonenhöhe zu begrenzen.
2. Ordnung in eine Querschnittsbemessung. Es entspricht
im Prinzip den Ansätzen von Kordina und Quast (1978) im Seitliches Ausweichen schlanker Träger
Betonkalender S. 842, Gl. (21). Die Bauteilverformung wird
zugehörig zur Verkrümmung bei Erreichen der Streckgrenze DIN 1045 (01.72, 12.78, 07.88)
in den Bewehrungen angesetzt. Im Bereich des Druckversa- Ein rechnerischer Nachweis gegen seitliches Ausweichen,
gens, |νSd| > 0.5, darf die Verkrümmung mit zunehmender bzw. Kippen, wurde nicht ausdrücklich verlangt.
bezogener Längskraft |νSd| linear abgemindert werden, Üblicherweise wurde er für schlanke Träger aber wohl immer
bis auf Null bei mittigem Druck. Weil die bei mittigem als Kippsicherheitsnachweis geführt.
Druck aufnehmbare Längskraft von der zunächst nicht
bekannten Bewehrung, mechanisches Bewehrungsverhältnis E DIN 1045-1:2000-09
ω = As · fyd / (Ac · fcd), abhängt, führt dies im Druckbruchbe- Die Sicherheit gegen seitliches Ausweichen ist nach 8.6.8 (1)
reich zu einer iterativen Bemessung der Bewehrung. Im Zug- nachzuweisen. Es wird mit Gl. (46) eine Mindestbreite ange-
bruchbereich, |νSd| ≤ 0.5, ist K2(νSd , ω) = 1. Die Bemessung geben, für die die Sicherheit als ausreichend angenommen
erfordert deshalb im Zugbruchbereich keine Iteration. Das werden darf.
Modellstützenverfahren gilt nach 8.6.5 (1) nur für Druck- 3
glieder mit rechteckigem oder rundem Querschnitt. Es ist l
b ≥ 4 h 0t
50
nach 8.6.5 (2) aber auch für andere Querschnittsformen
zulässig. Anzumerken ist, dass es für alle typischen Quer- Sofern keine genaueren Angaben vorliegen, ist die Auflager-
schnittsformen von Stützen gleichermaßen brauchbar ist, konstruktion nach Gl. (47) mindestens für das Torsionsmo-
wenn die Zugbewehrung As1 und die Druckbewehrung As2 ment
annähernd gleich groß sind. TSd = VSd · leff / 300 zu bemessen.
FRILO-Magazin 5
Fachthema DIN 1045-1
Mindestabmessungen eines Stützenquerschnitts ist nach 13.5.1 (1) wie bisher 200
DIN 1045-1 (neu) enthält in 3.1 (22) die zu DIN 1045 (alt) mm für am Ort senkrecht betonierte Stützen. Für waage-
vergleichbare Regel zur Unterscheidung zwischen Stützen recht betonierte Fertigteilstützen gilt 120 mm gegenüber
(b ≤ 4 d) und Wänden. Die geringste zulässige Seitenlänge 140 mm in DIN 1045 (alt).
1 E cm Ic 1
≥ RdII < 0.9 RdI
hges FSd min(0.6, 0.1 + m)
ja nein ja nein
unverschieblich verschieblich verschieblich unverschieblich
Auswirkungen nach Theorie
2. Ordnung zu berücksichtigen
Einzeldruckglieder
8.6.2 (3)
• einzelne Druckglieder
• als Einzeldruckglieder betrachtete Teile eines Tragwerks
8.6.3 (2), Gl. (27), (28) 1)
(
λ max > max 25, 16 ν Sd )
ja nein
schlank nicht schlank
8.6.2.(1)
Gegenseitige Verschiebung der 1) Wegen unterschiedlich großer bezogener
Stabenden von Bedeutung Längskräfte νSd in unterschiedlichen Lastfällen
kann ein Einzeldruckglied nach diesem Kriterium
ja nein sowohl „schlank“ als auch „nicht schlank“ sein.
verschieblich unverschieblich
8.6.3 (4), Gl. (30)
e
λ > λ crit = 25 2 − 01
e 02
ja nein
Auswirkungen nach Theorie
2. Ordnung zu berücksichtigen
8.6.5 Modellstützenverfahren
e2 = l02 / (2070 ⋅ d)
6 FRILO-Magazin
Fachthema DIN 1045-1
FRILO-Magazin 7
Fachthema DIN 1045-1
Die Berechnung der Integrale Das Gesamtmoment Mtot nach Theorie 2. Ordnung wird mit
den im Bild 1 angegebenen Zusammenhängen für Stützen
∫ M(x) ⋅ (1 / r)(x) ⋅ dx = ∫ M(x) ⋅ M(x) / EI⋅ dx mit kleinen bezogenen Längskräften, |νSd| ≤ 0.5,
erfolgt bei Handrechnung üblicherweise mit Hilfe der soge-
nannten Integraltafeln, die eine Reihe von Grundfällen für Mtot = M0 + Ma + M2 = M1 + M2 = M1 + |N| · e2
die Verläufe von M(x) und M(x) beinhalten. Der Wert des = M1 + |N | · l02 / (2070 ⋅ d).
Integrals kann meistens als Produkt aus den Größtwerten M
und M sowie eines vom Verlauf beider Größen abhängenden Auf die Darstellung des Gleichgewichtszustandes in
Beiwertes K ermittelt werden. Der Verlauf von (1/r)(x) Moment/Verkrümmungslinien und auf das besondere
hat bei Stahlbetonstützen in der Regel keinen einfachen Stabilitätsversagen infolge beanspruchungsbedingter Stei-
Verlauf. Es können lediglich Grenzfälle für die Größe figkeitsabnahme vor Erreichen der Querschnittstragfähigkeit
der möglichen Beiwerte angegeben werden. Es kommen wird hier nicht weiter eingegangen. Es wird auf die obige
ein rechteckförmiger und ein dreieckförmiger Verlauf als Fußnote 3 verwiesen.
Grenzfälle in Frage.
Bei hinreichend großer Lastausmitte versagen schlanke
Stützen bei Erreichen des Fließzustandes, sei es in der Zug-
oder in der Druckbewehrung. Als Bemessungszustand wird
deshalb das Erreichen des Fließzustandes unterstellt. Die
ausnutzbare Verkrümmung ist deshalb 1/r ≅ 2 εyd / (0.9 d),
wie sich unmittelbar aus den ähnlichen Dreiecken im
Bild 1 b) ablesen lässt. Für größere Verkrümmungen bzw.
Dehnungen würde der Querschnittswiderstand nach Errei-
chen der größten aufnehmbaren Zug- oder Druckkraft nicht
mehr anwachsen. Bei größeren Verkrümmungen würde aber
die Beanspruchung nach Theorie 2. Ordnung anwachsen,
ohne dass sie durch den nicht mehr anwachsenden Quer-
schnittswiderstand im Gleichgewicht gehalten werden kann.
8 FRILO-Magazin
Fachthema DIN 1045-1
Ausdrücklich hinzuweisen ist darauf, dass es sich bei der schafft. Die Unstetigkeiten können deshalb nur teilweise
Zusatzausmitte e2 des Modellstützenverfahrens nicht um vermieden werden, weil die Querschnittstragfähigkeit nach
die im Grenzzustand der Tragfäghigkeit auch tatsächlich 8.6.4 (2) ohne die zusätzliche ungewollte Lastausmitte ea
auftretende Stützenverformung handelt. Diese ist bei- und die Stützentragfähigkeit, aber mit der zusätzlichen
spielsweise bei einem Stabilitätsversagen infolge beanspru- ungewollten Lastausmitte ea bestimmt wird.
chungsbedingter Steifigkeitsabnahme deutlich kleiner, weil Der im Druckbruchbereich für die maßgebende
der Grenzzustand der Stützentragfähigkeit vor Erreichen des Verkrümmung nach Gl. (40) ansetzbare Abminderungsbei-
Fließzustandes und somit bei kleineren Verformungen und wert K2 = min[(1+ω–|νSd|) / (0.5+ω), 1] ist von dem erst
kleineren Gesamtmomenten eintritt. Dies ist beispielsweise zu ermittelnden Bewehrungsquerschnitt As,erf bzw. von dem
bei Vergleichen mit nicht vereinfachten Computerberech- erst zu ermittelnden mechanischen Bewehrungsverhältnis
nungen zu bedenken. ωerf abhängig. Hieraus folgt, dass die Bemessung bei unmit-
Sinn des Modellstützenverfahrens ist es, die Gesamtbean- telbarer Anwendung der für das Modellstützenverfahren
spruchung des maßgebenden Querschnitts ersatzweise so angegebenen Gl. (38), (39) und (40) im Druckbruchbereich
festzulegen, dass die Querschnittsbemessung eine ausrei- nur iterativ erfolgen kann.
chende Stützentragfähigkeit ergibt. Im Eurocode 2 wurde
dies auch durch die Zwischenüberschrift „Überführung des 4 Modellstützenbeiwerte
Nachweises nach Theorie II. Ordnung in eine Querschnitts-
bemessung“ zum Ausdruck gebracht. Die Grundidee des Modellstützenverfahrens lässt sich auch
Weil verformungsbedingte Traglastminderungen nach DIN auf andere Stützensysteme und nicht nur auf Einzelstützen
1045-1, Abschn. 7.1 (5) und 8.6.1 (1) erst dann anwenden. Die Stützenbemessung nach Theorie 2. Ordnung
berücksichtigt werden müssen, wenn sie größer als 10 % wird in eine Querschnittsbemessung überführt, wobei ein
sind, besteht wegen dieser Festlegung kein kontinuierlicher geeigneter Verlauf der Verkrümmungen gewählt wird und
Übergang zwischen der Querschnittstragfähigkeit einerseits der Größtwert der Verkrümmungen aus dem Fließzustand
und der Stützentragfähigkeit andererseits. Um dennoch abgeleitet wird.
Unstetigkeiten teilweise zu vermeiden, wurde in Gl. (38)
der Beiwert K1 eingefügt, der einen Übergang zwischen Sinngemäß der Knicklängenermittlung für den Ersatzstab
der bis λ = 25 ausnutzbaren Querschnittstragfähigkeit und nach Maßgabe gleicher Knicklast NK von Ersatzstab und
der ab λ = 35 maßgebenden kleineren Stützentragfähigkeit wirklichem Stützensystem lassen sich für Stützensysteme
Bild 2
Zweigeschossiges
Stützensystem mit
auszusteifenden
Stützen
FRILO-Magazin 9
Fachthema DIN 1045-1
mit gleichen Längskräften gleichwertige Modellstützen nach Dieser Beiwert KMg zur Berücksichtigung der Auswirkung
Maßgabe gleicher Verformungen e2 nach Theorie 2. Ord- von Vertikallasten auf gekoppelten auszusteifenden Stützen
nung im Grenzzustand der Tragfähigkeit bilden. Hinsichtlich kann wieder als Modellstützenbeiwert zur Vergrößerung der
weiterer Einzelheiten wird auf den Aufsatz im Betonkalen- Lastausmitte e2 infolge der Verkrümmung (1/r) aufgefasst
der verwiesen, siehe Fußnote3. werden oder auch zur Bestimmung der Ersatzlänge l0.
Bild 2 zeigt eine zweigeschossige Aussteifungsstütze mit
auszusteifenden Stützen im oberen Geschoss. Querschnitt Weder die Bestimmung eines Modellstützenbeiwertes
„b“ ist offensichtlich für die Bemessung der aussteifenden noch die Bestimmung der Ersatzlänge sind erforderlich,
Stütze maßgebend. Zur Ermittlung der Auswirkungen nach wenn die Auswirkungen infolge der zusätzlichen ungewoll-
Theorie 2. Ordnung wird die Kopfverschiebung an der ten Schiefstellung αa und infolge der zusätzlichen Lastaus-
Stelle „a“ benötigt, die gleich der zusätzlichen Lastausmitte mitte e2 entsprechend den obigen Ansätzen unmittelbar am
e2 infolge Verformung nach Theorie 2. Ordnung ist. Sie vorliegenden Stützensystem abgeleitet werden. Dies wird
errechnet sich nach dem Prinzip virtueller Arbeit aus dem im zweiten Beispiel im Abschnitt 6 für ein Stützensystem
Größtwert des virtuellen Moments M und dem Größtwert entsprechend dem obigen Bild gezeigt. Im Beispiel 6.2 greift
der Verkrümmung (1/r) an der Stelle „b“, wie im Bild ange- eine weitere Vertikallast in halber Höhe der aussteifenden
geben. Um die zusätzliche Lastausmitte e2 in gleicher Größe Stütze an.
an der frei auskragenden Modellstütze zu berechnen, muss Nach 8.6.4 (1), 2. Absatz, kann die Ersatzlänge l0 bei
die Verformung aus dem Größtwert der Verkrümmung an bestimmten Stützensystemen zu geringe Imperfektionen
der Stelle „b“ mit dem Beiwert KM vergrößert werden. Aus ergeben. In solchen Fällen muss die Auswirkung der
der im Bild angegebenen Beziehung lässt sich dieser als Imperfektion am Stützensystem betrachtet werden. Das Vor-
„Modellstützenbeiwert“ bezeichnete Wert für diesen Fall zu gehen unterscheidet sich nur unwesentlich von der unmit-
KM = [lu + l] / l angeben. Die zusätzliche Lastmitte e 2 kann telbaren Berechnung des Stützensystems nach Theorie 2.
auch nach Vergrößerung der Modellstützenlänge l mit der Ordnung mit vereinfachten Annahmen für den Verlauf der
Quadratwurzel aus KM zur Ersatzlänge l0 aus (1/r) an der Verkrümmung. Weitere Einzelheiten sind im Beispiel 6.2 zu
Stelle „b“ und mit der Ersatzlänge l0 berechnet werden. entnehmen.
Die Vertikallasten Vg1 bis Vgn auf den gekoppelten aus- 5 Vereinfachtes N/M- Diagramm
zusteifenden Stützen verursachen im Schnitt „b“ der aus-
steifenden Stütze zusätzliche Momente infolge der unge- Für symmetrisch bewehrte Rechteckquerschnitte R2 mit
wollten Schiefstellung αa und infolge der Verformung zwei Bewehrungslagen, As1 = As2 = As / 2, je eine am
e2. Infolge der ungewollten Schiefstellung αa entsteht Zug- und Druckrand, kann der Verlauf der N/M-Linien im
Ma(Vg1, n) = αa · Vg1, n und infolge e2 entsteht M2(Vg1, n) = Zugbruchbereich, |N | ≤ |Noc / 2 |, hinreichend genau
e2 · Vg1, n. Das zusätzliche Moment infolge e2 ist insgesamt entsprechend Bild 3 vereinfacht werden. Im Grenzzustand
M2 = e2 · (V + Vg1, n) = e2 · V · (1 + Vg1, n / V) = e2 · V · KMg der Tragfähigkeit wird in beiden Bewehrungen jeweils die
größte Betonstahlkraft nach Erreichen des Fließzustandes
angesetzt. Es gilt dann Fs1 = |Fs2| = As1 · fyd. Es folgt
weiter, dass die aus der Betondruckzone resultierende Kraft
Nc wegen Fs1 + Fs2 = 0 der einwirkenden Längskraft N
gleich ist. Die Resultanten der Betondruckzone ergeben sich
hinreichend genau, wenn die Betondruckspannungen im
Bereich xB blockförmig angesetzt werden. Mit dem Hebel-
arm (h/2 – xB/2) = (h/2) (1–N / N0c) für Fc ergibt sich der im
Bild für den Betonanteil Mc angegebene Ausdruck
h N
Mc = N − 1
2 N0 c
Dieser Ausdruck beschreibt eine quadratische Parabel.
Der Betonstahlanteil am aufnehmbaren Moment ist
Ms = Fs1 · zs1 + Fs2 · zs2 = As · zs1 · fyd . Er kann im Zugbruch-
bereich, |N | ≤ |Noc / 2 |, hinreichend genau konstant ange-
Bild 3 Zur Vereinfachung des N/M-Diagramms
10 FRILO-Magazin
Fachthema DIN 1045-1
nommen werden, woraus dann der angegebene Ausdruck Charakteristische Werte der Einwirkungen und Lastausmit-
für die N/M-Beziehung M(N) = Mc(N) + Ms(As) folgt. Die ten:
erforderliche Bewehrung As,erf kann ohne weitere Bemes- Einwirkung G, ständig Q, veränderlich
sungshilfen aus der erforderlichen Größe für Ms bestimmt Kombinationswerte ψ0 Schnee Wind
werden: DIN 1055-100, Tabelle A.2 0.6 0.6
M − Mc
A s,erf = Nk kN –317 –74 +48
z s1 ⋅ fyd
Mk,0 kNm 25.30 7.40 91.20
Mit diesen Gleichungen ist eine Bemessung in den meis- Mka = αa1 · |Nk| l kNm 8.51 1.99 1.29
ten Fällen hinreichend genau. Die Anwendungsgrenze für Mk,1 = Mk,0 + Mk,a kNm 33.81 9.39 92.49
den Randabstand der Bewehrung d1 / h ≤ 0.15 muss jedoch Mk,2 = 0.4 |Nk| l 2 / (2070 d) kNm 70.57 16.47 –10.69
beachtet werden. Vorteilhaft ist bei Anwendung dieser Mk,tot = Mk,1 + Mk,2 kNm 104.40 25.86 81.80
Gleichungen auch, dass unmittelbar mit den vorhandenen etot = Mk,tot / Nk m –0.329 –0.349 +1.704
Schnittgrößen gerechnet werden kann und eine Umrech-
nung in dimensionslose Schnittgrößen entfällt. Dass die Aus den Größen der Ausmitten etot ergibt sich, dass
vereinfachte N/M-Beziehung nur für den Zugbruchbereich alle Einwirkungen außerhalb des Querschnitts angreifen. Sie
gilt, muss nicht als sehr nachteilig angesehen werden. drehen im Uhrzeigersinn um den Angriffspunkt der
Zu bedenken ist, dass der Zugbruchbereich um so Druckresultanten Fc und wirken deshalb auch in Bezug
mehr maßgebend wird, je schlanker die Stützen sind. auf die erforderliche Zugbewehrung für Ft ungünstig
(siehe Bild 1). Wind ist offensichtlich die vorherrschende
veränderliche Einwirkung. Weil alle Einwirkungen außerhalb
des Querschnitts angreifen, ist nur eine Lastkombination
zu betrachten.
FRILO-Magazin 11
Fachthema DIN 1045-1
Aufgabenwerte
% ------------------------------------------------------------------------
%
% Beispiel: Seminar E DIN 1045-1:2000-09
%
% ------------------------------------------------------------------------
% Stützenlänge, Querschnittsabmessungen, Grunddimensionen: kN, m
> l=3.6; lu=3.7; QTyp=“R2“; b=0.3; h=0.5; d1=0.045; d=h-d1;
% Charakteristische Werte der Beton- und der Betonstahlfestigkeit
> fck=30e3; hold off; alfa=1; QepsTab10(1); Qfd;
12 FRILO-Magazin
Fachthema DIN 1045-1
Aufgabenwerte
% ------------------------------------------------------------------------
% E I N W I R K U N G E N , Ort, charakteristische Werte
> x =[ l, 1.8, l, l ]; n =1; .. gemeinsam wirkend
> Nk =[ -550, -200, 0, -80 ]; phi2=2; .. Kriechzahl
> Nkg =[ -400, 0, 0, -160 ]; .. gelenkig gekoppelte Stützen
> Hk =[ 0, 0, 22, 0 ];
> Mk =[ 0, 0, 0, 0 ]; Mk0=Mk+Hk*x;
> psi = [ 0.7, 0.6, 0.5 ];
> TQ =[ascii(„Nutzlast“), ascii(„Wind“), ascii(„Schnee“)];
% Modellstützenbeiwert K.M, hier zur Berücksichtigung eines mehr
% dreieckförmigen Verlaufs der Verkrümmung anstelle eines parabelförmigen
% Verlaufs
> KM =10/12
0.8333
% Anfangswerte, Anzahl und Indizes der Einwirkungen G und Q, Grafik
> {G,Q, iG,iQ}=QAufgabe(fd=1, lh=1); ..Qfd(aus=1);
FRILO-Magazin 13
Fachthema DIN 1045-1
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Fachthema DIN 1045-1
(2) Weil die z-Fasern der Zug- und Druckzonenkraft vorab i.a. unbekannt
sind, werden die z-Fasern im ganzen Bereich der statischen Nutzhöhe d
betrachtet, wobei es ausreicht, gezielt die Fasern zu betrachten, an
denen die Momente das Vorzeichen wechseln (z = M / N) oder an denen die
Größtwerte (1-psi)·M.Q,k,z von zwei veränderlichen Einwirkungen
gleich groß sind.
(4) Die vorherrschende Einwirkung ist die Einwirkung mit dem größtem
Anteil (1-psi)·M.Q,k,z, weil der größte Anteil (1-psi)·M.Q,k,z der
ungünstigste Anteil ist, der nicht entfallen darf.
Die übrigen veränderlichen Einwirkungen mit positiven Werten
(1-psi)·M.Q,k,z haben auch positive Werte psi·M.Q,k,z und wirken
ungünstig. Sie sind mit repräsentativem Wert psi·Q.k zu berücksichtigen.
(6) Nur in sehr seltenen Fällen kann sich die Berücksichtigung der
Beiwerte K.2 und K.c auf die Entscheidung über die vorherrschende
veränderliche Einwirkung auswirken. Auch wenn die Auswirkung eher
unerheblich sein wird, muss dies in Zweifelsfällen beachtet werden.
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% Grafik
> UU=“Einwirkungen bezüglich unterschiedlicher Querschnittsfasern“;
> shrinkwindow; clg; nz=length(z); Z=round(-1e3*z,0);
> XY=xplot(Z,0*Z_max(0, round(Mkz‘,1)),0,0);
> xgrid(Z,xt=-Z); ygrid(XY[3:4]);
> Qtitle(„“,“M.Gk,tot,z und (1 - psi) · M.Qk,tot,z in kNm“,“z in mm“,UU);
> Qbutton(„G“,3,[0,Mktot[1]]); Qbutton(„G“,3,[0,Mktot[min(G,2)]]);
> i=min(1, Q); Qbutton(char(TQ[i]),3,[0,(1-psi[i])*Mktot[G+i]]);
> i=min(2, Q); Qbutton(char(TQ[i]),3,[0,(1-psi[i])*Mktot[G+i]]);
> i=min(3, Q); Qbutton(char(TQ[i]),3,[0,(1-psi[i])*Mktot[G+i]]);
> i=min(4, Q); Qbutton(char(TQ[i]),3,[0,(1-psi[i])*Mktot[G+i]]);
Aus der Grafik ergibt sich, dass „Wind“ die vorherrschende Einwirkung ist.
Die nachfolgenden Untersuchungen wären nur erforderlich,
wenn die vorherrschende Einwirkung wechseln würde; sie sind hier entbehrlich.
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Fachthema DIN 1045-1
% -------------------------------------------------------------------------
% Ggfs. Sicherheitsbeiwerte verändern
% oder z.B. zusätzlich vereinfachte Kombinationen nach Eurocode 2
>.. gpg =gpg_matrix(2,G, 1.35) | ([1:Q]==vorh[1])*1.5_matrix(1,Q, 1.35)
>.. gpg =gpg_matrix(2,G, 1 ) | ([1:Q]==vorh[1])*1.5_matrix(1,Q, 1.35)
%
% =========================================================================
% B E M E S S U N G S W E R T E der Einwirkungen, s.a.: ERGEBNIS
> gpg.(Nk_Mktot)‘, NSd=gpg.Nk‘; MSd1=gpg.Mk1‘; MSd2Z0=gpg.Mk2Z0‘;
-1012 291.9
-802.5 282.6
-610 245.3
>.. gpg.(Nk_Mk0_Mka_(Mk0+Mka)_Mk2Z0_Mktot)‘, .. Einzelwerte
% Auswirkung des Kriechens, hier nur G kriecherzeugend
% K.c = 1 + M.Gd0 / M.G+Q,d,0+a = 1 + M.Gd0 / M.Sd,1
> Kc =1+phi2/max(1e-2,phi2) * gpg[:,iG].Mk0[:,iG]‘/MSd1,
1
1
1
% Querschnittsdaten für den Stufenquerschnitt
> QTyp=“R2“; As=0; {c,s,Ac,As1vH}=QStufQue(QTyp,aus=0);Querschnitt(Mhor=0);
%
% B e m e s s u n g
>{eps1, eps2, K2, totMSd, As} = QAs (NSd, MSd1, Kc*MSd2Z0);goodformat(7,3);
%
% -------------------------------------------------------------------------
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% E R G E B N I S eps1=eps.s1
> NSd | MSd1 | K2 | Kc|MSd2Z0|totMSd|1e4*As | eps1 | eps2
-1012 148.5 1 1 143.4 291.9 15.91 2.993 -3.5
-802.5 146.5 1 1 136 282.6 16.4 4.677 -3.5
-610 140.2 1 1 105.1 245.3 14.49 7.22 -3.5
% -------------------------------------------------------------------------
% G R A F I K
% -------------------------------------------------------------------------
> rho =[0:3]‘; shrinkwindow; goodformat(9,3);
%
% Ausschnittsvergrößerung, Rechteck XY berechnen oder definieren
> XY=10*ceil([0,0.115*max(totMSd‘), 0,max((-NSd‘)|0.34*Ac*fcd)/7.5]);
> QNMLin(rho, XY); QErgebnis(NML=1, vek=1, XY=XY);
%
% Vektorielle Addition der Einwirkungen in der Reihenfolge abnehmender
% Lastausmitte mit 0.35 S(G) als weiterer veränderliche Einwirkung
> vherrsch=2; color(max(1,vherrsch)); QSdAdd(1*vherrsch,folge=1*[2,3,4,1]);
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Die nachfolgende Grafik für den Rechteckquerschnitt mit Bewehrung an vier Seiten, R4, zeigt, dass eine andere
Kombination maßgebend ist.
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Zur Information werden nachfolgend auch die bezogenen, dimensionslosen Größen angegeben.
% -------------------------------------------------------------------------
% Nenner für dimensionslose Werte (z.B.: Kontrolle mit Bemessungshilfen)
>NM=-N0c*h; goodformat(9,3);
> Nen=[-N0c, NM , 1 , 1 , NM , NM , 1e4*-N0c/fyd]
2550 1275 1 1 1275 1275 58.65
> ( NSd | MSd1 | K2 | Kc | MSd2Z0 | totMSd | 1e4*As )/Nen
-0.3971 0.1165 1 1 0.1125 0.229 0.2714
-0.3147 0.1149 1 1 0.1067 0.2216 0.2797
-0.2392 0.11 1 1 0.08243 0.1924 0.2471
% -------------------------------------------------------------------------
% Alte Bemessungshilfen: f.cd = f.ck / gamma.c nicht alfa f.ck / gamma.c
> NNalt=-N0c/alfa; NMalt=NM/alfa;
> Nen=[NNalt,NMalt , 1 , 1 , NMalt , NMalt , 1e4*NNalt/fyd]
3000 1500 1 1 1500 1500 69
> ( NSd | MSd1 | K2 | Kc | MSd2Z0 | totMSd | 1e4*As )/Nen
-0.3375 0.09903 1 1 0.09559 0.1946 0.2306
-0.2675 0.0977 1 1 0.09068 0.1884 0.2377
-0.2033 0.09349 1 1 0.07007 0.1636 0.21
% -------------------------------------------------------------------------
Abschließend wird gezeigt, dass sich die Auswirkung der Imperfektion bei Stützensystemen
der hier vorliegenden Art immer größer ergibt, wenn sie aus der Schiefstellung der einzelnen Stützen
berechnet wird. Die Berechnung aus der Ersatzlänge l0 ergibt deutlich kleinere Auswirkungen.
%
% E r s a t z l ä n g e
% Zusatzmomente nach Theorie 2. Ordnung, Modellstütze mit der Länge l
> Mk2Z0M=-Nk*l**2/(xBeiwert*d)
30.27 11.01 0 4.403
% Modellstützenbeiwert K.M, Kriterium: gleiche Auswirkungen nach Th.2.O.
> KM =sum(Mk2Z0) / sum(Mk2Z0M)
2.576
% Ersatzstab: l.0 = beta * l, Kriterium: gleiche Auswirkungen nach Th.2.O.
> beta =sqrt(KM) * 2; l0 =beta*l;
> beta | l0 | l0/h
3.21 11.56 23.11
> sum(Mk2Z0) | -sum(Nk)*l0**2 / (4*xBeiwert*d)
117.7 117.7
% I m p e r f e k t i o n e n , Gl.(33)
> alfaa1l0=0.01/sqrt(l0);
> sum(Mka) | alfaa1l0*sum(abs(Nk))*l0/2
24.48 14.11
% Die aus l.0 abgeleitete Imperfektion ist zu klein, s. 8.6.4 (1), 2. Abs.
% -------------------------------------------------------------------------
>.. Quast, FRILO.en, 12.04.01.
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