E 11 von Piko in H0 MIBA-TEST

Det selbe
in Jrün
Zur Messe 1996 kündigte auch
Piko ein Epoche-4-Modell der
E 42 an. Nicht nur der Autor
dieser Zeilen empfahl Piko
seinerzeit, statt einer solchen
Doppelentwicklung zum Bra-
wa-Modell besser eine E 11 in
der Ursprungsausführung der
Epoche 3 herauszubringen.
Dies hat man sich bei Piko of-
fenbar zu Herzen genommen.

G rüner Lokkasten, rote Drehgestel-

le, die typischen Schürzen, Sicken
am Rahmen, Doppellüftergitter, geteil-
Werk angesetzt sind die Nachbildun-
gen der Steckdose für die Wendezug-
steuerung sowie die Kupplung für die
auf die Hauptabmessungen bereits ab-
solut maßstäblichen Nachbildungen
des Stromabnehmer-Typs RBS 58 mit
te Frontgriffstangen und Dachlaufstege elektrische Zugheizung. Beim Dach einer vorbildlichen Befestigung, die
aus Holz, um nur die markantesten wurden im Vergleich zum alten Piko- den freien Durchblick auf das Dach
Merkmale der ersten Serien-E-11 zu Modell die Nachbildungen der Strom- ermöglichte, wurden Sommerfeldt-
nennen – das Piko-Modell entspricht in abnehmer-Antriebe in korrekter Größe Stromabnehmer mit rotem Befesti-
fast allen Details der Ausführung im samt Isolator separat angesetzt, eben- gungssteg und zentraler Schraube ver-
Ablieferungszustand der E 11 005. falls ergänzt wurde das jeweils davor wendet. Die Nachbildung der Befesti-
angeordnete Typhon als Extrateil. gung auf Stützisolatoren entspricht
Optik Eher enttäuschend ist allerdings die durchaus der Vorbildsituation, die Ver-
Ausführung der übrigen Dachausrü- wendung vorhandener Scherenteile
Auf Anhieb bestechend ist der über- stung. Statt der vor 28 Jahren in bezug führte jedoch dazu, daß der Stromab-
zeugende Gesamteindruck. Bei ge-
nauerer Betrachtung unter Hinzuzie- Lz kommt uns die neue E 11 von Piko in der Ursprungsausführung entgegen. Dank der
hung meines alten Piko-Modells stellte gewählten Epoche 3 ist dies fast keine Doppelentwicklung zum Brawa-Modell zu nennen.
ich überrascht fest, daß das Gehäuse
aus dem Jahre 1969 verwendet wurde; Noch mit metallisch blanken Griffstangen ist hier die E 11 005 im praktisch fabrikneuen Zu-
allerdings in vielen wichtigen Details stand zu sehen. Wenig später waren die Griffstangen der Lokfarbe angepaßt. In dieser Version
überarbeitet. Daß dies so erfolgreich gibt das Piko-Modell die E 11 005 wieder. Foto: Gerhard Jllner, Slg. Bernd Zöllner
durchgeführt werden konnte, spricht
für das seinerzeit bereits hohe Niveau
von Vorbildtreue und Detaillierung.
Die Highlights des überarbeiteten
Gehäuses sind die paßgenau eingesetz-
ten Fenster, angesetzte Scheibenwi-
scher, die korrekte und zierliche Wie-
dergabe der geteilten Frontgriffstan-
gen, die extra angesetzten kurzen
Griffstangen über den Führerstands-
fenstern, der ebenso korrekten wie
zierlichen Griffstangen an den Führer-
standstüren, das separat angesetzte
Umlaufblech mit Riffelblechnachbil-
dung und die extra angesetzte Nachbil-
dung der Steckdose für die Mehrfach-
traktion in der Mitte zwischen den
Stirnlampen. Ebenfalls einzeln ab

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nehmer als Ganzes deutlich zu groß
ausgefallen ist, was sich nicht gerade
positiv auf den Gesamteindruck dieses
Ellokmodells auswirkt. Als schwacher
Trost bleibt dem Betrachter, daß sich
das Modell in dieser Beziehung in guter
Gesellschaft zum E-42-Modell des Mit-
bewerbers befindet.
Absolut vorbildgerecht für den dar-
gestellten Zeitraum ist dagegen der
große Schleifstückabstand des Doppel-
schleifstückes. Die Dachausrüstung
wurde bis auf den feiner detaillierten
Hauptschalter in der gleichen Weise
ausgeführt wie beim alten Modell. Die
korrekte Nachbildung der Durch-
führungsisolatoren mit ihrer flexiblen
Anschlußleitung und die richtige Wie-
dergabe des Dachtrennschalters aus
einem Spritzteil in Verbindung mit ei-
nem annähernd maßstäblichen Durch-
messer der Dachleitungen sind offen-
sichtlich dem Rotstift zum Opfer gefal-
len. Einfache Drahtbiegeteile bestim-
men bei den Dachleitungen das Bild,
obwohl Piko bei der BR 180 schon be-
wiesen hat, wie eine korrekt ausge-
führte Dachausrüstung aussehen kann.
Fein detaillierte Drehgestellblenden
mit separat eingesetzten Bremsklötzen
in Radebene sowie angesetzten Sand-
kästen mit wiederum eingesetzten,
räumlich verlaufenden Sandrohren
machen einen guten plastischen Ein-
druck.
Gelungen ist auch das Finish dieses
Modells. Die seidenmatte Lackierung
in den richtigen Farbtönen (nur das
Dach ist etwas zu hell), die exakte Be-
druckung der inhaltlich und typogra-
phisch richtigen Beschriftung (das Fa-
brikschild mit der Lupe ansehen!) ist
ebenso richtig wie die zum Zeitpunkt
der Nachbildung noch fehlende Be-
schilderung mit der Beheimatung.
Auch die eingefärbten Drehgestellblen-
den wirken durch die matte Ober-
flächenstruktur durchaus realistisch.

Maßtabelle E 11 von Piko Technik

Nach dem Abheben des aufgerasteten
Vorbild 1:87 Modell
Gehäuses kommt eine schon von der
Längenmaße:
BR 180 bekannte Technik zum Vor-
Länge über Puffer 16 260 186,9 188,4
Länge über Kasten 15 020 172,2 174,3 schein: ein solider Zinkdruckgußrah-
Höhenmaße über SO: men, der den längs angeordneten drei-
Dachoberkante (OK Dachhauben) 3 872 44,5 47,5 poligen Mabuchi-Motor aufnimmt, von
Dachoberkante (Stromabnehmer gesenkt) 4 540 52,2 54,5
Pufferhöhe über SO 1 050 12,1 11,5
Puffermittenabstand 1 750 20,1 20,1
Breitenmaße:
Breite Lokkasten 2 904 33,4 35,2
Breite über Griffstangen 3 050 35,1 37,4
Radstände:
Gesamtachsstand 11 300 129,9 129,8
Drehgestell-Achsstand: 3 500 40,2 40,2
Drehzapfenabstand: 7 800 89,7 89,6
Raddurchmesser 1 350 15,5 15,4
Radsatzmaße entsprechend NEM
Radsatzinnenmaß – 14,3+0,1 14,3
Spurkranzhöhe – 1,2max 1,2
Spurkranzbreite – 0,7-0,9 0,8
Radbreite – 2,8min 3,0

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Gegenüber der 242-Zeichnung in MIBA 2/97
sind hier geändert: Sicken im Rahmen, Dach-
laufbretter aus Holz, Typhon auf dem Dach,
Steckdose für Vielfachsteuerung in der Lok-
front, paarweise angeordnete Lüftergitter,
Griffstangen und Frontschürze.
Zeichnung Lajos G. Herpai
Modellbilder: Detaillierung, Lackierung und
Bedruckung können sich sehen lassen. Die
Vergleichs-Aufnahme unten zeigt links das
ursprüngliche Piko-Modell. Fotos: lk

dem das Drehmoment über Silikon- Kupplung oder ohne Öffnung beim
schläuche auf das Schneckengetriebe Vitrinenmodell. Dann muß jedoch der
Meßwerte E 11 von Piko
jedes Drehgestells übertragen wird. kinematikangelenkte (!) Normschacht Gewicht Lok: 449 g
Auch in der E 11 sind mit Rücksicht auf entfernt werden. Anzahl der Haftreifen: 4
die Anbringung eines Mittelschleifers Sehr kultiviert zeigen sich die Lauf- Angetriebene Achsen: 3
nur insgesamt drei Achsen angetrie- eigenschaften. Nach dem Aufdrehen Meßergebnisse Zugkraft
ben. Die Stromabnahme erfolgt über des Fahrreglers ist nur ein leichtes Ebene: 109 g
Radschleifer von der Rückseite aller Summen zu vernehmen, das bei höhe- 30 ‰ Steigung: 87 g
acht Räder. Die Elektrik ist auf der zen- rer Geschwindigkeit zeitweise von ei- Geschwindigkeiten (Lokleerfahrt)
tralen Platine über dem Motor zusam- nem leichten Schnarren überlagert Vmax bei 12 V: 179 km/h
mengefaßt, hier befinden sich auch die wird. Dieses Geräusch verschwindet Vorbild-Vmax 120 km/h: bei 8,5 V
Vmin: ca 17 km/h bei 2,5 V
serielle Schnittstelle und der Umschal- nach längerer Betriebszeit jedoch. Die
Auslauf aus
ter für echten Oberleitungsbetrieb. Die Schwungscheibe sorgt für einen passa-
Vmax: 220 mm
mit der Fahrtrichtung wechselnde blen Auslauf nach Abschalten der Vorbild-Vmax: 176 mm
Stirn- und Schlußbeleuchtung erfolgt Fahrspannung. Haftreifen auf allen Rä- Lichtaustritt
über Leuchtdioden mit dem Vorteil dern der jeweils äußeren Treibachsen ab: ca 2 0 km/h
einer gleichmäßigen Helligkeit über sorgen für eine angemessene Zugkraft. bei: 3V
den gesamten Regelbereich. Die gemessenen Werte (siehe Tabelle Schwungmasse
Bei abgenommenem Gehäuse lassen rechts) sind für die für dieses Modell Anzahl: 1
sich sehr leicht die aufgesteckten typischen Zuggarnituren völlig Durchmesser: 20,7 mm
Stärke: 6,1 mm
Schürzen tauschen, mit Öffnung für die ausreichend. bz

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