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Mooer Micro_Mooer Micro 02.10.

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13 Zwerge

Mooer Micro Series Effektpedale


Getreu dem Motto „Nicht kleckern sondern klotzen“ schickt die
chinesische Firma Mooer Audio unter dem Namen Micro Series vierzig
(!) verschiedene Minieffektpedale ins Rennen. Die
Modellbezeichnungen oder/und Gehäusefarben lassen unschwer
Anlehnungen an Pedalklassiker von Boss, Ibanez, MXR usw. erkennen.
TEXT MICHAEL DOMMERS | FOTOS PETIA CHTARKOVA

Allein 18 Verzerrer/Booster/Kompressor-, 8 Das ebenso schmucke wie praktische Alu- k o n s t r u k t i o n


Modulation- und 5 Echo/Hall-Pedale um- köfferchen misst gerade mal 39 × 17 × 10,5 Die kleinen Kisten bestehen aus Aluminium-
fasst die Zwergenfamilie. Noise Reduction, cm und kann daher auch als Handgepäck Spritzguss, sind nicht ganz so massiv wie
Acoustic Simulator, 5-Band Graphic EQ, mitreisen. Dem harten Road-Alltag würde die populären Hammond- oder Eddystone-
ABY-Box, DI-Box (mit Cabinet Simulator) ich es indes nicht aussetzen. Innen werden Gehäuse, jedoch kaum weniger stabil.
und vier Basseffekte komplettieren die Pa- die fünf Pedale relativ zuverlässig von einem Moosgummi unter dem verschraubten
lette, aus der wir uns für diesen Test 13 Pe- Moosgummieinsatz gehalten. Über ein ex- Bodenblech sichert den Stand. Damit
dale herausgepickt haben. Zu Demonstra- ternes DC-9V-Netzteil, eine zentrale Netz- die Kunststoffklinkenbuchsen ins Gehäuse
tionszwecken hat der Vertrieb fünf davon in teilbuchse und fünf Verteilerstecker erfolgt passen, mussten sie versetzt angebracht
ein Mooer Firefly M5 Pedal Case installiert. die Spannungsversorgung. werden – Input rechts, Output links. Die

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Netzteilbuchse sitzt bombenfest in einer greifenden Treble- und Bass-Regler in Übersicht


Aussparung an der Stirnseite, die Status- Mittelstellung (12 Uhr) und dreht Volume
LED wird von einer Fassung gehalten. Wäh- voll auf, sind die Pegel von ein- und ausge- Fabrikat: Mooer Audio
rend man Fuß- und Minischalter ver- schaltetem Flex Boost identisch. Bis Gain Gerätetyp: Einzeleffektpedale im
schraubt hat, werden die Kunststoffachsen etwa 13 Uhr nimmt die Zerrintensität kon- Kompaktformat, True Bypass, Mono,
der Potis von den Gehäusebohrungen ge- tinuierlich, darüber hinaus eher nuanciert kein Batteriebetrieb
Gehäuse: Alu-Spritzguss,
führt. Dem Hauptregler sollte man ohnehin zu. Charakterlich und zerrtechnisch würde
Moosgummibelag auf Unterseite
mit dem Fuß nicht zu nahe kommen, da ich den Flex Boost in die Classic-Rock- Herkunftsland: China
sich das geschmeidig rotierende Poti leicht Schublade packen. Dank gezügelter Kom- Anschlüsse: Input, Output, DC 9 V
verstellt. Dies gilt jedoch nicht für die bei ei- pression zeichnet er sich durch gute Dyna- Netzteil
nigen Modellen verwendeten sicher einras- mik und Durchsetzungskraft aus. In Koope- Regler: 1 Primärparameter, 0, 1 oder 2
tenden Drehschalter. In jedem Fall aber ration mit den Klangreglern bietet er ein Sekundärparameter
Schalter: 1× Fußschalter On/Off (True
sollte man den Schalter stets möglichst prä- breites Sound-Spektrum von warm bis bis-
Bypass), 0 oder 1 Zwei-
zise treffen. Mangels farblich abgesetzter sig. Stromverbrauch 6 mA, Preis ca. € 75. /Dreiwegkippschalter
Markierung sind die Einstellungen der Mini- Nicht von ungefähr sollen die Gehäusefarbe Display: 1× LED
potis schlecht zu erkennen. Damit sich Ein- des Green Mile und dessen Overdrive-, Stromversorgung: DC 9 Volt
stellungen leichter reproduzieren lassen, Level- und Tone-Regler Assoziationen zum Stromverbrauch: siehe Text (3-
würde ich mir für den Hauptregler einen legendären Tube Screamer wecken. Zusätz- 128 mA, geräteabhängig)
Markierungsring wünschen. Der Hebel des Maße: 43,5 × 50,5 × 93,5 (BHT/mm
inkl. Buchsen und Schalter)
Minischalters ragt über den Reglerknopf
Gewicht: 140-150 g
hinaus und ist von daher relativ unge- Vertrieb: B4 Distribution
schützt. Da die Anordnung der Platine die 53498 Bad Breisig
Höhe vorgibt, lässt sich der Schalter nicht www.b4-distribution.com
tiefer ins Gehäuse absenken. Ein kürzerer www.mooeraudio.com
Hebel wäre also empfehlenswert. Insgesamt Preise: siehe Text, Firefly M5 Pedal
Case ca. € 49
jedoch machen die Pedale einen robusten
Eindruck. Jedem Gerät liegt ein kleines Falt-
blatt mit Bedienhinweisen in englischer und mikrofonisch sensible Pickups Probleme
chinesischer Sprache bei. haben dürften. Möglicherweise ist das rote
Gehäuse ja als Warnhinweis zu verstehen.
Während Volume den Ausgangspegel und
p r a x i s Tone gleichmäßig und wirkungsvoll die Fär-
Wie der Name unschwer vermuten lässt, ist bung der Distortion kontrolliert, deckt Gain
Flex Boost ein Booster, der auch als Verzer- ein breites Zerrspektrum ab. Tönt es im
rer eingesetzt werden kann. Während Gain Gain-Bereich zwischen 7 und 8 Uhr noch
den Verzerrungsgrad kontrolliert, dienen Viel Aktion auf engstem Raum – muffig und undifferenziert, geht „pünkt-
Bass und Treble als Klangregler, Volume be- nichts für Grobmotoriker lich“ ab 8 Uhr förmlich die Sonne auf, denn
stimmt den Ausgangspegel bei eingeschal- dank zunehmender oberer Mitten und
tetem Booster. Das Pedal ist kein Clean- lich hat Mooer einen Schalter für die Be- Höhen öffnet sich das Klangbild, wird diffe-
Booster, denn bereits bei zugedrehtem Gain triebsarten Warm und Hot installiert, von renziert und lebendig, bleibt jedoch trotz
(7 Uhr) ist ein dezenter, transparenter, na- denen Letztere mit einer deutlichen Pegel- steigender Kompression dynamisch und
türlicher Crunch zu vernehmen, ähnlich anhebung einhergeht. Das Green Mile bie- transparent. Am Ende der ab 8 Uhr kontinu-
einem in die erste Sättigung getriebenen tet eine warme, natürliche und cremige Ver- ierlich steigenden Verzerrung bietet der
Röhren-Amp. Behält man die effizient ein- zerrung mit der Dynamik eines klassischen Cruncher ein fettes High-Gain-Rhythmus-
Röhrenverstärkers. Die maximale Zerrinten- oder -Lead-Brett mit jede Menge Sustain.
Solide montiert: Die Netzteilbuchsen sität entspricht etwa der des Flex Boost, die Stromverbrauch 7 mA, Preis ca. € 75.
Einstiegszerre liegt indes etwas niedriger. Der Hustle Drive liefert laut Mooer außer-
Das Overdrive-Poti agiert über den gesam- gewöhnlich offene röhrenähnliche Drive-
ten Regelweg relativ gleichmäßig und vari- Sounds mit extrem breitem Dynamikum-
iert ausschließlich den Verzerrungsgrad fang. Neben den gewohnten Parametern
nicht jedoch den Pegel. Im Warm Mode ist Drive, Volume und Tone gibt es einen Schal-
der Sound warm und homogen, während ter für die Betriebsarten Low Peak und High
der Hot-Betrieb die Mitten und damit den Peak. Während LP durch seine laut Herstel-
Druck beträchtlich anhebt, gleichzeitig aber ler geringe Sound-Verfärbung primär für
auch die Transparenz erhöht. Ein wenig Fin- Clean-Boosts vorgesehen ist – was der
gerspitzengefühl verlangt das Tone-Poti, Hustle Drive jedoch nicht bietet, da er ja be-
welches dem Overdrive-Sound vor allem im reits im untersten Reglerbereich zerrt –, be-
oberen Regelbereich einen ordentlichen wirkt HP ähnlich wie beim Green Mile nicht
Schuss Höhen spendiert. Stromverbrauch nur einen Pegel-Boost, sondern verleiht
7 mA, Preis ca. € 75. dem Sound durch eine Anhebung der obe-
Leicht danebengegriffen hat Mooer meines ren Mitten (bei ca. 3,5 kHz) mehr Direkt-
Erachtens mit der Bezeichnung Cruncher. heit, Offenheit, Vitalität und Dynamik. All
De facto handelt es sich um einen extrem das fördert die Durchschlagskraft im Band-
high-gainigen Distortion-Effekt, mit dem Kontext. Die Drive-Intensität beginnt bei 7

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Uhr mit leichter Zwischen der 7- und 10-Uhr-Po- Kommen wir zu den Modulations-Effekten,
Röhrensättigung sition des Hauptreglers steigen die ausnahmslos monophon arbeiten: Elec
sprich dezentem Pegel und Zerrintensität enorm Lady ist ein klassischer Analog-Flanger.
Crunch und lässt an. Darüber hinaus nimmt nur Klar, dass der Name Assoziationen zum
sich über den ges- noch die Distortion zu, und Sound von Jimi Hendrix wecken soll. Neben
amten Regelbereich kon- zwar kontinuierlich bis zur vol- dem Hauptregler Rate gibt es die Potis
tinuierlich bis zu sattem, len Fuzz-Zerre, die Sustain mit Color (Feedback, auf den Eingang zurück-
druckvollem Hardrock- beachtlichen Steherqualitäten geführtes Effektsignal) und Range (Ampli-
Rhythmus bzw. Sustain- liefert. Dreht man Filter ganz tude). Der kleine Kippschalter gestattet die
reichem Lead steigern. nach rechts, lassen sich auch Wahl der Betriebsarten Normal (zyklisches
Während der LP Mode Synthesizer- oder Mutron-ähnli- Flanging) und Filter (Festeinstellung, Ein-
warme, cremige, homo- che Sounds erzielen. Damit der frieren des Flanging-Effekts). Das Elec Lady
gen zerrende Drive- Fuzz nicht zu höhenlastig klingt, erzeugt die typische warme und geschmei-
Sounds liefert, frischt HP lassen sich die schrillen Frequen- dige Modulation eines analogen Flangers.
das Klangbild regelrecht zen mit dem Filter-Poti wir- So breit wie das Spektrum an Modulations-
auf und verleiht ihm kungsvoll und präzise absenken. geschwindigkeiten (Rate) ist auch der
gleichzeitig mehr Biss Im Turbo-Betrieb steigt nicht Color-Bereich, der von subtilen Feedbacks
und Attack. Tone bear- nur der Pegel beträchtlich an, bis zu den bekannten Jet-Effekten reicht,
beitet die Distortion der Sound wird, wie auch schon während Range mit der Amplitudenbreite
etwas zurückhaltender, bei den anderen Mooer-Pedalen die Intensität des Flangings beeinflusst. Im
dosiert dafür jedoch sehr mit wählbaren Modi, klarer, de- Filter Mode bearbeiten Color und Range
präzise und gleichmäßig. finierter und gewinnt zudem an den Sound des „fixierten“ Flangers höchst
Gute Bodenhaftung mit
Stromverbrauch 6 mA, zugänglichen Durchsetzungskraft. Stromver- wirkungsvoll. Dabei ist das Rate-Poti selbst-
Preis ca. € 75. Schrauben für Board- brauch 3 mA, Preis ca. € 75. verständlich inaktiv. Dreht man beispiels-
Wie sein Name vermuten Halterungen Rage Machine liefert die klas- weise Range voll auf und dosiert Color vor-
lässt, wurde Solo speziell fürs Lead-Spiel sische Metal Distortion. Interessanterweise sichtig im oberen Regelbereich, lassen sich
konzipiert. Gain kontrolliert die Zerrinten- gestattet das Pedal keinen Zugriff auf die sogar Sitar-ähnliche Klänge erzeugen.
sität, Volume den Ausgangspegel, Tone die Zerrintensität, bietet allerdings vielfältige Stromverbrauch 10 mA, Preis ca. € 89.
Distortion-Färbung. Tone arbeitet in einem Möglichkeiten der Klangbearbeitung. Re- Ensemble King ist als Anlehnung an das
etwas tiefer angeordneten Frequenzbereich gelbar sind Rage (eine Art Scoop- oder Con- klassische analoge Boss Chorus Ensemble zu
als beim Hustle Drive und konzentriert sich tour-EQ), Low und High (Klangreglung) verstehen. Auch hier kontrolliert der Haupt-
somit auf Bässe und Mitten. Mit Natural, sowie Output Level. Sobald man die Rage regler die Modulationsgeschwindigkeit, die
Tight und Classic bietet das Pedal sogar drei Machine aktiviert, ist deren volle High-Gain- beiden Minipotis Level den Pegel des Cho-
Sound Modes. Ersterer bietet natürliche, or- Verzerrung am Start. In 12-Uhr-Position be- rus-Signals und Depth die Modulationstiefe
ganische Verzerrung mit schöner Dynamik, sitzt das Rage-Poti quasi eine Neutralein- und damit die Intensität. Das Ensemble
Tight High-Gain-Zerre mit druckvollen Mit- stellung, nach links gedreht werden Höhen King liefert warme, homogene Chorus-
ten und straffen Bässen, Classic bietet der- und Bässe gefiltert, was in Maximalstellung Sounds und erzeugt trotz Monophonie eine
weil Vintage High Gain Distortion für aus- einen recht nasalen Sound ergibt, nach wunderbare Klangfülle und Räumlichkeit.
drucksvolles, facettenreiches Spiel. Das Aus- rechts die Mitten, was im Umkehrschluss Der Effekt lässt sich von dezent und subtil
gangs-Gain (7 Uhr) liegt sogar noch Bässe und Höhen in den Vordergrund bis zu überzogenem „Eiern“ variieren. Für
niedriger als beispielsweise beim Green schiebt. Bei Bedarf liefern die beiden Klang- meinen Geschmack hätte Mooer die Cho-
Mile und liefert gerade mal erstes leichtes regler noch zusätzliche Bässe bzw. Höhen rus-Geschwindigkeit nach oben hin erwei-
Anzerren mit einem warmen, jedoch mitun- und dies trotz hoher Distortion sogar sehr tern können um auch den Effekt eines rotie-
ter etwas muffeligen Sound. Ab der 8-Uhr- effizient. Der grundsätzliche Zerrcharakter renden Lautsprechers zu ermöglichen.
Position nehmen Verzerrung und gleichzei- der Rage Machine ist wunderbar homogen Stromverbrauch 9 mA, Preis ca. € 79.
tig obere Mitten und Höhen kontinuierlich und cremig und zeigt sogar achtbare Trotz spärlicher Ausstattung entpuppt sich
bis zur Vollaussteuerung zu. Während das Transparenz. Mit den umfangreichen EQ- die Pitch Box als kleiner Tausendsassa. Die
Umschalten der Modes bei niedrigen Gain- Optionen lassen sich unzählige Klangfarben Kombi aus Dreiweg-Mode- und 16-fach
Settings kaum Wirkung zeigt, steigt diese realisieren. Erwartungsgemäß schränkt die konkret einrastendem Endlosdrehschalter
mit zunehmender Verzerrung. Stromver- hohe Verzerrung zwar die Dynamik ein, ent- macht‘s möglich. Ersterer bietet die
brauch 11 mA, Preis ca. € 79. schädigt jedoch mit reichlich Sustain. Ein Betriebsarten Harmony, Pitch Shift und
Das schwarze Kästchen namens Black Secret kleiner Makel zum Schluss: Je nach Lichtver- Detune, Letztere legt den Umfang der Ton-
entpuppt sich als Distortion-Pedal mit Fuzz- hältnissen ist die dunkelrote Beschriftung höhenverschiebung bzw. Verstimmung
ähnlicher Verzerrung und bietet die beiden auf dem schwarzen Untergrund schlecht zu fest. Im Harmony Mode mischt die Pitch
Betriebsarten Vintage, mit warmer, weicher, erkennen. Stromverbrauch 128 mA, Preis Box das eingestellte Intervall dem Direktsig-
Vintage-orientierter, und Turbo mit transpa- ca. € 98. nal im Pegelverhältnis 1:1 zu, sodass ein
renterer Zerre und mehr als doppeltem Unterm Strich punktet unsere repräsenta- zweistimmiger Klang entsteht. Was dem
Output Level. Regelbar sind die Parameter tive Auswahl der Mooer-Verzerrer mit natür- Keyboarder die Transpose-Taste und dem
Distortion (Gain), Volume (Output Level) lichen, homogenen Sounds, größtenteils Gitarristen in der Regel der Kapodaster, ist
und Filter (Höhenblende). Dreht man sogar sehr guter Dynamik und hohem hier der Pitch Shift Mode, der die Tonhöhen
Distortion und Filter ganz zu (nach links) Durchsetzungsvermögen, praxisgerechter verschiebt, das Direktsignal jedoch aus-
und Volume voll auf, sind unabhängig vom wie präziser Reaktion auf die Volume- klammert. Detune erzeugt Chorus-ähnliche
gewählten Mode die Effekt- und True-By- Potis der Gitarre und geringen Neben- Verstimmungen, deren Stärke mit dem
pass-Signale identisch, sprich völlig clean. geräuschen. Drehschalter variiert werden kann (+5-40

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Cent, –5-40 Cent in jeweils acht Schritten). des Effektes und bei Spring „den Anteil be-
Die Pitch Box liefert ein sauberes, klares stimmter Federeffekte“ (Zitat Hersteller).
Effektsignal und verarbeitet sogar De facto zeigt der Color-Regler dabei kei-
Akkordspiel. Dennoch ist leichtes nerlei Wirkung. Einen interessanten Reverb-
Tracking festzustellen Effekt bietet der dritte Betriebsmodus Shim-
(Verzögerungen des Ef- mer, der dem Hall einen dezenten Pitch-Ef-
fektsignals), welches fekt von +7 Halbtönen, mehrere ca.
mit der Größe des 700 ms Delays und reichlich Ober-
gewählten Intervalls töne zumischt. Color kontrolliert
zunimmt. Speziell hier die Obertonanteile,
dafür wäre ein Poti Level wie gehabt den Ef-
von Vorteil, mit dem fektpegel. Das inte-
sich der Pegel des Ef- grierte Delay verlän-
fektsignals variieren lässt. gert die Decay Time
Mal spontan die Gitarre des Shimmer-Effekts
einen halben oder ganzen auf rund 16 Sekunden.
Ton tiefer oder höher erklingen Ein sehr spaciger Sound, der
zu lassen, bereitet dem Gerät irgendwie Assoziationen zu
indes keinerlei Probleme. Folgende Goldregen, Glamor und/oder Hol-
Intervalle (Halbtonschritte) stehen lywood weckt. Der Name „Shimmer“
zur Verfügung: -24, -12, -9, -7, -5, -3, ist jedenfalls sehr treffend gewählt.
-2, -1, +1, +2, +3, +5, +7, +9, +12 und Stromverbrauch 128 mA, Preis ca. € 89.
+24. Damit ist die Pitch Box auch als Okta-
ver und Doppeloktaver einzusetzen. Strom-
verbrauch 128 mA, Preis ca. € 89. r e s ü m e e
Die Delegation von Delay- und Reverb-Pe- Richtig süß sehen sie aus, die Effektpedale
dalen komplettiert unsere Testrunde. Das der Mooer-Micro-Serie. Klingen tun sie
Ana Echo ist komplett analog aufgebaut – allerdings ganz groß, der Welpenschutz
Vintage par excellence. Sein Spektrum an kann somit aufgehoben werden. Nein, im
Verzögerung reicht von 20 bis 300 Millise- und bei cleanen Sounds auch keine Verzer- Ernst, die Effektzwerge überraschen mit
kunden, die mit dem großen Rate-Regler rungen festzustellen sind. Die beiden Mini- richtig guten Sounds, wurden tadellos ver-
eingestellt wird. Gewöhnungsbedürftig ist potis bearbeiten die gleichen Parameter wie arbeitet und sind leicht zu bedienen – so-
neben der Bezeichnung auch dessen Dreh- beim Ana Echo, tragen jedoch die gewohn- fern man Füße als auch Finger betreffend
richtung, am linken Anschlag liegt nämlich ten Bezeichnungen Effect Level und Feed- nicht gerade Grobmotoriker ist. Bemängeln
die längste am rechten die kürzeste Delay back. Dreht man Ersteres ganz nach rechts, lassen sich allein die Minipotis, deren Ein-
Time an. Die Minipotis Echo und Intense erklingen Direkt- und Effektsignal gleich stellungen nur schwer zu erkennen sind.
kontrollieren das Effect Level bzw. die Feed- laut. Hohe Feedback-Settings erzeugen Unterm Strich erzielen die Mooer-Micro-Pe-
backs, zu Deutsch die Zahl der Echos. Der zwar ebenfalls das bekannte Aufschaukeln, dale ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. So
Pegel des Effektsignals lässt sich lauter ein- hier jedoch deutlich besser kontrollierbar bleibt Interessierten nur die Qual der Wahl,
stellen als der des Direktsignals. Wie von und schlichtweg angenehmer im Ohr. Real sich aus 40 Geräten für ihren Bedarf das/die
Analog Delays gewohnt, weist schon das Echo liefert ein sauberes klares Effektsignal, Richtige(n) herauszupicken. Einfach mal
erste Echo starke Klangveränderungen auf bei dem lediglich die Höhen gefiltert wer- wieder beim Händler reinschauen und
und lässt zudem jeglichen Attack vermissen. den. Tape Echo beschneidet wiederum ausprobieren! Ach ja, der kleine Mooer
Nicht nur, dass Höhen und Bässe bei jeder Höhen und Bässe gleichermaßen, was bei Pedal-Koffer ist ebenso schick wie praktisch
Wiederholung zunehmend beschnitten höheren Feedback-Einstellungen in einem jedoch nichts für harten Road-Alltag.
werden, das erste Echo kommt auch noch sehr nasalen Telefon-Sound enden kann. Diesen Anspruch scheint er auch nicht zu
stets leicht verzerrt, alle weiteren klingen Gleichzeitig emuliert ein Detune-Effekt die erheben. n
dagegen klar und sauber. Das sich bei Gleichlaufschwankungen eines Tonbands
hohen Intense-Einstellungen verändernde (Tape). Stromverbrauch 128 mA, Preis ca.
Klangbild schaukelt sich pegelmäßig auf, € 99. Plus Plus
tönt mit jeder Wiederholung nasaler und Drei Betriebsarten stehen auch beim digita-
endet mitunter in unangenehm schrillem len Shim Verb zur Verfügung. Room simu- • Sounds
Oszillieren, was allerdings auch gezielt als liert verschiedene Saalgrößen von Raum bis • Dynamik (Verzerrer)
Space-Effekt eingesetzt werden kann. Halle, Spring den klassischen Federhall in- • geringe Nebengeräusche
Stromverbrauch 26 mA, Preis ca. € 89. klusive leichten Flatterns. Während das • kompakte Gehäuse
Die digitale Delay-Variante Reecho hält mit Hauptpoti die Decay Time kontrolliert (ma- • Handhabung
• Verarbeitung
5 bis 780 ms nicht nur ein größeres Delay- ximal ca. 4 Sekunden), mischt Level das Ef-
• Preis/Leistung
Time-Spektrum bereit, sondern ist dank sei- fekt- dem Direktsignal zu, wobei sich die
ner drei Betriebsarten Analog, Real Echo 12-Uhr-Position als praktikabelste Einstel-
und Tape Echo auch flexibler einsetzbar. lung entpuppt. Darüber hinaus versinkt das Minus Minus
Selbst im Analog Mode klingt das Reecho Direktsignal zunehmend im Hall. Je nach
sauberer als das Ana Echo, da die Klangver- Betriebsmodus übernimmt das Color-Poti • Einstellungen der
färbungen der Echos weniger stark ausge- unterschiedliche Aufgaben. So beeinflusst Minipotis schlecht zu
prägt sind, Attacks nahezu erhalten bleiben es bei Room den Klang bzw. Höhenanteil erkennen

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