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Das Interesse der Menschen und ihr Handeln in der Welt ändert sich und somit
auch die Sprachen (bewusster Wandel) der größte Wandel geschieht jedoch
unbewusst, wobei der Mensch die Änderungen zunächst kaum wahrnimmt.
Sprachen lassen sich nicht von Sprecher trennen ( hängen unmittelbar von ihren
Sprechern ab..)
Sprachen ändern sich, weil sie eine Form des menschlichen Handelns in der Welt
sind. Wenn sich die Anlässe und Absichten des Handelns ändern, ändern sich die
Sprachen. Dabei sind Sprachen nicht nur Ausdruck dieses Handelns, sondern auch
ihr Motor.
Sprachen spiegeln nicht nur dieses Handeln, sie bedingen es, bringen es voran
und bewegen die Sprachgeschichte und die Geschichte des Denkens
Neben dem bewussten und unbewussten Wandel gibt es außerdem den
systeminhärenten Wandel, welcher vom Menschen vollzogen wird, aber in
bestimmten Gegebenheiten des Sprachsystems angelegt ist (Bsp. „Amptmann“
„Amtmann“ )
Sprache ist gemeinschaftsbildend = ohne Sprache gibt es keine menschliche
Gemeinschaft!
Sprachgeschichtsforschung
Aus der Geschichte lernen und gemachte Fehler in Zukunft vermeiden, Wissenschaft
sucht nach Erklärungen für Phänomene und versucht damit die Welt zu erklären
Dennoch gibt es in der Forschung unterschiedliche Ansätze zur Einteilung der Stufen
des Deutschen je nach Forscher, Forschungszeit und verwendeter Korpora
1) Ökonomie:
Verfestigung untrennbarer Präfixverben,
z.B. ich erkenne an ------ich anerkenne .
komprimierende Zusammensetzungen-----
funktioniert nicht in allen Sprachen
Deutsch als Wortbildungssprache, z.B.
Spitzenkandidat .
Wortkürzungen, z.B. undesausbildungsförderungsgesetz---- --- BAFöG
Interpunktion, z.B. Doppelpunkt
Ebene der Texte/Funktionalstile: elliptischer Stil (Stichwörter), z.B. SMS----
multimodal Emojis
2) Innovation:
Wortbildung, z.B. Benennung neuer Sachverhalte: Verkabelung, Internetseite
Entlehnung (aus einer anderen Sprache entlehnen), z.B. checken --------
Wortendung ist Deutsch
3) Variation: z.B. :
syntaktische Variation, z.B. wegen des Regens / weil es regnet--------
hervorheben oder kürzen.
lexemische Variation (Variation im Wortschatz), z.B. Fahrstuhl / Aufzug / Lift
unbewusste Entscheidung von Sprechern eines zu präferieren
Textsorten-Variation, z.B. Zeitungsannonce / Plakat / Rundschreiben / E-mail /
Flugblatt
4) Evolution:
leitendes Prinzip des Sprachwandels, das den Faktoren des Wandels zugrunde
liegt.
Sprachwandel ist ein Phänomen der dritten Art (invisible hand- Theorie, Rudi
Keller):
1. Nicht natürlich bedingt
2. Nicht intentional
Von Menschen herbeigeführt, aber unintentional
Zwischen dem Jahr 1350 und dem Jahr 1650 vollzieht sich der Übergang vom
Mittelhochdeutschen zum Neuhochdeutschen. Doch besitzt diese Zeit in der
Sprachenentwicklung eine gewisse Selbständigkeit. Deshalb ist.es üblich geworden,
diese Zeit als eigene Epoche der Sprachentwicklung anzusehen, als das
Frühneuhochdeutsche.
1) In diesen Jahren Setzt sich das Deutsche in den Kanzleien als Geschäftssprache
gegenüber dem Lateinischen durch.
2) In der protestantischen Kirche wird das Seutsche gnstette des Lateinischen
verwendet.
3) Auch in die Universitäten dringt es allmählich ein. Damit erweitert sich der
Anwendungsbereich der deutschen Sprache beträchtlich.
4) Um das Jahr 1440 erfand Johannes Gutenberg den Buchdruck mit beweglichen
Lettern. Das ermöglichte eine größere Verbreitung der deutschen Schrift-sprache,
wenn sie auch zunächst noch nicht vereinheitlicht war. Aber die Buchdrucker
waren an einer einheitlichen Sprache interessiert, weil sie ihre Bücher in einem
möglichst großen Gebiet verkaufen wollten.
5) Das Streben nach einer Gemeinsprache wird durch religiöse und soziale
Strömungen in dieser Zeit verstärkt, die in der Reformation und im Humanismus
ihren Ausdruck fanden.
6) Luthers Deutschen wird durch seine Bibel übersetzung und durch seine anderen
Schriften weit Über Deutschland verbreitet und vermag sich als Grundlage einer
Gemeinsprache langsam durchzusetzen.
Sprachliche Neuerungen des Frühneuhochdeutschen
Beim Übergang vom Mittelhochdeutschen zum Frühneuhochdeutschen werden
die alten Langvokale i, û, iu(ü) zu den Diphthongen ei,au,eu (äu)