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Port Said Universität

Pädagogische Fakultät
Deutsche Abteilung

Indogermanische Sprachen

 Strukturelle Parallelen in den Wörtern der


verschiedenen indogermanischen Sprachen
 Strukturelle Gemeinsamkeiten innerhalb einer
Sprachfamilie
 Ausbreitung der Germanischen Sprachen (vor
Christus) 1000-500 v.Chr.
 Runen: Germanische Schriftzeichen (im Zuge der
Christianisierung durch Alphabet ersetzt)à Deutsche 3
Germanen Mythos (sehen sich als direkte Nachfahren
der Germanen)

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1.2 Charakteristik der Epoche

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Zwischen dem Jahr 1350 und dem Jahr 1650 vollzieht
sich der Übergang vom Mittelhochdeutschen zum
Neuhochdeutschen. Doch besitzt diese Zeit in der
Sprachenentwicklung eine gewisse Selbständigkeit.
Deshalb ist.es üblich geworden, diese Zeit als eigene
Epoche der Sprachentwicklung anzusehen, als das
Frühneuhochdeutsche.

1. In diesen Jahren Setzt sich das Deutsche in


den Kanzleien als Geschäftssprache gegenüber dem
Lateinischen durch.
2. In der protestantischen Kirche wird das
Seutsche gnstette des Lateinischen verwendet.
3. Auch in die Uni-versitäten dringt es
allmählich ein. Damit erweitert sich der
Anwendungsbereich der deutschen Sprache
beträchtlich.

4. Um das Jahr 1440 erfand Johannes

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Gutenberg den Buchdruck mit beweglichen
Lettern. Das ermöglichte eine größere
Verbreitung der deutschen Schrift-sprache,
wenn sie auch zunächst noch nicht
vereinheitlicht war. Aber die Buchdrucker
waren an einer einheitlichen Sprache
interessiert, weil sie ihre Bücher in einem
möglichst großen Gebiet verkaufen wollten.
lose,
5) Das Streben nach einer Gemeinsprache wird
durch religiöse und soziale Strömungen in
dieser Zeit verstärkt, die in der Reformation und
im Humanismus ihren Ausdruck fanden.
6) Luthers Deutschen wird durch seine Bibel-
übersetzung und durch seine anderen Schriften weit
Über Deutschland verbreitet und vermag sich als
Grundlage einer Gemeinsprache langsam durch-
zusetzen.

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1.3 Sprachliche Neuerungen des
Frühneuhochdeutschen
Beim Übergang vom Mittelhochdeutschen zum
Frühneuhochdeutschen werden die alten Langvokale
i, û, iu(ü) zu den Diphthongen
ei,au,eu (äu)
1. Diese Diphthongierung ergriff fast das
gesamte hochdeutsche Sprachgebiet. Das
Niederdeutsche wurde davon nicht betroffen.
Beispiele:

î ei mhd. Wîp nhd.Weip = sie sein


0 au mhd.hôs nhd. Haus

iu eu (äu) mhd.hiute nhd.heute

Merkwort: mîn niuwez hos mein neues Haus.


2. Diese Monophthongierung erfaβt nicht
das ganze Sprachgebiet. Im Oberdeutschen haben
sich die Diphthonge zum Teil erhalten (Bayrisch:
Buab (Bub), Muetr (Mutter), Blüemli (Blümchen).

Die mhd Diphthonge ie, uo und üe werden zu


ī, ū und ū
monophthongiert.

Beispiele:

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ie ī (geschrieben ie) mhd. liep nhd. Lieb
UO ū (geschrieben u) mhd. bruoder nhd.
Bruder
Üe ü (geschrieben ü) mhd. güete nhd. Güte

Merkwort: lieben guoten brüeder liebe gute


Brüder
3. Eine wesentliche Veränderungen gegenüber
dem mhd. Sprachzustand brachten die
Qulitätsverschiebungen im Vokalismus.
A) Alte kurze Va-kale in offener Tonsiibe
(vokalisch auslautende, betonte Silbe) wurden
gedehnt.
Beispiele:
mhd. sa-gen nhd. Sagen
mhd. le-ben nhd. lēben
mhd. vo-gel nhd. Vogel

B) Alte Längen in geschlossenen Silben


wurden gekurzt (meist vor Doppelkonsonant)
Beispiele:

mhd. brâch- te nhd. brachte


mhd. 1êr- che nhd.
Lerche
mhd. hôch-gezît nhd.
Hochzeit

4. Seit dem 13. Jahrhundert ist die Ausstoβung


des unbetonten e im Wortinnern oder am Wortende

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feststellbar. Man unterscheidet bei diesem Vorgang,
der durch die Akzentverhältnisse hervorgerufen
wurde, synkope (Ausstoβung des e im Wortinnern)
und Apokope (Abfall des e am Wortende).
Beispiele:

mhd. klagete nhd. klagte


mhd. ambet nhd. Amt
mhd. gelücke nhd. Glück
mhd. gratenaere nhd. Gärtner
5. Der Formenbestand wurde durch
Formenausgleich vereinfacht. Z.B. wurde aus mhd
ich sanc - wir sungen nhd. ich sang -wir sangen.

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1.4 Veränderungen im Wortschatz in
frühneuhochdeutscher Zeit
Die deutschen Familienname
Bis ins 12. Jahrhundert führt jede Person in der Regel
nur einen Namen. Dann wird es üblich, daB ein Beiname
hinzugefügt wird, der spater in der Familie beibehalten
wird. Das ist zunachst - wie in aller Welt üblich-der Name
des Vaters, der auf die Nachkommen übertragen wird. Früh
finden wir aber auch schon vereinzelte Namenzusätze, die
den Träger des Namens charakterisieren sollen/ So wurden
im Kloster St. Gallen z.B. ein Notker Balbulus (der
Stotterer) und ein Notker Labeo (mit der Groβlippe)
unterschieden.

Es läβt sich nicht Immer eindeutig sagen, wenn ein


Beiname zum Familien- namen wird. Wird der Sohn wie
sein Vater "Schmidt" genannt,obwohl der Bäcker ist, wird
der Nachname "Berliner" gerufen, obwohl ,er in Dresden
geboren wurde - dann sind die Beinamen zu
Familienhamen geworden. Dieser Übergang vollzieht sich
zwischen dem 14. und 16. Jahrhundertdanach sind die
Familiennamen im allgemeinen auch Gesetz. Im
abgelegenen Nord- friesland allerdings wùrden die
Familiennamen 'erst im 19. Jahrhundert zum Gesetz.
Es ist kein Zufall,daβ die Entstehung der
Familiennamen mit dem Wachstum der Städte

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zusammenfällt. Man muβ nun viele Menschen bezeichnen,
die auf einem engen Raum wohnen. Ein einzelner Name,
den viele tragen, genügt nun nicht mehr, um
Verwechslungen auszuschlieβen.
Die deutsche Familiennamen lassen sich in vier Hauptgruppen
einteilen:
1. Aus Rufnamenenstandene Familiennamen(Andreas-
Andersen-Peter-Peters).
2. Familiennamen, die die Herkunft oder Wohnstätte
bezeichnen (Berger - der am Berge wohnt, Bamberger -
jemand aus Bamberg).
3. Familiennamen, die auf den Stand oder den Beruf
deuten (Müller, Meier, Schmidt,Graf).
4. Familiennamen, die Eigenschaften bezeichnen oder
Vergleiche sind (Lange,Hase).
Dazu kommen viele Namen aus fremden Sprachen:
Fontane_(französisch), Czech(slawisch), 01afson (skan.) u.a.
Andererseits gibt es auch viele ausländische Namen deutschen
Ursprungs: amerikanisch Steinway (Steinweg)
Eisenhower(Eisenhauer), Ford (Fürth).
Heue sind die Familiennamen Tradition. Sie sagen
nichts mehr über denTräger aus. Oft haben sie auch
ihre Lautgestalt verändert. Vielfach lassen sich die
Namen überhaupt nicht mehr erklären, besonders,
wenn sie fremder Herkunft sind. So wurde die
Namenkunde Tein eigener Zweig der Germanistik/ Wir

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beschränken uns auf einige charakteristische Beispiele
aus den Hauptgruppen
Familiennamen, die aus Rufnamen entstanden
sind
1. Der Familienname ist gleich dem Vornamen:
Günther,Werner mann, Bernd, Dietrich.
2. Dem Vaternamen wird „son“ oder „sen“
(„Sohn“) angefügt :Andeten.Jakob-hson, Paulsen,
Mommsen, Thiessen.
3. Die Suffix -son / -sen weden zu -s verkürzt:
Peters,Brahms (Abraham), Wilhelms, Mertens
(Martin).
4. Das Vater -Sohn-verhältnis kommt auch in
folgenden Namen zum Ausdruck:
Junghans, Jungnickel , Kleinpaul.
Familiennamen, die die Herkunft oder
Wohnstätte bezeichnen
Die Entstehung dieser Namen wird bei den
mhd.Dichternamen deutlich: Wolfram von
Eschenbach, Hartmann von Aue,
1- Namen nach der Lage des Hauses:
Berger,Lindner,Maurer,Amthor ,Imhof.
2- Namen nach Städten: Bamberger, Erfurth,
Haller, Meiβner, Brager, Berliner, Hamburger.
3- Namen nach Völkern:Deutsch, Deutschman,
Dähne, Böhme, EngImann, Holländer.

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4- Namen nach den Häusern. Die Häuser trugen
früher einen Namen, wie es heute noch in Kurorten, bei
Gasthäusern und Apotheken üblich ist:

Kraut, Eichhorn, Böcklin, Bär, Geier, Krebs,


Rube,Wolf,Hirsch,Vogel, Baum.Diese Namen werden oft
fälschlich als Eigenschaftsnamen gedeutet.

Familiennamen, die den Beruf oder den Stand


bezeichnen:
Sie sind für uns besonders interessant, weil sie uns
einen Einblíck in die Gesellschaft des Mittelalters geben.
Ursprünglich hatten dieser Namen den Artikel bei sich
(Wernher der Gartenaere,Ulrich der Schmied).
Das findet sich heute noch bei niederländischen Namen, z.B.
de_Boor -(der) Bauer.
Am häufigen sind die Gewerbe- und
Handwerksnamen: Becker, Müller, Schneider, Maurer,
Brauer, Schmidt, Weber, Schulze. Alle diese häufigen
Namen haben lautlich und orthographisch zahlreiche
Varianten: "Müller" erscheint z.B. als Miller, Mühler
Möller, Holzmüller, Bergmüller,Hofmüller usw.
Ursprüngliche Standesbezeichnungen liegen in
folgenden Familiennamen vor: Kaiser, König, Graf,
Hof(f)mann, Knappe, Vogt, Bürger, Mönch, Junker,
Marschall usw.

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Familiennamen, die Eigenarten des Trägers
bezeichnen:
Die Personen bekamen sogenannte "Übernamen", die
auf charakteristische Eigenarten hinwiesen, oft auch
Ausdruck der Spottlust der Mitmenschen waren. Es
wurden bezeichnet:
1- körperliche Eigenschaften: Große,Lange,
Starke, Kurz, Mager, Kahler, Dunkel, Schiller (von
Schieler), Huster, Stammler, Rothe, Voss (Fuchs), Weiβer
2- geistige und sittliche Eigenschaften:
Biedermann, Edel, Fröhlich, Gutermann,Herz,
Liebermann, Zorn
3- Eigenschaften im Vergleich mit Tieren: Bär,
Wölf, Vogel, Sperling, Falk, Frosch (Das können aber
auch Hausnamen sein!)
4- Der Reichtum an Münzen oder Geldstücken:
Ho1ler, Kreuzer, Güldenpfennig, Zehner, Schilling,
Pfund, Dreier
5- Namen nach Speisen und Getränke:Eigenbrodt,
Kohl, Haberkorn, Zuckermann, Bier, Dünnebier,
kühlwein.

6- Wünsche oder Befehle in den


Satznamen":Taugenichts, Waghals, Hauen-schildt,
Hebenstreit, Jagemann, Störtebeker (nd.), Sparbrot,
Bleibtreu, Frühauf, Leberecht.

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Die Gelehrten des 16. und 17. Jahrhunderts übertrugen
-der Mode folgend -ihre Namen, ins Lateinische oder
Griechische.So wurde aus Fischer, Kauf-mann,
Müller,Weber, Schmied - Piscator, Mercator, Molitor,
Faber, Textor.
Bekannt wurde das Beispiel Melanchthons, der
eigentlich Schwarzerd hieβ.Mitunter wurden die Namen
auch nur durch die Schreibweise und durch Endungen
Latinisiert: Schulz zu Schultetus, Grotius, Kurz zu Curtius.

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