Sie sind auf Seite 1von 2

Morphologie (Formenlehre)

Definition: Morphologie (auch Morphematik od. Morphemik genannt) ist die Formenlehre der Sprache. Sie
ist die Wissenschaft von den Formveränderungen, denen die Wörter durch Deklination und Konjugation
unterliegen (Schülerlexikon). Das linguistische Teildisziplin Morphologie untersucht den Aufbau von Wörtern
aus Morphemen, also Flexion und Wortbildung. Morphologie, die die Regeln einer Sprache zur Bildung von
Wörtern und Wortformen untersucht, wird auch die Theorie der internen Struktur der Wörter definiert.

Die Grundbegriffe der Morphologie sind Morph, Morphem, Amorph, Allomorph, Lexem und Wort.

Das Morph: Kleinste, minimale (unklassifizierte) bedeutungstragende Einheit in der Sprache, die nicht weiter
segmentierbar ist. Die Morphe werden in Klassen zusammengefasst, die die Morpheme einer Sprache bilden,
z. B.

Morphem 1 ein - en Akkusativ, Maskulin, Singular


Morph Morphem 2 en Has - en Akk. Gen Dat. Sg. Plural
Morphem 3 frag - en Infinitiv, 3. Person Plural, Präsens

Das Morphem: Das kleinste bedeutungstragende Element einer Sprache.

Amorph: gestaltlose Einheit, z. B. da - da -> Dadaismus

Allomorph: Elemente desselben Morphems, z. B. ie und t -> Präteritum; gut, besser, …

Klassifikation von Morphemen

Freies Morphem: Das Morphem, das als selbständiges Wort vorkommt, d. h. als selbstständige Wörter
auftretende Elemente, die ohne andere Morpheme ein Wort bilden, z. B. Schule, Studentin, Tisch, mit, klein
u.a. Es handelt sich um Grundwörter oder Lexeme.

Gebundenes Morphem: Das Morphem, das nur innerhalb von Wörtern auftreten kann, d.h. es kann nur als
Wortteil vorkommen und in Kombination mit anderen Morphemen ein Wort bilden; z. B. Schule - n, Studentin
- nen, Kind - er u.a. Es handelt sich um Wortbildungsmorpheme.

Lexikalisches Morphem: Das Morphem, das eine lexikalische Bedeutung trägt (freies lexikalisches
Morphem). Kind – er. Kind ist ein Stichwort im Lexikon und damit ein lexikalisches Morphem = Lexem.

Grammatisches Morphem: Das Morphem (auch funktionales Morphem genannt), das eine grammatische
Bedeutung (Funktion) hat, z. B. Fahr - er, Ein - heit - lich (Ableitungsmorphem), Haus - es, klein - er, geh - st,
… (Flexionsmorphem) und die freien gram. Morpheme.

Freies grammatisches Morphem: Das Morphem, das in einem Satz als Wörter auftreten können, z. B.
Personalpronomen (ich, wir, sie, …), Artikel (die, das, der), Präpositionen (mit, ohne, auf, …) und
Konjunktionen (daß, weil, da, …).

Gebundenes grammatisches Morphem (Flexionsmorphem): Das Morphem, das in einem Satz nicht
selbständig als Wort auftreten können, sondern immer an ein anderes Grundmorphem gebunden
vorkommen, z. B. des Bild - es

Diskontinuierliches Morphem (gebunden): Das Morphem, das mit mindestens zwei getrennt voneinander
stehenden Morphen wiedergegeben wird, z. B. Partizip II - > ge - sag – t, ge - les - en.

Unikales Morphem
Morphem, das nicht allein, sondern nur in Verbindung mit einem einzigen anderen Morphem
auftritt, z. B. das Morphem / Him / kommt nur in Verbindung mit dem Morphem / Beere / vor,
ebenso werden / Brom / und / Preisel / nur mit / Beere / kombiniert.
Blockiertes Morphem
Morphem, dessen Kombinationsfähigkeit stark eingeschränkt ist, z. B. das Morphem
Schwieger kommt nur in Verbindung mit / Eltern, Mutter, Vater, Tochter, Sohn / vor.

Das Morphem ist die kleinste lautliche Einheit, welche in unterschiedlichen sprachlichen Zusammenhängen
die gleiche Bedeutung trägt. Man unterscheidet freie – auch als selbstständige Wörter auftretende – und
gebundene Morpheme, die nur innerhalb von Wörtern auftreten können. In der deutschen Sprache gibt es
etwa 3000 lexikalische Morpheme, 16 unterschiedliche grammatische Morpheme und 100
Wortbildungsmorpheme (Lernhelfer.de).

Das könnte Ihnen auch gefallen