Die Syntax ist die Lehre vom Aufbau der zusammenhängenden Rede. Die Syntax hat mit drei Einheiten verschiedenen Rangs zu tun: mit der Wortgruppe, dem Satz und dem Text. Die zentrale Einheit der Syntax ist der Satz als minimale Einheit der Rede. Das ist die minimale sprachliche Einheit, in der unsere Gedanken geprägt und ausgedrückt werden können und mit deren Hilfe die Menschen miteinander kommunizieren. In dieser Eigenschaft fungiert der Satz als eine Äußerung. Die Syntax erforscht die Struktur des Satzes, seinen verallgemeinerten Inhalt (Semantik) und seine grammatischen Kategorien. Der deutsche Satz weist drei wichtige Eigenschaften auf: 1) die Zweigliedrigkeit (zwei Hauptsatzglieder) 2) den nominativischen Charakter (Als Subjekt dient in der Regel ein Nomen, und zwar ein Substabtiv oder ein Pronomen im Nominativ) 3) den verbalen Charakter (das Prädikat enthält in der Regel ein finites Verb). Die kohärenten (lat. cohaerens „zusammenhängend") Satzfolgen, die als eine Äußerung fungieren, nennt man Text. Solche Satzfolgen haben nicht nur ein gemeinsames Thema der Äußerung, sondern auch eine eigene interne syntaktische Struktur. Die Syntax untersucht auch die Verbindung der Wörter zu Wortgruppen. Die Wortgruppe ist eine dem Satz untergeordnete syntaktische Einheit. Sie ist keine selbstständige Einheit der Rede und gehört in den Bereich der Rede nur als Segment eines Satzes, Wortgruppen wie frische Milch, Abriss der deutschen Grammatik u. a. haben eine nominative Funktion wie das Wort; andere sind nur Segmente von Sätzen, z. B.... kommt bald,... sagte seinem Sohn. Die Wortgrappen werden ebenso wie der Satz nach bestimmten Regeln aufgebaut und haben eine eigene interne Struktur. Die Syntax besteht aus folgenden Abschnitten: 1. Die Lehre vom Satz, 2. die Wortgruppenlehre, 3. die grammatische Lehre vom Text. Wie die Morphologie behandelt auch die Syntax ihre Einheiten aus der Sicht der unlöslichen Einheit von Form, Bedeutung und Funktion.