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Morphologie= In der Linguistik setzt sich die Morphologie mit der Struktur und

dem Aufbau von Wörtern auseinander. Morphologie beschäftigt sich mit zwei
grundlegenden Prozessen, nämlich Flexion und Wortbildung.

Morphologie ist die Lehre von Formen, Gestalten und Strukturen von Wörtern.

à Die Morphologie beschäftigt sich unter anderem damit wie Sprecher Wörter
bilden, welche Regularitäten bezüglich der Wortbildung und Flexion bestehen
und welches intuitive Wissen über (diesen Teil von) Sprache sie somit haben
müssen.

Das morphosyntaktische Wort = Das morphosyntaktische Wort, also


grammatisches Wort genannt, ist als kleinste frei auftretende sprachliche
Zeichen, die mit bestimmten grammatischen Merkmalen (z.B. Wortklasse
[Nomen, Verb, etc.], Numerus, Genus, Kasus, Tempus etc.) assoziiert sind und
Gegenstand von syntaktischem Regeln sein können.

à Die drei wesentlichen Charakteristika morphosyntaktischer Wörter sind


somit:
(i) sie gehören einer Wortart (Wortklasse) an,
(ii) (ii) sie können in Bezug auf grammatikalische Kategorien
bestimmt sein (dieses umfasst nicht nur die Realisierung
grammatikalischer Kategorien, sondern auch die Regeln zu
Bildung neuer Wörter),
(iii) (iii) sie unterliegen syntaktische Regeln (für Wörter bestimmte
Abfolgerestriktionen gibt).

Morpheme = sind die kleinsten bedeutungshaltigen Einheiten einer Sprache,


die nicht weiter in kleinere bedeutungstragende Einheiten zerlegt werden kann,
ohne dass die Bedeutung dieser Einheit zerstört wird. Das Morphem ist eine
Klasse äquivalenter Morphe.

Ich – hab – e – Kopf – weh.

àDas Morphem ist eine Klasse/Menge von Morphen, die denselben Wert, das
heißt, dieselbe Bedeutung – bei identischer oder ähnlicher Ausdrucksseite –
haben.

à Morpheme sind die kleinsten sprachlichen Einheiten im Sprachsystem mit


einer Bedeutungs- oder grammatischen Funktion.

àSie bilden die Konstituenten der Wortstruktur und ergeben durch


Kombination neue Wörter und Wortformen.

à Dies setzt zwei Dinge voraus:


(i.) ein Morphem ist atomar (also nicht wieder zerlegbar),
(ii.) ein Morphem trägt Bedeutung. Bedeutung wird in einem weiten
Sinne verstanden und umfasst auch grammatikalische Bedeutung,
wie „2. Person Singular“ (im Fall von -st).
Morpheme kommen gebunden oder frei vor.
Freie Morpheme = prima, Tisch, aus, das (sie sind frei beweglich).
Gebundene Morpheme = Tische, lachte, sagst (sie können nicht alleine stehen
und sie sind fest gebunden).

Typen von Morphemen =

Lexikalische Morpheme:

1. Freie Morpheme (Grundwörter – Lexeme): Morpheme mit eigener


lexikalischer Bedeutung; sie können selbständig auftreten. Es handelt
sich um wortfähige Morpheme, die im Wörterbuch als Grundwörter bzw.
Vokabeln verzeichnet sind (Mensch, Tier, Baum, krank).
2. Gebundene Morpheme (Wortbildungsmorpheme): sie dienen zur Bildung
von neuen Wörtern (menschlich, Menschheit, Urmensch) = Derivation.

Grammatische Morpheme: Morpheme mit grammatischer oder struktureller


Bedeutung – Flexionsmorpheme, Kombinationen von lexikalischen Morphemen
mit grammatischen Morphemen ergeben Wortformen, nicht neue Wörter.

1. Freie Morpheme: Morpheme, die in einem Satz als Wörter auftreten


können, z.B. Personalpronomen, Artikel, Präpositionen und
Konjunktionen.
2. Gebundene Morpheme: Morpheme, die in einem Satz nicht selbständig als
Wort auftreten können, sondern immer an ein anders Morphem
(Grundmorphem) gebunden sind. Diese Morpheme heißen
Flexionsmorpheme. Sie tragen grammatische Bedeutung und
repräsentieren die sog. Grammatischen Kategorien der flektierbaren
Wortarten (z.B. des Bildes: Numerus: Singular, Kasus: Genitiv).

Lexikalische Morphem + Wortbildungsmorphem = Derivation (neues


Wort)

Lexikalische Morphem + grammatische Morphem = Wortform

Lexikalische Morpheme, sind Morpheme, die eine Bedeutung haben. Sie etwas
Reales, Konkretum oder ein Abstraktum, oder etwas Irreales z.B. Hexe,
Einhorn.

Grammatische Morpheme geben nämlich grammatische Kategorien an, z.B.


Numerus oder Tempus etc.

Funktionsmorphem = Sie sind Morpheme, die eine grammatikalische


Bedeutung realisieren. Funktionsmorpheme beschränken sich auf
Flexionsmorpheme. Sie fügen der Bedeutung Nuancen oder Details hinzu; zur
Erzeugung der grammatisch passenden Variante eines Inhaltsmorphems.

Inhaltsmorpheme = Mit dem Begriff „Inhaltsmorpheme“ wird auf Morpheme


Bezug genommen, deren Bedeutung nicht in der Realisierung einer
grammatikalischen Kategorie besteht. Die meisten Morpheme einer Sprache
sind Inhaltsmorpheme. Sie transportieren den größeren Teil der Bedeutung.

à Gebundene Funktionsmorpheme bilden Wortformen eines Lexems,


gebundene Inhaltsmorpheme dienen dagegen zur Bildung neuer Lexeme, die
dann in einem Lexemverband zusammengefasst sind.

Inhaltswörter
• Nomen: Hund, Mut, Philosophie
• Verben: lernen, betrachten, zerschneiden
• Adjektive: traurig, reizbar, sanft
• Adverben: ordentlich, angenehm

Funktionswörter:
• Pronomen: ich, sie, uns
• Verben: bin, hatte, sollte
• Artikel: der, des, eine
• Demonstrative: diesem, jener
• Adverben: nicht, sehr
• Präpositionen: in, bei, an

à Inhaltswörter stellen eine offene Klasse dar, das heißt ihre Anzahl ist
prinzipiell unbeschränkt und es können immer neue gebildet werden.
Funktionswörter bilden dagegen ein geschlossene Klasse, ihre Anzahl ist
beschränkt.

Autosemantika (griech. Auto „eigenständig) = Inhaltswörter.

Synsemantika (griech. Syn „zusammen mit“) = Funktionswörter.


à Funktionswörter haben zwar eine Bedeutung, dies ist aber nicht so konkret
wie die Bedeutung eines Inhaltswortes. Vielmehr zeigt sich die Bedeutung in
Kombination mit einem Inhaltswort. Damit zielt die Unterscheidung nicht so
sehr auf den Kontrast lexikalische vs. grammatikalische Bedeutung ab, sondern
darauf, ob ein Wort eine eigenständige Bedeutung hat oder nicht.

Morph = Morphe sind Phonem- (oder Graphem-) Sequenzen, die ein Morphem
in bestimmten Umgebungen repräsentieren. Die unterschiedlichen
Realisierungen eines Morphems werden Morphs genannt. Mit dem Begriff
„Morph“ beziehen wir uns auf die Einzelvorkommen der konkreten
Realisierung eines Morphems.
à Das Morph ist das kleinste formale Bauelement der Sprache.

à Ein einzelnes Wort kann aus einem oder mehreren Morphemen bestehen.

à Das Ergebnis einer Segmentierung sind Morphe. Wenn Morphe klassfiert


sind, dann können wir sagen, dass sie Morpheme sind. Bei der Klassifikation
weise ich explizit einem Morph, das ich als Ergebnis der Segmentierung
festgelegt habe, eine bestimmte Bedeutung.

à Die Morphe werden in Klasse zusammengefasst, die die Morpheme einer


Sprache bilden.

Allomorphe = Allomorphe sind alternative formale Realisierungen eines


Morphems in bestimmten Umgebungen.

z.B. das Pluralmorphem: lips /s/, job /z/, forces /iz/

à Phonologisch determinierte Allomorphe eines Morphems sind phonemisch


verschiedene Allomorphe, deren Vorkommen von der phonologischen
Umgebung abhängig ist.

à Ein Morphem kann unterschiedlich sprachlich realisiert. Die Realisierungen


können Allmorphe genannt werden. Wenn wir uns die Einzelvorkommnisse
anschauen, dann handelt es sich um Morphe.

Das Allomorph sind Morphe, die demselben Morphem angehören.

Das Allomorph ist eine Variante des Morphems, die in einer bestimmten
phonemischen, grammatikalischen oder lexikalischen Umgebung vorkommt.

Lexeme = ist eine Klasse lexikalisch äquivalenter Wortformen, die es in


verschiedenen Umgebungen repräsentieren. Das Lexem ist die grundlegende
Einheit des Vokabulars oder Lexikons einer Sprache.
Ein Lexem ist eine abstrakte Einheit, die durch die invarianten Eigenschaften
der Menge der Wörter definiert ist, die es repräsentiert.
Lexeme bieten eine Ordnung des Wortschatzes einer Sprache.

à Ein Lexem ist eine abstrakte Einheit die als eine Menge von Wortformen
angesehen werden kann. Man kann sie vergleichen mit Wörterbucheinträgen.
Lexeme sind Bestandteile des mentalen Lexikons.

Bei einem Lexem handelt es sich um eine abstrakte Einheit, welche die
Eigenschaften eines Wortes verzeichnet, die nicht durch Regeln vorhersagbar
sind:
1. Die phonologische Form
2. Die lexikalische Bedeutung
3. Wortart
4. Irreguläres grammatikalisches Verhalten
à Ein Lexem repräsentiert eine Menge der Wörter, die durch invariante
Eigenschaften definiert.

Lexem (semantisches Wort) vs. Wortform (grammatisches / syntaktisches


Wort)

Lexeme: abstrakte Einheiten, die wir in einem Wörterbuch finden.

Wortformen: Formen von Lexemen (unterschiedliche Realisierungsvarianten


von Lexemen, die mit zusätzlichen grammatischen und syntaktischen
Informationen versehen).

Wortformen sind die konkreten Gestalten, in denen Wörter im Sinn von


Lexemen bzw. Vokabeln im Satz erscheinen. Eine Wortform ist ein konkretes
Vorkommen eines Lexems.

Wortformen sind Bestandteile von sprachlichen Äußerungen. Jede Wortform


gehört zu einem Lexem, z.B. die Wortformen gehört, hörst zum Lexeme HÖREN.

Das Lexem Hören umfasst also alle dazugehörigen Wortformen {höre, hörst,
hört, gehört,...}.

Im Deutschen wird üblicherweise der Nominativ Singular für Substantiv und


der Infinitiv für Verben als Zitierform verwendet.

Die Menge von Wortformen eines Lexems wird auch als Paradigma bezeichnet.

Beispiele:

• Kinder: {Kind} ist das Lexem + {Kinder} ist die Wortform des Lexems +
{er} die grammatische Information Plural.

à Lexeme sind:
• Flektierbar: konjugierbar (insbesondere Tempus) oder deklinierbar
(nach dem Kasus).
• Nicht flektierbar (Partikel: mit, ohne, durch, auf, und, aber, als, weil, nein,
bitte, hallo, gestern, oben, umsonst etc.).

Lexemverband = Mit dem Begriff Lexemverband beziehen wir uns auf Stämme,
die von einer gemeinsamen Wurzel abgeleitet werden, aber nicht unbedingt zur
selben Wortart gehören müssen: schlagen, Schläger, Schlag, geschlagen.
Schlagen und Schläger sind zwei verschiedene Lexeme, denn ihre Bedeutung ist
nicht gleich und sie gehören unterschiedliche Wortarten an, aber sie sind beide
von der Wurzel schlag- abgeleitet.

à Als Lexemverband (oder Wortfamilie) werden Wörter bezeichnet, die gleiche


oder ähnliche Stamm-Morpheme, also um denselben Wortstamm gruppiert
sind, und sich historisch auf dieselbe Wortwurzel (Ursprung) stützen.
à Lexeme stehen in Beziehung zu anderen Lexemen.

Lesen, Lesung, lesbar, Vorlesung, leserlich


Sprechen, Sprache, Sprecher, Gespräch

Fahren, Fahrer, Fahrt, Fahrtgeld, erfahren, Erfahrung, Gefährte, Fähre, Gefahr,


gefährlich, Nachfahr, fahrlässig, Fahrrad, fahrend, Fahrstuhl, führen, Fuhre
etc.

à So ist es nicht zu bestreiten, dass Gefahr und fahren prinzipiell sehr


unterschiedliche Dinge meinen. In Bezug auf den Lexemverband ist dies aber
vollkommen gleich, da sich beide Wörter auf das germanische far zurückführen
lassen.

à Eine Wortfamilie, auch Wortsippe oder Lexemverband, ist eine Reihe


von Wörtern, die sich um denselben Wortstammgruppieren und ein
gemeinsames lexikalisches Morphem enthalten. Ihnen ist also
dasselbe Etymon (etymologische Wurzel) gemeinsam.
Wortfamilien können im Deutschen bis zu tausend Einzelwörter
umfassen,[1] wobei allerdings der etymologische Zusammenhang häufig nicht
mehr durchsichtig ist (zum Beispiel Herzog, Zeuge, Zucht usw. von ziehen).

• Schulbeispiel: binden, Band, Binde, Gebinde, Bund, bündeln, bündig,


Verband, Verbandtasche, Entbindung, Entbindungsklinik …
• Beispiel: lehren, Lehrer, gelehrt, gelehrig, unbelehrbar …

Lexikon = Das Lexikon einer Sprache ist die Menge der Lexeme (Konzepte)
dieser Sprache.

Wortbildung = Sie bezeichnet den Prozess der Bildung von neuen Wörtern aus
bestehenden Wörtern.

Wortbildungsmorpheme = Wortbildungsmorpheme nehmen einen Stamm als


Input und ergeben ein neues Wort mit neuer Bedeutung: schläf-/Schläfer. Durch
die Wortbildung wird ein Wort abgeleitet, ein Wortbildungsmorphem selbst ist
kein Wort und gehört keiner Wortart an. Ein Stamm gehört immer einer
bestimmten Wortart an, der Stamm schläf- ist beispielsweise ein Verbstamm. -
er ist kein Stamm, man spricht davon, dass es ein Affix ist. Affixe per Definition
sind immer gebunden, während Stämme frei (Haus, alt) oder gebunden (schläf-
) seien können.

Basismorpheme (BM) = frei oder gebunden


Wortbildungsmorpheme (WBM) = immer gebunden
Flexionsmorpheme (FM) = immer gebunden; kommen nie im Wortinneren vor
Fugenelement (FE)
Igels : Igel {BM} + s {FM}

Wunderbar: wunder {BM} + bar {WBM}

Übest: üb {BM} + -st {FM}

Ein Fahrrad: ein {BM} + Fahr {BM} + rad {BM}

Unwetterwarnung: Un {WBM} + wetter {BM} + warn {BM} + ung {WBM}

Unikale Morpheme = treten nur in Zusammensetzung mit einem freien


Morphem auf: {him-}beere.

Portmanteaumorphem = in einem Morphem sind zwei oder mehr Informationen


enthalten: du geh-st (Person und Numerus).

Stamm = Ein Stamm ist der lexikalische Teil einer Wortform, der ihr Lexem
repräsentiert, also nach Abzug jeglicher Flexion.
Wenn man z.B. von der Konjugationsform verliefest zunächst die Personal- und
Modusflexion abzieht, erhält man den Präteritalstamm verlief. Und wenn man
von dem noch die Tempusflexion abzieht, erhält man den Stamm verlauf.

à Ein Stamm Wortform ohne Flexionsmorpheme. Wortstamm ist Teil eines


Wortes, der übrig bleibt, wenn Flexionsmorpheme abgetrennt werden.

Ein Stamm kann Ausgangspunkt zur Bildung von flektierten Wortformen sein.

Ankommen – durchkommen – zurückkam


Kennenlernen
Absehen – versehen – versehe – siehst
Handlich – Handlung – Handeln
Tanzen
Mustern
Landen
Sitzen
Läus-e (Laus)
Stünd-lich (Stunde)
Güt-ig (gut)
Bläu-e (Blau)
Besuchen
Versuchung

à Ein Stamm ist die morphologische Form eines Wortes abzüglich aller
Funktionsmorpheme.

à Ein Stamm enthält notwendigerweise eine Wurzel (in diesem Falle lauf).
à Ein Stamm ist ein Morphem, an das sich andere Morpheme anhängen, so wie
sich in ein- an den Stamm sicht hängt: Ein-sicht.

à Ein Stamm ist einfach (wie Einsicht), wenn er nur aus einem Morphem
besteht. Er ist komplex (wie einsichtig), wenn er aus mehreren Teilen besteht.

Ein Stamm ist der Teil eines Wortes, an den die Flexionsaffixe angefügt werden.

• Er kann nur aus einem einzigen Wurzelmorphem bestehen: ein einfacher


Stamm wie in Frau.
• Oder aus zwei Wurzelmorphemen: ein zusammengesetzter Stamm wie in
Fahrkarte.
• Oder aus einem Wurzelmorphem plus einem Derivationsaffix: ein
komplexer Stamm wie freundlich oder Freundlichkeit.

à Von einem Stamm sprechen wir als nur im Zusammenhang der


Flexionsmorphologie (Konjugation, Deklination, Komparation).

In dem englischen Wort derivations ist das auslautende „s“ ein Flexionssuffix
(Plural). Wenn wir dieses abstreichen bleibt der Stamm derivation übrig. Dieser
ist mit den Affixen -at und -ion aus der Wurzel deriv abgeleitet.

Beispiel: Lesungen à Lesung{Stamm} + en {Funktionsmorphe} / Les {Wurzel}


+ ung {Wortbildungsmorphem}

à Wortstrukturregeln:

a. Wortform = Stamm (+ Flexionssuffix)


b. Stamm = (Derivationspräfix +) Wurzel (+ Derivationssuffix) / Stamm +
Stamm
c. Flexionssuffix = -en, -st, …
d. Derivationspräfix = un-, ent-, …
e. Wurzel = Hund, hör, schön, eng, …
f. Derivationssuffix = -g, -ung, -ich, …

Basis = Jede Form, an die ein Affix angefügt werden kann, ist eine Basis.
Wurzel = Die Wurzel ist ein Stamm, der nicht mehr in kleinere Einheiten zerlegt
werden kann. Jede Wurzel ist zugleich ein Stamm, aber nicht jeder Stamm auch
eine Wurzel.
Eine Wurzel ist die Grundform eines Wortes, die ohne Identitätsverlust nicht
weiter analysiert werden kann. Es ist der Teil des Wortes, der verbleibt, wenn
alle Affixe entfernt werden.

à Wortform ohne Flexionsmorpheme. Wortstamm ist Teil eines Wortes, der


übrig bleibt, wenn Flexionsmorpheme abgetrennt werden.

Ein Stamm kann Ausgangspunkt zur Bildung von flektierten Wortformen sein.

Ankommen – durchkommen – zurückkam


Kennenlernen
Absehen – versehen – versehe – siehst
Handlich – Handlung – Handeln
Tanzen
Mustern
Landen
Sitzen
Läus-e (Laus)
Stünd-lich (Stunde)
Güt-ig (gut)
Bläu-e (Blau)
Besuchen
Versuchung
Dishonesty à dis + honest + y: wobei dis und y Affixe sind. Wenn man diese
weglässt bleibt als Wurzel honest übrig.
Beladung à Be-lad- {komplexer Stamm} à lad {Wurzel}

Affigierung = ist der morphologische Prozess, durch den grammatische oder


lexikalische Information an einem Stamm angefügt wird.

Affixe = Affixe lassen sich hinsichtlich ihrer Position relativ zum Stamm
unterteilen: Ein Affix, das nach einem Stamm folgt, nennt man Suffix. Ein Affix,
das vor einem Stamm steht, nennt man ein Präfix. Es gibt Affixe, die einen
Stamm „umklammern“, diese nennt man Zirkumfixe, ge- -t ist ein Zirkumfix,
denn es gehört zusammen.

Morphologisches Paradigma = Die verschiedenen Wörter eines bestimmten


Lexems bilden ein morphologisches Paradigma.
Generate: {generate, generates, generated, generating}

Lexikalische Kategorien = Lexikalische Kategorien sind Lexemklassen, die auf


Grund eines einheitlichen grammatikalischen Verhaltens von Lexemen gebildet
wurden. Verben sind eine der lexikalischen Kategorien.

à Durch die Zugehörigkeit eines Lexems zu einer lexikalischen Kategorie sind


auch einige Aspekte des grammatikalischen Verhaltens dieses Lexems
festgelegt.

à Lexikalische Kategorien stellen eine Abstraktion über Klassen von Lexemen


dar und fassen Lexeme, die sich morphologisch und syntaktisch gleich
verhalten, zusammen. Eine lexikalische Kategorie ist eine für ein Lexem im
Lexikon festgelegt und bestimmt das morphologische und syntaktische
Verhalten des Lexems.

à Ein Lexem ist ein Wort mit bestimmten Eigenschaften, so wie es im Lexikon
verzeichnet ist. Lexeme kann man hinsichtlich ihrer lexikalischen
Kategorieklassifizieren. Man kann auch sagen, dass man ihre Wortart oder
ihre Lexemklasse bestimmt. Wortartenbestimmung ist eigentlich ein Teilgebiet
der Morphologie.

Die Duden-Grammatik unterscheidet grob folgende Wortarten:

o Verben (V), die nach Person, Numerus, Tempus und Modus flektieren.
Man spricht bei dieser Art von Flexion von Konjugation.
o Nomina (N,) sind Substantive, die nach Numerus, Kasus und ihrem
lexikalisch festgelegten Genus flektieren. Diese Form der Flexion nennt
sich Deklination.
o Adjektive (Adj), die nach Numerus, Genus und Kasus dekliniert werden.
Das Genus eines Adjektivs ist vom Genus des Bezugsnomens abhängig.
Bei Adjektiven ist (mit einigen semantischen Einschränkungen)
zusätzlich eine Komparation(Steigerung) möglich.
o Pronomen (zu den N gehörend), die nach Person (teilweise), Numerus,
Genus und Kasus dekliniert werden.
o Nichtflektierbare, die grammatikalisch unveränderbar sind.
Zu den Nichtflektierbaren gehören: Präpositionen (Pr, je nach Position
Prä- und Postpositionen), Konjunktionen (K, koordinierende und
subordinierende), Adverben (Adv) und Partikeln (Part). Bei dieser
Klasse ist der syntaktische Gebrauch nicht immer einfach zu bestimmen.

Grammatische Kategorien

Die Verben sind die einzige Wortklasse, die konjugiert wird und dabei fünf
grammatische Kategorien ausdrückt, die Person, den Numerus, das Tempus,
das Genus und den Modus.

Im folgenden Beispiel drückt die Verbform "schreibt" folgende Kategorien aus.

Beispiel Person Numerus Tempus Genus Modus


Julia schreibt ihre Diplomarbeit. 3. Person Singular Präsens Aktiv Indikativ

In der deutschen Grammatik können Nomen


(Substantive) in drei grammatische Kategorieneingeteilt werden. Diese haben
wiederum weitere Einteilungen.
Vergleiche im Einzelnen die folgende Tabellenübersicht:
Kategorie Beispiele
Kasus (die vier Fälle) • Nominativ (wer/was?)
• Genitiv (wessen?)
• Dativ (wem?)
• Akkusativ (wen/was?)
Numerus (Zahlform des Nomens) • Singular
• Plural
Genus (grammatisches Geschlecht) • Maskulinum
• Femininum
• Neutrum

Lexikalische Kategorie Grammatikalische Kategorie


Nomen Kasus, Numerus, Genus
Verben Tempus, Modus, Numerus, Person
Adjektive Komparation, Kasus, Numerus,
Genus
Determinierer Kasus, Numerus, Genus

Jede Kategorie verfügt über eine bestimmte Menge möglicher Werte.

Grammatikalische Kategorie Werte


Kasus Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genitiv
Numerus Singular, Plural
Genus Maskulin, Feminin, Neutrum
Tempus Präteritum, Präsens
Modus Indikativ, Imperativ, Konjunktiv
Komparation Positiv, Komparativ, Superlativ

Kasus: Er dient zur Markierung grammatikalischer Relationen (Subjekt,


direktes Objekt, indirektes Objekt).

Tempus: Mit der grammatikalischen Kategorie Tempus wird eine zeitliche


Lokalisierung vorgenommen (Präsens, Präteritum, Futur)
Aspekt: Während Tempus eine zeitliche Relation ausdrückt, wird mittels
Aspektes die Sichtweise auf eine Situation bezeichnet. Im Gegensatz zum
Tempus (das heißt der „Zeitstufe) bezieht sich der Aspekt nicht auf den
Zeitpunkt des Vorgangs relativ zum Moment der Aussage (Vergangenheit,
Gegenwart, Zukunft), sondern auf die Art und Weise, wie dieser Vorgang
betrachtet wird (das heißt der „Zeitrichtungsbezug).

Modus: Modus dient dazu einen durch ein Verb (in Zusammenspiel mit seinen
Argumenten) beschriebenen Sachverhalt als real oder irreal zu
charakterisieren,
Merkmal = Ein Merkmal ist eine Zuordnung von einem Attribut und einem Wert
(oder Ausprägung) aus einem gegebenen Wertvorrat.
sangst

Grammatisches Kategorien Merkmalausprägungen

Kategorie: Verb
Person: 2
Numerus: Singular
Tempus: Präteritum
Modus: Indikativ

Syntaktische Kategorien = Mit den Begriff syntaktische Funktion bezeichnet


man in der Sprachwissenschaft Kategorien wie Subjekt, Objekt, Prädikat,
Adverbial und Attribut.

Flexion = Der Terminus Flexion bezieht sich auf die Prozesse, welche die
verschiedenen Formen desselben Lexems erklären. Es ist ein Oberbegriff für
Deklination, Konjugation und Komparation.

à Flexion ist die Relation zwischen Wortformen eines Lexems. Die einzigen
Wortformen können in Paradigmen dargestellt werden.

à Ein Flexionsprozeß resultiert in einer neuen Form des gleichen Lexems.

à Flexionsprozesse wie Affigierung (sing – sings) und Modifikation (sing –


sang) signalisieren grammatische Beziehungen wie z.B. Numerus, Tem Ein
Morphem kann unterschiedlich sprachlich realisiert. Die Realisierungen
können Allmorphe genannt werden. Wenn wir uns die Einzelvorkommnisse
anschauen, dann handelt es sich um Morphe.
pus, Genus etc. Sie beeinflussen nicht die lexematische Identität der Wörter.

à Die Flexion nominaler Kategorien bezeichnet man als Deklination, die


verbaler Kategorien als Konjugation und die des Adjektivs als Komparation

à Aufgabe der Flexion ist es unter anderem Wörter an ihr grammatikalisches


Umfeld anzupassen, zum Beispiel das Verb an sein Subjekt. Flexion dient zur
Realisierung grammatikalischer Distinktionen.

à Beim Deutschen lassen sich flektierbare und nicht flektierbare lexikalische


Kategorien voneinander unterscheiden. Lexeme, die einer flektierbaren
lexikalischen Kategorien angehören, weisen unterschiedliche Wortformen auf.
Entsprechend gilt für Lexeme, die einer nicht flektierbaren lexikalischen
Kategorie angehören, dass sie nur eine unveränderliche Wortform haben.

Flektierbare lexikalische Kategorien: Verben, Nomen, Adjektive


Nicht flektierbare lexikalische Determinierer, Adposition,
Kategorien: Konjunktionen, Adverben,
Interjektionen, Partikel
Inhärente grammatikalische Kategorien = Eine grammatikalische Kategorie ist
inhärent, wenn ein Lexem lexikalisch für diese Kategorie spezifiziert ist und
keine Varianz für diese Kategorie erlaubt.

à Nomen lassen sich durch die für die Flexion relevanten grammatikalischen
Kategorien von Verben abgrenzen. Die relevanten Kategorien für Nomen sind:
Numerus (singular, plural), Kasus (Nominativ, Akkusativ, Dativ, Genetiv) und
Genus (Maskulin, Feminin, Neutrum). Dieselben Kategorien sind auch für
Adjektive relevant, ein wesentlicher Unterschied findet sich jedoch hinsichtlich
Genus. Nomen haben ein festes Genus, strikt genommen kann kein Nomen
hinsichtlich Genus flektiert werden, sodass Genus keine variable
Flexionskategorie von Nomen ist. Aber jedes Nomen hat ein Genus, das
lexikalisch spezifiziert ist. Man spricht davon, dass das Genus dem Nomen
inhärent ist. Adjektive haben kein inhärentes Genus, sondern werden in Bezug
auf Genus flektiert.

Syntaktische abhängige grammatikalische Kategorien = Der Wert einer


syntaktisch abhängigen grammatikalischen Kategorie wird durch den
syntaktischen Kontext (z.B. Kongruenz, Satzfunktion) festgelegt.

à Genus ist eine syntaktisch abhängige grammatikalische Kategorie bei


Adjektiven. Das Adjektiv richtet sich im Genus nach dem Genus des Nomens,
das es modifiziert. Syntaktisch abhängig ist ebenso Kasus am Nomen, bzw.
Adjektiv und Determinierer. Am Nomen wird Kasus durch die Satzfunktion
festgelegt, und ist daher durch den syntaktischen Kontext festgelegt. Am
Adjektiv und Determinierer ist Kasus entweder durch Kongruenz mit dem
Kasus des Nomens festgelegt oder, wenn man Kasus nicht als
Kongruenzkategorie analysiert, dann ist Kasus auch am Adjektiv und
Determinierer über die Satzfunktion fixiert.

Variable grammatische Kategorien = Eine grammatikalische Kategorie ist


variable, wenn sie weder inhärent noch syntaktisch abhängig ist.

à Adjektive weisen ebenfalls eine variable und somit nicht syntaktisch


abhängige grammatikalische Kategorie auf, nämlich Komparation.
Komparation ist nicht syntaktisch abhängig, da der Wert dieser Kategorie nicht
durch grammatikalische Wohlgeformtheitsbedingungen festgelegt ist.

Flexion von Adjektiven = attributiv verwendete Adjektive flektieren nach


Kasus, Genus und Numerus und treten in zwei Flexionsmustern auf, einem
„starken“ und einem „schwachen“.

Starke Flexion: e, -en, -er, -es, -em {Flexionsmarker}, nach


endungslosen/unflektierte Artikel und wenn kein Artikel vorhanden ist: Æ, ein,
mein, dein, ihr, sein, unser, euer, kein, irgendein à mit frischem Mut

Adjektive flektieren nach dem starken Muster, wenn kein Artikel vorausgeht,
wenn der vorausgehende Artikel nach dem Muster des indefiniten
Artikels (ohne Nominativendung) flektiert oder unflektiert ist. In der starken
Flexion übernimmt dann die Adjektivform die spezifische Markierungsleistung
eines Artikels mit Flexionsendung. Beispiele:

!!"#$%&! '%()!

!!!&%*+! "#$%&! '%()!

!#"($%,! "#$%&! '%()!

Schwache Flexion: -e, -en {Flexionsmarker}, nach dem definiten Artikel und
Artikeln, die Flexionsendungen besitzen: die, der, das, dies-, jen-, welch-, solch-,
ein-, kein, mein-, dein-, ihr-, sein-, unser-, euer-,etc. à mit dem frischen Mut.

Bei der schwachen Adjektivflexion treten nur die zwei Marker -e und-en auf.

Adjektive flektieren nach dem schwachen Muster, wenn ein Artikel vorausgeht,
der Flexionsendungen besitzt. Dies ist nach Artikeln der Fall, die nach dem
Grundmuster flektieren und nach dem definiten Artikel. Bei den Artikeln, die
nach dem Muster des indefiniten Artikels (ohne Nominativendung) flektieren,
werden Adjektive schwach flektiert, wenn die Form des Artikels
Flexionsendungen besitzt (z. B. nach einem, keiner, seines). In der schwachen
Flexion ergänzt dann die Adjektivform die Markierungsleistung eines Artikels
mit Flexionsendung in den Kongruenzbeziehungen innerhalb der
Nominalphrase. Beispiele:

-*%&%&!"#$%!'%()!
&%*+%&!"#$%+!'%()&

Wird ein Adjektiv attributiv oder nominalisiert verwendet, dann kann man
unterscheiden, ob das entsprechende Adjektiv starkeoder schwache
Flexionsendungen hat:
• Schwache Deklination: Wenn ein Begleiter dem Adjektiv vorausgeht, der
Flexionsendungen hat, dann ist der Begleiter stark dekliniert und das
Adjektiv bekommt schwache Endungen.
• Starke Deklination: In allen übrigen Fällen erhält das Adjektiv starke
Flexionsendungen; dies trifft auch zu, wenn gar kein Begleiter vorausgeht
(dann ist das Adjektiv immer stark flektiert). Ein Begleiter hat dann
keine Flexionsendungen (und ist schwach dekliniert), wenn nur der
Stamm des Worts vorhanden ist:
Ein schöner Sommer erwartet uns. -> Der Begleiter "ein" ist schwach, hat
(neben dem Stamm "ein") keine Flexionsendungen, deshalb folgt ein stark
flektiertes Adjektiv.
Eine schöne Aussicht erwarte ich. -> Der Begleiter "eine" ist stark, hat
(neben dem Stamm "ein") die Flexionsendung "e", deshalb folgt ein
schwach flektiertes Adjektiv.
Schöner Aussicht erfreue ich mich. -> Es hat keinen Begleiter vor dem
Adjektiv, deshalb ist das Adjektiv stark flektiert.
Der Schöne singt ein trauriges Lied. -> Der Begleiter "der" ist stark, hat
(neben dem Stammbuchstaben "d") die Flexionsendung "er", deshalb folgt
ein schwach flektiertes (nominalisiertes) Adjektiv.

à Adjektive werden stark flektiert, wenn kein Artikel dem Adjektiv vorausgeht.

à Adjektive werden schwach flektiert, wenn ein definiter Artikel dem Adjektiv
vorgeht.

à Adjektiv werden gemischt flektiert, wenn ein indefiniter Artikel dem


Adjektiv vorausgeht.

Flexionsklasse = Klassen gleich flektierender Lexeme einer Wortart.

Wortart = Eine Wortart ist eine Klasse von Lexemen einer lexikalischen
Kategorie, die sich hinsichtlich ihres grammatikalischen Verhaltens von
anderen Lexemen derselben lexikalischen Kategorie unterscheiden.

à Im Hinblick auf Verben muss eine zentrale Wortartenuntersuchung genannt


werden, nämlich die zwischen Vollverben und Hilfsverben (auch Auxiliare
genannt)

à Die Klasse der Hilfsverben ist sehr klein (primär sein, haben, werden) und
nicht beliebig erweiterbar. Man spricht davon, dass eine geschlossene Klasse
ist, womit gemeint ist, dass nicht einfach neue Lexeme in diese Klasse
aufgenommen werden können. Vollverben sind dagegen eine offene Klasse,
neue Lexeme können problemlos in diese Klasse integriert werden.
Funktionswörter (u.a. Hilfsverben, aber auch Determinierer) bilden immer
geschlossene Klassen. Da sie eine grammatikalische Funktion üben sind sie
konstant und es besteht keine Notwendigkeit für eine schnelle Erweiterung der
entsprechenden Klasse. Neben Hilfsverben stellen auch die Determinierer,
Adpositionen, Konjunktionen und Pronomen geschlossene Klassen dar.
Vollverben, ebenso Nomen, Adjektive und Adverben, stellen offene Klasse dar.
Diese Klassen sind problemlos erweiterbar, zum Beispiel über Entlehnungen
oder Wortbildungsprozesse.

à Unter Wortart, Wortklasse oder lexikalischer Kategorie versteht man die


Klasse von Wörtern einer Sprache aufgrund der Zuordnung nach
gemeinsamen grammatischen Merkmalen. Die Wortartlehre versucht
eine Klassifizierung der lexikalisch-grammatischen Einheiten einer Sprache.

Deklination = Sie beschreibt formal die Regeln, nach denen bestimmte


Wortarten gemäß den grammatischen Kategorien Kasus, Numerus und Genus
ihr Form verändern. Die Deklination gemäß dem Kasus lautet „mein“ Hund,
„meines“ Hundes und „meinen“ Hund.

à Flexion im nominalen Bereich wird als Deklination bezeichnet. Sie tritt an


Nomen, Artikeln und Adjektive auf.

Paradigmen = Die Mengen aller Wortformen, die Lexeme einer lexikalischen


Kategorie bilden können, nennt man ein Paradigma. Ein Paradigma stellt somit
eine Zusammenfassung von Flexionsformen dar.

à Die Mengen aller Wortformen, die Lexeme einer lexikalischen Kategorie


bilden können, nennt man ein Paradigma. Ein Paradigma stellt somit eine
Zusammenfassung von Flexionsformen dar.

à Paradigmen bestehen aus Zellen, jede Zelle gibt eine Wortform für eine
bestimmte Kombination von Werten grammatikalischer Kategorien wieder. Die
Anzahl der Zellen eines Paradigmas wird bestimmt durch die Kombination der
grammatikalischen Kategorien.

Suppletion = ein Stamm wird in der Flexion durch einen anderen Stamm ersetzt
(sein, bin, ist). Suppletion ist ein Fall von Stammallomorphie.

à Unter „Supletion“ versteht man den Fall, dass ein Wort zur Bildung seiner
Formen zwei oder mehr völlig verschiedene Wortstämme benutzt. Dies sieht so
aus, als würden mehrere Wörter mit (ungefähr) gleicher Bedeutung
zusammentreten, um gemeinsam all die Formen zu bilden, die gewöhnlich ein
einziges Wort derselben Wortart bildet.

à Ersetzung eines Stammes durch einen anderen Stamm innerhalb eines


Flexionsparadigmas.

(1) Verb, nur:


• sein, bin, ist, sind, war, gewesen (ursprünglich 3 Stämme: is- mit Variante s-
, bi-, war- mit Variante wes-);
• gehen, ging, gegangen (ursprünglich 2 nicht verwandte Stämme: geh-
, ging- mit Variante gang-).
(2) Adjektiv bei Bildung der Komparationsstämme, nur:
• gut, besser, der beste (2 Stämme: gut-, bess-);
• viel, mehr, der meiste (2 Stämme: viel-, me-);
• wenig, weniger/minder, der wenigste/mindeste (2 Stämme: wenig-, mind-).
(3) Adverb bei Bildung der Komparationsstämme, nur:
• bald, eher, am ehesten (2 Stämme: bald-, eh-);
• gern, lieber, am liebsten (2 Stämme: gern-, lieb-);
• oft/häufig, öfter/häufiger, am häufigsten (2 Stämme: oft-, häufig-);
sowie die oben genannten Adjektive in Verwendung als Adverbien.
(4) Substantiv, nur:
• Komposita mit -mann, Plural -leute (2 Stämme: Mann-, Leut-), z.B.:
÷ Kaufmann, Pl. Kaufleute (nicht: *Kaufmänner!);
÷ Seemann, Pl. Seeleute (nicht: *Seemänner!).
(5) Pronomen, nur:
• Personalpronomen (die einzelnen Personen sind getrennt gerechnet):
— 1.Person Sg.: ich, mir, mich (2 Stämme: ich-, mi-);
— 1.Person Pl.: wir, uns (2 Stämme);
— 2.Person Pl.: ihr, euch (2 Stämme);
— 3.Person Sg./Pl.: er, sie, es, ihm, ihr, ihnen (3 Stämme: e-, si-, ih-).
• Possessivpronomen 3.Person: sein, ihr (2 Stämme).
• Indefinitpronomen, nur: man, einem, einen (2 Stämme).

Suppletivformen = Suppletivformen sind Wortformen mit verschiedenen, nicht


(z.B. durch Ablaut oder Umlaut) abgeleiteten Stämmen, die zu einem
Flexionsparadigma zusammengefasst werden. Die Bildung solcher Formen wird
als Suppletion bezeichnet.
z.B. sein: bist, ist, sind, seid, warst, gewesen usw.
Komparationsformen bestimmter Adjektive: gut – besser- am besten.
Personalpronomina: er – ihn – ihm – seiner

Synkretismus = Die Tatsache, dass innerhalb eines Paradigmas verschiedenen


grammatische Kategorien durch die gleiche Form repräsentiert werden, nennt
man Synkretismus.

à Synkretismus: Durch das Vorhandensein von Synkretismen werden formal


weniger Wortformen unterschieden als das Paradigma Zellen hat.
Synkretismus liegt dann vor, wenn zwei oder mehr Wortformen in einem
Paradigma homonym (gleichlautend) sind.

In He came und he has come haben das Präteritum und das Partizip Perfekt von
come verchiedene Formen. In He tried und he has tried haben sie die gleiche
Form, es handelt sich um einen Fall von Synkretismus.

à Wenn ein Synkretismus in mindesten zwei Flexionsklassen vorkommt, ist


er systematisch: gab (1 + 3SG.PST) / dachte (1 + 3SG.PST)

Segmentieren und Glossieren

Segmentieren und Glossieren stellen zwei wichtige Analyseschritte in der


Morphologie dar.

Einerseits geht es darum, dass die einzelnen bedeutungstragenden Segmente


eines Wortes voneinander abgetrennt werden. Segmentieren hat somit die
Identifikation von Morphemen zum Ziel.

Beim Glossieren geht es darum, dass den bedeutungstragenden Elementen eine


konkrete (grammatikalische) Bedeutung zugeordnet wird. Neben der reinen
Analyse von Sprachdaten geht es bei der Glossierung aber auch um ein
konventionalisierte Verfahren zur Darstellung von Sprachdaten, sodass die
Ergebnisse morphologischer Analysen einheitlich dargestellt werden können.
Definition: Segmentierung

Die Segmentierung ist in der Sprachwissenschaft eine Zerlegung komplexer


Einheiten (beispielsweise Sätze oder Wörter) in ihre Elemente (Segmente), die
dann wiederum klassifiziert, d.h. nach bestimmten Kriterien – ihrer Bedeutung
und/oder Funktion – geordnet werden können.

Die Segmentierung dient der Analyse sprachlicher Einheiten. Darauf baut die
Klassifizierung der Bestandteile der sprachlichen Einheiten, d.h. die Zuordnung
zu bestimmten Kategorien auf. Die Segmentierung und Klassifizierung setzen
voraus, dass die Sprache ein geordnetes System ist, deren Elemente zueinander
in bestimmten Relationen stehen.

Definition: Glossierung/Interlinearglossierung

Sie ist eine Methode der Sprachwissenschaft, bei der eine zumeist
fremdsprachliche Äußerung Wort für Wort analysierend glossiert wird. Die
analysierenden Glossen werden dabei in einer separaten Zeile, inter-linear
zwischen den Zeilen mit den Wörtern der analysierten Sprache und der
Übersetzung geschrieben.

Segmentieren

Bevor man Wörter in ihre Bestandteile zerlegt, muss man zunächst die
Bedeutung eines Wortes ermitteln.

Um die Bedeutung der einzelnen Wörter zu ermitteln, brauchen wir weitere


Sätze. Aber nicht jeder beliebige weitere Satz ist hilfreich. Die miteinander
verglichenen Sätze müssen Minimalpaare sein.

Man muss immer vorsichtig sein, dass man keine strukturellen Eigenschaften
seiner Muttersprache auf die zu analysierenden Sprache überträgt.

Eine wichtige Annahme, die wir gemacht haben, ist: Satzbedeutungen werden
kompositionell aufgebaut. Kompositionalität ist ein zentrales Grundprinzip, das
besagt, dass die Bedeutung eines komplexen Ausdrucks (z.B. eines Satzes)
regulär aus der Bedeutung seiner Bestandteile aufgebaut ist. Nicht alle
komplexe Ausdrücke sind kompositionell, z.B. phrasale Idiome wie über die
Wupper gehen sind in ihrer Bedeutung nicht kompositionell.

So wie wir die Bedeutung von Wörtern ermitteln, können wir auch die
Bedeutungstragende Elemente in Wörtern identifizieren.

Die Segmentierung von Wörtern – also die Zerlegung von Wörtern in ihre
Bestandteile (Segmente) – besteht einerseits darin, dass wir wiederkehrende
lautliche Muster identifizieren, anderseits müssen wir diesen lautlichen
Strukturen auch eine Bedeutung zuordnen. Wenn wir wiederkehrende
Lautliche Strukturen finden, denen wir dieselbe Bedeutung zuordnen können,
dann haben wir ein Morphem identifiziert.
Während wir segmentieren, stellen wir Hypothesen über Form-
Bedeutungspaare auf, die wir anhand weitere Sprachbeispiele überprüfen
können.

Glossieren

Die Leipziger Glossierungsregeln stellen eine mittlerweile weit akzeptierte


Glossierungskonvention dar, die es erlaubt, dass Sprachdaten einheitlich
dargestellt werden.

Die Etablierung dieser Glossierungskonvention erlaubt es, die Linguistik


erheblich zu standardisieren.

Glossieren umfasst auf der einen Seite bereits einige Aspekte einer Analyse von
Sprachdaten, auf der anderen Seite geht es aber auch um eine
konventionalisierte Darstellung sprachlicher Daten, sodass die Daten für die
wissenschaftliche Gemeinschaft nutzbar sind.

Der zentrale Teil einer Glossierung besteht in einer Interlinearübersetzung.


Eine Interlinearübersetzung ist eine Wort-für-Wort-Übersetzung eines
objektsprachlichen Beispiels in eine Metasprache.

Die Interlinearübersetzung soll die Objektsprache direkt wiedergeben. Es wird


in der Interlinearübersetzung nicht darauf geachtet, dass eine grammatikalisch
akzeptable Übersetzung resultiert. Eine adäquate metasprachliche
Übersetzung wird in einer dritten Zeile der Glossierung angegeben.

Schreiben wir etwas in eine Glossierung, dann machen wir eine Aussage
darüber, dass eine bestimmte (grammatikalische) Bedeutung vorliegt. Zudem
machen wir eine Aussage darüber, wie diese Bedeutung morphologisch
getragen ist (z.B. overt, inhärent, Nullmorphem).

Klitikon = Klitikon, auch Klitikum oder Klitik (Plural: Klitika; abstrahiert


aus altgriechisch ἐγκλιτικόν enklitikón ‚sich anlehnendes [Wort]‘), ist ein
Begriff aus der Sprachwissenschaft und bezeichnet ein unbetontes oder
schwach betontes Morphem, das weniger selbständig ist als ein Wort, da es sich
an ein benachbartes betontes Wort lautlich anlehnen muss. Beispiele aus dem
Deutschen sind:
• „Haste se gesehen?“
• „vorm Haus“

à Das Wort, an das sich ein Klitikon anlehnt, heißt meist Basis, sonst
auch Stützwort oder Wirt (im Englischen host, also wörtlich „Gastgeber“). Es
bildet zusammen mit dem Klitikon eine prosodische Einheit, zumeist
ein phonologisches Wort. In diesem Sinne sind Klitika keine freien,
unabhängigen Wörter und nehmen eine Sonderstellung zwischen freien
Wörtern und Affixen ein.
• i gib’n’s (ich gebe es ihm; der Dativ steht vor dem Akkusativ, evtl. auch i
gib eam’s)
• hiatzan hauma’n nieder (jetzt hauen wir ihn nieder)
• wånn imi umschau (wenn ich mich umschaue)
• i såg da’s (ich sage dir (e)s)
• „gibt’s“ statt „gibt es“
• „’s gibt“ statt „es gibt“

The Leipzig Glossing Rules

à interlinear morpheme-by-morpheme glosses give information about


meanings and grammatical properties of individual words and parts of words.

à There are multiple ways of analyzing the morphological patterns of a


language. The glossing conventions do not help linguists in decide between
them, but merely provide standard ways of abbreviating possible descriptions.

à Glossing is rarely a complete morphological description, and it should be kept


in mind that its purpose is not to state an analysis, but to give some further
possibly relevant information on the structure of a text or an example, beyond
the idiomatic translation.

10 rules of glossing:

1. Word-by-word alignment
2. Morpheme-by-morpheme correspondence: segmentable morphemes are
separated by hyphens, both in the example and in the gloss. There must
be exactly the same number of hyphens in the example and in the gloss.
Clitic boundaries are marked by an equals sign, both in the object
language and in the gloss.
3. Grammatical category labels: Grammatical morphemes are generally
rendered by abbreviated grammatical category labels, printed in upper
case letters.
4. One-to-many correspondences: When a single object-language element is
rendered by several metalanguage elements, these are separated by
periods: come.out-INF
5. Person and number labels: Person and number are not separated by a
period when they occur in this order: go-PRS.1PL
6. Non-overt elements: boy[NOM.SG]
7. Inherent categories: inherent, non-overt categories such as gender may
be indicated in the gloss, but a special boundary symbol, the round
parenthesis, is used.
8. Bipartile elements
9. Infixes: are enclosed by angle brackets, and so is the object-language
counterpart in the gloss:

27) Tagalog
b<um>ili (stem: bili)
<ACTFOC>buy
'buy'
(28) Latin
reli<n>qu-ere (stem: reliqu-)
leave<PRS>-INF
‘to leave’
10. Reduplication: reduplication is treated to similarly to affixation, but
with a tilde.

à Bindestriche trennen wortinterne Morpheme und Punkte erläutern


kumulative Ausdrücke in der Metasprache

Wortbildung = Wortbildungsprozesse haben die Funktion, von bestehenden


Lexemen neue Lexeme abzuleiten.

Es lassen sich drei Wortbildungsprozesse unterscheiden:


1. Konversion
2. Derivation
3. Komposition

Konversion (implizite Derivation) = Es ist ein Wortbildungsprozess, bei dem


ein neues Wort ohne eine morphologische Markierung gebildet wird.

à Der Ausdruck Konversion bezeichnet in der linguistischen


Wortbildungslehre einen Wortbildungstyp, bei dem ein Wortstamm oder auch
ein flektiertes Wort ohne Veränderung der Form in eine neue Wortart
übertragen wird.

à Wortartwechsel ohne Wortbildungselemente.

à Konversion ist eine Form der Wortbildung, die nicht morphologisch sichtbar
ist.

à Im Falle der Konversion zwei phonologisch gleiche, aber kategoriell und


semantische verschiedene Stämme vorliegen.

Syntaktische Konversion: Das Resultat der Konversion ist in der Regel ein
Wechsel der lexikalischen Kategorie, z.B. von Verb zu Nomen oder Adjektiv zu
Nomen. Dass ein Kategorienwechsel stattgefunden hat, kann nur im
syntaktischen Kontext erkannt werden. Wir können somit von einer
syntaktischen Konversion sprechen:

Leben à Leben / gut à Gut

Morphologische Konversion: In einigen Fällen ist das Resultat der Konversion


auch morphologisch zu erkennen. In solchen Fällen sprechen wir von
morphologischer Konversion:

Öl (Substantiv) – ölen (Verb) / treffen (Verb) – Treff (Substantiv) / locker


(Adjektiv) – lockern (Verb) / Ernst (Substantiv) – ernst (Adjektiv).

Die Verbstämme treff- und öl- sind formal identisch mit den Nomenstämmen
Treff und Öl. Die Infinitivmarkierung ist kein Wortbildungsaffix.

Derivation = Bei der Derivation wird ein Wortbildungsaffix, also ein gebundenes
Morphem, an einem Stamm affigiert. Wir sprechen davon, dass ein
Derivationsaffix an eine Basis affigiert wird und bezeichnen das Resultat dieser
Affigierung als Derivat.

à Derivation ist die Relation zwischen Lexemen einer Wortfamilie.

Hierbei werden aus lexikalischen Morphemen (Lexeme/Grundmorpheme) und


Affixen (grammatische Morpheme) neue Formen gebildet, die selbst nicht
unbedingt Lexeme sein müssen, es jedoch in den meisten Fällen sind. Das
Ergebnis nennt man „Derivat[um]“.

Beispiele:
Freiheit – machbar – begreifen – unbegreiflich – Ableitung – Tischchen -
verlaufen

Basis + Affix à Derivat (neues Lexeme)

à Die Derivation unterscheidet sich von der Zusammensetzung (Komposition)


dadurch, dass bei letzterer mindestens zwei Wörter (Grundmorpheme) eine
eigenständige lexikalische Bedeutung besitzen, während bei der Derivation nur
ein Wort existiert, dessen Anhängsel (Affixe) keine konkrete (jedoch eine
abstrakte) lexikalische Bedeutung haben.

à Neben der Komposition spielt auch die Derivation (auch: Ableitung) eine
wichtige Rolle bei der Wortbildung. Mittels Derivation wird ein Wort häufig in
eine andere Wortart überführt, zum Beispiel das Substantiv Herz in das
Adjektiv herz+lich und das wiederum in das Substantiv Herzlich+keit.
Vereinfacht ließe sich Derivation darstellen als D = A + i, wobei A für ein freies
Grundmorphem (oder Konfix) und i für ein
gebundenes Derivationsmorphem steht.

à Eine andere Form der Darstellung von Wortbildungen ist in Form von
Baumstrukturen. In der Baumstruktur steht das Derivat oben, die Basis und das
Derivationsmorphem stehen unten. Für Basis und Derivat sind zusätzlich die
lexikalischen Kategorien angegeben. Ableitungen sind immer binär. Durch die
Baumstrukturen lässt sich anschaulich darstellen, in welchen Schritten
komplexe Wörter gebildet werden. Dies spiegelt zugleich die wichtigen
Beobachtungen wider, dass komplexe Wörter nach bestimmten Regularitäten
und nicht willkürlich aufgebaut sind.

Derivationsaffixe sind Inhaltsmorpheme und weisen damit einen eigenen


Lexikoneintrag auf.

Zu den Informationen, die in einem solchen Lexikoneintrag stehen, gehören:


1. Lexikalische Kategorie des Derivats,
2. Selektionsrestriktionen hinsichtlich der Basis,
3. Bedeutung, die das Derivationsaffix beiträgt.

Derivationsaffixe gehören selbst keiner lexikalischen Kategorie an (das Affix


ist weder Nomen noch Verb, usw.).

Beispiel:
-chen
Kategorie: Suffix
Lexikalische Kategorie des Derivats: N; Genus: Neutrum
Selektionsrestriktionen hinsichtlich Basis: N; Stamm endet nicht auf [x],
[ng], [g]
Bedeutung: ‚kleines N‘

Komposition = Komposition ist ein Wortbildungsprozess, bei dem ein neues


Lexem durch die morphologische Verbindung zweier Stämme gebildet wird.

à Die Komposition ist neben der Derivation das Standardverfahren zur Bildung
von Wörtern im Deutschen. Die Zusammensetzung weisen die Struktur K = A +
B auf (mit A, B = Grundmorpheme), wobei das Deutsche insbesondere dafür
bekannt ist, dass die Anzahl der Morpheme (Konstituenten) prinzipiell nicht
begrenzt ist.

à Im Gegensatz zur Derivation sind Komposita aus zwei freien Morphemen


(Stämme) aufgebaut:

Schwarz + Bier à Schwarzbier


Seele + Klempner à Seelenklemmpner
druck + reif à druckreif
trink- + fest à trinkfest
mäh- + dreschen à mähdreschen

à In Komposita können unflektierte Stämme auftreten. Die Reihenfolge der


Kompositionsmitglieder ist relevant. Weiterhin unterscheiden sich die
Komposita grammatikalisch.

Schul-mädchen (unflektierter Stamm)

à Eines der Kompositionsglieder bildet den Kopf, der die grammatikalischen


Eigenschaften des Kompositums festlegt. Man kann beobachten, dass die
Komposita sich grammatikalisch wie das jeweils ganz rechtsstehende
Kompositionsglieder verhalten. Deutsche Komposita sind rechtsköpfig, jeweils
das ganz rechtsstehende Element legt die grammatikalischen Eigenschaften
des Kompositums fest, egal wie viele Kompositionsglieder das Kompositums
aufweist.

Schul-mädchen-uniform (Genus: Feminin)


Angst-hase (Genus: Maskulin)

Endozentrische Komposita: In diesem Fall bestimmt der Kopf den Referenten


des Kompositums à Schul-mädchen-uniform: bezeichnet eine Art von Uniform,
die Funktion von Schulmädchen besteht darin, die Bedeutung einzuengen,
sodass nicht auf jegliche Art von Uniform, sondern solche, wie sie
Schulmädchen tragen, Bezug genommen wird.
à Das Kompositum AB bezeichnet die im zweiten Glied benannte Größe B /
Formel AB ist B/. Das zweite Glied kann das Kompositum insgesamt ersetzen:
Eine Milchkanne ist eine Kanne.

Exozentrische Komposita: der Referent wird nicht durch den Kopf festgelegt à
Angst-hase: Ein Angst Hase ist kein Hase, sodass die Referenz des Kompositums
nicht durch den Kopf festgelegt wird.

Das Kompositum bezeichnet nicht die im zweiten Glied benannte Größe,


sondern eine explizit nicht genannte Größe, die vom Kompositum insgesamt
beschrieben wird: Das zweite Glied kann das Kompositum nicht ersetzen:
Dummkopf – ein Dummkopf ist kein Kopf, sondern ein dummer Mensch.

Kompositatypen:

Auf Grundlage der Beziehung zwischen den Kompositionsgliedern lassen sich


verschiedene Kompositatypen unterscheiden. Zunächst kann man
unterscheiden, ob eines der Kompositionsglieder ein Argument des anderen
Kompositionsglieds ist. Diese Form der Beziehung liegt in sogenannten
Rektionskomposita vor. Unter „Rektion“ versteht man die grammatikalische
Abhängigkeit eins Worts von einem anderen Wort.

Fleischfresser

Der Erstglied ist ein Argument der Basis des Zweitglieds.


Das Kompositum besteht aus den beiden Nomen Fleisch und Fresser.
Das Nomen Fresser ist ein Derivat, es ist ein Agensnominalisierung des
Verbstamms fress-.
Das Verb fressen hat zwei Argumente: jemand, der frisst und etwas, was
gefressen wird.
fressen(x,y): „x“- Argument hat die thematische Rolle des Agens. Das „y“-
Argument wird als Thema (manchmal auch als Patient) bezeichnet.
Das Erstglied des Kompositums ist ein von der Verbbasis gefordertes Argument,
nämlich das Thema/Patient-Argument.

Die Rektionskomposita vorkommenden Zweitglieder sind häufig relationale


Nomen. Die sind Nomen, die ein Argument verlangen

Es gibt auch Rektionskomposita, bei denen das Zweitglied ein Argument des
Erstglieds ist, zum Beispiel Untertassen.

Determinativkomposita: Die Referenz des Zweitglieds durch das Erstglied wird


eingeschränkt. Das Erstglied kann somit nicht als Argument des Kopfes
angesehen werden, vielmehr modifiziert das Erstglied die Bedeutung des
Zweitglieds.

Das zweite Glied (das Grundwort) wird vom ersten Glied (dem
Bestimmungswort) inhaltlich spezifiert: Milchkanne, Obstgarten, Drehtür,
hellblau.
Mädchenschule: Das Nomen Schule verlangt kein Argument. Mädchen
schränkt die Referenz von Schule auf solche Schulen ein, die (nur) für Mädchen
sind.

Rektionskomposita: In Rektionskomposita ist das Zweitglied üblicherweise ein


deverbales Nomen und das Erstglied referiert auf ein Argument des
zugrundliegenden Verbes:

Die Linguistentagung (Die Tagung der Linguisten à die Linguisten tagen)


Die Wohnungsbesichtigung (Die Besichtigung der Wohnung à jemand
besichtigt die Wohnung)

à Als Rektion eines Verbes wie die Anzahl und Art der jeweiligen verbalen
Argumente bezeichnet. Man spricht auch davon, dass ein Verb seine Argumente
regiert.

à Das Zweitglied muss nicht immer deverbal sein. Es gibt such


Rektionskomposita, die als Zweitglieder nicht-deverbale Nomen und Adjektive
aufweisen, denn auch einige Nomen und Adjektive haben eine
Argumentsstruktur.

Prüfungsangst à Angst vor der Prüfung


Todessehnsucht à Sehnsucht nach dem Tod

Staatstreu à dem Staat treu


Fälschungssicher à vor Fälschung sicher
Blei à frei von Blei

Possessivkomposita: Der Kopf des Kompositums steht oftmals metaphorisch


oder metonymisch für den Referenten. Angsthase à Das Nomen Hase mag
metaphorisch motiviert sein: Eine ängstliche Person verhält sich metaphorisch
wie ein Hase.

Kopulativkomposita: In denen die Kompositionsglieder semantisch


gleichwertig sind à Dichterkomponist. Es bezeichnet eine Person, die sowohl
Dichter als auch Komponist ist. Beide referieren auf dieselbe Person und
beschreiben zwei verschiedene Eigenschaften des Referenten.

Die Glieder sind inhaltlich gleichgeordnet und gehören der gleichen Wortart an:
Hemdbluse, Dichterkomponist, taubstumm.

Exozentrische Kopulativkomposita: Das Kompositum referiert auf eine andere


Entität als die beiden Kompositionsglieder à ma-so: Pferd Rind (Vieh).

Unikalen Morphemen: Komposition wurde als Wortbildungsprozess, bei dem


freie Morpheme kombiniert werden, definiert. Einige Elements treten jedoch in
Komposita auf, wie zum Beispiel him- in Himbeere oder Schorn- in Schornstein.
In diesen Fällen spricht man von unikalen Morphemen.
à Oftmals lässt sich die Bedeutung der unikalen Morpheme nur
sprachhistorisch erschließen.

Konfixe: Sie kommen auch nur in Komposita vor und haben häufig einen
fremdsprachigen Hintergrund, z.B. bio- in biologisch, Biologie, Biotop.

à Sowohl Konfixe als auch unikale Morpheme lassen sich als gebundene
Stämme analysieren.

à Morphologisch gesehen sind Konfixe basis-, aber nicht wortfähige Einheiten,


d.h. sie kommen wie Wortbildungsaffixe nur gebunden vor, bilden aber
wie Wörter die Basis expliziter Derivate, z.B. identisch, Identität. Einige
Konfixe bilden außerdem Komposita und zwar mit Wörtern (z.B. Thermojacke)
oder mit Konfixen (z.B. Thermostat). Konfixe sind häufig nicht kategoriell
markiert, d.h. sie haben keine Wortart, kein Genus usw. Einige Konfixe haben
aber durchaus kategorielle Merkmale, z.B. -drom in Aquadrom oder -man als
Adjektivmarker in biblioman.

Inkorporation: Mit dem Begriff „Inkorporation“ wird die Komposition eines


Stammes – häufig ein nominaler Stamm – mit einem Verbstamm bezeichnet.

Inkorporation bezeichnet eine spezielle Wortbildungsart, bei der ein Nomen mit
einem Verb kombiniert wird, wobei das Nomen seine syntaktische
Selbstständigkeit verliert. Inkorporation ist oft, aber nicht nur, in nord- und
südamerikanischen polysynthetischen Sprachen zu finden.

Nomeninkorporation ist als Kompositabildung charakterisiert, die in der


Komposition eines nominalen und eines verbalen Stammes besteht und zur
Bildung eines Verbs dient. Wir können Nomeninkorporation als die Bildung von
rektionskomposita mit verbalem Kopf verstehen.

à Als Erstglied treten in Komposita normalerweise Nomen in der Nominativ-


Singular (Haustür), Verben in der Stamm- (Pflückmaschine) und Adjektive in
der Positivform (Blaumeise) auf.

Flexion {Wortformbildung} à Affigierung {Mittel} à Grundmorphem +


Flexionsmorphem.

Derivation {Wortbildung} à Affigierung {Mittel} à Grundmorphem +


Derivationsmorphem.

Komposition {Wortbildung} à Verbindung {Mittel} à >= 2 Grundmorpheme +


oder Konfixe.

Wortbildungsaffixe = Wortbildung ist die Bildung von Wörtern aus


vorhandenem Sprachmaterial. Im Deutschen werden Wörter vor allem gebildet
aus Wörtern (z.B. Hut, schön, red-), Konfixen (z.B. bio-, -therm) und
Wortbildungsaffixen.
à Morphologisch gesehen sind Wortbildungsaffixe Einheiten, die weder wort-
noch basis- oder kompositionsgliedfähig sind, d.h. sie kommen in Texten nur
gebunden vor und können in der Regel nur mit Wörtern und Konfixen explizite
Derivate bilden.

à Affixe sind positionsfest. Sie werden entweder als Präfixe vorangestellt


(z.B. unschön, hyperintelligent), als Suffixe nachgestellt (z.B. Schönheit,
Abstraktion ) oder als Zirkumfixe um Stämme herum positioniert
(z.B. Gerede ). Umstritten sind die sogenannten Infixe (z.B.
in funktionsuntüchtig).

Fugenelemente = Einige Komposita im Deutschen weisen zwischen den


Kompositionsgliedern ein Element auf, das häufig wie ein Flexionsaffix
aussieht. In der Regel gleicht dieses Fugenelement einer Genitiv- oder
Pluralmarkierung.

Kinderwagen – Kindesentführung – Scheibenwischer – Straßenbahn

à Synchron, also im gegenwärtigen Deutsch, sind die Fugenelemente nicht


mehr als Flexionsaffixe zu interpretieren.

à Das Fugenelement wird – aber nicht eindeutig – durch das linke


Kompositumsglied festgelegt. Es gibt somit eine enge Beziehung zwischen dem
linken Glied des Kompositums und dem Fugenelement. Bei Koordination und
Tilgung des Zweitglieds taucht das Fugenelement trotzdem am Erstglied auf,
aber nie am Zweitglied.

à Fugenelemente tragen keine Bedeutung mehr, weshalb wir sie als Elemente
und nicht als Morpheme bezeichnen. Nur weil sie keine Bedeutung tragen, heißt
es nicht, dass sie funktionslos seien. In einigen Fällen werden Fugenelemente
benötigt, um einen Kompositionsstamm zu bilden.

Nach der hier favorisierten Definition beschränken sich die Fugen auf vier
Typen.
• s-Fugen
• i-Fugen
• o-Fugen
• t-Fugen

à Funktionen: Vielleicht helfen Fugenelemente strukturieren: So wird in der


Forschungsliteratur darauf aufmerksam gemacht, dass auf simplizische
Einheiten häufig kein Fugenelement folgt: Zeitmaß, Fahrtkosten, Sichtblende,
Schriftbild, während komplexe Einheiten durch ein Fugenelement markiert
werden: Hochzeitstorte, Abfahrtszeit, Übersichtsplan, Überschriftszeile.

Hut-Ø-schachtel
Hochzeit-s-torte
Therm-o-meter
mehrheit-s-fähig
öffen-t-lich

à Nur weil Fugenelemente keine Bedeutung tragen, heißt es nicht, dass sie
funktionslos seien. In einigen Fällen werden Fugenelemente benötigt, um einen
Kompositumsstamm zu bilden.

Motivation = Flexion und Derivation sind unterschiedlich motiviert.

à Flexion im prototypischen Fall ist grammatikalisch gefordert: Ein groß-er


Mann / *ein groß Mann, Sie liebt ihn / *Sie liebst ihn

à Derivation ist nicht grammatikalisch motiviert, sondern semantisch


motiviert und somit auch nicht grammatikalisch gefordert.

à Flexionsmorphologie ist aber nicht immer grammatikalisch motiviert.


Beispielsweise ist Tempus nicht grammatikalisch gefordert, sondern eine Wahl
des Sprechers (möchte ich über etwas, was vor dem Sprechzeitpunkt stattfand,
reden?).

à Wenn eine bestimmte Form grammatikalisch gefordert ist, spricht das dafür,
dass wir es mit Flexion zu tun haben. Wenn eine Form dagegen nicht
grammatikalisch gefordert ist, können wir keine Rückschlüsse ziehen, denn sie
wohl in den Bereich der Flexion, als auch den Bereich der Derivation gehören.

Systematizität/Produktivität

Flexion ist systematisch und produktiv anwendbar, es gibt somit normalerweise


keine unerwarteten Lücken in Flexionsparadigmen. Es gibt aber auch defektive
Paradigmen, in denen Flexionsformen fehlen. Dies sind aber Ausnahmen und
stellen nicht den Normalfall in der Flexion dar. Stattdessen lassen sich
Flexionsformen vorhersagen.

Derivation ist häufig nicht systematisch. Es gibt Produktivitätsunterschiede im


Bereich der Derivation:

Verlaufen, verwählen, *veressen


Unsichtbar, unschön, *ungroß
Ärgernis, Versäumnis, *Erfreunis

Derivation kann jedoch auch systematisch und produktiv sein, beispielsweise


erlauben die meisten deutschen Nomen eine Diminutivbildung. Wir können also
nicht darauf schließen, dass eine Form in den Bereich der Flexion gehören
muss, nur weil sie systematisch und produktiv ist. Im Gegenteil spricht nur die
unsystematische und beschränkt produktive Bildung für Derivation.

Homogenität
Flexionsmorpheme kodieren für jede zugängliche Basis immer dieselben Werte
grammatikalische Kategorien. Sie sind somit in Bezug auf ihren
Bedeutungsbeitrag homogen. In allen Beispielen realisiert -st den Wert 2.Person
Singular, unabhängig vom Verb:

Du gehst / du schlägst / du fährst

Derivationsmorpheme sind dagegen oftmals semantisch heterogen und wirken


sich unterschiedlich auf die Bedeutung verschiedener Basen aus. Derivate mit
demselben Derivationsmorphemen können voneinander verschiedene
Bedeutungen aufweisen: be- in bedenken und be- in betrinken leistet nicht
denselben semantischen Beitrag.

Flexionsmorpheme leisten denselben grammatischen Beitrag.


Derivationsmorpheme leisten nicht immer denselben semantischen Beitrag.

à Derivationsmorpheme können aber auch semantisch homogen sein. So wird


mit dem Suffix -in ein Nomen deriviert, das einen weiblichen Referenten hat.
Der Semantische Beitrag des Suffixes ist immer identisch, unabhängig von der
Basis des Derivats.

Bedeutungserhalt

Flexion ist bedeutungserhaltend, eine flektierte Wortform repräsentiert


dasselbe Konzept wie seine Basis. Dazu gehört auch, dass Flexion – in der Regel
– kategorienerhaltend ist und nicht die lexikalische Kategorie des Stammes
ändert:
Ein großer Hund / der groß-e Hund

Derivation ist nicht bedeutungserhaltend, sondern hat gerade die Funktion ein
Lexem mit neuer Bedeutung zu bilden: malen vs. bemalen

Derivation kann die lexikalische Kategorie verändern, muss aber nicht:


Der Mann fährt einen Bus.
Der Fahrer ist beim Verlassen des Busses gestürzt.

Portmanteau-Formen

Flexionsmorpheme könne zu Portmanteau-Morphemen verschmelzen, ein


Morphem realisiert verschiedener grammatikalischer Kategorien à Die
Verschmelzung von Kasus und Numerus.

Das Konzept der Portmanteau-Formen lässt sich nicht leicht auf


Derivationsmorpheme abtragen, da es dort keine klar definierten diskreten
Einheiten analog zu den grammatikalischen Kategorien und ihren Werten gibt-

Es scheint keine Portmanteau-Formen zu geben, in denen Flexion und


Derivation miteinander kombiniert sind.
Iterierbarkeit

Flexionsmorpheme sind, in der Regel, nicht iterierbar. Eine grammatikalische


Kategorie kann nicht mit zwei verschiedenen oder gleichen Werten am selben
Stamm realisieren.

*wünsch-te-te

Derivationsmorpheme können iteriert werden: Brüder-lein-chen (Diminutiv)

Position

Wenn Flexions- und Derivationsmorpheme an dieselbe Seite des Stammes


affigiert werden (beides vor oder nach dem Stamm), dann werden
Derivationsmorpheme näher am Stamm realisiert als Flexionsmorpheme. Dies
ist auch motiviert, da Derivation die lexikalische Kategorie ändern kann und
bestimmte grammatikalische Kategorien auf bestimmte lexikalische
Kategorien beschränkt sind. So können Nomen nicht für Tempus markiert
werden und erst nach der Bildung eines deverbalen Nomens steht Tempus als
Flexionskategorie zur Verfügung:
Schiff-fahrt-s-kapitän-e
*Schiff-fahrt-en-kapitän

Nach der Flexion ist keine weitere Derivation mehr möglich.

Jedoch zeigt Deutsch die Abfolge ‚Plural‘ vor ‚Diminutiv‘, etwa in Kind-er-chen.

Eigenschaften von Flexion und Derivation

(1) Flexion ist relevant für Syntax; Derivation ist nicht relevant für
Syntax.
(2) Flexion ist obligatorisch, Derivation ist optional.
(3) Flektierte Wortformen könne nicht durch einfache Wörter
ersetzt werden; Derivierte Lexeme können durch einfache Wörter
ersetz werden.
(4) Flektierte Wortformen drücken das gleiche Konzept aus wie ihr
Stamm; Derivierte Lexeme drücken neue Konzepte aus.
(5) Flexionskategorien kodieren relativ abstrakte Bedeutungen;
Derivationskategorien kodieren relative konkrete Bedeutungen.
(6) Flektierte Wortformen sind semantisch regelmäßig; Derivierte
Lexeme könne semantisch unregelmäßig sein.
(7) Die Bedeutung von Flexionskategorien sind wenig relevant für
die Bedeutung des Wortstamms; Derivationelle Bedeutungen sind
dagegen sehr relevant für die Bedeutung des Wortstamms.
(8) Flexionskategorien können auf einen Stamm angewendet werden
ohne arbiträre Beschränkungen; Derivation kann arbiträren
Beschränkungen unterliegen.
(9) Flexion wird an der Peripherie von Worten ausgedrückt;
Derivation wird nahe an der Wurzel ausgedrückt.
(10) Flexionskategorien können kumulativ ausgedrückt werden;
Derivationskategorien können nicht kumulativ ausgedrückt werden.
(11) Flexionskategorien können nicht iteriert werden;
Derivationskategorien können iteriert werden.
(12) Flexion ändert niemals die Wortart; Derivation ändert die
Wortart.

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