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SEMANTIK DER DEUTSCHE SPRACHE

19/09:

Die Grammatik beeinflusst die Wortschaft, zum Beispiel durch die Endungen
("Kind" - "Kindes"). Dies ist eine semantische Regel.

Es gibt eine Beziehung zwischen Wortschatz und Grammatik. Wie sieht diese
Beziehung aus? In der Grammatik gibt es zum Beispiel Regeln, die die Endungen
von Substantiven beeinflussen: "Kind" - "Kindes". Nun gibt es Theorien, die
besagen, dass der Wortschatz starr und wichtiger ist als die Grammatik, und es gibt
Theorien, die besagen, dass die Grammatik wichtiger ist.

Die Lexikologie ist jung, sie wurde 1960 geboren. Davor hieß es "Wortforschung"
oder " Forschung zum Wort". Warum wurde die Lexikologie geboren? Denn viele
linguistische Disziplinen haben sich mit der Erforschung der Sprache unter
verschiedenen Gesichtspunkten befasst, wie z. B. die Stilistik, die Orthographie
usw., und sie haben erkannt, wie wichtig die Wörter sind, und dass diese eine
eigene Studie haben sollten. Deshalb haben sie eine neue Disziplin kreiert und ihr
einen Namen gegeben: Lexikologie. Die frühere Name "Wortforschung" war sehr
generell. Der Begriff "Lexikologie" bedeutet "Wissenschaft von den Wörtern"
und kommt aus dem Griechischen (Lexikon = Worte, und logos =Wissen).

• Nun vergleichen wir die Lexikologie mit der Semantik:


Die Semantik ist die Lehre von der Bedeutung. Für Dieter Wunderlich ist die
Semantik ein Teil der Linguistik, der die sprachlichen Bedeutungen
untersucht. Auch Philosophie, Psychologie und Literatur arbeiten mit
Bedeutungen, aber nicht aus der sprachlichen Perspektive der Semantik.
Die Autoren Monika Schwarze-Friesel und Chur definieren Semantik als die
Wissenschaft, die die Bedeutung von sprachlichen Ausdrücken
untersucht.
Wenn wir über Semantik sprechen, sprechen wir über Bedeutung. Aber wir
können Bedeutung auf zwei Arten verstehen, als Funktion oder als Inhalt
(Gehalt). Hier werden wir die Bedeutung als Inhalt studieren, und dies wird
von Michel Bréal in seinem Essai de sémantique (1897) studiert.

• Synchrone vs. diachrone Semantik:


Wir werden die "Wortsemantik " und die " Satzsemantik " betrachten. Die
synchrone Semantik studiert die Semantik, also die Bedeutung eines
Wortes, zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte (z. B. was
bedeutet "Mädchen" heute). Und die diachrone Semantik studiert die
Bedeutung in ihrer Entwicklung (z. B. die Entwicklung der Bedeutung des
Wortes "Mädchen" vom Mittelalter bis heute). Michel Bréal ist der erste, der
die diachrone Semantik studiert hat, und deshalb ist dieser französische
Sprachwissenschaftler so wichtig.
Es gibt noch eine andere Art von Semantik, die formale Semantik, die wir hier
nicht untersuchen werden, und die nach universellen Bedeutungen sucht,
wie in der Zeichensprache.

• Wortsemantik vs. Satzsemantik:


Es gibt zwei Arten von Semantik: Wortsemantik (Semantik der Arbitrarität)
und Satzsemantik (Semantik der Kompositionalität). Die letztere studiert,
wie der Satz durch die sprachlichen Einheiten konstruiert wird.

Die Wortsemantik oder lexikalische Semantik studiert die wörtliche


Bedeutung von autonomen Wörtern, ohne Kontext, die sich im Kopf
befinden. Die lexikalische Semantik interessiert sich auch für die
Beziehungen, die autonome Begriffe zueinander haben, für die
Bedeutungsbeziehungen wie Synonymie, Antonymie, Metonymie usw.

Die Satzsemantik studiert komplexe sprachliche Strukturen, die


Bedeutung von Sätzen und ihre Beziehungen. Sie studiert z. B. die
Synonymiebeziehungen zwischen zwei Sätzen und auch die
Akzeptabilität des Satzes, das heißt, ob der Satz wahr oder falsch ist. Die
Satzsemantik studiert also die Bedeutung des Satzes, seine Beziehungen
und seine Akzeptabilität.

• Sprachliche Einheiten:
Die kleinste sprachliche Einheit ist das Phonem. Aber die kleinste
sprachliche Einheit mit Bedeutung ist das Morphem. Dann gibt es das
Lexem oder Wort, dann das Syntagma (Phraseme oder Satzlieder) und
dann den Text.
So ist es, vom kleinsten zum größten: Phonem < Morphem < Lexem < Syntagma < Text.

• Wörterbuch:
Wenn wir im Wörterbuch nach Bedeutungen suchen, suchen wir nach
Lexemen oder Wörtern, einer vollständigen Einheit. Kompositionswörter
(Komposita), wie z.B. "Haustür", sind nicht im Wörterbuch zu finden.
Wie kann man die Bedeutung eines Satzes im Wörterbuch suchen? Man
muss Wort für Wort suchen und die Bedeutung des ganzen Satzes
konstruieren. Aber es gibt Sätze, die eine Bedeutung haben, die nicht
wörtlich ist ("Ich nehme dich auf dem Arm"), und die Bedeutung kann man
nicht durch eine Suche im Wörterbuch finden. Das muss man im
Phraseologismus-Wörterbuch suchen.

20/09:

Thema 2: Das Wort

Es ist de Saussure, der sagt, dass die Sprache ein System von Zeichen ist. Die
Sprache bildet ein System von Zeichen, in dem die Beziehung zwischen Sinn und
Lautzeichen essentiell ist. Dann ist das Wort ein sprachliches Zeichen, und es hat
nach Bühler drei Funktionen: Symbol, Symptom und Signal.
• Arbitrarität nach de Saussure:
Saussure sagt, dass die Beziehung zwischen einem Wort (Formativ) und
seiner Bedeutung arbiträr ist.

• Vollwörter vs. Funktionswörter. Oder Autosemantika vs. Synsemantika:


Autosemantika (oder Inhaltswort) ist ein Lexem, das unabhängig vom
Kontext eine lexikalische Bedeutung hat. Substantive, Verben, Adjektive und
Adverbien sind Vollwörter (Autosemantika).
Synsemantika (oder Funktionswörter) sind Wörter, die wenig semantische
Information, aber eine grammatikalische Funktion haben. Das heißt, sie
helfen den Satz zu organisieren. Artikel, Konjunktionen, Präpositionen,
Pronomen, Hilfs- und Modalverben sind Funktionswörter.

• Das Wort nach Sanskij (1969) und das Problem einer Wortdefinition:
Für Sanskij ist das Wort phonetisch geformt, hat eine semantische
Valenz, ist unteilbar, ist lexikalisch und grammatisch organisiert und
idiomatisiert. Aber im Deutschen gibt es Verben, die teilbar sind, wie
"abgehen". Deshalb ist die Definition von Sanskij nicht richtig. Dies ist das
Problem einer Wortdefinition. Das heißt, die Definitionen von "Wort" sind
niemals komplett. Warum? Denn das Wort kann aus verschiedenen
Perspektiven oder auf verschiedenen Ebenen studiert werden. Sanskij
definiert das Wort auf der phonetischen Ebene.
Es gibt keine Definition des Wortes, die komplett ist und alle Funktionen
betrachtet.
Wir werden eine komplette Definition des Wortes konstruieren. Wie? Wir
werden das Wort morphologisch, phonetisch, syntaktisch, semantisch und
pragmatisch studieren.

• Dies sind die fünf Ebenen des Wortes: die semantische Ebene, die
morphologische Ebene, die syntaktische Ebene, die phonetisch-
phonologische Ebene und die pragmatische Ebene.
Das Wort kann gut konstruiert und auf allen Ebenen korrekt sein, aber nicht
pragmatisch korrekt (wenn es nicht in den richtigen Kontext ist).
Beispiele:
a) Ich gehte gestern in dieser Kino.
Der Satz ist auf der morphologischen Ebene (in der Form) falsch, da die
Vergangenheitsform von "gehen" nicht auf diese Weise gebildet wird und
die Deklination von "Kino" falsch ist.
b) Ich ins Theater gestern ging.
Der Satz ist auf der syntaktischen Ebene falsch (die Reihenfolge der
Satzteile ist falsch).
c) Das Auto ging auf der Autobahn spazieren.
Der Satz ist auf der semantischen Ebene falsch, denn ein Auto kann nicht
spazieren. Es ist auch auf der morphologischer Ebene falsch, denn das
Verb spazieren gehen braucht den Akkusativ (die Autobahn).
d) Halt den Mund!
Dieser Satz ist auf allen Ebenen korrekt (morphologisch, syntaktisch,
semantisch und phonetisch), aber wenn es in einem formellen Kontext (
wie an der Universität) gesagt wird, ist es auf der pragmatischen Ebene
inkorrekt.

Die fünf Ebenen:


• Das phonetisch-phonologische Wort:
Was ist ein Wort auf der phonetischen Ebene? Diese Ebene definiert das
Wort mit drei Ideen: Laut, Silbe und Akzent.
Das phonetisch-phonologische Wort ist eine Einheit, die einen Laut, eine
Silbe und einen Akzent hat. Einige Laute (Phoneme) können substituiert
werden, um neue Wörter zu bilden: Hut > Gut > Mut. Die Änderung eines
Phonems macht drei Wörter mit drei Bedeutungen.

• Das graphische Wort:


Wie können wir wissen, ob es ein oder mehrere Wörter gibt? Wir wissen
durch die Lücken, die Pausen. In "ich/gehe/in/der/Uni" sagen uns die
Lücken, dass es fünf Wörter gibt.
Was ist ein Wort auf der grafischen Ebene? Ein Wort ist jede sprachliche
Einheit zwischen Lücken in einem Satz.

• Das morphologische Wort:


Das morphologische Wort kann auf zwei Ebenen betrachtet werden:
1) Erstens gibt es zwei Gruppen, die sich nach ihren Morphemen
unterscheiden: eine Gruppe sind Wörter, die nur ein Morphem
haben; und eine andere Gruppe sind Wörter, die mehrere
Morpheme haben. Wörter mit einem einzigen Morphem sind
Wurzelwörter (Kind), und Wörter mit mehreren Morphemen sind
Wortbildungen (Kindes).

Was ist ein Morphem? Ein Morphem ist die kleinste sprachliche Einheit mit
Bedeutung.

2) Zweitens kann das morphologische Wort nach seiner Deklination


und Flexion in Wortarten unterschieden werden. Es gibt fünf
morphologische Wortarten: Verben, die konjugiert sind; infinite
Verben, die nicht konjugiert sind; Substantive; Adjektive; Pronomen.

Kurz gesagt, das morphologische Wort kann aus zwei Perspektiven


gesehen werden: das Wort als eine Kombination von Morphemen, also
Einheiten, die Wörter zusammen mit einem Lexem oder einer Wurzel
bilden; oder Wörter als Wortarten, die dekliniert und flektiert werden
(Substantive, Verben...).

• Das syntaktische Wort:


Das syntaktische Wort ist jede grammatikalische Manifestation auf einem
Wort. "Kind" ist eine Manifestation, und "Kindes" ist eine andere, die einen
Genitiv bedeutet. Kindern ist eine weitere grammatikalische Manifestation,
die einen Dativ im Plural bedeutet. Dies sind drei syntaktische Wörter, und
jedes syntaktische Wort hat eine Wortform.

• Das semantische Wort:


1) Erste Idee: Das semantische Wort ist die kleinste Einheit mit
autonomer Bedeutung. Sie allein hat eine komplette Bedeutung.

2) Zweite Idee: Auf der semantischen Ebene sind Substantive Wörter,


die eine Dinge ausdrücken (Dingwörter); Adjektive sind Wörter, die
eine Qualität ausdrücken; und Verben ausdrücken immer eine
Handlung.
Aber diese Regel ist nicht immer richtig: Es gibt Verben, die sich in
Substantive transformieren (das Essen), und es gibt Verben, die
keine Handlung, sondern einen Zustand markieren (setzen). Das
Essen ist kein Dingwort, aber es ist ein Substantiv, auch wenn es ein
Handlungswort ist.

3) Es gibt fünf Arten von semantischen Wörtern:


(a) Eigennamen und Gattungsnamen: Sie haben Autonomie und
eine konkrete Bedeutung.
(b) Wörter mit Rektion: transitive Verben brauchen einen Akkusativ
(ich kaufe etwas). Oder das Adjektiv "stolz" braucht immer "auf".
Wörter mit einer relationalen Bedeutung sind Wörter, die einen
bestimmten Kasus brauchen.
(c) Deiktika: Deiktika sind Wörter, die auf etwas in der Realität
deuten (ich, dort…).
(d) Funktionswörter: sind die Wörter, die den Satz strukturieren.
(e) Fraseologismen: sind Einheiten mit einer metaphorischen
Bedeutung (ich nehme dich auf den Arm).

• Das pragmatische Wort:


Das pragmatische Wort ist immer Kontext-abhängig. Man kann ein Wort auf
syntaktischer, morphologischer und semantischer Ebene gut benutzen,
aber wenn man die Regeln der Pragmatik nicht versteht, kann man sich
irren.

• Definition von prototypischen Worten:


Dies ist die beste Definition von Wort:

✓ Das Wort kann im Diskurs isoliert werden.


✓ Das Wort hat eine autonome Bedeutung.
✓ Das Wort ist aus Morphemen gebildet.
✓ Das Wort kann grammatikalische Manifestationen ausdrücken.
✓ Das Wort hat einen kommunikativen Sinn, es kann Ideen
konstruieren und Gefühle zeigen.

Diese Definition des prototypischen Wortes verbindet alle Ebenen (das graphische
Wort, das morphologische Wort, das syntaktische Wort, das semantische Wort
und das pragmatische Wort).

Übung:

“Wenn hinter Fliegen eine Fliege fliegt, fliegt eine Fliege Fliegen nach”.

1) Wie viele Wörter hat diese Satz? Es hat elf Wörter. Jede Manifestation
hinter einer Lücke ist ein (grafisches) Wort.
2) Wie viele verschiedene Wörter? Sieben verschiedene syntaktische
Wörter.

27/09:

• Unterschied zwischen Bedeutung und Bezeichnung:


Wörter haben eine autonome Bedeutung, ohne Kontext, und diese Bedeutung ist
eine Summe von semantischen Merkmalen. Diese semantischen Merkmale
(Bedeutung) haben ein Formativ (Zeichenform oder Signifikant).

Ein sprachliches Zeichen hat also zwei Seiten: einen Formativ und eine
Bedeutung.

• Lexikalische Bedeutung vs. aktuelle Bedeutung:


Die lexikalische Bedeutung ist der Inhalt (die wörtliche Bedeutung) und
wird von der Semantik studiert. Und die aktuelle Bedeutung ist die
Bedeutung im Kontext, und wird von der Pragmatik studiert.

Man muss dann zwischen Inhalt-Umfang oder Intension-Extension


unterscheiden: Inhalt, Bedeutung und Intension sind Synonyme, und es ist
die mentale Vorstellung einer Sache, die Idee im Kopf. Und Umfang,
Bezeichnung oder Extension ist der Referent, das Ding in der physischen
Realität. Es ist eine konkrete Sache.

• Ogden und Richards Dreieck:


Diese Figur zeigt, dass ein sprachliches Zeichen drei Seiten hat: Signifikat,
Signifikant und Referent. Das sprachliche Zeichen hat drei Seiten wie ein
Dreieck.

Der Signifikant oder die Zeichenform ist eine Sequenz von Lauten: B-A-U-M.

• Sprachliche Zeichen als bilaterale und arbiträr:


De Saussure sagt, dass das sprachliche Zeichen bilateral ist, weil es zwei
untrennbare Seiten hat, wie ein Papierblatt: Signifikant und Signifikat.
Nach Saussure ist auch das sprachliche Zeichen arbiträr. Warum ist das
sprachliche Zeichen arbiträr? Es ist arbiträr, weil es keine Beziehung
zwischen Signifikat und Signifikant gibt. Die Beziehung ist eine soziale
Konvention.
Nach de Saussure ist das sprachliche Zeichen also bilateral und arbiträr.
Aber bei der Onomatopoetika passiert etwas anderes. Onomatopoetika
sind bilateral (sie haben Signifikant-Signifikat), aber sie sind nicht
arbiträr. Warum ist Onomatopoetika nicht arbiträr? Es ist nicht arbiträr, weil
es eine natürliche Beziehung zwischen Inhalt (miauen) und Laut (m-i-a-u-
e-n) gibt. Onomatopoetika ist eine Imitation der Realität.

• Semantische Merkmale: Komponentenanalyse


Die Komponentenanalyse ist strukturalistisch. Warum ist es so? Der
Strukturalismus (in der Linguistik) ist ein System, in dem alle Komponenten
geordnet sind. Und bei der Komponentenanalyse wird die Bedeutung durch
ihre semantischen Komponenten oder Merkmale analysiert, die auch
geordnet sind.
Bei der Komponentenanalyse wird die Bedeutung eines Wortes durch
seine Semen, also die kleinsten semantischen Einheiten mit Bedeutung,
analysiert. Ein Wort hat viele Semen. Zum Beispiel ist Frau: [+menschlich]
[+erwachsen] [+weiblich] [+lebendig]. Alle Semen zusammen nennt man
Merkmalbündel.
Semmen sind distinktiv. Warum ist es ein Sem distinktiv? Sie sind distinktiv,
weil sie die Bedeutung eines Wortes von der Bedeutung eines anderen
Wortes unterscheiden. Wenn man einen Sema eliminiert, dann wird die
Bedeutung anders. Zum Beispiel ist [+weiblich] [+lebendig] [+erwachsen]
aber [-menschlich] keine Frau, sondern ein Tier!

03/10:

Das Sem ist die kleinste semantische Einheit mit Bedeutung.

• Übung: zerlegen Sie die Bedeutung von Mann, Junge, Kind:


Mann: [+lebendig] [+erwachsene] [+männlich] [+menschlich] [+/-alt]

Junge: [+lebendig] [+/-erwachsene] [+männlich] [+menschlich] [-alt]

Kind: [+lebendig] [-erwachsene] [+männlich] [+menschlich] [-alt]

Aristoteles hat die Theorie der semantischen Merkmale entwickelt. Nach


Aristoteles kann man alle Dinge in der Realität durch ihre semantischen Merkmale
definieren, durch ihr Anwesenheit (+) oder ihre Abwesenheit (-).

Ein Sem hat zwei Merkmale: Es ist notwendig (um eine Bedeutung zu definieren)
und es ist differenzierbar (von den anderen Semen). Deshalb ist das Sem
distinktiv, weil es notwendig und differenzierbar ist.

• Aber-Probe oder Aber-Analyse:


Die Aber-Probe ist eine Methode, um zu sehen, ob ein Sem distinktiv
(notwendig) ist oder nicht. Wenn ein Sem nicht distinktiv ist, ist es nicht
gültig.
Die Aber-Probe ist so:
Beispiel 1: X ist eine Frau aber nicht erwachsene.
Beispiel 2: X ist ein Hund aber nicht tierisch.
Beispiel 3: X iste in Katze aber nicht gross.
Beispiele 1 und 2 sind ein Widerspruch. Weil es einen Widerspruch gibt,
wissen wir, dass diese Semen distinktiv (notwendig) sind. So funktioniert
die Aber-Probe.
• Kausative Verben: Komponentenanalyse
Nach ihren semantischen Merkmalen gibt es drei Arten von Verben:
Vorgangsverben, Zustandsverben und Handlungsverben. Und innerhalb
der Handlungsverben gibt es die kausativen Verben, wo es ein Subjekt gibt,
das etwas verursacht.
Beispiel: Der Mann gibt dem Bettler Brot.
X verursacht (y hat z)
[+menschlich] x und [+erwachsen] x und [+männlich] x verursacht (y hat z)
[+menschlich] und [+erwachsen] und [+männlich] und [+arm] (y) und
[+Nahrungsmittel] und [+gebackener Teig] (z).
11/10:

Die Prototypen-Theorie wurde von der Psychologin Eleanor Rosch entwickelt und
wurde später von Wittgenstein weiterentwickelt. Nach der Prototypentheorie sind
die Kategorien nicht so, wie Aristoteles glaubte. Mit anderen Worten, sie sind nicht
ganz klar. Die Kategorien sind eine Mischung aus Individuen mit gemeinsamen
Merkmalen, , aber sie sind unterschiedlich. Innerhalb einer Kategorie gibt es also
Individuen, die repräsentativer für die Kategorie sind, und diese werden Prototypen
genannt. Der prototypische Vogel ist zum Beispiel der Spatz.

• Das Problem mit der Prototypentheorie ist, dass es subjektiv ist, weil jeder
Mensch seine eigene mentale Repräsentation hat. Was ist der Prototyp
der Kategorie "Krankheit"? Es kann so viele Prototypen geben.

Die Wortfeld-Theorie wurde von Jost Trier (1931) entwickelt. Er bemerkte, dass
es in jeder Sprache Felder gibt, in die verschiedene Dinge klassifiziert werden
können. Zum Beispiel gibt es "Tiere", und dann gibt es "Hunde", "Katzen", "Vögel",
und so weiter. Dies sind alles Wortfelder mit gemeinsamen semantischen
Merkmalen.

• WORTFELDER ≠ WORTFAMILIEN: In Wortfamilien gibt es eine Lexem-


Beziehung: Bäcker, Bäckerei, Backofen.
• Die Wortfelder sind strukturalistisch. Warum? Denn sie bilden ein
System, in dem die Wörter nach ihrer semantischen Ähnlichkeit geordnet
sind.
• Die Wortfelder bilden paradigmatische Beziehungen, weil ein Begriff durch
einen anderen Begriff substituiert werden kann. Was ist eine Blume? Eine
Rose, aber auch eine Margerite. Rose und Margerite haben eine
paradigmatische Beziehung miteinander. Und die syntagmatische
Beziehung ist die Beziehung, die die Wörter in einem Satz miteinander
haben.
MERKMALE DES WORTFELDES:

1. Begriffe in einem Wortfeld haben ähnliche semantische Merkmale (z. B.


Rose und Margerite). Nur durch gemeinsame semantische Merkmale
können sie ein Wortfeld bilden.
2. Diese Begriffe haben eine gemeinsame Referenz.
3. Alle Wörter in einem Wortfeld gehören zu der gleichen Wortart (Substantiv,
Adjektiv…). Zum Beispiel bilden "kochen", "backen" und "braten" das
Wortfeld von Kochverben.

Die lexikalische Lucken: zwischen den verschiedenen Sprachen gibt es Lücken.


In manchen Sprachen gibt es keine Wörter, um etwas zu sagen. Im Deutschen gibt
es zum Beispiel das Wort "Weltschmerz", aber im Spanischen gibt es kein Wort,
und man muss mehrere Wörter verwenden, um das Gleiche zu sagen.

• Die Elemente des Wortfeldes:


1. Klassem: sind die generellen semantischen Merkmale, die für das
ganze Wortfeld gemeinsam sind. Diese semantischen Merkmale sind
nicht distinktiv. [Lebewesen] oder [lebendig] sind Klaseme.
2. Archilexem: ist die globale Bedeutung eines Wortfeldes. Das
Archilexem ist dasselbe wie der Name des Wortfeldes. Zwischen
"Rose" und " Margerite" ist das Archilexem "Blume".
3. Lexem: ist jedes Mitglied des Wortfeldes (Rose, Margerite…).
4. Sem: ist die kleinste Einheit, die eine distinktive Bedeutung hat.

• Drei Merkmale von Wortfeldern:


1. Wortfelder haben eine paradigmatische Beziehung (sie sind ein
Substitutionsrahmen), wo ein Lexem durch ein anderes Lexem der
gleichen Wortart substituiert werden kann. "Rose" kann durch "
Margerite" substituiert werden, denn beide gehören zu dem Wortfeld
"Blume" und dem Wortart "Substantiv".
2. Wortfelder haben eine Form (Formativ) und einen Inhalt, so wie ein
Blatt Papier zwei Seiten hat.
(a) In einem Wortfeld gibt es eine formative Seite, wo alle Elemente
zu der gleichen Wortart gehören müssen.
(b) In einem Wortfeld gibt es auch eine Inhaltsseite, wo alle Elemente
gemeinsame semantische Merkmale haben müssen.
(c) Die Elemente des Wortfeldes können verschiedene
Beziehungen miteinander haben: Synonymie, Antonymie…).

17/10:

PARADIGMATISCHE BEZIEHUNGEN:

Paradigmatische Beziehungen sind vertikal, das heißt, ein Element kann mit
einem anderen substituiert werden, wenn es die gleichen semantischen
Merkmale hat.

• Arten von paradigmatischen Beziehungen:


1. Synonymie: wenn es zwei Wortformen mit der gleichen
Bedeutung gibt. Es gibt zwei Arten von Synonymie: echte Synonymie
(Aufzug/Lift) und partielle Synonymie (nach Register, diatopischen
Markierungen, Stil...). Orange-Apfelsine = echte/strikte; Fernsehen-Glotze
(caja tonta) = partielle (connotative Bedeutung).
Denotative vs. connotative: die denotative Bedeutung ist die Grundbedeutung,
und die konnotative Bedeutung hat eine weitere Bedeutung (wie “caja tonta”).
2. Ambiguität: wenn es nur eine Wortform mit unterschiedlichen
Bedeutungen gibt (z. B. "Bank", die ein Geldinstitut und ein Sitz ist).
Innerhalb der Ambiguität gibt es Polysemie und Homonymie.
Wie kann man zwischen Polysemie und Homonymie unterscheiden? Es gibt
die Theorie der Etymologie: Zwei Wörter haben eine polysemische Beziehung,
wenn sie die gleiche etymologische Wurzel haben; und wenn zwei Wörter die
gleiche Wortbildung, aber unterschiedliche etymologische Wurzeln haben, dann
gibt es Homonymie. Llama (ein Tier) und llama (Feuer) sind Homonyme; das eine
kommt vom lateinischen "flama" und das andere aus der Quechua-Sprache).
Innerhalb der Ambiguität gibt es auch Homophonie und
Homographie: Homophone sind zwei Wörter, die gleich klingen,
aber unterschiedlich geschrieben werden und unterschiedliche
Bedeutungen haben (vaca-baca); Homographen sind Wörter, die
gleich klingen und auch gleich geschrieben werden, aber
unterschiedliche Bedeutungen haben (traje [Kleidung]–traje [Verb]).
3. Hyponymie und Hyperonymie: Hyperonyme sind Wörter, deren
Bedeutung die Bedeutung anderer spezifischerer Wörter (Hyponyme)
enthält. "Blume" ist ein Hyperonym, und seine Bedeutung enthält
"Rose" und " Margerite". Zwischen dem Hyponym und dem
Hyperonym gibt es eine Relation der Implikation: Eine Rose ist eine
Blume, aber eine Blume muss nicht immer eine Rose sein. Das
Hyponym impliziert das Hyperonym.
Die verschiedenen Hyponyme eines Hyperonyms sind Kohyponyme. Zwischen
"Rose" und " Margerite" gibt es eine Relation der Inkompatibilität. Das eine kann
das andere nicht substituieren.
4. Holonymie und Meronymie: die Beziehung zwischen dem Ganzen
und dem Teil. "Hand" ist ein Holonym und "Finger" ist ein Meronym.
5. Paronymie: Paronyme sind zwei Wörter, die in ihrer Form ähnlich
sind, aber unterschiedliche Bedeutungen haben (kindisch-
kindlich).
6. Inkompatibilität: Es gibt zwei Arten von Inkompatibilität,
Kontradiktion und Antonymie. Zwei Wörter haben eine
Inkompatibilitätsbeziehung, wenn ihre Bedeutungen sich einander
negieren (lebendig-tot sind inkompatibel, man kann nicht
gleichzeitig lebendig und tot sein); und zwei Wörter sind Antonyme,
wenn sie gegensätzliche Bedeutungen haben, aber mit
Zwischenstufen (jung-alt).

SYNTAGMATISCHE BEZIEHUNGEN:

• Semantische Valenz: ist die Fähigkeit eines Wortes (normalerweise ein


Verb), sich mit anderen Elementen des Satzes zu kombinieren. Das Verb
"essen" braucht ein Subjekt (jemand, der isst) und ein Objekt (etwas, das
gegessen wird). Deshalb ist das Verb "essen" bivalent.
25/10:

SATZSEMANTIK:

• Freges Kompositionalitätsprinzip: dieses Prinzip sagt, dass die Bedeutung


eines Satzes aus der Bedeutung der Wörter im Satz und ihrer Ordnung
resultiert. Beispiel: Wir haben den Satz "Abelardo liebt Eloise"; und wenn
wir nur ein Wort ändern, ändert sich die Bedeutung des Satzes: "Abelardo
hasst Eloise". Und wenn wir die Ordnung der Wörter ändern, ändert sich
auch die Bedeutung des Satzes: "Eloise liebt Abelardo".
• Paraphrase: wenn zwei Sätze synonym sind, spricht man von Paraphrase.
In allen Situationen, in denen Satz A wahr ist, muss auch Satz B wahr sein.
Beispiel: Die Orange liegt auf dem Tisch / Die Apfelsine liegt auf dem Tisch

08/11:

Wir sind immer noch in der Satzsemantik.

• Tematischen Rollen: Nach der Valenz-Theorie gibt es Argumente, die


obligatorische Ergänzungen sind, und andere, die fakultative Informationen
sind.
Gibt es obligatorische Angaben? Ja!
Beispiel 1: ich wohne gern in Frankfurt (fakultative Angabe ist nötig).
Sólo esto no es correcto

Beispiel 2: Sie nimmt Brot aus de Küche (fakultative Angabe ist optional).

Problem der Valenztheorie: Es ist schwierig zu erkennen, welche Informationen


fakultativ oder obligatorisch sind.

• Aktionsarte: Im Spanischen spricht man von Aspekt (Perfektiv oder


Imperfektiv) und das ähnelt der Aktionskarte. Je nach Aktionsart lassen sich
die Verben in zwei Typen klassifizieren: es existieren die
atelische/imperfektive/durative Verben und auch die
telische/perfektive Verben. Atelische Verben markieren keine Grenzen,
sie haben keinen Endpunkt. Beispiel: schlafen. Aber telische oder
perfektive Verben markieren eine Grenze, sie haben einen Endpunkt.
Beispiel: einschlafen. Dieses Verb ist inchoativ, es zeigt den Beginn einer
Handlung an. Aber schlafen ist ein Zustand. Es gibt also Verben, die einen
Zustand bezeichnen (schlafen, essen, sitzen, lachen), und Verben, die einen
Handlungspunkt oder einen Prozess zeigen (einschlafen, aufessen,
sterben).
Normalerweise konstruieren atelische Verben das Perfekt mit "haben" (ich
habe viel gegessen), während telische Verben es mit "sein" konstruieren
(ich bin eingeschlafen).

Lutz Götze war die Hauptfigur der Neue Rechtschreibung in Deutschland (1998). Und
Götze macht diese Klassifizierung der Verben in atelisch/imperfektive und
telisch/perfektive.

Nach Götze gibt es zwei Untergruppen innerhalb der atelischen Verben:

• iterative Verben: sind Verben, die eine Wiederholung bedeuten. Beispiel:


plappern (parlotear, hablar por los codos).
• Intensive Verben: zeigen die Intensität einer Handlung an (also eine
Verstärkung oder Schwächung). Beispiel: Fressen (engullir) ist eine
Verstärkung von essen. Und saufen (empinar el codo) ist eine Verstärkung
von trinken.

Und innerhalb der perfektiv/telischen Verben unterscheidet Götze die folgenden


Untergruppen:

• Inchoative oder ingresssive Verben: sind die Verben, die den Beginn einer
Handlung markieren (abfliegen, aufmachen…).
• Resultative oder egressive Verben: sind die Verben, die das Ende einer
Handlung markieren (aufessen, verblühen…).
• Punktuelle oder momentane Verben: sind die Verben, die einen
spezifischen Aktionspunkt markieren (finden, angreifen). Diese Aktionen
sind nur für einen kurzen Moment.
• Mutative Verben: sind Verben, die den Wechsel von einem Zustand in einen
anderen markieren (sich erkälten, gesund werden…).
• Faktitive Verben: sind Verben, die zeigen, dass nicht das Subjekt die
Handlung macht, sondern dass jemand anderes sie macht (blondieren,
schwärzen…).
• Kausative Verben: sind Verben, die zeigen, was eine Person macht (fällen,
legen, säugen, zum Stehen bringen…).

Semantische Kompetenz: ist die Fähigkeit, Bedeutung und Wortschatz in einer


Weise zu erkennen und zu verwenden, die für den kommunikativen Kontext relevant
ist.

• Deiktika: sind sprachliche Elemente, die sich auf Dinge in der


Außenwelt beziehen (da, hier…). Bei der Deixis ist es die
semantische Kompetenz, die es uns ermöglicht zu verstehen,
worauf sich der Sprecher bezieht.
Es gibt temporale (heute, morgen), personale (ich, du) und lokale
(hier, da) Deiktika.
“Gestern war ich beim Arzt.” Temporale-personale-lokale
Die Referenz von Deiktika ändert sich in Bezug darauf, wer, wann
und wo sie verwendet werden. Die Deixis ist also kontextabhängig.
Aber haben Deiktika dann eine lexikalische Bedeutung? Ja,
Deiktika haben eine lexikalische Bedeutung, aber es ist eine sehr
generelle und unspezifische Bedeutung, die durch den Kontext
konkretisiert werden muss.
Ich bin hier: Wo? Das Deiktikum gibt nicht viel Information.

Beispiele für deiktische Ausdrücke:


Ich bin es! (¡Soy yo!)
Er ist es!
Diesen da will ich! (¡Quiero este de aquí!)
Bin gleich wieder zurück! (¡enseguida vuelvo!)
Martina will sie nicht mehr sehen.

• Anapher vs. Katapher:


Deiktika können eine anaphorische Funktion haben (wenn sie sich
auf etwas früheres beziehen) oder eine kataphorische Funktion
(wenn sie sich auf etwas späteres beziehen).

Beispiele:
Ich habe Hans gesehen. Er grüßt dich! Hier ist das deiktische "er"
eine Anapher, denn es bezieht sich auf ein Subjekt, das schon gesagt
wurde.
Ich freue mich darauf, dass morgen kein Unterricht gibt. Hier ist
das Deiktikum "darauf" eine Katapher, denn es bezieht sich auf den
folgenden Satz.
Summary: Ob Anapher oder Katapher, hängt davon ab, wo sich der
Referent steht, hinter oder vorne. Wenn der Referent nach dem
Deikt steht, handelt es sich um eine Katapher, wenn er vor dem
Deikt steht, um eine Anapher.
• Übung:
Morgen sieht es hier anders aus!
Drei mögliche Kontexte, und in jedem haben die Deiktika eine eigene
Bedeutung:
1. Die Mutter im unordentlichen Zimmer der Tochter:
Morgen bedeutet hier am nächsten Tag.
Hier bedeutet das Zimmer.
anders bedeutet ordentlich.
2. Lokalpolitiker auf einer Wahlveranstaltung:
Morgen bedeutet hier der Zukunft.
Hier bedeutet das Land.
anders bedeutet besser.
3. Wissenschaftler auf einem Kongress über Umweltfragen:
Morgen ist auch hier der Zukunft.
Hier ist die Welt.
anders bedeutet schlechter.
Diese Übung zeigt, dass ein Satz mehrere Bedeutungen haben kann, abhängig
vom Kontext. DEIKTIKA TRAGEN UNSPEZIFISCHE INFORMATIONEN.

14/11:

• Semantische Kreativität:

Wir werden die Metapher vom semantischen Aspekt betrachten.

In der Semantik ist die Metapher eine Anomalie. Warum? Denn das
Wort ist von seinen semantischen Merkmalen getrennt. Rufen hat
semantische Merkmale, die auf die Existenz eines Subjekts deuten (z. B.
[+menschlich]). Aber man kann sagen: "Der Frühling ruft". Der Frühling
kann nicht rufen, das ist eine literarische Lizenz.

Aber die Metapher ist nicht nur literarisch, sondern wird auch in der
alltäglichen Welt verwendet. Als mentale Repräsentation gehört die
Metapher zu unserer Kreativität.

Um die Bedeutung einer Metapher zu verstehen, muss man erst die


Bedeutung der Wörter verstehen, aus denen die Metapher besteht.
Wenn man die Bedeutung des Verbs "füllen" nicht versteht, kann man
auch die Metapher "die Minuten füllen" nicht verstehen. Man muss die
ursprüngliche Bedeutung eines Wortes verstehen, bevor man die
Metapher verstehen kann.

• Übung: Wo ist die Metapher?


Das sind doch Sackgassen der Begrifflichkeit:
Sackgasse (callejón sin salida) impliziert in ihren Merkmalen einen
physischen Ort, aber hier bezieht sie sich auf Gedanken.
Ursprünglich macht dieser Satz keinen Sinn, aber in einem
figurativen Sinn funktioniert es.
Dieses wurmstichige Argument überzeugt mich nicht:
Ein Obst kann einen Wurm haben, aber ein Argument?
Dieser begrifflicher Wald verwirrt mich:
Ein Wald impliziert [+Natur] unter seinen semantischen Merkmalen.
Deshalb ist die Metapher eine semantische Anomalie.

Arten von Metapher:


• Die synästhetische Metapher:

Die Synästhesie ist eine Kombination von Wörtern, die mehrere


Empfindungen ausdrücken. Bei der Synästhesie werden verschiedene
Sinnesorgane miteinander kombiniert: ein rauer Klang (un sonido
áspero) kombiniert den Hörsinn und den Tastsinn.

• Die Metonymie:

Die Metonymie ist das Resultat der semantischen Kontiguität.


Semantische Kontiguität ist die Fähigkeit von zwei Wörtern, sich zu
substituieren: Goethe lessen (man liest nicht Goethe, sondern ein
Buch von Goethe).

Metonymie ist eine Metapher, und sie wird möglich durch eine
Vereinbarung zwischen den Sprechern. Durch diese Vereinbarung
wird die semantische Diskrepanz zwischen den Wörtern einer Metapher
nicht mehr wahrgenommen.

• Die idiomatische Wendungen oder Phraseologismen:

Die idiomatische Wendungen sind Sätze, in denen die Bedeutung nicht


aus der Bedeutung der Elemente (Wörter) erkennbar ist. Hier funktioniert
Freges Kompositionalitätsprinzip nicht.

Das Kompositionalitätsprinzip (1982) sagt, dass die Bedeutung eines


Satzes die Summe von den Bedeutungen seiner Teile ist.

22/11:

• Lexikographie: Die Lexikografie studiert, wie Wörter im Wörterbuch


gesucht und geordnet werden müssen. Es ist auch die Wissenschaft,
wie ein Wörterbuch gemacht wird. Beispiele für spanische
Lexikographen sind Manuel Seco,Julio Casares und María Moliner.

• Wörterbücher haben zwei Aufgaben:

1. Erstens registriert es alle Wörter einer Sprache.


2. Zweitens zeigt es alle Bedeutungen eines Worts.

• Probleme der Lexikographie:

1. Was sind die Wörter einer Sprache? Dies ist eine schwierige
Frage, denn die Definition von "Wort" ist kompliziert.
2. Ein weiteres Problem der Lexikographie ist die Definition der
Bedeutung von Wörtern. Um ein Wort zu definieren,
verwendet der Lexikograph die Komponentenanalyse und
bildet Definitionen mit den wichtigsten semantischen
Merkmalen.

• ARTEN VON WÖRTERBÜCHERN:


1) Es gibt zwei Arten von etymologischen Wörterbüchern:
synchrone Wörterbücher (sie studieren Wörter und ihre
Bedeutung in einem bestimmten Moment der Geschichte,
zum Beispiel im Mittelhochdeutsch) und diachrone
Wörterbücher (sie studieren die Entwicklung eines
Wortes und seiner Bedeutung über die Zeit).
2) Stilwörterbuch: dieses Wörterbuch zeigt uns, welche
Wörter in einer Sprache miteinander benutzt werden. Es
zeigt, dass das Wort "Zug" nicht mit dem Verb "verlieren",
sondern mit dem Verb "verpassen" geht, oder dass "vino"
mit "tinto" geht.
3) Valenzwörterbuch: dieses Wörterbuch sagt, ob ein Verb
transitiv oder intransitiv ist. Das Valenzwörterbuch sagt
auch, welchen Kasus jedes Verb braucht.

• Semasiologische vs. onomasiologische Wörterbuch: das


semasiologische Wörterbuch beginnt mit dem Lemma (dem Wort)
und geht zur Bedeutung. Und das onomasiologische Wörterbuch
geht von der Idee zum Wort. Das Duden-Wörterbuch ist
semasiologisch, während das Casares-Wörterbuch
onomasiologisch ist.

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