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Hosd mi?

Deutschland und seine Dialekte

In Deutschland gibt es eine große Vielfalt von Dialekten mit denen selbst Muttersprachler zu
kämpfen haben – so verstehen Norddeutsche, die nach Bayern reisen, oder Schwaben, die
Sachsen besuchen wollen, oft genug im fremden Bundesland nur noch Bahnhof.

Ein Dialekt ist ein eigenes "sprachliches System", das eigene Regeln hat und parallel
zur Standardsprache funktioniert. Es gibt Ortsdialekte, wie in der Westeifel, die nur in einem Radius
von 30 Kilometern gesprochen und verstanden werden.

Das Wort Dialekt stammt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet "Gespräch und
Redensweise von Gruppen". Die Römer übernahmen das Wort aus dem Griechischen und
gebrauchten es auf die gleiche Weise. Bis zum Ende des Mittelalters war die Sprache der
Professoren, Kleriker und Humanisten das Lateinische. Das Volk sprach Dialekt, je nach Ort
und Region verschieden.
Die Unterschiede zwischen den Dialektsprechern traten erst seit Luther und seiner
einheitlichen Bibelübersetzung zu Tage. Die Frage war, in welcher Sprache die Bibel übersetzt werden
sollte, sodass sie von der Nordsee bis nach Württemberg zu verstehen sei.
Benrather Linie
Bei der Benrather Linie handelt es sich um eine gedachte Linie, die der Abgrenzung der
niederdeutschen Dialekte von den hochdeutschen Dialekten dient. Im Kern markiert die
Linie den Gegensatz zwischen make oder maken 'machen' im Norden und dem Süden,
dessen Dialekte in diesem Wort wie das Standarddeutsche einen ch-Laut haben. Von
Bedeutung ist die Linie deshalb, weil sie über maken-machen hinaus (tendenziell) eine sehr
große Anzahl von Gegensätzen bei bestimmten Konsonanten voneinander. Entstanden sind
die Lautgegensätze im Rahmen der "Zweiten Lautverschiebung" vor mehr als tausend Jahren

Die Benrather Linie (maken – machen) trennte das Niederdeutsche (Niederfränkisch, Friesisch,
Westfälisch, Ostfälisch, Niedersächsisch) vom Hochdeutschen. In den niederdeutschen
Dialekten (Plattdeutsch) sind die ursprünglichen Laute erhalten geblieben wie in dat (das) oder ik
(ich). Auch die englische oder friesische Sprache haben die zweite Lautverschiebung nicht mitgemacht,
was folgende Beispiele zeigen:

 maken > machen


 pund > Pfund
 water > Wasser
 dag > Tag
 geven > geben

Der charakteristischen Lautverschiebung k > ch nach wird die Benrather Linie auch als „maken-
machen-Linie“ bezeichnet.
Das deutsche Sprachenwirrwarr

Auch im Internetzeitalter gilt: Was wir dort lesen oder in den Medien hören oder sehen, heißt „Hochdeutsch“.
Doch Deutsch ist viel mehr als nur eine Sprache.
Für 98 Millionen Menschen ist Deutsch die Muttersprache. Sie leben in Deutschland, Österreich, der Schweiz,
Lichtenstein, Belgien, Luxemburg und Norditalien. Was sie sprechen und schreiben heißt „Hochdeutsch“ oder
genauer „Standarddeutsch“. Was das ist, wie die Grammatik funktioniert, welche Rechtschreibung gilt, welche
Wörter dazugehören oder nicht – und natürlich auch, wie man diese Wörter ausspricht, dazu gibt es Regeln,
Wörterbücher und amtliche Richtlinien. Und schon jetzt ist Schluss mit den Gemeinsamkeiten: Denn
Deutschland, Österreich und die deutschsprachige Schweiz haben jeweils eigene Standardwörterbücher.
Die Unterschiede sind nicht sehr groß, aber erkennbar. Die wirkliche Vielfalt und der wunderbare
Variantenreichtum der deutschen Sprache zeigen sich jedoch in ihren Dialekten, den regionalen Abweichungen
vom Standarddeutsch. Doch woher stammt dieses Hochdeutsch, das uns heute alle verbindet?

Am Anfang war Martin Luther

Luthers Bibelübersetzung legte den Grundstein für die hochdeutsche Sprache

Seit Mitte des 15. Jahrhunderts konnte man in Deutschland Bücher drucken. Doch das erste wirklich erfolgreiche

Buch entstand im Jahr 1522: Martin Luthers Bibelübersetzung bildete die Grundlage für das, was wir heute

„Hochdeutsch“ nennen. Wenn Luther in Bayern gelebt hätte, sähe die deutsche Standardsprache heute

möglicherweise anders aus. Hat er aber nicht. Und so ist eine mitteldeutsche Sprache, die eigentlich nur einer von

vielen deutschen Dialekten war, zur allgemein gültigen deutschen Hochsprache geworden.

Hochdeutsch und Niederdeutsch

Das Wort „Hochdeutsch“ ist übrigens irreführend. Denn es bedeutet nicht, dass diese Art der Sprache höher steht

als die anderen Sprachen. Sprachwissenschaftler bezeichnen mit „Hochdeutsch“ eine Gruppe von

Sprachvarianten, die in den höher gelegenen Teilen Deutschlands, also in der Mitte und im Süden, gesprochen

werden.

Im Norden, da wo das Land flach oder „platt“ ist, spricht man Niederdeutsch oder kurz „Platt“. Doch weil

Hochdeutsch so schön gebildet klingt, nach Büchern, Gelehrten und amtlichen Schreiben, hat sich der Ausdruck

„Platt“ auch für Dialekte durchgesetzt, die eigentlich geographisch nicht zu Niederdeutschland zählen.

Die Benrather Linie

Der Sprachwissenschaftler Georg Wenker hat im späten 19. Jahrhundert versucht, die deutschen Dialekte nach

Hoch- und Niederdeutsch zu sortieren. Mit Aufzeichnungen aus 40.000 deutschen Orten erstellte er einen

deutschen Sprachatlas. Entlang einer gedachten Linie fand er eine Art Sprachgrenze.

Nördlich von dieser Linie, also in den niederdeutschen Dialekten, heißt das hochdeutsche Wort „machen“

„maken“, das hochdeutsche „das“ „dat“ und das hochdeutsche „ich“ „ik“. Er nannte diese Grenze die „Benrather

Linie“, weil sie in dieser Stadt südlich von Düsseldorf den Rhein kreuzt.

Die Freuden der Vielfalt


Ob ein Norddeutscher nun „schnacken“ sagt, ein Hesse „babbele“, ein Rheinländer „kalle“ oder ein Schwabe

„schwätze“: Gemeint ist nichts weiter als „sprechen“. Und das macht Spaß – vor allem in den verschiedenen

deutschen Dialekten. Denn dort ist die Sprache am lebendigsten, weil sie so schön unreguliert ist.

Ein Rat für Deutschlernende

Wer also Deutsch als Fremdsprache lernt, der mache sich darauf gefasst, dass das, was da im Unterricht oder dem

Onlinekurs gelehrt wird, längst nicht alles ist. Doch es gilt auch: Kein Deutschlernender sollte Angst haben vor

Mundart oder Dialekt! Denn hier gibt’s kein richtig oder falsch, bestenfalls ein „üblich“ oder „unüblich“.

Standardni jezik-Hochdeutsch/Standardeutsch podrazumijeva skup jezičkih fenomena koji koristi


večina, normiran jezik koji

Standardni jezik je nadregionalni oblik jezika svih slojeva društva. Između jezično različitih regija ili
jezično različitih slojeva društva postoje poteškoće u komunikaciji. Kad se takve poteškoće u
komunikaciji žele ukloniti, dolazi do standardizacije jezika. Tada se odabire jedan jezik za
nadregionalni, i regije koje ga dotad nisu govorile i slojevi društva za koje dotad nije bio
karakterističan počinju ga koristiti.

Standardni jezik je normirani jezik društva i kulture koji su ga normirali. Standardni jezik se nameće
kroz obrazovanje pravopisom.

Postoji austrijska i švajcarska varijanta njemačkog jezika. (Standardvariatät)

Dijalekat- regionalno distinktivna varijanta jednog jezika, karakteristična za jedno područje,


geografsko područje nekog standardnog jezika. (njem. Mundart)

Gruba podjela: Niederdeutsch-sjeverno / Oberdeutsch-južno tzv ich/ik Grenze.


Hosd mi? Verstehst du Bairisch?

Oachkatzelschwoaf, den missens kenne – den Eichhörnchenschwanz. Denn nichts hat je mehr Hohn und Spott

verursacht, als wenn ein Zuagroaster bei dem Versuch scheitert, den Oachkatzelschwoaf richtig auszusprechen.

Die Vokale sind das A und O in Bayern. Der Bayer macht aus dem ei ein oa. "Ich heisse" wird im Bairischen zu "I

hoas" und "Ich weiß" zu "I woas". Aber nicht jedes ei wird zum oa. Die Farbe weiß ist und bleibt weiß und nicht

etwa woaß.

Vui zvui Gfui

Bairisch ist vor allem eine Sache des Gfuis (des Gefühls), und das variiert von Region zu Region. Denn Bairisch

wird nicht nur in Ober- und Niederbayern gesprochen, sondern in weiten Teilen Österreichs. Andererseits wird

nicht überall in Bayern der gleiche Dialekt gesprochen. Neben dem bairischen gibt es hier auch fränkische,

oberpfälzische und schwäbische Sprachräume. Innerhalb eines Sprachraums existieren wiederum verschiedene

Dialektfärbungen, oft bereits von Dorf zu Dorf. Streichmatz, Ziebeleskäs oder Matte – für das hochdeutsche Wort

Quark gibt es in Bayern mehr als 20 Dialektbezeichnungen. Ein Zuagroaster kann also nie vui zvui Gfui (viel zu

viel Gefühl) haben, wenn er Bairisch lernen will.

A Maß

Einig sind sich die Bayern jedoch in weiten Teilen des Freistaates, dass die Maß (ein Liter Bier) mit einem kurzen,

klaren, dunklen a ausgesprochen wird. In der Regel wird das bairische a aber sehr hell ausgesprochen: Kas für

Käse, Schar für Schere, Radi für Rettich und Anden für Ente.

Der Bayer scheut Laute wie ü und ö, er sagt miad für müde, Gligg für Glück und iber für über. Einen Genitiv gibt

es nicht in Bayern. Das Auto des Vaters heißt auf Bairisch am Vadda sei Audo. Der Bayer sagt kemmen und nicht

kommen: I kemm, du kemmst, er kemmt, mir kemmen. Die zweite Person Plural endet mit s: Es kemmts – und

nicht etwa ihr kommt.

Hosd mi?

Noch eine kleine Orientierungshilfe: Owe heißt runter, auffe wird zu rauf, umme ist rüber und viere nach vorn. A

gmahte Wiesn bezeichnet eine gute, leicht wahrzunehmende Gelegenheit. Wenn der Erfolg eintritt, ist der Kaas

gegessen. Tritt er nicht ein, hat die Person an Dregg im Schachterl.


So quatscht Berlin: Schrippe, Stulle und Molle

Berlinerisch ist eine Mischung mit vielen Einflüssen: Hochdeutsche und sächsische, niederländische, slawische

und sogar französische Ausdrücke finden sich im Dialekt der Hauptstadt.

Der Berliner verwechselt mir und mich, er sagt ick, dit und wat statt ich, das und was. Wenn es schnell geht – und

für den Berliner muss es immer schnell gehen – bleibt einiges auf der Strecke. Der Genitiv fehlt praktisch ganz:

"Die Mutter von dis Mädchen ist dit ejal." Oder er sieht so aus: "Rieke ihre Schwester stellt dit klar."

Ohne g jeht’s auch!

Anstelle des im Hochdeutschen üblichen au setzt der Berliner ein langes o: loofen – laufen, roochen – rauchen.

Und statt des hochdeutschen ei spricht der Berliner ein langes e: keener – keiner, Beene – Beine. Und dann ist da

noch die Sache mit dem g – das et nämlich ja nich jibbt! Deshalb werden viele Bejriffe vorne mit Jott jesprochen.

"Et jibt keen richtjet und keen falschet Berlinern. Wichtig is nur, dit et ne lebendje Sprache is – 'n Teil von unsere

Identität – und nich irjendwat Uffjesetztes." Es gibt also kein richtiges und kein falsches Berlinern. Wichtig ist

nur, dass es eine lebendige Sprache ist – ein Teil unserer Identität – und nicht irgendetwas Aufgesetztes.

Berliner Schnauze

Manchen erschreckt die Schnoddrigkeit der Berliner Schnauze. Schonungslos direkt und erbarmungslos offen sagt

der Berliner geradeheraus, was ihm auf dem Herzen liegt. Aber nur keine Panik: Die originale Berliner Schnauze

ist ohnehin auf dem Rückzug. Denn das Berlinerische genießt kein großes Ansehen.

Im Westen galt es lange als "Proletendeutsch". Man findet es kaum in den Glaspalästen am Potsdamer Platz, auch

nicht in Bundestagsbüros oder Bundesministerien. Eher auf der Straße.

Vor allem die Ossis der Hauptstadt kümmern sich um das linguistische Kulturerbe. Hier sprechen Berliner immer

noch, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist – so dass auch die neuesten Neuberliner schnell mitreden können.

Und dann auch lernen, was Schrippe, Stulle und Molle eigentlich bedeuten: Brötchen, eine Scheibe Brot und Bier.
Sächsische Hochsprache
Der sächsische Dialekt wird gerne imitiert, vor allem von Leuten aus dem Westen. Manche glauben, alle "Ossis"

sprächen Sächsisch. Dabei reden eigentlich alle Deutschen Sächsisch. Sie sprechen es nur falsch aus!

Schon im Mittelalter war Sachsen eine florierende Region. Es übte eine große Anziehungskraft auf Menschen aus

allen Ecken und Enden des übrigen deutschen Sprachgebietes aus. Jeder brachte seine eigene Sprache mit.

Aus dem babylonischen Sprachengewirr entwickelte sich schließlich im Spätmittelalter eine einheitliche

Verkehrssprache: das Meißner Kanzleideutsch. Und weil sich in Sachsen die Handelsstraßen Europas kreuzten,

wurde der sächsische Dialekt fast überall im Heiligen Römischen Reich verstanden.

Preußen gegen Sachsen

So übersetzte Luther die Bibel eben nicht einfach in irgendein Deutsch, sondern ins Sächsische – und erhob den

Dialekt damit zum Standarddeutsch. Auch Preußen übernahm Wortschatz und Grammatik des Sächsischen, nur

sprach es die Worte anders aus. Der Rest ist Geschichte: Preußen besiegte Sachsen 1763 im Siebenjährigen Krieg.

Sachsens kulturelle Vorbildfunktion war dahin. Das Hochdeutsche orientierte sich nun nicht mehr an der

sächsischen sondern an der preußischen Aussprache.

Sächsisch plätschert

"Die Sprache dieser Leute beleidigt mein Ohr!", schrieb der Dramatiker Franz Grillparzer im 19. Jahrhundert und

verglich die Sachsen mit quakenden Fröschen. Der Vergleich hinkt. Sachsen quaken nicht. Sachsen lassen’s

vielmehr loofn. Das Sächsische plätschert weich aus dem Mund.

Der Dialekt sei Maulfaulheit, behaupten manche. In der Tat verkürzt das Sächsische sehr stark. Aus haben

wir oder sind wir werden hammer und simmer. Daneben gilt es, den Mund nur nicht zu weit aufmachen.

Das a tendiert zu o – Orbeit, das o zum u – Oufen.

Zudem unterscheiden die Sachsen den ch- und den sch-Laut nicht. Verheerend sei die Rechtschreibung in

sächsischen Kinderaufsätzen, stöhnen die Lehrer. Für die Schulkinder ist es eben nicht einfach, zu verstehen,

warum sie Disch manchmal wie Tisch und manchmal wie Dich schreiben sollen. Klingt doch alles gleich!

Die Weichen besiegen die Harten

Die auffälligste Sprachregel des Sächsischen ist jedoch: "De Weechn besiechn de Hardn". Die weichen

Konsonanten besiegen die harten. Aus k wird g, aus p wird b, aus t wird d. Es heißt also

nicht kaputt sondern gabudd.

Der Grund: Die Sachsen haben die "Behauchung" der harten Konsonanten aufgegeben. Spricht man p, t,

oder k schlägt immer ein h nach. Ohne diesen Hauch werden die Buchstaben unaussprechlich. Der einzige

Ausweg: man spricht die harten Konsonanten weich aus. B, d und g lassen sich nämlich ohne "Behauchung"

sprechen.

Wer sich einmal an die Aussprache gewöhnt, wird Sächsisch leicht verstehen. Lexikalisch und grammatisch ist es

eng an das Hochdeutsche angelehnt.


Rischtisch herrlisch!
Das Hessische hat einen Hang zu Verkleinerungsformen und harte Laute sind dem Dialektsprecher ein Gräuel.
Wenn man dann noch ein paar Worte am Ende kürzt, klingt alles gleich viel freundlicher: Hessisch eben!
Eingefleischte Hessen berichten, dass sich schon zwischen einzelnen Dörfern der Dialekt verändert.

Grundregeln des Hessischen

Für jeden ist es eine große Herausforderung, sich etwas hessische Mundart anzueignen und dabei nicht an der

Oberfläche der Mundartunterhaltung zu schwimmen. Bei genauem Hinhören ergeben sich trotzdem ein paar

Grundregeln, die recht schnell zu erlernen sind.

Je weiter man nach Süden kommt, desto mehr verwandeln die Hessen den ich-Laut in einen isch-Laut. Aus dem

Wort wichtig wird also ein gesprochenes wischtisch. Das mag man ferschterlisch finden, oder eben einfach nur

ganz herrlisch!

Am Wortende neigen die Hessen zu Abkürzungen. Bei allen -en-Endungen wird deshalb das -n weggelassen.

Aus singen wird so singe, aus laufen wird laafe und so weiter. Endet aber ein Wort auf -e, zum Beispiel die Wiese,

dann fällt das -e weg, das ist die Wies. Beim Plural wird es allerdings schon wieder kompliziert, denn

aus die Wiesen wird nicht etwa die Wiese, sondern das sind die Wisse.

Kurz gesagt

Und so kommt man zur nächsten Eigenheit des Hessischen, den Vokalverkürzungen: Endet ein Wort auf –

el oder –en, spricht man oft den vorderen Vokal im Wortstamm kürzer. Nehmen wird zu nemme, Kübel zu Kibbel.

Eine typische Erscheinung des Hessischen sind außerdem die Verkleinerungsformen. Auch ein großes Haus

bekommt den Namen Häusje. Ist von mehreren die Rede, sind das die Häuserschen, Autos haben Rädersche,

Männer tragen Hütersche.

Jetzt fehlt nur noch der hessische Genitiv. Denn wo es im Hochdeutschen so einfach geht, nehmen die Hessen

lieber dem umständlichen Weg. Es handelt sich nicht etwa um Marias Auto, sondern es ist der Maria ihr Auto.

Oder, wenn der Bruder von Maria Klaus heißt: Klaus seiner Schwester ihr Auto.

Konservierte Sprache

Das ursprünglichste Hessisch wird heute übrigens in Ungarn gesprochen. Dorthin ist vor fast 300 Jahren eine

große Gruppe aus der damals sehr armen Region Hessen ausgewandert. Diese Gruppe hat sich zumindest in den

älteren Generationen ihre Heimatsprache, das Odenwälderisch und das Stiftsfulderisch bis heute erhalten. Auch

unter den Russlanddeutschen werden zum Teil noch sehr alte Formen der hessischen Dialekte gesprochen.

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