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Schwäbisch
von A bis Z
Wörter und Worte der bayerisch-schwäbischen Mundart
mit hochdeutscher „Übersetzung“, Beugungsformen und
Vorschlägen zum Sprechen und Schreiben
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Schwäbisch
von A bis Z
!
Inhalt
Geleitwort.......................................................................................... 3
Vorwort.............................................................................................. 4
„Gebrauchsanleitung“......................................................................... 7
Zahlen............................................................................................ 191
Literatur......................................................................................... 200
Impressum
Herausgeber: Druckerei und Verlag Hans Högel KG, Mindelheim
Texte: Hans Ferk
Gestaltung: Peter Ruf
Titelbilder: Frühling im Westernachtal - Foto Hartmann, Mindelheim
Blick zur Frauenkirche - Dominik Berchtold, Stadt Memmingen
Rückseite: Syda Productions - stock.adobe.com
Herstellung: Druckerei und Verlag Hans Högel KG, Mindelheim © 2017
gedruckt in Schwaben
ISBN 978-3-9818338-9-8
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Zum Geleit
Schwätza, wia oim dr Schnabl gwachsa isch: Für meine Freunde und
mich war das in unserer gemeinsamen Kindheit in Fellheim eine
Selbstverständlichkeit. Erst mit dem Wechsel ans Gymnasium kamen
wir mit dem Hochdeutschen in Berührung. Auch heute wachsen zum
Glück noch viele Kinder in Familien auf, in denen in erster Linie der
Dialekt den Ton angibt. Tatsache ist aber auch, dass die Mundart auf
dem Rückzug ist und zunehmend „nach der Schrift“ gesprochen wird.
Das ist schade!
So notwendig das Erlernen eines gepflegten Hochdeutsches für Schule
und Beruf ist, so wichtig ist es meines Erachtens nämlich auch, unsere
schwäbische Mundart nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Sie
gehört zu uns, sie macht uns ausdrucksstärker, sie lässt uns vieles
emotionaler rüberbringen und sie schafft vor allen Dingen Verbindun-
gen in die Vergangenheit, zur „guten alten Zeit“, ihren Menschen und
Bräuchen. Kurzum: „Unsere“ Sprache ist eine Bereicherung, die wir
schützen müssen, sie ist ein Stück Heimat.
Hans Ferk hat mit diesem schwäbischen Wörterbuch nach „Sodala“
und „Duranand“ einmal mehr einen wertvollen Beitrag dazu geleistet,
dass unserem Dialekt Bedeutung zugemessen wird. Jeder, der dieses
Büchlein zur Hand nimmt, taucht ein in einen charmanten Wortschatz.
Die Älteren werden schmunzeln, wenn sie auf den einen oder anderen
schon länger nicht mehr verwendeten Begriff stoßen, die Jüngeren
werden staunen über manch witzige Redewendung. Und die Nicht-
Schwaben stehen vor einer durchaus anspruchsvollen Herausforderung!
Lieber Hans Ferk, ein herzliches Dankeschön für dieses Werk!
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich viel Spaß beim Hinein-
tauchen in unsere „sprachliche Heimat“!
Herzlichst
Ihr
Hans-Joachim Weirather
Landrat des Landkreises Unterallgäu
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Vorwort
Liebe Mundartfreunde,
„Schwäbisch von A bis Z“ – so heißt unser neues Mundart-Wörterbuch.
Es umfasst an die 2000 Ausdrücke des gebräuchlichen Wortschatzes
für Bayerisch-Schwaben, geht aus vom unteren Allgäu, nennt aber auch
viele Begriffe aus dem mittleren bis zum nördlichen Schwaben und
hinüber ins Württembergische.
Gleichwohl kann die Wörtersammlung keineswegs den Anspruch auf
Vollzähligkeit erheben: Zum einen wird auf die Nennung von Wör
tern verzichtet, die sich von der hochdeutschen Form nur wenig
unterscheiden. Zum anderen kann bei der riesigen Fülle von
Begriffen nicht jedes Wort genannt, kann nicht jede Abweichung
ausgedrückt sein, ist andererseits manch aufgeführtes Wort in
bestimmten Gebieten nicht geläufig. Je nach Region, öfters auch
von Dorf zu Dorf, ist eine reiche Vielfalt von Varianten unserer Sprache
zu verzeichnen - und zwar in den Begriffen und im Klang, von der
bloßen, nur dem Kenner zugänglichen Nuance bis hin zu markanten
Unterschieden. Einige Beispiele mögen dies verdeutlichen:
• er „sagt“ heißt zwischen Kempten und Günzburg er „sait“, von
Füssen über Kaufbeuren, Schwabmünchen bis Dillingen er „seet“
• der Ostallgäuer sagt „koofa“ für „kaufa“ (kaufen), der Krumbacher
sagt „gatt“ anstelle von „gauht“ (geht).
Dieses Wörterbuch kann die Grundrichtung angeben, sonst müsste für
jede Region, ja fast für jedes Dorf ein eigenes Wörterbuch erscheinen.
Kleine Abweichungen in Einzelfällen sollten Sie, liebe Mundartfreunde,
also nicht stören, die Richtung passt!
Das Buch will stimmig sein, hat aber keinen sprachwissenschaftli-
chen Anspruch, es ist vielmehr ein Buch aus der Praxis für die Praxis.
Andererseits ist es mehr als ein Wörterbuch: Als Besonderheit enthält
es Beugungsformen der Geschlechts-, Haupt- und Zeitwörter. Denn die
Grundformen der Wörter sind das eine, doch Leben erhält eine Spra-
che erst durch die Formulierung von Fällen, Ein- oder Mehrzahl, Aktiv
oder Passiv, Zeit sowie Person. Dies würde in vollständiger Aufstel-
lung eine unübersehbare Anzahl von Formen bedeuten und lässt sich
kaum darstellen. Trotz ganz viel „Mut zur Lücke“ sind hier über 4000
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Zeitwortformen und Geschlecht sowie Ein- und Mehrzahl von über 800
Hauptwörtern aufgeführt.
Nicht Gegenstand dieses Buches ist die Entwicklungsgeschichte unserer
schwäbischen Sprache. Dazu gibt es umfangreiche Abhandlungen.
Daher sei nur ganz knapp festgehalten: Unser Schwäbisch hat sich über
Jahrhunderte aus dem Alemannischen herausgebildet, unsere Region
gehört zum ostschwäbischen Gebiet als Teil des Alemannischen, das
über den Südwesten Deutschlands hinaus auch die (deutsche) Schweiz,
Vorarlberg und das Elsass umfasst. Somit sind unsere württembergi-
schen Nachbarn auch unsere engen sprachlichen Verwandten. Und
die ganze eifersüchtige bis feindselige Rivalität zwischen Schwaben,
Badenern, Allgäuern usw. ist ein Familienstreit – aber das soll`s ja in
den besten Familien geben. Unser Gebiet zwischen Iller und Lech,
Alpen und Ries ist also schwäbisch, gehört aber seit dem Beginn des
19. Jahrhunderts zu Bayern – und trägt wiederum als Regierungsbezirk
den Namen „Schwaben“: Damit gehört Schwaben als politische Einheit
erstaunlicherweise nicht zu Baden-Württemberg, sondern zu Bayern…
Im Osten grenzt hinter dem Lech und einem Übergangsbereich das bai-
rische Sprachgebiet an, das sich weit nach Österreich hinein ausdehnt.
Ist die Mundart auf dem Rückzug? Wenn ja: Ist deshalb ein Mundart-
wörterbuch überholt? Ist die Mundart erhaltenswert - in einer Zeit, in
der sogar das Hochdeutsche zu kämpfen hat mit einer heftigen Über-
frachtung durch englischsprachliche Begriffe? Ich denke, Mundart ist
als elementares Kulturgut unbedingt schützenswert. Dabei ist - und war
über die Zeiten - ein gewisses Maß an sprachlicher Weiterentwicklung
„normal“: Wörter gehen, Wörter kommen.
Ein ideologischer Mundartfanatismus ist also in meinen Augen eben-
so falsch wie eine verschämt-peinliche Anbiederung an ein gewolltes
Hochdeutsch - der vernünftige Mittelweg ist auch hier sinnvoll. Aber
Mundart ist fraglos auf dem Rückzug, wenn auch nicht überall in glei-
chem, gefährlichem Maße. In der jungen Generation verlieren viele ihre
angestammte Sprache, andere wiederum pflegen die Mundart geradezu
demonstrativ. Dabei spielt es eine wichtige Rolle, inwieweit sie in Eltern-
haus, Kindergarten und Schule geduldet oder gefördert wird. Dialekt ist
im ländlichen Bereich noch stärker verwurzelt, manche der Mundarten
(oder nennen wir`s Sprachen) im deutschen Sprachraum erhalten sich
besser, andere weniger gut. Bei sehr vielen Leuten zeigt sich die Mund-
art zumindest noch als sprachliche Färbung, selbst wenn sie bemüht
sind, dies zu verbergen; wer glaubt hochdeutsch zu sprechen, wird vom
Gesprächspartner aus anderer Region auf seinen Dialekt angesprochen.
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Auch in der Umgangssprache, wo mundartliche und hochsprachliche
Formulierungen zusammenfließen, wird noch a bissale Dialekt gepflegt,
„richtige“ Mundart ist dies jedoch nicht mehr. Ein Mundartwörterbuch
ist also sicher nicht überholt, sondern wichtiger denn je: Es will mithel-
fen, Begriffe zumindest für die Erinnerung festzuhalten, die „Rote Liste“
der gefährdeten schwäbischen Wörter nicht allzu stark anwachsen zu
lassen und das Aussterben des Dialekts zu verhindern.
Jede einzelne unserer sehr ausgeprägten deutschen Mundarten ist im
wahrsten Sinn des Wortes „Muttersprache“ und daher gleich viel wert –
ob sie jedoch als „schön“ oder weniger „schön“ wahrgenommen wird,
ist Geschmackssache und somit eine subjektive Beurteilung. Manche
Mundarten wie beispielsweise Bairisch sind auch durch die Medien,
durch Liedermacher usw. „beliebt“ gemacht worden, andere weniger.
Dass sich die Mundart nicht für jeden sprachlichen Zweck eignet,
ist auch klar: Auch dieses Vorwort ist nicht auf Schwäbisch, sondern
auf Hochdeutsch verfasst, da zumindest in der geschriebenen Form
und sachlichen Darlegung die hochsprachliche Darstellung viel besser
überzeugen kann und leichter lesbar ist. Mit der Mundart lässt sich
andererseits, sicher etwas vereinfacht, Gefühltes in gesprochener Form
treffender ausdrücken. Die Mundart hält eine eigene große Kiste voll
Sprechwerkzeug bereit; wer Dialekt kann, ist schon zweisprachlich,
bevor er Englisch erlernt. Aber die Gewichtung sollte klar sein:
Die Beherrschung des Hochdeutschen ist das A und O der
Bildung – es wäre verhängnisvoll, das Hochdeutsche zugunsten
der Mundart zu vernachlässigen!
Mir hat es viel Spaß gemacht, dieses „Wörterbuch“ zusammenzustellen
und ich freue mich, wenn es mundartliche Begriffe mit ihren grammati-
kalischen Formen wieder ans Licht befördern und damit einen kleinen
Beitrag zu ihrem Erhalt beitragen kann - und ich wünsche Ihnen, liebe
Leserin, lieber Leser, dass Sie es mit Interesse und Schmunzeln genie-
ßen! Ich danke allen, die schon früher schwäbische Wörtersammlungen
festgehalten haben, in besonderem Maße Brigitte Schwarz mit ihrem
„Dialektwörterbuch für Bayerisch-Schwaben“: Zusammen mit meinen
über Jahre festgehaltenen Wörtern und Worten konnte ich auf einen
reichen Fundus, zumindest in den Grundformen der Begriffe, zurück-
greifen.
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„Gebrauchsanweisung“
Wia schwätz mr schwäbisch?
Und vor allem: Wia schreib mr schwäbisch?
Schreibung sp und st
Obwohl als schp und scht gesprochen, werden Wörter im Hoch-
deutschen am Wortanfang(!) mit sp und st geschrieben - Beispiele:
Sprache ➔ Schprache – Straße ➔ Schtraße
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Wie schaut es aus, wenn sp und st im Wortinneren oder am Wort
ende zu finden sind? Der hochdeutschen Regel nach sind sp und st
dann tatsächlich wie geschrieben als sp und st zu sprechen:
• Kasperl - Knospe
• Ast - Fest - List - Rost - Lust
Bei all diesen Wörtern entfernt sich der Schwabe von der hochdeut-
schen Regelung und spricht sp und st als schp und als scht - obwohl
sie nicht am Wortanfang, sondern im Wortinneren oder am Wortende
stehen! Somit ist schwäbisch zu schreiben:
• Kaschperl - Knoschpe
• Ascht - Fescht - Lischt - Roscht - Luscht
Damit ist der Name Astrid in schwäbischer Aussprache problematisch…
Nicht unerwähnt bleiben soll auch, dass auf schwäbische Art aus dem
Text ein Tekscht wird, denn xt ist eigentlich gesprochen kst, und das
wird schwäbisch zum kscht…
Das ist aber noch nicht alles. Nach den Vorsilben ge- und ver-, also
sehr wohl im Wortinneren, wird auch im Hochdeutschen schp
oder scht gesprochen. Im Schwäbischen entfällt zudem öfters bei ge-
der Buchstabe e, so dass nur das g- übrig bleibt.
Beispiele 2. Vergangenheit:
hochdeutsch hochdeutsch schwäbisch
geschrieben gesprochen geschrieben
versprochen verschprochen versprocha
gestreift geschtreift gstroift
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Wir bewahren die Mitlaute aus dem Hochdeutschen
und zeigen damit die Herkunft vom hochdeutschen Begriff
• gehen wird nicht zu gau, sondern zu gauh
• zusammen wird nicht zu zema, sondern zu zsema
• gehören wird nicht zu keara, sondern zu gheara – (gh tendiert beim
Sprechen zu k)
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Selbstlaute (Vokale) lang und kurz
Das Hochdeutsche hat zum Ausdruck langer Selbstlaute verschiedene
Instrumente:
• die Doppelung des Selbstlauts: Boot, Meer
• das Dehnungs-H: sehr, fahren,
• das ie beim I-Laut: Bier, Liebe
hochdeutsch schwäbisch
ab aa langes a, also aa
Fass Faas langes a, also Faas
März Meez langes e, also Meez
Gebiss Biiss langes i, also Biiss
Donnerstag Dooschteg langes o, also Dooschteg
Durst Duuscht langes u, also Duuscht
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Der Apostroph `: Ersatz für einen weggelassenen Wortteil
Der Apostroph wird anstelle eines oder mehrerer weggelassener Buch-
staben gesetzt. Häufig ist dies bei den Artikeln und ihren Beugungsfor-
men. So schreiben wir in diesem Buch:
`m für dem, `n für den (4. Fall), d` für die, de für den (3. Fall) und `s für
das. (Meines Erachtens empfiehlt sich aber dr als Lautschrift für der; der
beizubehalten ist aber sicherlich auch korrekt, da auch im Hochdeut-
schen so etwas wie dr gesprochen wird.)
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Unser Sprachmerkmal: Der häufige Laut zwischen a und e
Wir schreiben ihn meist mit a, manchmal mit e
Da der verbreitete Laut zwischen a und e keinen eigenen Buchstaben
hat, muss eine Sprachregelung eingeführt werden, die möglichst plausi-
bel und verständlich ist.
Worum es geht, können folgende Beispiele verdeutlichen:
• heißt es mitnand schwätza oder mitnand schwätze?
• heißt es d` Fadarolla oder d` Faderolle oder d` Fadarolle oder d`
Faderolla?
• heißt es sie kommat oder sie kommet?
• heißt es Sodala oder Sodele oder Sodela oder Sodale?
Ist die Schreibung mit a richtig oder die mit e? Wenn a, warum? Wenn
e, warum?
Gibt es eine sinnvolle Richtschnur? Was sagt die Literatur?
Bei Robert Naegele lesen wir in den „Schwäbischen Lausbubenge-
schichten“ folgenden Satz:
„`s Mittagessa mit em Vater und dr Muatter in der Wiatschaft hat
g`schmeckt und gega Na`mittag hat mei G´sicht bereits mea a bissle de
Menscha g`ähnlat“.
Manipulieren wir den Text etwas, so lautet er: „`s Mittagesse mit
em Vater und dr Muetter in der Wiatschaft hat g`schmeckt und gege
Na`mittag hat mei Gsicht bereits mea a bissla da Mensche g`ähnlet“.
Dem einen wird manchmal das a gefallen, dem andern das e: Eine Re-
gel aufzustellen ist also kaum möglich. Ich neige meist dem a zu, da ich
eher ein a statt ein e höre - aber keine Frage: In der Schreibweise ist
a bissala/bissale/bissele/bissela Willkür dabei. Der Laut zwischen a und
e kann so oder so geschrieben werden!
Und da fällt einem doch ein schwäbischer Klassiker ein: die Worten-
dung -le - oder heißt sie -la, die Wortendung, die den Wörtern etwas
Kleines, Nettes, Familiäres, Heimeliges gibt? Ist dann Mädle oder
Mädla richtig geschrieben? `s Weagele durchs Gätle zum Heisle oder `s
Weagala durchs Gätla zum Heisla? Auch hier gilt: Beides ist möglich,
machen wir`s nach Gefühl!
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Bei der Beugung der Zeitwörter leiten wir von den hochdeutschen En-
dungen -e, -est, -et und -en ab.
Das legt die schwäbischen Endungen -esch und -et nahe.
Ich habe mich in diesem Buch für folgende Regelung entschieden (Bei-
spiel „bäbba“):
Grundform (Infinitiv) mit a bäbba
Alle anderen Formen mit e bäbbesch, bäbbet
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Geschlechtswörter (Artikel) und Hauptwörter (Substantive)
In der schwäbischen Mundart gibt es drei Fälle:
den 1. Fall (Nominativ), den 3. Fall (Dativ) und den 4. Fall (Akkusativ).
Der 2. Fall (Genitiv) ist im Schwäbischen nur als Beifügung ohne Ge-
schlechtswort (Artikel) geläufig: „Julias Schuah“/„Julias Schuhe“. Sonst
muss der Umweg über den dritten Fall (Dativ) genommen werden „`m
Anton sei Schualranza“/„dem Anton sein Schulranzen“ oder - ebenfalls
holprig - mit dem Verhältniswort (Präposition) „von“: „dr Ranza von dr
Ronja“/„der Ranzen von Ronja“. (Im Schwäbischen hat auch der Vor-
name einen Artikel!)
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Schwäbische Geschlechtsumwandlung
„Die Butter gehört auf den Teller“ heißt zum Erstaunen des Schwä-
bisch-Unkundigen „Dr Butter gheart aufs Deller“. Neben diesen Klassi-
kern gibt es weitere kuriose Fälle von „Geschlechtsumwandlung“:
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In diesem Wörterbuch sind die Hauptwörter anhand der schwä
bischen Begriffe alphabetisch in die Wörtersammlung einge
ordnet. Hinter der hochdeutschen „Übersetzung“ werden (in
Klammer) das Geschlecht des schwäbischen Wortes und die
Mehrzahlform, soweit vorhanden, nach folgendem Muster auf
geführt:
schwäbisch hochdeutsch
Krätta Korb (dr Krätta, Mehrz. wie Einz.)
Dant Tante (d` Dant, Mehrz. Dantana)
Buach 1. Buch (`s Buach, Mehrz. d` Biacher, gesprochen b
Biacher)*
2. Buche (d` Buach, Mehrz. d` Buacha, gesprochen
b Buacha)*
Dies ist bei den einzelnen Wörtern vermerkt: gesprochen k` Keez. Für
den Einheimischen ergibt sich diese Sprechweise aber ganz von selbst.
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