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Deutsche Sprachgeschichte

1 . Das Wort Deutsch:


• Das Wort Deutsch tauchte zum ersten Mal in der schriftlich belegten Form theodisce im Jahre 786 auf,
Georg von Ostia einen Bericht schrieb, in dem er mitteilte, dass Beschlüsse bei einer Synode sowohl in
der lateinischen Sprache als auch theodisce verlesen worden seien.
• Dieses Wort ist eine Entlehnung vom germ. (theudo)= bedeutet Volk
• Das römische Land wurde nach den germanischen Nachbarn benannt
2 . Der Begriff Sprache:
Es gibt verschiedene Gebrauchsweisen des Wortes Sprache:
-Anders als die künstlichen Zeichensysteme basiert die natürliche Sprache auf der genetisch
bedingten Sprachfähigkeit des Menschen.
-Menschliche Sprachen unterscheiden sich von Tiersprachen, die gelernt und bewusst gestaltet
werden.Menschensprachen für eine viel größere Vielfalt von informativen, sozialen und poetischen
als die „Sprachen' der Tiere oder die spezifischen künstlichen Zeichensysteme.
-Sprache ist etwas, das alle Aspekte des menschlichen Lebens durchdringt und somit in den
vielfältigsten Zusammenhängen eine wesentliche Rolle spielt.Eine allgemein gültige Definition
von Sprache gibt es nicht.
Definition der Sprache:
-Im allgemeinen das Sprache ist Zeichen um mit anderen zu kommunizieren sie ist ein mittel zum
Ausdruck , Austausch von Gedanken, Visionen und Informationen . sowie zur Fixierung und
Tradierung von Erfahrungen und Wissen.
Lebende und tote Sprache:
• Wird Sprache in gesprochener Form benutzt, nennt man sie lebend.
• Wird Sprache in geschriebener Form benutzt, nennt man sie tote Sprachen, die nur schriftlich
vorhanden sind.
3 . Der Begriff Sprachgeschichte:Sprachgeschichte ist ein Teilgebiet der Sprachwissenschaft.
Diese Teildisziplin beschäftigt sich hauptsächlich mit der Herkunft der Sprache, ihrer Entwicklung,
ihren Mundarten, der sowie den Einflüssen von über die anderen Sprachen.
Sprachgeschichte ist eine systematische Beschreibung sprachlicher, kultureller, sozialer und
regionaler Veränderungen. unter einbeziehung Äusserer Fakten und Faktoren wie Politische
geschichte , Kulturelle einflüsse , gesellshaftlischer wandel, Territoriale veränderungen und
Sprachkontakt.
4 . Wie sind die Wörter entstanden?
Dafür gibt es unterschiedliche Meinungen.
• Dort eine notwendige, natürliche gegebene Beziehung zwischen was sie bezeichnet nur bei
lautmalerischen Wörtern
• Andere meinen, dass die Wörter willkürlich festgelegt sind.
5 . Thesen zum Ursprung der Sprache:
Dort drei wichtige Gesichtspunkte über den Ursprung der Sprache:
1) Die Sprache ist eine Gabe Allahs. Das heißt: Allah lehrte den Menschen, den Dingen Namen zu
geben. Auf Grund dessen kann der Mensch sprechen und das Erschaffene verbal benennen
2) Die Sprache billet ein, allein vom Menschen geschaffenes Kommunikationssystem.Man sollte
3) hier die Bezeichnung des Menschen als sprechendes Tier Lebewesen nicht vergessen.
Die Sprache ist ein vom Menschen geschaffenes Kommunikations-system, jedoch durch die
Elgenschaft bzw. Art und Weise, in der Allah den Menschen erschaffen hat Hier soll man darauf
hinweisen, dass wir im Koran lesen: Und ER lehrte Adam die Namen alle (Sure 2, Vers 31).
6 . Zur Vielfalt der Sprachen:
Zur Entstehung der Sprachvielfalt vertreten wir folgende These: Auf Grund der Völkervanderungen
und Einmischung bzw. Vermischung ethnisch verschiedener Gruppen flossen ähnliche und
unterschiedliche Sprachen ineinander, was Abweichungen und Veränderungen entstehen ließ, die
zuerst als Fehler charakterisiert wurden. Nach unserer Auffassung ergaben sich diese
Abweichungen und Veränderungen aus dem Streben nach Verständnis, Deutlichkeit, Nachdruck,
Richtigkeit und Schönheit, sie wurden nach und nach zur Regel und bildeten später mehrere
Mundarten. Im Laufe der Zeit entwickelten sich aus diesen Mundarten eigene Sprachen.
7 . Der Begriff Sprachfamilie:
Sprachen können (sehr) unterschiedlich und/oder (sehr) ähnlich sein.
Man fasst die Sprachen, die sich mehr oder weniger stark gleichen, in Gruppen zusammen. Dabei
spricht man von Verwandtschaft. Wie die einzelnen Menschen gehören auch die Sprachen zu
Familien. Unter Sprachfamilie versteht man gruppen von verwandten Sprachen, Die auf einen
gemeinsamen ursprung zurückzuführen sind. So haben die Wissenschafter die etwa
5.000 Sprachen der Erde nach ihren lautlichen und grammatischen.
Dort 9 Sprachfamilien.
1. Indogermanisch (Germanisch, Keltisch, Romanisch, Slawisch, Baltisch, Griechisch, Armenisch,
Iranisch)
2. Finnisch-Ugrisch (Lappisch, Finnisch, Estnisch, Ungarisch)
3. Semitisch (Arabisch, Hebräisch, Amharisch)
4. Hamitisch (Berbersprachen, Koptisch, u. a.)
5. Tibeto-Chinesisch (Chinesisch, Tibetanisch, Burmanisch, Thai)
6. Malaio-Polynesischen (Indonesisch, Melanesisch, Polynesisch)
7. Turko-Tatarisch (Türkisch, Tatarisch, Kirgisisch, Aserbaidscha-nisch)
8. Dravidisch (Tamil, Telugu, Kanaresisch, Malayalam)
9. Bantu (Zulu, Suaheli, Betschuana, Heroro, Kongosprachen etc.)
Periodisierung der deutschen Sprache
8 . Nach dem grammatischen Bau und den Modi grammatischer Veränderungen unterscheiden die
Sprachwissenschaftler vier Sprachtypen oder Sprachgruppen.
-Hinsichtlich der Periodisierung der deutschen Sprache sind die Sprachwissenschaftler recht
unterschiedlicher (Wilhelm Schmidt sagt): „Die Periodisierung der deutschen Sprachgeschichte
stellt die Forschung vor verschiedene Schwierigkeiten, die bis auf den heutigen Tag noch nicht zur
Zufriedenheit aller gelöst sind... Die traditionelle Gliederung telt die Geschichte des Deutschen wie
folgt ein:
1) Althochdeutsch von den Anfängen bis 1100
2) Mittelhochdeutsch von 1100 bis 1500
3) Neuhochdeutsch von 1500 bis zur Gegenwart
-In den letzten Jahrzehnten wird meistens zwischen das Mittelhochdeutsche und das
Neuhochdeutsche das Frühneuhochdeutsche als Übergangsperiode eingeschaltet. Die zeitlichen
Grenzen werden gewöhnlich folgendermaßen fixiert.
9 . Demnach gehört das Deutsche zu einer Sprachfamilie, die man nach ihrer Herkunft
indoeuropäisch respektive indogermanisch nennt. Die Sprachen dieser Familie stammen also aus
einem Gebiet, das von Indien bis nach Europa reicht. Die Vorfahren der Deutschen haben sich im
Laufe der Jahrtausende in einem Gebiet des mitleren Westens von Europa angesiedelt. Sie hießen
die Germanen. Aus ihren verschiedenen Sprachen und Dialekten hat sich im Laufe der letzten 1500
Jahre eine Sprache entwickelt, die man Germanisch nennt. Das Deutsche ist eine Germanische
Sprache. Die deutschsprachigen Länder sind die Bundesrepublik Deutschland, Österreich, die
Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg. In Europa spricht man heute auber Deutsch sechs
germanische Sprachen, nämlich Englisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Isländisch und
Holländisch. Das Arabische ist eine semitische Sprache.
Es gilt als die höchstentwickelte Sprache der semitischen Sprachfamilie und unterscheidet sich in
zahlreichen Erscheinungen von den germanischen Sprachen, darunter dem Deutschen. Das
Arabische ist die offizielle Sprache der arabischen Länder vom Irak bis nach Marokko sowie die
Sprache des Isiam innerhalb und außerhalb der arabischen Welt. Zu beachten ist dabei, dass das
Arabische die Sprache der Arabischen Liga und eine der offiziellen UN-Sprachen bildet.
• Periodisierung der deutschen Sprache
Althochdeutsch von den Anfängen bis 1050
Mittelhochdeutsch vom 1050 bis 1350
Frühneuhochdeutsch von 1350 bis 1650
Neuhochdeutsch von 1650 bis zur Gegenwart."
-Gang setzte, in der Mitte des 17. Jahrhunderts beginnt. Die Untergliederung des
Neuhochdeutschen ist bei den Forschern ebenfalls unter-schiedlich, wobei Ich der nachstehenden
Einteilung folge:
1. Älteres Neuhochdeutsch 1650 - 1800
2. Jüngeres Neuhochdeutsch 1800 - 1945
3. Gegenwartsdeutsch (Sprechsprache) 1945 - heute

10 . Das Frühneuhochdeutsche:
Neuhochdeutsch
NEU HOCH
Veränderungen im Lautsystem. im Gebiet, das durch die 2. verschiebung vom
Niederdeutschen abgegrenzt ist Laut
DEUTSCH
die Volksund Schriftsprache im Deutschen Reich

- Zu Beginn der Neuzeit, also im ausgehenden 14. Jahrhundert, entwickelte sich aus dem
Mittelhochdeutschen nun die Frühphase des Neuhochdeutschen. Diese Zeit zwischen dem
Mittelhochdeutschen und dem Neuhochdeutschen bezeichnet man als das Frühneuhochdeutsche.
Die wichtigsten Veränderungen im Frühneuhochdeutschen gegenüber dem Mittelhochdeutschen
waren einmal die Umformung.
- Der langen mittelhochdeutschen Vokale I, ü, iu zu den Diphthongen ei, au und eu, im Gegenzug
die Vereinfachung der mittelhochdeutschen Diphthonge ie, uo, üe zu neuhochdeutsch langem i,
langem u und langem ü.
• Dazu kommt die Dehnung der Vokale in kurzen offenen Silben.
• Alle diese Veränderungen setzten sich aber nicht gleichzeitig im gesamten deutschen
Sprachraum durch.
• Dadurch waren bis zum 15. Jahrhundert die Unterschiede zwischen den einzelnen Mundarten
immer größer geworden.
> Diese jetzt entstandene Schreib- oder Kanzleisprache war aber noch immer durch viele
lateinische Fachausdrücke geprägt und daher keineswegs die Sprache der einfachen Leute, sie war
keine allgemeine Umgangssprache. Sie blieb die Sprache der Behörden.
> Einen Schritt weiter auf dem Weg zur Volkssprache kam die deutsche Sprache erst, als Martin
Luther sie für seine Bibelübersetzung benutzte.
> Die »Verschriftlichung der Welt« wird so zum wesentlichen
Kennzeichen der frühneuhochdeutschen Zeit

11 . Martin Luthers Einfluss auf die deutsche Sprache:

• Den größten Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Sprache hat in dieser Zeit jedoch die
Bibelübersetzung Martin Luthers.
• Auf der Wartburg schuf Luther sein sprachliches Meisterwerk: die Übersetzung des Neuen
Testaments. Mit dieser Übersetzung trug er zur Ausbildung und Verbreitung einer einheitlichen
Schriftsprache bei.
• Gleichzeitig war Luther aber auch rhetorisch geschult und verwendete viele Stilmittel des
griechischen Urtextes und gebrauchte hochsprachliche Formulierungen.
• Die Erfindung des Buchdrucks sorgte schließlich für eine schnelle Verbreitung der Lutherbibel
auch in den anderen deutschen Sprachräumen. Dadurch wurde bald eine große Zahl mitteldeutscher,
ostmitteldeutscher und auch niederdeutscher Wörter allgemeinsprachlich.

12 . Der Einfluss des Französischen im 17. Jahrhundert:

> Im Barockzeitalter orientierte man sich nun also wieder stärker an der kunstvoll geschriebenen
Sprache.
• Im Jahre 1744 wird französisch sogar zur offiziellen Verhandlungssprache an der Akademie der
Wissenschaften in Berlin.
Im Alltag blieb es aber nicht bei einer wünschenswerten Aneignung des Französischen als
Fremdsprache.
• Das Französische wurde jetzt die Umgangssprache der oberen Gesellschaftsschicht. Deutsch
sprachen nur noch die einfachen Bürger, Handwerker und Bauern.
• Wer besonders gebildet wirken wollte, zu passender, aber auch zu unpassender Gelegenheit
französische Wörter, daneben auch Ausdrücke aus dem Italienischen, seltener auch aus dem
Spanischen. Das französische Vorbild setzte sich in Sprache, Kunst, Sitte, Tracht, ja sogar in den
alltäglichen Umgangsformen durch. Man orientierte sich nach der Mode (französisch a la mode)
von Paris.Diese Zeit der Orientierung des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens am
französischen Vorbild bezeichnet man daher auch als Alamodezeit.

13. Die Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts:


- Erschien der modischen Wörter den romanischen Sprachen, im 17. Jahrhundert in immer
stärkerem Ausmaß ins Deutsche eindrangen.
> Es entstanden so gelehrte Vereinigungen, die sich die Pflege der deutschen Sprache zum Ziel
setzten, die sogenannten Sprachgesellschaften.
• Ihre Mitglieder kamen aus dem Adel oder stammten aus den Kreisen des literarisch interessierten
Bürgertums.
• Sie bemühten sich um die Ubersetzung fremdsprachiger Texte in ein flüssiges Deutsch, um die
Verdeutschung von Fremdwörtern und erstmals um eine umfassende Beschreibung der deutschen
Grammatik.
• Das Französische als Sprache der vornehmen Gesellschaft sowie das Lateinische als
Wissenschaftssprache sollten zurückgedrängt werden. Die deutsche Literatursprache sollte gepflegt
werden und mit dazu beitragen, eine einheitliche nationale Kultur zu schaffen, die das zerrissene
und schwache Deutschland wiederaufrichten könnte.
14 . Deutsch wird international:

Das Deutsche wird seit dem 17. und 18. Jahrhundert zu einer durchgängig internationalen Sprache.
Viele Lebensbereiche sind ohne die Lehnwörter gar nicht mehr vorstellbar.
Französische Fachwörter der Architektur und Gartenbaukunst
Allee (französisch allée, eigentlich ) Gang«, dann »Weg zwischen Bäumen), Balkon (französisch
balcon, aus dem Italienischen, eigentlich Balkengerüst)
Cuisine française
Die Kochkunst der französischen Hofküche übte ebenfalls einen großen Einfluss sowohl auf die
Auswahl der Speisen in den Küchen der deutschen Fürstenhöfe als auch auf die Bezeichnungen der
Gerichte selbst und sogar auf die zur Zubereitung benötigten Küchengeräte aus.
Das Diner (französisch dîner »Hauptmahlzeit«) ein.
Italienischer Einfluss
Das Italienische vermittelte dem deutschen Wortschatz Fachwörter wie zum Beispiel Bronze,
Fresko.

15 . Die Sprache des Barocks:

• Nach der theoretischen Grundlegung durch den oben erwähnten (OPITZ) begann im
Barockzeitalter die bewusste Pflege einer gehobenen Dichtersprache, die allerdings wie auch die
gleichzeitigen Werke der bildenden Kunst prunkvoll und bombastisch sowie eine überladene, beim
Lesen mehrerer Seiten unerträglich werdende Wortkunst war.
Gegen diese „gestirnte und vergüldte Redensart" wandte sich der schlesische Dichter und
Pädagoge Christian Weise (1642-1708), der verlangte, man müsse die Sachen also vorbringen, wie
sie naturell und ungezwungen seien, sonst verlören sie alle grace [= Anmut; der Verf.]" ,Typische
Stilmittel waren mithin häufige Superlative, viele Metapher, Amplifikationen, Schachtelsätze und
umfangreiche Genitiwerbindungen. Ein Beispiel aus Grimmelshausens Roman Der Abenteuerliche
Simplicissimus Teutsch aus dem Jahr 1669 soll dies verdeutlichen.

• Mit wohlwollenderen Worten charakterisiert Wolff diesen Stil. Die dynamischpathetische


Sprachkunst des Barock bevorzugt die kunstvoll geordnete hypotaktische Periode.
Weise wollte nun also hin zu einem nüchternen, sachlichen Stil, ganz im Sinne des Rationalismus.
Wir können ihn somit als einen Wegbereiter der Aurärungsprosa bezeichnen; er schrieb mehr als
fünfzig Dramen sowie vier Romane und bildete dabei die Rhetorik zu einer auf die Praxis
orientierte Disziplin um. Aus jener Zeit stammen auch die Anredeformen Herr, Frau und Fräulein
sowie Bescheidenheitsformeln wie meine Wenigkeit.

- der Herausbildung einer einheitlichen nationalen Norm der deutschen Literatursprache." Die
geistige Bewegung der Aufklärung wollte ja das Leben in Staat, Kirche, Wissenschaft und
Gesellschaft mit Hilfe von Vernunft und Verstand neu begründen. Der französische Philosoph und
Mathematiker René, Descartes (1596-1650) sah die Vernunft als einzige Quelle der menschlichen
Erkenntnis an; sein Aufklärungs-gedanke Ich denke, also bin ich wurde zum Leitsatz jener Zeit.
Und auch der wohl bedeutendste deutsche Philosoph des 18. Jahrhunderts.

- Die Aufklärung begann in Deutschland gegen 1700 und fast keiner der großen Geister des 18.
Jahrhunderts blieb davon unberührt. mus förderte ergo auch bestimmte syntaktische
Verfahrensweisen des nationalisierten Sprachstils. Dazu gehört zum einen die Vielfalt der
Bezeichnung kausaler und konsekutiver Beziehungen mit häufigem Gebrauch von da", weil",
denn", daher", „zumal", „zufolge", „auf Grund von" und ähnlichen Wörtern, denn Kausal- und
Konsekutivsätze geben ja Begründungen respektive Folgen an. Die Kausal- und Konsekutiv-sätze
stellten mithin einen Spiegel der in jener Zeit gestellten Fragen.

16 . Jüngeres Neuhochdeutsch:
• Eine ins Einzelne gehende wissenschaftliche Beschäftigung mit der deutschen Sprache begann
hauptsächlich mit der Leistung der Gebrüder Grimm, nämlich Jacob Ludwig Grimm (1785-1863)
und Wilhelm Karl Grimm (1786-1859), die bei Jung und Alt auch als Märchensamm-ler bekannt
und beliebt sind. Diese beiden Germanisten riefen die Wissenschaft der deutschen Sprache und
Literatur ins Leben,Im Jahr 1854 begannen die Gebrüder Grimm eine umfangreiche Sammlung des
deutschen Wortschatzes im Deutschen Wörterbuch, von dessen 32 Bänden der letzte Band erst im
Jahr 1961 erschien! Man interessierte sich nun mehr für Einzelelemente in der Sprache wie
Buchsta-ben, Laute, Silben, Präfixe, Suffixe und Wörter sowie für Kasus, Numerus, Tempus und
Modus.
• Auch in der Orthografie standen im 19. Jahrhundert zwei theoretische Grundsätze miteinander im
Widerstreit. Die alte Regel von (Adelung)* «Schreib wie du Sprichst sieht zwar auf den ersten
Blick sehr praktisch aus, war indes nicht realisierbar, da es noch keine einheitliche Aussprache gab
und jahrhundertealte Schreibtraditionen schon zu viele andersartige Schriftbilder gefestigt hatten.
• Der Grundsatz, der sich dann durchsetzte, nämlich das Respektieren der besten überlieferten und
allgemein anerkannten Formen zu Gunsten der Einheit, wurde vor allem seit der
Rechtschreibkonferenz im Jahre 1876 vom Gymnasialdirektor Konrad DUDEN (1829-1911),
deutsche Rechtschreibung wirkte, verwirklicht. Nach dem Erfolg des genannten Wörterbuchs in
der Schweiz und anderswo wurde diese Orthografie durch die Orthografische Konfercnz Im Jahre
1901 schließlich auch in Preußen und im ganzen Deutschen Reich und wenig später auch in
Österreich anerkannt. Heute gilt das DUDEN-Werk in den deutschsprachigen Ländein als das
offizielle und somit auch verbindliche Nachschlagewerk nicht nur im Bereich Orthografie, sondern
auch auf anderen sprachlichen Gebieten wie etwa Grammatik oder Aussprache.
• Im Bereich der Orthoëpie ( Lehre von der richtigen Aussprache, Hochlautung ) ist es das
Verdienst des Germanistikprofessors Theodor Siebs (1862-1941), dass er in seinem Buch Deutsche
Bühnenaussprache aus dem Jahre 1898 den besten, das heißt den von Fachleuten am höchsten
bewerteten Lautstil zusammenfasste. Einen starken Einfluss hatte das Norddeutsche ausgeübt,
Hinsichtlich des Wortschatzes können wir von einer enormen Ausweitung Im 19. Jahrhundert
sprechen, die sich hauptsächlich aus der Übernahme von Fachwortschätzen, der Entlehnung aus
anderen Sprachen und der Verdeutschung fremdsprachiger Wörter besonders nach der
Reichsgründung 1871 ergaben Beispiele hierfür sind etwa Elektrizität.

17 . Der Einfluss des Englischen im 19. und im frühen 20.Jahrhundert:

Die immer stärker werdende Rolle Großbritanniens und der USA im 19. Jahrhundert in vielen
Bereichen des modernen Lebens beeinflusste zunehmend die deutsche Sprache. Bereits im 18.
Jahrhundert waren einige Wörter, In der Journalistensprache fanden Reporter (Englisch „reporte“,
zu to report »berichten«) und Interview (aus dem Amerikanischen, aus französisch entrevue
Verabredung, Treffen«, dazu interviewen, Interviewer) und das dem englischen leading article
nachgebildete Leitartike/ bald allgemeine Verbreitung.

18 . Die Sportsprache: Tennis, Fußball und Boxen:

Im späten 19. Jahrhundert und zu Anfang des 20. Jahrhunderts war es vor allem der Sport, der eine
Fülle von neuen Wörtern ins Deutsche brachte. Auch das Wort Sport selbst gehörte dazu. Es
bedeutete ursprünglich Zeitvertreib, Spiel. Die von den Briten übernommenen Sportarten Tennis,
Fußball und Boxen behielten zunächst ihren englischen Fachwortschatz bei.

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