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Renaissance
1. Begriff und Abgrenzung:
Begriff „Renaissance“ = Wiedergeburt der Antike bzw. Erneuerung der Zeit
Seit dem 14. Jh.: Wiederentdeckung und Reaktualisierung der im Mittelalter vergessenen
antiken Texte
Ausweitung des zeitgenössischen Lebens um alternative Hinsichten und Hervorbringung
ästhetisch und ideologisch andersartiger Modi von Literatur und Kunst
Autoritätsverlust der theologischen Weltdeutung
Bewusstsein über die Sperrigkeit von Texten aus früheren Epochen aufgrund ihrer spezifischen
kulturellen Herkunft
Neuer Ansatz: philologische und interpretatorische Tätigkeit mit einem wissenschaftlich
professionellen Niveau
Distanzbewusstsein zur Antike und Nachahmungsanspruch antiker literarischer Werke (imitatio)
Geburtsland des Renaissancehumanismus: Italien
àFrage, ob und wie weit man sich der Nachahmung der Antike am italienischen Beispiel
widmet und wie man im Zuge dessen mit der im Mittelalter stark verankerten Kulturtradition
umgehen möchte
Zeitliche Eingrenzung:
Beschäftigung mit Themen und Texten der Antike in den Kathedralenschulen von
Chartres und von Orléans
Idee der „translatio imperii“ (= Übertragung der Herrschaftsansprüche des römischen
Kaiserreichs nach Frankreich) soll durch „translatio studii“ komplimentiert werden
Literaturgeschichte und Textinterpretation Französisch
Semester: SoSe 2023
Dozent: Prof. Dr. Nonnenmacher
Referenten: Leonie Eckl, Alina Nachtigall, Sophie Baitinger, Nathalie Degen, Michelle Porzelt, Ayyüce Aksoy
Widerspruch des Herrscherhauses aufgrund von starker Thematisierung von Tod und
Vergänglichkeit
=>Scheitern des Vorhabens
=> hat das Epos in Frankreich trotz Übersetzungen ins Englische, Deutsche, Latein und Niederländische
nicht heimisch machen können
=> François de Malherbe (Schriftsteller, der zum Katholizismus konvertierte) widerspricht verdammend,
Epos verfällt in Vergessenheit
König kann als einziger aus der Norm der fiktiven Welt ausbrechen, da er selbst Normen
setzt
Alle Gestalten leben in einem unlösbaren Zwiespalt (amour sacré - amour profane)
Liebe als zentrales Thema wird selten positiv erfahren, sondern vornehmlich negativ
bewältigt
Belehrendes Exempel (knüpft an didaktische Tradition des Mittelalters an)
Funktion eines Erziehungsbuchs
Erzähler verkörpern verschiedene moralische, religiöse, philosophische Positionen jener Zeit
Jeder der Anwesenden hat Kummer oder Verlust erlitten
=> Plädoyer für Toleranz und Menschlichkeit
=> ohne Liebe der Menschen gibt es keine Liebe zu Gott