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1
Kompakter Mikroprozessorregler
B 70.3011
Betriebsanleitung
04.04/00341952
Lesen Sie diese Betriebsanleitung, bevor Sie das Gerät in Betrieb nehmen. Bewahren Sie die Betriebs-
anleitung an einem für alle Benutzer jederzeit zugänglichen Platz auf. Bitte unterstützen Sie uns, diese
) Betriebsanleitung zu verbessern. Für Ihre Anregungen sind wir dankbar.
Bei technischen Rückfragen
Service-Hotline:
Telefon: +49 661 6003-300 oder -653 oder -899
Telefax: +49 661 6003-881729
E-Mail: service@jumo.net
Alle erforderlichen Einstellungen sind in der vorliegenden Betriebsanleitung beschrieben. Sollten trotz-
dem bei der Inbetriebnahme Schwierigkeiten auftreten, bitten wir Sie, keine unzulässigen Manipulatio-
) nen am Gerät vorzunehmen. Sie gefährden dadurch Ihren Garantieanspruch! Bitte setzen Sie sich mit
der nächsten Niederlassung oder mit dem Stammhaus in Verbindung.
Bei Rücksendungen von Geräteeinschüben, Baugruppen oder Bauelementen sind die Regelungen nach
DIN EN 100 015 „Schutz von elektrostatisch gefährdeten Bauelementen“ einzuhalten. Verwenden Sie
nur dafür vorgesehene ESD-Verpackungen für den Transport.
Bitte beachten Sie, daß für Schäden, die durch ESD verursacht werden, keine Haftung übernommen
E
werden kann.
ESD=Elektrostatische Entladungen
Inhalt
1 Beschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2 Geräteausführung identifizieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
3 Montage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
3.1 Abmessungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
3.2 Einbau und Reglereinschub herausnehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
3.3 Pflege der Frontplatte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
4 Elektrischer Anschluß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
4.1 Installationshinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
4.2 Anschlußplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Inhalt
5 Bedienen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
5.1 Anzeigen und Tasten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
5.2 Prinzip der Bedienung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
5.3 Sollwerte und Parameter eingeben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
5.4 Konfigurationscodes eingeben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
6 Konfigurieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
6.1 Istwerteingang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
6.2 Externe Sollwertvorgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
6.3 Binäreingänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
6.4 Regler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
6.5 Limitkomparatoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
6.6 Ausgänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
6.7 Anzeige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
6.8 Rampenfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
6.9 Programmregler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
6.10 Schnittstelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
6.11 Selbstoptimierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
7 Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Inhalt
2 … 10V .. 8
NiCr-Ni „K“ 043
Pt10Rh-Pt „S“ 044
4
(4) Ausgang 3 (Option) Code Werkseitige Belegung der Ausgänge Ausgang
nicht belegt 000 bei 1 2 3 4 5
Relais 101 Zweipunktregler (O-Funktion) H X — X X
Logikausgang 0/12V 113 Zweipunktregler (S-Funktion) X K — X X
stetiger Ausgang/Istwertausgang Dreipunktregler (schaltend/schaltend) H K — X X
0 … 20mA 001 Dreipunktregler (stetig/schaltend) X K H X X
4 … 20mA 005 Dreipunktregler (schaltend/stetig) H X K X X
0 … 10V 065
2 … 10V 070 Stetiger Regler (fallende Kennlinie) X X H X X
Transistorausgang DC 30V / 50mA 106 Stetiger Regler (steigende Kennlinie) X X K X X
TRIAC-Ausgang AC 230V / 1A 107
H - Heizkontakt Grundsätzlich können die
(5) Spannungsversorgung Code K - Kühlkontakt Ausgänge über Konfigura-
tionscodes frei zugeord-
AC 48 … 63Hz, 23 1. lk - 1. Limitkomparator net werden. Die Ausgänge
110 … 240V +10/-15% 2. lk - 2. Limitkomparator 4 + 5 sind standardmäßig
AC/DC 20 … 53V, 48 … 63Hz 22 X - ohne Funktion Logikausgänge (0/5V).
— - nicht vorhanden
(6) Typenzusätze Code
ohne Typenzusatz 000
UL-Zulassung 061
Lieferumfang:
- Regler
2 Geräteausführung identifizieren
- 1 Dichtung
- 1 Befestigungsrahmen
- Betriebsanleitung B 70.3011
5
3 Montage
3.1 Abmessungen
3 Montage
6
3.2 Einbau und Reglereinschub herausnehmen
h Mitgelieferte Dichtung auf Gerätetubus auf-
setzen.
h Den Regler von vorn in den Schalttafelaus-
schnitt einsetzen. Dichtung
h Von der Schalttafelrückseite her den Befe-
stigungsrahmen auf den Gerätekorpus
schieben und mit den Federn gegen die
Schalttafelrückseite drücken bis die Rastna-
sen in die dafür vorgesehenen Nuten einra-
sten und eine ausreichende Befestigung ge-
geben ist.
3 Montage
8
- Fühler- und Schnittstellenleitungen verdrillt und abgeschirmt ausführen.
Nicht in unmittelbarer Nähe stromdurchflossener Bauteile oder Leitungen führen.
- An die Netzklemmen des Gerätes keine weiteren Verbraucher anschließen.
- Das Gerät ist nicht für die Installation in explosionsgefährdeten Bereichen geeignet.
- Neben einer fehlerhaften Installation können auch falsch eingestellte Werte am Regler (Soll-
wert, Daten der Parameter- und Konfigurationsebene, Änderungen im Geräteinnern) den
nachfolgenden Prozeß in seiner ordnungsgemäßen Funktion beeinträchtigen oder zu Be-
schädigungen führen. Es sollten daher immer vom Regler unabhängige Sicherheitseinrich-
tungen, z. B. Überdruckventile oder Temperaturbegrenzer/-wächter vorhanden und die Ein-
stellung nur dem Fachpersonal möglich sein. Bitte in diesem Zusammenhang die entspre-
chenden Sicherheitsvorschriften beachten. Da mit einer Adaption (Selbstoptimierung) nicht
alle denkbaren Regelstrecken beherrscht werden können, ist theoretisch eine instabile Para-
metrierung möglich. Der erreichte Istwert sollte daher auf seine Stabilität hin kontrolliert wer-
den.
- Alle Ein- und Ausgangsleitungen ohne Verbindung zum Spannungsversorgungsnetz müssen
4 Elektrischer Anschluß
9
4.2 Anschlußplan
Istwert- Eingang für ext. Netz Ausgang 1 Ausgang 3
eingang
– + Sollwertvorgabe
– + (K1) – +
J
w
L1 N + –
112 111 113 90 94 93 (L+) (L-)
143 142
+ –
A4
+
Option
–
A5
81 83 80 342 343 341 242 243 342 343 341
4 Elektrischer Anschluß
BE1
BE2
(1) Istwertanzeige
rot, 10mm hoch, 4stellig
(2) Sollwertanzeige
grün, 7mm hoch, 4stellig
(3) PGM-Taste
zur Anwahl der Parameter
(4) Dekrement-Taste
zum Ändern von Werten
(5) Inkrement-Taste
5 Bedienen
11
5.2 Prinzip der Bedienung
Allgemein gilt:
h Wechseln in die nächste Ebene mit P
(Taste min. 2s drücken!)
h Wechseln zum nächsten Parameter
mit P
h Zurück zur Normalanzeige mit X
Normalanzeige
Auf den Anzeigen wird der Istwert und der akti-
ve Sollwert bzw. der Programm-/Rampensoll-
wert dargestellt.
5 Bedienen
Die Konfigurationscodes sind 4stellig. Bei funktionsrelevanten Stellen ist die Art der Funktion
und ihre Auswahlmöglichkeiten in der entsprechenden Spalte beschrieben. Nicht funktionsrele-
vante Stellen (Spalten) sind mit einem “X” gekennzeichnet.
Für den erfahrenen Anwender sind die Parameter und Konfigurationscodes im Anhang
in Tabellen zusammengefaßt.
H
v Kapitel 7.1
15
6.1 Istwerteingang
Über den Istwerteingang wird die Regelgröße dem Regler zugeführt.
C111 Meßwertgeber X X X
Pt 100 0
Pt 1000 1
Fe-CuNi „L“ 2
NiCr-Ni „K“ 3
Pt10Rh-Pt „S“ 4
Pt13Rh-Pt „R“ 5
6 Konfigurieren
Pt30Rh-Pt „B“ 6
Cu-CuNi „U“ 7
NiCrSi-NiSi „N“ 8
Fe-CuNi „J“ 9
Einheitssignal 0 … 20mA/0 … 10V (Geräteausführung beachten!) A
Einheitssignal 4 … 20mA/2 … 10V (Geräteausführung beachten!) b
k= werkseitig X=Stelle nicht funktionsrelevant
16
Parameter Wertebereich werkseitig Bemerkungen
SCL -1999...+9999 Digit1 0 Anfangs-/Endwert des Wertebereichs für Einheitssignale
Beispiel: 0...20 mA→20... 200°C: SCL = 20 / SCH = 200
SCH -1999...+9999 Digit1 100
SCL und SCH sind auch gleichzeitig die Normierung für
den Istwertausgang
v Kapitel 6.6
OFFS -1999...+9999 Digit1 0 Istwertkorrektur (Offset)
Mit der Istwertkorrektur kann ein gemessener Wert um
einen bestimmten Betrag nach oben oder unten korri-
giert werden.
Beispiele:
gemessener Wert Offset angezeigter Wert
294,7 + 0,3 295,0
295,3 - 0,3 295,0
1. Bei der Anzeige mit einer oder zwei Kommastellen ändert sich der Wertebereich
6 Konfigurieren
17
6.2 Externe Sollwertvorgabe
Über diesen Eingang (Option) kann mit einem Einheitssignal ein Sollwert vorgegeben werden.
C111 Meßwertgeber X X X
ohne Funktion 0
Einheitssignal 0 … 20mA 1
Einheitssignal 4 … 20mA 2
Einheitssignal 0 … 10V 3
Einheitssignal 2 … 10V 4
k= werkseitig X=Stelle nicht funktionsrelevant
Sollwertgrenzen
Eingaben von Sollwerten unter- bzw. oberhalb dieser
Grenzen werden nicht akzeptiert.
Es wird der Wert für SPL bzw. SPH blinkend angezeigt.
1. Bei der Anzeige mit einer oder zwei Kommastellen ändert sich der Wertebereich
und die werkseitige Einstellung entsprechend (z. B. 1 Kommastelle → Wertebereich: -199,9...+999,9).
18
6.3 Binäreingänge
Über die beiden Binäreingänge können verschiedene Steuerfunktionen aktiviert werden.
Tastaturverriegelung Bedienen über Tasten ist möglich. Bedienen über Tasten ist nicht möglich.
Ebenenverriegelung Zugang zur Parameter- und Konfigura- Zugang zur Parameter- und Konfigurati-
tionsebene ist möglich. onsebene ist nicht möglich.
Das Starten der Selbstoptimierung ist Das Starten der Selbsoptimierung ist
möglich. nicht möglich.
Programm-/ Programm/Rampe läuft Programm/Rampe gestoppt.
Rampenstopp (wenn konfiguriert!).
6 Konfigurieren
20
6.4 Regler
Hier werden die Reglerart eingestellt und der Regler an die Regelstrecke angepaßt.
Reglerfunktionen
Parametersatz wählen
Der Regler hat zwei Parametersätze, zwischen denen über
einen Binäreingang umgeschaltet werden kann.
6 Konfigurieren
23
Parameter Wertebereich werkseitig Bemerkungen
y.1 0...100% 100% maximaler/minimaler Stellgrad
Beispiel: stetiger Regler mit fallender Kennlinie
y.2 -100...+100% -100%
C113 Reglerart X X X
6 Konfigurieren
Zweipunktregler O-Funktion 0
Zweipunktregler S-Funktion 1
Dreipunktregler 2
Stetiger Regler mit fallender Kennlinie 3
Stetiger Regler mit steigende Kennlinie 4
k= werkseitig X=Stelle nicht funktionsrelevant
24
6.5 Limitkomparatoren
Mit zwei Limitkomparatoren können die Meßwerte der beiden Eingänge bezüglich des Sollwer-
tes oder eines festen Wertes überwacht werden.
Limitkomparatorfunktionen
lk1 lk2 lk3
25
Parameter Wertebereich werkseitig Bemerkungen
AL 1 -1999...+9999 Digit1 0 Grenzwert Limitkomparator 1
AL 2 -1999...+9999 Digit1 0 Grenzwert Limitkomparator 2
lk 7 (externer Sollwert) 9 9
lk 8 (externer Sollwert) A A
k= werkseitig X=Stelle nicht funktionsrelevant
1. Bei der Anzeige mit einer oder zwei Kommastellen ändert sich der Wertebereich und die werkseitige Einstel-
lung entsprechend (z. B. 1 Kommastelle → Wertebereich: -199,9...+999,9). 26
6.6 Ausgänge
Die fünf Ausgänge können den Funktionen frei zugeordnet werden.
27
C113 Ausgang 1 (K1; Relais) und 2 (K2; Relais) X X K1 K2
ohne Funktion 0 0
1. Reglerausgang 1 1
2. Reglerausgang 2 2
1. Limitkomparatorausgang 3 3
2. Limitkomparatorausgang 4 4
Programmende 5 5
k= werkseitig X=Stelle nicht funktionsrelevant
C112 Nachkommastellen/Einheit X X X
keine Kommastelle, Grad Celsius 0
eine Kommastelle, Grad Celsius 1
zwei Kommastellen, Grad Celsius 2
keine Kommastelle, Grad Fahrenheit 3
eine Kommastelle, Grad Fahrenheit 4
zwei Kommastellen, Grad Fahrenheit 5
k= werkseitig X=Stelle nicht funktionsrelevant
6 Konfigurieren
(Beispiel)
29
6.8 Rampenfunktion
Es kann eine ansteigende oder abfallende Rampenfunktion
realisiert werden. Beim Einschalten der Netzspannung star-
tet die Rampenfunktionmit dem aktuellen Istwert und der
Sollwert läuft, gemäß der eingestellten Steigung, bis der
Rampenendwert SP erreicht ist. Der Rampenendwert wird in
der Sollwerteingabe (SP1, SP2) eingegeben. Wenn der Ram-
penendwert erreicht ist, ist Rampensollwert = SP.
30
Rampenstopp
Durch Aktivierung des Rampenstopps über einen Binäreingang wird die Rampenfunktion ange-
halten. Die Sollwertanzeige blinkt. Nach Deaktivierung des Rampenstopps wird die Rampen-
funktion mit dem Rampensollwert zum Zeitpunkt des Rampenstopps fortgesetzt.
Neustart der Rampe
h Neustarten der Rampe mit D + I oder über Binäreingang
1. Bei der Anzeige mit einer oder zwei Kommastellen ändert sich der Wertebereich
auf 0,0 … 99,9Digit/h (/min).
6 Konfigurieren
C113 Rampenfunktion X X X
Rampenfunktion aus 0
Rampenfunktion (Zeitbasis: Minuten) 5
Rampenfunktion (Zeitbasis: Stunden) 6
k= werkseitig X=Stelle nicht funktionsrelevant
31
6.9 Programmregler
Es kann ein Sollwertprogramm mit max. vier Programmabschnitten realisiert werden. Die Ein-
stellungen der Abschnittssollwerte (SP00 ... SP03) und Abschnittszeiten (t00 ... t03) werden in
der Bedienerebene vorgenommen. Als Zeitbasis sind Sekunden und Minuten konfigurierbar
(max. Abschnittszeit: 9999 Min.).
6 Konfigurieren
32
Das Programm startet am Istwert, d. h. die Programmkurve wird nach einem Sollwert durch-
sucht, der dem Istwert zum Zeitpunkt des Starts oder Netz-Ein entspricht ((1), (2), (3)). Der Pro-
grammverlauf wird an dieser Stelle fortgesetzt. Befindet sich der Istwert außerhalb der Pro-
grammkurve wird am ersten Programmabschnitt gestartet. In diesem Fall wird der Abschnittsoll-
wert mit der Steigung des ersten Abschnittes (positiv oder negativ) angefahren.
Das Programm kann einmalig oder zyklisch abgearbeitet werden. Weiterhin kann ein Program-
mendesignal ausgegeben und das Programm angehalten werden.
v Kapitel 6.6 „Ausgänge“
Verhalten bei Fühlerbruch
Bei Fühlerbruch wird das Programm unterbrochen. Die Ausgänge verhalten sich wie bei einer
Meßbereichsüber- bzw. -unterschreitung (konfigurierbar). Ist der Fehler behoben, wird das Pro-
gramm am Istwert fortgesetzt.
Verhalten bei Netzausfall
6 Konfigurieren
6.10 Schnittstelle
Über die Schnittstelle kann der Regler in einen Datenverbund integriert werden. Folgende An-
wendungen sind z.B. realisierbar:
- Prozeßvisualisierung
- Anlagensteuerung
6 Konfigurieren
- Protokollierung
Das Bussystem ist nach dem Master-Slave-Prinzip konzipiert. Ein Master-Rechner kann bis zu
31 Regler und Geräte (Slaves) ansprechen. Die Schnittstelle ist eine serielle Schnittstelle mit
dem Standard RS485. Als Datenprotokoll dient das MOD-Bus-Protokoll
Schnittstellenbeschreibung B 70.3030.2
H Das Nachrüsten der Schnittstelle kann nur im Werk erfolgen.
34
C114 Geräteadresse X
Adresse 0 0 0
Adresse 1 0 1
. .
. .
Adresse 99 9 9
Schnittstellenparameter
9600 Baud, keine Parität 0
9600 Baud, ungerade Parität 1
9600 Baud, gerade Parität 2
4800 Baud, keine Parität 3
4800 Baud, ungerade Parität 4
4800 Baud, gerade Parität 5
k= werkseitig X=Stelle nicht funktionsrelevant
6 Konfigurieren
35
6.11 Selbstoptimierung
Die Selbstoptimierungs-Funktion ermittelt die Reglerparameter für einen PID-Regler oder, wenn
dt=0 eingestellt wird, für einen PI-Regler.
Folgende Reglerparameter werden bestimmt: rt, dt, Pb1, Pb2, Cy1, Cy2, dF
Liegen bei einer Aktivierung der Selbstoptimierung der Ist-
wert und der Sollwert weit auseinander, so wird eine Schalt-
gerade ermittelt, um welche die Regelgröße im Laufe des
Selbstoptimierungsvorganges eine erzwungene Schwingung
ausführt. Die Schaltgerade wird so festgelegt, daß der Soll-
wert möglichst nicht vom Istwert überschritten wird.
36
Start der Selbstoptimierung
h Starten der Selbstoptimierung mit X
(Taste mindestens 2s drücken!)
h Abbruch mit X
(Während laufender Selbstoptimierung.)
Blinkt "tune" nicht mehr, ist die Selbstoptimierung beendet
und der Regler arbeitet mit den ermittelten Parametern.
h Speichern der Parameter mit X
(Taste mindestens 2 s drücken!)
Ein Starten der Selbstoptimierung ist bei aktiver Ebenenverriegelung nicht möglich.
H Es wird der aktive Parametersatz optimiert.
6 Konfigurieren
Bei aktiver Rampen-/Programmfunktion wird die Rampe bzw. der Programmablauf für
die Dauer der Selbstoptimierung angehalten.
37
7 Anhang
7.1 Konfigurationscode- und Parametertabellen
C111
0 0 0 0
lk 7 (Istwerteingang) 7 7
lk 8 (Istwerteingang) 8 8
lk 7 (externer Sollwert) 9 9
lk 8 (externer Sollwert) A A
k= werkseitig
39
C113
0 0 1 0
Programmregler 4
k= werkseitig Zeitbasis: Minuten; zyklisch
Rampenfunktion
Rampenfunktion 5
Zeitbasis: Minuten
Rampenfunktion 6
Zeitbasis: Stunden
40
C114
0 1 0 0
k= werkseitig
41
Parameter der Konfigurationsebene
Parameter Wertebereich werkseitig Bemerkungen
SCL -1999...+9999 Digit1 0 Anfangswert des Wertebereichs für Einheitssignale
SCH -1999...+9999 Digit1 100 Endwert des Wertebereichs für Einheitssignale
SPL -1999...+9999 Digit1 -200 Anzeigeanfang bei externer Sollwertvorgabe
SPH -1999...+9999 Digit1 850 Anzeigeende bei externer Sollwertvorgabe
OFFS -1999...+9999 Digit1 0 Istwertkorrektur (Offset)
HySt -1999...+9999 Digit1 1 Schalthysterese der Limitkomparatoren
1. Bei der Anzeige mit einer oder zwei Kommastellen ändert sich der Wertebereich und die werkseitige Einstel-
lung entsprechend (z. B. 1 Kommastelle → Wertebereich: -199,9...+999,9).
7 Anhang
42
Parameterebene
Parameter Wertebereich werkseitig Bemerkungen
AL 1 -1999...+9999 Digit1 0 Grenzwert Limitkomparator 1
AL 2 -1999...+9999 Digit1 0 Grenzwert Limitkomparator 2
Pb 1 0...9999 Digit1 0 Proportionalbereich 1 (1. Reglerausgang)
Pb 2 0...9999 Digit1 0 Proportionalbereich 2 (2. Reglerausgang)
dt 0...9999 s 80 s Vorhaltzeit
rt 0...9999 s 350 s Nachstellzeit
Cy 1 0,5...999,9 s 20,0 s Schaltperiodendauer 1 (1.Reglerausgang)
Cy 2 0,5...999,9 s 20,0 s Schaltperiodendauer 2 (2. Reglerausgang)
db 0...1000 Digit 1 0,0 Kontaktabstand
HYS 1 0...9999 Digit 1 1,0 Schaltdifferenz 1 (1.Reglerausgang)
7 Anhang
1. Bei der Anzeige mit einer oder zwei Kommastellen ändert sich der Wertebereich und die werkseitige Einstel-
lung entsprechend (z. B. 1 Kommastelle → Wertebereich: -199,9...+999,9). 43
7.2 Sollwertprioritäten
Sollwertvorgabe
7 Anhang
44
7.3 Alarmmeldungen
Leitungsabgleich:
Bei Dreileiterschaltung nicht erforderlich. Bei Anschluß eines Widerstandsthermometers in Zweileiterschal-
tung kann ein Leitungsabgleich mit einem externen Leitungsabgleichwiderstand durchgeführt werden
(RAbgleich = RLeitung). Weiterhin besteht die Möglichkeit, den Leitungswiderstand softwaremäßig durch eine
Istwertkorrektur zu kompensieren.
3. Temperaturkompensation intern
4. im Bereich von 300 … 1820°C
5. Spannungsabfall ∆ue < 1V
6. Innenwiderstand Ri = 100KΩ
7. Die Spannungseingänge des Istwerteingangs unterscheiden sich hardwaremäßig von der übrigen Eingän-
gen. Zwischen Pt 100, Pt 1000, Thermoelementen, 0 … 20mA und 4 … 20mA kann softwaremäßig umkon-
figuriert werden. 47
Ausgänge
Es stehen 2 Relaisausgänge, 2 Logikausgänge und 1 optionaler Ausgang
(Relais, stetig, Logik 12V, TRIAC oder Transistor) zur Verfügung.
1. Relaisausgänge K1 / K2: Arbeitskontakt (Schließer)
Schaltleistung: 3A, 250V AC bei ohmscher Last
Kontaktlebensdauer: > 5 ⋅ 105 Schaltungen bei Nennlast
2. Relaisausgang K3 (optional): Wechselkontakt
Schaltleistung: 3A, 250V AC bei ohmscher Last
Kontaktlebensdauer: > 5 ⋅ 105 Schaltungen bei Nennlast
3. Stetiger Ausgang K3 (optional): 0(2) … 10V, RLast ≥ 500Ω
0(4) … 20mA, RLast ≤ 450 Ω
galvanisch getrennt zu den Eingängen:
7 Anhang
48
Allgemeine Reglerkennwerte
A/D-Wandler: Auflösung > 15Bit
Reglerart: Zweipunkt-, Dreipunkt- und stetiger Regler, konfigurierbar
Abtastzeit: 210ms
250ms bei Programmregler
Datensicherung: EEPROM
Spannungsversorgung: AC 48 … 63Hz, 110 … 240V +10/-15%
oder AC/DC 20 … 53V, 48 … 63Hz
Leistungsaufnahme: ca. 8V A
Elektrischer Anschluß: über Schraubklemmen für Drähte mit max. 1,5mm2 und Aderendhülsen
7 Anhang
49
Elektrische Sicherheit
nach EN 61 010
Luft- und Kriechstrecken für
- Überspannungskategorie II
- Verschmutzungsgrad 2
Elektromagnetische Verträglichkeit
EN 61 326
Störfestigkeit: Klasse B
Störaussendung: Industrie-Anforderung
Gehäuse
Einbaugehäuse nach DIN 43 700, Basismaterial PC, mit steckbarem Reglereinsatz
Einbaulage: beliebig
7 Anhang
Gewicht: 140g
Schnittstelle RS485
galvanisch getrennt
Baudrate: 4800/9600Baud
Protokoll: MOD-Bus
50
Parameterebene Seite Konfigurationsebene Seite
Al 1 0 26, 43 C111 0000 16, 18
Al 2 0 26, 43 20, 27, 38
Pb 1 0 22, 43 C112 0000 26, 27,
29, 39
Pb 21 0 22, 43
C113 0010 24, 28,
dt 80 22, 43
40
rt 350 22, 43
C114 0100 28, 41
Cy 1 20,0 22, 43
Cy 21 20,0 22, 43 SCL 0 17, 42
db 0 23, 43
P SCH 100 17, 42
>2s
HYS 1 1,0 23, 43 SPL -200 18, 42
HYS 21 1,0 23, 43 SPH 850 18, 42
y.0 0 23, 43 OFFS 0 21, 42
y.1 100 24, 43 HySt 0 30, 42
y.2 -100 24, 43 k= werkseitig
dF 0,6 16, 43 1. Dieser Paramereter erscheint nur, wenn als
rASd 0 31, 43 Reglerart ein Dreipunktregler konfiguriert ist.
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